z 678 stránek
Titel
Ia
Ib
Ic
Id
Vorbemerkung
Ie
If
Inhaltsübersicht
I
I.Johan XXII.u.das Konzil
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
II.Gregor XII.u.das Konzil
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
III.Benedikt XIII.u.das Konzil
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
411
412
413
414
415
416
417
418
419
420
421
422
423
424
425
426
427
428
429
430
431
432
433
434
435
436
437
438
439
440
441
442
443
444
445
446
447
448
449
450
451
452
453
454
455
456
457
458
459
460
461
462
463
464
465
466
467
468
469
470
471
472
473
474
475
476
477
478
479
480
481
482
483
484
485
486
487
488
489
490
491
492
493
494
495
496
497
498
499
500
501
502
503
504
505
506
507
508
509
510
511
512
513
514
515
516
517
518
519
520
521
522
523
524
525
526
527
528
529
530
531
532
533
534
535
536
537
538
539
540
541
542
543
544
545
546
547
548
549
550
551
552
553
554
555
556
557
558
559
560
561
562
563
564
565
566
567
568
569
570
571
572
573
574
575
576
577
578
579
580
581
582
583
584
585
586
587
588
589
590
591
592
593
594
595
596
597
598
599
600
601
602
603
604
605
606
607
608
609
610
611
612
IV. Schriftencyclus
613
614
615
616
617
618
619
620
621
622
623
624
625
626
627
628
629
630
631
632
633
634
635
636
637
638
639
640
641
642
643
644
645
646
647
648
649
650
651
652
653
654
655
656
657
658
659
660
661
662
663
664
665
666
667
668
669
670
671
Název:
Acta Concilii constanciensis Bd. 3. - Die drei Päpste und das Konzil, Schriften zur Papstwahl
Autor:
Finke, Heinrich; Hollnsteiner, Johannes
Rok vydání:
1926
Místo vydání:
Münster
katalog Německé národní knihovny:
Počet stran celkem:
678
Obsah:
- Ia: Titel
- Ie: Vorbemerkung
- I: Inhaltsübersicht
- 1: I.Johan XXII.u.das Konzil
- 307: II.Gregor XII.u.das Konzil
- 367: III.Benedikt XIII.u.das Konzil
- 613: IV. Schriftencyclus
upravit
Strana Ia
ACTA CONCILII CONSTANCIENSIS. Dritter Band: Die drei Päpste und das Konzil, Schriften zur Papstwahl. Herausgegeben in Verbindung mit J. Hollnsteiner und H. Heimpel von Heinrich Finke. Münster i. W. Druck und Verlag der Regensbergschen Buchhandlung. 1926.
ACTA CONCILII CONSTANCIENSIS. Dritter Band: Die drei Päpste und das Konzil, Schriften zur Papstwahl. Herausgegeben in Verbindung mit J. Hollnsteiner und H. Heimpel von Heinrich Finke. Münster i. W. Druck und Verlag der Regensbergschen Buchhandlung. 1926.
Strana Ib
Strana Ic
Der hochwürdigen katholisch-theologischen Fakultät der Universität Breslau in Dankbarkeit für die Verleihung der theologischen Doktorwürde.
Der hochwürdigen katholisch-theologischen Fakultät der Universität Breslau in Dankbarkeit für die Verleihung der theologischen Doktorwürde.
Strana Id
Strana Ie
Vorbemerkung. Der Umfang des nach Abschluß des zweiten Bandes ver- bleibenden und sich noch neu ansammelnden Stoffes hat entgegen der früheren Ankündigung die Teilung in zwei Bände veranlaßt. Der im Frühjahr 1927 erscheinende Schlußband wird neben kleineren Abschnitten vor allem die sehr umfangreiche spanische Korre- spondenz, die Akten des Tyrannenmord-Prozesses, einige Reform- traktate, die allgemeine Einleitung und die Register bringen. An der Fertigstellung hat neben Dr. Johannes Hollnsteiner Dr. Hermann Heimpel mitgearbeitet. Heinrich Finke. August 1926.
Vorbemerkung. Der Umfang des nach Abschluß des zweiten Bandes ver- bleibenden und sich noch neu ansammelnden Stoffes hat entgegen der früheren Ankündigung die Teilung in zwei Bände veranlaßt. Der im Frühjahr 1927 erscheinende Schlußband wird neben kleineren Abschnitten vor allem die sehr umfangreiche spanische Korre- spondenz, die Akten des Tyrannenmord-Prozesses, einige Reform- traktate, die allgemeine Einleitung und die Register bringen. An der Fertigstellung hat neben Dr. Johannes Hollnsteiner Dr. Hermann Heimpel mitgearbeitet. Heinrich Finke. August 1926.
Strana If
Strana I
Inhaltsübersicht. Seite Widmung . Vorbemerkung . . III V I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. 1—40 Einleitung A. Der literarische Kampf um die Union und die Person 41—153 Johanns XXIII. . . . . . . B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen . . 157—209 Johann XXIII. . . C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. . . . . . . . 210—305 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Einleitung 306—313 . . . . . . . . . . . . . . . 314—366 Aktenstücke . . . . Einleitung Aktenstücke . . . III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Einleitung . . . . . . . . . 367—403 A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien. 1415—1417. 404—426 . . . B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne n. Perpignan. 427—453 C. Die Verhandlungen von Perpignan. 454—509 . . . . . . D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Ar „on an K. Sigismund und nach Frankreich 1416. 510—530 . . E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. . 531—612 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclns zur Papstwahl im Anschluß an die Cedula: Ad laudem (1417 Mai 29). 613—618 . 619—671
Inhaltsübersicht. Seite Widmung . Vorbemerkung . . III V I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. 1—40 Einleitung A. Der literarische Kampf um die Union und die Person 41—153 Johanns XXIII. . . . . . . B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen . . 157—209 Johann XXIII. . . C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. . . . . . . . 210—305 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Einleitung 306—313 . . . . . . . . . . . . . . . 314—366 Aktenstücke . . . . Einleitung Aktenstücke . . . III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Einleitung . . . . . . . . . 367—403 A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien. 1415—1417. 404—426 . . . B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne n. Perpignan. 427—453 C. Die Verhandlungen von Perpignan. 454—509 . . . . . . D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Ar „on an K. Sigismund und nach Frankreich 1416. 510—530 . . E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. . 531—612 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclns zur Papstwahl im Anschluß an die Cedula: Ad laudem (1417 Mai 29). 613—618 . 619—671
Strana 1
I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. A. Der literarische Kampf um die Union und die Person Johanus XXIII. Alle, die nach Konstanz kamen, waren wohl darin einig, daß dem Schisma in der Kirche ein Ende gemacht werden müsse. Uber das „Wie“ gingen aber die Ansichten weit auseinander. Schon aus den Konzilstagebüchern, vor allem aus Cerretanus, ersieht man deutlich die Schwierigkeiten. Vollen Einblick gewinnen wir nun aus den unten zusammengestellten Anträgen, Flugschriften, In- vektiven und kleinen Traktaten: in allen Formen, bald die eine Seite, bald die andere hervorhebend, bald drohend, bald begüti- gend, je nach Temperament des Verfassers und Aussichtsmöglich- keit, treten sie uns entgegen, selbst die deutsche Sprache erscheint, und manches Stück übt auch jetzt noch eine gewisse Wirkung aus. Die Verfasser gehören allen Kreisen an: Kardinäle, und da in erster Linie Ailli, Kurialen, Universitätslehrer, Theologen und Juristen. Von den Deutschen tritt besonders Dietrich von Nieheim hervor; merkwürdigerweise, er, der begeisterte Deutsche, in An- lehnung an den Erzbischof von Gnesen und die polnischen Prü- laten. Ob er durch sie mehr wirken zu können glaubte? Freilich, beim mächtigsten deutschen Episkopat, den Erzbischöfen von Mainz und Köln, von Bremen und Magdeburg konnte er kaum Interesse finden; sie erschienen ja gar nicht oder nur flüchtig in Konstanz. Aber auch die anderen Nationen beteiligten sich am literarischen Kampfe. Unzweifelhaft haben diese ständigen Anregungen all- mälig und nachhaltig gewirkt, wenn auch nicht alle. Das Reform- projekt des Genueser Erzbischofs wurde wohl nicht, weil es zu sehr den Reformtraktat Aillis ausgeplündert, sondern aus anderen Grün- den als dispendiose bei Seite gestellt. Uber die Art der Publikation finden wir allerlei; die Arbeiten werden im Kreise der Theologen, in Gegenwart des Papstes, später in der Nation verlesen, den Deputierten übergeben, angeschlagen.1) 1) Vgl. z. B. Nr. 75 und 76. Dietrich von Nieheim ließ Nr. 78 affigi portis ecclesie. Finke, Acta concilii Constauciensis. I11.
I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. A. Der literarische Kampf um die Union und die Person Johanus XXIII. Alle, die nach Konstanz kamen, waren wohl darin einig, daß dem Schisma in der Kirche ein Ende gemacht werden müsse. Uber das „Wie“ gingen aber die Ansichten weit auseinander. Schon aus den Konzilstagebüchern, vor allem aus Cerretanus, ersieht man deutlich die Schwierigkeiten. Vollen Einblick gewinnen wir nun aus den unten zusammengestellten Anträgen, Flugschriften, In- vektiven und kleinen Traktaten: in allen Formen, bald die eine Seite, bald die andere hervorhebend, bald drohend, bald begüti- gend, je nach Temperament des Verfassers und Aussichtsmöglich- keit, treten sie uns entgegen, selbst die deutsche Sprache erscheint, und manches Stück übt auch jetzt noch eine gewisse Wirkung aus. Die Verfasser gehören allen Kreisen an: Kardinäle, und da in erster Linie Ailli, Kurialen, Universitätslehrer, Theologen und Juristen. Von den Deutschen tritt besonders Dietrich von Nieheim hervor; merkwürdigerweise, er, der begeisterte Deutsche, in An- lehnung an den Erzbischof von Gnesen und die polnischen Prü- laten. Ob er durch sie mehr wirken zu können glaubte? Freilich, beim mächtigsten deutschen Episkopat, den Erzbischöfen von Mainz und Köln, von Bremen und Magdeburg konnte er kaum Interesse finden; sie erschienen ja gar nicht oder nur flüchtig in Konstanz. Aber auch die anderen Nationen beteiligten sich am literarischen Kampfe. Unzweifelhaft haben diese ständigen Anregungen all- mälig und nachhaltig gewirkt, wenn auch nicht alle. Das Reform- projekt des Genueser Erzbischofs wurde wohl nicht, weil es zu sehr den Reformtraktat Aillis ausgeplündert, sondern aus anderen Grün- den als dispendiose bei Seite gestellt. Uber die Art der Publikation finden wir allerlei; die Arbeiten werden im Kreise der Theologen, in Gegenwart des Papstes, später in der Nation verlesen, den Deputierten übergeben, angeschlagen.1) 1) Vgl. z. B. Nr. 75 und 76. Dietrich von Nieheim ließ Nr. 78 affigi portis ecclesie. Finke, Acta concilii Constauciensis. I11.
Strana 2
2 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Auch für die Aufbewahrung einzelner scheint gleichzeitig beson- dere Sorge getragen zu sein. So begegnet uns illud compendium . . . compositum per d. card. Cameracensem im frühern Wiener Cod. 5100 und einer Sammlung, die ein spanischer Mönch Didacus de Moxena schon im Mai 1415 nach Barcelona sandte.1) Die größte Sammlung haben aber die Polen angelegt; sie findet sich in dem oft zitierten Petersburger Codex2) und ihre Kenntnis gab dann auch Veranlassung zu einer besondern chronologischen Zusammen- stellung dieses Materials. Es sind im ganzen 90 Nummern, von denen nicht ganz die Hälfte gänzlich oder doch zum Teile unge- druckt war. Eine scharfe Umgrenzung konnte ich nicht treffen. Vor allem kam es mir auf Datierung undatierter und inoffizieller, d. h. in den offiziellen Akten nicht genannter Stücke an. Anträge, die in den bekannten Sitzungen gestellt wurden, sollten darum unbeachtet bleiben. Nicht alle solche private, undatierte Anträge und Flugschriften sind uns erhalten. Wir kennen z. B. die Avisa- mente nicht, die ein Deutscher (Dietrich von Nieheim?) in seiner Nation über die Cessionsformel vorbrachte: Ego dedi in avisa- mentis meis in natione.3) Von verschiedenen wissen wir nur den Inhalt. Die hier zusammengestellten Stücke umfassen die Zeit vom Beginn des Konzils bis Ende April; damals entschied sich das Schicksal Johanns XXIII. und kehrte mehr Ruhe in die bisher aufgeregte Versammlung zurück. Anhänger und Gegner sahen, daß nichts mehr zu ändern war. Uber die Miteinreihung der schon gedruckten Stücke in Regestenform kann nur der Bedenken tragen, der die frühere Konfusion in der Datierung vieler Stücke nicht kennt, der nicht weiß, wie viel Scharfsinn M. Ritter und P. Tschackert ohne Kenntnis der Handschriften vergeblich ver- wandt haben, um eine sichere Einreihung zu treffen.") Zudem habe ich in den Anmerkungen Verbesserungen geboten, die den vielfach unverständlichen Text klarer gestalten; freilich nicht jede Ab- weichung, nicht jeden verkehrten Buchstaben wollte ich nach den Handschriften andeuten, denn sonst hätte der kritische Apparat an 1) Letztere jetzt im Kronarchiv Barcelona. Es sind die Anträge Sequuntur, Quia in presenti, Ad humilem, Quia Christifidelibus, Sciendum est quod, Quia secundum divinam scripturam, Videtur multis. Sie finden sich auch sonst oh ne die Notiz vom Compendium zusammen z. B. Wien 5070, München 5667. „) Vgl. die allgemeine Einleitung. 3) Hardt II, 241. 4) Vgl. meinen ersten Deutungsversuch nach Einsicht der Wiener Hss. Hist. Jahrb. 1887 S. 103 f/.
2 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Auch für die Aufbewahrung einzelner scheint gleichzeitig beson- dere Sorge getragen zu sein. So begegnet uns illud compendium . . . compositum per d. card. Cameracensem im frühern Wiener Cod. 5100 und einer Sammlung, die ein spanischer Mönch Didacus de Moxena schon im Mai 1415 nach Barcelona sandte.1) Die größte Sammlung haben aber die Polen angelegt; sie findet sich in dem oft zitierten Petersburger Codex2) und ihre Kenntnis gab dann auch Veranlassung zu einer besondern chronologischen Zusammen- stellung dieses Materials. Es sind im ganzen 90 Nummern, von denen nicht ganz die Hälfte gänzlich oder doch zum Teile unge- druckt war. Eine scharfe Umgrenzung konnte ich nicht treffen. Vor allem kam es mir auf Datierung undatierter und inoffizieller, d. h. in den offiziellen Akten nicht genannter Stücke an. Anträge, die in den bekannten Sitzungen gestellt wurden, sollten darum unbeachtet bleiben. Nicht alle solche private, undatierte Anträge und Flugschriften sind uns erhalten. Wir kennen z. B. die Avisa- mente nicht, die ein Deutscher (Dietrich von Nieheim?) in seiner Nation über die Cessionsformel vorbrachte: Ego dedi in avisa- mentis meis in natione.3) Von verschiedenen wissen wir nur den Inhalt. Die hier zusammengestellten Stücke umfassen die Zeit vom Beginn des Konzils bis Ende April; damals entschied sich das Schicksal Johanns XXIII. und kehrte mehr Ruhe in die bisher aufgeregte Versammlung zurück. Anhänger und Gegner sahen, daß nichts mehr zu ändern war. Uber die Miteinreihung der schon gedruckten Stücke in Regestenform kann nur der Bedenken tragen, der die frühere Konfusion in der Datierung vieler Stücke nicht kennt, der nicht weiß, wie viel Scharfsinn M. Ritter und P. Tschackert ohne Kenntnis der Handschriften vergeblich ver- wandt haben, um eine sichere Einreihung zu treffen.") Zudem habe ich in den Anmerkungen Verbesserungen geboten, die den vielfach unverständlichen Text klarer gestalten; freilich nicht jede Ab- weichung, nicht jeden verkehrten Buchstaben wollte ich nach den Handschriften andeuten, denn sonst hätte der kritische Apparat an 1) Letztere jetzt im Kronarchiv Barcelona. Es sind die Anträge Sequuntur, Quia in presenti, Ad humilem, Quia Christifidelibus, Sciendum est quod, Quia secundum divinam scripturam, Videtur multis. Sie finden sich auch sonst oh ne die Notiz vom Compendium zusammen z. B. Wien 5070, München 5667. „) Vgl. die allgemeine Einleitung. 3) Hardt II, 241. 4) Vgl. meinen ersten Deutungsversuch nach Einsicht der Wiener Hss. Hist. Jahrb. 1887 S. 103 f/.
Strana 3
Einleitung. 3 Umfang den Text übertreffen müssen. Eine Grundlage für die Datierung der meisten Stücke bieten die beiden Arbeiten von A. Lenné1) und J. Katterbach2), die das ungedruckte Material be- nutzen konnten. Ihre Arbeiten entheben mich auch der Aufgabe, die Einreihung der meisten Stücke zu motivieren. Nur dort vor allem, wo von ihnen unbesprochene Stücke oder wo allgemeine Zusammenhänge zu erwähnen sind, habe ich einzusetzen. Begreif- lich ist, daß manche Datierung nicht absolut sicher ist; öfter mußte eine Umgrenzung aushelfen. I. Zu Anfang erscheint eine Gruppe von Reformvorschlägen. Daß der sogenannte „Hausordnungsantrag“ (Nr. 1) kein eigentlicher Reformantrag ist, trotz der mehr oder minder spöttischen Kritiken Hüblers, Tschackerts und Lamprechts, sondern ein einfacher Vorschlag, wie der Papst sich in der ihm ungewohnten Fremde zu benehmen habe — so sonderbar auch manche Mahnung für uns klingen mag — habe ich schon vor Jahren und hat ausführlicher Lenné nachgewiesen. Der Antrag gehört an die Spitze, wenn auch eine genaue Datierung nicht angängig ist.3) Auf die Bedeutung der Nr. 2—4 hat zuerst W. v. Hofmann hingewiesen;) er hat auch die Datierung der drei Stücke versucht. Erhalten sind sie uns in einem Codex des päpstlichen Registrators Stephan, Bischof von Volterra.*) Charakteristisch ist, daß er, der in der Begründung des 20. Anklage- artikels gegen Johann XXIII. als mediator symoniarum bezeichnet wird, hier als Reformator der Kurie erscheint. Tief einschneidend und doch wieder konservativ festhaltend an den bewährten Ver- waltungsgrundsätzen der Kurie, nur jede Willkür beseitigend und den geistlichen Charakter wahrend, wird Reinigung des Beamten- standes und Beschränkung auf das notwendige Personal für Kanzlei, Kammer und Poenitentiarie verlangt. Die Klagen der christlichen Welt über Inkorporationen, finanzielle Translationen, Exemtionen, Dispensationen, Schädigungen des Klerus durch welt- liche Mächte sollen behoben werden. III stammt vom Bischofe von Volterra selbst; bezeichnender Weise wird die causa fidei 1) Der erste literarische Kampf auf dem Konstanzer Konzil, 1913. 2) Der zweite literarische Kampf auf dem Konstanzer Konzil, 1919. 3) Die Stellung bei Cerretanus besagt nur den Einlauf des Schriftstückes. Wie so oft. 4) Forschungen zur Geschichte der Kurialen Behörden I, 7 ff. II, 227. 5) Archivio storico Italiano IV, Bd. 13, 20 ff., besonders 339—359 Gli avanzi dell' archivio di un Pratese vescovo di Volterra.
Einleitung. 3 Umfang den Text übertreffen müssen. Eine Grundlage für die Datierung der meisten Stücke bieten die beiden Arbeiten von A. Lenné1) und J. Katterbach2), die das ungedruckte Material be- nutzen konnten. Ihre Arbeiten entheben mich auch der Aufgabe, die Einreihung der meisten Stücke zu motivieren. Nur dort vor allem, wo von ihnen unbesprochene Stücke oder wo allgemeine Zusammenhänge zu erwähnen sind, habe ich einzusetzen. Begreif- lich ist, daß manche Datierung nicht absolut sicher ist; öfter mußte eine Umgrenzung aushelfen. I. Zu Anfang erscheint eine Gruppe von Reformvorschlägen. Daß der sogenannte „Hausordnungsantrag“ (Nr. 1) kein eigentlicher Reformantrag ist, trotz der mehr oder minder spöttischen Kritiken Hüblers, Tschackerts und Lamprechts, sondern ein einfacher Vorschlag, wie der Papst sich in der ihm ungewohnten Fremde zu benehmen habe — so sonderbar auch manche Mahnung für uns klingen mag — habe ich schon vor Jahren und hat ausführlicher Lenné nachgewiesen. Der Antrag gehört an die Spitze, wenn auch eine genaue Datierung nicht angängig ist.3) Auf die Bedeutung der Nr. 2—4 hat zuerst W. v. Hofmann hingewiesen;) er hat auch die Datierung der drei Stücke versucht. Erhalten sind sie uns in einem Codex des päpstlichen Registrators Stephan, Bischof von Volterra.*) Charakteristisch ist, daß er, der in der Begründung des 20. Anklage- artikels gegen Johann XXIII. als mediator symoniarum bezeichnet wird, hier als Reformator der Kurie erscheint. Tief einschneidend und doch wieder konservativ festhaltend an den bewährten Ver- waltungsgrundsätzen der Kurie, nur jede Willkür beseitigend und den geistlichen Charakter wahrend, wird Reinigung des Beamten- standes und Beschränkung auf das notwendige Personal für Kanzlei, Kammer und Poenitentiarie verlangt. Die Klagen der christlichen Welt über Inkorporationen, finanzielle Translationen, Exemtionen, Dispensationen, Schädigungen des Klerus durch welt- liche Mächte sollen behoben werden. III stammt vom Bischofe von Volterra selbst; bezeichnender Weise wird die causa fidei 1) Der erste literarische Kampf auf dem Konstanzer Konzil, 1913. 2) Der zweite literarische Kampf auf dem Konstanzer Konzil, 1919. 3) Die Stellung bei Cerretanus besagt nur den Einlauf des Schriftstückes. Wie so oft. 4) Forschungen zur Geschichte der Kurialen Behörden I, 7 ff. II, 227. 5) Archivio storico Italiano IV, Bd. 13, 20 ff., besonders 339—359 Gli avanzi dell' archivio di un Pratese vescovo di Volterra.
Strana 4
4 I. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. an die Spitze gestelll und dann werden ein paar Andeutungen über die Kurienreform, den Schutz des Klerus gegenüber den weltlichen Mächten betont. I beschäftigt sich wesentlich mit der Kurien- reform; ein Verfasser wird nicht genannt. II gibt sich als eine geplante Willenserklärung des Papstes; I und III sind darin auf- genommen und zwar fast wörtlich und so vollständig, daß den beiden Stücken fast nichts Selbständiges bleibt, aber auch II bietet nur ein paar unbedeutende Vorschläge über die anderen hinaus. Daraus folgt natürlich auch, daß I und III älter sind als II.1) In III wird nun die Kommission für die Hussache erwähnt und damit als frühester Termin für III und damit auch für II der 4. Dezember bestimmt.2) Demgemäß kann auch die Uberschrift bei I: Que necessaria esse videntur fieri per papam et in prima sessione futura (ähnlich bei II) nicht mehr auf den 16. November gedeutet werden, sondern auf die geplante Sitzung vom 17. De- zember.3) Für spätere Zeit würde das Programm nicht gut mehr unterzubringen sein. Wenn W. v. Hofmann die Stücke als Auf- fassung der Kardinalspartei gelten lassen will, so kann das doch nur in beschränktem Maße von Ailli und Fillastre und den ihnen zustimmenden Kardinälen, die wir aber nicht kennen, nicht von allen gesagt sein. Für diese Kreise paßte auch die Betonung der professio fidei Bonifaz' VIII. Sie wollten reformieren, aber auch ihre Macht stärken, wie es in einem Stücke mit ähnlicher Tendenz direkt heißt: In arduis nichil faciet sine consensu d. cardinalium (Presupposita Nr. 8). Vielleicht fällt in dieselben Wochen die umfangreiche, im Konzil nicht erörterte Reformschrift des Erzbischofs Pileus von Genua (Nr. 19). Sie zicht in den Kreis ihrer Betrachtung den ganzen Umfang des damaligen kirchlichen, selbst politisch-wirt- schaftlichen Lebens — er ist ein Anhänger des Reiches —, wenn sie auch an verschiedenen Stellen sich an Aillis Tractatus agen- dorum anlehnts). Auch hier spielt die professio fidei Bonifaz' VIII. 1) Daß die bei I und II übereinstimmenden Punkte von II aus I über- nommen sind, zeigt z. B. die Erwähnung der Referendare und der beneficia pinguia (S. 340 und 343, S. 344 und 350). In I wird hier unvorsichtig Ispania hinzugefügt; in II fehlt das; dafür steht einmal korrekt Portugalia. 2) Vgl. Forschungen und Quellen S. 316. 3) Auch in „Ad humilem" findet sich der Ausdruck: In prima hac sessione. 4) Döllinger, Beiträge II, 301—311. Johannes ist noch anerkannter Papst. Die Stelle in Nr. 2: Hoc expeditum est ist später hinzugefügt. Pileus kam am
4 I. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. an die Spitze gestelll und dann werden ein paar Andeutungen über die Kurienreform, den Schutz des Klerus gegenüber den weltlichen Mächten betont. I beschäftigt sich wesentlich mit der Kurien- reform; ein Verfasser wird nicht genannt. II gibt sich als eine geplante Willenserklärung des Papstes; I und III sind darin auf- genommen und zwar fast wörtlich und so vollständig, daß den beiden Stücken fast nichts Selbständiges bleibt, aber auch II bietet nur ein paar unbedeutende Vorschläge über die anderen hinaus. Daraus folgt natürlich auch, daß I und III älter sind als II.1) In III wird nun die Kommission für die Hussache erwähnt und damit als frühester Termin für III und damit auch für II der 4. Dezember bestimmt.2) Demgemäß kann auch die Uberschrift bei I: Que necessaria esse videntur fieri per papam et in prima sessione futura (ähnlich bei II) nicht mehr auf den 16. November gedeutet werden, sondern auf die geplante Sitzung vom 17. De- zember.3) Für spätere Zeit würde das Programm nicht gut mehr unterzubringen sein. Wenn W. v. Hofmann die Stücke als Auf- fassung der Kardinalspartei gelten lassen will, so kann das doch nur in beschränktem Maße von Ailli und Fillastre und den ihnen zustimmenden Kardinälen, die wir aber nicht kennen, nicht von allen gesagt sein. Für diese Kreise paßte auch die Betonung der professio fidei Bonifaz' VIII. Sie wollten reformieren, aber auch ihre Macht stärken, wie es in einem Stücke mit ähnlicher Tendenz direkt heißt: In arduis nichil faciet sine consensu d. cardinalium (Presupposita Nr. 8). Vielleicht fällt in dieselben Wochen die umfangreiche, im Konzil nicht erörterte Reformschrift des Erzbischofs Pileus von Genua (Nr. 19). Sie zicht in den Kreis ihrer Betrachtung den ganzen Umfang des damaligen kirchlichen, selbst politisch-wirt- schaftlichen Lebens — er ist ein Anhänger des Reiches —, wenn sie auch an verschiedenen Stellen sich an Aillis Tractatus agen- dorum anlehnts). Auch hier spielt die professio fidei Bonifaz' VIII. 1) Daß die bei I und II übereinstimmenden Punkte von II aus I über- nommen sind, zeigt z. B. die Erwähnung der Referendare und der beneficia pinguia (S. 340 und 343, S. 344 und 350). In I wird hier unvorsichtig Ispania hinzugefügt; in II fehlt das; dafür steht einmal korrekt Portugalia. 2) Vgl. Forschungen und Quellen S. 316. 3) Auch in „Ad humilem" findet sich der Ausdruck: In prima hac sessione. 4) Döllinger, Beiträge II, 301—311. Johannes ist noch anerkannter Papst. Die Stelle in Nr. 2: Hoc expeditum est ist später hinzugefügt. Pileus kam am
Strana 5
Einleitung. 5 eine Rolle. Schwieriger ist der Reform-Antrag Aillis: Videtur multis prelatis zeitlich unterzubringen. Katterbach (S. 62) glaubt ihn genau umgrenzen zu können, hat aber eine Auffälligkeit über- sehen. Um die Quellen des Schismas zu verstopfen, die vor allem in der Eifersucht der Nationen liegen, sucht Ailli die Kardinäle auf die 5 Nationen zu verteilen; er nennt dann die spätern 5 Konzilsnationen. Freilich braucht man nicht unbedingt an die Konstanzer Konzilsnationen zu denken, da die Erörterungen des Kardinals durchaus allgemeiner Natur sind; auffällig bleibt die Stelle doch. Entscheidend für die Einreihung dürfte aber sein, daß der Antrag in den von mir eingeschenen Handschriften 5100, 5079, P, usw. sich immer entweder in der Gruppe des Com- pendiums von Ailli oder doch bei den Anträgen des Frühjahrs 1415 befindet; gerade die Sendung des Didacus beweist, daß er im Sommer 1415 schon in Barcelona war. II. Die Dezemberanträge haben zwei Kernpunkte: Stellung- nahme zum Pisanum und zu den Publikationsformeln: Nos — Papst — hoc s. approbante concilio oder: sacrosanctum concilium damnat, anlüßlich der Wicliff-Debatte, oder anders geformt: Ist die Union schon vorhanden trotz Gregor und Benedikt, und ist der Papst der Bestimmende auf dem Konzil oder steht das Konzil über ihm: Zwei Fragen, die zur Entscheidung drängten. Daß der ge- suchte italienische Antrag tatsächlich Nr.6 ist, ergibt sich aus einem Vergleich der drei Punkte mit Fillastres Bericht (Bd. II, 17) und Punkt 4 und 6 der Cedula Sequuntur (Nr. 7). So wird auch Raum für den eigenartigen, verschiedene Interessen verbindenden An- trag (8), den Lenné mit guten Gründen dem Patriarchen von Kon- stantinopel zugeschrieben hat. Ob die Anträge Zabarellas und der Engländer gerade am 7. Dezember einliefen, läßt sich weder be- weisen noch widerlegen. Ein Stützpunkt für die Datierung der Nr. 11 und 12 (letztere folgte sicher schnell der vorderen) ist die Betonung der Erörterung verschiedener Punkte in prima sessione d. b. in der geplanten des 17. Dezember1). Dadurch ist aber auch die Feststellung des Angriffes des Minoriten Johannes Gracie und der Antwort Aillis in den 12 Conclusionen wenigstens ungefähr gegeben. 4. Dezember. Bd. II, 190. Cber seinen Unionstraktat (S. 301) habe ich nichts finden können. Daß das Konzil die Schrift nicht erörterte, ergibt die Schluß- Anmerkung bei Andreas von Regensburg, Leidinger S. 216. 1) Hardt II, 196.
Einleitung. 5 eine Rolle. Schwieriger ist der Reform-Antrag Aillis: Videtur multis prelatis zeitlich unterzubringen. Katterbach (S. 62) glaubt ihn genau umgrenzen zu können, hat aber eine Auffälligkeit über- sehen. Um die Quellen des Schismas zu verstopfen, die vor allem in der Eifersucht der Nationen liegen, sucht Ailli die Kardinäle auf die 5 Nationen zu verteilen; er nennt dann die spätern 5 Konzilsnationen. Freilich braucht man nicht unbedingt an die Konstanzer Konzilsnationen zu denken, da die Erörterungen des Kardinals durchaus allgemeiner Natur sind; auffällig bleibt die Stelle doch. Entscheidend für die Einreihung dürfte aber sein, daß der Antrag in den von mir eingeschenen Handschriften 5100, 5079, P, usw. sich immer entweder in der Gruppe des Com- pendiums von Ailli oder doch bei den Anträgen des Frühjahrs 1415 befindet; gerade die Sendung des Didacus beweist, daß er im Sommer 1415 schon in Barcelona war. II. Die Dezemberanträge haben zwei Kernpunkte: Stellung- nahme zum Pisanum und zu den Publikationsformeln: Nos — Papst — hoc s. approbante concilio oder: sacrosanctum concilium damnat, anlüßlich der Wicliff-Debatte, oder anders geformt: Ist die Union schon vorhanden trotz Gregor und Benedikt, und ist der Papst der Bestimmende auf dem Konzil oder steht das Konzil über ihm: Zwei Fragen, die zur Entscheidung drängten. Daß der ge- suchte italienische Antrag tatsächlich Nr.6 ist, ergibt sich aus einem Vergleich der drei Punkte mit Fillastres Bericht (Bd. II, 17) und Punkt 4 und 6 der Cedula Sequuntur (Nr. 7). So wird auch Raum für den eigenartigen, verschiedene Interessen verbindenden An- trag (8), den Lenné mit guten Gründen dem Patriarchen von Kon- stantinopel zugeschrieben hat. Ob die Anträge Zabarellas und der Engländer gerade am 7. Dezember einliefen, läßt sich weder be- weisen noch widerlegen. Ein Stützpunkt für die Datierung der Nr. 11 und 12 (letztere folgte sicher schnell der vorderen) ist die Betonung der Erörterung verschiedener Punkte in prima sessione d. b. in der geplanten des 17. Dezember1). Dadurch ist aber auch die Feststellung des Angriffes des Minoriten Johannes Gracie und der Antwort Aillis in den 12 Conclusionen wenigstens ungefähr gegeben. 4. Dezember. Bd. II, 190. Cber seinen Unionstraktat (S. 301) habe ich nichts finden können. Daß das Konzil die Schrift nicht erörterte, ergibt die Schluß- Anmerkung bei Andreas von Regensburg, Leidinger S. 216. 1) Hardt II, 196.
Strana 6
6 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Nr. 15—18 stehen in Beziehung zur Wicliff-Debatte. Tschackert1) hat bereits die ungefähre Zeit, Dezember 1414, festgestellt; nur damals ist für sie Raum und Fillastre gibt für sie die Grund- lage. Eine weitere Einengung gibt dann die Notiz von der Ankunft des Patriarchen von Antiochien am 15. Dezember.2) III. Um den 10. Januar kommt es zu einem starken Zusammen- stoß Johanns XXIII. mit Kardinal Ailli. Der Papst hatte seinen Vorschlag über mildes Vorgehen gegen die beiden Prätendenten angehört, ihn gelobt, später aber den Kardinälen befohlen, nicht mehr ohne seine und des Kollegiums Genehmigung Vorschläge zu machen, zugleich auch den Theologen verboten, sich wie bisher in Aillis Behausung mit ihm zu besprechen. Das hat dann den Domi- nikaner Johannes Falkenberg, den spätern Vorkämpfer für den Deutschorden, zu einem Protest veranlaßt (Nr. 22, 26). Inzwischen war der König Sigismund am Weihnachtstage gekommen. In einer Reihe von Avisamenten wird er bestürmt, die Sache der Union in die Hand zu nehmen. (21, 25, 27, 29, 30.) Die ersten Januarwochen gehören ihm. In den höchsten Tönen wird er auf deutsch und lateinisch gepriesen; selbst humanistische Klänge mischten sich in die trockene Antragsform (Nr. 27), um ihm seine erhabene Stellung vor Augen zu führen.3) Historische Exkurse über die Stellung der Kaiser zu den Päpsten und zur Konzilsberufung wirken dafür (Nr. 25). Vor allem sind es zwei Avisamente, das eine an einen Mächtigen aus Sigismunds Umgebung, das andere an ihn selbst, die mit bisher unerhörten Tönen über die Person des Papstes reden, die ersten schweren Anschuldigungen über Unsittlichkeit, Unglaube, Raub und Mord gegen ihn erheben, andererseits aber auch die noch ungebrochene Machtstellung Johanns betonen. Noch ist Johann allmächtig; Redefreiheit gibt es nicht; alles ist be- stechlich, alles klingt wieder von Lobhudeleien und Schmeicheleien in den Predigten. Er hat seine Spione überall; seine Kardinäle und Bischöfe wissen Bescheid von allen Verhandlungen, während den andern alles verborgen bleibt. So erhält er stets seinen Willen und das Konzil ist ein italienisches Partikular-, kein allgemeines 1) Tschackert, Peter von Ailli S. 374. 2) Bd. II, 17 und 199. 3) Unser herre der konig hat inne siner hant das himel riche und die helle, an ihm nehst Gote ist gelegen alle selikeit der cristenheit. Oder: Tu post Deum es unica nostra spes et calamitatis ecclesie effugium.
6 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Nr. 15—18 stehen in Beziehung zur Wicliff-Debatte. Tschackert1) hat bereits die ungefähre Zeit, Dezember 1414, festgestellt; nur damals ist für sie Raum und Fillastre gibt für sie die Grund- lage. Eine weitere Einengung gibt dann die Notiz von der Ankunft des Patriarchen von Antiochien am 15. Dezember.2) III. Um den 10. Januar kommt es zu einem starken Zusammen- stoß Johanns XXIII. mit Kardinal Ailli. Der Papst hatte seinen Vorschlag über mildes Vorgehen gegen die beiden Prätendenten angehört, ihn gelobt, später aber den Kardinälen befohlen, nicht mehr ohne seine und des Kollegiums Genehmigung Vorschläge zu machen, zugleich auch den Theologen verboten, sich wie bisher in Aillis Behausung mit ihm zu besprechen. Das hat dann den Domi- nikaner Johannes Falkenberg, den spätern Vorkämpfer für den Deutschorden, zu einem Protest veranlaßt (Nr. 22, 26). Inzwischen war der König Sigismund am Weihnachtstage gekommen. In einer Reihe von Avisamenten wird er bestürmt, die Sache der Union in die Hand zu nehmen. (21, 25, 27, 29, 30.) Die ersten Januarwochen gehören ihm. In den höchsten Tönen wird er auf deutsch und lateinisch gepriesen; selbst humanistische Klänge mischten sich in die trockene Antragsform (Nr. 27), um ihm seine erhabene Stellung vor Augen zu führen.3) Historische Exkurse über die Stellung der Kaiser zu den Päpsten und zur Konzilsberufung wirken dafür (Nr. 25). Vor allem sind es zwei Avisamente, das eine an einen Mächtigen aus Sigismunds Umgebung, das andere an ihn selbst, die mit bisher unerhörten Tönen über die Person des Papstes reden, die ersten schweren Anschuldigungen über Unsittlichkeit, Unglaube, Raub und Mord gegen ihn erheben, andererseits aber auch die noch ungebrochene Machtstellung Johanns betonen. Noch ist Johann allmächtig; Redefreiheit gibt es nicht; alles ist be- stechlich, alles klingt wieder von Lobhudeleien und Schmeicheleien in den Predigten. Er hat seine Spione überall; seine Kardinäle und Bischöfe wissen Bescheid von allen Verhandlungen, während den andern alles verborgen bleibt. So erhält er stets seinen Willen und das Konzil ist ein italienisches Partikular-, kein allgemeines 1) Tschackert, Peter von Ailli S. 374. 2) Bd. II, 17 und 199. 3) Unser herre der konig hat inne siner hant das himel riche und die helle, an ihm nehst Gote ist gelegen alle selikeit der cristenheit. Oder: Tu post Deum es unica nostra spes et calamitatis ecclesie effugium.
Strana 7
Einleitung. Konzil.1) Sigismund läuft Gefahr, seinen Verlockungen, besonders seinen Geldspenden zu erliegen. Was nützen ihm aber die viel- leicht 100 000 Gulden; bringt er die Union, das größte Werk seit Bestehen der Menschheit, zustande,2) dann werde ihm leicht eine Million vom Klerus beschafft werden können. Mit kräftigen Farben wird die Verworrenheit der Lage, das schwankende Verhalten der Bischöfe, die nach dem Frühstück anders reden als vorher, die Notwendigkeit eines energischen Vorgehens Sigismunds im Verein mit den gutgesinnten Prälaten geschildert. Um die Macht Johanns zu brechen, fordert Dietrich von Nieheim wohl in dieser Zeit (Nr.32) als radikale Heilmittel: Suspension der Kurie bis Ostern, damit der Anhang des Papstes sich mindere und die Kurialen Zeit gewinnen an der Union mitzuarbeiten; Ausschluß der von Johann kreierten und ihm dankbar anhängenden Titularbischöfe vom Konzil; Ab- weisung der herbeiströmenden Mendikanten. Charakteristisch ist das Hervortreten der Deutschen in dieser Zeit; von ihnen stammen die meisten Anträge. Das Fazit dieser Ermahnungen und aller Erörterungen ist: das Pisanum auf sich beruhen zu lassen, die Union soll Sigismund auf irgend eine Weise bewirken. IV. Dieser Ansturm auf Sigismund blieb der Öffentlichkeit ver- borgen. Noch lagen keine besonders bezeichnenden Handlungen von ihm vor. Man traute ihm noch zu, daß er sich von Johann Rat- geber erbitten würde. So begreift man die Außerung Fillastres, daß bis Ende Januar in Sachen der Union sozusagen nichts ge- schehen sei, denn es herrschte die Krankheit „Rühr mich nicht an“. Versuche blieben in den Anfängen stecken. Da kam der Einzug der Engländer und Polen, vor allem der Vorstoß des Pfalzgrafen Ludwig und der Gregorianischen Partei am 26. Januar, der für die Beteiligung der Gregorianer am Konzil Beseitigung Johanns von der Konzilsleitung verlangte (Nr. 33). Wohl wandten sich zwei Anhänger des Papstes entrüstet gegen die Zumutung (34, 35), aber Fillastre sah, „daß die Türe geöffnet war“ und nun geht er um die Monatswende (Nr. 37) mit hinreißender Kraft und zwin- gender Logik auf sein Ziel los: Rücktritt aller drei Päpste. Kein Wort des Tadels äußerte er gegen Johann, er bittet und hofft von ihm, daß er als guter Hirt sein Leben für seine Schafe gebe. Als- bald folgt ihm Ailli mit dem ersten Versuch einer Abdankungs- 1) Sic est particulare Ytalicorum et non concilium generale. 2) Maiorem gloriam reportabis, quam quisquam regum a tempore orbis conditi.
Einleitung. Konzil.1) Sigismund läuft Gefahr, seinen Verlockungen, besonders seinen Geldspenden zu erliegen. Was nützen ihm aber die viel- leicht 100 000 Gulden; bringt er die Union, das größte Werk seit Bestehen der Menschheit, zustande,2) dann werde ihm leicht eine Million vom Klerus beschafft werden können. Mit kräftigen Farben wird die Verworrenheit der Lage, das schwankende Verhalten der Bischöfe, die nach dem Frühstück anders reden als vorher, die Notwendigkeit eines energischen Vorgehens Sigismunds im Verein mit den gutgesinnten Prälaten geschildert. Um die Macht Johanns zu brechen, fordert Dietrich von Nieheim wohl in dieser Zeit (Nr.32) als radikale Heilmittel: Suspension der Kurie bis Ostern, damit der Anhang des Papstes sich mindere und die Kurialen Zeit gewinnen an der Union mitzuarbeiten; Ausschluß der von Johann kreierten und ihm dankbar anhängenden Titularbischöfe vom Konzil; Ab- weisung der herbeiströmenden Mendikanten. Charakteristisch ist das Hervortreten der Deutschen in dieser Zeit; von ihnen stammen die meisten Anträge. Das Fazit dieser Ermahnungen und aller Erörterungen ist: das Pisanum auf sich beruhen zu lassen, die Union soll Sigismund auf irgend eine Weise bewirken. IV. Dieser Ansturm auf Sigismund blieb der Öffentlichkeit ver- borgen. Noch lagen keine besonders bezeichnenden Handlungen von ihm vor. Man traute ihm noch zu, daß er sich von Johann Rat- geber erbitten würde. So begreift man die Außerung Fillastres, daß bis Ende Januar in Sachen der Union sozusagen nichts ge- schehen sei, denn es herrschte die Krankheit „Rühr mich nicht an“. Versuche blieben in den Anfängen stecken. Da kam der Einzug der Engländer und Polen, vor allem der Vorstoß des Pfalzgrafen Ludwig und der Gregorianischen Partei am 26. Januar, der für die Beteiligung der Gregorianer am Konzil Beseitigung Johanns von der Konzilsleitung verlangte (Nr. 33). Wohl wandten sich zwei Anhänger des Papstes entrüstet gegen die Zumutung (34, 35), aber Fillastre sah, „daß die Türe geöffnet war“ und nun geht er um die Monatswende (Nr. 37) mit hinreißender Kraft und zwin- gender Logik auf sein Ziel los: Rücktritt aller drei Päpste. Kein Wort des Tadels äußerte er gegen Johann, er bittet und hofft von ihm, daß er als guter Hirt sein Leben für seine Schafe gebe. Als- bald folgt ihm Ailli mit dem ersten Versuch einer Abdankungs- 1) Sic est particulare Ytalicorum et non concilium generale. 2) Maiorem gloriam reportabis, quam quisquam regum a tempore orbis conditi.
Strana 8
8 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. formel (Nr. 38).1) Schon melden sich Zustimmende, aber auch energische Opposition erfolgt; nicht blos als fautor scismatis, son- dern direkt als hereticus gilt Fillastre diesen Kreisen (39, 40—43). Tagtäglich, ja man möchte sagen, stündlich mehren sich in den ersten Februartagen die Flugschriften für und wider die Cession, bekannte und unbekannte Gegner und Freunde der beiden mutigen Kardinäle lassen sich mit diesen selbst vernehmen. Und doch kam man nicht weiter! Da tauchten die Fragen nach dem Stimmrecht und der Art der Abstimmung auf. Wer sie aufgeworfen, ist unbe- kannt. Aber sie zündeten. Ailli und Fillastre haben sich für Er- weiterung des Stimmrechts entschieden, Ailli vorsichtiger, Fillastre radikaler. Beide operieren mit Beispielen aus Geschichte und Gegenwart. Ailli meint, es sei doch sonderbar, daß ein so kleiner (italienischer) Erzbischof oder Bischof mit so wenigen Untertanen so viel Stimmberechtigung habe wie der Bischof von Mainz.2) Fil- lastre betont, daß in Deutschland, Frankreich, England und Spanien es tausend Pfarrer gäbe, denen mehr Seelen unterständen, als man- chem stimmberechtigten Bischof. Beide treten für das Stimmrecht der Doktoren der Theologie und des Rechtes ein. Fillastre erinnert gegenüber diesen Gelehrten daran, daß ein prelatus indoctus est asinus coronatus. Unter gewissen Einschränkungen plädieren beide auch für das Stimmrecht der geistlichen Prokuratoren, der Könige und Fürsten (Nr. 55, 57). Erfolg hatte ihre Außerung nicht, denn inzwischen entschied man sich für eine neue Form der Abstimmung und überließ die Erweiterung des Stimmrechts den Nationen. So hat denn auch ein Anonymus die Sache praktischer angefaßt, indem er für die Abstimmung per capita in nationibus und per capita nationum in den allgemeinen Sitzungen eintrat (Nr. 54). Er hat Erfolg gehabt trotz einer drängenden Bittschrift der italienischen Nation an Sigismund. Die Abstimmung nach Na- tionen, erklärte sie, gehe gegen das Recht und die Ehre der Italiener, gegen Canones et decreta pontificum und gegen die Ubung auf den Konzilien von Lyon und Vienne, die doch auf französischem und nicht italienischem Boden stattgefunden hätten. Warum müsse denn in geistlichen Dingen der Italiener vom Deut- schen, Franzosen und Engländer geschieden werden? Warum 1) Sonderbar ist, daß dieser folgenschwere Versuch auf dem Konzil nicht weiter erwähnt wird. 2) Das Beispiel dieses ganz weltlichen Mannes war allerdings nicht gut gewählt.
8 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. formel (Nr. 38).1) Schon melden sich Zustimmende, aber auch energische Opposition erfolgt; nicht blos als fautor scismatis, son- dern direkt als hereticus gilt Fillastre diesen Kreisen (39, 40—43). Tagtäglich, ja man möchte sagen, stündlich mehren sich in den ersten Februartagen die Flugschriften für und wider die Cession, bekannte und unbekannte Gegner und Freunde der beiden mutigen Kardinäle lassen sich mit diesen selbst vernehmen. Und doch kam man nicht weiter! Da tauchten die Fragen nach dem Stimmrecht und der Art der Abstimmung auf. Wer sie aufgeworfen, ist unbe- kannt. Aber sie zündeten. Ailli und Fillastre haben sich für Er- weiterung des Stimmrechts entschieden, Ailli vorsichtiger, Fillastre radikaler. Beide operieren mit Beispielen aus Geschichte und Gegenwart. Ailli meint, es sei doch sonderbar, daß ein so kleiner (italienischer) Erzbischof oder Bischof mit so wenigen Untertanen so viel Stimmberechtigung habe wie der Bischof von Mainz.2) Fil- lastre betont, daß in Deutschland, Frankreich, England und Spanien es tausend Pfarrer gäbe, denen mehr Seelen unterständen, als man- chem stimmberechtigten Bischof. Beide treten für das Stimmrecht der Doktoren der Theologie und des Rechtes ein. Fillastre erinnert gegenüber diesen Gelehrten daran, daß ein prelatus indoctus est asinus coronatus. Unter gewissen Einschränkungen plädieren beide auch für das Stimmrecht der geistlichen Prokuratoren, der Könige und Fürsten (Nr. 55, 57). Erfolg hatte ihre Außerung nicht, denn inzwischen entschied man sich für eine neue Form der Abstimmung und überließ die Erweiterung des Stimmrechts den Nationen. So hat denn auch ein Anonymus die Sache praktischer angefaßt, indem er für die Abstimmung per capita in nationibus und per capita nationum in den allgemeinen Sitzungen eintrat (Nr. 54). Er hat Erfolg gehabt trotz einer drängenden Bittschrift der italienischen Nation an Sigismund. Die Abstimmung nach Na- tionen, erklärte sie, gehe gegen das Recht und die Ehre der Italiener, gegen Canones et decreta pontificum und gegen die Ubung auf den Konzilien von Lyon und Vienne, die doch auf französischem und nicht italienischem Boden stattgefunden hätten. Warum müsse denn in geistlichen Dingen der Italiener vom Deut- schen, Franzosen und Engländer geschieden werden? Warum 1) Sonderbar ist, daß dieser folgenschwere Versuch auf dem Konzil nicht weiter erwähnt wird. 2) Das Beispiel dieses ganz weltlichen Mannes war allerdings nicht gut gewählt.
Strana 9
Einleitung. 9 müsse man denn untersuchen, wieviel Nationen das christliche Volk zähle? Sie erinnert Sigismund daran, wie er durch das Kaisertum mit Italien verbunden sei. Schließlich bittet sie auch die Ver- mehrung der Stimmen als ungehörig abzulehnen (Nr. 57). Trotzdem stimmte man seit dem 7. Februar nach Nationen ab.1) Der Erfolg zeigte sich bald: die drei Nationen, die französische, deutsche und englische stimmten gegen die italienische für die Vorlage der Cessionsformel durch Johann XXIII. und sie bestimmten auch die Form (Nr. 65 ff.) trotz eines taktisch nicht ungeschickten Gutachtens, das der bekannte Rechtsgelehrte Rafael de Fulgosiis im letzten Augenblicke abgab (Nr. 61). V. Durch die Bindung Johanns in der zweiten allgemeinen Konzilssitzung beruhigen sich die Gemüter. Das zeigt sich auch im Abflauen des literarischen Kampfes; Anträge und Flugschriften werden zunächst seltener. Pessimisten wie Dietrich von Nieheim warnen allerdings vor zu großtem Vertrauen in das Prokuratorium: es sei zu wenig (63). Später, kurz vor der Katastrophe, verlangt er wieder Suspension des ganzen kurialen Betriebes (74). Andere fordern bedingungslose Cession (72). Dietrich von Münster er- örtert in einer großangelegten Untersuchung die potestas concilii und die potestas pape. Dann kam die Flucht Johanns in der Frühe des 21. März. Jetzt verschwinden die Kardinalskreise fast völlig aus der Debatte; nur einmal bringen sie einen Aussöhnungsversuch und hoffen, das Prokuratorium zu retten (81); vergebens. Die Kar- dinäle leiden unter der Abneigung gegen den Papst; jemand ver- langt, daß sie nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen sollen (89). Mitte April finden sie noch einmal einen Verteidiger (88). Auch die vermittelnden und versöhnenden Stimmen treten zurück. Die radikalen Kreise, d. h. diejenigen, die aus der Tatsache der Flucht nun alles gewinnen wollen, was der Beseitigung Johanns und der Förderung der Union dient, behalten fast allein das Feld. Bezeichnender Weise sind es vor allem Deutsche, Dietrich von Nie- heim voran. In drei ihm sicher zuzuweisenden Flugschriften — wahrscheinlich stammen noch ein paar weitere von ihm — weist er auf die Behandlung des unwürdigen Johann XII. durch Otto d. Gr. hin, so müsse es auch Johann XXIII. ergehen; erbost über das Mandat Johanns, das alle Kurialen nach Schaffhausen ruft, erhebt er nun die giftigsten Anklagen: Johann sei gar kein Papst, da er 1) Bd. II, 211.
Einleitung. 9 müsse man denn untersuchen, wieviel Nationen das christliche Volk zähle? Sie erinnert Sigismund daran, wie er durch das Kaisertum mit Italien verbunden sei. Schließlich bittet sie auch die Ver- mehrung der Stimmen als ungehörig abzulehnen (Nr. 57). Trotzdem stimmte man seit dem 7. Februar nach Nationen ab.1) Der Erfolg zeigte sich bald: die drei Nationen, die französische, deutsche und englische stimmten gegen die italienische für die Vorlage der Cessionsformel durch Johann XXIII. und sie bestimmten auch die Form (Nr. 65 ff.) trotz eines taktisch nicht ungeschickten Gutachtens, das der bekannte Rechtsgelehrte Rafael de Fulgosiis im letzten Augenblicke abgab (Nr. 61). V. Durch die Bindung Johanns in der zweiten allgemeinen Konzilssitzung beruhigen sich die Gemüter. Das zeigt sich auch im Abflauen des literarischen Kampfes; Anträge und Flugschriften werden zunächst seltener. Pessimisten wie Dietrich von Nieheim warnen allerdings vor zu großtem Vertrauen in das Prokuratorium: es sei zu wenig (63). Später, kurz vor der Katastrophe, verlangt er wieder Suspension des ganzen kurialen Betriebes (74). Andere fordern bedingungslose Cession (72). Dietrich von Münster er- örtert in einer großangelegten Untersuchung die potestas concilii und die potestas pape. Dann kam die Flucht Johanns in der Frühe des 21. März. Jetzt verschwinden die Kardinalskreise fast völlig aus der Debatte; nur einmal bringen sie einen Aussöhnungsversuch und hoffen, das Prokuratorium zu retten (81); vergebens. Die Kar- dinäle leiden unter der Abneigung gegen den Papst; jemand ver- langt, daß sie nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen sollen (89). Mitte April finden sie noch einmal einen Verteidiger (88). Auch die vermittelnden und versöhnenden Stimmen treten zurück. Die radikalen Kreise, d. h. diejenigen, die aus der Tatsache der Flucht nun alles gewinnen wollen, was der Beseitigung Johanns und der Förderung der Union dient, behalten fast allein das Feld. Bezeichnender Weise sind es vor allem Deutsche, Dietrich von Nie- heim voran. In drei ihm sicher zuzuweisenden Flugschriften — wahrscheinlich stammen noch ein paar weitere von ihm — weist er auf die Behandlung des unwürdigen Johann XII. durch Otto d. Gr. hin, so müsse es auch Johann XXIII. ergehen; erbost über das Mandat Johanns, das alle Kurialen nach Schaffhausen ruft, erhebt er nun die giftigsten Anklagen: Johann sei gar kein Papst, da er 1) Bd. II, 211.
Strana 10
10 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. kein Christ sei, denn die Neapolitaner können keine Christen sein (78, 80, 83). Andere bereiten durch juristische Untersuchungen die Erklärung der Oberhoheit des Papstes über das Konzil vor (77, 84), wieder andere wollen durch Beseitigung der Generalreservationen und Provisionen Johann vor allem den Brotkorb höher hängen und ihn so mürbe machen (87). In alles dies mischt sich immer wieder die Angst, Johann könne durch seine Gewandtheit und Um- triebe sich wieder emporarbeiten; darum wird vor jedem Prokura- torium, vor seinen Umtrieben gewarnt (79, 82), werden die An- klagen wiederholt und verschärft (79, 83, 90). Und das letzte Stück beginnt mit der Kanonisation Johanns XXIII., in der gezeigt werden soll: Welchen Maulwurf beten wir an? Es stammt aus der Zeil von Ende April. Johann ist von Breisach nach Freiburg zurück- geführt; demnächst erscheint er in Radolfszell als Gefangener. Sein Schicksal ist besiegelt. Es beginnt das Gerichtsverfahren gegen ihn. Die besprochenen Anträge und Flugschriften haben es vorbereitet. Ihre Glanzzeit ist vorüber. VI. Zu einzelnen Nummern ist noch zu bemerken: Nr. 22 ist aus zwei ursprünglichen Anträgen zusammengeschachtelt. Der erste geht zurück auf die am Konzil versammelten magistri in theologia (das ist die facultas theologica) und enthält den Entwurf einer be- sonders gearteten Geschäftsordnung. Der zweite auf Ailli selbst, der in Ubereinstimmung mit etlichen Prälaten und Doktoren vor- geht. Inhaltlich deckt sich dieser Teil mit den von Ailli schon früher formulierten Forderungen (Nr. 11). Ganze Partien sind auch wörtlich übernommen. Diese sind im Druck durch Petit-Druck kenntlich gemacht. Da Ailli beide Cedulae in der Sitzung vom 10. Januar zugleich vorgelegt hatte, sind sie in den Handschriften zu einem einzigen Vorschlage zusammengeschmolzen. Schon die Verschiedenart der Materie macht aber erkenntlich, daß es sich ursprünglich um zwei Stücke gehandelt haben muß. Volle Klärung bringen dann die Mitteilungen Falkenbergs zu Beginn seines Pro- testes gegen die Beschränkung der freien Rede auf dem Konzil (26). Die Nummern 46, 53, 86 weisen eine doppelte Redaktion auf. In Nummer 46 sagt der Antrag im Petersburger Codex: Wir wissen nicht, welcher Papst der rechte ist. Dagegen sagt der Schreiber der Cedula im Cod. Palatinus: Eines wissen wir gewiß, daß nicht Johann der wahre Papst ist, über die beiden andern können wir nichts sagen. Auch sonst unterscheiden sich die Redaktionen, be- sonders durch die Aufstellung der einzelnen Punkte. In Nr. 53
10 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. kein Christ sei, denn die Neapolitaner können keine Christen sein (78, 80, 83). Andere bereiten durch juristische Untersuchungen die Erklärung der Oberhoheit des Papstes über das Konzil vor (77, 84), wieder andere wollen durch Beseitigung der Generalreservationen und Provisionen Johann vor allem den Brotkorb höher hängen und ihn so mürbe machen (87). In alles dies mischt sich immer wieder die Angst, Johann könne durch seine Gewandtheit und Um- triebe sich wieder emporarbeiten; darum wird vor jedem Prokura- torium, vor seinen Umtrieben gewarnt (79, 82), werden die An- klagen wiederholt und verschärft (79, 83, 90). Und das letzte Stück beginnt mit der Kanonisation Johanns XXIII., in der gezeigt werden soll: Welchen Maulwurf beten wir an? Es stammt aus der Zeil von Ende April. Johann ist von Breisach nach Freiburg zurück- geführt; demnächst erscheint er in Radolfszell als Gefangener. Sein Schicksal ist besiegelt. Es beginnt das Gerichtsverfahren gegen ihn. Die besprochenen Anträge und Flugschriften haben es vorbereitet. Ihre Glanzzeit ist vorüber. VI. Zu einzelnen Nummern ist noch zu bemerken: Nr. 22 ist aus zwei ursprünglichen Anträgen zusammengeschachtelt. Der erste geht zurück auf die am Konzil versammelten magistri in theologia (das ist die facultas theologica) und enthält den Entwurf einer be- sonders gearteten Geschäftsordnung. Der zweite auf Ailli selbst, der in Ubereinstimmung mit etlichen Prälaten und Doktoren vor- geht. Inhaltlich deckt sich dieser Teil mit den von Ailli schon früher formulierten Forderungen (Nr. 11). Ganze Partien sind auch wörtlich übernommen. Diese sind im Druck durch Petit-Druck kenntlich gemacht. Da Ailli beide Cedulae in der Sitzung vom 10. Januar zugleich vorgelegt hatte, sind sie in den Handschriften zu einem einzigen Vorschlage zusammengeschmolzen. Schon die Verschiedenart der Materie macht aber erkenntlich, daß es sich ursprünglich um zwei Stücke gehandelt haben muß. Volle Klärung bringen dann die Mitteilungen Falkenbergs zu Beginn seines Pro- testes gegen die Beschränkung der freien Rede auf dem Konzil (26). Die Nummern 46, 53, 86 weisen eine doppelte Redaktion auf. In Nummer 46 sagt der Antrag im Petersburger Codex: Wir wissen nicht, welcher Papst der rechte ist. Dagegen sagt der Schreiber der Cedula im Cod. Palatinus: Eines wissen wir gewiß, daß nicht Johann der wahre Papst ist, über die beiden andern können wir nichts sagen. Auch sonst unterscheiden sich die Redaktionen, be- sonders durch die Aufstellung der einzelnen Punkte. In Nr. 53
Strana 11
Einleitung. 11 enthält wieder die Petersburger Handschrift gegenüber der Wiener die Johann unfreundliche Redaktion. In Nr. 86 streicht der Schreiber der bei Martène und Durand veröffentlichten Redaktion der Flugschrift: Audite, qui sequimini vor dem Wort Sigismund regelmüßig das imperator; und auch der Segenswunsch für Sigis- mund am Ende ist dem Franzosen in der Kehle stecken geblieben. Der Job Vener-Codex W 50641) enthält eine Cedula (Nr. 48), die den Rücktritt aller drei Prätendenten, in erster Linie Johanns fordert. Die Handschrift weist zahlreiche Korrekturen von Job Veners Hand auf; der Satzbau ist oft noch uneben und mit zahl- reichen Einschachtelungen verschen. Wahrscheinlich ist es nur ein Konzept von Job Veners Hand. Die Form der Wiedergabe ist dieselbe wie die Aufzeichnung der Sermones im II. Bande. Der Text führt jedesmal nur die Handschriften auf, die ich für das Regest oder für die Wiedergabe eines Stückes eingeschen habe; ist das nicht der Fall, so bleiben die Handschriften unerwähnt. Zur leichteren Benutzung ist am Schluß ein Initien-Verzeichnis angefügt. B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. Seit Anfang Januar 1415 tauchen im literarischen Kampfe gegen den Papst immer wieder eine Reihe Anschuldigungen auf: Unsittlichkeiten mit konkreten Angaben, Simonie, Unglauben, Morde werden besonders betont. (Vgl. Nr. 25, 29, 79, 83, 90.) In der sogenannten Vita Johanns erzählt Dietrich von Nieheim:2) Quidam, ut presumitur, Italicus, habe viele Artikel heimlich ver- breitet, da er eine Untersuchung provozieren wollte. Aber maß- gebende Deutsche, Engländer und Polen seien aus verschiedenen Gründen gegen die Veröffentlichung gewesen. Der Papst habe einzelnes zugestanden, anderes geleugnet. Eine Folge sei die größte Nachgiebigk eit gegen das Konzil gewesen. Vielleicht fällt das Tatsächliche dieser Erzählung mit dem Er- scheinen einer Flugschrift zusammen, die anfangs Februar aus den Kreisen der Gregorianer veröffentlicht wurde (Nr. 48). Sicherlich haben die Anschuldigungen das Erscheinen der Anklageakten be- einflußi, wenn auch direkte Beziehungen kaum nachzuweisen sind. 1) Vgl. allgemeine Einleitung. 2) Hardt II, 391.
Einleitung. 11 enthält wieder die Petersburger Handschrift gegenüber der Wiener die Johann unfreundliche Redaktion. In Nr. 86 streicht der Schreiber der bei Martène und Durand veröffentlichten Redaktion der Flugschrift: Audite, qui sequimini vor dem Wort Sigismund regelmüßig das imperator; und auch der Segenswunsch für Sigis- mund am Ende ist dem Franzosen in der Kehle stecken geblieben. Der Job Vener-Codex W 50641) enthält eine Cedula (Nr. 48), die den Rücktritt aller drei Prätendenten, in erster Linie Johanns fordert. Die Handschrift weist zahlreiche Korrekturen von Job Veners Hand auf; der Satzbau ist oft noch uneben und mit zahl- reichen Einschachtelungen verschen. Wahrscheinlich ist es nur ein Konzept von Job Veners Hand. Die Form der Wiedergabe ist dieselbe wie die Aufzeichnung der Sermones im II. Bande. Der Text führt jedesmal nur die Handschriften auf, die ich für das Regest oder für die Wiedergabe eines Stückes eingeschen habe; ist das nicht der Fall, so bleiben die Handschriften unerwähnt. Zur leichteren Benutzung ist am Schluß ein Initien-Verzeichnis angefügt. B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. Seit Anfang Januar 1415 tauchen im literarischen Kampfe gegen den Papst immer wieder eine Reihe Anschuldigungen auf: Unsittlichkeiten mit konkreten Angaben, Simonie, Unglauben, Morde werden besonders betont. (Vgl. Nr. 25, 29, 79, 83, 90.) In der sogenannten Vita Johanns erzählt Dietrich von Nieheim:2) Quidam, ut presumitur, Italicus, habe viele Artikel heimlich ver- breitet, da er eine Untersuchung provozieren wollte. Aber maß- gebende Deutsche, Engländer und Polen seien aus verschiedenen Gründen gegen die Veröffentlichung gewesen. Der Papst habe einzelnes zugestanden, anderes geleugnet. Eine Folge sei die größte Nachgiebigk eit gegen das Konzil gewesen. Vielleicht fällt das Tatsächliche dieser Erzählung mit dem Er- scheinen einer Flugschrift zusammen, die anfangs Februar aus den Kreisen der Gregorianer veröffentlicht wurde (Nr. 48). Sicherlich haben die Anschuldigungen das Erscheinen der Anklageakten be- einflußi, wenn auch direkte Beziehungen kaum nachzuweisen sind. 1) Vgl. allgemeine Einleitung. 2) Hardt II, 391.
Strana 12
12 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Letzere hatten einen bestimmten Zweck: die Suspension und Ab- dankung oder Absetzung Johanns zu erwirken. Die offiziellen Konzilsanklagen erscheinen in den Konzils- akten am 13. Mai. Der Konzilspromotor Heinrich de Piro bittet um die Ernennung von Kardinälen und Prälaten zu Kommissaren, welche die Zeugen vereidigen, vernehmen und darüber dem Kon- zil berichten sollen. 13 Kommissare werden ernannt. Kurz nach Mittag bestimmt die Deutsche Nation schon 5 Mitglieder ad or- dinandum posiciones et articulos. Der Konzilskursor erzählt den schon im Franziskanerkloster tagenden Vertretern, daß er in 2 Gruppen 13 Zeugen geladen. Und um 2 Uhr sind schon 10 vorhan- den und werden auf volle Wahrheitsaussage verpflichtet. Nach Fillastre könnte man annehmen, daß in diesen wenigen Stunden auch schon die Anklageartikel vorgelegen und bezeugt seien, wäh- rend im Konzilsbericht die Information noch als summarisch cha- rakterisiert wird.1) Tags darauf berichtet Fillastre, einer der Kar- dinalskommissare, der aber alsbald wegen Krankheit ausschied, über die Vernehmung der 10 Zeugen; er müsse, wenn auch schmerzerfüllt, die Aussagen mitteilen, wonach Johann XXIII. tat- sächlich dilapidator bonorum ecelesie Romane et universalis, simo- niacus, scandalosus et perturbator fidei christiane gewesen sei. Darauf verliest der Patriarch von Antiochien das also schon vor- bereitete Suspensionsdekret, worin der Papst auch als hereseos et suspicionis fidei sensitivns beschuldigt wird. Gegen diesen Aus- druck protestiert dann alshald Fillastre; das Konzil erklärt: reser- vetur in deliberatione ad alias sessiones.2) Am 16. Mai berichten post merdidiem die Kursoren, daß sie 37 Zeugen citiert hätten und um 2 Uhr erfolgt dann die Vorlegung der Anklageartikel, die Vereidigung der erschienenen Zeugen und un- zweifelhaft die alsbaldige Vernehmung mit gleichzeitiger Vorla- dung des in Radolfszell weilenden Papstes . Zwei Tage später wer- den in gleicher Form 11 Kardinäle vernommen; am 21. und 22. Mai außerdem noch der Kardinal von Cambray und einige Nachzügler.3) Am 24. Mai versammelten sich Kommissare und Nations- deputierte, prüften die einzelnen Zeugenaussagen und machten 1) Hardi IV. 169, 171. 176, 178; Mansi XXVII. 640 ff. 2) Hardt IV, 182, 187. 3) Hardt IV, 193, 196 ff., 214 f. Auch der Kardinal Orsini, der schon Unter- suchungsrichter war, wird ausdrücklich als teslis vereidigt!
12 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Letzere hatten einen bestimmten Zweck: die Suspension und Ab- dankung oder Absetzung Johanns zu erwirken. Die offiziellen Konzilsanklagen erscheinen in den Konzils- akten am 13. Mai. Der Konzilspromotor Heinrich de Piro bittet um die Ernennung von Kardinälen und Prälaten zu Kommissaren, welche die Zeugen vereidigen, vernehmen und darüber dem Kon- zil berichten sollen. 13 Kommissare werden ernannt. Kurz nach Mittag bestimmt die Deutsche Nation schon 5 Mitglieder ad or- dinandum posiciones et articulos. Der Konzilskursor erzählt den schon im Franziskanerkloster tagenden Vertretern, daß er in 2 Gruppen 13 Zeugen geladen. Und um 2 Uhr sind schon 10 vorhan- den und werden auf volle Wahrheitsaussage verpflichtet. Nach Fillastre könnte man annehmen, daß in diesen wenigen Stunden auch schon die Anklageartikel vorgelegen und bezeugt seien, wäh- rend im Konzilsbericht die Information noch als summarisch cha- rakterisiert wird.1) Tags darauf berichtet Fillastre, einer der Kar- dinalskommissare, der aber alsbald wegen Krankheit ausschied, über die Vernehmung der 10 Zeugen; er müsse, wenn auch schmerzerfüllt, die Aussagen mitteilen, wonach Johann XXIII. tat- sächlich dilapidator bonorum ecelesie Romane et universalis, simo- niacus, scandalosus et perturbator fidei christiane gewesen sei. Darauf verliest der Patriarch von Antiochien das also schon vor- bereitete Suspensionsdekret, worin der Papst auch als hereseos et suspicionis fidei sensitivns beschuldigt wird. Gegen diesen Aus- druck protestiert dann alshald Fillastre; das Konzil erklärt: reser- vetur in deliberatione ad alias sessiones.2) Am 16. Mai berichten post merdidiem die Kursoren, daß sie 37 Zeugen citiert hätten und um 2 Uhr erfolgt dann die Vorlegung der Anklageartikel, die Vereidigung der erschienenen Zeugen und un- zweifelhaft die alsbaldige Vernehmung mit gleichzeitiger Vorla- dung des in Radolfszell weilenden Papstes . Zwei Tage später wer- den in gleicher Form 11 Kardinäle vernommen; am 21. und 22. Mai außerdem noch der Kardinal von Cambray und einige Nachzügler.3) Am 24. Mai versammelten sich Kommissare und Nations- deputierte, prüften die einzelnen Zeugenaussagen und machten 1) Hardi IV. 169, 171. 176, 178; Mansi XXVII. 640 ff. 2) Hardt IV, 182, 187. 3) Hardt IV, 193, 196 ff., 214 f. Auch der Kardinal Orsini, der schon Unter- suchungsrichter war, wird ausdrücklich als teslis vereidigt!
Strana 13
Einleitung. 13 dann eine Zusammenfassung.1) Tags darauf in der elften allge- meinen Sitzung verlas der Eleht von Posen 54 Artikel und der Auditor Berthold von Wildungen gab jedesmal an, ob der Artikel bewiesen und von wievielen; dabei bezeichnete er die Stellung der Zeugen, jedoch ohne Namensangabe.3) Die Anschuldigung wegen Häresie brachte H. de Piro noch einmal vor; diesmal erfolgte kein Widerspruch; Kardinal Fillastre lag schwer krank darnieder. Eine kleine Gruppe von Anklagen — einmal heißt es 14, ein an- dermal 16 Nummern — schied aus, angeblich propter honorem sedis apostolice, obwohl sie bewiesen seien, was tatsächlich un- richtig ist.3) Am 26. Mai gingen 5 Konzilsvertreter mit diesen Anklagen nach Radolfszell zum Papste. Johann wollte die Anklagen nicht hören und bat nur um Schonung seiner Ehre; dann wolle er mit dem Urteile des Konzils zufrieden sein.1) So erfolgte denn bald darauf seine Absetzung. Bei der Bewertung der Anklagepunkte muß man im Auge be- halten, daß die Johann feindliche Strömung seit seiner Flucht und seinem ferneren offenkundigen Bemühen, sich der Verurteilung des Konzils zu entziehen, immer stürmischer in Anträgen, Flug- schriften und Maueranschlägen seine Beseitigung verlangte. Als alles andere nicht half, formulierte man die Artikel und vernahm die Zeugen in fast unanständiger Eile. Die Fassung der articuli inquisitionis zeigt davon deutliche Spuren. Nicht so sehr die Zahl der Punkte beweist das; sie ist ja gleichgültig; eine sichere Ziffer ist kaum zu geben, da die Handschriften meist keine Nummerierung tragen und je nach den willkürlichen Abschnitten mehr oder min- der hohe Zahlen aufweisen.5) Daß wiederholte Zusammenfassun- gen die Zahl der Anklagen erhöhen, ist mittelalterliche Sitte. Darin ist nichts besonderes zu suchen; wohl aber zeugen unabsichtliche Wiederholungen und die gerade nicht klare Disposition des ersten 1) Legi fecerunt articnlos et dicta sive attestationes super quolibet singu- lariter et sigillatim, faciendo summariam de omnibus. Hardt IV, 219. 2) Diese wichtige Feststellung steht nicht in den offiziellen Akten, sondern im Elstraw. If. 103: Non expressis nominibus propriis eorundem. Die 54 Arl. Hardt IV, 237 ff. Die Probationes dazu S. 253 ff. 3) Verum est, quod omissi fuerint bene XIV articuli oblati et clare probati. (Elstraw. I.) Quamvis probati sunt. (Cod. Brunsv.) Vgl. Hardt IV, 228 und 247. 1) Hardt IV, 258 f. Quod non curaret videre articulos . . . supplicans tamen, quod attendatur honor suus in ordinatione sententie. 5) Vgl. Schluß der Einleitung.
Einleitung. 13 dann eine Zusammenfassung.1) Tags darauf in der elften allge- meinen Sitzung verlas der Eleht von Posen 54 Artikel und der Auditor Berthold von Wildungen gab jedesmal an, ob der Artikel bewiesen und von wievielen; dabei bezeichnete er die Stellung der Zeugen, jedoch ohne Namensangabe.3) Die Anschuldigung wegen Häresie brachte H. de Piro noch einmal vor; diesmal erfolgte kein Widerspruch; Kardinal Fillastre lag schwer krank darnieder. Eine kleine Gruppe von Anklagen — einmal heißt es 14, ein an- dermal 16 Nummern — schied aus, angeblich propter honorem sedis apostolice, obwohl sie bewiesen seien, was tatsächlich un- richtig ist.3) Am 26. Mai gingen 5 Konzilsvertreter mit diesen Anklagen nach Radolfszell zum Papste. Johann wollte die Anklagen nicht hören und bat nur um Schonung seiner Ehre; dann wolle er mit dem Urteile des Konzils zufrieden sein.1) So erfolgte denn bald darauf seine Absetzung. Bei der Bewertung der Anklagepunkte muß man im Auge be- halten, daß die Johann feindliche Strömung seit seiner Flucht und seinem ferneren offenkundigen Bemühen, sich der Verurteilung des Konzils zu entziehen, immer stürmischer in Anträgen, Flug- schriften und Maueranschlägen seine Beseitigung verlangte. Als alles andere nicht half, formulierte man die Artikel und vernahm die Zeugen in fast unanständiger Eile. Die Fassung der articuli inquisitionis zeigt davon deutliche Spuren. Nicht so sehr die Zahl der Punkte beweist das; sie ist ja gleichgültig; eine sichere Ziffer ist kaum zu geben, da die Handschriften meist keine Nummerierung tragen und je nach den willkürlichen Abschnitten mehr oder min- der hohe Zahlen aufweisen.5) Daß wiederholte Zusammenfassun- gen die Zahl der Anklagen erhöhen, ist mittelalterliche Sitte. Darin ist nichts besonderes zu suchen; wohl aber zeugen unabsichtliche Wiederholungen und die gerade nicht klare Disposition des ersten 1) Legi fecerunt articnlos et dicta sive attestationes super quolibet singu- lariter et sigillatim, faciendo summariam de omnibus. Hardt IV, 219. 2) Diese wichtige Feststellung steht nicht in den offiziellen Akten, sondern im Elstraw. If. 103: Non expressis nominibus propriis eorundem. Die 54 Arl. Hardt IV, 237 ff. Die Probationes dazu S. 253 ff. 3) Verum est, quod omissi fuerint bene XIV articuli oblati et clare probati. (Elstraw. I.) Quamvis probati sunt. (Cod. Brunsv.) Vgl. Hardt IV, 228 und 247. 1) Hardt IV, 258 f. Quod non curaret videre articulos . . . supplicans tamen, quod attendatur honor suus in ordinatione sententie. 5) Vgl. Schluß der Einleitung.
Strana 14
14 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Teiles von hastiger Arbeit. Wichtig ist die Beobachtung, daß neben einzelnen Ungeheuerlichkeiten auch Anklagen erscheinen, die nicht direkt ihm gelten, sondern die Reformbedüftigkeit der Kurie seit langem bekunden oder die als Folgen der politischen Verhält- nisse, wie z. B. die Folgen der Flucht aus Rom 1413, gelten müssen. Wie kann man dem fliehenden Papste die in der Auflösung aller Ordnung begangenen adulteria als seine Schuld buchen? Wir standen den Anschuldigungen bisher unsicher gegenüber; eine volle Ehrenrettung dieses Papstes ist wohl nie versucht; auf Vorsicht ist aber wiederholt hingewiesen worden. Es fehlten eben die Zeugenaussagen; denn die probationes articulorum,1) und zwar nur eines Teiles, der die schlimmsten ausließ, konnten nicht ge- nügen. Da heißt es nur: Soviel Kardinäle, Bischöfe, Kurialen usw. haben es bekundet; weiter nichts. Ich gebe nunmehr eine Summa attestationum, die freilich auch nicht ganz unseren Wünschen ent- spricht, da sie zu viel Formelhaftes bringt und zu oft Einzelheiten nur andeutet. Anscheinend sind jene probationes aus ihr zum Teil destilliert. Daß die Aussagen viel ausführlicher gelautet haben, ergeben eine Reihe von Attestationes. Zudem muß mehr aufgezeichnet sein. Denn wo sind die Aussagen der anderen vernommenen Kar- dinäle, Bischöfe und Kurialen, die zum 16. und 18. Mai genannt werden?2) Ferner: Aus den Aufzeichnungen im Wiener Elstra- wianus I. f. 103 wird über die berüchtigte Nonnenverführung der Name eines mitschuldigen Bischofs frater P. genannt, der sonst nirgends vorkommt.) Entscheidend dürfte aber die Stelle in der Schrift des Felix Hemmerlin: De institutione novorum officiorum seint): Legitur in actibus concilii Constantiensis, quod obiectum fuit Johanni pape XXIII., quod ipse frequenter, dum legere debe- bat horas canonicas in die privato et conscientie tepidus attedie- batur de nocturno legendo, quod dixerit cappellano suo [in] vul- gari Neapolitano, cuias ipse erat: Cire un sant in nomi cent dyaboli, id est: Quere unum sanctum, de quo legamus, in nomine centum dyabolorum, ut citius expediamur. Ich halte die Außerung für wahrscheinlich; sie wird beim Anklageartikel erzählt sein, wo ein 1) Hardt IV, 253. 2) Hardi IV, 193 und 224. 3) Hardt IV, 228. 1) Ich zitiere nach der Inkunabel von 1497 seiner opuscula et tractatus fol. K 4v.
14 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Teiles von hastiger Arbeit. Wichtig ist die Beobachtung, daß neben einzelnen Ungeheuerlichkeiten auch Anklagen erscheinen, die nicht direkt ihm gelten, sondern die Reformbedüftigkeit der Kurie seit langem bekunden oder die als Folgen der politischen Verhält- nisse, wie z. B. die Folgen der Flucht aus Rom 1413, gelten müssen. Wie kann man dem fliehenden Papste die in der Auflösung aller Ordnung begangenen adulteria als seine Schuld buchen? Wir standen den Anschuldigungen bisher unsicher gegenüber; eine volle Ehrenrettung dieses Papstes ist wohl nie versucht; auf Vorsicht ist aber wiederholt hingewiesen worden. Es fehlten eben die Zeugenaussagen; denn die probationes articulorum,1) und zwar nur eines Teiles, der die schlimmsten ausließ, konnten nicht ge- nügen. Da heißt es nur: Soviel Kardinäle, Bischöfe, Kurialen usw. haben es bekundet; weiter nichts. Ich gebe nunmehr eine Summa attestationum, die freilich auch nicht ganz unseren Wünschen ent- spricht, da sie zu viel Formelhaftes bringt und zu oft Einzelheiten nur andeutet. Anscheinend sind jene probationes aus ihr zum Teil destilliert. Daß die Aussagen viel ausführlicher gelautet haben, ergeben eine Reihe von Attestationes. Zudem muß mehr aufgezeichnet sein. Denn wo sind die Aussagen der anderen vernommenen Kar- dinäle, Bischöfe und Kurialen, die zum 16. und 18. Mai genannt werden?2) Ferner: Aus den Aufzeichnungen im Wiener Elstra- wianus I. f. 103 wird über die berüchtigte Nonnenverführung der Name eines mitschuldigen Bischofs frater P. genannt, der sonst nirgends vorkommt.) Entscheidend dürfte aber die Stelle in der Schrift des Felix Hemmerlin: De institutione novorum officiorum seint): Legitur in actibus concilii Constantiensis, quod obiectum fuit Johanni pape XXIII., quod ipse frequenter, dum legere debe- bat horas canonicas in die privato et conscientie tepidus attedie- batur de nocturno legendo, quod dixerit cappellano suo [in] vul- gari Neapolitano, cuias ipse erat: Cire un sant in nomi cent dyaboli, id est: Quere unum sanctum, de quo legamus, in nomine centum dyabolorum, ut citius expediamur. Ich halte die Außerung für wahrscheinlich; sie wird beim Anklageartikel erzählt sein, wo ein 1) Hardt IV, 253. 2) Hardi IV, 193 und 224. 3) Hardt IV, 228. 1) Ich zitiere nach der Inkunabel von 1497 seiner opuscula et tractatus fol. K 4v.
Strana 15
Einleitung. 15 anderer berichtet, daß Johann gesagt habe: libentius pugnaret, quam celebraret. In den von mir eingesehenen Konzilshand- schrijten findet sich nichts, was mit der Erzählung Hemmertins übereinstimmte.1) Der Zeugniswert hängt in erster Linie vom Charakter der aus- sagenden Persönlichkeiten ab. Wiederholt ist bei der Kritik un- serer Anklageakten, so auch von Hefele, auf die furchtbaren An- schuldigungen gegen Bonifaz VIII. und auf das Mißtrauen, das man ihnen entgegenbringt,2) hingewiesen worden. Aber dort wa- ren es Feinde, skrupellose Anhänger Philipps d. Sch., vielfach Loien, die die Punkte formulierten, die Zeugen freiwillige, zum Teil durch Geld gewonnene, meist unbekannte Kleriker und Laien. Hier liegen eidliche Aussagen von zum vollen Geständnis Ver- pflichteten vor, von Kardinülen, Bischöfen, Kurialen. Von Ein- zelnen wissen wir, daß sie zum mindesten treue Anhänger des Papstes waren, ihm über die Flucht nach Schaffhausen hinaus, ja bis Breisach treu zur Seite blieben; von wenigen können wir per- sönliche Abneigung annehmen, ohne daß wir auch bei ihnen auf unwahre Bekundung zu schließen ein Recht hätten. Verschiedene wurden unter Martin V. Bischöfe, einzelne von den aussagenden Bischöfen erhielten besondere Vertrauensstellungen oder Beför- derungen. Was man einigen Würdenträgern vorhalten kann, ist der Wechsel der Parteistellung; wer bleibt aber damals davon ver- schont? Selbst Heilige müssen sich den Vorwurf gefallen lassen. Sechs Kardinüle treten auf; einer war von Benedikt XIII. zum Pisanum übergetreten, der Vizekanzler und Bischof von Ostia, einer, Landulf von Bari, war 1379 von Urban VI. kreiert, der rö- mischen Linie bis zum Pisanum treu geblieben, beide neben Jordan Orsini, den Innocenz VII. ernannt hatte, Wähler Johanns. Drei hatte dieser selbst erhoben: Zabarella, den vornehmen und vor- sichtigen Gelehrten, der früher unter allen Kardinälen Johann am nächsten stand, den temperamentvollen Peter von Ailli, der wie- derholt scharfe Zusammenstöße mit Johann in den letzten Monaten gehabt hatte, und den weniger hervortretenden Aquilegensis, der aber als früherer päpstlicher Sekretär gewiß Johann seit langem kannte. 1) Ich weise auch noch hin auf die Stelle im Cod. Dorrianus (vgl. Ein- leitung): Quorum (d. h. der Kardinäle, Bischöfe usw.) dicta et attestationes habentur solenniter in registro notariorum concilii. Wo sind diese? 2) Vgl. meine Beurteilung in: Aus den Tagen Bonifaz' VIII. S. 227 ff.
Einleitung. 15 anderer berichtet, daß Johann gesagt habe: libentius pugnaret, quam celebraret. In den von mir eingesehenen Konzilshand- schrijten findet sich nichts, was mit der Erzählung Hemmertins übereinstimmte.1) Der Zeugniswert hängt in erster Linie vom Charakter der aus- sagenden Persönlichkeiten ab. Wiederholt ist bei der Kritik un- serer Anklageakten, so auch von Hefele, auf die furchtbaren An- schuldigungen gegen Bonifaz VIII. und auf das Mißtrauen, das man ihnen entgegenbringt,2) hingewiesen worden. Aber dort wa- ren es Feinde, skrupellose Anhänger Philipps d. Sch., vielfach Loien, die die Punkte formulierten, die Zeugen freiwillige, zum Teil durch Geld gewonnene, meist unbekannte Kleriker und Laien. Hier liegen eidliche Aussagen von zum vollen Geständnis Ver- pflichteten vor, von Kardinülen, Bischöfen, Kurialen. Von Ein- zelnen wissen wir, daß sie zum mindesten treue Anhänger des Papstes waren, ihm über die Flucht nach Schaffhausen hinaus, ja bis Breisach treu zur Seite blieben; von wenigen können wir per- sönliche Abneigung annehmen, ohne daß wir auch bei ihnen auf unwahre Bekundung zu schließen ein Recht hätten. Verschiedene wurden unter Martin V. Bischöfe, einzelne von den aussagenden Bischöfen erhielten besondere Vertrauensstellungen oder Beför- derungen. Was man einigen Würdenträgern vorhalten kann, ist der Wechsel der Parteistellung; wer bleibt aber damals davon ver- schont? Selbst Heilige müssen sich den Vorwurf gefallen lassen. Sechs Kardinüle treten auf; einer war von Benedikt XIII. zum Pisanum übergetreten, der Vizekanzler und Bischof von Ostia, einer, Landulf von Bari, war 1379 von Urban VI. kreiert, der rö- mischen Linie bis zum Pisanum treu geblieben, beide neben Jordan Orsini, den Innocenz VII. ernannt hatte, Wähler Johanns. Drei hatte dieser selbst erhoben: Zabarella, den vornehmen und vor- sichtigen Gelehrten, der früher unter allen Kardinälen Johann am nächsten stand, den temperamentvollen Peter von Ailli, der wie- derholt scharfe Zusammenstöße mit Johann in den letzten Monaten gehabt hatte, und den weniger hervortretenden Aquilegensis, der aber als früherer päpstlicher Sekretär gewiß Johann seit langem kannte. 1) Ich weise auch noch hin auf die Stelle im Cod. Dorrianus (vgl. Ein- leitung): Quorum (d. h. der Kardinäle, Bischöfe usw.) dicta et attestationes habentur solenniter in registro notariorum concilii. Wo sind diese? 2) Vgl. meine Beurteilung in: Aus den Tagen Bonifaz' VIII. S. 227 ff.
Strana 16
16 I. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. Von den sechs Bischöfen standen sicher vier in engster Ver- bindung mit Johann XXIII.: Alanus Leonensis war sein Referen- dar und Kubikular, wird unter Martin V. wieder Referendar und starb als Bischof von Brieux; er wußte auch schon von sittlichen Mängeln Johanns vor dem Papat.1) Donadeus von Narni war Skrip- tor der Poenitentiarie. Kammerkleriker und als solcher in Geld- sachen bewandert; ihn ließ der Papst noch von Schaffhausen aus auffordern, dorthin zu kommen oder nach Italien zurückzu- kehren.2) Der Bischof Nicolaus Vannini von Assisi war als apo- stolischer Poenitentiar 1405 von Innocenz VII. ernannt, unter Gre- gor XII. Kollektor in Sizilien und von diesem, da er der Kammer einen großen Betrag schutdete, sequestriert, ging dann zu Johann über, worauf ihn Gregor Ende 1410 absetzte. Als Beichtvater Johanns kannte er dessen Persönlichkeit sicher genau; seine auf- füllige Außerung über die Wahl Johanns bespreche ich unten. Er wie der Bischof Petrus von Oleron erhielten noch zu Anfang 1415 vom Papste eine Reihe Aufträge.3) Petrus war wahrschein- lich damals schon sacrista sue et palacii apostolici cappelle, was Martin V. am 1. Dezember 1417 erneuerte, der ihn zugleich zun registratorem seu magistrum registri supplicationum ernannte. Spä- ter war er Beichtvater Eugens IV. Der Bischof von Cefalu, Antonius de Florentia aus dem Minoritenorden, muß ebenfalls an der Kurie geweilt haben; er hört vom Elemosinar über den Tod Alexan- ders V., weiß aus der Folge allerlei Einzelheiten, war beim rö- mischen Konzit.*) Am meisten von allen diesen Bischöfen wird in den Konzilsakten Jakob Balardi von Lodi genannt, weil er bei besonders jeierlichen Gelegenheiten als Redner auftritt.5) Be- sondere Beziehungen zu Johann vermag ich nicht nachzuweisen. Das Verhältnis des Erzbischofs Bartholomäus Francisci de la Capra zu Johann XXIII. muß zeitweilig ein sehr vertrautes gewesen 1) Die genaueren Anijaben stammen hier und weiter entweder aus den Zeugenaussagen, oder aus Eubel, Hierarchia catholica I oder aus W. v. Hofmann, Forschungen zur Geschichte der kurialen Beleörden, oder aus Hardt IV, 193. 2) Er stirbt noch in Konstanz, denn sein Nachfolger wird schon im Ja- nuar 1418 ernannt. s) Reg. Lat. 56. Die Angaben bei Eubel über Petrus irrig. 4) Gregorius Nardi, päpstl. Poenilentiar, episc. Cephaludensis (Kephalonia) kann nicht gemeint sein, da Hardt IV, 533, Antonius genannt wird. 3) Vgl. die Ableitung Sermones in Bd. II.
16 I. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. Von den sechs Bischöfen standen sicher vier in engster Ver- bindung mit Johann XXIII.: Alanus Leonensis war sein Referen- dar und Kubikular, wird unter Martin V. wieder Referendar und starb als Bischof von Brieux; er wußte auch schon von sittlichen Mängeln Johanns vor dem Papat.1) Donadeus von Narni war Skrip- tor der Poenitentiarie. Kammerkleriker und als solcher in Geld- sachen bewandert; ihn ließ der Papst noch von Schaffhausen aus auffordern, dorthin zu kommen oder nach Italien zurückzu- kehren.2) Der Bischof Nicolaus Vannini von Assisi war als apo- stolischer Poenitentiar 1405 von Innocenz VII. ernannt, unter Gre- gor XII. Kollektor in Sizilien und von diesem, da er der Kammer einen großen Betrag schutdete, sequestriert, ging dann zu Johann über, worauf ihn Gregor Ende 1410 absetzte. Als Beichtvater Johanns kannte er dessen Persönlichkeit sicher genau; seine auf- füllige Außerung über die Wahl Johanns bespreche ich unten. Er wie der Bischof Petrus von Oleron erhielten noch zu Anfang 1415 vom Papste eine Reihe Aufträge.3) Petrus war wahrschein- lich damals schon sacrista sue et palacii apostolici cappelle, was Martin V. am 1. Dezember 1417 erneuerte, der ihn zugleich zun registratorem seu magistrum registri supplicationum ernannte. Spä- ter war er Beichtvater Eugens IV. Der Bischof von Cefalu, Antonius de Florentia aus dem Minoritenorden, muß ebenfalls an der Kurie geweilt haben; er hört vom Elemosinar über den Tod Alexan- ders V., weiß aus der Folge allerlei Einzelheiten, war beim rö- mischen Konzit.*) Am meisten von allen diesen Bischöfen wird in den Konzilsakten Jakob Balardi von Lodi genannt, weil er bei besonders jeierlichen Gelegenheiten als Redner auftritt.5) Be- sondere Beziehungen zu Johann vermag ich nicht nachzuweisen. Das Verhältnis des Erzbischofs Bartholomäus Francisci de la Capra zu Johann XXIII. muß zeitweilig ein sehr vertrautes gewesen 1) Die genaueren Anijaben stammen hier und weiter entweder aus den Zeugenaussagen, oder aus Eubel, Hierarchia catholica I oder aus W. v. Hofmann, Forschungen zur Geschichte der kurialen Beleörden, oder aus Hardt IV, 193. 2) Er stirbt noch in Konstanz, denn sein Nachfolger wird schon im Ja- nuar 1418 ernannt. s) Reg. Lat. 56. Die Angaben bei Eubel über Petrus irrig. 4) Gregorius Nardi, päpstl. Poenilentiar, episc. Cephaludensis (Kephalonia) kann nicht gemeint sein, da Hardt IV, 533, Antonius genannt wird. 3) Vgl. die Ableitung Sermones in Bd. II.
Strana 17
Einleitung. 17 sein. Und dieser, auch in der Humanistenwelt bekannte Mann1) hat die schlimmsten Anschuldigungen gegen ihn ausgesprochen: er führt Einzeltatsachen für die Vergiftung Alexanders V., für Jo- hanns Unsittlichkeit und Unglauben an! Freilich erheben sich gegen den Charakter dieses Prälaten doch starke Bedenken; sein Wankelmut ist doch selbst in dieser Zeit auffällig. Seit 1389 ge- nannt,2) sicher seit 1394 als tabellio an der Kurie genannt, 1401 scriptor, 1405 secretarius und Intimus3) Innocenz' VII., noch im selben Jahre Bischof von Cremona, später von Gregor XII. zu den Pisanern übergegangen,*) ist er beim Tod Alexanders V. zugegen und im Mai 1410 nach der Wahl Johanns XXIII. zehn Tage in engem Verkehr mit diesem. Im Jahre darauf erscheint er wieder als Anhänger Gregors XII.*) und hat an einem 17. November (wohl 1411) einen der wütendsten Angriffe gegen Johann XXIII. mit stärksten Beschimpfungen seiner Persönlichkeit gerichtet.") Dar- auf erfolgt seine Absetzung durch Johann im Februar 1412. Des- halb ist er auch nicht beim Römischen Konzil zugegen. Wann ge- nau seine neue Wandlung, seine Umkehr zu Johann, sich vollzogen hat, kann ich nicht feststellen. Vielleicht ist seine Ernennung zum episcopus in universali ecclesia, über die er sich beschwert, daß er eine Kirche erhalten, cuius titulum nullus novit, eine Vorstufe für die Ernennung auf das Erzbistum Mailand, das er zu Anfang 1414 erhält. Die übrigen Zeugen sind fast alle Kurialen, drei Auditoren der Rota, P. Nardi, der das Verbot, die anticipacio in iudicio zu ge- brauchen, direkt vom Elekten Jakob de Camplo empfing, beim Rö- mischen Konzil und bei den streikenden Professoren in Bologna war, der Westfale Friedrich Deys, neben dem in den Aussagen sein vornehmer und edler Landsmann, der Protonotar Hermann Dwerg zurücktritt, der viel zu reich war, um sich im Ernst um ein Bistum 1) Pius II. sagte von ihm: vir admodum doctus, aber der Poesie mehr als aliis scientiis deditus. Egl. auch G. Voigt, Die Wiederbelebung des klassischen Altertums II2, 478. 2) Novati in Archivio storico Lombardo 1903 S. 378. 3) Vgl. Röm. Quartalschrift VII, 484 u. o. 4) Ehrle, Martin de Alpartils Chronica S. 537. 3) Röm. Quartalschrift X, 101 Anm. 1. e) Wolfenbüttel, Cod. Helmstad. 277 f. 230v. Ich veröffentliche den Brief an anderer Stelle. Vgl. Miscellanea F. Ehrle III, 162.
Einleitung. 17 sein. Und dieser, auch in der Humanistenwelt bekannte Mann1) hat die schlimmsten Anschuldigungen gegen ihn ausgesprochen: er führt Einzeltatsachen für die Vergiftung Alexanders V., für Jo- hanns Unsittlichkeit und Unglauben an! Freilich erheben sich gegen den Charakter dieses Prälaten doch starke Bedenken; sein Wankelmut ist doch selbst in dieser Zeit auffällig. Seit 1389 ge- nannt,2) sicher seit 1394 als tabellio an der Kurie genannt, 1401 scriptor, 1405 secretarius und Intimus3) Innocenz' VII., noch im selben Jahre Bischof von Cremona, später von Gregor XII. zu den Pisanern übergegangen,*) ist er beim Tod Alexanders V. zugegen und im Mai 1410 nach der Wahl Johanns XXIII. zehn Tage in engem Verkehr mit diesem. Im Jahre darauf erscheint er wieder als Anhänger Gregors XII.*) und hat an einem 17. November (wohl 1411) einen der wütendsten Angriffe gegen Johann XXIII. mit stärksten Beschimpfungen seiner Persönlichkeit gerichtet.") Dar- auf erfolgt seine Absetzung durch Johann im Februar 1412. Des- halb ist er auch nicht beim Römischen Konzil zugegen. Wann ge- nau seine neue Wandlung, seine Umkehr zu Johann, sich vollzogen hat, kann ich nicht feststellen. Vielleicht ist seine Ernennung zum episcopus in universali ecclesia, über die er sich beschwert, daß er eine Kirche erhalten, cuius titulum nullus novit, eine Vorstufe für die Ernennung auf das Erzbistum Mailand, das er zu Anfang 1414 erhält. Die übrigen Zeugen sind fast alle Kurialen, drei Auditoren der Rota, P. Nardi, der das Verbot, die anticipacio in iudicio zu ge- brauchen, direkt vom Elekten Jakob de Camplo empfing, beim Rö- mischen Konzil und bei den streikenden Professoren in Bologna war, der Westfale Friedrich Deys, neben dem in den Aussagen sein vornehmer und edler Landsmann, der Protonotar Hermann Dwerg zurücktritt, der viel zu reich war, um sich im Ernst um ein Bistum 1) Pius II. sagte von ihm: vir admodum doctus, aber der Poesie mehr als aliis scientiis deditus. Egl. auch G. Voigt, Die Wiederbelebung des klassischen Altertums II2, 478. 2) Novati in Archivio storico Lombardo 1903 S. 378. 3) Vgl. Röm. Quartalschrift VII, 484 u. o. 4) Ehrle, Martin de Alpartils Chronica S. 537. 3) Röm. Quartalschrift X, 101 Anm. 1. e) Wolfenbüttel, Cod. Helmstad. 277 f. 230v. Ich veröffentliche den Brief an anderer Stelle. Vgl. Miscellanea F. Ehrle III, 162.
Strana 18
18 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. zu bewerben,1) der Intimus Martins V.2) Öfter als diese wird in den Konzilsakten der dritte Auditor, Cunczo de Zwolla, der spätere Bischof von Olmütz, genannt. Er kennt Johann, seitdem er Papst ist, wurde sein Kaplan und teilt allerlei aus seinem religiösen Leben mit; er betont besonders den Schaden, den die Verweigerung von Urkundenabschriften den bei der Rota Prozessierenden ge- bracht hätte. Als familiares des Papstes werden zitiert der Cor- rector litterarum apostolicarum und Sekretär Johannes Basire, über den ein reicher Pfründenstrom in den Registern Johanns sich ergießt — in Rouen, Bayeux, Paris, Chartres, neben Auszeichnun- gen, die nur die Pariser Magister erlangen3) —, der Scriptor Petrus Negrandi, Kanonikus in Tours*) und Bartholomeus Berturi de Vin- cio, Abbreviator und Scriptor, Archidiakon von Pistoja, Kanonikus in Pisa, später episcopus Valvensis5). Selbst an ihn wagten die secretarii maiores die Frage zu stellen: Hast du Geld, sonst gibts nichts! Und doch muß er einer der treuesten Anhänger Johanns sein, denn er harrte bis zuletzt bei ihm aus. In den Konzilsakten erscheint hier zum ersten und auch einzigen Mal der päpstliche Sekretär Leonardus Tarunda aus Verona, der sich in den Promo- tionen und in der Finanzverwaltung auskennt, beim Römischen Konzil war, durch seine Kenntnis der Dokumente einziger Zeuge ist und in Schaffhausen auf Befehl des Papstes die cedula recessus schrieb. Seine Interessen gehen aber weiter; wie er im Jahre 1401 König Wenzel zum Italienzuge und zur Erneuerung des Kaisertums aufrief, hat er Jahrzehnte später als alter Mann in Reformschriften an Eugen IV. und ans Baster Konzil die Beseitigung der weltlichen Herrschaft der Päpste, die auf der falschen Konstantinischen Schenkung basiere, eindringlich gefordert.“) Als Sekretär wird auch Guido Carpentarii, Kantor von Dóle, 1412 erwähnt, als er in Kammergeschäften nach der Bretagne geschickt wurde. Er starb 1) Nach einem ungedruckten Bericht des Deutschordens-Prokurators. 2) Vgl. Literatur über ihn Pastor, Geschichte der Päpste I2, 200 f. 3) Reg. Vat. 168 f. 100, 274 usw. *) Reg. Vat. 167 f. 118. Unter Martin V. wird er 1417 am 28. November custos cere. 5) Reg. Vat. 185 f. 107. *) Vgl. Deutsche Reichstagsakten V 183. Die Reformschriften ausführ- lich bei N. Valois, La crise religieuse du XV. siecle II 97—103. Tarunda hat also zuerst, vor Nicolaus von Cues und L. Valla, die Konstantinische Schen- kung angezweifelt. Er war Laie. Valois weiß nichts von seiner früheren Tä- tigkeit.
18 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. zu bewerben,1) der Intimus Martins V.2) Öfter als diese wird in den Konzilsakten der dritte Auditor, Cunczo de Zwolla, der spätere Bischof von Olmütz, genannt. Er kennt Johann, seitdem er Papst ist, wurde sein Kaplan und teilt allerlei aus seinem religiösen Leben mit; er betont besonders den Schaden, den die Verweigerung von Urkundenabschriften den bei der Rota Prozessierenden ge- bracht hätte. Als familiares des Papstes werden zitiert der Cor- rector litterarum apostolicarum und Sekretär Johannes Basire, über den ein reicher Pfründenstrom in den Registern Johanns sich ergießt — in Rouen, Bayeux, Paris, Chartres, neben Auszeichnun- gen, die nur die Pariser Magister erlangen3) —, der Scriptor Petrus Negrandi, Kanonikus in Tours*) und Bartholomeus Berturi de Vin- cio, Abbreviator und Scriptor, Archidiakon von Pistoja, Kanonikus in Pisa, später episcopus Valvensis5). Selbst an ihn wagten die secretarii maiores die Frage zu stellen: Hast du Geld, sonst gibts nichts! Und doch muß er einer der treuesten Anhänger Johanns sein, denn er harrte bis zuletzt bei ihm aus. In den Konzilsakten erscheint hier zum ersten und auch einzigen Mal der päpstliche Sekretär Leonardus Tarunda aus Verona, der sich in den Promo- tionen und in der Finanzverwaltung auskennt, beim Römischen Konzil war, durch seine Kenntnis der Dokumente einziger Zeuge ist und in Schaffhausen auf Befehl des Papstes die cedula recessus schrieb. Seine Interessen gehen aber weiter; wie er im Jahre 1401 König Wenzel zum Italienzuge und zur Erneuerung des Kaisertums aufrief, hat er Jahrzehnte später als alter Mann in Reformschriften an Eugen IV. und ans Baster Konzil die Beseitigung der weltlichen Herrschaft der Päpste, die auf der falschen Konstantinischen Schenkung basiere, eindringlich gefordert.“) Als Sekretär wird auch Guido Carpentarii, Kantor von Dóle, 1412 erwähnt, als er in Kammergeschäften nach der Bretagne geschickt wurde. Er starb 1) Nach einem ungedruckten Bericht des Deutschordens-Prokurators. 2) Vgl. Literatur über ihn Pastor, Geschichte der Päpste I2, 200 f. 3) Reg. Vat. 168 f. 100, 274 usw. *) Reg. Vat. 167 f. 118. Unter Martin V. wird er 1417 am 28. November custos cere. 5) Reg. Vat. 185 f. 107. *) Vgl. Deutsche Reichstagsakten V 183. Die Reformschriften ausführ- lich bei N. Valois, La crise religieuse du XV. siecle II 97—103. Tarunda hat also zuerst, vor Nicolaus von Cues und L. Valla, die Konstantinische Schen- kung angezweifelt. Er war Laie. Valois weiß nichts von seiner früheren Tä- tigkeit.
Strana 19
Einleitung. 19 in Konstanz während der Absetzungs-Verhandlungen.1) Als Römer sind wohl der Kammerkleriker Angelotus de Roma und der Prä- ceptor des römischen Antoniterhauses Johann de Poleyo heran- gezogen. In welcher Eigenschaft die beiden deutschen Wolmarus Sack und Heinrich Kuwt, genannt Bell2), zu der von ihnen bekundeten intimen Kenntnis der Verhültnisse Johanns XXIII. gekommen sind, weiß ich nicht. Sack hat auffälliger Weise bei der offiziellen Aufzeichnung keinen Titel, Kuwt heißt canonicus Basiliensis. Sack ist nach eigenem Geständnis anderthalb Jahre mit Johann zu- sammen gewesen, — ob vor oder nach der Wahl? — hat dann cieles in der Kanzlei vermerkt, war zuletzt noch in Schaffhausen, wo er die angeschlagene Cedula sah. Am Konzil nahm er als Ver- treter von Bischof und Kapitel in Hildesheim bis zum Ende teil.*) Sicher ist er Norddeutscher. Das ergibt sich schon aus der Sprache seines Briefes vom 30. Juni 1411 aus Frankfurt, worin er als „Kerkhere to Luneborg“, an Herzog Heinrich von Braunschweig über den Stand der Dinge vor der Königswahl berichtet.1) Un- sicher ist aber seine kirchenpolitische Stellung. Der Braun- schweiger war Gregorianer, Sack spricht vom „Papst Gregorius' und von Verhandlungen mit dem Gregorianischen Pfalzgrafen. Dazu würde die in der Einleitung beschriebene Wiener Hand- schrift 5064 passen, von der ihm ein Stück gehörte und die Grego- rianische Materialien enthält. Aber auf dem Konzil war er Ver- treter eines Johann anerkennenden Kapitels) und in der Hand- schrift wird er plebanus ecclesie s. Stephani in Constancia genannt.*) Kuwt muß beim Tode Alexanders V. an der Kurie geweilt haben. Die Rhodus-Angelegenheit besprach der Großmeister mit ihm. Auch er bemerkt die Unordnungen in der Kanzlei, besonders die Zahlung bei den Suppliken vor der Signatur; er war beim Römi- schen Konzil, sah die Folgen der Flucht aus Rom und kennt die Studienverhältnisse in Bologna. Den Straßburgern wurde er als 1) Suppl. Reg. 102 f. 417. 2) In den Zeugenaussagen bald so, bald so bezeichnel. Die Identität habe ich in meiner Arbeil über den Straßburger Elektenprozeß (Straßburger Sludien 1883) nachgewiesen. 1) Suppl. Reg. Martin V. Nr. 401f. 299. 4) Deutsche Reichstagsakten VII 124, Nr. 77. 5) Vgl. Lüntzel, Geschichte der Diözese und Stadt Hildesheim II 393. *) Ob er in K. geblieben und gestorben ist? 2*
Einleitung. 19 in Konstanz während der Absetzungs-Verhandlungen.1) Als Römer sind wohl der Kammerkleriker Angelotus de Roma und der Prä- ceptor des römischen Antoniterhauses Johann de Poleyo heran- gezogen. In welcher Eigenschaft die beiden deutschen Wolmarus Sack und Heinrich Kuwt, genannt Bell2), zu der von ihnen bekundeten intimen Kenntnis der Verhültnisse Johanns XXIII. gekommen sind, weiß ich nicht. Sack hat auffälliger Weise bei der offiziellen Aufzeichnung keinen Titel, Kuwt heißt canonicus Basiliensis. Sack ist nach eigenem Geständnis anderthalb Jahre mit Johann zu- sammen gewesen, — ob vor oder nach der Wahl? — hat dann cieles in der Kanzlei vermerkt, war zuletzt noch in Schaffhausen, wo er die angeschlagene Cedula sah. Am Konzil nahm er als Ver- treter von Bischof und Kapitel in Hildesheim bis zum Ende teil.*) Sicher ist er Norddeutscher. Das ergibt sich schon aus der Sprache seines Briefes vom 30. Juni 1411 aus Frankfurt, worin er als „Kerkhere to Luneborg“, an Herzog Heinrich von Braunschweig über den Stand der Dinge vor der Königswahl berichtet.1) Un- sicher ist aber seine kirchenpolitische Stellung. Der Braun- schweiger war Gregorianer, Sack spricht vom „Papst Gregorius' und von Verhandlungen mit dem Gregorianischen Pfalzgrafen. Dazu würde die in der Einleitung beschriebene Wiener Hand- schrift 5064 passen, von der ihm ein Stück gehörte und die Grego- rianische Materialien enthält. Aber auf dem Konzil war er Ver- treter eines Johann anerkennenden Kapitels) und in der Hand- schrift wird er plebanus ecclesie s. Stephani in Constancia genannt.*) Kuwt muß beim Tode Alexanders V. an der Kurie geweilt haben. Die Rhodus-Angelegenheit besprach der Großmeister mit ihm. Auch er bemerkt die Unordnungen in der Kanzlei, besonders die Zahlung bei den Suppliken vor der Signatur; er war beim Römi- schen Konzil, sah die Folgen der Flucht aus Rom und kennt die Studienverhältnisse in Bologna. Den Straßburgern wurde er als 1) Suppl. Reg. 102 f. 417. 2) In den Zeugenaussagen bald so, bald so bezeichnel. Die Identität habe ich in meiner Arbeil über den Straßburger Elektenprozeß (Straßburger Sludien 1883) nachgewiesen. 1) Suppl. Reg. Martin V. Nr. 401f. 299. 4) Deutsche Reichstagsakten VII 124, Nr. 77. 5) Vgl. Lüntzel, Geschichte der Diözese und Stadt Hildesheim II 393. *) Ob er in K. geblieben und gestorben ist? 2*
Strana 20
20 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. geschickter Anwalt gerühmt. Die Tätigkeit eines dritten Deut- schen an der Kurie, des Deutschordensprokurators Peter von Wormdith, ist uns nunmehr aus seinem reichen Briefwechsel be- kannt. Seit 1403 weilte er, abgesehen von einzelnen Deutschland- reisen, dauernd an der Kurie; vielleicht mehr wie manche Kuri- alen hat er mit Johann XXIII. verkehrt.1) Der Großmeister der Johanniter Philibert tritt nur in der Rhodus-Angelegenheit hervor, etwas häufiger der Ordensprior Gualterus Grassi, recht oft der prepositus Ungarie oder auch Propst Johann Usk von Fünfkirchen (Quinqueecclesiensis) der nicht mit dem Vizekanzler Sigismunds, dem Propst Johann von S. Stephan in Gran zu verwechseln ist.2) Anscheinend später ge- laden, bekunden Simon Losterbys und Petrus Potozoni über einen Auftrag, den sie von Johann in Schaffhausen erhalten haben.3) Wie sind nun die Aussagen? Sie machen keinen schlechten Eindruck. Es gibt viele Nuancen der Aussage: fore verum de fama — de notorietate — de credulitate; leider meist in dieser Weise, die uns so wenig bietet. Aber man scheidet genau, ob man dabei gewesen, es von vielen oder allgemein gehört hat; man sagt, die Sache selbst seiwahr, aber: de mandato super hoc non est certus. Oder: de officiis ist richtig, de beneficiis weiß Gefragter nicht. öfter wird auch Nichtwissen bekundet. Es gibt Steigerungen in den Aussagen je nach Temperament. Ob Johann sich nicht ge- bessert habe, beantwortet Ailli so: nec se correxit, Zabarella nur: Credit, quod non se correxit. So äußert sich fast immer der Flo- rentiner Kardinal, wenn er nicht einen andern Zeugen benennen kann. Viel wird de visu, das Meiste allerdings nur de auditu be- kundet. Allein an Ubertreibungen fehlt es nicht ganz, vor allem beim Erzbischofe von Mailand: die ganze Welt sei voll von ver- kauften Ablässen, die Kirche sei niemals so skandaliziert, credit articulum sicut evangelium. Auch der Humor fehlt nicht ganz; der Deutschordensprokurator meint: vendidisset Deum, si quis voluis- set emere. Johann bekommt den Namen: papa de la fulgeta. Der Ausdruck, er sei ein diabolus incarnatus will wohl nicht viel be- deuten; eine Abtissin brauchte ihn auch von Bonifaz VIII. 1) Vgl. das Werk: P. Nieborowski, Peter von Wormdith, 1916. 2) Beide kommen zusammen in Urkunden vor. Usk halte Kanonikate in Breslau, Meißen und Olmütz. Reg. Lat. 184f. 235. 3) Der Letztere wohl der Petrus Pozim (Hardt IV, 215), der andere ein Kursor?
20 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. geschickter Anwalt gerühmt. Die Tätigkeit eines dritten Deut- schen an der Kurie, des Deutschordensprokurators Peter von Wormdith, ist uns nunmehr aus seinem reichen Briefwechsel be- kannt. Seit 1403 weilte er, abgesehen von einzelnen Deutschland- reisen, dauernd an der Kurie; vielleicht mehr wie manche Kuri- alen hat er mit Johann XXIII. verkehrt.1) Der Großmeister der Johanniter Philibert tritt nur in der Rhodus-Angelegenheit hervor, etwas häufiger der Ordensprior Gualterus Grassi, recht oft der prepositus Ungarie oder auch Propst Johann Usk von Fünfkirchen (Quinqueecclesiensis) der nicht mit dem Vizekanzler Sigismunds, dem Propst Johann von S. Stephan in Gran zu verwechseln ist.2) Anscheinend später ge- laden, bekunden Simon Losterbys und Petrus Potozoni über einen Auftrag, den sie von Johann in Schaffhausen erhalten haben.3) Wie sind nun die Aussagen? Sie machen keinen schlechten Eindruck. Es gibt viele Nuancen der Aussage: fore verum de fama — de notorietate — de credulitate; leider meist in dieser Weise, die uns so wenig bietet. Aber man scheidet genau, ob man dabei gewesen, es von vielen oder allgemein gehört hat; man sagt, die Sache selbst seiwahr, aber: de mandato super hoc non est certus. Oder: de officiis ist richtig, de beneficiis weiß Gefragter nicht. öfter wird auch Nichtwissen bekundet. Es gibt Steigerungen in den Aussagen je nach Temperament. Ob Johann sich nicht ge- bessert habe, beantwortet Ailli so: nec se correxit, Zabarella nur: Credit, quod non se correxit. So äußert sich fast immer der Flo- rentiner Kardinal, wenn er nicht einen andern Zeugen benennen kann. Viel wird de visu, das Meiste allerdings nur de auditu be- kundet. Allein an Ubertreibungen fehlt es nicht ganz, vor allem beim Erzbischofe von Mailand: die ganze Welt sei voll von ver- kauften Ablässen, die Kirche sei niemals so skandaliziert, credit articulum sicut evangelium. Auch der Humor fehlt nicht ganz; der Deutschordensprokurator meint: vendidisset Deum, si quis voluis- set emere. Johann bekommt den Namen: papa de la fulgeta. Der Ausdruck, er sei ein diabolus incarnatus will wohl nicht viel be- deuten; eine Abtissin brauchte ihn auch von Bonifaz VIII. 1) Vgl. das Werk: P. Nieborowski, Peter von Wormdith, 1916. 2) Beide kommen zusammen in Urkunden vor. Usk halte Kanonikate in Breslau, Meißen und Olmütz. Reg. Lat. 184f. 235. 3) Der Letztere wohl der Petrus Pozim (Hardt IV, 215), der andere ein Kursor?
Strana 21
Einleitung. 21 Von Bedeutung ist, ob die Aussagen auf die schon vorher for- mulierten Inquistitionsartikel gewirkt haben. In einzelnen Fällen wohl; so fallen drei Artikel weg: 38 (über Avignon): tollatur, quia non probatur, 43 und 44 (S. Lorenzo und S. Alessio verkauft, selbst das Haupt des h. Johannes): non probantur. Aber im Allgemeinen wohl nicht. Stark ist doch, daß der geplante Verkauf von Bologna an Florenz so vielen unbekannt ist, und doch in Art. 36 stehen bleibt; die meisten leugnen von fratrum interemptor etwas zu wissen, trotzdem steht es in Art. 39. Ein bedenkliches Zeichen von liederlicher Formulierung ist auch, daß der Artikel 67 propter honorem sedis apostolice bei der Verlesung weggelassen, aber als Hauptteil des Art. 39 schon vorher verlesen ist. Oder daß Art. 69 zu der Kategorie der weggelassenen gehört, obwohl in ihm nur der wiederholt geäußerte Wille des Papstes nach Reform enthalten ist, also gar nichts Kompromittierendes! Uberschaut man den ganzen Anklageapparat, so findet man, abgeschen von Einschiebungen, eine Art chronologischer Eintei- lung: Die Missetaten Johanns vor und während seines Pontifi- kates sowie während des Konstanzer Konzils. Beginnen wir mit Letzteren, so können wir nicht von einer wirkungsvollen Ausfüh- rung sprechen. Hier ist fast Alles aus den Konzilsakten, Briefen und Tagebüchern bekannt. Wohl werden interessante Details in den Aussagen eingefügt. erschwerendes Neue bringen sie nicht. Johann lehnt die Abdankung ab und flieht, das ist die Quintessenz. Die Anklagen über Johanns Pontifikat umfassen zwei Gruppen: die Vorgänge in der Kanzlei und die Verwaltung des Kirchenstaates. Schon W. v. Hofmann hat mit Bezug auf die Kanzlei ausgeführt,1) daß Johann XXIII. Dinge als Neuerungen zur Last gelegt werden, die schon in gleicher Weise unter Bonifaz IX. aus- gebildet oder gehandhabt worden waren. Johann habe die Erb- schaft seiner Vorgänger in den drei Obödienzen angetreten und aus deren Personal habe sich seine Verwaltung zusammengesetzt. Von den Beschwerden Nr. 26, 51, 52 (Verkauf der anticipierten data coronationis und Verbot, hierauf bezügliche Prozesse in der Rota zu verhandeln) wissen wir mit Bestimmtheit, daß sie schon von Bonifaz IX. angewendet wurden.2) Wir dürfen ferner doch auch seine kurialen Reformversuche nicht überschen. Eine An- 1) A. a. O. S. 5—7. 2) Hofmann S. 84.
Einleitung. 21 Von Bedeutung ist, ob die Aussagen auf die schon vorher for- mulierten Inquistitionsartikel gewirkt haben. In einzelnen Fällen wohl; so fallen drei Artikel weg: 38 (über Avignon): tollatur, quia non probatur, 43 und 44 (S. Lorenzo und S. Alessio verkauft, selbst das Haupt des h. Johannes): non probantur. Aber im Allgemeinen wohl nicht. Stark ist doch, daß der geplante Verkauf von Bologna an Florenz so vielen unbekannt ist, und doch in Art. 36 stehen bleibt; die meisten leugnen von fratrum interemptor etwas zu wissen, trotzdem steht es in Art. 39. Ein bedenkliches Zeichen von liederlicher Formulierung ist auch, daß der Artikel 67 propter honorem sedis apostolice bei der Verlesung weggelassen, aber als Hauptteil des Art. 39 schon vorher verlesen ist. Oder daß Art. 69 zu der Kategorie der weggelassenen gehört, obwohl in ihm nur der wiederholt geäußerte Wille des Papstes nach Reform enthalten ist, also gar nichts Kompromittierendes! Uberschaut man den ganzen Anklageapparat, so findet man, abgeschen von Einschiebungen, eine Art chronologischer Eintei- lung: Die Missetaten Johanns vor und während seines Pontifi- kates sowie während des Konstanzer Konzils. Beginnen wir mit Letzteren, so können wir nicht von einer wirkungsvollen Ausfüh- rung sprechen. Hier ist fast Alles aus den Konzilsakten, Briefen und Tagebüchern bekannt. Wohl werden interessante Details in den Aussagen eingefügt. erschwerendes Neue bringen sie nicht. Johann lehnt die Abdankung ab und flieht, das ist die Quintessenz. Die Anklagen über Johanns Pontifikat umfassen zwei Gruppen: die Vorgänge in der Kanzlei und die Verwaltung des Kirchenstaates. Schon W. v. Hofmann hat mit Bezug auf die Kanzlei ausgeführt,1) daß Johann XXIII. Dinge als Neuerungen zur Last gelegt werden, die schon in gleicher Weise unter Bonifaz IX. aus- gebildet oder gehandhabt worden waren. Johann habe die Erb- schaft seiner Vorgänger in den drei Obödienzen angetreten und aus deren Personal habe sich seine Verwaltung zusammengesetzt. Von den Beschwerden Nr. 26, 51, 52 (Verkauf der anticipierten data coronationis und Verbot, hierauf bezügliche Prozesse in der Rota zu verhandeln) wissen wir mit Bestimmtheit, daß sie schon von Bonifaz IX. angewendet wurden.2) Wir dürfen ferner doch auch seine kurialen Reformversuche nicht überschen. Eine An- 1) A. a. O. S. 5—7. 2) Hofmann S. 84.
Strana 22
22 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. zahl Reformbullen aus dem Jahre 1411 sind uns jetzt bekannt,1) sie bestätigen die Angaben einer früher von mir veröffentlichten Papstchronik, daß erst nach dem politischen Umsturs des Jahres 1413 alles drunter und drüber ging: Licet primo in sui papatus exordio se strictum in graciis faciendis reddidisset et totam curiam iuxta consilia peritorum curie Romane reformare se velle asser- uisset — so sei vor dem Ende des vierten Pontifikatsjahres die ganze Kurie durch den reichen Gnadenstrom gleichsam korrum- piert.2) Die Gruppe der Johanniterbeschwerden Nr. 11—17 (Uber- tragung eines Präzeptorates auf Cypern an einen fünfjährigen Bastard des Königs und die Uberlassung eines Präzeptorates in Frankreich, dessen Inhaber er säkularisiert, an einen vier- zehnjährigen Aimar de Sossello, übrigens auf Drängen des Königs von Frankreich) gehören den letzten Regierungsjahren an. Solches kam auch früher vor. Schlimm war nur die damit zusammenhängende Geldgeschichte.3) Die Angelegenheit würde wohl nicht so breit getreten sein, wenn sie nicht kurz vor dem Konzil zum Austrag gekommen und wenn nicht der Groß- meister selbst herübergekommen und die Sache verbreitet Die Behauptung, daß Johann Sterbeablässe, Kreuz- hätte.*) predigt, Absolutionen der Schuld und Strafe, Konsekrationen der Bischöfe usw. verkauft habe (Nr. 29), ist natürlich in dieser Form unsinnig; es handelt sich um die betreffenden Urkunden und Privilegien und deren Bezahlung. Kardinal Orsini hat wohl die rechte Mitte gehalten, wenn er gesteht: missi per papam ad predicandum cruciatam nimium excesserunt papa sciente et 1) Hofmann S. 7. dazu die Erklärung vom 13. Dezember 1411: Es sei unwahr, daß er einigen Königen und Fürsten Vollmacht gegeben conferendi certa beneficia . . . et officia ecclesiaslica tam secularia quam regularia seu ad illa optinenda personas ydoneas nominandi Reg. Val. 343 f. 190. 2) Röm. Quartalschr. II 355. 3) Sie ist wahr. Ugl. Archivio stor. Ital. IV (1843). 431: Fiorini 12000 . . . che furono denari di benefici et gratie fatte al re di Chipri. — Am 27. Juli 1414 bekundet Johann, daßt Nicolaus von Este für den König Janus von Cypern der camera apostolica 2000 Gulden gezablt. Reg. Vat. 343 f. 158. 4) Der Deutschordensprokurator erzählt seinem Ordensmeister: Der Hoch- meister sei bei ihm gewesen: Der bobst hat im genommen drey priorat in Cy- pren und hat sie gegeben des konigs bastart von Cypern. Si sint alle ior als gut als XLII gulden. Und das hal in macht herkomen. Königsberg. Staatsarchiv Ha, 104. Nieborowski Reg. 38.
22 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. zahl Reformbullen aus dem Jahre 1411 sind uns jetzt bekannt,1) sie bestätigen die Angaben einer früher von mir veröffentlichten Papstchronik, daß erst nach dem politischen Umsturs des Jahres 1413 alles drunter und drüber ging: Licet primo in sui papatus exordio se strictum in graciis faciendis reddidisset et totam curiam iuxta consilia peritorum curie Romane reformare se velle asser- uisset — so sei vor dem Ende des vierten Pontifikatsjahres die ganze Kurie durch den reichen Gnadenstrom gleichsam korrum- piert.2) Die Gruppe der Johanniterbeschwerden Nr. 11—17 (Uber- tragung eines Präzeptorates auf Cypern an einen fünfjährigen Bastard des Königs und die Uberlassung eines Präzeptorates in Frankreich, dessen Inhaber er säkularisiert, an einen vier- zehnjährigen Aimar de Sossello, übrigens auf Drängen des Königs von Frankreich) gehören den letzten Regierungsjahren an. Solches kam auch früher vor. Schlimm war nur die damit zusammenhängende Geldgeschichte.3) Die Angelegenheit würde wohl nicht so breit getreten sein, wenn sie nicht kurz vor dem Konzil zum Austrag gekommen und wenn nicht der Groß- meister selbst herübergekommen und die Sache verbreitet Die Behauptung, daß Johann Sterbeablässe, Kreuz- hätte.*) predigt, Absolutionen der Schuld und Strafe, Konsekrationen der Bischöfe usw. verkauft habe (Nr. 29), ist natürlich in dieser Form unsinnig; es handelt sich um die betreffenden Urkunden und Privilegien und deren Bezahlung. Kardinal Orsini hat wohl die rechte Mitte gehalten, wenn er gesteht: missi per papam ad predicandum cruciatam nimium excesserunt papa sciente et 1) Hofmann S. 7. dazu die Erklärung vom 13. Dezember 1411: Es sei unwahr, daß er einigen Königen und Fürsten Vollmacht gegeben conferendi certa beneficia . . . et officia ecclesiaslica tam secularia quam regularia seu ad illa optinenda personas ydoneas nominandi Reg. Val. 343 f. 190. 2) Röm. Quartalschr. II 355. 3) Sie ist wahr. Ugl. Archivio stor. Ital. IV (1843). 431: Fiorini 12000 . . . che furono denari di benefici et gratie fatte al re di Chipri. — Am 27. Juli 1414 bekundet Johann, daßt Nicolaus von Este für den König Janus von Cypern der camera apostolica 2000 Gulden gezablt. Reg. Vat. 343 f. 158. 4) Der Deutschordensprokurator erzählt seinem Ordensmeister: Der Hoch- meister sei bei ihm gewesen: Der bobst hat im genommen drey priorat in Cy- pren und hat sie gegeben des konigs bastart von Cypern. Si sint alle ior als gut als XLII gulden. Und das hal in macht herkomen. Königsberg. Staatsarchiv Ha, 104. Nieborowski Reg. 38.
Strana 23
Einleitung. 23 tolerante.1) Die Geschichte der Ablaßverkündigung ist im ganzen 15. Jahrhundert ein sehr mißliches Kapitel. Und ebenso ist die Klage über die erzwungenen Translationen der Bischöfe, deren Urkunden viel einbrachten, vor und nach Johann nicht selten.2) Ob allerdings bei den anderen Päpsten c. 70 Translationen wie bei Johann in 5 Jahren zu verzeichnen sind, bleibe dahingestellt; jedenfalls nahm auch Martin V. Translationen wider den Willen der Betreffenden vor. Eine vollständige Aufklärung aller Fälle würde selbst bei voll- ständiger Durchsicht der Register und finanziellen Quellen des päpstlichen Archivs nicht möglich sein, da manche Vereinbarung sicher nur mündlich getroffen ist. Noch mehr gill diese Einschrän- kung ron den Beschwerden über die Verwaltung des Kirchen- staates. Johann übernahm ihn in voller Zerrüttung. Dann kam die Katastrophe im Juni 1413: Papst und Kurie flohen mit starken Verlusten an Menschen und Besitz, unbeweisbare Gerüchte über Veräußerung von Bologna u. a. knüpften sich daran. So begreifen sich die schweren neuen Steuern und Zölle, die Verkäufe kirch- lichen Besitzes, zumal die Verwaltung Johanns an sich tadelnswert war, wie mehrere Kardinäle ausdrücklich bekundeten (36). Die Anschuldigung des Verkaufes von Avignon mußte als nicht er- wiesen gelten und so verschwand der Artikel beim Vorlesen, ob- wohl dabei auch der erste Teil über die Bedrückung der Avignone- ser zurückgezogen wurde. Und doch beschwerte sich der Gesamt- klerns von Arignon über die unerhörten Lasten zur Zeit Jo- hanns XXIII. in einer Supplik vom Anfang 1418.3) Mehrere an- dere Fälle blieben ebenfalls unbewiesen. Von einer kleineren Veräußterung einer kirchlichen Rente in Montpellier sollte die Ur- kunde vorgelegt werden (Nr. 41). Diese fehlt uns, dafür wissen wir aber, daß Martin V. diesen der Kirche schüdlichen Verkauf Johanns XXIII. an den Kleriker Stephan Gay und später an Petrus Girandi oder andern Laien wieder annulliert hat: Nos motu pro- 1) Die Privilegien für den in den Nummern 30 und 31 genannten Bankier Nicolaus de Pistorio stehen Reg. Vat. 341 f. 30—35u. Vgl. 341 f. 289. Sie decken sich nichl mil den Anklagen. 2) Freilich, ob auch so krasse Fälle vorkamen wie der von Johann Hardt IV 748 berichtete? 3) Maxime diebus quondam Johannis ... talliatus et angariatus est et quasi datus exterminio . . . Reg. Suppl. Marlin V. 106 f. 228.
Einleitung. 23 tolerante.1) Die Geschichte der Ablaßverkündigung ist im ganzen 15. Jahrhundert ein sehr mißliches Kapitel. Und ebenso ist die Klage über die erzwungenen Translationen der Bischöfe, deren Urkunden viel einbrachten, vor und nach Johann nicht selten.2) Ob allerdings bei den anderen Päpsten c. 70 Translationen wie bei Johann in 5 Jahren zu verzeichnen sind, bleibe dahingestellt; jedenfalls nahm auch Martin V. Translationen wider den Willen der Betreffenden vor. Eine vollständige Aufklärung aller Fälle würde selbst bei voll- ständiger Durchsicht der Register und finanziellen Quellen des päpstlichen Archivs nicht möglich sein, da manche Vereinbarung sicher nur mündlich getroffen ist. Noch mehr gill diese Einschrän- kung ron den Beschwerden über die Verwaltung des Kirchen- staates. Johann übernahm ihn in voller Zerrüttung. Dann kam die Katastrophe im Juni 1413: Papst und Kurie flohen mit starken Verlusten an Menschen und Besitz, unbeweisbare Gerüchte über Veräußerung von Bologna u. a. knüpften sich daran. So begreifen sich die schweren neuen Steuern und Zölle, die Verkäufe kirch- lichen Besitzes, zumal die Verwaltung Johanns an sich tadelnswert war, wie mehrere Kardinäle ausdrücklich bekundeten (36). Die Anschuldigung des Verkaufes von Avignon mußte als nicht er- wiesen gelten und so verschwand der Artikel beim Vorlesen, ob- wohl dabei auch der erste Teil über die Bedrückung der Avignone- ser zurückgezogen wurde. Und doch beschwerte sich der Gesamt- klerns von Arignon über die unerhörten Lasten zur Zeit Jo- hanns XXIII. in einer Supplik vom Anfang 1418.3) Mehrere an- dere Fälle blieben ebenfalls unbewiesen. Von einer kleineren Veräußterung einer kirchlichen Rente in Montpellier sollte die Ur- kunde vorgelegt werden (Nr. 41). Diese fehlt uns, dafür wissen wir aber, daß Martin V. diesen der Kirche schüdlichen Verkauf Johanns XXIII. an den Kleriker Stephan Gay und später an Petrus Girandi oder andern Laien wieder annulliert hat: Nos motu pro- 1) Die Privilegien für den in den Nummern 30 und 31 genannten Bankier Nicolaus de Pistorio stehen Reg. Vat. 341 f. 30—35u. Vgl. 341 f. 289. Sie decken sich nichl mil den Anklagen. 2) Freilich, ob auch so krasse Fälle vorkamen wie der von Johann Hardt IV 748 berichtete? 3) Maxime diebus quondam Johannis ... talliatus et angariatus est et quasi datus exterminio . . . Reg. Suppl. Marlin V. 106 f. 228.
Strana 24
24 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. prio non ad alicuius nobis super hoc oblate peticionis instanciam . . . concessiones . . . cassamus.1) Zwei Fälle verdienen besondere Beachtung. Nach Nr. 11 hat Johann XXIII. sechs Kirchen der Diözese Bologna an Laien ver- kauft, die dann nach ihrem Belieben Priester zum Messelesen an- stellten. Das wäre ja die praktische Ubung des Eigenkirchen- rechtes unter einem Papste des 15. Jahrhunderts! Charakteristisch ist, daß der Fall als novum et inauditum simonie scelus bezeichnet wird. Nur zwei Zeugen wissen von Hörensagen darüber zu be- richten.2) Der andere Fall (Nr. 47) betrifft die Vernichtung des Studiums in Bologna. Infolge des Nichtzahlens der Gehälter sind nach Aussagen der Zeugen die Professoren in den Streik getreten und der Vizekanzler betont, daß er den Papst deshalb getadelt habe. Die Tatsache ist an sich richtig. Wir wissen das aus einer eigenartigen Begrüßungsrede, die ein akademischer Lehrer vor Johann in der Zeit, da seine Gesandten bei Sigismund wegen der Konzilsberufung weilten3) — also im Oktober 1413 — gehalten hat. Sie trieft von Verehrung und Verhimmelung des Papstes. „Que- cunque retro a summis pontificibus acta sunt, minora sunt pro te." „Omnes regum clarissimorum res gestas cum tuis . . . nec magni- tudine nec numero preliorum pro tuenda ecclesia . . . posse con- ferri video ... Denique patentissimum est, quod per te actum est pro tocius mundi recte gubernio in utraque gladii potestate.“ Ihn hält er für einen von den Sterblichen Verschiedenen, ja für Gott am ähnlichsten. Aber am Schluß muß er doch hinzufügen: Sed nunc postremo ac finaliter, cum te pietatis fonlem universitas hec tua predicet, pretermillere nequit, dicere enim cogitur miserabile lacessitumque sludium philosophie ac medicine fore. Jam umbrescit, nichil animoa) lucis habel. Si tuas plenissimas manus non porrigis, corruet. Si tua sanclitas non subveniat, le pietas nominis iam antiqui civitatis s'udii moveat . . . Qua de re, beatissime paler, dic verbum ,faclum‘ super nos et sanabimur.1) Auffällig ist der Hinweis auf die medizinische und philosophi- sche Fakultät. Ob die juristische sich halten konnte? Ein paar a) ob animi? Dic Kopie enthäll riele Inkorrektheiten. 1) Reg. Vat. 358 f. 33n. Florenz, 4. Oktober 1419. Der Papst hat wohl seine Kenntnis aus dem Prozeß geschöpft: Im Rande die interessante Notiz: Non delur alicui de ista littera copia . . . sine speciali d. n. pape mandato. 2) Ob nicht deshalb der Arlikel von den zu lesenden ausgeschieden ist? 3) Seminasti tuis cum cardinalibus, quos ad Romanorum regem trans- misisti, semina, que sanctum fructum-parient ... Te, quem presentem intuemur. 1) Cod. Palat. 607 f. 177 der Vatikanischen Bibliothek.
24 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. prio non ad alicuius nobis super hoc oblate peticionis instanciam . . . concessiones . . . cassamus.1) Zwei Fälle verdienen besondere Beachtung. Nach Nr. 11 hat Johann XXIII. sechs Kirchen der Diözese Bologna an Laien ver- kauft, die dann nach ihrem Belieben Priester zum Messelesen an- stellten. Das wäre ja die praktische Ubung des Eigenkirchen- rechtes unter einem Papste des 15. Jahrhunderts! Charakteristisch ist, daß der Fall als novum et inauditum simonie scelus bezeichnet wird. Nur zwei Zeugen wissen von Hörensagen darüber zu be- richten.2) Der andere Fall (Nr. 47) betrifft die Vernichtung des Studiums in Bologna. Infolge des Nichtzahlens der Gehälter sind nach Aussagen der Zeugen die Professoren in den Streik getreten und der Vizekanzler betont, daß er den Papst deshalb getadelt habe. Die Tatsache ist an sich richtig. Wir wissen das aus einer eigenartigen Begrüßungsrede, die ein akademischer Lehrer vor Johann in der Zeit, da seine Gesandten bei Sigismund wegen der Konzilsberufung weilten3) — also im Oktober 1413 — gehalten hat. Sie trieft von Verehrung und Verhimmelung des Papstes. „Que- cunque retro a summis pontificibus acta sunt, minora sunt pro te." „Omnes regum clarissimorum res gestas cum tuis . . . nec magni- tudine nec numero preliorum pro tuenda ecclesia . . . posse con- ferri video ... Denique patentissimum est, quod per te actum est pro tocius mundi recte gubernio in utraque gladii potestate.“ Ihn hält er für einen von den Sterblichen Verschiedenen, ja für Gott am ähnlichsten. Aber am Schluß muß er doch hinzufügen: Sed nunc postremo ac finaliter, cum te pietatis fonlem universitas hec tua predicet, pretermillere nequit, dicere enim cogitur miserabile lacessitumque sludium philosophie ac medicine fore. Jam umbrescit, nichil animoa) lucis habel. Si tuas plenissimas manus non porrigis, corruet. Si tua sanclitas non subveniat, le pietas nominis iam antiqui civitatis s'udii moveat . . . Qua de re, beatissime paler, dic verbum ,faclum‘ super nos et sanabimur.1) Auffällig ist der Hinweis auf die medizinische und philosophi- sche Fakultät. Ob die juristische sich halten konnte? Ein paar a) ob animi? Dic Kopie enthäll riele Inkorrektheiten. 1) Reg. Vat. 358 f. 33n. Florenz, 4. Oktober 1419. Der Papst hat wohl seine Kenntnis aus dem Prozeß geschöpft: Im Rande die interessante Notiz: Non delur alicui de ista littera copia . . . sine speciali d. n. pape mandato. 2) Ob nicht deshalb der Arlikel von den zu lesenden ausgeschieden ist? 3) Seminasti tuis cum cardinalibus, quos ad Romanorum regem trans- misisti, semina, que sanctum fructum-parient ... Te, quem presentem intuemur. 1) Cod. Palat. 607 f. 177 der Vatikanischen Bibliothek.
Strana 25
Einleitung. 25 Monate vor dieser Rede, am 23. August, ernennt Johann den be- rühmten Petrus de Ancharano wieder für ein Jahr ad lecturam decretalium mit einem Salär von 600 Goldgulden. Da der Jurist noch 2000 Goldgulden für die lectura der vergangenen Jahre zu fordern hatte, verschreibt er ihm jährlich 300 Gulden aus den Intraden Bolognas.1) Unzweifelhaft war die pekuniäre Notlage der Kurie der Grund für das Unterlassen der Auszahlungen, nicht etwa Abneigung gegen das Studium. Wiederholt finden wir Johann sonst als Förderer der Universitätsbestrebungen.2) Uber den Verkauf der Güter des „Gregorianum collegium“ in Bologna, das Gregor XI. für 50 arme Studenten gestiftet hatte, berichtet Nr. 45.3) Wie war Johann XXIII. vor dem Papat und wie gewann er ihn? Damit befassen sich die ersten 7 Punkte. Uber seine Jugend, daß er immer impudicus und plerisque viciis deditus gewesen, konnten die Zeugen nur nach Hörensagen bekunden. Befremdend ist, daß Kardinal Ailli die Stelle, daß er parentibus inobediens gewesen, benutzt, um von multis inobedienciis contra multa mandata aposto- lica zu sprechen, besonders von seiner Prahlerei, daß er das Bistum Bologna gegen päpstlichen Befehl behalten habe.*) Jedenfalls hat man diesen Artikel auch von der Verlesung ausgeschlossen, doch wohl wegen der Unsicherheit der Beweisführung. Die folgenden Punkte (Nr. 2—4) beschäftigen sich mit seinem Emporkommen als Familiar seines Verwandten Bonifaz IX., als simonistischer Vermittler, wie er reich wurde und den Kardinalat sich erkaufte. Während alle Zeugen nur von üblem Rufe, daß alle diese Dinge glauben usw. sprechen, führt der Erzbischof von Mailand als kon- krete Tatsache die Zahlung von 10000 (Goldgulden) an Paul Or- sini an. Das kann nur heißen: er hat dem Söldnerführer, der für die Kirche kämpfte, das Geld gegeben, um den Kardinalat zu er- langen. Ob hier reine Simonie vorliegt, wird doch von der Art der Verbindung der Schenkung mit der Ernennung abhängen. Aber hat denn im Jahre 1402, als Johann Kardinal wurde, Paul Orsini schon eine solche Rolle gespielt? Sollte nicht eine schlimme Ver- 1) Reg. Vat. 345 f. 213r. Darin der Salz: Nos, qui ad studium civitatis nostre Bononiensis non solum manutenendum, sed augendum ... intendentes... 2) Vgl. H. Rashdall, The universities of Europe in the middle age II 173. 202. ») Vgl. H. Denifle, Die Entstehung der Universitäten des Mittelalters, S. 218. 4) Das könnte nur in der Zeif von 1390—1392 gewesen sein; da ist in der Liste bei Eubel, Hierarchia calholica etwas nicht in Ordnung. Aber so früh?
Einleitung. 25 Monate vor dieser Rede, am 23. August, ernennt Johann den be- rühmten Petrus de Ancharano wieder für ein Jahr ad lecturam decretalium mit einem Salär von 600 Goldgulden. Da der Jurist noch 2000 Goldgulden für die lectura der vergangenen Jahre zu fordern hatte, verschreibt er ihm jährlich 300 Gulden aus den Intraden Bolognas.1) Unzweifelhaft war die pekuniäre Notlage der Kurie der Grund für das Unterlassen der Auszahlungen, nicht etwa Abneigung gegen das Studium. Wiederholt finden wir Johann sonst als Förderer der Universitätsbestrebungen.2) Uber den Verkauf der Güter des „Gregorianum collegium“ in Bologna, das Gregor XI. für 50 arme Studenten gestiftet hatte, berichtet Nr. 45.3) Wie war Johann XXIII. vor dem Papat und wie gewann er ihn? Damit befassen sich die ersten 7 Punkte. Uber seine Jugend, daß er immer impudicus und plerisque viciis deditus gewesen, konnten die Zeugen nur nach Hörensagen bekunden. Befremdend ist, daß Kardinal Ailli die Stelle, daß er parentibus inobediens gewesen, benutzt, um von multis inobedienciis contra multa mandata aposto- lica zu sprechen, besonders von seiner Prahlerei, daß er das Bistum Bologna gegen päpstlichen Befehl behalten habe.*) Jedenfalls hat man diesen Artikel auch von der Verlesung ausgeschlossen, doch wohl wegen der Unsicherheit der Beweisführung. Die folgenden Punkte (Nr. 2—4) beschäftigen sich mit seinem Emporkommen als Familiar seines Verwandten Bonifaz IX., als simonistischer Vermittler, wie er reich wurde und den Kardinalat sich erkaufte. Während alle Zeugen nur von üblem Rufe, daß alle diese Dinge glauben usw. sprechen, führt der Erzbischof von Mailand als kon- krete Tatsache die Zahlung von 10000 (Goldgulden) an Paul Or- sini an. Das kann nur heißen: er hat dem Söldnerführer, der für die Kirche kämpfte, das Geld gegeben, um den Kardinalat zu er- langen. Ob hier reine Simonie vorliegt, wird doch von der Art der Verbindung der Schenkung mit der Ernennung abhängen. Aber hat denn im Jahre 1402, als Johann Kardinal wurde, Paul Orsini schon eine solche Rolle gespielt? Sollte nicht eine schlimme Ver- 1) Reg. Vat. 345 f. 213r. Darin der Salz: Nos, qui ad studium civitatis nostre Bononiensis non solum manutenendum, sed augendum ... intendentes... 2) Vgl. H. Rashdall, The universities of Europe in the middle age II 173. 202. ») Vgl. H. Denifle, Die Entstehung der Universitäten des Mittelalters, S. 218. 4) Das könnte nur in der Zeif von 1390—1392 gewesen sein; da ist in der Liste bei Eubel, Hierarchia calholica etwas nicht in Ordnung. Aber so früh?
Strana 26
26 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. wechslung mit dem Jahre 1409 vorliegen, als nach der Wahl Alexanders Paul zu diesem abfiel? Dann (Nr. 5) wird sein rück- sichtsloses, ja grausames Regiment in Bologna vorgeführt. Be- weise, die als solche gelten können, werden nicht erbracht. Man vergleiche damit die Stelle aus der Lobrede des Bologneser Pro- fessors: Nota sunt grandia illa pene humano generi possibilia, que in Campania... exercuisti. Nota sunt, que fecisti, dum in obsidione buius urbis eras, notissimaque sunt per te facta huic tue civitati, dum eam pacifico statu tenuisti.1) Würde selbst ein solcher Schmeichler es wagen, die Erinnerung an Johanns Herrschaft in dieser Weise aufzufrischen, wenn es nur ein Schreckensregiment gewesen wäre? Die Nr. 7 berichtet über die Papstwahl und die Enttäuschang, die Johanns unpriesterliches Leben allgemein her- corgerufen habe. Letzteres, seine Abneigung gegen das Cele- brieren, sein Fasten more Ytalico, wird verschiedenfach bekundet; iber Erstere wissen nur Zwei etwas Sicheres. Der Kardinal ron Bari erklärt: quod Johannes practicavit secum, ut esset papa. Das kann doch nach der Formulierung der Anklage nur ein uner- laubtes Praktizieren (etwa simonistischer Art?) sein. Deutlicher klingt das aus der sonderbaren Fassung des Bischofs von Assisi: male intravit, aber den Modus kann er nicht sagen, da er ihn nut durch die Beichte erfabren habe! Das heißt doch: Johannes ist durch Simonie Papst geworden. Noch bleiben drei Anklagen: Uber die Vergiftung Alexan- ders V., über die groben Unsittlichkeiten und über den Unglauben Johanns XXIII. zu prüfen. (Nr. 6, 9, 68.) Alle drei wurden von der Verlesung nusgeschlossen. Was sich aus den Zeugenaussagen für alle drei Nummern als charakteristisch Neues ergibt, ist, daß der Hauptbelastungsceuge stets der Erzbischof von Mailand ist! Er sieht, daß Johann dem kranken Papste den verderblichen Trank bietet, ihm berichtet heimlich Marinus Cossa, wie er seinen Bruder bei seiner Frau gefunden, mit ihm hat lohann das gravierende Ge- spräch über die Unsterblichkeit! Sicher ist, daß die Vergiftung Alexanders V. weithin geglaubt wurde.2) Alle Zeugen haben es gehört. Der Bischof von Cefalu hört die Vermutungen des Elemosynarius, der Bischof von Lodi hört es vom Bartschneider, den Johann wegen des Geschwätzes 1) Vgl. oben S. 24. 2) Vgl. auch Muratori, Rer. Ital. SS. XVIII 592.
26 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. wechslung mit dem Jahre 1409 vorliegen, als nach der Wahl Alexanders Paul zu diesem abfiel? Dann (Nr. 5) wird sein rück- sichtsloses, ja grausames Regiment in Bologna vorgeführt. Be- weise, die als solche gelten können, werden nicht erbracht. Man vergleiche damit die Stelle aus der Lobrede des Bologneser Pro- fessors: Nota sunt grandia illa pene humano generi possibilia, que in Campania... exercuisti. Nota sunt, que fecisti, dum in obsidione buius urbis eras, notissimaque sunt per te facta huic tue civitati, dum eam pacifico statu tenuisti.1) Würde selbst ein solcher Schmeichler es wagen, die Erinnerung an Johanns Herrschaft in dieser Weise aufzufrischen, wenn es nur ein Schreckensregiment gewesen wäre? Die Nr. 7 berichtet über die Papstwahl und die Enttäuschang, die Johanns unpriesterliches Leben allgemein her- corgerufen habe. Letzteres, seine Abneigung gegen das Cele- brieren, sein Fasten more Ytalico, wird verschiedenfach bekundet; iber Erstere wissen nur Zwei etwas Sicheres. Der Kardinal ron Bari erklärt: quod Johannes practicavit secum, ut esset papa. Das kann doch nach der Formulierung der Anklage nur ein uner- laubtes Praktizieren (etwa simonistischer Art?) sein. Deutlicher klingt das aus der sonderbaren Fassung des Bischofs von Assisi: male intravit, aber den Modus kann er nicht sagen, da er ihn nut durch die Beichte erfabren habe! Das heißt doch: Johannes ist durch Simonie Papst geworden. Noch bleiben drei Anklagen: Uber die Vergiftung Alexan- ders V., über die groben Unsittlichkeiten und über den Unglauben Johanns XXIII. zu prüfen. (Nr. 6, 9, 68.) Alle drei wurden von der Verlesung nusgeschlossen. Was sich aus den Zeugenaussagen für alle drei Nummern als charakteristisch Neues ergibt, ist, daß der Hauptbelastungsceuge stets der Erzbischof von Mailand ist! Er sieht, daß Johann dem kranken Papste den verderblichen Trank bietet, ihm berichtet heimlich Marinus Cossa, wie er seinen Bruder bei seiner Frau gefunden, mit ihm hat lohann das gravierende Ge- spräch über die Unsterblichkeit! Sicher ist, daß die Vergiftung Alexanders V. weithin geglaubt wurde.2) Alle Zeugen haben es gehört. Der Bischof von Cefalu hört die Vermutungen des Elemosynarius, der Bischof von Lodi hört es vom Bartschneider, den Johann wegen des Geschwätzes 1) Vgl. oben S. 24. 2) Vgl. auch Muratori, Rer. Ital. SS. XVIII 592.
Strana 27
Einleitung. 27 cine Zeitlang einsperrte; auch erzählte ihm der Arzt Philippinus de Mediolano, der Alexander sezierte (evisceravit), daß er an Gift gestorben; man habe die Probe am Hunde gemacht. Der Mailänder Erzbischof hörte, wie Alexander nach Darreichung des tödlichen Trankes sich beklagte, er müsse wie Innocenz VII. sterben, indem er damit Vergiftung andeutete. Noch zweimal kommt der Erzbischof später auf die Vergiftung zurück. Bekannt ist, wie man im Mittelalter bei rasch tödlich verlau- €enden Krankheiten an Gift glaubte; es genüge der Hinweis auf Papst Benedikt XI. und Kaiser Heinrich VII. Der Hinweis auf Innocenz VII. ist schr verdächtig; Innocenz hatte drei Schlagan- fälle; beim letzten war sein Gesicht ganz verzogen.1) Aus welchem Grunde sollte er nun noch, und zwar vom Kardinal Cossa, vergiftet sein ? Innocenz war der letztgestorbene Papst. Alexander kann auf ihn exemplifiziert haben, aber nicht im Sinne der Vergiftung. Der genannte Arzl sagt nicht ausdrücklich, daß Johann die Vergiftung vorgenommen. Wichtiger ist aber, er hat gar nicht die Sektion zum Zwecke der Einbalsamierung vorgenommen, sondern der berühmte Professor Petrus de Argelata. Sein Sektionsbericht ist wiederholt und zuletzt von E. v. Rudloff veröffentlicht worden.2) Hat Philip- pinus von Mailand das tatsëchlich dem Bischof von Lodi erzählt, so hat er eben geflunkert; denn Argelata betont ausdrücklich, daß er alles allein gemacht habe; nur einmal spricht er von ministris3) zu denen doch der Mailänder Arzt, der übrigens fernerhin Leibarzt Johanns XXIII. war,*) nicht zu rechnen ist. Argelata drückt in keiner Weise einen Verdacht an Vergiftung aus. So bleibt von allem nur das nicht bloß unbeweisbare, sondern auch unwahre böse Gerücht. Denn einen ernsthaften Grund für die Vergiftung rermag ich bei dem 7Ijäbrigen Greise, der Johann seine Erhebung verdankte, nichi zu erkennen. Anders ist es mit den groben Unsittlichkeiten, die Johann XXIII. vorgeworfen werden. Gerade dieser Anschuldigungen wegen ist Dietrich von Nieheim, der aus den Anklageakten schöpft, öfter 1) N. Valois, La France et le grand schisme d' Occident III 483. Aus- fährlicher Bericht auch in einem später zu veröffentlichenden aragonesischen Brief. 2) Uber das Konservieren von Leichen im Miltelalter (1921) S. 37 ff. 3) Demum suerunt ministri ventrem cum acu. *) Johann XXIII. gibl ihm am 4. Juli 1410 einen Salvuskondukt. Reg. Vat. 340 f. 189v.
Einleitung. 27 cine Zeitlang einsperrte; auch erzählte ihm der Arzt Philippinus de Mediolano, der Alexander sezierte (evisceravit), daß er an Gift gestorben; man habe die Probe am Hunde gemacht. Der Mailänder Erzbischof hörte, wie Alexander nach Darreichung des tödlichen Trankes sich beklagte, er müsse wie Innocenz VII. sterben, indem er damit Vergiftung andeutete. Noch zweimal kommt der Erzbischof später auf die Vergiftung zurück. Bekannt ist, wie man im Mittelalter bei rasch tödlich verlau- €enden Krankheiten an Gift glaubte; es genüge der Hinweis auf Papst Benedikt XI. und Kaiser Heinrich VII. Der Hinweis auf Innocenz VII. ist schr verdächtig; Innocenz hatte drei Schlagan- fälle; beim letzten war sein Gesicht ganz verzogen.1) Aus welchem Grunde sollte er nun noch, und zwar vom Kardinal Cossa, vergiftet sein ? Innocenz war der letztgestorbene Papst. Alexander kann auf ihn exemplifiziert haben, aber nicht im Sinne der Vergiftung. Der genannte Arzl sagt nicht ausdrücklich, daß Johann die Vergiftung vorgenommen. Wichtiger ist aber, er hat gar nicht die Sektion zum Zwecke der Einbalsamierung vorgenommen, sondern der berühmte Professor Petrus de Argelata. Sein Sektionsbericht ist wiederholt und zuletzt von E. v. Rudloff veröffentlicht worden.2) Hat Philip- pinus von Mailand das tatsëchlich dem Bischof von Lodi erzählt, so hat er eben geflunkert; denn Argelata betont ausdrücklich, daß er alles allein gemacht habe; nur einmal spricht er von ministris3) zu denen doch der Mailänder Arzt, der übrigens fernerhin Leibarzt Johanns XXIII. war,*) nicht zu rechnen ist. Argelata drückt in keiner Weise einen Verdacht an Vergiftung aus. So bleibt von allem nur das nicht bloß unbeweisbare, sondern auch unwahre böse Gerücht. Denn einen ernsthaften Grund für die Vergiftung rermag ich bei dem 7Ijäbrigen Greise, der Johann seine Erhebung verdankte, nichi zu erkennen. Anders ist es mit den groben Unsittlichkeiten, die Johann XXIII. vorgeworfen werden. Gerade dieser Anschuldigungen wegen ist Dietrich von Nieheim, der aus den Anklageakten schöpft, öfter 1) N. Valois, La France et le grand schisme d' Occident III 483. Aus- fährlicher Bericht auch in einem später zu veröffentlichenden aragonesischen Brief. 2) Uber das Konservieren von Leichen im Miltelalter (1921) S. 37 ff. 3) Demum suerunt ministri ventrem cum acu. *) Johann XXIII. gibl ihm am 4. Juli 1410 einen Salvuskondukt. Reg. Vat. 340 f. 189v.
Strana 28
28 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. scharf getadelt, und doch wird man ihm keine absichtliche Unwahr- heit vorwerfen können. Kein Kardinal hat als Zeuge hier ausge- sagt; dafür aber wohl die Bischöfe von S. Pol de Léon, Narni, Lodi, Assisi, der Beichtvater Johanns; der von Cefalu hat neben dem Erzbischofe von Mailand das meiste Skandalöse vorgebracht. Na- türlich liegen die Dinge, derentwegen er beschuldigt wird, lange, vielleicht Jahrzehnte zurück. So das Abenteuer mit der Frau seines Bruders. Und eben so natürlich, daß hierüber nur vage Ge- rüchte sich verbreiten und vergröbern konnten. Denn was der Mailänder schließlich ihm alles vorwirft, klingt direkt abenteuer- lich. Die Ziffer der geschändeten 300 Nonnen wird wohl keiner im Ernste annehmen. Aber auch bei allen Abstrichen ist dieser An- klagepunkt der furchtbarste in der ganzen Anklagereihe und man fragt sich entsetzt, wie in einer selbst verrohten Zeit die Wahl eines solchen Mannes zum Papste hat stattfinden können. Die Geschichte von den ungläubigen Außerungen stammt allein vom Mailänder Erzbischof; denn was H. Dwerg und der Propst von Fünfkirchen hinzufügen, ist nur vages Gerede1) und es ist schon gewagt, mit diesen paar Zeugen zu behaupten, wie es in Art. 68 heißt: Sepe et sepius coram diversis prelatis habe er seinen Unglauben an das Leben nach dem Tode bekannt. Bartholomeus de la Capra war allein mit Johann und an seiner Zuverlässigkeit hege ich einige Zweifel. Freilich mögen solche Außerungen Jo- hanns gefallen sein, aber zunächst doch wohl nur in frivolem de- battierendem Sinne. Auch bei Bonifaz VIII. hielt ich es für mög- lich, daß er auf die Frage nach dem Werte der drei Religionen, um die Frage aufzureizen, gesagt hat: Alle drei sind gleich gut und schlecht, ohne daß er im Ernste solches behaupten wollte; so, glaube ich, ist die Situation auch hier. Wer in derselben Zeit sein Brevier betet, allerdings in der Hast weltlicher Dinge möglichst kurz2), obwohl er das ohne Skandal hätte unterlassen können, der meint die Stellen nicht so tiefernst. Sie zeichnen mehr den rein welt- lichen Charakter des Mannes als seinen Glauben. Man hat ihn sicher auch nicht wegen dieses Punktes, der ja bei Seite gelassen wurde, super heresi angeklagt, sondern indem man, wie der Deutschordensprokurator (Nr. 67) sagt: capiendo heresim pro fau- toria scismatis. 1) Die Ansichl: quod nullus Neapolitanus credit, vertritt auch eine Flug- schrift Dietrichs von Nieheim. 2) Man vgl. die Stelle: Cirq un sant oben S. 14.
28 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. scharf getadelt, und doch wird man ihm keine absichtliche Unwahr- heit vorwerfen können. Kein Kardinal hat als Zeuge hier ausge- sagt; dafür aber wohl die Bischöfe von S. Pol de Léon, Narni, Lodi, Assisi, der Beichtvater Johanns; der von Cefalu hat neben dem Erzbischofe von Mailand das meiste Skandalöse vorgebracht. Na- türlich liegen die Dinge, derentwegen er beschuldigt wird, lange, vielleicht Jahrzehnte zurück. So das Abenteuer mit der Frau seines Bruders. Und eben so natürlich, daß hierüber nur vage Ge- rüchte sich verbreiten und vergröbern konnten. Denn was der Mailänder schließlich ihm alles vorwirft, klingt direkt abenteuer- lich. Die Ziffer der geschändeten 300 Nonnen wird wohl keiner im Ernste annehmen. Aber auch bei allen Abstrichen ist dieser An- klagepunkt der furchtbarste in der ganzen Anklagereihe und man fragt sich entsetzt, wie in einer selbst verrohten Zeit die Wahl eines solchen Mannes zum Papste hat stattfinden können. Die Geschichte von den ungläubigen Außerungen stammt allein vom Mailänder Erzbischof; denn was H. Dwerg und der Propst von Fünfkirchen hinzufügen, ist nur vages Gerede1) und es ist schon gewagt, mit diesen paar Zeugen zu behaupten, wie es in Art. 68 heißt: Sepe et sepius coram diversis prelatis habe er seinen Unglauben an das Leben nach dem Tode bekannt. Bartholomeus de la Capra war allein mit Johann und an seiner Zuverlässigkeit hege ich einige Zweifel. Freilich mögen solche Außerungen Jo- hanns gefallen sein, aber zunächst doch wohl nur in frivolem de- battierendem Sinne. Auch bei Bonifaz VIII. hielt ich es für mög- lich, daß er auf die Frage nach dem Werte der drei Religionen, um die Frage aufzureizen, gesagt hat: Alle drei sind gleich gut und schlecht, ohne daß er im Ernste solches behaupten wollte; so, glaube ich, ist die Situation auch hier. Wer in derselben Zeit sein Brevier betet, allerdings in der Hast weltlicher Dinge möglichst kurz2), obwohl er das ohne Skandal hätte unterlassen können, der meint die Stellen nicht so tiefernst. Sie zeichnen mehr den rein welt- lichen Charakter des Mannes als seinen Glauben. Man hat ihn sicher auch nicht wegen dieses Punktes, der ja bei Seite gelassen wurde, super heresi angeklagt, sondern indem man, wie der Deutschordensprokurator (Nr. 67) sagt: capiendo heresim pro fau- toria scismatis. 1) Die Ansichl: quod nullus Neapolitanus credit, vertritt auch eine Flug- schrift Dietrichs von Nieheim. 2) Man vgl. die Stelle: Cirq un sant oben S. 14.
Strana 29
Einleitung. 29 Das Urteil über die Zeugenaussagen dürfte also sein: die mit Sorgfalt ausgewählten Männer haben wahrheitsliebend ausgesagt; doch können sie sehr oft nur von Hörensagen berichten. Sicher ist der allgemeine schlechte Ruf Johanns als Persönlichkeit. Die Vorwürfe gegen seine Kanzlei und Verwaltung dürften dagegen nicht immer als stichhaltig gelten; jedenfalls haben Vorgänger und Zeitverhältnisse auch ihren Teil daran. Einzelne schlimme Anschul- digungen lassen sich nicht erweisen. Nicht alle von der Verlesung ausgeschlossenen Artikel sind weggelassen propter honorem sedis apostolice, quamvis probati sunt, sondern eine ganze Anzahl konn- ten gar nicht bewiesen werden, oder es fehlte doch die absolute Sicherheit. Der ganze Prozeßvorgang macht vom rechtlichen Standpunkt keinen völlig korrekten Eindruck. Die Aussagen der Zeugen sind zuweilen in den schon festgesetzten Text nicht hinein- gearbeitet worden, so finden sich Widersprüche und zahlreiche Wiederholungen. Zur Edition bemerke ich: Es war überflüssig, die schon oft gedruckten Inquisitionsartikel noch einmal wiederzugeben. An- dererseits konnte zum Verständnis der Zeugenaussagen nicht auf alles verzichtet werden. So wurde denn in einem Auszuge das Wesentliche unter Berücksichtigung eventueller Korrekturen nach den 3 Handschriften Cod. Palatinus (P), Gothanus (G), Lipsiensis (L) geboten. — Die Zeugenaussagen entstammen dem Cod. Vatic. 4904 f. 380 ss. und Paris, Bibl. nat. 9513 f. 12 ss. Beide hängen zu- sammen; der Teil in 4904 ist aber nicht original, wie die Stelle bei Valois IV 309 Anm. 3 vermuten läßt. Die richtige Nebeneinanderstellung der Inquisitionsartikel und der dazu gehörigen Zeugenaussagen war nicht immer leicht, weil bei der Nummerierung der ersteren, wo sie stattfindet, die Hand- schriften verschieden zählen; so zählt Hardt IV 196—208 im Ganzen 70, Mansi XXVII 662—674 zählt wie die oben zitierten Handschriften 71. Dabei herrscht aber bei der Aneinanderreihung der Zeugenpunkte starke Konfusion, wie sich aus der Nebenein- understellung ergibt.1) 1) Hefele, Conciliengeschichte VII, 125—130 zäblt 72 Nrr.
Einleitung. 29 Das Urteil über die Zeugenaussagen dürfte also sein: die mit Sorgfalt ausgewählten Männer haben wahrheitsliebend ausgesagt; doch können sie sehr oft nur von Hörensagen berichten. Sicher ist der allgemeine schlechte Ruf Johanns als Persönlichkeit. Die Vorwürfe gegen seine Kanzlei und Verwaltung dürften dagegen nicht immer als stichhaltig gelten; jedenfalls haben Vorgänger und Zeitverhältnisse auch ihren Teil daran. Einzelne schlimme Anschul- digungen lassen sich nicht erweisen. Nicht alle von der Verlesung ausgeschlossenen Artikel sind weggelassen propter honorem sedis apostolice, quamvis probati sunt, sondern eine ganze Anzahl konn- ten gar nicht bewiesen werden, oder es fehlte doch die absolute Sicherheit. Der ganze Prozeßvorgang macht vom rechtlichen Standpunkt keinen völlig korrekten Eindruck. Die Aussagen der Zeugen sind zuweilen in den schon festgesetzten Text nicht hinein- gearbeitet worden, so finden sich Widersprüche und zahlreiche Wiederholungen. Zur Edition bemerke ich: Es war überflüssig, die schon oft gedruckten Inquisitionsartikel noch einmal wiederzugeben. An- dererseits konnte zum Verständnis der Zeugenaussagen nicht auf alles verzichtet werden. So wurde denn in einem Auszuge das Wesentliche unter Berücksichtigung eventueller Korrekturen nach den 3 Handschriften Cod. Palatinus (P), Gothanus (G), Lipsiensis (L) geboten. — Die Zeugenaussagen entstammen dem Cod. Vatic. 4904 f. 380 ss. und Paris, Bibl. nat. 9513 f. 12 ss. Beide hängen zu- sammen; der Teil in 4904 ist aber nicht original, wie die Stelle bei Valois IV 309 Anm. 3 vermuten läßt. Die richtige Nebeneinanderstellung der Inquisitionsartikel und der dazu gehörigen Zeugenaussagen war nicht immer leicht, weil bei der Nummerierung der ersteren, wo sie stattfindet, die Hand- schriften verschieden zählen; so zählt Hardt IV 196—208 im Ganzen 70, Mansi XXVII 662—674 zählt wie die oben zitierten Handschriften 71. Dabei herrscht aber bei der Aneinanderreihung der Zeugenpunkte starke Konfusion, wie sich aus der Nebenein- understellung ergibt.1) 1) Hefele, Conciliengeschichte VII, 125—130 zäblt 72 Nrr.
Strana 30
30 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. Das ungedruckte Briefmaterial ist nicht umfangreich. Die beiden großen Briefserien der Kölner und Wiener Universitäts- gesandten sind längst gedruckt. Uber den Verlust der Schreiben, welche die Gesandten an die Pariser Universität gerichtet haben, rgl. man die allgemeine Einleitung. Die Straßburger Stadtkorres- pondenz ist umfangreich, aber zum Teile bekannt und bezicht sich im Wesentlichen auf den Elektenstreit. Sonstige deutsche Städte haben nur wenig beigesteuert. Frankfurts Reichskorrespondenz hat Janssen veröffentlicht. Zusammenhängende Reihen von Briefen und Instruktionen bieten nur das Kronarchiv in Barcelona und das Venezianische Staatsarchiv: ersteres für die Verhandlun- gen über die Zusammenkunft in Nizza und letzteres über die ita- lienischen Verhällnisse und die Befreiungsversuche des gefan- genen Papstes. Die Vatikanische Bibliothek (Cod. Palatinus 701) und eine Reilre anderer Archive bieten einiges, oft auch nur Einzel- nummern. Auf manche Tatsachen habe ich schon in meinen „Bil- dern vom Konstancer Konzil“ (1901) und „Das badische Land und das Konstanzer Konzil“ (1917 in der Festgabe für Großherzog Friedrich II.) hingewiesen. 1. Ferdinand von Aragon schickte drei, Benedikt zwei Ge- sandte nach Konstanz, um mit Sigismund wegen einer Zusammen- kunft zu beraten; diese Verhandlungen sollen, wie es in einem Schreiben von Ende Mürz heißt, das Konzil von entscheidenden Schritten abhalten und der Benediktinischen Partei alle Wege offen halten. Die Hauptperson ist der Bischof Didacus von Zamora; von ihm stammen die meisten lebhaft geschriebenen Berichte.1) Besonders wo er auf die Geldforderungen kommt, klingt der Ton dem Könige gegenüber scharf. Es ging den Gesandten aber auch schlimm; gerade in den aufgeregten Tagen zu Ende März müssen 1) In einem undatierten Brief (im Kronarchiv) entlockt ihm die Dro- hung des Papstes mit dem Banne, wenn er 600 Goldgulden nicht zahle, den Ausruf: „Gefiele es doch Gott, daß ich nicht Bischof geworden wäre!“ Daß Ferdinand gerade ihn. den Kastilianer, nahm. hängt wohl damit zusammen, dall er Rat Ferdinands war. In den kritischen Tagen in Perpignan, am 23. No- vember 1415. bat der Infant Alfons für seinen Rat, den Bischof von Zamora, bei Benedikt XIII. um den Bischofssilz von Segovia. Es würde heißen, solem facibus adiuvare, wenn er seine Verdienste rühmen wolle. Aber Benedikt schwieg. Didacus wurde erst 1424 Bischof von Avila.
30 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. Das ungedruckte Briefmaterial ist nicht umfangreich. Die beiden großen Briefserien der Kölner und Wiener Universitäts- gesandten sind längst gedruckt. Uber den Verlust der Schreiben, welche die Gesandten an die Pariser Universität gerichtet haben, rgl. man die allgemeine Einleitung. Die Straßburger Stadtkorres- pondenz ist umfangreich, aber zum Teile bekannt und bezicht sich im Wesentlichen auf den Elektenstreit. Sonstige deutsche Städte haben nur wenig beigesteuert. Frankfurts Reichskorrespondenz hat Janssen veröffentlicht. Zusammenhängende Reihen von Briefen und Instruktionen bieten nur das Kronarchiv in Barcelona und das Venezianische Staatsarchiv: ersteres für die Verhandlun- gen über die Zusammenkunft in Nizza und letzteres über die ita- lienischen Verhällnisse und die Befreiungsversuche des gefan- genen Papstes. Die Vatikanische Bibliothek (Cod. Palatinus 701) und eine Reilre anderer Archive bieten einiges, oft auch nur Einzel- nummern. Auf manche Tatsachen habe ich schon in meinen „Bil- dern vom Konstancer Konzil“ (1901) und „Das badische Land und das Konstanzer Konzil“ (1917 in der Festgabe für Großherzog Friedrich II.) hingewiesen. 1. Ferdinand von Aragon schickte drei, Benedikt zwei Ge- sandte nach Konstanz, um mit Sigismund wegen einer Zusammen- kunft zu beraten; diese Verhandlungen sollen, wie es in einem Schreiben von Ende Mürz heißt, das Konzil von entscheidenden Schritten abhalten und der Benediktinischen Partei alle Wege offen halten. Die Hauptperson ist der Bischof Didacus von Zamora; von ihm stammen die meisten lebhaft geschriebenen Berichte.1) Besonders wo er auf die Geldforderungen kommt, klingt der Ton dem Könige gegenüber scharf. Es ging den Gesandten aber auch schlimm; gerade in den aufgeregten Tagen zu Ende März müssen 1) In einem undatierten Brief (im Kronarchiv) entlockt ihm die Dro- hung des Papstes mit dem Banne, wenn er 600 Goldgulden nicht zahle, den Ausruf: „Gefiele es doch Gott, daß ich nicht Bischof geworden wäre!“ Daß Ferdinand gerade ihn. den Kastilianer, nahm. hängt wohl damit zusammen, dall er Rat Ferdinands war. In den kritischen Tagen in Perpignan, am 23. No- vember 1415. bat der Infant Alfons für seinen Rat, den Bischof von Zamora, bei Benedikt XIII. um den Bischofssilz von Segovia. Es würde heißen, solem facibus adiuvare, wenn er seine Verdienste rühmen wolle. Aber Benedikt schwieg. Didacus wurde erst 1424 Bischof von Avila.
Strana 31
Einleitung. 31 sie zurück, weil sie kein Geld mehr haben und niemand ihnen leiht! Es sind bekannte Erscheinungen des aragonesischen Staates. Hier wiederholen sich Klagen, die schon 100 Jahre früher Jayme II. hören mußte.1) Ebenso schlimm war die mangelhafte Verbindung. Der Bischof drängt auf mehrere Kuriere; alle 14 Tage müßte einer kommen. Es unterbleibt, und so passen denn In- struktionen aus Barcelona und Antworten aus Konstanz nicht zu- sammen. Die Konfusion wird noch vermehrt dadurch, daß Ferdi- nand wegen der Zögerungen zu schwanken beginnt und Sigismund seinerseits wegen der Obstruktion des Papstes und seiner An- hänger einen Moment auf Widerruf des maßgebenden Vertrages drängt. Dazu kommt noch, daß in den Registern des Kronarchivs in altgewohnter Weise verschiedene Instruktionen, ihrem Wesen nach zuweilen Entwürfe, vorliegen, ohne daß immer mit Sicherheit die geltende erkannt werden kann. Wichtig ist, daß beide Gesandt- schaften, obwohl sie doch dasselbe Ziel, wenigstens äußerlich ver- folgen, Heimlichkeiten vor einander haben.2) Daß Papst und König nicht in allem übereinstimmten, ergibt die Antwort Benedikts vom 8. Oktober 1414 auf die Bitte Ferdinands, seinen Gesandten Briefe an die Antikardinäle mitgeben zu dürfen. Benedikt hält es für überftüssig; Ottobonus de Bellonis sei auch ohne solche zu ihm ge- kommen; schließlich gestattet er es bedingungsweise.*) Am 29. Oktober schreiben die königlichen Gesandten aus Mont- pellier (Bd. I Nr. 92), am 7. Dezember aus Lausanne, von wo aus sie den unter „Reichssachen“ wiedergegebenen interessanten Krö- nungsbericht der savoischen Gesandten schicken. In Genf hatten sie lange auf die Geleitsbriefe warten müssen. Nicht ohne Gefahr kommen sie nach Schaffhausen, wo sie wegen Schwierigkeiten der Aufnahme bleiben, dann nach Stein.*) Ein deutscher Kaufmann berichtete am 6. Januar, daß er die Gesandten zwei Tagereisen von Konstanz 1) Vgl. meine Acta Aragonensia an verschiedenen Stellen in allen drei Bänden. 2) Vgl. Stück zum 7. Dezember 1414. Das war auch den Wiener Univer- sitälsgesandten bekannt. 3) Prima facie nobis non videtur necessarium nec multum expediens litteras tuas dirigere anticardinalibus supradictis, cum eciam rex Romanorum . . . per magistrum Othonem de Bellotis nuper missum solo verbo absque litteris nobis intimaverit, que per ipsum voluit intimari. Doch gestattet er es: dum- modo non ut cardinalibus scribas. Caja concilio di Constanza. So alle Stücke hier ohne genauere Angabe. 4) Diese Notizen nur in Zurita, Anales I. XII c. 47. Dort Scen.
Einleitung. 31 sie zurück, weil sie kein Geld mehr haben und niemand ihnen leiht! Es sind bekannte Erscheinungen des aragonesischen Staates. Hier wiederholen sich Klagen, die schon 100 Jahre früher Jayme II. hören mußte.1) Ebenso schlimm war die mangelhafte Verbindung. Der Bischof drängt auf mehrere Kuriere; alle 14 Tage müßte einer kommen. Es unterbleibt, und so passen denn In- struktionen aus Barcelona und Antworten aus Konstanz nicht zu- sammen. Die Konfusion wird noch vermehrt dadurch, daß Ferdi- nand wegen der Zögerungen zu schwanken beginnt und Sigismund seinerseits wegen der Obstruktion des Papstes und seiner An- hänger einen Moment auf Widerruf des maßgebenden Vertrages drängt. Dazu kommt noch, daß in den Registern des Kronarchivs in altgewohnter Weise verschiedene Instruktionen, ihrem Wesen nach zuweilen Entwürfe, vorliegen, ohne daß immer mit Sicherheit die geltende erkannt werden kann. Wichtig ist, daß beide Gesandt- schaften, obwohl sie doch dasselbe Ziel, wenigstens äußerlich ver- folgen, Heimlichkeiten vor einander haben.2) Daß Papst und König nicht in allem übereinstimmten, ergibt die Antwort Benedikts vom 8. Oktober 1414 auf die Bitte Ferdinands, seinen Gesandten Briefe an die Antikardinäle mitgeben zu dürfen. Benedikt hält es für überftüssig; Ottobonus de Bellonis sei auch ohne solche zu ihm ge- kommen; schließlich gestattet er es bedingungsweise.*) Am 29. Oktober schreiben die königlichen Gesandten aus Mont- pellier (Bd. I Nr. 92), am 7. Dezember aus Lausanne, von wo aus sie den unter „Reichssachen“ wiedergegebenen interessanten Krö- nungsbericht der savoischen Gesandten schicken. In Genf hatten sie lange auf die Geleitsbriefe warten müssen. Nicht ohne Gefahr kommen sie nach Schaffhausen, wo sie wegen Schwierigkeiten der Aufnahme bleiben, dann nach Stein.*) Ein deutscher Kaufmann berichtete am 6. Januar, daß er die Gesandten zwei Tagereisen von Konstanz 1) Vgl. meine Acta Aragonensia an verschiedenen Stellen in allen drei Bänden. 2) Vgl. Stück zum 7. Dezember 1414. Das war auch den Wiener Univer- sitälsgesandten bekannt. 3) Prima facie nobis non videtur necessarium nec multum expediens litteras tuas dirigere anticardinalibus supradictis, cum eciam rex Romanorum . . . per magistrum Othonem de Bellotis nuper missum solo verbo absque litteris nobis intimaverit, que per ipsum voluit intimari. Doch gestattet er es: dum- modo non ut cardinalibus scribas. Caja concilio di Constanza. So alle Stücke hier ohne genauere Angabe. 4) Diese Notizen nur in Zurita, Anales I. XII c. 47. Dort Scen.
Strana 32
32 1. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. angetroffen habe.1) Am 8. Januar erscheinen sie, ohne irgend eine Feierlichkeit, in Konstanz,2) am 12. werden Benedikts Vertreter von König und Königin in Kreuzlingen empfangen, am 13. die Boten Ferdinands. Sigismund will ihnen zu gelegener Zeit ant- worten und bezeichnet die Außerungen Benedikts, der im April mit ihm zusammenkommen will, als ungenügend. Der Bischof von Zamora will dann „in secreto“ mit Sigismund reden.3) In einem dem Berichte über die Zusammenkunft beigefügten Privatschreiben des Bischofs vom 16. Januar erzählt er von einem einflußreichen Helfer, dessen Namen er nicht zu nennen wagt — es ist also wohl kein Kardinal —, vor allem aber von der steigenden Teuerung, die ihn schon damals zwingt, sein Silber zu verpfänden. Auch Pere de Falchs klagt am 12. Februar, daß sie nicht mehr existieren können und niemand in Geldsachen ihnen wokl will. Aus einem anderen Privatschreiben des Bischofs an den König als Antwort auf seine Forderung, daß Sigismund buenas personas de sciencia et de consciencia mitbringe, vermag ich nur noch heraus- zulesen, daß der Bischof schon vor längerer Zeit darauf geant- wortet habe1) — das Ubrige ist fast ganz zerstört. Dann liegt noch eine Ermahnung des Bischofs vor: Hortacio ad pollicita et vota reddenda super facto vistarum, die sich also gegen die Vorschläge des Königs zu Ende März richtet. Eigentliche Konzilsberichte, die unter dem Namen der drei gehen, fehlen bis zum Tage der Flucht Johanns. Daß die drei öfters über die Beziehungen zu Sigismund an den König geschrie- ben haben (al qual per tantes letres ne havem scrit) dürfen wir wohl aus den verschiedenen, einander widersprechenden Instruktionen zu Ende März schließen; sie erreichten die Gesandten in Konstanz nicht mehr. 1) Anhang zu Stück vom 7. Dezember. 2) Sigismund entschuldigte sich deshalb. Der B. von Zamora erwiderie: El rey de Aragon . . . non avia menester mas honra de la, que Dios le avia dado en el mundo y que sus embaxadores ... eran honrado por el. Zurita l. c. 3) Letzteres bei G. de Turre, Bd. II 351. Uber diese erste Zusammen- kunft fehll der Bericht leider. Der Bischof erwähnt ihn in dem gleich zu nennenden Privatbrief vom 16. Januar und auch der König 1415 April 15 (Reg. 2405 f. 136). Am 11. März zeigt Ferdinand Empfang des Briefes an: de les coses, que fins a la explicacio primaria de les coses per nos a vosaltres coma- nades e resposta per lo rey dels Romans ... inclusive se son subseguides (Reg. 2406 f. 1180). 4) Ya vos escrivi yo solo de esta materia, luengo tiempo a, con vostros negocios. Creo, que so no vos miembra. Vielleicht stammi es aus späterer Zeil.
32 1. Abschniti. Johann XXIII. und das Konzil. angetroffen habe.1) Am 8. Januar erscheinen sie, ohne irgend eine Feierlichkeit, in Konstanz,2) am 12. werden Benedikts Vertreter von König und Königin in Kreuzlingen empfangen, am 13. die Boten Ferdinands. Sigismund will ihnen zu gelegener Zeit ant- worten und bezeichnet die Außerungen Benedikts, der im April mit ihm zusammenkommen will, als ungenügend. Der Bischof von Zamora will dann „in secreto“ mit Sigismund reden.3) In einem dem Berichte über die Zusammenkunft beigefügten Privatschreiben des Bischofs vom 16. Januar erzählt er von einem einflußreichen Helfer, dessen Namen er nicht zu nennen wagt — es ist also wohl kein Kardinal —, vor allem aber von der steigenden Teuerung, die ihn schon damals zwingt, sein Silber zu verpfänden. Auch Pere de Falchs klagt am 12. Februar, daß sie nicht mehr existieren können und niemand in Geldsachen ihnen wokl will. Aus einem anderen Privatschreiben des Bischofs an den König als Antwort auf seine Forderung, daß Sigismund buenas personas de sciencia et de consciencia mitbringe, vermag ich nur noch heraus- zulesen, daß der Bischof schon vor längerer Zeit darauf geant- wortet habe1) — das Ubrige ist fast ganz zerstört. Dann liegt noch eine Ermahnung des Bischofs vor: Hortacio ad pollicita et vota reddenda super facto vistarum, die sich also gegen die Vorschläge des Königs zu Ende März richtet. Eigentliche Konzilsberichte, die unter dem Namen der drei gehen, fehlen bis zum Tage der Flucht Johanns. Daß die drei öfters über die Beziehungen zu Sigismund an den König geschrie- ben haben (al qual per tantes letres ne havem scrit) dürfen wir wohl aus den verschiedenen, einander widersprechenden Instruktionen zu Ende März schließen; sie erreichten die Gesandten in Konstanz nicht mehr. 1) Anhang zu Stück vom 7. Dezember. 2) Sigismund entschuldigte sich deshalb. Der B. von Zamora erwiderie: El rey de Aragon . . . non avia menester mas honra de la, que Dios le avia dado en el mundo y que sus embaxadores ... eran honrado por el. Zurita l. c. 3) Letzteres bei G. de Turre, Bd. II 351. Uber diese erste Zusammen- kunft fehll der Bericht leider. Der Bischof erwähnt ihn in dem gleich zu nennenden Privatbrief vom 16. Januar und auch der König 1415 April 15 (Reg. 2405 f. 136). Am 11. März zeigt Ferdinand Empfang des Briefes an: de les coses, que fins a la explicacio primaria de les coses per nos a vosaltres coma- nades e resposta per lo rey dels Romans ... inclusive se son subseguides (Reg. 2406 f. 1180). 4) Ya vos escrivi yo solo de esta materia, luengo tiempo a, con vostros negocios. Creo, que so no vos miembra. Vielleicht stammi es aus späterer Zeil.
Strana 33
Einleitung. 33 So müssen wir uns an die bekannten Daten halten. Am 4. März wird in einer Generalkongregation die Zusammenkunft in Nizza während des Juni eidlich festgesetzt; Benedikt und Ferdinand werden in Villafranca Wohnung nehmen.1) Sonderbar ist, daß die Ausfertigung des Vertrages noch im April nicht in den Händen der Gesandten war. Ob dieses mit den politischen Ereignissen zusam- menhing? Sigismund hat in den Tagen vor Johanns Flucht daran gedacht, den Vertrag wieder aufzuheben, weil er fürchtete, daß uach der damaligen Stimmung die Zusammenkunft kein Ergebnis haben würde. So berichten später die Gesandten.2) Also zur selben Zeit, als Ferdinand ungeduldig auch an Rückzug dachte. Damals haben die Gesandten für Aufrechthaltung des Beschworenen bei Sigismund, und eindringlich später auch bei Ferdinand plädiert. Ferdinands Unwille regt sich erst Ende März, denn in den Briefen com 11. und 23. März zeigt er sich noch ganz zufrieden, erkundigt sich nach den Häretikern, deren Artikel man bekommen hat und wie man gegen sie vorgehe (certificats de aqueixs heretges, quins articles han levats ne quins procehements se fan contra ells,5) grüßt am 12. Mürz Sigismund und sendet ihm am 17. einen eigenhändig geschriebenen Brief gegen Hus, den der Bote merkwürdiger Weise verliert und den er deshalb am 28. April noch einmal sendet.1) Besonders aber knüpft er durch den am 16. März expedierten Ramon Batle in politischer Beziehung mit Sigismund an, der nicht bloß für die Heirat des Infanten Johann mit der Königin Johanna von Neapel werben soll, sondern Sigismund Beihülfe in einer aller- dings nicht sehr bedeutenden Sache zusagt und sich nach der Tochter Sigismunds und ihrer Mitgift erkundigen soll.5) 1) Hardt IV 48; Mansi XXVII 570 u. 6. Vgl. Bd. II 21. 215. 356. Dynter, Chronicon III 275. Zurita, Anales l. XII c. 47. Hefele VII 86 f. ungenaue Wiedergabe des Fertrages. Uber Verhandlungen am 8. und 9. Mars vgl. Dynter und Zurita; dann Bd. II 22. Zu den Geleitsbriefen vgl. auch Altmann, Die Urkk. K. Sigismunds, R. J. XI Nr. 1483. 1484. 2) 1415 April 10 und 13. 3) Welche Häretiker? Ob das ein Mißverständnis und Hus gemeint ist? 1) Reg. 2406 f. 124r, 118; Reg. 2400 f. 10. Das Datum des Husbriefes ist 17. März, wie auch Döllinger, Beiträge II 317 hat, nicht 27. März (so Palacky, Documenta 540). 5) Reg. 2405 f. 134. Instruktionen für Ramon Batle, secretari del princep de Gerona. Darin: Com lo rey Lantalau se intitulas de alguns regnes e terres, los quals lo dit rey dels Romans posseyx . . . li offer, que ell se interposara . . . trattador, si lo dit matrimoni se fara ab la dita reyna e ab son fill, que la honor de cascuna dels parts sera servada. Die Heirat kam nicht zustande. Finke, Acta concilii Constantiensii III. 3
Einleitung. 33 So müssen wir uns an die bekannten Daten halten. Am 4. März wird in einer Generalkongregation die Zusammenkunft in Nizza während des Juni eidlich festgesetzt; Benedikt und Ferdinand werden in Villafranca Wohnung nehmen.1) Sonderbar ist, daß die Ausfertigung des Vertrages noch im April nicht in den Händen der Gesandten war. Ob dieses mit den politischen Ereignissen zusam- menhing? Sigismund hat in den Tagen vor Johanns Flucht daran gedacht, den Vertrag wieder aufzuheben, weil er fürchtete, daß uach der damaligen Stimmung die Zusammenkunft kein Ergebnis haben würde. So berichten später die Gesandten.2) Also zur selben Zeit, als Ferdinand ungeduldig auch an Rückzug dachte. Damals haben die Gesandten für Aufrechthaltung des Beschworenen bei Sigismund, und eindringlich später auch bei Ferdinand plädiert. Ferdinands Unwille regt sich erst Ende März, denn in den Briefen com 11. und 23. März zeigt er sich noch ganz zufrieden, erkundigt sich nach den Häretikern, deren Artikel man bekommen hat und wie man gegen sie vorgehe (certificats de aqueixs heretges, quins articles han levats ne quins procehements se fan contra ells,5) grüßt am 12. Mürz Sigismund und sendet ihm am 17. einen eigenhändig geschriebenen Brief gegen Hus, den der Bote merkwürdiger Weise verliert und den er deshalb am 28. April noch einmal sendet.1) Besonders aber knüpft er durch den am 16. März expedierten Ramon Batle in politischer Beziehung mit Sigismund an, der nicht bloß für die Heirat des Infanten Johann mit der Königin Johanna von Neapel werben soll, sondern Sigismund Beihülfe in einer aller- dings nicht sehr bedeutenden Sache zusagt und sich nach der Tochter Sigismunds und ihrer Mitgift erkundigen soll.5) 1) Hardt IV 48; Mansi XXVII 570 u. 6. Vgl. Bd. II 21. 215. 356. Dynter, Chronicon III 275. Zurita, Anales l. XII c. 47. Hefele VII 86 f. ungenaue Wiedergabe des Fertrages. Uber Verhandlungen am 8. und 9. Mars vgl. Dynter und Zurita; dann Bd. II 22. Zu den Geleitsbriefen vgl. auch Altmann, Die Urkk. K. Sigismunds, R. J. XI Nr. 1483. 1484. 2) 1415 April 10 und 13. 3) Welche Häretiker? Ob das ein Mißverständnis und Hus gemeint ist? 1) Reg. 2406 f. 124r, 118; Reg. 2400 f. 10. Das Datum des Husbriefes ist 17. März, wie auch Döllinger, Beiträge II 317 hat, nicht 27. März (so Palacky, Documenta 540). 5) Reg. 2405 f. 134. Instruktionen für Ramon Batle, secretari del princep de Gerona. Darin: Com lo rey Lantalau se intitulas de alguns regnes e terres, los quals lo dit rey dels Romans posseyx . . . li offer, que ell se interposara . . . trattador, si lo dit matrimoni se fara ab la dita reyna e ab son fill, que la honor de cascuna dels parts sera servada. Die Heirat kam nicht zustande. Finke, Acta concilii Constantiensii III. 3
Strana 34
34 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Am Tage der Flucht schreiben die drei Gesandten, und noch einmal aus Savoyen kommen sie ausführlich darauf zurück. Die beiden Berichte gehören zu den wichtigsten Fluchtberichten, be- sonders wegen einer Reihe Detailangaben, die freilich nicht alle richtig sind. Wie Sigismund, so bekommt auch Ferdinand wieder Interesse an der Zusammenkunft. Zugleich drängt er, während die Gesandten immer näher kommen, immer wieder auf Rückkehr nach Konstanz; wenigstens soll einer von ihnen gehen. Sie lehnen in ihrer Geldnot bis zuletzt ab. Dabei wird die Frage der Verlän- gerung der Frist berührt. Der Bischof von Zamora warnt vor zu langer Zögerung wegen des schlechten Eindruckes in Konstanz. Noch im letzten Briefe vom 26. April verlangt Ferdinand unter Ubersendung neuer Beglaubigungsschreiben die Rückkehr des Bischofs und Falchs' nach Konstanz mit dem detaillierten Pro- gramm, daß Gregor XII. und Malatesta mit Gefolge, Vertreter der vier Konzilsnationen mit Sigismund erscheinen und als Zeitpunkt der Juli festgesetzt werde. Er selbst und der Papst haben die Könige und Fürsten der Benediktinischen Obödienz eingeladen. Sie sollen im Gefolge Sigismunds in Nizza erscheinen. Die Ge- sandten blieben hartnäckig und wunderten sich nur, daß Fer- dinand so stark auf die Verlängerung der Frist dränge, während der Papst seinen Gesandten niemals etwas davon gesagt habe. Hier werden die Gesandten Benedikts einmal erwähnt, die also die Rückreise wohl mit den andern gemacht haben; daß auch ihnen gegenüber bis zuletzt das Amtsgeheimnis gewahrt wurde, ergibt sich aus der königlichen Weisung vom 30. April 1415.1) 2. Der Hauptteil der Stücke dieses Abschnittes beschäftigt sich mit der Flucht, Gefangenschaft und Freilassung Johanns XXIII. Daß Johann nicht gern nach Konstanz ging, ist begreiflich. In Bo- logna zweifelte man schon im Sommer 1414 an seinem guten Willen, nach Konstanz zu reisen, und einzelne Kardinäle entfernten sich 1) Vgl. zu obigem die Stücke unter 1415 April 26. Am 27. April schreibt Ferdinand an Sigismund über die Flucht Johanns. (Reg. 2400 f. 17). Gedr. Mansi XXVIII 38 mit Datum des 24. April. Wie wenig übrigens die beiden Gesandtschaften auseinander gehalten waren, zeigt hübsch das Schreiben des Pfalzgrafen Ludwig an Ferdinand, der ihm für den Besuch seines Gesandten, des Bischofs Didacus von Senez dank!! Der Bischof von S. hieß Avinio und war Vertreter Benedikts. (Barcelona, Kronarchiv, Autografes.)
34 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Am Tage der Flucht schreiben die drei Gesandten, und noch einmal aus Savoyen kommen sie ausführlich darauf zurück. Die beiden Berichte gehören zu den wichtigsten Fluchtberichten, be- sonders wegen einer Reihe Detailangaben, die freilich nicht alle richtig sind. Wie Sigismund, so bekommt auch Ferdinand wieder Interesse an der Zusammenkunft. Zugleich drängt er, während die Gesandten immer näher kommen, immer wieder auf Rückkehr nach Konstanz; wenigstens soll einer von ihnen gehen. Sie lehnen in ihrer Geldnot bis zuletzt ab. Dabei wird die Frage der Verlän- gerung der Frist berührt. Der Bischof von Zamora warnt vor zu langer Zögerung wegen des schlechten Eindruckes in Konstanz. Noch im letzten Briefe vom 26. April verlangt Ferdinand unter Ubersendung neuer Beglaubigungsschreiben die Rückkehr des Bischofs und Falchs' nach Konstanz mit dem detaillierten Pro- gramm, daß Gregor XII. und Malatesta mit Gefolge, Vertreter der vier Konzilsnationen mit Sigismund erscheinen und als Zeitpunkt der Juli festgesetzt werde. Er selbst und der Papst haben die Könige und Fürsten der Benediktinischen Obödienz eingeladen. Sie sollen im Gefolge Sigismunds in Nizza erscheinen. Die Ge- sandten blieben hartnäckig und wunderten sich nur, daß Fer- dinand so stark auf die Verlängerung der Frist dränge, während der Papst seinen Gesandten niemals etwas davon gesagt habe. Hier werden die Gesandten Benedikts einmal erwähnt, die also die Rückreise wohl mit den andern gemacht haben; daß auch ihnen gegenüber bis zuletzt das Amtsgeheimnis gewahrt wurde, ergibt sich aus der königlichen Weisung vom 30. April 1415.1) 2. Der Hauptteil der Stücke dieses Abschnittes beschäftigt sich mit der Flucht, Gefangenschaft und Freilassung Johanns XXIII. Daß Johann nicht gern nach Konstanz ging, ist begreiflich. In Bo- logna zweifelte man schon im Sommer 1414 an seinem guten Willen, nach Konstanz zu reisen, und einzelne Kardinäle entfernten sich 1) Vgl. zu obigem die Stücke unter 1415 April 26. Am 27. April schreibt Ferdinand an Sigismund über die Flucht Johanns. (Reg. 2400 f. 17). Gedr. Mansi XXVIII 38 mit Datum des 24. April. Wie wenig übrigens die beiden Gesandtschaften auseinander gehalten waren, zeigt hübsch das Schreiben des Pfalzgrafen Ludwig an Ferdinand, der ihm für den Besuch seines Gesandten, des Bischofs Didacus von Senez dank!! Der Bischof von S. hieß Avinio und war Vertreter Benedikts. (Barcelona, Kronarchiv, Autografes.)
Strana 35
Einleitung. 35 von der Kurie, um sich für die Reise frei zu halten.1) Aber Jo- hann XXIII. reiste doch, trotz der schwierigen Lage im Kirchen- staate. Eine Reihe von Verordnungen zeugen von seiner Sorge für die Beruhigung daselbst; so z. B. die Ernennung der bekanntesten Söldnerführer zu Generalvikaren und Rektoren.2) In Konstanz gab es zu Anfang eine Richtung, die lebhaft für ihn eintrat; doch än- derte sich die Lage sehr balds) und schon am 15. Februar befürch- tete man seine Flucht.1) Die Schwierigkeit, eine alle Kreise befrie- digende Zessionsformel zu finden, die langen Erörterungen in der Prokuratorenfrage zeigen die Stärke des Mißtrauens auf beiden Seiten. Noch hofft man auf Seiten Johanns einen friedlichen Aus- weg durch Verlegung des Konzilsortes zu finden. Einer der ein- flußreichsten Kardinäle, der Ostiensis, bekundet es noch am 19. März.*) Aber Johann traut auch diesen Anhängern nicht ganz. Der 20. März sicht ihn noch in voller Tätigkeit. In der Streitsache zwischen dem Markgrafen von Baden und dem Pfalzgrafen gibt er eine Erklärung ab. In der notariellen Aufzeichnung hierüber fehlt auffälligerweise die Tagesstunde. Sigismund gibt ihm am Nach- mittage beruhigende Erklärungen in Gegenwart der Kardinäle 1) Der Deutschordensgesandte an den Hochmeister: Man tzwifelt alhie an nymanden also sere als an unserm herren bobste, das der nicht sulle dar komen. Glich wol ap das genohege, so blebe darumb das concilium nicht undirwegen, went her tzihe oder tzihe nicht, so wellen doch die cardenal alle dar. Und dorumb so haben sich vil von im us dem hofe getzogen, die buszen syn, ap her nicht wurde tzihen, das sie von ihm ungehindert bliben. Königsberg, Staats- archiv, Schubl. LXVII Nr. 47. Vgl. Nieborowski, Peter von Wormdith Reg. Nr. 42. — Ein merkwürdiges Licht auf die Pläne des Papstes wirfl die Notiz in Reg. Aven. 65 f. 208r des Vatikanischen Archivs: (1414) die XXII. m. Augusti, quia . . . Johannes papa XXIII. tunc . . . camerario per suas diversas litteras mandaverat, quod in brevi venturus erat et quod palatium Avinionis dispone- retur et provideretur de utensilibus et aliis necessariis pro ipso recipiendo, fuerunt empte plume cum suis traversariis ad faciendum culcitras pro lectis ponendis . . . XXII flor. 2) Tartaglia de Lavello wird in civitate Tuscanensi und verschiedenen Burgen der Diözesen Sutri, Castro und Bagnorea am 16. September zum General- vikar ernannt, Bartholomeus quondam Gentilis de Brancaleonibus an anderen Orten am 28. September, Ludowicus de Melioratis ist zum Rektor der Mark Ancona ernannt und Bischöfe und Abte werden am 10. Oktober von Verona aus zur Steuerzahlung an ihn veranlaßt. Reg. Vat. 346 f. 172. 174 und 180. 3) Vgl. oben die ersten Anschuldigungen. 1) Vgl. unten Brief des Erzbischofs von Riga vom 15. Februar. 5) Diese wichtige Angabe war bisher unbekannt.
Einleitung. 35 von der Kurie, um sich für die Reise frei zu halten.1) Aber Jo- hann XXIII. reiste doch, trotz der schwierigen Lage im Kirchen- staate. Eine Reihe von Verordnungen zeugen von seiner Sorge für die Beruhigung daselbst; so z. B. die Ernennung der bekanntesten Söldnerführer zu Generalvikaren und Rektoren.2) In Konstanz gab es zu Anfang eine Richtung, die lebhaft für ihn eintrat; doch än- derte sich die Lage sehr balds) und schon am 15. Februar befürch- tete man seine Flucht.1) Die Schwierigkeit, eine alle Kreise befrie- digende Zessionsformel zu finden, die langen Erörterungen in der Prokuratorenfrage zeigen die Stärke des Mißtrauens auf beiden Seiten. Noch hofft man auf Seiten Johanns einen friedlichen Aus- weg durch Verlegung des Konzilsortes zu finden. Einer der ein- flußreichsten Kardinäle, der Ostiensis, bekundet es noch am 19. März.*) Aber Johann traut auch diesen Anhängern nicht ganz. Der 20. März sicht ihn noch in voller Tätigkeit. In der Streitsache zwischen dem Markgrafen von Baden und dem Pfalzgrafen gibt er eine Erklärung ab. In der notariellen Aufzeichnung hierüber fehlt auffälligerweise die Tagesstunde. Sigismund gibt ihm am Nach- mittage beruhigende Erklärungen in Gegenwart der Kardinäle 1) Der Deutschordensgesandte an den Hochmeister: Man tzwifelt alhie an nymanden also sere als an unserm herren bobste, das der nicht sulle dar komen. Glich wol ap das genohege, so blebe darumb das concilium nicht undirwegen, went her tzihe oder tzihe nicht, so wellen doch die cardenal alle dar. Und dorumb so haben sich vil von im us dem hofe getzogen, die buszen syn, ap her nicht wurde tzihen, das sie von ihm ungehindert bliben. Königsberg, Staats- archiv, Schubl. LXVII Nr. 47. Vgl. Nieborowski, Peter von Wormdith Reg. Nr. 42. — Ein merkwürdiges Licht auf die Pläne des Papstes wirfl die Notiz in Reg. Aven. 65 f. 208r des Vatikanischen Archivs: (1414) die XXII. m. Augusti, quia . . . Johannes papa XXIII. tunc . . . camerario per suas diversas litteras mandaverat, quod in brevi venturus erat et quod palatium Avinionis dispone- retur et provideretur de utensilibus et aliis necessariis pro ipso recipiendo, fuerunt empte plume cum suis traversariis ad faciendum culcitras pro lectis ponendis . . . XXII flor. 2) Tartaglia de Lavello wird in civitate Tuscanensi und verschiedenen Burgen der Diözesen Sutri, Castro und Bagnorea am 16. September zum General- vikar ernannt, Bartholomeus quondam Gentilis de Brancaleonibus an anderen Orten am 28. September, Ludowicus de Melioratis ist zum Rektor der Mark Ancona ernannt und Bischöfe und Abte werden am 10. Oktober von Verona aus zur Steuerzahlung an ihn veranlaßt. Reg. Vat. 346 f. 172. 174 und 180. 3) Vgl. oben die ersten Anschuldigungen. 1) Vgl. unten Brief des Erzbischofs von Riga vom 15. Februar. 5) Diese wichtige Angabe war bisher unbekannt.
Strana 36
36 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Fillastre und von Ostia, andere Kardinäle sind bei ihm, Friedrich von Österreich erscheint im Palast, um mit ihm zu verhandeln. In der Nacht, d. h. in der ersten Morgenfrühe des 21. März flieht Johann. Uber dieses weltgeschichtliche Faktum liegen zahlreiche gleichzeitige Angaben vor, und doch wird wohl nie alles bezüglich Art, Zeit und Weg restlos aufgeklärt werden. Die beiden Haupt- beteiligten, Johann XXIII. und Herzog Friedrich von Österreich, machen über die Hauptpunkte nur vage Andeutungen. Bei Fried- rich ist das ganz erklärlich, da er sich als Opfer seiner Schutz- pfticht darstellen will.1) Der Brief des Konzils und der Brief der italienischen Nations) enthalten nichts Greifbares. Wie wenig die maßgebenden Kreise wußten, erhellt klar aus den beschworenen Zeugenaussagen zu dem Artikel 61 der Anklageakten. Nur der Deutschordensprokurator erklärt bestimmt: Scit, quod recessit cum una balista et cum uno famulo etc.*) Das ist alles. Der Registrator Bischof Stephan von Volterra, der als Finanzbeamter stets in der Nähe des Papstes und sicher in Schaffhausen wieder bei ihm war, gibt ein ganz unsinniges Datum der Flucht an, das wohl weniger in der Verwirrung, als in dem spätern Nachtrag seinen Grund hat.*) So bleiben die zahlreichen Briefe und Notizen der Konzilsteil- nehmer, von denen aber niemand selbst die Flucht beobachtet und jeder das Ereignis wohl erst in der Morgenfrühe des 21. März er- fahren hat. Fillastre faßt sich ganz kurz, hat aber die sicherste Zeitangabe; Cerretanus und de Turre irren im Datum; Dietrich von Nieheim im Tagebuch und in der Invektive bringt nichts Neues; Richental, früher im Mittelpunkte stehend, hat, wie Vogel nachge- wiesen, grobe Fehler und kann nur für gewisse Außerlichkeiten benutzt werdens) ; Reinbold Slecht und der Verfasser des Berichtes 1) Der Brief ist neuerdings von K. Rieder im Freiburger Diözesanarchin Bd. 36 S. 304 f. abgedruckt aus dem Zürcher Staatsarchiv; er war bereits be- kannt aus Janssen, Frankfuris Reichskorrespondenz I 287. 2) „Decel ea“, Konzilsbrief oft gedruckt. Der andere u. a. bei Bourgeois de Chastenel p. 324: „Nova lux". 3) Vgl. im 2. Teile zu Arl. 61. 1) Transtulit se noctis tempore per aquam ad castrum Seafuse . . . die merchurii secunda hora noctis XVIIII. Martii. Arch. stor. Italiano Ser. I V Bd. 13, 206. Kuriositälswert hal wohl nur die Angabe über Pipo Spano (avendo presa la cura del guardare il pontefice), daß er stall des Papstes einen Diener im Bett fand, während Johann geftohen war. Arch. stor. Italiano Bd. IV 181. 5) Th. Vogel, Studien zu Richentals Konzilschronik (Diss. 1911).
36 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Fillastre und von Ostia, andere Kardinäle sind bei ihm, Friedrich von Österreich erscheint im Palast, um mit ihm zu verhandeln. In der Nacht, d. h. in der ersten Morgenfrühe des 21. März flieht Johann. Uber dieses weltgeschichtliche Faktum liegen zahlreiche gleichzeitige Angaben vor, und doch wird wohl nie alles bezüglich Art, Zeit und Weg restlos aufgeklärt werden. Die beiden Haupt- beteiligten, Johann XXIII. und Herzog Friedrich von Österreich, machen über die Hauptpunkte nur vage Andeutungen. Bei Fried- rich ist das ganz erklärlich, da er sich als Opfer seiner Schutz- pfticht darstellen will.1) Der Brief des Konzils und der Brief der italienischen Nations) enthalten nichts Greifbares. Wie wenig die maßgebenden Kreise wußten, erhellt klar aus den beschworenen Zeugenaussagen zu dem Artikel 61 der Anklageakten. Nur der Deutschordensprokurator erklärt bestimmt: Scit, quod recessit cum una balista et cum uno famulo etc.*) Das ist alles. Der Registrator Bischof Stephan von Volterra, der als Finanzbeamter stets in der Nähe des Papstes und sicher in Schaffhausen wieder bei ihm war, gibt ein ganz unsinniges Datum der Flucht an, das wohl weniger in der Verwirrung, als in dem spätern Nachtrag seinen Grund hat.*) So bleiben die zahlreichen Briefe und Notizen der Konzilsteil- nehmer, von denen aber niemand selbst die Flucht beobachtet und jeder das Ereignis wohl erst in der Morgenfrühe des 21. März er- fahren hat. Fillastre faßt sich ganz kurz, hat aber die sicherste Zeitangabe; Cerretanus und de Turre irren im Datum; Dietrich von Nieheim im Tagebuch und in der Invektive bringt nichts Neues; Richental, früher im Mittelpunkte stehend, hat, wie Vogel nachge- wiesen, grobe Fehler und kann nur für gewisse Außerlichkeiten benutzt werdens) ; Reinbold Slecht und der Verfasser des Berichtes 1) Der Brief ist neuerdings von K. Rieder im Freiburger Diözesanarchin Bd. 36 S. 304 f. abgedruckt aus dem Zürcher Staatsarchiv; er war bereits be- kannt aus Janssen, Frankfuris Reichskorrespondenz I 287. 2) „Decel ea“, Konzilsbrief oft gedruckt. Der andere u. a. bei Bourgeois de Chastenel p. 324: „Nova lux". 3) Vgl. im 2. Teile zu Arl. 61. 1) Transtulit se noctis tempore per aquam ad castrum Seafuse . . . die merchurii secunda hora noctis XVIIII. Martii. Arch. stor. Italiano Ser. I V Bd. 13, 206. Kuriositälswert hal wohl nur die Angabe über Pipo Spano (avendo presa la cura del guardare il pontefice), daß er stall des Papstes einen Diener im Bett fand, während Johann geftohen war. Arch. stor. Italiano Bd. IV 181. 5) Th. Vogel, Studien zu Richentals Konzilschronik (Diss. 1911).
Strana 37
Einleitung. 37 in der Rötteler Chronik,1) der vielleicht in Konstanz war, haben sonst einiges Charakteristische, für die Fluchtzeit nichts Neues. Von den sonstigen chronikalischen Notizen dürfen wir hier absehen. Von den Briefen treten neben den kleineren, die ich zusammen- gestellt habe, die Berichte der aragonesischen Gesandten und des Petrus Wolfram hervor. Die Katalanen schicken den ersten Be- richt schon am 21. März ab, und drei Wochen später liest ihn im fernen Valencia der König! Sie haben sich dann genau erkundigt und vielerlei, natürlich nicht immer das Rechte, erfahren, wie sie es in dem köstlichen Schreiben vom 10. April wiedergeben. Der Bericht des Polen war schon bei Mansi längst gedruckt, wurde aber wenig beachtet; jetzt wissen wir, daß er vom Schreiber des Peters- burger Codex stammt und wir wissen auch, daß sein Hauptgewährs- mann Dietrich von Nieheim ist. Hier ist nicht der Ort, auf ausführliche Erörterung der ver- schiedenen Probleme einzugehen, zumal demnächst eine Unter- suchung, die alle Angaben unter Berücksichtigung der Ortsverhält- nisse zu prüfen sucht, von Pfarrer Dr. Peter erscheinen wird.2) Daß Johann als Armbrustschütze verkleidet aus der Stadt gekom- men, wird allgemein behauptet. Höchst wahrscheinlich ist, daß er die eigentliche Flucht kurz nach Mitternacht angetreten, von Kreuz- lingen aus zunächst zu Pferde mit Herzog Friedrich, wohl bis Steck- born, von dort aus zn Schiffe nach Schaffhausen, wo ihn Friedrich antrifft. Eine Berechnung der Entfernung vom bischöflichen Pa- laste bis Kreuzlingen und von dort aus bis Steckborn und dann bis Schaffhausen läßt es ganz gut zu, daß die Flucht in 5 Stunden, etwa von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens, vor sich gegangen ist. In der Stadt Friedrichs vollziehen sich bis zum neuen Fluchttage, am Karfreitag (29. April) eine Reihe wichtiger Akte, über die zum Teil auch die Anklageakten zu berichten wissen. Von Schaffhausen gehts zum österreichischen Waldshut, von dort am Ostertag nach Laufenburg, wo er im hospicium publicum zu dem pfawen wohnte.*) 1) Vgl. Ztschr. f. Gesch. d. Oberrheins N. F. IX 135 und Basler Chroniken V 154. 2) Auf die Angaben in meinen „Bildern vom Konstanzer Konzil“ (1903) und „Das badische Land und das Konstanzer Konzil“ (1917) kann ich mich ein für allemal beziehen. 3) Mit der Zeit stimmen auch die Urkunden. Am 1. April eximiert Jo- hann XXIII. den bullator et familiaris Bertrandus Ademari laicus conversus monasterii Fontis Frigidi ord. Cisterc. Narbonensis dioc. mit allem Besitz motu
Einleitung. 37 in der Rötteler Chronik,1) der vielleicht in Konstanz war, haben sonst einiges Charakteristische, für die Fluchtzeit nichts Neues. Von den sonstigen chronikalischen Notizen dürfen wir hier absehen. Von den Briefen treten neben den kleineren, die ich zusammen- gestellt habe, die Berichte der aragonesischen Gesandten und des Petrus Wolfram hervor. Die Katalanen schicken den ersten Be- richt schon am 21. März ab, und drei Wochen später liest ihn im fernen Valencia der König! Sie haben sich dann genau erkundigt und vielerlei, natürlich nicht immer das Rechte, erfahren, wie sie es in dem köstlichen Schreiben vom 10. April wiedergeben. Der Bericht des Polen war schon bei Mansi längst gedruckt, wurde aber wenig beachtet; jetzt wissen wir, daß er vom Schreiber des Peters- burger Codex stammt und wir wissen auch, daß sein Hauptgewährs- mann Dietrich von Nieheim ist. Hier ist nicht der Ort, auf ausführliche Erörterung der ver- schiedenen Probleme einzugehen, zumal demnächst eine Unter- suchung, die alle Angaben unter Berücksichtigung der Ortsverhält- nisse zu prüfen sucht, von Pfarrer Dr. Peter erscheinen wird.2) Daß Johann als Armbrustschütze verkleidet aus der Stadt gekom- men, wird allgemein behauptet. Höchst wahrscheinlich ist, daß er die eigentliche Flucht kurz nach Mitternacht angetreten, von Kreuz- lingen aus zunächst zu Pferde mit Herzog Friedrich, wohl bis Steck- born, von dort aus zn Schiffe nach Schaffhausen, wo ihn Friedrich antrifft. Eine Berechnung der Entfernung vom bischöflichen Pa- laste bis Kreuzlingen und von dort aus bis Steckborn und dann bis Schaffhausen läßt es ganz gut zu, daß die Flucht in 5 Stunden, etwa von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens, vor sich gegangen ist. In der Stadt Friedrichs vollziehen sich bis zum neuen Fluchttage, am Karfreitag (29. April) eine Reihe wichtiger Akte, über die zum Teil auch die Anklageakten zu berichten wissen. Von Schaffhausen gehts zum österreichischen Waldshut, von dort am Ostertag nach Laufenburg, wo er im hospicium publicum zu dem pfawen wohnte.*) 1) Vgl. Ztschr. f. Gesch. d. Oberrheins N. F. IX 135 und Basler Chroniken V 154. 2) Auf die Angaben in meinen „Bildern vom Konstanzer Konzil“ (1903) und „Das badische Land und das Konstanzer Konzil“ (1917) kann ich mich ein für allemal beziehen. 3) Mit der Zeit stimmen auch die Urkunden. Am 1. April eximiert Jo- hann XXIII. den bullator et familiaris Bertrandus Ademari laicus conversus monasterii Fontis Frigidi ord. Cisterc. Narbonensis dioc. mit allem Besitz motu
Strana 38
38 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Die daran anschließende Rheinfeldenfahrt, von der der gesprächige Deutschordensprokurator zu berichten weiß, darf wohl ins Reich der Fabel verwiesen werden.1) Die päpstliche Kanzlei verzeichnet noch den 9. April Laufenburg als Ausstellungsort.2) Freilich ist das kein sicherer Beweis, daß der Papst damals noch dort war. Ande- rerseits verzeichnen zwei Briefe Johanns XXIII. schon den 11. April Freiburg als Ausstellungsort; ein untrügliches Zeichen, daß der Papst schon in Freiburg weilte.*) Nun berichtet Slecht, daß Johann zwei Nächte für den Ritt über die Berge gebraucht, in Todtnau über- nachtet habe und am 10. April mittags nach Freiburg gekommen sei.1) Darnach ist der Aufbruch aus Laufenburg am Abend des 8. April nicht unwahrscheinlich.*) Mit der Ankunft in Freiburg hört die Irrfahrt ein paar Wochen auf. Neue Nachrichten über den übrigens genügend zeitlich und örtlich festgestellten Weg Freiburg-Breisach-Neuenburg und zurück bis Radolfszell liegen nicht vor. In den Vatikanischen Registern zeigt sich in der Freiburger Zeit eine lebhafte Tätigkeit der den Papst umgebenden Kurialen. Uber die Stimmung in Konstanz ergeben die Briefe allerlei Neues. Die radikalste Außerung kommi wohl von einem Pariser Universitätsgesandten: Wenn das Konzil sich auflöse, sei es um den Glauben geschehen! Im Kirchenstaate vergrößert sich die Un- proprio von der Jurisdiktion seines Abies und nimmt ihn unter seinen aposto- lischen Schutz. „Sincere“. Dat. Luffenbergh Basiliensis dioc. Kal. Aprilis a. quinto. — Wörtlich so für den andern Bullator Nicolaus Lupi Cabilonensis dioc. (Reg. Vat. 345 f. 272). Am 7. April gibl or in Laufenburg dem Bischof Stephan von Volterra, seinem Familiaren und Registrator, Ind emnität für alle Einnahmen ex proventu bulle et registri. „Personam tuam.“ (f. 264.) 1) Vgl. unten: Briefe und Berichte zur Flucht Nr. 4. 2) Reg. Lat. 182 f. 96. 3) Vgl. Valois, La France el le grand schisme IV 299 Anm. 4 und Straßt- burger Stadtarchiv AA 146 Nr. 6. 4) Demum per nocles duas per montes et nemora per Totnowe venit, ibi pernoctavit feria secunda post Quasi modo geniti et feria tertia sequenti secrete in Friburgum circa meridiem ad claustrum Predicatorum venit. Das ist der 9. — Fester hat irrig 28. — und 10. April. Die Angabe über das zweimalige Uber- nachlen beziehe ich auf die ganze Reise. 5) Auffällig ist die Unstimmigkeit bei Fillastre S. 28, wonach die am 4. April erlassene Bulle Johanns aus Laufenburg am 9. bei den Deputierten ver- lesen wurde, während die Akten den 7. angeben. Ob eine doppelte Verlesung stattgefunden hat? Nach Cerretanus S. 234 ist sie am 8. in presentia d. regis Romanorum et nacionum verlesen worden!
38 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Die daran anschließende Rheinfeldenfahrt, von der der gesprächige Deutschordensprokurator zu berichten weiß, darf wohl ins Reich der Fabel verwiesen werden.1) Die päpstliche Kanzlei verzeichnet noch den 9. April Laufenburg als Ausstellungsort.2) Freilich ist das kein sicherer Beweis, daß der Papst damals noch dort war. Ande- rerseits verzeichnen zwei Briefe Johanns XXIII. schon den 11. April Freiburg als Ausstellungsort; ein untrügliches Zeichen, daß der Papst schon in Freiburg weilte.*) Nun berichtet Slecht, daß Johann zwei Nächte für den Ritt über die Berge gebraucht, in Todtnau über- nachtet habe und am 10. April mittags nach Freiburg gekommen sei.1) Darnach ist der Aufbruch aus Laufenburg am Abend des 8. April nicht unwahrscheinlich.*) Mit der Ankunft in Freiburg hört die Irrfahrt ein paar Wochen auf. Neue Nachrichten über den übrigens genügend zeitlich und örtlich festgestellten Weg Freiburg-Breisach-Neuenburg und zurück bis Radolfszell liegen nicht vor. In den Vatikanischen Registern zeigt sich in der Freiburger Zeit eine lebhafte Tätigkeit der den Papst umgebenden Kurialen. Uber die Stimmung in Konstanz ergeben die Briefe allerlei Neues. Die radikalste Außerung kommi wohl von einem Pariser Universitätsgesandten: Wenn das Konzil sich auflöse, sei es um den Glauben geschehen! Im Kirchenstaate vergrößert sich die Un- proprio von der Jurisdiktion seines Abies und nimmt ihn unter seinen aposto- lischen Schutz. „Sincere“. Dat. Luffenbergh Basiliensis dioc. Kal. Aprilis a. quinto. — Wörtlich so für den andern Bullator Nicolaus Lupi Cabilonensis dioc. (Reg. Vat. 345 f. 272). Am 7. April gibl or in Laufenburg dem Bischof Stephan von Volterra, seinem Familiaren und Registrator, Ind emnität für alle Einnahmen ex proventu bulle et registri. „Personam tuam.“ (f. 264.) 1) Vgl. unten: Briefe und Berichte zur Flucht Nr. 4. 2) Reg. Lat. 182 f. 96. 3) Vgl. Valois, La France el le grand schisme IV 299 Anm. 4 und Straßt- burger Stadtarchiv AA 146 Nr. 6. 4) Demum per nocles duas per montes et nemora per Totnowe venit, ibi pernoctavit feria secunda post Quasi modo geniti et feria tertia sequenti secrete in Friburgum circa meridiem ad claustrum Predicatorum venit. Das ist der 9. — Fester hat irrig 28. — und 10. April. Die Angabe über das zweimalige Uber- nachlen beziehe ich auf die ganze Reise. 5) Auffällig ist die Unstimmigkeit bei Fillastre S. 28, wonach die am 4. April erlassene Bulle Johanns aus Laufenburg am 9. bei den Deputierten ver- lesen wurde, während die Akten den 7. angeben. Ob eine doppelte Verlesung stattgefunden hat? Nach Cerretanus S. 234 ist sie am 8. in presentia d. regis Romanorum et nacionum verlesen worden!
Strana 39
Einleitung. 39 ruhe; vor allem sucht Bologna Anlehnung an Florenz,1) dort sind aber die Stimmen geteilt. Man will für Befreiung des Papstes ar- beiten, aber sich von allen Konzilssachen möglichst zurückhalten. Wichtig ist die bisher unbekannte Tatsache, daß der König von Frankreich sich für die Freilassung Johanns im Sommer 1415 be- müht. Venedig freut sich über das Entweichen Johanns. Sobald sich Gelegenheit bietet, will die Republik sich des Papstes an- nehmen, versichert sie dem Gouverneur von Bologna, der um Hilfe für den Papst bittet. Sie hat dem Papst bereits Ratschläge ge- geben. In Venedig wird 1417 sondiert, ob der Staat das Lösegeld für den Papst zu zahlen bereit ist und in Venedig läßt selbst im Jahre 1419 Johann noch einmal anfragen, ob er auf seiner Durch- reise durch Italien für die lombardische Einigung gegen Sigismund wirken soll. Uber die Fortführung Johanns nach seiner Absetzung berichtet der Deutschordensprokurator, daß er am Freitag nach Fronleich- nam (31. Mai) nach Gottlieben, einer Feste des Konstanzer Bischofs, do her syne pfaffen pfleget czu kastien, gebracht sei und am Mittwoch darauf (5. Juni) sei er nachts heimlich allein auf einem Maultier nach Konstanz geführt und von dort zu Schiff über den Bodensee. Wahrscheinlich sei er dem Pfalzgrafen überlassen, damit er selbst und niemand wisse, wo er sei. Am 22. Juni hat dann derselbe Berichterstatter gehört von Jemanden, der Johann geschen und gesprochen, daß er sechs Meilen von Heidelberg auf eine Feste fahre, auf der er seine Tage verbringen solle.2) Uber Johanns Lebensweise und Stimmung in Mannheim unterrichtet ein sonderbares Schriftstück, dessen Verfasser sich als Eingeweihter darstellt.3) Die rechtliche Seite des Freilassungsaktes ist nun durch die unten folgenden Urkunden aufgehellt. Höchst eigenartig ist das Schlußstück dieser Reihe. Fast ganz unbeachtet stand es schon längst im 28. Bande von Mansi. Man wagte nicht recht zu ent- 1) Florenz, Staatsarchiv, Consulle et pratiche 6 sind voll von Erörterungen, die öfter auch das Konzil berühren. Der Brief Venedigs unten zum 19. April 1415. 2) Königsberg, Schubl. II 23 und I 16. Vgl. Nieborowski, Peter von Wormdith Anhang S. X. Vgl. dazu die andern bekannten Angaben. 2) Cod. Palatinus der Valik. Bibliothek 701 f. 381. Auszüge in „Bilder vom Konstanzer Konzil“ S. 53 f. und „Das badische Land“ S. 57. Vgl. unten zum 8. September 1419, wohin das Stück doch eher gehört als zu 1416.
Einleitung. 39 ruhe; vor allem sucht Bologna Anlehnung an Florenz,1) dort sind aber die Stimmen geteilt. Man will für Befreiung des Papstes ar- beiten, aber sich von allen Konzilssachen möglichst zurückhalten. Wichtig ist die bisher unbekannte Tatsache, daß der König von Frankreich sich für die Freilassung Johanns im Sommer 1415 be- müht. Venedig freut sich über das Entweichen Johanns. Sobald sich Gelegenheit bietet, will die Republik sich des Papstes an- nehmen, versichert sie dem Gouverneur von Bologna, der um Hilfe für den Papst bittet. Sie hat dem Papst bereits Ratschläge ge- geben. In Venedig wird 1417 sondiert, ob der Staat das Lösegeld für den Papst zu zahlen bereit ist und in Venedig läßt selbst im Jahre 1419 Johann noch einmal anfragen, ob er auf seiner Durch- reise durch Italien für die lombardische Einigung gegen Sigismund wirken soll. Uber die Fortführung Johanns nach seiner Absetzung berichtet der Deutschordensprokurator, daß er am Freitag nach Fronleich- nam (31. Mai) nach Gottlieben, einer Feste des Konstanzer Bischofs, do her syne pfaffen pfleget czu kastien, gebracht sei und am Mittwoch darauf (5. Juni) sei er nachts heimlich allein auf einem Maultier nach Konstanz geführt und von dort zu Schiff über den Bodensee. Wahrscheinlich sei er dem Pfalzgrafen überlassen, damit er selbst und niemand wisse, wo er sei. Am 22. Juni hat dann derselbe Berichterstatter gehört von Jemanden, der Johann geschen und gesprochen, daß er sechs Meilen von Heidelberg auf eine Feste fahre, auf der er seine Tage verbringen solle.2) Uber Johanns Lebensweise und Stimmung in Mannheim unterrichtet ein sonderbares Schriftstück, dessen Verfasser sich als Eingeweihter darstellt.3) Die rechtliche Seite des Freilassungsaktes ist nun durch die unten folgenden Urkunden aufgehellt. Höchst eigenartig ist das Schlußstück dieser Reihe. Fast ganz unbeachtet stand es schon längst im 28. Bande von Mansi. Man wagte nicht recht zu ent- 1) Florenz, Staatsarchiv, Consulle et pratiche 6 sind voll von Erörterungen, die öfter auch das Konzil berühren. Der Brief Venedigs unten zum 19. April 1415. 2) Königsberg, Schubl. II 23 und I 16. Vgl. Nieborowski, Peter von Wormdith Anhang S. X. Vgl. dazu die andern bekannten Angaben. 2) Cod. Palatinus der Valik. Bibliothek 701 f. 381. Auszüge in „Bilder vom Konstanzer Konzil“ S. 53 f. und „Das badische Land“ S. 57. Vgl. unten zum 8. September 1419, wohin das Stück doch eher gehört als zu 1416.
Strana 40
40 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. scheiden, ob es eine Stilübung sei, die Baltasar Cossa in den Mund gelegt wurde, oder ein wirklich abgesandtes Dokument. Dis Fest- stellung des originalen Charakters des Stückes, das von zwei Hän- den durchkorrigiert ist, und unzweifelhaft als Konzept für die an Benedikt XIII. gesandte Reinschrift gedient hat, läßt uns an seiner Entstehung aus der Feder Cossas, oder doch aus der Feder eines von ihm Beauftragten, nicht mehr zweifeln. Wohl kurz vor seinem Tode entstanden, zeigt es den zwar Gedemütigten, aber nicht Ge- brochenen, der auch jetzt noch daran festhält, daß er eine bedeu- tende Rolle auf der Weltbühne gespielt hat.1) 1) Einer der letzten Akte Johanns vom 11. November 1419 Röm. Quartal- schrift 8, 410.
40 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. scheiden, ob es eine Stilübung sei, die Baltasar Cossa in den Mund gelegt wurde, oder ein wirklich abgesandtes Dokument. Dis Fest- stellung des originalen Charakters des Stückes, das von zwei Hän- den durchkorrigiert ist, und unzweifelhaft als Konzept für die an Benedikt XIII. gesandte Reinschrift gedient hat, läßt uns an seiner Entstehung aus der Feder Cossas, oder doch aus der Feder eines von ihm Beauftragten, nicht mehr zweifeln. Wohl kurz vor seinem Tode entstanden, zeigt es den zwar Gedemütigten, aber nicht Ge- brochenen, der auch jetzt noch daran festhält, daß er eine bedeu- tende Rolle auf der Weltbühne gespielt hat.1) 1) Einer der letzten Akte Johanns vom 11. November 1419 Röm. Quartal- schrift 8, 410.
Strana 41
A. Der literarische Kampf um die Union und die Person Johanns XXII. (1) 1414 November. — Placentinus, Challant, presby- teri, de Branchaciis, Floren- tinus, diaconi cardinales. Text: Cerretan Hss. Druck: Hardl Il' 25; Mansi NATII 543. Inhall: Weisungen für das Verhallen des Papsles in Kouslanz: Kirchliches, Almosen, änßeres Auftreten, Verwaltung, Konsistorinm.1) De ordine vivendi pape. Inprimis2) Romanus pontifex solet . . . Laus Deo. (2) Dez. zwischen 4. und 17. — Anonymus. Druck: Archivio storico Italiano Ser. IV Bd. 13, 339. Inhall: Kanzlei- und Kurieureform. Et 1) primo disponit .. . et curie. (3) Dez. zwischen 4. und 17. — Stephanus di Geridel Buono, ep. von Volterra. Druck: Arch. stor. It. S. 353. Inhall: Erst extirpacio errorum et heresum, besonders des meg. Hus: dann Kurien-, Verwaltungs- und Kammerreform. Et primo, cum fides catholica .. . alieni fiant. (4) Dez. zwischen 4. und 17. — Anonymus. Druch: Arch. stor. It. S. 344. lnhall: Entwurf einer von Johann XXIII. vorzuschlagenden Kanzlei- und Kurieureformordnung. Et primo profitemur ... artari posse. (5) Nov. oder Anfang Dez. — Episcopus anonymus. Druck: Leidinger, Andreas von Regensburg S. 244 ff. Inhall: Die drei Aufgaben des Konstanzer Konzils: Erhal- tung des Glaubens; Wiederherstellung der Einheil durch Bestäti- gung des Pisanums und Verfolgung der Päpste Gregor XII. und Benedikt XIII.; Verdammung der Häresien. a) Zu korrigieren Hardl S.26 Z. 1 r. o. ordinet. b) S. 311 Z. 3 r. o. abbreviatorum statt abbatum; Z. 10 licenciam st. absenciam; 343 Z. 7 c. u. penitenciarii st. primarii. 1) Ugl. Lenné S. 8 ff. Zur Datierung ron Nr. 1—4 vgl. Einleitung.
A. Der literarische Kampf um die Union und die Person Johanns XXII. (1) 1414 November. — Placentinus, Challant, presby- teri, de Branchaciis, Floren- tinus, diaconi cardinales. Text: Cerretan Hss. Druck: Hardl Il' 25; Mansi NATII 543. Inhall: Weisungen für das Verhallen des Papsles in Kouslanz: Kirchliches, Almosen, änßeres Auftreten, Verwaltung, Konsistorinm.1) De ordine vivendi pape. Inprimis2) Romanus pontifex solet . . . Laus Deo. (2) Dez. zwischen 4. und 17. — Anonymus. Druck: Archivio storico Italiano Ser. IV Bd. 13, 339. Inhall: Kanzlei- und Kurieureform. Et 1) primo disponit .. . et curie. (3) Dez. zwischen 4. und 17. — Stephanus di Geridel Buono, ep. von Volterra. Druck: Arch. stor. It. S. 353. Inhall: Erst extirpacio errorum et heresum, besonders des meg. Hus: dann Kurien-, Verwaltungs- und Kammerreform. Et primo, cum fides catholica .. . alieni fiant. (4) Dez. zwischen 4. und 17. — Anonymus. Druch: Arch. stor. It. S. 344. lnhall: Entwurf einer von Johann XXIII. vorzuschlagenden Kanzlei- und Kurieureformordnung. Et primo profitemur ... artari posse. (5) Nov. oder Anfang Dez. — Episcopus anonymus. Druck: Leidinger, Andreas von Regensburg S. 244 ff. Inhall: Die drei Aufgaben des Konstanzer Konzils: Erhal- tung des Glaubens; Wiederherstellung der Einheil durch Bestäti- gung des Pisanums und Verfolgung der Päpste Gregor XII. und Benedikt XIII.; Verdammung der Häresien. a) Zu korrigieren Hardl S.26 Z. 1 r. o. ordinet. b) S. 311 Z. 3 r. o. abbreviatorum statt abbatum; Z. 10 licenciam st. absenciam; 343 Z. 7 c. u. penitenciarii st. primarii. 1) Ugl. Lenné S. 8 ff. Zur Datierung ron Nr. 1—4 vgl. Einleitung.
Strana 42
42 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Collacio,1) ut renovetur sentencia Pysani concilii contra Gre- gorinm et Benedictum. Reverendissimi ac illustrissimi patres et domini. In hac sacra synodo . . . provinciarum. (6) 1414 Dez. 7.2) — Anonymi nalionis Italicae. Erwähnt: W 5097 f. 102; Fillastre Hss.: Cod. Petersh. f. 96. Inhalt in 5097: Primo inter cetera, ut *) concilium post") primam sessionem terminetur. ltem concilinm Pisanum confirmetur. Tercio ut contra d. Gregorium et fautores et adherentes auxilio brachii secularis procedatur, non obstante mora ipsius G. et ali- orum convocatorum. Responsum est divisum inter prelatos. (7) Dez. 7. — Ailli card. Text: Fillastre, Cerretan Hss.; W 5070, 5100: P f. 89 18w. Druck: Hardt II 193; Mansi XXVII 542. Inhalt: Gegenantrag zum Vorhergehenden: 8 Thesen betr. Union und Reform, Pisanum, Nichtanflösung des Konzils. Secuntur3) alique conclusiones ... heretice pra- vitatis. (8) Dez. 7. — Johannes patriarcha Constantinopol. ex parle quorundam praclatorum. 4) Terl: Cerreian Hrs.; W 5097 f. 97. Druck: Cardi II 23 f.; Mansi XNFII 541. Inhalt: Vermittlungsvorschlag: das Pisanum ist zn bestä- ligen, seine Beschlüsse auszufülren; daneben aber Versuch mil a) Hs. ac. b) Doch wohl statt per der Hs. 1) Ich hege frolz des Wortes collacio Zireifel, daß es sich um eine wirk- tiche Rede handell. Die äußere Form der Einkleidung finden wir bei manchen Flugschriften, z. B. von Dietrich von Nicheim. Vgl. Lęnné S. 14 ff. 2) Vgl. Einleitung. 1) Uberschriff in W und P: Cedula presentata dic VII. mensis Decem- bris per d. cardinalem Cameracensem in congregacione d. cardinalium et aliorum prelatorum, (das folgende uur P quando presentate fuerunt alie cedule huic aliquo modo contrarie una ex parte nacionis Ytalice, alia ex parte quorundam prelatorum per patriarcham Constantinopolitanum. *) Uberreichung von Cerrefan (Bd. II 196), irrig Ailli angeschrieben. Vgl. Lenné 22. “ — —
42 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Collacio,1) ut renovetur sentencia Pysani concilii contra Gre- gorinm et Benedictum. Reverendissimi ac illustrissimi patres et domini. In hac sacra synodo . . . provinciarum. (6) 1414 Dez. 7.2) — Anonymi nalionis Italicae. Erwähnt: W 5097 f. 102; Fillastre Hss.: Cod. Petersh. f. 96. Inhalt in 5097: Primo inter cetera, ut *) concilium post") primam sessionem terminetur. ltem concilinm Pisanum confirmetur. Tercio ut contra d. Gregorium et fautores et adherentes auxilio brachii secularis procedatur, non obstante mora ipsius G. et ali- orum convocatorum. Responsum est divisum inter prelatos. (7) Dez. 7. — Ailli card. Text: Fillastre, Cerretan Hss.; W 5070, 5100: P f. 89 18w. Druck: Hardt II 193; Mansi XXVII 542. Inhalt: Gegenantrag zum Vorhergehenden: 8 Thesen betr. Union und Reform, Pisanum, Nichtanflösung des Konzils. Secuntur3) alique conclusiones ... heretice pra- vitatis. (8) Dez. 7. — Johannes patriarcha Constantinopol. ex parle quorundam praclatorum. 4) Terl: Cerreian Hrs.; W 5097 f. 97. Druck: Cardi II 23 f.; Mansi XNFII 541. Inhalt: Vermittlungsvorschlag: das Pisanum ist zn bestä- ligen, seine Beschlüsse auszufülren; daneben aber Versuch mil a) Hs. ac. b) Doch wohl statt per der Hs. 1) Ich hege frolz des Wortes collacio Zireifel, daß es sich um eine wirk- tiche Rede handell. Die äußere Form der Einkleidung finden wir bei manchen Flugschriften, z. B. von Dietrich von Nicheim. Vgl. Lęnné S. 14 ff. 2) Vgl. Einleitung. 1) Uberschriff in W und P: Cedula presentata dic VII. mensis Decem- bris per d. cardinalem Cameracensem in congregacione d. cardinalium et aliorum prelatorum, (das folgende uur P quando presentate fuerunt alie cedule huic aliquo modo contrarie una ex parte nacionis Ytalice, alia ex parte quorundam prelatorum per patriarcham Constantinopolitanum. *) Uberreichung von Cerrefan (Bd. II 196), irrig Ailli angeschrieben. Vgl. Lenné 22. “ — —
Strana 43
1414 Dezember 7.—17. 43 Gregor und Benedikt zu verhandeln, Wahleid des Papstes, kuriale Reform, wenn nötig auch olne Papst. Presupposita2) materia fidei, que precedit, se- quuntur quedam avisamenta . . . inane. (9) Dez. 7. — Zabarella card. Text: Cerretan Uss. Druck: Acta II 197. Inhalt: -Vermittlungsvorschlag: Bedenken gegen cinige Punkle des Ailtischen Antrages bez. des Nicht-Vorgehens gegen die anderen Päpste und der Nicht-Bestätigung des Pisanums. Quedam apostille seu dubia rev.m' d. card. Florentini. Suspecti . . . tractanda. (10) Dez. 7. — Thomas Polthon pro parte nacionis Anglicane. Tert: Cerretan I1ss. Druck: Acta II 197. Inhall: Wegen der geringen Teiluahme am Konzil erst Behandlung der causa fidei. Exb) parte nacionis Anglicane .. . damnentur. (11) Dez. zwischen 7. und 17.1) — Ailli card. Tert: W 5069; 5100 f. 58; P f. 89. Druck: Hardl II 197; Mansi XXVII 544. lnhalt: Union anf jeden Fall: crentuell mit Gewatt oder mach dem Tode der Papstprätendenten oder erst auf einer gleich festzusetzenden Prorogationstagung. Quia2) in presenti concilio .. . prout scripserunt aliqui.) a) Korrekturen ních V Hardí 11 24 Z. 1 r. o. claudendum ora; Z. 4 admittenda; Z. 1. quod ordinetur, quod non valeant (hierstali später): Z. 18 ex aliqua causa; papa non valente aut volente st. non volente et nolente; Z. 14 r. u. procnraciones sl. puniciones. b) Korrektur leto II 198 Z. 4 r. o. causa s. casu. c) Korrekturen Hardt II 196 Z. 28 r. u. wohl besser temptande st. tractande (P); Z. 26 dari s(. dum (W); Z. 25 sancte Dei; obtineatur zu streichen: Z. 7 r. u. pacis ecclesie; Z. 2 t. u. sic instabiliter permanere (P); S. 197 Z. 21 n. o. seu practicari st. et tractari; Z. 12 r. u. ex nunc st. exinde; S. 198 Z. 3 non solum de confirma- cione concilii Pysani, set de aggravacione etc. 1) Nach dent 7. Dezember und geplanl für die erste Sitzung, die anfangs auf den 17. Dezember angesetzt mar. 1) W. P dic Überschrift: Cedula postea presentata dominis cardinalibus per dictum d. cardinalem ac deinde presentata coram d. n. papa in generali congregacione.
1414 Dezember 7.—17. 43 Gregor und Benedikt zu verhandeln, Wahleid des Papstes, kuriale Reform, wenn nötig auch olne Papst. Presupposita2) materia fidei, que precedit, se- quuntur quedam avisamenta . . . inane. (9) Dez. 7. — Zabarella card. Text: Cerretan Uss. Druck: Acta II 197. Inhalt: -Vermittlungsvorschlag: Bedenken gegen cinige Punkle des Ailtischen Antrages bez. des Nicht-Vorgehens gegen die anderen Päpste und der Nicht-Bestätigung des Pisanums. Quedam apostille seu dubia rev.m' d. card. Florentini. Suspecti . . . tractanda. (10) Dez. 7. — Thomas Polthon pro parte nacionis Anglicane. Tert: Cerretan I1ss. Druck: Acta II 197. Inhall: Wegen der geringen Teiluahme am Konzil erst Behandlung der causa fidei. Exb) parte nacionis Anglicane .. . damnentur. (11) Dez. zwischen 7. und 17.1) — Ailli card. Tert: W 5069; 5100 f. 58; P f. 89. Druck: Hardl II 197; Mansi XXVII 544. lnhalt: Union anf jeden Fall: crentuell mit Gewatt oder mach dem Tode der Papstprätendenten oder erst auf einer gleich festzusetzenden Prorogationstagung. Quia2) in presenti concilio .. . prout scripserunt aliqui.) a) Korrekturen ních V Hardí 11 24 Z. 1 r. o. claudendum ora; Z. 4 admittenda; Z. 1. quod ordinetur, quod non valeant (hierstali später): Z. 18 ex aliqua causa; papa non valente aut volente st. non volente et nolente; Z. 14 r. u. procnraciones sl. puniciones. b) Korrektur leto II 198 Z. 4 r. o. causa s. casu. c) Korrekturen Hardt II 196 Z. 28 r. u. wohl besser temptande st. tractande (P); Z. 26 dari s(. dum (W); Z. 25 sancte Dei; obtineatur zu streichen: Z. 7 r. u. pacis ecclesie; Z. 2 t. u. sic instabiliter permanere (P); S. 197 Z. 21 n. o. seu practicari st. et tractari; Z. 12 r. u. ex nunc st. exinde; S. 198 Z. 3 non solum de confirma- cione concilii Pysani, set de aggravacione etc. 1) Nach dent 7. Dezember und geplanl für die erste Sitzung, die anfangs auf den 17. Dezember angesetzt mar. 1) W. P dic Überschrift: Cedula postea presentata dominis cardinalibus per dictum d. cardinalem ac deinde presentata coram d. n. papa in generali congregacione.
Strana 44
44 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (12) Dez. zwischen 7. und 17. — Ailli card. Tert: W 5069; 5100 f. 58r; P f. 90. Druck: Hardt II 198; Mansi XXVII 545. Inhalt: Geheime Rechtferligung an den Papst: die Milde seines vorausgegangenen Antrages ist nicht schwächliche Nach- giebigkeit. noch weniger simonistisch, soudern der Lehre Christi und der Vernunft entsprechend. Ad1) humilem instanciam sacri concilii ... Et nunc ad premissa tractanda et avisanda darentur ex parte con- cilii deputati. Vester totus P. cardinalis Cameracensis.2) (13) Dezember. — Johaunes Gracie3) magister fra- trum Minorum. Tert: P f. 92. Quia4) secundum Tulium velata et non patens veritas offendiculum parat multis, ... hinc est, quod quidam sacre theo- logie magister inductus zelo fidei, ad veritatem motus et ei in hoc adherere volentes, veritatem quarundam conclusionum in hoc sacro concilio alias, ut suspicatur, bono fine in scriptis per non- nullos propositarum cupientes ex opposito pretextu defendere,*) elucidare, ut quid de eis tinaliter videatur credendum, infrascrip- tas conclusiones eis oppositas . . . probandas et defendendas scolastice, salva fidei veritate, loco et tempore oportunis cum omni reverencia offerunt coram deputando vel depntandis . . . 1) IIs. defendi. 1) W, P Uberschrift: Cedula presentata d. nostro super uno articulo supraposito videlicet IV. (Folgendes nur P:) Supplico, dignemini domino nostro super hoc conferre secrete. 7) Vester . .. Cam. 1ir P. Korrekturen: Hardt II 198, Absatz I Schluß: movent (P) venient (1) st. venirent; Absafz 3 Schluß: set sub condicione, si redirent; S. 198 Z. 11 v. o. prius temptande racionabiles vie iuxta sentenciam apostolicam ; Z. 18 alliciendi et inducendi. Der folgende Satz muß woll heißen: Hoc autem statutum esset medium ad hoc licitum et magis honestum, ut, antequam tractaretur cum ipsis et ambasiatoribus suis, fieret mentio, quan- tum potest. (P quam post) ad tollendum omnem specieiu mali usw.; S. 200 Z. 10 v. o. ist (wie W) das et contra dem Sinne wach zu streichen; Z. 18: Item quia hoc fit non tam, wobei quia überftüssig; S. 201 Z. 7 r. o. erant st. teneantur: Z. 12 pronum et paratum. 1) Vgl. Lenné 34. *) Uberschrift: Cedula facta per quendam magistrum fratrei Minorum contra duas cedulas prius per cardinalem Cameracensem presentatas (Ced. 7 tud 11); vgl. Lenné 34). Der Text der Cedula ist verderbt.
44 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (12) Dez. zwischen 7. und 17. — Ailli card. Tert: W 5069; 5100 f. 58r; P f. 90. Druck: Hardt II 198; Mansi XXVII 545. Inhalt: Geheime Rechtferligung an den Papst: die Milde seines vorausgegangenen Antrages ist nicht schwächliche Nach- giebigkeit. noch weniger simonistisch, soudern der Lehre Christi und der Vernunft entsprechend. Ad1) humilem instanciam sacri concilii ... Et nunc ad premissa tractanda et avisanda darentur ex parte con- cilii deputati. Vester totus P. cardinalis Cameracensis.2) (13) Dezember. — Johaunes Gracie3) magister fra- trum Minorum. Tert: P f. 92. Quia4) secundum Tulium velata et non patens veritas offendiculum parat multis, ... hinc est, quod quidam sacre theo- logie magister inductus zelo fidei, ad veritatem motus et ei in hoc adherere volentes, veritatem quarundam conclusionum in hoc sacro concilio alias, ut suspicatur, bono fine in scriptis per non- nullos propositarum cupientes ex opposito pretextu defendere,*) elucidare, ut quid de eis tinaliter videatur credendum, infrascrip- tas conclusiones eis oppositas . . . probandas et defendendas scolastice, salva fidei veritate, loco et tempore oportunis cum omni reverencia offerunt coram deputando vel depntandis . . . 1) IIs. defendi. 1) W, P Uberschrift: Cedula presentata d. nostro super uno articulo supraposito videlicet IV. (Folgendes nur P:) Supplico, dignemini domino nostro super hoc conferre secrete. 7) Vester . .. Cam. 1ir P. Korrekturen: Hardt II 198, Absatz I Schluß: movent (P) venient (1) st. venirent; Absafz 3 Schluß: set sub condicione, si redirent; S. 198 Z. 11 v. o. prius temptande racionabiles vie iuxta sentenciam apostolicam ; Z. 18 alliciendi et inducendi. Der folgende Satz muß woll heißen: Hoc autem statutum esset medium ad hoc licitum et magis honestum, ut, antequam tractaretur cum ipsis et ambasiatoribus suis, fieret mentio, quan- tum potest. (P quam post) ad tollendum omnem specieiu mali usw.; S. 200 Z. 10 v. o. ist (wie W) das et contra dem Sinne wach zu streichen; Z. 18: Item quia hoc fit non tam, wobei quia überftüssig; S. 201 Z. 7 r. o. erant st. teneantur: Z. 12 pronum et paratum. 1) Vgl. Lenné 34. *) Uberschrift: Cedula facta per quendam magistrum fratrei Minorum contra duas cedulas prius per cardinalem Cameracensem presentatas (Ced. 7 tud 11); vgl. Lenné 34). Der Text der Cedula ist verderbt.
Strana 45
1414 Dezember 7.—17. 45 deliberacionem maturaim 2) eius seu eorundem super hiis humi- liter requirendo. A fide non devio credib) debet sacrum concilium Pisanum viis et modis tractasse racionabilibus de perfecta et integra ecclesie unione et ipsam effectualiter conclusisse et consmuasse. Ex quo in presenti concilio non est revocandum in dubium, sed pro fundamento supponendum, quod dictum Pisanum concilium fuit legitime et canonice celebratum et ideo stabile et firmum. Sacrum Pisanum concilium dominos papam et cardinales non obligat in hoc sacro concilio tractare de perfecta et integra unione ecclesie, licet*) ex processu dicti concilii constet hec cansa in XIX.1) sessione VII. Augusti celebrata: Sanctissimns dominus noster cum consilio concilii intendit reformare ecclesiam in capite et in membris et iam multa per Dei graciam sunt 1) expedita per ipsum dominum nostrum restantque alia, que propter recessum prelatorum et ambassiatorum de presenti expediri non possunt. Propterea*) dominns noster sacro requirente et appro- bante concilio dictam reformacionem suspendit1) et continuat usque ad proximum*) iam indictum ") concilium et presens con- cilium absolvit. Insuper et quia dicta et perfecta unio ecclesie in prefato concilio consummata effectualiter censetur ex iam dictis. Ad hoc . . . tenendum est dominos papam et cardinales iure et divino et naturali ad id faciendum minime teneri. Pari- tate racionis ad supradicta minime obligantur ecclesie prelati ad presens concilium convocati vel congregati. Ex quo sanctissimus dominus noster et d. cardinales fece- runt, quod in eis est, ad reducendum pro posse dampnatos here- ticos Petrum de Luna et Angelum Corario et eciam snos 1), operam dando, snos nuncios, quos recusarunt audire, eis mittendo ad quinque annos, ut ad ecclesiam reverterentur, ipsis usque ad ista tempora in sua pertinacia continuantibus ad ulteriora non proce- dendo misericorditer eosque exspectando, sanctissimus dominus noster cum hoc sacro concilio, si modo non revertantur ad gre- mium ecclesie se male egisse confitendo, per iuris penas et alia remedia, ut alias in simili casu factum extitit, tenetur contra eos procedere et eos insequi ad extremum etc. —— a) Hs. Ablatir, b) Hs. cordi. c) Hs. so. d) Is. sint. e) Hs. preterea. f) Hs. auspendal. g) IIs. proxime. h) Hs. dictum. i) Hs. suas. 1) Tatsächlich 23. Sitzung.
1414 Dezember 7.—17. 45 deliberacionem maturaim 2) eius seu eorundem super hiis humi- liter requirendo. A fide non devio credib) debet sacrum concilium Pisanum viis et modis tractasse racionabilibus de perfecta et integra ecclesie unione et ipsam effectualiter conclusisse et consmuasse. Ex quo in presenti concilio non est revocandum in dubium, sed pro fundamento supponendum, quod dictum Pisanum concilium fuit legitime et canonice celebratum et ideo stabile et firmum. Sacrum Pisanum concilium dominos papam et cardinales non obligat in hoc sacro concilio tractare de perfecta et integra unione ecclesie, licet*) ex processu dicti concilii constet hec cansa in XIX.1) sessione VII. Augusti celebrata: Sanctissimns dominus noster cum consilio concilii intendit reformare ecclesiam in capite et in membris et iam multa per Dei graciam sunt 1) expedita per ipsum dominum nostrum restantque alia, que propter recessum prelatorum et ambassiatorum de presenti expediri non possunt. Propterea*) dominns noster sacro requirente et appro- bante concilio dictam reformacionem suspendit1) et continuat usque ad proximum*) iam indictum ") concilium et presens con- cilium absolvit. Insuper et quia dicta et perfecta unio ecclesie in prefato concilio consummata effectualiter censetur ex iam dictis. Ad hoc . . . tenendum est dominos papam et cardinales iure et divino et naturali ad id faciendum minime teneri. Pari- tate racionis ad supradicta minime obligantur ecclesie prelati ad presens concilium convocati vel congregati. Ex quo sanctissimus dominus noster et d. cardinales fece- runt, quod in eis est, ad reducendum pro posse dampnatos here- ticos Petrum de Luna et Angelum Corario et eciam snos 1), operam dando, snos nuncios, quos recusarunt audire, eis mittendo ad quinque annos, ut ad ecclesiam reverterentur, ipsis usque ad ista tempora in sua pertinacia continuantibus ad ulteriora non proce- dendo misericorditer eosque exspectando, sanctissimus dominus noster cum hoc sacro concilio, si modo non revertantur ad gre- mium ecclesie se male egisse confitendo, per iuris penas et alia remedia, ut alias in simili casu factum extitit, tenetur contra eos procedere et eos insequi ad extremum etc. —— a) Hs. Ablatir, b) Hs. cordi. c) Hs. so. d) Is. sint. e) Hs. preterea. f) Hs. auspendal. g) IIs. proxime. h) Hs. dictum. i) Hs. suas. 1) Tatsächlich 23. Sitzung.
Strana 46
46 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Stat in casu aliquos firmiter asserere presens concilium debere dissolvi sine eins continuacione ad aliud concilium, ubi dicta unio, si ita dici debeat, et reformacio finaliter concludatur, casu quo in presenti non fieret: et tamen ipsos non esse fautores scismatis nec de heresi vehementer suspectos. Ad tollendum ecclesie scisma non legimus semper fuisse necessarium ecclesie generale concilium celebrari, cum unum 3) scisma ecclesie ortum habens ab heresi et non legimus sedatum fuisse per ecclesie generale concilium. Non solum a quolibet fideli catholico in presenti concilio est pro fundamento supponendum, nullomodo in dubium vertendum, quod concilium Pisanum fuit legitime et canonice celebratum ac ideo stabile et firmum, set eciam firmiter credendum, quod illud representabat universalem ecclesiam et vices eius gerebat, que spiritu sancto regitur et errare non potest. Ac ideo eiusdem concilii gesta catholica, firma, sana et in fide fundata. Licet conciliun Pisanum et presens concilium unitate conti- nuationis secundum quid et non simpliciter valeant largo modo censeri unum concilium, non tamen proprie debent dici unum concilium simpliciter secundum causas efficientem, creatam, ma- terialem, formalem et finalem. Licet secundum quid et minus principaliter presens conciliun quoad materialem Jcausam] dependeat a Pisano, cuin hoc tamen stat, qnod presens concilium proprie habet auctoritatem, tam mentes solidandi et omne scrupulum in causa dicti concilii Pisani amovendi et errores extirpandi, dictum concilium Pisanum con- firmandi et corrobarandi . . . Peticio, quod conciliuu Pisanum per presens concilium ante omnia et de presenti confirmetur, est peticio iusta, sancta, neces- saria, racionabilis et fundamentalis in presenti concilio agendorum propter scismaticos et sacrum concilium Pisanum et eins gesta impugnantes, et de presenti tamquam talis admittenda seu tractanda. Practicare cum hereticis per ecclesiam condempnatis et in sua nequicia diu pertinacibus ... ) videtur derogare sacre scrip- ture et sanctorum patrum sanctionibus. a) IIs. s0. b) Dus Folgende unperständlich: alias non farturi eis bonores et buna temporalin et vite neressaria, ut ad gremium s. matris ecclesie revertantur, promittantur et dantur, uisi in casu, quo omnis via possibilis racloni cousona et luridlca deficeret ...
46 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Stat in casu aliquos firmiter asserere presens concilium debere dissolvi sine eins continuacione ad aliud concilium, ubi dicta unio, si ita dici debeat, et reformacio finaliter concludatur, casu quo in presenti non fieret: et tamen ipsos non esse fautores scismatis nec de heresi vehementer suspectos. Ad tollendum ecclesie scisma non legimus semper fuisse necessarium ecclesie generale concilium celebrari, cum unum 3) scisma ecclesie ortum habens ab heresi et non legimus sedatum fuisse per ecclesie generale concilium. Non solum a quolibet fideli catholico in presenti concilio est pro fundamento supponendum, nullomodo in dubium vertendum, quod concilium Pisanum fuit legitime et canonice celebratum ac ideo stabile et firmum, set eciam firmiter credendum, quod illud representabat universalem ecclesiam et vices eius gerebat, que spiritu sancto regitur et errare non potest. Ac ideo eiusdem concilii gesta catholica, firma, sana et in fide fundata. Licet conciliun Pisanum et presens concilium unitate conti- nuationis secundum quid et non simpliciter valeant largo modo censeri unum concilium, non tamen proprie debent dici unum concilium simpliciter secundum causas efficientem, creatam, ma- terialem, formalem et finalem. Licet secundum quid et minus principaliter presens conciliun quoad materialem Jcausam] dependeat a Pisano, cuin hoc tamen stat, qnod presens concilium proprie habet auctoritatem, tam mentes solidandi et omne scrupulum in causa dicti concilii Pisani amovendi et errores extirpandi, dictum concilium Pisanum con- firmandi et corrobarandi . . . Peticio, quod conciliuu Pisanum per presens concilium ante omnia et de presenti confirmetur, est peticio iusta, sancta, neces- saria, racionabilis et fundamentalis in presenti concilio agendorum propter scismaticos et sacrum concilium Pisanum et eins gesta impugnantes, et de presenti tamquam talis admittenda seu tractanda. Practicare cum hereticis per ecclesiam condempnatis et in sua nequicia diu pertinacibus ... ) videtur derogare sacre scrip- ture et sanctorum patrum sanctionibus. a) IIs. s0. b) Dus Folgende unperständlich: alias non farturi eis bonores et buna temporalin et vite neressaria, ut ad gremium s. matris ecclesie revertantur, promittantur et dantur, uisi in casu, quo omnis via possibilis racloni cousona et luridlca deficeret ...
Strana 47
1414 Dezember nach 15. 47 Predicte conclusiones salva oppositum tenere volencium reverencia favent unitati, firmitati ac iusticie ecclesie et veritati lidei et opposite videntur favere scismati et sapere fautoriam heretice pravitatis etc. (14) Dezember. — Ailli card. Tert: W 3296; 50701); 5100 f. 62; P f. 93. Druck: Leidinger 208—213 ohne die Einleitung. Iwhall: Widerlegung der vorberigen Cedula durch 12 Thesen. Qnia2) secundum divinam scripturam . . . Secuntur conclusiones.3) (15) Dez. nach 15. — Anonymi Meudicantes. Text: H 5070; P f. 95. Druck: Teilweise Hardt II 61. Inhalt: Anklage gegen Ailli beim Papst. Ailli hat in einer Versammlung der Theotogen erklärt, das Konzil sei üher tem Papst: Protest der Teilnehmer. Casus, super quo reverendissimus d. cardinalis Camera- censis consilium habuit cum sacre theologie magistris, regularibus et secularibus diversorum studiorum, est iste : Si errores contra fidem Johannis Wicleff dampnari debent per summum pontificem sub hac consueta forma alias in conciliis observata, videlicet: Nos hoc sacro approbante concilio dampnamtus etc. ; aut dampnari debent sub ista forma ab ipso concilio, absque expressione simmi pontificis: Sacrosanctum concilium presens etc. dampnat, re- probat etc.“ Et ibi per euni allegato: Quod per concilium, et non per papai, quia concilium est maius papa, cum sit totuin, et papa sit pars eiusdem; et ita ex actibus Apostolorum et quibusdam a) Ergöstemnifen au Leidinger nach P S. 20 Z. 20: aekerere qhod her veritas sic ad chatolicam fidem pertineat, quod generaliter a quolibet non devio a fide usir. S. 210 Z. 5: id faciendum minime teneri et quod; Z. 33: apostoli: Si fieri potest, quantum in nobis est, cum omnibus hominibus pacem habentes; Z. 31: experiri qunin armis decerture sapientem decet; Z. 36: de scismate Grecorum st. de seismatico Gregorio; S. 211 Z. 34: simpliciter unum, tamen possunt dici proprie et simpliciter unum consimili proprietate loquendi, qua ocelesia militans; Z. 3: Invina, qni ſluit (st. fuit); S. 213 Z. 6: iuxta paraholam. 1) Dier schon in Uberarbeitung. 2) Uberschrift in P: Responsio d. cardinalis Cameracensis ad predictam cedulam. (Vorhergcht Nr. 13.) — H 3296: Duodecim conclusiones card. Ca- meracensis de concilio Pysano approbando an non approbando.
1414 Dezember nach 15. 47 Predicte conclusiones salva oppositum tenere volencium reverencia favent unitati, firmitati ac iusticie ecclesie et veritati lidei et opposite videntur favere scismati et sapere fautoriam heretice pravitatis etc. (14) Dezember. — Ailli card. Tert: W 3296; 50701); 5100 f. 62; P f. 93. Druck: Leidinger 208—213 ohne die Einleitung. Iwhall: Widerlegung der vorberigen Cedula durch 12 Thesen. Qnia2) secundum divinam scripturam . . . Secuntur conclusiones.3) (15) Dez. nach 15. — Anonymi Meudicantes. Text: H 5070; P f. 95. Druck: Teilweise Hardt II 61. Inhalt: Anklage gegen Ailli beim Papst. Ailli hat in einer Versammlung der Theotogen erklärt, das Konzil sei üher tem Papst: Protest der Teilnehmer. Casus, super quo reverendissimus d. cardinalis Camera- censis consilium habuit cum sacre theologie magistris, regularibus et secularibus diversorum studiorum, est iste : Si errores contra fidem Johannis Wicleff dampnari debent per summum pontificem sub hac consueta forma alias in conciliis observata, videlicet: Nos hoc sacro approbante concilio dampnamtus etc. ; aut dampnari debent sub ista forma ab ipso concilio, absque expressione simmi pontificis: Sacrosanctum concilium presens etc. dampnat, re- probat etc.“ Et ibi per euni allegato: Quod per concilium, et non per papai, quia concilium est maius papa, cum sit totuin, et papa sit pars eiusdem; et ita ex actibus Apostolorum et quibusdam a) Ergöstemnifen au Leidinger nach P S. 20 Z. 20: aekerere qhod her veritas sic ad chatolicam fidem pertineat, quod generaliter a quolibet non devio a fide usir. S. 210 Z. 5: id faciendum minime teneri et quod; Z. 33: apostoli: Si fieri potest, quantum in nobis est, cum omnibus hominibus pacem habentes; Z. 31: experiri qunin armis decerture sapientem decet; Z. 36: de scismate Grecorum st. de seismatico Gregorio; S. 211 Z. 34: simpliciter unum, tamen possunt dici proprie et simpliciter unum consimili proprietate loquendi, qua ocelesia militans; Z. 3: Invina, qni ſluit (st. fuit); S. 213 Z. 6: iuxta paraholam. 1) Dier schon in Uberarbeitung. 2) Uberschrift in P: Responsio d. cardinalis Cameracensis ad predictam cedulam. (Vorhergcht Nr. 13.) — H 3296: Duodecim conclusiones card. Ca- meracensis de concilio Pysano approbando an non approbando.
Strana 48
48 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. decretis sanctorum magis consonum videbatur scripture sacre, unde et magis theologicum. Facta est contencio inter supra- scriptos. Qnorum de numero quadraginta1) duodecim fuerunt sue opinionis, ceteri vero viriliter sibi restiterunt in faciem, dicentes, concilium nullam per se auctoritatem habere, nisi ex capite; et per consequens non debere sententiare neque diffinire tamquai principale, sed caput concilio consentiente. Inde et deventui est, verbis verba trahentibus, quod ipse d. cardinalis asseruit, quod concilium est supra papam et potest eum deponere, aliis, paucis exceptis, sibi in faciem viriliter contradicentibus. Unde remansit in sno proposito, cum intencione illa proponendi concilio. Preterea 2) induxit unum libellum cum conclusionibus erro- neis et periculosis contra quendam magistrum Johannem Gracie ordinis Minorum, qui necessario habendus et prudenti modo ex- quirendus etc. Ubi inter alia ponit, quod, sicud rex Francie a suo parliamento potest reprobari et ipsum parliamentum contra ipsum indicare et sentenciare libere, ita concilium contra papam. ltem quod concilium Pisanum potuit errare, sicud multa con- cilia erraverunt et ita reprobari, sicud illa reprobata sunt et fuerunt. (16) Dez. nach 15. — Ailli card. Text: W 5070; P f. 95. Druck: Teilweise Hardt VI 62. Inhalt: Erwiderung Ailtis auf die Anklage der Mendikanten. Pro9) responsione ad dictam cedulam dico primo: Quod querere, an errores contra fidem in hoc sacro concilio dampnandi debeant per summum pontificem dampnari sub hac forma: Nos, hoc sacro approbante concilio, dampnamus etc. aut dampnari de- beant sub ista forma: �Sacrosanctum concilium dampnat etc.'. non est questio inutilis aut supervacua nec ad materiam fidei, que tractatur, est impertinens. Patet, quia utraque forma in decretis generalium conciliorum reperitur. Nam sicnt tunc fuit allegatum, secunda forma condempnandi habetur in multis locis libri conci- liorum et eciam decreti et decretalium, ubi sic: Placuit sancto concilio' vel ,concilium diffinit vel ,statuit sanctum concilium“. Papa eciam quandoque dicit: ,Sacra auctoritate concilii et consensu 13 Über die Dentung dieser Stelle vgl. Lenné S. 55 Anm. 2. 2) Von hier an ungedruckt. *) P Überschrift: Responsio ad predictam cedulam per card. Cameracensem.
48 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. decretis sanctorum magis consonum videbatur scripture sacre, unde et magis theologicum. Facta est contencio inter supra- scriptos. Qnorum de numero quadraginta1) duodecim fuerunt sue opinionis, ceteri vero viriliter sibi restiterunt in faciem, dicentes, concilium nullam per se auctoritatem habere, nisi ex capite; et per consequens non debere sententiare neque diffinire tamquai principale, sed caput concilio consentiente. Inde et deventui est, verbis verba trahentibus, quod ipse d. cardinalis asseruit, quod concilium est supra papam et potest eum deponere, aliis, paucis exceptis, sibi in faciem viriliter contradicentibus. Unde remansit in sno proposito, cum intencione illa proponendi concilio. Preterea 2) induxit unum libellum cum conclusionibus erro- neis et periculosis contra quendam magistrum Johannem Gracie ordinis Minorum, qui necessario habendus et prudenti modo ex- quirendus etc. Ubi inter alia ponit, quod, sicud rex Francie a suo parliamento potest reprobari et ipsum parliamentum contra ipsum indicare et sentenciare libere, ita concilium contra papam. ltem quod concilium Pisanum potuit errare, sicud multa con- cilia erraverunt et ita reprobari, sicud illa reprobata sunt et fuerunt. (16) Dez. nach 15. — Ailli card. Text: W 5070; P f. 95. Druck: Teilweise Hardt VI 62. Inhalt: Erwiderung Ailtis auf die Anklage der Mendikanten. Pro9) responsione ad dictam cedulam dico primo: Quod querere, an errores contra fidem in hoc sacro concilio dampnandi debeant per summum pontificem dampnari sub hac forma: Nos, hoc sacro approbante concilio, dampnamus etc. aut dampnari de- beant sub ista forma: �Sacrosanctum concilium dampnat etc.'. non est questio inutilis aut supervacua nec ad materiam fidei, que tractatur, est impertinens. Patet, quia utraque forma in decretis generalium conciliorum reperitur. Nam sicnt tunc fuit allegatum, secunda forma condempnandi habetur in multis locis libri conci- liorum et eciam decreti et decretalium, ubi sic: Placuit sancto concilio' vel ,concilium diffinit vel ,statuit sanctum concilium“. Papa eciam quandoque dicit: ,Sacra auctoritate concilii et consensu 13 Über die Dentung dieser Stelle vgl. Lenné S. 55 Anm. 2. 2) Von hier an ungedruckt. *) P Überschrift: Responsio ad predictam cedulam per card. Cameracensem.
Strana 49
1414 Dezember nach 15. 49 atque reliquorum fidelium et cunctorum consiliariorum nostrorum consultu diffinitum est'. Et multa habentur in multis constitu- cionibus synodalibus et maxime in iuribus novis. Secundo dico, quod theologi dicentes primam formam esse meliorem et convenienciorem quam secundam et theologie magis consonam vel conformem non inconvenienter aut improbabiliten loquuntur; nec per hoc reprobant sed approbant primam formam esse convenientem. Sed quod alia sit tbeologie conformior, patet, quia in actibus Apostolorum auctoritas diffiniendi atribuitur con- cilio et non Petro, ubi dicitur: Placuit nobis collectis in unum etc. 1) Et beatus Gregorius XV. di. in c. Sicut,2) ubi dicit, se quatuor concilia sicut sancti evangelii quatuor libros venerari, subdit causam: quia universali consensu constituta sunt. Unde videtur sequi, quod auctoritas diffiniendi, maxime in materia fidei, pertinet ad concilium generale. Et idem dicunt aliqui, quando agitur de facto pape. Quod patet in conciliis Sym- maci, ubi dicunt episcopi: Decernimus *) et synodali auctoritate roboramus et synodalis ordinacio vigeat. Et in subscripcionibus episcoporum dicitur: hiis constitutis synodalibus a nobis probatis atque firmatis. Et multa alia buinsmodi. Tercio dico, quod ex premissis sequitur, quod dicta cedula est erronea et quantum in se est, destructiva anctoritatis concilii Pisani et per consequens auctoritatis d. n. pape et presentis concilii, que ex illo dependet. Patet, quia dicta cedula ponit et approbat, concilium per se nullam auctoritatem sentenciandi et definiendi") hahere, nisi ex capite, videlicet papa*), et per consequens non debere sentenciare neque diffinire tamquam principale, sed caput concilio consenciente. Nam constat, quod concilium Pisanum non habuit auctoritatem sentenciandi et diffiniendi a papa tamquani a capite, quia auctoritate pape non fuit congregatum, sed magis ipso contradicente, cum ibi duo contendentes fuerint condempnati, quorum alter erat papa, sicut communiter tenebat ecclesia christiana. Quarto dico contra predictam cedulam, quod eciaim ex premissis sequitur, quod sicut concilium Pisanum ita et aliud concilium in aliquo casu esse potest supra papam et potest eum deponere. Patet, quia non apparet maior racio de uno concilio quam de alio. a) P decrevimus. b) sent. et def. fehit P. c) vid. papa fehlt P. 1) Actus 15, 25. 1) Dist. 15 c. 2. Finke, Acta concilii Constanciensis. III.
1414 Dezember nach 15. 49 atque reliquorum fidelium et cunctorum consiliariorum nostrorum consultu diffinitum est'. Et multa habentur in multis constitu- cionibus synodalibus et maxime in iuribus novis. Secundo dico, quod theologi dicentes primam formam esse meliorem et convenienciorem quam secundam et theologie magis consonam vel conformem non inconvenienter aut improbabiliten loquuntur; nec per hoc reprobant sed approbant primam formam esse convenientem. Sed quod alia sit tbeologie conformior, patet, quia in actibus Apostolorum auctoritas diffiniendi atribuitur con- cilio et non Petro, ubi dicitur: Placuit nobis collectis in unum etc. 1) Et beatus Gregorius XV. di. in c. Sicut,2) ubi dicit, se quatuor concilia sicut sancti evangelii quatuor libros venerari, subdit causam: quia universali consensu constituta sunt. Unde videtur sequi, quod auctoritas diffiniendi, maxime in materia fidei, pertinet ad concilium generale. Et idem dicunt aliqui, quando agitur de facto pape. Quod patet in conciliis Sym- maci, ubi dicunt episcopi: Decernimus *) et synodali auctoritate roboramus et synodalis ordinacio vigeat. Et in subscripcionibus episcoporum dicitur: hiis constitutis synodalibus a nobis probatis atque firmatis. Et multa alia buinsmodi. Tercio dico, quod ex premissis sequitur, quod dicta cedula est erronea et quantum in se est, destructiva anctoritatis concilii Pisani et per consequens auctoritatis d. n. pape et presentis concilii, que ex illo dependet. Patet, quia dicta cedula ponit et approbat, concilium per se nullam auctoritatem sentenciandi et definiendi") hahere, nisi ex capite, videlicet papa*), et per consequens non debere sentenciare neque diffinire tamquam principale, sed caput concilio consenciente. Nam constat, quod concilium Pisanum non habuit auctoritatem sentenciandi et diffiniendi a papa tamquani a capite, quia auctoritate pape non fuit congregatum, sed magis ipso contradicente, cum ibi duo contendentes fuerint condempnati, quorum alter erat papa, sicut communiter tenebat ecclesia christiana. Quarto dico contra predictam cedulam, quod eciaim ex premissis sequitur, quod sicut concilium Pisanum ita et aliud concilium in aliquo casu esse potest supra papam et potest eum deponere. Patet, quia non apparet maior racio de uno concilio quam de alio. a) P decrevimus. b) sent. et def. fehit P. c) vid. papa fehlt P. 1) Actus 15, 25. 1) Dist. 15 c. 2. Finke, Acta concilii Constanciensis. III.
Strana 50
50 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quinto dico, quod concilium presente papa, a quo ipsum con- cilium vocatum, est velut unum corpus mysticum, cuius papa est caput et alii sunt membra. Et ideo secundum aliquos non solum falsum sed fatuum esset dicere, quod maior sit auctoritas unius partis, quai tocius corporis. Sexto ex premissis sequi videtur secundum aliquos, qnod falsa est quorundam iuristarum opinio, dicencium, quod in concilio ge- nerali papa dumtaxat iudicat et diffinit. Et, si eo presente ibi aliqua statuerentur, concilium nihil statuit, sed suadet et consulit. Nec papa tenetur sequi deliberacionem vel suasionem concilii. Sed quod standum videretur sentencie pape, si contradiceret ecclesie vel concilio. Patet, quia universalis ecclesia a Christo et non a papa hoc privilegium auctoritatis habet, quod in fide errare non potest. Et hanc eciam auctoritatem secundum aliquos habet concilium, hanc universalem ecclesiam representans. Sed talem auctoritatem non habet papa, cum errare possit in fide. Ergo in hoc maior est auctoritas concilii vel ecclesie quam pape. Unde oppositum di- cere") multisb) videtur esse hereticum, et ex inribus male intel- lectis erronee conclusum. Septimo 1) dico, quod illa cedula multa continet falsa et contra me meudose conficta. Primo in eo, quod dicit me fecisse ummu libellum cum conclusionibus erroneis et periculosis contra quen- dam magistrum [Johannem] Gracie ordinis Minorum. Item, quod in dicto libello inter alia*) pono, quod rex Francie a suo parla- mento potest reprobari et ipsum parlamentum contra ipsun iudicare et sentenciare libere: Ita concilium contra papam. Item quod in eodem eciam pono, quod concilium Pisanum potuit errare, sicut multa concilia erraverunt et ita reprobari, sicut illa reprobata fuerunt. Patet omnia esse falsa ex inspectione dicti libelli, quem doctoribus sacre theologie examinandum tradidi etc. Octavo dico, quod preiuissa et ea eciam, que in dicto libro posui, possunt approbarid) non solum iure humano set eciam naturali et divino. Patet hoc ex allegatis in tractatu, quem scripsi de concilio generali, parte secunda circa finem et eciam ex deduc- tione Occam") in suo dyalogo parte prima. b) Pmultum. c) Hs aliqua. d) Hs reprobari. a) Fehlt P. e) Hs e quain. 1) Von hier an ungedruckt.
50 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quinto dico, quod concilium presente papa, a quo ipsum con- cilium vocatum, est velut unum corpus mysticum, cuius papa est caput et alii sunt membra. Et ideo secundum aliquos non solum falsum sed fatuum esset dicere, quod maior sit auctoritas unius partis, quai tocius corporis. Sexto ex premissis sequi videtur secundum aliquos, qnod falsa est quorundam iuristarum opinio, dicencium, quod in concilio ge- nerali papa dumtaxat iudicat et diffinit. Et, si eo presente ibi aliqua statuerentur, concilium nihil statuit, sed suadet et consulit. Nec papa tenetur sequi deliberacionem vel suasionem concilii. Sed quod standum videretur sentencie pape, si contradiceret ecclesie vel concilio. Patet, quia universalis ecclesia a Christo et non a papa hoc privilegium auctoritatis habet, quod in fide errare non potest. Et hanc eciam auctoritatem secundum aliquos habet concilium, hanc universalem ecclesiam representans. Sed talem auctoritatem non habet papa, cum errare possit in fide. Ergo in hoc maior est auctoritas concilii vel ecclesie quam pape. Unde oppositum di- cere") multisb) videtur esse hereticum, et ex inribus male intel- lectis erronee conclusum. Septimo 1) dico, quod illa cedula multa continet falsa et contra me meudose conficta. Primo in eo, quod dicit me fecisse ummu libellum cum conclusionibus erroneis et periculosis contra quen- dam magistrum [Johannem] Gracie ordinis Minorum. Item, quod in dicto libello inter alia*) pono, quod rex Francie a suo parla- mento potest reprobari et ipsum parlamentum contra ipsun iudicare et sentenciare libere: Ita concilium contra papam. Item quod in eodem eciam pono, quod concilium Pisanum potuit errare, sicut multa concilia erraverunt et ita reprobari, sicut illa reprobata fuerunt. Patet omnia esse falsa ex inspectione dicti libelli, quem doctoribus sacre theologie examinandum tradidi etc. Octavo dico, quod preiuissa et ea eciam, que in dicto libro posui, possunt approbarid) non solum iure humano set eciam naturali et divino. Patet hoc ex allegatis in tractatu, quem scripsi de concilio generali, parte secunda circa finem et eciam ex deduc- tione Occam") in suo dyalogo parte prima. b) Pmultum. c) Hs aliqua. d) Hs reprobari. a) Fehlt P. e) Hs e quain. 1) Von hier an ungedruckt.
Strana 51
1414 Dezember nach 15. 51 (17) Dez. nach 15. — Ailli card. Text: P f. 95. Inhalt: Rechtfertigungsschreiben Aillis an den Papst. Beatissime1) pater! Domini mei cardinales Ostiensis1) et sancti Marci ostenderunt michi quandam cedulam a quibusdam magistris ordinis Mendicancium v. s. presentatam, de qua v. s. constanter affirmo: Primo, quod multa tacet vera, que faciunt pro me; secundo, quod contra me multa continet falsa et men- dose conficta; tércio, quod est erronea et, quantum in se est, destructiva auctoritatis concilii Pisani et per consequens auctori- tatis s. v. et presentis concilii; quarto, quod modus, quem isti servant et quem per v. s. observari procurant, est presentis con- cilii et libertatis ipsius turbativus et s. v. plurimum scandalosus. Et ista coram v. s. et dominis meis cardinalibus declarare para- tus sin, vocatis tamen omnibus magistris in theologia, ut contra tales mendicos adulatores alii michi sint in testimonio veritatis. (18) Dez. nach 15. — Johannes Maurosii patriarcha Antiochenus. Text: In Aillis Traktat De ecclesiastica potestate. Druck: Hardt II 296: VI 63; Mansi XXVIII, 33. Inhalt: Oberherrschafl des Papstes über das Konzil: Ent- scheidung des Konzils im Namen des Papstes. Primo, quia potestas ecclesie . . . Johannes pa- triarcha Antiochenus, devotus orator vester. (19) Dezember (?) 2) — Januensis archiep. Text: Miünchen 14875 f. 92; Rom Pal. 595 f. 56.—59. Druck: Döllinger, Beiträge II 301. Inhalt: Allgemeines Reformprogramm in 46 Punkten in Antehnung an die Capitula agendorum Aillis. Informaciones 1) archiepiscopi Januensis super reformacione ecclesie. In Dei nomine amen. Cum hoc sacrum et generale Constanciense concilium . . . servabunt. 3) a) PEystiensis. b) S.301 Z. 12 c. o. verisimiliter dubitandum est; Z. 14 ac desolacione; S. 305 Z. 8 r. u. De officialibus Romane curie et numero (sl. nomine) eorum. 1) Uberschrifl: Cedula missa pape per cardinalem Cameracensem. 2) Vgl. Einleitung. Uber die Nichtverwendung der Anträge vgl. Leidinger S. 214, der die Hss. des A. v. Regensburg benutzte. 2) Uberschrift Pal. 595: Hec avisamenta super reformacione ecclesie ete. oblata fuerunt nacioni per archiep. Januensem. 4*
1414 Dezember nach 15. 51 (17) Dez. nach 15. — Ailli card. Text: P f. 95. Inhalt: Rechtfertigungsschreiben Aillis an den Papst. Beatissime1) pater! Domini mei cardinales Ostiensis1) et sancti Marci ostenderunt michi quandam cedulam a quibusdam magistris ordinis Mendicancium v. s. presentatam, de qua v. s. constanter affirmo: Primo, quod multa tacet vera, que faciunt pro me; secundo, quod contra me multa continet falsa et men- dose conficta; tércio, quod est erronea et, quantum in se est, destructiva auctoritatis concilii Pisani et per consequens auctori- tatis s. v. et presentis concilii; quarto, quod modus, quem isti servant et quem per v. s. observari procurant, est presentis con- cilii et libertatis ipsius turbativus et s. v. plurimum scandalosus. Et ista coram v. s. et dominis meis cardinalibus declarare para- tus sin, vocatis tamen omnibus magistris in theologia, ut contra tales mendicos adulatores alii michi sint in testimonio veritatis. (18) Dez. nach 15. — Johannes Maurosii patriarcha Antiochenus. Text: In Aillis Traktat De ecclesiastica potestate. Druck: Hardt II 296: VI 63; Mansi XXVIII, 33. Inhalt: Oberherrschafl des Papstes über das Konzil: Ent- scheidung des Konzils im Namen des Papstes. Primo, quia potestas ecclesie . . . Johannes pa- triarcha Antiochenus, devotus orator vester. (19) Dezember (?) 2) — Januensis archiep. Text: Miünchen 14875 f. 92; Rom Pal. 595 f. 56.—59. Druck: Döllinger, Beiträge II 301. Inhalt: Allgemeines Reformprogramm in 46 Punkten in Antehnung an die Capitula agendorum Aillis. Informaciones 1) archiepiscopi Januensis super reformacione ecclesie. In Dei nomine amen. Cum hoc sacrum et generale Constanciense concilium . . . servabunt. 3) a) PEystiensis. b) S.301 Z. 12 c. o. verisimiliter dubitandum est; Z. 14 ac desolacione; S. 305 Z. 8 r. u. De officialibus Romane curie et numero (sl. nomine) eorum. 1) Uberschrifl: Cedula missa pape per cardinalem Cameracensem. 2) Vgl. Einleitung. Uber die Nichtverwendung der Anträge vgl. Leidinger S. 214, der die Hss. des A. v. Regensburg benutzte. 2) Uberschrift Pal. 595: Hec avisamenta super reformacione ecclesie ete. oblata fuerunt nacioni per archiep. Januensem. 4*
Strana 52
52 J. Absehnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (20) 1415 Anfang Jan. (od. Ende Dez. 1414).— Ailli card. Erwähnt: Cerretan, Bd. II 2041) zu Januar 4. Inhalt: Redefreiheit ; Ordnung der Wohnungsfrage ; freies Vorgehen des Konzils gegen Häretiker. (21) Januar vor 11. — Anonymns. 2) Text: W 5097 f. 27. Inhalt: Bilte un energisches Einschreiten des Königs. Alle drei Päpste sollen abdankeu. Edler 3) lieber gnediger herre! Wenn disz concilium gelegt und geruffet ist auff dy ersten sache, die heiligen kirchen zu einen, das ist aynen babst zu haben ; auff die andern sache, die zu rechtfertegen an dem hewpt, das ist an dem babst und an den glidemessen, die rechtfertunge nicht gescheen kan, die aynunge geschee den vor. Soliche aynunge der kirchen bey unsern geczeiten nicht wol gescheen kan mit dem hertsten und erkentnusse der rechten iglicher drier party, dann wurde unser babst ver- nemen, das die andern zwen babst zu Pyse abgesatzet und ver- urtailt sindt, so wurden sie sagen, man habe in unrecht gethan, wan das concilium zu Pyse wyder willen und rat ire und eines romischen koniges zu der zeit beruffen wart wydder das unrecht sie siech und auch der konig beruffen haben an disz concilium, das nu ist ; und wurden litten das recht, daz doch bey einem iare nicht wurde auz getragen nach rechten lewffen. Wurde man sie solchem erkentnisse des rechten und zu irer were nicht laszen, so geschee in an zweyfel grozz unrecht und damit wurde die kirchen nit eyn, sunder daz scisma von aufhaldunge geistlicher und werltlicher macht, die leyder grosz ist, von den zweyn teilen mochte werden biz zu dem iungisten tag, dan es sich besorgen ist, das got umb unser sunde willen uns alle domit plagen moge, ob wir uns nicht beszern. Die czulegunge und den gehorsam Gre- gorii mogt ir wiszen, das den von Trier, von Spier, von WurmIsz, den phalczgrafen by dem Ryn, die herczogen von Brunssweyg, den landtgraffen von Hessen, die herczogen vom Berge, an was des in welschen landen ist. 1) Wir kennen den Antrag nicht, somdern nur die Antwort darauf. 2) Anhänger Johanns XXIII. Vgl. Katterbach S. 7 und Anm. 3 zůr Datierung; doch ist eher die obige Fassung anzunchmen. 3) Dazn von der Hand Job Veners die Rubrica Avisamentum in lingua vulgari pro rege et eius consilio.
52 J. Absehnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (20) 1415 Anfang Jan. (od. Ende Dez. 1414).— Ailli card. Erwähnt: Cerretan, Bd. II 2041) zu Januar 4. Inhalt: Redefreiheit ; Ordnung der Wohnungsfrage ; freies Vorgehen des Konzils gegen Häretiker. (21) Januar vor 11. — Anonymns. 2) Text: W 5097 f. 27. Inhalt: Bilte un energisches Einschreiten des Königs. Alle drei Päpste sollen abdankeu. Edler 3) lieber gnediger herre! Wenn disz concilium gelegt und geruffet ist auff dy ersten sache, die heiligen kirchen zu einen, das ist aynen babst zu haben ; auff die andern sache, die zu rechtfertegen an dem hewpt, das ist an dem babst und an den glidemessen, die rechtfertunge nicht gescheen kan, die aynunge geschee den vor. Soliche aynunge der kirchen bey unsern geczeiten nicht wol gescheen kan mit dem hertsten und erkentnusse der rechten iglicher drier party, dann wurde unser babst ver- nemen, das die andern zwen babst zu Pyse abgesatzet und ver- urtailt sindt, so wurden sie sagen, man habe in unrecht gethan, wan das concilium zu Pyse wyder willen und rat ire und eines romischen koniges zu der zeit beruffen wart wydder das unrecht sie siech und auch der konig beruffen haben an disz concilium, das nu ist ; und wurden litten das recht, daz doch bey einem iare nicht wurde auz getragen nach rechten lewffen. Wurde man sie solchem erkentnisse des rechten und zu irer were nicht laszen, so geschee in an zweyfel grozz unrecht und damit wurde die kirchen nit eyn, sunder daz scisma von aufhaldunge geistlicher und werltlicher macht, die leyder grosz ist, von den zweyn teilen mochte werden biz zu dem iungisten tag, dan es sich besorgen ist, das got umb unser sunde willen uns alle domit plagen moge, ob wir uns nicht beszern. Die czulegunge und den gehorsam Gre- gorii mogt ir wiszen, das den von Trier, von Spier, von WurmIsz, den phalczgrafen by dem Ryn, die herczogen von Brunssweyg, den landtgraffen von Hessen, die herczogen vom Berge, an was des in welschen landen ist. 1) Wir kennen den Antrag nicht, somdern nur die Antwort darauf. 2) Anhänger Johanns XXIII. Vgl. Katterbach S. 7 und Anm. 3 zůr Datierung; doch ist eher die obige Fassung anzunchmen. 3) Dazn von der Hand Job Veners die Rubrica Avisamentum in lingua vulgari pro rege et eius consilio.
Strana 53
1415 Anfang Jan. — Januar vor 11. 53 in gehorsam Benedict sint die konige von Hispanien unde Castelle, Arrogun, Catholoney, Valencie, Maioricarum und von Schottlant und auch der grafe von Galicien, von Armoniak und vil andere luit, die eyn grosze teyl sint der cristenheit, die unser herre der konig zuvor verlusset von siner gehorsam, ob er nicht eynunge machet. Herumb, lieber gnediger herre, der aller bequemlichster und aller kurczst erweg ist, das unser herre der konig darauff griffe, das die babste alle dry ablaszen an alle behelffung des concily Pisani mit solichen wegen, als ich mit euch geredt habe, und das man noch rate des concilii einen wyderman kyse, der nicht ein cardinal noch amptman des babstes ist von vil sachen wegen. Quemen die zwene Gregorius und Benedictus nicht zu disem concilio noch senten ir machte ab zu tretene, so solte sie das concilium von nuwes darzu heischen und zu welchem wesen sie quemen oder sentten, also solte man sie auffnemen an hinder- nissze umb des besten willen. Wolte unser babst sich herezu auch in gute Got zu eren und der cristenhait zu selicheit keren, als doch unser rechte ausz- wysen, das eyn babst umb selikeyt eyner selen hat muszen aur- geben das babestum, so lasz man das concilium erkennen, ob er toge zu einem babest odir ob er das vorbarlost habe: dann es doch zu solchem und glichem erkenntnusse umb in komen muste. ob die andern zweyn geveyt abgelaszen hatten unb Gotes willen. solte man anders die kirchen rechtlertigen an dem hewpt, das ye von not sein muste. Wer mochte nu erkennen noch redlichkeyt, das der man, der by sinen tagen vil lütte mit siner hant ertottet, vil unschul- diges blütes verraten hat, und als die sagent, die in von iugent. erkennent, das er alle sein tage, bisz das er babst worden ist. nie gebichetet noch Gotes lichnam emphangen hat, und gemeynlich von im gesagt wirt. das er nicht glewbe noch desem leben ein ander leben, das ye an sine leben ist zu erkonnen, wan er sich an dem babstüm nicht gebeszert, sunder geergert hat: damit das er sein alte leben noch furet mit slaffen und wachen. Er ver- kewft gotes lehen glichs Judas etc. Er vercheuft den gerechten ire rechte den ungerechten, und ob er swur hundert ayde, das er sin babstin halten wolte und sich selbs alczeyt nach erkent- miisz des concilii, er heldet des lenger nicht, den bisz er ausz unsers herren des koniges handen komet, wan der tewffel in beseszen hat.
1415 Anfang Jan. — Januar vor 11. 53 in gehorsam Benedict sint die konige von Hispanien unde Castelle, Arrogun, Catholoney, Valencie, Maioricarum und von Schottlant und auch der grafe von Galicien, von Armoniak und vil andere luit, die eyn grosze teyl sint der cristenheit, die unser herre der konig zuvor verlusset von siner gehorsam, ob er nicht eynunge machet. Herumb, lieber gnediger herre, der aller bequemlichster und aller kurczst erweg ist, das unser herre der konig darauff griffe, das die babste alle dry ablaszen an alle behelffung des concily Pisani mit solichen wegen, als ich mit euch geredt habe, und das man noch rate des concilii einen wyderman kyse, der nicht ein cardinal noch amptman des babstes ist von vil sachen wegen. Quemen die zwene Gregorius und Benedictus nicht zu disem concilio noch senten ir machte ab zu tretene, so solte sie das concilium von nuwes darzu heischen und zu welchem wesen sie quemen oder sentten, also solte man sie auffnemen an hinder- nissze umb des besten willen. Wolte unser babst sich herezu auch in gute Got zu eren und der cristenhait zu selicheit keren, als doch unser rechte ausz- wysen, das eyn babst umb selikeyt eyner selen hat muszen aur- geben das babestum, so lasz man das concilium erkennen, ob er toge zu einem babest odir ob er das vorbarlost habe: dann es doch zu solchem und glichem erkenntnusse umb in komen muste. ob die andern zweyn geveyt abgelaszen hatten unb Gotes willen. solte man anders die kirchen rechtlertigen an dem hewpt, das ye von not sein muste. Wer mochte nu erkennen noch redlichkeyt, das der man, der by sinen tagen vil lütte mit siner hant ertottet, vil unschul- diges blütes verraten hat, und als die sagent, die in von iugent. erkennent, das er alle sein tage, bisz das er babst worden ist. nie gebichetet noch Gotes lichnam emphangen hat, und gemeynlich von im gesagt wirt. das er nicht glewbe noch desem leben ein ander leben, das ye an sine leben ist zu erkonnen, wan er sich an dem babstüm nicht gebeszert, sunder geergert hat: damit das er sein alte leben noch furet mit slaffen und wachen. Er ver- kewft gotes lehen glichs Judas etc. Er vercheuft den gerechten ire rechte den ungerechten, und ob er swur hundert ayde, das er sin babstin halten wolte und sich selbs alczeyt nach erkent- miisz des concilii, er heldet des lenger nicht, den bisz er ausz unsers herren des koniges handen komet, wan der tewffel in beseszen hat.
Strana 54
54 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Herumb das unser herre der konig und die seinen sin gelt nicht nemen noch ander foderunge, die er butet, das ist fur sye, anders werden sie nicht selig noch an libe oder an sele. Unser herre der konig hat inne siner hant das himelreich und die helle er kyse wan uymant, dan er kan yeczunt das beste odir das ergest thun: an ym-nehst Gote ist gelegen alle selekeit der cristenheit. Tut er danach nicht das beste, so erlebet er nicht, das er ein gerwbiger mechtiger keyser werde, wan der in gelobt zu helffen von des wegen musz er eeder zeit sterben, nicht lasz er ym lieben des babstes gelt, ob er ym czwir hundirt tawsent guldin gebe, wan der babst das alles neme ausz sinem lande mit solcher wise, wan er alle bischtum verderbet hat, dan wo eines ledig wirt darzu er nicht bestediget die erwelten an unübewwintlich schaczunge der kirchen odir gibt die kirchen frönden die aller meyste ym geben, die den landen und den kirchen schedlich und unnotcze sein: machet er aber aynung der kirchen und erbeitet seiner eren also das er Gott lasz den vorgang, so vermag die phaffheit inne der christenheyt ym gar lichte zugeben an alle beswerunge ein mylion goltes: das ist czu zehen malen hundirt tawsent guldein und also vil, das babst und keyser by unsern geczitten nicht vermochten haben. Umb die kirchen zu virtigen an den gledemeszten ist kain beswerunge, wan das hewbt, das ist der babst, gevertiget und from ist, der hat alle glidemeszen und undertanen mit worten lichtig und rechtvertigen : Got sy in enwern herczen und frewet euch, das euch got darzu geruffen hat, dos ir sin ere und ewer selikeit schaffen moget. Der konig solde nicht bitten den babst ym zu erleuben, das er ymant aus dem concilio in sinen raet neme, wan er wol selbs mechtig ist zn heyschen, wen er wil. Ich forchte, das ym ett- liche zubracht werden, di got noch ym nicht nutcze sein, als ich ewch wol muntlich berichten wil. (22) Januar 10.1) — Milli card. Text: W 5070 f. 189; 5097 f. 20; 5100 f. 60; P f. 90. Druck eines Teiles: Hardt II 188 ff. Mansi XXVII 534. Inhall: Organisation des Konzils; Unionsfragen. 1) Zur Datierung vgl. Nr. 26, Katterbach S. 10 Anm. 2. Finke, For- schungen und Quellen S. 129 f.
54 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Herumb das unser herre der konig und die seinen sin gelt nicht nemen noch ander foderunge, die er butet, das ist fur sye, anders werden sie nicht selig noch an libe oder an sele. Unser herre der konig hat inne siner hant das himelreich und die helle er kyse wan uymant, dan er kan yeczunt das beste odir das ergest thun: an ym-nehst Gote ist gelegen alle selekeit der cristenheit. Tut er danach nicht das beste, so erlebet er nicht, das er ein gerwbiger mechtiger keyser werde, wan der in gelobt zu helffen von des wegen musz er eeder zeit sterben, nicht lasz er ym lieben des babstes gelt, ob er ym czwir hundirt tawsent guldin gebe, wan der babst das alles neme ausz sinem lande mit solcher wise, wan er alle bischtum verderbet hat, dan wo eines ledig wirt darzu er nicht bestediget die erwelten an unübewwintlich schaczunge der kirchen odir gibt die kirchen frönden die aller meyste ym geben, die den landen und den kirchen schedlich und unnotcze sein: machet er aber aynung der kirchen und erbeitet seiner eren also das er Gott lasz den vorgang, so vermag die phaffheit inne der christenheyt ym gar lichte zugeben an alle beswerunge ein mylion goltes: das ist czu zehen malen hundirt tawsent guldein und also vil, das babst und keyser by unsern geczitten nicht vermochten haben. Umb die kirchen zu virtigen an den gledemeszten ist kain beswerunge, wan das hewbt, das ist der babst, gevertiget und from ist, der hat alle glidemeszen und undertanen mit worten lichtig und rechtvertigen : Got sy in enwern herczen und frewet euch, das euch got darzu geruffen hat, dos ir sin ere und ewer selikeit schaffen moget. Der konig solde nicht bitten den babst ym zu erleuben, das er ymant aus dem concilio in sinen raet neme, wan er wol selbs mechtig ist zn heyschen, wen er wil. Ich forchte, das ym ett- liche zubracht werden, di got noch ym nicht nutcze sein, als ich ewch wol muntlich berichten wil. (22) Januar 10.1) — Milli card. Text: W 5070 f. 189; 5097 f. 20; 5100 f. 60; P f. 90. Druck eines Teiles: Hardt II 188 ff. Mansi XXVII 534. Inhall: Organisation des Konzils; Unionsfragen. 1) Zur Datierung vgl. Nr. 26, Katterbach S. 10 Anm. 2. Finke, For- schungen und Quellen S. 129 f.
Strana 55
1415 Januar 10. 55 Quial) christifidelibus congregandis in concilio generali dari debet plena securitas et secura libertas, ut sit ani- mus in consulendo liber, iuxta verbum Salustii; ideo ad hunc finem et, ut in rebus agendis ordo debitus observetur, illa expe- dire videntur, que secuntur. [1) Primo, quod per concilium deputentur certi notabiles viri. qui sint procuratores concilii, et promotores seu procuratores rerum agendarum, videlicet super pace et integra unione ecclesie sancte Dei et super eins universali reformacione, tam in capite, quam in membris. Sic enim decretum tuit in concilio Pisano, ubi eciam tales procuratores seu promotores fuerant deputati. 2] ltem cum predictis deputandis erunt certi notabiles viri") tam in divino, quam in humano iure periti, qui erunt consiliarii seu directores") rerum agendarum, et quorum consilio dicti procu- ratores habeant onnia deliberanda proponere et promovere, ut in sessionibus super propositis in deliberando brevius et ordinacius procedatur, sicut constat in concilio Pisano factum esse. [3] ltem, quod inter duas sessiones dicti consiliarii et promo- tores, de pluribus nacionibus eligendi, ut excludatur accepcio perso- narum, debeant certis diebus convenire ad audiendum omnes et singulos. qui super unione et reformacione ecclesie aliqua verbo vel seripto voluerint exponere in concilio proponenda. Ut in talibus evitetur confusio, et conveniens ordo servetur ; nec tamen aliquis, quantumcunque parvus, ab audiencia excludatur“), quia sepe Deus revelat parvulis, que Christo teste abscondit a sapientibus. [4] ltem in sessionibus super propositis per dictos promotores servanda erit debita gravitas in deliberando. Ut quod in una sessione proponitur in alia concludatur. Et in exequendo vota singulorum deputandi eruut aliqui notabiles prelati, qui cum notariis vota recolligent et publice relerent notando maiorem et saniorem partem, ubi non esset plena concordia. Et in hoc et in aliis precedentibus notetur modus procedendi, quei servarunt sancti patres nostri in antiquis conciliis. 151 ltem dato bono ordine procedendi agendum est de materia inprimis tractanda. Et videtur, quod primitus incboandum a) Fehlt 5007 u. P. b) 510 doctores. c) Das folgende sehll 51000. 1) Dazu II. P Uberschrift: Cedula presentata per cardinalem Cameracen- sem in congregacione doctorum in theologia. Sequitur utilis consideracio Super ordine procedendi in concilio generali Constanciensi.
1415 Januar 10. 55 Quial) christifidelibus congregandis in concilio generali dari debet plena securitas et secura libertas, ut sit ani- mus in consulendo liber, iuxta verbum Salustii; ideo ad hunc finem et, ut in rebus agendis ordo debitus observetur, illa expe- dire videntur, que secuntur. [1) Primo, quod per concilium deputentur certi notabiles viri. qui sint procuratores concilii, et promotores seu procuratores rerum agendarum, videlicet super pace et integra unione ecclesie sancte Dei et super eins universali reformacione, tam in capite, quam in membris. Sic enim decretum tuit in concilio Pisano, ubi eciam tales procuratores seu promotores fuerant deputati. 2] ltem cum predictis deputandis erunt certi notabiles viri") tam in divino, quam in humano iure periti, qui erunt consiliarii seu directores") rerum agendarum, et quorum consilio dicti procu- ratores habeant onnia deliberanda proponere et promovere, ut in sessionibus super propositis in deliberando brevius et ordinacius procedatur, sicut constat in concilio Pisano factum esse. [3] ltem, quod inter duas sessiones dicti consiliarii et promo- tores, de pluribus nacionibus eligendi, ut excludatur accepcio perso- narum, debeant certis diebus convenire ad audiendum omnes et singulos. qui super unione et reformacione ecclesie aliqua verbo vel seripto voluerint exponere in concilio proponenda. Ut in talibus evitetur confusio, et conveniens ordo servetur ; nec tamen aliquis, quantumcunque parvus, ab audiencia excludatur“), quia sepe Deus revelat parvulis, que Christo teste abscondit a sapientibus. [4] ltem in sessionibus super propositis per dictos promotores servanda erit debita gravitas in deliberando. Ut quod in una sessione proponitur in alia concludatur. Et in exequendo vota singulorum deputandi eruut aliqui notabiles prelati, qui cum notariis vota recolligent et publice relerent notando maiorem et saniorem partem, ubi non esset plena concordia. Et in hoc et in aliis precedentibus notetur modus procedendi, quei servarunt sancti patres nostri in antiquis conciliis. 151 ltem dato bono ordine procedendi agendum est de materia inprimis tractanda. Et videtur, quod primitus incboandum a) Fehlt 5007 u. P. b) 510 doctores. c) Das folgende sehll 51000. 1) Dazu II. P Uberschrift: Cedula presentata per cardinalem Cameracen- sem in congregacione doctorum in theologia. Sequitur utilis consideracio Super ordine procedendi in concilio generali Constanciensi.
Strana 56
56 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. est ab unione seu pace ecclesie, sine qua vix fieri poterit in aliis utilis reformacio et generalis 2). 16] Item quantum ad hoc laborandum erit, quod propter reverenciam determinacionis sacri concilii Pisani dicta unio fiat in persona d. n. Johannis pape XXIII. aliis duobus de papatu con- tendentibus repulsis iuxta decretum concilii predicti. 171 ltem, quia dicta repulsio vel ciectio1) dictorum contendencium difficilis est per viam facti, laborandum est, quod hec fiat per horum liberam cessionem seu reductionem. [8] Item ad dictam cessionem facilius obtinendam et quia eccle- sia non claudit gremium redeunti, deliberandum erit, utrum statuendum esset per concilium, quod quicunque electus seu eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie attenta perplexitate materie vellet cedere, eidem provideretur de notabili et securo statu in ecclesia sancta Dei. [9 Item expediens videtur, quod exnunc ordinaretur dicta provisio talis et tanta, quod de illo statu quilibet deberet pocius contentari, quam in suo miserabili statu sic instabiliter remanere. 10 ltem, si in vita horum contendencium non possit dicta cessio. quod absit, obtineri, statuendum esset, quod ipsis decedentibus non fieret nova electio ad continuandum scisua et super hoc posset utilis provisio adhiberi, ut sir, si in vita sui non merentur ecclesie pacem dare, tandem saltem cum eorum dampnabili demerita sua morte donetur. 11 ltemn, si per dictam viam cessionis in presenti concilio non detur fluis scismati, propter boc relinquende non sunt alie vie seu modi, qui pote- runt, quando oportunum fuerit, declarari. [12 ltem, si de dictis viis vel modis aliqui videntur utiles, qui pro presenti non possunt in hoc concilio pertractari vel execucioni mandari, in hoc casu presens concilium deberet prorogari ad aliquod breve tempus in loco habili et decenti et exnune tempus et locus declarari, ubi partes contendentes per se vel procuratores sufficientes possent compa- rere ad dandum pacem ecclesie, ad quam efficaciter procurandam b) ipsi et sui sequaces set obedientes tenentur non solum sub pena n) 5070 dazu Predicti quinque modi et articuli huius cedule super modo proce- dendi presentati fuerunt coram d. n. papa in generali congregacione ex parte theologice fncultatis. b) W pertinaces. 1) Uber den Petitdruck vel. die Einleitung.
56 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. est ab unione seu pace ecclesie, sine qua vix fieri poterit in aliis utilis reformacio et generalis 2). 16] Item quantum ad hoc laborandum erit, quod propter reverenciam determinacionis sacri concilii Pisani dicta unio fiat in persona d. n. Johannis pape XXIII. aliis duobus de papatu con- tendentibus repulsis iuxta decretum concilii predicti. 171 ltem, quia dicta repulsio vel ciectio1) dictorum contendencium difficilis est per viam facti, laborandum est, quod hec fiat per horum liberam cessionem seu reductionem. [8] Item ad dictam cessionem facilius obtinendam et quia eccle- sia non claudit gremium redeunti, deliberandum erit, utrum statuendum esset per concilium, quod quicunque electus seu eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie attenta perplexitate materie vellet cedere, eidem provideretur de notabili et securo statu in ecclesia sancta Dei. [9 Item expediens videtur, quod exnunc ordinaretur dicta provisio talis et tanta, quod de illo statu quilibet deberet pocius contentari, quam in suo miserabili statu sic instabiliter remanere. 10 ltem, si in vita horum contendencium non possit dicta cessio. quod absit, obtineri, statuendum esset, quod ipsis decedentibus non fieret nova electio ad continuandum scisua et super hoc posset utilis provisio adhiberi, ut sir, si in vita sui non merentur ecclesie pacem dare, tandem saltem cum eorum dampnabili demerita sua morte donetur. 11 ltemn, si per dictam viam cessionis in presenti concilio non detur fluis scismati, propter boc relinquende non sunt alie vie seu modi, qui pote- runt, quando oportunum fuerit, declarari. [12 ltem, si de dictis viis vel modis aliqui videntur utiles, qui pro presenti non possunt in hoc concilio pertractari vel execucioni mandari, in hoc casu presens concilium deberet prorogari ad aliquod breve tempus in loco habili et decenti et exnune tempus et locus declarari, ubi partes contendentes per se vel procuratores sufficientes possent compa- rere ad dandum pacem ecclesie, ad quam efficaciter procurandam b) ipsi et sui sequaces set obedientes tenentur non solum sub pena n) 5070 dazu Predicti quinque modi et articuli huius cedule super modo proce- dendi presentati fuerunt coram d. n. papa in generali congregacione ex parte theologice fncultatis. b) W pertinaces. 1) Uber den Petitdruck vel. die Einleitung.
Strana 57
1415 Januar 10. 57 dampnacionis eterne, set eciam exterminacionis temporalis*) igni et gladio prosequende. [13 Itein ex nune statuenda essent remedia, quibus provideretur. quantum humana patitur prndencia, quod in futurum non fieret tale seisma ex similibus occasionibus vel radicalibus causis, ex quibus hoe nephandum ortum habuisse dinoscitur; de hac materia ubi oportunum fuerit, poterit lacius declarari. [14] Item interim, quod predicta tamquam primo et princi- paliter agenda tractabuntur, dicti deputati poterunt informaciones varias requirere et in scriptis redigere super reformacione uni- versalis ecclesie, de quibus postea poterit consilium statuere. quantun expediens videbitur. Et de hac materia multa scripta sunt, que diligenter examinare non est inutile, quia, si in presenti concilio non appareret expediens de omnibus illis diffinire, tamen de aliquibus ommino expediret et alia ex nunc preparata ad aliud reservare concilium. [15] Item si forte videretur, quod aliud concilium ita breviter celebrare nimis esset supptuosum et laboriosum et partibus contendentibus et suis obedientibus onerosum, auctoritate pre- sentis concilii ordinari posset, quod certi notabiles persone, prelati et alii de diversis nacionibus et regnis usque ad certum numerum, loco et tempore ex nunc declarandis, convenirent cum partibus contendentibus vel eorum procuratoribus et quod isti sic congregati representarent concilium generale ac quidquid diffinirent, esset perinde5) ac si in concilio esset factuim. Et hoc non est inri divino aut humano contrarium, quia simile legitur a sanctis patribus esse factum. 16 ltem si dicatur, quod forte ipsi principaliter contendentes in premissis non consentirent°). dico, quod si contra tam iusta et racionabilia recalcitrarent, quod absit, ex parte concilii requi- rende sunt eornm obediencie, ut eos reverenterd) amoveant*). Qui si suasionibus acquiescere noluerint, et nune prout et tunc decernendi1) sunt tanquam destructores ecclesie et5) acriter cohercendi. Quia in tam pestilenti morbo est eciam cum cauterio providendum. De modo antem cohercionis et provisionis in casu predicto alibi specialiter dictum est. [17] ltem si dicatur, quod hiis. que decernentur in presenti concilio dicti contendentes obtemperare nou tenentur, quia, ut a) Fehli P. b) P'provide valereni. c) 5100 folgl an Stelle des obigen: et sine causa recaleitrent. d) Pirreverenter, e) 5097 ninmoneant. f) 510 deiciendi. g) fehl 517, 1.
1415 Januar 10. 57 dampnacionis eterne, set eciam exterminacionis temporalis*) igni et gladio prosequende. [13 Itein ex nune statuenda essent remedia, quibus provideretur. quantum humana patitur prndencia, quod in futurum non fieret tale seisma ex similibus occasionibus vel radicalibus causis, ex quibus hoe nephandum ortum habuisse dinoscitur; de hac materia ubi oportunum fuerit, poterit lacius declarari. [14] Item interim, quod predicta tamquam primo et princi- paliter agenda tractabuntur, dicti deputati poterunt informaciones varias requirere et in scriptis redigere super reformacione uni- versalis ecclesie, de quibus postea poterit consilium statuere. quantun expediens videbitur. Et de hac materia multa scripta sunt, que diligenter examinare non est inutile, quia, si in presenti concilio non appareret expediens de omnibus illis diffinire, tamen de aliquibus ommino expediret et alia ex nunc preparata ad aliud reservare concilium. [15] Item si forte videretur, quod aliud concilium ita breviter celebrare nimis esset supptuosum et laboriosum et partibus contendentibus et suis obedientibus onerosum, auctoritate pre- sentis concilii ordinari posset, quod certi notabiles persone, prelati et alii de diversis nacionibus et regnis usque ad certum numerum, loco et tempore ex nunc declarandis, convenirent cum partibus contendentibus vel eorum procuratoribus et quod isti sic congregati representarent concilium generale ac quidquid diffinirent, esset perinde5) ac si in concilio esset factuim. Et hoc non est inri divino aut humano contrarium, quia simile legitur a sanctis patribus esse factum. 16 ltem si dicatur, quod forte ipsi principaliter contendentes in premissis non consentirent°). dico, quod si contra tam iusta et racionabilia recalcitrarent, quod absit, ex parte concilii requi- rende sunt eornm obediencie, ut eos reverenterd) amoveant*). Qui si suasionibus acquiescere noluerint, et nune prout et tunc decernendi1) sunt tanquam destructores ecclesie et5) acriter cohercendi. Quia in tam pestilenti morbo est eciam cum cauterio providendum. De modo antem cohercionis et provisionis in casu predicto alibi specialiter dictum est. [17] ltem si dicatur, quod hiis. que decernentur in presenti concilio dicti contendentes obtemperare nou tenentur, quia, ut a) Fehli P. b) P'provide valereni. c) 5100 folgl an Stelle des obigen: et sine causa recaleitrent. d) Pirreverenter, e) 5097 ninmoneant. f) 510 deiciendi. g) fehl 517, 1.
Strana 58
58 dicunt adulatores mendaces*), verus papa non tenetur sequi deli- berata decreta concilii generalis; dico"), quod iste error perni- ciosissimus maxime est in casn presenti, quia secundum dictamen iuris naturalis in quolibet corpore ligandum est") capud et modis omnibus cohercendum, si in membra cetera furore niteretur seu tyrannicam rabiem exerceret. [18 Item si dicatur, quod dicti contendentes forte in dicto concilio multa promittent, que minime observabunt, et ita huius concilii decreta debita execucione carebunt; dico, quod hiis fallaciis necesse erit providere dando frenum malicie effrenate, super quo dabuntur modi, si opus fuerit. [19] ltem super hoc et omnibus premissis consideranda erit professio, quam fecit Bonifacius VIII. et antea fecerant prede- cessores sui, eaque, si a successoribus fieret, addendo, que in presenti concilio diffinirentur. Per hoc provideretur multis incon- venientibus antedictis.“) [20] ltem si dicatur, quod forte dicti contendentes ad istud concilium non veniant, vel forte non sufficienter mittant, quid ergo alii sine ipsorum presencia vel consensu potuerint; dico, quod idem per omnia facere poterit conciliuu ac si illi persona- liter interessent. Alioquin, si ad providendum tante necessitati exspectetur eorum presencia vel consensus, nunquam erit finis huins miserie, quod absurdinn est dicere. [21 ltem quantum ad d. u. Johannem papam XXIII., quia ipse cum serenissimo d. rege Romano*) solempniter concordavit de loco et tempore concilii") ipsiunque per snas litteras et nuncios apostolicos ac legatos, quantum ad suam obedienciam, intimavits) et convocavit, alios eciam, qui sibi non obediunt, per dictum d. regem exhortari et requiri fecit et consensit, tandem cum suo collegio cum magnis periculis et laboribus et expensis montes transiit et ad civitatem Constanciensem tamquain vir constantissimus applicuit. [22] Item quantum ad alios duos contendentes idem d. rex eis et illis de sua obediencia intimavit dictum concilium offerrens eis salvum conductum et omnimodam securitatem pro se et suis obedienciis, quos vellet ad dictum concilimn convocare eciam de consensu dicti domini nostri. Et ideo illorum absencia erit eis I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) 5097, P sui. b) 5097 respondeo. c) 5100, P esset. d) 5017 vindictis. e) 5100 Roma- norum. r) 5100 folgt generalis. g) 5097, 5100 nunciavit.
58 dicunt adulatores mendaces*), verus papa non tenetur sequi deli- berata decreta concilii generalis; dico"), quod iste error perni- ciosissimus maxime est in casn presenti, quia secundum dictamen iuris naturalis in quolibet corpore ligandum est") capud et modis omnibus cohercendum, si in membra cetera furore niteretur seu tyrannicam rabiem exerceret. [18 Item si dicatur, quod dicti contendentes forte in dicto concilio multa promittent, que minime observabunt, et ita huius concilii decreta debita execucione carebunt; dico, quod hiis fallaciis necesse erit providere dando frenum malicie effrenate, super quo dabuntur modi, si opus fuerit. [19] ltem super hoc et omnibus premissis consideranda erit professio, quam fecit Bonifacius VIII. et antea fecerant prede- cessores sui, eaque, si a successoribus fieret, addendo, que in presenti concilio diffinirentur. Per hoc provideretur multis incon- venientibus antedictis.“) [20] ltem si dicatur, quod forte dicti contendentes ad istud concilium non veniant, vel forte non sufficienter mittant, quid ergo alii sine ipsorum presencia vel consensu potuerint; dico, quod idem per omnia facere poterit conciliuu ac si illi persona- liter interessent. Alioquin, si ad providendum tante necessitati exspectetur eorum presencia vel consensus, nunquam erit finis huins miserie, quod absurdinn est dicere. [21 ltem quantum ad d. u. Johannem papam XXIII., quia ipse cum serenissimo d. rege Romano*) solempniter concordavit de loco et tempore concilii") ipsiunque per snas litteras et nuncios apostolicos ac legatos, quantum ad suam obedienciam, intimavits) et convocavit, alios eciam, qui sibi non obediunt, per dictum d. regem exhortari et requiri fecit et consensit, tandem cum suo collegio cum magnis periculis et laboribus et expensis montes transiit et ad civitatem Constanciensem tamquain vir constantissimus applicuit. [22] Item quantum ad alios duos contendentes idem d. rex eis et illis de sua obediencia intimavit dictum concilium offerrens eis salvum conductum et omnimodam securitatem pro se et suis obedienciis, quos vellet ad dictum concilimn convocare eciam de consensu dicti domini nostri. Et ideo illorum absencia erit eis I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) 5097, P sui. b) 5097 respondeo. c) 5100, P esset. d) 5017 vindictis. e) 5100 Roma- norum. r) 5100 folgt generalis. g) 5097, 5100 nunciavit.
Strana 59
1415 Januar nach 10. 59 ad negligenciam et culpam repntanda et non in dampnun et perniciem ecclesie retorquenda. Premissa sub correctione posita sunt sine allegacione raci- onum vel antoritatum gracia brevitatis. Set si aliqua revocentur in dubium, paratus sum ea declarare et ad obiecta respondere. Cardinalis“) Cameracensis"). (23) Januar nach 10. — Doctor anonymus. Tert: P f. 102. Inhalt: Ergänzung von Aillis vorausgehendem Antrag. Cedula cuiusdam doctoris super illa, que incipit: �Quia christifideles'. Circa primum et secundum videretur expedire, quod procuratores et promotores et conciliarii essent viri industriosi et circumspecti, set eciam virtnosi et veri zelatores ecclesie non querentes, que sua sunt, et magis anlielantes ad reformacionem eccle- sie in moribus, quam ad incrementa in diviciis et in mundi gloria. Quoniam, si concilium gubernatum fuerit per sapientem huins mundi et non per sapiencian, . . . timeri oportet, ne a Christo deseratur, apud quem sapiencia huius mundi stulticia est. Item caveatur, ne isti promotores concilii et conciliarii sint multum coniuncti et familiares illis, quorum excessus sunt emendandi. ltem videretur expedire, quod ex parte concilii mandaretur istis predictis promotoribus et conciliariis et omnibus aliis, ad quos pertinet deliberare vel quoquo modo consulere sub pena eterne maledictionis, quatenus quilibet eorum solum Deum pre oculis habeat et sine omni accepcione personarum, quod noverit expedire pro reformacione ecclesie, constanter edicat. Circa finem tercii: Utinam parvulis per veram humilitatem magna daretur audiencia, quibus datur gracia consulendi, que recta sunt. Nec ipsi aspirant ad pompan sicut superbi, qui perduxerunt ecclesiam ad hanc miseriam et conantur adhuc eam, quantum in eis est, amplins ledere. Circa sextum: Si fortasse universalis unio non poterit fieri in persona d. n. Johannis XXIII. propter aliorum pertinaciam forte nolencium cedere, nisi d. Johannes cedat, utinam tunc ipse d. Johannes ad perpetuam gloriam nominis sui vellet se inchnare ad cedendum ad consolacionen ecclesie per aliam viam vix consolabilis. a) Nur 5097.
1415 Januar nach 10. 59 ad negligenciam et culpam repntanda et non in dampnun et perniciem ecclesie retorquenda. Premissa sub correctione posita sunt sine allegacione raci- onum vel antoritatum gracia brevitatis. Set si aliqua revocentur in dubium, paratus sum ea declarare et ad obiecta respondere. Cardinalis“) Cameracensis"). (23) Januar nach 10. — Doctor anonymus. Tert: P f. 102. Inhalt: Ergänzung von Aillis vorausgehendem Antrag. Cedula cuiusdam doctoris super illa, que incipit: �Quia christifideles'. Circa primum et secundum videretur expedire, quod procuratores et promotores et conciliarii essent viri industriosi et circumspecti, set eciam virtnosi et veri zelatores ecclesie non querentes, que sua sunt, et magis anlielantes ad reformacionem eccle- sie in moribus, quam ad incrementa in diviciis et in mundi gloria. Quoniam, si concilium gubernatum fuerit per sapientem huins mundi et non per sapiencian, . . . timeri oportet, ne a Christo deseratur, apud quem sapiencia huius mundi stulticia est. Item caveatur, ne isti promotores concilii et conciliarii sint multum coniuncti et familiares illis, quorum excessus sunt emendandi. ltem videretur expedire, quod ex parte concilii mandaretur istis predictis promotoribus et conciliariis et omnibus aliis, ad quos pertinet deliberare vel quoquo modo consulere sub pena eterne maledictionis, quatenus quilibet eorum solum Deum pre oculis habeat et sine omni accepcione personarum, quod noverit expedire pro reformacione ecclesie, constanter edicat. Circa finem tercii: Utinam parvulis per veram humilitatem magna daretur audiencia, quibus datur gracia consulendi, que recta sunt. Nec ipsi aspirant ad pompan sicut superbi, qui perduxerunt ecclesiam ad hanc miseriam et conantur adhuc eam, quantum in eis est, amplins ledere. Circa sextum: Si fortasse universalis unio non poterit fieri in persona d. n. Johannis XXIII. propter aliorum pertinaciam forte nolencium cedere, nisi d. Johannes cedat, utinam tunc ipse d. Johannes ad perpetuam gloriam nominis sui vellet se inchnare ad cedendum ad consolacionen ecclesie per aliam viam vix consolabilis. a) Nur 5097.
Strana 60
60 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Circa X. videtur, quod, quidquid statueretur, non per hoc scisma tolleretur post mortem contendencium, quia cardinales eorum presentes et futuri, quomodo potuerint obligari ad ser- vandum, quod statuitur. Circa XII.: Si in hoc concilio non habebitur perfecta unio, vi- detur omnino necessariun, quod ordinetur alind concilium in brevi et provideatur contra gravitatem expensarum, propter quam multi retrahuntur a veniendo aut mittendo ad concilium. Et videtur, quod quilibet prelatus unum notabilem mitteret cum paucis fami- liaribns vel sicud tangitur in XV. puncto. Circa XVII. videtur, quod omnino papa teneatur obtemperare quoad illa, que sunt opportuna pro reformacione ecclesie, quoad sanctimoniam et odorem bone fame, quomodo nec a Christo nec ab ecclesia recepit unquam hoc impediendi facultatem. Et si ecclesia stante in bono et sancto statu non expediret fortasse multum disputare de potestate pape, ut populus fidelis maiori auctoritati reverencius obediret, tamen in hoc maligno statu neces- sitas compellit propter perversum potestatis usum, quod non plus potestatis atribuatur pape, quam opportet. Experiencia docet de plausoribus quondam Gregorii et Benedicti. Circa finem XXV.1) videtur, quod fere omnes principes attediati sunt de tantorum inutilium laborum prolixitate, videntes pertinaciam contendencium et sibi adhereucium, cuins occasione habet hodie lecclesia plures persecutores, quam consolatores. Utinam status ecclesiasticus novissime provideret et non ita miserabiliter se ipsum precipitaret in . . . baratrum. (24) Januar vor 12. — 1nonymus. 2) Text: P f. 88. Inhatt: Das Pisamum bedarf keiner Bestätigung: Erste Auf- gube des Kouzils ist die Union. Papa3), cardinales et alii prelati ac eciam omnes cristiani obligantur ad tractandum de modis et viis racionabilibus, per quos veniri possit ad integram et perfectam unionem ecclesie et debitam reformacionem eins in capite et in menbris. a) Dasu con spaterer Hand Modus agendi in concilio. 1) Wohl irrig für [22]. Dorthin paßt der Satz. 1 Inhanger Aillis.
60 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Circa X. videtur, quod, quidquid statueretur, non per hoc scisma tolleretur post mortem contendencium, quia cardinales eorum presentes et futuri, quomodo potuerint obligari ad ser- vandum, quod statuitur. Circa XII.: Si in hoc concilio non habebitur perfecta unio, vi- detur omnino necessariun, quod ordinetur alind concilium in brevi et provideatur contra gravitatem expensarum, propter quam multi retrahuntur a veniendo aut mittendo ad concilium. Et videtur, quod quilibet prelatus unum notabilem mitteret cum paucis fami- liaribns vel sicud tangitur in XV. puncto. Circa XVII. videtur, quod omnino papa teneatur obtemperare quoad illa, que sunt opportuna pro reformacione ecclesie, quoad sanctimoniam et odorem bone fame, quomodo nec a Christo nec ab ecclesia recepit unquam hoc impediendi facultatem. Et si ecclesia stante in bono et sancto statu non expediret fortasse multum disputare de potestate pape, ut populus fidelis maiori auctoritati reverencius obediret, tamen in hoc maligno statu neces- sitas compellit propter perversum potestatis usum, quod non plus potestatis atribuatur pape, quam opportet. Experiencia docet de plausoribus quondam Gregorii et Benedicti. Circa finem XXV.1) videtur, quod fere omnes principes attediati sunt de tantorum inutilium laborum prolixitate, videntes pertinaciam contendencium et sibi adhereucium, cuins occasione habet hodie lecclesia plures persecutores, quam consolatores. Utinam status ecclesiasticus novissime provideret et non ita miserabiliter se ipsum precipitaret in . . . baratrum. (24) Januar vor 12. — 1nonymus. 2) Text: P f. 88. Inhatt: Das Pisamum bedarf keiner Bestätigung: Erste Auf- gube des Kouzils ist die Union. Papa3), cardinales et alii prelati ac eciam omnes cristiani obligantur ad tractandum de modis et viis racionabilibus, per quos veniri possit ad integram et perfectam unionem ecclesie et debitam reformacionem eins in capite et in menbris. a) Dasu con spaterer Hand Modus agendi in concilio. 1) Wohl irrig für [22]. Dorthin paßt der Satz. 1 Inhanger Aillis.
Strana 61
1415 Jan. vor 12 — Jan. nach 12. 61 Quicunque maxime in hoc sacro concilio, ubi*) est omni- moda libertas et securitas loquendi, non proponit modos racio- nabiles, qui sibi occurrunt, perveniendi ad ista, graviter peccat. Quicunque ob causam complacencie dicit vel facit aliqua, per que impediatur, ne fiat dicta unio vel differatur, fautor est scismatis. Quicunque asserit vel procurat concilium Pisanum confirmari debere ante huiusmodi tractatum ad hoc, ut pauciores sint vie vel minus abiles perveniendi ad dictam unionem, fautor est scismatis. Concilium Pisauum rite et legittime celebratum non indiget confirmacione et maxime, quamdiu nemo est, qui infirmet seu inpungnet. Angelus Corario et Petrus de Luna audiri nón debent, si proponere velint de iure suo papatus vel opponere sacro con- cilio Pisano et in istis tantum persistere. Si vero velint cedere iuri suo vel ponere se in manu concilii et de istis tractare, ita quod sequatur plena et perfecta unio in ecclesia Dei, audiendi sunt et exaudiendi etc. (25) Januar vor 12. — Ailli card. 1) Text: W 5070; 5100 f. 61; P f. 92. Druck: Hardt II 202; Mausi NXVII 547. Inhalt: In Ausnahmefällen kann auch der Kaiser ein Konzil berufen: die Gesandten der beiden Gegner müssen gehort werden; nur in 3 Fällen würde es der Bestätigung des Pisanums bedürfen. Sciendum est2), quod presens concilium .. . fieri potest. b) (26) Jannar nach 12. — Johannes Falkenberg O. Praed. Text: P f. 102. Inhalt: Protest gegen die Beschränkung der Redefreiheil durch Johann XXIII. Frater Johannes Falkenberg ordinis Predicatorum magister in sacra pagina de Polonia. a) Von der späteren Hand ans nisi corrigiert. b) Ergdneungen 5100: Hardt II 202 Z. 1 (des Tertes) instanciam serenissimi principin d. regis Romanorum, qni censetur esse specialis advocatus ecclesie: Z. 3 r. u. vocari, ut in casu predicto vel eciam a cardinalibus vel in eorum negligeneia ecinm ab ulils, ut alias declaratum est in casu concilii Pysani; S. 204 nach P recusent omnem st. communem. 1) Fher Verfasser vgl. Finke. Forschungen u. Quellen S. 130 ; über andere Datierung Katterbach S. 15. 1) Überschriff 5070: Quod dupplex sit auctoritas parcialis concilii presentis. P: Cedula presentata d. regi Romanorum . . .
1415 Jan. vor 12 — Jan. nach 12. 61 Quicunque maxime in hoc sacro concilio, ubi*) est omni- moda libertas et securitas loquendi, non proponit modos racio- nabiles, qui sibi occurrunt, perveniendi ad ista, graviter peccat. Quicunque ob causam complacencie dicit vel facit aliqua, per que impediatur, ne fiat dicta unio vel differatur, fautor est scismatis. Quicunque asserit vel procurat concilium Pisanum confirmari debere ante huiusmodi tractatum ad hoc, ut pauciores sint vie vel minus abiles perveniendi ad dictam unionem, fautor est scismatis. Concilium Pisauum rite et legittime celebratum non indiget confirmacione et maxime, quamdiu nemo est, qui infirmet seu inpungnet. Angelus Corario et Petrus de Luna audiri nón debent, si proponere velint de iure suo papatus vel opponere sacro con- cilio Pisano et in istis tantum persistere. Si vero velint cedere iuri suo vel ponere se in manu concilii et de istis tractare, ita quod sequatur plena et perfecta unio in ecclesia Dei, audiendi sunt et exaudiendi etc. (25) Januar vor 12. — Ailli card. 1) Text: W 5070; 5100 f. 61; P f. 92. Druck: Hardt II 202; Mausi NXVII 547. Inhalt: In Ausnahmefällen kann auch der Kaiser ein Konzil berufen: die Gesandten der beiden Gegner müssen gehort werden; nur in 3 Fällen würde es der Bestätigung des Pisanums bedürfen. Sciendum est2), quod presens concilium .. . fieri potest. b) (26) Jannar nach 12. — Johannes Falkenberg O. Praed. Text: P f. 102. Inhalt: Protest gegen die Beschränkung der Redefreiheil durch Johann XXIII. Frater Johannes Falkenberg ordinis Predicatorum magister in sacra pagina de Polonia. a) Von der späteren Hand ans nisi corrigiert. b) Ergdneungen 5100: Hardt II 202 Z. 1 (des Tertes) instanciam serenissimi principin d. regis Romanorum, qni censetur esse specialis advocatus ecclesie: Z. 3 r. u. vocari, ut in casu predicto vel eciam a cardinalibus vel in eorum negligeneia ecinm ab ulils, ut alias declaratum est in casu concilii Pysani; S. 204 nach P recusent omnem st. communem. 1) Fher Verfasser vgl. Finke. Forschungen u. Quellen S. 130 ; über andere Datierung Katterbach S. 15. 1) Überschriff 5070: Quod dupplex sit auctoritas parcialis concilii presentis. P: Cedula presentata d. regi Romanorum . . .
Strana 62
62 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Casus est iste: Die iovis decimo Januarii, presente [d.] n. papa et dominis cardinalibus in congregacione concilii cardinalis Cameracensis ex parte magistrorum in theologia in presenti concilio existencium 1) presentavit quandam cedulam super modo procedendi in hoc concilio, deinde quandam aliam2) ex parte quorundaim prelatorum et doctorum super via mansue- tudinis tenenda, antequaim procedatur ad confirmacionem Pisani concilii seu aggravacionem penarum etc. Proposuitque aliqua ex parte dictorum magistrorum in theo- logia ad honorem theologice facultatis et per consequens fidei cristiane. Postquam omnia dictus dominus noster [viderat].*) satis gratum dedit responsum et publice dixit, quod vidit illa scripta dicti d. Cameracensis et quod bene scribebat, dicta sua quodammodo approbando. Postea vero cum dominis cardinalibus ad partem occasione premissorum per dictum Cameracensem propositorum ordinavit, quod de cetero nullus cardinalis aliquid proponat in concilio sen congregacione generali, nisi de ipsius ac cardinalium deliberacione vel consensu. Deinde vero per quasdai falsas et adulatorias informaciones quorundam Mendicancium commotus dixit vel mandavit maioribus ordinum, quod doctoribus sacre theologie eis subiectis preciperent, quod amplius cum dicto d. Cameracensi non loquerentur nec amplius in domo sua super materia convenirent, in qua prins de mandato sne sanctitatis ad deliberandin consueverant congregari. Super quo casu questiones premisse proponuntur: Quia in sacro generali concilio debet omnibus esse verbum liberum et maxime verbum theologicum iuxta illud apostoli: Verbum Dei non alligatur3), ideo humiliter petitur responsio se- quencium questionuu: Utrum pape liceat ordinare vel precipere, quod nullus car- dinalis in sacro hoc concilio aliquid proponat in congregacione generali nisi de ipsius ac cardinalium consensu et ipsorum pre- via deliberacione? Utrum cardinalibus liceat tali ordinacioni vel precepto con- sentire et ad hoc consilium dare? a) Fehlt HIs. 1) Später facultas theologica genannt. 1) Vgl. die Einleitung dazu. *) Kein Schriftwort!
62 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Casus est iste: Die iovis decimo Januarii, presente [d.] n. papa et dominis cardinalibus in congregacione concilii cardinalis Cameracensis ex parte magistrorum in theologia in presenti concilio existencium 1) presentavit quandam cedulam super modo procedendi in hoc concilio, deinde quandam aliam2) ex parte quorundaim prelatorum et doctorum super via mansue- tudinis tenenda, antequaim procedatur ad confirmacionem Pisani concilii seu aggravacionem penarum etc. Proposuitque aliqua ex parte dictorum magistrorum in theo- logia ad honorem theologice facultatis et per consequens fidei cristiane. Postquam omnia dictus dominus noster [viderat].*) satis gratum dedit responsum et publice dixit, quod vidit illa scripta dicti d. Cameracensis et quod bene scribebat, dicta sua quodammodo approbando. Postea vero cum dominis cardinalibus ad partem occasione premissorum per dictum Cameracensem propositorum ordinavit, quod de cetero nullus cardinalis aliquid proponat in concilio sen congregacione generali, nisi de ipsius ac cardinalium deliberacione vel consensu. Deinde vero per quasdai falsas et adulatorias informaciones quorundam Mendicancium commotus dixit vel mandavit maioribus ordinum, quod doctoribus sacre theologie eis subiectis preciperent, quod amplius cum dicto d. Cameracensi non loquerentur nec amplius in domo sua super materia convenirent, in qua prins de mandato sne sanctitatis ad deliberandin consueverant congregari. Super quo casu questiones premisse proponuntur: Quia in sacro generali concilio debet omnibus esse verbum liberum et maxime verbum theologicum iuxta illud apostoli: Verbum Dei non alligatur3), ideo humiliter petitur responsio se- quencium questionuu: Utrum pape liceat ordinare vel precipere, quod nullus car- dinalis in sacro hoc concilio aliquid proponat in congregacione generali nisi de ipsius ac cardinalium consensu et ipsorum pre- via deliberacione? Utrum cardinalibus liceat tali ordinacioni vel precepto con- sentire et ad hoc consilium dare? a) Fehlt HIs. 1) Später facultas theologica genannt. 1) Vgl. die Einleitung dazu. *) Kein Schriftwort!
Strana 63
1415 Januar vor 12. 63 Utrum hoc ordinantes vel precipientes vel consilium dantes. quantum in se est, impediant huius sacri concilii libertatem? Utrum tales contraveniant seu contradicant libertati et securitati promisse per regem Romanorum de libere loquendo et consulendo? Utrum talem libertatem loquendi tollere vel impedire sapiat fautoriam scismatis, cum [del extirpacione scismatis principaliter sit loquendum? Utrum cardinales et maxime theologus tali ordinacioni vel precepto teneatur obedire, cum ad theologicam facultatem maxime pertineat facta fidei et pacis seu unionis ecclesie promovere et cum scriptum 1) sit magis [oportere] Deo vel hominibus obedire? Utrum pape liceat inhibere doctoribus theologis loqui vel amplius convenire cum cardinali theologo deputato super materia fidei, alios theologos convocare ipso prius non vocato, non audito, non convicto, non condempnato? Utrum inducentes ad hoc papam per falsas informaciones adulatorias sint censendi suspecti de fautoria scismatice authen- tice pravitatis et tamquam tales a presenti concilio excludendi? (27) Januar vor 12.2) — Ailli card. Text: P f. 97; München 17835 f. 355. Inhalt: In vier Punkten wird dargetan, daß das minus malum genommen werden müsse; also die Gesandten der Gegner zulassen, sie milde behiandeln, daß der Papst gegebenenfalls zediere. Hinweis auf die schlimmen Folgen der harten Behandlung der Griechen. Ad 3) informacionem principum et aliorum christifidelium non plene in theologia aut iurisdica sciencia peritorum super eis, que in sacro concilio tractanda erunt et agenda propununtur, documenta eis memoriter inprimenda, que sunt velud HIl lapides angulares, super quibus stabilitur tocius huius spiritualis edificii fundamentum: 1) Act. 5, 29. 2) Man streitet noch über gewisse Formalitäten; man soll die Gesandten der Gegmer zulassen. Also vor dem 12. Januar. (Vgl. Nr. 3 und 4.) Anderer- seits meist Ailli hier zuerst auf eine eventuelle Zession Johanns hin, was er am 16. Januar noch nicht getan hat. Freilich ist die Fassung noch sehr vor- sichtig. 2) Uberschrift : Instructio utilis P. Cameracensis.
1415 Januar vor 12. 63 Utrum hoc ordinantes vel precipientes vel consilium dantes. quantum in se est, impediant huius sacri concilii libertatem? Utrum tales contraveniant seu contradicant libertati et securitati promisse per regem Romanorum de libere loquendo et consulendo? Utrum talem libertatem loquendi tollere vel impedire sapiat fautoriam scismatis, cum [del extirpacione scismatis principaliter sit loquendum? Utrum cardinales et maxime theologus tali ordinacioni vel precepto teneatur obedire, cum ad theologicam facultatem maxime pertineat facta fidei et pacis seu unionis ecclesie promovere et cum scriptum 1) sit magis [oportere] Deo vel hominibus obedire? Utrum pape liceat inhibere doctoribus theologis loqui vel amplius convenire cum cardinali theologo deputato super materia fidei, alios theologos convocare ipso prius non vocato, non audito, non convicto, non condempnato? Utrum inducentes ad hoc papam per falsas informaciones adulatorias sint censendi suspecti de fautoria scismatice authen- tice pravitatis et tamquam tales a presenti concilio excludendi? (27) Januar vor 12.2) — Ailli card. Text: P f. 97; München 17835 f. 355. Inhalt: In vier Punkten wird dargetan, daß das minus malum genommen werden müsse; also die Gesandten der Gegner zulassen, sie milde behiandeln, daß der Papst gegebenenfalls zediere. Hinweis auf die schlimmen Folgen der harten Behandlung der Griechen. Ad 3) informacionem principum et aliorum christifidelium non plene in theologia aut iurisdica sciencia peritorum super eis, que in sacro concilio tractanda erunt et agenda propununtur, documenta eis memoriter inprimenda, que sunt velud HIl lapides angulares, super quibus stabilitur tocius huius spiritualis edificii fundamentum: 1) Act. 5, 29. 2) Man streitet noch über gewisse Formalitäten; man soll die Gesandten der Gegmer zulassen. Also vor dem 12. Januar. (Vgl. Nr. 3 und 4.) Anderer- seits meist Ailli hier zuerst auf eine eventuelle Zession Johanns hin, was er am 16. Januar noch nicht getan hat. Freilich ist die Fassung noch sehr vor- sichtig. 2) Uberschrift : Instructio utilis P. Cameracensis.
Strana 64
64 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Primum est de fine, ad quem presens concilium ordinatur; secundum de mediis, quibus ad dictum finem pervenitur; tercium de regula, per quam inpedimentis obviatur; quartum de exemplo nobis in hoc scismate pro speculo proposito. Primum documentum de fine, ad quem presens concilimu prin- cipaliter ordinatur, fundatur in bulla apostolica, in qua mandatur presens concilium congregari pro pace ecclesie et tranquillitate populi cristiani. Hic est ergo finis principalis, ad quem tendere debemius, quia secundum philosophum finis primo debet esse in intencione et ante oculos mentis habendus sicud signum ad sagittam. Et ideo, cum de universali reformacione ecclesie agatur tam in capite quain in membris et presens scisma sit prima et principalis difformitas ecclesie, ad eius reformacionem et totalem extirpa- cionem per pacem et integram unionem ecclesie, sine qua nequit universalis reformacio obtineri, primo et principaliter laborandum est nec solum ad exterminacionem presentis scismatis, set eciam cuinscumque futuri ex similibus causis vel radicibus possibilis exhorientis2) exemplo sanctorum patrum, qui similiter in aliis conciliis generalibus fecisse leguntur. Secundum documentum de mediis, quibus ad dictum finem pervenitur, fundatur in hoc, quia secundum philosophum, qui querit linem, eciam diligenter querere debet media, que sint ad finem. Et ideo non solnn una via, set omnibus viis et mediis racionabilibus iuri naturali et divino non repugnantibus ad finem predictumn ten- dendum est et quidquid proponitur in presenti concilio, quod pre- dicto fini aut mediis ad ipsum convenientibns favorem daret, illud recipiendum est et econtra, quod illis repngnaret, excludendum. Tercium documentum est de regula, per quam inpedimentis ad dictum finem et ad eius media repugnantibus obviatur. Pro quo sciendum est5): Hic habet locum pro fundamento illa communis tam divini quam humani inris regnla: de duobus malis minus malum est eligendum. Et ideo, quando proponitur aliquid tamquam con- veniens medium ad finem predictum, si ad impediendum illud opponatur, quod ex illo sequitur aliquod malum vel inconveniens. considerandum est, quod illorum sit magis malum et reiecto maiori malo mimiis malum acceptandum. In quo casn illud, quod alias esset minus malum, respectu maioris mali desinit esse malum et reputatur bonmn. Verbi gracia: Quid est maius malum, vel quas- a) He exhoriri. b) Mil quod.
64 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Primum est de fine, ad quem presens concilium ordinatur; secundum de mediis, quibus ad dictum finem pervenitur; tercium de regula, per quam inpedimentis obviatur; quartum de exemplo nobis in hoc scismate pro speculo proposito. Primum documentum de fine, ad quem presens concilimu prin- cipaliter ordinatur, fundatur in bulla apostolica, in qua mandatur presens concilium congregari pro pace ecclesie et tranquillitate populi cristiani. Hic est ergo finis principalis, ad quem tendere debemius, quia secundum philosophum finis primo debet esse in intencione et ante oculos mentis habendus sicud signum ad sagittam. Et ideo, cum de universali reformacione ecclesie agatur tam in capite quain in membris et presens scisma sit prima et principalis difformitas ecclesie, ad eius reformacionem et totalem extirpa- cionem per pacem et integram unionem ecclesie, sine qua nequit universalis reformacio obtineri, primo et principaliter laborandum est nec solum ad exterminacionem presentis scismatis, set eciam cuinscumque futuri ex similibus causis vel radicibus possibilis exhorientis2) exemplo sanctorum patrum, qui similiter in aliis conciliis generalibus fecisse leguntur. Secundum documentum de mediis, quibus ad dictum finem pervenitur, fundatur in hoc, quia secundum philosophum, qui querit linem, eciam diligenter querere debet media, que sint ad finem. Et ideo non solnn una via, set omnibus viis et mediis racionabilibus iuri naturali et divino non repugnantibus ad finem predictumn ten- dendum est et quidquid proponitur in presenti concilio, quod pre- dicto fini aut mediis ad ipsum convenientibns favorem daret, illud recipiendum est et econtra, quod illis repngnaret, excludendum. Tercium documentum est de regula, per quam inpedimentis ad dictum finem et ad eius media repugnantibus obviatur. Pro quo sciendum est5): Hic habet locum pro fundamento illa communis tam divini quam humani inris regnla: de duobus malis minus malum est eligendum. Et ideo, quando proponitur aliquid tamquam con- veniens medium ad finem predictum, si ad impediendum illud opponatur, quod ex illo sequitur aliquod malum vel inconveniens. considerandum est, quod illorum sit magis malum et reiecto maiori malo mimiis malum acceptandum. In quo casn illud, quod alias esset minus malum, respectu maioris mali desinit esse malum et reputatur bonmn. Verbi gracia: Quid est maius malum, vel quas- a) He exhoriri. b) Mil quod.
Strana 65
1415 Januar vor 12. 65 dam honoris ceremonias negligere et non curare vel ad curandum plagam scismatis tractatum pacis impedire vel differe? Quid est maius malum vel ecclesie pastorem pro bono pacis cedere vel ecclesie pacem cum periculo perpetui scismatis ulterius deferendo eam in presenti concilio non terminare? Quid est mains malum vel temperando rigorem insticie et sacri concilii Pisani circa non- nulla ibi diffinita pro bono pacis ecclesie misericorditer dispensare vel dictum concilium statim confirmando et penas aggravando ad induracionem et perpetnacionem scismatis mentes adversariorum per nimium rigorem disponere? Quartum documentinn est de exemplo, videlicet scismatis Grecorum, quod nobis pro speculo proponitur. Nam quia in prin- cipio dicti scismatis non fuit illi periculo celeriter obviatun, set contra eos rigorose processum, adeo nunc scisma firmatum est, ut vix de remedio sit sperandum, et ita, proch dolor, timendum est de presenti scismate, nisi in hoc concilio terminetur. Pro cuins terminacione et extirpacione illud siumopere observandum videtur, quod adversariis nostris vel eorum obedienciis vel amba- siatoribus suis illud non negetur, quod pessimis scismaticis et here- ticis videlicet Grecis, Armenis vel Sarracenis concedetur. Set verbi gracia: Si offerrent aliqua, que facere possint pro eorum reductione vel alias pro scismatis sedacione vel si requirant con- vencionem parcium sen aliquorum in hoc generali concilio depu- tandorum vel d. regis Romanorum cin eis vel aliquibus regibus aut principibus suarum obedienciarum, talia non sunt- refutanda aut repellenda. Ymmo hoc facere videretur sapere fautoriam scismatis et scismatice vel heretice pravitatis. (28) Januar 12. — Die Gesandlen Benedikts XIII. Druck: Bourgeois de Chastenet, Preuves 299: Mansi XXVII 550. Inhall: Vorschläge Benedikts XIII.: Union und Reform soll mil Ausschallung des Konzils durch Sigismund mil Kouzils- gesandlen in persönlichen Verhandlungen erreicht werden. Quia vestra celsitudo regia1) . . . 1) Tags darauf wurden die Gesandien des Königs von Aragon empfangen, die das Verlangen König Ferdinands nach Enion und das Anerbieten. wit Sigismund zusammen zu arbeiten, überbrachten. Beiden Gesandtschaften ant- wortet Sigismund. Er empficllt Johann XXIII. und verspricht Beratung ihrer Uorschläge. So Cerretanus Bd. II 207. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 5
1415 Januar vor 12. 65 dam honoris ceremonias negligere et non curare vel ad curandum plagam scismatis tractatum pacis impedire vel differe? Quid est maius malum vel ecclesie pastorem pro bono pacis cedere vel ecclesie pacem cum periculo perpetui scismatis ulterius deferendo eam in presenti concilio non terminare? Quid est mains malum vel temperando rigorem insticie et sacri concilii Pisani circa non- nulla ibi diffinita pro bono pacis ecclesie misericorditer dispensare vel dictum concilium statim confirmando et penas aggravando ad induracionem et perpetnacionem scismatis mentes adversariorum per nimium rigorem disponere? Quartum documentinn est de exemplo, videlicet scismatis Grecorum, quod nobis pro speculo proponitur. Nam quia in prin- cipio dicti scismatis non fuit illi periculo celeriter obviatun, set contra eos rigorose processum, adeo nunc scisma firmatum est, ut vix de remedio sit sperandum, et ita, proch dolor, timendum est de presenti scismate, nisi in hoc concilio terminetur. Pro cuins terminacione et extirpacione illud siumopere observandum videtur, quod adversariis nostris vel eorum obedienciis vel amba- siatoribus suis illud non negetur, quod pessimis scismaticis et here- ticis videlicet Grecis, Armenis vel Sarracenis concedetur. Set verbi gracia: Si offerrent aliqua, que facere possint pro eorum reductione vel alias pro scismatis sedacione vel si requirant con- vencionem parcium sen aliquorum in hoc generali concilio depu- tandorum vel d. regis Romanorum cin eis vel aliquibus regibus aut principibus suarum obedienciarum, talia non sunt- refutanda aut repellenda. Ymmo hoc facere videretur sapere fautoriam scismatis et scismatice vel heretice pravitatis. (28) Januar 12. — Die Gesandlen Benedikts XIII. Druck: Bourgeois de Chastenet, Preuves 299: Mansi XXVII 550. Inhall: Vorschläge Benedikts XIII.: Union und Reform soll mil Ausschallung des Konzils durch Sigismund mil Kouzils- gesandlen in persönlichen Verhandlungen erreicht werden. Quia vestra celsitudo regia1) . . . 1) Tags darauf wurden die Gesandien des Königs von Aragon empfangen, die das Verlangen König Ferdinands nach Enion und das Anerbieten. wit Sigismund zusammen zu arbeiten, überbrachten. Beiden Gesandtschaften ant- wortet Sigismund. Er empficllt Johann XXIII. und verspricht Beratung ihrer Uorschläge. So Cerretanus Bd. II 207. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 5
Strana 66
66 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (29) Januar Mitte 1). — Anonymus. Text: W 5097 f. 127. Inhalt: Appell an Sigismund. Charakteristik der 3 Päpste. Anschuldigungen Johanns: Unsittlichkeit, Simonie. Korruption der Kurie. Seine Herrschaft in Konstanz. Sigismund soll für Union und Beseitigung Johanns wirken. Sacra2) regia maiestas, illustrissime ac inclite totius orbis favente altissimo imperator semper auguste. Hanc presentem paginam tibi angelo Dei in terris de mandato prelatorum, doc- torum et allorum Christi fidelium in hac parte michi corde et animo adlierencium, ego omnium aliorum minor sub stilo adeo humili cum formidine et pavore vix presuno destinare, attento presertim, quod tu es de fonte elyconici potatus et in sciencia dic- tandi eloquentissimus: Dignetur tamen tua regia maiestas caritativam exhortacionem infrascriptam, etsi alto stylo minime exorietur, non omnino vilipendere 2), ymo pii patris more eidem affectuose et efficaciter intendere, taliter, quod petita suum sorcian- tur effectuin. Materia presentis epistole est scismatis extirpacio seu Christianorum diversorum ad unionem reductio. Magna quippe, nova et inusitata quamquam vili stilo scribere propono. Ac eciam de rebus, que ad rem publicam et ad utilitatem sacri imperii pertinere noscuntur, necnon de hiis, que ad religionem Deorum immortalium et pietatem pertinent, principaliter disceptabo"). Infra- scripta autem dant nonnulli pacis ecclesie zelatores, qui pro ipsius unione diu incessanter laborarunt, confidentes penitus de tua prudencia, que favente altissimo exsuperat omnem humanum sensum pro manifestacione falsitatis allegacionum adversariorum ac fidei Jhesu Christi emulorum, qui scisina notorie sustinere vi- dentur atque variis ac falsis coloribus sophystice defendere nitun- tur. Scribentes, inquam, hanc epistolam homines sunt prompti et parati in facto regiminis ecclesie, quantuur Deus ipsis ministraverit, sanum prestare consilium. Itaque nichil hic scribitur odio seu rancore cuiuscunque persone, set solum zelo unionis ecclesie ac animo avisandi te de infrascriptis. Princeps serenissime. Procul dubio tu post Demn es unica nostra spes a) Schreiber liebt Ferdoppelungen: villipendere, exsupperat. Hier vereinfacht. Auch sonstige Schreibfehler korrigiert. b) Hs disceptavo. 1) Zur Datierung vgl. Katterbach S. 22 f. Anm. Verfasser ist ein Mitglied der Kurie, wohnt in Lodi, woll ein Deutscher. 2) Von Job Veners Hand: Avisamentum directum regi tempore concilii Constanciensis.
66 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (29) Januar Mitte 1). — Anonymus. Text: W 5097 f. 127. Inhalt: Appell an Sigismund. Charakteristik der 3 Päpste. Anschuldigungen Johanns: Unsittlichkeit, Simonie. Korruption der Kurie. Seine Herrschaft in Konstanz. Sigismund soll für Union und Beseitigung Johanns wirken. Sacra2) regia maiestas, illustrissime ac inclite totius orbis favente altissimo imperator semper auguste. Hanc presentem paginam tibi angelo Dei in terris de mandato prelatorum, doc- torum et allorum Christi fidelium in hac parte michi corde et animo adlierencium, ego omnium aliorum minor sub stilo adeo humili cum formidine et pavore vix presuno destinare, attento presertim, quod tu es de fonte elyconici potatus et in sciencia dic- tandi eloquentissimus: Dignetur tamen tua regia maiestas caritativam exhortacionem infrascriptam, etsi alto stylo minime exorietur, non omnino vilipendere 2), ymo pii patris more eidem affectuose et efficaciter intendere, taliter, quod petita suum sorcian- tur effectuin. Materia presentis epistole est scismatis extirpacio seu Christianorum diversorum ad unionem reductio. Magna quippe, nova et inusitata quamquam vili stilo scribere propono. Ac eciam de rebus, que ad rem publicam et ad utilitatem sacri imperii pertinere noscuntur, necnon de hiis, que ad religionem Deorum immortalium et pietatem pertinent, principaliter disceptabo"). Infra- scripta autem dant nonnulli pacis ecclesie zelatores, qui pro ipsius unione diu incessanter laborarunt, confidentes penitus de tua prudencia, que favente altissimo exsuperat omnem humanum sensum pro manifestacione falsitatis allegacionum adversariorum ac fidei Jhesu Christi emulorum, qui scisina notorie sustinere vi- dentur atque variis ac falsis coloribus sophystice defendere nitun- tur. Scribentes, inquam, hanc epistolam homines sunt prompti et parati in facto regiminis ecclesie, quantuur Deus ipsis ministraverit, sanum prestare consilium. Itaque nichil hic scribitur odio seu rancore cuiuscunque persone, set solum zelo unionis ecclesie ac animo avisandi te de infrascriptis. Princeps serenissime. Procul dubio tu post Demn es unica nostra spes a) Schreiber liebt Ferdoppelungen: villipendere, exsupperat. Hier vereinfacht. Auch sonstige Schreibfehler korrigiert. b) Hs disceptavo. 1) Zur Datierung vgl. Katterbach S. 22 f. Anm. Verfasser ist ein Mitglied der Kurie, wohnt in Lodi, woll ein Deutscher. 2) Von Job Veners Hand: Avisamentum directum regi tempore concilii Constanciensis.
Strana 67
1415 Januar Mitte. 67 et calamitatis ecclesie refugium, quo deficiente, quod absit, nulla patet usquam unionis spes seu consolacio. Hii, inquam, pacis ecclesie emuli, asserunt potenciam, divicias, nobilitatem, sodalitatem, ligas ac affinitates adversariormn unionis, regum quorumeunque munc excedere [tuas] potencias ... et ponentes os in celum tuam sacratissimam maiestatem donis, muneribus ac variis promissionibus se predicarunt corrupturos. Quid mirum ergo, si alios corrumpere temptaverint, si in tuam personam, cuius vires naturales ac corporee nedum in consiliis, verum eciamn in actibus bellicis seu militaribus secundun comunem ") et veram faimam adeo profecto valide existunt, quod tu omnium regum nostri temporis vires diceris excessisse"). Quod experiencia, verum omnium magistra, luce, clarius demonstrat, si quis per te gesta usque in hodiernum diem velit diligenter intueri. Inter que non minimum censetur generalis concilii convocacio et permaximum unionis diu prestolate censebitur effectus, quod in tua utique ab omnibus fore potencia ). Ad tantum ergo bonui, sine quo tu ipse [nequel bene regnare neque sacri imperii optatum finem optinere valebis, neque Christi fideles cum animi sui quiete vitam eternam acquirere poterunt, sollicite digneris intendere. Quis enim umquam audivit tantum scisma in ecclesia Dei tot figmentis ac coloribus sophysticis fabricatum? O quanta est difficultas in ipsins extirpacione. Nonne tanto in ipsius sedacione coram Deo et hominibus maiorem gloriam reportabis, maiorem utique, quam quisquam regum a tempore primevo orbis conditid) hucusque fuerit adeptus? Speculare igitur, precor, et attende, quomodo nonnulli veluti leones nephandissimi ecclesiam, lhesu Christi sponsaim, in stuprum ac quasi meretricium deducere presumpserint. Vide imprimis Angelum Corrario, qui se papam ac sponsum ecclesie dicere consuevit, de mendacio, periurio ac heretico cismatis inveterati fomite, ut fertur, a nonnullis convictum, sponsam Jhesu Christi ex una parte laceratam ad se toto posse trahentein ac oves pascue eius per errores varios in precipicium dampnacionis eterne irrevo- cabiliter seducentem. Revolvas rursum mentis aciem ad partes occidentis ac vide astutissimum virum Petrum de Luna de collu- sione cum Angelo predicto ac de heresi diffamatum ac vehementer suspectum, se verum papam nominantem. Hic, inquam,... proch dolor non compaciens calamitati ecclesie vineam Domini Sabbaoth a) Hs comunionem. b) So Hs. c) Ob dicunt, predicant oder dhuliches Wort fehlt? d) Hs condite.
1415 Januar Mitte. 67 et calamitatis ecclesie refugium, quo deficiente, quod absit, nulla patet usquam unionis spes seu consolacio. Hii, inquam, pacis ecclesie emuli, asserunt potenciam, divicias, nobilitatem, sodalitatem, ligas ac affinitates adversariormn unionis, regum quorumeunque munc excedere [tuas] potencias ... et ponentes os in celum tuam sacratissimam maiestatem donis, muneribus ac variis promissionibus se predicarunt corrupturos. Quid mirum ergo, si alios corrumpere temptaverint, si in tuam personam, cuius vires naturales ac corporee nedum in consiliis, verum eciamn in actibus bellicis seu militaribus secundun comunem ") et veram faimam adeo profecto valide existunt, quod tu omnium regum nostri temporis vires diceris excessisse"). Quod experiencia, verum omnium magistra, luce, clarius demonstrat, si quis per te gesta usque in hodiernum diem velit diligenter intueri. Inter que non minimum censetur generalis concilii convocacio et permaximum unionis diu prestolate censebitur effectus, quod in tua utique ab omnibus fore potencia ). Ad tantum ergo bonui, sine quo tu ipse [nequel bene regnare neque sacri imperii optatum finem optinere valebis, neque Christi fideles cum animi sui quiete vitam eternam acquirere poterunt, sollicite digneris intendere. Quis enim umquam audivit tantum scisma in ecclesia Dei tot figmentis ac coloribus sophysticis fabricatum? O quanta est difficultas in ipsins extirpacione. Nonne tanto in ipsius sedacione coram Deo et hominibus maiorem gloriam reportabis, maiorem utique, quam quisquam regum a tempore primevo orbis conditid) hucusque fuerit adeptus? Speculare igitur, precor, et attende, quomodo nonnulli veluti leones nephandissimi ecclesiam, lhesu Christi sponsaim, in stuprum ac quasi meretricium deducere presumpserint. Vide imprimis Angelum Corrario, qui se papam ac sponsum ecclesie dicere consuevit, de mendacio, periurio ac heretico cismatis inveterati fomite, ut fertur, a nonnullis convictum, sponsam Jhesu Christi ex una parte laceratam ad se toto posse trahentein ac oves pascue eius per errores varios in precipicium dampnacionis eterne irrevo- cabiliter seducentem. Revolvas rursum mentis aciem ad partes occidentis ac vide astutissimum virum Petrum de Luna de collu- sione cum Angelo predicto ac de heresi diffamatum ac vehementer suspectum, se verum papam nominantem. Hic, inquam,... proch dolor non compaciens calamitati ecclesie vineam Domini Sabbaoth a) Hs comunionem. b) So Hs. c) Ob dicunt, predicant oder dhuliches Wort fehlt? d) Hs condite.
Strana 68
68 J. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. radicitus studuit extirpare. Itaque hii duo viri prefati tante inpietatis ac crudelitatis fuisse traduntur, quod pro brevi ac quasi momentanea gloria temporali tocius fidei catholice discrimine in cathedris“) pestilencie1) sedere prelegerunt, quam toti universitati Christianorum eisdem cedendo salubriter providere. Intuere preterea d. Balthasarum de Coza se papam Johannem XXIII. predicantem, quem Christianorum maior pars sequitur, utinam sine errore, nonnullis tamen asserentibus nullum ins eidem competere in papatu. Sic din est inter eos exorta materia que- stionis. Hanc siquidem questionem per viam iuris esset prolixum valde et difficile, ymo forsan impossibile terminare. Tum quia ex facto ius oritur, tum eciam quia factum omnibus Christianis quasi ignotum existit. Et nemo nisi de hiis, qui novit, bene iudicat. Ideo securior via unionis est constitucio unins procu- ratoris irrevocabilis pro omnibus tribus ad cedendin. Sane, si Petrus de Luna et Angelns Corrario libere, pure ac absolute ce- derent Johanne remanente, adhuc non esset unus verus papa, cum non constet nobis processum Pysanum omni defectu caruisse, ymo multi ipsum conantur impugnare et elidere. Contra ipsum est eciam presumpcio, quia nec auctoritate pape nec imperatoris dicitur fuisse convocatum et ex aliis causis, quas brevitatis gracia pertranseo sub silencio, emergit circa ipsum dubitacio. Illa igitur est unionis via regia, omni scrupulo ac suspicione carens. Hanc viam, serenissime rex, viriliter prosequere. Jamque tenes illorum trium forciorem. Procures igitur cum aliis regibus alios sponte aut vi adduci ad complendum tantum bonum, virtutem tuam toti mundo nunc exhibens. Nec te seducant pueriles pollicitaciones, set qui vir es, viriliter age. Neque manus tuas evadant, quos tenes, negocio non completo, quoniam hoc nisi feceris, quod absit, decus et gloria, queb) hactenus laborose acquisivisti, vertentur in opprobrium sempiternum. Etsi promissiones Johannis sequutus fueris, ducet te in precipicimn. Considera, precor, quod ecclesia in statu presenti existens neque sibi ipsi neque tibi suffragari potest. Que, si unita foret, procul dubio te in manu potenti et brachio exelso supra tyrannos regni tui confortaret tamquam verum ipsius filimn, advocatum et defensorem. Inter hos tres contendentes, precor, apud te ne interveniat perso- narum accepcio nec declines ad dextram neque ad sinistram, sed a) Hu cathedras. b) Hs qHOS. 1) Ps. 1, 1.
68 J. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. radicitus studuit extirpare. Itaque hii duo viri prefati tante inpietatis ac crudelitatis fuisse traduntur, quod pro brevi ac quasi momentanea gloria temporali tocius fidei catholice discrimine in cathedris“) pestilencie1) sedere prelegerunt, quam toti universitati Christianorum eisdem cedendo salubriter providere. Intuere preterea d. Balthasarum de Coza se papam Johannem XXIII. predicantem, quem Christianorum maior pars sequitur, utinam sine errore, nonnullis tamen asserentibus nullum ins eidem competere in papatu. Sic din est inter eos exorta materia que- stionis. Hanc siquidem questionem per viam iuris esset prolixum valde et difficile, ymo forsan impossibile terminare. Tum quia ex facto ius oritur, tum eciam quia factum omnibus Christianis quasi ignotum existit. Et nemo nisi de hiis, qui novit, bene iudicat. Ideo securior via unionis est constitucio unins procu- ratoris irrevocabilis pro omnibus tribus ad cedendin. Sane, si Petrus de Luna et Angelns Corrario libere, pure ac absolute ce- derent Johanne remanente, adhuc non esset unus verus papa, cum non constet nobis processum Pysanum omni defectu caruisse, ymo multi ipsum conantur impugnare et elidere. Contra ipsum est eciam presumpcio, quia nec auctoritate pape nec imperatoris dicitur fuisse convocatum et ex aliis causis, quas brevitatis gracia pertranseo sub silencio, emergit circa ipsum dubitacio. Illa igitur est unionis via regia, omni scrupulo ac suspicione carens. Hanc viam, serenissime rex, viriliter prosequere. Jamque tenes illorum trium forciorem. Procures igitur cum aliis regibus alios sponte aut vi adduci ad complendum tantum bonum, virtutem tuam toti mundo nunc exhibens. Nec te seducant pueriles pollicitaciones, set qui vir es, viriliter age. Neque manus tuas evadant, quos tenes, negocio non completo, quoniam hoc nisi feceris, quod absit, decus et gloria, queb) hactenus laborose acquisivisti, vertentur in opprobrium sempiternum. Etsi promissiones Johannis sequutus fueris, ducet te in precipicimn. Considera, precor, quod ecclesia in statu presenti existens neque sibi ipsi neque tibi suffragari potest. Que, si unita foret, procul dubio te in manu potenti et brachio exelso supra tyrannos regni tui confortaret tamquam verum ipsius filimn, advocatum et defensorem. Inter hos tres contendentes, precor, apud te ne interveniat perso- narum accepcio nec declines ad dextram neque ad sinistram, sed a) Hu cathedras. b) Hs qHOS. 1) Ps. 1, 1.
Strana 69
1415 Januar Mitte. 69 mentis statera omnia recte ponderes. Si enim vitain ipsorum ac mores inspicias, parum in factis ipsorum eligibile invenies. Quamquai nempe Petrus et Angelns predicti adeo perversi existant, quod ipsorum vicia describere non sufficiam, nichilominns neuter ipsorum manu propria plures homines necasse dicitur nec eciam per alios occidi mandasse. Rursus fuit inauditum quemquam illorum thorum fratris sni germani violasse nec labe illius nephandissimi criminis, quo nominato aer conturbaretur, fuisse maculatum. Audisti, precor, quod quisquai illorum subditos relegaverit, ut ipsormm thoros facilius violaret aut ipsos subditos sine causa reos criminis lese maiestatis dixerit, ut ipsorum bona coufiscare et sibi usurpare valeret? Preterea nusquaim tractatus duplicis prodicionis perpe- trarunt, ueque virgines deflorarunt. Hii inquam, duo saltem reli- gionein erga Deuu et humanitatem erga proximos exhibuerunt. Rursus symoniacam pravitatem publice ac notorie in scandalum tocius ecclesie, beneficia plus offerenti vendendo nec idem bene- ficium pluribus emptoribus precio a quolibet recepto contra usum bonorum mercatorum concedendo, minime exercuerunt. Nullus itaque ipsormm fuit novorum daticorum adinventor. Neque ipsi fuernnt causa prodicionis urbis, spolia ipsius et cortesauorum Lan- dislao regi illicite promittendo, nec unquam prodiderunt illustris- simum regem Ludovicum1). Premissa tamen et alia innunumera- bilia crimina enormia, ad que scribenda calamus non sufficeret, in nostra 2) presenti curia perpetrata invenies, si cum antiquis cortesanis dignatus fueris te informare. Taceo de symonia notoria et scan- dalosa, que viget in nostra curia. Hic quippe non servatur") re- ligio erga Demu nec humanitas erga subditos. Ecce episcopos, qui velut columpne argentee lucere deberent, in arenaui et lutum convertuntur. Experiaris precor, quot cardinales pro fide et veritate exclament. Quot suntb), qui pro bouo unionis mille florenos in redditibus vellent obmittere lucrari? Intuere rursus, quot veni- unt ad te cum figmentis, falsitatibus, illusionibus, decepcionibus defraudando concilium, ut pingues efficiantur, scisma sustinendo. lutuere, si placeat, quot predicatores ascendant cathedram absque adulando; scrutare, an aliqui cardinales visitent sermones fiendos in publico, ipsos") corrigendo, ymo verius destruendo, ut uichil a) Hier folit ein korrigiertes schirer leserliches Wort. b) Folgt inqueas. c) Hs flendos in publico ipsa. 1) Ersteres bezieht sich anf die Einnahme Roms 1413; vgl. Anklageakten Von einem Ferrate Ludwigs von Anjon kann notürlich keine -Rede sein, 1) Also ein Kuriale.
1415 Januar Mitte. 69 mentis statera omnia recte ponderes. Si enim vitain ipsorum ac mores inspicias, parum in factis ipsorum eligibile invenies. Quamquai nempe Petrus et Angelns predicti adeo perversi existant, quod ipsorum vicia describere non sufficiam, nichilominns neuter ipsorum manu propria plures homines necasse dicitur nec eciam per alios occidi mandasse. Rursus fuit inauditum quemquam illorum thorum fratris sni germani violasse nec labe illius nephandissimi criminis, quo nominato aer conturbaretur, fuisse maculatum. Audisti, precor, quod quisquai illorum subditos relegaverit, ut ipsormm thoros facilius violaret aut ipsos subditos sine causa reos criminis lese maiestatis dixerit, ut ipsorum bona coufiscare et sibi usurpare valeret? Preterea nusquaim tractatus duplicis prodicionis perpe- trarunt, ueque virgines deflorarunt. Hii inquam, duo saltem reli- gionein erga Deuu et humanitatem erga proximos exhibuerunt. Rursus symoniacam pravitatem publice ac notorie in scandalum tocius ecclesie, beneficia plus offerenti vendendo nec idem bene- ficium pluribus emptoribus precio a quolibet recepto contra usum bonorum mercatorum concedendo, minime exercuerunt. Nullus itaque ipsormm fuit novorum daticorum adinventor. Neque ipsi fuernnt causa prodicionis urbis, spolia ipsius et cortesauorum Lan- dislao regi illicite promittendo, nec unquam prodiderunt illustris- simum regem Ludovicum1). Premissa tamen et alia innunumera- bilia crimina enormia, ad que scribenda calamus non sufficeret, in nostra 2) presenti curia perpetrata invenies, si cum antiquis cortesanis dignatus fueris te informare. Taceo de symonia notoria et scan- dalosa, que viget in nostra curia. Hic quippe non servatur") re- ligio erga Demu nec humanitas erga subditos. Ecce episcopos, qui velut columpne argentee lucere deberent, in arenaui et lutum convertuntur. Experiaris precor, quot cardinales pro fide et veritate exclament. Quot suntb), qui pro bouo unionis mille florenos in redditibus vellent obmittere lucrari? Intuere rursus, quot veni- unt ad te cum figmentis, falsitatibus, illusionibus, decepcionibus defraudando concilium, ut pingues efficiantur, scisma sustinendo. lutuere, si placeat, quot predicatores ascendant cathedram absque adulando; scrutare, an aliqui cardinales visitent sermones fiendos in publico, ipsos") corrigendo, ymo verius destruendo, ut uichil a) Hier folit ein korrigiertes schirer leserliches Wort. b) Folgt inqueas. c) Hs flendos in publico ipsa. 1) Ersteres bezieht sich anf die Einnahme Roms 1413; vgl. Anklageakten Von einem Ferrate Ludwigs von Anjon kann notürlich keine -Rede sein, 1) Also ein Kuriale.
Strana 70
70 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. predicetur, nisi papam et cardinales collaudando et eis blandiendo, ora predicatorum obstruendo, ne veritateimn enuncient et sic ver- bum Dei incarcerando. Vis scrutatores reperire, qui visa audita- que commentantur ipsa pape reportando? Certe hos in omni loco civitatis invenies. Nonue papa habet fautores cardinales ? Certe sic archyepiscopos et episcopos et de omni nacione, que sub celo est, munitus existit, qui in omni sinistro ipsum sequerentur. Multum miror nec sufficio mirari, quomodo tot domini, quot sunt in concilio, ac si essent excecati in tantum, quod conseuserint, quod papa debeat eligere cardinales, qui regie maiestati in consiliis debeant assistere 1). Quis ignorat, an ipse tales eligat, qui semper sne conformabuntur voluntati? Interroges, an domini de concilio sufficienter convocentur? Reperies, quod non, quia minquam ponitur cedula ad convocandum dominos usque ad horam et illa hora est intimata certis fautoribus et sic obtinetur in concilio, quidquid volunt convocantes et sic est particulare Ytalicorum et non concilium generale. Et ideo, si aliqua exorbitancia fiant, non miretur d. n. rex, cum eciam ommes notarii et officiales concilii sint familiares pape. Quis est dominus, qui armis cor- rupcionis non fuerit invasus? Quis missain ex devocione cele- brat? Certe pauci orant, nisi ut boni videantur. Quis curat de unione, dummodo in hac scismatis turbine ditatur. Quid indicat tua serenitas de notorie impedientibus debentes et volentes ad presens concilium, false asserendo et in pluribus locis divulgando presentis concilii locum et tempus debere mutari nichilque hic debere expediri? Hoc fecerunt nonnulli cardinales, archiepiscopi, secretarii presentis nostre curie, qui premissa Parysins et alibi divulgarmt2) et quam plures cum promissione beneficiorum et aliorum temporalium ad nonnullas conclusiones statui fidei ad- versantes sediciose allexerunt, videlicet ad dicendum concilimn Pysanum fore nunc confirmandum. Quod quam perniciosmm quamque periculosum existat, tu ipse intuere, quoniam, si in processu error substancialis intervenerit. Alexander non fuisset papa neque Johannes pari racione et sic non haberemus“) unam catholicam et apostolicam ecclesiam. Multo igitur5) securius est audire Petrum et Angelum saltim propter honestatem eisdem adherencium, qui et merito nolunt expresse notari de heresi. Verum a) Hs aderemus. b) Folyl et. 1) Bezicht sich wohl auf den Ausschuss. 2) Vgl. unten das Schreiben Johanns von 1415 Mai 12.
70 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. predicetur, nisi papam et cardinales collaudando et eis blandiendo, ora predicatorum obstruendo, ne veritateimn enuncient et sic ver- bum Dei incarcerando. Vis scrutatores reperire, qui visa audita- que commentantur ipsa pape reportando? Certe hos in omni loco civitatis invenies. Nonue papa habet fautores cardinales ? Certe sic archyepiscopos et episcopos et de omni nacione, que sub celo est, munitus existit, qui in omni sinistro ipsum sequerentur. Multum miror nec sufficio mirari, quomodo tot domini, quot sunt in concilio, ac si essent excecati in tantum, quod conseuserint, quod papa debeat eligere cardinales, qui regie maiestati in consiliis debeant assistere 1). Quis ignorat, an ipse tales eligat, qui semper sne conformabuntur voluntati? Interroges, an domini de concilio sufficienter convocentur? Reperies, quod non, quia minquam ponitur cedula ad convocandum dominos usque ad horam et illa hora est intimata certis fautoribus et sic obtinetur in concilio, quidquid volunt convocantes et sic est particulare Ytalicorum et non concilium generale. Et ideo, si aliqua exorbitancia fiant, non miretur d. n. rex, cum eciam ommes notarii et officiales concilii sint familiares pape. Quis est dominus, qui armis cor- rupcionis non fuerit invasus? Quis missain ex devocione cele- brat? Certe pauci orant, nisi ut boni videantur. Quis curat de unione, dummodo in hac scismatis turbine ditatur. Quid indicat tua serenitas de notorie impedientibus debentes et volentes ad presens concilium, false asserendo et in pluribus locis divulgando presentis concilii locum et tempus debere mutari nichilque hic debere expediri? Hoc fecerunt nonnulli cardinales, archiepiscopi, secretarii presentis nostre curie, qui premissa Parysins et alibi divulgarmt2) et quam plures cum promissione beneficiorum et aliorum temporalium ad nonnullas conclusiones statui fidei ad- versantes sediciose allexerunt, videlicet ad dicendum concilimn Pysanum fore nunc confirmandum. Quod quam perniciosmm quamque periculosum existat, tu ipse intuere, quoniam, si in processu error substancialis intervenerit. Alexander non fuisset papa neque Johannes pari racione et sic non haberemus“) unam catholicam et apostolicam ecclesiam. Multo igitur5) securius est audire Petrum et Angelum saltim propter honestatem eisdem adherencium, qui et merito nolunt expresse notari de heresi. Verum a) Hs aderemus. b) Folyl et. 1) Bezicht sich wohl auf den Ausschuss. 2) Vgl. unten das Schreiben Johanns von 1415 Mai 12.
Strana 71
1415 Januar Mitte. 71 ipsis auditis posset alia via practicari. Ecce maliciose et causa diffugii, ut arbitror, procurarunt isti perversissimi nonnullos capi ad perterrendum alios, ne comparerent et veritatem predicarent. que hodie multis est exosa hominibus. Nonne apud nonnullos revocatur in dubium, an ambasiator Gregorii in babitu cardinalis incedat?1) Ecce qualem questionem moverunt ad impediendum bonum unionis. Volunt quippe inchoare concordiam a spoliacione habitus. Sancte Deus, quid facit hoc ad factum unionis ? Parum aut nichil. Tu igitur indica et ordina, prout expediens videbitur. O utinam cognosceres omnes per viant rectam ac eciam per viam obliquam incedentes. Sed ab operibus ipsorum cognosces eos. Cave interim a falsis prophetis, maxime in principio concilii, quia modicus error in principio maximus est in subsequentibus. Quid ultra de nostra curia dixerim? Profecto a planta pedis usque ad verticem capitis non est inventa in ea sanitas. Et a minimo usque ad maximum omnes avaricie student et a propheta usque ad sacerdotem omnes cogitant dolum. Ref- frigerata est enim caritas virormm ecclesiasticorum. Dic mudo, quis iudex satis ydoneam penam in tales possit excogitare, qui talia per- petrarunt? Que maleficia cum hiis sceleribus valent comparari? Que hiis maleficiis digna supplicia possunt inveniri? Nonne hiis truculentissimis atque nephandissimis facinoribus singulares pene deberent? Et si forsitan verns papa unicus indubitatus hec commiserit, nonne debet deponi? Certe sic, presertim quia viri ecclesiastici in malis obstinati videntur et quasi incorrigibiles facti sunt. An vides, quia in XXXVI aunis obstantibus ipsorum demeritis, nt arbitror, non reddiderunt se in tantum gracia dignos, quod presens scisma sedare“) valuerunt, avaricia, cupiditate et ambicione seducti. Amodo itaque ipsis minime videtur confidendin. Sic enim pec- cata ipsorum eos concecaverunt, quod ego sto hesitans, quasi desolatus, nisi quia cum mente repeto sanctissimum gravissi- mumque sermonem 2), quem super facto unionis cum papa, car- dinalibus et principibus tuis in civitate Laudensi habuisti. Con- calesco acute et ita sum, ut oraculum a diis penetralibus putein et Deum michi videor andisse et non hominem 3). Adeo enim profunde digitos eloquii tui in vulnera nostra dimittere visus eras, a) Hs cedare. 1) Soll das Reissen, dass Dominici schon in Konstanz ist, dann würde das Stück nach Januar 22 zu setzen sein. Vgl. Bd. II 208. 2) Wortlant unbekannt. 3) Schreiber war also in Lodi.
1415 Januar Mitte. 71 ipsis auditis posset alia via practicari. Ecce maliciose et causa diffugii, ut arbitror, procurarunt isti perversissimi nonnullos capi ad perterrendum alios, ne comparerent et veritatem predicarent. que hodie multis est exosa hominibus. Nonne apud nonnullos revocatur in dubium, an ambasiator Gregorii in babitu cardinalis incedat?1) Ecce qualem questionem moverunt ad impediendum bonum unionis. Volunt quippe inchoare concordiam a spoliacione habitus. Sancte Deus, quid facit hoc ad factum unionis ? Parum aut nichil. Tu igitur indica et ordina, prout expediens videbitur. O utinam cognosceres omnes per viant rectam ac eciam per viam obliquam incedentes. Sed ab operibus ipsorum cognosces eos. Cave interim a falsis prophetis, maxime in principio concilii, quia modicus error in principio maximus est in subsequentibus. Quid ultra de nostra curia dixerim? Profecto a planta pedis usque ad verticem capitis non est inventa in ea sanitas. Et a minimo usque ad maximum omnes avaricie student et a propheta usque ad sacerdotem omnes cogitant dolum. Ref- frigerata est enim caritas virormm ecclesiasticorum. Dic mudo, quis iudex satis ydoneam penam in tales possit excogitare, qui talia per- petrarunt? Que maleficia cum hiis sceleribus valent comparari? Que hiis maleficiis digna supplicia possunt inveniri? Nonne hiis truculentissimis atque nephandissimis facinoribus singulares pene deberent? Et si forsitan verns papa unicus indubitatus hec commiserit, nonne debet deponi? Certe sic, presertim quia viri ecclesiastici in malis obstinati videntur et quasi incorrigibiles facti sunt. An vides, quia in XXXVI aunis obstantibus ipsorum demeritis, nt arbitror, non reddiderunt se in tantum gracia dignos, quod presens scisma sedare“) valuerunt, avaricia, cupiditate et ambicione seducti. Amodo itaque ipsis minime videtur confidendin. Sic enim pec- cata ipsorum eos concecaverunt, quod ego sto hesitans, quasi desolatus, nisi quia cum mente repeto sanctissimum gravissi- mumque sermonem 2), quem super facto unionis cum papa, car- dinalibus et principibus tuis in civitate Laudensi habuisti. Con- calesco acute et ita sum, ut oraculum a diis penetralibus putein et Deum michi videor andisse et non hominem 3). Adeo enim profunde digitos eloquii tui in vulnera nostra dimittere visus eras, a) Hs cedare. 1) Soll das Reissen, dass Dominici schon in Konstanz ist, dann würde das Stück nach Januar 22 zu setzen sein. Vgl. Bd. II 208. 2) Wortlant unbekannt. 3) Schreiber war also in Lodi.
Strana 72
72 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ut, quociens verborum tuorum somis ad memoriam reddit, tociens dolor ad animum revertitur*). Et cor meum, quod dum loquebaris, ardebat, nunc dum meminit, dum cogitat, dum providet, resolvitur in lacrimas, non quidem femineas, sed viriles et masculas. Cum tamen cousidero homimum astucias, sepe subit desperacio, sepe spes, sepe autem utrinque. Fluitante animo mecum dico: O si umquam, o si in diebus meis accidat! O si tam clari operis sim particeps ! Dehine ad eum, quem in deliciis habes crucifixum, versus mesta voce atque immentibus oculis exclamo: Jhesu bone, o nimium mansuete, quid hoc est? Exurge et ne repellas in- firmum. Quare faciem tuama vertis, oblivisceris inopie nostre et tribulacionibus nostris? Protector noster, aspice Deus ! Vide, quid patimur et vide, que sub clipeo nominis tui ab hostibus tuis tiunt ! Vide et vindica! Digneris occurrere, priusquam mortiferi vis veneni vitalia membra corrumpat et extremis malorum ob- ruamur molibus. Quid agis, in te sperancium salns ! Quid, sal- vator, cogitas ? Quid heres, quamdin oculos avertes, qnamdiu nullum tantis laboribus modum pones? An mala nostra non vides, quem nec celi ambitus nec abissi profunditas fallit nec silvarum folia nec arene oceani nec stellarum numerus nec herbarum va- rietas nec animancium multitudo? Au odio tibi sumus, quos usque adeo amare cousueveras, ut uostri amore motus celi actor in terram descenderes atque in cruce moriturus ascenderes, ac si non es omnipotens ? Quid speramus ? Au terret vis hostium ? Vide, iudex ineffabilis, ne, dum paucis parcis, perdas innummeros et pietas sceleratis exhibita sit crudelitas bonis. Tibi nos ac nostros comittimus. Memorare inbecillitatem nostram diucius sub tantarum erumpnarum cumulo nou posse subsistere. Sed modo rursus me converto ad illustrissimum d. regem Romanorum, locum tenentem Dei in terris, ad quem propter negligenciant vi- rorum ecclesiasticorum devolvitur potestas pleno iure, scismaticos reducendi et unionem faciendi. Ad quod eciam tenetur racione incumbentis dignitatis. Tenet enim in hoc mundo locum secundi luminaris, quod lucere debet in hac scismatis nocturna calligine. Sol enim eclipsatus est. Excelse domine mi") rex, attrahe malos, rege instos et compesce rebelles. Considera, precor, quod snper facto unionis consiliatum extitit. Nullus tamen fructus inde sequutus est, ymmo*) christianitas in duas cissa partes modo in tres partes divisa reperitur. Timendum est itaque, ne isti conten- a) Hs revertatur. b) Hs my. C) He folgt proprius,
72 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ut, quociens verborum tuorum somis ad memoriam reddit, tociens dolor ad animum revertitur*). Et cor meum, quod dum loquebaris, ardebat, nunc dum meminit, dum cogitat, dum providet, resolvitur in lacrimas, non quidem femineas, sed viriles et masculas. Cum tamen cousidero homimum astucias, sepe subit desperacio, sepe spes, sepe autem utrinque. Fluitante animo mecum dico: O si umquam, o si in diebus meis accidat! O si tam clari operis sim particeps ! Dehine ad eum, quem in deliciis habes crucifixum, versus mesta voce atque immentibus oculis exclamo: Jhesu bone, o nimium mansuete, quid hoc est? Exurge et ne repellas in- firmum. Quare faciem tuama vertis, oblivisceris inopie nostre et tribulacionibus nostris? Protector noster, aspice Deus ! Vide, quid patimur et vide, que sub clipeo nominis tui ab hostibus tuis tiunt ! Vide et vindica! Digneris occurrere, priusquam mortiferi vis veneni vitalia membra corrumpat et extremis malorum ob- ruamur molibus. Quid agis, in te sperancium salns ! Quid, sal- vator, cogitas ? Quid heres, quamdin oculos avertes, qnamdiu nullum tantis laboribus modum pones? An mala nostra non vides, quem nec celi ambitus nec abissi profunditas fallit nec silvarum folia nec arene oceani nec stellarum numerus nec herbarum va- rietas nec animancium multitudo? Au odio tibi sumus, quos usque adeo amare cousueveras, ut uostri amore motus celi actor in terram descenderes atque in cruce moriturus ascenderes, ac si non es omnipotens ? Quid speramus ? Au terret vis hostium ? Vide, iudex ineffabilis, ne, dum paucis parcis, perdas innummeros et pietas sceleratis exhibita sit crudelitas bonis. Tibi nos ac nostros comittimus. Memorare inbecillitatem nostram diucius sub tantarum erumpnarum cumulo nou posse subsistere. Sed modo rursus me converto ad illustrissimum d. regem Romanorum, locum tenentem Dei in terris, ad quem propter negligenciant vi- rorum ecclesiasticorum devolvitur potestas pleno iure, scismaticos reducendi et unionem faciendi. Ad quod eciam tenetur racione incumbentis dignitatis. Tenet enim in hoc mundo locum secundi luminaris, quod lucere debet in hac scismatis nocturna calligine. Sol enim eclipsatus est. Excelse domine mi") rex, attrahe malos, rege instos et compesce rebelles. Considera, precor, quod snper facto unionis consiliatum extitit. Nullus tamen fructus inde sequutus est, ymmo*) christianitas in duas cissa partes modo in tres partes divisa reperitur. Timendum est itaque, ne isti conten- a) Hs revertatur. b) Hs my. C) He folgt proprius,
Strana 73
1415 Januar Mitte. 73 dentes inpinguati et incrassati de bonis ecclesie parum curent de unione, dummodo cum hoc reges mundi ipsis serviant poplite flexo ipsos patres sanctissimos appellando. Ideoque caute proce- dendum est procurando viam unionis, ad quam fiendam, licet di- verse vie sint tacte, facilior tamen, brevior et honestior est vin cessionis, ad quam tenentur reges ipsos contendentes compellere. si sponte non veniant, ne per hoc scisma tota fides catholica depereat, ita eciam, quod casu2), quo cedere nollent, expedires ipsos in ore gladii devorari ant igne concremari inter ceteros hereticos. Hoc enim faciendo mererentur vitam eternam. Serenissime rex, ortor maiestatem tuam, quatinus consideres plura fuisse scismata, quorum plura per predecessores tuos Ro- manorum reges sedata fuisse leguntur. Nonnulla vero per Frau- corum reges leguntur fuisse terminata. Nusquam tamen legitur in cronicis viros ecclesiasticos aliquod scisiua inter contendentes de papatu concordasse : neque modo luit pax ecclesie per eos. Experimur enim papamb) bona verba dedisse dicens, quod quilibet libere loqueretur, quidquid vellet 1). De facto tamen iu consilio nacionis cuinslibet plures familiares pape reperies, qui promissio- nibus quosdam, minis et terroribus alios loqui prohibere non verentur totumque concilium secundum nutum domini sui ducere conantur. Que probabis, si interroges, que acta sunt cardinali Cameracensi2), magistro Didaco3) de ordine Minorum et medico cardinalis de Flisco 4) et concitium libertate carere invenies. Et breviter nullus audet loqui, quia isti impedientes libertatem con- cilii in tabernis et ubique dici faciunt, quod tu et papa estis concordes, ut nullus loqui audeat contra ipsius pape voluntatem. O imperialis apex, tu advocatus, filius et defensor ecclesie esse diceris, tu de iure potes esse in concilio pontificum pro con- firmacione fidei. Et, qui bonum dat consilium, presentis vite habet subsidiun et eterne remuneracionis consequetur premium. Qui vero malum dat consilium, eterne dampuacionis pacietur supplicium. Consulas nostre calamitati neque ad alios actus a) Is causu. b) Hs papa. c) Is probabilis. t) Wann hat er das gesayt? Vielleicht in der ersten Sitzung. 2) Vgl. oben Nr. 20 und 26. 3) Didacus de Moxena war schou schr früh in Konstanz. Er galt Sigis- mnnd als Spion. Was ihm von Johiann geschelien war. wissen wir nicht. Vgl. über ihn das Register. 4) Magister Oliverins: in Mai 1417 liess ilin der Patriarch von Antiochien verhaften.
1415 Januar Mitte. 73 dentes inpinguati et incrassati de bonis ecclesie parum curent de unione, dummodo cum hoc reges mundi ipsis serviant poplite flexo ipsos patres sanctissimos appellando. Ideoque caute proce- dendum est procurando viam unionis, ad quam fiendam, licet di- verse vie sint tacte, facilior tamen, brevior et honestior est vin cessionis, ad quam tenentur reges ipsos contendentes compellere. si sponte non veniant, ne per hoc scisma tota fides catholica depereat, ita eciam, quod casu2), quo cedere nollent, expedires ipsos in ore gladii devorari ant igne concremari inter ceteros hereticos. Hoc enim faciendo mererentur vitam eternam. Serenissime rex, ortor maiestatem tuam, quatinus consideres plura fuisse scismata, quorum plura per predecessores tuos Ro- manorum reges sedata fuisse leguntur. Nonnulla vero per Frau- corum reges leguntur fuisse terminata. Nusquam tamen legitur in cronicis viros ecclesiasticos aliquod scisiua inter contendentes de papatu concordasse : neque modo luit pax ecclesie per eos. Experimur enim papamb) bona verba dedisse dicens, quod quilibet libere loqueretur, quidquid vellet 1). De facto tamen iu consilio nacionis cuinslibet plures familiares pape reperies, qui promissio- nibus quosdam, minis et terroribus alios loqui prohibere non verentur totumque concilium secundum nutum domini sui ducere conantur. Que probabis, si interroges, que acta sunt cardinali Cameracensi2), magistro Didaco3) de ordine Minorum et medico cardinalis de Flisco 4) et concitium libertate carere invenies. Et breviter nullus audet loqui, quia isti impedientes libertatem con- cilii in tabernis et ubique dici faciunt, quod tu et papa estis concordes, ut nullus loqui audeat contra ipsius pape voluntatem. O imperialis apex, tu advocatus, filius et defensor ecclesie esse diceris, tu de iure potes esse in concilio pontificum pro con- firmacione fidei. Et, qui bonum dat consilium, presentis vite habet subsidiun et eterne remuneracionis consequetur premium. Qui vero malum dat consilium, eterne dampuacionis pacietur supplicium. Consulas nostre calamitati neque ad alios actus a) Is causu. b) Hs papa. c) Is probabilis. t) Wann hat er das gesayt? Vielleicht in der ersten Sitzung. 2) Vgl. oben Nr. 20 und 26. 3) Didacus de Moxena war schou schr früh in Konstanz. Er galt Sigis- mnnd als Spion. Was ihm von Johiann geschelien war. wissen wir nicht. Vgl. über ihn das Register. 4) Magister Oliverins: in Mai 1417 liess ilin der Patriarch von Antiochien verhaften.
Strana 74
74 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. divertas unione incompleta. De uno tamen te volo reddere attentum, quod in domo tua ac illustrissime domine regine divine ac humane, domo socie tue, multi dicuntur fuisse subornati; ac eciam de nostris 1) episcopis hoc probavimus, unam conclusionem ponunt ante prandium et post prandium corrupti ponunt con- clusionem contrariam. Non igitur omni spiritui credas, multos audias eciam particulariter, paucis credas, bona eligas et prava respuas. Et esto semper firmus ecclesie defensor, tuormun pre- decessorum sequens vestigia. Tu nempe es unica et sola ipsins columpna magna, que si forsan corrueret, quod absit, cetere ipsius columpue, rubigine ambicionis ceterorumque viciorum de- molite, confestim laberentur. Exurge igitur, exurge et, que dubia existunt, in dubium revoca. Que vero indubia fuerint, cum auc- toritate Dei, qua fungeris, exequaris, famai quoque gloriosam acquires et vitai eternam promereris, quod tibi concedat ille, qui est rex regum, qui regnat per secula seculorum amen. Precamur te, venias ad conciliuu12) super libertate loquendi ver- bum facturus et super expulsione familiarium pape de congrega- cionibus nacionum, quia alias nunquaim extraheretur conclusio, nisi quod papa voluerit, et revelantur omnia pape etc. Et nisi presideas cum consilio, nichil boni fiet. Papa enim de iure nou potest esse index et pars et sic providere digneris in premissis. (30) Januar Mitte — Anonymus nationis Germanicae. Tert: Mü 14875 f. 129. Druck: Hardt II 163: Leidinger 199 3). lyhalt: Sigismund soll in Verein mil den Prülaten die Ibselzung aller drei Päpsle belreiben. O quam felicissima inspiracio ... non tenuisse modum“). (31) Januar gegen Ende — Aпоuymus. Teart: P f. 96. luhalt: Alle Forschläge. die dem König zugegangen sind, sotlen zur Verfügung veröffentlicht werden. bes. die fünf die Rede- freiheil belreffenden Anträge. a) Der Satr: Ingredimini viriliter ad Phuraonem, qui ecinm nune indurato, ut cernitis (stutt cervicis), corde ingravat ingum suum, ist bei Hardt anders gefapt. 1) Deutsche oder ungarische Bischöfe? 2) D. L. zu einer Sitzung. 1) Von Leidinger irrig datiert; vgl. Kalterbach 26.
74 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. divertas unione incompleta. De uno tamen te volo reddere attentum, quod in domo tua ac illustrissime domine regine divine ac humane, domo socie tue, multi dicuntur fuisse subornati; ac eciam de nostris 1) episcopis hoc probavimus, unam conclusionem ponunt ante prandium et post prandium corrupti ponunt con- clusionem contrariam. Non igitur omni spiritui credas, multos audias eciam particulariter, paucis credas, bona eligas et prava respuas. Et esto semper firmus ecclesie defensor, tuormun pre- decessorum sequens vestigia. Tu nempe es unica et sola ipsins columpna magna, que si forsan corrueret, quod absit, cetere ipsius columpue, rubigine ambicionis ceterorumque viciorum de- molite, confestim laberentur. Exurge igitur, exurge et, que dubia existunt, in dubium revoca. Que vero indubia fuerint, cum auc- toritate Dei, qua fungeris, exequaris, famai quoque gloriosam acquires et vitai eternam promereris, quod tibi concedat ille, qui est rex regum, qui regnat per secula seculorum amen. Precamur te, venias ad conciliuu12) super libertate loquendi ver- bum facturus et super expulsione familiarium pape de congrega- cionibus nacionum, quia alias nunquaim extraheretur conclusio, nisi quod papa voluerit, et revelantur omnia pape etc. Et nisi presideas cum consilio, nichil boni fiet. Papa enim de iure nou potest esse index et pars et sic providere digneris in premissis. (30) Januar Mitte — Anonymus nationis Germanicae. Tert: Mü 14875 f. 129. Druck: Hardt II 163: Leidinger 199 3). lyhalt: Sigismund soll in Verein mil den Prülaten die Ibselzung aller drei Päpsle belreiben. O quam felicissima inspiracio ... non tenuisse modum“). (31) Januar gegen Ende — Aпоuymus. Teart: P f. 96. luhalt: Alle Forschläge. die dem König zugegangen sind, sotlen zur Verfügung veröffentlicht werden. bes. die fünf die Rede- freiheil belreffenden Anträge. a) Der Satr: Ingredimini viriliter ad Phuraonem, qui ecinm nune indurato, ut cernitis (stutt cervicis), corde ingravat ingum suum, ist bei Hardt anders gefapt. 1) Deutsche oder ungarische Bischöfe? 2) D. L. zu einer Sitzung. 1) Von Leidinger irrig datiert; vgl. Kalterbach 26.
Strana 75
1415 Januar gegen Ende. 75 Primo1), quod d. rex post diffinicionem faciendam in prima sessione 2) faciat proponi ibidem illa. que erunt in sequenti ses- sione diffinienda quantum ad ea, que videntur pertinere ad snam regiam maiestatem. Et ante omnia, si alique supposiciones ex parte prelatorum vel doctorum vel eciam nacionum fnerint sibi presentate, quod ille in publico legantur et super illis petatur concilii responsio et specialiter ille, que essent super libertate loquendi. ltem cum papa publice exhortatus sit, quod omnes libere cogitarent et proponerent circa ea, que ad finem presentis con- cilii videntur expedire, et preterea plures cedule in congregacione prelatorum fuerint presentate, videlicet: una per nacionem Yta- licam3): una per patriarcham Constantinopolitanum 1) ex parte quorundam prelatorum, una 5) per cardinalem Cameracensem ex parte quorundam prelatorum et doctorum, deinde in presencia domini nostri et tocius concilii presentata fuerit una ex parte omnium magistrorum in theologia s) super modo procedendi in presenti consilio et alia ") per eundem ex parte quorundam prelato- rum et doctorum super via mausuetudinis et misericordie tenenda, antequam procedatur ad confirmacionem Pisani concilii seu aggravacionem peuarum etc ; et forte quedam alie ex parte dominorum Auglicorum 5), petatur ex parte regie maiestatis, quod dicte cedule et quecumque alie in luturum presentande veniant in lucem et deputentur certi ex parte concilii, qui habent eas recolligere et procurare super eisdem deliberacionem nacionum ad referendum in congregacione prelatorum etc. ltem, quia pertinet ad regem movere et monere ad finem pacis ecclesie et totalem exterminacionem scismatis, petatur ex parte regie maiestatis, quod dentur certi notabiles deputati, qui sub iuramento secrete habeant aperire omnes modos racionabiles, quibus perveniri poterit ad finem predictam, ut ex eis conveniencion eligatur per eos, ad quos pertinebit. 15 Cherschrift : Informacio brevis pro domino rege. 2, Ob Jannar 24 oder Februar 4? Wohl Nr. 6: 1414 Dez. 7. Nr. 8: 1414 Dez. 7. Nr. 7: 1414 Dez. 7. Nr. 22: 1415 Januar 10. I. Teil. 7) Der vorausgehenden zweiter Teil. s) Wohl Nr. 10 von 1414 Dez. 7. Man brancht hier nichl wie Katterbach an die Ankunft der Engländer an 21. Jannar zu denken, die dann sofort Inträge gestellt hütten. 3 *) * 6)
1415 Januar gegen Ende. 75 Primo1), quod d. rex post diffinicionem faciendam in prima sessione 2) faciat proponi ibidem illa. que erunt in sequenti ses- sione diffinienda quantum ad ea, que videntur pertinere ad snam regiam maiestatem. Et ante omnia, si alique supposiciones ex parte prelatorum vel doctorum vel eciam nacionum fnerint sibi presentate, quod ille in publico legantur et super illis petatur concilii responsio et specialiter ille, que essent super libertate loquendi. ltem cum papa publice exhortatus sit, quod omnes libere cogitarent et proponerent circa ea, que ad finem presentis con- cilii videntur expedire, et preterea plures cedule in congregacione prelatorum fuerint presentate, videlicet: una per nacionem Yta- licam3): una per patriarcham Constantinopolitanum 1) ex parte quorundam prelatorum, una 5) per cardinalem Cameracensem ex parte quorundam prelatorum et doctorum, deinde in presencia domini nostri et tocius concilii presentata fuerit una ex parte omnium magistrorum in theologia s) super modo procedendi in presenti consilio et alia ") per eundem ex parte quorundam prelato- rum et doctorum super via mausuetudinis et misericordie tenenda, antequam procedatur ad confirmacionem Pisani concilii seu aggravacionem peuarum etc ; et forte quedam alie ex parte dominorum Auglicorum 5), petatur ex parte regie maiestatis, quod dicte cedule et quecumque alie in luturum presentande veniant in lucem et deputentur certi ex parte concilii, qui habent eas recolligere et procurare super eisdem deliberacionem nacionum ad referendum in congregacione prelatorum etc. ltem, quia pertinet ad regem movere et monere ad finem pacis ecclesie et totalem exterminacionem scismatis, petatur ex parte regie maiestatis, quod dentur certi notabiles deputati, qui sub iuramento secrete habeant aperire omnes modos racionabiles, quibus perveniri poterit ad finem predictam, ut ex eis conveniencion eligatur per eos, ad quos pertinebit. 15 Cherschrift : Informacio brevis pro domino rege. 2, Ob Jannar 24 oder Februar 4? Wohl Nr. 6: 1414 Dez. 7. Nr. 8: 1414 Dez. 7. Nr. 7: 1414 Dez. 7. Nr. 22: 1415 Januar 10. I. Teil. 7) Der vorausgehenden zweiter Teil. s) Wohl Nr. 10 von 1414 Dez. 7. Man brancht hier nichl wie Katterbach an die Ankunft der Engländer an 21. Jannar zu denken, die dann sofort Inträge gestellt hütten. 3 *) * 6)
Strana 76
76 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ltem, quia ad regem pertinet non solum promovere ex- tirpacionem presentis scismatis, set eciam omnibus viribus pro- curare provisionem, quod simile scisma ex similibus causis vel radicibus in futurum non eveniat, petatur ex parte eiusdem regie maiestatis, quod deputentur illi, qui super, ad eundem fineu. Item faciat proponi idem d. rex, quod de aliis reformacionibus ecclesie in capite vel in membris, quantum ad mores et alia occlesiastica, ipse reliquit deliberacioni concilii generalis, paratus tamen, si a dicto concilio requisitus fuerit, in omnibus dare opem. (32) Januar Ende — Dietrich ron Nicheim. Text: P f. 73. Inhall: Das bonum conmme ist dem bonum privatum über- znorduen. Der Kouzilszweck, die unio, kann wegen der vielen Ge- schäfle der kurialen Beamlen diese nicht inleressieren. Deshalh ist die kuriale Tätigkeit bis Osteru zu suspendierců: Titular- bischöfe und die Mehrzabl der Mendikanlen sind vom Kouzit fern zu halten. Coucilium magistri Theodorici Nyem. Oportet aliquid esse, quod moveat ad bonum commune multorum, propter quod in omnibus, que in unum ordinantur, aliquid invenitur alterius regitivum etc. Sed in tali directione regiminis ad publicam utilitatem multa requiruntur et plurimum consilia sunt oportuna iuxta illud Salomonis 1): salus, ubi multa consilia, quia per illa recte dirigitur umunquodque, quod ad finem convenientem deducitur, scilicet ubi attenditur tantum bonum commune ; non recte autem, quando ad finem non convenientem deducitur, scilicet ubi queritur bonum privatum et non commune. Hec plus patent facto quam scripto. Ad propositun autem meum hoc induxit“), ut in hac mul- titudine congregata Constancie in sacro concilio generali sit aliquod directivum, quod tendens ad bonum commune multitudinis. scilicet tocius cristianitatis, ut fiat unio realis ... et hoc poterit lieri, si ad illud bouum commune promovendum plures intelligentes et virtuosi conveniant. Si autem ista multitudo non ordinetu ad finem illum, per quem poterit ipsa unio fieri, et si ad privatum bouum ipsa multitudo vel pocior seu magna pars eins ordinetur, u) Hs hec induxi. 1) Proc. II.
76 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ltem, quia ad regem pertinet non solum promovere ex- tirpacionem presentis scismatis, set eciam omnibus viribus pro- curare provisionem, quod simile scisma ex similibus causis vel radicibus in futurum non eveniat, petatur ex parte eiusdem regie maiestatis, quod deputentur illi, qui super, ad eundem fineu. Item faciat proponi idem d. rex, quod de aliis reformacionibus ecclesie in capite vel in membris, quantum ad mores et alia occlesiastica, ipse reliquit deliberacioni concilii generalis, paratus tamen, si a dicto concilio requisitus fuerit, in omnibus dare opem. (32) Januar Ende — Dietrich ron Nicheim. Text: P f. 73. Inhall: Das bonum conmme ist dem bonum privatum über- znorduen. Der Kouzilszweck, die unio, kann wegen der vielen Ge- schäfle der kurialen Beamlen diese nicht inleressieren. Deshalh ist die kuriale Tätigkeit bis Osteru zu suspendierců: Titular- bischöfe und die Mehrzabl der Mendikanlen sind vom Kouzit fern zu halten. Coucilium magistri Theodorici Nyem. Oportet aliquid esse, quod moveat ad bonum commune multorum, propter quod in omnibus, que in unum ordinantur, aliquid invenitur alterius regitivum etc. Sed in tali directione regiminis ad publicam utilitatem multa requiruntur et plurimum consilia sunt oportuna iuxta illud Salomonis 1): salus, ubi multa consilia, quia per illa recte dirigitur umunquodque, quod ad finem convenientem deducitur, scilicet ubi attenditur tantum bonum commune ; non recte autem, quando ad finem non convenientem deducitur, scilicet ubi queritur bonum privatum et non commune. Hec plus patent facto quam scripto. Ad propositun autem meum hoc induxit“), ut in hac mul- titudine congregata Constancie in sacro concilio generali sit aliquod directivum, quod tendens ad bonum commune multitudinis. scilicet tocius cristianitatis, ut fiat unio realis ... et hoc poterit lieri, si ad illud bouum commune promovendum plures intelligentes et virtuosi conveniant. Si autem ista multitudo non ordinetu ad finem illum, per quem poterit ipsa unio fieri, et si ad privatum bouum ipsa multitudo vel pocior seu magna pars eins ordinetur, u) Hs hec induxi. 1) Proc. II.
Strana 77
1415 Januar Ende. 77 timendum est, quod frustra hic fuit ipsa multitudo congregata et, quod absit, eiusdem unionis, que speratur fieri, carebit effectu, et sic erit error novissimus peior priore. Videmus autem in experiencia, qualiter valde multi hic veni- eutes de diversis partibus ecclesiastici prelati et alii inferiores in omni statu clerici quasi ad forum publicum seu ad mercatillum confluunt,multi sua negocia illic procurandi causa. Sic enim ipsi prelati et clerici, seu valde multi eorum, dimissa via unionis huiusmodi promovent privatum commodum ipsorum. Currunt enim continuo ad papant eiusque secretarios et referendarios et alios talia negucia promoventes ad impetrandum facultates con- ferendi beneficia necnon exspectativas gracias et ecclesiastica beneficia vacancia, dispensaciones varias, nova privilegia papalia et veterum privilegiorum confirmaciones et diversas alias gracias. quarum non est munerus. Et per hoc impediuntur ipsi apostolicus et sui in talibus assessores et factores a magno usque ad mini- mum, quominus ad bonum unionis predicte promovendum, quod instat, realiter concurrere possint aut velint, privatis commodis inhiando. Per hoc eciam inpediuntur quasi omnes alii ofliciales Romane curie, videlicet scriptores et abbreviatores litterarum apostolicarum et alii circa talia in ipsa curia deputati. Et quia eciam andiencia causarum hic tenetur, propter hoc domini cardinales necnon auditores causarum palacii apo- stolici et advocati necnon alii causidici ac procuratores et solli- citatores causarum predictarum indecise in Romana curia iu- pediuntur, quominus eciam ad factum dicte unionis promovendum efficaciter possint aut velint attendere, quia pluribus intentis minor est ad singula sensus. Horum multi, si non essent distracti circa eorum oflicia, possent consulere et concurrere cum aliis oportunis eciam ad promovendum dictam unionem, set quilibet quodammodo plus inclinatur ad promovendum proprium bonum quam commune. Ideo per hoc ipsa unio non suscipit incrementum omnino neces- sarium et utile, prout fieri deberet. Et eciam aliud mirabile seu quodammodo monstruosum hic attendendum: Nam, ut fama laborat, huc de diversis partibus et potis- sime Italie advenerunt forsan XXX vel plures episcopi aut fere seu quodammodo titulares, currentes pedestres viam et portantes baculos in manibus eorum necnon mitras et alias vestes nupci-
1415 Januar Ende. 77 timendum est, quod frustra hic fuit ipsa multitudo congregata et, quod absit, eiusdem unionis, que speratur fieri, carebit effectu, et sic erit error novissimus peior priore. Videmus autem in experiencia, qualiter valde multi hic veni- eutes de diversis partibus ecclesiastici prelati et alii inferiores in omni statu clerici quasi ad forum publicum seu ad mercatillum confluunt,multi sua negocia illic procurandi causa. Sic enim ipsi prelati et clerici, seu valde multi eorum, dimissa via unionis huiusmodi promovent privatum commodum ipsorum. Currunt enim continuo ad papant eiusque secretarios et referendarios et alios talia negucia promoventes ad impetrandum facultates con- ferendi beneficia necnon exspectativas gracias et ecclesiastica beneficia vacancia, dispensaciones varias, nova privilegia papalia et veterum privilegiorum confirmaciones et diversas alias gracias. quarum non est munerus. Et per hoc impediuntur ipsi apostolicus et sui in talibus assessores et factores a magno usque ad mini- mum, quominus ad bonum unionis predicte promovendum, quod instat, realiter concurrere possint aut velint, privatis commodis inhiando. Per hoc eciam inpediuntur quasi omnes alii ofliciales Romane curie, videlicet scriptores et abbreviatores litterarum apostolicarum et alii circa talia in ipsa curia deputati. Et quia eciam andiencia causarum hic tenetur, propter hoc domini cardinales necnon auditores causarum palacii apo- stolici et advocati necnon alii causidici ac procuratores et solli- citatores causarum predictarum indecise in Romana curia iu- pediuntur, quominus eciam ad factum dicte unionis promovendum efficaciter possint aut velint attendere, quia pluribus intentis minor est ad singula sensus. Horum multi, si non essent distracti circa eorum oflicia, possent consulere et concurrere cum aliis oportunis eciam ad promovendum dictam unionem, set quilibet quodammodo plus inclinatur ad promovendum proprium bonum quam commune. Ideo per hoc ipsa unio non suscipit incrementum omnino neces- sarium et utile, prout fieri deberet. Et eciam aliud mirabile seu quodammodo monstruosum hic attendendum: Nam, ut fama laborat, huc de diversis partibus et potis- sime Italie advenerunt forsan XXX vel plures episcopi aut fere seu quodammodo titulares, currentes pedestres viam et portantes baculos in manibus eorum necnon mitras et alias vestes nupci-
Strana 78
78 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ales, ut gloriosi in sessionibus apparerent in consorcio notabilium prelatorum, quibus forsan de publico providebitur interim, quod hic erunt et actu providetur. Sed Salomon dicit: divicias et paupertates ne dederis michi 1) etc. Igitur qualis fides de talibus episcopis titularibus habenda est, ut ipsi ad procurandum effica- citer una cum aliis illud publicum bonum attendant, quilibet prudeus intelligere potest etc. Alliciuntur eciam multi per promociones ad episcopatus et monasteria vacancia, que facta fuerunt huc usque et fiunt Con- stancie forsan ad declinandum viam unionis eiusdem et negocia sua privata promovendum, ut quilibet eorum ad propria redeat infulatus. Sophisticantur eciam multi per promissiones varias in hac parte, per quod eciam inpeditur luiusmodi unio et, si non in toto, tamen in parte. Ex hiis sequitur eciam, quod dietim abhine multi recednnt, eciam magne auctoritatis viri et bene consultivi, qui essent valde utiles in eodem concilio generali. Et sic per consequens pauci, ut timendum est hic, finaliter remanebunt, quia aliqui eorum non poterunt expensas tollerare aut facere diu stando ; alii vero, qui obtinuerunt intentum suum in curia predicta, recedent eciam dicendo: quid michi de ista unione? Deus eam dirigat! Ego feci facta mea, pro quibus huc perveni. Et sic erit confusio paucis remanentibus, ut timendum est, et negocium unionis, pro quo huc venisse videbautur, peri- clitabitur, nisi super hoc cito per huiusmodi generale concilium provideatur. Hec antem provisio erit meo iudicio per hec media inchoanda, scilicet quod suspendatur per ipsum concilium dicta curia usque ad instans festum pascha quoad omnia officia necnon ad provi- siones prelatorum et impetraciones beneficiorum et decernantur omnes iste promociones et impetraciones, que fient interiiu, nuille et irrite et contrarium facientes per locorum ordinarios ut falsarii necnon tamquam impedientes dictam unionent puniantur. ltem quod excludantur de huiusuodi congregacione ounes episcopi titulares, quos merito paupertas reddat suspectos, quia plerumque fuerunt religiosi pauperes, postmodum facti episcopi in valle Josaphat solo nomine episcopali contenti, per quos vix aliquis fructus posset in universali ecclesia provenire iuxta illud: gaudent predones, dum discordant regiones. 1) Proc. 30. 8.
78 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ales, ut gloriosi in sessionibus apparerent in consorcio notabilium prelatorum, quibus forsan de publico providebitur interim, quod hic erunt et actu providetur. Sed Salomon dicit: divicias et paupertates ne dederis michi 1) etc. Igitur qualis fides de talibus episcopis titularibus habenda est, ut ipsi ad procurandum effica- citer una cum aliis illud publicum bonum attendant, quilibet prudeus intelligere potest etc. Alliciuntur eciam multi per promociones ad episcopatus et monasteria vacancia, que facta fuerunt huc usque et fiunt Con- stancie forsan ad declinandum viam unionis eiusdem et negocia sua privata promovendum, ut quilibet eorum ad propria redeat infulatus. Sophisticantur eciam multi per promissiones varias in hac parte, per quod eciam inpeditur luiusmodi unio et, si non in toto, tamen in parte. Ex hiis sequitur eciam, quod dietim abhine multi recednnt, eciam magne auctoritatis viri et bene consultivi, qui essent valde utiles in eodem concilio generali. Et sic per consequens pauci, ut timendum est hic, finaliter remanebunt, quia aliqui eorum non poterunt expensas tollerare aut facere diu stando ; alii vero, qui obtinuerunt intentum suum in curia predicta, recedent eciam dicendo: quid michi de ista unione? Deus eam dirigat! Ego feci facta mea, pro quibus huc perveni. Et sic erit confusio paucis remanentibus, ut timendum est, et negocium unionis, pro quo huc venisse videbautur, peri- clitabitur, nisi super hoc cito per huiusmodi generale concilium provideatur. Hec antem provisio erit meo iudicio per hec media inchoanda, scilicet quod suspendatur per ipsum concilium dicta curia usque ad instans festum pascha quoad omnia officia necnon ad provi- siones prelatorum et impetraciones beneficiorum et decernantur omnes iste promociones et impetraciones, que fient interiiu, nuille et irrite et contrarium facientes per locorum ordinarios ut falsarii necnon tamquam impedientes dictam unionent puniantur. ltem quod excludantur de huiusuodi congregacione ounes episcopi titulares, quos merito paupertas reddat suspectos, quia plerumque fuerunt religiosi pauperes, postmodum facti episcopi in valle Josaphat solo nomine episcopali contenti, per quos vix aliquis fructus posset in universali ecclesia provenire iuxta illud: gaudent predones, dum discordant regiones. 1) Proc. 30. 8.
Strana 79
1415 Januar Ende. 79 ltem expedit, quod religiosi Mendicantes prorsus excludantur ab ista congregacione, quia cavendum est in hac parte de ipsis fratribus ordinum Mendicancium tamquam diversimode suspectis iuxta illud : A sagitta volante in die, a negocio perambulante in tenebris ab incursu et demonio meridiano 1). Quia ipsi fratres valde timuerunt, quod contra eos aliqua deberent per locormn ordinarios et clerum secularem, qui in multis per eos opprimuntur, in eodem concilio procurari. Et ad hoc impediendum se immiscent con- sorcio aliorum, licet ad eos hoc non spectet ; nisi forsan aliqui eorum ex certa causa per ipsum concilium vocarentur, qui venire et obedire eisdem prelatis eos vocantibus tenentur. Et sic passim plures de hic congregatis in concilio evacuata crumena pro graciis in palacio ab hinc recedunt cum solacio. Cetera suppleat discrecio vestra. (33) Januar 262) — Pfalzgraf Ludwig als Gesandler Gregors XII. Tert: P f. 70; Hss. Fillastres u. Cerretans. Druck: Hardt II 206; Mansi XXVII 552. Inhall: Vnion durch den Rücktrill aller drei Prälendenlen. Si placet regie maiestati ... concilio in eodem. (34) Januar 27. — Anоnymus. Tegl: P f. 117: I1ss des Cerretanus. Druck: Hardt VI 38 f. luball: Anhvort der Parlei Johanns anf die Cedula des Pfalzgrafen. Die Pisanerbeschlüsse sind aufrecht zn erhallen. Super3) eo, quod dux Ludovicus ... procedat, ut dictum est etc. (35) Januar Ende — Slephanus di Geri del Buono. Bischof von Vollerra. Druck: Archivio slorico Italiano Ser. IV, Bd. 13 S. 359. Inhall: Wie die vorausgchende Cedula. Super cedula data ex parte ducis Ludovici ... Hoc primo michi videtur ... tantum differi. 1) Ps. 90, 6. 2) Das Tagebuch des G. de Turre setzt die Cedula irrig zum 14. Jannar. 3) P: Cedula responsiva ad cedulam avisacionis d. Ludovicí ducis Bavarie pro parte Gregorii XII. in concilio Constanciensi regi Romanorum etc. exhibita die dominica XXVII. mensis Januarii.
1415 Januar Ende. 79 ltem expedit, quod religiosi Mendicantes prorsus excludantur ab ista congregacione, quia cavendum est in hac parte de ipsis fratribus ordinum Mendicancium tamquam diversimode suspectis iuxta illud : A sagitta volante in die, a negocio perambulante in tenebris ab incursu et demonio meridiano 1). Quia ipsi fratres valde timuerunt, quod contra eos aliqua deberent per locormn ordinarios et clerum secularem, qui in multis per eos opprimuntur, in eodem concilio procurari. Et ad hoc impediendum se immiscent con- sorcio aliorum, licet ad eos hoc non spectet ; nisi forsan aliqui eorum ex certa causa per ipsum concilium vocarentur, qui venire et obedire eisdem prelatis eos vocantibus tenentur. Et sic passim plures de hic congregatis in concilio evacuata crumena pro graciis in palacio ab hinc recedunt cum solacio. Cetera suppleat discrecio vestra. (33) Januar 262) — Pfalzgraf Ludwig als Gesandler Gregors XII. Tert: P f. 70; Hss. Fillastres u. Cerretans. Druck: Hardt II 206; Mansi XXVII 552. Inhall: Vnion durch den Rücktrill aller drei Prälendenlen. Si placet regie maiestati ... concilio in eodem. (34) Januar 27. — Anоnymus. Tegl: P f. 117: I1ss des Cerretanus. Druck: Hardt VI 38 f. luball: Anhvort der Parlei Johanns anf die Cedula des Pfalzgrafen. Die Pisanerbeschlüsse sind aufrecht zn erhallen. Super3) eo, quod dux Ludovicus ... procedat, ut dictum est etc. (35) Januar Ende — Slephanus di Geri del Buono. Bischof von Vollerra. Druck: Archivio slorico Italiano Ser. IV, Bd. 13 S. 359. Inhall: Wie die vorausgchende Cedula. Super cedula data ex parte ducis Ludovici ... Hoc primo michi videtur ... tantum differi. 1) Ps. 90, 6. 2) Das Tagebuch des G. de Turre setzt die Cedula irrig zum 14. Jannar. 3) P: Cedula responsiva ad cedulam avisacionis d. Ludovicí ducis Bavarie pro parte Gregorii XII. in concilio Constanciensi regi Romanorum etc. exhibita die dominica XXVII. mensis Januarii.
Strana 80
80 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (36) Januar Ende (?)1) — Anonymus. Tert: P f. 104. Inbalt: Die Cuion darf nur erfolgen stante honore Pisani concilii et status domini nostri'. Secuntur aliqua, que videntur expediencia pro tractatu pacis ecclesie per viam reductionis. Primo expediens videtur ob reverenciam Pisani concilii tractare de reductione obedienciarum duorum contendencium ad obedienciam nostram, dum tamen hoc fieri possit ante dissolucio- nem huius concilii. Item ad dictam reductionem facilius obtinendam dicti conten- dentes et eorum obediencie inducendi sunt et alliciendi per media licita et racioni consona. ltem ad eos inducendun ad tantum bonum conveniens medium videtur statuere, quod, quicunque electus seu eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie vellet cedere, eidem provideretur de notabili et securo statu, quia adversarii nostri plus confiderent in tali ordinacione presentis concilii quam in cuiuscunque hominis promissione. ltem si pendente tractatu de reductione predicta contingeret aliquem dictorum contendencium decedere, exnunc providendum est, quod non fiat nova electio ad continuandum scisma et super hoc apud suas obediencias est diligencia adhibenda. ltem si per tractatum super reductione premissa non daretur finis scismati, non sunt excludende vel relinquende ille, que possent tractari stante honore Pisani concilii et status domini nostri, exmunc essent aperiende. ltem quantum ad reductionem Angeli Corario et sue obediencie, tractandum esset per d. regem Romanorum cum d. duce Bavarie Ludwico comite Pallatino et ambasiatoribus dicti Angeli, quia, si nimc in presenti concilio hoc posset concludi, videretur esse quedam disposicio ad reductionem Petri de Luna valde efficax. ltem quantum ad reductionem dicti Petri de Luna et sue obediencie videtur, quod convencio oblata per d. regem Arrago- num cum rege Romanorum non sit respuenda, set exnune cum suis ambasiatoribus firmanda, quia alias non esset spes de reduc- tione predicta nec de tractatu pacis cum illa obediencia, set magis de confirmacione et induracione scismatis. Et si forte 1) Vgl. Katterbach S. 35. Jedenfalls sicher die Verhandlungen mit Lud- wig und mil den aragonischen Gesandten.
80 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (36) Januar Ende (?)1) — Anonymus. Tert: P f. 104. Inbalt: Die Cuion darf nur erfolgen stante honore Pisani concilii et status domini nostri'. Secuntur aliqua, que videntur expediencia pro tractatu pacis ecclesie per viam reductionis. Primo expediens videtur ob reverenciam Pisani concilii tractare de reductione obedienciarum duorum contendencium ad obedienciam nostram, dum tamen hoc fieri possit ante dissolucio- nem huius concilii. Item ad dictam reductionem facilius obtinendam dicti conten- dentes et eorum obediencie inducendi sunt et alliciendi per media licita et racioni consona. ltem ad eos inducendun ad tantum bonum conveniens medium videtur statuere, quod, quicunque electus seu eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie vellet cedere, eidem provideretur de notabili et securo statu, quia adversarii nostri plus confiderent in tali ordinacione presentis concilii quam in cuiuscunque hominis promissione. ltem si pendente tractatu de reductione predicta contingeret aliquem dictorum contendencium decedere, exnunc providendum est, quod non fiat nova electio ad continuandum scisma et super hoc apud suas obediencias est diligencia adhibenda. ltem si per tractatum super reductione premissa non daretur finis scismati, non sunt excludende vel relinquende ille, que possent tractari stante honore Pisani concilii et status domini nostri, exmunc essent aperiende. ltem quantum ad reductionem Angeli Corario et sue obediencie, tractandum esset per d. regem Romanorum cum d. duce Bavarie Ludwico comite Pallatino et ambasiatoribus dicti Angeli, quia, si nimc in presenti concilio hoc posset concludi, videretur esse quedam disposicio ad reductionem Petri de Luna valde efficax. ltem quantum ad reductionem dicti Petri de Luna et sue obediencie videtur, quod convencio oblata per d. regem Arrago- num cum rege Romanorum non sit respuenda, set exnune cum suis ambasiatoribus firmanda, quia alias non esset spes de reduc- tione predicta nec de tractatu pacis cum illa obediencia, set magis de confirmacione et induracione scismatis. Et si forte 1) Vgl. Katterbach S. 35. Jedenfalls sicher die Verhandlungen mit Lud- wig und mil den aragonischen Gesandten.
Strana 81
1415 Januar 30. 81 rex Romänorum, alias legitime impeditus, non posset personaliter interesse, quod per aliquem notabilem de principibus suis sup- pleret. Item pro tractando in convencione premissa cum d. rege Romanorum deputandi essent per presens concilium certi notabiles prelati et doctores divini et humani iuris ex omnibus nacionibus eligendi. Item [sil ad redimendum vexacionem multorum presens concilium. ante complementum tractatus predicti et perfectam extirpacionem scismatis penitus dissolvatur, videtur expediens, quod prelatis et doctoribus ad predictum tractatum missis auc- toritate presentis concilii committeretur potestas certa et limitata et talis, que esset utilis ad finem predictum obtinendium. Item pendente dicto tractatu circa concilium Pisanum vel alias nichil videtur esse inmutandum, quod posset dictorum conten- dencium obediencias irritare. ltem eodem tractatu pendente procedendum erit ad refor- macionem ecclesie in capite et in membris iuxta ordinacionem Pisani concilii et maxime statuenda erunt remedia, ne in futurum tale scisma ex similibus occasionibus vel radicalibus causis Joriatur], ex qnibus presens scisma ortnin habuisse dinoscitur. Sub correctione videtur, quod via reductionis non poterit favorahiliter induci nec prosperari sine mediis supradictis. (37) Januar 301). — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. P f. 98.). Druck: Hardt II 208; Bourgeois de Chastenet, Preuves 303; Mausi XXVII 553. n) Korrekturen: Druck Hardt S. 208 Ž. 11 r. r. excogitnti st. exagitati; S. 203 Z. f r. o. fuerunt deiecti et condempuati; Z. 4 teneret st. tenet; Z. 13. quantum (st. quamvin) ad His- panias; Z. 12 c. u. reperiri st. reparari; S. 210 Z. 8 r. o. Malatestam posse expelli, parum essel, quia Alamani; Z. 17 videlicet st. ultima; Z. 12 c. u. pacis et unionis; Z. 11 facilius est possibile st. posse; Z. 4 cercius (st. citius) et facilius; S. 211 Z. 7 r. o. concilium, quo tem- pore fuit; Z. 20 quod ecclesia stante statu, in quo est manifeste si. quod ultimo stante in ensu, in quo est; Z. 30 hinter ponere ergänzend: quod est vitain ponere; Z. 212 hinter in omnibus zu ergüinzen: scilicet nequicia pape in vita, moribus et artibus. — Die Abschnitte S. 212: Nec du- bitandum und die beiden folgenden sind in P rerkürzt zusammengezogen. S. 212 Z. 4 u. 3 c. u. agendum est videlicet sl. ultimo. S. 213 Z. 3 r. o. supra gregem suam... aperire et considerare, cum quantis; Z. 12 Greeia st. greca; Z. 13 parcium st. gencium Germanie; Z. H4 quamque st. quoniam; Z. 24 planam st. illam; Z. 27 voraces sl. vuraces. 1) Das Datum dieses massgebenden Antrages dürfte der 30. Januar sein: die Polen sind schon anwesend; andererseits deutel er an, das niemand weiter gehen wolle. Das konnte er schlecht sagen nach dem 31. Januar, an dem Ailli seine Zessionsformel für Johann eingebracht halte. Ugl. auch Katterbach S. 38 Anm. Finke Acta concilii Constaneiensis. 111. 6
1415 Januar 30. 81 rex Romänorum, alias legitime impeditus, non posset personaliter interesse, quod per aliquem notabilem de principibus suis sup- pleret. Item pro tractando in convencione premissa cum d. rege Romanorum deputandi essent per presens concilium certi notabiles prelati et doctores divini et humani iuris ex omnibus nacionibus eligendi. Item [sil ad redimendum vexacionem multorum presens concilium. ante complementum tractatus predicti et perfectam extirpacionem scismatis penitus dissolvatur, videtur expediens, quod prelatis et doctoribus ad predictum tractatum missis auc- toritate presentis concilii committeretur potestas certa et limitata et talis, que esset utilis ad finem predictum obtinendium. Item pendente dicto tractatu circa concilium Pisanum vel alias nichil videtur esse inmutandum, quod posset dictorum conten- dencium obediencias irritare. ltem eodem tractatu pendente procedendum erit ad refor- macionem ecclesie in capite et in membris iuxta ordinacionem Pisani concilii et maxime statuenda erunt remedia, ne in futurum tale scisma ex similibus occasionibus vel radicalibus causis Joriatur], ex qnibus presens scisma ortnin habuisse dinoscitur. Sub correctione videtur, quod via reductionis non poterit favorahiliter induci nec prosperari sine mediis supradictis. (37) Januar 301). — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. P f. 98.). Druck: Hardt II 208; Bourgeois de Chastenet, Preuves 303; Mausi XXVII 553. n) Korrekturen: Druck Hardt S. 208 Ž. 11 r. r. excogitnti st. exagitati; S. 203 Z. f r. o. fuerunt deiecti et condempuati; Z. 4 teneret st. tenet; Z. 13. quantum (st. quamvin) ad His- panias; Z. 12 c. u. reperiri st. reparari; S. 210 Z. 8 r. o. Malatestam posse expelli, parum essel, quia Alamani; Z. 17 videlicet st. ultima; Z. 12 c. u. pacis et unionis; Z. 11 facilius est possibile st. posse; Z. 4 cercius (st. citius) et facilius; S. 211 Z. 7 r. o. concilium, quo tem- pore fuit; Z. 20 quod ecclesia stante statu, in quo est manifeste si. quod ultimo stante in ensu, in quo est; Z. 30 hinter ponere ergänzend: quod est vitain ponere; Z. 212 hinter in omnibus zu ergüinzen: scilicet nequicia pape in vita, moribus et artibus. — Die Abschnitte S. 212: Nec du- bitandum und die beiden folgenden sind in P rerkürzt zusammengezogen. S. 212 Z. 4 u. 3 c. u. agendum est videlicet sl. ultimo. S. 213 Z. 3 r. o. supra gregem suam... aperire et considerare, cum quantis; Z. 12 Greeia st. greca; Z. 13 parcium st. gencium Germanie; Z. H4 quamque st. quoniam; Z. 24 planam st. illam; Z. 27 voraces sl. vuraces. 1) Das Datum dieses massgebenden Antrages dürfte der 30. Januar sein: die Polen sind schon anwesend; andererseits deutel er an, das niemand weiter gehen wolle. Das konnte er schlecht sagen nach dem 31. Januar, an dem Ailli seine Zessionsformel für Johann eingebracht halte. Ugl. auch Katterbach S. 38 Anm. Finke Acta concilii Constaneiensis. 111. 6
Strana 82
82 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Inhalt: Der einzige Weg zur Union ist die Abdankung aller drei Päpste. Auch Johann XXIII., der verns pastor et papa, müsse durch seinen Verzicht der Kirche den Frieden schenken. Das Konzil würde für ihn sorgen. Drohung, wenn er sich weigert. In generali concilio ... finaliter evenire (P con- tingere). (38) Januar 31. — Ailli card. Text: P f. 103. Inhalt: 1. Zessionsformel: Obwohl rechtmässiger Papsl solle Johann XXIII. freiwillig anf seine Würde verzichten. Ad honorem sancte et individue trinitatis toeiusque ecclesie christiane ac consolacionem militantis ecclesie. Licet sanctissimus d. n. Johannes papa XXIII. teneat concilium Pisanum fuisse rite et canonice celebratum et in eo acta et conclusa fuisse legitima et racioni consona ac ideo ipsum essea) verum et unicum summum pontificem nec ista debere de iure in dubium revocari, quia tamen de facto duo contendentes de papatu et nonnulli alii errore decepti eisdem adherentes veritatem dicti concilii ac iusticiam dicti domini nostri non agnoscunt, set eidem contradicentes ecclesie, quantum in eis est, scisma continuant, ideo idem sanctissimus dominus noster non tam rigorem iuris ac iusticie, quai mansuetudinem et mise- ricordie dulcedinem sequi cupiens pro pace ecclesie et tranquil- litate populi christiani procuranda presens concilium convocare et congregare decrevit et ad finem predicte pacis Dei favente gracia complendum et perficiendum ipse cum fratribus suis cardinalibus non sine magnis laboribus et expensis ad hanc Constancie civitatem accessit diuque permansit, in eadem proponens, quantum in eo erit, finem predictum obtinere et ecclesie pacem dare integram et perfectam. Et. ut hoc absque dubietatis scrupulo omnibus innotescat, idem sanctissimus dominus noster pie considerans. quod Christus, cuius vices gerit, verbo et exemplo docuit, quod bonus pastor animam suam ponit pro ovibus suis et ovem perditam humeris suis, id est cum suo corporali labore ac tempo- rali dampno, ad ovile reducere satagit, de fratrum suoriun con- silio et assensu coram hoc sacro concilio generali publice ac solempniter protestatur se pro exterminacione scismatis et scis- maticorum reductione et salute acceptare et offerre omnem viam racionabiiem eciam usque ad cessionem inclusive, per quai a) Hs est.
82 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Inhalt: Der einzige Weg zur Union ist die Abdankung aller drei Päpste. Auch Johann XXIII., der verns pastor et papa, müsse durch seinen Verzicht der Kirche den Frieden schenken. Das Konzil würde für ihn sorgen. Drohung, wenn er sich weigert. In generali concilio ... finaliter evenire (P con- tingere). (38) Januar 31. — Ailli card. Text: P f. 103. Inhalt: 1. Zessionsformel: Obwohl rechtmässiger Papsl solle Johann XXIII. freiwillig anf seine Würde verzichten. Ad honorem sancte et individue trinitatis toeiusque ecclesie christiane ac consolacionem militantis ecclesie. Licet sanctissimus d. n. Johannes papa XXIII. teneat concilium Pisanum fuisse rite et canonice celebratum et in eo acta et conclusa fuisse legitima et racioni consona ac ideo ipsum essea) verum et unicum summum pontificem nec ista debere de iure in dubium revocari, quia tamen de facto duo contendentes de papatu et nonnulli alii errore decepti eisdem adherentes veritatem dicti concilii ac iusticiam dicti domini nostri non agnoscunt, set eidem contradicentes ecclesie, quantum in eis est, scisma continuant, ideo idem sanctissimus dominus noster non tam rigorem iuris ac iusticie, quai mansuetudinem et mise- ricordie dulcedinem sequi cupiens pro pace ecclesie et tranquil- litate populi christiani procuranda presens concilium convocare et congregare decrevit et ad finem predicte pacis Dei favente gracia complendum et perficiendum ipse cum fratribus suis cardinalibus non sine magnis laboribus et expensis ad hanc Constancie civitatem accessit diuque permansit, in eadem proponens, quantum in eo erit, finem predictum obtinere et ecclesie pacem dare integram et perfectam. Et. ut hoc absque dubietatis scrupulo omnibus innotescat, idem sanctissimus dominus noster pie considerans. quod Christus, cuius vices gerit, verbo et exemplo docuit, quod bonus pastor animam suam ponit pro ovibus suis et ovem perditam humeris suis, id est cum suo corporali labore ac tempo- rali dampno, ad ovile reducere satagit, de fratrum suoriun con- silio et assensu coram hoc sacro concilio generali publice ac solempniter protestatur se pro exterminacione scismatis et scis- maticorum reductione et salute acceptare et offerre omnem viam racionabiiem eciam usque ad cessionem inclusive, per quai a) Hs est.
Strana 83
1415 Januar Ende. 83 facilius et brevius pax et tranquillitas predicta poterit obtineri, ut per hoc adversariis tollatur omnis dilacionis aut tergiversacionis occasio et piis ac devotis ecclesie filiis optate pacis consolacio celerius tribuatur. Predicta cedula presentata fuit in collegio dominorum car- dinalium per P. cardinalem Cameracensem ultima Januarii. (39) Januar Ende. — Anonymus1). Text: P f. 104. Inhall: Abdankung folamns und Vorschläge für die Zusammen- kunft Sigismunds mit Petrus de Luna und dem König von Aragon. Ad honorem Dei et pacem ecclesie ac tranquillitatem populi christiani videtur, quod ea, que secuntur sanctissimo d. n. pape Johanni XXIII. sint salubriter consulenda. Primo, licet verum sit et hoc idem dominus noster tamquam indubie diffinitum teneat, quod sacrum concilium Pisanum fuerlt rite et canonice celebratum et in eo acta et conclusa fuerint legitima, iuri et racioni consona et ideo tenendum sit ipsuin esse verum et unicum summum pontificem nec ...2) Et ut hoc absque dubietatis scrupulo etc., ut prius in precedenti folio supra continetur. Item, ut piis ac devotis ecclesie filiis optate pacis consolacio celerius tribuatur et tollatur dictis contendentibus omnis dilacionis aut tergiversacionis occasio, qua possent a consimili via cessionis pretenso iuri suo aliquatenus retardari, idem dominus noster, si dicto sacro concilio expediens videatur, consentit, quod ex nunc statuatur et ordinetur in meliori forma, quam iuridice fieri poterit, quod, quicun- que electus sen eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie vellet cedere, eidem provideatur de notabili et securo statu. ltem, si pendente tractatu super execucione vie pacis con- tingeret aliquem dictorum contendencimn decedere, ex nunc pro- videndum est, quod nou fiat nova electio ad continuandum scisina et super hoc apnd suas obediencias est diligencia adhibenda. ltem ad finem, qnod bonus effectus ... amplius pateat in practica seu prosecncione huius negocii, videtur, quod convencio oblata per d. regem Arragonum et Petrum de Luna cum d. rege Romanorum non sit respnenda, set ex nunc cum suis ambasiatoribus, quantum fieri poterit, firmanda, quia alias non est spes de tractatu pacis cum illa obediencia, set magis de confirmacione et induracione scismatis. 1) Aus der Obödienz Johanns XXIII. 2) Weiter wörtlich wie in der vorausgehenden Cedula. 6*
1415 Januar Ende. 83 facilius et brevius pax et tranquillitas predicta poterit obtineri, ut per hoc adversariis tollatur omnis dilacionis aut tergiversacionis occasio et piis ac devotis ecclesie filiis optate pacis consolacio celerius tribuatur. Predicta cedula presentata fuit in collegio dominorum car- dinalium per P. cardinalem Cameracensem ultima Januarii. (39) Januar Ende. — Anonymus1). Text: P f. 104. Inhall: Abdankung folamns und Vorschläge für die Zusammen- kunft Sigismunds mit Petrus de Luna und dem König von Aragon. Ad honorem Dei et pacem ecclesie ac tranquillitatem populi christiani videtur, quod ea, que secuntur sanctissimo d. n. pape Johanni XXIII. sint salubriter consulenda. Primo, licet verum sit et hoc idem dominus noster tamquam indubie diffinitum teneat, quod sacrum concilium Pisanum fuerlt rite et canonice celebratum et in eo acta et conclusa fuerint legitima, iuri et racioni consona et ideo tenendum sit ipsuin esse verum et unicum summum pontificem nec ...2) Et ut hoc absque dubietatis scrupulo etc., ut prius in precedenti folio supra continetur. Item, ut piis ac devotis ecclesie filiis optate pacis consolacio celerius tribuatur et tollatur dictis contendentibus omnis dilacionis aut tergiversacionis occasio, qua possent a consimili via cessionis pretenso iuri suo aliquatenus retardari, idem dominus noster, si dicto sacro concilio expediens videatur, consentit, quod ex nunc statuatur et ordinetur in meliori forma, quam iuridice fieri poterit, quod, quicun- que electus sen eligendus sub presenti scismate, si pro bono pacis ecclesie vellet cedere, eidem provideatur de notabili et securo statu. ltem, si pendente tractatu super execucione vie pacis con- tingeret aliquem dictorum contendencimn decedere, ex nunc pro- videndum est, quod nou fiat nova electio ad continuandum scisina et super hoc apnd suas obediencias est diligencia adhibenda. ltem ad finem, qnod bonus effectus ... amplius pateat in practica seu prosecncione huius negocii, videtur, quod convencio oblata per d. regem Arragonum et Petrum de Luna cum d. rege Romanorum non sit respnenda, set ex nunc cum suis ambasiatoribus, quantum fieri poterit, firmanda, quia alias non est spes de tractatu pacis cum illa obediencia, set magis de confirmacione et induracione scismatis. 1) Aus der Obödienz Johanns XXIII. 2) Weiter wörtlich wie in der vorausgehenden Cedula. 6*
Strana 84
84 J. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Item ad eandem convencionem viderentur inducendi d. dux Ludwicus comes Pallatinus et ambasiatores Angeli Corario, ut sic partes contendentes essent propinquiores ad tractatum. Item, ut dominus noster cum suis propinquius esset ad presens negocium exequendum, eciam videtur expediens, quod ipse expeditis hiis, que ad presens concilium pertinent quantum ad alia tangencia reformacionem ecclesie, accederet ad aliquem locum convenientem et decentem loco dicte convencionis propinquum. Item ad dictam convencionem deputandi essent cum dicto d. rege Romanorum ex parte dicti domini nostri et tocins sacri concilii notabiles prelati et doctores tam divini quam humani iuris ex omnibus nacionibus eligendi. Item, ne presens concilium ante perfectam extirpacionem scismatis et conplementum tractatus pacis dissolvatur, ordinan- dum erit ad redimendam vexacionem multorum, quod dictis pre- latis et doctoribus cum dicto d. rege deputatis detur ex parte dicti domini nostri et tocius concilii potestas sufficiens ad premissa, non tamen excludendo, quod alii in presenti concilio presentes aut alii absentes ad hoc concilium vocati non possunt in dicta convencione interesse, si velint, adhibita tamen provisione, quod servetur in nacionibus equalitas, ut omnis tollatur suspicio. (40—43) Februar Anfang. — Anonymi, Anhänger Johanns. Text: Fillastre Hss. P f. 100—102. Druck: Hardt II 214 ff: Mansi XXVII 556 ff. Inhalt: 4 Streitschriften gegen Fillastres In generali concilio. Protest gegen Gleichstellung Johanns mit den Häretikern. Betonung der Legitimität des Pisanums und seiner Handlungen. Ablehnung der Abdankung des legitimen Papstes, weil unerlaubt. 1. Ut ait Tullius ... censendi.") II. Licet per doctrinam ... minime dubitetur. a) I Korrekturen Hardt II 214 bei der 2. Frage: recipientes et acceptantes st. recipere et neceptare: letzte Frage vere streichen. 1I S. 215 Z. 17 non videbatur; vor 8 questio einzuschieben : Si prelati et officiales prophanati ab heretico debeant in suis dignitatibus permanere? Die 10. beginnt: Si verus ...papa non suspectus de heresi. — III S. 216 Z. 10 illegitima et iniusta; 217 Z. 1I iuri (st. vere) absonum. Z. 24 f. hat P den schwer deutbaren Sate so: Non ut sic in summo casu, ubi iusticia est summe necessaria et super mundi vias universas iura essent dimittenda et postterganda; Z. 6 r. u. contendendo st. contranitendo ; letrte Z. und 218 oben hat P so: Quinto videtur cessio esse iniusta ex ipso Christo, qui nun- quam cedere fuisse intencionis legitur; Z. 3 c. o. plures st.multi; Z. 1 c. o. dimicavit st. servavit; Z. 10 r. u. schiebl P hinter partibus ein: et regionibus se ipsum propria in persona cum cunctis suis rebus et oneribus; S. 219 Z. 14: reliquit seden (st. idem) suam.
84 J. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Item ad eandem convencionem viderentur inducendi d. dux Ludwicus comes Pallatinus et ambasiatores Angeli Corario, ut sic partes contendentes essent propinquiores ad tractatum. Item, ut dominus noster cum suis propinquius esset ad presens negocium exequendum, eciam videtur expediens, quod ipse expeditis hiis, que ad presens concilium pertinent quantum ad alia tangencia reformacionem ecclesie, accederet ad aliquem locum convenientem et decentem loco dicte convencionis propinquum. Item ad dictam convencionem deputandi essent cum dicto d. rege Romanorum ex parte dicti domini nostri et tocins sacri concilii notabiles prelati et doctores tam divini quam humani iuris ex omnibus nacionibus eligendi. Item, ne presens concilium ante perfectam extirpacionem scismatis et conplementum tractatus pacis dissolvatur, ordinan- dum erit ad redimendam vexacionem multorum, quod dictis pre- latis et doctoribus cum dicto d. rege deputatis detur ex parte dicti domini nostri et tocius concilii potestas sufficiens ad premissa, non tamen excludendo, quod alii in presenti concilio presentes aut alii absentes ad hoc concilium vocati non possunt in dicta convencione interesse, si velint, adhibita tamen provisione, quod servetur in nacionibus equalitas, ut omnis tollatur suspicio. (40—43) Februar Anfang. — Anonymi, Anhänger Johanns. Text: Fillastre Hss. P f. 100—102. Druck: Hardt II 214 ff: Mansi XXVII 556 ff. Inhalt: 4 Streitschriften gegen Fillastres In generali concilio. Protest gegen Gleichstellung Johanns mit den Häretikern. Betonung der Legitimität des Pisanums und seiner Handlungen. Ablehnung der Abdankung des legitimen Papstes, weil unerlaubt. 1. Ut ait Tullius ... censendi.") II. Licet per doctrinam ... minime dubitetur. a) I Korrekturen Hardt II 214 bei der 2. Frage: recipientes et acceptantes st. recipere et neceptare: letzte Frage vere streichen. 1I S. 215 Z. 17 non videbatur; vor 8 questio einzuschieben : Si prelati et officiales prophanati ab heretico debeant in suis dignitatibus permanere? Die 10. beginnt: Si verus ...papa non suspectus de heresi. — III S. 216 Z. 10 illegitima et iniusta; 217 Z. 1I iuri (st. vere) absonum. Z. 24 f. hat P den schwer deutbaren Sate so: Non ut sic in summo casu, ubi iusticia est summe necessaria et super mundi vias universas iura essent dimittenda et postterganda; Z. 6 r. u. contendendo st. contranitendo ; letrte Z. und 218 oben hat P so: Quinto videtur cessio esse iniusta ex ipso Christo, qui nun- quam cedere fuisse intencionis legitur; Z. 3 c. o. plures st.multi; Z. 1 c. o. dimicavit st. servavit; Z. 10 r. u. schiebl P hinter partibus ein: et regionibus se ipsum propria in persona cum cunctis suis rebus et oneribus; S. 219 Z. 14: reliquit seden (st. idem) suam.
Strana 85
1415 Februar Anfang. 85 III. Via cessionis ...audienciam dare. IV. Dnm ex certa consideracione .. 1) (44) Februar Anfang. — Ailli card. Text: Fillastre Hss. P f. 100. Druck: Hardt II 220: Mansi ANUII 559. Inhall: Erwiderung auf die vorigen Cedulac. Obwohl Johann der wahre Papst ist. muss er abdanken. Summopere caveant ... andienciam dare.*) (45) Februar Anfang. — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. Druck: Hardt II 222; Mansi NNVII 560: Finke. Forschungen und Quellen S. 165. Inhall: Sechs Konklusionen, nach welchen dax Kouzil im Inleresse der Universalkirche auch den schuldlosen Papsl absetzen kamu. Licet via execucionis . . . amovere. (46) Februar Anfang. — Anonymi. Text: Palat. lat. 594 f. 11; P f. 102. Inhalt: Johann ist am wenigsten der wahre Papsl: alle drei Prätendenten müssen zurücktreten. Prima conclusio: Nec Gregorium inre suo nec Benedictum sno, si quod alter eorum adb) papatumb) habuit, Pisis congregati potuerunt privare. P. Pal. II. De Johanne, quod non est verus papa, evidentem habe- mus certitudinem. IlI. Nec de Gregorio nec de Benedicto, quod est verus papa, habemus certitudinem. De quolibet pro papatu con- tendencium, quod est verus papa, dubium est penitus invin- cibile 2). Quilibet de papatu conten- dencium iuri, quod pretendit se habere ad papatum, tenetur renunciare 3). a) Korrckturen Hndt I120 Z. 21 r.o. Dum ex certa st. exncta; S. 221JŽ 4 r. o. simili aut maiori racione st. similiter eciam; Z. 17 r. n. alio notorio st. nullo notorio; S. 223 Z. g c. n.ft. medin repugnantibus facilius obviatur, videlicet illam tam divini st. ultimo juxta illam. b) Fehlt Pal. 1) Diese Cedula kennen wir mir dem Inhalte (Quarta precise continet viam belli, vgl. Hardt II 219) und dem Beginne (s. oben) nach. *) Vgl. Pal. concl. II. III. a) Gleich Pal. concl. VII.
1415 Februar Anfang. 85 III. Via cessionis ...audienciam dare. IV. Dnm ex certa consideracione .. 1) (44) Februar Anfang. — Ailli card. Text: Fillastre Hss. P f. 100. Druck: Hardt II 220: Mansi ANUII 559. Inhall: Erwiderung auf die vorigen Cedulac. Obwohl Johann der wahre Papst ist. muss er abdanken. Summopere caveant ... andienciam dare.*) (45) Februar Anfang. — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. Druck: Hardt II 222; Mansi NNVII 560: Finke. Forschungen und Quellen S. 165. Inhall: Sechs Konklusionen, nach welchen dax Kouzil im Inleresse der Universalkirche auch den schuldlosen Papsl absetzen kamu. Licet via execucionis . . . amovere. (46) Februar Anfang. — Anonymi. Text: Palat. lat. 594 f. 11; P f. 102. Inhalt: Johann ist am wenigsten der wahre Papsl: alle drei Prätendenten müssen zurücktreten. Prima conclusio: Nec Gregorium inre suo nec Benedictum sno, si quod alter eorum adb) papatumb) habuit, Pisis congregati potuerunt privare. P. Pal. II. De Johanne, quod non est verus papa, evidentem habe- mus certitudinem. IlI. Nec de Gregorio nec de Benedicto, quod est verus papa, habemus certitudinem. De quolibet pro papatu con- tendencium, quod est verus papa, dubium est penitus invin- cibile 2). Quilibet de papatu conten- dencium iuri, quod pretendit se habere ad papatum, tenetur renunciare 3). a) Korrckturen Hndt I120 Z. 21 r.o. Dum ex certa st. exncta; S. 221JŽ 4 r. o. simili aut maiori racione st. similiter eciam; Z. 17 r. n. alio notorio st. nullo notorio; S. 223 Z. g c. n.ft. medin repugnantibus facilius obviatur, videlicet illam tam divini st. ultimo juxta illam. b) Fehlt Pal. 1) Diese Cedula kennen wir mir dem Inhalte (Quarta precise continet viam belli, vgl. Hardt II 219) und dem Beginne (s. oben) nach. *) Vgl. Pal. concl. II. III. a) Gleich Pal. concl. VII.
Strana 86
86 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. IV. Gregorius ... verus papa secundum iudicium ecclesie est censendus. V. Observantes Gregorium viam tenent securiorem illis, qui Benedicto seu Johanni devoti existunt. VI. Quilibet aut nullus de papatu contendencium debet se uti papa in concilio presentare. VII. Quilibet de papatu con- tendencium iuri, quod pretendit habere ad papatuim, debet renun- ciare. VIII. De cuiuslibet pro papatu contendencium obediencia po- pulns christianus debet recedere. IX. Nullus et precupue nec rex Romanorum quempiam de papatu contendencium debet ex corde papam apellare. X. De papatu contendentes contempnentibus eis renunciare ipso facto iuris a papatu sunt privati. XI. Populus christianus magis ab obediencia Johannis quam Gregorii vel Benedicti debet se abigere. De cuiuslibet pro papatu con- tendencium obediencia populus cristianus tenetur recedere 1). De papatu contendentes con- tempnentibus eis renunciare ipso facto papatu sint privati2). Populus cristianus magis [ab] obediencia Johannis quam Gre- gorii vel Benedicti debet se abigere 3). Nullus et precipue rex Roma- norum quempiam de papatu contendencium debet papam appellare 1). Quilibet aut nullus de papatu contendencium debet se uti papa in concilio presentare 5). Gregorius quamvis papatu tenetur renunciare, secundum iudiciuu tamen ecclesie est verus papa censendus 6). Observantes Gregorium viam tenent securiorein hiis, qui Bene- dicto vel Johanni devoti exi- stunt 7. (47) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obedienz Johanns. Text: P f. 86. Inhall: Rücktritt aller drei Prätendenten. Consilia cninsdam doctoris oblata in nacione Germanie. 1) Vgl. Pal. VIII. — 2) Vil. Pal. N. — 3) Gleich Pal. XI. — 4) Vgl. Pal. IN. — * Gleich Pal. VI. — *) Ugl. Pal. IF. — 7) Ugl. Pal. V.
86 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. IV. Gregorius ... verus papa secundum iudicium ecclesie est censendus. V. Observantes Gregorium viam tenent securiorem illis, qui Benedicto seu Johanni devoti existunt. VI. Quilibet aut nullus de papatu contendencium debet se uti papa in concilio presentare. VII. Quilibet de papatu con- tendencium iuri, quod pretendit habere ad papatuim, debet renun- ciare. VIII. De cuiuslibet pro papatu contendencium obediencia po- pulns christianus debet recedere. IX. Nullus et precupue nec rex Romanorum quempiam de papatu contendencium debet ex corde papam apellare. X. De papatu contendentes contempnentibus eis renunciare ipso facto iuris a papatu sunt privati. XI. Populus christianus magis ab obediencia Johannis quam Gregorii vel Benedicti debet se abigere. De cuiuslibet pro papatu con- tendencium obediencia populus cristianus tenetur recedere 1). De papatu contendentes con- tempnentibus eis renunciare ipso facto papatu sint privati2). Populus cristianus magis [ab] obediencia Johannis quam Gre- gorii vel Benedicti debet se abigere 3). Nullus et precipue rex Roma- norum quempiam de papatu contendencium debet papam appellare 1). Quilibet aut nullus de papatu contendencium debet se uti papa in concilio presentare 5). Gregorius quamvis papatu tenetur renunciare, secundum iudiciuu tamen ecclesie est verus papa censendus 6). Observantes Gregorium viam tenent securiorein hiis, qui Bene- dicto vel Johanni devoti exi- stunt 7. (47) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obedienz Johanns. Text: P f. 86. Inhall: Rücktritt aller drei Prätendenten. Consilia cninsdam doctoris oblata in nacione Germanie. 1) Vgl. Pal. VIII. — 2) Vil. Pal. N. — 3) Gleich Pal. XI. — 4) Vgl. Pal. IN. — * Gleich Pal. VI. — *) Ugl. Pal. IF. — 7) Ugl. Pal. V.
Strana 87
1415 Februar Anfang. 87 Dominus noster papa tenetur facere quidquid potest, dum tamen sit cum honore Dei. salute anime ipsius ac eciam honore suo et nichil pretermittere et, quanto cicius et melius fieri potest, lut] reducantur Petrus de Luna et Angelus Corario et sibi adherentes ad gremium ecclesie ita, quod sit integra et perfecta unio in ecclesia Dei. Patet hoc, tam quia ipse est summus pontifex, ad quem princi- paliter pertinet ista cura et istud debitum, quam quia, dum esset in minoribus, scilicet pater Pisani coucilii, fecit omnia, quecunque potuit, pro unione ecclesie : ergo nunc et multo magis debet omnia facere. Hoc igitur presupposito dicto etc. Primo, quod idem dominus noster debet cedere illis eciam non cedentibus aut offerentibus cessionem in prima sessione concilii aut eciam, si cicius commode fieri poterit, pure et sim- pliciter papatui. Patet, quia per hoc removebitur omne impedimen- tum et omnis dilacio, que posset ex ipsius persona provenire et eciam, quia per istam maximam largitatem vel ipsi protinus reducentur vel adherentes eis ipsos penitus deserent. Et si dicatur, quod snfficere debet, quod ipse sit semper paratus ad cedendum, dico, quod non, quia, eciam si hoc esset certum et indubitatum, tamen per suos et ipso nolente vel nesciente per eos, qui magis diligunt proprium commodum quam conunune, possent parari impedimenta et dilaciones, quod periculum cessat ipso cedente. Et dixi: pure et simpliciter, ne, si fiat sub pactione, saperet symoniam et eciam, ne alii duo ex hoc invitarentur similiter ad pactiones querendas. Secundo, quod fiat prius unuim decretum per conciliun, quod dominus noster post cessionem maneat cardinalis et alii duo, si cesserint, quamvis in papatu nullum ins habeant et intelligantur non habere penis Pisani concilii ac desuper habundanti gracia sint et ipsi post cessionem cardinales. Hoc dico, ne habeant necesse pacisci et ut sciant, in quo statu post cessioneimn debeant remanere. Tercio, quod statuatu per concilium unus terminus sufficiens ad sciendum ab illis, utrum velint cedere vel approbare cessiones nomine suo factas . . . necnon illis sufficiens ad veniendum ad electionem de uno summo pontifice celebrandam, si forte voluerint interesse. Et interim pendente termino non possit procedi ad electionem, set presit concilio et administret papalia vel prior inter cardinales vel unus, quem ipse elegerit.
1415 Februar Anfang. 87 Dominus noster papa tenetur facere quidquid potest, dum tamen sit cum honore Dei. salute anime ipsius ac eciam honore suo et nichil pretermittere et, quanto cicius et melius fieri potest, lut] reducantur Petrus de Luna et Angelus Corario et sibi adherentes ad gremium ecclesie ita, quod sit integra et perfecta unio in ecclesia Dei. Patet hoc, tam quia ipse est summus pontifex, ad quem princi- paliter pertinet ista cura et istud debitum, quam quia, dum esset in minoribus, scilicet pater Pisani coucilii, fecit omnia, quecunque potuit, pro unione ecclesie : ergo nunc et multo magis debet omnia facere. Hoc igitur presupposito dicto etc. Primo, quod idem dominus noster debet cedere illis eciam non cedentibus aut offerentibus cessionem in prima sessione concilii aut eciam, si cicius commode fieri poterit, pure et sim- pliciter papatui. Patet, quia per hoc removebitur omne impedimen- tum et omnis dilacio, que posset ex ipsius persona provenire et eciam, quia per istam maximam largitatem vel ipsi protinus reducentur vel adherentes eis ipsos penitus deserent. Et si dicatur, quod snfficere debet, quod ipse sit semper paratus ad cedendum, dico, quod non, quia, eciam si hoc esset certum et indubitatum, tamen per suos et ipso nolente vel nesciente per eos, qui magis diligunt proprium commodum quam conunune, possent parari impedimenta et dilaciones, quod periculum cessat ipso cedente. Et dixi: pure et simpliciter, ne, si fiat sub pactione, saperet symoniam et eciam, ne alii duo ex hoc invitarentur similiter ad pactiones querendas. Secundo, quod fiat prius unuim decretum per conciliun, quod dominus noster post cessionem maneat cardinalis et alii duo, si cesserint, quamvis in papatu nullum ins habeant et intelligantur non habere penis Pisani concilii ac desuper habundanti gracia sint et ipsi post cessionem cardinales. Hoc dico, ne habeant necesse pacisci et ut sciant, in quo statu post cessioneimn debeant remanere. Tercio, quod statuatu per concilium unus terminus sufficiens ad sciendum ab illis, utrum velint cedere vel approbare cessiones nomine suo factas . . . necnon illis sufficiens ad veniendum ad electionem de uno summo pontifice celebrandam, si forte voluerint interesse. Et interim pendente termino non possit procedi ad electionem, set presit concilio et administret papalia vel prior inter cardinales vel unus, quem ipse elegerit.
Strana 88
88 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quarto, quod statuatur alius terminus, licet aliquantulum longior, prelatis et aliis adherentibus eoruim ad gremium sancte matris ecclesie redeundi. Quinto, quod elapso termino primo procedatur more solito ad electionem summi pontificis vel istius, qui nunc est, qui forte propter hoc solum meretur iteruim eligi, vel alterius cuiuscunque. Itaque ecclesie bene provideatur in capite, quia ab ipso cetera membra dependent. Sexto, quod elapsis dictis terminis illis non cedentibus aggra- ventur pene contra eos et contra sibi adherentes spiritualiter et temporaliter, quantum per ecclesiam fieri poterit. Septimo, quod in isto concilio ordinetur unum passagium generale et si quidem illi non) redierint, vadatur armata manu contra eos ad unitatem, sicud procedatur contra infideles. Si vero non3) redierint, procedatur armata manu contra dominos temporales et populos, qui illis fovere et sustinere voluerint*), quia tales perniciosiores sunt fidei katholice quaui infideles. Hec est via brevissima et expeditissima ... nain ex parte nostra tollitur omne impedimentum et ex eorum parte tollitur omnis excusacio nec potest habere locum tergiversacio, ita quod cito oportet haberi finem. Huius autem vie ... non tantum est, ut antea dominus noster cedat pro pace ecclesie; quod debet facere, quia est ad honorem Dei, ad saluten anime sue et pro- honore suo, ut faciliter ostendi postest. Et primo, quod istud sit ad honorem Dei, nemo estb), qui dubitet. Cum enim papa sit eius vicarius, nullum maiorem honorem potest ipsi impendere, quain eun imitari*), qui propter salutem hominum se ipsum exinanivit et servi formam accipiens factus est homo.1) ltem, quia constitutus est ab eo pastor et iuxta ipsius parabolam Luce XV: Quis ex vobis homo, qui habet centum oves et, si perdiderit unai ex illis, nonne dimittit XCIX in deserto etc.2) Quod eciai sit ad salutem anime sue, apparet: Si recta intencione fiat, habet primo meritum humilitatis, pro quanto dignatur descendere et fieri par aliis. Item habet meritum cari- tatis et elemosine, quia pro salute illorum, ut non pereant, perdit statum suum et ut potest dici, omnia sua. Habet insuper quo- dammodo meritum martirii, quia, sicud sancti martires propter n) So Hs. b) Hs enim. c) Hs imitare. 1 Phil. 2. 2) LuC. 15, 4.
88 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quarto, quod statuatur alius terminus, licet aliquantulum longior, prelatis et aliis adherentibus eoruim ad gremium sancte matris ecclesie redeundi. Quinto, quod elapso termino primo procedatur more solito ad electionem summi pontificis vel istius, qui nunc est, qui forte propter hoc solum meretur iteruim eligi, vel alterius cuiuscunque. Itaque ecclesie bene provideatur in capite, quia ab ipso cetera membra dependent. Sexto, quod elapsis dictis terminis illis non cedentibus aggra- ventur pene contra eos et contra sibi adherentes spiritualiter et temporaliter, quantum per ecclesiam fieri poterit. Septimo, quod in isto concilio ordinetur unum passagium generale et si quidem illi non) redierint, vadatur armata manu contra eos ad unitatem, sicud procedatur contra infideles. Si vero non3) redierint, procedatur armata manu contra dominos temporales et populos, qui illis fovere et sustinere voluerint*), quia tales perniciosiores sunt fidei katholice quaui infideles. Hec est via brevissima et expeditissima ... nain ex parte nostra tollitur omne impedimentum et ex eorum parte tollitur omnis excusacio nec potest habere locum tergiversacio, ita quod cito oportet haberi finem. Huius autem vie ... non tantum est, ut antea dominus noster cedat pro pace ecclesie; quod debet facere, quia est ad honorem Dei, ad saluten anime sue et pro- honore suo, ut faciliter ostendi postest. Et primo, quod istud sit ad honorem Dei, nemo estb), qui dubitet. Cum enim papa sit eius vicarius, nullum maiorem honorem potest ipsi impendere, quain eun imitari*), qui propter salutem hominum se ipsum exinanivit et servi formam accipiens factus est homo.1) ltem, quia constitutus est ab eo pastor et iuxta ipsius parabolam Luce XV: Quis ex vobis homo, qui habet centum oves et, si perdiderit unai ex illis, nonne dimittit XCIX in deserto etc.2) Quod eciai sit ad salutem anime sue, apparet: Si recta intencione fiat, habet primo meritum humilitatis, pro quanto dignatur descendere et fieri par aliis. Item habet meritum cari- tatis et elemosine, quia pro salute illorum, ut non pereant, perdit statum suum et ut potest dici, omnia sua. Habet insuper quo- dammodo meritum martirii, quia, sicud sancti martires propter n) So Hs. b) Hs enim. c) Hs imitare. 1 Phil. 2. 2) LuC. 15, 4.
Strana 89
1415 Februar Anfang. 89 lucrari animas Cristo deponebant vitaim, ita iste propter reducere illos scismaticos deponit amplitudinem et potestatem, que plurimis carior esse solet quam vita. Quod eciam sit de honore suo, ostenditur pluribus racioni- bus : Primo, quia est opus maximum ista contempnere, que ceteri ambiunt et affectant. Et si diceretur, quod magnanimi est dignificare se magnis honoribus, concedo existimando, sicud verum est, quod maior est honor deponere papatum pro pace ecclesie quam tenere cum scandalo. Secundo, quia hoc facere est raruim et difficile, virtus autem est circa difficilia et per con- sequens honor ... Tercio, quia sic dominus noster ostendet se fuisse dignum, ut eligatur a d. cardiualibus ad istum gradum et quod eorum fuerit laus in conferendo papatum, sua vero quod ex tam bona causa deponat. Preterea illa diligencia, quan fecit tempore Pisani concilii, ut contendentes cederent, erit sibi ad maioremn gloriam, cum id, quod procuravit in aliis fieri, de se est facturus. Alias videbitur, qnod voluerit esse largus de alieno, que turpis est liberalitas. Quarto, quia si hoc tantum et tam laudabile opus fecerit, delebit multa minus bene facta sua et obscurabit eorum memoriam. Quinto, quia si, ante concilium Pisanum honorabile credebatur contendentibus, si cederent, cum tamen essent promissione, voto et iuramento ad id obligati, quanto erit domino nostro honorabilins hoc facere, ad quod talibus vinculis nullatenus est obligatus. Sexto, si illis, qui parvam obedienciam habebant, erat honorabile, quanto magis isti, qui maxiinam habet obedienciam. Septimo, si sub hac condicione cessissent, si alter cederet, fuisset utique honorabile, quanto magis, si pure et sine condicione hoc faciat. Octavo, si dominus noster cedere debet illis cedentibus secundum quod maior et sanior pars sentire videtur, quanto magis debet hoc aute onmia facere tamquam magis honoriticum, quia tunc videretur queinad- modum coactus id facere, nune autem sponte. Item tunc videretur parificari aliis, nunc autem excellere et in iure et in facto. Ergo sicud iure pocior est in tenendo, ita eciam in teiupore prior sit in dimittendo. Nono, quia aliqui reges et principes seculares deposuerunt potestatem et reduxerunt se ad vitam privatam, ut haberent quietem, et hoc est eis tributum ad laudem, quanto ergo magis princeps ecclesiasticus debet hoc facere propter reducere populos ad unitatem ecclesie et reputabitur ei ad gloriam. Decimo, quia iste serenissimus rex Sigismundus, cum esset
1415 Februar Anfang. 89 lucrari animas Cristo deponebant vitaim, ita iste propter reducere illos scismaticos deponit amplitudinem et potestatem, que plurimis carior esse solet quam vita. Quod eciam sit de honore suo, ostenditur pluribus racioni- bus : Primo, quia est opus maximum ista contempnere, que ceteri ambiunt et affectant. Et si diceretur, quod magnanimi est dignificare se magnis honoribus, concedo existimando, sicud verum est, quod maior est honor deponere papatum pro pace ecclesie quam tenere cum scandalo. Secundo, quia hoc facere est raruim et difficile, virtus autem est circa difficilia et per con- sequens honor ... Tercio, quia sic dominus noster ostendet se fuisse dignum, ut eligatur a d. cardiualibus ad istum gradum et quod eorum fuerit laus in conferendo papatum, sua vero quod ex tam bona causa deponat. Preterea illa diligencia, quan fecit tempore Pisani concilii, ut contendentes cederent, erit sibi ad maioremn gloriam, cum id, quod procuravit in aliis fieri, de se est facturus. Alias videbitur, qnod voluerit esse largus de alieno, que turpis est liberalitas. Quarto, quia si hoc tantum et tam laudabile opus fecerit, delebit multa minus bene facta sua et obscurabit eorum memoriam. Quinto, quia si, ante concilium Pisanum honorabile credebatur contendentibus, si cederent, cum tamen essent promissione, voto et iuramento ad id obligati, quanto erit domino nostro honorabilins hoc facere, ad quod talibus vinculis nullatenus est obligatus. Sexto, si illis, qui parvam obedienciam habebant, erat honorabile, quanto magis isti, qui maxiinam habet obedienciam. Septimo, si sub hac condicione cessissent, si alter cederet, fuisset utique honorabile, quanto magis, si pure et sine condicione hoc faciat. Octavo, si dominus noster cedere debet illis cedentibus secundum quod maior et sanior pars sentire videtur, quanto magis debet hoc aute onmia facere tamquam magis honoriticum, quia tunc videretur queinad- modum coactus id facere, nune autem sponte. Item tunc videretur parificari aliis, nunc autem excellere et in iure et in facto. Ergo sicud iure pocior est in tenendo, ita eciam in teiupore prior sit in dimittendo. Nono, quia aliqui reges et principes seculares deposuerunt potestatem et reduxerunt se ad vitam privatam, ut haberent quietem, et hoc est eis tributum ad laudem, quanto ergo magis princeps ecclesiasticus debet hoc facere propter reducere populos ad unitatem ecclesie et reputabitur ei ad gloriam. Decimo, quia iste serenissimus rex Sigismundus, cum esset
Strana 90
90 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. assumptus ad imperium Romanorum, obtulit sic depositurum imperi- um et dimissurum imperatori Grecorum, quantum in ipso erat, et hoc si ille velit redire cum suis ad ecclesie katholice unitatem 1), quanto ergo magis Romanus pontifex debet hoc facere, quod proponitur, non solum offerre, set protinus facere tamquaim maxime dignum laude. (48) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obödienz Gregors.2) Text: Wien 5064 f. 183) Inhalt: Alle drei Prätendenlen müssen abdanken, vor allem Johann, der in die Herde cingebrochene Wolf. Quedam articulata inquisicio seu invectiva contra Johannem nuncupatum XXIII. Cuim sanctissimus dominus noster Gregorius papa XII. tamquai verns pastor pro ovibus suis animam suam posi- turus eciam pro pace ecclesie in presenti concilio regie maiestati primus viai cessionis offerat ipseque speret, quod et douinus Petrus, vocatus Benedictus XIII. eanden, prout multipliciter tenetur, offerre debeat *) in casu tamen, quo dominus Baltasar dictus Johannes XXIII. eandem viam acceptare et offerre voluerit, prout ad hoc ipsum, eciam si verus papa foret, teneatur b), possunt cause racionabiles allegari, attento casu presenti: Eapropter requiritur maiestas regia et hoc sacrum eius concilium°), quatenus dignetur dictum dominum Baltasarum vocatum“) Johannem ad dictam viam cessionis toti christianitati optabilem inducere et ad eam acceptandam, offerendam, prosequendam et exequendam humiliter hortari. In quo casu, si dictam viam acceptaverit, ut prefertur, Dei favente gracia habebitur perfecta et integra unio ecclesie sancte Dei, prout ab omnibus speratur fidelibus. Et tribus cedentibus, quia sic pacem darent ecclesie et consciencias homi- num quietarent, essent ab ea honorandi et premiandi. Si vero dictam viam pertinaciter recusaverit, verisimiliter timendum est de conlrmacione et perpetuacione presentis scismatis. Et ideo *— a) Dazu din Rond prout eciam sui oratores ipsam dicunt obtulisse et domimm sutun prosequi velle. b) Hs teneri. c) Darüber von derselben Hand ista notabilis congregacin. d) Hinzugefügt von derselben korrigierenden Hand. 1) Darüber ist nichts bekannt. Beseichnend ist, dass dieses während der Anwesenheit Sigismunds in Konstans gesagt wurde. 2) Ob von Job Vener? 3) Ins der Sammlung Job Veners: ogl. die allgemeine Einleitung.
90 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. assumptus ad imperium Romanorum, obtulit sic depositurum imperi- um et dimissurum imperatori Grecorum, quantum in ipso erat, et hoc si ille velit redire cum suis ad ecclesie katholice unitatem 1), quanto ergo magis Romanus pontifex debet hoc facere, quod proponitur, non solum offerre, set protinus facere tamquaim maxime dignum laude. (48) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obödienz Gregors.2) Text: Wien 5064 f. 183) Inhalt: Alle drei Prätendenlen müssen abdanken, vor allem Johann, der in die Herde cingebrochene Wolf. Quedam articulata inquisicio seu invectiva contra Johannem nuncupatum XXIII. Cuim sanctissimus dominus noster Gregorius papa XII. tamquai verns pastor pro ovibus suis animam suam posi- turus eciam pro pace ecclesie in presenti concilio regie maiestati primus viai cessionis offerat ipseque speret, quod et douinus Petrus, vocatus Benedictus XIII. eanden, prout multipliciter tenetur, offerre debeat *) in casu tamen, quo dominus Baltasar dictus Johannes XXIII. eandem viam acceptare et offerre voluerit, prout ad hoc ipsum, eciam si verus papa foret, teneatur b), possunt cause racionabiles allegari, attento casu presenti: Eapropter requiritur maiestas regia et hoc sacrum eius concilium°), quatenus dignetur dictum dominum Baltasarum vocatum“) Johannem ad dictam viam cessionis toti christianitati optabilem inducere et ad eam acceptandam, offerendam, prosequendam et exequendam humiliter hortari. In quo casu, si dictam viam acceptaverit, ut prefertur, Dei favente gracia habebitur perfecta et integra unio ecclesie sancte Dei, prout ab omnibus speratur fidelibus. Et tribus cedentibus, quia sic pacem darent ecclesie et consciencias homi- num quietarent, essent ab ea honorandi et premiandi. Si vero dictam viam pertinaciter recusaverit, verisimiliter timendum est de conlrmacione et perpetuacione presentis scismatis. Et ideo *— a) Dazu din Rond prout eciam sui oratores ipsam dicunt obtulisse et domimm sutun prosequi velle. b) Hs teneri. c) Darüber von derselben Hand ista notabilis congregacin. d) Hinzugefügt von derselben korrigierenden Hand. 1) Darüber ist nichts bekannt. Beseichnend ist, dass dieses während der Anwesenheit Sigismunds in Konstans gesagt wurde. 2) Ob von Job Vener? 3) Ins der Sammlung Job Veners: ogl. die allgemeine Einleitung.
Strana 91
1415 Februar Anfang. 91 in casu huiusmodi refutacionis agendum esset de eius totali eiectione et reprobacione et contra eum per totam christianitatem procedendum tamquam contra scismaticum et de heretica pravitate vehementer suspectum. Ad quem finem videretur, quod deberet fieri informacio et inquisicio de questionibus seu articulis sequentibus: 1. Qualiter ante pretensum suum papatum in factis ecclesie se gesserit et qualis transacta in eo vita et conversacio fuerit. 2. Qualiter ad dictum papatum aliunde quam per hostium intraverit, quomodo eciai, si vocatus Alexander eius predecessor iustissimus papa fuisset, adhuc ingressus Johannis dampnabilis et reprobandus. 3. Qualiter extunc et antea viciose et multipliciter scandalose vixerit. 4. Qualiter tyrannice et symoniace hunc statum rexerit. 5. Qualiter et ad quem finem suos pretensos cardinales multiplicaverit. 6. Qualiter eos et in eis statum cardinalatus depresserit. 7. Qualiter mercatorihus et usurariis magis quam suis pretensis cardinalibus et referendariis in beneficiorum collacione audienciam dederit et inde male acquisita1) disperserit. 8. Qualiter contra ordinaciones Pisanasb) in preiudicium ecclesie et imperii cum Ladislao tractaverit. 9. Qualiter et colludendo*) cum eodem Ladislao Romam perdiderit et inde cum multiplici periculo et scandalo sue pre- tense curie discesserit. 10. Qualiter pretensas ordinaciones Pisanas, in cuius concilii auctoritate statum suum stabilire satagerit*), multipliciter in- fregerit. 11. Qualiter presens suum pretensum concilium vocare scan- dalose distulerit. 12. Qualiter ipsum vocatum congregari, quantum potuit, stu- diose impedivit. 13. Qualiter einsdem concilii libertatem, quam publice professus est, occulte impedire procuraverit. 14. Qualiter Romanorum regen, Romane ecclesie advocatum in presenti concilio ad ecclesie pacem et reformacionem laborantem per se et alios fautores suos iniuriose diffamaverit. 15. Qualiter in premissis et pluribus aliis nephandis actibus toti ecclesie scandalosus extiterit. n) Folgt penis korrigiert aus prius. b) Folgt überffusaig qualiter, c) Mehefech korrigierf,
1415 Februar Anfang. 91 in casu huiusmodi refutacionis agendum esset de eius totali eiectione et reprobacione et contra eum per totam christianitatem procedendum tamquam contra scismaticum et de heretica pravitate vehementer suspectum. Ad quem finem videretur, quod deberet fieri informacio et inquisicio de questionibus seu articulis sequentibus: 1. Qualiter ante pretensum suum papatum in factis ecclesie se gesserit et qualis transacta in eo vita et conversacio fuerit. 2. Qualiter ad dictum papatum aliunde quam per hostium intraverit, quomodo eciai, si vocatus Alexander eius predecessor iustissimus papa fuisset, adhuc ingressus Johannis dampnabilis et reprobandus. 3. Qualiter extunc et antea viciose et multipliciter scandalose vixerit. 4. Qualiter tyrannice et symoniace hunc statum rexerit. 5. Qualiter et ad quem finem suos pretensos cardinales multiplicaverit. 6. Qualiter eos et in eis statum cardinalatus depresserit. 7. Qualiter mercatorihus et usurariis magis quam suis pretensis cardinalibus et referendariis in beneficiorum collacione audienciam dederit et inde male acquisita1) disperserit. 8. Qualiter contra ordinaciones Pisanasb) in preiudicium ecclesie et imperii cum Ladislao tractaverit. 9. Qualiter et colludendo*) cum eodem Ladislao Romam perdiderit et inde cum multiplici periculo et scandalo sue pre- tense curie discesserit. 10. Qualiter pretensas ordinaciones Pisanas, in cuius concilii auctoritate statum suum stabilire satagerit*), multipliciter in- fregerit. 11. Qualiter presens suum pretensum concilium vocare scan- dalose distulerit. 12. Qualiter ipsum vocatum congregari, quantum potuit, stu- diose impedivit. 13. Qualiter einsdem concilii libertatem, quam publice professus est, occulte impedire procuraverit. 14. Qualiter Romanorum regen, Romane ecclesie advocatum in presenti concilio ad ecclesie pacem et reformacionem laborantem per se et alios fautores suos iniuriose diffamaverit. 15. Qualiter in premissis et pluribus aliis nephandis actibus toti ecclesie scandalosus extiterit. n) Folgt penis korrigiert aus prius. b) Folgt überffusaig qualiter, c) Mehefech korrigierf,
Strana 92
92 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. 16. Qualiter in pluribus premissorum se omnino incorrigibilem exhibuerit. 17. Qualiter ex preteritis peiora presumuntur in futurum, si in hoc statu remanserit. 18. Qualiter ex predictis et eorum dependiciis et connexis ipse tamquam notorins ecclesie invasor, scandalizator, dissipator et destructor et de scismate et heresi suspectus a statu huius- modi eici et repelli poterit, si voluntarie cedere noluerit. 19. Ex quibus videtur, quod dictus d. u. Gregorins nec debet nec tenetur, ymno nec licite potest cedere reducendo se et sibi obedientes ad obedienciam dicti Johannis, quia sic non tamquain pastor, set tamquaimn mercenarius cederet lupo ovile dominicum invadenti. 20. Secus autem esset, si hoc lupo eiecto et excluso ab ovili eligeretur aliquis bonus pastor, qui ad uniendum et regendum gregem Christi iudicaretur esse ydoneus; et maxime si eciam eiceretur dictus dominus Benedictus in casu, quo pertinaciter cedere recusaret. Tunc enim eciai verissimus et indubitatus papa unicus eo minus curaret cedere vel renunciare, ecclesia in bono statu et in manibus pastoris ydonei derelicta. (49) Februar Anfang. — AпOmymus. Text: P f. 96. Inhalt: Die Iniliative des Königs soll dem Schisma ein Ende machen. Brevis informacio pro dicto domino rege Romanoruii. Primo cum sanctissimus dominus noster d. Johannes papa XXIII. principaliter presens concilium vocaverit pro danda pace ecclesie et pro tranquillitate populi Christiani et serenissi- mus d. rex Romanorum eciam ad eundein finem laboravit et laborat in presenti concilio, ad quem tamquam specialem advo- catum ecclesie istud principaliter pertinet, quia tamen in hoc semper vellet procedere cum deliberacione concilii et specialiter dicti domini nostri et collegii dominorum cardinalium: ideo ipsis affectuose supplicatur, quatenus digneutur aperire et offerre vias vel viam racionabiles, per quas vel per quam dicta pax et integra unio facilius, brevius et commodius valeat obtineri et presens scisma non soluin terininari set eciam modus aperiri, quibus provideri possit, quod simile scisma ex similibus causis vel
92 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. 16. Qualiter in pluribus premissorum se omnino incorrigibilem exhibuerit. 17. Qualiter ex preteritis peiora presumuntur in futurum, si in hoc statu remanserit. 18. Qualiter ex predictis et eorum dependiciis et connexis ipse tamquam notorins ecclesie invasor, scandalizator, dissipator et destructor et de scismate et heresi suspectus a statu huius- modi eici et repelli poterit, si voluntarie cedere noluerit. 19. Ex quibus videtur, quod dictus d. u. Gregorins nec debet nec tenetur, ymno nec licite potest cedere reducendo se et sibi obedientes ad obedienciam dicti Johannis, quia sic non tamquain pastor, set tamquaimn mercenarius cederet lupo ovile dominicum invadenti. 20. Secus autem esset, si hoc lupo eiecto et excluso ab ovili eligeretur aliquis bonus pastor, qui ad uniendum et regendum gregem Christi iudicaretur esse ydoneus; et maxime si eciam eiceretur dictus dominus Benedictus in casu, quo pertinaciter cedere recusaret. Tunc enim eciai verissimus et indubitatus papa unicus eo minus curaret cedere vel renunciare, ecclesia in bono statu et in manibus pastoris ydonei derelicta. (49) Februar Anfang. — AпOmymus. Text: P f. 96. Inhalt: Die Iniliative des Königs soll dem Schisma ein Ende machen. Brevis informacio pro dicto domino rege Romanoruii. Primo cum sanctissimus dominus noster d. Johannes papa XXIII. principaliter presens concilium vocaverit pro danda pace ecclesie et pro tranquillitate populi Christiani et serenissi- mus d. rex Romanorum eciam ad eundein finem laboravit et laborat in presenti concilio, ad quem tamquam specialem advo- catum ecclesie istud principaliter pertinet, quia tamen in hoc semper vellet procedere cum deliberacione concilii et specialiter dicti domini nostri et collegii dominorum cardinalium: ideo ipsis affectuose supplicatur, quatenus digneutur aperire et offerre vias vel viam racionabiles, per quas vel per quam dicta pax et integra unio facilius, brevius et commodius valeat obtineri et presens scisma non soluin terininari set eciam modus aperiri, quibus provideri possit, quod simile scisma ex similibus causis vel
Strana 93
1415 Februar Ansang. 93 radicibus in futurum evenire non possit. Et hec pertinent ad dictum dominum nostrum et sacrum colleginm exemplo sanc- torum patrum in generalibus conciliis, qui ita processisse le- guntur. lteim in casu, quo dicti domini papa et cardinales premissa non offerrent in prima sessione, requirit idem d. rex pro expedi- cione concilii, quod sine dilacione dentur certi notabiles deputati de omnibus nacionibus, qui sub iuramento secrete habeant aperire omnes vias et modos racionabiles ad fines predictos et quod, si°) eis conveniencins videbitur. eliganturb) per eos, ad quos pertinebit. ltem ut premissa brevins et conveniencius fiant, idem d. rex presentat in scriptis omnia oblata d. regis Arragonum et Petri de Luna et d. comitis Pallatini ducis Bavarie et Angeli Corario, ut eis fiat talis et taim racionabilis responsio, quod non debeant irritari 1). Item proponat dictus d. rex, quod ad ipsum pertinet ad premissa dominum nostrum et totum collegium ex- citare et monere et de hiis est instanter requisitus. Et quod breviter expediantur ad redimendum labores, vexaciones et ex- pensas dominorum in hoc sacro consilio existencium. De aliis autem reformacionibus spiritualibus et ecclesiasticis [in] capite vel in membris idem d. rex relinquit deliberacioni concilii generalis, paratus tamen, si a dicto concilio requisitus fuerit, in omnibus dare opem. Item, quia idem d. rex de recta intencione d. regis Arragomum indubie sperat, quod ex convencione cum eodem et Petro de Luna sequetur perfecta unio seu pax ecclesie, quantum in eis erit, ideo idem d. rex requirit consilium de modo circa hec ulterius procedendi. (50) Februar Anfang. — Quidam doctores et prelati. Text: P f. 98. Inhalt: Befürwortung einer Zusammenkunft mit dem König von Aragon und den Gesandten Benedikts. Regie maiestati hec sub correctione humiliter presentantur ex parte quorundam prelatorum et doctorum diversorui studiorum et nacionum. a) Hs ex. b) Hs eligatur. 1) Diese Antwort steht also noch aus.
1415 Februar Ansang. 93 radicibus in futurum evenire non possit. Et hec pertinent ad dictum dominum nostrum et sacrum colleginm exemplo sanc- torum patrum in generalibus conciliis, qui ita processisse le- guntur. lteim in casu, quo dicti domini papa et cardinales premissa non offerrent in prima sessione, requirit idem d. rex pro expedi- cione concilii, quod sine dilacione dentur certi notabiles deputati de omnibus nacionibus, qui sub iuramento secrete habeant aperire omnes vias et modos racionabiles ad fines predictos et quod, si°) eis conveniencins videbitur. eliganturb) per eos, ad quos pertinebit. ltem ut premissa brevins et conveniencius fiant, idem d. rex presentat in scriptis omnia oblata d. regis Arragonum et Petri de Luna et d. comitis Pallatini ducis Bavarie et Angeli Corario, ut eis fiat talis et taim racionabilis responsio, quod non debeant irritari 1). Item proponat dictus d. rex, quod ad ipsum pertinet ad premissa dominum nostrum et totum collegium ex- citare et monere et de hiis est instanter requisitus. Et quod breviter expediantur ad redimendum labores, vexaciones et ex- pensas dominorum in hoc sacro consilio existencium. De aliis autem reformacionibus spiritualibus et ecclesiasticis [in] capite vel in membris idem d. rex relinquit deliberacioni concilii generalis, paratus tamen, si a dicto concilio requisitus fuerit, in omnibus dare opem. Item, quia idem d. rex de recta intencione d. regis Arragomum indubie sperat, quod ex convencione cum eodem et Petro de Luna sequetur perfecta unio seu pax ecclesie, quantum in eis erit, ideo idem d. rex requirit consilium de modo circa hec ulterius procedendi. (50) Februar Anfang. — Quidam doctores et prelati. Text: P f. 98. Inhalt: Befürwortung einer Zusammenkunft mit dem König von Aragon und den Gesandten Benedikts. Regie maiestati hec sub correctione humiliter presentantur ex parte quorundam prelatorum et doctorum diversorui studiorum et nacionum. a) Hs ex. b) Hs eligatur. 1) Diese Antwort steht also noch aus.
Strana 94
94 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Cum oratores Petri de Luna et regis Arragonie persistant in convencione mutua in Nicia cum d. rege Romanorum nec ad aliam specialem viam pronunc explicandum per dictum d. regem possint induci, quia tamen dicti oratores constanter affirmant et verisimiliter persuadent ex dicta convencione secuturum optate pacis fructum et allegant, quod hanc viam dictus d. rex obtulit excusantque dominos snos de tarditate et longitate temporis ex notoriis et racionabilibus causis, videtur, quod dicta convencio per dictum d. regem nullatenus debeat penitus repelli nec per generale concilium reprobari aut dicto d. regi disuaderi, tum quia illis non videtur denegandum, quod non negaretur Grecis aut infidelibus, si peterent convencionem de pace ipsorum aut eorum reductione, tum quia hoc negare esset occasio ob- stinacionis et perpetuacionis scismatis, sicud patet per exem- plum de scismate Grecorum, tum quia non esset facile eos vel eorum scisma per viam facti seu potenciam brachii secularis extirpare. Sed tamen videtur expediens, quod ex parte dicti d. regis et concilii mitterentur aliqui oratores ad triplicem finem: primo ad reducendum eos, quod pro redimenda eorum vexacione et dicti d. regis abbreviacione negocii vellent mittere plenum man- datuin, quem admodum fecit Angelus de Corario, ut hic posset integra ecclesie unio terminari ; secundo, si dictum mandatum mittere nollent, quod saltem, que offerunt in Nicia, vellent facere in aliquo loco propinquiori in comitatu Sabaudie vel in aliquo loco cirea Rodanun, ubi possent venire gallee vel alibi, ubi eis daretur debita securitas ad hunc finem, nt partes propinquius existentes possent facilius et brevius pacem concludere ; tercio, si premissa non velint, saltem consencient dictam convencionem differri, usque rex ea, que in presenti concilio sunt agenda circa exterminacionem scismatis, quantum in se est, compleverit, quia videtur lieri posse infra mensem sen finem Aprilis et tardius. Et ita posset dicta convencio fieri. (51) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obödienz Johanus. Text: P f. 88. Inhalt: Muhnung zur Einsichl und Mässigung aller Parteien. besouders den Forschlägen Benedikts XIII. und des Königs ron Aragon gegenüber.
94 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Cum oratores Petri de Luna et regis Arragonie persistant in convencione mutua in Nicia cum d. rege Romanorum nec ad aliam specialem viam pronunc explicandum per dictum d. regem possint induci, quia tamen dicti oratores constanter affirmant et verisimiliter persuadent ex dicta convencione secuturum optate pacis fructum et allegant, quod hanc viam dictus d. rex obtulit excusantque dominos snos de tarditate et longitate temporis ex notoriis et racionabilibus causis, videtur, quod dicta convencio per dictum d. regem nullatenus debeat penitus repelli nec per generale concilium reprobari aut dicto d. regi disuaderi, tum quia illis non videtur denegandum, quod non negaretur Grecis aut infidelibus, si peterent convencionem de pace ipsorum aut eorum reductione, tum quia hoc negare esset occasio ob- stinacionis et perpetuacionis scismatis, sicud patet per exem- plum de scismate Grecorum, tum quia non esset facile eos vel eorum scisma per viam facti seu potenciam brachii secularis extirpare. Sed tamen videtur expediens, quod ex parte dicti d. regis et concilii mitterentur aliqui oratores ad triplicem finem: primo ad reducendum eos, quod pro redimenda eorum vexacione et dicti d. regis abbreviacione negocii vellent mittere plenum man- datuin, quem admodum fecit Angelus de Corario, ut hic posset integra ecclesie unio terminari ; secundo, si dictum mandatum mittere nollent, quod saltem, que offerunt in Nicia, vellent facere in aliquo loco propinquiori in comitatu Sabaudie vel in aliquo loco cirea Rodanun, ubi possent venire gallee vel alibi, ubi eis daretur debita securitas ad hunc finem, nt partes propinquius existentes possent facilius et brevius pacem concludere ; tercio, si premissa non velint, saltem consencient dictam convencionem differri, usque rex ea, que in presenti concilio sunt agenda circa exterminacionem scismatis, quantum in se est, compleverit, quia videtur lieri posse infra mensem sen finem Aprilis et tardius. Et ita posset dicta convencio fieri. (51) Februar Anfang. — Anonymus aus der Obödienz Johanus. Text: P f. 88. Inhalt: Muhnung zur Einsichl und Mässigung aller Parteien. besouders den Forschlägen Benedikts XIII. und des Königs ron Aragon gegenüber.
Strana 95
1415 Februar Anfang. 95 Pro responsione danda per serenissimmm d. regem de voluntate concilii ambaxiatoribus regis Arragonum et Petri de Luna ex una parte, ex alia duci Bavarie cum suis ambasiatoribus Angeli Corrario, aliqui dant avisamenta ita anstera, ut pocius videantur esse advocati scismatis quam consultores unionis et pacis. Cum enim res ista tractanda sit amicabiliter et caritative, incipiunt a criminibus, obiciendo periuria et vota fracta ac collusiones, ut statim precludatur via tractatui. Secundo, ut adducant eos in odimn concilii, dicunt, quod illi despexerunt concilium nec sunt dignati mittere nuncios suos ad concilium, set miserunt ad d. regem ex quadam collusione certa 1). Potest dici, ut innuit cedula illorum, qui sunt cum d. duce pre- dicto, quod non reprobant concilium, set presidentem, set eciam nec approbant simpliciter, quia timent iniuriam et merito, quia, nisi Dens providisset per aliquos bonos, et se opposuerunt3). Tracta- batur per quosdan, eciam antequam esset plena congregacio. ut omissa omni racione uniendi ecclesiam aggraventur pene contra illos ad hoc, ut minime esset aiplins spes vel modus unionis et ut remaneant confusi2). Tercio, quia dicunt specialiter contra cedulam3), quod non est verisimile, quod velint amplectib) viam cessionis, quam alias reprobaverant et in suis publicis consistoriis tamquam dyabolicam condempnaverant. Respondetur, quod, si tunc non recte sense- runt, potuerint postea resipiscere et suum errorem iam reco- gnoscere. Nec hoc dicitur in favorem ipsorum, set in favorem ecclesie, ut uniatur per istum vel per alium modum racionabileu. Quarto ad id, quod dicitur, quod dominus noster non debet fieri par illis, qui nullinu ins habent, set sunt condempnati 1), respondetur, quod non fit par, eciamnsi eligatur via cessionis, nam ipse cedit vero papatui, illi autem non vero, unde, si est iure bonus, sicud est papa verus, debet velle, quod per se non stet, quoniam uniatur ecclesia, si autem diligit magis statum suuim quaiu unitatem ecclesie, videat, ne ex hoc sit indignus nomen habere pastoris. n) So Hs. b) Hs nimplectere. 1) Diese cedulae können nur 34 (Super eo quod), 36 (Sequuntur aliqua) und 42 sein (Via cessionis). Sie äussern sich aber nicht so scharf. Ob einige fehlen? 2) Antrag am 7. Dezember. 3) Vomt 26. Januar ,Si placet . . . *) Vgl. die Nrr. 40—43.
1415 Februar Anfang. 95 Pro responsione danda per serenissimmm d. regem de voluntate concilii ambaxiatoribus regis Arragonum et Petri de Luna ex una parte, ex alia duci Bavarie cum suis ambasiatoribus Angeli Corrario, aliqui dant avisamenta ita anstera, ut pocius videantur esse advocati scismatis quam consultores unionis et pacis. Cum enim res ista tractanda sit amicabiliter et caritative, incipiunt a criminibus, obiciendo periuria et vota fracta ac collusiones, ut statim precludatur via tractatui. Secundo, ut adducant eos in odimn concilii, dicunt, quod illi despexerunt concilium nec sunt dignati mittere nuncios suos ad concilium, set miserunt ad d. regem ex quadam collusione certa 1). Potest dici, ut innuit cedula illorum, qui sunt cum d. duce pre- dicto, quod non reprobant concilium, set presidentem, set eciam nec approbant simpliciter, quia timent iniuriam et merito, quia, nisi Dens providisset per aliquos bonos, et se opposuerunt3). Tracta- batur per quosdan, eciam antequam esset plena congregacio. ut omissa omni racione uniendi ecclesiam aggraventur pene contra illos ad hoc, ut minime esset aiplins spes vel modus unionis et ut remaneant confusi2). Tercio, quia dicunt specialiter contra cedulam3), quod non est verisimile, quod velint amplectib) viam cessionis, quam alias reprobaverant et in suis publicis consistoriis tamquam dyabolicam condempnaverant. Respondetur, quod, si tunc non recte sense- runt, potuerint postea resipiscere et suum errorem iam reco- gnoscere. Nec hoc dicitur in favorem ipsorum, set in favorem ecclesie, ut uniatur per istum vel per alium modum racionabileu. Quarto ad id, quod dicitur, quod dominus noster non debet fieri par illis, qui nullinu ins habent, set sunt condempnati 1), respondetur, quod non fit par, eciamnsi eligatur via cessionis, nam ipse cedit vero papatui, illi autem non vero, unde, si est iure bonus, sicud est papa verus, debet velle, quod per se non stet, quoniam uniatur ecclesia, si autem diligit magis statum suuim quaiu unitatem ecclesie, videat, ne ex hoc sit indignus nomen habere pastoris. n) So Hs. b) Hs nimplectere. 1) Diese cedulae können nur 34 (Super eo quod), 36 (Sequuntur aliqua) und 42 sein (Via cessionis). Sie äussern sich aber nicht so scharf. Ob einige fehlen? 2) Antrag am 7. Dezember. 3) Vomt 26. Januar ,Si placet . . . *) Vgl. die Nrr. 40—43.
Strana 96
96 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Kouzil. Quinto, quod dicitur, quod d. rex non debet velle interesse concilio, set iuxta morem predecessorum suorum solummodo exequi ea, que per concilium determinabuntur, respondetur, quod, sicud ex cronicis apparet, non solum interfuerunt sepe, set eciam prefuerunt conciliis imperatores et, si nunquam fuit causa raciona- bilis, iam est: primo, quia non omnes prelati recognoscunt d. nostrum in papam, set ipsum onnes recognoscunt imperatorem ; secundo, ut sit libertas et securitas loquendi omnibus, quam ipse promisit. Postremo nunquai fiet unio reprobando solum dicta vel scripta aliorum. Set, si ea, que offeruntur ab aliis, nobis non placent, offeramus nos eis meliora, ut sic eos vel reducamus benivole vel totaliter convincamus. Nam istud, quod concluditur, scilicet quod procedatur contra eos per confirmacionen concilii Pisani et aggravacionem penarum, nichil aliud est dicere, nisi ut confirmetur scisina in perpetuum, quod est multo deterius, quai quod verns papa cedat iuri suo pro ecclesie unione. Et ideo videtur melius concludendum d. regi, ut suadeat illis contendentibus vel nunciis eorum, ut infra certum competentem terminum brevissimum habeant plena et plenissima mandata et illa producant. Insuper moneantur ex parte concilii per nuncios proprios, ut infra eundem terminum compareant per se vel procuratores suos ad dicendum causas, quare non debeat contra eos procedi, et si producentur sufficiencia mandata et ibi velint intendere ad unionem, bene quiden, sin autem, procedatur contra eos et sic merito erit ultimum id, quod aliqui volunt2) esse primum. Et si dicatur: quid interim fiet ? Respondetur, quod tractabitur cim hiis, qui erunt presentes, de modis uniendi ecclesiam") ac eciam de modis reformandi. Que reformacio consistit in paucis, dummodo bene serventur. Si autem non servantur, omnes deter- minaciones, que possunt in mundo fieri, nichil valeant. Et si aliqui ex prelatis non possunt tamdiu morari hic propter defectuun expensarum, subveniat illis dominus noster, cui incumbit tale onus, vel detur eis licencia recedendi, quia non est equum, quod propter incommodum paucorum periclitetur causa universalis ecclesie et propter festinacionem paucorum mensiun fiat incon- veniens, quod in eternum tolli non possit etc. a) Hr nolunt. b) Hs ecclesie.
96 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Kouzil. Quinto, quod dicitur, quod d. rex non debet velle interesse concilio, set iuxta morem predecessorum suorum solummodo exequi ea, que per concilium determinabuntur, respondetur, quod, sicud ex cronicis apparet, non solum interfuerunt sepe, set eciam prefuerunt conciliis imperatores et, si nunquam fuit causa raciona- bilis, iam est: primo, quia non omnes prelati recognoscunt d. nostrum in papam, set ipsum onnes recognoscunt imperatorem ; secundo, ut sit libertas et securitas loquendi omnibus, quam ipse promisit. Postremo nunquai fiet unio reprobando solum dicta vel scripta aliorum. Set, si ea, que offeruntur ab aliis, nobis non placent, offeramus nos eis meliora, ut sic eos vel reducamus benivole vel totaliter convincamus. Nam istud, quod concluditur, scilicet quod procedatur contra eos per confirmacionen concilii Pisani et aggravacionem penarum, nichil aliud est dicere, nisi ut confirmetur scisina in perpetuum, quod est multo deterius, quai quod verns papa cedat iuri suo pro ecclesie unione. Et ideo videtur melius concludendum d. regi, ut suadeat illis contendentibus vel nunciis eorum, ut infra certum competentem terminum brevissimum habeant plena et plenissima mandata et illa producant. Insuper moneantur ex parte concilii per nuncios proprios, ut infra eundem terminum compareant per se vel procuratores suos ad dicendum causas, quare non debeat contra eos procedi, et si producentur sufficiencia mandata et ibi velint intendere ad unionem, bene quiden, sin autem, procedatur contra eos et sic merito erit ultimum id, quod aliqui volunt2) esse primum. Et si dicatur: quid interim fiet ? Respondetur, quod tractabitur cim hiis, qui erunt presentes, de modis uniendi ecclesiam") ac eciam de modis reformandi. Que reformacio consistit in paucis, dummodo bene serventur. Si autem non servantur, omnes deter- minaciones, que possunt in mundo fieri, nichil valeant. Et si aliqui ex prelatis non possunt tamdiu morari hic propter defectuun expensarum, subveniat illis dominus noster, cui incumbit tale onus, vel detur eis licencia recedendi, quia non est equum, quod propter incommodum paucorum periclitetur causa universalis ecclesie et propter festinacionem paucorum mensiun fiat incon- veniens, quod in eternum tolli non possit etc. a) Hr nolunt. b) Hs ecclesie.
Strana 97
1415 Februar Anfang. 97 (52) Februar Anfang. — Quidam Jtalici1). Tert: P f. 98 und f. 87. Inhalt: Falls die Zession der einzig mögliche Weg zur Union ist, muß ihn auch Johann wählen. Quia possunt verisimiliter dubitare oratores Petri de Luna et Angeli Corario, an via cessionis, que fuerat appro- bata ante concilium Pisanum, acceptaretur2) nunc pro totali ex- tirpacione scismatis, si per eos offerretur, ac propterea fortasse nou audent aperire mentem suam, ne si offerrent cessionem per modum alias practicatum et non acceptaretur“), deterior esset eornm condicio, ideo prius videtur determinandiun, an eligen- tibus ipsis illam viam et nullam aliam acceptantibus eciam ex parte nostra debeat acceptari. Circa quod dico, quod raciones, que probabant viam illam cessionis ante conciliu Pisanum esse optimam, adhuc valent, uisi, quia ante nichil erat determinatum circa hoc per aliquod concilium, nunc autem est determinacio concilii Pisani, que privat illos contendentes et declarat eos nullum ins habere in papatu et per consequens approbat ins domini nostri 1). Set ex adverso est alia racio magis urgens, quia tunc, si non cedebant, nec‘) fiebat unio, sicut “) nec erat facta per XXX annos vel citra, tamen erat spes unionis nec erat aliquod prein- dicium ex mora nisi diuturnitas temporis. Nunc autem imminet istud preindiciuun, quia, si non acceptatur ista via illis offeren- tibus et proceditur contra eos per confirmacionem concilii Pisani et aggravacionem penarum, nemo dubitat, quin per hoc confirmetur scisma in perpetuum. Et ideo consideranda sunt circa hoc inconveniencia et bene ponderanda, si maius*) inconveniens est, quod confirmetur scisma isto modo sine spe reintegracionis, quaim quod habens ins verum et certunt in papatu illud dimittat propter reintegracionem ecclesie. Non est dubium, quod est eligendum id, quod est minus malum. Et si dicatur, quod isto modo dabitur via1) sepins malignandi, quia, si alias 5) papa eligetur in discordia aut aliqui ex cardinalibus postea discordabunt ab eo, qui erit concorditer electus, non habe- bunt nisi alium pontificem creare, et sic per indirectum cogerent ad cedendi eum, qui erit canonice electus, respondeo, quod est a) f. 98 attemptaretur. b) Statt dom. n. sleht f. 98 lignum. c) f. 98 ut. 1) f. 98 set. e) f. 87 enim magis. f) f. 87 occasin. g) f. 87 aliquis. 1) Überschrift : Cedule quorundam Italicorum. Finke- Acta canctlii Chnatancienaia III.
1415 Februar Anfang. 97 (52) Februar Anfang. — Quidam Jtalici1). Tert: P f. 98 und f. 87. Inhalt: Falls die Zession der einzig mögliche Weg zur Union ist, muß ihn auch Johann wählen. Quia possunt verisimiliter dubitare oratores Petri de Luna et Angeli Corario, an via cessionis, que fuerat appro- bata ante concilium Pisanum, acceptaretur2) nunc pro totali ex- tirpacione scismatis, si per eos offerretur, ac propterea fortasse nou audent aperire mentem suam, ne si offerrent cessionem per modum alias practicatum et non acceptaretur“), deterior esset eornm condicio, ideo prius videtur determinandiun, an eligen- tibus ipsis illam viam et nullam aliam acceptantibus eciam ex parte nostra debeat acceptari. Circa quod dico, quod raciones, que probabant viam illam cessionis ante conciliu Pisanum esse optimam, adhuc valent, uisi, quia ante nichil erat determinatum circa hoc per aliquod concilium, nunc autem est determinacio concilii Pisani, que privat illos contendentes et declarat eos nullum ins habere in papatu et per consequens approbat ins domini nostri 1). Set ex adverso est alia racio magis urgens, quia tunc, si non cedebant, nec‘) fiebat unio, sicut “) nec erat facta per XXX annos vel citra, tamen erat spes unionis nec erat aliquod prein- dicium ex mora nisi diuturnitas temporis. Nunc autem imminet istud preindiciuun, quia, si non acceptatur ista via illis offeren- tibus et proceditur contra eos per confirmacionem concilii Pisani et aggravacionem penarum, nemo dubitat, quin per hoc confirmetur scisma in perpetuum. Et ideo consideranda sunt circa hoc inconveniencia et bene ponderanda, si maius*) inconveniens est, quod confirmetur scisma isto modo sine spe reintegracionis, quaim quod habens ins verum et certunt in papatu illud dimittat propter reintegracionem ecclesie. Non est dubium, quod est eligendum id, quod est minus malum. Et si dicatur, quod isto modo dabitur via1) sepins malignandi, quia, si alias 5) papa eligetur in discordia aut aliqui ex cardinalibus postea discordabunt ab eo, qui erit concorditer electus, non habe- bunt nisi alium pontificem creare, et sic per indirectum cogerent ad cedendi eum, qui erit canonice electus, respondeo, quod est a) f. 98 attemptaretur. b) Statt dom. n. sleht f. 98 lignum. c) f. 98 ut. 1) f. 98 set. e) f. 87 enim magis. f) f. 87 occasin. g) f. 87 aliquis. 1) Überschrift : Cedule quorundam Italicorum. Finke- Acta canctlii Chnatancienaia III.
Strana 98
98 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. facilins providere, ne iterum fiat scisma, quaim ut iam factum tolla- tur, et ideo sublato prius presenti scismate bene providebitur, ne facile de novo fieri possit. ltem si dicatur, quod est valde iniqumm et inconveniens, quod habens ins manifestum cogatur cedere iure suo propter eum, qui nullum ins habet, respondeo, quod nisi esset aliquis superior utriusque, qui posset facile 3) de iure hoc cognoscere et diffinire et exequi, bene esset inconveniens, quod non est in casu nostro, et tamen hoc eciam plerumque fit propter bonum pacis et concordie. Summa ergo racio est, quia est minus malmu, quod verus papa cedat iuri suo, quai quod falsi pape perseverent et confirmetur in perpetuum scisma. Istis et similibus racionibus inducendus est dominus noster, ut cedat illis volentibus cedere. Set quid, si illis volentibus ipse nolit? Respondeo, quod cogeudus est per concilium. Et circa hoc esset videndum de potestate concilii supra papam. (53) Februar Anfang. — Anonymus. Tert: P f. 97; Wien 5097 f. 1311) Iuhalt: Mle drei Prätendenten müssen zurücktreten. Queritur, utrum sequentes conclusiones sint tam- quai vere acceptande vel tamquam false ant erronee repellende: P W Prima conclusio: Duo de Duo"), unus Gregorius XII. et alter Benedictus XIII. a nonnullis papatu contendentes inter se et contra d. nostrum papam appellatus de papatu conten- Johanuem XXIII. pro bono pacis dentes inter se et contra illum, quem multi Johannem XXIII. ap- ecclesie iuri pretenso in papatu tenentur cedere non solum obli- pellant, pro bono pacis ecclesie iuri vero aut pretenso in pa- gacione generali de iure naturali patu tenentur cedere non solum et divino, set eciam obligacione obligacione generali de iure speciali ex iuramento et voto et ad naturali et divino, set eciam tantum bonun exequendum, ut facilius inducerentur, alliciendies- obligacione speciali ex inramento et voto. sent et inducendi, statuendo de eo- rum provisione decenti et secura. Licet dominus noster papa Licet ille, qui nominatur Johannes XXIII. a) Fehll f. 98. b) Folgt durchstrichen de papatu contendentes inter se, quorum videlicet. 1) P f. 97 hat die ursprüngliche Form, die in I 5097 in eine Johanu XXIII. unfreundliche Form umredigiert ist.
98 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. facilins providere, ne iterum fiat scisma, quaim ut iam factum tolla- tur, et ideo sublato prius presenti scismate bene providebitur, ne facile de novo fieri possit. ltem si dicatur, quod est valde iniqumm et inconveniens, quod habens ins manifestum cogatur cedere iure suo propter eum, qui nullum ins habet, respondeo, quod nisi esset aliquis superior utriusque, qui posset facile 3) de iure hoc cognoscere et diffinire et exequi, bene esset inconveniens, quod non est in casu nostro, et tamen hoc eciam plerumque fit propter bonum pacis et concordie. Summa ergo racio est, quia est minus malmu, quod verus papa cedat iuri suo, quai quod falsi pape perseverent et confirmetur in perpetuum scisma. Istis et similibus racionibus inducendus est dominus noster, ut cedat illis volentibus cedere. Set quid, si illis volentibus ipse nolit? Respondeo, quod cogeudus est per concilium. Et circa hoc esset videndum de potestate concilii supra papam. (53) Februar Anfang. — Anonymus. Tert: P f. 97; Wien 5097 f. 1311) Iuhalt: Mle drei Prätendenten müssen zurücktreten. Queritur, utrum sequentes conclusiones sint tam- quai vere acceptande vel tamquam false ant erronee repellende: P W Prima conclusio: Duo de Duo"), unus Gregorius XII. et alter Benedictus XIII. a nonnullis papatu contendentes inter se et contra d. nostrum papam appellatus de papatu conten- Johanuem XXIII. pro bono pacis dentes inter se et contra illum, quem multi Johannem XXIII. ap- ecclesie iuri pretenso in papatu tenentur cedere non solum obli- pellant, pro bono pacis ecclesie iuri vero aut pretenso in pa- gacione generali de iure naturali patu tenentur cedere non solum et divino, set eciam obligacione obligacione generali de iure speciali ex iuramento et voto et ad naturali et divino, set eciam tantum bonun exequendum, ut facilius inducerentur, alliciendies- obligacione speciali ex inramento et voto. sent et inducendi, statuendo de eo- rum provisione decenti et secura. Licet dominus noster papa Licet ille, qui nominatur Johannes XXIII. a) Fehll f. 98. b) Folgt durchstrichen de papatu contendentes inter se, quorum videlicet. 1) P f. 97 hat die ursprüngliche Form, die in I 5097 in eine Johanu XXIII. unfreundliche Form umredigiert ist.
Strana 99
1415 Februar Anfang. 99 ex predicta speciali obligacione ad illud minime teneatur, tamen generali obligacione predicta teneretur in certo casu vero iuri sno cedere pro bono pacis ecclesie et scismatis extirpacione. In casu, quo dicti*) contendentes offerrent viam cessionis, si dominus") noster b) pariter cederet, ipse°) pocius teneretur cedere quam diucius extirpacionem scismatis differre veld) aufferre 1). Si dicti*) contendentes*) premissam cessionis viam simpliciter vel condicionaliter offerre dissimularent ant differrent, tamen") dominus noster tamquam verus pastor in oblacione tanti boni illos deberet pro pace ecclesie prevenire et hoc secundum aliquos deberet, licet non ex obligacione coactiva, famen ex perfectione caritativa. Si dominus *) noster *) dictam oblacionem faceret, ab univer- sali ecclesia laudandus esset et summa veneracione extollendus et per presens concilimn eidem esset de statu securo et honestissimo providendum eciam ad sue voluntatis beneplacitum. Et h) super hoc erit sibi per concilimn humiliter supplicandum etc. Si dictis 1) duobus contendentibus dictam viam offerentibus dictus dominus*) nosterk) eam pertinaciter recusaret, esset per presens concilimu reprobandus et ex hac et quibusdai aliis racionabilibus 1) causis repellendus, ut plures estimant “). Si ante terminacionem presentis concilii dominus") noster et dicti contendentes per dictam viam aut aliam racionabilem non dent certum modum et clarum ad extirpacionem scismatis et finalem conclusionem ecclesie pacis, decernendum erit per presens con- cilium obedienciam ab eis esse subtrahendam usque quo pacem reddant ecclesie, quam differunt vel auferunt et de facto exnunc debere fieri, si in hoc aliorum obediencie effectualiter consenciant. Si infra certum et breve tempus per concilium statuendum ipsi pacem non redderent ecclesie ut prefertur, ipsis repulsis esset ad novam electionem°) procedendum, antequam presens concilium penitus dissolvatur, nisi in casu, quo dominus?) noster vel alius ipsorum offerret dictam viam cessionis aut aliam viam pacis racionabilem, quam alii recusarent, in quo casu ipsi essent non solum per subtractionem obediencie, set eciam igne et gladio puniendi. a) W primi duo. b) H tercius, qui vocatur Johannes. c) U ſolgt tercius vero iuri suo vel pretenso. d) Fehit W. e) W primi duo. f) W für tamen ... pastor: tercius, qui dicitur Johannes, eciam si esset verus pastor, et tune eo magis. g) Ul dictus voentus Johannes. h) Et . .. etc. fehlt W. i) W primis. k) W Johannes. 1) P irracionabilibus. m) W folgt eciam aliqui de obediencia sua. n) U für dominus ... dicti: tercius et primi duo. u) P ecclesiam. p) Duminus ... vel fehlt W.
1415 Februar Anfang. 99 ex predicta speciali obligacione ad illud minime teneatur, tamen generali obligacione predicta teneretur in certo casu vero iuri sno cedere pro bono pacis ecclesie et scismatis extirpacione. In casu, quo dicti*) contendentes offerrent viam cessionis, si dominus") noster b) pariter cederet, ipse°) pocius teneretur cedere quam diucius extirpacionem scismatis differre veld) aufferre 1). Si dicti*) contendentes*) premissam cessionis viam simpliciter vel condicionaliter offerre dissimularent ant differrent, tamen") dominus noster tamquam verus pastor in oblacione tanti boni illos deberet pro pace ecclesie prevenire et hoc secundum aliquos deberet, licet non ex obligacione coactiva, famen ex perfectione caritativa. Si dominus *) noster *) dictam oblacionem faceret, ab univer- sali ecclesia laudandus esset et summa veneracione extollendus et per presens concilimn eidem esset de statu securo et honestissimo providendum eciam ad sue voluntatis beneplacitum. Et h) super hoc erit sibi per concilimn humiliter supplicandum etc. Si dictis 1) duobus contendentibus dictam viam offerentibus dictus dominus*) nosterk) eam pertinaciter recusaret, esset per presens concilimu reprobandus et ex hac et quibusdai aliis racionabilibus 1) causis repellendus, ut plures estimant “). Si ante terminacionem presentis concilii dominus") noster et dicti contendentes per dictam viam aut aliam racionabilem non dent certum modum et clarum ad extirpacionem scismatis et finalem conclusionem ecclesie pacis, decernendum erit per presens con- cilium obedienciam ab eis esse subtrahendam usque quo pacem reddant ecclesie, quam differunt vel auferunt et de facto exnunc debere fieri, si in hoc aliorum obediencie effectualiter consenciant. Si infra certum et breve tempus per concilium statuendum ipsi pacem non redderent ecclesie ut prefertur, ipsis repulsis esset ad novam electionem°) procedendum, antequam presens concilium penitus dissolvatur, nisi in casu, quo dominus?) noster vel alius ipsorum offerret dictam viam cessionis aut aliam viam pacis racionabilem, quam alii recusarent, in quo casu ipsi essent non solum per subtractionem obediencie, set eciam igne et gladio puniendi. a) W primi duo. b) H tercius, qui vocatur Johannes. c) U ſolgt tercius vero iuri suo vel pretenso. d) Fehit W. e) W primi duo. f) W für tamen ... pastor: tercius, qui dicitur Johannes, eciam si esset verus pastor, et tune eo magis. g) Ul dictus voentus Johannes. h) Et . .. etc. fehlt W. i) W primis. k) W Johannes. 1) P irracionabilibus. m) W folgt eciam aliqui de obediencia sua. n) U für dominus ... dicti: tercius et primi duo. u) P ecclesiam. p) Duminus ... vel fehlt W.
Strana 100
100 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (54) Februar Anfang. — Awonymus. Text: Brüssel 8018—8026 f 220—222. Inhalt: Der Modus procedendi zur Erlangung der Union muß dem Konzil anheim gestellt bleiben ; Erwägung über die Ab- stimmung nach Nationen, die brotz der Ablelmung der Jtaliener empfohlen wird, da die drei anderen Nationen dafür sind. Reverendissimi patres et domini. Quia imminet dispu- tacio, an scrutinium votorum in concilio generali necessarium sit faciendum vel fiendum 2) per capita vel nuniquid eciam sufficiat scrutinium fieri per capita in nacionibus eiusdem concilii; et quod per capita in concilio lieri debeat, videtur ex eo, quod habetur in casu sinodus 15 di., ubi dicitur, quod concilium dictum est ex comuni intencione, eo quod in unum dirigat mentem omnem mentis intuitum ; item contrarium est, quia non sufficit consensus qualitercunque notificatus et nedum expressus, set eciam tacitus in regula, qui tacet de re in li. VI.; et per conse- quens non refert, an consensus notificetur in concilio per scruti- nium, quod fit per capita singulorum corporum sive per capita nacionum: Solucio in hac materia: pono hanc conclusionem, quam bona fide credo veram ...Scrutinium votormn in concilio quocunque de iure fieri potest nedum per capita singulorum singulariter, set eciam per capita nacionum, intelligendo per capita nacionum prochratores sive officiales nacionum. Hec conclusio probatur primo ex racione supra inducta pro hac parte. Nam in presenti materia sufficit consensus quocunque modo notificatus eciam per taciturnitatem ex eo, quod negocium unionis summe favorabile existit. Que racio fortificatur per comunem modum, qui servatur") in diffinicionibus conciliorum, quia comuniter responsum in hac materia: Et respondet s. sinodus: Placet, per quam manifeste patet non esse de substancia conciliorum, quod vota singulorum scrutentur singulariter, cum sufficiat, quod simul respondeant: Placet, ut dictum est. Probatur hoc ex eo, quia, si votum cuiuslibet, quem negocium tangit, deberet necessario singulariter requiri, nullum procuratorum regnorum, nacionum, provinciarmn, universitatum, capitulorum deberet ad- mitti, set singuli, quorum procuracionem gererent, essent singula- riter perscrutandi. Set hoc falsum, ut patet tam per comunem practicam quam eciam inre . . . Si ergo procuratores regnorum etc. admittuntur pro singulis de regno, eadem racione eciam n) Ha nere ssaria, facienda fienda. b) Hs sanatur.
100 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (54) Februar Anfang. — Awonymus. Text: Brüssel 8018—8026 f 220—222. Inhalt: Der Modus procedendi zur Erlangung der Union muß dem Konzil anheim gestellt bleiben ; Erwägung über die Ab- stimmung nach Nationen, die brotz der Ablelmung der Jtaliener empfohlen wird, da die drei anderen Nationen dafür sind. Reverendissimi patres et domini. Quia imminet dispu- tacio, an scrutinium votorum in concilio generali necessarium sit faciendum vel fiendum 2) per capita vel nuniquid eciam sufficiat scrutinium fieri per capita in nacionibus eiusdem concilii; et quod per capita in concilio lieri debeat, videtur ex eo, quod habetur in casu sinodus 15 di., ubi dicitur, quod concilium dictum est ex comuni intencione, eo quod in unum dirigat mentem omnem mentis intuitum ; item contrarium est, quia non sufficit consensus qualitercunque notificatus et nedum expressus, set eciam tacitus in regula, qui tacet de re in li. VI.; et per conse- quens non refert, an consensus notificetur in concilio per scruti- nium, quod fit per capita singulorum corporum sive per capita nacionum: Solucio in hac materia: pono hanc conclusionem, quam bona fide credo veram ...Scrutinium votormn in concilio quocunque de iure fieri potest nedum per capita singulorum singulariter, set eciam per capita nacionum, intelligendo per capita nacionum prochratores sive officiales nacionum. Hec conclusio probatur primo ex racione supra inducta pro hac parte. Nam in presenti materia sufficit consensus quocunque modo notificatus eciam per taciturnitatem ex eo, quod negocium unionis summe favorabile existit. Que racio fortificatur per comunem modum, qui servatur") in diffinicionibus conciliorum, quia comuniter responsum in hac materia: Et respondet s. sinodus: Placet, per quam manifeste patet non esse de substancia conciliorum, quod vota singulorum scrutentur singulariter, cum sufficiat, quod simul respondeant: Placet, ut dictum est. Probatur hoc ex eo, quia, si votum cuiuslibet, quem negocium tangit, deberet necessario singulariter requiri, nullum procuratorum regnorum, nacionum, provinciarmn, universitatum, capitulorum deberet ad- mitti, set singuli, quorum procuracionem gererent, essent singula- riter perscrutandi. Set hoc falsum, ut patet tam per comunem practicam quam eciam inre . . . Si ergo procuratores regnorum etc. admittuntur pro singulis de regno, eadem racione eciam n) Ha nere ssaria, facienda fienda. b) Hs sanatur.
Strana 101
1415 Februar Anfang. 101 nacio quelibet per procuratorem respondere potest in concilio ipso congregato, maxime singulis de nacione presentibus et non contradicentibus ... Potest eciam dici, quod singularia cor- pora concilii singulariter scrutantur in concilio. Nam concilium constituitur ex nacionibus, quarum quelibet constituit per se unum corpus et est votum; et sic qualibet nacione scrutata singula corpora concilii sunt et erunt scrutata ... Item, quod 1) scrutari possint de iure per naciones sive provincias*) et non per capita, necessario patet ex concilio Pysano, ubi hoc [modo scrutatum est; et certum. Unde autem concilium Pysanum hoc potuit de iure comuni, et similiter hoc poterit concilium Con- stanciense, .. . cum sit eiusdem auctoritatis, cuius fuit concilimn Pysanum. ... Per quod eciam solvitur, quod de novo ab Jtali- cis obicitur, scilicet quod. fcet concilium Pysanum tenuerit habere modum per naciones et non per capita, non tamen eo modo, quo concilium Constauciense eo uti intendit: quia, si concilium Pysanum potuit et debuit modum tenere ei1) ex- pedientem, sic eciam concilium Constanciense modim consimilem potest [servarel, secundum quod nunc expedit pro negocio unionis consequende. Intellexi eciam, quod illo modo sic usi suut, ut in antiquis conciliis invenitur, scilicet ,placet non serntatis votis*) singulorum in concilio sive sessione, set prins in nacione. Sic eciam nunc sine scrutinio singulorum fieri potest. Dicitur“), quod couciliun Pysanum hou non potuit statuere de iure nec talem modum tenere. Et hoc nou potest dici, quia*) sic seque- retur, quod Johannes nou sit papa. . . . Sequeretur, quod duos tunc pro papatu contendeutes dampnare non potuit et sic essemns in statu ecclesie, qui fuit ante concilium Pysanum . . . Est tamen lpossibile], quod dictus Johannes et sua adhesio excusari possent, . . . quod non deberent dici scismatici propter bonum linem, quem haberent ex concilio Pysano . .. Unde, si Angelus vel Petrus de Luna racionabiliter se excusare possent a contu- macia, de iure essent audiendi .. . et excusari possint, quanvis nostra adhesio hoc admittit difficulter vel secundum multos nullo modo . . . Cum ergo in ecclesia Dei sit verum scisma . . . per n) He provinciis. b) Hs cum. c) Is votum, d) IIs coraus prout. e) Hs folgl si. 1) In der 11s folgt non. Dem Zusammentang und der Satzhonstruktion nach ist es zu tilgen. Uber die Tätigkeit der Nationen in Pisa vgl. Stulr. Die Organi- sation und Geschäftsorduung des Pisaner und Konstanzer Konzils (Diss. 1891 S. 26 f.
1415 Februar Anfang. 101 nacio quelibet per procuratorem respondere potest in concilio ipso congregato, maxime singulis de nacione presentibus et non contradicentibus ... Potest eciam dici, quod singularia cor- pora concilii singulariter scrutantur in concilio. Nam concilium constituitur ex nacionibus, quarum quelibet constituit per se unum corpus et est votum; et sic qualibet nacione scrutata singula corpora concilii sunt et erunt scrutata ... Item, quod 1) scrutari possint de iure per naciones sive provincias*) et non per capita, necessario patet ex concilio Pysano, ubi hoc [modo scrutatum est; et certum. Unde autem concilium Pysanum hoc potuit de iure comuni, et similiter hoc poterit concilium Con- stanciense, .. . cum sit eiusdem auctoritatis, cuius fuit concilimn Pysanum. ... Per quod eciam solvitur, quod de novo ab Jtali- cis obicitur, scilicet quod. fcet concilium Pysanum tenuerit habere modum per naciones et non per capita, non tamen eo modo, quo concilium Constauciense eo uti intendit: quia, si concilium Pysanum potuit et debuit modum tenere ei1) ex- pedientem, sic eciam concilium Constanciense modim consimilem potest [servarel, secundum quod nunc expedit pro negocio unionis consequende. Intellexi eciam, quod illo modo sic usi suut, ut in antiquis conciliis invenitur, scilicet ,placet non serntatis votis*) singulorum in concilio sive sessione, set prins in nacione. Sic eciam nunc sine scrutinio singulorum fieri potest. Dicitur“), quod couciliun Pysanum hou non potuit statuere de iure nec talem modum tenere. Et hoc nou potest dici, quia*) sic seque- retur, quod Johannes nou sit papa. . . . Sequeretur, quod duos tunc pro papatu contendeutes dampnare non potuit et sic essemns in statu ecclesie, qui fuit ante concilium Pysanum . . . Est tamen lpossibile], quod dictus Johannes et sua adhesio excusari possent, . . . quod non deberent dici scismatici propter bonum linem, quem haberent ex concilio Pysano . .. Unde, si Angelus vel Petrus de Luna racionabiliter se excusare possent a contu- macia, de iure essent audiendi .. . et excusari possint, quanvis nostra adhesio hoc admittit difficulter vel secundum multos nullo modo . . . Cum ergo in ecclesia Dei sit verum scisma . . . per n) He provinciis. b) Hs cum. c) Is votum, d) IIs coraus prout. e) Hs folgl si. 1) In der 11s folgt non. Dem Zusammentang und der Satzhonstruktion nach ist es zu tilgen. Uber die Tätigkeit der Nationen in Pisa vgl. Stulr. Die Organi- sation und Geschäftsorduung des Pisaner und Konstanzer Konzils (Diss. 1891 S. 26 f.
Strana 102
102 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. consequens, sicut concilium Pysanum partes suas interponere potuit ymmo debuit, sic eadem racione eciam concilium Con- stanciense se interponere debet, ut3) scisma hodie ecclesie inuni- nens tollatur non obstante contradictione cuiusdam de papatu contendencium ... Si ergo, ut iam patuit, concilium Constan- ciense partes suas interponere potest ymmo debet, ut divisio in ecclesia Dei tollatur, eaden racione eciam potest de modis convenientibus ad unionem disponere non obstante contradictione cuinscumque. Et sic per consequens eciaim non impedit pro- cessum concilii de iure, si Italici in hunc modum consonare no- lunt, quia alie tres naciones tamquam pars maior et sanior in negocio unionis esset preferenda . . . et maxime ex eo, quod tendit ad naturalem usum rei, qni est, ut sit unus pastor in ecclesia Dei . . . (55) Februar kurz vor 7. — Ailli card. Teat: Fillastre Hss. P f. 103 r. Druck: Hardt II 224; Mansi XXVII 560. Inhall: Erweilerung des Slimmrechtes. Febler des bisherigen. Es gebe Pfarreien, die mehr Scelen haben, als ilalienische Erz- bistümer. Auch die Doktoren der Theologie und des Rechles, auch die Fürsten (letziere beschränkt) müssen abstimmen. Ad obviandum protervie et insolenciel) .. . exe- cucioni mandari. 1) (56) Februar kurz vor 7. — Aus der ilalienischen Nalion. Tert:P f. 105. Schreiben der Italiener an Sigismund: Protest gegen die ge- plante Abstimmung nach Nalionen. Benachleiligung der Italiener. Harum Einteilung des christlichen Volkes nach Nationen? Epistola Italicorum ad regem Romanorum, in qua probant. quod vota fieri debeant per solos episcopos et abbates. Serenissime princeps, invictissime cesar et rex regum semper auguste. Humiliter et cum omni debita reverencia atque a) IIs et. b) Zu korrigieren.: Druch hat inscitie; sonst S.225 Z. Br. u. est sl. eciam; Z. 19 c. u. schismatis an streichen; Z. 1I v. u. similes sl. particulares; letzte Z. et st. aut; 226 Z. 13 v. o. per presens; Z. 24 et si. si; Pfügt hier hinter maxime ex hrinzn: illa clausula: quod si aliqui ex vohis iustis fortasse et canonicis impedimentis usi. 1) Der Kern dieses Antrags erscheint auch fast wörtlich übereinstimmend mit Hardt II 225 (letzter Abschnitt) in einer Deliberacio universitatis Parisiensis, gedr. Finke. Forsch. u. Ouellen S. 303.
102 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. consequens, sicut concilium Pysanum partes suas interponere potuit ymmo debuit, sic eadem racione eciam concilium Con- stanciense se interponere debet, ut3) scisma hodie ecclesie inuni- nens tollatur non obstante contradictione cuiusdam de papatu contendencium ... Si ergo, ut iam patuit, concilium Constan- ciense partes suas interponere potest ymmo debet, ut divisio in ecclesia Dei tollatur, eaden racione eciam potest de modis convenientibus ad unionem disponere non obstante contradictione cuinscumque. Et sic per consequens eciaim non impedit pro- cessum concilii de iure, si Italici in hunc modum consonare no- lunt, quia alie tres naciones tamquam pars maior et sanior in negocio unionis esset preferenda . . . et maxime ex eo, quod tendit ad naturalem usum rei, qni est, ut sit unus pastor in ecclesia Dei . . . (55) Februar kurz vor 7. — Ailli card. Teat: Fillastre Hss. P f. 103 r. Druck: Hardt II 224; Mansi XXVII 560. Inhall: Erweilerung des Slimmrechtes. Febler des bisherigen. Es gebe Pfarreien, die mehr Scelen haben, als ilalienische Erz- bistümer. Auch die Doktoren der Theologie und des Rechles, auch die Fürsten (letziere beschränkt) müssen abstimmen. Ad obviandum protervie et insolenciel) .. . exe- cucioni mandari. 1) (56) Februar kurz vor 7. — Aus der ilalienischen Nalion. Tert:P f. 105. Schreiben der Italiener an Sigismund: Protest gegen die ge- plante Abstimmung nach Nalionen. Benachleiligung der Italiener. Harum Einteilung des christlichen Volkes nach Nationen? Epistola Italicorum ad regem Romanorum, in qua probant. quod vota fieri debeant per solos episcopos et abbates. Serenissime princeps, invictissime cesar et rex regum semper auguste. Humiliter et cum omni debita reverencia atque a) IIs et. b) Zu korrigieren.: Druch hat inscitie; sonst S.225 Z. Br. u. est sl. eciam; Z. 19 c. u. schismatis an streichen; Z. 1I v. u. similes sl. particulares; letzte Z. et st. aut; 226 Z. 13 v. o. per presens; Z. 24 et si. si; Pfügt hier hinter maxime ex hrinzn: illa clausula: quod si aliqui ex vohis iustis fortasse et canonicis impedimentis usi. 1) Der Kern dieses Antrags erscheint auch fast wörtlich übereinstimmend mit Hardt II 225 (letzter Abschnitt) in einer Deliberacio universitatis Parisiensis, gedr. Finke. Forsch. u. Ouellen S. 303.
Strana 103
1415 Februar kurz vor 7. 103 devotissima subiectione significatur vestre regie maiestatis celsi- tudini per fidelissimos zelatores eiusdem regii culminis prelatos Italice nacionis et post vocacionem sanctissimi in Christo patris domini nostri d. Johannis pape XXIII., ex vocacione vestre regie sublimitatis venire ad hoc Constanciense generale concilium sub spe firmissima ac fide certissima ac protectione et tuicione singularissima einsdem regie maiestatis, quam inter omnes et super omnes tocins orbis reges et principes celeberrima fama predicavit hactenus et predicat incessanter insticia, prudencia, magnanimitate atque potencia prepollere et ut fidei christiane religionis zelum non taceat super omnes christicolas excel- lenter, propter quai christianissimum nomen solus specialis- sime promeremini, eoque amplius, quod regni Italie a Romanis singulare nomen per automasiam capietis et ipsius Italie regni gubernacula gloriosissime suscipietis3), quoniam et in ipsins Italie regni splendidissimis oris vestre concepcionis splendor exorsus est, dum divine recordacionis progenitor vestre regie celsitudinis potentissime secundum decenciam tanti principis Italiam promereret b). Intellexerunt autem ipsi significantes a nonnullis apud vestram regiam maiestatem instancias expeti, ut in hoc sacro venerandoque concilio generali suffragia seu vota non ex numero prelatormn et singulorum capitum, set pocius nacionum, quas IIII vel quinque diindicant, debeant censeri, quod, serenissime princeps, in detractionemn iuris et honoris nacionis Italice manifestissime procurant et ut petencium pace loquamur, adversns instituta naturalis seu divini iuris, quod ex sacris scrip- turis . . . hic studio humanitatis omissum, quociens opus fuerit. luculentissime demonstrabitur adversusque canones et summorum decreta pontificmn et sanctorum patrum regulas rursus et tercium contra morem tam in vetustis quam in modernis conciliis Lugdu- nensi atque Viennensi, Galliarum, non Italie partibus, quod no- tare°) dignissimum est, fidelissime conservatum ...1) Quis*) namque censeat equitati consentaneum, nacionem, in qua fuerunt tres exempli loco prelati in iudicio soli ditati parem1) fieri iudicio nacionis, in qua triginta forsitan prelatorum suffragia computen- tur, cum scriptun sit, id esse solidins indicium, quod plurimorum sentenciis comprobatur. Postremo displiceant 5) summe et consul- u) Hs susceptis. h) Ils promearet. c) Hs nota. d) Folgt: ud hor, ut et vivacissima viciosus postulacionihus refrigatur. Ich treiß damil üichis auzufangen. c) 1s quen. r) Hs ditute parere. g) Hs displicent,
1415 Februar kurz vor 7. 103 devotissima subiectione significatur vestre regie maiestatis celsi- tudini per fidelissimos zelatores eiusdem regii culminis prelatos Italice nacionis et post vocacionem sanctissimi in Christo patris domini nostri d. Johannis pape XXIII., ex vocacione vestre regie sublimitatis venire ad hoc Constanciense generale concilium sub spe firmissima ac fide certissima ac protectione et tuicione singularissima einsdem regie maiestatis, quam inter omnes et super omnes tocins orbis reges et principes celeberrima fama predicavit hactenus et predicat incessanter insticia, prudencia, magnanimitate atque potencia prepollere et ut fidei christiane religionis zelum non taceat super omnes christicolas excel- lenter, propter quai christianissimum nomen solus specialis- sime promeremini, eoque amplius, quod regni Italie a Romanis singulare nomen per automasiam capietis et ipsius Italie regni gubernacula gloriosissime suscipietis3), quoniam et in ipsins Italie regni splendidissimis oris vestre concepcionis splendor exorsus est, dum divine recordacionis progenitor vestre regie celsitudinis potentissime secundum decenciam tanti principis Italiam promereret b). Intellexerunt autem ipsi significantes a nonnullis apud vestram regiam maiestatem instancias expeti, ut in hoc sacro venerandoque concilio generali suffragia seu vota non ex numero prelatormn et singulorum capitum, set pocius nacionum, quas IIII vel quinque diindicant, debeant censeri, quod, serenissime princeps, in detractionemn iuris et honoris nacionis Italice manifestissime procurant et ut petencium pace loquamur, adversns instituta naturalis seu divini iuris, quod ex sacris scrip- turis . . . hic studio humanitatis omissum, quociens opus fuerit. luculentissime demonstrabitur adversusque canones et summorum decreta pontificmn et sanctorum patrum regulas rursus et tercium contra morem tam in vetustis quam in modernis conciliis Lugdu- nensi atque Viennensi, Galliarum, non Italie partibus, quod no- tare°) dignissimum est, fidelissime conservatum ...1) Quis*) namque censeat equitati consentaneum, nacionem, in qua fuerunt tres exempli loco prelati in iudicio soli ditati parem1) fieri iudicio nacionis, in qua triginta forsitan prelatorum suffragia computen- tur, cum scriptun sit, id esse solidins indicium, quod plurimorum sentenciis comprobatur. Postremo displiceant 5) summe et consul- u) Hs susceptis. h) Ils promearet. c) Hs nota. d) Folgt: ud hor, ut et vivacissima viciosus postulacionihus refrigatur. Ich treiß damil üichis auzufangen. c) 1s quen. r) Hs ditute parere. g) Hs displicent,
Strana 104
104 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tissime regie maiestatis sapiencie") scandala, que ex ea peticione consurgant. Per hoc namque, si prevaluerit, quod altissimus a vestre iudicio maiestatis avertat, scisma cumulatur scismati et divisio divisioni. (ur namque distinguitur apnd Deum et in spiritualibus causis Italicus a Germano, Anglicus a Gallicano? Cur paratur occasio contencionis et favor naciomun vel odium mentibus? Istud indicium veritatis obumbret. Chr alterius con- tencionis generatur occasio, ut querantur, quot1) sunt christiani populi naciones? Neque enim dumtaxat in quatuor aut quinque legitur scripturis autenticis distingui christianum populun naciones querentibus, et cum invenientur et plures porro, que vestre sereni- tati gloria, que ad partes tendit Italicas, ubi querit institissime") obsequium et victoriam atque obedienciam sub clippeo vestre regie maiestatis, contra ins omne veterum miores et in Galliis probatos, immo et ubilibet observatos, per novitates, que sem- per solent excitare discordias, et contra dictamen recte ra- cionis, ltalice nacionis honores et iura sub Romanorum et ltalie immediatissimo rege procumbere1). Absit hec, queso, . . . vestri gloriosissimi nominis [in] eternitate detractio. Illud denique nec silencio preteritur: nec litteratura seu scienciis neque morum honestate seu virtutibus neque fidei zelo aut religionis devocione seu veritatis agnicione et sancte unitatis desiderio, in quae) Pisano concilio manifestissime laboraverunt et rursum summo opere labore dispositi sunt, Italis ceteros antecederunt 1) ... Abhorreat itaque lab] hoc, supplicatur, vestra semper adoranda serenitas. eosque, quorum precipuus esse debet protector, ab iniuriis et violenciis in suis maxime civitatibus, sive virtutis et potencie magnitudine tueatur et protegat, impetum et insolentem petu- lancium diversorum sceptro imperialis auctoritatis confringens, et quod de huius capite doctrine tamquam instissimimu a vestra serenitate deposcitur, simili racione producitur ad id, quod de admittendis procuratoribus, doetoribns et magistris tam sacre pagine quain inris utriusque, pariformiter tlagitatur, ut videlicet sub regulis iuris et canonum diffinicione ac veterum ac novorum conciliorum observancia relinquatur. Ad hoc enim huc ventin est, augustissime princeps, ut leges impleantur, non aliquorum opinione solvantur. Incongrua enim essent, nt verbis utamin evangelice veritatis : Quia legem venerim implere, non solvere 1). a) Is sapienein. b) Hs quod. c) So Hs. d) Der Satz ist falsch konstruiert. e) So Is. f) So Is. Entreeder ceteros anteressisse oder ceteri antecesserunt.
104 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tissime regie maiestatis sapiencie") scandala, que ex ea peticione consurgant. Per hoc namque, si prevaluerit, quod altissimus a vestre iudicio maiestatis avertat, scisma cumulatur scismati et divisio divisioni. (ur namque distinguitur apnd Deum et in spiritualibus causis Italicus a Germano, Anglicus a Gallicano? Cur paratur occasio contencionis et favor naciomun vel odium mentibus? Istud indicium veritatis obumbret. Chr alterius con- tencionis generatur occasio, ut querantur, quot1) sunt christiani populi naciones? Neque enim dumtaxat in quatuor aut quinque legitur scripturis autenticis distingui christianum populun naciones querentibus, et cum invenientur et plures porro, que vestre sereni- tati gloria, que ad partes tendit Italicas, ubi querit institissime") obsequium et victoriam atque obedienciam sub clippeo vestre regie maiestatis, contra ins omne veterum miores et in Galliis probatos, immo et ubilibet observatos, per novitates, que sem- per solent excitare discordias, et contra dictamen recte ra- cionis, ltalice nacionis honores et iura sub Romanorum et ltalie immediatissimo rege procumbere1). Absit hec, queso, . . . vestri gloriosissimi nominis [in] eternitate detractio. Illud denique nec silencio preteritur: nec litteratura seu scienciis neque morum honestate seu virtutibus neque fidei zelo aut religionis devocione seu veritatis agnicione et sancte unitatis desiderio, in quae) Pisano concilio manifestissime laboraverunt et rursum summo opere labore dispositi sunt, Italis ceteros antecederunt 1) ... Abhorreat itaque lab] hoc, supplicatur, vestra semper adoranda serenitas. eosque, quorum precipuus esse debet protector, ab iniuriis et violenciis in suis maxime civitatibus, sive virtutis et potencie magnitudine tueatur et protegat, impetum et insolentem petu- lancium diversorum sceptro imperialis auctoritatis confringens, et quod de huius capite doctrine tamquam instissimimu a vestra serenitate deposcitur, simili racione producitur ad id, quod de admittendis procuratoribus, doetoribns et magistris tam sacre pagine quain inris utriusque, pariformiter tlagitatur, ut videlicet sub regulis iuris et canonum diffinicione ac veterum ac novorum conciliorum observancia relinquatur. Ad hoc enim huc ventin est, augustissime princeps, ut leges impleantur, non aliquorum opinione solvantur. Incongrua enim essent, nt verbis utamin evangelice veritatis : Quia legem venerim implere, non solvere 1). a) Is sapienein. b) Hs quod. c) So Hs. d) Der Satz ist falsch konstruiert. e) So Is. f) So Is. Entreeder ceteros anteressisse oder ceteri antecesserunt.
Strana 105
1415 Februar Anfang. 105 Ceterum vestram regiam maiestatem divina providencia diutissime tamquam r'eil plublicel potissime necessariam cum optata pros- peritate conservet. (57) Februar kurz vor 72) — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. P f. 105". (Nur ein Teili. Druck: Hardt II 226, Mansi XXVII 561. Inhalt: Gegen den vorhergelienden Brief der Haliener. Doktoren der Theologie, Kanonisten, niedere Geislliche usw. müssen zu den Verhandlungen berangezogen werden. Prokuratoren und wellliche Gesandte beschränkt. Tu quisquis es ... premissa sunt.*) (58) Februar Anfang (2)3) — Ailli card. Ten t: H 5070 f. 188; 5100 f. 64; P f. 96; München 17833 f. 353. Druck: Hardt II 584. luhalt: Vorschläge zur Beseitigung des gegemrärligen und Verhülung eines zukünftigen Schismas. Videtur1) multis prelatis . . . allegare. P und Mi ungedruckt hinter .. . alia vice ultramontanus.*) ltem utrum expediret statuere, quod, quandocunque papa vel Romana curia resident citra montes, esset unus legatus ultra a) Zu korrigieren S. 29; Z. in c. u. ut tuis (st. his) verbis: S. 227 Z. f3 c. u. Atlende insuper (sl. igitur); Z. 11 r. u. in quem (st. cui), doctrine s/. doctrina; Z. 5 c. H. nostro Jesu zu streichen: S. 228 Z. 23 r. o. de tuis expressis prelatis repellis st. de tuis expellis prelatis el pellis; Z. 25 scilicet papa st. ct papa; Z. 15 r. u. Jeronimum st. proemium; S. 229 Z. s r. o. quam quiliber episcoporum hinter habel cinschieben: Z. 5 c. n. gradus et ordines. 1) Matth. 5, 17. 2) Die Zeit ergibt sich aus der Bemerkung in P f. 105°: Determinacio contraria predicte epistole. 3) Über die Datierung vgl. Einleitung. 4) Überschriften: I 5100: Supplicatur humiliter regie maiestati, quatenus dignetur materiam presentis cedule promovere in concilio generali Constanciensi. P fellen die beiden letzten Worte. Am Raude hat P dann P. Cameracen. Hllerdings das P durchstrichen wie per; doch ist diese Auf- lösung unmöglich. U 5070 hat: Cedula missa (?) regi Romanorum, ut eam cum eius materia promoveat coram concilio Constanciensi. 5100 hat am Schluß: Explicit illud compendium, quod est lectum et approbatum in concilio generali Constanciensi conpositum per d. rex. mum patrem et cardinalem Cameracensem. *) P und Mü haben die drei Gründe für die Entstehung des Schismas in unigekehrter Reilienfolge und darum auch deren Begründung. Am Schluß haben sie dann den ungedruckten Teil.
1415 Februar Anfang. 105 Ceterum vestram regiam maiestatem divina providencia diutissime tamquam r'eil plublicel potissime necessariam cum optata pros- peritate conservet. (57) Februar kurz vor 72) — Fillastre card. Text: Fillastre Hss. P f. 105". (Nur ein Teili. Druck: Hardt II 226, Mansi XXVII 561. Inhalt: Gegen den vorhergelienden Brief der Haliener. Doktoren der Theologie, Kanonisten, niedere Geislliche usw. müssen zu den Verhandlungen berangezogen werden. Prokuratoren und wellliche Gesandte beschränkt. Tu quisquis es ... premissa sunt.*) (58) Februar Anfang (2)3) — Ailli card. Ten t: H 5070 f. 188; 5100 f. 64; P f. 96; München 17833 f. 353. Druck: Hardt II 584. luhalt: Vorschläge zur Beseitigung des gegemrärligen und Verhülung eines zukünftigen Schismas. Videtur1) multis prelatis . . . allegare. P und Mi ungedruckt hinter .. . alia vice ultramontanus.*) ltem utrum expediret statuere, quod, quandocunque papa vel Romana curia resident citra montes, esset unus legatus ultra a) Zu korrigieren S. 29; Z. in c. u. ut tuis (st. his) verbis: S. 227 Z. f3 c. u. Atlende insuper (sl. igitur); Z. 11 r. u. in quem (st. cui), doctrine s/. doctrina; Z. 5 c. H. nostro Jesu zu streichen: S. 228 Z. 23 r. o. de tuis expressis prelatis repellis st. de tuis expellis prelatis el pellis; Z. 25 scilicet papa st. ct papa; Z. 15 r. u. Jeronimum st. proemium; S. 229 Z. s r. o. quam quiliber episcoporum hinter habel cinschieben: Z. 5 c. n. gradus et ordines. 1) Matth. 5, 17. 2) Die Zeit ergibt sich aus der Bemerkung in P f. 105°: Determinacio contraria predicte epistole. 3) Über die Datierung vgl. Einleitung. 4) Überschriften: I 5100: Supplicatur humiliter regie maiestati, quatenus dignetur materiam presentis cedule promovere in concilio generali Constanciensi. P fellen die beiden letzten Worte. Am Raude hat P dann P. Cameracen. Hllerdings das P durchstrichen wie per; doch ist diese Auf- lösung unmöglich. U 5070 hat: Cedula missa (?) regi Romanorum, ut eam cum eius materia promoveat coram concilio Constanciensi. 5100 hat am Schluß: Explicit illud compendium, quod est lectum et approbatum in concilio generali Constanciensi conpositum per d. rex. mum patrem et cardinalem Cameracensem. *) P und Mü haben die drei Gründe für die Entstehung des Schismas in unigekehrter Reilienfolge und darum auch deren Begründung. Am Schluß haben sie dann den ungedruckten Teil.
Strana 106
106 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil montes et econtra, qui legatus haberet certam potestatem in multis casibus, ne pro quibuscunque minimis opporteret ad sedem apostolicam recurrere cum magnis expensis, laboribus et periculis. prout sepius est expertum. Et forte multis videretur expedire. quod non solum esset unus talis legatus, set plures in diversis partibus. (59) Februar Anfang. — Dietrich von Nicheim. Text: P f. 77. Inhalt: ,Incitamentum ad unionem.“*). Hinweis anf die schtimme politische Lage der Christen; alles geht verloren, wenn die Union ausbleibl. Ausporn dazu. Forderung den Kurienbetrieh zu sistieren. Reverendissimi1) patres et domini metuendissimi omnesque, qui estis in hoc sacro concilio congregati. Exhortor vos, quantum valeo et debeo, ut constanter et prudenter agatis in eodent con- cilio causam Dei et katholice fidei eciam publice omni timore servili et privatis affectionibus cessantibus unanimiter prosequendo et Dei auxilium in omnibus actibus vestris implorantes, cuius non est abbreviata manus, quoniam salvare et invare possit, si in eins timore firmiter persistatis nec currum dicti concilii per divisiones vestras et timorem servilent, quod absit, per arrupta ducatis. Per talem nempe divisionem et defectum boni consilii fratrum et capitaneorum christiani exercitus, qui tunc egit in partibus Syrie, perdidimus primo Damiatain in Egipto et deinde totum regnum Jerosolimitanum, quod fuit ereptum infra pauca tempora postea de manibus christianormu per ipsos Sarracenos, post liec amisimus Armeniaim maiorem et minorem et alia multa regna et provincias christianorum in ultramarinis partibus con- sistencia et hoc infra C et L annos, . . . que nunc in omnibus et per omnia proch dolor in partibus Asie et Europe, quedam a Turcis et reliqua a Tartaris, occupantur. Set que et qualiter pericula et dispendia iterum subsequi poterunt in tota christi- anitate et forsan iam patent aliqualiter, si nou fiat din desiderata perfecta unio universalis ecclesie et illa reformetur, quantum Deus annuerit in capite et in menbris in eodem concilio, quilibet a) So II8 con späterer Hund. 11 Uherschrift: Per magistrum Theodericum Nyem d. archiepiscopo et suis suffraganeis missa.
106 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil montes et econtra, qui legatus haberet certam potestatem in multis casibus, ne pro quibuscunque minimis opporteret ad sedem apostolicam recurrere cum magnis expensis, laboribus et periculis. prout sepius est expertum. Et forte multis videretur expedire. quod non solum esset unus talis legatus, set plures in diversis partibus. (59) Februar Anfang. — Dietrich von Nicheim. Text: P f. 77. Inhalt: ,Incitamentum ad unionem.“*). Hinweis anf die schtimme politische Lage der Christen; alles geht verloren, wenn die Union ausbleibl. Ausporn dazu. Forderung den Kurienbetrieh zu sistieren. Reverendissimi1) patres et domini metuendissimi omnesque, qui estis in hoc sacro concilio congregati. Exhortor vos, quantum valeo et debeo, ut constanter et prudenter agatis in eodent con- cilio causam Dei et katholice fidei eciam publice omni timore servili et privatis affectionibus cessantibus unanimiter prosequendo et Dei auxilium in omnibus actibus vestris implorantes, cuius non est abbreviata manus, quoniam salvare et invare possit, si in eins timore firmiter persistatis nec currum dicti concilii per divisiones vestras et timorem servilent, quod absit, per arrupta ducatis. Per talem nempe divisionem et defectum boni consilii fratrum et capitaneorum christiani exercitus, qui tunc egit in partibus Syrie, perdidimus primo Damiatain in Egipto et deinde totum regnum Jerosolimitanum, quod fuit ereptum infra pauca tempora postea de manibus christianormu per ipsos Sarracenos, post liec amisimus Armeniaim maiorem et minorem et alia multa regna et provincias christianorum in ultramarinis partibus con- sistencia et hoc infra C et L annos, . . . que nunc in omnibus et per omnia proch dolor in partibus Asie et Europe, quedam a Turcis et reliqua a Tartaris, occupantur. Set que et qualiter pericula et dispendia iterum subsequi poterunt in tota christi- anitate et forsan iam patent aliqualiter, si nou fiat din desiderata perfecta unio universalis ecclesie et illa reformetur, quantum Deus annuerit in capite et in menbris in eodem concilio, quilibet a) So II8 con späterer Hund. 11 Uherschrift: Per magistrum Theodericum Nyem d. archiepiscopo et suis suffraganeis missa.
Strana 107
1415 Februar Anfang. 107 prudens de preteritis dispendiis antedictis coniecturare potest evidenter. Virtus enim unica forcior est, unde salvator dicit: Omne regnum in se divisum desolabitur1) et hoc experiencia sepe docuit, ut aliqualiter tangitur in premissis. Cum auteim reformacio ista presencialiter pendeat in vobis reverendissimis patribus et Deo amabilibus ecclesiasticis prelatis, quos sequuntur, ut merito, in hoc membra, videlicet inferiores ecclesiastici gradus et status necnou eciam seculares potestates a maiore usque ad minimum, igitur omnes in hoc sancto et bono proposito intrepide concurratis2), dives cum paupere, clericus cum laico, doctus cum indocto, omnes apponentes manus adiutrices ad aratrum eiusdem unionis, ut recte ad sulcandam terram, quan aramus, et nou per arrupta dirigatur. Quod enim omnes tangit, ab omnibus appro- bandum est, quod ad vos d. prelatos principaliter pertinet, ut predixi, de quibus veritas ait dicens: Vos estis sal terre2) etc. et ne vobis ascribi possit illud prophete3): Deumu non invocave- runt, illic trepidaverunt timore, ubi non erat timor, quoniam Deus dissipabit ossa eorum, qui hominibus placent; confusi sunt, quoniam Deus sprevit eos, ut hec omuia vestre reverendissime dominaciones melius me noverint. Et utinam possem spiritum timoris a nobis excludere et spiritum lilialis amoris et forti- tudinis inducere. Carissimui, quid timetis, Deum vel hominem in hoc facto seu negocio Dei? Si christianns christianum non presumit de suis excessibus arguere saltem notoriis et ad bonum sunm et aliorum salutaribus monitis inducere, quomodo igitur verbun Dei infideli- bus predicabuntb) et errores publicos, per quos offeudunt Deum et fidem catholicam, arguent eorundem? Igitur, qui habet aures audieudi, audiat etc. 1) ... Unde quam plura generalia concilia ... Rome et alibi in diversis regnis et provinciis celebrata, in quibus semper reperi aliqua singularia et valde utilia pro bouo statu universalis ecclesie et eius menbrorum statuta et ordinata, que sepe protulerunt saiutares effectus, set nou reperi, quod unquam fuit aliquod concilium generale convocatum ita necessario pro reformacione ecclesie et morum necnon Romani imperii, sicud a) IIs concurrentes. b) Ils predicare. 1) Matth. 12, 25. 2) Matth. 5, 13. 3) Ps. 52, 6. 1) Luc. 8. 8.
1415 Februar Anfang. 107 prudens de preteritis dispendiis antedictis coniecturare potest evidenter. Virtus enim unica forcior est, unde salvator dicit: Omne regnum in se divisum desolabitur1) et hoc experiencia sepe docuit, ut aliqualiter tangitur in premissis. Cum auteim reformacio ista presencialiter pendeat in vobis reverendissimis patribus et Deo amabilibus ecclesiasticis prelatis, quos sequuntur, ut merito, in hoc membra, videlicet inferiores ecclesiastici gradus et status necnou eciam seculares potestates a maiore usque ad minimum, igitur omnes in hoc sancto et bono proposito intrepide concurratis2), dives cum paupere, clericus cum laico, doctus cum indocto, omnes apponentes manus adiutrices ad aratrum eiusdem unionis, ut recte ad sulcandam terram, quan aramus, et nou per arrupta dirigatur. Quod enim omnes tangit, ab omnibus appro- bandum est, quod ad vos d. prelatos principaliter pertinet, ut predixi, de quibus veritas ait dicens: Vos estis sal terre2) etc. et ne vobis ascribi possit illud prophete3): Deumu non invocave- runt, illic trepidaverunt timore, ubi non erat timor, quoniam Deus dissipabit ossa eorum, qui hominibus placent; confusi sunt, quoniam Deus sprevit eos, ut hec omuia vestre reverendissime dominaciones melius me noverint. Et utinam possem spiritum timoris a nobis excludere et spiritum lilialis amoris et forti- tudinis inducere. Carissimui, quid timetis, Deum vel hominem in hoc facto seu negocio Dei? Si christianns christianum non presumit de suis excessibus arguere saltem notoriis et ad bonum sunm et aliorum salutaribus monitis inducere, quomodo igitur verbun Dei infideli- bus predicabuntb) et errores publicos, per quos offeudunt Deum et fidem catholicam, arguent eorundem? Igitur, qui habet aures audieudi, audiat etc. 1) ... Unde quam plura generalia concilia ... Rome et alibi in diversis regnis et provinciis celebrata, in quibus semper reperi aliqua singularia et valde utilia pro bouo statu universalis ecclesie et eius menbrorum statuta et ordinata, que sepe protulerunt saiutares effectus, set nou reperi, quod unquam fuit aliquod concilium generale convocatum ita necessario pro reformacione ecclesie et morum necnon Romani imperii, sicud a) IIs concurrentes. b) Ils predicare. 1) Matth. 12, 25. 2) Matth. 5, 13. 3) Ps. 52, 6. 1) Luc. 8. 8.
Strana 108
108 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. necessaria fuit et est convocacio et efficax celebracio concilii presentis, quod tamen, si phas est dicere, verum mirabiliter diri- gitur. Videtur enim, quod quilibet huc venit propter aliquod privatum eius commodum impetrandum et non alia de causa et sic factum Dei et publica utilitas, scilicet unio realis ipsins ecc- lesie negligitur et privata comoditas ab omnibus paucis exceptis sollicite intentatur. Volunt ergo isti unionem et nolunt unionem, quia facile contempnit, quod quis non diligit. Qualiter igitur ad istam unionem deveniendum sit discrepantibus sic ab invicem membris et ductoribus dicti currus, non videmus. Dicitur eciam, quod d. n. papa sit bone voluntatis faciendi omnia iuxta deter- minacionem dicti concilii hic congregati, quod cito fiat, si ab eo promissum est, unio ipsa et precipue per cessionem eius spontaneam, que est brevior via revera. Quod ipsa unio fiat, quare ergo non conveniunt simul ommes, precipue isti d. prelati hic existentes, puta reverendissimi patres d. cardinales, archi- episcopi, episcopi et abbates primo, et si non omnes, tamen prestanciores ex eis, quia racio in multitudine deest, confusio ladest], ad aliquem locum honestum et secretum ad tractandum et consulendum plene, quid expediat, ne diu hic stando tempus inutiliter expendamus et demum confusi et reveriti sine fine ad propria redeamus. Nocuit enim semper et nocet mora pacis et dum satis est calidum, debemus percutere ferrum. Hic enim iam stetimus per tres menses et ultra . . . set quem effectum saltem utilem produxerimus, non videtur. Credatis, patres metu- endissimi, quod Petrus de Luna sibique adherentes potenciores non dormiunt, set forsan, ut sedem Petri et illas partes occupent, ut aliqualis fama est 1), vigilant et laborant. Et quia dicitur: Principiis obsta, sero medicina paratur2), igitur laborate con- stanter ac concurrite et consulite insimul in tempore oportuno, ita quod ad optatum finem eo cicius et connnodius possumus, si Domino placeat, pervenire. Cessent ibi omnis arrogancia et extollencia oculorum, rancor et odia inter naciones, set omnis fraternitas, humanitas et humilitas ibi vindicent sibi locum. Sic ille, qui habitare facit unanimes in domo, erit vobiscum et ad perfectionem, ut sperandum est, perducet suaviter opus vestrum. Set, nisi suspendatur curia Romana3) totaliter et eius officia 1) Er hat also Kenntnis von den Pläney Benedikts XIII. 2) Ovid. Remedia amoris Vers 91. 2) Neuc Aufforderung Dietrichs.
108 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. necessaria fuit et est convocacio et efficax celebracio concilii presentis, quod tamen, si phas est dicere, verum mirabiliter diri- gitur. Videtur enim, quod quilibet huc venit propter aliquod privatum eius commodum impetrandum et non alia de causa et sic factum Dei et publica utilitas, scilicet unio realis ipsins ecc- lesie negligitur et privata comoditas ab omnibus paucis exceptis sollicite intentatur. Volunt ergo isti unionem et nolunt unionem, quia facile contempnit, quod quis non diligit. Qualiter igitur ad istam unionem deveniendum sit discrepantibus sic ab invicem membris et ductoribus dicti currus, non videmus. Dicitur eciam, quod d. n. papa sit bone voluntatis faciendi omnia iuxta deter- minacionem dicti concilii hic congregati, quod cito fiat, si ab eo promissum est, unio ipsa et precipue per cessionem eius spontaneam, que est brevior via revera. Quod ipsa unio fiat, quare ergo non conveniunt simul ommes, precipue isti d. prelati hic existentes, puta reverendissimi patres d. cardinales, archi- episcopi, episcopi et abbates primo, et si non omnes, tamen prestanciores ex eis, quia racio in multitudine deest, confusio ladest], ad aliquem locum honestum et secretum ad tractandum et consulendum plene, quid expediat, ne diu hic stando tempus inutiliter expendamus et demum confusi et reveriti sine fine ad propria redeamus. Nocuit enim semper et nocet mora pacis et dum satis est calidum, debemus percutere ferrum. Hic enim iam stetimus per tres menses et ultra . . . set quem effectum saltem utilem produxerimus, non videtur. Credatis, patres metu- endissimi, quod Petrus de Luna sibique adherentes potenciores non dormiunt, set forsan, ut sedem Petri et illas partes occupent, ut aliqualis fama est 1), vigilant et laborant. Et quia dicitur: Principiis obsta, sero medicina paratur2), igitur laborate con- stanter ac concurrite et consulite insimul in tempore oportuno, ita quod ad optatum finem eo cicius et connnodius possumus, si Domino placeat, pervenire. Cessent ibi omnis arrogancia et extollencia oculorum, rancor et odia inter naciones, set omnis fraternitas, humanitas et humilitas ibi vindicent sibi locum. Sic ille, qui habitare facit unanimes in domo, erit vobiscum et ad perfectionem, ut sperandum est, perducet suaviter opus vestrum. Set, nisi suspendatur curia Romana3) totaliter et eius officia 1) Er hat also Kenntnis von den Pläney Benedikts XIII. 2) Ovid. Remedia amoris Vers 91. 2) Neuc Aufforderung Dietrichs.
Strana 109
1415 Februar vor 15. 109 cessentque iste impetraciones etc., ut timendum est, nunquam ad istud bonum commune, eciam si per plures annos hic staremus, poterimus pervenire. Nunquam enim reperi vel legi, quod in aliquo loco, ubi fuit generale concilium celebratin, interim, quod celebratur, ad aliud tenderetur per omnes ibi congregatos nisi ad illa dirigenda dumtaxat consiliis et auxiliis oportunis, propter que illud concilium illic fuerat congregatin. Hoc enim racio swadet, naturale est quodammodo, ut quilibet magis appetit pri- vatum commodum quam commune et pluribus intentus minor est ad singula sensus. Unde concluditur: Qui binos lepores una sectabitur hora, uno quandoque, quandoque“) carebit utroque. Et sic sit, proch dolor, de unione huinsmodi, quam tractamus, cum quilibet nostrum seorsim impeditus in suis propriis negociis et ad illa agenda et consequenda magis intentus ipsam unionem adeo ferventer et solicite, ut deberet, non procurat. Unde forsan sequitur, quod privatis, que procurabit, commodis non gaudebit et ipsaim unionem efficaciter non videbit et sic maledictus erit, qui cansam Dei, cum potuit, non promovit, set neglexit etc. Sic michi Theoderico de Nyem, minimo inter omnes hic con- gregatos, visum est et ideo hic manu propria me subscripsi et, si utilia sint quanvis rudia, que dixi, eciam et publice predi- centur inter naciones de omni populo congregatas. (60) Februar 14. — Fillastre card. Text: Paris 9514 f. 23. Druck: Bd. II 352. Iuhall: Die Zession aller drei Päpsle ist nolwendig. Ver- handlungen mil Benedikt XIII. in Aragon. Modus der Verlegung des Konzils nach Avignon. Beatissime pater. Ad gloriam, laudem ... sibi acquiret. (61) Februar vor 15. — Raplael Fregosol). Text: W 5097 f. 249; 5100 f. 249. P I. 78. Inhall: Gründe für und gegen Abdankung. Nachweis der Folgerungen, wenn man Johan zwänge. Johann kann zur Zession nichl gezwungen werden. In nomine Domini nostri Jhesu Christi. Amen. In concilio onstanciensi prob) Johanne XXIII., quod non tenetur cedere. a) So Hs. b) Pro ... cedere nur in 5097 ron Job Veuers Hund. 1) P hat Raphaelis de Fulgosio am Rand.
1415 Februar vor 15. 109 cessentque iste impetraciones etc., ut timendum est, nunquam ad istud bonum commune, eciam si per plures annos hic staremus, poterimus pervenire. Nunquam enim reperi vel legi, quod in aliquo loco, ubi fuit generale concilium celebratin, interim, quod celebratur, ad aliud tenderetur per omnes ibi congregatos nisi ad illa dirigenda dumtaxat consiliis et auxiliis oportunis, propter que illud concilium illic fuerat congregatin. Hoc enim racio swadet, naturale est quodammodo, ut quilibet magis appetit pri- vatum commodum quam commune et pluribus intentus minor est ad singula sensus. Unde concluditur: Qui binos lepores una sectabitur hora, uno quandoque, quandoque“) carebit utroque. Et sic sit, proch dolor, de unione huinsmodi, quam tractamus, cum quilibet nostrum seorsim impeditus in suis propriis negociis et ad illa agenda et consequenda magis intentus ipsam unionem adeo ferventer et solicite, ut deberet, non procurat. Unde forsan sequitur, quod privatis, que procurabit, commodis non gaudebit et ipsaim unionem efficaciter non videbit et sic maledictus erit, qui cansam Dei, cum potuit, non promovit, set neglexit etc. Sic michi Theoderico de Nyem, minimo inter omnes hic con- gregatos, visum est et ideo hic manu propria me subscripsi et, si utilia sint quanvis rudia, que dixi, eciam et publice predi- centur inter naciones de omni populo congregatas. (60) Februar 14. — Fillastre card. Text: Paris 9514 f. 23. Druck: Bd. II 352. Iuhall: Die Zession aller drei Päpsle ist nolwendig. Ver- handlungen mil Benedikt XIII. in Aragon. Modus der Verlegung des Konzils nach Avignon. Beatissime pater. Ad gloriam, laudem ... sibi acquiret. (61) Februar vor 15. — Raplael Fregosol). Text: W 5097 f. 249; 5100 f. 249. P I. 78. Inhall: Gründe für und gegen Abdankung. Nachweis der Folgerungen, wenn man Johan zwänge. Johann kann zur Zession nichl gezwungen werden. In nomine Domini nostri Jhesu Christi. Amen. In concilio onstanciensi prob) Johanne XXIII., quod non tenetur cedere. a) So Hs. b) Pro ... cedere nur in 5097 ron Job Veuers Hund. 1) P hat Raphaelis de Fulgosio am Rand.
Strana 110
110 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quoniam per nonnullos dubitatur, an verus apostolicus propter scisma tollendum invitus cedere compellendus sit, opere precium existimavi brevi disputacione proposita . . . hunc trac- tatum attingere eoque amplins, quod in presencia id ipsumm in*) Johannem papan XXIII. procuratu . . . Et quod compelli posset, arguitur. Nam episcopus pro gravi scandalo tollendo ad cessionem adigitur . . . Grave namque scandalum ita grande scisma ita quoque vetustum in ecclesia sancta Dei et populo christiann a subsecutis effectibus compro- batur. Et quod in episcopo recipitur, pari racione in episcopo urbis Romane, qui ceteros sola administracione, non ordine vel dignitate precellit, unde et se episcopun nominat, admittendum videtur. Confirmatur b) 2° per ea, que leguntur LXIII di. Si forte 1), ubi duobus electis in discordia is metropolitani indicio alteri prefe- rendus est, qui maioribus iuvatur studiis et meritis; ut tamen nullus detur episcopus invitis et pon petentibus, ne plebs invita episcopum non optatinu contempnat aut odiat. et glossa ibi posita quasi dicat, si timetur scandalum, tunc utriusque cassatur electio . . . Propter scandalum namque detrahendum est severi- tati . . . ut constitueretur secundum hoc, itaque eciam canonice electus et qui studio iuvatur et meritis, propter scandalum evi- tandum et ne invitis detur episcopus, suo iure privatur, quod sibi fuerit ex electione quesitum. Sic igitur erit in re proposita propter evitandum scandalum, quod viget in populo christiano, et ne invitus sit pontifex et consequenter ab eisdem contemptibilis*) et odibilis. Adiuvatur et d) tercio hec*) sentencia racione : Nam, ut scrip- tmn est, omnis Christi actio nostra est instructio. Filius autem omnipotentis Dei, cuius papa vicarins est in terris, pro humani generis redempcione Dei figuram exuens secundam formam assump- sit, factus inter homines, seque exinaniens usque ad mortem, mortem autem crucis, ut scisma, quod ex inobediencia protho- plasti fuerat exortum inter Deum et homines, sublevaret. Quanto magis igitur apostolicus Jhesu Christi vicarius Petrique successor pro salute periclitancium animorum huins nephandissimi scisna- tis occasione . . . solum sue administracionis preheminenciau, a) P Johanne papa. b) W consonatur. c) P condempabilis. d) P de. e) Pex. 1) Dist. 63 c. 36.
110 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Quoniam per nonnullos dubitatur, an verus apostolicus propter scisma tollendum invitus cedere compellendus sit, opere precium existimavi brevi disputacione proposita . . . hunc trac- tatum attingere eoque amplins, quod in presencia id ipsumm in*) Johannem papan XXIII. procuratu . . . Et quod compelli posset, arguitur. Nam episcopus pro gravi scandalo tollendo ad cessionem adigitur . . . Grave namque scandalum ita grande scisma ita quoque vetustum in ecclesia sancta Dei et populo christiann a subsecutis effectibus compro- batur. Et quod in episcopo recipitur, pari racione in episcopo urbis Romane, qui ceteros sola administracione, non ordine vel dignitate precellit, unde et se episcopun nominat, admittendum videtur. Confirmatur b) 2° per ea, que leguntur LXIII di. Si forte 1), ubi duobus electis in discordia is metropolitani indicio alteri prefe- rendus est, qui maioribus iuvatur studiis et meritis; ut tamen nullus detur episcopus invitis et pon petentibus, ne plebs invita episcopum non optatinu contempnat aut odiat. et glossa ibi posita quasi dicat, si timetur scandalum, tunc utriusque cassatur electio . . . Propter scandalum namque detrahendum est severi- tati . . . ut constitueretur secundum hoc, itaque eciam canonice electus et qui studio iuvatur et meritis, propter scandalum evi- tandum et ne invitis detur episcopus, suo iure privatur, quod sibi fuerit ex electione quesitum. Sic igitur erit in re proposita propter evitandum scandalum, quod viget in populo christiano, et ne invitus sit pontifex et consequenter ab eisdem contemptibilis*) et odibilis. Adiuvatur et d) tercio hec*) sentencia racione : Nam, ut scrip- tmn est, omnis Christi actio nostra est instructio. Filius autem omnipotentis Dei, cuius papa vicarins est in terris, pro humani generis redempcione Dei figuram exuens secundam formam assump- sit, factus inter homines, seque exinaniens usque ad mortem, mortem autem crucis, ut scisma, quod ex inobediencia protho- plasti fuerat exortum inter Deum et homines, sublevaret. Quanto magis igitur apostolicus Jhesu Christi vicarius Petrique successor pro salute periclitancium animorum huins nephandissimi scisna- tis occasione . . . solum sue administracionis preheminenciau, a) P Johanne papa. b) W consonatur. c) P condempabilis. d) P de. e) Pex. 1) Dist. 63 c. 36.
Strana 111
1415 Februar vor 15. 111 non dignitatis, non ordinis, non eciam vitam debebit exuere, ut pro temporali et angustissimo perpetuum et tranquillum prome- reatur sacerdocium. Rursum et quarto: dicit veritas in ewangelio, quod bonus pastor debel animam pro ovibus ponere 1). Est autem papa pastor animarum nostrarum pabulis spiritualibus factus, per illud dictum sibi in Petro2): Pasce oves meas, pasce agnos meos .. . Debet igitur verus papa dignitatis sue prerogativam pro sibi commissis ovibus let] animam ponere, ne pereant. Postremo. Illo quoque exemplo debet apostolicus iuri suo cedere, quo mater filimn suum vermn pocius adversarie mulieri medium per mendacium vendicanti vivum adindicari consensit, quaim filium suum dividi vel secari. Per hoc namque detegitur verum apostolatum apud eum consistere verumque ecclesie spon- sun Jeum essel, qui non patitur Jeam] dividi, secundim quod habe- tur in III. Reginn capitulo . . . In oppositam partem arguitur, qnod verns papa propter scisma tollendum non potest cogi cedere. Palam est, papam non posse ex ulla causa vel crimine deici, nisi emn sit a fide devius XI. di.3) Si papa. Licet enim electionem sumi pontificis Deus commiserit clericis religiosis, eiectionem tamen suo dumtaxat iudicio reservavit . . . Si itaque propter crimen suum excepta heresi, quamquam magnum et detestabile, non potest papa deponi, eciam si foret ecclesie inutilis, negligens et remissus, ut notatur De renunc. c. l. li VI. in glo. ordinaria, qua fronte consenciendum erit ipsum, qui sit innocens, propter aliorum crimina, hoc est scismaticorin protervam pertinaciam, debere deici de papatu .. . 2° confirmatur : Nam apud veteres iuris et canonum interpretes ad primuim dubitatum") fuit, an papa volens sponte ex causa, puta quia esset insufficiens et inutilis ad regimen Romane atque universalis ecclesie, papatui renunciare, foret admittendus ad renunciacionem. Cuins rei disputacio cum fortissimis ex utraque parte racionibus") satis habunde et eleganter recitata est per Joſhannem] Andree] . . . li. VI in glosa . . . Si iure iam fuisset diffinitum papam propter iustai causam tollendi scismatis aut gravis evitandi scandali non tantum volentem, verum eciam a) P dubium. b) P iuribus. 1) Joh. 10. 2) Joh. 21. 2) Dist. 40 c. 6.
1415 Februar vor 15. 111 non dignitatis, non ordinis, non eciam vitam debebit exuere, ut pro temporali et angustissimo perpetuum et tranquillum prome- reatur sacerdocium. Rursum et quarto: dicit veritas in ewangelio, quod bonus pastor debel animam pro ovibus ponere 1). Est autem papa pastor animarum nostrarum pabulis spiritualibus factus, per illud dictum sibi in Petro2): Pasce oves meas, pasce agnos meos .. . Debet igitur verus papa dignitatis sue prerogativam pro sibi commissis ovibus let] animam ponere, ne pereant. Postremo. Illo quoque exemplo debet apostolicus iuri suo cedere, quo mater filimn suum vermn pocius adversarie mulieri medium per mendacium vendicanti vivum adindicari consensit, quaim filium suum dividi vel secari. Per hoc namque detegitur verum apostolatum apud eum consistere verumque ecclesie spon- sun Jeum essel, qui non patitur Jeam] dividi, secundim quod habe- tur in III. Reginn capitulo . . . In oppositam partem arguitur, qnod verns papa propter scisma tollendum non potest cogi cedere. Palam est, papam non posse ex ulla causa vel crimine deici, nisi emn sit a fide devius XI. di.3) Si papa. Licet enim electionem sumi pontificis Deus commiserit clericis religiosis, eiectionem tamen suo dumtaxat iudicio reservavit . . . Si itaque propter crimen suum excepta heresi, quamquam magnum et detestabile, non potest papa deponi, eciam si foret ecclesie inutilis, negligens et remissus, ut notatur De renunc. c. l. li VI. in glo. ordinaria, qua fronte consenciendum erit ipsum, qui sit innocens, propter aliorum crimina, hoc est scismaticorin protervam pertinaciam, debere deici de papatu .. . 2° confirmatur : Nam apud veteres iuris et canonum interpretes ad primuim dubitatum") fuit, an papa volens sponte ex causa, puta quia esset insufficiens et inutilis ad regimen Romane atque universalis ecclesie, papatui renunciare, foret admittendus ad renunciacionem. Cuins rei disputacio cum fortissimis ex utraque parte racionibus") satis habunde et eleganter recitata est per Joſhannem] Andree] . . . li. VI in glosa . . . Si iure iam fuisset diffinitum papam propter iustai causam tollendi scismatis aut gravis evitandi scandali non tantum volentem, verum eciam a) P dubium. b) P iuribus. 1) Joh. 10. 2) Joh. 21. 2) Dist. 40 c. 6.
Strana 112
112 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. invitum potuisse compelli cedere, quenaim fuisset dubitacio apud tantos et tot iuris sapientes . . . Sexto") principaliter in causa, que nunc per manus versatur, hoc est in papa Johanne XXIII., manifestissime et irrefragabiliter demonstratur. Cum nainque per generale concilium ex universo Pisis") christiano populo congregatum de scismatis causa plene cognitum et cum tanta maturitate atque gravitate ac sancti spiritus gracia fuit diffinitmin, iam scismatis causa finita est .. . A cuius concilii sentencia non licet provocare, quia nullus . .. fuit in iurisdictione superior ... Non est igitur amplins scisma respectu duorum eiectorum nisi de facto et propter potenciam violentam et defectim execucionis, non ex inre set ex facti potencia. Non est igitur compellendus Johannes cedere . . post rem indicatam. Alioquin*) res abibit in infinitum. Nam si quis forte putaverit Johannem, si non cedat, posse per generale conciliun Constanciense deponi: quid fiet?") An neme alius eligetur a concilio dominorum cardinalium ? An non alius eligetur, ut, cum electus fuerit, et ipse cedere compellatur propter scisua, quod de facto remansit, quia videlicet Johannes cedere recusaverit et adhuc sibi apostolatun vendicet et si non cedat et adhuc ipse dampneture) et sic res in infinitum abeat. Quorin utrumque videlicet Romanam ecclesiam vaccare et aliquos in infinitum eligi et cum electi sint, si nolunt cedere, deici, quante sit absurditatis et impossibilitatis, nemo est, qui non intelligat. Maneat itaque, qui post concilii generalis, de scismate rectissime cognitoris, diffinicione deiectos canonice sit electus . . . Nec quicquan mains est, unde Deo sacrificium possit offerri, quam si id ordinetur, ut hii, qui in suam et aliorum perniciem detrahantur, competenti debeant rigore compesci . . . Novissime, si memorata sentencia, quod papa verus propter scisma tollendum cedere compellatur, prevalet, quod absit, res inficietur exemplo perniciosissimo et potentatibus laicorum in futuris temporibus via parabitur, qua sanctum apostolatui presi- dentem invitum et reluctantem suis pravis requisicionibus renun- ciacioni subiciant. Confingent quandam heresim contra papam vel minus canonicam electionem criminabunt et apostaticum erigent ... Preterea de coniuracione fortasse cardinalium aliquoruim, quibus per eandem exempli perniciem via consimilis aperitur et apostolici deponendi facultas pari consequencia tribuetur. u) Sex(o...potencia fehlt I. b) Hs Pisano. c) Pallas. d) P fiat. e) W dominetur.
112 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. invitum potuisse compelli cedere, quenaim fuisset dubitacio apud tantos et tot iuris sapientes . . . Sexto") principaliter in causa, que nunc per manus versatur, hoc est in papa Johanne XXIII., manifestissime et irrefragabiliter demonstratur. Cum nainque per generale concilium ex universo Pisis") christiano populo congregatum de scismatis causa plene cognitum et cum tanta maturitate atque gravitate ac sancti spiritus gracia fuit diffinitmin, iam scismatis causa finita est .. . A cuius concilii sentencia non licet provocare, quia nullus . .. fuit in iurisdictione superior ... Non est igitur amplins scisma respectu duorum eiectorum nisi de facto et propter potenciam violentam et defectim execucionis, non ex inre set ex facti potencia. Non est igitur compellendus Johannes cedere . . post rem indicatam. Alioquin*) res abibit in infinitum. Nam si quis forte putaverit Johannem, si non cedat, posse per generale conciliun Constanciense deponi: quid fiet?") An neme alius eligetur a concilio dominorum cardinalium ? An non alius eligetur, ut, cum electus fuerit, et ipse cedere compellatur propter scisua, quod de facto remansit, quia videlicet Johannes cedere recusaverit et adhuc sibi apostolatun vendicet et si non cedat et adhuc ipse dampneture) et sic res in infinitum abeat. Quorin utrumque videlicet Romanam ecclesiam vaccare et aliquos in infinitum eligi et cum electi sint, si nolunt cedere, deici, quante sit absurditatis et impossibilitatis, nemo est, qui non intelligat. Maneat itaque, qui post concilii generalis, de scismate rectissime cognitoris, diffinicione deiectos canonice sit electus . . . Nec quicquan mains est, unde Deo sacrificium possit offerri, quam si id ordinetur, ut hii, qui in suam et aliorum perniciem detrahantur, competenti debeant rigore compesci . . . Novissime, si memorata sentencia, quod papa verus propter scisma tollendum cedere compellatur, prevalet, quod absit, res inficietur exemplo perniciosissimo et potentatibus laicorum in futuris temporibus via parabitur, qua sanctum apostolatui presi- dentem invitum et reluctantem suis pravis requisicionibus renun- ciacioni subiciant. Confingent quandam heresim contra papam vel minus canonicam electionem criminabunt et apostaticum erigent ... Preterea de coniuracione fortasse cardinalium aliquoruim, quibus per eandem exempli perniciem via consimilis aperitur et apostolici deponendi facultas pari consequencia tribuetur. u) Sex(o...potencia fehlt I. b) Hs Pisano. c) Pallas. d) P fiat. e) W dominetur.
Strana 113
1415 Februar erste Hälfte. 113 Quod 3) sacrosancte sedis apostolice per tot secula seculorum venerande super omnes auctoritates et tocius populi christiani ac orthodoxe fidei religionem dedeceat, ut scilicet malorum arbitrio sedis eius principatus dependeat, nemo est, qui non oculis cordis inspiciat. Non comperi nec legisse me memini, ut verus apostolicus propter proterviam et induratam scismaticorum et cervicis pertinaciam papatui cedere cogeretur... ) (62) Februar Mitte. — Anonymus nationis Jtalicae. Text: Hss. Andreas von Regensburg. Druck: Leidinger 214. Inhalt: Organisationsplan für die italienische Nation. Sie rerpftichtel sich für Johann XXIII., den status pontificatus und den status lingne Jtalice einzutreten. Infra scripta sunt, que michi videntur utilia et ordinanda pro utilitate omnium prelatornn de Ytalia . . . redigat in scrip- tis etc. (63) Februar erste Hälfte. — Anonymus, Anhänger Johanns XXIII. Text: P f. 89. Inhalt: Ubersicht über die Bestrebungen zur Beilegung des Schismas. Ad*) finem pacis ecclesie ac tranquillitatis populi cristiani, ad quem presens concilium est principaliter convocatum, solum IIII vie ab aliquibus sunt aperte: Prima iurisdice condemp- nacionis, secunda pacifice composicionis, tercia bellice inpungna- cionis, quarta evangelice perfectionis. Prima via, que dicitur esse iurisdice condempnacionis, primo aperta fuit per nacionem Ytalicam, videlicet quod concilium Pisanum deberet confirmari et sentencie condempnacionis ac pene in eodem late amplius aggravari. Licet hec via ab aliquibus dicatur iurisdica, ab aliquibus tamen videtur iuri contraria, nisi prius aliquibus condicionibus adhibitis, quia dicunt, quod omnis via debet reputari non iurisdica, que non est iuri naturali et divino consona, set pronunc huiusmodi via sic simpliciter proposita est naturali ac divino iuri dissona; maior patet, quia, quidquid a) Das Folgende nur in P. b) Es folgt dann die solutio der zu Beginn stehenden Punkte. c) Dazu von späterer Hand Summarius modus.
1415 Februar erste Hälfte. 113 Quod 3) sacrosancte sedis apostolice per tot secula seculorum venerande super omnes auctoritates et tocius populi christiani ac orthodoxe fidei religionem dedeceat, ut scilicet malorum arbitrio sedis eius principatus dependeat, nemo est, qui non oculis cordis inspiciat. Non comperi nec legisse me memini, ut verus apostolicus propter proterviam et induratam scismaticorum et cervicis pertinaciam papatui cedere cogeretur... ) (62) Februar Mitte. — Anonymus nationis Jtalicae. Text: Hss. Andreas von Regensburg. Druck: Leidinger 214. Inhalt: Organisationsplan für die italienische Nation. Sie rerpftichtel sich für Johann XXIII., den status pontificatus und den status lingne Jtalice einzutreten. Infra scripta sunt, que michi videntur utilia et ordinanda pro utilitate omnium prelatornn de Ytalia . . . redigat in scrip- tis etc. (63) Februar erste Hälfte. — Anonymus, Anhänger Johanns XXIII. Text: P f. 89. Inhalt: Ubersicht über die Bestrebungen zur Beilegung des Schismas. Ad*) finem pacis ecclesie ac tranquillitatis populi cristiani, ad quem presens concilium est principaliter convocatum, solum IIII vie ab aliquibus sunt aperte: Prima iurisdice condemp- nacionis, secunda pacifice composicionis, tercia bellice inpungna- cionis, quarta evangelice perfectionis. Prima via, que dicitur esse iurisdice condempnacionis, primo aperta fuit per nacionem Ytalicam, videlicet quod concilium Pisanum deberet confirmari et sentencie condempnacionis ac pene in eodem late amplius aggravari. Licet hec via ab aliquibus dicatur iurisdica, ab aliquibus tamen videtur iuri contraria, nisi prius aliquibus condicionibus adhibitis, quia dicunt, quod omnis via debet reputari non iurisdica, que non est iuri naturali et divino consona, set pronunc huiusmodi via sic simpliciter proposita est naturali ac divino iuri dissona; maior patet, quia, quidquid a) Das Folgende nur in P. b) Es folgt dann die solutio der zu Beginn stehenden Punkte. c) Dazu von späterer Hand Summarius modus.
Strana 114
114 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. iuri naturali et divino non consonat tamquam sue regule princi- pali, non debet ins, set magis iniuria reputari. Set minor patet ex quibusdam cedulis contra predictam viam in presenti concilio presentatis, quarum prima, VIII conclusiones continens, incipit: Secuntur alique conclusiones, ad quas probandas1) etc., secunda incipit: Sciendum, quod presens concilium2) etc., tercia: Quia secundum divinam scripturam3) et est responsiva ad quandam cedulam contrariaimn, que incipit: Quia secundum Tullium1). Secunda via, que est pacifice composicionis, id est tractatus amicabilis per viam reductionis amborum contendencium ad obedienciam nostram non excludendo alias vias racionabiles, non videtur penitus respuenda et aliquibus videtur, quod esset primo temptanda, quantum comode fieri posset absque preiudicio finis principaliter iutenti in presenti concilio. Et ad hoc fnerunt quedam cedule presentate: una, que incipit : Quia in presenti con- cilio5). alia: Ad humilem instanciam sacri conciliis), tercia: Quia christifidelibus etc. ), quarta: Secuntur aliqua, que videntur expediencia pro tractatu etc.*) Et ad hoc luerunt cedule per oratores regis Arragonum et Petri de Luna et per dominum ducem Bavarie et per ambasiatores et oratores Angeli de Corario presentate, pro quo eciam fuit cedula, que incipit: Cum oratores Petri de Luna etc.") Tercia via est bellice persecucionis vel impungnacionis. Et quodammodo hec sequitur ex prima via et licet in casu observatis aliquibus circumstanciis esset prosequenda, tamen contra eam tamquam sediciosam fuerunt cedule superius inducte contra priman viam et eciam illa, que incipit: Quia in presenti concilio 10) et illa, que incipit: Sciendum est, quod presens concilium11). Quarta via evangelice perfectionis est via voluntarie cessionis non solum dominorum contendencium, set eciam domuini nostri pape Johannis XXIII. Et modus, quo hec via licite et honeste potest offerri, tangitur in cedula, que incipit: Licet sanctis- simus dominus noster etc.12) et alia, que incipit: Adhonorem Dei 13). Et pro hac oblacione fuit cedula, que incipit: Dominus noster papa tenetur etc.14) et alia, que incipit: Quia possunt 1) Ugl. Nr. 7. — 2) Vgl. Nr. 25. — 3) Vgl. Nr. 14. — *) Vgl. Nr. 13. — 5) Nr. 11. — 6) Nr. 12. — 7) Nr. 22. — 3) Nr. 36.— 2) Nr. 50. — 10) Nr. 11. — 11) Nr. 25. 12) Nr. 38. — 13) Nr. 39. — 14) Nr. 47.
114 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. iuri naturali et divino non consonat tamquam sue regule princi- pali, non debet ins, set magis iniuria reputari. Set minor patet ex quibusdam cedulis contra predictam viam in presenti concilio presentatis, quarum prima, VIII conclusiones continens, incipit: Secuntur alique conclusiones, ad quas probandas1) etc., secunda incipit: Sciendum, quod presens concilium2) etc., tercia: Quia secundum divinam scripturam3) et est responsiva ad quandam cedulam contrariaimn, que incipit: Quia secundum Tullium1). Secunda via, que est pacifice composicionis, id est tractatus amicabilis per viam reductionis amborum contendencium ad obedienciam nostram non excludendo alias vias racionabiles, non videtur penitus respuenda et aliquibus videtur, quod esset primo temptanda, quantum comode fieri posset absque preiudicio finis principaliter iutenti in presenti concilio. Et ad hoc fnerunt quedam cedule presentate: una, que incipit : Quia in presenti con- cilio5). alia: Ad humilem instanciam sacri conciliis), tercia: Quia christifidelibus etc. ), quarta: Secuntur aliqua, que videntur expediencia pro tractatu etc.*) Et ad hoc luerunt cedule per oratores regis Arragonum et Petri de Luna et per dominum ducem Bavarie et per ambasiatores et oratores Angeli de Corario presentate, pro quo eciam fuit cedula, que incipit: Cum oratores Petri de Luna etc.") Tercia via est bellice persecucionis vel impungnacionis. Et quodammodo hec sequitur ex prima via et licet in casu observatis aliquibus circumstanciis esset prosequenda, tamen contra eam tamquam sediciosam fuerunt cedule superius inducte contra priman viam et eciam illa, que incipit: Quia in presenti concilio 10) et illa, que incipit: Sciendum est, quod presens concilium11). Quarta via evangelice perfectionis est via voluntarie cessionis non solum dominorum contendencium, set eciam domuini nostri pape Johannis XXIII. Et modus, quo hec via licite et honeste potest offerri, tangitur in cedula, que incipit: Licet sanctis- simus dominus noster etc.12) et alia, que incipit: Adhonorem Dei 13). Et pro hac oblacione fuit cedula, que incipit: Dominus noster papa tenetur etc.14) et alia, que incipit: Quia possunt 1) Ugl. Nr. 7. — 2) Vgl. Nr. 25. — 3) Vgl. Nr. 14. — *) Vgl. Nr. 13. — 5) Nr. 11. — 6) Nr. 12. — 7) Nr. 22. — 3) Nr. 36.— 2) Nr. 50. — 10) Nr. 11. — 11) Nr. 25. 12) Nr. 38. — 13) Nr. 39. — 14) Nr. 47.
Strana 115
1415 Februar 18. 115 verisimiliter dubitare etc.1) Et de modo procedendi ad hanc viam tangitur in cedula, que incipit: Queritur, utrum sequentes conclusiones etc.2) et plenius in alia, que incipit: In generali concilio Constauciensi etc.3) et multe alie a pluribus presentate. Ad discuciendum autem, que predictarum viarum sit magis eligenda, expedit predictas cedulas examinare et ex omnibus unam colligere et pro electione convenienciorem diligenter atten- dere cedulam, que incipit : Ad informacionem principum ete.*) Supplicatur igitur humiliter et instanter requiritur, qualiter ad premissa breviter facienda dentur notabiles deputati a parte IIII nacionum, qui eciam habeant videre cedulas in contrarimn premissarnin cedularum scriptas et notare, a quibus creduntur processisse etc. (64) Februar Mitte. — Anonymus. Tect: Hss Andreas von Regensburg. Druck: Leidinger 205. Inhalt: Concilium generale, e quibus personis constituitur, queritur.3) 5). Et videtur, quod ex persona pape . . . vel provincias. (65) Februar 16. — Johannes XXIII. Text: Fillastre Hss. Druck: Bd. II 20. Inhalt: Zessionsformel Johanns, veranlaßt durch die Cedula Ludwigs von der Pfalz und des Bischofs Raban von Speyer (Flebili statu), Hardt II 230, Mansi XXVII 564. Sanctissimus dominns noster ... tenendo. (66) Februar 18. — Rex et nationes. Text: Cerretan Has. Druck: Bd. II 213. Inhalt: Zessionsformel, dem Papste Johann durch den Konig und die Nationen vorgelegt. Ad laudem et honorem ... concedendo. a) So Überschrift der I1ss. 1) Nr. 52. — 2) Nr. 53. — 2) Nr. 37. — 4) Nr. 27. 3) Handelt auch von der Berufung des Konzils
1415 Februar 18. 115 verisimiliter dubitare etc.1) Et de modo procedendi ad hanc viam tangitur in cedula, que incipit: Queritur, utrum sequentes conclusiones etc.2) et plenius in alia, que incipit: In generali concilio Constauciensi etc.3) et multe alie a pluribus presentate. Ad discuciendum autem, que predictarum viarum sit magis eligenda, expedit predictas cedulas examinare et ex omnibus unam colligere et pro electione convenienciorem diligenter atten- dere cedulam, que incipit : Ad informacionem principum ete.*) Supplicatur igitur humiliter et instanter requiritur, qualiter ad premissa breviter facienda dentur notabiles deputati a parte IIII nacionum, qui eciam habeant videre cedulas in contrarimn premissarnin cedularum scriptas et notare, a quibus creduntur processisse etc. (64) Februar Mitte. — Anonymus. Tect: Hss Andreas von Regensburg. Druck: Leidinger 205. Inhalt: Concilium generale, e quibus personis constituitur, queritur.3) 5). Et videtur, quod ex persona pape . . . vel provincias. (65) Februar 16. — Johannes XXIII. Text: Fillastre Hss. Druck: Bd. II 20. Inhalt: Zessionsformel Johanns, veranlaßt durch die Cedula Ludwigs von der Pfalz und des Bischofs Raban von Speyer (Flebili statu), Hardt II 230, Mansi XXVII 564. Sanctissimus dominns noster ... tenendo. (66) Februar 18. — Rex et nationes. Text: Cerretan Has. Druck: Bd. II 213. Inhalt: Zessionsformel, dem Papste Johann durch den Konig und die Nationen vorgelegt. Ad laudem et honorem ... concedendo. a) So Überschrift der I1ss. 1) Nr. 52. — 2) Nr. 53. — 2) Nr. 37. — 4) Nr. 27. 3) Handelt auch von der Berufung des Konzils
Strana 116
116 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (67) Februar 21. — Johannes XXIII. Text: Fillastre Hss. Druck: Bd. II 20. Inhalt: Zweite Zessionsformel Johanns. Sanctissimus ... auxiliis. (68) Februar kurz nach 21. — Dietrich ron Münster. Text: Cod. Pal. lat. 595 f. 46. Inhalt: Superiorität des Konzils; bedingungslose Abdankung Johanns. Reverendissimi patres et domini. Quid am vestrarum dominacionum humillimus, amore veritatis instigatus, scire desi- derat huius sacri concilii generalis, scilicet Constanciensis, auctori- tatem atque potestatem. Et ob hoc infrascriptam questionem cum responsione, que sibi videbitur posse dari ad eaudem, coram vestris dominacionibns proponi disposuit in presenti cedula. vestrarnm paternitatum tociusque sacri concilii benigne correctioni se submittens. Magister Theodericus de Monasterio.1) Questio2) est ista : Utrum ecclesia militans, quam hoc sacrum concilium generale representat in diffiniendo, indicando, senten- ciando super illis, que respiciunt piam reformacionem in capite et in membris, sit maioris auctoritatis et potestatis iudiciarie quam papа. Conclisio prima ad questionem responsiva. Ecclesia militans, quam hoc generale concilium representat in diffiniendo, indicando, sentenciando super illis, que respiciunt reformacionem ecclesie in capite et in membris, est maioris auctoritatis et indiciarie potestatis quam papa. Persnadetur sic, quoniam maior auctoritas et potestas in premissis racionabiliter attribuitur meliori, saniori, potenciori. sapienciori ac lhesn Christo magis dilecto et magis coniuncto. Set si est, quod ecclesia militans est melior, dignior, honestior, poten- cior, sapiencior, Christo dilectior ac coniunctior quam papa, ergo sibi attribuitur racionabiliter maior auctoritas ac iudiciaria potestas quam pape super illis, que respiciunt reformacionem ecclesie. Conse- quencia nota. Et prima pars patet ex eo, quod quia ad iudicent per- tinet habere sapienciam, potenciam, dignitatem et iusticiam, igitur illi 1) Gesandter der Universität Köln. 1) Auszug Finke, Forschungen u. Quellen S. 301.
116 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (67) Februar 21. — Johannes XXIII. Text: Fillastre Hss. Druck: Bd. II 20. Inhalt: Zweite Zessionsformel Johanns. Sanctissimus ... auxiliis. (68) Februar kurz nach 21. — Dietrich ron Münster. Text: Cod. Pal. lat. 595 f. 46. Inhalt: Superiorität des Konzils; bedingungslose Abdankung Johanns. Reverendissimi patres et domini. Quid am vestrarum dominacionum humillimus, amore veritatis instigatus, scire desi- derat huius sacri concilii generalis, scilicet Constanciensis, auctori- tatem atque potestatem. Et ob hoc infrascriptam questionem cum responsione, que sibi videbitur posse dari ad eaudem, coram vestris dominacionibns proponi disposuit in presenti cedula. vestrarnm paternitatum tociusque sacri concilii benigne correctioni se submittens. Magister Theodericus de Monasterio.1) Questio2) est ista : Utrum ecclesia militans, quam hoc sacrum concilium generale representat in diffiniendo, indicando, senten- ciando super illis, que respiciunt piam reformacionem in capite et in membris, sit maioris auctoritatis et potestatis iudiciarie quam papа. Conclisio prima ad questionem responsiva. Ecclesia militans, quam hoc generale concilium representat in diffiniendo, indicando, sentenciando super illis, que respiciunt reformacionem ecclesie in capite et in membris, est maioris auctoritatis et indiciarie potestatis quam papa. Persnadetur sic, quoniam maior auctoritas et potestas in premissis racionabiliter attribuitur meliori, saniori, potenciori. sapienciori ac lhesn Christo magis dilecto et magis coniuncto. Set si est, quod ecclesia militans est melior, dignior, honestior, poten- cior, sapiencior, Christo dilectior ac coniunctior quam papa, ergo sibi attribuitur racionabiliter maior auctoritas ac iudiciaria potestas quam pape super illis, que respiciunt reformacionem ecclesie. Conse- quencia nota. Et prima pars patet ex eo, quod quia ad iudicent per- tinet habere sapienciam, potenciam, dignitatem et iusticiam, igitur illi 1) Gesandter der Universität Köln. 1) Auszug Finke, Forschungen u. Quellen S. 301.
Strana 117
1415 Februar kurz nach 21. 117 racionabiliter debet attribui suprema potestas iudiciaria in terris, quoniam in premissis excellit. Set pro probacione quoad secun- dan eius partem ponam aliquas proposiciones verisimiles. Prima proposicio: Ecclesia militans, quam hoc sacrum con- cilium representat, est melior quam papa. Probatur sic, quia papa est propter ecclesiam ad illum finem, ut conservet eam in unitate et sanctis moribus et ut ecclesia haberet unum princi- palem Christi vicarimu, ad quem diversa membra ecclesie recur- rerent, si forte inter se dissentirent... ltei iuxta regulam topicam illud est melius, cuius privacio sen non existencia est peyor. Set clarmm est, quod privacio sen non existencia ecclesie esset longe peyor quam non existencia pape. Quoniam, si non esset ecclesia militans, nemo*) salvaretur. Set licet non esset papa, nichilominus multi salvarentur. Quod eciam ecclesia sit melior secundum speciem boni delectabilis, patet per hoc, quia est valde pulchra propter pulchritudinem divini cultus, propter sacramenta, propter dona spiritus sancti et varias virtutes mirabiliter ecclesiam ornantes. Est ecian valde delectabilis eo, quia est virgo per lidelitatem incorruptam unius cubiculi, sanctitatem casto pudore custodiens. De cnius pulchritudine scribit beatus Augustinus late super psalmum Eructavit1) super isto verbo Astitit regina a dextris tuis in vestitu deaurato2). Et ex eodem argnitur, quod ecclesia sit maioris honestatis quam papa. Secunda proposicio: Ecclesia militans, quam sacrunt concilium representat, est dignior quam papa, quia est sponsa Christi regis eterni sibi indissolubiliter unita et cum Christo quasi unam per- sonam constituens, ut sint duo in carne una. Ad Ephe. V. partim in textu et partim in glosa et secundum apostolum ad Collocens. primo: Christus est caput et ecclesia corpus eius. 3) Tercia proposicio: Ecclesia militans, quam sacrum concilium representat, est habundancior in sanctitate et donis spiritus sancti et virtutibus moralibus infusis ac theologicis quam papa. Probatur sic, qnonian vix unquam inventus est papa, qui haberet in se omnia genera sanctitatis, virtutis et donorum, que inveni- untur in membris ecclesie per spiritum sanctum distributa, qui dividit singulis, prout vult. Quarta proposicio: Ecclesia militans, a) Hs non. 1) Ps. 44. — 1) Ps. 44, 10. — *) Ad Col. 1, 18.
1415 Februar kurz nach 21. 117 racionabiliter debet attribui suprema potestas iudiciaria in terris, quoniam in premissis excellit. Set pro probacione quoad secun- dan eius partem ponam aliquas proposiciones verisimiles. Prima proposicio: Ecclesia militans, quam hoc sacrum con- cilium representat, est melior quam papa. Probatur sic, quia papa est propter ecclesiam ad illum finem, ut conservet eam in unitate et sanctis moribus et ut ecclesia haberet unum princi- palem Christi vicarimu, ad quem diversa membra ecclesie recur- rerent, si forte inter se dissentirent... ltei iuxta regulam topicam illud est melius, cuius privacio sen non existencia est peyor. Set clarmm est, quod privacio sen non existencia ecclesie esset longe peyor quam non existencia pape. Quoniam, si non esset ecclesia militans, nemo*) salvaretur. Set licet non esset papa, nichilominus multi salvarentur. Quod eciam ecclesia sit melior secundum speciem boni delectabilis, patet per hoc, quia est valde pulchra propter pulchritudinem divini cultus, propter sacramenta, propter dona spiritus sancti et varias virtutes mirabiliter ecclesiam ornantes. Est ecian valde delectabilis eo, quia est virgo per lidelitatem incorruptam unius cubiculi, sanctitatem casto pudore custodiens. De cnius pulchritudine scribit beatus Augustinus late super psalmum Eructavit1) super isto verbo Astitit regina a dextris tuis in vestitu deaurato2). Et ex eodem argnitur, quod ecclesia sit maioris honestatis quam papa. Secunda proposicio: Ecclesia militans, quam sacrunt concilium representat, est dignior quam papa, quia est sponsa Christi regis eterni sibi indissolubiliter unita et cum Christo quasi unam per- sonam constituens, ut sint duo in carne una. Ad Ephe. V. partim in textu et partim in glosa et secundum apostolum ad Collocens. primo: Christus est caput et ecclesia corpus eius. 3) Tercia proposicio: Ecclesia militans, quam sacrum concilium representat, est habundancior in sanctitate et donis spiritus sancti et virtutibus moralibus infusis ac theologicis quam papa. Probatur sic, qnonian vix unquam inventus est papa, qui haberet in se omnia genera sanctitatis, virtutis et donorum, que inveni- untur in membris ecclesie per spiritum sanctum distributa, qui dividit singulis, prout vult. Quarta proposicio: Ecclesia militans, a) Hs non. 1) Ps. 44. — 1) Ps. 44, 10. — *) Ad Col. 1, 18.
Strana 118
118 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quam sacrum concilium representat, est multo potencior quain papa. Probatur sic, quia testimonio Christi porte inferi non prevalebunt adversus eam 1), que porte inferi sepe prevalnerunt et prevalere possunt pape. Item ecclesia est fundata supra petram, que est Christus, quod nullis perturbacionibus, nullis impugnacionibus ab ea evelli potest. Set certum est, quod papa non sic firmiter adheret dicte petre, que Christus est. Eciam magna fortitudo ecclesie patet per glosam b. Augustini super psalmo: Sepe expugnaverunt me,2) ubi plura de hac for- titudine scribit etc. Quinta proposicio: Ecclesia militans, quaim sacrum concilium representat, est sapiencior quain papa. Probatur sic, quoniam omnis sapiencia, que est in papa, est in ecclesia, cuins ipse est membrum et multo amplior. Igitur etc. Sexta proposicio: Ecclesia militans est Christo coninnctior quaii papa. Patet ex precedentibus, quia Christus est principale caput ecclesie et ipsa est corpus sibi indissolubiliter unitum. Ipse est sponsus et ecclesia sponsa sua et sic sunt velud duo in carne una. Septima proposicio: Ecclesia militans, quam sacrum con- cilium representat, est Christo dilectior quam papa. Probatur sic, quia melior est et sánctior et sibi coniunctior et ab eius amore evelli non potest. Que eciam dilectio arguitur per illa inumerabilia dona, quibus sponsus iste dotavit ecclesiam spon- sam suam. Octava proposicio: Papa suam auctoritatem et potestatem, quam habet, habet ab ecclesia tamquam a causa instrumentali, quamvis habeat eam a Deo tamquam a causa principali. Prima pars patet, quia papa habet huiusmodi auctoritatem et potestatem per electionem factam per cardinales vice et nomine ecclesie. Secunda pars patet per hoc, quia omnis potestas sive pape sive cuiuscunque alterius est a Deo principaliter secundum illud appos- toli : Non est potestas nisi a Deo.3) Nona proposicio: Hlam auctoritatem et potestatem, quai habet papa ab ecclesia militante, Christus dedit ecclesie, dum dixit ad Pe- trum personam ecclesie gestantem : Tibi dabo claves regni celorum. Et quecunque ligaveris super terram, erit ligatum et in celis 1). Pasce oves meas 5). Probatur ex dictis b. Augustini super Johiannem, ubi 1) Matth. 16. 18. — 2) Ps. 128. — 2) Ad Rom. 13, 1. — 1) Matth. 16, 19. — 5) Joh. 21, 17.
118 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quam sacrum concilium representat, est multo potencior quain papa. Probatur sic, quia testimonio Christi porte inferi non prevalebunt adversus eam 1), que porte inferi sepe prevalnerunt et prevalere possunt pape. Item ecclesia est fundata supra petram, que est Christus, quod nullis perturbacionibus, nullis impugnacionibus ab ea evelli potest. Set certum est, quod papa non sic firmiter adheret dicte petre, que Christus est. Eciam magna fortitudo ecclesie patet per glosam b. Augustini super psalmo: Sepe expugnaverunt me,2) ubi plura de hac for- titudine scribit etc. Quinta proposicio: Ecclesia militans, quaim sacrum concilium representat, est sapiencior quain papa. Probatur sic, quoniam omnis sapiencia, que est in papa, est in ecclesia, cuins ipse est membrum et multo amplior. Igitur etc. Sexta proposicio: Ecclesia militans est Christo coninnctior quaii papa. Patet ex precedentibus, quia Christus est principale caput ecclesie et ipsa est corpus sibi indissolubiliter unitum. Ipse est sponsus et ecclesia sponsa sua et sic sunt velud duo in carne una. Septima proposicio: Ecclesia militans, quam sacrum con- cilium representat, est Christo dilectior quam papa. Probatur sic, quia melior est et sánctior et sibi coniunctior et ab eius amore evelli non potest. Que eciam dilectio arguitur per illa inumerabilia dona, quibus sponsus iste dotavit ecclesiam spon- sam suam. Octava proposicio: Papa suam auctoritatem et potestatem, quam habet, habet ab ecclesia tamquam a causa instrumentali, quamvis habeat eam a Deo tamquam a causa principali. Prima pars patet, quia papa habet huiusmodi auctoritatem et potestatem per electionem factam per cardinales vice et nomine ecclesie. Secunda pars patet per hoc, quia omnis potestas sive pape sive cuiuscunque alterius est a Deo principaliter secundum illud appos- toli : Non est potestas nisi a Deo.3) Nona proposicio: Hlam auctoritatem et potestatem, quai habet papa ab ecclesia militante, Christus dedit ecclesie, dum dixit ad Pe- trum personam ecclesie gestantem : Tibi dabo claves regni celorum. Et quecunque ligaveris super terram, erit ligatum et in celis 1). Pasce oves meas 5). Probatur ex dictis b. Augustini super Johiannem, ubi 1) Matth. 16. 18. — 2) Ps. 128. — 2) Ad Rom. 13, 1. — 1) Matth. 16, 19. — 5) Joh. 21, 17.
Strana 119
1415 Februar kurz nach 21 119 dicit, quod Petro dictum est: Tibi dabo claves regni celorum et quodcunque ligaveris super terram, universam signat eccie- siani. Et infra: Ecclesia, que fundatur in Christo, claves regni celorun ab eo recepit in Petro, id est potestatem ligandi et solvendi. Subdit ibi b. Augustinus: Quod enim est per pro- prietateni in Christi ecclesia, hoc est per significacionem Petrus in petra, qua significacione intelligitur Christus petra, Petrus ecclesia. Decima proposicio: Licet huius sacri concilii congregacio sit facta auctoritate pape, non tamen hoc sacrum concilium habet auctoritatem indicandi ab eodem; et quainquam papa posset sessionibus sacri concilii tamquam supremus in ecclesia Dei inter- esse, non tamen habet ibidem ut index presidere. Patet ista proposicio ex premissis. Ex istis proposicionibus possunt elici multa correlaria. Pri- mum correlarium: Ecclesia militans est a quolibet, cuiuscunque status vel condicionis existat, magis diligenda quai papa: tum quia melior, tum qnia dignior, tum quia sanctior, tum quia Christo dilectior, ut patet ex supra dictis. Item bonum quanto divinius, tanto diligibilius. Set ecclesia est bonum, quod divinins quam papa, quoniam secundum philosophum bonun quanto co- munius (?), tanto divinins. Secundim correlarium: Quodlibet membrun ecclesie militau- tis, sive papa, sive inferior papa, tenetur magis, laborare pro- sancta unione ecclesie et pro aliis reformacionibus einsdem quan ad asservandum personam pape in statu suo papali, quoniam pro constitucione et reformacione melioris et dignioris magis est laborandum. Tercium correlarium: Si papa velit se magis servare in papatu qnam per renunciacionem dare celerem pacem ecclesie tanto tempore afflicte, non facit, sicud tenetur secundum divinam legem, secundum quam tenetur magis diligere pacem ecclesie qnam statu papalem in sua persona. Quartum correlarium : Si aliquis suadet aut consulit pape aut sibi in hoc assistit, qnod magis [sel conservet in papatu quam per renunciacionem det pacen ecclesie, ille odit personam pape, quia vult sibi malum culpe. Odit ecclesiam Dei, cuius pacem impedit, odit honorem pape, quem retrahit a maximo honore, quem habe- ret in renunciando, odit Deum, cuins populun in dispersione
1415 Februar kurz nach 21 119 dicit, quod Petro dictum est: Tibi dabo claves regni celorum et quodcunque ligaveris super terram, universam signat eccie- siani. Et infra: Ecclesia, que fundatur in Christo, claves regni celorun ab eo recepit in Petro, id est potestatem ligandi et solvendi. Subdit ibi b. Augustinus: Quod enim est per pro- prietateni in Christi ecclesia, hoc est per significacionem Petrus in petra, qua significacione intelligitur Christus petra, Petrus ecclesia. Decima proposicio: Licet huius sacri concilii congregacio sit facta auctoritate pape, non tamen hoc sacrum concilium habet auctoritatem indicandi ab eodem; et quainquam papa posset sessionibus sacri concilii tamquam supremus in ecclesia Dei inter- esse, non tamen habet ibidem ut index presidere. Patet ista proposicio ex premissis. Ex istis proposicionibus possunt elici multa correlaria. Pri- mum correlarium: Ecclesia militans est a quolibet, cuiuscunque status vel condicionis existat, magis diligenda quai papa: tum quia melior, tum qnia dignior, tum quia sanctior, tum quia Christo dilectior, ut patet ex supra dictis. Item bonum quanto divinius, tanto diligibilius. Set ecclesia est bonum, quod divinins quam papa, quoniam secundum philosophum bonun quanto co- munius (?), tanto divinins. Secundim correlarium: Quodlibet membrun ecclesie militau- tis, sive papa, sive inferior papa, tenetur magis, laborare pro- sancta unione ecclesie et pro aliis reformacionibus einsdem quan ad asservandum personam pape in statu suo papali, quoniam pro constitucione et reformacione melioris et dignioris magis est laborandum. Tercium correlarium: Si papa velit se magis servare in papatu qnam per renunciacionem dare celerem pacem ecclesie tanto tempore afflicte, non facit, sicud tenetur secundum divinam legem, secundum quam tenetur magis diligere pacem ecclesie qnam statu papalem in sua persona. Quartum correlarium : Si aliquis suadet aut consulit pape aut sibi in hoc assistit, qnod magis [sel conservet in papatu quam per renunciacionem det pacen ecclesie, ille odit personam pape, quia vult sibi malum culpe. Odit ecclesiam Dei, cuius pacem impedit, odit honorem pape, quem retrahit a maximo honore, quem habe- ret in renunciando, odit Deum, cuins populun in dispersione
Strana 120
120 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tenet, odit se ipsum, quoniaim, qui diligit iniquitatei, odit ani- mam snam 1). Quintum correlarinm: Illi, qui inducunt papaim ad renuncian- dum papatui, diligunt eum, quia volunt sibi magnum bonum. Volunt enim sibi magnum honorem apud homines virtuosos et sapientes et celeberrimam memoriam usque ad finem mundi non delendam, si scilicet Johannes XXIII. ipse nondum senio confractus, set robustus atque in optimo statu corporalis sne peryodi constitutus talia fecerit, que scilicet Gregorius et Bene- dictus iam senio confracti ante hec tempora facere recusa- runt etc. Sextum correlarium: Illi, qui suadent pape, ne renunciet, sunt cause omnium illorum malorum, que contingent ex duracione scismatis et videntur peyores quam fures et latrones aut alii facinorosi qualescunqne. Quapropter expedit cuilibet, sive sit magnus sive parvus diligenter cavere, quod non sit aliquomodo causa seu occasio prolongacionis tanti mali. Septimum correlarium: Inpia gestant viscera, qui ecclesie Dei afflicte tanto tempore non conpaciuntur nec laborant, ut sibi per celerem medicinam succurratur; set magis suadent vias difficiles tendentes ad afflictionem populi fidelis simplicis et in- nocentis, sine cuins [culpa] scisma intravit in ecclesiam Dei, quas vias tamquai evangelio Cbristi in hoc casu contrarias merito abhorrere debent pie aures. Octavum correlarium: Felix est ille, qui sincero corde laborat pro celeri ecclesie unione et solum Deum pre oculis habet, qui nec promissis llectitur nec minis ...“) attendens, quod beati sunt, qui persecucionem paciuntur propter insticiam2 ). Ad quem modum laborandi celsitudo regie maiestatis tamquam nobile organum sancti spiritus nostram nacionem Germanicam sepe invitavit.3) Novum correlarium: Infelix est ille, qui minis terreturb) a tam sancti laboris prosecucione. Talis namque magis homines quam Deum timere convincitur. Decimum correlarium : Infelicior est ille, qui muneribus aut promissis a tam sancto labore retrahitur, quoniam certum est n) Hier fehlt ein schwer leserliches Wort. Sinm: gebengt wird. b) Folgt überftüssig ot. 1) Ps. 10, 6. 2) Matth. 5. 10. 3) Das Stüch ist also wohl der deutschen Nation vorgelegt.
120 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tenet, odit se ipsum, quoniaim, qui diligit iniquitatei, odit ani- mam snam 1). Quintum correlarinm: Illi, qui inducunt papaim ad renuncian- dum papatui, diligunt eum, quia volunt sibi magnum bonum. Volunt enim sibi magnum honorem apud homines virtuosos et sapientes et celeberrimam memoriam usque ad finem mundi non delendam, si scilicet Johannes XXIII. ipse nondum senio confractus, set robustus atque in optimo statu corporalis sne peryodi constitutus talia fecerit, que scilicet Gregorius et Bene- dictus iam senio confracti ante hec tempora facere recusa- runt etc. Sextum correlarium: Illi, qui suadent pape, ne renunciet, sunt cause omnium illorum malorum, que contingent ex duracione scismatis et videntur peyores quam fures et latrones aut alii facinorosi qualescunqne. Quapropter expedit cuilibet, sive sit magnus sive parvus diligenter cavere, quod non sit aliquomodo causa seu occasio prolongacionis tanti mali. Septimum correlarium: Inpia gestant viscera, qui ecclesie Dei afflicte tanto tempore non conpaciuntur nec laborant, ut sibi per celerem medicinam succurratur; set magis suadent vias difficiles tendentes ad afflictionem populi fidelis simplicis et in- nocentis, sine cuins [culpa] scisma intravit in ecclesiam Dei, quas vias tamquai evangelio Cbristi in hoc casu contrarias merito abhorrere debent pie aures. Octavum correlarium: Felix est ille, qui sincero corde laborat pro celeri ecclesie unione et solum Deum pre oculis habet, qui nec promissis llectitur nec minis ...“) attendens, quod beati sunt, qui persecucionem paciuntur propter insticiam2 ). Ad quem modum laborandi celsitudo regie maiestatis tamquam nobile organum sancti spiritus nostram nacionem Germanicam sepe invitavit.3) Novum correlarium: Infelix est ille, qui minis terreturb) a tam sancti laboris prosecucione. Talis namque magis homines quam Deum timere convincitur. Decimum correlarium : Infelicior est ille, qui muneribus aut promissis a tam sancto labore retrahitur, quoniam certum est n) Hier fehlt ein schwer leserliches Wort. Sinm: gebengt wird. b) Folgt überftüssig ot. 1) Ps. 10, 6. 2) Matth. 5. 10. 3) Das Stüch ist also wohl der deutschen Nation vorgelegt.
Strana 121
1415 Fehruar kurz nach 21. 121 illum magis temporalia quam eterna et magis suum personale commodiun quam communem utilitatem querere. Et melius illi esset, si ad hoc sacrum concilium non venisset. Undecimum correlarium: Infelicissimus et pessinns est ille, qui se vere laborantibus ficte et dolose inmiscet, ut occasionem perturbandi inveniat aut vere laborantes prodat. Et coutra talem tamquam nequissimum hominem foret per sacrum concilium rigorosissime procedendum, quoniam simulata equitas duplex est iniquitas. Duodecimuim correlarium: Videtur aliquibus, quod universalis militans ecclesia, sponsa Christi, illam a suo sponso habeat auc- toritatem et potestatem, quod, si sub aliquo capite sen papa non posset pervenire ad unitatem, ideo forte, quia alii nolunt se omnino illi capiti subdere, quod ipsa ecclesia possit illud caput destituere et se sub alio novo capite perfecte reunire. Patet correlarium ex eo, nam auctoritate") Christi sponse non foret suffi- cienter provisum de remedio contra letalem suam divisionem et sic non esset a suo sponso in sibi necessariis sufficienter dotata, quod dicere non cougruit, quoniaim ditissimus et liberalissimus sponsus eins, Christus, utique voluit dilecte sue sponse de neces- sariis providere. Tercium decimum correlarimm: Quid prohibet dicere, quod ecclesia, que dedit pape per electionem auctoritatem et potestatem, quam habet ad hunc finem, quod per illai potestatem construe- ret ecclesiam in unitate et sanctis moribus, possit illam auctori- tatem et potestatem ab eo auferre, tunc presertim, quando huius- modi sna auctoritas et potestas propter eins abusionem est unioni et sanctis moribus notorie contraria. Quartum decimum correlarium: Attenta illa corruptela et exorbitacione a sanctis moribus, que hiis diebus male invente sunt et inveniuntur, et proch dolor continue augentur in cor- pore ecclesie militantis sic, quod nec in capite nec in membris in- venitur sanitas, et attento eciam, quod consuetudo pessima omnes sic excecavit, quod mala pessima, que geruntur, tamquain licita existant, durum est asserere, quod papa non possit deponi nisi propter heresim. Patet hoc, quia si ecclesia habuerit capud ini- quin, malum, notorie criminosum, quomodo poterit ecclesia illius capitis malicie resistere, si non potest ipsum deponere, quoniam a) Hs auctoritas.
1415 Fehruar kurz nach 21. 121 illum magis temporalia quam eterna et magis suum personale commodiun quam communem utilitatem querere. Et melius illi esset, si ad hoc sacrum concilium non venisset. Undecimum correlarium: Infelicissimus et pessinns est ille, qui se vere laborantibus ficte et dolose inmiscet, ut occasionem perturbandi inveniat aut vere laborantes prodat. Et coutra talem tamquam nequissimum hominem foret per sacrum concilium rigorosissime procedendum, quoniam simulata equitas duplex est iniquitas. Duodecimuim correlarium: Videtur aliquibus, quod universalis militans ecclesia, sponsa Christi, illam a suo sponso habeat auc- toritatem et potestatem, quod, si sub aliquo capite sen papa non posset pervenire ad unitatem, ideo forte, quia alii nolunt se omnino illi capiti subdere, quod ipsa ecclesia possit illud caput destituere et se sub alio novo capite perfecte reunire. Patet correlarium ex eo, nam auctoritate") Christi sponse non foret suffi- cienter provisum de remedio contra letalem suam divisionem et sic non esset a suo sponso in sibi necessariis sufficienter dotata, quod dicere non cougruit, quoniaim ditissimus et liberalissimus sponsus eins, Christus, utique voluit dilecte sue sponse de neces- sariis providere. Tercium decimum correlarimm: Quid prohibet dicere, quod ecclesia, que dedit pape per electionem auctoritatem et potestatem, quam habet ad hunc finem, quod per illai potestatem construe- ret ecclesiam in unitate et sanctis moribus, possit illam auctori- tatem et potestatem ab eo auferre, tunc presertim, quando huius- modi sna auctoritas et potestas propter eins abusionem est unioni et sanctis moribus notorie contraria. Quartum decimum correlarium: Attenta illa corruptela et exorbitacione a sanctis moribus, que hiis diebus male invente sunt et inveniuntur, et proch dolor continue augentur in cor- pore ecclesie militantis sic, quod nec in capite nec in membris in- venitur sanitas, et attento eciam, quod consuetudo pessima omnes sic excecavit, quod mala pessima, que geruntur, tamquain licita existant, durum est asserere, quod papa non possit deponi nisi propter heresim. Patet hoc, quia si ecclesia habuerit capud ini- quin, malum, notorie criminosum, quomodo poterit ecclesia illius capitis malicie resistere, si non potest ipsum deponere, quoniam a) Hs auctoritas.
Strana 122
122 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. ille, qui tyrannus est, bonos sibi resistentes exterminabit directe vel indirecte, sive sint cardinales, sive prelati inferiores et crea- bit cardinales sibi similes. Et post eins decessum eligitur veri- similiter papa similis priori et mala multiplicabuntur in ecclesia Dei, quousque status ecclesiasticus fiat toti mundo ignominiosus etc. Deo gracias. Isti ultimo correlario concordat glo. c. Si papa XL. di. papa. Eciam Johanues XII. depositus fuit, ut cronice dicunt, propter venacionem et concubinatum seu publicum mulierum suspectarum accessum, quorum nullui est heresis etc. (69) Februar 21—27.1) — Dietrich von Nicheim. Text: P f. 74. Inhalt: lutroductio ad pacem et unionem“). Schilderung der schreienden Mipstände au der Kurie: alles wird verkaufl. Der Unionsversuch Johanns zu dürftig; Verlangen nach klarer Eutscheidung; Reformpläne. Oblata per magistrum T. Nyem dominis archiepiscopo Gues- neusi et suis suffragaueis. Repeto et ad memoriam duco istud universis navicule Petri gubernacula inter undosi maris procellas regentibus cete- risque ecclesie orthodoxis reformande ipsius ecclesie ministerio quomodolibet astrictis, hic dirigente Domino propterea insimul congregatis, supplicans, ut solicite excogitare et cum bono mo- deramine exequi velint, quia ecce2) nne tempus acceptabile est ad hec, que ad paceimn sunt Jerusalem, per que scismata et hereses, quantum permissum a Deo fuerit, ab universis, clero et populo, extirpentur nec unionem non vendentes et ementes graciam et iusticiam ab ecclesia exemplo Domini, qui tales flagellavit et eiecit a templo, propellautur et alia fiant instanter pro bono et salubri statu ipsins quomodolibet oportuna. Loquere ad populum et cunctis audientibus predica: qui for- midolosus et timidus est, revertatur. Recesserunt de monte Galaad") et reversi sunt ex populo XXII*) milia virorum et tantum [decem] milia remanserunt. (Judicim VII).3) Libenter loquerer et a) So Ils von efiras spätrrer Hand. b) Hs Gulat. c) Hs XII. 1) Zur Datierung Katterbach S. 86 Anm. 2) 2 Cor. 6. 1j Jnd. 7, 3.
122 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. ille, qui tyrannus est, bonos sibi resistentes exterminabit directe vel indirecte, sive sint cardinales, sive prelati inferiores et crea- bit cardinales sibi similes. Et post eins decessum eligitur veri- similiter papa similis priori et mala multiplicabuntur in ecclesia Dei, quousque status ecclesiasticus fiat toti mundo ignominiosus etc. Deo gracias. Isti ultimo correlario concordat glo. c. Si papa XL. di. papa. Eciam Johanues XII. depositus fuit, ut cronice dicunt, propter venacionem et concubinatum seu publicum mulierum suspectarum accessum, quorum nullui est heresis etc. (69) Februar 21—27.1) — Dietrich von Nicheim. Text: P f. 74. Inhalt: lutroductio ad pacem et unionem“). Schilderung der schreienden Mipstände au der Kurie: alles wird verkaufl. Der Unionsversuch Johanns zu dürftig; Verlangen nach klarer Eutscheidung; Reformpläne. Oblata per magistrum T. Nyem dominis archiepiscopo Gues- neusi et suis suffragaueis. Repeto et ad memoriam duco istud universis navicule Petri gubernacula inter undosi maris procellas regentibus cete- risque ecclesie orthodoxis reformande ipsius ecclesie ministerio quomodolibet astrictis, hic dirigente Domino propterea insimul congregatis, supplicans, ut solicite excogitare et cum bono mo- deramine exequi velint, quia ecce2) nne tempus acceptabile est ad hec, que ad paceimn sunt Jerusalem, per que scismata et hereses, quantum permissum a Deo fuerit, ab universis, clero et populo, extirpentur nec unionem non vendentes et ementes graciam et iusticiam ab ecclesia exemplo Domini, qui tales flagellavit et eiecit a templo, propellautur et alia fiant instanter pro bono et salubri statu ipsins quomodolibet oportuna. Loquere ad populum et cunctis audientibus predica: qui for- midolosus et timidus est, revertatur. Recesserunt de monte Galaad") et reversi sunt ex populo XXII*) milia virorum et tantum [decem] milia remanserunt. (Judicim VII).3) Libenter loquerer et a) So Ils von efiras spätrrer Hand. b) Hs Gulat. c) Hs XII. 1) Zur Datierung Katterbach S. 86 Anm. 2) 2 Cor. 6. 1j Jnd. 7, 3.
Strana 123
1415 Februar 21—27 123 multa dicerem, set id preter ininriain et infamiam aliquorum non procederet, eciam simpliciter dicendo notoriam veritatem. Quid igitur eligam, prorsus ignoro, an loqui vel tacere debeam, quia si loquar, precipitacio status mei proxima est et imminebit michi persecucio magna, et si tacuero, dampnabo animam meam et infernus domus mea erit semper et perplexitas immanis. Set scriptum est:1) Scientes itaque ex hiis, quia non sunt dii, ne timeatis eos etc. Loquar igitur aliqua de multis valde, que tamen merito loquenda et predicanda essent, per que tota uni- versalis ecclesia scandalizatur, multorum decipiuntur anime, regna et provincie cristianorum eorum peccuniis in empcionibus et vendicionibus archiepiscopatuum, episcopatuum, abbaciarum et aliarmn inferiorum dignitatum et beneficiorum ecclesiasticorum quorumlibet et annatis . . . passim exquisitis fraudibus depau- perantur. Et quia maxima est multitudo illorum, qui catervatim ecclesiasticos gradus et apices ac titulos taliter occupant, hii forsan invident aliis, ne illi cathedras pastorales et aliorum dig- nitatun, ecclesiarmm culmina, prout fieri deberet rebus ordinate procedentibus, pure et gratis ascendant. Et in hoc saltem fiat reformacio in ecclesia generali. Aperite igitur, queso, dilectissimi patres hic existentes, oculos vestros et videte diligenter morbum generalem, imminentem christicolis et compatimini ecclesie lan- guenti. Videatis bene, inminetne ... illa vetus plaga ecclesie . . . inter nos, domina symonia exaltans capud suum usque ad sydera, pedes habens in terra . . . Rursus dico: levate oculos vestros et videte, quomodo nunc ecclesia per symoniace heresis trapezitas repetitis mallei crebris tonsionibus subiacet adeo, ut colmmpna Dei iam pene videatur nutare . . . Nonne videtis apud vos, quot sunt hodie vendentes indifferenter omnem graciam et insticiau onmibus volentibus peccuniam exponere, nec quidquai, dummodo illa correspondeant petentibus et solventibus, realiter denegatur. Et pene, quot sunt secretarii et cubicularii necnon referendarii papales, tot sunt pape, nec expedit talia emere volentem propterea papam accedere, set solmn cum illis mediatoribus stipulari. Illi enim concedunt gracias quascunque, set quid pro quo recipientes sicud medici faciunt medelis et autidotis medicinalibus eorundem. Quid igitur ammiramini, viri Galilei, hic existentes et aspicientes in celum,2) 1) Baruch 6, 64. — 2) Vgl. Act. 1. 1I.
1415 Februar 21—27 123 multa dicerem, set id preter ininriain et infamiam aliquorum non procederet, eciam simpliciter dicendo notoriam veritatem. Quid igitur eligam, prorsus ignoro, an loqui vel tacere debeam, quia si loquar, precipitacio status mei proxima est et imminebit michi persecucio magna, et si tacuero, dampnabo animam meam et infernus domus mea erit semper et perplexitas immanis. Set scriptum est:1) Scientes itaque ex hiis, quia non sunt dii, ne timeatis eos etc. Loquar igitur aliqua de multis valde, que tamen merito loquenda et predicanda essent, per que tota uni- versalis ecclesia scandalizatur, multorum decipiuntur anime, regna et provincie cristianorum eorum peccuniis in empcionibus et vendicionibus archiepiscopatuum, episcopatuum, abbaciarum et aliarmn inferiorum dignitatum et beneficiorum ecclesiasticorum quorumlibet et annatis . . . passim exquisitis fraudibus depau- perantur. Et quia maxima est multitudo illorum, qui catervatim ecclesiasticos gradus et apices ac titulos taliter occupant, hii forsan invident aliis, ne illi cathedras pastorales et aliorum dig- nitatun, ecclesiarmm culmina, prout fieri deberet rebus ordinate procedentibus, pure et gratis ascendant. Et in hoc saltem fiat reformacio in ecclesia generali. Aperite igitur, queso, dilectissimi patres hic existentes, oculos vestros et videte diligenter morbum generalem, imminentem christicolis et compatimini ecclesie lan- guenti. Videatis bene, inminetne ... illa vetus plaga ecclesie . . . inter nos, domina symonia exaltans capud suum usque ad sydera, pedes habens in terra . . . Rursus dico: levate oculos vestros et videte, quomodo nunc ecclesia per symoniace heresis trapezitas repetitis mallei crebris tonsionibus subiacet adeo, ut colmmpna Dei iam pene videatur nutare . . . Nonne videtis apud vos, quot sunt hodie vendentes indifferenter omnem graciam et insticiau onmibus volentibus peccuniam exponere, nec quidquai, dummodo illa correspondeant petentibus et solventibus, realiter denegatur. Et pene, quot sunt secretarii et cubicularii necnon referendarii papales, tot sunt pape, nec expedit talia emere volentem propterea papam accedere, set solmn cum illis mediatoribus stipulari. Illi enim concedunt gracias quascunque, set quid pro quo recipientes sicud medici faciunt medelis et autidotis medicinalibus eorundem. Quid igitur ammiramini, viri Galilei, hic existentes et aspicientes in celum,2) 1) Baruch 6, 64. — 2) Vgl. Act. 1. 1I.
Strana 124
124 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. credentes forsan, ut illi nostri trapezite resipiscant ex talibus? Nequaquam hoc credatis. Nolo enim vos ignorare, fratres, quia difficile est consueta relinquere. Ideo isti nostri mercatores nun- quam nisi compulsi in hoc facient virtutem . . . Interin, quod vos, simplices, continuabitis corant Balaam flectere genua vestra, vos tamquam stolidos trapezite deridebunt, dicentes intra se: Nunquid isti sunt bene ceci et stolidi, quod nos instigant ad vendendum ipsis ea, que a nobis, si prudentes essent, gratis haberent? Et ideo isti trapezite aurum a bursis vestris exhauriunt et vasa vestra absque oleo remanebunt. Et tunc videntes hoc ipsi trapezite dicere consueverunt in vulgari Vtalico: sic castigatur insipiens, quia aurum, quod reperit stultus. discretus habebit. Nunc igitur attendite et videte, nunquid iam diu ista fieri palam conspexerunt et conspiciunt oculi vestri, videlicet quomodo nostris pontificibus, qui fuerunt noviter, et eorum asseclis, si phas est dicere verum, sapuit mundus, displi- cuit Deus, insurrexit dyabolus et virtutibus proscriptis succre- verunt vicia, semitam patrum relinquit posteritas, malicia violata sunt ecclesiastica decreta, quando Cristi ecclesia in sanguinihus edificabatur, sanctuarium Dei quasi hereditarie possidebatur, grex Domini presencia pastoris veri scilicet privabatur, patrimonium Cristi in vanitatibus pompisque consunebatur, ecclesie divini cultus ruinam paciebantur, digni postponebantur, indignis beneficia reservabantur, indigni dignitatibus extollebantur, dignis et indigen- tibus denegabantur, viri ecclesiastici mundana cupiebant, spiritu- alia fastidiebant ... divina eloquia pro animarum incendiis legere non curabant et plurima observanda dignissima, veterum spiri- tualium regule carnalium negligencia posterorum fere omnes labe- facte sunt, quibus patrum antiquitas, operibus tenebrarum dissona. displicuit et suarmm adinvencionum et divine legis emula placuit, qua lites perpetuantur, mille fraudes in civitate Dei committe- bantur, symonia beneficia vendebat, episcopatus conferebat, in- dulgencias, peccaminum absobiciones, dispensaciones, incorpora- ciones et confirmaciones peccunia impetrabat . . . episcopatus et monasteria depauperabat et, ut verum fatear, avaricia omnia faciebat et homines pervertebat, luxuria ardebat . . . civitatem Dei universam, hoc est fidelinm universalem ecclesiam discordia confundebat. Unde verificatum est illud prophete1) temporibus 1) Ps. 64. 10.
124 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. credentes forsan, ut illi nostri trapezite resipiscant ex talibus? Nequaquam hoc credatis. Nolo enim vos ignorare, fratres, quia difficile est consueta relinquere. Ideo isti nostri mercatores nun- quam nisi compulsi in hoc facient virtutem . . . Interin, quod vos, simplices, continuabitis corant Balaam flectere genua vestra, vos tamquam stolidos trapezite deridebunt, dicentes intra se: Nunquid isti sunt bene ceci et stolidi, quod nos instigant ad vendendum ipsis ea, que a nobis, si prudentes essent, gratis haberent? Et ideo isti trapezite aurum a bursis vestris exhauriunt et vasa vestra absque oleo remanebunt. Et tunc videntes hoc ipsi trapezite dicere consueverunt in vulgari Vtalico: sic castigatur insipiens, quia aurum, quod reperit stultus. discretus habebit. Nunc igitur attendite et videte, nunquid iam diu ista fieri palam conspexerunt et conspiciunt oculi vestri, videlicet quomodo nostris pontificibus, qui fuerunt noviter, et eorum asseclis, si phas est dicere verum, sapuit mundus, displi- cuit Deus, insurrexit dyabolus et virtutibus proscriptis succre- verunt vicia, semitam patrum relinquit posteritas, malicia violata sunt ecclesiastica decreta, quando Cristi ecclesia in sanguinihus edificabatur, sanctuarium Dei quasi hereditarie possidebatur, grex Domini presencia pastoris veri scilicet privabatur, patrimonium Cristi in vanitatibus pompisque consunebatur, ecclesie divini cultus ruinam paciebantur, digni postponebantur, indignis beneficia reservabantur, indigni dignitatibus extollebantur, dignis et indigen- tibus denegabantur, viri ecclesiastici mundana cupiebant, spiritu- alia fastidiebant ... divina eloquia pro animarum incendiis legere non curabant et plurima observanda dignissima, veterum spiri- tualium regule carnalium negligencia posterorum fere omnes labe- facte sunt, quibus patrum antiquitas, operibus tenebrarum dissona. displicuit et suarmm adinvencionum et divine legis emula placuit, qua lites perpetuantur, mille fraudes in civitate Dei committe- bantur, symonia beneficia vendebat, episcopatus conferebat, in- dulgencias, peccaminum absobiciones, dispensaciones, incorpora- ciones et confirmaciones peccunia impetrabat . . . episcopatus et monasteria depauperabat et, ut verum fatear, avaricia omnia faciebat et homines pervertebat, luxuria ardebat . . . civitatem Dei universam, hoc est fidelinm universalem ecclesiam discordia confundebat. Unde verificatum est illud prophete1) temporibus 1) Ps. 64. 10.
Strana 125
1415 Februar 21—27. 125 nostris: vide iniquitatem et contradictionem in civitate. Unde autem hoc processit, notum est et forsan ab aliquibus, qui populum Dei regere videbantur, sedentibus in tabernaculis tiducie et in requie opulenta incrassatis, impinguatis et dilatatis, in quibus caro incaluit, spiritus infriguit et ab eis caritas evanuit etc. Et hec sunt verba illius recolende memorie magistri Henrici de Hassia1) in sacra theologia excellentissimi professoris. Nunquid hec omnia adhuc vigent ad oculum, ut videmus ex hoc scismate? Quid igitur restat agendum, ut tot et aliis infinitis malis, que ex hoc scis- mate insurrexerunt in tota christianitate et extune tam diu continuata viguerunt et de malo in peius excreverunt, provide occurratur? Quippe illud scisma, nequam contradictionis proles. monstrum monstrorum, quod contradictoria gingnit sua mon- struositate, rebus omnibus inicium malis civitatis legitima con- fundit, multa ambiguitate perplexum et scrupulositate anxium, Christi tunice inconsutilis lacerum, ecclesie ordinis confusivum, heresum et errorum propagativum et populum Dei mille scandalis offensivum et, quod horrendum est, sua turpi monstruositate deformativum sponse Christi, que iam divisa in capite, ut ita loquar, facta est quasi acephala et velud monstrum triceps, quoniaim de utero eins partus vipperina erupit acephalaque, maternis quassatis visceribus matrem dimisit Dei, scilicet in doloribus usque adhue dimisit et legitimas unionis medelas non querit, quamvis conspiciat de malo in peius maternum putrescere vulnus. Inde est, quod caput ecclesie langnet et viscerum dolor ventrem distorquet, membra ecclesie venenata vulnerum redun- dancia dolorose apostemantur et febricitant. Unde ecclesia hodie exclamare cogitur : capud meum doleo, capud meum doleo, ventrem memn doleo, ventrem meuim doleo, compages artuum meorum solvantur et ultra non habeant spiritumn. Quis de hoc clamore non miratur, qui videt in patulo ex hoc scismate mille pericula imminere corpormm et animarum, corrupcionem morum, depres- sionem humilium let devotorum et exaltacionem vilium et repro- borum, simplicium seductionem, antichristi introductionem, gau- dium Sarracenorum, tripudium Judeorum et leticiam paganorum. commocionem gwerrarum, per quod quidem scisma templa dissi- pata sunt, ecclesie cultus et ritus diminutus est et minuentur ac diminuentur divine honorificencie piis oracionibus, defraudantur anime; set cessante sacrorum ministracione et devotorum ora- 1) Heinrich von Langenstein.
1415 Februar 21—27. 125 nostris: vide iniquitatem et contradictionem in civitate. Unde autem hoc processit, notum est et forsan ab aliquibus, qui populum Dei regere videbantur, sedentibus in tabernaculis tiducie et in requie opulenta incrassatis, impinguatis et dilatatis, in quibus caro incaluit, spiritus infriguit et ab eis caritas evanuit etc. Et hec sunt verba illius recolende memorie magistri Henrici de Hassia1) in sacra theologia excellentissimi professoris. Nunquid hec omnia adhuc vigent ad oculum, ut videmus ex hoc scismate? Quid igitur restat agendum, ut tot et aliis infinitis malis, que ex hoc scis- mate insurrexerunt in tota christianitate et extune tam diu continuata viguerunt et de malo in peius excreverunt, provide occurratur? Quippe illud scisma, nequam contradictionis proles. monstrum monstrorum, quod contradictoria gingnit sua mon- struositate, rebus omnibus inicium malis civitatis legitima con- fundit, multa ambiguitate perplexum et scrupulositate anxium, Christi tunice inconsutilis lacerum, ecclesie ordinis confusivum, heresum et errorum propagativum et populum Dei mille scandalis offensivum et, quod horrendum est, sua turpi monstruositate deformativum sponse Christi, que iam divisa in capite, ut ita loquar, facta est quasi acephala et velud monstrum triceps, quoniaim de utero eins partus vipperina erupit acephalaque, maternis quassatis visceribus matrem dimisit Dei, scilicet in doloribus usque adhue dimisit et legitimas unionis medelas non querit, quamvis conspiciat de malo in peius maternum putrescere vulnus. Inde est, quod caput ecclesie langnet et viscerum dolor ventrem distorquet, membra ecclesie venenata vulnerum redun- dancia dolorose apostemantur et febricitant. Unde ecclesia hodie exclamare cogitur : capud meum doleo, capud meum doleo, ventrem memn doleo, ventrem meuim doleo, compages artuum meorum solvantur et ultra non habeant spiritumn. Quis de hoc clamore non miratur, qui videt in patulo ex hoc scismate mille pericula imminere corpormm et animarum, corrupcionem morum, depres- sionem humilium let devotorum et exaltacionem vilium et repro- borum, simplicium seductionem, antichristi introductionem, gau- dium Sarracenorum, tripudium Judeorum et leticiam paganorum. commocionem gwerrarum, per quod quidem scisma templa dissi- pata sunt, ecclesie cultus et ritus diminutus est et minuentur ac diminuentur divine honorificencie piis oracionibus, defraudantur anime; set cessante sacrorum ministracione et devotorum ora- 1) Heinrich von Langenstein.
Strana 126
126 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. cionum oblacione surgent in prelatos et ecclesiasticas personas, ut timendum est, principes seculares et populi eis subiecti scan- dalizati a clero, layci clericis reddentur infesti, detractiones multi- plicabuntur, consciencie inquietantur, in vicarinm Cristi damp- nabiles inferentur blasphemie, quem appellant vel antichristum et serpentem tortuosum vel Machumetum et ydolum ignominiosum etc., que christianis auribus et labiis nimium horrenda sunt et esse debent terrente verbo Salvatoris 1): ,Qui dixit fratri suo: fatue, reus erit gehenne ignis'. Hec ille etc. Cmn autem iam aliquod iudicium et inicium datum sit in eodem concilio,quod actu hic celebratur, pro extirpacione presen- tis scismatis, quod tamen inicium debile est, nisi ulterius ad tinem optatum prudenter et solicite dirigatur, verbi gracia: tres sunt contendentes de aliqua re, quorun quilibet dicat et se obliget qualitercunque scriptis et dictis, quod simpliciter cedere velit liti et cause ac omni iuri sibi in illa re vel ad illam quo- modolibet competenti, si et quando alii simpliciter cedant 2); sint ergo isti tres contendentes in diversis dominiis ac mundi parti- bus vel eciamn in eoden loco insimul constituti et nullus prius altero cedere velit nec eos ad hoc aliquis vi compellere potest aut velit aut vult: Ex hoc nichil sequitur, set sunt verba inutilia et sine fructu, ut eciam quilibet industrius ex se ipso capere potest, ipsi tamen ad id de inre compelli tamquam turbatores temerarii tocins christianitatis licite possent. Set quo ad hoc nolo me ad presens dilatare causa abbreviandi sermonem. Qui- bus tamen talia promittentibus effectu cessante responderi potest per concilium: Callida quidem et multiplici argumentacione nostra inra aufferre contenditis ita, ut, si fides verbis adhiberetur, non verba pro verbis, set res pro verbis reportaretis; velletis ecianu libencius sic nos in divisione manere quai veram unionem nobis- cum facere, dummodo nichil in tali statu vestro honoris et comodi deperiret, quantumlibet sit periculosus ille status com- munitati. Set non sic, impii, non sic, set Deo propicio pro verbis verba reportaretis. Arguitis nos, quod ea, que nobis debentur, surripere querimus etc. Sapientis quidem philosophico (?) ore prolata sentencia: Suum prosequi non est aliena rapere, unde ad vos hec sentencia manavit, quia quanto ardore nostra concupis- citis et vestra putetis vobis aufferri, cum nos nostra consequimur, 1) Matth. 5, 22. 2) Beziehl sich auf die 2. Zessionsformel vom 21. Februar (Nr. 67).
126 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. cionum oblacione surgent in prelatos et ecclesiasticas personas, ut timendum est, principes seculares et populi eis subiecti scan- dalizati a clero, layci clericis reddentur infesti, detractiones multi- plicabuntur, consciencie inquietantur, in vicarinm Cristi damp- nabiles inferentur blasphemie, quem appellant vel antichristum et serpentem tortuosum vel Machumetum et ydolum ignominiosum etc., que christianis auribus et labiis nimium horrenda sunt et esse debent terrente verbo Salvatoris 1): ,Qui dixit fratri suo: fatue, reus erit gehenne ignis'. Hec ille etc. Cmn autem iam aliquod iudicium et inicium datum sit in eodem concilio,quod actu hic celebratur, pro extirpacione presen- tis scismatis, quod tamen inicium debile est, nisi ulterius ad tinem optatum prudenter et solicite dirigatur, verbi gracia: tres sunt contendentes de aliqua re, quorun quilibet dicat et se obliget qualitercunque scriptis et dictis, quod simpliciter cedere velit liti et cause ac omni iuri sibi in illa re vel ad illam quo- modolibet competenti, si et quando alii simpliciter cedant 2); sint ergo isti tres contendentes in diversis dominiis ac mundi parti- bus vel eciamn in eoden loco insimul constituti et nullus prius altero cedere velit nec eos ad hoc aliquis vi compellere potest aut velit aut vult: Ex hoc nichil sequitur, set sunt verba inutilia et sine fructu, ut eciam quilibet industrius ex se ipso capere potest, ipsi tamen ad id de inre compelli tamquam turbatores temerarii tocins christianitatis licite possent. Set quo ad hoc nolo me ad presens dilatare causa abbreviandi sermonem. Qui- bus tamen talia promittentibus effectu cessante responderi potest per concilium: Callida quidem et multiplici argumentacione nostra inra aufferre contenditis ita, ut, si fides verbis adhiberetur, non verba pro verbis, set res pro verbis reportaretis; velletis ecianu libencius sic nos in divisione manere quai veram unionem nobis- cum facere, dummodo nichil in tali statu vestro honoris et comodi deperiret, quantumlibet sit periculosus ille status com- munitati. Set non sic, impii, non sic, set Deo propicio pro verbis verba reportaretis. Arguitis nos, quod ea, que nobis debentur, surripere querimus etc. Sapientis quidem philosophico (?) ore prolata sentencia: Suum prosequi non est aliena rapere, unde ad vos hec sentencia manavit, quia quanto ardore nostra concupis- citis et vestra putetis vobis aufferri, cum nos nostra consequimur, 1) Matth. 5, 22. 2) Beziehl sich auf die 2. Zessionsformel vom 21. Februar (Nr. 67).
Strana 127
1415 Februar 21—27. 127 quia omnium christianorum interest, ut fiat vera unio in univer- sali ecclesia, et qui istam impedit, pro incredilo sen heretico est censendus. Jura sunt nota et racionibus veridicis et iustissimis fulciuntur, quippe notorium iure et necessarium est, quod, si debet esse papa, tunc debet esse unus et indubitatus et non plures eodem tempore, quia secundum granunaticos iste terminus ,papa‘ est singularis numeri et verificatur tantum de uno. Alias sequeretur absurdin, quod eadem racione, qua possent esse duo vel tres, pari racione possent esse IIII, V, VI et sic in infinituun. Et sic ista dictio ,papa, que nisi pro uno supponit, si applicaretur pluribus, utique regulis grammaticalibus manifeste contraria foret, ut ommibus patet. Quia igitur isti suum, alii suum, ceteri suum sub diversis obedienciis et adherenciis habent et nominant papam eorum, errant utique in hoc tam in racione quai in inre nec- non regulis antedictis etc. Imminent autem et restant multa valde in eodem sacro concilio in capitibus et in membris instanter reformanda. Et super hiis traditi michi fuerunt in scriptis LV articuli, non tamen sufficienter, prout expedit, declarati et illis eciam XXV aut plures addere possin alios articulos pro tanta reformacione hniusmodi utiles et necessarios evidenter. Set ut hoc fiat, requiritur domini nostri pape et sni sacri collegii assistencia et presencia corporalis nec est de hoc loco aliqualiter divertendum, nisi determinatis et decisis dictis articulis vel saltem maiori parte ipsorum in eodem sacro concilio et quidquid hic super illis finaliter concludetur, pro lege iustissima irrevocabiliter et perpetue eciam per dominum papam existentem pro tempore conservetur. Quidnam expedit laboriose et sumptuose generale concilium convocare ac convoca- tum celebrare, nisi ea, que salubriter et provide statuuntur in illo, postea firmiter observentur. Set non est dubinn, quoniam forte sint aliqui, ne dicam sibi ipsis male conscii aut alias de se dubitantes in tanta multitudine congregati, qui diversis vellent respectibus tantum bonum quomodolibet impedire. Multi enim dicunt et non faciunt et plures aliquid nolunt et idem volunt, quia quot capita, tot sensus. Set istud non est aliqualiter atten- dendum, set semper ad decisionem ipsorum articulorum et refor- macionem huiusmodi ulterius via regia omni servili timore post- posito procedendum. Habet enim hec felix congregacio secum Deum celi et eius dono singulari eciam devotissimum et excellen- tissimum Romanorum et Ungarie regem, qui non ut rex sublimis,
1415 Februar 21—27. 127 quia omnium christianorum interest, ut fiat vera unio in univer- sali ecclesia, et qui istam impedit, pro incredilo sen heretico est censendus. Jura sunt nota et racionibus veridicis et iustissimis fulciuntur, quippe notorium iure et necessarium est, quod, si debet esse papa, tunc debet esse unus et indubitatus et non plures eodem tempore, quia secundum granunaticos iste terminus ,papa‘ est singularis numeri et verificatur tantum de uno. Alias sequeretur absurdin, quod eadem racione, qua possent esse duo vel tres, pari racione possent esse IIII, V, VI et sic in infinituun. Et sic ista dictio ,papa, que nisi pro uno supponit, si applicaretur pluribus, utique regulis grammaticalibus manifeste contraria foret, ut ommibus patet. Quia igitur isti suum, alii suum, ceteri suum sub diversis obedienciis et adherenciis habent et nominant papam eorum, errant utique in hoc tam in racione quai in inre nec- non regulis antedictis etc. Imminent autem et restant multa valde in eodem sacro concilio in capitibus et in membris instanter reformanda. Et super hiis traditi michi fuerunt in scriptis LV articuli, non tamen sufficienter, prout expedit, declarati et illis eciam XXV aut plures addere possin alios articulos pro tanta reformacione hniusmodi utiles et necessarios evidenter. Set ut hoc fiat, requiritur domini nostri pape et sni sacri collegii assistencia et presencia corporalis nec est de hoc loco aliqualiter divertendum, nisi determinatis et decisis dictis articulis vel saltem maiori parte ipsorum in eodem sacro concilio et quidquid hic super illis finaliter concludetur, pro lege iustissima irrevocabiliter et perpetue eciam per dominum papam existentem pro tempore conservetur. Quidnam expedit laboriose et sumptuose generale concilium convocare ac convoca- tum celebrare, nisi ea, que salubriter et provide statuuntur in illo, postea firmiter observentur. Set non est dubinn, quoniam forte sint aliqui, ne dicam sibi ipsis male conscii aut alias de se dubitantes in tanta multitudine congregati, qui diversis vellent respectibus tantum bonum quomodolibet impedire. Multi enim dicunt et non faciunt et plures aliquid nolunt et idem volunt, quia quot capita, tot sensus. Set istud non est aliqualiter atten- dendum, set semper ad decisionem ipsorum articulorum et refor- macionem huiusmodi ulterius via regia omni servili timore post- posito procedendum. Habet enim hec felix congregacio secum Deum celi et eius dono singulari eciam devotissimum et excellen- tissimum Romanorum et Ungarie regem, qui non ut rex sublimis,
Strana 128
128 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. set ut humilis et quasi unus ex mediocribus omnia prudenter et bene hic opitulante sibi Domino in omnibus dirigit et disponit. Et sic non potest nec debet esse timor in finibus nostris. Set ve illis filiis diffidencie, qui tantum bonum impedire conantur, et fiat illis, sicud factum fuit de illis presbiteris, de quibus locutus est Dominus, quia iniquitas egressa est de Babilone a senioribus indicibus, qui videbantur regere populum (Danielis XIII.)1) et de quibus eciam fit mencio Jeremie XXIX.2) scilicet ponat eos Domi- nus sicud Zedechiam et sicnd Achab, quos frixit rex Babilonis in igne pro eo quod fecerunt stulticiam in Ysrael etc. Quis enim audivit unquam vel legit, quod aliquod generale concilium cele- bratum fuerit, in quo aliqua singularia pro reformacione univer- salis ecclesie in capite et in membris statuta et ordinata non extiterunt ? Set non legitur aliquod tale concilium fuisse hactenus celebratum, in quo erant necessarie tot reformaciones, sicud nune occurrunt faciende, et ecce adhuc nichil fecimus quoad illas. Attamen istud dissolvi querimus et inde recedere sine fine, quod absit. Et si ninquam isti tres contendentes de papatu cedent aut duo vel unus eorum cedere vellent aut vellet, estne conveniens, quod propterea ipsa universalis ecclesia tam diversimode lacerata, scandalizata et maculata remaneat propter eos, ut superius patet? Efficax remedium sit super boc in isto sacro concilio adhibendum, antequam dissolvatur. Super ista perplexitate dudum consului duos magne auctoritatis viros, unum scilicet in sacra theologia magistrum et alium decretorum doctoren, qui communiter dice- bantur in suis facultatibns esse satis experti, quid, si casus iste accideret, prudenter fieri posset ad exterminacionem totaliter scismatis memorati. Qui tenebant hanc sentenciam, quod, si duo ex ipsis tribus contendentibus cedere vellent tercio cedere nolente, quod generale concilium posset illum tercium constringere invocato auxilio brachii secularis eciam violenter, si inter eos aut eorum potestatem constitutus; et si forsan non esset inter eos nec possent eum vi constringere ad istud, tunc possent ipsum et omnes sibi adherentes per censuras ecclesiasticas et privaciones dignitatum etc. et inabilitates ad cedendum constringere; et si nec istud curaret, possent se pro ipso ad id obligare; et quidquid ipsi facerent in eodem concilio, illud teneretur inviolabiliter obser- vare nec contra illud facere posset, cum generale concilimn istud faciens et autorizans esset super istos, nec contra istud quis- 1) Dan. 13, 62. — 2) Jer. 29, 22.
128 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. set ut humilis et quasi unus ex mediocribus omnia prudenter et bene hic opitulante sibi Domino in omnibus dirigit et disponit. Et sic non potest nec debet esse timor in finibus nostris. Set ve illis filiis diffidencie, qui tantum bonum impedire conantur, et fiat illis, sicud factum fuit de illis presbiteris, de quibus locutus est Dominus, quia iniquitas egressa est de Babilone a senioribus indicibus, qui videbantur regere populum (Danielis XIII.)1) et de quibus eciam fit mencio Jeremie XXIX.2) scilicet ponat eos Domi- nus sicud Zedechiam et sicnd Achab, quos frixit rex Babilonis in igne pro eo quod fecerunt stulticiam in Ysrael etc. Quis enim audivit unquam vel legit, quod aliquod generale concilium cele- bratum fuerit, in quo aliqua singularia pro reformacione univer- salis ecclesie in capite et in membris statuta et ordinata non extiterunt ? Set non legitur aliquod tale concilium fuisse hactenus celebratum, in quo erant necessarie tot reformaciones, sicud nune occurrunt faciende, et ecce adhuc nichil fecimus quoad illas. Attamen istud dissolvi querimus et inde recedere sine fine, quod absit. Et si ninquam isti tres contendentes de papatu cedent aut duo vel unus eorum cedere vellent aut vellet, estne conveniens, quod propterea ipsa universalis ecclesia tam diversimode lacerata, scandalizata et maculata remaneat propter eos, ut superius patet? Efficax remedium sit super boc in isto sacro concilio adhibendum, antequam dissolvatur. Super ista perplexitate dudum consului duos magne auctoritatis viros, unum scilicet in sacra theologia magistrum et alium decretorum doctoren, qui communiter dice- bantur in suis facultatibns esse satis experti, quid, si casus iste accideret, prudenter fieri posset ad exterminacionem totaliter scismatis memorati. Qui tenebant hanc sentenciam, quod, si duo ex ipsis tribus contendentibus cedere vellent tercio cedere nolente, quod generale concilium posset illum tercium constringere invocato auxilio brachii secularis eciam violenter, si inter eos aut eorum potestatem constitutus; et si forsan non esset inter eos nec possent eum vi constringere ad istud, tunc possent ipsum et omnes sibi adherentes per censuras ecclesiasticas et privaciones dignitatum etc. et inabilitates ad cedendum constringere; et si nec istud curaret, possent se pro ipso ad id obligare; et quidquid ipsi facerent in eodem concilio, illud teneretur inviolabiliter obser- vare nec contra illud facere posset, cum generale concilimn istud faciens et autorizans esset super istos, nec contra istud quis- 1) Dan. 13, 62. — 2) Jer. 29, 22.
Strana 129
1415 Februar Ende oder Anfang März. 129 quam christianorum de iure saltem facere posset. Allegarunt raciones iuris et facti pro hoc quam plures, scilicet quomodo pater in smuma necessitate, ut sibi ipsi succurrat, filium vendere potest et exemplum beati Felicis. episcopi Nolani, qui se vendidit incredulo, ut filimn panperis vidue Nolane ab eodem raptum°) [ab incredulo redimeret pro precio in huinsmodi vendicione recepto. Dic- tus autem Henricus de Hassia in duobis libellis 1) per eum editis pro decisione ipsins seismatis tenet, quod invocato auxilio brachii secularis per concilium ipsi contendentes licite constringi possint. ad cedendum qualitercunque, quin sic requirat publica utilitas tocius christianitatis, ut in unum capnd, si alias fieri comode nequeat, redigatur. (70) Februar 27, 28. — Nationes concilii. Teit: Fillastre 1iss. Druck: Bd. II 21. Inbalt: Zessionsformel der Nationen. Ego Johannes papa XXIII . . . presentis scismatis. (71) Februar 27, 28. — Anonymus nationis Germanicae.2) Tert: I 5069 f. 97. Druck: Hardt II 238; Mausi XNVII 566. Inhalt: Johann isl verpftichtel die Zessionsformel der Nationen anzunchmen, soust kann das Kouzil den Arm des Kaisers gegen ihn aurufen. Avisamenta, que secuutur, oblata fuerunt in nacione Germanie concilii Constanciensis . . . Conclusio prima: Hoc sacrum Constanciense concilium ... poterit invocare. (72) Februar Ende oder Anfang März. — Anonymus.2) Tect: U 3704 f. 241. Inhall: Bedingungsloser Rücktrill Johanns eutweder in eigener Person oder durch Prokuratoren. a) Hs rapto. 1) In seiner Epistola de cathedra Petri (Text: Kneer, Die Entstehung der konziliaren Theorie. I. Suppl. zur Römischen Quartalschrift S. 142) und Consilium pacis, Gerson, Opera II 811—815. 2) Vielleicht Dietrich von Nieheim.
1415 Februar Ende oder Anfang März. 129 quam christianorum de iure saltem facere posset. Allegarunt raciones iuris et facti pro hoc quam plures, scilicet quomodo pater in smuma necessitate, ut sibi ipsi succurrat, filium vendere potest et exemplum beati Felicis. episcopi Nolani, qui se vendidit incredulo, ut filimn panperis vidue Nolane ab eodem raptum°) [ab incredulo redimeret pro precio in huinsmodi vendicione recepto. Dic- tus autem Henricus de Hassia in duobis libellis 1) per eum editis pro decisione ipsins seismatis tenet, quod invocato auxilio brachii secularis per concilium ipsi contendentes licite constringi possint. ad cedendum qualitercunque, quin sic requirat publica utilitas tocius christianitatis, ut in unum capnd, si alias fieri comode nequeat, redigatur. (70) Februar 27, 28. — Nationes concilii. Teit: Fillastre 1iss. Druck: Bd. II 21. Inbalt: Zessionsformel der Nationen. Ego Johannes papa XXIII . . . presentis scismatis. (71) Februar 27, 28. — Anonymus nationis Germanicae.2) Tert: I 5069 f. 97. Druck: Hardt II 238; Mausi XNVII 566. Inhalt: Johann isl verpftichtel die Zessionsformel der Nationen anzunchmen, soust kann das Kouzil den Arm des Kaisers gegen ihn aurufen. Avisamenta, que secuutur, oblata fuerunt in nacione Germanie concilii Constanciensis . . . Conclusio prima: Hoc sacrum Constanciense concilium ... poterit invocare. (72) Februar Ende oder Anfang März. — Anonymus.2) Tect: U 3704 f. 241. Inhall: Bedingungsloser Rücktrill Johanns eutweder in eigener Person oder durch Prokuratoren. a) Hs rapto. 1) In seiner Epistola de cathedra Petri (Text: Kneer, Die Entstehung der konziliaren Theorie. I. Suppl. zur Römischen Quartalschrift S. 142) und Consilium pacis, Gerson, Opera II 811—815. 2) Vielleicht Dietrich von Nieheim.
Strana 130
130 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil lnelite cesar auguste sanctorumque presulum et patrum et doctorum venerande cetus. A falsis pseudis attendite, quos salvator Dominus noster Jhesus Christus in fine seculi sub a- gnina veste lupos rapaces prophetizavit 1) venturos. Domini gregem letabilibus, heu, morsibus sine misericordia dilacerantes, dico: attendite ipsi vos, considerate, qui sint hii pseude rapaces lupi: nullum horum vobis dico nec ostendo, quoniam vobis datum est per Christi doctrinam dicentem 2): A fructibus eormn cognoscetis eos. Respicite fructus, quos produxerint et pseudas a fructibus eorum cognoscetis. Queso ergo . . . attendite propter asper- sionem sanguinis Jhesu Chiristi a falsis prophetis et persnasio- nibus eorum virulentis non assentite. Non enim pacem in ecclesia nec unitatem in fide, set bonum personale, commodum proprium, superbiam suam manutenere querunt. Persuadent enim, quod papa non tenetur procuratores constituere ad papatum resignan- dum, nisi duobus tamen casibus, scilicet, quando personaliter resignare nollet aut personaliter non posset. Ecce iam primum latens venenun, nam si bonam haberent voluntatem ad uni- tatem et ecclesie pacem, non curarent inducere huius materie disputacionem, set de pura consciencia per procuratores papatum resignare procurarent. Respondendum est eis ad hoc, quod allegarunt posse oriri multa dubia ex diversis causis in constitucione procuratorum. Nam dominus noster, si est bone voluntatis resignandi, taliter procuratores potest constituere, ut nullum possit tam ex parte constituentis quam constituti et modo et forma constitucionis fieri dubium, renunciando omnibus et singulis cavillacionibus et excepcionibus . . . Nec*) pro tam sancto negocio est cum sub- tilitate et iuris cautelis, set bona fide et pura caritate transe- undum et super rigoribus et cantelis iuris et quibuscunque ex- cepcionibus propter pacem ecclesie et fidei unitatem per sacrum concilium dispensandum, ymmo, quod plus est, dominus noster non solum deberet constituere ad resignandum procuratores cum hac condicione, si et quando alii cederent, cum hec clausula diversa dubia et dilaciones multas posset inducere, quia in casn, quo omnes tres contendentes eciam in nna aula simul convenirentb), quilibet eoruni, eciani non resignando, se posset per alium excu- a) Hs folgi in tam. b) Hs convocarent. 1) Matth. 7, 15. 2) Matth. 6, 44.
130 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil lnelite cesar auguste sanctorumque presulum et patrum et doctorum venerande cetus. A falsis pseudis attendite, quos salvator Dominus noster Jhesus Christus in fine seculi sub a- gnina veste lupos rapaces prophetizavit 1) venturos. Domini gregem letabilibus, heu, morsibus sine misericordia dilacerantes, dico: attendite ipsi vos, considerate, qui sint hii pseude rapaces lupi: nullum horum vobis dico nec ostendo, quoniam vobis datum est per Christi doctrinam dicentem 2): A fructibus eormn cognoscetis eos. Respicite fructus, quos produxerint et pseudas a fructibus eorum cognoscetis. Queso ergo . . . attendite propter asper- sionem sanguinis Jhesu Chiristi a falsis prophetis et persnasio- nibus eorum virulentis non assentite. Non enim pacem in ecclesia nec unitatem in fide, set bonum personale, commodum proprium, superbiam suam manutenere querunt. Persuadent enim, quod papa non tenetur procuratores constituere ad papatum resignan- dum, nisi duobus tamen casibus, scilicet, quando personaliter resignare nollet aut personaliter non posset. Ecce iam primum latens venenun, nam si bonam haberent voluntatem ad uni- tatem et ecclesie pacem, non curarent inducere huius materie disputacionem, set de pura consciencia per procuratores papatum resignare procurarent. Respondendum est eis ad hoc, quod allegarunt posse oriri multa dubia ex diversis causis in constitucione procuratorum. Nam dominus noster, si est bone voluntatis resignandi, taliter procuratores potest constituere, ut nullum possit tam ex parte constituentis quam constituti et modo et forma constitucionis fieri dubium, renunciando omnibus et singulis cavillacionibus et excepcionibus . . . Nec*) pro tam sancto negocio est cum sub- tilitate et iuris cautelis, set bona fide et pura caritate transe- undum et super rigoribus et cantelis iuris et quibuscunque ex- cepcionibus propter pacem ecclesie et fidei unitatem per sacrum concilium dispensandum, ymmo, quod plus est, dominus noster non solum deberet constituere ad resignandum procuratores cum hac condicione, si et quando alii cederent, cum hec clausula diversa dubia et dilaciones multas posset inducere, quia in casn, quo omnes tres contendentes eciam in nna aula simul convenirentb), quilibet eoruni, eciani non resignando, se posset per alium excu- a) Hs folgi in tam. b) Hs convocarent. 1) Matth. 7, 15. 2) Matth. 6, 44.
Strana 131
1415 März 18. 131 sare et dicere, quod paratus esset cedere, si et quando alter cederet et sic unus alterius resignacionem usque ad longum annum Platonis posset exsopitare. Et ergo, si vult cedere, ut tenetur, cedat simpliciter per se vel procuratorem liberaliter sine predicta condicione et iuxta sacri consilii deliberacionem. Nec credo, quod hniusmodi sacri consilii deliberacionem recusare posset, cum ipsum per spiritum sanctum regatur et sic, si deliberacionem ipsius recusaret, recusaret con- silium spiritus sancti, quod saperet heresim. ltem persuadent papam debere appropinquare ad locum civitati Niciensi vicinum, ut facilius possent fieri tractatus inter papam et Petrum de Luna. Ecce candam scorpionis! Nam per hanc appropinquacionem dissolveretur consilium et continuaretur scisma pront prins. Et mirandum est de eo, quod dicunt, quia, cum papa esset in loco vicino cum Petro de Luna, quod tunc possent fieri tractatus inter papam et Petrum de Luna, cum nichil haberent tractare invicem, nisi quod papatui renuncient et hoc facere possunt, et melius, sine ipsorum con- vencione.1) (73) März nach 2. — Anonymus. Text: Bei Andreas von Regeusburg. Druck: Leidinger 201. Inhall: Keiner der drei Papslprälendenien darf dem Kouzil ror der Union präsidieren. Concilio Constanciensi congregato . . . delibe- racionis melioris. (74) März 18. — Dietrich von Nieheim. Tert: P f. 85. Inhalt: Die Suspension des kurialen Belriches wäre vou Anfang des Konzils an wichtig gewesen. Aufforderung das Kom- zil nichl zu verlassen. Jetzt komme die schöne Frühlingszeil. Avisamentum magistri Theoderici Nyem, datum domino archi- episcopo Gnesnensi. Si in principio huius congregacionis fuissent ferie indicte saltem per aliquot menses, ita quod cessassent eciam interim 1) Dieser letzte Abschnitt scheint gegen Fillastres Vorschlag vom 14. Febr. gerichtet zu sein. Vgl. Bd. II 352 f.
1415 März 18. 131 sare et dicere, quod paratus esset cedere, si et quando alter cederet et sic unus alterius resignacionem usque ad longum annum Platonis posset exsopitare. Et ergo, si vult cedere, ut tenetur, cedat simpliciter per se vel procuratorem liberaliter sine predicta condicione et iuxta sacri consilii deliberacionem. Nec credo, quod hniusmodi sacri consilii deliberacionem recusare posset, cum ipsum per spiritum sanctum regatur et sic, si deliberacionem ipsius recusaret, recusaret con- silium spiritus sancti, quod saperet heresim. ltem persuadent papam debere appropinquare ad locum civitati Niciensi vicinum, ut facilius possent fieri tractatus inter papam et Petrum de Luna. Ecce candam scorpionis! Nam per hanc appropinquacionem dissolveretur consilium et continuaretur scisma pront prins. Et mirandum est de eo, quod dicunt, quia, cum papa esset in loco vicino cum Petro de Luna, quod tunc possent fieri tractatus inter papam et Petrum de Luna, cum nichil haberent tractare invicem, nisi quod papatui renuncient et hoc facere possunt, et melius, sine ipsorum con- vencione.1) (73) März nach 2. — Anonymus. Text: Bei Andreas von Regeusburg. Druck: Leidinger 201. Inhall: Keiner der drei Papslprälendenien darf dem Kouzil ror der Union präsidieren. Concilio Constanciensi congregato . . . delibe- racionis melioris. (74) März 18. — Dietrich von Nieheim. Tert: P f. 85. Inhalt: Die Suspension des kurialen Belriches wäre vou Anfang des Konzils an wichtig gewesen. Aufforderung das Kom- zil nichl zu verlassen. Jetzt komme die schöne Frühlingszeil. Avisamentum magistri Theoderici Nyem, datum domino archi- episcopo Gnesnensi. Si in principio huius congregacionis fuissent ferie indicte saltem per aliquot menses, ita quod cessassent eciam interim 1) Dieser letzte Abschnitt scheint gegen Fillastres Vorschlag vom 14. Febr. gerichtet zu sein. Vgl. Bd. II 352 f.
Strana 132
132 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. impetraciones a d. papa, quarum innumere taliter qualiter postea transiverunt et de die in diem transeunt, tune unusquisque curialis et non curialis fuisset magis intentus ad concurrendum unioni voluntate consulendumque ad ea, que fierent et sunt expediencia ad hoc, quod perfecta unio annuente Domino eo cicius subsecuta fuisset. Set. quia illud fuit neglectum et quilibet voluit impetrare et obtinere ac aliquas merces seciun de curia reportare, ditati sunt per hoc nimium vendentes, quales tamen quodammodo leginns Dominum de templo nedum verbo tantum pepulisse, set eciam flagella verbis addidisse, relinquens per hoc ecclesiasticis prelatis memoriam, ut, qui suum et apostolorum tenent loca, similia facere tenerentur etc. Nunc autem ditati sunt filii, de quibus scribitur: Pro patribus tuis nati sunt tibi filii, constitues eos principes super omnem terram1), quia repleverunt per illas merces sarcinulas suas et dimiserunt reliquias suas, verba scilicet depicta in carta . . . parvulis suis. Sicque isti boni mercatores, quia eorum merces non occupant loca nec per eas currus aut bestie onerantur, accincti sunt et exultant ut gygantes et vere gygantes, quia sustentant montes, colles et valles huins seculi ad currendum viam et querendum novas nundinas seu loca nova, ubi iterum merces suas exponere et vendere possint. Et quia non saciabitur nec implebitur avarus auro, ideo et talia lucra nostri mercatores precipue diligunt et eis sunt dul- ciora super mel et favum; nimirum igitur, si avide querant talia loca, in quibus aurum a perparvis subtiliter querere possint. Modo aute omnia videndum et inquirendum est de puro, ad quem locum velis cum tuis mercibus accedere, ut ementes de hoc avisati vide- ant, si eum secure ac commode sequi possint, habentes pre oculis fabulam vulpis et lupi, scilicet quod, cmm olim leo rex anima- lium brutorum in quodam monte concavo redderet iudicium eisdem animalibus coram se vocatis, superveniens lupus reperit vulpem foris stantem penes antrmu dicti montis, per quod alia bruta huiusmodi introierunt. Unde lupus inquit : Quid hic facis ? Respon- dit vulpes: Scisne, quod omnes vocati sumus ad iudicium, ego autem videns multos intrare, set nullum exire, unde prestolor2), ut aliquod animal de hiis, que ingressa sunt, redeat referens michi ea, que vidit et sic de contingentibus informata, eligam, que factura sum pariter ego misella. Quod consilium lupus a) Is prestulor. 1) Ps. 44. 17.
132 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. impetraciones a d. papa, quarum innumere taliter qualiter postea transiverunt et de die in diem transeunt, tune unusquisque curialis et non curialis fuisset magis intentus ad concurrendum unioni voluntate consulendumque ad ea, que fierent et sunt expediencia ad hoc, quod perfecta unio annuente Domino eo cicius subsecuta fuisset. Set. quia illud fuit neglectum et quilibet voluit impetrare et obtinere ac aliquas merces seciun de curia reportare, ditati sunt per hoc nimium vendentes, quales tamen quodammodo leginns Dominum de templo nedum verbo tantum pepulisse, set eciam flagella verbis addidisse, relinquens per hoc ecclesiasticis prelatis memoriam, ut, qui suum et apostolorum tenent loca, similia facere tenerentur etc. Nunc autem ditati sunt filii, de quibus scribitur: Pro patribus tuis nati sunt tibi filii, constitues eos principes super omnem terram1), quia repleverunt per illas merces sarcinulas suas et dimiserunt reliquias suas, verba scilicet depicta in carta . . . parvulis suis. Sicque isti boni mercatores, quia eorum merces non occupant loca nec per eas currus aut bestie onerantur, accincti sunt et exultant ut gygantes et vere gygantes, quia sustentant montes, colles et valles huins seculi ad currendum viam et querendum novas nundinas seu loca nova, ubi iterum merces suas exponere et vendere possint. Et quia non saciabitur nec implebitur avarus auro, ideo et talia lucra nostri mercatores precipue diligunt et eis sunt dul- ciora super mel et favum; nimirum igitur, si avide querant talia loca, in quibus aurum a perparvis subtiliter querere possint. Modo aute omnia videndum et inquirendum est de puro, ad quem locum velis cum tuis mercibus accedere, ut ementes de hoc avisati vide- ant, si eum secure ac commode sequi possint, habentes pre oculis fabulam vulpis et lupi, scilicet quod, cmm olim leo rex anima- lium brutorum in quodam monte concavo redderet iudicium eisdem animalibus coram se vocatis, superveniens lupus reperit vulpem foris stantem penes antrmu dicti montis, per quod alia bruta huiusmodi introierunt. Unde lupus inquit : Quid hic facis ? Respon- dit vulpes: Scisne, quod omnes vocati sumus ad iudicium, ego autem videns multos intrare, set nullum exire, unde prestolor2), ut aliquod animal de hiis, que ingressa sunt, redeat referens michi ea, que vidit et sic de contingentibus informata, eligam, que factura sum pariter ego misella. Quod consilium lupus a) Is prestulor. 1) Ps. 44. 17.
Strana 133
1415 März 18. 133 valde landavit et dixit: Pro certo nec ego ingrediar, nisi hoc idem senciam tecum; scio enim, quod leo cito comnovetur et habet execucionem paratam, fortis enim est robore et cito irascitur veliementer et qualecunque voluerit iratus de hiis animalibus, que intraverunt intra et fremitu conculcabit, et forsan eciam nos habet exosos et sic non est equus iudex et arbiter nostrum, ymmo nos absque indicio male perderet et sic eius iracundiam in nostro interitu refrenaret etc. Preterea nullus ad male faciendum eligitur et nullus salvus conductus, quantuincunque promissionibus et iuramentis vallatus, ei suffragatur, quando evidenter teudit in notam et dampnum rei publice, quia semper salve remanent ille regule iuris, quod non est maliciis hominum indulgendum nec errores eorum appro- bandi; error enim, cui non resistitur, approbari videtur et sic malus dolus bono dolo vincitur et licet eciam fraudem frande repelli etc. Ideo, qui venistis huc ad tractandum et elficaciter conclu- dendum salubria pro ipsa re publica tocins christianitatis in hoc sacro concilio, non puto, quod ita sitis . . . sarcinati et fulciti equis “), vecturis et peccuniis, sicut sunt ipsi nostri mercatores, qui quasi omne pingue de populo hactenus hic et alibi, ubi erant. sollicite extorserunt sicque nimis ditati, incrassati et dilatati non curant, ymumo parvipendunt aliena dispeudia et querunt alia loca eis magis acconnnoda, ubi ipsi audacter loqui et omnia pro mentis eorum impetu facere possint et nulhis illis dicere audeat: Cur hoc lacis ? Sicud vidimus fieri per experienciam Rome in generali concilio sub nostro pontifice novissime per annum et ultra sine effectu aliquo celebrato. Estote ergo prudentes sicud serpentes. fermentum phariseorum recogitantes, ne forsan intretis in temp- tacionem et, quod absit, per consequens pereatis de via insta, quia ipsos utique, qui vos temptant, a fructibns eorum ammodo recognoscere debeatis. Preterea non est mirandum, si hic, scilicet Constancie, vel in quocunque alio loco, ubi sunt multi forenses, et quia ibi diversi casus sepe contingunt, propterea quandoque rebus exigentibus porte talium locorum ad tempus claudantur, ut tuta et clara ibi sint omnia, et propterea tales porte et clausure adinvente sunt, ut temporis necessitate imminente claudantur et ista cessante aperiantur. Set nullus conqueri debet, quod propterea fit captus a) IIs equos.
1415 März 18. 133 valde landavit et dixit: Pro certo nec ego ingrediar, nisi hoc idem senciam tecum; scio enim, quod leo cito comnovetur et habet execucionem paratam, fortis enim est robore et cito irascitur veliementer et qualecunque voluerit iratus de hiis animalibus, que intraverunt intra et fremitu conculcabit, et forsan eciam nos habet exosos et sic non est equus iudex et arbiter nostrum, ymmo nos absque indicio male perderet et sic eius iracundiam in nostro interitu refrenaret etc. Preterea nullus ad male faciendum eligitur et nullus salvus conductus, quantuincunque promissionibus et iuramentis vallatus, ei suffragatur, quando evidenter teudit in notam et dampnum rei publice, quia semper salve remanent ille regule iuris, quod non est maliciis hominum indulgendum nec errores eorum appro- bandi; error enim, cui non resistitur, approbari videtur et sic malus dolus bono dolo vincitur et licet eciam fraudem frande repelli etc. Ideo, qui venistis huc ad tractandum et elficaciter conclu- dendum salubria pro ipsa re publica tocins christianitatis in hoc sacro concilio, non puto, quod ita sitis . . . sarcinati et fulciti equis “), vecturis et peccuniis, sicut sunt ipsi nostri mercatores, qui quasi omne pingue de populo hactenus hic et alibi, ubi erant. sollicite extorserunt sicque nimis ditati, incrassati et dilatati non curant, ymumo parvipendunt aliena dispeudia et querunt alia loca eis magis acconnnoda, ubi ipsi audacter loqui et omnia pro mentis eorum impetu facere possint et nulhis illis dicere audeat: Cur hoc lacis ? Sicud vidimus fieri per experienciam Rome in generali concilio sub nostro pontifice novissime per annum et ultra sine effectu aliquo celebrato. Estote ergo prudentes sicud serpentes. fermentum phariseorum recogitantes, ne forsan intretis in temp- tacionem et, quod absit, per consequens pereatis de via insta, quia ipsos utique, qui vos temptant, a fructibns eorum ammodo recognoscere debeatis. Preterea non est mirandum, si hic, scilicet Constancie, vel in quocunque alio loco, ubi sunt multi forenses, et quia ibi diversi casus sepe contingunt, propterea quandoque rebus exigentibus porte talium locorum ad tempus claudantur, ut tuta et clara ibi sint omnia, et propterea tales porte et clausure adinvente sunt, ut temporis necessitate imminente claudantur et ista cessante aperiantur. Set nullus conqueri debet, quod propterea fit captus a) IIs equos.
Strana 134
134 vel ei per hoc violencia seu iniuria irrogatur, quia hoc fit pro publico bono, quod quilibet maxime, si bonus est, pro viribus iuvare tenetur. Numquid vidimus sepius Bononie et alibi in Italia in magnis civitatibus eciam per plures dies ita claudi portas earum eciam pro levibus factis, quod interim sine bulleto aut cum bulleto alias non permittebatur exire. Quid igitur novi hic factum est, quia porte huius civitatis clause et plus solito ad modicum tempus custodite fuerint 1)? Estne hic locus per hoc iuste querele de violencia vel iniuria sibi illata, quilibet prudens ex se cognoscere potest. Set hec sunt excusaciones in peccatis et palliaciones non bono fuco vestite; set nimirum, quia, quod quis non diligit, de facili contempnit. Urget eciam alia racio quodammodo naturalis, scilicet dulcis amor patrie etc. Et alia: Ubi est thesaurus tuus, ibi et cor tuum 2), set absit a vobis istud, patres hic congregati, set constantes estote et videbitis gloriam super vos. Ad hoc eciam moveat vos moralis racio, scilicet: Omne solum forti patria est velud equora pisci. Quid enim vobis defuit in hoc loco, qui gracia Dei est pacificus, capax multitudinis, bene et civiliter rectus, repletus victualibus et omnibus bonis sicud ager, cui benedixit Dominus. Est hic aer salubris et circumcirca viridaria et loca in brevi florida et amena et instat vernale tempus et ut sperandum est, continuo meliora succedent. Quorsum igitur tenditis et quid creditis alibi reperire pro vobis utile, quod hic non habetur? Cavete, ne nimia libertas forsan vos decipiat, quippe durum est aliquando quibusdam posse eis accomoda tollerare, igitur sepe tales in eorum desideriis defraudantur etc. Hec sufficiant pro hac vice, quia scriptum est : Dic pauca sapienti et intelliget multa. Lecta die Lune XVIII mensis Marcii. I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (75) März 19.3) — Uwiversitas Parisieusis. Tert: Breslan F II 28 f. 142. Iuhalt: Vorschläge betr. Zession, Einigung zwischen König und Papst. Procuratorium, Nichtverlegung des Kouzils, Abstimmung per vota und nicht nách Provinzen. Sequuntur conclusiones universitatis Parisiensis. 1) Wgl. Bd. II 23 über die Klage des Kardinals s. Angeli. 2) Matth. 6, 21. 3) Gedruckt ohne den Schluß Forschungen und Quellen S. 303 aus anderer Hs. Ugl. zum selben Tage Vorschläge der kgl. Gesandten. Punkt 6 betrifft wohl Abstimmungsform innerhalb der französischen Nation, nicht in Konzil.
134 vel ei per hoc violencia seu iniuria irrogatur, quia hoc fit pro publico bono, quod quilibet maxime, si bonus est, pro viribus iuvare tenetur. Numquid vidimus sepius Bononie et alibi in Italia in magnis civitatibus eciam per plures dies ita claudi portas earum eciam pro levibus factis, quod interim sine bulleto aut cum bulleto alias non permittebatur exire. Quid igitur novi hic factum est, quia porte huius civitatis clause et plus solito ad modicum tempus custodite fuerint 1)? Estne hic locus per hoc iuste querele de violencia vel iniuria sibi illata, quilibet prudens ex se cognoscere potest. Set hec sunt excusaciones in peccatis et palliaciones non bono fuco vestite; set nimirum, quia, quod quis non diligit, de facili contempnit. Urget eciam alia racio quodammodo naturalis, scilicet dulcis amor patrie etc. Et alia: Ubi est thesaurus tuus, ibi et cor tuum 2), set absit a vobis istud, patres hic congregati, set constantes estote et videbitis gloriam super vos. Ad hoc eciam moveat vos moralis racio, scilicet: Omne solum forti patria est velud equora pisci. Quid enim vobis defuit in hoc loco, qui gracia Dei est pacificus, capax multitudinis, bene et civiliter rectus, repletus victualibus et omnibus bonis sicud ager, cui benedixit Dominus. Est hic aer salubris et circumcirca viridaria et loca in brevi florida et amena et instat vernale tempus et ut sperandum est, continuo meliora succedent. Quorsum igitur tenditis et quid creditis alibi reperire pro vobis utile, quod hic non habetur? Cavete, ne nimia libertas forsan vos decipiat, quippe durum est aliquando quibusdam posse eis accomoda tollerare, igitur sepe tales in eorum desideriis defraudantur etc. Hec sufficiant pro hac vice, quia scriptum est : Dic pauca sapienti et intelliget multa. Lecta die Lune XVIII mensis Marcii. I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (75) März 19.3) — Uwiversitas Parisieusis. Tert: Breslan F II 28 f. 142. Iuhalt: Vorschläge betr. Zession, Einigung zwischen König und Papst. Procuratorium, Nichtverlegung des Kouzils, Abstimmung per vota und nicht nách Provinzen. Sequuntur conclusiones universitatis Parisiensis. 1) Wgl. Bd. II 23 über die Klage des Kardinals s. Angeli. 2) Matth. 6, 21. 3) Gedruckt ohne den Schluß Forschungen und Quellen S. 303 aus anderer Hs. Ugl. zum selben Tage Vorschläge der kgl. Gesandten. Punkt 6 betrifft wohl Abstimmungsform innerhalb der französischen Nation, nicht in Konzil.
Strana 135
1415 März 19. 135 Primo expediens est et decens laborare apud sacrum con- cilium, quod fiet sufficiens provisio domino nostro, si impleatur cessio, pro se et statu suorum, yminio ad ordinacionem eiusdem domini nostri et sacri concilii: Secundo expediens videtur salvare per reverenciam et humilitatem unionem inter d. n. papam et imperatorem in bona concordia et ad hoc laborare similiter, ut servetur concordia nacionum ad invicem. Tercia conclusio: Placet acceptare oblacionem sue assecura- cionis domini nostri ad primum punctum cum graciarum actione et eum visitare; que si sufficiens videatur, acceptetur et si dimi- nuta in aliquo, secundum ordinacionem domini nostri, ut promittit. emendetur. Quarta conclusio: Placet reverenter et humiliter instare apud dominum nostrum, ut concedatur procuratoriin sufficiens secun- diun tenorem cedule, quam vovit et promisit ad cedendum, ponendum in manus huius sacri concilii, quo non utantur con- stituendi procuratores, qui nominandi sunt per concilium, nisi emergentibus difficultatibus, propter quas hoc sacrum concilium determinavit liuiusmodi procuratorio utendum fore. Quinta conclusio: Non videtur causa pro nunc, propter quam hoc sacrum concilinn sit de hoc loco transferendum. Set si eveniat pestis aut aliqua evidens necessitas aut alia circa tempus convencionis imperatoris cum rege Arragonum, propter quam videtur concilium sacriun Constanciense transferendum, tunc stetnr determinacioni hiuins sacri concilii. Sexta conclusio, que fuit addita, ut fiat scrutinimn per vota et non per provincias. Item fiat una proposicio vel proposiciones ad corroborandum et declarandum auctoritatem concilii generalis super singulos in suis edictis et legibus. Sequitnr subscripcio dominorum universitatis Parisiensis: Hec est deliberacio universitatis studii Parisiensis. Sequitur subscripcio notarii: Presentem cedulam dederunt domini ambasiatores nniversitatis Parisiensis die XIX. Marcii anno a nativitate Domini MOCCCXV2) dominis deputatis ad recipiendum cedulas. (76) März 19. — Ambassiatores regis Franciae. Text: Breslau F II 28 f. 142. Druck: Mansi XXVII 576 (nach Cod. Victorinus). a) Hs MOCCCXIIII.
1415 März 19. 135 Primo expediens est et decens laborare apud sacrum con- cilium, quod fiet sufficiens provisio domino nostro, si impleatur cessio, pro se et statu suorum, yminio ad ordinacionem eiusdem domini nostri et sacri concilii: Secundo expediens videtur salvare per reverenciam et humilitatem unionem inter d. n. papam et imperatorem in bona concordia et ad hoc laborare similiter, ut servetur concordia nacionum ad invicem. Tercia conclusio: Placet acceptare oblacionem sue assecura- cionis domini nostri ad primum punctum cum graciarum actione et eum visitare; que si sufficiens videatur, acceptetur et si dimi- nuta in aliquo, secundum ordinacionem domini nostri, ut promittit. emendetur. Quarta conclusio: Placet reverenter et humiliter instare apud dominum nostrum, ut concedatur procuratoriin sufficiens secun- diun tenorem cedule, quam vovit et promisit ad cedendum, ponendum in manus huius sacri concilii, quo non utantur con- stituendi procuratores, qui nominandi sunt per concilium, nisi emergentibus difficultatibus, propter quas hoc sacrum concilium determinavit liuiusmodi procuratorio utendum fore. Quinta conclusio: Non videtur causa pro nunc, propter quam hoc sacrum concilinn sit de hoc loco transferendum. Set si eveniat pestis aut aliqua evidens necessitas aut alia circa tempus convencionis imperatoris cum rege Arragonum, propter quam videtur concilium sacriun Constanciense transferendum, tunc stetnr determinacioni hiuins sacri concilii. Sexta conclusio, que fuit addita, ut fiat scrutinimn per vota et non per provincias. Item fiat una proposicio vel proposiciones ad corroborandum et declarandum auctoritatem concilii generalis super singulos in suis edictis et legibus. Sequitnr subscripcio dominorum universitatis Parisiensis: Hec est deliberacio universitatis studii Parisiensis. Sequitur subscripcio notarii: Presentem cedulam dederunt domini ambasiatores nniversitatis Parisiensis die XIX. Marcii anno a nativitate Domini MOCCCXV2) dominis deputatis ad recipiendum cedulas. (76) März 19. — Ambassiatores regis Franciae. Text: Breslau F II 28 f. 142. Druck: Mansi XXVII 576 (nach Cod. Victorinus). a) Hs MOCCCXIIII.
Strana 136
136 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Inhalt: 1) Das Konzil darf nach der reformacio ecclesie und extirpacio errorum aufgelöst werden. 2) An Benedikt und Gregor sind Konzitsgesandte zu senden. 3) Das Konzil darf nur aus gewichtigen Gründen im Einvernehmen von Papst und Kaiser nach einer anderen zum Reiche gehörigen Stadt verlegt werden. 4) Ehrenvolle Provisio für alle drei Prätendenten. Sequuntur quedam havisament a super cedula noviter ex parte d. n. pape [tradita], que postea tradita fuerunt per modum conclusionis notario et deputatis nacionum ad recipiendum cedulas. 1) Primo videtur . . . Sequitur 2) subscripcio notarii: Presentem cedulam dederunt ambasiatores Francorum regis die XIX. Marcii anno a nativitate Domini MCCCC quinto decimo. lta est J. Ginardi. (77) März 24.3) — Fridericus Parsberger, canowiens el scolasticus Ralisponensis ecclesie. Teat: W 5100 f. 119. Druck: Leidinger S. 279 taus anderer Hs.) Iuhalt: 1) Superioritäl des Konzils über den Papst. 2) lu- perator est pars concilii. Reverendissimi patres 4) ... Primo namque dubitatum est . . . si opus fuerit etc. ltem 5) prescriptum avisamentum oblatum est in concilio Con- stanciensi per Fridericun Parsperger, licenciatim decretorum, canonicum et scolasticum Ratisponensis ecclesie, postea vero 11 Bei Mansi andere Uberschrifl ans Cod. Viclorinus, aus der man schließen müfile, daßl die Cedula erst am 20. den Notaren zugekommen. Die Arisamente beantworten Johanus Rede rom 16. März und diese wieder ist Intwort anf die Billen sämtlicher Nationen vom 15. Härz (Primo quod placeat). 2) Das Folgende fehll bei Mansi. 3 Zur Datierung dient folgende Stelle in Eingange: Quamquam salis luculenter per magistrum devotum studii Parisiensis heri et eciam per primum (Leidinger: priorem d. h. Ludwig von Bayern) de concilio regis Francie pro- ponentem sit deductum, quod concilii sacri potestas est supra papam. Uher diese Tätigkeit Ludwigs wissen wir nichls. 4) Die Stelle: Et qui contrarium dicunt .. . quem ego habeo, Leidinger S. 279 Z. 29. stelit in 5100 als Glosse 1. v. Regeusburg. 5) Der folgende Abschmitt, von der Hand des Indreas von R. (eschrieben. stelil bei Leidinger ähulich als Rubrica (olene den Schlußsatz).
136 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Inhalt: 1) Das Konzil darf nach der reformacio ecclesie und extirpacio errorum aufgelöst werden. 2) An Benedikt und Gregor sind Konzitsgesandte zu senden. 3) Das Konzil darf nur aus gewichtigen Gründen im Einvernehmen von Papst und Kaiser nach einer anderen zum Reiche gehörigen Stadt verlegt werden. 4) Ehrenvolle Provisio für alle drei Prätendenten. Sequuntur quedam havisament a super cedula noviter ex parte d. n. pape [tradita], que postea tradita fuerunt per modum conclusionis notario et deputatis nacionum ad recipiendum cedulas. 1) Primo videtur . . . Sequitur 2) subscripcio notarii: Presentem cedulam dederunt ambasiatores Francorum regis die XIX. Marcii anno a nativitate Domini MCCCC quinto decimo. lta est J. Ginardi. (77) März 24.3) — Fridericus Parsberger, canowiens el scolasticus Ralisponensis ecclesie. Teat: W 5100 f. 119. Druck: Leidinger S. 279 taus anderer Hs.) Iuhalt: 1) Superioritäl des Konzils über den Papst. 2) lu- perator est pars concilii. Reverendissimi patres 4) ... Primo namque dubitatum est . . . si opus fuerit etc. ltem 5) prescriptum avisamentum oblatum est in concilio Con- stanciensi per Fridericun Parsperger, licenciatim decretorum, canonicum et scolasticum Ratisponensis ecclesie, postea vero 11 Bei Mansi andere Uberschrifl ans Cod. Viclorinus, aus der man schließen müfile, daßl die Cedula erst am 20. den Notaren zugekommen. Die Arisamente beantworten Johanus Rede rom 16. März und diese wieder ist Intwort anf die Billen sämtlicher Nationen vom 15. Härz (Primo quod placeat). 2) Das Folgende fehll bei Mansi. 3 Zur Datierung dient folgende Stelle in Eingange: Quamquam salis luculenter per magistrum devotum studii Parisiensis heri et eciam per primum (Leidinger: priorem d. h. Ludwig von Bayern) de concilio regis Francie pro- ponentem sit deductum, quod concilii sacri potestas est supra papam. Uher diese Tätigkeit Ludwigs wissen wir nichls. 4) Die Stelle: Et qui contrarium dicunt .. . quem ego habeo, Leidinger S. 279 Z. 29. stelit in 5100 als Glosse 1. v. Regeusburg. 5) Der folgende Abschmitt, von der Hand des Indreas von R. (eschrieben. stelil bei Leidinger ähulich als Rubrica (olene den Schlußsatz).
Strana 137
1415 März nach 21. 137 prefate Ratisponensis kathedralis ecclesie dispensante Domino bonorum omnium largitore eciam decanum. Scripta sunt hec per me Andream ad sanctin Magnum in pede pontis Ratisponensis anno Domini MOCCCXV feria V. pasche. (78) März nach 21.1) — Dietrich von Nicheim. Text: Cod. Hannocer f. 87; P f. 122. Inhalt: Wie einst Johann XfI. kann jetzt auch Johanu NXIII. abgesetzt werden. Notificatur“) omnibus et singulis hic existentibus in generali concilio congregatis, illis presertim, qui forte vetera Romanorum pontificum et imperatorum gesta non legerunt. Johannes papa XII., qui fuit unicus et indubitatus papa, set qui erat venator, fornicator et incorrigibilis et quia per hec et alia5) eins facinora maculabat et scandalizabat Romanam ecc- lesiau, auctorizante felicis*) memorie Ottone primo magno augusto, qui fuit nacione Saxo, in concilio per clerum Romanom et ali- quos episcopos conprovinciales Rome in basilica salvatoris apud Lateranum celebrato summarie, simpliciter et de plano depositus est de papatu et ei vir venerabilis Leo papa VIII. ibidem in sede apostolica surrogatus exstitit, eciam diu, postquam c. Si papa XL di. et omnia iura loquencia, quod ad solum papam pertinet convocare et celebrare generale concilium, emanarunt, quibus tunc, quia racio sic postulabat, derogatum fuit, quod hactenus ecclesia approbavit et quia dicitur: Distingue tempora et con- cordabis scripturas. Nec est putaudum, quod ipse Johannes contra se ipsum illud concilium convocasset, aut quod in eo tamquam papa presedisset, quod eciam ostendit facto; quia, cum audiret, quod idem augustus propinquaret partibus Tuscie, ipse d. Johannes tamquam sibi ipsi male conscius et timens angustum, nam ira regis nuncius mortis est, ut dicit Salomon 2), clam anfugit de Urbe ad aliqua loca silvestria in Romana Cam- pania, in quibus, postquam per aliquot menses post eius deposi- cionem inter feras latitabat, omnium miserrimus ipse decessit inglorius, et forte asininam habuit sepulturam; nusquam enim legitur, ubi sepultus existat. a) Duzu P: ltem sequitur cedula, quam magister Theoderieus de Nyem fecit cadem die affigi. Han. Intimacio quorundam de ges(is Romanorum pontiticum. Dazu um Rand bonum avisamentum, b) H illa. c) H sancte- 1) Gedr. Forschungen n. Qnellen S. 302 olne Ingabe des Verfassers. 2) Vgl. Prov. 16. 14.
1415 März nach 21. 137 prefate Ratisponensis kathedralis ecclesie dispensante Domino bonorum omnium largitore eciam decanum. Scripta sunt hec per me Andream ad sanctin Magnum in pede pontis Ratisponensis anno Domini MOCCCXV feria V. pasche. (78) März nach 21.1) — Dietrich von Nicheim. Text: Cod. Hannocer f. 87; P f. 122. Inhalt: Wie einst Johann XfI. kann jetzt auch Johanu NXIII. abgesetzt werden. Notificatur“) omnibus et singulis hic existentibus in generali concilio congregatis, illis presertim, qui forte vetera Romanorum pontificum et imperatorum gesta non legerunt. Johannes papa XII., qui fuit unicus et indubitatus papa, set qui erat venator, fornicator et incorrigibilis et quia per hec et alia5) eins facinora maculabat et scandalizabat Romanam ecc- lesiau, auctorizante felicis*) memorie Ottone primo magno augusto, qui fuit nacione Saxo, in concilio per clerum Romanom et ali- quos episcopos conprovinciales Rome in basilica salvatoris apud Lateranum celebrato summarie, simpliciter et de plano depositus est de papatu et ei vir venerabilis Leo papa VIII. ibidem in sede apostolica surrogatus exstitit, eciam diu, postquam c. Si papa XL di. et omnia iura loquencia, quod ad solum papam pertinet convocare et celebrare generale concilium, emanarunt, quibus tunc, quia racio sic postulabat, derogatum fuit, quod hactenus ecclesia approbavit et quia dicitur: Distingue tempora et con- cordabis scripturas. Nec est putaudum, quod ipse Johannes contra se ipsum illud concilium convocasset, aut quod in eo tamquam papa presedisset, quod eciam ostendit facto; quia, cum audiret, quod idem augustus propinquaret partibus Tuscie, ipse d. Johannes tamquam sibi ipsi male conscius et timens angustum, nam ira regis nuncius mortis est, ut dicit Salomon 2), clam anfugit de Urbe ad aliqua loca silvestria in Romana Cam- pania, in quibus, postquam per aliquot menses post eius deposi- cionem inter feras latitabat, omnium miserrimus ipse decessit inglorius, et forte asininam habuit sepulturam; nusquam enim legitur, ubi sepultus existat. a) Duzu P: ltem sequitur cedula, quam magister Theoderieus de Nyem fecit cadem die affigi. Han. Intimacio quorundam de ges(is Romanorum pontiticum. Dazu um Rand bonum avisamentum, b) H illa. c) H sancte- 1) Gedr. Forschungen n. Qnellen S. 302 olne Ingabe des Verfassers. 2) Vgl. Prov. 16. 14.
Strana 138
138 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Et hoc, si tunc bene valuit, mirandum est, cur de concilii, quod hic celebratur, potestate hodie dubitatur. Hec bene con- gruunt proposito, quia arguendum est ab exemplis aliquando et in dubiis ad ea recurrendin est ... Sic, patres carissimi, veritas iuvanda est ac dolus et iniquitas confutandi. Et quia sic imminet quoad presens, in hoc concilio constanter agatis, quia, ut sic fiat cito, necessitas urget. (79) März 21—31. — Anonymus. Text: Wien, Staatsarchin Cod. 783 f. 16. Inhalt: Umlriebe Johanns; das Konzil muß gegen ihn vor- gehen. Factum"). quod nunc invenietur discuciendum, super quo procedendum est instanter in hoc sacro concilio, quod Constancie celebratur, est tale. Dominus Johannes papa XXIII. dudum una cum excellentis- simo principe d. rege Romanorum presente convocavit istud sacrum concilium, ad quod ipse accessit et illic statuto termino pervenit, in hoc preveniendo A. Corario et Petro de Luna secum conten- dentibus de papatu, qui, quaivis illic non venerint in propriis personis, miserunt tamen tempestive solempnes nuncios sen oratores ad ipsum concilium, qui ibidem ex tune continuo remanserunt et remanent de presenti. Et sic non videntur omnino fuisse nec esse contumaces. Modo ipse d. papa Johannes, ut semper regnaret, vehementer institit modis omnibus, quibus potuit, quod Pisanum concilium in contumaciam, ut dicebat, An- geli et Petri ipsisque adherencium in eiusdem d. Johannis favorem per ipsum sacrum concilium simpliciter approbaretur et fierent et continuarentur in eodem concillo Constanciensi processus penales contra eosdem dominos Angelumn et Petrum ipsisque notorie adherentes et faventes, ut aperte videtur cum excusacione saltem iusta et racionabili. Quo lacto credidit ipse d. noster Johannes papa dictum concilium dissolvere ipsoque dissoluto tamquam ambiciosus et pompaticus in illo statu ad Italiam redire, in quo ad Constanciam, ut premittitur, venit eciam non resectis prins in eodem concilio Constanciensi multis valde notoriis ex- cessibus, quibus iam din universalis ecclesia maxima culpa et negligencia dicti d. Johannis lacerata est in capitibus et in mem- bris. Et quia in hiis ei non consenserant pro maiori venerabiles a) Uberschrift: Avisumentn in materia unionis.
138 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Et hoc, si tunc bene valuit, mirandum est, cur de concilii, quod hic celebratur, potestate hodie dubitatur. Hec bene con- gruunt proposito, quia arguendum est ab exemplis aliquando et in dubiis ad ea recurrendin est ... Sic, patres carissimi, veritas iuvanda est ac dolus et iniquitas confutandi. Et quia sic imminet quoad presens, in hoc concilio constanter agatis, quia, ut sic fiat cito, necessitas urget. (79) März 21—31. — Anonymus. Text: Wien, Staatsarchin Cod. 783 f. 16. Inhalt: Umlriebe Johanns; das Konzil muß gegen ihn vor- gehen. Factum"). quod nunc invenietur discuciendum, super quo procedendum est instanter in hoc sacro concilio, quod Constancie celebratur, est tale. Dominus Johannes papa XXIII. dudum una cum excellentis- simo principe d. rege Romanorum presente convocavit istud sacrum concilium, ad quod ipse accessit et illic statuto termino pervenit, in hoc preveniendo A. Corario et Petro de Luna secum conten- dentibus de papatu, qui, quaivis illic non venerint in propriis personis, miserunt tamen tempestive solempnes nuncios sen oratores ad ipsum concilium, qui ibidem ex tune continuo remanserunt et remanent de presenti. Et sic non videntur omnino fuisse nec esse contumaces. Modo ipse d. papa Johannes, ut semper regnaret, vehementer institit modis omnibus, quibus potuit, quod Pisanum concilium in contumaciam, ut dicebat, An- geli et Petri ipsisque adherencium in eiusdem d. Johannis favorem per ipsum sacrum concilium simpliciter approbaretur et fierent et continuarentur in eodem concillo Constanciensi processus penales contra eosdem dominos Angelumn et Petrum ipsisque notorie adherentes et faventes, ut aperte videtur cum excusacione saltem iusta et racionabili. Quo lacto credidit ipse d. noster Johannes papa dictum concilium dissolvere ipsoque dissoluto tamquam ambiciosus et pompaticus in illo statu ad Italiam redire, in quo ad Constanciam, ut premittitur, venit eciam non resectis prins in eodem concilio Constanciensi multis valde notoriis ex- cessibus, quibus iam din universalis ecclesia maxima culpa et negligencia dicti d. Johannis lacerata est in capitibus et in mem- bris. Et quia in hiis ei non consenserant pro maiori venerabiles a) Uberschrift: Avisumentn in materia unionis.
Strana 139
1415 März 21—31. 139 patres archiepiscopi, episcopi et inferiores ecclesiastici prelati atque diversorum regum et principum et aliarum secularium potestatum nuncii et oratores hic presentes, qui de diversis regnis et provinciis applicuerunt, idem d. Johannes id egre ferens con- cepit odimn et rancorem contra quosdam ipsorum prelatorum non modice auctoritatis de ipso concilio, quod nuuc celebratur. quos ad euu humiliter venientes, presentibus eciam aliorum prelatorum et virorum diversorum statuum similiter magne aucto- ritatis multitudine copiosa, irato animo, si iuste vel iniuste faceret, ac omni pontificali seu, ut sic dicam, papali gravitate"), quod men- dacia ipsi locuti fuissent in eodem concilio Constancieusi, turpiter ac publice reprehendit, ad tam venerandos patres, ad episcopalem gradum, quo sublimantur, ac litterarum scienciam, qua precelhint nec non ad alia, que merito addenda erant non habendo respectum, volens per hoc ununi, ut ipsius terrore ceteri contra eum non presumerent in ipso concilio experiendo pertractare. Et quia omni astucia et dolositate vulpina ceteris omnibus idem d. Johannes nullus est secundus, ymmo in ordine primus et credens sic scire sciscitari secreta, que tractabantur et fiebant in ipso concilio, muneribus et promissis aut corrupit aut induxit eciam dolo et fraude ad revelaudum ei ipsa secreta, presertim que pro eadem reformacione universalis ecclesie in capite etc. iam tunc inminebant et imminent in eodem concilio opere adimplenda, ordinanda et statuenda. Et pene singulis noctibus aliis tunc qniescentibus in lectulisb) convocavit ad se quosdam forenses de ipsa congregacione vel sinodo, qui erant et sunt secum eiusdem male voluntatis et eciam [cun] certis sui palacii inquilinis et domesticis et cum hiis habuit nocturna concilia et sepe hora XII. post mediam usque ad terciam horam noctis. Set, que et qualia cum illis consuluit et pertractavit, postea repentina et turpi sua fuga docuit et detexit. Nec hiis contentus temptavit eciam plerosque omnis status et gradus in eodem concilio congregato, quosdam variis gradibus corrumpere promissis"), quosdai minis obterrere, ut in eodem concilio partem suam foverent aliosque sue opinioni in hoc vero consencientes aut obvios eciai ad id pro ipso flecterent. Et per tales modos aliquos, set debiles sibi attraxit et flexit, quorum tamen plures prius videbantur valde fore stabiles ad id, ut dicta reformacio fieret, ut videbatur. Nec a) Ein Wort. etra obmissa oder postposita, ru ery. b) Hs folgi corum. c) IIs folgt de nostris vere.
1415 März 21—31. 139 patres archiepiscopi, episcopi et inferiores ecclesiastici prelati atque diversorum regum et principum et aliarum secularium potestatum nuncii et oratores hic presentes, qui de diversis regnis et provinciis applicuerunt, idem d. Johannes id egre ferens con- cepit odimn et rancorem contra quosdam ipsorum prelatorum non modice auctoritatis de ipso concilio, quod nuuc celebratur. quos ad euu humiliter venientes, presentibus eciam aliorum prelatorum et virorum diversorum statuum similiter magne aucto- ritatis multitudine copiosa, irato animo, si iuste vel iniuste faceret, ac omni pontificali seu, ut sic dicam, papali gravitate"), quod men- dacia ipsi locuti fuissent in eodem concilio Constancieusi, turpiter ac publice reprehendit, ad tam venerandos patres, ad episcopalem gradum, quo sublimantur, ac litterarum scienciam, qua precelhint nec non ad alia, que merito addenda erant non habendo respectum, volens per hoc ununi, ut ipsius terrore ceteri contra eum non presumerent in ipso concilio experiendo pertractare. Et quia omni astucia et dolositate vulpina ceteris omnibus idem d. Johannes nullus est secundus, ymmo in ordine primus et credens sic scire sciscitari secreta, que tractabantur et fiebant in ipso concilio, muneribus et promissis aut corrupit aut induxit eciam dolo et fraude ad revelaudum ei ipsa secreta, presertim que pro eadem reformacione universalis ecclesie in capite etc. iam tunc inminebant et imminent in eodem concilio opere adimplenda, ordinanda et statuenda. Et pene singulis noctibus aliis tunc qniescentibus in lectulisb) convocavit ad se quosdam forenses de ipsa congregacione vel sinodo, qui erant et sunt secum eiusdem male voluntatis et eciam [cun] certis sui palacii inquilinis et domesticis et cum hiis habuit nocturna concilia et sepe hora XII. post mediam usque ad terciam horam noctis. Set, que et qualia cum illis consuluit et pertractavit, postea repentina et turpi sua fuga docuit et detexit. Nec hiis contentus temptavit eciam plerosque omnis status et gradus in eodem concilio congregato, quosdam variis gradibus corrumpere promissis"), quosdai minis obterrere, ut in eodem concilio partem suam foverent aliosque sue opinioni in hoc vero consencientes aut obvios eciai ad id pro ipso flecterent. Et per tales modos aliquos, set debiles sibi attraxit et flexit, quorum tamen plures prius videbantur valde fore stabiles ad id, ut dicta reformacio fieret, ut videbatur. Nec a) Ein Wort. etra obmissa oder postposita, ru ery. b) Hs folgi corum. c) IIs folgt de nostris vere.
Strana 140
140 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hiis contentus, set continue ad peyora declinans semper suis corrupcionibus inhierendo easque modis omnibus continuando pro viribus scivit ponere divisionem inter naciones hic ad ipsam sacram synodum congregatas, scilicet Italicam, Germanicam, Anglicam et Gallicam, super quo eciam aliquos dominos cardinales et alios sibi ad hoc aptos induxit et allexit. quos tamen credidimus prins fore prorsus stabiles et unacum nobiscum ad ipsam refor- macionem procuraudai, si annuerit divinitas, omnimode preparatos. Set in contrarium voluntate mutata humana fragilitate conversi sunt nec steterunt in die belli, eorum reverencia salva. Videns autem postremo ipse Johannes papa, quia veritas vincit in eternum 1), quod in hiis omnibus suis corrupcionibus et machinacionibus non proficeret, set ipsi congregati saltem pro saniori et maiori parte ad dictam reformacionen constanter et firmiter attenderunt, valde propterea cepit fremere in se et irasci nec non ad alia") vomenta (?) se reducens, ut merito de ipso dicib) possit id Jeremie prophete 2): Frons mulieris meretricis facta est tibi, noluisti erubescere? quosdam potentes seculares dominos nobis vicinos, de quibus nos suspicabamur, quod secum agere ) vellent contra phas et ipsum sacrum concilium Constanciense at- que in publicum detrimentum") universalis ecclesie ac lidei catholice. talia perpetrare soplisticavit, qualitereunque per ipsum factus est fur sui ipsius: die vicesima prima currentis mensis Marcii. scilicet in festo sancti Benedicti confessoris nocturno tempore clanculo de Constancia fugit, asserens se non posse aerem, quasi ei non convenientem, Constanciensem tollerare, ubi tamen de gracia Dei non est, ut vigeat aliqua pestis; licet stant ibidem eciam d. rex Romanorin et pene innumeri°) ecclesiastici prelati et alii excellentissimi viri talia non sencientes. Set iste pater bonus . . . qui merito deberet animam suam pro ovibus suis ponere, non contentus nec erubescens de turpi fuga, quam alias fecit de Urbe 3), quam tune in spiritualibus et temporalibus in suis manibus et ad eins mitum habuit et possedit, ipsam et suos curiales reliquit in manibus persequencium et permisit eosdem curiales in personis et bouis male tractari et spoliari, ut toti mundo notum est. quin iterum suam pessimam timiditatem et miseriam ostenderet in publico. Dei timore et hominum verecundia a) Das folgende Wort undeatlich. b) Ils deici. c) Ils deberent. d) Hs folgt cum. e) Hs in numero. 1) Ps. 116: v. domini manet in eternum. — 2) Jer. 3. 3. — a) Im Sommer 1413.
140 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hiis contentus, set continue ad peyora declinans semper suis corrupcionibus inhierendo easque modis omnibus continuando pro viribus scivit ponere divisionem inter naciones hic ad ipsam sacram synodum congregatas, scilicet Italicam, Germanicam, Anglicam et Gallicam, super quo eciam aliquos dominos cardinales et alios sibi ad hoc aptos induxit et allexit. quos tamen credidimus prins fore prorsus stabiles et unacum nobiscum ad ipsam refor- macionem procuraudai, si annuerit divinitas, omnimode preparatos. Set in contrarium voluntate mutata humana fragilitate conversi sunt nec steterunt in die belli, eorum reverencia salva. Videns autem postremo ipse Johannes papa, quia veritas vincit in eternum 1), quod in hiis omnibus suis corrupcionibus et machinacionibus non proficeret, set ipsi congregati saltem pro saniori et maiori parte ad dictam reformacionen constanter et firmiter attenderunt, valde propterea cepit fremere in se et irasci nec non ad alia") vomenta (?) se reducens, ut merito de ipso dicib) possit id Jeremie prophete 2): Frons mulieris meretricis facta est tibi, noluisti erubescere? quosdam potentes seculares dominos nobis vicinos, de quibus nos suspicabamur, quod secum agere ) vellent contra phas et ipsum sacrum concilium Constanciense at- que in publicum detrimentum") universalis ecclesie ac lidei catholice. talia perpetrare soplisticavit, qualitereunque per ipsum factus est fur sui ipsius: die vicesima prima currentis mensis Marcii. scilicet in festo sancti Benedicti confessoris nocturno tempore clanculo de Constancia fugit, asserens se non posse aerem, quasi ei non convenientem, Constanciensem tollerare, ubi tamen de gracia Dei non est, ut vigeat aliqua pestis; licet stant ibidem eciam d. rex Romanorin et pene innumeri°) ecclesiastici prelati et alii excellentissimi viri talia non sencientes. Set iste pater bonus . . . qui merito deberet animam suam pro ovibus suis ponere, non contentus nec erubescens de turpi fuga, quam alias fecit de Urbe 3), quam tune in spiritualibus et temporalibus in suis manibus et ad eins mitum habuit et possedit, ipsam et suos curiales reliquit in manibus persequencium et permisit eosdem curiales in personis et bouis male tractari et spoliari, ut toti mundo notum est. quin iterum suam pessimam timiditatem et miseriam ostenderet in publico. Dei timore et hominum verecundia a) Das folgende Wort undeatlich. b) Ils deici. c) Ils deberent. d) Hs folgt cum. e) Hs in numero. 1) Ps. 116: v. domini manet in eternum. — 2) Jer. 3. 3. — a) Im Sommer 1413.
Strana 141
1415 März 21—31. 141 ac proprii status sui existimacione, ne dicam honestate, semotis. Quid putas, quam constans iste pater coram Nerone et Dioccleciano fuisset, si vixisset eo tempore, ad defendendam et firmandam fidem catholicam, qui inter christianos tam leviter et sepe fugit ea, que nou essent fugienda. Et ecce, quam fortis et constans miles in bello, qui plures secum invitavit ad preliandum, quibus advenientibus . . . nec adhuc apparentibus econverso timuit inire certamen et ut desertor et vilis et timidus capitaneus tam turpiter anfugit, totum exercitum suum absque tutore seu duce relinquens. Presupposito igitur themate petitis a me, carissime").... qualiter ulterius sit procedendum contra istum dominum Johannem per concilium ita, ut absque magua difficultate atque iudiciorum obmisso strepitu id procedat, presupposito5) eciam, quod idem Johannes plura homicidia volntaria dudum commniserit per se et alios, antequam eligeretur in papam eciam notorie, quodque ab antiquo fuit et sit incorrigibilis simoniacus et per hoc et alia eius malefacta ipse universalem ecclesiam enormiter scanda- lizavit et alios enormissimos excessus comniserit, de quibus apud bonos et graves ac omni excepcione maiores est publica vox et fama, quorum uno, si salteiu opus fuerit, probato mereretur ipse d. Johannes, nedum quod cadat a statu suo taliter, ne resurgat. sed eciam carcerem, in quo perpetuo in aqua angustie et pane doloris defleat peccata sua et hoc de gracia speciali, quos quidem excessus propter nimiam eorum detestacionem et turpitudinem nolui presentibus annotare. Quibus sic taliter qualiter introductis respondeo vobis, amantissime pater et domine, tamen non seu- tencialiter, set ut prima facie michi videtur, esse procedendum; et duplex est modus procedendi et uterque summarius, unus scilicet iuridicus et alter exemplaris inherens exemplis in consi- milibus vel quasi, ymo in minus urgentibus necessitatibus olim laudabiliter antiquorum patrum censura peractis, quorum alter sufficit, qui magis peragi seu perlici poterit in hac parte, ut contra notorie contumacem et latitantem, qui per eius novam turpem fugam iterum totam scandalizavit ecclesiam ipsam, videlicet d. Johannem papam sinodus ipsa vult procedere ; et potest simpliciter et summarie illud fieri omni*) eciam iuris solempnitate. a) Folgt dyabce mit Ibkürzung, ias ich nicht deuten kaun, Später heißt es amantissime pater. b) Hs prosuppositis. c) ob es sine omni heißen mnß?
1415 März 21—31. 141 ac proprii status sui existimacione, ne dicam honestate, semotis. Quid putas, quam constans iste pater coram Nerone et Dioccleciano fuisset, si vixisset eo tempore, ad defendendam et firmandam fidem catholicam, qui inter christianos tam leviter et sepe fugit ea, que nou essent fugienda. Et ecce, quam fortis et constans miles in bello, qui plures secum invitavit ad preliandum, quibus advenientibus . . . nec adhuc apparentibus econverso timuit inire certamen et ut desertor et vilis et timidus capitaneus tam turpiter anfugit, totum exercitum suum absque tutore seu duce relinquens. Presupposito igitur themate petitis a me, carissime").... qualiter ulterius sit procedendum contra istum dominum Johannem per concilium ita, ut absque magua difficultate atque iudiciorum obmisso strepitu id procedat, presupposito5) eciam, quod idem Johannes plura homicidia volntaria dudum commniserit per se et alios, antequam eligeretur in papam eciam notorie, quodque ab antiquo fuit et sit incorrigibilis simoniacus et per hoc et alia eius malefacta ipse universalem ecclesiam enormiter scanda- lizavit et alios enormissimos excessus comniserit, de quibus apud bonos et graves ac omni excepcione maiores est publica vox et fama, quorum uno, si salteiu opus fuerit, probato mereretur ipse d. Johannes, nedum quod cadat a statu suo taliter, ne resurgat. sed eciam carcerem, in quo perpetuo in aqua angustie et pane doloris defleat peccata sua et hoc de gracia speciali, quos quidem excessus propter nimiam eorum detestacionem et turpitudinem nolui presentibus annotare. Quibus sic taliter qualiter introductis respondeo vobis, amantissime pater et domine, tamen non seu- tencialiter, set ut prima facie michi videtur, esse procedendum; et duplex est modus procedendi et uterque summarius, unus scilicet iuridicus et alter exemplaris inherens exemplis in consi- milibus vel quasi, ymo in minus urgentibus necessitatibus olim laudabiliter antiquorum patrum censura peractis, quorum alter sufficit, qui magis peragi seu perlici poterit in hac parte, ut contra notorie contumacem et latitantem, qui per eius novam turpem fugam iterum totam scandalizavit ecclesiam ipsam, videlicet d. Johannem papam sinodus ipsa vult procedere ; et potest simpliciter et summarie illud fieri omni*) eciam iuris solempnitate. a) Folgt dyabce mit Ibkürzung, ias ich nicht deuten kaun, Später heißt es amantissime pater. b) Hs prosuppositis. c) ob es sine omni heißen mnß?
Strana 142
142 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (80) März 29. — Dietrich von Nicheim. Teat: P f. 121. Inhalt: Das mandatum Johanns an die Kurialen 1) hal keine Geltung. Ecce occurrit illud2), quod nunc legitur et nobis labo- rantibus pro unione applicari potest, illud: Ecce nos venimus ad te, tu enim es Deus noster. Vere mendaces erant . . . potentes ecclesiastici prelati et eorum sequaces, qui dictam unionein, ne fiat, impediebant") pro viribus et impediunt, set nos clamamus ad Dominum dicentes: Vere in Domino Deo nostro salus Israel3) etc., qui in paucis vincere potest et dare nobis auxilium de sancto. si probitate perseveremus firmiter in eins opere, quod trac- tamus. Non enim ita abreviata est manus eius 4), quin salvare possit humiles et constantes eciam pancos in ein sperantes contra multitudinem impugnantem veritatem et reddere retri- bucionem superbis. Nonne scribitur III°) Esdre IIII : Iniquus rex, inique mulieres et iniqui omnes filii hominum et iniquad) illorum opera. Non est in ipsis veritas et in sua iniquitate peribit et veritas manet et invalescit in eternum et vivit et obtinet in se- cula seculorum. Nec est apud ipsum accipere personas neque diviciase).5) Qnid hic patres et inferiores existentes anuniramini, quod inter nos, proch dolor, hodie apparent tot psendiprophete. tot prevaricaciones legum divinaru et humanarum, tot inpug- natores in facie, tot perversores equitatis ... Numquid legistis aliquando Job IIII: Ecce qui servinnt ei, non sunt stabiles et in angelis suis reperit pravitatem; quanto magis hii, qui habitant domos luteas, qui terrenum habent fundamentun.5) Set audi, qualis finis illorum consunetur . . . Plura dicerem, si possem per hoc vobis spiritum fortitudinis inducere, ut constanter agatis, quia muinc opus lest] factis et pancis verbis. Ideo ponam ori meo a) Ils impediant. b) Es folgt deutlich morititur. c) Hs 11. d) Hs iniquorum. e) Ins Bibel-Text aber differencias. 1) Vgl. Bd. II 25 unten. 2) Uberschrift: Facta sessione predicta /26. 3. 1415/ ecclesie littere moni- torie contra officiales curie portis affiguntur, quatenus ipsum infra sex dierum spacium sub penis privacionis officiorum sequantur. Contra quas m agister] T. Nyemb) . . . in hune modum, ut sequitur. 3) Jer. 3. 23. 4 Js. 59. 1. 5) 3 Esdr. 4. 37 ff. (Apokryph). Job 4. 18 f. *)
142 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (80) März 29. — Dietrich von Nicheim. Teat: P f. 121. Inhalt: Das mandatum Johanns an die Kurialen 1) hal keine Geltung. Ecce occurrit illud2), quod nunc legitur et nobis labo- rantibus pro unione applicari potest, illud: Ecce nos venimus ad te, tu enim es Deus noster. Vere mendaces erant . . . potentes ecclesiastici prelati et eorum sequaces, qui dictam unionein, ne fiat, impediebant") pro viribus et impediunt, set nos clamamus ad Dominum dicentes: Vere in Domino Deo nostro salus Israel3) etc., qui in paucis vincere potest et dare nobis auxilium de sancto. si probitate perseveremus firmiter in eins opere, quod trac- tamus. Non enim ita abreviata est manus eius 4), quin salvare possit humiles et constantes eciam pancos in ein sperantes contra multitudinem impugnantem veritatem et reddere retri- bucionem superbis. Nonne scribitur III°) Esdre IIII : Iniquus rex, inique mulieres et iniqui omnes filii hominum et iniquad) illorum opera. Non est in ipsis veritas et in sua iniquitate peribit et veritas manet et invalescit in eternum et vivit et obtinet in se- cula seculorum. Nec est apud ipsum accipere personas neque diviciase).5) Qnid hic patres et inferiores existentes anuniramini, quod inter nos, proch dolor, hodie apparent tot psendiprophete. tot prevaricaciones legum divinaru et humanarum, tot inpug- natores in facie, tot perversores equitatis ... Numquid legistis aliquando Job IIII: Ecce qui servinnt ei, non sunt stabiles et in angelis suis reperit pravitatem; quanto magis hii, qui habitant domos luteas, qui terrenum habent fundamentun.5) Set audi, qualis finis illorum consunetur . . . Plura dicerem, si possem per hoc vobis spiritum fortitudinis inducere, ut constanter agatis, quia muinc opus lest] factis et pancis verbis. Ideo ponam ori meo a) Ils impediant. b) Es folgt deutlich morititur. c) Hs 11. d) Hs iniquorum. e) Ins Bibel-Text aber differencias. 1) Vgl. Bd. II 25 unten. 2) Uberschrift: Facta sessione predicta /26. 3. 1415/ ecclesie littere moni- torie contra officiales curie portis affiguntur, quatenus ipsum infra sex dierum spacium sub penis privacionis officiorum sequantur. Contra quas m agister] T. Nyemb) . . . in hune modum, ut sequitur. 3) Jer. 3. 23. 4 Js. 59. 1. 5) 3 Esdr. 4. 37 ff. (Apokryph). Job 4. 18 f. *)
Strana 143
1415 März 30. 143 custodiam et quia tempus plura loquendi non patitur let quia nimis artum est. Unum tamen scitote, quod isto mane unus notabilis Gallicus dixit michi, quod heri inter ceteros aversos a via unionis aversus est unus magnus satrapa Gallie 1), qui usque tunc fuit magnus relator unionis eiusdem et multa operatus fuit in medio vestrum. Ex quo cogitate, unde venerunt talia iacula nobis. Dico vobis, quod Judas mercator pessimus non dormit, set pro- perat Jhesum tradere Judeis Igitur vigilate et estote constantes et videbitis auxilium Domini super vos. Vigilantibus enim et non dormientibns iura subveniunt et mora semper fuit et est nociva paratis. Quibus premissis venio ad istud mandatum novum contra curiales hic heri affixum 2) et emissum de pharetra Pharaonis. Idem, quantun est iniquum et ininstun, omni carens equitate et racione, insticia et inre per se patet, ut merito id dici possit de ipso, quod non a discrecione, matre virtutum, set a noverca iusticie, voluntaria illud emittente precipitacione pro- cessit . . . Preterea iure cavetur humano et divino, quod, sicud ad honores gradatim ascendendum est, sic eciam ad penas gradatimn exigente contumacia cuinscunque procedendum est ... quia Deus non punit bis in id et ipsum etc. Set in isto mandato accn- mulantur pene horribiles sine causa, ymmo contra penitus in- nocentes, ut dicere possint: Pater, parce, pro bono opere lapi- damur etc. ltem non servatur forma iuris in illo, que tradita est in Clem. 1. De iudi.3) neque fieri consuevit per summum ponti- ficem in cena Domini et sic nichil valet . . . (81) März 30. — D. cardinales. Teat: Cerretan Hss.; Wien. Staatsarchir Cod. 783 f. 21. Druck: Bd. II 229. Inhalt: Vorschläge der in Konstanz weilenden Kardinäle zur Aussöhnung mit Johann. Primo, quod dominus noster . . . pro non factis habeantur. 1) Herzog Ludwig von Bayern und Nicolaus de Calvilla, die franzö- sischen Gesandien, ad persuadendum, quod non elongaret se de concilio. Bd. II 25. 2) Aufforderung vom 23. März. s) Dudum Bonifacius VIII.
1415 März 30. 143 custodiam et quia tempus plura loquendi non patitur let quia nimis artum est. Unum tamen scitote, quod isto mane unus notabilis Gallicus dixit michi, quod heri inter ceteros aversos a via unionis aversus est unus magnus satrapa Gallie 1), qui usque tunc fuit magnus relator unionis eiusdem et multa operatus fuit in medio vestrum. Ex quo cogitate, unde venerunt talia iacula nobis. Dico vobis, quod Judas mercator pessimus non dormit, set pro- perat Jhesum tradere Judeis Igitur vigilate et estote constantes et videbitis auxilium Domini super vos. Vigilantibus enim et non dormientibns iura subveniunt et mora semper fuit et est nociva paratis. Quibus premissis venio ad istud mandatum novum contra curiales hic heri affixum 2) et emissum de pharetra Pharaonis. Idem, quantun est iniquum et ininstun, omni carens equitate et racione, insticia et inre per se patet, ut merito id dici possit de ipso, quod non a discrecione, matre virtutum, set a noverca iusticie, voluntaria illud emittente precipitacione pro- cessit . . . Preterea iure cavetur humano et divino, quod, sicud ad honores gradatim ascendendum est, sic eciam ad penas gradatimn exigente contumacia cuinscunque procedendum est ... quia Deus non punit bis in id et ipsum etc. Set in isto mandato accn- mulantur pene horribiles sine causa, ymmo contra penitus in- nocentes, ut dicere possint: Pater, parce, pro bono opere lapi- damur etc. ltem non servatur forma iuris in illo, que tradita est in Clem. 1. De iudi.3) neque fieri consuevit per summum ponti- ficem in cena Domini et sic nichil valet . . . (81) März 30. — D. cardinales. Teat: Cerretan Hss.; Wien. Staatsarchir Cod. 783 f. 21. Druck: Bd. II 229. Inhalt: Vorschläge der in Konstanz weilenden Kardinäle zur Aussöhnung mit Johann. Primo, quod dominus noster . . . pro non factis habeantur. 1) Herzog Ludwig von Bayern und Nicolaus de Calvilla, die franzö- sischen Gesandien, ad persuadendum, quod non elongaret se de concilio. Bd. II 25. 2) Aufforderung vom 23. März. s) Dudum Bonifacius VIII.
Strana 144
144 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (82) März Ende.1) — Anonymus nationis Germanicae. Tert: Cod. Pal. 595 f. 46. Iwhalt: Mahnung zur Vorsicht. Das Procuratorium Johanus ist nicht anzunchmen. Cedula nacioni Germanice presentata. Presumpcio") iuris et de iure quoad procuratorium, quod d. Johannes se offert huic sacro concilio daturum, dico id non esse admittendum multiplici racione, quia de facili potest illud revocare et immutare ad nutum suum et contra illud ad partem protestare, sicud pluries fecisse dicitur publice et private Constancie ante turpem ipsius fugam et postea Schafhusa ipsa fuga durante, asserens, quod omnia, que fecit faceretque ad ces- sionem sui papatus, metu, qui cadere potuit in constantem, et nou ex libero animo nec constitutus in eius libera potestate fecisset, set eum sic fecisse ac facere oporteret invitum. Super quibus multos notarios publicos requisivit ac in futurum requireret et presertim quosdam suos domesticos, qui ad mandatum eins, quecumque vellet, in hac parte verisimiliter scribent et notabunt, que postea vires dicti procuratorii penitus enervarent. Planum est autem, quod nullus metus eum abhine ad fugiendum taliten coartabat ; set noluit, prout adhue non vult, quod fieret seu fiat reformacio in capite et in membris saltem in eius obediencia. que tota per eius pravos actus incorrigibiliter et notorie maculata et scandalizata est per symoniam et alios eins excessus et vicia notoria et in omnem terram exivit fetor eormn. Nec incognitum est vobis, quod est prorsus inutilis ad regendiin papatum nec- non fallax, mendax, instabilis et inconstans in omnibus operibus suis et sic non dirigetur in terra nec alios salubriter dirigere potest et sic contra eum est presumpcio inris et de iure, quod, quidquid promiserit seu promittet in hac parte, minime observa- bit, set talia promittendo facit animo vos simplices decipiendi, redimendo tempus, et, cum ei oportunitas aderit, recedendi et ad Avinionem accedendi, ubi eius adventus cum gaudio civium expectatur, non propter ipsum nec eciam propter Jhesum tantum, set ut iterum Gallici illic papatum habeant et per eunu lucra temporalia captent et toti christianitati, prout fecerunt olim ante hoc scisma inchoatum, iterum potestative dominentur. n) So Is. 1) Anszng Forschungen und Quellen S. 303.
144 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (82) März Ende.1) — Anonymus nationis Germanicae. Tert: Cod. Pal. 595 f. 46. Iwhalt: Mahnung zur Vorsicht. Das Procuratorium Johanus ist nicht anzunchmen. Cedula nacioni Germanice presentata. Presumpcio") iuris et de iure quoad procuratorium, quod d. Johannes se offert huic sacro concilio daturum, dico id non esse admittendum multiplici racione, quia de facili potest illud revocare et immutare ad nutum suum et contra illud ad partem protestare, sicud pluries fecisse dicitur publice et private Constancie ante turpem ipsius fugam et postea Schafhusa ipsa fuga durante, asserens, quod omnia, que fecit faceretque ad ces- sionem sui papatus, metu, qui cadere potuit in constantem, et nou ex libero animo nec constitutus in eius libera potestate fecisset, set eum sic fecisse ac facere oporteret invitum. Super quibus multos notarios publicos requisivit ac in futurum requireret et presertim quosdam suos domesticos, qui ad mandatum eins, quecumque vellet, in hac parte verisimiliter scribent et notabunt, que postea vires dicti procuratorii penitus enervarent. Planum est autem, quod nullus metus eum abhine ad fugiendum taliten coartabat ; set noluit, prout adhue non vult, quod fieret seu fiat reformacio in capite et in membris saltem in eius obediencia. que tota per eius pravos actus incorrigibiliter et notorie maculata et scandalizata est per symoniam et alios eins excessus et vicia notoria et in omnem terram exivit fetor eormn. Nec incognitum est vobis, quod est prorsus inutilis ad regendiin papatum nec- non fallax, mendax, instabilis et inconstans in omnibus operibus suis et sic non dirigetur in terra nec alios salubriter dirigere potest et sic contra eum est presumpcio inris et de iure, quod, quidquid promiserit seu promittet in hac parte, minime observa- bit, set talia promittendo facit animo vos simplices decipiendi, redimendo tempus, et, cum ei oportunitas aderit, recedendi et ad Avinionem accedendi, ubi eius adventus cum gaudio civium expectatur, non propter ipsum nec eciam propter Jhesum tantum, set ut iterum Gallici illic papatum habeant et per eunu lucra temporalia captent et toti christianitati, prout fecerunt olim ante hoc scisma inchoatum, iterum potestative dominentur. n) So Is. 1) Anszng Forschungen und Quellen S. 303.
Strana 145
1415 März Ende. 145 Et eciam hec videtur esse racio, quare multi Gallici hic existentes mutant nec volunt aperte eidem concilio inherere, dicentes intra se : Quare vellemus tantum bonum nostrum impedire. Et quantam sequelam in hoc habent eciam inter nos, vos apertis oculis non videtis. Est autem presumpcio inris ac [de] inre, prout bene novistis. contra eum, quil) ius fingit aliquod et statuit super ficto et hoc non admittit probacionem in contrarium, ut, si quis semel deieravit, nunquam admittitur in testimonium, quia presumitur, quod semper deieraret falsum ") testimonium. Preterea contra istum dominum concurrit presumpcio qualitatis et facti, que eciam est de inre, quia per exteriora comprehen- duntur interiora. Nam quis simpliciter, humiliter et continenter vixerit et cum honestis et discretis libenter conversatur, presu- muntur eciam eius opera bona, recta et munda et econtra, si libenter non oraverit, non ieinnaverit et non humiliter se habuerit, set cum perversis se exposnerit, huins opera presumi possunt inhonesta et mala et ex malo quoque opere presmnitur malus animus ... ac impudicus oculus impudici cordis est nuncius . . . Sed conversacionem ipsius d. Johannis diu vidistis ipsiusque inconstanciam et inverecundiam manu palpastis et adhuc creditis ei in premissis! Estote ergo prudentes sicnt serpentes, ne vos fermentum Phariseorum 1) decipiat et confundat nec curantes importunitatem aliquorum vos sollicitancium, ut dictum procura- torium acceptetis in vestram et nostram omnium confusionem. Res enim ardua hec est, qua temptamini, sed iure cavetur. Nos tempore indigemus, ut aliquid maturius agamus, ne precipitemus consilia et opera nostra neque ordinem corrumpamus, . . . quia pro maiori parte coram Baal fleximus genua nostra. O viri, advertite in tempore illo, quod legitur Luce XIX2), scilicet : Nolumus hunc regnare super nos etc. et quia in tempore oportuno eis incauti non providerunt, ecce quid sequitur:3) Verum tamen inimicos meos illos, qui noluerunt me regnare super se, adducite huc et interficite ante me etc. Set Deus per suam graciam nos custodiat, protegat et defendat. Tempora enim instant periculosa et Judas adhuc non dormit tradere Christum. a) Hs dafür ut cum. b) Hs dafür de teste. 1) Luc. 12. 1. — 2) LuC. 19, 14. — 3) Luc. 19, 27.
1415 März Ende. 145 Et eciam hec videtur esse racio, quare multi Gallici hic existentes mutant nec volunt aperte eidem concilio inherere, dicentes intra se : Quare vellemus tantum bonum nostrum impedire. Et quantam sequelam in hoc habent eciam inter nos, vos apertis oculis non videtis. Est autem presumpcio inris ac [de] inre, prout bene novistis. contra eum, quil) ius fingit aliquod et statuit super ficto et hoc non admittit probacionem in contrarium, ut, si quis semel deieravit, nunquam admittitur in testimonium, quia presumitur, quod semper deieraret falsum ") testimonium. Preterea contra istum dominum concurrit presumpcio qualitatis et facti, que eciam est de inre, quia per exteriora comprehen- duntur interiora. Nam quis simpliciter, humiliter et continenter vixerit et cum honestis et discretis libenter conversatur, presu- muntur eciam eius opera bona, recta et munda et econtra, si libenter non oraverit, non ieinnaverit et non humiliter se habuerit, set cum perversis se exposnerit, huins opera presumi possunt inhonesta et mala et ex malo quoque opere presmnitur malus animus ... ac impudicus oculus impudici cordis est nuncius . . . Sed conversacionem ipsius d. Johannis diu vidistis ipsiusque inconstanciam et inverecundiam manu palpastis et adhuc creditis ei in premissis! Estote ergo prudentes sicnt serpentes, ne vos fermentum Phariseorum 1) decipiat et confundat nec curantes importunitatem aliquorum vos sollicitancium, ut dictum procura- torium acceptetis in vestram et nostram omnium confusionem. Res enim ardua hec est, qua temptamini, sed iure cavetur. Nos tempore indigemus, ut aliquid maturius agamus, ne precipitemus consilia et opera nostra neque ordinem corrumpamus, . . . quia pro maiori parte coram Baal fleximus genua nostra. O viri, advertite in tempore illo, quod legitur Luce XIX2), scilicet : Nolumus hunc regnare super nos etc. et quia in tempore oportuno eis incauti non providerunt, ecce quid sequitur:3) Verum tamen inimicos meos illos, qui noluerunt me regnare super se, adducite huc et interficite ante me etc. Set Deus per suam graciam nos custodiat, protegat et defendat. Tempora enim instant periculosa et Judas adhuc non dormit tradere Christum. a) Hs dafür ut cum. b) Hs dafür de teste. 1) Luc. 12. 1. — 2) LuC. 19, 14. — 3) Luc. 19, 27.
Strana 146
146 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Testor Deum, quod hec non scribo ex odii fomite vel livore, set compaciendo ex corde hic insimul congregate communitati. illis presertim, qui puro corde et mente non ficta hanc sacram unioneimn prosequuntur. Et videatis, ut caute ambuletis, ne nobis, quod ahsit, applicari possit illud : Propter inerciam, credulitatem et simplicitatem nostram, scilicet propter ignoranciam, populus meus ductus est in captivitatem. (83) März Ende. — Dietrich ron Nicheim (?)1). Text: Wien. Staatsarchir Cod. 783 f. 22. Inhalt: Johann war wegen seiner Irregularitäten niemats wahrer Papst. Da er den größten Anhang hat, muß er zuerst zurücktreten. Vulgaris opinio quasi omnium hominum est, presertim in partibus Lombardie et Tuscie, quod d. Johannes, qui se nominat pаpaш XXIII., eciam diu, antequaim eligeretur in papam, multas irregularitates sponte contraxit, ymo quam plura voluntaria commisit homicidia, dum legacionis officio Bononie fungeretur. Sed ab") homicidio voluntario papa eciam non dispensat, quod eciam per acta previa in susceptis ordinibus ministrare aut ad ipsos ordines promoveri valeat, LXI. di. Miramur tantum.2) Et propterea in ipsa Italia et quibusdam vicinis partibus dicti d. Johannis opinio est generaliter ita, quod vulgares paucis exceptis asserunt eum non esse papam. Ex quo infertur eciam, quod cessantibus multis aliis pessimis viciis, scilicet incestu et de quibus eciam aput bonos et graves permaxime diffamatns est in eadem Italia, postquam talem irregularitatem contraxit, non fuit nec est habilis ad altaris ministerium nec per consequens ad papatum obtinendum, cui sacer ordo et consecracio epis- coporum etc. sunt annexi; ymmo non fuit nec minimi ecclesiastici tituli habentis aliquem ordinem annexum. Nec eum talis qualis electio potest facere capacem papatus, ... non reperitur iuris tantum titulus. Infertur, quod ipse dominus Johannes non fuit nec est verus papa, esto, quod per omnes cardinales vel saltem tres partes eorum fuerit electus in papam, quia, cum scienter inhabilem et incapacem eligerunt, illa electio non fuit canonica yino ipse Johannes, quia ei consensit, et electores, quia eum n) lls enm. 1) Die IIs hat als Uberschrift: Avisamentum T. Nyem, ut creditur. 2) Dist. 61. 5. Tert hat I. di. Miror tamen, si.
146 I. Ahschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Testor Deum, quod hec non scribo ex odii fomite vel livore, set compaciendo ex corde hic insimul congregate communitati. illis presertim, qui puro corde et mente non ficta hanc sacram unioneimn prosequuntur. Et videatis, ut caute ambuletis, ne nobis, quod ahsit, applicari possit illud : Propter inerciam, credulitatem et simplicitatem nostram, scilicet propter ignoranciam, populus meus ductus est in captivitatem. (83) März Ende. — Dietrich ron Nicheim (?)1). Text: Wien. Staatsarchir Cod. 783 f. 22. Inhalt: Johann war wegen seiner Irregularitäten niemats wahrer Papst. Da er den größten Anhang hat, muß er zuerst zurücktreten. Vulgaris opinio quasi omnium hominum est, presertim in partibus Lombardie et Tuscie, quod d. Johannes, qui se nominat pаpaш XXIII., eciam diu, antequaim eligeretur in papam, multas irregularitates sponte contraxit, ymo quam plura voluntaria commisit homicidia, dum legacionis officio Bononie fungeretur. Sed ab") homicidio voluntario papa eciam non dispensat, quod eciam per acta previa in susceptis ordinibus ministrare aut ad ipsos ordines promoveri valeat, LXI. di. Miramur tantum.2) Et propterea in ipsa Italia et quibusdam vicinis partibus dicti d. Johannis opinio est generaliter ita, quod vulgares paucis exceptis asserunt eum non esse papam. Ex quo infertur eciam, quod cessantibus multis aliis pessimis viciis, scilicet incestu et de quibus eciam aput bonos et graves permaxime diffamatns est in eadem Italia, postquam talem irregularitatem contraxit, non fuit nec est habilis ad altaris ministerium nec per consequens ad papatum obtinendum, cui sacer ordo et consecracio epis- coporum etc. sunt annexi; ymmo non fuit nec minimi ecclesiastici tituli habentis aliquem ordinem annexum. Nec eum talis qualis electio potest facere capacem papatus, ... non reperitur iuris tantum titulus. Infertur, quod ipse dominus Johannes non fuit nec est verus papa, esto, quod per omnes cardinales vel saltem tres partes eorum fuerit electus in papam, quia, cum scienter inhabilem et incapacem eligerunt, illa electio non fuit canonica yino ipse Johannes, quia ei consensit, et electores, quia eum n) lls enm. 1) Die IIs hat als Uberschrift: Avisamentum T. Nyem, ut creditur. 2) Dist. 61. 5. Tert hat I. di. Miror tamen, si.
Strana 147
1415 März Ende. 147 scientes fecerunt, ut prefertur, fuerunt et sunt excommunicati sen anathematizati . . . ltem quod ipse d. Johannes eciam in suo tali quali papatu semper fuit et est insignis“), inverecundus et incorrigibilis, symo- niacus et per consequens hereticus censendus, et sic potuit et potest accusari et deponi, eciam si vero papa esset ... ltem quod ipse d. Johannes per multos actus suos nepharios et perversos publice non ostendit se vicarium Jhesu Christi: quia in omni loco, ubi cuni sua curia residet pro tempore, ipse simo- niam inverecunde et notorie exercuit et exercet vendendo graciam et insticiam pecunia mediante per se et suos prosenetas et trape- zitas nec aliquando ad Deum aut homines habendo respectum. Ex quibus infertur, quod, cum idem d. Johannes eciam fuerit et sit male fame et fetor illius exiverit in omnem terram, per consequens est, quod nunquaim per eum fieri possit salus in Israel, scilicet quod ipsi de aliis obedienciis reducerenfur ad ipsum, quia non potest arbor mala fructus bonos facere et econtra verificatur eciam in eo illud: Que male fuerunt inchoata principia, postea non convalescunt. Et quia de Roma prins et deinde a Constancia fugit, qui eciamb) se pro ovibus pocius morti tradere debuit ingruente necessitate, curiales suos et oves sibi commissas tur- piter relinquendo, per quod eciam totam scandalizavit ecclesiam. ostendit in effectu. quod non fuit nec est pastor ovium, sed fur et latro aut saltem mercenarius censendus, versutus, instabilis et inconscius in operibus suis et non habens in se verecundiam nec honorem nec eciam Dei timorem. Sicque a fructibus suis cognoscite 1) et qualiter suis procuratoriis credere poteritis, qui Deo nec alicui homini fidem servaret, [si] nec ei placeret nec in sui placitum redundaret. Numquid eciam notmn est, quod nacio Neapolitanensis aliis hominibus aut ceteris hominibus presertim Italie et Germanie satis suspecta, ne dicam exosa est ymo in tantum, quod de ipsis ceteris hominibus pauci admodum reperiren- tur, qui essent de alicuius Neapolitani in papani°) aut, quod minus est, cardinalem promocione contenti. Set, si hoc ex virtutibus seu viciis eorundem Neapolitanorum procedat. disputandum communitati. Igitur quod per talem virum possit reformari et uniri universalis ecclesia in tot sectis scissa, ut videmus, non est veresimile nec racio dictat. a) Ob indignus? b) Qui eciam wiederholt. c) Is papa. 1) Matth. 7, 16.
1415 März Ende. 147 scientes fecerunt, ut prefertur, fuerunt et sunt excommunicati sen anathematizati . . . ltem quod ipse d. Johannes eciam in suo tali quali papatu semper fuit et est insignis“), inverecundus et incorrigibilis, symo- niacus et per consequens hereticus censendus, et sic potuit et potest accusari et deponi, eciam si vero papa esset ... ltem quod ipse d. Johannes per multos actus suos nepharios et perversos publice non ostendit se vicarium Jhesu Christi: quia in omni loco, ubi cuni sua curia residet pro tempore, ipse simo- niam inverecunde et notorie exercuit et exercet vendendo graciam et insticiam pecunia mediante per se et suos prosenetas et trape- zitas nec aliquando ad Deum aut homines habendo respectum. Ex quibus infertur, quod, cum idem d. Johannes eciam fuerit et sit male fame et fetor illius exiverit in omnem terram, per consequens est, quod nunquaim per eum fieri possit salus in Israel, scilicet quod ipsi de aliis obedienciis reducerenfur ad ipsum, quia non potest arbor mala fructus bonos facere et econtra verificatur eciam in eo illud: Que male fuerunt inchoata principia, postea non convalescunt. Et quia de Roma prins et deinde a Constancia fugit, qui eciamb) se pro ovibus pocius morti tradere debuit ingruente necessitate, curiales suos et oves sibi commissas tur- piter relinquendo, per quod eciam totam scandalizavit ecclesiam. ostendit in effectu. quod non fuit nec est pastor ovium, sed fur et latro aut saltem mercenarius censendus, versutus, instabilis et inconscius in operibus suis et non habens in se verecundiam nec honorem nec eciam Dei timorem. Sicque a fructibus suis cognoscite 1) et qualiter suis procuratoriis credere poteritis, qui Deo nec alicui homini fidem servaret, [si] nec ei placeret nec in sui placitum redundaret. Numquid eciam notmn est, quod nacio Neapolitanensis aliis hominibus aut ceteris hominibus presertim Italie et Germanie satis suspecta, ne dicam exosa est ymo in tantum, quod de ipsis ceteris hominibus pauci admodum reperiren- tur, qui essent de alicuius Neapolitani in papani°) aut, quod minus est, cardinalem promocione contenti. Set, si hoc ex virtutibus seu viciis eorundem Neapolitanorum procedat. disputandum communitati. Igitur quod per talem virum possit reformari et uniri universalis ecclesia in tot sectis scissa, ut videmus, non est veresimile nec racio dictat. a) Ob indignus? b) Qui eciam wiederholt. c) Is papa. 1) Matth. 7, 16.
Strana 148
148 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ponatur igitur in se, quod fiat procuratorium ita forte et cum tantis cautelis, sicut aliquis valeat ymaginari; scilicet quod ipse d. Johannes cedere velit cum condicione, si ceteri de papatu contendentes cederent, et esto, quod similiter*) eciaimn alii conten- dentes faciant, sed nullus eorum prius alteri cedere velit, tale procuratorium utique nullius est efficacie vel momenti et penitus nichil importat. Et si dicatur in procuratoriis, quod in casu mor- tis ipsorum trium contendencium aut duornm, quod [non] videtiur esse verisimile nisi per miraculum, aut simul vel eadem die decederent, vel uno eorum decedente fiat unio, similiter nichil importabit, quia tunc iterum de novo propterea generale conci- liun insimul congregari non possit sicque cardinales illins de- functi alium, quemeumque velleut, loco sui pape defuncti eligerent et per consequens numquam huius scismatis finis esset sicque tota trinitas in se divisa per tres contendentes Jet eorum asseclas ulterius redderetur. Et mirum est, quod apertis oculis non videtis, quod ipse d. Johannes ad regendum papatum eciam ceteris pari- bus est prorsus inutilis. Non fallit, quod ipse d. Johannes abs- que generali dispendio et scandalo christianitatis cathedre Petri non] potest diucius presidere. Credendiun itaque et sperandum est, quod, si dictus d. Johannes sponte et libere ac prior ex eisdem tribus contendentibus in hoc generali concilio cedat, per consequens eciam ipsi alii duo, vel saltem Erroreus, cedant vel cedat. Et de tercio non cedente poterit ordo dari et modus conveniens de facili adhiberi, quod similiter ipse faciat aut alind quoad illum") remedium inveniatur oportunum, velit, nolit. Et eligatur [loco] trium aut duorum cedencium seu, si ipsi alii duo aut alter eorum non voluit aut velit cedere, loco dicti Johannis aliquis vir bone fame, talis, qui perficere poterit, ut ad eum veniant sibique adhereant saltem pro maiore parte illi, qui nunc ipsis contendentibus adherent. Alioquin erit error novissimus peyor priore et simonia iu obediencia nostra vires assumeret, ut vix aliquis nostrum in statu eius securus remanebit.*) Sed panci Florentini et pauci prosenete ipsi d. Johanni assi- stentes, quemadmodum fecerunt hactenus, sic et in futurum sub colore suarum reservacionum generalium passim vendent ecclesias et alia beneficia ecclesiastica cnicunque magis offerenti et multi- plicabuntur errores et mala inter ecclesiasticos ubique locorum. Exemplum habemus prope de Coloniensi et Paderburnensi ecclesiis, a) Hs similitudo. b) Hs illud. c) So Hs.
148 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ponatur igitur in se, quod fiat procuratorium ita forte et cum tantis cautelis, sicut aliquis valeat ymaginari; scilicet quod ipse d. Johannes cedere velit cum condicione, si ceteri de papatu contendentes cederent, et esto, quod similiter*) eciaimn alii conten- dentes faciant, sed nullus eorum prius alteri cedere velit, tale procuratorium utique nullius est efficacie vel momenti et penitus nichil importat. Et si dicatur in procuratoriis, quod in casu mor- tis ipsorum trium contendencium aut duornm, quod [non] videtiur esse verisimile nisi per miraculum, aut simul vel eadem die decederent, vel uno eorum decedente fiat unio, similiter nichil importabit, quia tunc iterum de novo propterea generale conci- liun insimul congregari non possit sicque cardinales illins de- functi alium, quemeumque velleut, loco sui pape defuncti eligerent et per consequens numquam huius scismatis finis esset sicque tota trinitas in se divisa per tres contendentes Jet eorum asseclas ulterius redderetur. Et mirum est, quod apertis oculis non videtis, quod ipse d. Johannes ad regendum papatum eciam ceteris pari- bus est prorsus inutilis. Non fallit, quod ipse d. Johannes abs- que generali dispendio et scandalo christianitatis cathedre Petri non] potest diucius presidere. Credendiun itaque et sperandum est, quod, si dictus d. Johannes sponte et libere ac prior ex eisdem tribus contendentibus in hoc generali concilio cedat, per consequens eciam ipsi alii duo, vel saltem Erroreus, cedant vel cedat. Et de tercio non cedente poterit ordo dari et modus conveniens de facili adhiberi, quod similiter ipse faciat aut alind quoad illum") remedium inveniatur oportunum, velit, nolit. Et eligatur [loco] trium aut duorum cedencium seu, si ipsi alii duo aut alter eorum non voluit aut velit cedere, loco dicti Johannis aliquis vir bone fame, talis, qui perficere poterit, ut ad eum veniant sibique adhereant saltem pro maiore parte illi, qui nunc ipsis contendentibus adherent. Alioquin erit error novissimus peyor priore et simonia iu obediencia nostra vires assumeret, ut vix aliquis nostrum in statu eius securus remanebit.*) Sed panci Florentini et pauci prosenete ipsi d. Johanni assi- stentes, quemadmodum fecerunt hactenus, sic et in futurum sub colore suarum reservacionum generalium passim vendent ecclesias et alia beneficia ecclesiastica cnicunque magis offerenti et multi- plicabuntur errores et mala inter ecclesiasticos ubique locorum. Exemplum habemus prope de Coloniensi et Paderburnensi ecclesiis, a) Hs similitudo. b) Hs illud. c) So Hs.
Strana 149
1415 März Ende. 149 qualiter per illum de Monte1) sibique adherentes destruuntur; qui cum non posset *) promoveri per ipsum d. Johannei, cuccurrit ad ipsum Erroreum, ubi eius obtinuit intentum atque sue opinioni adherentes subito plures invenit. Exemplum huins pono: Con- currunt") tres infirmitates simul in uno homine, scilicet mania vel letargia in capite, cyrogia in manibus et podegra in pedibus et*) omnes isti morbi graviter pungentes ipsum hominem sinul curari nequeunt“), sed paulatine arte experti medici, puto, nune caput, postea manus, postremo vero pedes, estne melius, quod caput primo, quod habet influere aliis membris, et subsequenter manus, postremo vero pedes huinsmodi curentur, quam ipsis tribus in- firmitatibus homo ipse continne affligatur. Et constat, quod d. Johannes habet maioren, P. de Luna mediocreim et Erroreus minorem obediencias habent; et a capite edenda est racio lege dicente. Igitur ab ipso d. Johanne tamquam a capite cura ipsa cedendi suo papatui") edenda est. (84) März Ende. — Caspar Mayselstain, Professor an der Wiener Universität. Text: Breslau F II 28 f. 143. Inhalt: Frage der Superiorität des Konzils, Präsidierender nicht der Papst; Berechtigung gegen Johann vorzugehen. Scribit dominus Caspar ordinarius Wyenensis. 1) Utrum papa sit supra concilium vel infra, videtur ex canone Multis XVII. di 2) et quasi per totam distinctionem. Ad hoc c. Signi- ficasti De elec.3) In contrarium: XL. di Si papa 1) . .. Dupliciter capi potest: uno modo pro potestate concilium tollendi et innu- tandi, alio modo pro quadan presidencia in communi tractatu, qui per concilium vel aliud corpus representativum celebratur. Ex quibus satis manifeste patet, quod in presenti negocio unionis ecclesie nuili contendencium de papatu presidere debent, cum agatur de statu ipsorum et eciam ex eo, quia, ex quo non sciunt diligenciai nec dant operam deveniendi in unionem ecclesie, per consequens videntur esse negtigentes salutis proprie et fra- terne et sic per concilium iudicandi tamquam statun tocius ecclesie subvertentes . . . et maxime ex eo, quia videtur, quod a) Hs possent. b) Ils concurrant. c) Folgt si. d) Hs nequeant. c) He papatu. f) Hs Wynen. 1) Vgl. Eubel, Hierarchia S. 206. 2) Text Mult. a. d. XVII. di. Es ist Dist. 17, 5 Multis. 3) 4 x I, 6. 4) Dist. 40, 5 Si papa.
1415 März Ende. 149 qualiter per illum de Monte1) sibique adherentes destruuntur; qui cum non posset *) promoveri per ipsum d. Johannei, cuccurrit ad ipsum Erroreum, ubi eius obtinuit intentum atque sue opinioni adherentes subito plures invenit. Exemplum huins pono: Con- currunt") tres infirmitates simul in uno homine, scilicet mania vel letargia in capite, cyrogia in manibus et podegra in pedibus et*) omnes isti morbi graviter pungentes ipsum hominem sinul curari nequeunt“), sed paulatine arte experti medici, puto, nune caput, postea manus, postremo vero pedes, estne melius, quod caput primo, quod habet influere aliis membris, et subsequenter manus, postremo vero pedes huinsmodi curentur, quam ipsis tribus in- firmitatibus homo ipse continne affligatur. Et constat, quod d. Johannes habet maioren, P. de Luna mediocreim et Erroreus minorem obediencias habent; et a capite edenda est racio lege dicente. Igitur ab ipso d. Johanne tamquam a capite cura ipsa cedendi suo papatui") edenda est. (84) März Ende. — Caspar Mayselstain, Professor an der Wiener Universität. Text: Breslau F II 28 f. 143. Inhalt: Frage der Superiorität des Konzils, Präsidierender nicht der Papst; Berechtigung gegen Johann vorzugehen. Scribit dominus Caspar ordinarius Wyenensis. 1) Utrum papa sit supra concilium vel infra, videtur ex canone Multis XVII. di 2) et quasi per totam distinctionem. Ad hoc c. Signi- ficasti De elec.3) In contrarium: XL. di Si papa 1) . .. Dupliciter capi potest: uno modo pro potestate concilium tollendi et innu- tandi, alio modo pro quadan presidencia in communi tractatu, qui per concilium vel aliud corpus representativum celebratur. Ex quibus satis manifeste patet, quod in presenti negocio unionis ecclesie nuili contendencium de papatu presidere debent, cum agatur de statu ipsorum et eciam ex eo, quia, ex quo non sciunt diligenciai nec dant operam deveniendi in unionem ecclesie, per consequens videntur esse negtigentes salutis proprie et fra- terne et sic per concilium iudicandi tamquam statun tocius ecclesie subvertentes . . . et maxime ex eo, quia videtur, quod a) Hs possent. b) Ils concurrant. c) Folgt si. d) Hs nequeant. c) He papatu. f) Hs Wynen. 1) Vgl. Eubel, Hierarchia S. 206. 2) Text Mult. a. d. XVII. di. Es ist Dist. 17, 5 Multis. 3) 4 x I, 6. 4) Dist. 40, 5 Si papa.
Strana 150
150 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. nullus eorum sit papa; nam nullus eorum papa universalis ecclesie, set particularis, quod repungnat papatui, ut in extravaganti Unam sanctaim. Nec obstat, quod dominus [Johannes] potest habere bonam fidem propter concilium Pisanum, quia eandem possunt habere alie due obediencie, cum sit possibile concilium Pisanum errasse in facto. Potest enim concilium errare in facto, sicnt et papa . . . Vel dici potest aliter brevins et clarius, quod attenta digni- tate, quain habet corpus respectu membrorum suorum et tunc ecclesia est supra papam, sicut corpus super sna membra . . . Set attenta dignitate membrorum ad invicem, ... si papa in suo officio non deviat, dicendum est ipsum esse super ecclesiam, sicut capud dicitur esse super corpus . . Eciam si nullum esset scisma, nichilominus ecclesia contra eundein1) insurgere deberet propter ipsius exorbitans et pessimum regimen ecclesie . . . (85) März 26.2) — Parisiensis notabilis (ep. Tolonensis?). Tert: Breslau F II 28 f. 141. Druck; Pardt IV 72 (aus W 5069). Iwhalt: Die Autoriläl des Konzils ist für Union und Glauben so noliendig, daß der Weggang des Papstes als scandalosus, de fautoria scismatis et heretice pravitatis vehementer suspectus angeschen werden muß. Auctoritas huins sacri concilii . . . gregis. (86) April 8. — Amonymus nalionis Germanicae. Text: Pal. 595 f. 65; W 5113 f. 107; 5071 f. 298a). Druck: Hardt II 279; Martène et Durand. Thues. nov. II 16201/. luhalt: Papsl und Kardinäle haben sich unwürdig qezeigt. Das Konzil muß versammelt bleiben und handeln. Audite5), qui sequimini . .. utilitatem. Amen. 1) Johann XXIII. 2) Nach Hardi IV 72 war es der Bischof Vitalis rou Toulon, der den ludrag am 26. März einbrachte. Unsere Hs sagt: Sequens conclusio data fuit nacionihus per Parisiensem qnendam nolabilem. 3) Mit irriger Uherschrift, die von Hardt übernommen wurde; vgl. Finke. Forschungen und Quellen S. 87. 1) Hier in Uberarbeitung, in der das imperator vor Sigismund ständig und einmal ein Segeuswwnsch für Sigismund unterdrückt ist. 1 Überschrift: Scedula affixa et presentata concilio Constanciensi per magnum virum et practicum iuris dictata.
150 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. nullus eorum sit papa; nam nullus eorum papa universalis ecclesie, set particularis, quod repungnat papatui, ut in extravaganti Unam sanctaim. Nec obstat, quod dominus [Johannes] potest habere bonam fidem propter concilium Pisanum, quia eandem possunt habere alie due obediencie, cum sit possibile concilium Pisanum errasse in facto. Potest enim concilium errare in facto, sicnt et papa . . . Vel dici potest aliter brevins et clarius, quod attenta digni- tate, quain habet corpus respectu membrorum suorum et tunc ecclesia est supra papam, sicut corpus super sna membra . . . Set attenta dignitate membrorum ad invicem, ... si papa in suo officio non deviat, dicendum est ipsum esse super ecclesiam, sicut capud dicitur esse super corpus . . Eciam si nullum esset scisma, nichilominus ecclesia contra eundein1) insurgere deberet propter ipsius exorbitans et pessimum regimen ecclesie . . . (85) März 26.2) — Parisiensis notabilis (ep. Tolonensis?). Tert: Breslau F II 28 f. 141. Druck; Pardt IV 72 (aus W 5069). Iwhalt: Die Autoriläl des Konzils ist für Union und Glauben so noliendig, daß der Weggang des Papstes als scandalosus, de fautoria scismatis et heretice pravitatis vehementer suspectus angeschen werden muß. Auctoritas huins sacri concilii . . . gregis. (86) April 8. — Amonymus nalionis Germanicae. Text: Pal. 595 f. 65; W 5113 f. 107; 5071 f. 298a). Druck: Hardt II 279; Martène et Durand. Thues. nov. II 16201/. luhalt: Papsl und Kardinäle haben sich unwürdig qezeigt. Das Konzil muß versammelt bleiben und handeln. Audite5), qui sequimini . .. utilitatem. Amen. 1) Johann XXIII. 2) Nach Hardi IV 72 war es der Bischof Vitalis rou Toulon, der den ludrag am 26. März einbrachte. Unsere Hs sagt: Sequens conclusio data fuit nacionihus per Parisiensem qnendam nolabilem. 3) Mit irriger Uherschrift, die von Hardt übernommen wurde; vgl. Finke. Forschungen und Quellen S. 87. 1) Hier in Uberarbeitung, in der das imperator vor Sigismund ständig und einmal ein Segeuswwnsch für Sigismund unterdrückt ist. 1 Überschrift: Scedula affixa et presentata concilio Constanciensi per magnum virum et practicum iuris dictata.
Strana 151
1415 April 8. 151 (87) April 8. — Amonymus. Text: Wien. Staatsarchiv Cod. 783 f. 29. Inhall: Vor allem muß das Konzil die Reservationen der Pfründen suspendieren. Si 1) debeat fieri perfecta unio in Romana ecclesia, tunc, pront multi probi et prudentes eciam scribendo consuluerunt, necesse est ante omnia, quod per generale concilium aut omnino tollantur aut ad aliquod tempus congruum, de quo ipsi concilio videbitur, suspenderentur omnes generales reservaciones, quibus per octoginta annos vel circiter summi pontifices vel eorum cardi- nales atque curiales totum orbem christianorum miris modis actenns afflixerunt suisque legibus omnes ecclesiasticos prelatos et in- feriores collatores paulatim subdiderunt, collectores fructuum camere apostolice et subcollectores in omnibus provinciis et diocesibus ad extorquendum eciam omne pingwe de christiano populo, clero presertim, posnerunt. Et sic aliorum substanciis absque laboribus inpingwati, incrassati, dilatati iam infra XXXVII annos et ultra viam pacis et perfecte unionis christianorum illi, qui prefuerunt et presunt in culmine, noluerunt et nolunt amplecti, ymo illam viam impediverunt, et nostri moderni pontilices im- pediunt et id ad oculum evidenter. ltem, quanto cicius fieri possit in prima sessione, si placet, so- lempniter fiat, ut predictum est. Tunc subtrahetis alimenta istis tribus, qui eorum capitibus ipsam ecclesiam ionstruose defor- mant. Quia interim, quod id non feceritis, ipsi semper habebunt lucrorum subsidia, propter qne a magnatibus defenduntur, et quibus ipsam christianitatem in abusionibus multis et perniciosis offendunt et tunc primum videbunt, si prosint illis somnia sua. Expedit eciam, quod [ad] tempus congruum reducantur ad ius com- mune scilicet decreti et decretalinn tamen omnes provisiones archiepiscopatuum atque canonicorum, donec aliud per ipsum con- cilium ordinetur, quod est omnino ntile et necessarium ac nulla- tenus negligendum. Ad quid enim vultis impinguare et fovere impingnari in publicum detrimentum universalis ecclesie ista monstruosa capita et quosdai principales sequaces et fautores eorum, nescio. Tamen ipsi virtutem nunquam de se facturi sunl, nisi disciplinati debite faciant illam. 1 Uberschrift: Avisamentum super materia unionis die VIII. mensis Aprilis.
1415 April 8. 151 (87) April 8. — Amonymus. Text: Wien. Staatsarchiv Cod. 783 f. 29. Inhall: Vor allem muß das Konzil die Reservationen der Pfründen suspendieren. Si 1) debeat fieri perfecta unio in Romana ecclesia, tunc, pront multi probi et prudentes eciam scribendo consuluerunt, necesse est ante omnia, quod per generale concilium aut omnino tollantur aut ad aliquod tempus congruum, de quo ipsi concilio videbitur, suspenderentur omnes generales reservaciones, quibus per octoginta annos vel circiter summi pontifices vel eorum cardi- nales atque curiales totum orbem christianorum miris modis actenns afflixerunt suisque legibus omnes ecclesiasticos prelatos et in- feriores collatores paulatim subdiderunt, collectores fructuum camere apostolice et subcollectores in omnibus provinciis et diocesibus ad extorquendum eciam omne pingwe de christiano populo, clero presertim, posnerunt. Et sic aliorum substanciis absque laboribus inpingwati, incrassati, dilatati iam infra XXXVII annos et ultra viam pacis et perfecte unionis christianorum illi, qui prefuerunt et presunt in culmine, noluerunt et nolunt amplecti, ymo illam viam impediverunt, et nostri moderni pontilices im- pediunt et id ad oculum evidenter. ltem, quanto cicius fieri possit in prima sessione, si placet, so- lempniter fiat, ut predictum est. Tunc subtrahetis alimenta istis tribus, qui eorum capitibus ipsam ecclesiam ionstruose defor- mant. Quia interim, quod id non feceritis, ipsi semper habebunt lucrorum subsidia, propter qne a magnatibus defenduntur, et quibus ipsam christianitatem in abusionibus multis et perniciosis offendunt et tunc primum videbunt, si prosint illis somnia sua. Expedit eciam, quod [ad] tempus congruum reducantur ad ius com- mune scilicet decreti et decretalinn tamen omnes provisiones archiepiscopatuum atque canonicorum, donec aliud per ipsum con- cilium ordinetur, quod est omnino ntile et necessarium ac nulla- tenus negligendum. Ad quid enim vultis impinguare et fovere impingnari in publicum detrimentum universalis ecclesie ista monstruosa capita et quosdai principales sequaces et fautores eorum, nescio. Tamen ipsi virtutem nunquam de se facturi sunl, nisi disciplinati debite faciant illam. 1 Uberschrift: Avisamentum super materia unionis die VIII. mensis Aprilis.
Strana 152
152 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Preterea sciendum est nec oppositum credendum, sicut eciam secundum evangelium creditur, quod nunquain poterit correctio lieri in capite et in membris, proch dolor, ... nisi omnino tollan- tur ant suspendantur ante omnia ipse generales reservaciones et reducantur ad ius commune provisiones et disposiciones archi- episcopatuum etc., ut predictum est, quia, dum caput egrotat, cetera membra dolent ... Et pro istis sunt efficatissime raciones et argumenta plurima hic gracia brevitatis obmissa. 88) April Mitte. — Collegium cardinalium1). Druck: Hardt II 287. Inhalt: Verteidigung des Kardinalskollegiums und der Macht- stellung des Papstes. Dazu die Antworten eines Konziliaristen: Unterdrückung der päpsttichen Steltung. Coram2) hoc sacro concilio .. . ad propositum. (89) April 17. — Praelatus nationis Germanicae3). Tert: W 5059 f. 112. Druck: Hardt II 285; Gobelini Person Cosmidromius; (ed. Jansen S. 2124). Inball: Papst und Kardinale haben das Recht der weileren Teiluahme an den Konzilsberatungen verwirkt. Prima5) veritas est .. . concilium deridebunt. (90) April Ende 5) — Anonymus. Text: Pal. 595 f. 63. lwhatt: Scharfe Anklagen gegen Johiann. Eine Provisio wird abgelebut. 1 Cher den Verfasser vgl. Finke. Forschungen und Quellen S. 95. 21 Eberschrift: Conclusiones presentate per collegium cardinalium in presencia serenissimi principis d. Sigismundi, Romanorum regis cum respon- sione concilii. 3) Vgl. Finke, Forschungen und Quellen S. 91. 1) Hier mur im AnSzиg. *) II: Conclusiones et veritates contra papam et cardinales, scilicet, quod non debent interesse tractatibus concilii. Dagegen Gobelin. Pers.: Per unum de prelatis avisamenta ista proposita sunt. 6) Die Gesandten sind am 29. April nach Konstanz zurückgekehrt. Dar- auf wurde diese Invective abgefaßt.
152 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Preterea sciendum est nec oppositum credendum, sicut eciam secundum evangelium creditur, quod nunquain poterit correctio lieri in capite et in membris, proch dolor, ... nisi omnino tollan- tur ant suspendantur ante omnia ipse generales reservaciones et reducantur ad ius commune provisiones et disposiciones archi- episcopatuum etc., ut predictum est, quia, dum caput egrotat, cetera membra dolent ... Et pro istis sunt efficatissime raciones et argumenta plurima hic gracia brevitatis obmissa. 88) April Mitte. — Collegium cardinalium1). Druck: Hardt II 287. Inhalt: Verteidigung des Kardinalskollegiums und der Macht- stellung des Papstes. Dazu die Antworten eines Konziliaristen: Unterdrückung der päpsttichen Steltung. Coram2) hoc sacro concilio .. . ad propositum. (89) April 17. — Praelatus nationis Germanicae3). Tert: W 5059 f. 112. Druck: Hardt II 285; Gobelini Person Cosmidromius; (ed. Jansen S. 2124). Inball: Papst und Kardinale haben das Recht der weileren Teiluahme an den Konzilsberatungen verwirkt. Prima5) veritas est .. . concilium deridebunt. (90) April Ende 5) — Anonymus. Text: Pal. 595 f. 63. lwhatt: Scharfe Anklagen gegen Johiann. Eine Provisio wird abgelebut. 1 Cher den Verfasser vgl. Finke. Forschungen und Quellen S. 95. 21 Eberschrift: Conclusiones presentate per collegium cardinalium in presencia serenissimi principis d. Sigismundi, Romanorum regis cum respon- sione concilii. 3) Vgl. Finke, Forschungen und Quellen S. 91. 1) Hier mur im AnSzиg. *) II: Conclusiones et veritates contra papam et cardinales, scilicet, quod non debent interesse tractatibus concilii. Dagegen Gobelin. Pers.: Per unum de prelatis avisamenta ista proposita sunt. 6) Die Gesandten sind am 29. April nach Konstanz zurückgekehrt. Dar- auf wurde diese Invective abgefaßt.
Strana 153
1415 April Ende. 153 Hecl) est summaria canonizacio Johannis pape XXIII., per qnam ponderare possimus, quam talpam adoramus. Tot mendacia et animum ita instabilem et tam inverecundiam reperierunt nostri nunctii in papa Johanne, plus quam ... possim lingua dicere et calaimo exarare. Et opposnerunt sibi nunctii predicti omnibus presentibus nunctiis per organum vocis domini episcopi Carcassonensis quinque scelera maxima, quorum tria continent heresim dampnatam. Primo, quia non credit articulum resurrexionis mortnorum; 2. quia non credit vitam venturi seculi; 3. quia est symoniacus et incorrigibilis, quod transit in heresim secundum iuris canonici doctores ; 4. fuit irregularitas manifesta, quia plures interfecit et valde multos interfici fecit ; 5. quia est sodomita; 6. quia erat corruptor virginum et matronarum valde multarum. Et miror, quod sibi non imposuernnt horrendiun incestuin, quod tenuit Katherinam, uxorem fratris sui et quondam cardinalis Neapolitani 2) sororem carnalem in eins publicam concubinain. Et obtulerunt se predicti nunctii paratos probare ipsos obiectos“), si negaret. Et per hoc flexerunt animum suum induratum vix ad benefaciendum, quod consternatus in mente promisit, quod vellet cedere per procuratores, dumtamen duci Austrie restituerent ablata et d. rex daret sibi pacem ipsique d. Johanni provideretur per concilium pro decenti eius statu. Sed quomodo posset hoc fieri! Natura abhorreret, quod tam infideli et scelerato viro posset dari provisio etc. ipsumque in tanta perfidia sustineri, cum sit omni pagano deterior. Sed prius dixit et promisit eis, quod ad honorem dicti d. regis et ipsormn d. cardinalium, qui ad eum missi fuerunt nec non predicti episcopi libere vellet cedere, quod tamen infra sex horas postea mutavit perfidus et inconstans in omnibus factis suis. n) So Hs. Zu erg. articulos? 1) Dazu am Rande: Cedula hec a quodam est data regi post legacionem factam pape Johanni a concilio Constanciensi. 2) Henricus de Minutulis, † 1412. Eubel. Hierarchia S. 24.
1415 April Ende. 153 Hecl) est summaria canonizacio Johannis pape XXIII., per qnam ponderare possimus, quam talpam adoramus. Tot mendacia et animum ita instabilem et tam inverecundiam reperierunt nostri nunctii in papa Johanne, plus quam ... possim lingua dicere et calaimo exarare. Et opposnerunt sibi nunctii predicti omnibus presentibus nunctiis per organum vocis domini episcopi Carcassonensis quinque scelera maxima, quorum tria continent heresim dampnatam. Primo, quia non credit articulum resurrexionis mortnorum; 2. quia non credit vitam venturi seculi; 3. quia est symoniacus et incorrigibilis, quod transit in heresim secundum iuris canonici doctores ; 4. fuit irregularitas manifesta, quia plures interfecit et valde multos interfici fecit ; 5. quia est sodomita; 6. quia erat corruptor virginum et matronarum valde multarum. Et miror, quod sibi non imposuernnt horrendiun incestuin, quod tenuit Katherinam, uxorem fratris sui et quondam cardinalis Neapolitani 2) sororem carnalem in eins publicam concubinain. Et obtulerunt se predicti nunctii paratos probare ipsos obiectos“), si negaret. Et per hoc flexerunt animum suum induratum vix ad benefaciendum, quod consternatus in mente promisit, quod vellet cedere per procuratores, dumtamen duci Austrie restituerent ablata et d. rex daret sibi pacem ipsique d. Johanni provideretur per concilium pro decenti eius statu. Sed quomodo posset hoc fieri! Natura abhorreret, quod tam infideli et scelerato viro posset dari provisio etc. ipsumque in tanta perfidia sustineri, cum sit omni pagano deterior. Sed prius dixit et promisit eis, quod ad honorem dicti d. regis et ipsormn d. cardinalium, qui ad eum missi fuerunt nec non predicti episcopi libere vellet cedere, quod tamen infra sex horas postea mutavit perfidus et inconstans in omnibus factis suis. n) So Hs. Zu erg. articulos? 1) Dazu am Rande: Cedula hec a quodam est data regi post legacionem factam pape Johanni a concilio Constanciensi. 2) Henricus de Minutulis, † 1412. Eubel. Hierarchia S. 24.
Strana 154
154 J. Abschnitt. Initienverzeichnis. Ad finem pacis . Ad gloriam . Ad honorem Dei Ad humilem instanciam Ad informacionem Ad laudem et honorem Ad obviandum Auctoritas huius. Audite, qui . Casus est iste Casus, super quo Circa prinum . 3 Concilio Constanciensi Coram hoc sacro ; Cum hoc sacrum ct generale Domini mei Dominus noster . - Dum ex certa Ecco occurrit Edler, lieher Ego Johannes Et primo cum fides Et primo disponit Kt primo profitemur . Et videtur Exhortor vos Ex parte nacionis Factum, quod nunc Hec est summaria Hoc primo michi Hoc sacrum Humiliter Inclite Cesar Infraseripta sunt ln generali concilio 1n hac sacra synodo . Inprimis Romanus Johann XXIIT. und das Konzil. 1415 Feb. his 15. » » 14. » Jan. Ende. 1414 Dez. 7—17. 1415 Jan. vor 12. » Feb. 18. » „ vor 7. „ März Ende. „ April 8, „ Jan. nach 12. 1414 Dez. nach 15. 1415 Jan. nach 10. 1415 März nach 2. „ April Mitte. 1414 Dezember (?). 1414 Dez. nach 15. 1415 Feb. Anfang. у » У „ März 29, „ dan. vor 11. » Feb. 27 28. 1414 Dez.zw. 4 u. 17. » » n "7 D » У » 1415 Feh. Mitte E . Anfang. 1414 Dez. 7. 1415 Márz 21—31. » April Ende. „ Jan. Ende. » Feb. 27/28. 3 „ Anfany. 5 „ Ende. » » Mitte. 1415 Jan. 30. 1414 Nov. od. Anf. Dez. 1414 Nov. Nr. 63 39 13 9 66 55 85 20 15 23 73 88 19 47 43 21 62 37 5 1
154 J. Abschnitt. Initienverzeichnis. Ad finem pacis . Ad gloriam . Ad honorem Dei Ad humilem instanciam Ad informacionem Ad laudem et honorem Ad obviandum Auctoritas huius. Audite, qui . Casus est iste Casus, super quo Circa prinum . 3 Concilio Constanciensi Coram hoc sacro ; Cum hoc sacrum ct generale Domini mei Dominus noster . - Dum ex certa Ecco occurrit Edler, lieher Ego Johannes Et primo cum fides Et primo disponit Kt primo profitemur . Et videtur Exhortor vos Ex parte nacionis Factum, quod nunc Hec est summaria Hoc primo michi Hoc sacrum Humiliter Inclite Cesar Infraseripta sunt ln generali concilio 1n hac sacra synodo . Inprimis Romanus Johann XXIIT. und das Konzil. 1415 Feb. his 15. » » 14. » Jan. Ende. 1414 Dez. 7—17. 1415 Jan. vor 12. » Feb. 18. » „ vor 7. „ März Ende. „ April 8, „ Jan. nach 12. 1414 Dez. nach 15. 1415 Jan. nach 10. 1415 März nach 2. „ April Mitte. 1414 Dezember (?). 1414 Dez. nach 15. 1415 Feb. Anfang. у » У „ März 29, „ dan. vor 11. » Feb. 27 28. 1414 Dez.zw. 4 u. 17. » » n "7 D » У » 1415 Feh. Mitte E . Anfang. 1414 Dez. 7. 1415 Márz 21—31. » April Ende. „ Jan. Ende. » Feb. 27/28. 3 „ Anfany. 5 „ Ende. » » Mitte. 1415 Jan. 30. 1414 Nov. od. Anf. Dez. 1414 Nov. Nr. 63 39 13 9 66 55 85 20 15 23 73 88 19 47 43 21 62 37 5 1
Strana 155
Initienverzeichnis. Licet per doctrinam . Licet sanctissimus Licet via execucionis. Nec Gregorium . Notificatur Oportet aliquid esse . O quam felicissima Papa, cardinales Presumpcio iuris Presupposita materia Prima veritas i Primo, cum sanctissimus . Primo expediens Primo namque Primo, quia potestas . Primo, quod dom. n.. Primo, quod d. rex Pro responsione . Pro responsione . Quedam apostille Queritur, utrum sequentes Quia christifidelibus Quia imminet disputacio Quia in presenti . 4 Quia possunt verisimiliter. Quia secundum div. script. Quia secundum Tulium Quia vestra celsitudo Quidam vestrarum Quoniam per nonnullos Regie maiestati . Repeto . Sacra regia maiestas Sanctissimus dom. n.. Sanctissimus dom. n. . Sciendum est . Secuntur aliqua, que viden : Secuntur alique conclusiones Sequuntur conclusiones Sequuntur quedam Davisa Si debeat fieri Si in principio i Si placet regie maiestati . Summopere caveant . Super eo, quod dux 1415 „ » „ » > 1414 1415 » „ „ 1414 1415 1414 1415 1414 1415 „ 1415 155 Feb. Anfang. 41 Jan. 31. 38 Feb. Anfang. 45 ” „ 46 März nach 21. 78 Jan. Ende, 82 » Mitte. 30 Jan. vor 12. 24 März Ende, 82 Dez. 7. 8 April 17. 89 Feb. Anfang. 49 Jan. Ende. 36 März 24. 77 Dez. nach 15. 18 Marz 30. 81 Jan. Ende. 31 Dez. nach 15. 16 Feb. Anfang. 51 Dez. 7. 9 Anfang. 53 Jan. 10, 22 Feb. Anfang. 54 1414 Dez. 7—17 11 1415 Feb. Anfang. 52 1414 Dez. 14 » ^" 13 1415 Jan. 12. 28 » » » Feb. nach 21. 68 „ vor 15. 61 „ Anfany. 50 » 21—27. 69 Jan. Mitte. 29 5 Feb. 16. 65 „ 2L 67 Jau. vor 12. 25 „ Ende. 36 Dez. 7. 7 März 19. 75 „ „ 76 April 8. 87 März 18. 74 Jan. 26. 33 Feb. Anfang. 44 Jan. 27. 34
Initienverzeichnis. Licet per doctrinam . Licet sanctissimus Licet via execucionis. Nec Gregorium . Notificatur Oportet aliquid esse . O quam felicissima Papa, cardinales Presumpcio iuris Presupposita materia Prima veritas i Primo, cum sanctissimus . Primo expediens Primo namque Primo, quia potestas . Primo, quod dom. n.. Primo, quod d. rex Pro responsione . Pro responsione . Quedam apostille Queritur, utrum sequentes Quia christifidelibus Quia imminet disputacio Quia in presenti . 4 Quia possunt verisimiliter. Quia secundum div. script. Quia secundum Tulium Quia vestra celsitudo Quidam vestrarum Quoniam per nonnullos Regie maiestati . Repeto . Sacra regia maiestas Sanctissimus dom. n.. Sanctissimus dom. n. . Sciendum est . Secuntur aliqua, que viden : Secuntur alique conclusiones Sequuntur conclusiones Sequuntur quedam Davisa Si debeat fieri Si in principio i Si placet regie maiestati . Summopere caveant . Super eo, quod dux 1415 „ » „ » > 1414 1415 » „ „ 1414 1415 1414 1415 1414 1415 „ 1415 155 Feb. Anfang. 41 Jan. 31. 38 Feb. Anfang. 45 ” „ 46 März nach 21. 78 Jan. Ende, 82 » Mitte. 30 Jan. vor 12. 24 März Ende, 82 Dez. 7. 8 April 17. 89 Feb. Anfang. 49 Jan. Ende. 36 März 24. 77 Dez. nach 15. 18 Marz 30. 81 Jan. Ende. 31 Dez. nach 15. 16 Feb. Anfang. 51 Dez. 7. 9 Anfang. 53 Jan. 10, 22 Feb. Anfang. 54 1414 Dez. 7—17 11 1415 Feb. Anfang. 52 1414 Dez. 14 » ^" 13 1415 Jan. 12. 28 » » » Feb. nach 21. 68 „ vor 15. 61 „ Anfany. 50 » 21—27. 69 Jan. Mitte. 29 5 Feb. 16. 65 „ 2L 67 Jau. vor 12. 25 „ Ende. 36 Dez. 7. 7 März 19. 75 „ „ 76 April 8. 87 März 18. 74 Jan. 26. 33 Feb. Anfang. 44 Jan. 27. 34
Strana 156
156 Tu quisquis es . I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ut ait Tullius Utrum papa Vis cessionis Videtur multis Vulgaris opinio 1415 Feb. vor 7. „ Anfang. „ März Ende. „ „ Feb. Anfang. Feb. Anfang. März Ende 57 40 84 42 58 83 Dazu Nr. 6 . Nr. 20 1414 Dez. 7. „ Dez. od. 1415 Jan.
156 Tu quisquis es . I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ut ait Tullius Utrum papa Vis cessionis Videtur multis Vulgaris opinio 1415 Feb. vor 7. „ Anfang. „ März Ende. „ „ Feb. Anfang. Feb. Anfang. März Ende 57 40 84 42 58 83 Dazu Nr. 6 . Nr. 20 1414 Dez. 7. „ Dez. od. 1415 Jan.
Strana 157
B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 91) Articuli dati per promotores concilii contra Johannem рараш XXIII. Sequitur summa attestacio- num super predictis articulis receptarum. Coram vobis, sancta synodo Constanciensi universalem ec- clesian representante, hic in spiritu sancto legitime congre- gata*), Henricus de Piro licenci- atus in decretis et Johannes de Scribanis de Placencia, promo- tores et procuratores eiusdem sancte synodi, dant et exhibent capitula, posiciones et articulos infrascriptos. Adb) quos pro- bandum se admitti petunt citra tamen onns superflue proba- cionis. I. Inprimis denunciant, . . quod d. Johannes papa XXIII. a tempore iuventutis sue . . . fuit homo male indolis, invere- cundus, impudicus, mendax, parentibus suis rebellis et ino- bediens, plerisque viciis deditus. Ac talis et pro tali fuit commu- niter . . . reputatus ab omnibus ipsius noticiam habentibus . . Et fuit ac est de premissis dif- famatus . . . publice et notorie. Primus articulus probatur per- procuratorem Prusie, per Ange- lotum de Roma de fama; per archiep. Mediolanensem °) de ve- ritate; per prepositum Ungarie et Volmarum Sack de fama; B. de Vincio de fama; Cunczo auditor de fama; per ep. Assis- sinensem, per ep. Narniensem de visu et auditu. Cameracensis cardinalis dicit, quod audivit a papa de multis inobedienciis factis contra multa mandata apostolica, quia modicum cura- bat mandata apostolica, quia iactabat se tenuisse episcopatum Bononiensem contra mandata pape, dum esset in minoribus. 1) L folgt nos,..damus. b) Dafür L: quos ad probandum admitti petlmus. c) Hss meist Mediolannm.
B. Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 91) Articuli dati per promotores concilii contra Johannem рараш XXIII. Sequitur summa attestacio- num super predictis articulis receptarum. Coram vobis, sancta synodo Constanciensi universalem ec- clesian representante, hic in spiritu sancto legitime congre- gata*), Henricus de Piro licenci- atus in decretis et Johannes de Scribanis de Placencia, promo- tores et procuratores eiusdem sancte synodi, dant et exhibent capitula, posiciones et articulos infrascriptos. Adb) quos pro- bandum se admitti petunt citra tamen onns superflue proba- cionis. I. Inprimis denunciant, . . quod d. Johannes papa XXIII. a tempore iuventutis sue . . . fuit homo male indolis, invere- cundus, impudicus, mendax, parentibus suis rebellis et ino- bediens, plerisque viciis deditus. Ac talis et pro tali fuit commu- niter . . . reputatus ab omnibus ipsius noticiam habentibus . . Et fuit ac est de premissis dif- famatus . . . publice et notorie. Primus articulus probatur per- procuratorem Prusie, per Ange- lotum de Roma de fama; per archiep. Mediolanensem °) de ve- ritate; per prepositum Ungarie et Volmarum Sack de fama; B. de Vincio de fama; Cunczo auditor de fama; per ep. Assis- sinensem, per ep. Narniensem de visu et auditu. Cameracensis cardinalis dicit, quod audivit a papa de multis inobedienciis factis contra multa mandata apostolica, quia modicum cura- bat mandata apostolica, quia iactabat se tenuisse episcopatum Bononiensem contra mandata pape, dum esset in minoribus. 1) L folgt nos,..damus. b) Dafür L: quos ad probandum admitti petlmus. c) Hss meist Mediolannm.
Strana 158
158 I. Abschnitt. IJ. Item quod dudum tempore Bonifacii pape 1X. ... d. Jo- hannes per illicita media se procuravit familiarem et cu- bicnlarium prefati d. Bonifacii. Et deinde inter dictum d. B. et quoscumque alios pecunias ha- bentes et dare volentes pro bene- fieiis et aliis spiritnalibus se mediatorem et tractatorem fecit palam, publice et notorie. HI. Item quod d. Johannes . per huiusmodi illicitum que- stum et simoniacam pravitatem ...in pancis temporibus ac- quisivit et congrezavit multam iniquitatis mammonam ... Prop- ter quod extunc divitis nomen et statum assumpsit. ae edificia sibi comparavit . . . IV. D.Johannes mediante limius- modi symoniaca et dampnata peceunia promotus fuit ad car- dinalatum, pro quo solvit ma- gnan summam pecuniarum ... Johann XXIH. und das Konzil. Secundus articulus probatur verus et notorius per F. Deys auditorem, H. Dwerg, per Ange- lotum, per B. de Vincio, per Vol- marum Sack, per H. Kuwt, per archiep. Mediolanensem, P. Nardi, procuratorem ordinis Theutoni- cornm, card. Barensem, card. Aquilegensem. Card. Florentinus deponit, quod audivit a pluribus; ep. Narniensis de veritate et notorietate: Antonius ep. Sefa- ludensis dicit secundam partem articuli veram; ep. Laudensis deponit de fama publica. Tereius articulus probatur per Dwerg, F. Deys verum et noto- rium; B. de Vineio de veritate et. publica fama; H. Bell de veri- tate et notorietate; archiep. Me- diolanensis de veritate et noto- rietate; P. Nardi de notorietate, publica voce et fama communiter reputata; procurator Prusie de notorietate; Leonardus de Ta- runda de communi reputacione: card. Barensis et Aquilegensis de notorietate et veritate; ep. Narniensis de notorietate et veri- tate: card. Florentinus, quod a pluribus audivit, card. Camera- censis deponit ipsum de con- tentis in articulo publice diffa- matum et notorie; ep. Laudensis de fama publica. Quartus articulus probatur per B. de Vincio: dicit papam pro- motum per denarios et audivit hoc a domino suo; et notorium esse hoc in curia; Wohnarus de
158 I. Abschnitt. IJ. Item quod dudum tempore Bonifacii pape 1X. ... d. Jo- hannes per illicita media se procuravit familiarem et cu- bicnlarium prefati d. Bonifacii. Et deinde inter dictum d. B. et quoscumque alios pecunias ha- bentes et dare volentes pro bene- fieiis et aliis spiritnalibus se mediatorem et tractatorem fecit palam, publice et notorie. HI. Item quod d. Johannes . per huiusmodi illicitum que- stum et simoniacam pravitatem ...in pancis temporibus ac- quisivit et congrezavit multam iniquitatis mammonam ... Prop- ter quod extunc divitis nomen et statum assumpsit. ae edificia sibi comparavit . . . IV. D.Johannes mediante limius- modi symoniaca et dampnata peceunia promotus fuit ad car- dinalatum, pro quo solvit ma- gnan summam pecuniarum ... Johann XXIH. und das Konzil. Secundus articulus probatur verus et notorius per F. Deys auditorem, H. Dwerg, per Ange- lotum, per B. de Vincio, per Vol- marum Sack, per H. Kuwt, per archiep. Mediolanensem, P. Nardi, procuratorem ordinis Theutoni- cornm, card. Barensem, card. Aquilegensem. Card. Florentinus deponit, quod audivit a pluribus; ep. Narniensis de veritate et notorietate: Antonius ep. Sefa- ludensis dicit secundam partem articuli veram; ep. Laudensis deponit de fama publica. Tereius articulus probatur per Dwerg, F. Deys verum et noto- rium; B. de Vineio de veritate et. publica fama; H. Bell de veri- tate et notorietate; archiep. Me- diolanensis de veritate et noto- rietate; P. Nardi de notorietate, publica voce et fama communiter reputata; procurator Prusie de notorietate; Leonardus de Ta- runda de communi reputacione: card. Barensis et Aquilegensis de notorietate et veritate; ep. Narniensis de notorietate et veri- tate: card. Florentinus, quod a pluribus audivit, card. Camera- censis deponit ipsum de con- tentis in articulo publice diffa- matum et notorie; ep. Laudensis de fama publica. Quartus articulus probatur per B. de Vincio: dicit papam pro- motum per denarios et audivit hoc a domino suo; et notorium esse hoc in curia; Wohnarus de
Strana 159
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. V. D. Balthasar. post- quam civitatem Bononiensem ut legatns fuisset ingressus, viis lyrannicis pecunias querens, ter- ras ecclesie . . . modo inhumano, impie, inique et crndeliter rexit et gubernavit, ... diversas da- cias, gabellas, exactiones, ex- torsiones et onera insuportabilia eis imposuit. Talliaruim et onerum alias inauditorum fuit inventor. Et tam . . . subditos oppressit, quod civitatem, comitatum et ter- ras ecclesie et cives depaupe- ravit, devastavit et depopulavit, ita quod tempore sui regiminis inulti fuerunt inortui, mnlti profugi, multi exules banniti, exhereditati, depauperati et de- perditi . . Э P. de U. 159 fama communi; H. Kuwt dicit verum ef famam publicam inter eos, qui noverunt eum in curia: archiep. Mediolanensis dicit ve- rum, quia solvit X milia per manus mercatorum Paulo de Ursinis?). Procurator ordinis dicit verum. X Nardi dicit de publica voce et fama et com- muni reputacione et quod dice- batur publice et notorie. Card. Barensis dicit de auditu et credit verissimuni, et quod hioc publice et notorie tenebatnr in curia Ro- mana. Aquilegensis dicit vermnu. Cameracensis dicit ipsmn de contentis in artienlo publice diffamatum et notorium. Quintus articulus probatur per P, Nigrandi: fuisse publicum et notorium. Ep. Narniensis dicit. quod publice audivit contenta et talis publice reputabatur et quod peiora commisit. D. Cunczo dicit contenta esse vera a tempore, quo novit enni, ex quo fuit papa, et quod fuit pnblice de eis diffa- uiatus de contentis in articulo. Prepositus Quinqueecclesiensis deponit de fama. Angelotus audivit a notabilibus, quod sunf. vera et quod notorie sit de contentis diffamatus. Leonensis dicit publicam famam esse in Bononia. F. Deys dicit articulum veruu et audivit, quod peiora fecit quam Nero. B. de Vincio deponit de reputacione notoria. war papstlicher Sôldnerführer.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. V. D. Balthasar. post- quam civitatem Bononiensem ut legatns fuisset ingressus, viis lyrannicis pecunias querens, ter- ras ecclesie . . . modo inhumano, impie, inique et crndeliter rexit et gubernavit, ... diversas da- cias, gabellas, exactiones, ex- torsiones et onera insuportabilia eis imposuit. Talliaruim et onerum alias inauditorum fuit inventor. Et tam . . . subditos oppressit, quod civitatem, comitatum et ter- ras ecclesie et cives depaupe- ravit, devastavit et depopulavit, ita quod tempore sui regiminis inulti fuerunt inortui, mnlti profugi, multi exules banniti, exhereditati, depauperati et de- perditi . . Э P. de U. 159 fama communi; H. Kuwt dicit verum ef famam publicam inter eos, qui noverunt eum in curia: archiep. Mediolanensis dicit ve- rum, quia solvit X milia per manus mercatorum Paulo de Ursinis?). Procurator ordinis dicit verum. X Nardi dicit de publica voce et fama et com- muni reputacione et quod dice- batur publice et notorie. Card. Barensis dicit de auditu et credit verissimuni, et quod hioc publice et notorie tenebatnr in curia Ro- mana. Aquilegensis dicit vermnu. Cameracensis dicit ipsmn de contentis in artienlo publice diffamatum et notorium. Quintus articulus probatur per P, Nigrandi: fuisse publicum et notorium. Ep. Narniensis dicit. quod publice audivit contenta et talis publice reputabatur et quod peiora commisit. D. Cunczo dicit contenta esse vera a tempore, quo novit enni, ex quo fuit papa, et quod fuit pnblice de eis diffa- uiatus de contentis in articulo. Prepositus Quinqueecclesiensis deponit de fama. Angelotus audivit a notabilibus, quod sunf. vera et quod notorie sit de contentis diffamatus. Leonensis dicit publicam famam esse in Bononia. F. Deys dicit articulum veruu et audivit, quod peiora fecit quam Nero. B. de Vincio deponit de reputacione notoria. war papstlicher Sôldnerführer.
Strana 160
160 L. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. VI.B) D. Balthasar ... ad pa- patum illicitis mediis anhelans in mortem bone memorie d. Alexandri pape V. extitit machi- natus, et ut tam ipse quam me- dicus suus magister Daniel de s. Sophia . . . veneno extinque- rentur . . . Wolmarus dicit articulum verum, quia vidit et interfuit. H. Kuwt dicit articulum verum et noto- rium. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum de pu- blica voce et fama. Procurator ordinis dicit articulum verum; ep. Assissinensis verum et noto- rinm; Dwerg valde bene super generalibus. Johannes de Polleyo deponit de fama et notorietate. A. Seffaludensis") dicit verum et notorinm. Sextus probatur1) per d. Cunczo; ep. Narniensis de pu- blica voce et fama; prior Rodi de auditu a notabilibus personis; Angelotus de auditu a pluribus et quod est graviter diffamatus de morte Alexandri. Ep. Assis- sinensis audivit a fide dignis et credit articulum verum. F.) Deys deponit de auditu a fide dignis et credit articulum veruiu. Guido Carpentarii a pluribus audivit. quod procuravit mortem. B. de Vincio, quod audivit, ut supra, et quod est publica vox. Wol- marus dicit, quod audivit ab uno familiari Alexandri, quod intoxi- cavit. H. Kuwt, quod audivit et deponit de certis indiciis. Archiep. Mediolanensis vidit, quod dedit sibi potum 2), et con- questus fuit Alexander se mori- turum morte, qua decessit Inno- cencius papa tunc VII., deno- 1) F. Par. Sesaaludensis. b) Der Arl. fehlt L. c) F. ... verum nur Par. 1) Vgl. Valois IV 311. Der angeblich mitvergiftete Arztwird gar nicht erwähnt! 2) Doch Johannes?
160 L. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. VI.B) D. Balthasar ... ad pa- patum illicitis mediis anhelans in mortem bone memorie d. Alexandri pape V. extitit machi- natus, et ut tam ipse quam me- dicus suus magister Daniel de s. Sophia . . . veneno extinque- rentur . . . Wolmarus dicit articulum verum, quia vidit et interfuit. H. Kuwt dicit articulum verum et noto- rium. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum de pu- blica voce et fama. Procurator ordinis dicit articulum verum; ep. Assissinensis verum et noto- rinm; Dwerg valde bene super generalibus. Johannes de Polleyo deponit de fama et notorietate. A. Seffaludensis") dicit verum et notorinm. Sextus probatur1) per d. Cunczo; ep. Narniensis de pu- blica voce et fama; prior Rodi de auditu a notabilibus personis; Angelotus de auditu a pluribus et quod est graviter diffamatus de morte Alexandri. Ep. Assis- sinensis audivit a fide dignis et credit articulum verum. F.) Deys deponit de auditu a fide dignis et credit articulum veruiu. Guido Carpentarii a pluribus audivit. quod procuravit mortem. B. de Vincio, quod audivit, ut supra, et quod est publica vox. Wol- marus dicit, quod audivit ab uno familiari Alexandri, quod intoxi- cavit. H. Kuwt, quod audivit et deponit de certis indiciis. Archiep. Mediolanensis vidit, quod dedit sibi potum 2), et con- questus fuit Alexander se mori- turum morte, qua decessit Inno- cencius papa tunc VII., deno- 1) F. Par. Sesaaludensis. b) Der Arl. fehlt L. c) F. ... verum nur Par. 1) Vgl. Valois IV 311. Der angeblich mitvergiftete Arztwird gar nicht erwähnt! 2) Doch Johannes?
Strana 161
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 161 tando venenum; et alia indicia et quod publica vox et fama fuit, quod procuravit eciam Inno- cencium intoxicari*). H. Dwerg deponit de publica fama. Anto- nius ep. Cephaludensis ") deponit de publica diffamacione conten- torum in articulo et describit coniecturas late, quas audivit ab elemosinario Alexandri. Ep. Laudensis ad idemn dicit audi- visse a barbitonsore Alexandri. quod, quia id dicebat, quod Johannes intoxicasset Alexan- drum, ideo fecit Johannes eum incarcerari; qui tamen barbiton- sor iuravit verum esse eundei Alexandrum mortuum fuisse veneno. Audivit eciam a ma- gistro Philippino, medico de Me- diolano, qui eundem evisceravit, quod Alexander intoxicatus fuit veneno. Deponit de veneno re- perto et experiencia canis, qui per probam mortuus est. VII. D. Johannes . . . tantum Septimus articulus. Probatur per P. Nigrandi secunda pars practicare scivit post mortem bone memorie d. Alexandri pape articuli, qui dicit hoc esse verum, V., quod in Romanum pontificem publicum et notorium, addens, electus extitit et se Johannem quod scandalizata fuit tota curia. papam XXIII. appellavit et ab Ep. Narniensis dicit esse verum aliis se nominari et appellari articulum et quod audivit ab ore fecit. Et dum crederetur muta- dicti Johannis, quod libencius cione nominis et honoris de viciis pugnaret quam celebraret. An- in virtutes mutatus, fallax fuit gelotus deponit de lama publica opinio. Quinymo contra sanc- quoad practicam papatus et torum patrum decreta et contra negligenciam divinorum. Leo- laudabiles Romane ecclesie con- nensis deponit satis de negli- suetudines veniendo velut paga- gencia. Tarunda deponit supra a) Par. intossicari. b) Par. s0 korr. aus Sefaludensis.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 161 tando venenum; et alia indicia et quod publica vox et fama fuit, quod procuravit eciam Inno- cencium intoxicari*). H. Dwerg deponit de publica fama. Anto- nius ep. Cephaludensis ") deponit de publica diffamacione conten- torum in articulo et describit coniecturas late, quas audivit ab elemosinario Alexandri. Ep. Laudensis ad idemn dicit audi- visse a barbitonsore Alexandri. quod, quia id dicebat, quod Johannes intoxicasset Alexan- drum, ideo fecit Johannes eum incarcerari; qui tamen barbiton- sor iuravit verum esse eundei Alexandrum mortuum fuisse veneno. Audivit eciam a ma- gistro Philippino, medico de Me- diolano, qui eundem evisceravit, quod Alexander intoxicatus fuit veneno. Deponit de veneno re- perto et experiencia canis, qui per probam mortuus est. VII. D. Johannes . . . tantum Septimus articulus. Probatur per P. Nigrandi secunda pars practicare scivit post mortem bone memorie d. Alexandri pape articuli, qui dicit hoc esse verum, V., quod in Romanum pontificem publicum et notorium, addens, electus extitit et se Johannem quod scandalizata fuit tota curia. papam XXIII. appellavit et ab Ep. Narniensis dicit esse verum aliis se nominari et appellari articulum et quod audivit ab ore fecit. Et dum crederetur muta- dicti Johannis, quod libencius cione nominis et honoris de viciis pugnaret quam celebraret. An- in virtutes mutatus, fallax fuit gelotus deponit de lama publica opinio. Quinymo contra sanc- quoad practicam papatus et torum patrum decreta et contra negligenciam divinorum. Leo- laudabiles Romane ecclesie con- nensis deponit satis de negli- suetudines veniendo velut paga- gencia. Tarunda deponit supra a) Par. intossicari. b) Par. s0 korr. aus Sefaludensis.
Strana 162
162 nus divina officia contempsit, secunda parte de auditu; cetera officium pastorale non debite in contenta fores) vera et notoria. Ep. Assissinensis deponit se divinorum administracione exer- scire, quod male intravit papa- cuit, missis et vesperis papali- tum, sed modum exprimere non bus interesse non curavif, horas fuit ausus, quia sub sacramen- canonicas dicere, ieiunia, absti- tali confessione recepit, cetera nencias, ceremonias et alia cano- dicit publica et notoria reputari. nica instituta, ad que omnes christiani et presertim clerici et Prepositus Quinqueecclesiensis dicit articuluim fore verun, salvo ecclesiastici adstringuntur, inxta formam ecclesie servare sprevit. quod nescit, si dixit officium Et si aliquociens celebravit, hoc vel ieiunavit. Cunczo dicit verum fuit currenter, more venatorum de negligencia officiorum, de aliis et armigerorum, et plus, ne cul- de publica voce et fama. Prior paretur totaliter de heresi et Rodi dicit de malo regimine articulum continere veritatei. ne expelleretur a papatu, quain P. Nardi, quod talis quoad se- devocionis vel caritatis causa . .. cundam partem publice reputa- batur. F. Deys deponit primam partem de auditu, secundam, quod non exercuit divina officia, ut debuitb). Wolmarus dicit ar- ticulum fore verum, quia mora- batur secum per annuin cum dimidio. H. Bell, secundain par- tem veram. Archiep. Mediola- nensis bene deponit et dicit articulum fore verum. Procu- rator ordinis dicit articulum verum. Card. Barensis dicit, quod Johannes practicavit se- cum, ut esset papa; quoad se- cundai Ipartem] dicit articulum in se fore verum et notorium; et idemn Aquilegensis. Johannes de Polleyo deponit, quod sit verus, publicus et notorius. Pri- mam partem ep. Laudensis dicit I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) So immer wrieder Hss. b) Hier fehlt Par. und V der Schluß: de fama publica oder Ahnliches.
162 nus divina officia contempsit, secunda parte de auditu; cetera officium pastorale non debite in contenta fores) vera et notoria. Ep. Assissinensis deponit se divinorum administracione exer- scire, quod male intravit papa- cuit, missis et vesperis papali- tum, sed modum exprimere non bus interesse non curavif, horas fuit ausus, quia sub sacramen- canonicas dicere, ieiunia, absti- tali confessione recepit, cetera nencias, ceremonias et alia cano- dicit publica et notoria reputari. nica instituta, ad que omnes christiani et presertim clerici et Prepositus Quinqueecclesiensis dicit articuluim fore verun, salvo ecclesiastici adstringuntur, inxta formam ecclesie servare sprevit. quod nescit, si dixit officium Et si aliquociens celebravit, hoc vel ieiunavit. Cunczo dicit verum fuit currenter, more venatorum de negligencia officiorum, de aliis et armigerorum, et plus, ne cul- de publica voce et fama. Prior paretur totaliter de heresi et Rodi dicit de malo regimine articulum continere veritatei. ne expelleretur a papatu, quain P. Nardi, quod talis quoad se- devocionis vel caritatis causa . .. cundam partem publice reputa- batur. F. Deys deponit primam partem de auditu, secundam, quod non exercuit divina officia, ut debuitb). Wolmarus dicit ar- ticulum fore verum, quia mora- batur secum per annuin cum dimidio. H. Bell, secundain par- tem veram. Archiep. Mediola- nensis bene deponit et dicit articulum fore verum. Procu- rator ordinis dicit articulum verum. Card. Barensis dicit, quod Johannes practicavit se- cum, ut esset papa; quoad se- cundai Ipartem] dicit articulum in se fore verum et notorium; et idemn Aquilegensis. Johannes de Polleyo deponit, quod sit verus, publicus et notorius. Pri- mam partem ep. Laudensis dicit I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) So immer wrieder Hss. b) Hier fehlt Par. und V der Schluß: de fama publica oder Ahnliches.
Strana 163
Auklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 163 audivisse a pluribus; de negli- gencia divinorum dicit esse verum, quia vidit etc. Olorensis deponit de prima parte de cre- dulitate; de divinis neglectis dicit verum; addit, quod ieiuna- vit more Ytalico. Ep. Cephalu- densis dicit papam de contentis in articulo fuisse publice diffa- matum. VIII. D. Johannes fuit et est pauperum oppressor, iusticie per- secutor, iniquorim columpna, symoniacorum statna, carnis cultor, viciorum fex et de vir- tutibus peregrinus, consistoria publica fugiens ac totus somno ac aliis carnalibus desideriis de- ditus, vite et moribus Christi totus contrarius, infaimie specu- lum et omnium maliciarun pro- fundus adinventor, adeo et in tantum ecclesiam Christi scanda- lizans, quod inter Christi fideles vitam et mores snos cognos- centes vulgariter dicitur diabo- lus incarnatus. Octavus probatur per ep. Nar- niensem; credit omnia in arti- culo contenta fore vera. Ep. Cephaludensis dicit articulum verum quoad omnes suas partes et dat multas bonas causas sue sciencie. Ep. Olorensis deponit de negligencia et sompno. Ep. Laudensis communiter andivit. P. Nigrandi dicit, quod vita sua fuit habita et reputata mala et quod scandalizavit ecclesiain et hoc est notorium ubique et quod vocabatur dyabolus. Cunczo dicit contenta vera et esse publicam vocem et famam in curia et extra. Prepositus Quin- queecclesiensis dicit de viciis articulum verum ex fama, de aliis rursus ex sciencia. Nardi, quod propter symoniam et carnis desideria scandalizata est eccle- sia. Prior Rodi dicit verum. Angelotus deponit de veritate oppressionis iusticie. Tarunda de communi reputacione et quoad consistoria de notorietate. Ep. Assissinensis de credulitate et notorietate. F. Deys dicit verum articulum et notorium. B. de
Auklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 163 audivisse a pluribus; de negli- gencia divinorum dicit esse verum, quia vidit etc. Olorensis deponit de prima parte de cre- dulitate; de divinis neglectis dicit verum; addit, quod ieiuna- vit more Ytalico. Ep. Cephalu- densis dicit papam de contentis in articulo fuisse publice diffa- matum. VIII. D. Johannes fuit et est pauperum oppressor, iusticie per- secutor, iniquorim columpna, symoniacorum statna, carnis cultor, viciorum fex et de vir- tutibus peregrinus, consistoria publica fugiens ac totus somno ac aliis carnalibus desideriis de- ditus, vite et moribus Christi totus contrarius, infaimie specu- lum et omnium maliciarun pro- fundus adinventor, adeo et in tantum ecclesiam Christi scanda- lizans, quod inter Christi fideles vitam et mores snos cognos- centes vulgariter dicitur diabo- lus incarnatus. Octavus probatur per ep. Nar- niensem; credit omnia in arti- culo contenta fore vera. Ep. Cephaludensis dicit articulum verum quoad omnes suas partes et dat multas bonas causas sue sciencie. Ep. Olorensis deponit de negligencia et sompno. Ep. Laudensis communiter andivit. P. Nigrandi dicit, quod vita sua fuit habita et reputata mala et quod scandalizavit ecclesiain et hoc est notorium ubique et quod vocabatur dyabolus. Cunczo dicit contenta vera et esse publicam vocem et famam in curia et extra. Prepositus Quin- queecclesiensis dicit de viciis articulum verum ex fama, de aliis rursus ex sciencia. Nardi, quod propter symoniam et carnis desideria scandalizata est eccle- sia. Prior Rodi dicit verum. Angelotus deponit de veritate oppressionis iusticie. Tarunda de communi reputacione et quoad consistoria de notorietate. Ep. Assissinensis de credulitate et notorietate. F. Deys dicit verum articulum et notorium. B. de
Strana 164
164 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. IX.b) D. Johannes papa cum uxore fratris sui et cum sanc- timonialibus incestum, cum vir- ginibus stuprum et cum coniu- gatis adulterium et alia incon- tinencie crimina, propter que ira Dei descendit in filios diffi- dencie, commisit . . . Vincio dicit articulum verun et notorium et quod dicitur peior homo mundi“). Wolmarus dicit articulum verum et notorium et vidit se taliter regere. H. Kuwt dicit articulum verum et noto- rium. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum in omni parte et quod fecit mille mori contra iusticiam. Procurator ordinis dicit verum et notorimn. Johannes de Polleyo dicit arti- culum verum et notorium, salvo si vocabatur dyabolus incar- natus. Nonus probatur per Cunczo- nem de fama publica. Idem prepositus Quinqueecclesiensis. Prior Rodi dicit articulum ve- rum, publicum et notorium. Ep. Narniensis dicit eun de incestu et contentis in articnlo publice diffamatum. H. Dwerg deponit de incestu publice diffamatum et sodomia; de fornicacione et lapsu carnis deponit causam sciencie; et cum infinitis incon- tinenciis vixit. Angelotus dicit de infamia et suspectione in- cestus de monialibus ad idem, de sodomia per totum mundum diffamatus publice et notorie. Leonensis, quod ante papatum audivit, [quod] de incestu et so- domia fuit diffamatus. Ep. Assissi- nensis dicit articulum verum et quod propter hoc scandalum in Roma fuit exortum. F. Deys: articulus est verus et notorius. a) So Hss. b) Dieser Artikel fehlt L.
164 1. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. IX.b) D. Johannes papa cum uxore fratris sui et cum sanc- timonialibus incestum, cum vir- ginibus stuprum et cum coniu- gatis adulterium et alia incon- tinencie crimina, propter que ira Dei descendit in filios diffi- dencie, commisit . . . Vincio dicit articulum verun et notorium et quod dicitur peior homo mundi“). Wolmarus dicit articulum verum et notorium et vidit se taliter regere. H. Kuwt dicit articulum verum et noto- rium. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum in omni parte et quod fecit mille mori contra iusticiam. Procurator ordinis dicit verum et notorimn. Johannes de Polleyo dicit arti- culum verum et notorium, salvo si vocabatur dyabolus incar- natus. Nonus probatur per Cunczo- nem de fama publica. Idem prepositus Quinqueecclesiensis. Prior Rodi dicit articulum ve- rum, publicum et notorium. Ep. Narniensis dicit eun de incestu et contentis in articnlo publice diffamatum. H. Dwerg deponit de incestu publice diffamatum et sodomia; de fornicacione et lapsu carnis deponit causam sciencie; et cum infinitis incon- tinenciis vixit. Angelotus dicit de infamia et suspectione in- cestus de monialibus ad idem, de sodomia per totum mundum diffamatus publice et notorie. Leonensis, quod ante papatum audivit, [quod] de incestu et so- domia fuit diffamatus. Ep. Assissi- nensis dicit articulum verum et quod propter hoc scandalum in Roma fuit exortum. F. Deys: articulus est verus et notorius. a) So Hss. b) Dieser Artikel fehlt L.
Strana 165
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 165 B. de Vincio, quod sit diffamatus publice et ob hoc orta fuit dis- cordia inter cardinalem Mono- plitanum1), cuius soror erat, et ipsum. Wolmarus deponit de fama publica, ut proximus. H. Kuwt scit articulum verum, quia frater suus d. Marinus ipsum Balthazarem proiecit propter hoc de stallis. Archiep. Medio- lanensis deponit de incestu, quod in secreto audivit a fratre pape Marino, quod Marinus reperit papam super ventrem uxoris sue et voluit propter hoc eum interficere. Item cognovit tres sorores et earum patrem*) et matrem; et vix pater evasit et stupravit CCC virgines. Procu- rator ordinis concordat cum proximo et mirabilia dicit se audivisse de masculis in poste- rioribus destructis et de virgini- bus multis etc. Johannes de Pol- leyo dicit, quod audivit a nota- bilibus personis, quod est mul- tum diffamatus de sodomia et apud graves. Ep. Cephaludensis dicit se a multis audivisse, ut in articulo continetur et quod Marinus frater pape semel repe- rit papam super ventrem uxoris sue. De sodomia dicit, quod quidam miles Neapolitanus, no- mine d. Nicolaus Matrone, dum erat legatus, cuidam iuveni ma- a) So die unglanbliche Fassung. 1) Es ist Henricus de Minutulis, card. Neapolitanus.. Ugl. Dietrich von Nicheim. De vita et fatis .. . Johannis XXIII. (Hardt II 337): . . . quin uxorem sui fratris germani haberet Rome in concubinam, que fuit soror carnalis quondam card. Monopolitani.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 165 B. de Vincio, quod sit diffamatus publice et ob hoc orta fuit dis- cordia inter cardinalem Mono- plitanum1), cuius soror erat, et ipsum. Wolmarus deponit de fama publica, ut proximus. H. Kuwt scit articulum verum, quia frater suus d. Marinus ipsum Balthazarem proiecit propter hoc de stallis. Archiep. Medio- lanensis deponit de incestu, quod in secreto audivit a fratre pape Marino, quod Marinus reperit papam super ventrem uxoris sue et voluit propter hoc eum interficere. Item cognovit tres sorores et earum patrem*) et matrem; et vix pater evasit et stupravit CCC virgines. Procu- rator ordinis concordat cum proximo et mirabilia dicit se audivisse de masculis in poste- rioribus destructis et de virgini- bus multis etc. Johannes de Pol- leyo dicit, quod audivit a nota- bilibus personis, quod est mul- tum diffamatus de sodomia et apud graves. Ep. Cephaludensis dicit se a multis audivisse, ut in articulo continetur et quod Marinus frater pape semel repe- rit papam super ventrem uxoris sue. De sodomia dicit, quod quidam miles Neapolitanus, no- mine d. Nicolaus Matrone, dum erat legatus, cuidam iuveni ma- a) So die unglanbliche Fassung. 1) Es ist Henricus de Minutulis, card. Neapolitanus.. Ugl. Dietrich von Nicheim. De vita et fatis .. . Johannis XXIII. (Hardt II 337): . . . quin uxorem sui fratris germani haberet Rome in concubinam, que fuit soror carnalis quondam card. Monopolitani.
Strana 166
166 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. X. D. Johannes papa, vas om- nium peccatorun, pro pecuniis, repulsis dignis, indignos ad of- ficia et beneficia promovit, gra- cias non gratis, beneficia vacan- cia, prelaturas et dignitates ecclesiasticas non magis meritis, set plus offerentibus post vendi- cionem expositam contulit et conferri mandavit litterasque bullatas per mercatorum et nummulariorum manus, ut de mercibns mercari solitum est, vendidit atque vendi iussit et mandavit . . . sculo promisit unam abbatiam, ut consentiret2), et habuit rem secum; et quod de sodomia audivit dictum Johannem a plu- ribus et publice diffamatum. Ep. Laudensis dicit eum publice de contentis in articulo diffamatum et credit, quod articulus dicat verum, quia nominat unum pre- latuin lenonem, qui practicare sibi talia consuevit. Decimus probatur. Corrector deponit, quod publice est diffa- matus de contentis in articulo. P. Nigrandi deponit de publica fama et notorietate. Cunczo dicit articulum verum et reddit bonas causas sciencie. Prepo- situs Quinqueecclesiensis dicit articulum, ut plurimum3), fuisse veruim. Nardi dicit de contentis esse publicam voceni et famam et quod sic dicitur per omnes. Prior Rodi dicit articulum verum et notorium. Dwerg probat clare symoniam et promocionem in- dignorum, deponit per scienciam et dat causas bonas sciencie. Item deponit de notoria diffa- macione. Magister Rodi dicit articulum continere veritatem, quia pro notorio habetur. Ange- lotus dicit articulum verum et reddit bonas causas sciencie et deponit eciam de fama et noto- rietate. Leonensis dicit, quod super contentis in articulo labo- rat publica fama. Tarundus b) dicit articulum veruin et quasi a) So Hss. b) So hier Par. und V.
166 I. Abschuitt. Johann XXIII. und das Konzil. X. D. Johannes papa, vas om- nium peccatorun, pro pecuniis, repulsis dignis, indignos ad of- ficia et beneficia promovit, gra- cias non gratis, beneficia vacan- cia, prelaturas et dignitates ecclesiasticas non magis meritis, set plus offerentibus post vendi- cionem expositam contulit et conferri mandavit litterasque bullatas per mercatorum et nummulariorum manus, ut de mercibns mercari solitum est, vendidit atque vendi iussit et mandavit . . . sculo promisit unam abbatiam, ut consentiret2), et habuit rem secum; et quod de sodomia audivit dictum Johannem a plu- ribus et publice diffamatum. Ep. Laudensis dicit eum publice de contentis in articulo diffamatum et credit, quod articulus dicat verum, quia nominat unum pre- latuin lenonem, qui practicare sibi talia consuevit. Decimus probatur. Corrector deponit, quod publice est diffa- matus de contentis in articulo. P. Nigrandi deponit de publica fama et notorietate. Cunczo dicit articulum verum et reddit bonas causas sciencie. Prepo- situs Quinqueecclesiensis dicit articulum, ut plurimum3), fuisse veruim. Nardi dicit de contentis esse publicam voceni et famam et quod sic dicitur per omnes. Prior Rodi dicit articulum verum et notorium. Dwerg probat clare symoniam et promocionem in- dignorum, deponit per scienciam et dat causas bonas sciencie. Item deponit de notoria diffa- macione. Magister Rodi dicit articulum continere veritatem, quia pro notorio habetur. Ange- lotus dicit articulum verum et reddit bonas causas sciencie et deponit eciam de fama et noto- rietate. Leonensis dicit, quod super contentis in articulo labo- rat publica fama. Tarundus b) dicit articulum veruin et quasi a) So Hss. b) So hier Par. und V.
Strana 167
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 167 apud omnes notorium. Ep. Assis- sinensis dicit articulum verum et notorium et dat bonas causas sciencie, quomodo promovit spu- rium septem annorum in priorem. ltem privavit abbatem in Sublaco et vendidit puero duodecimu an- norum pro decem milibus duca- torum et hoc dicit publicum et notorium. F. Deys dicit articu- lum fore verum et notorium per totum mundum. Guido Carpen- tarii dicit ita audivisse ab omni- bus in curia. B. de Vincio dicit articulum verum, quia vidit mul- tos promoveri per eum ad dig- nitates in decimo anno. Wol- marus dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie, quia vidit. H. Kuwt dicit articulum verun, quia vidit multos indig- nos promoveri, quos nominat et homicidam publicum. Archiep. Mediolanensis dicit articulmu verum et de hoc esse publicaimn vocem et famam pro causa sciencie. Procurator ordinis dicit articulum verun; et vendidisset Deum, si quis voluisset emisse. Card. Barensis dicit articulum verum et dat causas bonas sciencie; et publicum et noto- rium. D. vicecancellarius deponit de publica voce et fama. D. card. Florentinus audivit contenta sepe et sepins et dicit et reputat esse notorium et de promocione in- dignorum dicit se scire. Ep. Narniensis idem. Card. de Ursinis dicit articulum verum et noto-
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 167 apud omnes notorium. Ep. Assis- sinensis dicit articulum verum et notorium et dat bonas causas sciencie, quomodo promovit spu- rium septem annorum in priorem. ltem privavit abbatem in Sublaco et vendidit puero duodecimu an- norum pro decem milibus duca- torum et hoc dicit publicum et notorium. F. Deys dicit articu- lum fore verum et notorium per totum mundum. Guido Carpen- tarii dicit ita audivisse ab omni- bus in curia. B. de Vincio dicit articulum verum, quia vidit mul- tos promoveri per eum ad dig- nitates in decimo anno. Wol- marus dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie, quia vidit. H. Kuwt dicit articulum verun, quia vidit multos indig- nos promoveri, quos nominat et homicidam publicum. Archiep. Mediolanensis dicit articulmu verum et de hoc esse publicaimn vocem et famam pro causa sciencie. Procurator ordinis dicit articulum verun; et vendidisset Deum, si quis voluisset emisse. Card. Barensis dicit articulum verum et dat causas bonas sciencie; et publicum et noto- rium. D. vicecancellarius deponit de publica voce et fama. D. card. Florentinus audivit contenta sepe et sepins et dicit et reputat esse notorium et de promocione in- dignorum dicit se scire. Ep. Narniensis idem. Card. de Ursinis dicit articulum verum et noto-
Strana 168
168 T. Abschnitt. Xl. Papa Johannes novum et inanditumi simonie scelus per- petrando sex parochiales eec- lesias dioeeseos Bononiensis et plnra alia beneficia ecclesiastica pro pecunia numerata vendidit. mere laicis, qui eas tamquam res prophanas eum eorum posses- sionibus, dotibus et iuribus de facto tenent. Ponuntque laici huiusmodi presbyteros ad cele- brandum missas pro suo libito voluntatis. Et plura alia talia enormia fecit . .. XII. Johannes papa precep- toriam Cypri, ordiuis s. Johannis Hyerosolymitani, contulit cui- dam infanti, in V. anno consti- tuto, bastardo vegis Cypri, no- miue Aloysio, pro certa pecunie quantitate. Nec non fructus acancie et spolia ultimi pre- ceptoris defuncti eidem Aloysio infanti vendidit contra ipsius ordinis regularia statuta, pre- sertim eum. huiusmodi bona spolii et vacancie sint bona fis- calia Christi pro solvendis sti- pendiariis contra infideles u) So hier Par, tud V. !) Notarius concilii. Johann XXIII. und das Konzil. rium. Johannes de Polleyo dicit articulum esse publicum et noto- rium. Ep. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Olorensis ep. dicit articulum vermn quoad proinociones indig- norum. Ep. Landensis dicit arti- culum verum et notorium. Undecimus probatur per pri- orem Rodi, qui dicit se audi- visse communiter articulum fore verum et notorium. Tarundo") dicit se hoc a pluribus andivisse et credere fore vernm et no- torium. Duodecimus et decimus tercius probantur per priorem Rodi, qui dicit istos duos fore veros, quia ipsemet solvit peccunias. D. card. Florentinus, card. de Ur- sinis dicunt hoc se audivisse a fratribus ordinis sancti Johan- nis. ldem de magistro Rodi, qui dicit verum, eo quod de pecuniis suis fuerunt solute. Tarunda dicit X11. verum et XIil.; audivit hoc a fratribus s. Johan- nis, quod nou revocavit papa nisi pro pecuniis; de aliis nichil scit. B. de Vincio dicit articulum ve- rum, quia Paulus de Juvenacio !) Vgl. Hardt! IV 19 (falsch 21).
168 T. Abschnitt. Xl. Papa Johannes novum et inanditumi simonie scelus per- petrando sex parochiales eec- lesias dioeeseos Bononiensis et plnra alia beneficia ecclesiastica pro pecunia numerata vendidit. mere laicis, qui eas tamquam res prophanas eum eorum posses- sionibus, dotibus et iuribus de facto tenent. Ponuntque laici huiusmodi presbyteros ad cele- brandum missas pro suo libito voluntatis. Et plura alia talia enormia fecit . .. XII. Johannes papa precep- toriam Cypri, ordiuis s. Johannis Hyerosolymitani, contulit cui- dam infanti, in V. anno consti- tuto, bastardo vegis Cypri, no- miue Aloysio, pro certa pecunie quantitate. Nec non fructus acancie et spolia ultimi pre- ceptoris defuncti eidem Aloysio infanti vendidit contra ipsius ordinis regularia statuta, pre- sertim eum. huiusmodi bona spolii et vacancie sint bona fis- calia Christi pro solvendis sti- pendiariis contra infideles u) So hier Par, tud V. !) Notarius concilii. Johann XXIII. und das Konzil. rium. Johannes de Polleyo dicit articulum esse publicum et noto- rium. Ep. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Olorensis ep. dicit articulum vermn quoad proinociones indig- norum. Ep. Landensis dicit arti- culum verum et notorium. Undecimus probatur per pri- orem Rodi, qui dicit se audi- visse communiter articulum fore verum et notorium. Tarundo") dicit se hoc a pluribus andivisse et credere fore vernm et no- torium. Duodecimus et decimus tercius probantur per priorem Rodi, qui dicit istos duos fore veros, quia ipsemet solvit peccunias. D. card. Florentinus, card. de Ur- sinis dicunt hoc se audivisse a fratribus ordinis sancti Johan- nis. ldem de magistro Rodi, qui dicit verum, eo quod de pecuniis suis fuerunt solute. Tarunda dicit X11. verum et XIil.; audivit hoc a fratribus s. Johan- nis, quod nou revocavit papa nisi pro pecuniis; de aliis nichil scit. B. de Vincio dicit articulum ve- rum, quia Paulus de Juvenacio !) Vgl. Hardt! IV 19 (falsch 21).
Strana 169
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 169 XIII. D. Johannes papa nun- quam predicta revocare voluit nisi cum pactis et condicionibus, que sequuntur: Primo, quod restituerentur regi Cypri pec- cunie, quas dederat pape . . . Item quod darentur pape in continenti et ante omnia sex millia florenorum de camera. Quod fieri oportuit et soluti fnerunt realiter pro Hospitali per priorem Rodi et procura- torem generalis religionis d. Nicolao de Robertis idibus An- gusti, anno V. et per manus Edoardi de Reciis, mercatoris Florentinensis. Pro quibus sic solutis religiosi Hospitalis et predicti remanent adhuc obligati penes mercatores. Item 2) reser- vavit papa tunc ante omnia pro- dicto bastardo in V. anno con- stituto super bonis religionis pensacionem duorum millium florenorum de camera. Item . . . cameram magistralem, que vocatur Netera2) . . . Quibus sic peractis papa fecit eis dari per dictum Eduardun de Reciis mercatorem bullas, qui dictas bullas reservavit usque ad solu- cionem dictorum sex milium florenorum. Quas bullas eidem Eduardo dederat ep. Vultera- tractavit et de Baronto 1) audivit, qui doluit. H. Kuwt audivit a magistro Rodi. Procurator Teutonicorum dicit articulum verum, quia fuit presens, quando magister redarguit papam de hoc. Ep. Narniensis dicit esse verum. nus . . . a) G Neghera. 1) Barontus de Pistorio secretarius. 2) Hier ist die erste Abweichung der Zählung des Druckes bei Hardt IV, 198. Dieser beginut hier Nr. 14. Mansi XXVII 664 hat wie Hss. Da die ge- wöhnliche Schlußformel : est verum oder notorium erst später erfolgt, so dürfte die Nummerierung der Hss u. bei Mansi hier richtig sein.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 169 XIII. D. Johannes papa nun- quam predicta revocare voluit nisi cum pactis et condicionibus, que sequuntur: Primo, quod restituerentur regi Cypri pec- cunie, quas dederat pape . . . Item quod darentur pape in continenti et ante omnia sex millia florenorum de camera. Quod fieri oportuit et soluti fnerunt realiter pro Hospitali per priorem Rodi et procura- torem generalis religionis d. Nicolao de Robertis idibus An- gusti, anno V. et per manus Edoardi de Reciis, mercatoris Florentinensis. Pro quibus sic solutis religiosi Hospitalis et predicti remanent adhuc obligati penes mercatores. Item 2) reser- vavit papa tunc ante omnia pro- dicto bastardo in V. anno con- stituto super bonis religionis pensacionem duorum millium florenorum de camera. Item . . . cameram magistralem, que vocatur Netera2) . . . Quibus sic peractis papa fecit eis dari per dictum Eduardun de Reciis mercatorem bullas, qui dictas bullas reservavit usque ad solu- cionem dictorum sex milium florenorum. Quas bullas eidem Eduardo dederat ep. Vultera- tractavit et de Baronto 1) audivit, qui doluit. H. Kuwt audivit a magistro Rodi. Procurator Teutonicorum dicit articulum verum, quia fuit presens, quando magister redarguit papam de hoc. Ep. Narniensis dicit esse verum. nus . . . a) G Neghera. 1) Barontus de Pistorio secretarius. 2) Hier ist die erste Abweichung der Zählung des Druckes bei Hardt IV, 198. Dieser beginut hier Nr. 14. Mansi XXVII 664 hat wie Hss. Da die ge- wöhnliche Schlußformel : est verum oder notorium erst später erfolgt, so dürfte die Nummerierung der Hss u. bei Mansi hier richtig sein.
Strana 170
170 I. Abschnitt. XIV. D. papa fratrem Jaco- bum de Viriaco expresse professum religiosum Hospitalis a votis, regula et habitn reli- gionis absolvit, de facto ad secülum reduxit et contrahendi matrimonium licenciam dedit sexcentis ducatis datis . . . XV. D. Johannes papa castel- laniam Scalarum, quam dictus frater Jacobus tenebat, ... reservavit et deinde ipsam cui- dam fratri Aimaro de Sosello pecuniis datis contulit . . .!) XVI. Item dicto Aimaro iuveni etatis XIV annorum con- cesserat d. magister Rodi licen- ciam ingrediendi religionem Ho- spitalis . . . Ipse frater Áimarus votorum suorum et salutis pro- prie immemor ... factus inobe- diens et rebellis ad dictam castel- laniam emendan ad papam misit. Guam castellaniam obtinens oni- nia iura conventus .. . Occu- pavit. . licencia per d. Jo- hannem papan! prius vendita et. concessa. XVII. Item quod propter pre- missa in clero et in populo totaque universali ecclesia grave scandalum graviorque d. Johanni pape et Homane curie infamia exortum fuit et suscitatum XVII. Item quod propter hec et alias res patres et d. cardi- nales s. R. e. dictum d. Joban- 1) Vgl. Hardt IV 221 ff. Johann XXIII. und das Konzil. Quartus decimus probatur per magistrum Rodi, qui dicit arti- enium fore verum, hoc dempto, quia nescit, quantani peccuniam solvit. Prior Rodi dicit arti- culum verum, quia scit factun et vidit bullam super eis, que articulo continentur, salva sum- mà peccuniarum, de qua nichil scit. Quintus decimus, sextus deci- inus et septiinus decimus proban- tur per priorem Rodi, qui dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie et magister generalis Rodi dicit decimum septimum articulum verum. Card. de Ursinis dicit decinium septi- mum verun, quia evidencia rei demonstrat. Decimus octavus: Corrector dicit se audivisse contenta a Vivariensi et s. Marci cardinali-
170 I. Abschnitt. XIV. D. papa fratrem Jaco- bum de Viriaco expresse professum religiosum Hospitalis a votis, regula et habitn reli- gionis absolvit, de facto ad secülum reduxit et contrahendi matrimonium licenciam dedit sexcentis ducatis datis . . . XV. D. Johannes papa castel- laniam Scalarum, quam dictus frater Jacobus tenebat, ... reservavit et deinde ipsam cui- dam fratri Aimaro de Sosello pecuniis datis contulit . . .!) XVI. Item dicto Aimaro iuveni etatis XIV annorum con- cesserat d. magister Rodi licen- ciam ingrediendi religionem Ho- spitalis . . . Ipse frater Áimarus votorum suorum et salutis pro- prie immemor ... factus inobe- diens et rebellis ad dictam castel- laniam emendan ad papam misit. Guam castellaniam obtinens oni- nia iura conventus .. . Occu- pavit. . licencia per d. Jo- hannem papan! prius vendita et. concessa. XVII. Item quod propter pre- missa in clero et in populo totaque universali ecclesia grave scandalum graviorque d. Johanni pape et Homane curie infamia exortum fuit et suscitatum XVII. Item quod propter hec et alias res patres et d. cardi- nales s. R. e. dictum d. Joban- 1) Vgl. Hardt IV 221 ff. Johann XXIII. und das Konzil. Quartus decimus probatur per magistrum Rodi, qui dicit arti- enium fore verum, hoc dempto, quia nescit, quantani peccuniam solvit. Prior Rodi dicit arti- culum verum, quia scit factun et vidit bullam super eis, que articulo continentur, salva sum- mà peccuniarum, de qua nichil scit. Quintus decimus, sextus deci- inus et septiinus decimus proban- tur per priorem Rodi, qui dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie et magister generalis Rodi dicit decimum septimum articulum verum. Card. de Ursinis dicit decinium septi- mum verun, quia evidencia rei demonstrat. Decimus octavus: Corrector dicit se audivisse contenta a Vivariensi et s. Marci cardinali-
Strana 171
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. uem papam XXIII. anno primo pontificatus sui inter se et ipsum solum fraternaliter diversis vici- bus corripuerunt ipsumque pre- cibus humilibus et devotis atque salutaribus monitis cum in- stancia requisiverunt, ne Roma- nam et universalem ecclesiam per hninsmodi spiritualium mer- ces et vendiciones scandali- zaret . . . XIX. Item quod d. Johannes papa ob premissam fraternam monicionem animum ... immutans . . . peiora prioribus perpetravit. Kt ubi prius sub typo iusticie non nisi suis fami- liaribus commensalibus datam coronacionis sue in exspectativis graciis dare confinxit, postea post fugain ab urbe Romana cuilibet. indifferenter pro certa florenorun summa, — videlicet XXV florenis auri de camera non 171 bus. Negrandi dicit se audivisse à cardinalibus. €unczo ut pre- cedens. Prior ordinis s. Johannis dicit, quod, dum card. Vivarien- sis corriperet papain, respondit papa ad Vivariensem: Vis tu me hereticare'? Card. Vivari- ensis plenissime probat. Card. de Ursinis dicit verum esse. Card. Florentinus dicit verum, quod per plures cardinales et eciam se ipsum. !) Angelotus dicit,quod est publicum et notorium, quod papa fuit sepe correctus et monitus. Deys dicit articulum verunt, quia audivit a cardinali- bus, quod nonuerunt eum. Archi- ep. Mediolanensis ut precedens. Card. Barensis dicit, quod ipse- uiet monuit eum et sepius et uon tamen se correxit. Card. Aquilegensis dici veruui quia fuit presens, dum d. cardinales eum inonuerunt et ipsemet mo- uuit eum ef tamen non corre- xit se; et hoc est notorium. Decimus nonus: (Corrector dicit, quod post correctionem vendidit datam suam pro pe- cuniis. Prepositus Quinqueec- clesiensis dicit articulum esse verum de fama. Nardi dicit se credere esse vernm et quod est publica vox et fama. Prior Rodi credit articulum verum, quia ab omnibus indistincte id dicitur. Card. de Ursinis dicit, quod audivit et quod est publicum et notorium in curia. Ep. Nar- !) Zu der kurzen Fassung etwa zu ergünzen : correptus fuit.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. uem papam XXIII. anno primo pontificatus sui inter se et ipsum solum fraternaliter diversis vici- bus corripuerunt ipsumque pre- cibus humilibus et devotis atque salutaribus monitis cum in- stancia requisiverunt, ne Roma- nam et universalem ecclesiam per hninsmodi spiritualium mer- ces et vendiciones scandali- zaret . . . XIX. Item quod d. Johannes papa ob premissam fraternam monicionem animum ... immutans . . . peiora prioribus perpetravit. Kt ubi prius sub typo iusticie non nisi suis fami- liaribus commensalibus datam coronacionis sue in exspectativis graciis dare confinxit, postea post fugain ab urbe Romana cuilibet. indifferenter pro certa florenorun summa, — videlicet XXV florenis auri de camera non 171 bus. Negrandi dicit se audivisse à cardinalibus. €unczo ut pre- cedens. Prior ordinis s. Johannis dicit, quod, dum card. Vivarien- sis corriperet papain, respondit papa ad Vivariensem: Vis tu me hereticare'? Card. Vivari- ensis plenissime probat. Card. de Ursinis dicit verum esse. Card. Florentinus dicit verum, quod per plures cardinales et eciam se ipsum. !) Angelotus dicit,quod est publicum et notorium, quod papa fuit sepe correctus et monitus. Deys dicit articulum verunt, quia audivit a cardinali- bus, quod nonuerunt eum. Archi- ep. Mediolanensis ut precedens. Card. Barensis dicit, quod ipse- uiet monuit eum et sepius et uon tamen se correxit. Card. Aquilegensis dici veruui quia fuit presens, dum d. cardinales eum inonuerunt et ipsemet mo- uuit eum ef tamen non corre- xit se; et hoc est notorium. Decimus nonus: (Corrector dicit, quod post correctionem vendidit datam suam pro pe- cuniis. Prepositus Quinqueec- clesiensis dicit articulum esse verum de fama. Nardi dicit se credere esse vernm et quod est publica vox et fama. Prior Rodi credit articulum verum, quia ab omnibus indistincte id dicitur. Card. de Ursinis dicit, quod audivit et quod est publicum et notorium in curia. Ep. Nar- !) Zu der kurzen Fassung etwa zu ergünzen : correptus fuit.
Strana 172
172 r. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. dicta data coronacionis publice niensis deponit esse verum arti- culum, addens bonam causai vendicioni exponebatur in scan- sciencie. Angelotus dicit arti- dalum sedis apostolice et tocius culum verum, publicum et notori- fidei Christiane . . . um. Tarunda dicit articulum verum, quia sic publice tenebatur et reputabatur. Assissinensis ut supraproximus. Dwerg, quod sepe monitus papa semper fac- tus est peior. Deys dicit arti- culum verum et notorium, quia experiencia demonstrat. B. de Vincio dicit articului verum et assignat causas sciencie, quia B. d. Montegoncio recepit pe- cunias nomine pape pro graciis huinsmodi. H. Bell1) dicit arti- culum verum, quia vidit solu- ciones fieri cubiculariis pape. Archiep. Mediolanensis dicit articulum fore verum, quia audi- vit ab uno mediatore archiepis- copo, quem nominare noluit causa honestatis. 2) Procurator ordinis dicit articulum verum, quia scit a centui, qui emeruut huiusmodi gracias. Johannes de Polleyo dicit articulum verum, quia vidit bullas et gracias uni- cuique indistincte dari pro pe- cuniis, eciam pro XV florenis. Ep. Cephaludensis dicit articu- lum verum et notorium. Vicesimus: P. Nigrandi dicit articulum publicum, verum et notorium. Prepositus Quinque- XX. D. Johannes . . . certos referendarios ac cubicularios ac secretarios creavit . . . medi- 1) Sonst Kuwt genannt. 2) Ob der frühere Erzbischof von Athen und in der ersten Zeit Johanns XXIII. Bischof von Volterra und Thesaurar des Papstes bis 141I? Vgl. Guasti. Commissioni di Rinaldo degli Albizzi, I 182,
172 r. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. dicta data coronacionis publice niensis deponit esse verum arti- culum, addens bonam causai vendicioni exponebatur in scan- sciencie. Angelotus dicit arti- dalum sedis apostolice et tocius culum verum, publicum et notori- fidei Christiane . . . um. Tarunda dicit articulum verum, quia sic publice tenebatur et reputabatur. Assissinensis ut supraproximus. Dwerg, quod sepe monitus papa semper fac- tus est peior. Deys dicit arti- culum verum et notorium, quia experiencia demonstrat. B. de Vincio dicit articului verum et assignat causas sciencie, quia B. d. Montegoncio recepit pe- cunias nomine pape pro graciis huinsmodi. H. Bell1) dicit arti- culum verum, quia vidit solu- ciones fieri cubiculariis pape. Archiep. Mediolanensis dicit articulum fore verum, quia audi- vit ab uno mediatore archiepis- copo, quem nominare noluit causa honestatis. 2) Procurator ordinis dicit articulum verum, quia scit a centui, qui emeruut huiusmodi gracias. Johannes de Polleyo dicit articulum verum, quia vidit bullas et gracias uni- cuique indistincte dari pro pe- cuniis, eciam pro XV florenis. Ep. Cephaludensis dicit articu- lum verum et notorium. Vicesimus: P. Nigrandi dicit articulum publicum, verum et notorium. Prepositus Quinque- XX. D. Johannes . . . certos referendarios ac cubicularios ac secretarios creavit . . . medi- 1) Sonst Kuwt genannt. 2) Ob der frühere Erzbischof von Athen und in der ersten Zeit Johanns XXIII. Bischof von Volterra und Thesaurar des Papstes bis 141I? Vgl. Guasti. Commissioni di Rinaldo degli Albizzi, I 182,
Strana 173
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. atores ac procuratores gros- sari et pinguium symoniarum ecclesiarum cathedralium, abba- ciarum . . . et beneficiorum va- cancinm reservatorum, quodque sub nube mediormn fructuum nondum natorum vel percep- torun ante supplicacionem vel saltem recuperacionem literarum apostolicarum impetrantem sol- vere oportuit certam summam ex pacto ... XXI. toribus D. Joliannes litterarum registra- apostolica- a) Archiep. .. . verum fehlt. V. Übrige fehlt. b) Teothon. V ied Par. 173 ecclesiensis dicit articulum esse verum. (ununezo dieit articulum esse verum, maxime de epis- copo Wolterano.!) Prior Rodi dicit articulum verum et quod est publicum et notorium. Card. Vivariensis dicit emm reputari talem publice et notorie. Card. de Ursinis dicit articulum verum. Ep. Narniensis dicit articulum verum, quia. presens fuit, quando solnte fuerunt pro graciis multe pecunie. Magister Rodi dicit pri- mau partem articuli esse notori- anm et famam pnblicam laborare. Angelotus dicit artienlum verum, publicum e£ notorium. Tarunda dicit artieulum verum et credit euni esse notorium. Ep. Assissi- nensis credit articulum verum, quia audivit a multis de Vulterano et aliis. JDeys dicit articuhium veruni et notorium. B. de Vincio dicit articulum verum. Wolmarns dicit articulum verum et [dat] bonam causam sciencie de pacto. H. Bell dicit artienlum verum. Archiep.) Mediolanensis dicit articuluni verum, exceptis refe- rendariis, de quibus nichil scit. Procurator ordinis "lheothoni- coruni") dicit articuluni verum et^) dat bonas causas sciencie. Ep. Olorensis dicit articnlum verum. Vicesinus primus: P. Nigrandi dicit articulum verum et notori- e) V folgt hene deponit; dus !) Val. Archivio storico Italiano, Serie IV Bd. 13 S. 20 ff.: GU. Avanzi dell archivio dé wn Pratese vescovo di Voltera. andere. Reformvorschláge. Dort S. 339 u. f. seine und
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. atores ac procuratores gros- sari et pinguium symoniarum ecclesiarum cathedralium, abba- ciarum . . . et beneficiorum va- cancinm reservatorum, quodque sub nube mediormn fructuum nondum natorum vel percep- torun ante supplicacionem vel saltem recuperacionem literarum apostolicarum impetrantem sol- vere oportuit certam summam ex pacto ... XXI. toribus D. Joliannes litterarum registra- apostolica- a) Archiep. .. . verum fehlt. V. Übrige fehlt. b) Teothon. V ied Par. 173 ecclesiensis dicit articulum esse verum. (ununezo dieit articulum esse verum, maxime de epis- copo Wolterano.!) Prior Rodi dicit articulum verum et quod est publicum et notorium. Card. Vivariensis dicit emm reputari talem publice et notorie. Card. de Ursinis dicit articulum verum. Ep. Narniensis dicit articulum verum, quia. presens fuit, quando solnte fuerunt pro graciis multe pecunie. Magister Rodi dicit pri- mau partem articuli esse notori- anm et famam pnblicam laborare. Angelotus dicit artienlum verum, publicum e£ notorium. Tarunda dicit artieulum verum et credit euni esse notorium. Ep. Assissi- nensis credit articulum verum, quia audivit a multis de Vulterano et aliis. JDeys dicit articuhium veruni et notorium. B. de Vincio dicit articulum verum. Wolmarns dicit articulum verum et [dat] bonam causam sciencie de pacto. H. Bell dicit artienlum verum. Archiep.) Mediolanensis dicit articuluni verum, exceptis refe- rendariis, de quibus nichil scit. Procurator ordinis "lheothoni- coruni") dicit articuluni verum et^) dat bonas causas sciencie. Ep. Olorensis dicit articnlum verum. Vicesinus primus: P. Nigrandi dicit articulum verum et notori- e) V folgt hene deponit; dus !) Val. Archivio storico Italiano, Serie IV Bd. 13 S. 20 ff.: GU. Avanzi dell archivio dé wn Pratese vescovo di Voltera. andere. Reformvorschláge. Dort S. 339 u. f. seine und
Strana 174
174 J. Abschnitt. rum per expressum inhibuit, ne cuiquam sumptum ex registro litterarum | apostolicarum tra- derent, nisi prius et ante oumia pecuniam promissau solutam fore probaretur. Propter quod multos litigantes, qui tantam summam solvere non potuerunt, in clara sua iusticia ob probaci- onis defectum succumbere opor- tuit .. XXII. D. Johannes papa ultra in supraproximis articulis no- minatos certos in Romana curia mercatores deputavit, qui bene- ficia vacancia cnrie pluribus die- bus ad libram ponderarent et plus offerentis supplicacionem reciperent et signari facerent ... XXIII. D. Johannes papa, ne aliqua supplicacio absque symo- nia ac solucione signaretur, om- nibus et singulis referendariis iniunxit, ut nullus sibi suppli- cacioneni signandam aliquain pre- sentaret, nisi nomine referendarii eam presentantis signàta esset. Et quod nullhs quamcumque A) V und Par. Teothon. Johann XXIII. und das Konzil. um, quia expertus est, salvo quod nescit, si propter hoc ali- quis perdidit beneficia sua. Cor- rector dicit articulum verum in reservatis beneficiis. — Cunezo dicit articulum verum, quia vidit. causas in rota perdi propter ea, quod sumptum haberi non potuit pro tanta pecunia, ut articulatur. Prepositus | Quinqueecclesiensis dicit articulum verum. Deys: articuhum verum et dat bonas causas sciencie. B. d. Vincio dicit articulum verum, quia ipse- met expertus est hoc. Wol- marus dicit articulum veruni ex auditu et ab aliis, quibus accidit, H. Bel dicit articulum verum et dat bonam causan sciencie. Procurator ordinis "Theothoni- cormn?) dicit articulum verum et bene deponit. XXII. et XXIII.: D. Hermannus Dwerg bene deponit. Nigrandi dicit secundam particulam XXIII. articuli fuisse et esse notam. Cunczo dicit XXIII. articulum fore verum in beneficiis vacan- tibus. Quinqueecclesiensis supra XXII. deponit de fama, super XXIII. dicit eum fore veruni. Prior Rodi, quod est publicum et notum. Card. de Ursinis XXIII. deponit de auditu a referendariis, quod sit verum. Ep. Narniensis dicit XXII. verum et communiter dicitur; super XXIII. dicit articulum verum et publicum. ^ Magister Rodi dicit
174 J. Abschnitt. rum per expressum inhibuit, ne cuiquam sumptum ex registro litterarum | apostolicarum tra- derent, nisi prius et ante oumia pecuniam promissau solutam fore probaretur. Propter quod multos litigantes, qui tantam summam solvere non potuerunt, in clara sua iusticia ob probaci- onis defectum succumbere opor- tuit .. XXII. D. Johannes papa ultra in supraproximis articulis no- minatos certos in Romana curia mercatores deputavit, qui bene- ficia vacancia cnrie pluribus die- bus ad libram ponderarent et plus offerentis supplicacionem reciperent et signari facerent ... XXIII. D. Johannes papa, ne aliqua supplicacio absque symo- nia ac solucione signaretur, om- nibus et singulis referendariis iniunxit, ut nullus sibi suppli- cacioneni signandam aliquain pre- sentaret, nisi nomine referendarii eam presentantis signàta esset. Et quod nullhs quamcumque A) V und Par. Teothon. Johann XXIII. und das Konzil. um, quia expertus est, salvo quod nescit, si propter hoc ali- quis perdidit beneficia sua. Cor- rector dicit articulum verum in reservatis beneficiis. — Cunezo dicit articulum verum, quia vidit. causas in rota perdi propter ea, quod sumptum haberi non potuit pro tanta pecunia, ut articulatur. Prepositus | Quinqueecclesiensis dicit articulum verum. Deys: articuhum verum et dat bonas causas sciencie. B. d. Vincio dicit articulum verum, quia ipse- met expertus est hoc. Wol- marus dicit articulum veruni ex auditu et ab aliis, quibus accidit, H. Bel dicit articulum verum et dat bonam causan sciencie. Procurator ordinis "Theothoni- cormn?) dicit articulum verum et bene deponit. XXII. et XXIII.: D. Hermannus Dwerg bene deponit. Nigrandi dicit secundam particulam XXIII. articuli fuisse et esse notam. Cunczo dicit XXIII. articulum fore verum in beneficiis vacan- tibus. Quinqueecclesiensis supra XXII. deponit de fama, super XXIII. dicit eum fore veruni. Prior Rodi, quod est publicum et notum. Card. de Ursinis XXIII. deponit de auditu a referendariis, quod sit verum. Ep. Narniensis dicit XXII. verum et communiter dicitur; super XXIII. dicit articulum verum et publicum. ^ Magister Rodi dicit
Strana 175
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 175 supplicacionem de vacanciis sig- nari obtineret, nisi valorem tocius vel medie summe in supplica- cione prius realiter recepisset et ipsi papa responderet et traderet. Alioquin talis referen- darius haberet tantundem sol- vere de suo proprio . . . XXII. notorium. Angelotus super XXII. audivit a pluribus et dicit articulum publicum et notorium; super XXIII. dicit articulum ve- rum, quia audivit ab aliis, qui sol- verunt. Johannes de Poleyo cre- dit XXIII. veraciter esse verum, quia communiter id dicebatur. Ep. Landensis dicit XXII. verum esse, super XXIII. deponit, quod ep. Augustensis de Sabbandia 1) referendarius sibi respondit, quod papa inhibuisset sibi, ne reci- peret supplicaciones pauperum ad porrigendum. Deys dicit, quod XXII. est verus et notorius. Super XXIII. deponit de credu- litate communi in Romana curia. B. de Vincio super XXIII. dicit se audivisse a secretariis maiori- bus, ad quos accessit pro sig- natura obtinenda: Habes pec- cunias? Alias nichil habebis." Vohnarus dicit articulum verum super XXII. ltem super XXIII. dixit se audivisse a cubiculariis. ut articulatur. H. Kuwt dicit XXII. verum; super XXIII. dicit articulum verum, quia vidit solu- cionem fieri ante signaturam sup- plicacionum. Procurator ordinis Theothonicorum dicit articulum veruim et reddit causas sciencie valde bonas. Super XXIII. dicit articulum verum, quia remi- serunt sibi referendarii suppli- caciones et noluerunt signare supplicaciones nisi prius datis peccuniis. De mandato tamen 1) Wohl Ogerius von Aosta, ernannt 1411 Januar 12.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 175 supplicacionem de vacanciis sig- nari obtineret, nisi valorem tocius vel medie summe in supplica- cione prius realiter recepisset et ipsi papa responderet et traderet. Alioquin talis referen- darius haberet tantundem sol- vere de suo proprio . . . XXII. notorium. Angelotus super XXII. audivit a pluribus et dicit articulum publicum et notorium; super XXIII. dicit articulum ve- rum, quia audivit ab aliis, qui sol- verunt. Johannes de Poleyo cre- dit XXIII. veraciter esse verum, quia communiter id dicebatur. Ep. Landensis dicit XXII. verum esse, super XXIII. deponit, quod ep. Augustensis de Sabbandia 1) referendarius sibi respondit, quod papa inhibuisset sibi, ne reci- peret supplicaciones pauperum ad porrigendum. Deys dicit, quod XXII. est verus et notorius. Super XXIII. deponit de credu- litate communi in Romana curia. B. de Vincio super XXIII. dicit se audivisse a secretariis maiori- bus, ad quos accessit pro sig- natura obtinenda: Habes pec- cunias? Alias nichil habebis." Vohnarus dicit articulum verum super XXII. ltem super XXIII. dixit se audivisse a cubiculariis. ut articulatur. H. Kuwt dicit XXII. verum; super XXIII. dicit articulum verum, quia vidit solu- cionem fieri ante signaturam sup- plicacionum. Procurator ordinis Theothonicorum dicit articulum veruim et reddit causas sciencie valde bonas. Super XXIII. dicit articulum verum, quia remi- serunt sibi referendarii suppli- caciones et noluerunt signare supplicaciones nisi prius datis peccuniis. De mandato tamen 1) Wohl Ogerius von Aosta, ernannt 1411 Januar 12.
Strana 176
176 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. super hoc facto non est certus. Ep. Cephaludensis dicit articulum veruin et deponit causas sciencie de quadam plebe") nepotis sui et adhuc post solucionem CXXV ducatorum papa anticipavit da- tam et sic perdidit beneficium et peccunias. XXIV. D. Johannes papa ultra . . . ementibus plerisque bullas vendidit, in quibus scripsit, be- nelicia obtinentes et officia ea in suis manibus resignasse. Et tunc per huiusmodi confictam et mendosai resignacionem, que numquam accidit, contulit vel conferri mandavit pro pecuni- arum certa concordata quanti- tate, multos sic funditus usque ad mendicitatem depauperando palam et publice. XXIV.: Cunczo dicit articulum verum et dat bonas causas sci- encie. Nardi deponit de fama publica. Ep. Narniensis dicit articulum fore verum, publicum et notorium ; dat causas sciencie bonas. Card. Vivariensis dicit se credere articulum fore verum. Card. de Ursinis dicit articulum verum et notorium in curia; ad- didit bonaim causam sciencie et accidit sibi in propria per- sona. Angelotus dicit articulum verum et dat bonas causas sci- encie. Tarunda dicit articulum verum de officiis, de beneficiis non scit. Deys dicit articulum verum et notorimm. H. Bell dicit articulum verum, quia ha- buit causam, quam duxit contra huiusmodi pretensam resignaci- onem. Procurator Theothoni- cornm dicit articulum verum et se scire et dat bonam causam sciencie. Olorensis deponit de publica voce et fama et notori- etate de officiis, de beneficiis nescit. 1) So beide Hes-
176 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. super hoc facto non est certus. Ep. Cephaludensis dicit articulum veruin et deponit causas sciencie de quadam plebe") nepotis sui et adhuc post solucionem CXXV ducatorum papa anticipavit da- tam et sic perdidit beneficium et peccunias. XXIV. D. Johannes papa ultra . . . ementibus plerisque bullas vendidit, in quibus scripsit, be- nelicia obtinentes et officia ea in suis manibus resignasse. Et tunc per huiusmodi confictam et mendosai resignacionem, que numquam accidit, contulit vel conferri mandavit pro pecuni- arum certa concordata quanti- tate, multos sic funditus usque ad mendicitatem depauperando palam et publice. XXIV.: Cunczo dicit articulum verum et dat bonas causas sci- encie. Nardi deponit de fama publica. Ep. Narniensis dicit articulum fore verum, publicum et notorium ; dat causas sciencie bonas. Card. Vivariensis dicit se credere articulum fore verum. Card. de Ursinis dicit articulum verum et notorium in curia; ad- didit bonaim causam sciencie et accidit sibi in propria per- sona. Angelotus dicit articulum verum et dat bonas causas sci- encie. Tarunda dicit articulum verum de officiis, de beneficiis non scit. Deys dicit articulum verum et notorimm. H. Bell dicit articulum verum, quia ha- buit causam, quam duxit contra huiusmodi pretensam resignaci- onem. Procurator Theothoni- cornm dicit articulum verum et se scire et dat bonam causam sciencie. Olorensis deponit de publica voce et fama et notori- etate de officiis, de beneficiis nescit. 1) So beide Hes-
Strana 177
Anklageartikel und Zeugenoussagen gegen Johann XXIII. XXV.) {tem quod per hoc da- hatur occasio multa beneficia emendi, conscienciam laxandi et temeritati timorem Dei post- ponendi. — Devenitque res ad tantum, quod, qui maiorem siun- miam in supplicacione expressit ef. exsolvit. signaturam absque difficultate obtinuit. Idem de sacramentis, indulgen- dispensacionibus et aliis spiritualibus ciis, ecclesiasticis et donis . .. XXVI. D. Johannes papa unum et idem beneficium sepius pluri- bus et diversis personis vel eciam uni et eidem repetitis vicibus et plerumque uni venditum per anticipacionem ante datum alteri ementi conferebat. Et sic simi- liter de graciis expectativis, de- claracionibus et surrogacionibus. Et per imposicionem silenciorum its jam quesitmn absorbnit ... XXVII. D. Johannes papa canonice electos. ydoneos, usque ad saturitatem — appetitus sui solvere non volentes confirmare recusavit; quodque indignos et minus ydoneos ad sunnnas de- sideratas ascendentes scandalose duxit promovendos et promovit. Plerosque eciam invitos de suis 177 (‘unczo dicit omnes tres fore veros. Prepositus Quinqueecclesi- ensis dicit XXV. verum, XXVI. et XXVII veros et notorios. Nardi dicit XXV. verum, XXVI. publi- cium et notorium et quod ecclesia scandalizabatnr; XXVII. credit verum, quia publice et. palam sic dicebatur. Card. de Ursinis dicit XXV. et XXVI. veros, quia audivit ita publice. XXVII. dicit. verum, quia ita vidit et audivit. Angelotus super XXV. dicit pu- blicam vocem et. notoriam esse: super XXVI. dicit verum. Tavun- da super XXV. dicit. articulum verum de beneficiis, de aliis nichil; super XXVI. audivit se- pissime ; siiper XXVII. dicit. arti- culum verum, quia vidit paucos dignos promoveri et. multos in- dignos. Deys dicit articulum XXV. verum, quia notorius esf; XXVI. dicit verum, quia audivit publice et dicit publicum et notorium; XXVII. dicit articulum veruut quia notorium est eo, quod Judeo providisset pro pe- cuniis. Et B. de Vincio dicit super XXV. publican esse vocent et famam; super XXVI. dicit esse de contentis publicam vocem et famam et deponit pro causa ') Dieser Teil gehórt in den ersten Auklageakten bei Hardt 1V 200 noch zu NNV; in der spätern Form con 54 Nummern. in der eine Anzahl aus- gelassen sind. ist er selbständig. Nach den Zeugenawssagen, die hier drei Nummern zusammenfassen, muß er als neue Nummer genommen werden, Eben- so nach. V und P und Mansi XXVII 665. Vgl. die Aussage des Wolmarus, der litteras indulgenciarum zu XXV, anticipaciones et imposiciones silencii zu XXVI und schlechte promociones zu XXVII záhlt. Von lier an stimmen die Nummern des Drucken bei Hardt mit den Nummern der Zeugenaussagen.
Anklageartikel und Zeugenoussagen gegen Johann XXIII. XXV.) {tem quod per hoc da- hatur occasio multa beneficia emendi, conscienciam laxandi et temeritati timorem Dei post- ponendi. — Devenitque res ad tantum, quod, qui maiorem siun- miam in supplicacione expressit ef. exsolvit. signaturam absque difficultate obtinuit. Idem de sacramentis, indulgen- dispensacionibus et aliis spiritualibus ciis, ecclesiasticis et donis . .. XXVI. D. Johannes papa unum et idem beneficium sepius pluri- bus et diversis personis vel eciam uni et eidem repetitis vicibus et plerumque uni venditum per anticipacionem ante datum alteri ementi conferebat. Et sic simi- liter de graciis expectativis, de- claracionibus et surrogacionibus. Et per imposicionem silenciorum its jam quesitmn absorbnit ... XXVII. D. Johannes papa canonice electos. ydoneos, usque ad saturitatem — appetitus sui solvere non volentes confirmare recusavit; quodque indignos et minus ydoneos ad sunnnas de- sideratas ascendentes scandalose duxit promovendos et promovit. Plerosque eciam invitos de suis 177 (‘unczo dicit omnes tres fore veros. Prepositus Quinqueecclesi- ensis dicit XXV. verum, XXVI. et XXVII veros et notorios. Nardi dicit XXV. verum, XXVI. publi- cium et notorium et quod ecclesia scandalizabatnr; XXVII. credit verum, quia publice et. palam sic dicebatur. Card. de Ursinis dicit XXV. et XXVI. veros, quia audivit ita publice. XXVII. dicit. verum, quia ita vidit et audivit. Angelotus super XXV. dicit pu- blicam vocem et. notoriam esse: super XXVI. dicit verum. Tavun- da super XXV. dicit. articulum verum de beneficiis, de aliis nichil; super XXVI. audivit se- pissime ; siiper XXVII. dicit. arti- culum verum, quia vidit paucos dignos promoveri et. multos in- dignos. Deys dicit articulum XXV. verum, quia notorius esf; XXVI. dicit verum, quia audivit publice et dicit publicum et notorium; XXVII. dicit articulum veruut quia notorium est eo, quod Judeo providisset pro pe- cuniis. Et B. de Vincio dicit super XXV. publican esse vocent et famam; super XXVI. dicit esse de contentis publicam vocem et famam et deponit pro causa ') Dieser Teil gehórt in den ersten Auklageakten bei Hardt 1V 200 noch zu NNV; in der spätern Form con 54 Nummern. in der eine Anzahl aus- gelassen sind. ist er selbständig. Nach den Zeugenawssagen, die hier drei Nummern zusammenfassen, muß er als neue Nummer genommen werden, Eben- so nach. V und P und Mansi XXVII 665. Vgl. die Aussage des Wolmarus, der litteras indulgenciarum zu XXV, anticipaciones et imposiciones silencii zu XXVI und schlechte promociones zu XXVII záhlt. Von lier an stimmen die Nummern des Drucken bei Hardt mit den Nummern der Zeugenaussagen.
Strana 178
178 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ecclesiis transtulit, ut viduatas sciencie de visu; super XXVII. dicit esse publicum et notori- carius vendere posset . . . um. Wolmarus super XXV. dicit verum esse, quia recenter papa misit litteras indulgenciarum ad Saxoniam etc; XXVI. dicit arti- culum verum esse, quia vidit pluries anticipaciones et impo- siciones silencii sui*); ad XXVII. dicit articulum verum, quia vidit ip pluribus promocionibus etc. H. Kuwt XXVII. dicit verum, alios duos nescit. Arcbiep. Mediolanensis dicit XXV., XXVI., XXVII. esse veros et de XXVII. dicit, quod ipsum invitun trans- tulit de ecclesia Cremonensi ad unam, cuius titulum nullus novit etc. Procurator ordinis Theotonicorum : XXV. dicit arti- culum verum; XXVI. dicit esse verum; XXVII. dicit articulum verum et dat causam sciencie. Johannes de Poleyo dicit super XXV., quod beneficia plus offerenti dabantur et idem de dispensa- cionibus; super XXVI. dicit arti- culum verum, publicum et notori- um; super XXVII. articulum verum et contenta publica et notoria et dat bonas causas sciencie. Ep. Narniensis dicit XXVII. esse verum, quia vidit et audivit. Cephaludensis dicit XXV. verum ex notoria fama et publica experiencia multorun; super XXVI. dicit articulum verum, notorium; super XXVII. dicit articulum quoad secundam a) So beide HAS.
178 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ecclesiis transtulit, ut viduatas sciencie de visu; super XXVII. dicit esse publicum et notori- carius vendere posset . . . um. Wolmarus super XXV. dicit verum esse, quia recenter papa misit litteras indulgenciarum ad Saxoniam etc; XXVI. dicit arti- culum verum esse, quia vidit pluries anticipaciones et impo- siciones silencii sui*); ad XXVII. dicit articulum verum, quia vidit ip pluribus promocionibus etc. H. Kuwt XXVII. dicit verum, alios duos nescit. Arcbiep. Mediolanensis dicit XXV., XXVI., XXVII. esse veros et de XXVII. dicit, quod ipsum invitun trans- tulit de ecclesia Cremonensi ad unam, cuius titulum nullus novit etc. Procurator ordinis Theotonicorum : XXV. dicit arti- culum verum; XXVI. dicit esse verum; XXVII. dicit articulum verum et dat causam sciencie. Johannes de Poleyo dicit super XXV., quod beneficia plus offerenti dabantur et idem de dispensa- cionibus; super XXVI. dicit arti- culum verum, publicum et notori- um; super XXVII. articulum verum et contenta publica et notoria et dat bonas causas sciencie. Ep. Narniensis dicit XXVII. esse verum, quia vidit et audivit. Cephaludensis dicit XXV. verum ex notoria fama et publica experiencia multorun; super XXVI. dicit articulum verum, notorium; super XXVII. dicit articulum quoad secundam a) So beide HAS.
Strana 179
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 179 XXVIII. Item quod deinde dic- tus papa Johannes concilio Pisano adstrictus pro reformacione ec- clesie in capite et in membris in urbe Romana concilium gene- rale convocavit et ibidem in pluribus sermonibus eciam ante et post et publice correptus et monitus minime se emenda- vit, quin ymo temporis successu continue dyabolico instinctu in- corrigibilis peiora prioribus per- petravit . . . partem verissimum. Laudensis ep. XXVI. dicit articulum verum et dat causam sciencie bonam; XXVII. dicit verum articulum, quia vidit sepissime. Olorensis dicit XXVII. esse verum; de aliis nichil; et dat exempla pro causa sciencie. XXVIII. Corrector dicit arti- culum verum et monicioni fuit presens. Cunczo dicit articulum et in eo contenta esse vera. Quinqueecclesiensis dicit arti- culum esse verum. Prior Rodi de convocacione concilii; et post convocacionem peiora commi- sit; de aliis non constat. Card. de Ursinis dicit publice audivisse. Cameracensis dicit articulum verum, quia interfuit et peiora commisit nec se correxit. Ta- runda dicit articuluin verum et quod sepe interfuit sermonibus. Deys dicit articulum verum et quanto plus correctus, tanto peius fecit. Et hoc dicit esse notorium. Wolmarus, quod fuit monitus per Parisienses nec se emendavit. H. Kuwt dicit arti- culum verum, publicum et notori- um. Procurator ordinis Theoto- nicorum dicit articulum verum, quia fuit in concilio et in ser- monibus. Et papa mandavit sermocinanti, quem nominat, ne ulterius predicaret. Card. Baren- sis dicit articulum verum, quia ipsemet eciam monuit eum nec se emendavit. Johannes de Pol- leyo nescit de monicione, sed 12*
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 179 XXVIII. Item quod deinde dic- tus papa Johannes concilio Pisano adstrictus pro reformacione ec- clesie in capite et in membris in urbe Romana concilium gene- rale convocavit et ibidem in pluribus sermonibus eciam ante et post et publice correptus et monitus minime se emenda- vit, quin ymo temporis successu continue dyabolico instinctu in- corrigibilis peiora prioribus per- petravit . . . partem verissimum. Laudensis ep. XXVI. dicit articulum verum et dat causam sciencie bonam; XXVII. dicit verum articulum, quia vidit sepissime. Olorensis dicit XXVII. esse verum; de aliis nichil; et dat exempla pro causa sciencie. XXVIII. Corrector dicit arti- culum verum et monicioni fuit presens. Cunczo dicit articulum et in eo contenta esse vera. Quinqueecclesiensis dicit arti- culum esse verum. Prior Rodi de convocacione concilii; et post convocacionem peiora commi- sit; de aliis non constat. Card. de Ursinis dicit publice audivisse. Cameracensis dicit articulum verum, quia interfuit et peiora commisit nec se correxit. Ta- runda dicit articuluin verum et quod sepe interfuit sermonibus. Deys dicit articulum verum et quanto plus correctus, tanto peius fecit. Et hoc dicit esse notorium. Wolmarus, quod fuit monitus per Parisienses nec se emendavit. H. Kuwt dicit arti- culum verum, publicum et notori- um. Procurator ordinis Theoto- nicorum dicit articulum verum, quia fuit in concilio et in ser- monibus. Et papa mandavit sermocinanti, quem nominat, ne ulterius predicaret. Card. Baren- sis dicit articulum verum, quia ipsemet eciam monuit eum nec se emendavit. Johannes de Pol- leyo nescit de monicione, sed 12*
Strana 180
180 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XXIX. D. papa Johannes in- dulgencias in mortis articulo, predicacionem crucis, item a pena et culpa absoluciones, ec- clesiarum et altarium portatilium concessiones ac episcoporum consecraciones et abbatum be- nedictiones, reliquias sanctorum, ordines sacros, potestatem in confessionibus absolvendi a pec- catis, actusque, qui per solas spiritus sancti operaciones ad graciam ministrari debeant, pro pecunia vendidit numerata . . . dicit, quod papa Johannes male vixit et ecclesiam Dei pessime rexit et mala malis accumulando et de peiori in peius semper se habuit, ecclesiam Dei et homines scandalizando. Olorensis dicit articulu vermn et notorium. Cephaludensis dicit vidisse, audi- visse et presentem fuisse. Ep. Laudensis dicit articulum verum. XXIX. Cunczo dicit articulum verum de indulgenciis et abso- lucionibus in articulo mortis aa) pena et culpa. Quinqueecclesi- ensis dicit de consecracione episcoporum et ecclesiarum non sibi constare; in aliis dicit arti- culum verum. Card. de Ursinis dicit, quod missi per papam ad predicandum cruciatai sive ver- bum crucis nimiui excesserunt papa sciente et tolerante et propterea ecclesia fuit nimim scandalizata. Ep. Narniensis dicit articulum fore verum et clarum. Angelotus dicit se audi- visse contenta et dicit ex eo scandalizatam ecclesiam. Leo- nensis ep. dicit nichil scire pretei comunem famam. Deys dicit articulium verum, deponit de sciencia et notorietate. Wol- marus dicit articulum verum, quia omnia vendidit et nichil gratis dedit. H. Bell dicit arti- culum verum et dat causam sciencie et nominat personas. Archiep. Mediolanensis dicit arti- culum verum, quia totus mun- a) Hss et.
180 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XXIX. D. papa Johannes in- dulgencias in mortis articulo, predicacionem crucis, item a pena et culpa absoluciones, ec- clesiarum et altarium portatilium concessiones ac episcoporum consecraciones et abbatum be- nedictiones, reliquias sanctorum, ordines sacros, potestatem in confessionibus absolvendi a pec- catis, actusque, qui per solas spiritus sancti operaciones ad graciam ministrari debeant, pro pecunia vendidit numerata . . . dicit, quod papa Johannes male vixit et ecclesiam Dei pessime rexit et mala malis accumulando et de peiori in peius semper se habuit, ecclesiam Dei et homines scandalizando. Olorensis dicit articulu vermn et notorium. Cephaludensis dicit vidisse, audi- visse et presentem fuisse. Ep. Laudensis dicit articulum verum. XXIX. Cunczo dicit articulum verum de indulgenciis et abso- lucionibus in articulo mortis aa) pena et culpa. Quinqueecclesi- ensis dicit de consecracione episcoporum et ecclesiarum non sibi constare; in aliis dicit arti- culum verum. Card. de Ursinis dicit, quod missi per papam ad predicandum cruciatai sive ver- bum crucis nimiui excesserunt papa sciente et tolerante et propterea ecclesia fuit nimim scandalizata. Ep. Narniensis dicit articulum fore verum et clarum. Angelotus dicit se audi- visse contenta et dicit ex eo scandalizatam ecclesiam. Leo- nensis ep. dicit nichil scire pretei comunem famam. Deys dicit articulium verum, deponit de sciencia et notorietate. Wol- marus dicit articulum verum, quia omnia vendidit et nichil gratis dedit. H. Bell dicit arti- culum verum et dat causam sciencie et nominat personas. Archiep. Mediolanensis dicit arti- culum verum, quia totus mun- a) Hss et.
Strana 181
Anklageartikel und Zengenaussagen gegen Johann XXIII. 181 dus plemis est de huiusmodi indulgenciis etc. Procurator Theotonicorum dicit articulum verum de indulgenciis et pre- dicacione crucis et nominat pro causa sciencie multos clericos et laycos, qui emerunt. Item addit, quod semel in Roma pri- vavit omnes penitenciarios, quos noluit restituere ad audiendum confessiones, nisi emerent; et sic per. XV dies non fuerunt confessores et multos peregrinos recedere oportuit de Roma abs- que confessione. Johiannes de Polleyo dicit se audivisse a pluribus fide dignis et credit articulum verum. Cephaluden- sis dicit articulum verum et notorium de scandalizacione uni- versalis ecclesie. XXX. Anno d. MUCCCXII. et XXX., XXXI. Narniensis dicit de meuse Augusti .. . Nicolaus utrumque esse verum, quia vidit de Pistorio 1), mercator Floren- litteras et sigilla et multas bul- tinus et d. Johiannis pape asser- las dicto layco concessas et tus secretarius, laicus coniugatus, quod scandalum multum fuit nuncius et legatus apostolicns inde exortin. F. Deys dicit arti- culum XXX. esse notorium et . . . venit ad partes Brabancie habensque ab eodem d. Johanne addit, quod in certis civitatibus. potestatejn exigendi et per- in Colonia et alibi non luit ad- cipiendi quoddan subsidium, quod missus; super XXXI. dicit arti- fuit decima pars fructuum om- culum verum et addit, quod illi nium beneficiorum in Camera- layco dedit papa tantam auc- censi, Tornaconsi, Leodiensi et toritatem, que suffecisset pro Traiectensi civitatibus et dio- legato de latere. H. Kuwt dicit cesibus; quodque non solventes articulum XXX. esse verum, quia excomnunicare posset per cer- dicit se audivisse ab hiis, a qui- tum ad hoc deputandum sub- bus dictus Nicolaus pecunias delegatum ac suspensionis in extorsit; idem de XXXI. Pro- 1) Uber ihn Urkunden Reg. 341 f. 289, 344 f. 30—35.
Anklageartikel und Zengenaussagen gegen Johann XXIII. 181 dus plemis est de huiusmodi indulgenciis etc. Procurator Theotonicorum dicit articulum verum de indulgenciis et pre- dicacione crucis et nominat pro causa sciencie multos clericos et laycos, qui emerunt. Item addit, quod semel in Roma pri- vavit omnes penitenciarios, quos noluit restituere ad audiendum confessiones, nisi emerent; et sic per. XV dies non fuerunt confessores et multos peregrinos recedere oportuit de Roma abs- que confessione. Johiannes de Polleyo dicit se audivisse a pluribus fide dignis et credit articulum verum. Cephaluden- sis dicit articulum verum et notorium de scandalizacione uni- versalis ecclesie. XXX. Anno d. MUCCCXII. et XXX., XXXI. Narniensis dicit de meuse Augusti .. . Nicolaus utrumque esse verum, quia vidit de Pistorio 1), mercator Floren- litteras et sigilla et multas bul- tinus et d. Johiannis pape asser- las dicto layco concessas et tus secretarius, laicus coniugatus, quod scandalum multum fuit nuncius et legatus apostolicns inde exortin. F. Deys dicit arti- culum XXX. esse notorium et . . . venit ad partes Brabancie habensque ab eodem d. Johanne addit, quod in certis civitatibus. potestatejn exigendi et per- in Colonia et alibi non luit ad- cipiendi quoddan subsidium, quod missus; super XXXI. dicit arti- fuit decima pars fructuum om- culum verum et addit, quod illi nium beneficiorum in Camera- layco dedit papa tantam auc- censi, Tornaconsi, Leodiensi et toritatem, que suffecisset pro Traiectensi civitatibus et dio- legato de latere. H. Kuwt dicit cesibus; quodque non solventes articulum XXX. esse verum, quia excomnunicare posset per cer- dicit se audivisse ab hiis, a qui- tum ad hoc deputandum sub- bus dictus Nicolaus pecunias delegatum ac suspensionis in extorsit; idem de XXXI. Pro- 1) Uber ihn Urkunden Reg. 341 f. 289, 344 f. 30—35.
Strana 182
182 I. Abschnitt. collegia, conventus et capitula interdictique sentencias [con- ferendas| in eorum ecclesias, qui sibi huiusmodi fructuum pecunias non traderent . . . XXXI. D. Johannes papa supra- dicto Nicolao mercatori...com- misit, nut . quibuscumque hominibus utriusque sexus ad sui libitum voluntatis deputare posset confessores, et quod huiusmodi deputati confitentes absolvere possent a pena et a culpa certis tamen peccuniarum taxis inediantibus. Quas quidein pretensas indulgencias idem mer- 'àtor publicari feeit in certis locis, civitatibus et villis, ut. puta Traiecti, Mecheline, Antwerpie et alibi. De quibus maximas pecuniarum suminas exhausit et extorsit christifideles seducen- do... XXXII. Premissa omnia et singula fuerunt et sunt vera, publica et notoria atque pro veris . . . apud clerum et. popu- lum civitatum et diocesium pre- dictarum . .. XXXIIL Anno d. MCCCCXIHF . . . nonnulli ambassiatores tam ex parte illustris regis Francorum et prelatorum regni Francie, quam ex parte alme universitatis studii Parisiensis Rome apud s. Pe- írum in palacio apostolico et camera magna paramentorum, multitudine clevi et — nobilium ibidem in publica audiencia con- gregata ... d. Johanni pape asserta Johann XXIII. und das Konzil. curator ordinis Theotonicorum dicit de XXX. esse verum et addit de aliis ad alias provincias iussis; super XXXI. dicit ut proximus, salvo quod non con- stat sibi de publicacione. (e- phaludensis dicit XXX. articu- jum verum de Nicolao de Pi- storio, quia vidit enm ire et cmm mnltis pecuniis redire; et quod ecclesia Dei fuit inultum ex hoc scandalizata. Ep. Laudensis dicit se audivisse a sociis Nicolai arti- culati contenta in istis duobus articulis esse vera. Card. Came- racensis valde bene deponit circa istam materiam. XXXII. Generalis est et refe- runt se testes ad deposita per eos et quod de eis est publica vox et fama etc. XXXIII. XXXIV. Corrector dicit articulum primum veruni, quia interfuit; supet XXXIV. dicit se non audivisse, quod papa se emendaverit. P. Nigrandi dieit articulum XXXIII. fore verum, quia fuit presens; super XXXIV. dicit non audivisse, quod se emendaverit, sed factus est peior; et de hoc est fama connnunis. Cunczo dicit XXXIII.
182 I. Abschnitt. collegia, conventus et capitula interdictique sentencias [con- ferendas| in eorum ecclesias, qui sibi huiusmodi fructuum pecunias non traderent . . . XXXI. D. Johannes papa supra- dicto Nicolao mercatori...com- misit, nut . quibuscumque hominibus utriusque sexus ad sui libitum voluntatis deputare posset confessores, et quod huiusmodi deputati confitentes absolvere possent a pena et a culpa certis tamen peccuniarum taxis inediantibus. Quas quidein pretensas indulgencias idem mer- 'àtor publicari feeit in certis locis, civitatibus et villis, ut. puta Traiecti, Mecheline, Antwerpie et alibi. De quibus maximas pecuniarum suminas exhausit et extorsit christifideles seducen- do... XXXII. Premissa omnia et singula fuerunt et sunt vera, publica et notoria atque pro veris . . . apud clerum et. popu- lum civitatum et diocesium pre- dictarum . .. XXXIIL Anno d. MCCCCXIHF . . . nonnulli ambassiatores tam ex parte illustris regis Francorum et prelatorum regni Francie, quam ex parte alme universitatis studii Parisiensis Rome apud s. Pe- írum in palacio apostolico et camera magna paramentorum, multitudine clevi et — nobilium ibidem in publica audiencia con- gregata ... d. Johanni pape asserta Johann XXIII. und das Konzil. curator ordinis Theotonicorum dicit de XXX. esse verum et addit de aliis ad alias provincias iussis; super XXXI. dicit ut proximus, salvo quod non con- stat sibi de publicacione. (e- phaludensis dicit XXX. articu- jum verum de Nicolao de Pi- storio, quia vidit enm ire et cmm mnltis pecuniis redire; et quod ecclesia Dei fuit inultum ex hoc scandalizata. Ep. Laudensis dicit se audivisse a sociis Nicolai arti- culati contenta in istis duobus articulis esse vera. Card. Came- racensis valde bene deponit circa istam materiam. XXXII. Generalis est et refe- runt se testes ad deposita per eos et quod de eis est publica vox et fama etc. XXXIII. XXXIV. Corrector dicit articulum primum veruni, quia interfuit; supet XXXIV. dicit se non audivisse, quod papa se emendaverit. P. Nigrandi dieit articulum XXXIII. fore verum, quia fuit presens; super XXXIV. dicit non audivisse, quod se emendaverit, sed factus est peior; et de hoc est fama connnunis. Cunczo dicit XXXIII.
Strana 183
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. XXIII. diffamiam symoniacam et malam vitam malanngque fa- mam per totum et universuin mnundnnm divulgatas exposuerunt, asserentes ecclesiam Dei ob id wirabiliter scandalizatam ; mo- nentes sepe et sepius caritative et requirentes eundem papam Johannem, quatenus a simonie mercibus cessaret atque fructus ante fiendas gracias et signa- turas et. antequam beneficiandus percepisset eosdem, canere apo- stolice solvendos et dandos tol- leret et resecaret seque in vita et moribus emendaret . . . XXXIV. D. Johannes papa XXUI. a supradietis et nonnullis aliis humili et devota monicione cor- reptus a criminibus predictis et 4 scandalis supradictis non ces- savit ... 183 fore verum, quia presens fuit; super XXXIV. dicit fore verum. quia post ea vidit, quod peiora fecit quam antea. Quinqueec- clesiensis dicit ambos esse veros. Nardi dicit XXXIII. verum, quia interfuit; super alio deponit de fama publica. Prior Rodi dicit XXXIII. fore verum. Card. Vi- variensis dicit XXXIIL vermu, quia presens fuit; de altero est fama publica in curia et alibi. Card. de Ursinis dicit de auditu, quia tunc non fuit iu curia, quoad XXXIII; de XXXIV. dicit notori- um. Card. Cameracensis dicit utrumque verum, quia fuit pre- sens; nec se correxit, sed in sua malicia perduravit. Card. de Florencia fuit presens et dicit articulum verum; super XXXIV, credit, quod non se correxit. Angelotus dicit articulum fore veruni, quia presens fuit; super XXXIV. dicit articulum — fore verum, publicum et notorium. Tavunda dicit XXXIII. vernm, quia interfuit; XXXIV. dicit esse verum et uotorium. Assissinen- sis ep. dicit XXXIII. esse verum, XXXIV. dicit esse veruu .et no- torium. Deys dicit XXXIII. fore verun, quia presens fuit; XXXIV. dicit articulum verum et no- torium. B. de Vincio nichil scit de XXXIIL, quia non fnit in curia; super XXXIV. dicit, quod numquam cessavit a malo nec umquam fecit bonum et credit, quod eo non sit peior homo in
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. XXIII. diffamiam symoniacam et malam vitam malanngque fa- mam per totum et universuin mnundnnm divulgatas exposuerunt, asserentes ecclesiam Dei ob id wirabiliter scandalizatam ; mo- nentes sepe et sepius caritative et requirentes eundem papam Johannem, quatenus a simonie mercibus cessaret atque fructus ante fiendas gracias et signa- turas et. antequam beneficiandus percepisset eosdem, canere apo- stolice solvendos et dandos tol- leret et resecaret seque in vita et moribus emendaret . . . XXXIV. D. Johannes papa XXUI. a supradietis et nonnullis aliis humili et devota monicione cor- reptus a criminibus predictis et 4 scandalis supradictis non ces- savit ... 183 fore verum, quia presens fuit; super XXXIV. dicit fore verum. quia post ea vidit, quod peiora fecit quam antea. Quinqueec- clesiensis dicit ambos esse veros. Nardi dicit XXXIII. verum, quia interfuit; super alio deponit de fama publica. Prior Rodi dicit XXXIII. fore verum. Card. Vi- variensis dicit XXXIIL vermu, quia presens fuit; de altero est fama publica in curia et alibi. Card. de Ursinis dicit de auditu, quia tunc non fuit iu curia, quoad XXXIII; de XXXIV. dicit notori- um. Card. Cameracensis dicit utrumque verum, quia fuit pre- sens; nec se correxit, sed in sua malicia perduravit. Card. de Florencia fuit presens et dicit articulum verum; super XXXIV, credit, quod non se correxit. Angelotus dicit articulum fore veruni, quia presens fuit; super XXXIV. dicit articulum — fore verum, publicum et notorium. Tavunda dicit XXXIII. vernm, quia interfuit; XXXIV. dicit esse verum et uotorium. Assissinen- sis ep. dicit XXXIII. esse verum, XXXIV. dicit esse veruu .et no- torium. Deys dicit XXXIII. fore verun, quia presens fuit; XXXIV. dicit articulum verum et no- torium. B. de Vincio nichil scit de XXXIIL, quia non fnit in curia; super XXXIV. dicit, quod numquam cessavit a malo nec umquam fecit bonum et credit, quod eo non sit peior homo in
Strana 184
184 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XXXV. D. Johannes papa XXIII. fuit et est de premissis omnibus et singulis publice et notorie per totum mundum . .. tota- liter divulgatus et diffamatus . .. XXXVI. Item denunciant, . . . quod d. papa bona temporalia mundo. Wolmarus dicit XXXIII. esse verum; XXXIV. dicit verum et notorium. H. Kuwt dicit XXXIII. esse verum, quia interfuit. XXXIV. dicit verum et notori- um. Archiep. Mediolanensis di- cit se nichil scire, quia non fuit in curia. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit XXXIII. fore verum, quia interfuit; XXXIV. dicit verum, quia omni die peius facit, nec se emendat in aliquo. Card. Barensis super XXXIII. dicit articulum verum, quia interfuit; super XXXIV. dicit articulum verum, quia sem- per peioravit vitai suam et ita dicit notorium. Card. Aquile- gensis dicit articulum XXXIII. verum, quia lnit presens; XXXIV. dicit, quod semper fuit incor- rigibilis nec se emendavit, sed continue de die in diem peioravit. Et hoc dicit esse verum et no- torium. Super XXXIV. Johannes de Polleyo deponit de publica fama. Dwerg clarissime probat utrumque. Cephaludensis et Olorensis episcopi dicunt articu- lum XXXIII. fore verum, quia fnerunt presentes. Cephaludensis dicit XXXIV. verissimuiu et no- torium. XXXV. Generalis est et testes referunt se ad deposita per eos. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium, quia semper peins fecit. XXXVI. Ep. Narniensis dicit vera contenta omnia in articulo
184 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XXXV. D. Johannes papa XXIII. fuit et est de premissis omnibus et singulis publice et notorie per totum mundum . .. tota- liter divulgatus et diffamatus . .. XXXVI. Item denunciant, . . . quod d. papa bona temporalia mundo. Wolmarus dicit XXXIII. esse verum; XXXIV. dicit verum et notorium. H. Kuwt dicit XXXIII. esse verum, quia interfuit. XXXIV. dicit verum et notori- um. Archiep. Mediolanensis di- cit se nichil scire, quia non fuit in curia. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit XXXIII. fore verum, quia interfuit; XXXIV. dicit verum, quia omni die peius facit, nec se emendat in aliquo. Card. Barensis super XXXIII. dicit articulum verum, quia interfuit; super XXXIV. dicit articulum verum, quia sem- per peioravit vitai suam et ita dicit notorium. Card. Aquile- gensis dicit articulum XXXIII. verum, quia lnit presens; XXXIV. dicit, quod semper fuit incor- rigibilis nec se emendavit, sed continue de die in diem peioravit. Et hoc dicit esse verum et no- torium. Super XXXIV. Johannes de Polleyo deponit de publica fama. Dwerg clarissime probat utrumque. Cephaludensis et Olorensis episcopi dicunt articu- lum XXXIII. fore verum, quia fnerunt presentes. Cephaludensis dicit XXXIV. verissimuiu et no- torium. XXXV. Generalis est et testes referunt se ad deposita per eos. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium, quia semper peins fecit. XXXVI. Ep. Narniensis dicit vera contenta omnia in articulo
Strana 185
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXill. ecclesie Romane, urbem videlicet Romam et patrimonium ecelesie in?) Italia^ pessime et scanda- lose rexit, oppressiones, angarias et gabells, ut thesaurizaret, adanxit et aliquas de novo ad- invenit totamque subditorum substanciam, quantum in eo fuit, exhausit et sibi inbursavit ipsos- que ecclesie subditos depaupe- ravit turpia lncra undique scan- dalose recolligens pluresque ter- ras Roinane ecclesie sine evidenti necessitate vel utilitate ypotlie- cavit, inpignoravit, aliquas vero alieno quovis tytulo distraxit. Et cum coniniuni Florentino de ilienando Bononiani . tractavit. Urbem Romanam et terram patri- monii ecclesie proditorie capi ... permisit et tacite consensit. Et . nuper de mense Junii amuii d. MCCCOCXIII Romanim populum deserens curialesque suos et. oves in manibus hnuporum et inimicorum suorum tradens ex enlpa sua recessit. scandalose. Propter quod multi curtisani interempti, trucidati, capti, ef. aliqui violenter per marinarios") ad galeas capti et in perpetuam servitutem redacti fuerunt à) Fehlt L. b) (6, L mercenarios. 185 et specialiter duplicando gabellas et triplicando gabellam bis et imposuit daciam decem milium florenorum subditis in Ron, in quorum solucione fuit presens. Idem deporit multas bonas cau- sas sciencie super singulis. Cune- zo dicit articulum verum, quia interfuit et vidit, preterquam de tractatu cum Florentinis de Bononiam alienaudo, quod'nescit. Quinqueecclesiensis dicit arti- eulum verum, salvo de tractatu cim Florentinis et prodicione urbis, que dicit se nescire. Con- stat sibi tamen de multis inter- fectis et spoliatis propter fngam pape. Nardi dicit articulum verum de iniposicione gabellarum et depanperacione HRouianoruni et malo regimine in scandaluni plurimorum et quod tacite con- sensit in prodicioneni ef. per- dicionem Urbis et dat bonas causas sciencie. Angelotus de- ponit de alienacione multorum castrorum, que nominat et. dicit contenta esse vera et de eis publicam — vocem — et — Cami. Tarunda dicit de imposicioni- bus onerum subditis ecclesie esse verum; et deponit de multis pecuniis, de alienaci- onibus castrorum, que nominat ete. Super aliis nichil sibi con- stat. Ep. Assissinensis dicit quoad gabellas, angarias, oppres- siones et alienaciones rerum ecclesiarum articulum esse ve-
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXill. ecclesie Romane, urbem videlicet Romam et patrimonium ecelesie in?) Italia^ pessime et scanda- lose rexit, oppressiones, angarias et gabells, ut thesaurizaret, adanxit et aliquas de novo ad- invenit totamque subditorum substanciam, quantum in eo fuit, exhausit et sibi inbursavit ipsos- que ecclesie subditos depaupe- ravit turpia lncra undique scan- dalose recolligens pluresque ter- ras Roinane ecclesie sine evidenti necessitate vel utilitate ypotlie- cavit, inpignoravit, aliquas vero alieno quovis tytulo distraxit. Et cum coniniuni Florentino de ilienando Bononiani . tractavit. Urbem Romanam et terram patri- monii ecclesie proditorie capi ... permisit et tacite consensit. Et . nuper de mense Junii amuii d. MCCCOCXIII Romanim populum deserens curialesque suos et. oves in manibus hnuporum et inimicorum suorum tradens ex enlpa sua recessit. scandalose. Propter quod multi curtisani interempti, trucidati, capti, ef. aliqui violenter per marinarios") ad galeas capti et in perpetuam servitutem redacti fuerunt à) Fehlt L. b) (6, L mercenarios. 185 et specialiter duplicando gabellas et triplicando gabellam bis et imposuit daciam decem milium florenorum subditis in Ron, in quorum solucione fuit presens. Idem deporit multas bonas cau- sas sciencie super singulis. Cune- zo dicit articulum verum, quia interfuit et vidit, preterquam de tractatu cum Florentinis de Bononiam alienaudo, quod'nescit. Quinqueecclesiensis dicit arti- eulum verum, salvo de tractatu cim Florentinis et prodicione urbis, que dicit se nescire. Con- stat sibi tamen de multis inter- fectis et spoliatis propter fngam pape. Nardi dicit articulum verum de iniposicione gabellarum et depanperacione HRouianoruni et malo regimine in scandaluni plurimorum et quod tacite con- sensit in prodicioneni ef. per- dicionem Urbis et dat bonas causas sciencie. Angelotus de- ponit de alienacione multorum castrorum, que nominat et. dicit contenta esse vera et de eis publicam — vocem — et — Cami. Tarunda dicit de imposicioni- bus onerum subditis ecclesie esse verum; et deponit de multis pecuniis, de alienaci- onibus castrorum, que nominat ete. Super aliis nichil sibi con- stat. Ep. Assissinensis dicit quoad gabellas, angarias, oppres- siones et alienaciones rerum ecclesiarum articulum esse ve-
Strana 186
186 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. rum et notorium et descendit pro causa sciencie ad speciem aliquorum castrorum; et vidit bullas super huiusmodi aliena- cione concessas. De tractatu nichil scit, sed fuga et dampna curtisanorum sunt notoria. Card. de Ursinis dicit de imposicioni- bus gabellarum, angariarum. oppressionum et delapidacione ecclesie Romane articulum esse verum. De ceteris nescit, quia non fnit tunc presens. Deys dicit articulum verum et notori- um. B. de Vincio dicit, quod male gubernavit Urbem et ter- ras ecclesie, quia gravavit anti- quas gabellas et imposnit novas. De alienacione Bononie vel trac- tatu nichil scit. Wolmarns de- ponit de oppressione pauperum, imposicione gabellarum ; de aliis per auditum. H. Kuwt dicit articulum verum et dat causas sciencie, quia eciai a teste ex- torsit pecunias. Archiep. Medio- lanensis dicit articulum vermm: et quia fuliectam in quolibet pe- tito sen mensura vini subtraxit. vocatus fuit papa de la Fulgeta. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie. Card. Barensis dicit, quod ven- didit calices laicis et clericis et constituit infinitas gravaciones etc.; item multa alia, de quibus participavit papa. Card. Aquile- gensis, quod male rexit terras ecclesie et quod hoc sit notori-
186 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. rum et notorium et descendit pro causa sciencie ad speciem aliquorum castrorum; et vidit bullas super huiusmodi aliena- cione concessas. De tractatu nichil scit, sed fuga et dampna curtisanorum sunt notoria. Card. de Ursinis dicit de imposicioni- bus gabellarum, angariarum. oppressionum et delapidacione ecclesie Romane articulum esse verum. De ceteris nescit, quia non fnit tunc presens. Deys dicit articulum verum et notori- um. B. de Vincio dicit, quod male gubernavit Urbem et ter- ras ecclesie, quia gravavit anti- quas gabellas et imposnit novas. De alienacione Bononie vel trac- tatu nichil scit. Wolmarns de- ponit de oppressione pauperum, imposicione gabellarum ; de aliis per auditum. H. Kuwt dicit articulum verum et dat causas sciencie, quia eciai a teste ex- torsit pecunias. Archiep. Medio- lanensis dicit articulum vermm: et quia fuliectam in quolibet pe- tito sen mensura vini subtraxit. vocatus fuit papa de la Fulgeta. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum et dat bonas causas sciencie. Card. Barensis dicit, quod ven- didit calices laicis et clericis et constituit infinitas gravaciones etc.; item multa alia, de quibus participavit papa. Card. Aquile- gensis, quod male rexit terras ecclesie et quod hoc sit notori-
Strana 187
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 187 XXXVII. Propter preimissa et ipso culpante et causam dante multa crimina, videlicet sacri- legia, adulteria, homicidia, spo- liaciones, rapine, furta in Urbe Romana fnerunt commissa . . . uin et publice diffamatus. Cepha- ludensis dicit articulum verum, publicum et notorium quoad malum regimen et imposicionem gabellarum etc. XXXVII. Ep. Narniensis dicit articulum verum et dat causas sciencie et nominat plures tune mortuos. Chnczo dicit articulum veruin et quod spoliatus fuit. ipsemet*). Quinqueecclesiensis dicit articulum fore verum. Nardi: contenta fore vera. Ep. Assissinensis dicit articulum veruin propter fugam et inva- sionem Urbis. Card. de Ursinis dicit andivisse publice, propter fugam et invasionem Urbis acci- disse ea, que in articulo dedu- cuntur. Johannes de Polleyo dicit articulum fore verum, pu- blicum et notorium. Deys dicit articulum veriun, publicum et notorinn et dicit se scire. Wol- marus dicit articulum fore ve- rum. H. Kuwt dicit articulum veruim, quia vidit etc. Procura- tor ordinis Theotonicorun dicit articulum veruin, quia perdidit uitra IV milia florenos; et de- ponit inconveniencias multas specifice. Cephaludensis dicit articulum verum. XXXVIII. tollatur, quia non probatur. XXXVIII. D. Johannes papa . . . multa gravia, inutilia et frustratoria onera eciam Gallicis in Avinione . . . imposuit; . . . ac eciam de dictis civitate Avi- nionensi et comitatu Venusino, a) Beide Hes nur met.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 187 XXXVII. Propter preimissa et ipso culpante et causam dante multa crimina, videlicet sacri- legia, adulteria, homicidia, spo- liaciones, rapine, furta in Urbe Romana fnerunt commissa . . . uin et publice diffamatus. Cepha- ludensis dicit articulum verum, publicum et notorium quoad malum regimen et imposicionem gabellarum etc. XXXVII. Ep. Narniensis dicit articulum verum et dat causas sciencie et nominat plures tune mortuos. Chnczo dicit articulum veruin et quod spoliatus fuit. ipsemet*). Quinqueecclesiensis dicit articulum fore verum. Nardi: contenta fore vera. Ep. Assissinensis dicit articulum veruin propter fugam et inva- sionem Urbis. Card. de Ursinis dicit andivisse publice, propter fugam et invasionem Urbis acci- disse ea, que in articulo dedu- cuntur. Johannes de Polleyo dicit articulum fore verum, pu- blicum et notorium. Deys dicit articulum veriun, publicum et notorinn et dicit se scire. Wol- marus dicit articulum fore ve- rum. H. Kuwt dicit articulum veruim, quia vidit etc. Procura- tor ordinis Theotonicorun dicit articulum veruin, quia perdidit uitra IV milia florenos; et de- ponit inconveniencias multas specifice. Cephaludensis dicit articulum verum. XXXVIII. tollatur, quia non probatur. XXXVIII. D. Johannes papa . . . multa gravia, inutilia et frustratoria onera eciam Gallicis in Avinione . . . imposuit; . . . ac eciam de dictis civitate Avi- nionensi et comitatu Venusino, a) Beide Hes nur met.
Strana 188
188 quos tractavit alienare diversi- mode et maxime in manibus regis Ladislai ponere medianti- bus certis tractatibus contra unionem ecclesie pro magna peccunie quantitate . . . XXXIX. . . . D. Johannes tam in premissis, quam aliis inume- rabilibus casibus et universaliter in omnibus male et pessime ad- ministravit tam in spiritualibus, quam in temporalibus. Et quod fuit et est bonorum Romane ecclesie . . . dilapidator, deva- stator et dissipator, pessimus et inutilis ac damnosus admini- strator, . . . scandalosns vene- licus, homicida, fratrum inter- emptor, carnis vicia per omnia colens . .. adeo, quod in Italia, et quasi tota, capto vocabulo et similitudine a quodam inhuma- nissimo gencium armorum capi- taneo Boldrino") appellato eciam papa Boldrinus*) vocitatur. XXXIX. Generalis; testes refe- runt se ad deposita per eos. Angelotus dicit articulum verum, salvo de homicidio fratris. Item falsificavit monetam, propter quod tota urbs Romana scan- dalizata fuit. Tarunda dicit. quod notorie reputatur talis et pro tali est habitus et credit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum verum et notorium preterquam de venelicio et homicidio fratrum. de quibus nescit. Card. de Ursinis dicit articulum verum quoad ma- lam administracionem in spiri- tualibus et temporalibus et quod de hiis eciam est publice diffa- matus. Vivariensis dicit papam diffainatumb) per°) Italiam in locis, per que transivit, de scan- daloza administracione, vita mala1); sed in speciali pauca novit de premissis. Quinque- ecclesiensis dicit articulum ve- rum, salvo homicidio, veneficio, fratrum interempcione et viciis carnis. Nardi deponit de fama publica; et pro tali publice re- putabatur. Johannes de Polleyo dicit articulum verum, publicum et notorium, salvo quod de homicidio nichil scit. Deys dicit I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) P' Bulderino. b) Fehlt Par. c) Par. in. d) Hss folgt et administracione.
188 quos tractavit alienare diversi- mode et maxime in manibus regis Ladislai ponere medianti- bus certis tractatibus contra unionem ecclesie pro magna peccunie quantitate . . . XXXIX. . . . D. Johannes tam in premissis, quam aliis inume- rabilibus casibus et universaliter in omnibus male et pessime ad- ministravit tam in spiritualibus, quam in temporalibus. Et quod fuit et est bonorum Romane ecclesie . . . dilapidator, deva- stator et dissipator, pessimus et inutilis ac damnosus admini- strator, . . . scandalosns vene- licus, homicida, fratrum inter- emptor, carnis vicia per omnia colens . .. adeo, quod in Italia, et quasi tota, capto vocabulo et similitudine a quodam inhuma- nissimo gencium armorum capi- taneo Boldrino") appellato eciam papa Boldrinus*) vocitatur. XXXIX. Generalis; testes refe- runt se ad deposita per eos. Angelotus dicit articulum verum, salvo de homicidio fratris. Item falsificavit monetam, propter quod tota urbs Romana scan- dalizata fuit. Tarunda dicit. quod notorie reputatur talis et pro tali est habitus et credit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum verum et notorium preterquam de venelicio et homicidio fratrum. de quibus nescit. Card. de Ursinis dicit articulum verum quoad ma- lam administracionem in spiri- tualibus et temporalibus et quod de hiis eciam est publice diffa- matus. Vivariensis dicit papam diffainatumb) per°) Italiam in locis, per que transivit, de scan- daloza administracione, vita mala1); sed in speciali pauca novit de premissis. Quinque- ecclesiensis dicit articulum ve- rum, salvo homicidio, veneficio, fratrum interempcione et viciis carnis. Nardi deponit de fama publica; et pro tali publice re- putabatur. Johannes de Polleyo dicit articulum verum, publicum et notorium, salvo quod de homicidio nichil scit. Deys dicit I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) P' Bulderino. b) Fehlt Par. c) Par. in. d) Hss folgt et administracione.
Strana 189
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 189 XL. ltem quod de premissis . . . Johannes papa fuit et est notorie diffamatus. XLI. D. Johannes papa pecunia saciari nequiens in Gallia similiter absque necessitate nullaque cau- sa racionabili subsistente vendi- dit, distraxit .. . certos reditus, census et proventus atque tributa annua ab antiquo Romane ecclesie debita . . . et presertim Petro affirmando id, quod supra prius deposuit. Wolmarus dicit con- tenta esse notoria. H. Kuwt refert se ad deposita. Item archiep. Mediolanensis deponit. quod propter eins malam vitam vocatus est papa Bolderinus; et in aliis refert se ad deposita per eum. Procurator ordinis Theotonicorum refert se ad de- posita. Card. Barensis deponit. quod eius mala administracio et vita atque mores non solum ecclesiam universalem, sed eciam celum et terram scandalizaverunt et abhominaverunt; et quod hoe est publicum et notorium. Card. Aquilegensis de malo regimine deponit publicum et notorium. Cephaludensis dicit articulum verum quoad scandalum et malum regimen ecclesie, quia notorie scandalizavit ecclesiam. XL. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum et pro tali fuit habitus publice et notorie. Alii referunt se ad prius deposita. Angelotus eciam dicit articulum verum. Tarunda dicit articulum verum et notorium. XLI. Tarunda dicit, quod est verus de Petro Girandi"), quia interfuit tractatui, b) Exhibeatur bulla. a) V Ginardi. b) Par. contractui. 1) Vgl. J. Burckhardt, Kultur d. Renaissance (10. A.) I 25.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 189 XL. ltem quod de premissis . . . Johannes papa fuit et est notorie diffamatus. XLI. D. Johannes papa pecunia saciari nequiens in Gallia similiter absque necessitate nullaque cau- sa racionabili subsistente vendi- dit, distraxit .. . certos reditus, census et proventus atque tributa annua ab antiquo Romane ecclesie debita . . . et presertim Petro affirmando id, quod supra prius deposuit. Wolmarus dicit con- tenta esse notoria. H. Kuwt refert se ad deposita. Item archiep. Mediolanensis deponit. quod propter eins malam vitam vocatus est papa Bolderinus; et in aliis refert se ad deposita per eum. Procurator ordinis Theotonicorum refert se ad de- posita. Card. Barensis deponit. quod eius mala administracio et vita atque mores non solum ecclesiam universalem, sed eciam celum et terram scandalizaverunt et abhominaverunt; et quod hoe est publicum et notorium. Card. Aquilegensis de malo regimine deponit publicum et notorium. Cephaludensis dicit articulum verum quoad scandalum et malum regimen ecclesie, quia notorie scandalizavit ecclesiam. XL. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum et pro tali fuit habitus publice et notorie. Alii referunt se ad prius deposita. Angelotus eciam dicit articulum verum. Tarunda dicit articulum verum et notorium. XLI. Tarunda dicit, quod est verus de Petro Girandi"), quia interfuit tractatui, b) Exhibeatur bulla. a) V Ginardi. b) Par. contractui. 1) Vgl. J. Burckhardt, Kultur d. Renaissance (10. A.) I 25.
Strana 190
190 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Girandi*) et certis aliis personis laicis et secularibus . . . XLII. D. Johannes papa non- nulla diversa bona diversorum ecclesiarum et monasteriorum, . .. presertim ecclesiarum prin- cipis apostolorum, s. Johannis Lateranensis ... necnon de bonis monasteriorum s. Pauli, s. Lau- rencii extra muros, Alexii, s. Fa- biani . .. sola avaricie cecitate seductus vendidit, alienavit . . . adeo, quod in plerisque cessat divinum servicium. Et ubi erant X, XX vel XXX religiosi, hodie non sunt nisi unus, duo vel tres, quasi fame morientes . . . XLII. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum et subiungit speci- ales causas sciencie et specifice nominando personas et mo- nasteria. Angelotus dicit arti- culum publicum et notorium. Card. de Ursinis dicit articulum verum et notorium et pro causis sciencie refert se ad unam cedu- lam, in qua hoc plene scribitur manu propria cardinalis. Nigran- di dixit audivisse a multis nota- bilibus personis et quod laborat publica vox et fama. Cunczo deponit de publica fama. Quin- queecclesiensis dicit articulum verissimum quoad omnes eius partes. Nardi deponit de ali- enacione bonorum ecclesiarum et presertim s. Petri de Urbe et aliarum ecclesiarum et speci- ficat aliqua. Johannes de Polleyo dicit articulum publicum et no- torium. Deys refert se ad priora dicta sua. B. d Vincio deponit, quod papa vendidit clerumb) [in districtu Florentino pro CLXXX u. florenis, quia vidit bullas in Florencia desuper confectas. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum et deponit pro causis sciencie de monte Sublaci et alienacione eius castrorum etc. XLIII. XLIV. non probantur XLIII. D. Johannes papa bona et dotem dicti monasterii s. Laurencii divisit . . . n) G. P Durandi, b) So beide H8s.
190 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Girandi*) et certis aliis personis laicis et secularibus . . . XLII. D. Johannes papa non- nulla diversa bona diversorum ecclesiarum et monasteriorum, . .. presertim ecclesiarum prin- cipis apostolorum, s. Johannis Lateranensis ... necnon de bonis monasteriorum s. Pauli, s. Lau- rencii extra muros, Alexii, s. Fa- biani . .. sola avaricie cecitate seductus vendidit, alienavit . . . adeo, quod in plerisque cessat divinum servicium. Et ubi erant X, XX vel XXX religiosi, hodie non sunt nisi unus, duo vel tres, quasi fame morientes . . . XLII. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum et subiungit speci- ales causas sciencie et specifice nominando personas et mo- nasteria. Angelotus dicit arti- culum publicum et notorium. Card. de Ursinis dicit articulum verum et notorium et pro causis sciencie refert se ad unam cedu- lam, in qua hoc plene scribitur manu propria cardinalis. Nigran- di dixit audivisse a multis nota- bilibus personis et quod laborat publica vox et fama. Cunczo deponit de publica fama. Quin- queecclesiensis dicit articulum verissimum quoad omnes eius partes. Nardi deponit de ali- enacione bonorum ecclesiarum et presertim s. Petri de Urbe et aliarum ecclesiarum et speci- ficat aliqua. Johannes de Polleyo dicit articulum publicum et no- torium. Deys refert se ad priora dicta sua. B. d Vincio deponit, quod papa vendidit clerumb) [in districtu Florentino pro CLXXX u. florenis, quia vidit bullas in Florencia desuper confectas. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum et deponit pro causis sciencie de monte Sublaci et alienacione eius castrorum etc. XLIII. XLIV. non probantur XLIII. D. Johannes papa bona et dotem dicti monasterii s. Laurencii divisit . . . n) G. P Durandi, b) So beide H8s.
Strana 191
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 191 XLIV. D. Johannes papa . . . monasterium s. Alexii vendidit Baptiste de Sabellis ... et, quod deterius est, caput s. Johannis Baptiste, quod erat in mona- sterio monialium s. Sylvestri de dicta Urbe, vendiderat seu pac- tum de tradendo fecerat Floren- tinis pro precio L milium duca- torum. Quod et fecisset, nisi civibus Romanis id per eum revelatum fuisset. Et quia ali- qui eorum de hoc in aperto lo- cuti fuerunt, capti, incarcerati... fuerunt . . . XLV. D. Johannes papa eciain iura, mobilia et immobilia eccle- siarum . . . dicti patrimonii ec- clesie Romane . . . alienavit et dissipavit et presertim plura bona episcopatus Bononiensis et ecclesie s. Petronii Bononiensis. XLV. Tarunda dicit articulum verum et notorium in Bononia adeo, quod nulla tergiversacione potest celari. Nigrandi dicit arti- culum publicum et notorium. Deys dicit articulum verum, quia notorium est. Wolmarus dicit articulum verum et dat bonas cansas sciencie. Archiep. Mediola- nensis dicit articulum verum. Procurator ordinis dicit arti- culum verum et deponit de ven- dicionibus clericorum etc. Card. Florentinus deponit se credere articulum verum. quia audivit hoc ab episcopo Bononiensi, qui mortuus est 1), et credit id notori- um et pro notorio reputari. Cephaludensis dicit articulum verum. Ep. Laudensis dicit se scire de tribus monasteriis, quod est verum. Olorensis, quod publice et notorie dicebatur in 1) Welcher Bischof? Bei Eubel läßt sich für die Zeit Johanns XXIII. keiner nachweisen.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 191 XLIV. D. Johannes papa . . . monasterium s. Alexii vendidit Baptiste de Sabellis ... et, quod deterius est, caput s. Johannis Baptiste, quod erat in mona- sterio monialium s. Sylvestri de dicta Urbe, vendiderat seu pac- tum de tradendo fecerat Floren- tinis pro precio L milium duca- torum. Quod et fecisset, nisi civibus Romanis id per eum revelatum fuisset. Et quia ali- qui eorum de hoc in aperto lo- cuti fuerunt, capti, incarcerati... fuerunt . . . XLV. D. Johannes papa eciain iura, mobilia et immobilia eccle- siarum . . . dicti patrimonii ec- clesie Romane . . . alienavit et dissipavit et presertim plura bona episcopatus Bononiensis et ecclesie s. Petronii Bononiensis. XLV. Tarunda dicit articulum verum et notorium in Bononia adeo, quod nulla tergiversacione potest celari. Nigrandi dicit arti- culum publicum et notorium. Deys dicit articulum verum, quia notorium est. Wolmarus dicit articulum verum et dat bonas cansas sciencie. Archiep. Mediola- nensis dicit articulum verum. Procurator ordinis dicit arti- culum verum et deponit de ven- dicionibus clericorum etc. Card. Florentinus deponit se credere articulum verum. quia audivit hoc ab episcopo Bononiensi, qui mortuus est 1), et credit id notori- um et pro notorio reputari. Cephaludensis dicit articulum verum. Ep. Laudensis dicit se scire de tribus monasteriis, quod est verum. Olorensis, quod publice et notorie dicebatur in 1) Welcher Bischof? Bei Eubel läßt sich für die Zeit Johanns XXIII. keiner nachweisen.
Strana 192
192 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XLVI. D. Johannes papa deci- mas castrorum Centi et Plebis dioceseos Bononiensis, perti- nentes ad mensam episcopalem Bononiensem alienavit laycis fautoribus suis in perpetuum ... XLVII. D. Johannes papa . . . doctoribus studii Bononiensis per plures annos et maxime a promo- cione sua ad papatum stipendia eorum .. . abstulit et removit; et taliter fecit, quod tam nobile et solempne studiuin quasi ad nichilum respective devenit. Et sic est verum. Bononia, ut in articulo conti- netur. XLVI. Tarunda dicit articulum verum, quia vidit litteras et bul- las desuper confectas. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum etc. Ep. Narniensis de- ponit de auditu. XLVII. Tarunda dicit articulum verissimum, publicum et notori- uin in Bononia. Nigrandi dicit esse publicum et notorium. Cune- zo dicit articulum verum. P. Nardi dicit, quod in scolis et extra sepe audivit a doctoribus, quod Johannes subtraxit eis sa- laria et quod protestabantur, quod amplius nollent legere. Ep. Narniensis dicit articulum vermn, quia id sepe audivit a scolaribus et] doctoribus conquerentibus, quod studinm ideo destrueretur, quia non solveret eis; et dicit hoc notorium. Johannes de Pol- leyo dicit articulum verum et notorium. Deys dicit articulum verum, quia audivit querelas auditorum, quod propter non solucionem studium fuit sus- pensum aliquociens. Wolmarus ut proximus testis. H. Kuwt dicit verum, quia vidit studium suspensum per doctores, eo quod eis non solvebatur. Procurator ordinis Theotonicorum dicit arti- culum verum et notorium; et scit ita esse et est communis vox in civitate Bononiensi. Card. de Ursinis hoc dicit publice se audivisse a doctoribus. Vivarien-
192 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XLVI. D. Johannes papa deci- mas castrorum Centi et Plebis dioceseos Bononiensis, perti- nentes ad mensam episcopalem Bononiensem alienavit laycis fautoribus suis in perpetuum ... XLVII. D. Johannes papa . . . doctoribus studii Bononiensis per plures annos et maxime a promo- cione sua ad papatum stipendia eorum .. . abstulit et removit; et taliter fecit, quod tam nobile et solempne studiuin quasi ad nichilum respective devenit. Et sic est verum. Bononia, ut in articulo conti- netur. XLVI. Tarunda dicit articulum verum, quia vidit litteras et bul- las desuper confectas. Archiep. Mediolanensis dicit articulum verum etc. Ep. Narniensis de- ponit de auditu. XLVII. Tarunda dicit articulum verissimum, publicum et notori- uin in Bononia. Nigrandi dicit esse publicum et notorium. Cune- zo dicit articulum verum. P. Nardi dicit, quod in scolis et extra sepe audivit a doctoribus, quod Johannes subtraxit eis sa- laria et quod protestabantur, quod amplius nollent legere. Ep. Narniensis dicit articulum vermn, quia id sepe audivit a scolaribus et] doctoribus conquerentibus, quod studinm ideo destrueretur, quia non solveret eis; et dicit hoc notorium. Johannes de Pol- leyo dicit articulum verum et notorium. Deys dicit articulum verum, quia audivit querelas auditorum, quod propter non solucionem studium fuit sus- pensum aliquociens. Wolmarus ut proximus testis. H. Kuwt dicit verum, quia vidit studium suspensum per doctores, eo quod eis non solvebatur. Procurator ordinis Theotonicorum dicit arti- culum verum et notorium; et scit ita esse et est communis vox in civitate Bononiensi. Card. de Ursinis hoc dicit publice se audivisse a doctoribus. Vivarien-
Strana 193
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. XLVIII. Item quod ...eciam super personas ecclesiasticas . . in toto patrimonio ecclesie gravissima onera, tallias et exaetiones insupportabilia im- posuit ... Ymmo eciam Super alios prelatos ecclesiasticos ali- arum terràrum .. . diversa onera, talias et exactiones solvendas dominis temporalibus . . . et presertim regni Francie, coini- tatus Sabaudie, Provincie etc., nec non communitatum Floren- eie, Venetorum, Senarum et pluri- bus aliis, cum quibus in precio participavit, imposuit, adeo et in tantum, quod dicti ecclesia- Stici fuerunt et sunt tanta pau- pertatis angustia afflicti, ut post propriorum patrimonialium bono- rum consumpcionem necessitate famis libros, calices et orna- menta ecclesiarum vendere sunt coacti . Sicque . . . repu- tatur pàlam, publice et notorie. Finke, Acta concilii Constanciensls. lll. 193 sis idem; dixit se corripuisse papam propter hoc. Corrector audivit hoc a doctoribus. Lau- densis ep. dicit articulum verum, quia vidit studium Bononiense propter causam articulatam de- structum. XLVIII. Nigrandi refert se ad superius deposita. Cunczo, quod est verum, publicum et notorium et quod ipsummet testem talli- avit, incarceravit et exactiona- vit. Quinqueecclesiensis dicit de talliis et aliis in Bononia et Florencia fore publicum et noto- rium, P. Nardi dicit, quod scit, quod in Ronia pluries in anno iniposuit tallias et per hoc clerus fuit depauperatus, ut in articulo continetur. Card. Florentinus dieit articulum verum, prout sepius audivit. Ep. Narniensis dicit de imposicione talliarum, quod est articulus verus et quod papà participavit XX milia a Florentinis, quibus concessit papà, quod LXXX milia exi- gerent. Johannes de Poleyo dicit articulum verum. Deys dicit articulum verum et noto- rium. B. de Vincio dicit ut in articulo de dilapidacione. Wol- marus dicit articulum verum, quia vidit litteras. H. Kuwt dicit articu- lum verum. Procurator ordinis Theotonicorum dicit verum in Italia, quoad alias partes nescit. Cephaludensis et Laudensis epis- copi dicunt articulum verum et uterque reddunt causas sciencie. 13
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. XLVIII. Item quod ...eciam super personas ecclesiasticas . . in toto patrimonio ecclesie gravissima onera, tallias et exaetiones insupportabilia im- posuit ... Ymmo eciam Super alios prelatos ecclesiasticos ali- arum terràrum .. . diversa onera, talias et exactiones solvendas dominis temporalibus . . . et presertim regni Francie, coini- tatus Sabaudie, Provincie etc., nec non communitatum Floren- eie, Venetorum, Senarum et pluri- bus aliis, cum quibus in precio participavit, imposuit, adeo et in tantum, quod dicti ecclesia- Stici fuerunt et sunt tanta pau- pertatis angustia afflicti, ut post propriorum patrimonialium bono- rum consumpcionem necessitate famis libros, calices et orna- menta ecclesiarum vendere sunt coacti . Sicque . . . repu- tatur pàlam, publice et notorie. Finke, Acta concilii Constanciensls. lll. 193 sis idem; dixit se corripuisse papam propter hoc. Corrector audivit hoc a doctoribus. Lau- densis ep. dicit articulum verum, quia vidit studium Bononiense propter causam articulatam de- structum. XLVIII. Nigrandi refert se ad superius deposita. Cunczo, quod est verum, publicum et notorium et quod ipsummet testem talli- avit, incarceravit et exactiona- vit. Quinqueecclesiensis dicit de talliis et aliis in Bononia et Florencia fore publicum et noto- rium, P. Nardi dicit, quod scit, quod in Ronia pluries in anno iniposuit tallias et per hoc clerus fuit depauperatus, ut in articulo continetur. Card. Florentinus dieit articulum verum, prout sepius audivit. Ep. Narniensis dicit de imposicione talliarum, quod est articulus verus et quod papà participavit XX milia a Florentinis, quibus concessit papà, quod LXXX milia exi- gerent. Johannes de Poleyo dicit articulum verum. Deys dicit articulum verum et noto- rium. B. de Vincio dicit ut in articulo de dilapidacione. Wol- marus dicit articulum verum, quia vidit litteras. H. Kuwt dicit articu- lum verum. Procurator ordinis Theotonicorum dicit verum in Italia, quoad alias partes nescit. Cephaludensis et Laudensis epis- copi dicunt articulum verum et uterque reddunt causas sciencie. 13
Strana 194
194 I. Abschnitt. Johann XXIII. nnd das Konzil. XLIX. Item quod propter pre- missa tota ecclesia Dei notorie fuit scandalizata. Et ita fuit et est verum, palam, publicum et notorium. L. Item quod horrida dete- standorum criminum fama . . . pluries et sepe christianorum prin- cipum tociusque populi christi- ani, proh dolor, aures penetravit ; et in tantum, quod serenissimus . . . d. Sigismundus Romanorum et Hungarie rex . . . in Lom- bardia existens ad civitatem Lau- XLIX. Ep. Narniensis dicit esse verum, quia notorium. Johannes de Polleyo dicit de depositis per eum esse verum. Corrector refert se ad prius deposita. Nigrandi refert se ad prius dicta. Cunczo dicit arti- culum verum. Angelotus dicit articulum verum. Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum. Ostiensis dicit articulum esse notorium; in eius persona tota ecclesia scandalizabatur. De Ur- sinis dicit articulum esse verum de depositis per eum. Tarunda dicit articulum esse verum. Ep. Assissinensis dicit articulum esse verum de depositis per eum. Deys, B. de Vincio, Wol- marus deponunt ut supra de notorietate. Archiep. Mediola- nensis dicit articulum verum, quia ecclesia nunquam fuittantum scandalizata sicut sub papa Jo- hanne. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit ut sepius et affir- mative, ad que se refert. Card. Barensis et Aquilegensis dicunt ut supra ecclesiam per Johannem scandalizatam. Cephaludensis di- cit articulum verum et notorium. L. Nigrandi dicit, quod sepe audivit, ut in articulo contine- tur, et de hoc fuit publica vox et fama. Quinqueecclesiensis di- cit, quod de indictione concilii sibi constat; de aliis non. Nardi credit articulum verum, quia publice audivit hoc dici in Bononia. Ostiensis dicit, quod
194 I. Abschnitt. Johann XXIII. nnd das Konzil. XLIX. Item quod propter pre- missa tota ecclesia Dei notorie fuit scandalizata. Et ita fuit et est verum, palam, publicum et notorium. L. Item quod horrida dete- standorum criminum fama . . . pluries et sepe christianorum prin- cipum tociusque populi christi- ani, proh dolor, aures penetravit ; et in tantum, quod serenissimus . . . d. Sigismundus Romanorum et Hungarie rex . . . in Lom- bardia existens ad civitatem Lau- XLIX. Ep. Narniensis dicit esse verum, quia notorium. Johannes de Polleyo dicit de depositis per eum esse verum. Corrector refert se ad prius deposita. Nigrandi refert se ad prius dicta. Cunczo dicit arti- culum verum. Angelotus dicit articulum verum. Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum. Ostiensis dicit articulum esse notorium; in eius persona tota ecclesia scandalizabatur. De Ur- sinis dicit articulum esse verum de depositis per eum. Tarunda dicit articulum esse verum. Ep. Assissinensis dicit articulum esse verum de depositis per eum. Deys, B. de Vincio, Wol- marus deponunt ut supra de notorietate. Archiep. Mediola- nensis dicit articulum verum, quia ecclesia nunquam fuittantum scandalizata sicut sub papa Jo- hanne. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit ut sepius et affir- mative, ad que se refert. Card. Barensis et Aquilegensis dicunt ut supra ecclesiam per Johannem scandalizatam. Cephaludensis di- cit articulum verum et notorium. L. Nigrandi dicit, quod sepe audivit, ut in articulo contine- tur, et de hoc fuit publica vox et fama. Quinqueecclesiensis di- cit, quod de indictione concilii sibi constat; de aliis non. Nardi credit articulum verum, quia publice audivit hoc dici in Bononia. Ostiensis dicit, quod
Strana 195
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. densem applicuit dictumque d. Johannem papam ibidem ad- venientem humili et devota prece rogavit, quatenus moreul et vi- tam einendaret . .. Et concili- nni generale in aliquo loco securo . indicere suasit. LI. Ttem quod d. d. Johannes papa XXIII. precibus dicti sere- nissimi principis ... condescen- dens amplius a viciis huiusmodi scandalosis et presertim simo- niaca heresi abstinere spopondit et hanc civitatem Constancien- sem ... pro concilio generali celebrando elegit . .. LIL Deinde d. Johannes Bo- noniamrediensin pristinam et pei- orem symoniam recidivavit, fal- Sas datarum anticipaciones ven- didit, ius quesitum pro numerata pecunia litigantibus abstulit ... 195 fuit presens, quando imperator supplicavit pape in Lauda, ut pro reformacione ecclesie indiceret concilium generale etc. Ursinis dicit articulum verum quoad con- cilium generale indicendum. Ep. Narniensis idem et refert se ad bullam. Deys dicit articuluin fore verum et notorium. B. de Vincio dicit verum, quia interfuit. Wol- inarus dicit articulum verum et notorium. H. Kuwt dicit articu- luni verum. Archiep. Mediolanen- sis dicit articulum verum, quia notorium. Procurator ordinis dicit esse verum. Angelotus dicit articulum quoad concilium fore verum, quoad alia nescit. Tarunda fuit in Lauda et ibi id dicebatur et credit articulum verum. Olorensis dicit quoad con- cilium generale et locum indictum esse verum; cetera nescit. LI. Cunczo dicit articulum verum ut supra de concilio in- dieto. Cephaludensis ep. dicit articulum verum, quia vidit bul- las desuper confectas. Ep. Lau- densis dicit articulum verum et notorium; dicit quoad concilium et locum verum. LII. P. Nigrandi dixit se non andivisse, quod papa se emen- dasset, sed peior semper fuit quam ante. Cunczo dicit arti- culum fore verum. De Ursinis dicit articulum verum et notori- um. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum, prout supra depo- 13*
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. densem applicuit dictumque d. Johannem papam ibidem ad- venientem humili et devota prece rogavit, quatenus moreul et vi- tam einendaret . .. Et concili- nni generale in aliquo loco securo . indicere suasit. LI. Ttem quod d. d. Johannes papa XXIII. precibus dicti sere- nissimi principis ... condescen- dens amplius a viciis huiusmodi scandalosis et presertim simo- niaca heresi abstinere spopondit et hanc civitatem Constancien- sem ... pro concilio generali celebrando elegit . .. LIL Deinde d. Johannes Bo- noniamrediensin pristinam et pei- orem symoniam recidivavit, fal- Sas datarum anticipaciones ven- didit, ius quesitum pro numerata pecunia litigantibus abstulit ... 195 fuit presens, quando imperator supplicavit pape in Lauda, ut pro reformacione ecclesie indiceret concilium generale etc. Ursinis dicit articulum verum quoad con- cilium generale indicendum. Ep. Narniensis idem et refert se ad bullam. Deys dicit articuluin fore verum et notorium. B. de Vincio dicit verum, quia interfuit. Wol- inarus dicit articulum verum et notorium. H. Kuwt dicit articu- luni verum. Archiep. Mediolanen- sis dicit articulum verum, quia notorium. Procurator ordinis dicit esse verum. Angelotus dicit articulum quoad concilium fore verum, quoad alia nescit. Tarunda fuit in Lauda et ibi id dicebatur et credit articulum verum. Olorensis dicit quoad con- cilium generale et locum indictum esse verum; cetera nescit. LI. Cunczo dicit articulum verum ut supra de concilio in- dieto. Cephaludensis ep. dicit articulum verum, quia vidit bul- las desuper confectas. Ep. Lau- densis dicit articulum verum et notorium; dicit quoad concilium et locum verum. LII. P. Nigrandi dixit se non andivisse, quod papa se emen- dasset, sed peior semper fuit quam ante. Cunczo dicit arti- culum fore verum. De Ursinis dicit articulum verum et notori- um. Ep. Narniensis dicit arti- culum verum, prout supra depo- 13*
Strana 196
196 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. suit et eciam postquam fuit in Constancia; et hoc esse publi- cum et notorium. Johannes de Polleyo dicit articulum verum et notorium et manifestum. Deys dicit articulum verum, quia omni die peioravit se. Wolmarus dicit articulum verum, quia vidit, quod peiora fecit. H. Kuwt dicit ar- ticulum verum et quod vendidit ius quesitum; et vidit et ex- pertus est in causis suorum clientorum. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum, quia in concilio Con- stanciensi pessima fecit. Card. Aquilegensis et Barensis dicunt idem, quod non emendavit se. Angelotus dicit famam publicam laborare. Tarunda dicit esse vera et notoria et ita credit. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Ep. Lau- densis dicit articulum verum et quod in Constancia adhuc fecit peius. LIII. Item, et ne per viam iusticie oppressi relevarentur, idem papa Johannes nuper . . . d. auditoribus per suos referen- darios et presertim per d. Jaco- bum de Camplo, nunc electum Pennensem, dici fecit et man- davit, ne materias anticipaci- onum datarum admitterent in iudicio et ne datarum registra- tores aut alios officiales quovis modo compellerent . . . veritati testimonium perhibere, iusticiam notorie opprimendo . . . LIII. Nardi dicit articulum verum, quia audivit a. d. Jacobo de Camplo, qui illud mandavit in rota ipso presente. Deys dicit articulum verum, quia audi- vit, quod d. Jacobus referen- darius ita auditoribus mandavit. H. Kuwt dicit articulum verum, quia id papa eciam mandavit in consistorio publico.
196 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. suit et eciam postquam fuit in Constancia; et hoc esse publi- cum et notorium. Johannes de Polleyo dicit articulum verum et notorium et manifestum. Deys dicit articulum verum, quia omni die peioravit se. Wolmarus dicit articulum verum, quia vidit, quod peiora fecit. H. Kuwt dicit ar- ticulum verum et quod vendidit ius quesitum; et vidit et ex- pertus est in causis suorum clientorum. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum, quia in concilio Con- stanciensi pessima fecit. Card. Aquilegensis et Barensis dicunt idem, quod non emendavit se. Angelotus dicit famam publicam laborare. Tarunda dicit esse vera et notoria et ita credit. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Ep. Lau- densis dicit articulum verum et quod in Constancia adhuc fecit peius. LIII. Item, et ne per viam iusticie oppressi relevarentur, idem papa Johannes nuper . . . d. auditoribus per suos referen- darios et presertim per d. Jaco- bum de Camplo, nunc electum Pennensem, dici fecit et man- davit, ne materias anticipaci- onum datarum admitterent in iudicio et ne datarum registra- tores aut alios officiales quovis modo compellerent . . . veritati testimonium perhibere, iusticiam notorie opprimendo . . . LIII. Nardi dicit articulum verum, quia audivit a. d. Jacobo de Camplo, qui illud mandavit in rota ipso presente. Deys dicit articulum verum, quia audi- vit, quod d. Jacobus referen- darius ita auditoribus mandavit. H. Kuwt dicit articulum verum, quia id papa eciam mandavit in consistorio publico.
Strana 197
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 197 LIV. Item quod propter pre- missa . . . ep. Sarisberiensis et alii . . . regis Anglie illustres ambassiatores d. Johannem pa- pam XXIII. monuerunt et corri- puerunt caritative, supplicantes eidem, quod symoniam et bene- ficiorum vendicionem desereret et se in vita et moribus emen- daret, . . . quodque ipse d. Jo- hannes incorrigibilis factus huius- modi monita salutaria sprevit ipsumque et alios prelatos duris et asperis verbis minatus est... Die hierzu gehörigen Zeugen- aussagen unten Nr. LXIII. LV. Item quod deinde . . papa ad Constancian veniens post diversas persuasiones, ex- hortaciones et rogamina, . . . ut pacem ecclesie daret, . . . die sabbati secunda mensis Marcii . . . promisit, vovit et iuravit ... dare pacem ecclesie per viam . . . cessionis papatus, . . . prout in quadam cedula conscripta, quam . .. legit, iura- vit, . . . et alia fecit . . . LVI. Item denunciant ... pro- motores, quod d. Johannes papa se huic sacro concilio submisit et eius sentencie et iudicio stare promisit in omnibus et singulis, que pertinent ad reformacionem ecclesie tam in capite quam in membris . . . LIV. Omnes testes dicunt articulum verum respectu cedule, et bulla super hoc fuit confecta. De] Ursinis dicit eum publicum et notorium. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Laudensis ep. veruin, quia inter- fuit, vidit et audivit, ut articu- latur. Olorensis dicit articulum verum, quia presens fuit et audivit. LV. Corrector dicit articulum verum, quia fuit presens. Cunczo dicit articulum verum. Nardi dicit articulum verum, publicum et notorium. Card. Ostiensis dicit articulum verum, quia inter- fuit et audivit. [De Ursinis, quod est verus articulus, quia fuit presens et audivit. Deys dicit articulum verum. De Vin- cio dicit de auditu cubiculariorum. Wolmarus dicit, quod est verum et scit. H. Kuwt dicit articulum verum. Procurator ordinis Theo-
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 197 LIV. Item quod propter pre- missa . . . ep. Sarisberiensis et alii . . . regis Anglie illustres ambassiatores d. Johannem pa- pam XXIII. monuerunt et corri- puerunt caritative, supplicantes eidem, quod symoniam et bene- ficiorum vendicionem desereret et se in vita et moribus emen- daret, . . . quodque ipse d. Jo- hannes incorrigibilis factus huius- modi monita salutaria sprevit ipsumque et alios prelatos duris et asperis verbis minatus est... Die hierzu gehörigen Zeugen- aussagen unten Nr. LXIII. LV. Item quod deinde . . papa ad Constancian veniens post diversas persuasiones, ex- hortaciones et rogamina, . . . ut pacem ecclesie daret, . . . die sabbati secunda mensis Marcii . . . promisit, vovit et iuravit ... dare pacem ecclesie per viam . . . cessionis papatus, . . . prout in quadam cedula conscripta, quam . .. legit, iura- vit, . . . et alia fecit . . . LVI. Item denunciant ... pro- motores, quod d. Johannes papa se huic sacro concilio submisit et eius sentencie et iudicio stare promisit in omnibus et singulis, que pertinent ad reformacionem ecclesie tam in capite quam in membris . . . LIV. Omnes testes dicunt articulum verum respectu cedule, et bulla super hoc fuit confecta. De] Ursinis dicit eum publicum et notorium. Cephaludensis dicit articulum verum et notorium. Laudensis ep. veruin, quia inter- fuit, vidit et audivit, ut articu- latur. Olorensis dicit articulum verum, quia presens fuit et audivit. LV. Corrector dicit articulum verum, quia fuit presens. Cunczo dicit articulum verum. Nardi dicit articulum verum, publicum et notorium. Card. Ostiensis dicit articulum verum, quia inter- fuit et audivit. [De Ursinis, quod est verus articulus, quia fuit presens et audivit. Deys dicit articulum verum. De Vin- cio dicit de auditu cubiculariorum. Wolmarus dicit, quod est verum et scit. H. Kuwt dicit articulum verum. Procurator ordinis Theo-
Strana 198
198 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tonicorum dicit articulum verum. Johannes de Polleyo: quia fuit presens. Angelotus deponit de faima publica. Tarunda dicit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum verum et notorium, quia fuit presens, vidit et audivit. Cepha- ludensis et Olorensis episcopi dicunt articulum verum. Ep. Laudensis dicit articulum verum. Die Zeugenaussagen stehen un- zweifelhaft unten in Nr. LXVIII. LVII. Item quod dictus d. Jo- hannes papa .. . sepe et sepius et maxime in publica sessione omnibus audientibus cunctos avisaverit, quatenus contra ipsum d. papam dicerent et obicerent, quicquid vellent, ... de his, que tempore sui papatus gesserat ... LVIII. Item quod deinde . . . dictus d. Johannes papa, qua- tenus procuratores aliquos ad premissa adimplendum consti- tueret . . . [fuit] pro parte nacio- num . . . requisitus. LIX. Post huiusmodi requisi- cionem d. Johannes papa dolose cogitavit se absentare et clain recedere velle . . . LX. . . . D. rex in presencia cardinalium, patriarche Anti- ocheni, episcoporum multorum, ducum et comitum . . . rogavit d. Johanneim, ne a civitate Con- stanciensi recederet neve ante perfectaim unioneim huiusmodi Hierzu fehlen die Aussagen. LVI., LVII., LVIII.1) Corrector dicit super LVI. esse publicam vocem et famam. Idem P. Ni- grandi super LVII., quod est publicum et notorium et ecclesia scandalizata. Cunczo2) dicit arti- culos veros et notorios. Quinque- ecclesiensis dicit articulum ve- ruim; LVII. dicit verum; est fama publica LVIII. verum. Nar- di super LVII. et LVIII. dicit a) V Cuncz, Par. Cucz. 1) Daß es sich in LVI., LVII., LVIII. um die Jnquisitionsartikel LIX., LX., LXI. handelt, geht am klarsten aus den Aussagen des Ordensprokura- tors hervor.
198 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. tonicorum dicit articulum verum. Johannes de Polleyo: quia fuit presens. Angelotus deponit de faima publica. Tarunda dicit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum verum et notorium, quia fuit presens, vidit et audivit. Cepha- ludensis et Olorensis episcopi dicunt articulum verum. Ep. Laudensis dicit articulum verum. Die Zeugenaussagen stehen un- zweifelhaft unten in Nr. LXVIII. LVII. Item quod dictus d. Jo- hannes papa .. . sepe et sepius et maxime in publica sessione omnibus audientibus cunctos avisaverit, quatenus contra ipsum d. papam dicerent et obicerent, quicquid vellent, ... de his, que tempore sui papatus gesserat ... LVIII. Item quod deinde . . . dictus d. Johannes papa, qua- tenus procuratores aliquos ad premissa adimplendum consti- tueret . . . [fuit] pro parte nacio- num . . . requisitus. LIX. Post huiusmodi requisi- cionem d. Johannes papa dolose cogitavit se absentare et clain recedere velle . . . LX. . . . D. rex in presencia cardinalium, patriarche Anti- ocheni, episcoporum multorum, ducum et comitum . . . rogavit d. Johanneim, ne a civitate Con- stanciensi recederet neve ante perfectaim unioneim huiusmodi Hierzu fehlen die Aussagen. LVI., LVII., LVIII.1) Corrector dicit super LVI. esse publicam vocem et famam. Idem P. Ni- grandi super LVII., quod est publicum et notorium et ecclesia scandalizata. Cunczo2) dicit arti- culos veros et notorios. Quinque- ecclesiensis dicit articulum ve- ruim; LVII. dicit verum; est fama publica LVIII. verum. Nar- di super LVII. et LVIII. dicit a) V Cuncz, Par. Cucz. 1) Daß es sich in LVI., LVII., LVIII. um die Jnquisitionsartikel LIX., LX., LXI. handelt, geht am klarsten aus den Aussagen des Ordensprokura- tors hervor.
Strana 199
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 199 sacrosanctum generale concilium dissolveret, ... dans et offerens uberiorem salvum conductum, . .. quodque dictus d. Johannes recedere nunquam cogitasset, respondit, sed utique remanere . . . et adimplere cum effectu velle ea, que vovit et iuravit ... LXI. Johannes . . . dyabolico spiritu instigatus hoc sacrosanc- tum concilium dissolvere querens . . . a. D. MCCCCXV. die mer- curii XXI. mensis Marcii in noctis tenebris habitu indecenti et dissi- mulato, laicali more . . . ab hoc sacro generali Constanciensi con- cilio contumaciter se absentan- do aufugit et recessit in scan- dalum generalis concilii. veros et notorios. Ostiensis de- ponit, quod in requisicione et ob- lacione regis presens fuit cum aliis cardinalibus et ita audivit et quasi") deponit effectum arti- culorum et quod papa oblata acceptavit. [De Ursinis dicit articulum verum; quoad uberi- orem salvum conductum dicit audivisse ab imperatore, quod obtulit pleniorem salvum con- ductum ad deliberacionem con- cilii; de recessu et de scandalo dicit LVIII. verum, publicum et notorium. Ep. Narniensis supra LVI. dicit verum, quia vox et fama et effectus ostenderunt. LVII. dicit veruim, quia presens fuit, quando papa protulit verba in eo contenta; LVIII. verum, publicum et notorium. Johannes de Polleyo dicit LVI. verum et notorium ; et LVIII. verum eciam et notorium. Deys dicit arti- culum LVI. verum, quia docuit rei evidencia; LVII. notorium est ; et dicit, quod presens fuit, quando papa dixit, quod pocius vellet mori, quam recedere, ante- quam daret pacem ecclesie; LVIII. notorium, quia totus inun- dus scit. B. de Vincio super LVIII., quod propter eius reces- sum ecclesia fuit multum scan- dalizata. Wolmarus dicit omnes tres veros et notorios. H. Kuwt dicit LVI. verum, quia publicum et notorium. Super LVII. dicit se audivisse a cardinalibus; a) So beide Hes.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 199 sacrosanctum generale concilium dissolveret, ... dans et offerens uberiorem salvum conductum, . .. quodque dictus d. Johannes recedere nunquam cogitasset, respondit, sed utique remanere . . . et adimplere cum effectu velle ea, que vovit et iuravit ... LXI. Johannes . . . dyabolico spiritu instigatus hoc sacrosanc- tum concilium dissolvere querens . . . a. D. MCCCCXV. die mer- curii XXI. mensis Marcii in noctis tenebris habitu indecenti et dissi- mulato, laicali more . . . ab hoc sacro generali Constanciensi con- cilio contumaciter se absentan- do aufugit et recessit in scan- dalum generalis concilii. veros et notorios. Ostiensis de- ponit, quod in requisicione et ob- lacione regis presens fuit cum aliis cardinalibus et ita audivit et quasi") deponit effectum arti- culorum et quod papa oblata acceptavit. [De Ursinis dicit articulum verum; quoad uberi- orem salvum conductum dicit audivisse ab imperatore, quod obtulit pleniorem salvum con- ductum ad deliberacionem con- cilii; de recessu et de scandalo dicit LVIII. verum, publicum et notorium. Ep. Narniensis supra LVI. dicit verum, quia vox et fama et effectus ostenderunt. LVII. dicit veruim, quia presens fuit, quando papa protulit verba in eo contenta; LVIII. verum, publicum et notorium. Johannes de Polleyo dicit LVI. verum et notorium ; et LVIII. verum eciam et notorium. Deys dicit arti- culum LVI. verum, quia docuit rei evidencia; LVII. notorium est ; et dicit, quod presens fuit, quando papa dixit, quod pocius vellet mori, quam recedere, ante- quam daret pacem ecclesie; LVIII. notorium, quia totus inun- dus scit. B. de Vincio super LVIII., quod propter eius reces- sum ecclesia fuit multum scan- dalizata. Wolmarus dicit omnes tres veros et notorios. H. Kuwt dicit LVI. verum, quia publicum et notorium. Super LVII. dicit se audivisse a cardinalibus; a) So beide Hes.
Strana 200
200 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. super LVIII. dicit esse verum, publicum et notorium. Mediola- nensis dicit super LVI. verum et notorium; super LVII. dicit se credere et sic audivit a curi- alibus; super LVIII. dicit arti- culum fore verum et quod ha- buit copiam littere per papain misse comiti Sabbaudie, quai dictus comes sibi in una missaria inclusam miserat, in qua multa mala et peius, quod potuit, scripsit papa de imperatore et concilio. Procurator ordinis Theotonicorum dicit LVI. esse notorium, quia omni die fami- liares et ipse disposuerunt se ad recessum; super LVII. dicit esse verum, quia audivit ab ore pape, quod secrete non vellet recedere, nisi poneret prius cedulam etc; super LVIII. dicit articulum verum, quia scit, quod recessit cum una balista et cum uno famulo etc. Angelotus dicit super LVI. se audivisse a per- sonis, quibus credidit, articulum continere veritatem; super LVII. dicit verum, quia presens fuit, quando rex fecit, quod legeretur salvus conductus et obtulit ad deliberacionem concilii pleniorem salvum conductum etc.; super LVIII. dicit, quod scit recessum; cetera audivit. Tarunda dicit super LVI., quod articulus est verus in se absentando et credit, quod dolose; super LVII. dicit articulum verum et notorium; super LVIII. credit. Assissinensis
200 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. super LVIII. dicit esse verum, publicum et notorium. Mediola- nensis dicit super LVI. verum et notorium; super LVII. dicit se credere et sic audivit a curi- alibus; super LVIII. dicit arti- culum fore verum et quod ha- buit copiam littere per papain misse comiti Sabbaudie, quai dictus comes sibi in una missaria inclusam miserat, in qua multa mala et peius, quod potuit, scripsit papa de imperatore et concilio. Procurator ordinis Theotonicorum dicit LVI. esse notorium, quia omni die fami- liares et ipse disposuerunt se ad recessum; super LVII. dicit esse verum, quia audivit ab ore pape, quod secrete non vellet recedere, nisi poneret prius cedulam etc; super LVIII. dicit articulum verum, quia scit, quod recessit cum una balista et cum uno famulo etc. Angelotus dicit super LVI. se audivisse a per- sonis, quibus credidit, articulum continere veritatem; super LVII. dicit verum, quia presens fuit, quando rex fecit, quod legeretur salvus conductus et obtulit ad deliberacionem concilii pleniorem salvum conductum etc.; super LVIII. dicit, quod scit recessum; cetera audivit. Tarunda dicit super LVI., quod articulus est verus in se absentando et credit, quod dolose; super LVII. dicit articulum verum et notorium; super LVIII. credit. Assissinensis
Strana 201
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 201 LXII. D. Johannes ad oppi- duin Schafhusen se retraxit. Et nonnullos cardinales, episcopos et prelatos ac eciam cortesanos et principum ambassiatores a presenti civitate Constanciensi ad se venire iussit . . . et eum sequi nolentibus aut non valen- tibus mandavit, ut de hoc sacro loco recederent . . . super LVI. dicit articulum verum et notorium ; super LVII. credit ; super LVIII. dicit articulum ve- rum et notorium. Cephaluden- sis et Laudensis episcopi dicunt articulum LVI. verum et notori- um; super LVII. dicunt arti- culum verum. Cephaludensis et Olorensis ex auditu multorum; super LVIII. Cephaludensis dicit articulum verum et recessum scandalosum. Laudensis et Olo- rensis dicunt quoad recessum articulum esse verum. LIX. Cunczo dicit articulum verum. Idem Quinqueecclesiensis. [De] Ursinis dicit articulum ve- rum, quia constat per duo brevia missa per papam cardinalibus, ut irent ad eum. Johannes de Polleyo dicit articulum verum et notorium. Ep. Narniensis dicit articulum verum, quia a pluribus notabilibus audivit et ipsemet fuit requisitus per nun- cium pape, ut iret ad Scaffusiam vel ad Italiam. Deys dicit, quod est verum, quia totus mundus scit. B. de Vincio, quod papa mandavit in Scaffusia, ut cur- tesani recederent de Constancia ; in quem vero finem dicit se nescire. Wolmarus dicit arti- culum verum, quia vidit cedulam affixam in Scaffusia 1). H. Kuwt dicit articulum esse verum. 1) Vatikan. Archiv, Reg. 332 f. 52 v: Copia cedule posite in valvis ecclesie dicti loci de mandato dicti intrusi die dominica in ramis palmarum. In valvsi ecclesie ville de Scafusa usw. Vgl. Anschlag in Konstans tags vorher Hardt II 153.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 201 LXII. D. Johannes ad oppi- duin Schafhusen se retraxit. Et nonnullos cardinales, episcopos et prelatos ac eciam cortesanos et principum ambassiatores a presenti civitate Constanciensi ad se venire iussit . . . et eum sequi nolentibus aut non valen- tibus mandavit, ut de hoc sacro loco recederent . . . super LVI. dicit articulum verum et notorium ; super LVII. credit ; super LVIII. dicit articulum ve- rum et notorium. Cephaluden- sis et Laudensis episcopi dicunt articulum LVI. verum et notori- um; super LVII. dicunt arti- culum verum. Cephaludensis et Olorensis ex auditu multorum; super LVIII. Cephaludensis dicit articulum verum et recessum scandalosum. Laudensis et Olo- rensis dicunt quoad recessum articulum esse verum. LIX. Cunczo dicit articulum verum. Idem Quinqueecclesiensis. [De] Ursinis dicit articulum ve- rum, quia constat per duo brevia missa per papam cardinalibus, ut irent ad eum. Johannes de Polleyo dicit articulum verum et notorium. Ep. Narniensis dicit articulum verum, quia a pluribus notabilibus audivit et ipsemet fuit requisitus per nun- cium pape, ut iret ad Scaffusiam vel ad Italiam. Deys dicit, quod est verum, quia totus mundus scit. B. de Vincio, quod papa mandavit in Scaffusia, ut cur- tesani recederent de Constancia ; in quem vero finem dicit se nescire. Wolmarus dicit arti- culum verum, quia vidit cedulam affixam in Scaffusia 1). H. Kuwt dicit articulum esse verum. 1) Vatikan. Archiv, Reg. 332 f. 52 v: Copia cedule posite in valvis ecclesie dicti loci de mandato dicti intrusi die dominica in ramis palmarum. In valvsi ecclesie ville de Scafusa usw. Vgl. Anschlag in Konstans tags vorher Hardt II 153.
Strana 202
202 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Mediolanensis dicit in Scaffusia hoc fuisse et esse notorium. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum, quia aliqui propter hoc secuti fuerunt papam, eciain scit hoc a cardinali de Ursinis, qui pro- curavit revocacionem cedule. Angelotus dicit se audivisse a notabili viro etc. Tarunda dicit articulum verum, quia cedulam recessus et de mandato pape lipselmet subscripsit, in qua mandavit papa, ut curtesani recederent. Assissinensis dicit articulum verum et notorium; et ideo fuit necessarium, ut con- cilium provideret. Card. Came- racensis deponit eum esse nutri- torem scismatis ; et de eius per- tinacia deponit plenissime. Sy- mon Bosterbys 2) deponit, quod papa in Scaffusia iniunxit sibi, ut diceret ambaxiatoribus ducis Burgondie, ep. Basiliensi et pa- triarche Constantinopolitano et aliis ambaxiatoribus, ut irent ad eum ad Scaffusiam, cum discoperuisset dominus s. Georgii recessum suum pro intersigno mirando, quid hic facerent.) Petrus Potozoni licenciatus et magister") dicit, quod papa misit de Constancia multis ambaxia- toribus et prelatis et presertim ducis Burgondie, ut venirent ad Scaffusiam et dimitterent concilium et credit firmiter, quod id fecit animo dissolvendi con- a) So beide Hes. b) So der Satz in beiden Hss. c) So V und Par.
202 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Mediolanensis dicit in Scaffusia hoc fuisse et esse notorium. Procurator ordinis Theotoni- corum dicit articulum verum, quia aliqui propter hoc secuti fuerunt papam, eciain scit hoc a cardinali de Ursinis, qui pro- curavit revocacionem cedule. Angelotus dicit se audivisse a notabili viro etc. Tarunda dicit articulum verum, quia cedulam recessus et de mandato pape lipselmet subscripsit, in qua mandavit papa, ut curtesani recederent. Assissinensis dicit articulum verum et notorium; et ideo fuit necessarium, ut con- cilium provideret. Card. Came- racensis deponit eum esse nutri- torem scismatis ; et de eius per- tinacia deponit plenissime. Sy- mon Bosterbys 2) deponit, quod papa in Scaffusia iniunxit sibi, ut diceret ambaxiatoribus ducis Burgondie, ep. Basiliensi et pa- triarche Constantinopolitano et aliis ambaxiatoribus, ut irent ad eum ad Scaffusiam, cum discoperuisset dominus s. Georgii recessum suum pro intersigno mirando, quid hic facerent.) Petrus Potozoni licenciatus et magister") dicit, quod papa misit de Constancia multis ambaxia- toribus et prelatis et presertim ducis Burgondie, ut venirent ad Scaffusiam et dimitterent concilium et credit firmiter, quod id fecit animo dissolvendi con- a) So beide Hes. b) So der Satz in beiden Hss. c) So V und Par.
Strana 203
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. LXIII. De dicto oppido Schaf- fusie ipsa die veneris sancta... iter arripuit versus oppidum Loufenberg et deinde . . . iterum transformato habitu. . . versus oppidum Brisacum gressus suos direxit scandalose a dicto con- cilio et civitate Constanciensi plus et plus contumaciter se elongando . . . Ire visus est in Burgundiam . . LXIV. Johannes papa per re- verendissimos ambassiatores ... pro parte huius concilii genera- lis, ... ut.. Constanciam rediret vel saltem ad unam de tribus civitatibus seu oppidis, ... civitatem Basiliensem, Ulimam, Ravensburg, .. . cuni debita re- verencia rogatus fuit, promit- tentes eidem . . . salvum con- ductum plenissimum tunc iam paratum et sigillo magno regio seu imperiali sigillatum . . . LXV. D. Johannes non dato responso ad oppidum Nu- enborch*) auffugiens se transtu- lit habitu transformato, ut sic Sacrum concilium dissolvere, unionem et reformacionem eccle- Sie ... impedire... posset ... a) L Neufbourg. 203 cilium et ut nutriret scisma. Ce- phaludensis et Laudensis episcopi dicunt articulum verum. Olorensis quoad vocacionem et penam dicit articulum verum; cetera nescit. LX., LXL, LXII.!) Cunczo dicit articulos esse veros. Idem pre- positus Quinqueecclesiensis ; dicit omnes tres articulos esse veros. Nardi deponit de fana circa LX. Super LXI. respondit, quod sit verus, quia ita tenetur pub- lice. Super LXII. refert se ad relacionem ambaxiatorum. Osti- ensis dicit ambaxiatores retulisse, sicut in articulis continetur. [De] Ursinis dicit LX. esse verum et quod stat litteris, quas papa misit cardinalibus; super LXI. dicit articulum verum quoad contenta et dicit se audivisse relacionem ambaxiatorum, ad quam se Trefert; super LXII. dicit articulum fore verum quoad recessum | et responsum non datum, ut audivit in relacione. Ep. Narniensis dicit LX. esse verum et laborare publicam famam ; super LXI. et LXII. dicit veros, prout cardinales et alii ambaxiatores destinati retnle- runt. Johannes de Polleyo dicit LXI et LXIL veros, prout ab ambaxiatoribus audivit. Deys dicit LX. verum, quia audivit cardinalem s. Marci ambaxia- torem facere relacionem ; LXI. 1) Tatsüchlich LXIII, LXIV, LXV. Vgl. zw 63 (dh. 60.) die Aussage des Angelotus.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. LXIII. De dicto oppido Schaf- fusie ipsa die veneris sancta... iter arripuit versus oppidum Loufenberg et deinde . . . iterum transformato habitu. . . versus oppidum Brisacum gressus suos direxit scandalose a dicto con- cilio et civitate Constanciensi plus et plus contumaciter se elongando . . . Ire visus est in Burgundiam . . LXIV. Johannes papa per re- verendissimos ambassiatores ... pro parte huius concilii genera- lis, ... ut.. Constanciam rediret vel saltem ad unam de tribus civitatibus seu oppidis, ... civitatem Basiliensem, Ulimam, Ravensburg, .. . cuni debita re- verencia rogatus fuit, promit- tentes eidem . . . salvum con- ductum plenissimum tunc iam paratum et sigillo magno regio seu imperiali sigillatum . . . LXV. D. Johannes non dato responso ad oppidum Nu- enborch*) auffugiens se transtu- lit habitu transformato, ut sic Sacrum concilium dissolvere, unionem et reformacionem eccle- Sie ... impedire... posset ... a) L Neufbourg. 203 cilium et ut nutriret scisma. Ce- phaludensis et Laudensis episcopi dicunt articulum verum. Olorensis quoad vocacionem et penam dicit articulum verum; cetera nescit. LX., LXL, LXII.!) Cunczo dicit articulos esse veros. Idem pre- positus Quinqueecclesiensis ; dicit omnes tres articulos esse veros. Nardi deponit de fana circa LX. Super LXI. respondit, quod sit verus, quia ita tenetur pub- lice. Super LXII. refert se ad relacionem ambaxiatorum. Osti- ensis dicit ambaxiatores retulisse, sicut in articulis continetur. [De] Ursinis dicit LX. esse verum et quod stat litteris, quas papa misit cardinalibus; super LXI. dicit articulum verum quoad contenta et dicit se audivisse relacionem ambaxiatorum, ad quam se Trefert; super LXII. dicit articulum fore verum quoad recessum | et responsum non datum, ut audivit in relacione. Ep. Narniensis dicit LX. esse verum et laborare publicam famam ; super LXI. et LXII. dicit veros, prout cardinales et alii ambaxiatores destinati retnle- runt. Johannes de Polleyo dicit LXI et LXIL veros, prout ab ambaxiatoribus audivit. Deys dicit LX. verum, quia audivit cardinalem s. Marci ambaxia- torem facere relacionem ; LXI. 1) Tatsüchlich LXIII, LXIV, LXV. Vgl. zw 63 (dh. 60.) die Aussage des Angelotus.
Strana 204
204 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et LXII. dicit veros. B. de Vincio dicit LX. fore verum, quia tunc fuit in Scaffusia et vidit eum recedere in habitu papali, et de Loffenborg absque habitu et de Friburg usque Brisac sine habitu etc ; et LXI. et LXII. dicit articulos veros ex auditu illorum, qui cum papa fuerunt. Wolmarus dicit eum recessisse in habitu dissimulato; super LXI. et LXII. dicit esse veros, prout audivit ambaxiatores referre. H. Bell super LX. dicit eum verum, quia notorium; super LXI. dicit eum similiter verum et notori- um; super LXII. dicit verum, quia ambaxiatores ita retulerunt. Mediolanensis dicit omnes tres veros, secundum quod audivit ab ambaxiatoribus. Procurator ordinis Theotonicorum dicit om- nes tres esse veros, prout audi- vit a nunciis et legatis. Angelo- tus scit LX., quia vidit eum recedere die veneris sancta hora tercia vel quasi; de aliis labo- rat publica vox et fama; super LXI. dicit se multa vidisse, que articulo continentur et ita credit articulum verum; super LXII. credit articulum verum, quia est fama super hoc. Cephalu- densis, Laudensis et Olorensis episcopi dicunt articulum verum; super LXI. Cephaludensis et Laudensis episcopi verum; super LXII. Cephaludensis et Lauden- sis episcopi verum.
204 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et LXII. dicit veros. B. de Vincio dicit LX. fore verum, quia tunc fuit in Scaffusia et vidit eum recedere in habitu papali, et de Loffenborg absque habitu et de Friburg usque Brisac sine habitu etc ; et LXI. et LXII. dicit articulos veros ex auditu illorum, qui cum papa fuerunt. Wolmarus dicit eum recessisse in habitu dissimulato; super LXI. et LXII. dicit esse veros, prout audivit ambaxiatores referre. H. Bell super LX. dicit eum verum, quia notorium; super LXI. dicit eum similiter verum et notori- um; super LXII. dicit verum, quia ambaxiatores ita retulerunt. Mediolanensis dicit omnes tres veros, secundum quod audivit ab ambaxiatoribus. Procurator ordinis Theotonicorum dicit om- nes tres esse veros, prout audi- vit a nunciis et legatis. Angelo- tus scit LX., quia vidit eum recedere die veneris sancta hora tercia vel quasi; de aliis labo- rat publica vox et fama; super LXI. dicit se multa vidisse, que articulo continentur et ita credit articulum verum; super LXII. credit articulum verum, quia est fama super hoc. Cephalu- densis, Laudensis et Olorensis episcopi dicunt articulum verum; super LXI. Cephaludensis et Laudensis episcopi verum; super LXII. Cephaludensis et Lauden- sis episcopi verum.
Strana 205
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 205 Diese Aussagen beziehen sich auf den früheren Artikel (LIV), in dem der Bischof von Salis- bury die Hauptrolle spielt. LXVI. D. Johannes papa fuit et est homo dure cervicis, per- tinax peccator, induratus, in- corrigibilis, ecclesiam Dei notorie scandalizans, fautor scismatis atque talis, quod papatu et eius administracione se reddidit in- dignum . . . LXIII. Cunczo dicit, quod est publica vox et fama. Ostiensis dicit, quod d. Sarisberiensis bene monuit eum in prima harenga, ut emendaret se in moribus et vita et deinde secunda vice papa iterum correctus respondit sibi cum iniuria. [De] Ursinis dicit, quod presens fuit et articulum ve- rum. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit articulum verum, quia in prima monicione papa dixit se velle emendare, sed in secunda per d. Sarisberiensem facta correctione dixit papa d. Sarisberiensi: �Tu es hereticus et respondebo tibi tempore suo." Angelotus fuit presens in prima correpcione, sed propter multi- tudinem astancium non potuit intelligere, audivit tamen statim ab astantibus, quod eum monu- isset, ut se in vita et moribus corrigeret. Laudensis ep. dicit, quod sibi apparet, quod non- dum sit correctus. LXIV. Multi referunt se ad priora dicta sua. [De]Ursinis dicit, quod sit peccator et notorius scandalizator ecclesie univer- salis. Johannes de Polleyo dicit articulum fore verum, publicum et notorium et manifestum. Deys dicit articulum verum et notori- un. Wolmarus dicit eum verum. Bell dicit articulum verum, quia indignus et malus. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 205 Diese Aussagen beziehen sich auf den früheren Artikel (LIV), in dem der Bischof von Salis- bury die Hauptrolle spielt. LXVI. D. Johannes papa fuit et est homo dure cervicis, per- tinax peccator, induratus, in- corrigibilis, ecclesiam Dei notorie scandalizans, fautor scismatis atque talis, quod papatu et eius administracione se reddidit in- dignum . . . LXIII. Cunczo dicit, quod est publica vox et fama. Ostiensis dicit, quod d. Sarisberiensis bene monuit eum in prima harenga, ut emendaret se in moribus et vita et deinde secunda vice papa iterum correctus respondit sibi cum iniuria. [De] Ursinis dicit, quod presens fuit et articulum ve- rum. Procurator ordinis Theo- tonicorum dicit articulum verum, quia in prima monicione papa dixit se velle emendare, sed in secunda per d. Sarisberiensem facta correctione dixit papa d. Sarisberiensi: �Tu es hereticus et respondebo tibi tempore suo." Angelotus fuit presens in prima correpcione, sed propter multi- tudinem astancium non potuit intelligere, audivit tamen statim ab astantibus, quod eum monu- isset, ut se in vita et moribus corrigeret. Laudensis ep. dicit, quod sibi apparet, quod non- dum sit correctus. LXIV. Multi referunt se ad priora dicta sua. [De]Ursinis dicit, quod sit peccator et notorius scandalizator ecclesie univer- salis. Johannes de Polleyo dicit articulum fore verum, publicum et notorium et manifestum. Deys dicit articulum verum et notori- un. Wolmarus dicit eum verum. Bell dicit articulum verum, quia indignus et malus. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum et notorium. Ep. Assissinensis dicit articulum
Strana 206
206 LXVII. D. Johannes papa fuit et est de premissis .. . publice et notorie talis divulgatus et diffanatus atque pro tali ... in Romana curia et extra . habitus. LXVIII. Item quod conununis hominum opinio ... atque verum et notorium fuit et est, quod d. d. Johannes papa fuit et sit homo peccator, notorie criminosus de de fama verum. LI Abschnitt. Johann XXIIL und das Konzil. verum. P. Posonii dicit, quod propter malum regimen suum totam ecclesiam scandalizavit et quod est indignus ad papatum. Olorensis dicit, quod, si se re- geret, ut rexit, esset indignus. Addit, quod per ipsum scanda- lizatur ecclesia. Cephaludensis dicit articulum verum quodque totaliter indignus est ad papatinn. LXV. Testes referunt se ad priora dicta. Mediolanensis dicit. articulum esse verum et credit Sicut evangelium. Cunczo dicit articulum verum. Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum, sicut stat. Procurator ordinis Theotonicorum dicit ut in pro- ximo, addens, quod est reputatus pro diabolo incarnato, non pro homine. Deys dicit articulum veruiu et notorium. B. de Vincio dicit esse verum, quia publicum et notorium. | Nardi deponit eum publicuui diffamatum. Wol- marus dicit articulum verum, quia lapides clamant hoc et hoc est notorium. Tarunda deponit Tarunda*) dicit articulum verum, publicum et notorium. Assissinensis dicit articulum verum. Adde dictum Cameracensis *). LXVI. "Testes referunt se ad prius deposita. | Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum ex fama. Nardi de fama. Wol- marus deponit de fama et voce a) Hier oder im vorigen Saise ist ein. anderer Name eingwsetzen. Fehler in V und Par. b) So beide Hee.
206 LXVII. D. Johannes papa fuit et est de premissis .. . publice et notorie talis divulgatus et diffanatus atque pro tali ... in Romana curia et extra . habitus. LXVIII. Item quod conununis hominum opinio ... atque verum et notorium fuit et est, quod d. d. Johannes papa fuit et sit homo peccator, notorie criminosus de de fama verum. LI Abschnitt. Johann XXIIL und das Konzil. verum. P. Posonii dicit, quod propter malum regimen suum totam ecclesiam scandalizavit et quod est indignus ad papatum. Olorensis dicit, quod, si se re- geret, ut rexit, esset indignus. Addit, quod per ipsum scanda- lizatur ecclesia. Cephaludensis dicit articulum verum quodque totaliter indignus est ad papatinn. LXV. Testes referunt se ad priora dicta. Mediolanensis dicit. articulum esse verum et credit Sicut evangelium. Cunczo dicit articulum verum. Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum, sicut stat. Procurator ordinis Theotonicorum dicit ut in pro- ximo, addens, quod est reputatus pro diabolo incarnato, non pro homine. Deys dicit articulum veruiu et notorium. B. de Vincio dicit esse verum, quia publicum et notorium. | Nardi deponit eum publicuui diffamatum. Wol- marus dicit articulum verum, quia lapides clamant hoc et hoc est notorium. Tarunda deponit Tarunda*) dicit articulum verum, publicum et notorium. Assissinensis dicit articulum verum. Adde dictum Cameracensis *). LXVI. "Testes referunt se ad prius deposita. | Quinqueeccle- siensis dicit articulum verum ex fama. Nardi de fama. Wol- marus deponit de fama et voce a) Hier oder im vorigen Saise ist ein. anderer Name eingwsetzen. Fehler in V und Par. b) So beide Hee.
Strana 207
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. homicidio, veneficio et aliis gra- vibus criminibus ... diffamatus, disseminator bonorum ecclesie et dilapidator eorundem notorius, &aymoniacus, pertinax, hereticus et ecclesiain Dei notorie scanda- lizans, incorrigibilis . . . LXIX. D.Johannes papa XXIII. Sepe et sepius corani diversis prelatis ac aliis honestis et pro- bis viris pertinaciter diabolo suadente dixit . . . vitam eter- nam non esse neque aliam post hanc. Quinymo dixit . . . ani- mam hominis cum corpore hu- máàno mori et extingui ad instar animalium brutorum. Dixitque mnortuum semel esse eciam in novissimo die minime resur- recturum . .. 1) Vgl. Valois IV 310. 207 communi et audivit a familiari- bus suis. B. de Vincio dicit arti- culum verum, quia publicum et notorium. Mediolanensis ut ad proximum addit, quod veneficio Scit melius facere quam aliquis homo inundi. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum, reddens causàm sciencie ui suprà, super heresi, capiendo heresim pro fautoria scismatis. Tunc est hereticus et ecclesiam scandalizans et est diffamatus de homicidio et plures procuravit intoxicari et presertim papani Alexandrum. Angelotus deponit de notorietate, symonia et in- corrigibilitaàte et quod [ab] ipso Sscandalizabatur ecclesia. LXVII. Archiep. Mediolanus!) deponit se credere papam Jo- lannem non esse christianum, addens, quod post ipsius assump- cionem ad papatum bene per X dies unà vice erat tunc cum ipso papa Johanne solus cum solo in orto suo. Et dum con- fabularentur, incidit sermo de fide. Tunc papa protulit aliqua verba contra fidem, de quibus verbis testis non recordatur. Tunc testis dixit pape hec ver- ba vel similia: Pater sancte, vos estis iam papa, non debetis talia dicere; vos debetis esse bonus christicola, quia in ultimo iudicio reddetis racionem Deo etc. Papa respondit: Credis in resurrecti- onem mortuorum ? Et tunc testis
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. homicidio, veneficio et aliis gra- vibus criminibus ... diffamatus, disseminator bonorum ecclesie et dilapidator eorundem notorius, &aymoniacus, pertinax, hereticus et ecclesiain Dei notorie scanda- lizans, incorrigibilis . . . LXIX. D.Johannes papa XXIII. Sepe et sepius corani diversis prelatis ac aliis honestis et pro- bis viris pertinaciter diabolo suadente dixit . . . vitam eter- nam non esse neque aliam post hanc. Quinymo dixit . . . ani- mam hominis cum corpore hu- máàno mori et extingui ad instar animalium brutorum. Dixitque mnortuum semel esse eciam in novissimo die minime resur- recturum . .. 1) Vgl. Valois IV 310. 207 communi et audivit a familiari- bus suis. B. de Vincio dicit arti- culum verum, quia publicum et notorium. Mediolanensis ut ad proximum addit, quod veneficio Scit melius facere quam aliquis homo inundi. Procurator ordinis Theotonicorum dicit articulum verum, reddens causàm sciencie ui suprà, super heresi, capiendo heresim pro fautoria scismatis. Tunc est hereticus et ecclesiam scandalizans et est diffamatus de homicidio et plures procuravit intoxicari et presertim papani Alexandrum. Angelotus deponit de notorietate, symonia et in- corrigibilitaàte et quod [ab] ipso Sscandalizabatur ecclesia. LXVII. Archiep. Mediolanus!) deponit se credere papam Jo- lannem non esse christianum, addens, quod post ipsius assump- cionem ad papatum bene per X dies unà vice erat tunc cum ipso papa Johanne solus cum solo in orto suo. Et dum con- fabularentur, incidit sermo de fide. Tunc papa protulit aliqua verba contra fidem, de quibus verbis testis non recordatur. Tunc testis dixit pape hec ver- ba vel similia: Pater sancte, vos estis iam papa, non debetis talia dicere; vos debetis esse bonus christicola, quia in ultimo iudicio reddetis racionem Deo etc. Papa respondit: Credis in resurrecti- onem mortuorum ? Et tunc testis
Strana 208
208 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. LXX. D. Johannes papa sepe et sepius ac publice dixit et professus est, se velle omnia facere opportuna pro unione ecclesie sancte Dei, eciaim usque ad mortem inclusive nec in pre- dictis a voluntate huius concilii aliquo modo discedere . . . respondit: Credo. Tunc papa dixit: Vade tu, es bene fatuus hoc credendo. Credebam te sapientem virum. Tu es una bestia. Et addit, quod olim ab eodem papa exploratus est ipsum originem traxisse ab avo vel- abavo, qui fuit sarracenus. D. H. Dwerg : quod, ut ex operibus eius colligi potest, satis se de fide catholica suspectum reddidit et ad aliam post hanc vitain se minime disponebat. Quinque- ecclesiensis dicit se audivisse pluries, quod papa non crederet vitam post hanc nec resurrec- tionem mortuorum; ymo dicit se plus audivisse, quod nullus Neapolitanus hoc credit. LXVIII.1) Corrector dicit se audivisse a papa sic, videlicet, quod monebat omnes, [ut] se- clusis quibuscunque favoribus ad reformacionein ecclesie atten- derent, eciam contra se et suos et propter hoc nulluin haberet ingratum. Nardi dicit, quod papa in publica sessione, ipso audiente, predicta monuit et mandavit et rogavit omnes christifideles, quod ipsi secundum proprias eorum consciencias ea, que concernerent reformacionem ecclesie universa- lis et reformacioneim eiusdem tain in capite quam in membris libere dicerent, eciam si concernerent personam eius propriam. 1) Die Angaben passen ja auch zu dem nebenstehenden Artikel. In Wirk- lichkeit gehören diese Aussagen aber zu Inquisitionsartikel Nr. 57. Dort folgt wörtlich übereinstimmend Anklage und Zeugenaussage.
208 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. LXX. D. Johannes papa sepe et sepius ac publice dixit et professus est, se velle omnia facere opportuna pro unione ecclesie sancte Dei, eciaim usque ad mortem inclusive nec in pre- dictis a voluntate huius concilii aliquo modo discedere . . . respondit: Credo. Tunc papa dixit: Vade tu, es bene fatuus hoc credendo. Credebam te sapientem virum. Tu es una bestia. Et addit, quod olim ab eodem papa exploratus est ipsum originem traxisse ab avo vel- abavo, qui fuit sarracenus. D. H. Dwerg : quod, ut ex operibus eius colligi potest, satis se de fide catholica suspectum reddidit et ad aliam post hanc vitain se minime disponebat. Quinque- ecclesiensis dicit se audivisse pluries, quod papa non crederet vitam post hanc nec resurrec- tionem mortuorum; ymo dicit se plus audivisse, quod nullus Neapolitanus hoc credit. LXVIII.1) Corrector dicit se audivisse a papa sic, videlicet, quod monebat omnes, [ut] se- clusis quibuscunque favoribus ad reformacionein ecclesie atten- derent, eciam contra se et suos et propter hoc nulluin haberet ingratum. Nardi dicit, quod papa in publica sessione, ipso audiente, predicta monuit et mandavit et rogavit omnes christifideles, quod ipsi secundum proprias eorum consciencias ea, que concernerent reformacionem ecclesie universa- lis et reformacioneim eiusdem tain in capite quam in membris libere dicerent, eciam si concernerent personam eius propriam. 1) Die Angaben passen ja auch zu dem nebenstehenden Artikel. In Wirk- lichkeit gehören diese Aussagen aber zu Inquisitionsartikel Nr. 57. Dort folgt wörtlich übereinstimmend Anklage und Zeugenaussage.
Strana 209
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 209 Für diese beiden Nummern fehlen die Anklageartikel. LXXI. Itein quod de premissis omnibus et singulis fuit et est publica vox et fama et notorie- tas inexcusabilis. LXIX. et LXX. Testes se re- ferunt ad prius deposita per eos. LXXI. Testes se referunt ad prius deposita, quia generalis est.
Anklageartikel und Zeugenaussagen gegen Johann XXIII. 209 Für diese beiden Nummern fehlen die Anklageartikel. LXXI. Itein quod de premissis omnibus et singulis fuit et est publica vox et fama et notorie- tas inexcusabilis. LXIX. et LXX. Testes se re- ferunt ad prius deposita per eos. LXXI. Testes se referunt ad prius deposita, quia generalis est.
Strana 210
C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. (92) Korrektur und Ergänzung zu der Instruktion König Ferdinands von Aragon für den Bischof (Didacus) von Zamora, Johannes Ferdinandi Dixar und Dr. Pere Falchs (Bd. I Nr. 88): Lehnt Sigismund die Zusammenkunft ab, so sollen sie die via iusticie betreiben, so daß einige wenige Personen einen neuen Papst wählen, eventuell mit dem Zusatz, daß alle Päpste abdanken müßten, wenn eine Einigung in bestimmter Frist nicht erfolge. Beharrt der König bei der Fortführung der Konzilsverhand- lungen, so sollen sie nicht abbrechen, sondern unter Hinweis auf erneute Befragung Ferdinands erklären, daß er sich jeden- falls für Erfüllung der Zusagen Benedikts XIII. bemühen werde. Falls Sigismund abwesend ist oder keine Einigung erzielt wird, sollen sie mit den anderen Fürstlichkeiten und Gesandten beraten, daß kein Bruch zwischen Ferdinand und dem Konzil erfolge. Diese Instruktionen sind nur für den Bischof und Falchs und sind vor den Gesandten Benedikts XIII. geheimzuhalten. — Weitere Versicherung, daß Ferdi- nand ohne Hintergedanken arbeitet und über Unterbringung Sigismunds in Nizza und Ferdinands und Benedikts XIII. in Portolius (1414 zum Oktober 1.) Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 6, 6r; 2405 f. 55v; f. 8 wiederholt mit unwesentlichen Anderungen. Uberschrift nur f. 8. Correccio de una scedula, rotolot o addicio a les instruccions dels embaxadors del senyor rey per ell tramesos al rey dels Romans e comentava la dîta cedula, rotolet et addicio e la matexa forma soscrita. Si per ventura lo rey de los Romans se retraura o scusara de les vistes et no admetra la via de les convencions oferta segons e per la forma en les dites instruccions contenguda et volran procebir avant en lo consili, los dits embexadors mouran la via de la justicia, es assaber, que bones, santes e scients per- sones de gran religio, bondat e consciencia en poch nombre et egual sien haudes per cascuna de les parts et procehint solemne vot, jurament et promissio, hayen a publicar un sol papa per justicia en la ecclesia de Deu dins cert temps. Et cerca aquesta via faran les persuasions et induccions necessarias, com sia la pus sancta e la pus preciosa via et que per algu nos deu rebujar
C. Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. Spätere auf ihn bezügliche Schreiben. (92) Korrektur und Ergänzung zu der Instruktion König Ferdinands von Aragon für den Bischof (Didacus) von Zamora, Johannes Ferdinandi Dixar und Dr. Pere Falchs (Bd. I Nr. 88): Lehnt Sigismund die Zusammenkunft ab, so sollen sie die via iusticie betreiben, so daß einige wenige Personen einen neuen Papst wählen, eventuell mit dem Zusatz, daß alle Päpste abdanken müßten, wenn eine Einigung in bestimmter Frist nicht erfolge. Beharrt der König bei der Fortführung der Konzilsverhand- lungen, so sollen sie nicht abbrechen, sondern unter Hinweis auf erneute Befragung Ferdinands erklären, daß er sich jeden- falls für Erfüllung der Zusagen Benedikts XIII. bemühen werde. Falls Sigismund abwesend ist oder keine Einigung erzielt wird, sollen sie mit den anderen Fürstlichkeiten und Gesandten beraten, daß kein Bruch zwischen Ferdinand und dem Konzil erfolge. Diese Instruktionen sind nur für den Bischof und Falchs und sind vor den Gesandten Benedikts XIII. geheimzuhalten. — Weitere Versicherung, daß Ferdi- nand ohne Hintergedanken arbeitet und über Unterbringung Sigismunds in Nizza und Ferdinands und Benedikts XIII. in Portolius (1414 zum Oktober 1.) Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 6, 6r; 2405 f. 55v; f. 8 wiederholt mit unwesentlichen Anderungen. Uberschrift nur f. 8. Correccio de una scedula, rotolot o addicio a les instruccions dels embaxadors del senyor rey per ell tramesos al rey dels Romans e comentava la dîta cedula, rotolet et addicio e la matexa forma soscrita. Si per ventura lo rey de los Romans se retraura o scusara de les vistes et no admetra la via de les convencions oferta segons e per la forma en les dites instruccions contenguda et volran procebir avant en lo consili, los dits embexadors mouran la via de la justicia, es assaber, que bones, santes e scients per- sones de gran religio, bondat e consciencia en poch nombre et egual sien haudes per cascuna de les parts et procehint solemne vot, jurament et promissio, hayen a publicar un sol papa per justicia en la ecclesia de Deu dins cert temps. Et cerca aquesta via faran les persuasions et induccions necessarias, com sia la pus sancta e la pus preciosa via et que per algu nos deu rebujar
Strana 211
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 211 aplicant hi molts bons motius, que si poden dir. E si dita via axi oferta no acceptaran, offeran la ab aquesta addicio, que, si dins lo dit temps les dites persones per justicia no publicaran un sol papa, que ladonchs los contenents hayan a renunciar et la via de la renunciacio se haya a proseguir. Et si lo dit rey dels Romans les dites vies no acceptara, ans procehian en lo concili, et movia per ventura la via de les renunciacions sola. ans de rompre acceptar han ab condicio, que consulten lo dit senyor, o si per ventura movian alcunes altres vies, acceptar les han axi matex ab condicio, quen consulten lo dit senyor et ladonchs consultaran largament et distincta ab totes les circuin- stancies, fermetats oferins en cascun dels dits cases per los dits ambaxadors oferidos, que lo dit senyor fara son real poder tant, com en el sia, que lo papa lio complescha. E si per absencia del dit rey dels Romans o en altra manera vehien, que les dites coses no pudien venir a degut effecte sens comunicar ho a altres reys, princeps o notables persones, comunicar ho han ab aquells, qui coneguen, puxen obrar en tal manera, que rupcio nos sequesca entre lo dit concili e lo senyor rey. E de les dites coses no hayen alcun sentiment los embaxadors del papa, ne alcun dells ne les comuniquen, sino solament lo bisbe de Camora e micer P. de Falchs. Rex Ferdinandus. Addicio a les instruccions, quels embaxadors del senyor rey tramesos al rey dels Romans sen porten. Si per ventura lo dit rey dels Romans o altres, a qui seran notificades et descubertes les vies en les dites instruccions tocades e mogudes per part del dit senyor cerca la unio de la santa mare ecclesia, sospitaran, que lo dit senyor ho fa per desviar la congregacio de Constança o altre sguart sinistre, los dits embaxa- dors diran e offerran de part del dit senyor, que per seguretat d' aço lo dit senyor es content, que la dita congregacio sia pro- rogada per cert temps, dins loqual el puxa metre en execucio ço que per ell se offer, per ço que veyan son ferm proposit, o que sia donat poder a certes persones per la dita congregacio, les quals persones representen aquella congregacio, que la dita con- gregacio stiga axi com se sta. Pero que no procedan a negun acte tro atant, que lo dit rey dels Romans et altres dessus dits haya o hayen enviat sos embaxadors al dit senyor et altres reys de Spanya e haya respuesta sobre les dites coses dell e dells. Rex Ferdinandus.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 211 aplicant hi molts bons motius, que si poden dir. E si dita via axi oferta no acceptaran, offeran la ab aquesta addicio, que, si dins lo dit temps les dites persones per justicia no publicaran un sol papa, que ladonchs los contenents hayan a renunciar et la via de la renunciacio se haya a proseguir. Et si lo dit rey dels Romans les dites vies no acceptara, ans procehian en lo concili, et movia per ventura la via de les renunciacions sola. ans de rompre acceptar han ab condicio, que consulten lo dit senyor, o si per ventura movian alcunes altres vies, acceptar les han axi matex ab condicio, quen consulten lo dit senyor et ladonchs consultaran largament et distincta ab totes les circuin- stancies, fermetats oferins en cascun dels dits cases per los dits ambaxadors oferidos, que lo dit senyor fara son real poder tant, com en el sia, que lo papa lio complescha. E si per absencia del dit rey dels Romans o en altra manera vehien, que les dites coses no pudien venir a degut effecte sens comunicar ho a altres reys, princeps o notables persones, comunicar ho han ab aquells, qui coneguen, puxen obrar en tal manera, que rupcio nos sequesca entre lo dit concili e lo senyor rey. E de les dites coses no hayen alcun sentiment los embaxadors del papa, ne alcun dells ne les comuniquen, sino solament lo bisbe de Camora e micer P. de Falchs. Rex Ferdinandus. Addicio a les instruccions, quels embaxadors del senyor rey tramesos al rey dels Romans sen porten. Si per ventura lo dit rey dels Romans o altres, a qui seran notificades et descubertes les vies en les dites instruccions tocades e mogudes per part del dit senyor cerca la unio de la santa mare ecclesia, sospitaran, que lo dit senyor ho fa per desviar la congregacio de Constança o altre sguart sinistre, los dits embaxa- dors diran e offerran de part del dit senyor, que per seguretat d' aço lo dit senyor es content, que la dita congregacio sia pro- rogada per cert temps, dins loqual el puxa metre en execucio ço que per ell se offer, per ço que veyan son ferm proposit, o que sia donat poder a certes persones per la dita congregacio, les quals persones representen aquella congregacio, que la dita con- gregacio stiga axi com se sta. Pero que no procedan a negun acte tro atant, que lo dit rey dels Romans et altres dessus dits haya o hayen enviat sos embaxadors al dit senyor et altres reys de Spanya e haya respuesta sobre les dites coses dell e dells. Rex Ferdinandus.
Strana 212
212 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Item. Dels lochs per los dites vistes offerits per lo dit rey dels Romans acceptaran por co com es pus convinent e pus dispost la ciutat de Niça. E per co que, axi com dit es, lo dit sant pare e lo senyor rey han anar per mar a la dita ciutat de Niza e les galers e fustes de mar, en que iran, no porien esser segures de perill de mar en la playa de Niça e aximateix per co que les gents dels dits tres senyors no porian bonamen star en la dita ciutat de Niça sens scandel de bregues, es vist al dit senyor, que lo dit sant pare e ell poran star en lo loch e port de Vilafrancha en altre manera appellat Olius e les dites sues galees e fustes staran seguras. E lo dit rey dels Romans ab ses gents stara pus spayos en la dita ciutat de Niça. E en lo dit port, si necesari sera, poria esser fabricat un port, on lo pare sant e lo dit senyor per mar e lo dit rey dels Romans per terra poran venir e convenir. E les dites coses los dits embaxadors poran concordar, finar e fermar ab aquellas seguretats necesarias per part del dit senyor ab lo dit rey dels Romans. E si per ventura lo dit rey dels Romans moura altres lochs no perseverant en los per ell moguts o legira altres dels elegits fora Niça, consultaran lo dit senyor. Rex Ferdinandus. Die Gesandten Benedikts, Bischof Avinio von Senez und Jacobus Belleroni, erhalten ihren Auftrag am 20. September 1414. Ich entnehme das Folgende der Petersb. Hs f. 71: Benedictus episcopus servus servorum Dei venerabili fratri Awinioni ep. Senecensi cubiculario nostro et dil. filio Jacobo Belveroni presbytero Elnen, dioc. utriusque iuris doctori sal. et ap. ben. Cum vos ad carissimum filium nostrum Sigismundum regem Romanorum illustrissimum pro nonnullis nostre et s. Romane ecclesie negociis . . . nuncios destinemus . . . Uberläßt ihrer Diskretion die Wahl des Ortes der Zusammenkunft. Dat. ap. s. Matheum Dertussensis dioc. XII. Kal. Octobris pontificatus d. n. anno vicesimo. Darnach ist Bd. I Nr. 71 genauer zu datieren. — An K. Heinrich V. von England schreibt Ferdinand am 29. Oktober mit dem Bemerken, daß er dem- nächst eine Gesandtschaft senden werde (Reg. 2406 f. 10): Excellentissimo principi Enrrico . . . regi Anglie . .. Ferdinandus . . . rex Aragonum . . . Auditis plane, que nobilis et dilectus noster Johannes Blont miles, ambaxiator vester ... nobis voluit reserare inter cetera super facto unionis sancte matris ecclesie serenitati vestre contextu huiusmodi indicamus, quod nos unionem ipsam velut ortodoxe fidei verus cultor totis precordiis appetentes, diu non est, ambaxiatores nostros super nonnullis eandem unionem tangentibus regi destinavimus Romanorum et intendimus ... circa illius cismatis ... sectionem . . . nostre sollicitudinis partes interponere efficaces . .. Dat. in villa Montis Albi . . . XXVIIII. die Octobris .. . MCCCCXIIII.
212 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Item. Dels lochs per los dites vistes offerits per lo dit rey dels Romans acceptaran por co com es pus convinent e pus dispost la ciutat de Niça. E per co que, axi com dit es, lo dit sant pare e lo senyor rey han anar per mar a la dita ciutat de Niza e les galers e fustes de mar, en que iran, no porien esser segures de perill de mar en la playa de Niça e aximateix per co que les gents dels dits tres senyors no porian bonamen star en la dita ciutat de Niça sens scandel de bregues, es vist al dit senyor, que lo dit sant pare e ell poran star en lo loch e port de Vilafrancha en altre manera appellat Olius e les dites sues galees e fustes staran seguras. E lo dit rey dels Romans ab ses gents stara pus spayos en la dita ciutat de Niça. E en lo dit port, si necesari sera, poria esser fabricat un port, on lo pare sant e lo dit senyor per mar e lo dit rey dels Romans per terra poran venir e convenir. E les dites coses los dits embaxadors poran concordar, finar e fermar ab aquellas seguretats necesarias per part del dit senyor ab lo dit rey dels Romans. E si per ventura lo dit rey dels Romans moura altres lochs no perseverant en los per ell moguts o legira altres dels elegits fora Niça, consultaran lo dit senyor. Rex Ferdinandus. Die Gesandten Benedikts, Bischof Avinio von Senez und Jacobus Belleroni, erhalten ihren Auftrag am 20. September 1414. Ich entnehme das Folgende der Petersb. Hs f. 71: Benedictus episcopus servus servorum Dei venerabili fratri Awinioni ep. Senecensi cubiculario nostro et dil. filio Jacobo Belveroni presbytero Elnen, dioc. utriusque iuris doctori sal. et ap. ben. Cum vos ad carissimum filium nostrum Sigismundum regem Romanorum illustrissimum pro nonnullis nostre et s. Romane ecclesie negociis . . . nuncios destinemus . . . Uberläßt ihrer Diskretion die Wahl des Ortes der Zusammenkunft. Dat. ap. s. Matheum Dertussensis dioc. XII. Kal. Octobris pontificatus d. n. anno vicesimo. Darnach ist Bd. I Nr. 71 genauer zu datieren. — An K. Heinrich V. von England schreibt Ferdinand am 29. Oktober mit dem Bemerken, daß er dem- nächst eine Gesandtschaft senden werde (Reg. 2406 f. 10): Excellentissimo principi Enrrico . . . regi Anglie . .. Ferdinandus . . . rex Aragonum . . . Auditis plane, que nobilis et dilectus noster Johannes Blont miles, ambaxiator vester ... nobis voluit reserare inter cetera super facto unionis sancte matris ecclesie serenitati vestre contextu huiusmodi indicamus, quod nos unionem ipsam velut ortodoxe fidei verus cultor totis precordiis appetentes, diu non est, ambaxiatores nostros super nonnullis eandem unionem tangentibus regi destinavimus Romanorum et intendimus ... circa illius cismatis ... sectionem . . . nostre sollicitudinis partes interponere efficaces . .. Dat. in villa Montis Albi . . . XXVIIII. die Octobris .. . MCCCCXIIII.
Strana 213
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 213 (93) Venedig an die Kardinäle von Venedig (Lando) und Zaba- rella: Bitte in Sachen des Gesandten Sigismunds und der Anschuldigung wegen des Türkenbündnisses Venedig zu ver- teidigen. 1414 November 21. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 21v . . . Rogamus ac hortamur reverendissimam paternitatem vestram . . „ quatenus vobis placeat, sicut de vobis am- plissime speramus, in casu, quo in concilio vel alibi aliquid nostro dominio opponeretur de recessu ambaxatoris . . . regii, narrare causam sui recessus 1) . . . Et quia sumus informati d. d. regem publicari fecisse per partes Alemanee nostram dominacionem subsidiam et favores dedisse perfidis Teuchris venientibus ad damna regni Hungarie et christianitatis et alias similes calump- nias nostro dominio impegisse contra omne debitum iusticie et veritatis, cum, sicut notorium est toti mundo, semper fuerimus et simus persecutores dictorum Teuchrorum et omni anno mag- nam summam denariorum expendamus ad resistendum et obstan- dum Teuchris . . . placeat similiter tam circa hec quam alia, que nobis opponerentur, honorem nostrum defendere 2). (94) Bischof Didacus von Zamora an Ferdinand : Reiseroute über Lyon nach Savoyen; Empfang beim Grafen; Neuigkeiten des Grafen : Sigismund kommt im Frühjahr nach Jtalien mit starken Truppen, 1) Venedig hatte an Johann XXIII. geschrieben, König Sigismund habe seinen Gesandten Magister Johannes Ambundi, s. theol. et decr. doctorem, nach Ferrara geschickt, um durch Vermittlung des Markgrafen Nikolaus von Este und des Ugutio Frieden wit Venedig zu schließen; aber der Gesandte habe keine genügende Vollmacht gehabt, tractandi pacem super factis imperii . . . et expresse dixisse . . . nullam aliam libertatem habere et nil aliud praticare velle. Nos vero considerantes, quantum impertinens et frustratorium esset praticare pacem super una differencia et super aliis remanere discordes, so sei die Sache verschlagen und der Gesandte zum König zurückgekehrt. De parte omnes. Das schreiben sie auch (fol. 21 f.) den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier und dem Pfalzgrafen Ludwig, 2) Am 27. Dezember bitten sie den Kardinal von Venedig, falls er höre, daß der König vom Papst verlange, er solle die Venetianer zur Gesandtschaft auffordern, solle er sofort für Geleit von König, Stadt Konstanz und Friedrich von Österreich sorgen. — Am 15. Februar 1415 ist der Gesandte des Ugutio de Contrariis, Friedrich Spetia, aus Konstanz zurückgekehrt. Venedig erklärt, momentan keine Gesandtschaft schicken zu können: videntes, quod sanctissi- mus d. papa et similiter ... d. rex solicitant expedicionem concilii. Propter sessionem, que esse debuit, quarto presentis mensis cognoscimus tempus non pati nostros ambassiatores illuc tempore debito destinare.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 213 (93) Venedig an die Kardinäle von Venedig (Lando) und Zaba- rella: Bitte in Sachen des Gesandten Sigismunds und der Anschuldigung wegen des Türkenbündnisses Venedig zu ver- teidigen. 1414 November 21. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 21v . . . Rogamus ac hortamur reverendissimam paternitatem vestram . . „ quatenus vobis placeat, sicut de vobis am- plissime speramus, in casu, quo in concilio vel alibi aliquid nostro dominio opponeretur de recessu ambaxatoris . . . regii, narrare causam sui recessus 1) . . . Et quia sumus informati d. d. regem publicari fecisse per partes Alemanee nostram dominacionem subsidiam et favores dedisse perfidis Teuchris venientibus ad damna regni Hungarie et christianitatis et alias similes calump- nias nostro dominio impegisse contra omne debitum iusticie et veritatis, cum, sicut notorium est toti mundo, semper fuerimus et simus persecutores dictorum Teuchrorum et omni anno mag- nam summam denariorum expendamus ad resistendum et obstan- dum Teuchris . . . placeat similiter tam circa hec quam alia, que nobis opponerentur, honorem nostrum defendere 2). (94) Bischof Didacus von Zamora an Ferdinand : Reiseroute über Lyon nach Savoyen; Empfang beim Grafen; Neuigkeiten des Grafen : Sigismund kommt im Frühjahr nach Jtalien mit starken Truppen, 1) Venedig hatte an Johann XXIII. geschrieben, König Sigismund habe seinen Gesandten Magister Johannes Ambundi, s. theol. et decr. doctorem, nach Ferrara geschickt, um durch Vermittlung des Markgrafen Nikolaus von Este und des Ugutio Frieden wit Venedig zu schließen; aber der Gesandte habe keine genügende Vollmacht gehabt, tractandi pacem super factis imperii . . . et expresse dixisse . . . nullam aliam libertatem habere et nil aliud praticare velle. Nos vero considerantes, quantum impertinens et frustratorium esset praticare pacem super una differencia et super aliis remanere discordes, so sei die Sache verschlagen und der Gesandte zum König zurückgekehrt. De parte omnes. Das schreiben sie auch (fol. 21 f.) den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier und dem Pfalzgrafen Ludwig, 2) Am 27. Dezember bitten sie den Kardinal von Venedig, falls er höre, daß der König vom Papst verlange, er solle die Venetianer zur Gesandtschaft auffordern, solle er sofort für Geleit von König, Stadt Konstanz und Friedrich von Österreich sorgen. — Am 15. Februar 1415 ist der Gesandte des Ugutio de Contrariis, Friedrich Spetia, aus Konstanz zurückgekehrt. Venedig erklärt, momentan keine Gesandtschaft schicken zu können: videntes, quod sanctissi- mus d. papa et similiter ... d. rex solicitant expedicionem concilii. Propter sessionem, que esse debuit, quarto presentis mensis cognoscimus tempus non pati nostros ambassiatores illuc tempore debito destinare.
Strana 214
214 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. auch aus Savoyen, zur Wiedereroberung des Reichslandes. Seine Ankunft in Konstanz unsicher ; Ubersendung des Aachener Krönungsberichtes. Zwist des Herzogs von Burgund mit König Ludwig, der seine Tochter zurückgesandt hat: drohender Krieg. Bitte um Geld. Lausanne 1414 Dezember 7. Barcelona, Kronarchiv Or. mit (abgefallenem) Verschlußsiegel. Caja Concilio di Costanza 17. Molt excellent princep e molt poderos senyor. Tota humil et subiecta recomendacio premesa. Notificam a vostra molt illustra et magniffica senyoria, que, apres que som partits de Monpesler, del qual partim a III. de Noembre prop passat, volents fer segurament nostre cami, nos ha covengut del tot lexar et lunyar dela terra dela sgleya, per tant con sentiem per aquella no passar segurs, et hans covengut de le guiar et allar- gar lo cami et puyar ala ciutat de Leo sus lo Rose, on havem stat V jorns, sperants lo sau conduyt del comte de Savoya, lo qual ensemps ab letres del emperador de micer Ottobo . . . en la dita ciutat havem reebudes, translat delas quals en la present intercluses 1) trametem a vostra dita molt magnifica senyoria, per lo qual lagui o allargament de cami som hauts a passar per lo dit comte de Savoya, al qual donam vostra letra, et per virtut daquella li explicam primerament saluts de vostra reyal senyoria, dela senyora reyna et dels senyors vostres fills, pregants lo, que aximatex vos faes saber sa salut, dela senyora comtessa sa muller et de sos fills .. . .2) Les noves, senyor, les quals stants ab lo dit comte havem sebudes per ell, son aquestas: Que lo emperador entenia ala primavera a passar en Italia, ab gran potencia de gents darmes, ab lo qual ell entenia passar ab III m. homens darmes per coronar se lo dit emperador en Roma a cobrar totes les terras alienades del imperi axi del duch de Mila com del hereu de Lançolau, de universitats et totes altres persones del imperi, per la qual raho havem trobat, senyor, que lo dit comte de Savoya ha gitat tall sobre sa terra . . . lo qual realment et occular caminan havem vist, ques cullian per sa terra . . . Notifficam mes avant, senyor, a vostra sobredita molt ma- gniffica senyoria, con lo emperador encara no es a Costança ni sab hom certamment, quant hi sera, bes diu per alguns, que y deu esser prestament. Empero, senyor, que ha presa certament la primera corona, segons, senyor, per una letra, quels missatgers del comte de Savoya, qui hi son stats, han tramesa, translat del qual dins la present interclus vos trametem 3), vostra senyoria 2) s) 1) Nicht vorhanden. Empfang bei Amadeus von Savoyen. Vgl. die Reichssachen.
214 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. auch aus Savoyen, zur Wiedereroberung des Reichslandes. Seine Ankunft in Konstanz unsicher ; Ubersendung des Aachener Krönungsberichtes. Zwist des Herzogs von Burgund mit König Ludwig, der seine Tochter zurückgesandt hat: drohender Krieg. Bitte um Geld. Lausanne 1414 Dezember 7. Barcelona, Kronarchiv Or. mit (abgefallenem) Verschlußsiegel. Caja Concilio di Costanza 17. Molt excellent princep e molt poderos senyor. Tota humil et subiecta recomendacio premesa. Notificam a vostra molt illustra et magniffica senyoria, que, apres que som partits de Monpesler, del qual partim a III. de Noembre prop passat, volents fer segurament nostre cami, nos ha covengut del tot lexar et lunyar dela terra dela sgleya, per tant con sentiem per aquella no passar segurs, et hans covengut de le guiar et allar- gar lo cami et puyar ala ciutat de Leo sus lo Rose, on havem stat V jorns, sperants lo sau conduyt del comte de Savoya, lo qual ensemps ab letres del emperador de micer Ottobo . . . en la dita ciutat havem reebudes, translat delas quals en la present intercluses 1) trametem a vostra dita molt magnifica senyoria, per lo qual lagui o allargament de cami som hauts a passar per lo dit comte de Savoya, al qual donam vostra letra, et per virtut daquella li explicam primerament saluts de vostra reyal senyoria, dela senyora reyna et dels senyors vostres fills, pregants lo, que aximatex vos faes saber sa salut, dela senyora comtessa sa muller et de sos fills .. . .2) Les noves, senyor, les quals stants ab lo dit comte havem sebudes per ell, son aquestas: Que lo emperador entenia ala primavera a passar en Italia, ab gran potencia de gents darmes, ab lo qual ell entenia passar ab III m. homens darmes per coronar se lo dit emperador en Roma a cobrar totes les terras alienades del imperi axi del duch de Mila com del hereu de Lançolau, de universitats et totes altres persones del imperi, per la qual raho havem trobat, senyor, que lo dit comte de Savoya ha gitat tall sobre sa terra . . . lo qual realment et occular caminan havem vist, ques cullian per sa terra . . . Notifficam mes avant, senyor, a vostra sobredita molt ma- gniffica senyoria, con lo emperador encara no es a Costança ni sab hom certamment, quant hi sera, bes diu per alguns, que y deu esser prestament. Empero, senyor, que ha presa certament la primera corona, segons, senyor, per una letra, quels missatgers del comte de Savoya, qui hi son stats, han tramesa, translat del qual dins la present interclus vos trametem 3), vostra senyoria 2) s) 1) Nicht vorhanden. Empfang bei Amadeus von Savoyen. Vgl. die Reichssachen.
Strana 215
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 215 pora largament veure; de mesavant, senyor, havem sabut, con Gregori li ha trames un anticardenal per missatger. Part aço, senyor, notifficam a vostra molt illustra senyoria, con Johan lintrus entra en Constança a XXVI. de Octubre passat, et que hi es ab XVIII anticardenals. Tengue la primera cessio o sitiada a VI.1) de Noembre, et devia tenir la segona a XVI. de Noembre. Item, senyor, havem sabut per relacio del dit comte de Savoya, con lo duch de Burgunya es malcontent del rey Luys, per ço con li ha tornada la filla, qui era sposada ab lo fill pri- mogenit del dit rey et con a cap de IIII o V meses, queli es stada tornada, es morta; dela mort dela qual ha gran suspita lo dit duch de Burgunya, per la qual raho se diu vulgarment per molts, quel dit duch per la dita raho et per recobrar C m. scuto del dot, queli havia pagats, realment es de intencio de fer guerra al dit rey Luys sobre lo ducat Davyo et una terra, que ha en Picardia. Diu se, senyor, mes avant, quel dit duch te tota sa gent darmes, que havia plegada, och encara la partida del rey de França la te aximatex aplegada, dient nos lo dit comte de Savoya, que dela pau de França ell no confia ne creu, que la una part ni laltra se defista dela dita gent darmes, pero que ell es amich de tots et feria plers et honors als uns et als altres . . 2) E altres coses, senyor, nos occorren, que puxam scrivre .. . sino que som a tres jornades et miga de Costança, on forem, senyor, ja plegats, si no que speram lo sauconduyt del empera- dor, a que havem trames de dia en dia. E man a nosaltres vostra molt illustra senyoria, la qual nostre senyor Deu molts anys ab salut et longa vida mantenga totes coses a ella placents. Scrita en Losane en Savoya a VII. [de] Decembre del any MCCCCXIIII.3) 1) Tatsächlich am 28. Oktober und 5. November. 2) Empfang von Nachrichten. 3) Unter CRD, Ferdinand I (1414) liegt ein vom 7. Januar 1415 datiertes Original-Schreiben des Barceloneser Kaufmanns C. Sala an den König: A sis del present mes de janer es vengut un mercader Alamany en casa mia, lo qual es de ma companya, qui es vengut de Franchafort, es passat per la ciu- tat de Costança, parti dela dita ciutat de Constança a XVI de decembre prop passat e diu, que papa Johan era dins la dita ciutat, lo qual ab processio et solennitat gran havien rebut. Axi matex compte, quel emperador era a tres jornades dela dita ciutat de Costança et que los missatgers de França ne Danglaterra ne de Burgunya noy eran encara arribats. Be es ver, segons diu, que mosser de sent Jordi si sperava tot jorn, qui y va per lo duch de Bur-
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 215 pora largament veure; de mesavant, senyor, havem sabut, con Gregori li ha trames un anticardenal per missatger. Part aço, senyor, notifficam a vostra molt illustra senyoria, con Johan lintrus entra en Constança a XXVI. de Octubre passat, et que hi es ab XVIII anticardenals. Tengue la primera cessio o sitiada a VI.1) de Noembre, et devia tenir la segona a XVI. de Noembre. Item, senyor, havem sabut per relacio del dit comte de Savoya, con lo duch de Burgunya es malcontent del rey Luys, per ço con li ha tornada la filla, qui era sposada ab lo fill pri- mogenit del dit rey et con a cap de IIII o V meses, queli es stada tornada, es morta; dela mort dela qual ha gran suspita lo dit duch de Burgunya, per la qual raho se diu vulgarment per molts, quel dit duch per la dita raho et per recobrar C m. scuto del dot, queli havia pagats, realment es de intencio de fer guerra al dit rey Luys sobre lo ducat Davyo et una terra, que ha en Picardia. Diu se, senyor, mes avant, quel dit duch te tota sa gent darmes, que havia plegada, och encara la partida del rey de França la te aximatex aplegada, dient nos lo dit comte de Savoya, que dela pau de França ell no confia ne creu, que la una part ni laltra se defista dela dita gent darmes, pero que ell es amich de tots et feria plers et honors als uns et als altres . . 2) E altres coses, senyor, nos occorren, que puxam scrivre .. . sino que som a tres jornades et miga de Costança, on forem, senyor, ja plegats, si no que speram lo sauconduyt del empera- dor, a que havem trames de dia en dia. E man a nosaltres vostra molt illustra senyoria, la qual nostre senyor Deu molts anys ab salut et longa vida mantenga totes coses a ella placents. Scrita en Losane en Savoya a VII. [de] Decembre del any MCCCCXIIII.3) 1) Tatsächlich am 28. Oktober und 5. November. 2) Empfang von Nachrichten. 3) Unter CRD, Ferdinand I (1414) liegt ein vom 7. Januar 1415 datiertes Original-Schreiben des Barceloneser Kaufmanns C. Sala an den König: A sis del present mes de janer es vengut un mercader Alamany en casa mia, lo qual es de ma companya, qui es vengut de Franchafort, es passat per la ciu- tat de Costança, parti dela dita ciutat de Constança a XVI de decembre prop passat e diu, que papa Johan era dins la dita ciutat, lo qual ab processio et solennitat gran havien rebut. Axi matex compte, quel emperador era a tres jornades dela dita ciutat de Costança et que los missatgers de França ne Danglaterra ne de Burgunya noy eran encara arribats. Be es ver, segons diu, que mosser de sent Jordi si sperava tot jorn, qui y va per lo duch de Bur-
Strana 216
216 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (95) König Karl VI. von Frankreich sendet genannte Gesandle zum Konzil nach Konstanz. Paris (1414) 1415 Januar 28. München, Geh. Staatsarchiv Nr. 1 lit. a; lit. b ist der französische Er- nennungsbrief für Ludwig von Bayern. Angeblich vom 18. Januar. Karolus Dei gracia Francorum rex universis presentes litteras inspecturis salutem. Cum sanctissimus in Christo pater Johannes divina providencia papa XXIII. ordinaverit concilium generale pro parte tocius Christiane religionis apud Constanciam in Kalendis novissimi preteriti3) celebrari et, ut christianissimum decet prin- cipem, cum nequeamus personaliter causis urgentibus et necessariis, volumusb) saltim per procuratores solempnes interesse: notum facimus, quod nos de fidelitate scienciaque atque prudencia et simul industria pariterque diligencia dilectorum ac fidelium con- siliariorum et nunciorum nostrorum archiepiscopi Remensis, epis- coporum Novionensis, Ebroicensis, Carcassonensis et Silvanectensis necnon carissimi et amati consa[n]gwinei et sororii nostri Ludo- wici 1) ducis in Bavaria gubernatoris Da[llphinatus nostri, Colardi de Calevilla et Dominicie) de Damville militum, consiliariorum et cambellanorum nostrorum, cancellarii ecclesie beate Marie Parisien- gunya. Los vostres missetgers, senyor, troba a dues jornades daça Constança, qui havien stat molts dies ala ciutat de Gineva, sperant giatge del emperador. Axi matex diu, que a trobaft] lo mercader Alamany, qui portava la letra vostra als vostres missatgers, la qual mon fill sen devia portar et trobal VIII jornades daça Constança . . . Scrita en Barchinona a VII de Janer lany MCCCCXIIII. Leider ist obiges das einzige ausführliche Schreiben des Bischofs von Zamora bis zum März. In einem Privatschreiben an den König vom 16. Januar erwähnt er, daß die Neuigkeiten vom Konzil in dem gemeinsamen Briefe vom selben Tage ständen. Dann fährt er fort: Otras, señor, especiales, que me son, señor, secretamente dichas, por quanto escrevir non se pueden, detengo aqui. Dann hat er den portero mündlich informiert. Señor, creo, que Dios et la virgen su madre et vuestra buena ventura el merito de los negocios, por que somos aca venidos, ha enderescado, que se es acercado nuestra con- gregacion un onbre vuestro servidor, lo qual muestra bien las obras, que nos es grand ayuda et grand ajustamiento para los negocios, que traemos. El qual es en grand fama et reputacion et reverencia en esta congregacion, por la mano del qual, señor, pasan muy grand partyda de estos negocios. El nombre del qual, señor, no se vos escriure por miedo, que las cartas no sean tomadas. Der König soll ihn um Fortsetzung seiner Tätigkeit ersuchen. a) Fehlt mensis. b) So Hs. c) Hs dominii. 1) Geleif Sigismunds für ihn mit 600 Pferden. Altmann, Reg. Imp. XI Nr. 1420 und 1432..
216 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (95) König Karl VI. von Frankreich sendet genannte Gesandle zum Konzil nach Konstanz. Paris (1414) 1415 Januar 28. München, Geh. Staatsarchiv Nr. 1 lit. a; lit. b ist der französische Er- nennungsbrief für Ludwig von Bayern. Angeblich vom 18. Januar. Karolus Dei gracia Francorum rex universis presentes litteras inspecturis salutem. Cum sanctissimus in Christo pater Johannes divina providencia papa XXIII. ordinaverit concilium generale pro parte tocius Christiane religionis apud Constanciam in Kalendis novissimi preteriti3) celebrari et, ut christianissimum decet prin- cipem, cum nequeamus personaliter causis urgentibus et necessariis, volumusb) saltim per procuratores solempnes interesse: notum facimus, quod nos de fidelitate scienciaque atque prudencia et simul industria pariterque diligencia dilectorum ac fidelium con- siliariorum et nunciorum nostrorum archiepiscopi Remensis, epis- coporum Novionensis, Ebroicensis, Carcassonensis et Silvanectensis necnon carissimi et amati consa[n]gwinei et sororii nostri Ludo- wici 1) ducis in Bavaria gubernatoris Da[llphinatus nostri, Colardi de Calevilla et Dominicie) de Damville militum, consiliariorum et cambellanorum nostrorum, cancellarii ecclesie beate Marie Parisien- gunya. Los vostres missetgers, senyor, troba a dues jornades daça Constança, qui havien stat molts dies ala ciutat de Gineva, sperant giatge del emperador. Axi matex diu, que a trobaft] lo mercader Alamany, qui portava la letra vostra als vostres missatgers, la qual mon fill sen devia portar et trobal VIII jornades daça Constança . . . Scrita en Barchinona a VII de Janer lany MCCCCXIIII. Leider ist obiges das einzige ausführliche Schreiben des Bischofs von Zamora bis zum März. In einem Privatschreiben an den König vom 16. Januar erwähnt er, daß die Neuigkeiten vom Konzil in dem gemeinsamen Briefe vom selben Tage ständen. Dann fährt er fort: Otras, señor, especiales, que me son, señor, secretamente dichas, por quanto escrevir non se pueden, detengo aqui. Dann hat er den portero mündlich informiert. Señor, creo, que Dios et la virgen su madre et vuestra buena ventura el merito de los negocios, por que somos aca venidos, ha enderescado, que se es acercado nuestra con- gregacion un onbre vuestro servidor, lo qual muestra bien las obras, que nos es grand ayuda et grand ajustamiento para los negocios, que traemos. El qual es en grand fama et reputacion et reverencia en esta congregacion, por la mano del qual, señor, pasan muy grand partyda de estos negocios. El nombre del qual, señor, no se vos escriure por miedo, que las cartas no sean tomadas. Der König soll ihn um Fortsetzung seiner Tätigkeit ersuchen. a) Fehlt mensis. b) So Hs. c) Hs dominii. 1) Geleif Sigismunds für ihn mit 600 Pferden. Altmann, Reg. Imp. XI Nr. 1420 und 1432..
Strana 217
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 217 sis 1), quin eciam decani Silvanectensis, prepositi Insulensis2) magistrorum Johannis Gerardi et Adde de Camerato, consiliariorum nostrorum in nostro parlamento, magistrorum Guillermi Pul- chrinepotis, Benedicti Genciani et Petri de Versailles in theologia magistrorum, ac magistri Johannis Sissart doctoris in decretis ad plenum confidentes eisdem commisimus et ordinavinus ac per presentes committimus, constituimus et ordinamus pro nobis et nomine nostro ac regni et Dalphinatus nostrorum comparendi coram eodem summo pontifice3) et interessendi in concilio generali prelibato necnon tractandi, agendi, consenciendi perficiendique et complendi aut per omnia faciendi nominibus, quibus supra, quicquid in huiusmodi concilio fuerit avisatum et eciam pro bono ecclesie et tocius christianitatis quomodolibet determinatum et conclusum, pro quibus omnibus ... faciendi ... concedimus et prebemus .. . presencium tenore potestatem, ita tamen, quod, sib) dictorum ambasiatorum nostrorum quoquomodo impedirentur, quominus possent in dicto concilio et alibi, prout opus fuerit . . . interesse et vacare, eorundem ambasiatorum nostrorum tres, quatuor, quin- que vel sex seu plures in numero valeant in dicto concilio generali, ut dictui est, comparere et omnia perficere . . ., pro- mittentes in verbo regis et bona fide ratum et gratum habere, nominibus quibus supra, et si opus fuerit per nostras patentes litteras confirimnare, quidquid in hac parte per eosdem ambasiatores nostros aut sex, quinque vel quatuor, tres gestuin et actuin fuerit in premissis seu eciam quomodolibet procuratum. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus litteris fecimus apponi. Dat. Parisius die XXVIII. Jannarii a. D. MCCCCX quarto, regni vero nostri tricesimo quinto. (96) a) K. Sigismund an K. Ferdinand: Empfang und Lob seiner Gesandten; Entschuldigung wegen der Verzögerung der Ver- handlungen. (1415 Ende Januar?) b) K. Sigismund an (Amadeus von Savoyen): Beschworene Juni- zusammenkunft in Nizza: Bestellung der Quartiere; geplanter Besuch des Herzogs von Burgund (1415 nach März 4.) Rom, Vatik. Bibl. Cod. Palatinus 701 f. 316 und 311. a) Hs pontifici. b) Es fehlt aliqui oder Ahnliches. 1) Johannes Gerson. 2) Jean de Montreuil.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 217 sis 1), quin eciam decani Silvanectensis, prepositi Insulensis2) magistrorum Johannis Gerardi et Adde de Camerato, consiliariorum nostrorum in nostro parlamento, magistrorum Guillermi Pul- chrinepotis, Benedicti Genciani et Petri de Versailles in theologia magistrorum, ac magistri Johannis Sissart doctoris in decretis ad plenum confidentes eisdem commisimus et ordinavinus ac per presentes committimus, constituimus et ordinamus pro nobis et nomine nostro ac regni et Dalphinatus nostrorum comparendi coram eodem summo pontifice3) et interessendi in concilio generali prelibato necnon tractandi, agendi, consenciendi perficiendique et complendi aut per omnia faciendi nominibus, quibus supra, quicquid in huiusmodi concilio fuerit avisatum et eciam pro bono ecclesie et tocius christianitatis quomodolibet determinatum et conclusum, pro quibus omnibus ... faciendi ... concedimus et prebemus .. . presencium tenore potestatem, ita tamen, quod, sib) dictorum ambasiatorum nostrorum quoquomodo impedirentur, quominus possent in dicto concilio et alibi, prout opus fuerit . . . interesse et vacare, eorundem ambasiatorum nostrorum tres, quatuor, quin- que vel sex seu plures in numero valeant in dicto concilio generali, ut dictui est, comparere et omnia perficere . . ., pro- mittentes in verbo regis et bona fide ratum et gratum habere, nominibus quibus supra, et si opus fuerit per nostras patentes litteras confirimnare, quidquid in hac parte per eosdem ambasiatores nostros aut sex, quinque vel quatuor, tres gestuin et actuin fuerit in premissis seu eciam quomodolibet procuratum. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus litteris fecimus apponi. Dat. Parisius die XXVIII. Jannarii a. D. MCCCCX quarto, regni vero nostri tricesimo quinto. (96) a) K. Sigismund an K. Ferdinand: Empfang und Lob seiner Gesandten; Entschuldigung wegen der Verzögerung der Ver- handlungen. (1415 Ende Januar?) b) K. Sigismund an (Amadeus von Savoyen): Beschworene Juni- zusammenkunft in Nizza: Bestellung der Quartiere; geplanter Besuch des Herzogs von Burgund (1415 nach März 4.) Rom, Vatik. Bibl. Cod. Palatinus 701 f. 316 und 311. a) Hs pontifici. b) Es fehlt aliqui oder Ahnliches. 1) Johannes Gerson. 2) Jean de Montreuil.
Strana 218
218 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) Serenissimo principi Ferdinando etc. Sigismundus etc. ...1) De nobis vero scire placeat, quod clemencia illius favente, in quo vivimus, movemur, regnamus et sumus, perfecte sospitatis dono gratulamur, et suavibus principum nostrorum et sacri imperii fidelium ecclesiasticorum et secularinm delectamur cotidiana allo- quiorum suavitate, presertim in negociis sacrosancte matris ecclesie et tocius christianitatis salutifera tangentibus incrementa. Vene- rabiles siquidem, nobiles et solempnes ambassiatores vestri nuper ad nostram presenciam accedentes2) contemplacione mittentis suarunique probitatum obtentu gratanter vidimus et benevole sus- cepimus, ipsoruinque relata et vive vocis oraculo vestri parte nobis exposita intelleximus luculenter. Ipsorum etenim meritam laudamus industriam et fidelem super legacionis sibi commisse prosecucione diligenciam commendamus, quia circa materiam .. . attencius perorarunt. Unde nos proposita coram nobis debita deliberacione discussimius et tain super propositis quam super aliis ad laudem divini nominis militantisque ecclesie statum paci- ficum nostrumque et vestrum honorem, que videbantur fructuosa, diucius deduximus cum eisden vestris ambassiatoribus. Et quid nostra deliberacio circa negocium huiusmodi ipsius circumstanciis, qua decet, meditacione pensatis faciendum providerit, per ambas- siatores ipsos celsitudini vestre plenius innotescet. De mora auteni, cui causam tanti negocii qualitas et occupacionis nostre necessitas prestiterunt, habere velit regalis magnificencia ambas- siatores ipsos per nos excusatos. b) Illustris princeps, consanguinee noster carissime. Constat tue sinceritati tam relacione tuorum oratorun. qui viderunt et audiverunt palpata evidencia, et eciam literarum nostrarum insi- nuacione, qualiter nos pro generali bono uniomis in sancta matre ecclesia consequende iureiurando promisimus et vovimus per totum mensem Junii proxime futurum cum serenissimo principe Ferdinando rege Aragonum fratre et reverendissimo d. Petro de Luna . . . amicis nostris carissimis in terris Nycie etc. velle facere personalem convencionem. Eapropter nobiles N. et N., camere nostre milites ad captandum pro nobis et nostra comitiva ibidem hospicia seu aliodamenta ante faciem nostram premisimus. Volumus itaque, ut cum eisdem militibus nostris aliqueim vel aliquos ex tuis, cui vel quibus condicio et disposicio terrarum a) Es folgt quos; doch überftüssig? 1) Mitteilung de statu.
218 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. a) Serenissimo principi Ferdinando etc. Sigismundus etc. ...1) De nobis vero scire placeat, quod clemencia illius favente, in quo vivimus, movemur, regnamus et sumus, perfecte sospitatis dono gratulamur, et suavibus principum nostrorum et sacri imperii fidelium ecclesiasticorum et secularinm delectamur cotidiana allo- quiorum suavitate, presertim in negociis sacrosancte matris ecclesie et tocius christianitatis salutifera tangentibus incrementa. Vene- rabiles siquidem, nobiles et solempnes ambassiatores vestri nuper ad nostram presenciam accedentes2) contemplacione mittentis suarunique probitatum obtentu gratanter vidimus et benevole sus- cepimus, ipsoruinque relata et vive vocis oraculo vestri parte nobis exposita intelleximus luculenter. Ipsorum etenim meritam laudamus industriam et fidelem super legacionis sibi commisse prosecucione diligenciam commendamus, quia circa materiam .. . attencius perorarunt. Unde nos proposita coram nobis debita deliberacione discussimius et tain super propositis quam super aliis ad laudem divini nominis militantisque ecclesie statum paci- ficum nostrumque et vestrum honorem, que videbantur fructuosa, diucius deduximus cum eisden vestris ambassiatoribus. Et quid nostra deliberacio circa negocium huiusmodi ipsius circumstanciis, qua decet, meditacione pensatis faciendum providerit, per ambas- siatores ipsos celsitudini vestre plenius innotescet. De mora auteni, cui causam tanti negocii qualitas et occupacionis nostre necessitas prestiterunt, habere velit regalis magnificencia ambas- siatores ipsos per nos excusatos. b) Illustris princeps, consanguinee noster carissime. Constat tue sinceritati tam relacione tuorum oratorun. qui viderunt et audiverunt palpata evidencia, et eciam literarum nostrarum insi- nuacione, qualiter nos pro generali bono uniomis in sancta matre ecclesia consequende iureiurando promisimus et vovimus per totum mensem Junii proxime futurum cum serenissimo principe Ferdinando rege Aragonum fratre et reverendissimo d. Petro de Luna . . . amicis nostris carissimis in terris Nycie etc. velle facere personalem convencionem. Eapropter nobiles N. et N., camere nostre milites ad captandum pro nobis et nostra comitiva ibidem hospicia seu aliodamenta ante faciem nostram premisimus. Volumus itaque, ut cum eisdem militibus nostris aliqueim vel aliquos ex tuis, cui vel quibus condicio et disposicio terrarum a) Es folgt quos; doch überftüssig? 1) Mitteilung de statu.
Strana 219
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 219 ipsarum bene nota sit, illesum transmittas, provisurus, quod in una parte simul et collective et non separatim seu sparsim et mixtim cum aliis una cum comitiva nostra possimus decenter collocari. Ceterum significavit nobis illustris princeps Johannes dux Burgundie, consanguinens noster carissimus, ut ipse in aliqua terra tua, dum adessemus, ad nostraim presenciam accederet personaliter nos visitaturus. Desideramus itaque, ut loca in pre- dicta terra tua per dictos homines tuos deputandos memoratis militibus nostris ostendere et revidere facias, in quibus con- veniencius foret cum prefato duce Burgundie in unum presencia- liter convenire, faciasque eosdem qualitate, situ, firmitate seu fortitudine ac aliis circumstanciis locorum ipsorum, que pro- spexerint, reddere bene intormatos, ut et nostram queant super- inde maiestatem avisando cerciorare. Et insuper vivis relatibus ipsorum circa materiam presentem adhibere debeas credencie plenam fidem. (97) Notizen über die wiederholte Verlegung der 2. Konzilssitzung. (Januar und Februar 1415.) Frankfurt, Stadtarchiv, Cod. Concilium Constantiense. Notandum, quod sessiones subscripte in civitate Constanciensi habite et celebrate sunt, ut sequitur. Et primo post et circa festum epiphanie Domini1) fuit quedam convocacio et sessio, in qua tractatum et ordinatum fuit ordo et modus sedendi inter prelatos secundum ipsorum consuetudines et dignitates nacionuur et dicebatur, taien non expresse, quod huiusmodi convocacio pro prima sessione facta fuisset etc. Tamen isto non obstante que- dam cedula per deputatos valvis ecclesie et porte affixa fuerat, in qua cedula prima sessio generalis huius sacri concilii celebranda intimata, videlicet feria quinta sequenti. Et eadem feria quinta2), videlicet post conversionem sancti Pauli, papa Johannes sub suo signeto inpresso cuidam ecclesie valvis affixe3) eandem primam a) Ob affixum? Die Konstruktion ist unklar. 1) Nach Cerretanus war die auf 17. Dezember angesagte 2. Sitzung (Bd. II 199) auf 14. Januar verlegt. Ob das mit obigem gemeint ist? Neu ist die An- gabe über die Sitzordnung. Die Frankfurter Gesandten (Janssen, Frankf. Reichskorrespondenz I S. 274, sprechen von 3 concilia. Eins sei gewesen, eins sollte am Montag sein, sei aber aufgeschoben bis Freitag. 2) Nach Cerretanus auf Donnerstag, 24. Januar verlegt (S. 207), hier 31. Januar.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 219 ipsarum bene nota sit, illesum transmittas, provisurus, quod in una parte simul et collective et non separatim seu sparsim et mixtim cum aliis una cum comitiva nostra possimus decenter collocari. Ceterum significavit nobis illustris princeps Johannes dux Burgundie, consanguinens noster carissimus, ut ipse in aliqua terra tua, dum adessemus, ad nostraim presenciam accederet personaliter nos visitaturus. Desideramus itaque, ut loca in pre- dicta terra tua per dictos homines tuos deputandos memoratis militibus nostris ostendere et revidere facias, in quibus con- veniencius foret cum prefato duce Burgundie in unum presencia- liter convenire, faciasque eosdem qualitate, situ, firmitate seu fortitudine ac aliis circumstanciis locorum ipsorum, que pro- spexerint, reddere bene intormatos, ut et nostram queant super- inde maiestatem avisando cerciorare. Et insuper vivis relatibus ipsorum circa materiam presentem adhibere debeas credencie plenam fidem. (97) Notizen über die wiederholte Verlegung der 2. Konzilssitzung. (Januar und Februar 1415.) Frankfurt, Stadtarchiv, Cod. Concilium Constantiense. Notandum, quod sessiones subscripte in civitate Constanciensi habite et celebrate sunt, ut sequitur. Et primo post et circa festum epiphanie Domini1) fuit quedam convocacio et sessio, in qua tractatum et ordinatum fuit ordo et modus sedendi inter prelatos secundum ipsorum consuetudines et dignitates nacionuur et dicebatur, taien non expresse, quod huiusmodi convocacio pro prima sessione facta fuisset etc. Tamen isto non obstante que- dam cedula per deputatos valvis ecclesie et porte affixa fuerat, in qua cedula prima sessio generalis huius sacri concilii celebranda intimata, videlicet feria quinta sequenti. Et eadem feria quinta2), videlicet post conversionem sancti Pauli, papa Johannes sub suo signeto inpresso cuidam ecclesie valvis affixe3) eandem primam a) Ob affixum? Die Konstruktion ist unklar. 1) Nach Cerretanus war die auf 17. Dezember angesagte 2. Sitzung (Bd. II 199) auf 14. Januar verlegt. Ob das mit obigem gemeint ist? Neu ist die An- gabe über die Sitzordnung. Die Frankfurter Gesandten (Janssen, Frankf. Reichskorrespondenz I S. 274, sprechen von 3 concilia. Eins sei gewesen, eins sollte am Montag sein, sei aber aufgeschoben bis Freitag. 2) Nach Cerretanus auf Donnerstag, 24. Januar verlegt (S. 207), hier 31. Januar.
Strana 220
220 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sessionem vive vocis oraculo usque in quartam diem mensis Februarii prorogavit, videlicet in feriam secundam post festum purificacionis Marie virginis gloriose. Huiusmodi vero sessio fienda fuit iterum prorogata usque in feriam quartam proximam sequentem. 1) Ipsa feria quarta superveniente huiusmodi sessio nunc in scriptis prorogata, ut prius aliqui interesse debeant et multi de Gallicis locum sessionis intraverunt, papa nec rege illuc venientibus. Et sic huiusmodi prima sessio eodem die confusa stetit non celebrata nec in scriptis ut supra prorogata.2) Et tunc dicebatur, quod tacite prorogata fuit in feriam sextam post dominicam Esto michi. Illa feria sexta superveniente iterum nulla sessio fuit habita nec prorogata. (98) Erzbischof Johann von Riga an den Deutschordens-Hochmeister Einigung dreier Nationen über Abdankung Johanns XXIII. Besorgnis vor Flucht des Papstes. Wirren des Mainzer Erz- bischofs. Konstanz 1415 Februar 15. Königsberg, Staatsarchiv, Schublade II Nr. 29. Vgl. Bunge, Liv-, Esth- und Curländ. Urkbuch V S. 46. Regest Nieborowski, Peter von Wormdith Nr. 49. Nachdem Schreiber betont hat, daß die Polen wegen ihrer Streitsache mit dem Orden den babst, den konig, die cardinale und sust vil ander fursten grosz begabet, heißt es : Es sind drey nacien als die deutsch, franczoisch und englisch übir ein worden, das kein besser weg zu eynung der heiligen kirchen sy, denn abtredung der dreyer bebste; das haben sie auch ge- sworen und unser herre der römisch konig hat den belibet und sich mit seiner eygener hant undirschriben. Desgleichen haben die von Engellant, von Polan, von Denmarck, von Ungern, von Beheim, die die iren mit maht hier haben, in irer hern stat auch gethan. Und der weg wirdet heute oder morne von den nacion unserm heiligen vater furgelegt und demütigleichen gebeten, das er abtretde, als verren die andern zwen abtretden wöllen, die ir botschaft auch hir haben. Man besorget sich zumal grocz, das unser heiliger vater mit wegen umbgee, wie er heymlichen 1) Diese Angaben stimmen mit Bd. II 210. 2) Auch Cerretanus (Bd II 211) sagt nur: sed prorogata. Uber die folgende Verlegung zum 15. Febr. schreibt auch der Gebietiger des Deutschen Ordens an den Hochmeister am 12. Februar: Wanne erst ein sessio des conciliums gescheen ist, so sol die andir sin bisz fritag nehest kompt, also daz daz con- cilium noch nicht zu recht an gehoben ist. Königsberg. Staatsarchiv, Schub- lade 22a Nr. 29.
220 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sessionem vive vocis oraculo usque in quartam diem mensis Februarii prorogavit, videlicet in feriam secundam post festum purificacionis Marie virginis gloriose. Huiusmodi vero sessio fienda fuit iterum prorogata usque in feriam quartam proximam sequentem. 1) Ipsa feria quarta superveniente huiusmodi sessio nunc in scriptis prorogata, ut prius aliqui interesse debeant et multi de Gallicis locum sessionis intraverunt, papa nec rege illuc venientibus. Et sic huiusmodi prima sessio eodem die confusa stetit non celebrata nec in scriptis ut supra prorogata.2) Et tunc dicebatur, quod tacite prorogata fuit in feriam sextam post dominicam Esto michi. Illa feria sexta superveniente iterum nulla sessio fuit habita nec prorogata. (98) Erzbischof Johann von Riga an den Deutschordens-Hochmeister Einigung dreier Nationen über Abdankung Johanns XXIII. Besorgnis vor Flucht des Papstes. Wirren des Mainzer Erz- bischofs. Konstanz 1415 Februar 15. Königsberg, Staatsarchiv, Schublade II Nr. 29. Vgl. Bunge, Liv-, Esth- und Curländ. Urkbuch V S. 46. Regest Nieborowski, Peter von Wormdith Nr. 49. Nachdem Schreiber betont hat, daß die Polen wegen ihrer Streitsache mit dem Orden den babst, den konig, die cardinale und sust vil ander fursten grosz begabet, heißt es : Es sind drey nacien als die deutsch, franczoisch und englisch übir ein worden, das kein besser weg zu eynung der heiligen kirchen sy, denn abtredung der dreyer bebste; das haben sie auch ge- sworen und unser herre der römisch konig hat den belibet und sich mit seiner eygener hant undirschriben. Desgleichen haben die von Engellant, von Polan, von Denmarck, von Ungern, von Beheim, die die iren mit maht hier haben, in irer hern stat auch gethan. Und der weg wirdet heute oder morne von den nacion unserm heiligen vater furgelegt und demütigleichen gebeten, das er abtretde, als verren die andern zwen abtretden wöllen, die ir botschaft auch hir haben. Man besorget sich zumal grocz, das unser heiliger vater mit wegen umbgee, wie er heymlichen 1) Diese Angaben stimmen mit Bd. II 210. 2) Auch Cerretanus (Bd II 211) sagt nur: sed prorogata. Uber die folgende Verlegung zum 15. Febr. schreibt auch der Gebietiger des Deutschen Ordens an den Hochmeister am 12. Februar: Wanne erst ein sessio des conciliums gescheen ist, so sol die andir sin bisz fritag nehest kompt, also daz daz con- cilium noch nicht zu recht an gehoben ist. Königsberg. Staatsarchiv, Schub- lade 22a Nr. 29.
Strana 221
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 221 darvon möchte komen. Die gröste irsall, die in den sachen ist, machet der von Meinz.1) . . . Constencz ani fritag noch Valentini anno d. MCCCCXV. In Schubl. 26 Nr. 9 berichtet am 4. März der Erzbischof über die Zessions- verhandlungen zu Anfang Märs. Er kann die h. Andacht und den guten Willen des h. Vaters nicht beschreiben. Jetzt ist Hoffnung, daß Eintracht komme und in allen stucken ein gotliche reformacio, darnach das gancz cristenlich volk ... teglichen mit groser begir schreyet. (99) (Petrus de Wolfram) an K. Ladislaus von Polen: Freund- schaftliche Außerungen Sigismunds über ihn. Sein Eifer für die Union; seine levitates hat er ganz aufgegeben. Wie er sich über die Größe der verbündeten Truppen äußert (Konstanz 1415 Februar?) Petersburg, Bibliothek, Cod. f. 39 v. Vgl. Einleitung. Serenissime princeps domine generosissime. Omnia quecumque nobiscum agebantur in via et eciam in Constancia a tempore, quo a vestra separati sumus magestate, in litteris per me et collegas meos vestre serenitati scriptis sunt plenarie descripta. Solum hoc per me vestre maiestati restat scribendum, quod in Sigismundo Roma- norum et Hungarie rege aliud non possum cognoscere nisi mangne sinceritatis affectum, quem fiducialiter et evidentissime erga vos gerit et efficaciter exhibet. Et semper vestri in bono habet memoriam. Si aliquid sinistri haberet in corde aut in mente, illud non possum intelligere, ex quo non cogitaciones, sed efficacia operum poterint2) indicari et discerni. Verum, princeps serenissime, quainvis idem d. rex Romanorum multa mecum secretissima proponit et proposnit tractare, adhuc tamen modica tractavit propter occupaciones concilii, circa cuiusb) tantam et tam fervidam solli- citudinem habet, quod nec comedit nec bibit nec dormire bene poterit spiritu sancto inflammatus, volens omnino ecclesiam ad sanctam unionein comportare, ita quod omnes homines pro tali sollicitudine Deum pro ipso supplicant, deprecantur et exorant. Et mirum est, quod iam alteratus est in moribus et nullas exer- cet levitates, sed devotas Deo semper exhibet actiones saluberri- mis insudans consiliis, qualiter pacem ecclesie redderet in omni- bus finibus orbis. Eciam in congregacionibus, que fiunt in con- a) So Hs. b) Hier fehll in der Hs ein Wort. 1) An diesem Tage ritt er wider Willen des Königs und des Konzils weg; wohl nur für kurze Zeit.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 221 darvon möchte komen. Die gröste irsall, die in den sachen ist, machet der von Meinz.1) . . . Constencz ani fritag noch Valentini anno d. MCCCCXV. In Schubl. 26 Nr. 9 berichtet am 4. März der Erzbischof über die Zessions- verhandlungen zu Anfang Märs. Er kann die h. Andacht und den guten Willen des h. Vaters nicht beschreiben. Jetzt ist Hoffnung, daß Eintracht komme und in allen stucken ein gotliche reformacio, darnach das gancz cristenlich volk ... teglichen mit groser begir schreyet. (99) (Petrus de Wolfram) an K. Ladislaus von Polen: Freund- schaftliche Außerungen Sigismunds über ihn. Sein Eifer für die Union; seine levitates hat er ganz aufgegeben. Wie er sich über die Größe der verbündeten Truppen äußert (Konstanz 1415 Februar?) Petersburg, Bibliothek, Cod. f. 39 v. Vgl. Einleitung. Serenissime princeps domine generosissime. Omnia quecumque nobiscum agebantur in via et eciam in Constancia a tempore, quo a vestra separati sumus magestate, in litteris per me et collegas meos vestre serenitati scriptis sunt plenarie descripta. Solum hoc per me vestre maiestati restat scribendum, quod in Sigismundo Roma- norum et Hungarie rege aliud non possum cognoscere nisi mangne sinceritatis affectum, quem fiducialiter et evidentissime erga vos gerit et efficaciter exhibet. Et semper vestri in bono habet memoriam. Si aliquid sinistri haberet in corde aut in mente, illud non possum intelligere, ex quo non cogitaciones, sed efficacia operum poterint2) indicari et discerni. Verum, princeps serenissime, quainvis idem d. rex Romanorum multa mecum secretissima proponit et proposnit tractare, adhuc tamen modica tractavit propter occupaciones concilii, circa cuiusb) tantam et tam fervidam solli- citudinem habet, quod nec comedit nec bibit nec dormire bene poterit spiritu sancto inflammatus, volens omnino ecclesiam ad sanctam unionein comportare, ita quod omnes homines pro tali sollicitudine Deum pro ipso supplicant, deprecantur et exorant. Et mirum est, quod iam alteratus est in moribus et nullas exer- cet levitates, sed devotas Deo semper exhibet actiones saluberri- mis insudans consiliis, qualiter pacem ecclesie redderet in omni- bus finibus orbis. Eciam in congregacionibus, que fiunt in con- a) So Hs. b) Hier fehll in der Hs ein Wort. 1) An diesem Tage ritt er wider Willen des Königs und des Konzils weg; wohl nur für kurze Zeit.
Strana 222
222 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. cilio, ubi multi principes et prelati congregantur et fuerunt congre- gati, glorianter et honorifice mangnificavit statum suum et vestrum, dicens et tenens me per manum hec verba vel similia: Ecce, quandocunque volumns, nos cum fratre nostro d. rege Polonie possimus ad unam diem quadringenta milia armatorum, ymmo et octingenta milia congregare. Et sic incepit narrare, quomodo in Buda cum vestra serenitate concluserat contra Thurcos exer- citus movere, sed propter multitudinem exercituum per unam viam ire non potuissetis etc., quia pabula pro tantis exercitibus non potuissent invenire. Et sic magnam spem habet in vobis et multum de vestra confidencia et assistencia gloriatur. (100) Ungenannter an K. Sigismund: Dringende Aufforderung, in Sachen der Union nur consilium senum zu befolgen und Hinweis auf die kirchenpolitische Tätigkeit Karls IV. (1415 nach Februar.) Prag, Museum 126 f. 24v. Littera exhortativa ad regei Romanorum, ut adhereat concilio. Serenissimne ac clementissime princeps Roimnanorum rex semper auguste. Grandia siquidem andio de tua mira et digna commen- dacione extollenda prudencia. Scio, quod tuis puris naturalibus relictus benignissimus totus atque invictissimus existeris, quodque in facto desiderantissime ac expeditissime unionis ecclesie ferven- tissimne laborasti. Motus igitur ego christicola zelo boni universi maiestatem tuai regiam lacrimosis oculis et gutture gemebundo, precibus, quibus possum, humilibus et devotis exoro et per vis- cera Jesu Christi, qui suo nos omnes precioso sanguine redemit et in cuius eciain sanguine ecclesia mater nostra fundata est, obsecro, ne amodo tue bonitatem ac clemenciam maiestatis in- natam atque flagrantem et totum per orbem vulgatam affectionem ingentem, quam in facto unionis sequende habuisti et adhuc de presenti, estimo, habes, subvertant malignancium consilia et fucati colores; non ultra te seducant eorum dolosa colloquia, non ani- plius, obsecro, tue maiestatis aures benignas prebeas talibus audituras, sed obtura, obsecro. Iam pluries te deceperunt. Noli omni spiritui credere, sed aciem tue mentis in te ipsum reflec- tendo considera et examina diligenter, utrum ex Deo sunt. Noli malis et reprobis credere, qui te secum in precipicium trahere querunt. Aquiesce ergo benignissime prius consilio bonorum et crede tam venerabili atque conspicuo cetui proborum ac in omni
222 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. cilio, ubi multi principes et prelati congregantur et fuerunt congre- gati, glorianter et honorifice mangnificavit statum suum et vestrum, dicens et tenens me per manum hec verba vel similia: Ecce, quandocunque volumns, nos cum fratre nostro d. rege Polonie possimus ad unam diem quadringenta milia armatorum, ymmo et octingenta milia congregare. Et sic incepit narrare, quomodo in Buda cum vestra serenitate concluserat contra Thurcos exer- citus movere, sed propter multitudinem exercituum per unam viam ire non potuissetis etc., quia pabula pro tantis exercitibus non potuissent invenire. Et sic magnam spem habet in vobis et multum de vestra confidencia et assistencia gloriatur. (100) Ungenannter an K. Sigismund: Dringende Aufforderung, in Sachen der Union nur consilium senum zu befolgen und Hinweis auf die kirchenpolitische Tätigkeit Karls IV. (1415 nach Februar.) Prag, Museum 126 f. 24v. Littera exhortativa ad regei Romanorum, ut adhereat concilio. Serenissimne ac clementissime princeps Roimnanorum rex semper auguste. Grandia siquidem andio de tua mira et digna commen- dacione extollenda prudencia. Scio, quod tuis puris naturalibus relictus benignissimus totus atque invictissimus existeris, quodque in facto desiderantissime ac expeditissime unionis ecclesie ferven- tissimne laborasti. Motus igitur ego christicola zelo boni universi maiestatem tuai regiam lacrimosis oculis et gutture gemebundo, precibus, quibus possum, humilibus et devotis exoro et per vis- cera Jesu Christi, qui suo nos omnes precioso sanguine redemit et in cuius eciain sanguine ecclesia mater nostra fundata est, obsecro, ne amodo tue bonitatem ac clemenciam maiestatis in- natam atque flagrantem et totum per orbem vulgatam affectionem ingentem, quam in facto unionis sequende habuisti et adhuc de presenti, estimo, habes, subvertant malignancium consilia et fucati colores; non ultra te seducant eorum dolosa colloquia, non ani- plius, obsecro, tue maiestatis aures benignas prebeas talibus audituras, sed obtura, obsecro. Iam pluries te deceperunt. Noli omni spiritui credere, sed aciem tue mentis in te ipsum reflec- tendo considera et examina diligenter, utrum ex Deo sunt. Noli malis et reprobis credere, qui te secum in precipicium trahere querunt. Aquiesce ergo benignissime prius consilio bonorum et crede tam venerabili atque conspicuo cetui proborum ac in omni
Strana 223
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 223 bonitate et sciencia probatorum virorum [neque? dementi consilio aquiescas, quos promulgator divini decalogi in deuteronomio exe- cratur, dicens: 1) Utinam saperent et intelligerent ac novissima provi- derent, que utique gens absque consilio et sine prudencia potest et debet merito appellari. Crede, amantissime princeps, et experto crede Ruperto2) et ut verbis evangelii presentis temporis utar: Vere, vere iam securis ad arborem radicis apposita est.3) Ecce proponitur tibi bonum et malum, vita et mors, quod volueris, dabitur tibi, apponitur tibi aqua et ignis, videlicet senum consili- um et consilium iuniorum, porrige, ad quod volueris, manum tuam. Sed scriptum est: Cor regis in manu Domini, ad quid voluerit, vertet illud.4) Spero et confido in Domino, quod vertet ad aquiescendum senum consilio et ad insistendum catholice defensioni fidei, augmento divini cultus et dilatacioni ecclesiastice libertatis, ut in hoc christianissimi principis, patris tui Karoli beate memorie sequaris vestigia, qui hec omnia adimplevit magni- fice, prout cronice et hodie hominum vivencium testimonia attestan- tur et a clero in cantilena canitur. Hic auxit eciam matrem ecclesiam, quam faciens liberam perveniet3) ad patriam imperii veri, disponens argenti copiam et auri simulque lapidum, ut dictum Davidicum posset adimpleri: Domine, dilexi decorem domus tue etc.5) Voluit eciamb) ... Romanam ecclesiam vereri et augeri et erat semper fractor mali, cuius anima sine dubio ob preclara eius merita ille, qui salutem dat regibus, direxit in viam salutis eterne. Intelligenti hec dicta brevia sufficiant et quorsum tendat.°) (101) Kardinalbischof Johannes von Ostia an K. Ferdinand: Lob des Bischofs (Didacus) von Zamora. Ansporn zur Beseitigung des Schismas; Arbeiten für die Verlegung des Konzilsortes. Konstanz (1415) März 19. Or. Barcelona, Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Johannes episcopus Ostiensis, sancte Romane ecclesie vice- cancellarius . . . Locutus sum cum episcopo Zamorensi ambas- a) Hs pervenerit. b) Hier folgt unsinnig: propter demenciam heresis demenciam. c) So der Schluß. 1) Deut. 32, 29. 2) Vgl. Büchmann, Geflügelte Worte, 23. Auft. S. 401, und Bd. II 425. 3) Matth. 3, 10. Luc. 3, 9. 4) Prov. 21, 1. 5) Ps. 25, 8.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 223 bonitate et sciencia probatorum virorum [neque? dementi consilio aquiescas, quos promulgator divini decalogi in deuteronomio exe- cratur, dicens: 1) Utinam saperent et intelligerent ac novissima provi- derent, que utique gens absque consilio et sine prudencia potest et debet merito appellari. Crede, amantissime princeps, et experto crede Ruperto2) et ut verbis evangelii presentis temporis utar: Vere, vere iam securis ad arborem radicis apposita est.3) Ecce proponitur tibi bonum et malum, vita et mors, quod volueris, dabitur tibi, apponitur tibi aqua et ignis, videlicet senum consili- um et consilium iuniorum, porrige, ad quod volueris, manum tuam. Sed scriptum est: Cor regis in manu Domini, ad quid voluerit, vertet illud.4) Spero et confido in Domino, quod vertet ad aquiescendum senum consilio et ad insistendum catholice defensioni fidei, augmento divini cultus et dilatacioni ecclesiastice libertatis, ut in hoc christianissimi principis, patris tui Karoli beate memorie sequaris vestigia, qui hec omnia adimplevit magni- fice, prout cronice et hodie hominum vivencium testimonia attestan- tur et a clero in cantilena canitur. Hic auxit eciam matrem ecclesiam, quam faciens liberam perveniet3) ad patriam imperii veri, disponens argenti copiam et auri simulque lapidum, ut dictum Davidicum posset adimpleri: Domine, dilexi decorem domus tue etc.5) Voluit eciamb) ... Romanam ecclesiam vereri et augeri et erat semper fractor mali, cuius anima sine dubio ob preclara eius merita ille, qui salutem dat regibus, direxit in viam salutis eterne. Intelligenti hec dicta brevia sufficiant et quorsum tendat.°) (101) Kardinalbischof Johannes von Ostia an K. Ferdinand: Lob des Bischofs (Didacus) von Zamora. Ansporn zur Beseitigung des Schismas; Arbeiten für die Verlegung des Konzilsortes. Konstanz (1415) März 19. Or. Barcelona, Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Johannes episcopus Ostiensis, sancte Romane ecclesie vice- cancellarius . . . Locutus sum cum episcopo Zamorensi ambas- a) Hs pervenerit. b) Hier folgt unsinnig: propter demenciam heresis demenciam. c) So der Schluß. 1) Deut. 32, 29. 2) Vgl. Büchmann, Geflügelte Worte, 23. Auft. S. 401, und Bd. II 425. 3) Matth. 3, 10. Luc. 3, 9. 4) Prov. 21, 1. 5) Ps. 25, 8.
Strana 224
224 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. siatore vestro, qui multum prudenter et diligentissime se habuit . Testis est . . . michi Deus, quod non vivit homo ecclesiasticus, qui vellet plus laborare in hiis, que vestrum honorem concerne- rent, quam ego, propter memoriam et dilectionem patris, fratris et vestrai . . . Ille qui causa sedacionis [scismatis] fuerit, erit gloriosior omnibus, qui fuerint. Et credo, quod Deus vobis hunc honorem et meritum specialiter reservavit . . . Laborabo posse- tenus, quod mutetur concilium ad locum tam propinquum, quod possimus negocia breviter expedire, quia dilacio et prolixitas possent nocumentum afferre ... Scriptum Constancie die XIX. Marcii. Am 15. März dankt Kardinal Ailli für den königlichen Brief, lobt seinen Eifer, bittet zu beharren. Viele Fürsten und Prälaten arbeiteten an der Union. (Daselbst Or.) (102) Notariatsinstrument über eine Entscheidung Johanns XXIII. in Sachen Bernhards von Baden. Konstanz 1415 März 20. München, Geh. Hausarchiv K. 39/2 Nr. 163. Reg. in Regesta Boica XII S. 190. In nomine Domini amen. Anno a nativitate eiusdem millesi- mo quadringentesimo quinto decimo, indictione octava, die mercurii vicesima mensis Marcii,1) pontificatus sanctissimi in Christo patris et d. n. d. Johannis divina providencia pape vicesimi tercii anno quinto coram eodem d. n. papa in presencia mei notarii publici ac testium infrascriptorum personaliter constitutus illustris princeps et d. d. Bernardus marchio Badensis eiden d. n. pape . . . retulit . . . per organum vive vocis reverendi in Christo patris et d. d. Henrici de Ernfeltz2) apostolice sedis notarii in hunc modum: Beatissime pater, cum illustris princeps d. dux Ludowicus Bavarie d. n. Romanorum regi exposuerit se quandam causam habere 3) . . . ad eandem curiam devolutam tempore d. regis Rupperti pie memorie et tempore Errorii pro papa . . . habiti . . . Et tunc prefatus d. n. papa eidem d. marchioni respondit dicens: Placet nobis, quod committatur in Romana curia, ut petitur. Et commissio desuper facta est in uanibus d. cardinalis Placentini4) ... Acta fuerunt hec Constancie in palacio apostolico in d. d. n. pape caiuera sub anno, indictione . . . presentibus . 1) Leider fehlt hier die meist übliche Stundenangabe. 2) Vgl. Janssen, Frankfurter Reichskorrespondenz I S. 258. 3) Vgl. Regg. der Markgrafen von Baden nr. 2647, 1410 Nov. 18. Darüber erbittet der Markgraf ein Instrument. 4)
224 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. siatore vestro, qui multum prudenter et diligentissime se habuit . Testis est . . . michi Deus, quod non vivit homo ecclesiasticus, qui vellet plus laborare in hiis, que vestrum honorem concerne- rent, quam ego, propter memoriam et dilectionem patris, fratris et vestrai . . . Ille qui causa sedacionis [scismatis] fuerit, erit gloriosior omnibus, qui fuerint. Et credo, quod Deus vobis hunc honorem et meritum specialiter reservavit . . . Laborabo posse- tenus, quod mutetur concilium ad locum tam propinquum, quod possimus negocia breviter expedire, quia dilacio et prolixitas possent nocumentum afferre ... Scriptum Constancie die XIX. Marcii. Am 15. März dankt Kardinal Ailli für den königlichen Brief, lobt seinen Eifer, bittet zu beharren. Viele Fürsten und Prälaten arbeiteten an der Union. (Daselbst Or.) (102) Notariatsinstrument über eine Entscheidung Johanns XXIII. in Sachen Bernhards von Baden. Konstanz 1415 März 20. München, Geh. Hausarchiv K. 39/2 Nr. 163. Reg. in Regesta Boica XII S. 190. In nomine Domini amen. Anno a nativitate eiusdem millesi- mo quadringentesimo quinto decimo, indictione octava, die mercurii vicesima mensis Marcii,1) pontificatus sanctissimi in Christo patris et d. n. d. Johannis divina providencia pape vicesimi tercii anno quinto coram eodem d. n. papa in presencia mei notarii publici ac testium infrascriptorum personaliter constitutus illustris princeps et d. d. Bernardus marchio Badensis eiden d. n. pape . . . retulit . . . per organum vive vocis reverendi in Christo patris et d. d. Henrici de Ernfeltz2) apostolice sedis notarii in hunc modum: Beatissime pater, cum illustris princeps d. dux Ludowicus Bavarie d. n. Romanorum regi exposuerit se quandam causam habere 3) . . . ad eandem curiam devolutam tempore d. regis Rupperti pie memorie et tempore Errorii pro papa . . . habiti . . . Et tunc prefatus d. n. papa eidem d. marchioni respondit dicens: Placet nobis, quod committatur in Romana curia, ut petitur. Et commissio desuper facta est in uanibus d. cardinalis Placentini4) ... Acta fuerunt hec Constancie in palacio apostolico in d. d. n. pape caiuera sub anno, indictione . . . presentibus . 1) Leider fehlt hier die meist übliche Stundenangabe. 2) Vgl. Janssen, Frankfurter Reichskorrespondenz I S. 258. 3) Vgl. Regg. der Markgrafen von Baden nr. 2647, 1410 Nov. 18. Darüber erbittet der Markgraf ein Instrument. 4)
Strana 225
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 225 Ludovico comite de Otinghen, ... honorabili viro d. Michaele Goye, clerico capelle d. d. n. pape. Et ego Hermannus Spaen clericus Leodiensis diocesis notarius 1) . . . Reg. Boica XII S. 190; 1415 März 20. Instrumentum publicum, secundum quod Bernhardus marchio Badensis pro parte et ex permissione Sigismundi Romanorum regis Johannem papam vicesimum tercium accessit et per orga- num vive vocis Henrici de Erenfelz apostolice sedis notarii oravit, quatenus Ludovici Bavarie ducis causam de quadam porcione hereditatis paterne in curiam Romanam committere dignaretur, ut de ea sine remissione ad partes nec alium quem- vis iudicem cognoscatur. Cui peticioni annuens dominus papa respondit commissionem desuper factam in manibus cardinalis Placentini esse. Testes: nobilis vir Ludwicus comes de Ottingen et honorabilis vir Michahel Goye clericus capelle pape predicti. D. Constancie in palacio apostolico die Mercurii vicesima mensis Marcii. (103) Die drei Gesandten an K. Ferdinand: Flucht Johanns; Ver- anlassung die Forderung der Nationen; Gespräch Sigismunds mit dem zu Bett liegenden Papst; Johanns Angst vor Hin- richtung; sein Gespräch mit dem Kardinalskollegium. — Auf- regung; Sigismunds Morgenritt und Außerung ; Versammlung der Nationen bei den Minoriten; Beschluß der Obödienzent- ziehung; Vorschlag der Gefangennahme des Kardinalskollegi- ums. — Ihre Absicht zu reisen wurde durch Sigismund ver- hindert; jetzt bleiben sie, bitten aber dringend um Geld ; sie haben nichts mehr zu essen und müssen Stück für Stück von ihren Sachen verkaufen. Konstanz 1415 März 21. Barcelona, Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Or. Pap. Gedr. Bofarull, Felipe de Malla S. 17 f. Molt alt princep et molt poderos senyor. Premesa molt humil recomendacio ab deguda reverencia certifficam vostra gran sen- yoria, com esta nit passada, ço es dimecres en la nit, ques comptave a XX dias de Març, lo intrus Johan es fogit de aquesta 1) An diesem Tage erscheint im Reg. Vat. 346 f. 290v der ep. Lubucensis (Johann sendet ihn nach verschiedenen Gegenden Deutschlands), der auch bei der letzten Flucht Johanns auftritt. Anscheinend hat dieses der polnische Be- richterstatier nicht gewußt, der ihn als Flüchtling bezeichnet. (Vgl. Ende April.)
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 225 Ludovico comite de Otinghen, ... honorabili viro d. Michaele Goye, clerico capelle d. d. n. pape. Et ego Hermannus Spaen clericus Leodiensis diocesis notarius 1) . . . Reg. Boica XII S. 190; 1415 März 20. Instrumentum publicum, secundum quod Bernhardus marchio Badensis pro parte et ex permissione Sigismundi Romanorum regis Johannem papam vicesimum tercium accessit et per orga- num vive vocis Henrici de Erenfelz apostolice sedis notarii oravit, quatenus Ludovici Bavarie ducis causam de quadam porcione hereditatis paterne in curiam Romanam committere dignaretur, ut de ea sine remissione ad partes nec alium quem- vis iudicem cognoscatur. Cui peticioni annuens dominus papa respondit commissionem desuper factam in manibus cardinalis Placentini esse. Testes: nobilis vir Ludwicus comes de Ottingen et honorabilis vir Michahel Goye clericus capelle pape predicti. D. Constancie in palacio apostolico die Mercurii vicesima mensis Marcii. (103) Die drei Gesandten an K. Ferdinand: Flucht Johanns; Ver- anlassung die Forderung der Nationen; Gespräch Sigismunds mit dem zu Bett liegenden Papst; Johanns Angst vor Hin- richtung; sein Gespräch mit dem Kardinalskollegium. — Auf- regung; Sigismunds Morgenritt und Außerung ; Versammlung der Nationen bei den Minoriten; Beschluß der Obödienzent- ziehung; Vorschlag der Gefangennahme des Kardinalskollegi- ums. — Ihre Absicht zu reisen wurde durch Sigismund ver- hindert; jetzt bleiben sie, bitten aber dringend um Geld ; sie haben nichts mehr zu essen und müssen Stück für Stück von ihren Sachen verkaufen. Konstanz 1415 März 21. Barcelona, Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Or. Pap. Gedr. Bofarull, Felipe de Malla S. 17 f. Molt alt princep et molt poderos senyor. Premesa molt humil recomendacio ab deguda reverencia certifficam vostra gran sen- yoria, com esta nit passada, ço es dimecres en la nit, ques comptave a XX dias de Març, lo intrus Johan es fogit de aquesta 1) An diesem Tage erscheint im Reg. Vat. 346 f. 290v der ep. Lubucensis (Johann sendet ihn nach verschiedenen Gegenden Deutschlands), der auch bei der letzten Flucht Johanns auftritt. Anscheinend hat dieses der polnische Be- richterstatier nicht gewußt, der ihn als Flüchtling bezeichnet. (Vgl. Ende April.)
Strana 226
226 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ciutat. Encara no sab hom certament, quina via te. La causa de la sua fuyta, senyor, par que sia stada aquesta, ço es, que apres quels capitols de les vistes son stats concordats, closes et fermats entre lo emperador et nosaltres, la qual ferma lo dit emperador ha feta ab consell, voler et beneplacit de totes les nascions et dels aibaxadors dels princeps et reys et finalment de tot lo, qui acis diu consili jatsia a despler del dit intrus Johan et dels anticardenals, qui en los dits fets han donat et ginyat tot lo destorp, que han pogut, lo dit emperador ab les tres nasci- ons, co es Germania, França et Anglaterra, havian et han clos et determenat, quel dit intrus Johan fos tengut encontinent fer et constituir procuradors irrevocables a renunciar segons forma de la cedula per ell promesa, votada et jurada elegidors per lo, quis diu consili, et que asseguras lo, ques diu consili, que ell daci no sen anas ni lo dit concili nos dissolgnes nis mudas. Final- ment, senyor, apres molts tractes dell et dels anticardenals, que movien et han mogut, als quals los dits emperador et nascions no son volguts passar, perseverants en les dits conclussions llurs ab profit et intencio, que, si lo dit Johan les dites coses fer no volia, que tantost la obediencia li fos substreta et procehissen contra ell, lo dit emperador ir dimecres fou al dit Johan, lo qual troba jahent al lit, ques fehia malalt, al qual lo dit emperador notiffica les dites coses, lo qual molt liberalment respos, que era apparellat fer et exseguir tot ço et quant lo dit consili deli- beras, empero quel dit emperador et lo consili li asseguras la persona, car ell duptave, que nol matassen axi con a Celesti papa, ajustant tot lo mon de bonas paraulas, com volia daqui- avant servir Deu et metres en religio etc. Hoc encara en lo dit dia de ir se feu venir tots los anticardenals et proposa los allo matex, segons ells dien, empero no sap hom, si en lo tracte han cabnt ells o no. En conclusio, senyor, stant la cosa en los dits termes, la fuga del dit Johan esta nit passada ses seguida. De que, senyor, vuy mati tota la ciutat de Constança es stada molt arromorada et encara no havem poscut saber ni sabem la manera de la sua exida ni quin cami te, segons havem dit dessus, mas lo emperador vuy a la punta del jorn passant ab dos o tres cavalcadors devant la posada dels missatgers de nostre sant pare se atura allur porta ells feu cridar, dient los aquestas paraulas: "Noster papa recessit ista nocte, set non est papa meus
226 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ciutat. Encara no sab hom certament, quina via te. La causa de la sua fuyta, senyor, par que sia stada aquesta, ço es, que apres quels capitols de les vistes son stats concordats, closes et fermats entre lo emperador et nosaltres, la qual ferma lo dit emperador ha feta ab consell, voler et beneplacit de totes les nascions et dels aibaxadors dels princeps et reys et finalment de tot lo, qui acis diu consili jatsia a despler del dit intrus Johan et dels anticardenals, qui en los dits fets han donat et ginyat tot lo destorp, que han pogut, lo dit emperador ab les tres nasci- ons, co es Germania, França et Anglaterra, havian et han clos et determenat, quel dit intrus Johan fos tengut encontinent fer et constituir procuradors irrevocables a renunciar segons forma de la cedula per ell promesa, votada et jurada elegidors per lo, quis diu consili, et que asseguras lo, ques diu consili, que ell daci no sen anas ni lo dit concili nos dissolgnes nis mudas. Final- ment, senyor, apres molts tractes dell et dels anticardenals, que movien et han mogut, als quals los dits emperador et nascions no son volguts passar, perseverants en les dits conclussions llurs ab profit et intencio, que, si lo dit Johan les dites coses fer no volia, que tantost la obediencia li fos substreta et procehissen contra ell, lo dit emperador ir dimecres fou al dit Johan, lo qual troba jahent al lit, ques fehia malalt, al qual lo dit emperador notiffica les dites coses, lo qual molt liberalment respos, que era apparellat fer et exseguir tot ço et quant lo dit consili deli- beras, empero quel dit emperador et lo consili li asseguras la persona, car ell duptave, que nol matassen axi con a Celesti papa, ajustant tot lo mon de bonas paraulas, com volia daqui- avant servir Deu et metres en religio etc. Hoc encara en lo dit dia de ir se feu venir tots los anticardenals et proposa los allo matex, segons ells dien, empero no sap hom, si en lo tracte han cabnt ells o no. En conclusio, senyor, stant la cosa en los dits termes, la fuga del dit Johan esta nit passada ses seguida. De que, senyor, vuy mati tota la ciutat de Constança es stada molt arromorada et encara no havem poscut saber ni sabem la manera de la sua exida ni quin cami te, segons havem dit dessus, mas lo emperador vuy a la punta del jorn passant ab dos o tres cavalcadors devant la posada dels missatgers de nostre sant pare se atura allur porta ells feu cridar, dient los aquestas paraulas: "Noster papa recessit ista nocte, set non est papa meus
Strana 227
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 227 nec regis Francie nec Anglie etc." et axi nomena los reys tots de la sua obediencia daquells, dels quals ha aci missat- gers. Tantost, senyor, se ajustaren les nascions ab lo emperador en lo monastir de frares Menors. Diu se, senyor, que encontinent li substrauran la obediencia, car diu se, que axi es delliberat entre ells et ja moltes vegades axins era stat dit per lo emperador, dient nos tostemps, que la unitat de la sgleya se faria ab nostre sant pare papa Benet et ab Gregori. Havem entes, senyor, quel emperador es stat request vuy encontinent, ques assegure de las personas dels anticardenals, et que ell ha dit: ,Yo no metria les mans en ells, mas ordone lo consili, ço que fer sen deya.“ Sobre totes aquestas cosas son closes les dites nascions ab lo empera- dor. De ço ques segnira es innovera tant com aci, senyor, se- rem, sera vostra senyoria informada. Anit passada, senyor, haviam pres comiat e licencia del dit emperador per partir vuy mati, qui ja creent, que reduptantse de les dites novitats seguides, et que sesperen seguir, nos prega molt affectnosaiment, que no partissem vuy fins apres dinar qui devençuts per ses pregaries lo y atorgam et vuy nos ha trames adir stant clos en consell, que vol parlar ab nosaltres, per la qual raho reduptam hi partir. E de una part, senyor, conexien, que las ditas novitats son tals, quis son subseguides es speren subseguir, que merexerian be aturar alsguns jorns pochs per veuren la fi. Daltra part, senyor, la impossibilitat nos arta ens destreny, que no havem que menyar a gran vergonya et no pocha minue et confusio de vostra senyoria, venem, senyor, cascun jorn nostres bens propris ades vns ades altres per sostenir nostra vida, et fer vostre servey, de que si ultra lo desplaer quen passam et no sens raho, ne morim de confusio et vergonya, sab o nostre senyor Deu, mas pus a vos, senyor, plau, al qual per tantes letres ne havem scrit, ab bon temps et larch, forçat es, que ha a plaure a nosaltres mal nostre grat, et per lo cami sperain encara passar major congoxes, vergonyes et confusions, per la messio gran, quins sta ales coses no havents certenitat ni sperança alguna de rebre socors de diners. Perque, senyor, si tan gran crueltat haviau al cor de mostrar ver nosaltres, et de meysprear axi vostra fama et honor, ab humil reverencia et honor parlant ans de nostra partida deviau vostra senyoria a nosaltres notifficar, car cascu de nosaltres haguera de si matex dispost et ordonat en tal manera, que no forem venguts en aquesta vergonya, con- 15*
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 227 nec regis Francie nec Anglie etc." et axi nomena los reys tots de la sua obediencia daquells, dels quals ha aci missat- gers. Tantost, senyor, se ajustaren les nascions ab lo emperador en lo monastir de frares Menors. Diu se, senyor, que encontinent li substrauran la obediencia, car diu se, que axi es delliberat entre ells et ja moltes vegades axins era stat dit per lo emperador, dient nos tostemps, que la unitat de la sgleya se faria ab nostre sant pare papa Benet et ab Gregori. Havem entes, senyor, quel emperador es stat request vuy encontinent, ques assegure de las personas dels anticardenals, et que ell ha dit: ,Yo no metria les mans en ells, mas ordone lo consili, ço que fer sen deya.“ Sobre totes aquestas cosas son closes les dites nascions ab lo empera- dor. De ço ques segnira es innovera tant com aci, senyor, se- rem, sera vostra senyoria informada. Anit passada, senyor, haviam pres comiat e licencia del dit emperador per partir vuy mati, qui ja creent, que reduptantse de les dites novitats seguides, et que sesperen seguir, nos prega molt affectnosaiment, que no partissem vuy fins apres dinar qui devençuts per ses pregaries lo y atorgam et vuy nos ha trames adir stant clos en consell, que vol parlar ab nosaltres, per la qual raho reduptam hi partir. E de una part, senyor, conexien, que las ditas novitats son tals, quis son subseguides es speren subseguir, que merexerian be aturar alsguns jorns pochs per veuren la fi. Daltra part, senyor, la impossibilitat nos arta ens destreny, que no havem que menyar a gran vergonya et no pocha minue et confusio de vostra senyoria, venem, senyor, cascun jorn nostres bens propris ades vns ades altres per sostenir nostra vida, et fer vostre servey, de que si ultra lo desplaer quen passam et no sens raho, ne morim de confusio et vergonya, sab o nostre senyor Deu, mas pus a vos, senyor, plau, al qual per tantes letres ne havem scrit, ab bon temps et larch, forçat es, que ha a plaure a nosaltres mal nostre grat, et per lo cami sperain encara passar major congoxes, vergonyes et confusions, per la messio gran, quins sta ales coses no havents certenitat ni sperança alguna de rebre socors de diners. Perque, senyor, si tan gran crueltat haviau al cor de mostrar ver nosaltres, et de meysprear axi vostra fama et honor, ab humil reverencia et honor parlant ans de nostra partida deviau vostra senyoria a nosaltres notifficar, car cascu de nosaltres haguera de si matex dispost et ordonat en tal manera, que no forem venguts en aquesta vergonya, con- 15*
Strana 228
228 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. goxa et tribulacio, en que som posats. Perque sia vostra merce, senyor, duptants en la hora et temps de nostra partida al pus prest, que fer se puxa, hayam socors de diners. E conserve, senyor, vostra senyoria lo sant sprit ab sanitat et exaltament de vostra reyal corona, manan a nosaltres totes coses a aquella plasents. Scrita en Constança a XXI de Marc MCCCCXV ab gran cuyta. Humils servidors de la vostra senyoria, qui humilment se recomanen en vostra Igracia]s) et merce, bisbe de Zamora, Johan de Ixar et Pere de Falchs. (104) Briefe und Berichte zur Flucht Johanns XXIII. I. Straßburg, Stadtarchiv AA 168 Nr. 2, Gesandtenbrief (feria sexta ante palmarum = 22. März). — 2. Straßburg. Stadtarchiv AA 168 Nr. 3, Gesandten- brief (zinstag nach dem ostertag = 2. April) — 3. Eger, Stadtarchiv Fasz. 656a, Brief des Erhart Slick der junger (samstag in der osterwochen = 6. April.) — 4. Königsberg, Staatsarchiv, Schubl. I 10, Bericht des Deutschordens-Pro- kurators (Sonnabend vor misericordias Domini = 13. April.) — 5. Frankfurt. Stadtarchiv Conc. Constantiense f. 103. — 6. München, Staatsbibliothek, Lat. 14875 f. 130. — 7. Petersburg. Cod. f. 130 und 134u: Aufzeichnung des Petrus Wolfram. 1. Als wir Freitag vor dem Imbiß nach Konstanz kamen, haben wir einen Knecht in der Herberge gefunden, der gesagt hat: das der bawpst uf gester donrstag frug selb drit von Costenz in einemn schiff sige gen Schauffhusen komen ann unsers herren desz königes wisszen. Und sige im unser her von Österrich selb tritt zu rosz nachkomen und hab in zu Schauffhusen empfangen. Indem wir bei Tische saßen, ritt Ulrich von Pfirt ein, der das Nämliche erzählte. Er habe es gesehen und gehört. Also schickten wir Meister Ulrich [Meiger zum Ammanmeister, der wußte nichts davon; sagte aber, der Pfirter sei ein glaubhafter Mann. 2. Der König sandte am 1. April nachts zwischen 11 und 12 Uhr zu den Straßburger Gesandten: er wolle heute (2. April) vor Schaffhausen ziehen. Er gab ihnen zu verstehen, daß: der bapst erst uf gestern 1) von Walszhuet geritten und naht gen Loffenberg komen syge. Und er besorg, das sich der bapst gen Stroszburg abhin machen woell. Dann er hab bestelt, das er weder durch Lottringen noch Burgoni noch durch die eidge- nosen nienen hinushin moeg. Und tut noch bitten, das ir in nit in niement noch fur uch abhin lassen woellent. a) Fehlt Or. 1) 31. März.
228 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. goxa et tribulacio, en que som posats. Perque sia vostra merce, senyor, duptants en la hora et temps de nostra partida al pus prest, que fer se puxa, hayam socors de diners. E conserve, senyor, vostra senyoria lo sant sprit ab sanitat et exaltament de vostra reyal corona, manan a nosaltres totes coses a aquella plasents. Scrita en Constança a XXI de Marc MCCCCXV ab gran cuyta. Humils servidors de la vostra senyoria, qui humilment se recomanen en vostra Igracia]s) et merce, bisbe de Zamora, Johan de Ixar et Pere de Falchs. (104) Briefe und Berichte zur Flucht Johanns XXIII. I. Straßburg, Stadtarchiv AA 168 Nr. 2, Gesandtenbrief (feria sexta ante palmarum = 22. März). — 2. Straßburg. Stadtarchiv AA 168 Nr. 3, Gesandten- brief (zinstag nach dem ostertag = 2. April) — 3. Eger, Stadtarchiv Fasz. 656a, Brief des Erhart Slick der junger (samstag in der osterwochen = 6. April.) — 4. Königsberg, Staatsarchiv, Schubl. I 10, Bericht des Deutschordens-Pro- kurators (Sonnabend vor misericordias Domini = 13. April.) — 5. Frankfurt. Stadtarchiv Conc. Constantiense f. 103. — 6. München, Staatsbibliothek, Lat. 14875 f. 130. — 7. Petersburg. Cod. f. 130 und 134u: Aufzeichnung des Petrus Wolfram. 1. Als wir Freitag vor dem Imbiß nach Konstanz kamen, haben wir einen Knecht in der Herberge gefunden, der gesagt hat: das der bawpst uf gester donrstag frug selb drit von Costenz in einemn schiff sige gen Schauffhusen komen ann unsers herren desz königes wisszen. Und sige im unser her von Österrich selb tritt zu rosz nachkomen und hab in zu Schauffhusen empfangen. Indem wir bei Tische saßen, ritt Ulrich von Pfirt ein, der das Nämliche erzählte. Er habe es gesehen und gehört. Also schickten wir Meister Ulrich [Meiger zum Ammanmeister, der wußte nichts davon; sagte aber, der Pfirter sei ein glaubhafter Mann. 2. Der König sandte am 1. April nachts zwischen 11 und 12 Uhr zu den Straßburger Gesandten: er wolle heute (2. April) vor Schaffhausen ziehen. Er gab ihnen zu verstehen, daß: der bapst erst uf gestern 1) von Walszhuet geritten und naht gen Loffenberg komen syge. Und er besorg, das sich der bapst gen Stroszburg abhin machen woell. Dann er hab bestelt, das er weder durch Lottringen noch Burgoni noch durch die eidge- nosen nienen hinushin moeg. Und tut noch bitten, das ir in nit in niement noch fur uch abhin lassen woellent. a) Fehlt Or. 1) 31. März.
Strana 229
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 229 3. Liben herren! Ich laz euch wissen, daz der pabst von Kostencz entrunen ist pey der nacht, und der herczog Fridreich von Osterreich, der hat in weck geholffen und domit er dem konczilium ein grosze irunge het gemacht; doch, so ist ez unter- komen von den, di in dem konczili siczent, di doch uberain worden sind. Dor umb so schraib der herczog her wider umnb unszerm herren, den küng, und wolt sich enczsuldigen mit dem wriff, dez ich euch ein abschrifft 1) sent, do wais menicklich wol, daz dem nicht alzo ist, alz ir den in der andern abschrifft2) wert finden, dy ich euch anch sent mit disem wriff, do mit unser her der kunig den herczogen in dy echt getan hat gaistlich und werentlich umb sulch sach, alz ir den horren wert. Noch dem, so czewhet unser her der kunig starck anf den herczogen mit der raiter schafft und mit den reich steten und hat mer den XXV tawsent man pey im und di in dem lant ligen dem herczogen. so czewhet in noch uimn ermer folck. 4. Da der Papst den Ernst des Konzils in der Prokuratorenfrage merkte, do machte her sich crank und empot dem romischen konige bey demn vicecancelir, daß er dem Willen des Konzils folge, nur standeng mäße Versorgung verlange. Der König freute sich über den guten Willen des Papstes. Desselben obendes, als man die stat tzu Costentz sulde slies- sen bey nacht, reyt her mit eynem schriber herczoge Fridrichs von Osterich als ein leye mit eynem armbrost von Costentz ken Schaffhuzen an sandt Benedicten tage. Am Karfreitag ritt er bei Regensturm bis Waldshut, am Osterabend 3) nach Laufenburg. Von dort nach Rheinfelden. 2 Meilen von Basel.") Darnach wollte er nach Basel; die wollten ihn nicht aufnehmen. Man sagt, er sei wieder nach Laufenburg. Herzog Friedrich hat Geld vom Papst. 5. Anno qno supra feria quarta ante dominicam palmarum habito hastiludo in civitate Constancie per Fridericum ducem Austrie et quosdain alios principes Polonie et Hungarie et ipso finito circa occasum solis dictus dux Fridericus metsextus a dicta civitate Constancie recessit. Ipso die et circa idem tempus papa Johannes XXIII. furtive et clandestine indutus tonica laicali 1) Doch wahrscheinlich der Brief, den am 30. März Friedrich an alle Fürsten usw. versendet und den u. a. Rieder im Freiburger Diöcesanarchiv veröffentlicht hat (N. F. IX 304 f.) 2) Achtung Friedrichs. Vgl. Altmann, Reg. imp. XI Nr. 1541. Döllinger, Beiträge III 311. s) D. h. wohl am Abend des Ostertages. 4) Ob dieses und das Folgende richtig ist ? Fillastre und Cerretanus er- wähnen es nicht.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 229 3. Liben herren! Ich laz euch wissen, daz der pabst von Kostencz entrunen ist pey der nacht, und der herczog Fridreich von Osterreich, der hat in weck geholffen und domit er dem konczilium ein grosze irunge het gemacht; doch, so ist ez unter- komen von den, di in dem konczili siczent, di doch uberain worden sind. Dor umb so schraib der herczog her wider umnb unszerm herren, den küng, und wolt sich enczsuldigen mit dem wriff, dez ich euch ein abschrifft 1) sent, do wais menicklich wol, daz dem nicht alzo ist, alz ir den in der andern abschrifft2) wert finden, dy ich euch anch sent mit disem wriff, do mit unser her der kunig den herczogen in dy echt getan hat gaistlich und werentlich umb sulch sach, alz ir den horren wert. Noch dem, so czewhet unser her der kunig starck anf den herczogen mit der raiter schafft und mit den reich steten und hat mer den XXV tawsent man pey im und di in dem lant ligen dem herczogen. so czewhet in noch uimn ermer folck. 4. Da der Papst den Ernst des Konzils in der Prokuratorenfrage merkte, do machte her sich crank und empot dem romischen konige bey demn vicecancelir, daß er dem Willen des Konzils folge, nur standeng mäße Versorgung verlange. Der König freute sich über den guten Willen des Papstes. Desselben obendes, als man die stat tzu Costentz sulde slies- sen bey nacht, reyt her mit eynem schriber herczoge Fridrichs von Osterich als ein leye mit eynem armbrost von Costentz ken Schaffhuzen an sandt Benedicten tage. Am Karfreitag ritt er bei Regensturm bis Waldshut, am Osterabend 3) nach Laufenburg. Von dort nach Rheinfelden. 2 Meilen von Basel.") Darnach wollte er nach Basel; die wollten ihn nicht aufnehmen. Man sagt, er sei wieder nach Laufenburg. Herzog Friedrich hat Geld vom Papst. 5. Anno qno supra feria quarta ante dominicam palmarum habito hastiludo in civitate Constancie per Fridericum ducem Austrie et quosdain alios principes Polonie et Hungarie et ipso finito circa occasum solis dictus dux Fridericus metsextus a dicta civitate Constancie recessit. Ipso die et circa idem tempus papa Johannes XXIII. furtive et clandestine indutus tonica laicali 1) Doch wahrscheinlich der Brief, den am 30. März Friedrich an alle Fürsten usw. versendet und den u. a. Rieder im Freiburger Diöcesanarchiv veröffentlicht hat (N. F. IX 304 f.) 2) Achtung Friedrichs. Vgl. Altmann, Reg. imp. XI Nr. 1541. Döllinger, Beiträge III 311. s) D. h. wohl am Abend des Ostertages. 4) Ob dieses und das Folgende richtig ist ? Fillastre und Cerretanus er- wähnen es nicht.
Strana 230
230 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et capucio, in quo armigeri solent ire, cum balista et suis attinenciis in latere suo deferebat") et sic a Constancia meavit et in campis ad dictum ducem venit. Ipsis sic ambulantibus ad villam Steckeborn ibi papa mettercius se ad navem transtulit et in Schafusam venit de mane in crepusculo. Et feria quinta proxima sequenti illustris princeps Sigismundus recessum pape clandesti- nun percepit. Statim absque intervallo omni populo in civitate Constanciensi existente recessum pape per suos ioculatores in- timare fecit ac universis in eadem civitate existentibus significare mandavit, ne quis ob recessum pape timeret in aliquo turbari; sed omnis homo liber et securus in corpore et rebus deberet permanere nullo alio periculo obstante. Et sic ipsa feria quinta multi curtizani et cardinales nonnulli papam ad Schafusam fuerunt secuti. Tandem papa cum eisdem in Schafusa existens scripsit domino S. Romanorun regi litteram sequentem etc. 6. Post quorum onnium expedicionem et gesta supra dicta, in quantam leticiam et gaudium corda fideliim suscitata fuerint, dicant, qui viderunt. Set panlo post, scilicet XXI. die mensis Marcii, in qua fuit festum s. Benedicti abbatis, gaudium et leticia in tristiciam et merorem fuerunt conversa eo quod d. n. apostolicus eodem die nocte surgente et sole ad occasum vergente, nescitur, quo spiritu ductus, furtive mutato habitu de Constancia ac con- cilio Constanciensi clandestine auffugit, populum sibi fideliter cour- missum et supradictum concilium miserabiliter in anime sue grave detrimentum erroneum dimisit, cum quodam tyranno Friderico duce Austrie oppidum Schaffhusen intrando. Quanta lamentacio zelatorum fidei catholice fuerit, nimis longum esset perorare. Et quamquain multi Italici sui officiarii ipsum sequerentur ad locumu predictum, tamen generale concilium per huiusmodi fugitivun re- cessum se minime recognovit dissolutum, set ad habendam unionem in ecclesia Dei capitula subsequencia in sessione publica celebrata die XXVI. mensis Marcii diffinivit et declaravit sub forma tali. 7. Hiis visis et inter naciones tractatis conclusum fuerat, quod duo prelati de qualibet nacione et duo cardinales, Florentinus et s. Marci, debnerunt ivisse in Friburgum. Et dum essent in via, papa ulterius profectus venit in Brisach, opidum ducis pre- dicti. Unde ipsis ibidem constitutis coram papa et expositis negociis concilii, ipse dixit, quomodo cras, scilicet feria quinta in die sancti Marci ewangeliste vellet, deliberatus peroptime, respon- 2) So Hs.
230 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et capucio, in quo armigeri solent ire, cum balista et suis attinenciis in latere suo deferebat") et sic a Constancia meavit et in campis ad dictum ducem venit. Ipsis sic ambulantibus ad villam Steckeborn ibi papa mettercius se ad navem transtulit et in Schafusam venit de mane in crepusculo. Et feria quinta proxima sequenti illustris princeps Sigismundus recessum pape clandesti- nun percepit. Statim absque intervallo omni populo in civitate Constanciensi existente recessum pape per suos ioculatores in- timare fecit ac universis in eadem civitate existentibus significare mandavit, ne quis ob recessum pape timeret in aliquo turbari; sed omnis homo liber et securus in corpore et rebus deberet permanere nullo alio periculo obstante. Et sic ipsa feria quinta multi curtizani et cardinales nonnulli papam ad Schafusam fuerunt secuti. Tandem papa cum eisdem in Schafusa existens scripsit domino S. Romanorun regi litteram sequentem etc. 6. Post quorum onnium expedicionem et gesta supra dicta, in quantam leticiam et gaudium corda fideliim suscitata fuerint, dicant, qui viderunt. Set panlo post, scilicet XXI. die mensis Marcii, in qua fuit festum s. Benedicti abbatis, gaudium et leticia in tristiciam et merorem fuerunt conversa eo quod d. n. apostolicus eodem die nocte surgente et sole ad occasum vergente, nescitur, quo spiritu ductus, furtive mutato habitu de Constancia ac con- cilio Constanciensi clandestine auffugit, populum sibi fideliter cour- missum et supradictum concilium miserabiliter in anime sue grave detrimentum erroneum dimisit, cum quodam tyranno Friderico duce Austrie oppidum Schaffhusen intrando. Quanta lamentacio zelatorum fidei catholice fuerit, nimis longum esset perorare. Et quamquain multi Italici sui officiarii ipsum sequerentur ad locumu predictum, tamen generale concilium per huiusmodi fugitivun re- cessum se minime recognovit dissolutum, set ad habendam unionem in ecclesia Dei capitula subsequencia in sessione publica celebrata die XXVI. mensis Marcii diffinivit et declaravit sub forma tali. 7. Hiis visis et inter naciones tractatis conclusum fuerat, quod duo prelati de qualibet nacione et duo cardinales, Florentinus et s. Marci, debnerunt ivisse in Friburgum. Et dum essent in via, papa ulterius profectus venit in Brisach, opidum ducis pre- dicti. Unde ipsis ibidem constitutis coram papa et expositis negociis concilii, ipse dixit, quomodo cras, scilicet feria quinta in die sancti Marci ewangeliste vellet, deliberatus peroptime, respon- 2) So Hs.
Strana 231
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 231 dere. Mane facto, ante solis ortum, nullis datis responsis, ymmo insalutatis cardinalibus et aliis iterum ulterius progressus. Ipsi vero cardinales et qui missi fuerant mox hoc concilio intinarunt, asserentes, quod statim sumpto prandio velint venire Constanciam. Set ecce accidit, quod, dum papa cum duce proficiscentes venirent in aliud opidum ducis, dictum Nuenburg, et vellent, ut de cetero dicebatur, versus Burgundiam proficisci, quia certe gentes ducis Burgundie venerunt, ut fertur, ad suscipiendum papam et demum forte in Franciam conducendin, civitas Basiliensis hoc intellecto diffidarunt ducem Fredericun1) et precluserunt omnes exitus viaruiu, sic, quod neque papa nec dux potuerunt amplius proficisci, set coacti fuerant retrocedere versus Brisag . . . Juxta tenorem littere ducis Frederici2) pactatum fuerat inter regem et eundem Fredericum inter cetera, qnod papam deberet representare concilio infra certum tempus superius annotatum, unde deliberatun fuit concorditer, quatenus duo prelati, Rigensis scilicet et Bisuntinus archiepiscopi, una cum F. burgravio Norn- bergensi in Friburgun, ubi tunc papa in custodia opidanorum tenebatur, pergerent, fulciti gentibus, ac ipsuni caute et honorifice reducere deberent. Qui, postquam ad ipsum venerunt in Fribur- gum, se spontanee obtulit ad redeundum Constanciam. Dixit3) se quoque graviter penitere ac deceptum fuisse per quosdain, quos pro tunc nominavit, qui ipsum, ut ipse asseruit, minis mortalibus de Constancia pepulissent. (105) Instruktion K. Ferdinands an seine Gesandten: Da nach ihren Briefen Sigismund sie bisher hingehalten und keine Zusammenkunft verabredet hat, sollen sie auf diese verzichten. Haben sie Vereinbarung getroffen, sollen sie auf die Unmöglich- keit wegen des sizilischen Unternehmens hinweisen und Zu- sammenkunft einiger Weniger in Perpignan, Narbonne, Laucala und Salses vorschlagen; den Bruch sollen sie ver- meiden. (1415 März vor 29.) Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 6° f. Dominus rex visis litteris primo et ultimo sibi directis per suos anbaxiatores Constancie missos mandat, quod per dictos ambaxiatores procedatur in eorum ambaxiata modo sequenti. 1) Nach Fillastre, Bd. II 31 fingiert, 2) Vom 5. Mai. 3) Das Folgende ist ganz unbekannt.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 231 dere. Mane facto, ante solis ortum, nullis datis responsis, ymmo insalutatis cardinalibus et aliis iterum ulterius progressus. Ipsi vero cardinales et qui missi fuerant mox hoc concilio intinarunt, asserentes, quod statim sumpto prandio velint venire Constanciam. Set ecce accidit, quod, dum papa cum duce proficiscentes venirent in aliud opidum ducis, dictum Nuenburg, et vellent, ut de cetero dicebatur, versus Burgundiam proficisci, quia certe gentes ducis Burgundie venerunt, ut fertur, ad suscipiendum papam et demum forte in Franciam conducendin, civitas Basiliensis hoc intellecto diffidarunt ducem Fredericun1) et precluserunt omnes exitus viaruiu, sic, quod neque papa nec dux potuerunt amplius proficisci, set coacti fuerant retrocedere versus Brisag . . . Juxta tenorem littere ducis Frederici2) pactatum fuerat inter regem et eundem Fredericum inter cetera, qnod papam deberet representare concilio infra certum tempus superius annotatum, unde deliberatun fuit concorditer, quatenus duo prelati, Rigensis scilicet et Bisuntinus archiepiscopi, una cum F. burgravio Norn- bergensi in Friburgun, ubi tunc papa in custodia opidanorum tenebatur, pergerent, fulciti gentibus, ac ipsuni caute et honorifice reducere deberent. Qui, postquam ad ipsum venerunt in Fribur- gum, se spontanee obtulit ad redeundum Constanciam. Dixit3) se quoque graviter penitere ac deceptum fuisse per quosdain, quos pro tunc nominavit, qui ipsum, ut ipse asseruit, minis mortalibus de Constancia pepulissent. (105) Instruktion K. Ferdinands an seine Gesandten: Da nach ihren Briefen Sigismund sie bisher hingehalten und keine Zusammenkunft verabredet hat, sollen sie auf diese verzichten. Haben sie Vereinbarung getroffen, sollen sie auf die Unmöglich- keit wegen des sizilischen Unternehmens hinweisen und Zu- sammenkunft einiger Weniger in Perpignan, Narbonne, Laucala und Salses vorschlagen; den Bruch sollen sie ver- meiden. (1415 März vor 29.) Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 6° f. Dominus rex visis litteris primo et ultimo sibi directis per suos anbaxiatores Constancie missos mandat, quod per dictos ambaxiatores procedatur in eorum ambaxiata modo sequenti. 1) Nach Fillastre, Bd. II 31 fingiert, 2) Vom 5. Mai. 3) Das Folgende ist ganz unbekannt.
Strana 232
232 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Primo super facto vistarum fiendarum per d. n. papam et d. d. regem cum rege Romanorum, considerato, quod dicte viste fuerunt mote et requisite per dictum regem Romanorum et quod secundum scripta 1) nunc et alias per dictos anbaxiatores dictus rex Romanorum continue distulit et dificultavit, differt et dificultat multipliciter dictas vistas, vult d. d. rex, quod dicti ambaxiatores servatis modis honestis et decentibus dictas vistas ulterius non prosequantur, ymo ab illis divertant et eas impediant omnimodo, maxime cum secundum mentem instructionum dictorum ambaxia- torum dicte viste principaliter acceptari et prosequi deberent, ut pretensum concilium prorogaretur vel saltim differret viam certam concludere, donech dicte viste, in quibus debebat deliberari de viis magis comodis, brevibus et racionabilibus, fuissent facte. Nam modo, ex quo secundum scripta per dictos ambaxiatores pretensum concilium continuatur ymo et iam quasi in via unica concludere videtur, dicte viste quasi inutiles videntur esse, nec videntur amodo posse fieri cum honore d. regis. Nam si rex Romanorum se artavit ad viam unicaim et certain, videlicet renunciacionis,2) iam videtur regis accessus magis fieri pro execucione regis Romanorum, quan pro libero tractatu unionis. Et propterea si viste concordate non fuerint, diverti et impediri omnino debent, allegantes, quod, ex quo tot dilaciones et dificultates in eisdem apposite fuerunt, desiderantes expedicionem et brevitatem negocii et tollere dificultates et dilaciones, que occurrerent in dictis vistis, super locis, tempore et securitatibus sunt parati concordare cum dicto rege Romanorum, quod nomine et pro parte dictorum domini nostri et d. regis et concilii istius partis, si expediat, ex una parte et dicti regis Romanoruim et pretensi concilii partis alterius, si eis expediens videatur, ex altera eligantur et conveniant certe persone in aliquo loco, que de via unionis magis brevi, racionabili et acomoda et illius exemcione et pratica deliberent, concordent et firment, et casu, quo dictus rex Romanorum ad istud conde- scendere velit, placet d. d. regi, quod concordent dicti ambaxiatores cuni eo de numero personarui, ut puta de quatuor, sex, decem vel duodecim vel alio racionabili numero et de loco, ut puta in duobus locis in confinibus situatis, sic in Narbona et Perpiniano vel propinquius de castris de Laucata et de Salsis 3) et similibus, 2) 1) Diese Briefe fehlen. Darnach hat Ferdinand wohl Kenntnis von den Februarbeschlüssen. 3) Orte in der Nähe von Narbonne.
232 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Primo super facto vistarum fiendarum per d. n. papam et d. d. regem cum rege Romanorum, considerato, quod dicte viste fuerunt mote et requisite per dictum regem Romanorum et quod secundum scripta 1) nunc et alias per dictos anbaxiatores dictus rex Romanorum continue distulit et dificultavit, differt et dificultat multipliciter dictas vistas, vult d. d. rex, quod dicti ambaxiatores servatis modis honestis et decentibus dictas vistas ulterius non prosequantur, ymo ab illis divertant et eas impediant omnimodo, maxime cum secundum mentem instructionum dictorum ambaxia- torum dicte viste principaliter acceptari et prosequi deberent, ut pretensum concilium prorogaretur vel saltim differret viam certam concludere, donech dicte viste, in quibus debebat deliberari de viis magis comodis, brevibus et racionabilibus, fuissent facte. Nam modo, ex quo secundum scripta per dictos ambaxiatores pretensum concilium continuatur ymo et iam quasi in via unica concludere videtur, dicte viste quasi inutiles videntur esse, nec videntur amodo posse fieri cum honore d. regis. Nam si rex Romanorum se artavit ad viam unicaim et certain, videlicet renunciacionis,2) iam videtur regis accessus magis fieri pro execucione regis Romanorum, quan pro libero tractatu unionis. Et propterea si viste concordate non fuerint, diverti et impediri omnino debent, allegantes, quod, ex quo tot dilaciones et dificultates in eisdem apposite fuerunt, desiderantes expedicionem et brevitatem negocii et tollere dificultates et dilaciones, que occurrerent in dictis vistis, super locis, tempore et securitatibus sunt parati concordare cum dicto rege Romanorum, quod nomine et pro parte dictorum domini nostri et d. regis et concilii istius partis, si expediat, ex una parte et dicti regis Romanoruim et pretensi concilii partis alterius, si eis expediens videatur, ex altera eligantur et conveniant certe persone in aliquo loco, que de via unionis magis brevi, racionabili et acomoda et illius exemcione et pratica deliberent, concordent et firment, et casu, quo dictus rex Romanorum ad istud conde- scendere velit, placet d. d. regi, quod concordent dicti ambaxiatores cuni eo de numero personarui, ut puta de quatuor, sex, decem vel duodecim vel alio racionabili numero et de loco, ut puta in duobus locis in confinibus situatis, sic in Narbona et Perpiniano vel propinquius de castris de Laucata et de Salsis 3) et similibus, 2) 1) Diese Briefe fehlen. Darnach hat Ferdinand wohl Kenntnis von den Februarbeschlüssen. 3) Orte in der Nähe von Narbonne.
Strana 233
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 233 qui demum poterunt concordare de uno loco, in quo conveniant... Paulus secretarius. Si autem premissa per prefatos ambaxiatores concordari vel fieri non possent let] de vistis principalibus concordatum iam foret vel vellet adhuc rex Romanoruim concordare de eisdem per prefatos ambaxiatores, servatis modis honestis, coloratis et decentibus dicte viste omnino impediantur, turbentur et revocentur, vel materiam difficultando vel super locis et eorum securitatibus vel tempore non concordando, vel alias, pront eorum discrecionibus videtur; et ubi aliter comode turbari vel revocari dicte viste non possent, allegabunt prefati ambaxiatores, quod consideratis maxime inxta primarum suarum litterarum continenciam et tenorem dila- cionibus, impedimentis et dificultatibus et quasi denegacionibus et recusacionibus per regem Romanoruim in dictis vistis multipliciter interpositis, que omnia prefati ambaxiatores per suas litteras d. d. regi notificarunt, ex quibus d. d. rex merito habuit negocium pro derelicto, d. d. rex partem gencium et navigiorum suorum misit in Trinacliam 1) cum suo secundogenito et divertit ad alia magna et ardua negocia Dei servicimn et bonum statum regni Castelle et regnorum suorum continencia et per consequens dictas vistas facere non posset de magno tempore, ac quod ad dilaciones tollendas videtur utilius et salubrius tanto negocio, quod persone utriusque partis breviter conveniant, ut supra dicitur, quodque negocium tanto tempore diferatur; et sic allegando dificultates super tempore et raciones supra positas et alias, de quibus eis videbitur, predictas vistas omnino impedient et si concordate fuerint, unins modi concordiam omnino revocari procurent, dando tamen spem dicto regi Romanorum, quod pro tempore, casu vel opportunitate se exhibente d. d. rex multum desiderat se videre cum dicto rege Romanorum. Paulus secretarius. Insuper si prefatus rex Romanorum ad congregacionein dictam personarum, de qua supra, dare locum noluerit, sed alias vias, ut puta renunciacionis vel alias moverit, prefati ambaxiatores illarum effectum, praticam vel conclusionem interrogando prudenter et caute, quantum poterunt, perscrutentur, et illam vel illas aliquo modo nec simpliciter acceptabunt nec expresse denegabunt ; sed allegantes, quod principaliter venerant propter vistas motas per 1) Sizilien; wegen der geplanten Heirat seines Sohnes mit Königin Johanna.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 233 qui demum poterunt concordare de uno loco, in quo conveniant... Paulus secretarius. Si autem premissa per prefatos ambaxiatores concordari vel fieri non possent let] de vistis principalibus concordatum iam foret vel vellet adhuc rex Romanoruim concordare de eisdem per prefatos ambaxiatores, servatis modis honestis, coloratis et decentibus dicte viste omnino impediantur, turbentur et revocentur, vel materiam difficultando vel super locis et eorum securitatibus vel tempore non concordando, vel alias, pront eorum discrecionibus videtur; et ubi aliter comode turbari vel revocari dicte viste non possent, allegabunt prefati ambaxiatores, quod consideratis maxime inxta primarum suarum litterarum continenciam et tenorem dila- cionibus, impedimentis et dificultatibus et quasi denegacionibus et recusacionibus per regem Romanoruim in dictis vistis multipliciter interpositis, que omnia prefati ambaxiatores per suas litteras d. d. regi notificarunt, ex quibus d. d. rex merito habuit negocium pro derelicto, d. d. rex partem gencium et navigiorum suorum misit in Trinacliam 1) cum suo secundogenito et divertit ad alia magna et ardua negocia Dei servicimn et bonum statum regni Castelle et regnorum suorum continencia et per consequens dictas vistas facere non posset de magno tempore, ac quod ad dilaciones tollendas videtur utilius et salubrius tanto negocio, quod persone utriusque partis breviter conveniant, ut supra dicitur, quodque negocium tanto tempore diferatur; et sic allegando dificultates super tempore et raciones supra positas et alias, de quibus eis videbitur, predictas vistas omnino impedient et si concordate fuerint, unins modi concordiam omnino revocari procurent, dando tamen spem dicto regi Romanorum, quod pro tempore, casu vel opportunitate se exhibente d. d. rex multum desiderat se videre cum dicto rege Romanorum. Paulus secretarius. Insuper si prefatus rex Romanorum ad congregacionein dictam personarum, de qua supra, dare locum noluerit, sed alias vias, ut puta renunciacionis vel alias moverit, prefati ambaxiatores illarum effectum, praticam vel conclusionem interrogando prudenter et caute, quantum poterunt, perscrutentur, et illam vel illas aliquo modo nec simpliciter acceptabunt nec expresse denegabunt ; sed allegantes, quod principaliter venerant propter vistas motas per 1) Sizilien; wegen der geplanten Heirat seines Sohnes mit Königin Johanna.
Strana 234
234 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. regem Romanorum, in quibus sperabatur via brevior et utilior et illius pratica concordari, non habent particulariter de viis per regem Romanorum motis concordandis mandatum; sed quod consultabant et sciunt, quod per istain partem acceptabitur omnis via possibilis et acomoda unioni et sic vitabunt semper rupturam et denegacionem cuiuslibet vie. Paulus secretarius. Demum advertent ambaxiatores predicti, quod in omni casu, quo viste personarum ab utraque parte mittendarum aut alii tractatus fieri vel moveri habeant, laborant, quantum honeste poterunt, allegando raciones, que notorie de se patent, ut hiis durantibus prefatus rex Romanorum et sui de certa via conclu- dant nec se ad solam unicam viam restringant, sed quod interim iuxta instructiones conquiescant et velint considerare, quanta hactenus propter facta in Pisis et alias secuta sunt scan- dala propter festinanciam inordinatam et denegacionem audiencie et tractatus, ex quo maxime vident bonam in ista parte dispo- sicionem, que parata erit per omnem viam brevem, racionabilem et acomodam dare ecclesie unionem, multum debent abstinere de recipiendo et se restringendo ad viam aliquam certam et precisam, nam alias satis videtur tractatus seu convencio supradictarum personarum inutilis. Sed ista sunt taliter per bonas raciones deducenda, quod nullomodo ambaxiatores ostendant se velle viam aliquam preter contentas in suis instructionibus acceptare vel ali- quam viam denegare. Rex Ferdinandus. (106) Zwei Instruktionen K. Ferdinands für seine Gesandten: 1. Sollen Bündnis mit Sigismund unter gewissen Bedingungen annehmen; sollen Bischof (Bertrand) von St. Flour an seine Vorschläge in Barcelona über die Art der Unionsmethode und an die Gesandtschaft an (K. Karl) von Frankreich und an die Herzöge erinnern: jetzt sei der Zeitpunkt, daß die Obödienzen Johanns und Gregors sowie Benedikts einige Personen für die Zusammenkunft wählten und sie sollen die Bedenken zerstreuen; nötigenfalls sollen sie den Weg der nocio vorschlagen, d. h. jede Obödienz solle bestimmte Richter (jutges) wählen, die in Kürze zusammenkommend und ein- geschlossen unter Eid erklären, wer der wahre Papst sei, den alle Fürsten anerkennen müßten. — Ubersendung der Er- nennung des Ottobonus de Bellonis zum Rate, wenn K. Sigis-
234 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. regem Romanorum, in quibus sperabatur via brevior et utilior et illius pratica concordari, non habent particulariter de viis per regem Romanorum motis concordandis mandatum; sed quod consultabant et sciunt, quod per istain partem acceptabitur omnis via possibilis et acomoda unioni et sic vitabunt semper rupturam et denegacionem cuiuslibet vie. Paulus secretarius. Demum advertent ambaxiatores predicti, quod in omni casu, quo viste personarum ab utraque parte mittendarum aut alii tractatus fieri vel moveri habeant, laborant, quantum honeste poterunt, allegando raciones, que notorie de se patent, ut hiis durantibus prefatus rex Romanorum et sui de certa via conclu- dant nec se ad solam unicam viam restringant, sed quod interim iuxta instructiones conquiescant et velint considerare, quanta hactenus propter facta in Pisis et alias secuta sunt scan- dala propter festinanciam inordinatam et denegacionem audiencie et tractatus, ex quo maxime vident bonam in ista parte dispo- sicionem, que parata erit per omnem viam brevem, racionabilem et acomodam dare ecclesie unionem, multum debent abstinere de recipiendo et se restringendo ad viam aliquam certam et precisam, nam alias satis videtur tractatus seu convencio supradictarum personarum inutilis. Sed ista sunt taliter per bonas raciones deducenda, quod nullomodo ambaxiatores ostendant se velle viam aliquam preter contentas in suis instructionibus acceptare vel ali- quam viam denegare. Rex Ferdinandus. (106) Zwei Instruktionen K. Ferdinands für seine Gesandten: 1. Sollen Bündnis mit Sigismund unter gewissen Bedingungen annehmen; sollen Bischof (Bertrand) von St. Flour an seine Vorschläge in Barcelona über die Art der Unionsmethode und an die Gesandtschaft an (K. Karl) von Frankreich und an die Herzöge erinnern: jetzt sei der Zeitpunkt, daß die Obödienzen Johanns und Gregors sowie Benedikts einige Personen für die Zusammenkunft wählten und sie sollen die Bedenken zerstreuen; nötigenfalls sollen sie den Weg der nocio vorschlagen, d. h. jede Obödienz solle bestimmte Richter (jutges) wählen, die in Kürze zusammenkommend und ein- geschlossen unter Eid erklären, wer der wahre Papst sei, den alle Fürsten anerkennen müßten. — Ubersendung der Er- nennung des Ottobonus de Bellonis zum Rate, wenn K. Sigis-
Strana 235
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 235 mund den P. de Falchs ernenne. Rücknahme des Auftrags an den Bischof (Bertrand). Valencia 1415 März 28 und 29. — 2. Ankunft des Briefes über Fixierung der Zusammen- kunft; haben sie noch nicht die Ablehnung erklärt, sollen sie bei der Vereinbarung beharren ; haben sie von der Ablehnung bereits gesprochen, sollen sie möglichst geschickt nochmals die Bedenken des Königs betonen, aber dann erktären, daß sie sich alles überlegt und sie bei der Vereinbarung bleiben wollen. Valencia 1415 März 29. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 9 und 10v. Lo rey Darago et de Sicilia. 1. Ambaxadors. Vist un capitol trames per vosaltres en vostra letra,1) contenent en effecte, com micer Ottobono vos havia toquat de fer confederacio e liga entre el rey dels Romans e nos e encara ab nostre car nebot lo rey de Castella, vos responem, que, jatsia nos hayam lo dit rey ab sencera dilectio com a frare, a nos plau be, si lo dit rey o per part sua vos seran mogudes les dites con- federacions e liga, de aquelles finets e concordets, que tan sola- ment contenguen, que del un rey e regne vassalls e sotsmeses seus no puxen venir dan ni damnatge al altre, faent excepcio per part nostra del papa e della ecclesia Romana, del rey de Castella e de nostres fills, qui no sien vassalls e sotmeses nostros, e sem- blants excepcions admetrets al dit rey, co es del papa e ecclesia Romana e de sos frares, qui no sien vassals et sotsmeses seus e de un rey. Empero si nomenaven lo rey de França, no faria admetre la excepcio, o si era admesa, devria axi matex esser exceptada per part nostra e que axi matex scriurem al dit nostre car nebot sobre les dites liances, que les ferme hen treballeren de bon grat. Et si per ventura seran mogudes altres liances de certes valences o ajudes, cortesament e savia respondrets, que de semblants liances vosaltres no havets poder ni manament. pero que sobre altres liances daltres princeps havets hoyt dir diverses vegades a nos, que no fahiam semblants hautes, car nons semblaven, ques poguessen fer ab bona consciencia, car per ventura les guerres no serien justes, e per conseguent ell... comunicaria en lo pecat e injusticia daquell, al qual havria a valer e ab aquesta manera cortesament desviarets les dites liances e valences, sino en la forma contenguda dessus. 1) Ubersendung der Vereinbarung vom 4. März. Hardt IV 48.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 235 mund den P. de Falchs ernenne. Rücknahme des Auftrags an den Bischof (Bertrand). Valencia 1415 März 28 und 29. — 2. Ankunft des Briefes über Fixierung der Zusammen- kunft; haben sie noch nicht die Ablehnung erklärt, sollen sie bei der Vereinbarung beharren ; haben sie von der Ablehnung bereits gesprochen, sollen sie möglichst geschickt nochmals die Bedenken des Königs betonen, aber dann erktären, daß sie sich alles überlegt und sie bei der Vereinbarung bleiben wollen. Valencia 1415 März 29. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 9 und 10v. Lo rey Darago et de Sicilia. 1. Ambaxadors. Vist un capitol trames per vosaltres en vostra letra,1) contenent en effecte, com micer Ottobono vos havia toquat de fer confederacio e liga entre el rey dels Romans e nos e encara ab nostre car nebot lo rey de Castella, vos responem, que, jatsia nos hayam lo dit rey ab sencera dilectio com a frare, a nos plau be, si lo dit rey o per part sua vos seran mogudes les dites con- federacions e liga, de aquelles finets e concordets, que tan sola- ment contenguen, que del un rey e regne vassalls e sotsmeses seus no puxen venir dan ni damnatge al altre, faent excepcio per part nostra del papa e della ecclesia Romana, del rey de Castella e de nostres fills, qui no sien vassalls e sotmeses nostros, e sem- blants excepcions admetrets al dit rey, co es del papa e ecclesia Romana e de sos frares, qui no sien vassals et sotsmeses seus e de un rey. Empero si nomenaven lo rey de França, no faria admetre la excepcio, o si era admesa, devria axi matex esser exceptada per part nostra e que axi matex scriurem al dit nostre car nebot sobre les dites liances, que les ferme hen treballeren de bon grat. Et si per ventura seran mogudes altres liances de certes valences o ajudes, cortesament e savia respondrets, que de semblants liances vosaltres no havets poder ni manament. pero que sobre altres liances daltres princeps havets hoyt dir diverses vegades a nos, que no fahiam semblants hautes, car nons semblaven, ques poguessen fer ab bona consciencia, car per ventura les guerres no serien justes, e per conseguent ell... comunicaria en lo pecat e injusticia daquell, al qual havria a valer e ab aquesta manera cortesament desviarets les dites liances e valences, sino en la forma contenguda dessus. 1) Ubersendung der Vereinbarung vom 4. März. Hardt IV 48.
Strana 236
236 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ltem direts al bisbe de sant Flor,1) que be sab, quant staven a Barchinona, que parlant ab nos dela unio nos dix de una via, ço es que certes persones notables de cascuna deles parts con- tendents se justassen en certs lochs covinents de les obediencies, les quals tratassen et concordassen, per quals vies pus breus e pus justes seria la unio de la ecclesia o per justicia o per altres vies pus saludables. Et per aço nos e lo rey de Castella tra- metessem nostres ambaxadors al rey de França sobre aquestes coses e quels duchs tots serien en aço. E ara puys que tota la obediencia de Johan e Gregorio sia ajustada, seria be, que elegissen les persones e nosaltres de aquesta obediencia elegissen altro; les quals totes en breu temps fossen en certs lochs ajustades ensemps per apuntar e concordar les dites coses. E si diguessen, que la triga sera gran dan, respondrets, que no seria tan gran triga, que major fruyt nos seguis, car la cosa tan vertadera nos pot axi en un punt muitigar. E qui molt la vult breviar, dilata ho e seguir sen hi a dans, axi com diu Proverbiorum XXX: Qui autein fortiter premit ubera ad eliciendum lac, exprimit butirum et qui veliementer emungit, elicit sanguinem.2) E si per ventura aquesta via no acceptaran, mourets la via dela nocio, co es que sien elegits per cascuna obediencia certs jutges, los quals diutre breu temps procehint solemne vot et jura- ment, vinguen en un loch closes et aqui declaren vertader papa, oydes les parts dintre cert breu temps en tot ço que volran dir. E que tots les princeps de cascuna obediencia juren e voten solemmnament de star e haver per vertader papa aquell, qui sera declarat per aquells o la major part, ab que ni haya un de cas- cuna obediencia almeyns segons tot aço en lo apuntar sera apuntat. Car declarat per justicia no romandra algu scrupol en alguna deles obediencies. Trametem vos la gracia de micer Ottobono de conseller nostre e promovedor de nostra cort, pero volem, que abans que la li livrets, lo rey dels Romans reeba per son conseller a micer P. de Falchs o en semblant o equivalent offici. Dat en Valencia sots nostre segell secret a XXVIII. dies de Març del any mil quatrecens quinze. Apres de la confectio dela present reebeiu vostra letra. Per ço trametem laus tant com toque les dites liances e no curets 1) Von dieser Gesandtschaft verlautet sonst nichts. 2) Prov. 30, 33.
236 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ltem direts al bisbe de sant Flor,1) que be sab, quant staven a Barchinona, que parlant ab nos dela unio nos dix de una via, ço es que certes persones notables de cascuna deles parts con- tendents se justassen en certs lochs covinents de les obediencies, les quals tratassen et concordassen, per quals vies pus breus e pus justes seria la unio de la ecclesia o per justicia o per altres vies pus saludables. Et per aço nos e lo rey de Castella tra- metessem nostres ambaxadors al rey de França sobre aquestes coses e quels duchs tots serien en aço. E ara puys que tota la obediencia de Johan e Gregorio sia ajustada, seria be, que elegissen les persones e nosaltres de aquesta obediencia elegissen altro; les quals totes en breu temps fossen en certs lochs ajustades ensemps per apuntar e concordar les dites coses. E si diguessen, que la triga sera gran dan, respondrets, que no seria tan gran triga, que major fruyt nos seguis, car la cosa tan vertadera nos pot axi en un punt muitigar. E qui molt la vult breviar, dilata ho e seguir sen hi a dans, axi com diu Proverbiorum XXX: Qui autein fortiter premit ubera ad eliciendum lac, exprimit butirum et qui veliementer emungit, elicit sanguinem.2) E si per ventura aquesta via no acceptaran, mourets la via dela nocio, co es que sien elegits per cascuna obediencia certs jutges, los quals diutre breu temps procehint solemne vot et jura- ment, vinguen en un loch closes et aqui declaren vertader papa, oydes les parts dintre cert breu temps en tot ço que volran dir. E que tots les princeps de cascuna obediencia juren e voten solemmnament de star e haver per vertader papa aquell, qui sera declarat per aquells o la major part, ab que ni haya un de cas- cuna obediencia almeyns segons tot aço en lo apuntar sera apuntat. Car declarat per justicia no romandra algu scrupol en alguna deles obediencies. Trametem vos la gracia de micer Ottobono de conseller nostre e promovedor de nostra cort, pero volem, que abans que la li livrets, lo rey dels Romans reeba per son conseller a micer P. de Falchs o en semblant o equivalent offici. Dat en Valencia sots nostre segell secret a XXVIII. dies de Març del any mil quatrecens quinze. Apres de la confectio dela present reebeiu vostra letra. Per ço trametem laus tant com toque les dites liances e no curets 1) Von dieser Gesandtschaft verlautet sonst nichts. 2) Prov. 30, 33.
Strana 237
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 237 daço, que si diu del bisbe de sant Flor ne dels altres coses sub- seguides. Dada com dessus. Rex Ferdinandus. D. rex mandavit michi Paulo secretario. Fuit duplicata usque ad illam partem exclusive incipientem: ltem direts al bisbe de sant Flor sub eisdemn forma, sigillo at- que mandato sub kalendario de XXVIIII. dictorum mensis Marcii et anni3). 2. Lo rey. Ambaxiadors. Vostra letra derrerament tramesa havem reebuda; abans de la recepcio de la qual vos haviam trames correu cuytat, manants vos 1) desviassets et retractassets les dites vistes, per que vista la dita vostra letra et la ferma, que seria confusio axi denegar et retractar les, vos manai ab lo present, que si lo dit correu havets reebut e no havets encara parlat de retractar e desviar les dites vistes, non parlets, ans stats e perseverats en co, que havets fermat et jurat, fins hayats de nos altre manament en contrari. E si per ventura ja haurets procehit a parlar de retractar et desviar les dites vistes, segons derrerament vos havem scrit, refondrets tot ço, quen hayats procehit, dient e colorant ab les millors maneres, que porets, que manament nostre haviets haut, que considerades les difficultats, quel lo rey dels Romans posava en les dites vistes, les quals nos haviets notificades, e altres di- verses, que a nos hi occorien, e com se laguiava la resposta sua sobre aço et lo teips, qui era ja tan artat et curt, que quasi era imposible ferse, no curassets deles dites vistes . . . Empero que apres havets ymaginat, que com nos hayats scrit dela conclusio ferma et jurada deles dites vistes, de que no havets haut resposta, que stats e perseverats en ço, qne per vosaltres es stat fermat et jurat. Et en conclusio starets e preseverats en la ferma demunt dita, que deles dites vistes havets feta; o hayats parlat de des- viar e retractar aquelles, segons vos haviem derrerament scrit o no, tro atant de nos hayats altre manament. E si sots partits, tornats vos lla . . . Valencia a XXVIII. dias de Marę . . . MCCCCXV. R. F. Fuit duplicata sub eisdem forma, signo et sub kalendario de XXVIIII. Marcii dicti anni, cum hac tamen addicione: Sots a- questa forma vos havem ja scrit. Ara havem accordat, que, a) Reg. anno. 1) Vgl. die vorige Nummer. 1)
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 237 daço, que si diu del bisbe de sant Flor ne dels altres coses sub- seguides. Dada com dessus. Rex Ferdinandus. D. rex mandavit michi Paulo secretario. Fuit duplicata usque ad illam partem exclusive incipientem: ltem direts al bisbe de sant Flor sub eisdemn forma, sigillo at- que mandato sub kalendario de XXVIIII. dictorum mensis Marcii et anni3). 2. Lo rey. Ambaxiadors. Vostra letra derrerament tramesa havem reebuda; abans de la recepcio de la qual vos haviam trames correu cuytat, manants vos 1) desviassets et retractassets les dites vistes, per que vista la dita vostra letra et la ferma, que seria confusio axi denegar et retractar les, vos manai ab lo present, que si lo dit correu havets reebut e no havets encara parlat de retractar e desviar les dites vistes, non parlets, ans stats e perseverats en co, que havets fermat et jurat, fins hayats de nos altre manament en contrari. E si per ventura ja haurets procehit a parlar de retractar et desviar les dites vistes, segons derrerament vos havem scrit, refondrets tot ço, quen hayats procehit, dient e colorant ab les millors maneres, que porets, que manament nostre haviets haut, que considerades les difficultats, quel lo rey dels Romans posava en les dites vistes, les quals nos haviets notificades, e altres di- verses, que a nos hi occorien, e com se laguiava la resposta sua sobre aço et lo teips, qui era ja tan artat et curt, que quasi era imposible ferse, no curassets deles dites vistes . . . Empero que apres havets ymaginat, que com nos hayats scrit dela conclusio ferma et jurada deles dites vistes, de que no havets haut resposta, que stats e perseverats en ço, qne per vosaltres es stat fermat et jurat. Et en conclusio starets e preseverats en la ferma demunt dita, que deles dites vistes havets feta; o hayats parlat de des- viar e retractar aquelles, segons vos haviem derrerament scrit o no, tro atant de nos hayats altre manament. E si sots partits, tornats vos lla . . . Valencia a XXVIII. dias de Marę . . . MCCCCXV. R. F. Fuit duplicata sub eisdem forma, signo et sub kalendario de XXVIIII. Marcii dicti anni, cum hac tamen addicione: Sots a- questa forma vos havem ja scrit. Ara havem accordat, que, a) Reg. anno. 1) Vgl. die vorige Nummer. 1)
Strana 238
238 considerades . . . et la bona e santa intencio, quel rey dels Romans mostra als afers, de que speraim, que deles dites vistes exira singular serveu de Deu, les dites vistes se prossiguen e de nostra part, direts al dit rey, com . . . a nos plau be complir les dites vistes 1). I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (107) (Ungenannter an einen Erzbischof?): Flucht Johanns; Zession Gregors XII. Sonderstellung der deutschen und englischen Nation einerseits, der italienischen und französischen anderer- seits; Predigt Gersons; Unterwerfung Filippo Marias; Ver- halten des Herzogs von Burgund; neue Maßnahmen und Flucht Johanns XXIII. (1415) März 30. Rom, Vatik. Bibliothek, Cod. Pal. 701 f. 326. Reverendissime pater et domine mi graciosissime. Qualiter sanctissimus in Christo pater d. n. d. Johannes papa vicesimus tercius vovit et iuravit cedere papatui dumimodo aliis duobus de papatu contendentibus, videlicet Gregorio et Benedicto in suis obedienciis nuncupatis similiter cedere volentibus, nuper vestre reverendissime paternitati rescripsi. Postea vero hiis peractis cogebatur quodammodo idem d. n. papa ad cedenduni .. .2) Duin ... recusaret facere procuratores, pluribus de concilio apud suam sanctitatem propterea instanti- bus, tandem vicesima die huius meusis Marcii declinante ad vesperam de nocte insalutato hospite cum duce Frederico, ut comuniter fertur, et vix aliis quatuor naviculam ascendens ad civitatem ipsius ducis, que dicitur Schaffhusen, distans ab hinc quatuor miliaria omnibus cardinalibus et curtisanis hic remanenti- bus et exinde nimirum valde scandalizatis secessit et ab illinc serenissimo regi misit nnum breve, in quo propria sua manu in- scripsit in hec verba: �Ego Johannes papa vicesimus tercius ... Iten dicitur, quod Gregorius prefatum serenissimum d. n. regem et ducem Bavarie, comitem palatinum Reni, electorem imperii, qui est de obediencia sua, fecit suos procuratores ad cedendum, sed ego nondrin vidi mandatum superinde. Reverendissime pater et domine mi gratissime. Omnes pre- lati et alii ad concilium confluentes quadripartiti fuerunt, ita 1) Da aber ein Teil seiner Truppen mit dem 2. Sohne nach Sirilien ist, sollen sie Verlängerung der Visten auf 3 Monate vorschlagen, wenipstens aber für einen Monat. 2) Hier folgt Schilderung der bekannten Prokuratoren-Verhandlungen.
238 considerades . . . et la bona e santa intencio, quel rey dels Romans mostra als afers, de que speraim, que deles dites vistes exira singular serveu de Deu, les dites vistes se prossiguen e de nostra part, direts al dit rey, com . . . a nos plau be complir les dites vistes 1). I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (107) (Ungenannter an einen Erzbischof?): Flucht Johanns; Zession Gregors XII. Sonderstellung der deutschen und englischen Nation einerseits, der italienischen und französischen anderer- seits; Predigt Gersons; Unterwerfung Filippo Marias; Ver- halten des Herzogs von Burgund; neue Maßnahmen und Flucht Johanns XXIII. (1415) März 30. Rom, Vatik. Bibliothek, Cod. Pal. 701 f. 326. Reverendissime pater et domine mi graciosissime. Qualiter sanctissimus in Christo pater d. n. d. Johannes papa vicesimus tercius vovit et iuravit cedere papatui dumimodo aliis duobus de papatu contendentibus, videlicet Gregorio et Benedicto in suis obedienciis nuncupatis similiter cedere volentibus, nuper vestre reverendissime paternitati rescripsi. Postea vero hiis peractis cogebatur quodammodo idem d. n. papa ad cedenduni .. .2) Duin ... recusaret facere procuratores, pluribus de concilio apud suam sanctitatem propterea instanti- bus, tandem vicesima die huius meusis Marcii declinante ad vesperam de nocte insalutato hospite cum duce Frederico, ut comuniter fertur, et vix aliis quatuor naviculam ascendens ad civitatem ipsius ducis, que dicitur Schaffhusen, distans ab hinc quatuor miliaria omnibus cardinalibus et curtisanis hic remanenti- bus et exinde nimirum valde scandalizatis secessit et ab illinc serenissimo regi misit nnum breve, in quo propria sua manu in- scripsit in hec verba: �Ego Johannes papa vicesimus tercius ... Iten dicitur, quod Gregorius prefatum serenissimum d. n. regem et ducem Bavarie, comitem palatinum Reni, electorem imperii, qui est de obediencia sua, fecit suos procuratores ad cedendum, sed ego nondrin vidi mandatum superinde. Reverendissime pater et domine mi gratissime. Omnes pre- lati et alii ad concilium confluentes quadripartiti fuerunt, ita 1) Da aber ein Teil seiner Truppen mit dem 2. Sohne nach Sirilien ist, sollen sie Verlängerung der Visten auf 3 Monate vorschlagen, wenipstens aber für einen Monat. 2) Hier folgt Schilderung der bekannten Prokuratoren-Verhandlungen.
Strana 239
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 239 quod faciunt quatuor naciones, quarum due, videlicet Germanica, in qua et Ungari, Poloni, Boemi, Bruteni comprehenduntur, et se- cunda, Anglica, in votis per omnia concordant, sed Ytalici et Francigene facientes eciam duas naciones, non per omnia con- currunt in votis. Et hesterna die fuit factus sermo in ecclesia cathedrali, videlicet die lune ante pascha, ubi fere omnes prelati et alii de concilio convenerant, in quo cancellarius universitatis Parysiensis deduxit et probavit, quod concilium sit supra papam et quod papa tenetur obedire determinacioni concilii. Concilium iam deliberat, quid peramplins agendum. Omnipotens Dens. cuins causa agitur, misereatur ecclesie sue sponse sancte et coadunare dignetur in individuam unitatem. Item illustris Philippus Maria Mediolani etc., Anglerie Papyeque comes habet suos ambasiatores in conspectn regie maiestatis et in spiritu humanitatis cor habens contritum et penitens obtulit se ad omnia beneplacita et mandata regie maiestatis, et spero, prout iam practica est in foribus et modica vel quasi nulla in expedicione restat, quod negocia ipsa disponantur ad vota regie maiestatis. lteim dux Burgundie eciam multum se offert, presertim contra Turcos serviturum, dumodo regia maiestas interponat partes pro perfecta reformacione inter ipsum ducem ab una ac regem Franckorum ac ceteros regales principes domus Francie. Post- quam supradicta in factis d. summi pontificis scripta forent, transiverunt ad conspectum apostolicum ex deliberacione sacri concilii tres cardinales et nonnulli prelati. Et idem d. apostoli- cus rescripsit, quod propter nullam turbacionem, metum vel in- portunitatem, et precipue regis ab hinc recessisset, sed propter intemperiem aeris. Et eciam d. Remensis archiepiscopus de Francia et ambassator regis Francie in vim credencie a d. apostoli- co remeans vive vocis expressione hoc idem maiestati recitavit, et super hoc regia maiestas publice fecit in presencia principum, prelatorum et ambasiatorum sollempnem protestacionem. Insuper misit unaim bullam, in qua scripsit, quod paratus est ex d. cardi- nalibus tres et de qualibet quatuor nacionum facere unum pre- latum et constituere in procuratores, ut in casu, quo ceteris paribus personaliter non renunciaret, vel non cederet, ex tunc predicti habeant plenam potestatem cessionem ipsam faciendi. De quo concilium minime contentatur, quia timet, quod sibi gratos et concilio suspectos eligeret et quod ipse, sicut vovit et iuravit, stare debet et eciam in hac parte determinacioni sacri concilii.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 239 quod faciunt quatuor naciones, quarum due, videlicet Germanica, in qua et Ungari, Poloni, Boemi, Bruteni comprehenduntur, et se- cunda, Anglica, in votis per omnia concordant, sed Ytalici et Francigene facientes eciam duas naciones, non per omnia con- currunt in votis. Et hesterna die fuit factus sermo in ecclesia cathedrali, videlicet die lune ante pascha, ubi fere omnes prelati et alii de concilio convenerant, in quo cancellarius universitatis Parysiensis deduxit et probavit, quod concilium sit supra papam et quod papa tenetur obedire determinacioni concilii. Concilium iam deliberat, quid peramplins agendum. Omnipotens Dens. cuins causa agitur, misereatur ecclesie sue sponse sancte et coadunare dignetur in individuam unitatem. Item illustris Philippus Maria Mediolani etc., Anglerie Papyeque comes habet suos ambasiatores in conspectn regie maiestatis et in spiritu humanitatis cor habens contritum et penitens obtulit se ad omnia beneplacita et mandata regie maiestatis, et spero, prout iam practica est in foribus et modica vel quasi nulla in expedicione restat, quod negocia ipsa disponantur ad vota regie maiestatis. lteim dux Burgundie eciam multum se offert, presertim contra Turcos serviturum, dumodo regia maiestas interponat partes pro perfecta reformacione inter ipsum ducem ab una ac regem Franckorum ac ceteros regales principes domus Francie. Post- quam supradicta in factis d. summi pontificis scripta forent, transiverunt ad conspectum apostolicum ex deliberacione sacri concilii tres cardinales et nonnulli prelati. Et idem d. apostoli- cus rescripsit, quod propter nullam turbacionem, metum vel in- portunitatem, et precipue regis ab hinc recessisset, sed propter intemperiem aeris. Et eciam d. Remensis archiepiscopus de Francia et ambassator regis Francie in vim credencie a d. apostoli- co remeans vive vocis expressione hoc idem maiestati recitavit, et super hoc regia maiestas publice fecit in presencia principum, prelatorum et ambasiatorum sollempnem protestacionem. Insuper misit unaim bullam, in qua scripsit, quod paratus est ex d. cardi- nalibus tres et de qualibet quatuor nacionum facere unum pre- latum et constituere in procuratores, ut in casu, quo ceteris paribus personaliter non renunciaret, vel non cederet, ex tunc predicti habeant plenam potestatem cessionem ipsam faciendi. De quo concilium minime contentatur, quia timet, quod sibi gratos et concilio suspectos eligeret et quod ipse, sicut vovit et iuravit, stare debet et eciam in hac parte determinacioni sacri concilii.
Strana 240
240 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Et sic nomine Domini conclusum fuit, ut non obstante cuiuslibet absencia hic in loco continuari deberet. Verum d. papa fecit unum mandatum in valvis ecclesiarum et revocavit ad se omnes officiales et curtisanos sub excommunicacionis ac privacionis dignitatum et officiorum penis. Dignetur paternitas vestra reveren- dissima pensare, quod ex una parte promittitur et iuratur cessio secundum determinacionem concilii, ex alia parte fit mandatum, quod utique vergit ad disrupcionem concilii. Item insidie para- bantur, ne papa de Schaffhusen recedere possit. Verumptamen in die parasceves 1) transtulit se ulterius ad aliaimn civitatein ducis, duce sibi comitante, que vocatur Freyburg2) et distat ab hinc novein miliaria. Et dicitur comuniter, quod continuare intendit iter arreptum, si poterit, versus Franciam, semper illam pro- testacionem faciens, quod vult attendere promissa et iurata. Datum in vigilia pasche. (108) Bericht nach Böhmen: Flucht Johanns. Tätigkeit Johanns und des Konzils; Beginn des Krieges gegen Friedrich von Österreich; weitere Flucht des Papstes; Versprechungen Ludwigs von Bayern; Freude der Wiklifiten und Feinde des Konzils, Verbreitung übler Nachrichten nach Bologna. (1415 Anfang April?) Prag, Museum IV D 12 f. 21v. Vgl. Palacky, Documenta S. 541 ff., auch Nr. 71 f. Im Anfang der Nota wird von Anklageartikel 56 gegen Johaunem olim apostolicum gesprochen. Anderermilx weiß Schreiber noch nichts von der weiteren Flucht des Papstes. Anscheinend sind mehrere Stücke in einander verarbeitet. Sua sanctitas reputans se gravari et maxime de constitucione procuratoris irrevocabili nondum aliis cedentibus nec plena man- data dantibus, timens, ne sibi contingeret sicud pape Celestino3) facta cessione, fingens enim aeren sibi non esse competentem ac insecuritatem*) vite pretendens, quamvis fuerit in plena securitate et libertate, feria IIII. ante Benedicti in nocte dominica ludica concilio in crastino derelicto") in Schafhusam, civitatem ducis Austrie, furtive recessit, distante a loco concilii per IV milliaria a) Hs insecuritate. b) Doch verstellt? Ob: feria IIII. [post] dominicam ludica in nocte ante Benedicti [ſmalu—] concilio derelicto in crastino usw.? 1) Karfreitag, 29. Märs. 2) Interessant ist, daß man damals schon an Freiburg gedacht hat, ob- wohl er dort erst am 10. April ankam. 3) Coelestin V.. von Bonifaz VIII. in Gefangenschaft gehalten.
240 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Et sic nomine Domini conclusum fuit, ut non obstante cuiuslibet absencia hic in loco continuari deberet. Verum d. papa fecit unum mandatum in valvis ecclesiarum et revocavit ad se omnes officiales et curtisanos sub excommunicacionis ac privacionis dignitatum et officiorum penis. Dignetur paternitas vestra reveren- dissima pensare, quod ex una parte promittitur et iuratur cessio secundum determinacionem concilii, ex alia parte fit mandatum, quod utique vergit ad disrupcionem concilii. Item insidie para- bantur, ne papa de Schaffhusen recedere possit. Verumptamen in die parasceves 1) transtulit se ulterius ad aliaimn civitatein ducis, duce sibi comitante, que vocatur Freyburg2) et distat ab hinc novein miliaria. Et dicitur comuniter, quod continuare intendit iter arreptum, si poterit, versus Franciam, semper illam pro- testacionem faciens, quod vult attendere promissa et iurata. Datum in vigilia pasche. (108) Bericht nach Böhmen: Flucht Johanns. Tätigkeit Johanns und des Konzils; Beginn des Krieges gegen Friedrich von Österreich; weitere Flucht des Papstes; Versprechungen Ludwigs von Bayern; Freude der Wiklifiten und Feinde des Konzils, Verbreitung übler Nachrichten nach Bologna. (1415 Anfang April?) Prag, Museum IV D 12 f. 21v. Vgl. Palacky, Documenta S. 541 ff., auch Nr. 71 f. Im Anfang der Nota wird von Anklageartikel 56 gegen Johaunem olim apostolicum gesprochen. Anderermilx weiß Schreiber noch nichts von der weiteren Flucht des Papstes. Anscheinend sind mehrere Stücke in einander verarbeitet. Sua sanctitas reputans se gravari et maxime de constitucione procuratoris irrevocabili nondum aliis cedentibus nec plena man- data dantibus, timens, ne sibi contingeret sicud pape Celestino3) facta cessione, fingens enim aeren sibi non esse competentem ac insecuritatem*) vite pretendens, quamvis fuerit in plena securitate et libertate, feria IIII. ante Benedicti in nocte dominica ludica concilio in crastino derelicto") in Schafhusam, civitatem ducis Austrie, furtive recessit, distante a loco concilii per IV milliaria a) Hs insecuritate. b) Doch verstellt? Ob: feria IIII. [post] dominicam ludica in nocte ante Benedicti [ſmalu—] concilio derelicto in crastino usw.? 1) Karfreitag, 29. Märs. 2) Interessant ist, daß man damals schon an Freiburg gedacht hat, ob- wohl er dort erst am 10. April ankam. 3) Coelestin V.. von Bonifaz VIII. in Gefangenschaft gehalten.
Strana 241
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 241 Swevica, ipsum recessum ipso duce Friderico Australi procurante; propter quod militi 1) ipsius ducis VI milia florenorum ipsum de civitate Constancie educenti et ipsi duci XVII milia florenorum propinavit, ut famatur. Ubi existens d. regi Romanorum litteram destinavit, in qua se manu propria subscripsit, istam materiam continentem, quomodo in Schafhusam liber venisset ipso duce inscio, non causa declinandi ab hüs, que vovit et iuravit, cum ista indubie vult effectui mancipare sub forma, qua se obligavit, sed pro sanitate et securitate vite habenda. Que littera fuit lecta in tota nostra Germanica nacione. Et post hec unam bullam secundum hoc destinavit, sed tamen per illa scripta non tantam consolacionem d. regi et toto concilio prestitit, quantum ipsos per suum recessum clandestinum perturbavit, cum recessus suus dissolucioni concilii machinabatur, ut clare patuit et amplius(?) per revocacionem curie factam in Schafhusa dominica Domine ne longe',2) ut ipsum curia sequeretur, magnas penas, scilicet ex- communicacionis et privacionis officiorum, officiariis comminando. Unde concilium cupiens sue machinacioni obviare feria III. domi- nice ne longe“3) fieri sessionem procuravit, in qua illa sancta sinodus, concilium Constanciense vulgariter nuncupatum, statuit, decrevit et determinavit et diffinivit quinque articulos, quos eciam vobis destinare curavi. Item secunda sessio sabbato magno in vigilia pasce est celebrata, in qua IV statuta sunt celebrata, declarata et decreta, que eciam vobis direxi conscripta4), ut totus processus concilii ipsius vestram ad noticiam deducatur. Verum tamen quei finem capiet, penitus ignoro, spero tamen de Dei misericordia, cuius res agitur, quod ista disturbia et deordi- naciones per d. apostolicum suborte ad finem laudabilem et optatum Deo disponente deducentur, quia d. apostolicus existens in plena libertate et securitate d. regis Romanorum voluntarie incidit in captivitatem crudelis tiranni et gravis inimuici ecclesie, qui non- dum 2) multos secnlares spoliavit bonis, verum eciam XIl archi- episcopatus, episcopatus et abbacias redegit in nichilum bona ipsa pro se usurpando, ut ex ore d. regis audivi, qui ecian ipsum apostolicum de bonis suis exire non permittet propter pericula sibi imminencia a) Stati non solum? 1) Ob der Truchseß Johannes von Diessenhofen? Vgl. Richental S. 62. Palmsonntag, 24. März. Dienstag, 26. März. Hardt IV 72 und 89. 2) 3) Finke, Acta concilii Constanciensis 111. 16
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 241 Swevica, ipsum recessum ipso duce Friderico Australi procurante; propter quod militi 1) ipsius ducis VI milia florenorum ipsum de civitate Constancie educenti et ipsi duci XVII milia florenorum propinavit, ut famatur. Ubi existens d. regi Romanorum litteram destinavit, in qua se manu propria subscripsit, istam materiam continentem, quomodo in Schafhusam liber venisset ipso duce inscio, non causa declinandi ab hüs, que vovit et iuravit, cum ista indubie vult effectui mancipare sub forma, qua se obligavit, sed pro sanitate et securitate vite habenda. Que littera fuit lecta in tota nostra Germanica nacione. Et post hec unam bullam secundum hoc destinavit, sed tamen per illa scripta non tantam consolacionem d. regi et toto concilio prestitit, quantum ipsos per suum recessum clandestinum perturbavit, cum recessus suus dissolucioni concilii machinabatur, ut clare patuit et amplius(?) per revocacionem curie factam in Schafhusa dominica Domine ne longe',2) ut ipsum curia sequeretur, magnas penas, scilicet ex- communicacionis et privacionis officiorum, officiariis comminando. Unde concilium cupiens sue machinacioni obviare feria III. domi- nice ne longe“3) fieri sessionem procuravit, in qua illa sancta sinodus, concilium Constanciense vulgariter nuncupatum, statuit, decrevit et determinavit et diffinivit quinque articulos, quos eciam vobis destinare curavi. Item secunda sessio sabbato magno in vigilia pasce est celebrata, in qua IV statuta sunt celebrata, declarata et decreta, que eciam vobis direxi conscripta4), ut totus processus concilii ipsius vestram ad noticiam deducatur. Verum tamen quei finem capiet, penitus ignoro, spero tamen de Dei misericordia, cuius res agitur, quod ista disturbia et deordi- naciones per d. apostolicum suborte ad finem laudabilem et optatum Deo disponente deducentur, quia d. apostolicus existens in plena libertate et securitate d. regis Romanorum voluntarie incidit in captivitatem crudelis tiranni et gravis inimuici ecclesie, qui non- dum 2) multos secnlares spoliavit bonis, verum eciam XIl archi- episcopatus, episcopatus et abbacias redegit in nichilum bona ipsa pro se usurpando, ut ex ore d. regis audivi, qui ecian ipsum apostolicum de bonis suis exire non permittet propter pericula sibi imminencia a) Stati non solum? 1) Ob der Truchseß Johannes von Diessenhofen? Vgl. Richental S. 62. Palmsonntag, 24. März. Dienstag, 26. März. Hardt IV 72 und 89. 2) 3) Finke, Acta concilii Constanciensis 111. 16
Strana 242
242 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et sic est in captivitate, quam voluit evitare ita, ut de ipso veri- ficetur hoc dictum commune: ,Incidit in cillam, qui vult vitare caribdim, Ganifredus in poetria 1) et illud Job: ,Et quod verebar, accidit michi.2)‘ Iam enim d. rex contra ipsum ducem VII duxit vexilla imperii et sub unoquoque vexillo sunt maxime gentes principum, comitum, ducum, baronum, militum et clientum et civitatum imperialium et presertim Swiceriis unum direxit vexillum, qui debent in diversis partibus bona illius ducis invadere Jet] deva- stare. Unde d. rex non solum propter abductionema) pape factam suum in contemptum, principum, ducum, comitum 2), baronum protunc in Constancia existencium ac tocius concilii et ecclesie militantis, sed propter multas violencias et tirranides plurimis secularibus et spiritualibus illatas ipsum intendit exterminare et iam una civitas Raital3) et unum castrum ibidem ipsius est aquisitum. Debe- bat enim se, cum Constanciam venisset, coram d. rege Romanorum expurgare et respondere querulantibus, sed malum malo cumulans clam recessit crimine fautorie scismatis per pape abductionem in preiudicium tocius ecclesie nepharie perpetrato. Videns autem apostolicus se in angustias positum obtulit se ad IX capitula per d. cardinalem Pisanum feria IV. Magna‘4) proposita et vobis eciam transmissa, que dominus rex et concilium noluit acceptare. ipsa oblata esse zophistica arbitrantes. Et post hec non existens securus in civitate Schafhusa una cum duce feria V. ,Magna" post prandium ad unum castrum, ut dicitur, firmum eiusdem ducis. Herczugbuden 5) nuncupatum, se transtulerunt, ubi adhuc simul perseverant, similis simili sociatus, dolentes tamen utrique se talia egisse et attemptasse propter pericula, que eis ambobus immi- nent. Et merito Deo hec procurante paciuntur, ut in sua capiantur astucia, ut scriptum est: �Perdam sapienciam sapientum et pru- denciam prudencium reprobabo.") Intellexi etenim, et ita est, quod dux Ludvicus Bavarie, iam in Francia moram trahens, qui in a) Hs abdicacionem. b) Folgt wieder ducum. 1) Nicht Gaufridus, sondern Gualterus de Insulis, Alexandreis V 301. Vgl. Büchmann, Geflügelte Worte 441. 2) Job 3. 25. 3) Mit Abkürzungsstrich; Reuenthal, Kanton Aargau, s. v. Waldshut? Vgl. Schweizer-Glättli, Habsb. Urbar, Reg. u. Karte. 4) Mittwoch, 27. März. Hardt IV 77. 5) Sonst nicht genannt. Herzogenbuchsee, Kanton Bern? Keine Burg; vgl. a. a. O. 6) 1. Cor. 1.
242 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et sic est in captivitate, quam voluit evitare ita, ut de ipso veri- ficetur hoc dictum commune: ,Incidit in cillam, qui vult vitare caribdim, Ganifredus in poetria 1) et illud Job: ,Et quod verebar, accidit michi.2)‘ Iam enim d. rex contra ipsum ducem VII duxit vexilla imperii et sub unoquoque vexillo sunt maxime gentes principum, comitum, ducum, baronum, militum et clientum et civitatum imperialium et presertim Swiceriis unum direxit vexillum, qui debent in diversis partibus bona illius ducis invadere Jet] deva- stare. Unde d. rex non solum propter abductionema) pape factam suum in contemptum, principum, ducum, comitum 2), baronum protunc in Constancia existencium ac tocius concilii et ecclesie militantis, sed propter multas violencias et tirranides plurimis secularibus et spiritualibus illatas ipsum intendit exterminare et iam una civitas Raital3) et unum castrum ibidem ipsius est aquisitum. Debe- bat enim se, cum Constanciam venisset, coram d. rege Romanorum expurgare et respondere querulantibus, sed malum malo cumulans clam recessit crimine fautorie scismatis per pape abductionem in preiudicium tocius ecclesie nepharie perpetrato. Videns autem apostolicus se in angustias positum obtulit se ad IX capitula per d. cardinalem Pisanum feria IV. Magna‘4) proposita et vobis eciam transmissa, que dominus rex et concilium noluit acceptare. ipsa oblata esse zophistica arbitrantes. Et post hec non existens securus in civitate Schafhusa una cum duce feria V. ,Magna" post prandium ad unum castrum, ut dicitur, firmum eiusdem ducis. Herczugbuden 5) nuncupatum, se transtulerunt, ubi adhuc simul perseverant, similis simili sociatus, dolentes tamen utrique se talia egisse et attemptasse propter pericula, que eis ambobus immi- nent. Et merito Deo hec procurante paciuntur, ut in sua capiantur astucia, ut scriptum est: �Perdam sapienciam sapientum et pru- denciam prudencium reprobabo.") Intellexi etenim, et ita est, quod dux Ludvicus Bavarie, iam in Francia moram trahens, qui in a) Hs abdicacionem. b) Folgt wieder ducum. 1) Nicht Gaufridus, sondern Gualterus de Insulis, Alexandreis V 301. Vgl. Büchmann, Geflügelte Worte 441. 2) Job 3. 25. 3) Mit Abkürzungsstrich; Reuenthal, Kanton Aargau, s. v. Waldshut? Vgl. Schweizer-Glättli, Habsb. Urbar, Reg. u. Karte. 4) Mittwoch, 27. März. Hardt IV 77. 5) Sonst nicht genannt. Herzogenbuchsee, Kanton Bern? Keine Burg; vgl. a. a. O. 6) 1. Cor. 1.
Strana 243
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 243 ambasiata cum aliis principibus et prelatis d. regis Francie venit ad concilium hic, cum equitasset ad illum ducem et ad d. aposto- licum in Schafhusam et reversus fuisset, d. regi per notabilem“) hoc intimavit, quod vellet sub pena capitis hec duo disponere, quod dux Austrie veniet ad graciam sue maiestatis et quod papa reverteretur, qui sue se maiestati et concilio omnino ad arbitrium sue serenitatis et concilii debent obligareb) ad non recedendum, sed ad terminandum factum inchoatum unionis. Sed rex ista acceptare noluit propter alia nepharia per illum ducem perpe- trata, asserens se oportere iusticiam facere ex officio querulanti- bus, cum sit rex Romanorum. Quare si aliqua alia fuissent vobis nunctiata in confusionem regis et concilii et Wiklefistarum con- solacionem ipsorum mendacia disponente, non credatis, qui de recessu pape nimis letabantur, dissolucionem concilii per hoc autumantes, et nuncios suos cum illis novitatibus iam ad Bono- niam direxerunt .. 1) (109) Universität Paris an Johann XXIII.: Lob seines bisherigen Verhaltens in Konstanz; Verwunderung über seine Abreise nach Schaffhausen; dringende Bitte zur Rückkehr. (1415 Anfang April).2) Paris, Archives Nationales M 65B Nr. 11. Konzept Papier. Sanctissimo domino nostro. Pacem ecclesiasticam, beatissime pater, tot annis totque laboribus et impensis quesitam per vestram sapienciam et cari- tatem videtur operatura divinitas, si sacri Constanciensis con- cilii°) ac vestre sanctitatis idem fuerit animus pariter et affectio. Neque tantum valebit dividentis malignitatis, quin vobis in unum convenientibus spiritus sanctus animos fidelium in pacem agat et unitateni. Cui concordie non sine divino motu nuper dedit studiosa operaiu vestra sanctitas, cuim ecclesie sancte dare pacem per viam pure et simplicis cessionis aliis per Pisanum concilium [a] papatu eiectis similiter cedentibus ... vovit. In quo patuit affectus religiose pietatis et veri patris ad filios debita compassio.. a) Hier fehlt etwas. b) Hs folgt se. c) Hier und später doppelt ul. 1) Es folgt zum Schlusse des Briefes ein Hinweis des Schreibers: vide cetera de hac materia in (Lücke) sexterno in fine. D. h. f. 93, woher Palacky, Documenta 541—543. 2) Vgl. Brief vom 3. April. Da die Briefe ans Konzil, Sigismund und ihre Gesandten alle vom 2. April (vgl. Hardt IV 121 ff.) sind, so ist auch obiger woll von diesem Datum. 16*
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 243 ambasiata cum aliis principibus et prelatis d. regis Francie venit ad concilium hic, cum equitasset ad illum ducem et ad d. aposto- licum in Schafhusam et reversus fuisset, d. regi per notabilem“) hoc intimavit, quod vellet sub pena capitis hec duo disponere, quod dux Austrie veniet ad graciam sue maiestatis et quod papa reverteretur, qui sue se maiestati et concilio omnino ad arbitrium sue serenitatis et concilii debent obligareb) ad non recedendum, sed ad terminandum factum inchoatum unionis. Sed rex ista acceptare noluit propter alia nepharia per illum ducem perpe- trata, asserens se oportere iusticiam facere ex officio querulanti- bus, cum sit rex Romanorum. Quare si aliqua alia fuissent vobis nunctiata in confusionem regis et concilii et Wiklefistarum con- solacionem ipsorum mendacia disponente, non credatis, qui de recessu pape nimis letabantur, dissolucionem concilii per hoc autumantes, et nuncios suos cum illis novitatibus iam ad Bono- niam direxerunt .. 1) (109) Universität Paris an Johann XXIII.: Lob seines bisherigen Verhaltens in Konstanz; Verwunderung über seine Abreise nach Schaffhausen; dringende Bitte zur Rückkehr. (1415 Anfang April).2) Paris, Archives Nationales M 65B Nr. 11. Konzept Papier. Sanctissimo domino nostro. Pacem ecclesiasticam, beatissime pater, tot annis totque laboribus et impensis quesitam per vestram sapienciam et cari- tatem videtur operatura divinitas, si sacri Constanciensis con- cilii°) ac vestre sanctitatis idem fuerit animus pariter et affectio. Neque tantum valebit dividentis malignitatis, quin vobis in unum convenientibus spiritus sanctus animos fidelium in pacem agat et unitateni. Cui concordie non sine divino motu nuper dedit studiosa operaiu vestra sanctitas, cuim ecclesie sancte dare pacem per viam pure et simplicis cessionis aliis per Pisanum concilium [a] papatu eiectis similiter cedentibus ... vovit. In quo patuit affectus religiose pietatis et veri patris ad filios debita compassio.. a) Hier fehlt etwas. b) Hs folgt se. c) Hier und später doppelt ul. 1) Es folgt zum Schlusse des Briefes ein Hinweis des Schreibers: vide cetera de hac materia in (Lücke) sexterno in fine. D. h. f. 93, woher Palacky, Documenta 541—543. 2) Vgl. Brief vom 3. April. Da die Briefe ans Konzil, Sigismund und ihre Gesandten alle vom 2. April (vgl. Hardt IV 121 ff.) sind, so ist auch obiger woll von diesem Datum. 16*
Strana 244
244 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Vestras laudes celebrabit omnis etas et pro abdicacione honoris momentanei cum merito premii sempiterni erit vobis partum nomen ceteris longe gloriosius. Verum, beatissime pater, in hac re nos unus movet scrupulus, quod audiimus vestram sanctitatem a Constancia Scafusiam secessisse. Non enim est ille locus pocior ad amplitudinem sacri concilii ac tantam rem gerendam. Deinde Constancia per vestram sanctitatem] fnerat electa et per obedienciam vestram humiliter recepta, ceteris eciam grata videbatur utpote gravis, locuplex, ornata civitas. Nec videtur, quomodo tali vulneri medela afferre possit hec mutacio. Postremo in ea urbe vestra sanctitas habebat amantissi- muin filium et christianissimum, invictissimum imperatorem, qui transquillitatem et securitatem prestare poterat et iniurias omnes propulsare. Habebat sacrum collegium cardinalium, qnod non modo pro securitate vestra, verun eciam pro honore vestro atque gloria usquequaque decertasset, habebat denique totam ecclesiam sibi obedientem, longe ceteros superantem, in qua erat non minima Galliarum nacio, que ne minimo quidem verbo vestram sanctitatem offendi permisisset ... Postea cogitet sanctitas vestra, clemen- tissime pater, quid est in tractatu querende pacis a sacro con- cilio discedere, quid dissidere? An primum suspectuim, an secun- dum dampnatum? Et si probabilis discedendi caperetur occasio. nulla tamen inveniretur dissidendi 1) ... Absit, beatissime pater, ut in tanta re sanctitas vestra a sacro concilio discordet: hoc enim esset ab ecclesia Dei discordare. Absit a gloria nominis vestri, quod sacrum concilium sine presencia vestra rem tam grandem vel tractet vel terminet. .. . Obsecramus, . . . ut . . . Constanciam ad fratres et filios vestros devotissimos . . . rede- atis . . . Properet vestra sanctitas sacre sinodi consiliis accquies- cere et eius conclusiones execucioni feliciter demandare. (110) Ein Pariser Universitätsangehöriger an Johannes de Temp- lis: Pessimistische Stimmung wegen der Flucht des Papstes; kommt es zur Auflösung des Konzils, so ist es um den Glauben geschehen. Ubersendung der Informationen Johanns und Aufforderung zu energischem Handeln. Versammlung der Universität (1415) April 3. Rom. Vatik. Bibliothek, Cod. Palatinus 525 f. 54. 1) Es folgt ein unverständlicher Satz über die inconcussa fundamenta concilii Pisani.
244 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Vestras laudes celebrabit omnis etas et pro abdicacione honoris momentanei cum merito premii sempiterni erit vobis partum nomen ceteris longe gloriosius. Verum, beatissime pater, in hac re nos unus movet scrupulus, quod audiimus vestram sanctitatem a Constancia Scafusiam secessisse. Non enim est ille locus pocior ad amplitudinem sacri concilii ac tantam rem gerendam. Deinde Constancia per vestram sanctitatem] fnerat electa et per obedienciam vestram humiliter recepta, ceteris eciam grata videbatur utpote gravis, locuplex, ornata civitas. Nec videtur, quomodo tali vulneri medela afferre possit hec mutacio. Postremo in ea urbe vestra sanctitas habebat amantissi- muin filium et christianissimum, invictissimum imperatorem, qui transquillitatem et securitatem prestare poterat et iniurias omnes propulsare. Habebat sacrum collegium cardinalium, qnod non modo pro securitate vestra, verun eciam pro honore vestro atque gloria usquequaque decertasset, habebat denique totam ecclesiam sibi obedientem, longe ceteros superantem, in qua erat non minima Galliarum nacio, que ne minimo quidem verbo vestram sanctitatem offendi permisisset ... Postea cogitet sanctitas vestra, clemen- tissime pater, quid est in tractatu querende pacis a sacro con- cilio discedere, quid dissidere? An primum suspectuim, an secun- dum dampnatum? Et si probabilis discedendi caperetur occasio. nulla tamen inveniretur dissidendi 1) ... Absit, beatissime pater, ut in tanta re sanctitas vestra a sacro concilio discordet: hoc enim esset ab ecclesia Dei discordare. Absit a gloria nominis vestri, quod sacrum concilium sine presencia vestra rem tam grandem vel tractet vel terminet. .. . Obsecramus, . . . ut . . . Constanciam ad fratres et filios vestros devotissimos . . . rede- atis . . . Properet vestra sanctitas sacre sinodi consiliis accquies- cere et eius conclusiones execucioni feliciter demandare. (110) Ein Pariser Universitätsangehöriger an Johannes de Temp- lis: Pessimistische Stimmung wegen der Flucht des Papstes; kommt es zur Auflösung des Konzils, so ist es um den Glauben geschehen. Ubersendung der Informationen Johanns und Aufforderung zu energischem Handeln. Versammlung der Universität (1415) April 3. Rom. Vatik. Bibliothek, Cod. Palatinus 525 f. 54. 1) Es folgt ein unverständlicher Satz über die inconcussa fundamenta concilii Pisani.
Strana 245
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 245 Copia unius missive cuiusdam magistri Parisiensis directe fratri et amico suo eiusdem universitatis pro concilio Constan- ciensi nunctio cum copia informacionum et cedularum missarum ad d. regem Francie et alios super iustificactione clandestini recessus infelicis et nocivi Johannis pape XXIII. Multa, frater et amice predilecte, iam vobis dolentissima super facto concilii Constanciensis nova referuntur, propter quod dolentissimo corde cogor sine ordine loqui. Accepimus enim Parysius in vigilia pasche 1) dominum nostrum a concilio Con- stanciensi nocte discessisse, quod cum gemitibus et horrore ac stupore grandi super omnia a tempore presentis scismatis in eccle- sia Dei occurrencia pericula onmes ecclesie Dei filii apud nos gravissimum et deflendissimum putarunt. Videtur omnibus eccle- siastice pacis unionem zelantibus scisma hoc perpetuum esse, si absque magnis et fixis conclusionibus prelati et ceteri in Constancia remanentes et concilium generale eciam papa absente facientes eciain a prefato Constanciensi loco recedunt. Mitto tibi copiamn informacionum et cedularum quarundam a d. n. papa transmissarum regi, d. Bituricensi et d. Aurelianensi super instificacione sui recessus, quas eciam extraxi ab originali per dictum dominum nostrum misso duci Aurelianensi. Illas enim estimo te et totum concilium non habere. Propter quod eas mitto tibi, ut ceteris, quibus erit opus, communices, ut et super illis, quemadmodum opus, universaliter, constanter, indefesse et unionem ecclesie solum pre oculis habendo concilium, prout opus erit, provideat. Utilem 2) multum, sicut opto, et pugilem ecclesie, sicut opus, nunc te ostendeb) esse. Si enim propter domini nostri recessum contingat concilium Constanciense dissolvi, de unione ecclesiastica, ymmo et de fide christiana actum est. Non dubites antem tu vel alii quicunque pugiles ecclesie, manente generali concilio, quod adhuc absente papa vires habet ad ecclesiasticam unionem procedere, solum Deum pre oculis habendo, quoniam veritas Deo cooperante victrix est Jet] apud nos semper auxiliante ipso Deo, non obstante contradictione adversan- ciun, inconcussa prevalebit. Vale iternin et diligencius circa ma- teriam occurencia scribe, quia ita opus est. Deus pacis et tocius consolacionis tecum maneat et cum hiis, qui tecum sunt, amen. Saluta meo nomine d. cancellarium et ceteros omnes, ostendendo eis, si tibi videbitur, has litteras. Scriptum festinantissime die tercia Aprilis. a) Hs utile. b) Hs ostendo. 1) Also erst am 30. März, 10 Tage nach der Flucht.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 245 Copia unius missive cuiusdam magistri Parisiensis directe fratri et amico suo eiusdem universitatis pro concilio Constan- ciensi nunctio cum copia informacionum et cedularum missarum ad d. regem Francie et alios super iustificactione clandestini recessus infelicis et nocivi Johannis pape XXIII. Multa, frater et amice predilecte, iam vobis dolentissima super facto concilii Constanciensis nova referuntur, propter quod dolentissimo corde cogor sine ordine loqui. Accepimus enim Parysius in vigilia pasche 1) dominum nostrum a concilio Con- stanciensi nocte discessisse, quod cum gemitibus et horrore ac stupore grandi super omnia a tempore presentis scismatis in eccle- sia Dei occurrencia pericula onmes ecclesie Dei filii apud nos gravissimum et deflendissimum putarunt. Videtur omnibus eccle- siastice pacis unionem zelantibus scisma hoc perpetuum esse, si absque magnis et fixis conclusionibus prelati et ceteri in Constancia remanentes et concilium generale eciam papa absente facientes eciain a prefato Constanciensi loco recedunt. Mitto tibi copiamn informacionum et cedularum quarundam a d. n. papa transmissarum regi, d. Bituricensi et d. Aurelianensi super instificacione sui recessus, quas eciam extraxi ab originali per dictum dominum nostrum misso duci Aurelianensi. Illas enim estimo te et totum concilium non habere. Propter quod eas mitto tibi, ut ceteris, quibus erit opus, communices, ut et super illis, quemadmodum opus, universaliter, constanter, indefesse et unionem ecclesie solum pre oculis habendo concilium, prout opus erit, provideat. Utilem 2) multum, sicut opto, et pugilem ecclesie, sicut opus, nunc te ostendeb) esse. Si enim propter domini nostri recessum contingat concilium Constanciense dissolvi, de unione ecclesiastica, ymmo et de fide christiana actum est. Non dubites antem tu vel alii quicunque pugiles ecclesie, manente generali concilio, quod adhuc absente papa vires habet ad ecclesiasticam unionem procedere, solum Deum pre oculis habendo, quoniam veritas Deo cooperante victrix est Jet] apud nos semper auxiliante ipso Deo, non obstante contradictione adversan- ciun, inconcussa prevalebit. Vale iternin et diligencius circa ma- teriam occurencia scribe, quia ita opus est. Deus pacis et tocius consolacionis tecum maneat et cum hiis, qui tecum sunt, amen. Saluta meo nomine d. cancellarium et ceteros omnes, ostendendo eis, si tibi videbitur, has litteras. Scriptum festinantissime die tercia Aprilis. a) Hs utile. b) Hs ostendo. 1) Also erst am 30. März, 10 Tage nach der Flucht.
Strana 246
246 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Universitas eciam hiis novis auditis turbatissima facta congre- gacione, habita in sancto Bernhardo die secunda Aprilis concordis- sima deliberacione ordinavit mittere litteras ad dominum nostrum.1) Item ad concilum Constanciense, ecian ad christianissimum im- peratorem 2), ad ducem Austrie et alias dolendo multum super recessu domini nostri. Et istud factum vult viriliter prosequi. Scriptum est supra III. Aprilis. Dilecto fratri et amico Johanni de Templis matris nostre universitatis nunctio. (111) Die drei Gesandten an K. Ferdinand: Abreise von Konstanz; Aufenthalt in Savoyen; Bote in Betreff der Umkehr, weiterer Bericht über die Ftucht des Papstes: Besuch Friedrichs von Osterreich bei Johann XXIII. bis Mitternacht, dann Johann im Gefolge Friedrichs nach Kreuzlingen; zu Pferd an den Rhein; Fahrt nach Schaffhausen; Brief des Papstes an Sigismund; dessen Maßnahmen: Krieg gegen Friedrich und (nach Inhalt des angefügten geheimen Zettels) Entziehung der Obödienz. Bittere Klagen der Gesandten, daß der Geldmangel sie am 27. März zur Abreise gezwungen. Tags darauf fanden sie Schaffhausens Tore verschlossen, doch ließen sie die Vorsteher der Stadt passieren. Da gerade Fried- rich v. Österreich dem in der Kirche weilenden Papst die Kriegs- ansage von 8 oder 10 Herzogen und Grafen mitgeteilt, ver- tieß Johann die Kirche und hieß die Kurialen flüchten, die sich ihnen (den Berichterstattern) anschlossen. Prälaten und Kardinäle flohen verkleidet als Studenten oder Diener, einige wurden gefangen. Johann XXIII. ftoh auf einem mit Tüchern bedeckten Wagen, zwischen den Tüchern liegend, dann auf dem Rhein, nach Laufenburg. Nachrichten des Grafen von Savoyen über Verstimmung zwischen Johann und Friedrich; Flucht des Kardinals von S. Angelo und des Bischofs von Gap. — Uber die Zusammenkunft hätten sie von Ferdinand in Konstanz keine Instruktion erhalten. Alle Unionswege der Zusammenkunft vorbehalten. Warnen vor Nichteinhalten des feierlichen Vertrages; das Vertrauen der Nationen auf ihn würde schwinden. Sigismund fordert Ver- 1) Vgl. Nr. 109. s) Beide Hardt IV 123 ff. Der Brief an Friedrich ist nicht vorhanden.
246 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Universitas eciam hiis novis auditis turbatissima facta congre- gacione, habita in sancto Bernhardo die secunda Aprilis concordis- sima deliberacione ordinavit mittere litteras ad dominum nostrum.1) Item ad concilum Constanciense, ecian ad christianissimum im- peratorem 2), ad ducem Austrie et alias dolendo multum super recessu domini nostri. Et istud factum vult viriliter prosequi. Scriptum est supra III. Aprilis. Dilecto fratri et amico Johanni de Templis matris nostre universitatis nunctio. (111) Die drei Gesandten an K. Ferdinand: Abreise von Konstanz; Aufenthalt in Savoyen; Bote in Betreff der Umkehr, weiterer Bericht über die Ftucht des Papstes: Besuch Friedrichs von Osterreich bei Johann XXIII. bis Mitternacht, dann Johann im Gefolge Friedrichs nach Kreuzlingen; zu Pferd an den Rhein; Fahrt nach Schaffhausen; Brief des Papstes an Sigismund; dessen Maßnahmen: Krieg gegen Friedrich und (nach Inhalt des angefügten geheimen Zettels) Entziehung der Obödienz. Bittere Klagen der Gesandten, daß der Geldmangel sie am 27. März zur Abreise gezwungen. Tags darauf fanden sie Schaffhausens Tore verschlossen, doch ließen sie die Vorsteher der Stadt passieren. Da gerade Fried- rich v. Österreich dem in der Kirche weilenden Papst die Kriegs- ansage von 8 oder 10 Herzogen und Grafen mitgeteilt, ver- tieß Johann die Kirche und hieß die Kurialen flüchten, die sich ihnen (den Berichterstattern) anschlossen. Prälaten und Kardinäle flohen verkleidet als Studenten oder Diener, einige wurden gefangen. Johann XXIII. ftoh auf einem mit Tüchern bedeckten Wagen, zwischen den Tüchern liegend, dann auf dem Rhein, nach Laufenburg. Nachrichten des Grafen von Savoyen über Verstimmung zwischen Johann und Friedrich; Flucht des Kardinals von S. Angelo und des Bischofs von Gap. — Uber die Zusammenkunft hätten sie von Ferdinand in Konstanz keine Instruktion erhalten. Alle Unionswege der Zusammenkunft vorbehalten. Warnen vor Nichteinhalten des feierlichen Vertrages; das Vertrauen der Nationen auf ihn würde schwinden. Sigismund fordert Ver- 1) Vgl. Nr. 109. s) Beide Hardt IV 123 ff. Der Brief an Friedrich ist nicht vorhanden.
Strana 247
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 247 zögerung der Zusammenkunft um einen Monat. Doch hat er schon Livreen für 300 Diener machen lassen. Bitten keine Gesandtschaft nach Frankreich und England zu senden, bevor sie berichtet haben. Genf 1415 April 10. Geheimer Zettel: Sigismund hat durch sein Schreiben ins Reich Johann die Obödienz entzogen. Die Engländer, Böhmen, Polen und einige andere stimmten mit ilim überein. Barcelona, Kronarchiv, 1921 nicht aufgefunden. . . . Ara,1) senyor, certifficam vostra senyoria, com lo dit intrus la nit, que fugi, hixque a ma del duch de Altarischa dela ciutat de Constança en aquesta manera, segnons havem sabut. Lo dit duch posava en hun monestir fora la dita ciutat 2) et fingi, que volent sen anar de Constança ana al palau, on stava lo dit intrus a pen per ferly reverencia. Aixi ja fo stant o a miga hora de la nit e tornant sen ab entorches davant, detras ell lo dit intrus hixque deffressat ab roba curta et capa trepa com a vaylet o scuder mesclat entre los altres vaylets et scuders. E traverssa axi la ciutat exint fora lo portal fins a la posada del dit duch, que persona del mon nol conech ni sen talarya. E foren en la dita posada appellats tres o quatre rocins, on ell hil dit duch cavalcaren fins hun tres luny dela ciutat a la riba del Rin. On ly tingueren una barcha appellada, en la qual el hil dit duch se recolliren. E tota la nit per laygua avall aixi anaren fins ala vila de Chaffusa, que es una grossa vila del dit duch, que esta ala riba del dit Rin et es en lo cami anant daci a Constança, a quatre milles grosses deça la dita ciutat, que son mes de huijt legues grosses de nostra terra. De la qual vila lo dit intrus lendema,3) que fou apleguat, trames una letra al emperador, notifficantly, on era, et scusant lo duch Daltarischa et dient, quel dit duch no havia ressentit ni sabut del dit feyt etc.4), translat dela qual letra nosaltres havemn. Les provisions, senyor, quel emperador prestament feu en les dits fets entre les altres, foren aquestes, 1) Vorher geht, sie seien von Konstanz und Deutschland schon 8 oder 9 Tage weg und befänden sich in Savoyen, um das Original des Vertrages mit dem Kaiser abruwarten. Am 7. April kam ein Kurier des Königs mit dem Memorial, sie sollten die Sachen weiter verfolgen; falls sie unterwegs seien. sollte einer oder sollten alle nach Konstanz zurückkehren. 2) Kreuzlingen. 3) Unrichtig. 4) Das bekannte Schreiben vom 21. März.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 247 zögerung der Zusammenkunft um einen Monat. Doch hat er schon Livreen für 300 Diener machen lassen. Bitten keine Gesandtschaft nach Frankreich und England zu senden, bevor sie berichtet haben. Genf 1415 April 10. Geheimer Zettel: Sigismund hat durch sein Schreiben ins Reich Johann die Obödienz entzogen. Die Engländer, Böhmen, Polen und einige andere stimmten mit ilim überein. Barcelona, Kronarchiv, 1921 nicht aufgefunden. . . . Ara,1) senyor, certifficam vostra senyoria, com lo dit intrus la nit, que fugi, hixque a ma del duch de Altarischa dela ciutat de Constança en aquesta manera, segnons havem sabut. Lo dit duch posava en hun monestir fora la dita ciutat 2) et fingi, que volent sen anar de Constança ana al palau, on stava lo dit intrus a pen per ferly reverencia. Aixi ja fo stant o a miga hora de la nit e tornant sen ab entorches davant, detras ell lo dit intrus hixque deffressat ab roba curta et capa trepa com a vaylet o scuder mesclat entre los altres vaylets et scuders. E traverssa axi la ciutat exint fora lo portal fins a la posada del dit duch, que persona del mon nol conech ni sen talarya. E foren en la dita posada appellats tres o quatre rocins, on ell hil dit duch cavalcaren fins hun tres luny dela ciutat a la riba del Rin. On ly tingueren una barcha appellada, en la qual el hil dit duch se recolliren. E tota la nit per laygua avall aixi anaren fins ala vila de Chaffusa, que es una grossa vila del dit duch, que esta ala riba del dit Rin et es en lo cami anant daci a Constança, a quatre milles grosses deça la dita ciutat, que son mes de huijt legues grosses de nostra terra. De la qual vila lo dit intrus lendema,3) que fou apleguat, trames una letra al emperador, notifficantly, on era, et scusant lo duch Daltarischa et dient, quel dit duch no havia ressentit ni sabut del dit feyt etc.4), translat dela qual letra nosaltres havemn. Les provisions, senyor, quel emperador prestament feu en les dits fets entre les altres, foren aquestes, 1) Vorher geht, sie seien von Konstanz und Deutschland schon 8 oder 9 Tage weg und befänden sich in Savoyen, um das Original des Vertrages mit dem Kaiser abruwarten. Am 7. April kam ein Kurier des Königs mit dem Memorial, sie sollten die Sachen weiter verfolgen; falls sie unterwegs seien. sollte einer oder sollten alle nach Konstanz zurückkehren. 2) Kreuzlingen. 3) Unrichtig. 4) Das bekannte Schreiben vom 21. März.
Strana 248
248 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. que encontinent secretamient scrigue a totes les comunes et ciutats, viles et lochs del imperi, que son et stan entorn la terra del dit duch di Altarischa, entant que dins VI 0 VII jorns foren prests entorn dela dita terra del duch quaranta e cinquanta mill. homens darmes guardant, que hun per del non pogua exir sino per llur ma, sens quel emperador non feu mes appares ni mostrava donar res en la dita fugua, mas dix ho a nosaltres secretament et aixi ses mostrat hi esta en veritat, hoc encara, senyor, no trames hin feu anar encontinent tots los duchs et comtes, qui ab ell eren per apparellar se et apleguar prestament llur gent darmes ; e no mostrava lo emperador, que de part dell procehit uns daco ni que donas res en lo fet del dit duch Daltarischa, qui es lo major mestre, . . . que sia en Alamanija apres lo em- perador. Item, senyor, laltra provisio, que feu lo dit emperador secre- tament, per co com ell lans comana ab sagrament et carrech de la fe, que non diguessem al present a persona del mon sino a vos, senyor, per co laus trameten exparssament en la cedula dins la present interclusa.1) Les altres provisions, senyor, et enantaments, quel dit emperador ensemps ab la congregacio de Constanca, senyaladament ab les tres nacions, co es de Germania, de Francia et de Anglia,3) e los continences actes et procehiments dels anticardenals et dels familiars del dit intrus et novitates moltes subseguides seria quasi imposible per letra poder ho recitar a vostra senyoria, reservants ho per co a nostra verbal relacio. Mas per conclusio crehem, senyor, seguons lo proces, que ans de nostra partenca se comencava contra ell, que les dites tres naciones ly llevaran la obediencia en fort breu, si ja en la hora . . . llevada no lay han. E es veritat, senyor, seguons que en les derreres letres nostres notifficatories dela fuga del dit intrus ala vostra senyoria ferijem mencio, que atteses les grans novitats, ques comencaven entaular per raho dela dita fugua, be erem et stavem en perplexitat et congoixa datturar ab lo emperador en la dita ciutat de Constanca, no obstant haguessem clos et finat nostres fets, per caber en los dits affers et sentir et veure la fi de aquelles. E deffet hi atturai VIII jorns apres, co es fins al dimecres sant,2) en lo qual dia partim. Empero, a) Verbum fehlt. 1) Siehe am Schluß. 2) 27. Märs.
248 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. que encontinent secretamient scrigue a totes les comunes et ciutats, viles et lochs del imperi, que son et stan entorn la terra del dit duch di Altarischa, entant que dins VI 0 VII jorns foren prests entorn dela dita terra del duch quaranta e cinquanta mill. homens darmes guardant, que hun per del non pogua exir sino per llur ma, sens quel emperador non feu mes appares ni mostrava donar res en la dita fugua, mas dix ho a nosaltres secretament et aixi ses mostrat hi esta en veritat, hoc encara, senyor, no trames hin feu anar encontinent tots los duchs et comtes, qui ab ell eren per apparellar se et apleguar prestament llur gent darmes ; e no mostrava lo emperador, que de part dell procehit uns daco ni que donas res en lo fet del dit duch Daltarischa, qui es lo major mestre, . . . que sia en Alamanija apres lo em- perador. Item, senyor, laltra provisio, que feu lo dit emperador secre- tament, per co com ell lans comana ab sagrament et carrech de la fe, que non diguessem al present a persona del mon sino a vos, senyor, per co laus trameten exparssament en la cedula dins la present interclusa.1) Les altres provisions, senyor, et enantaments, quel dit emperador ensemps ab la congregacio de Constanca, senyaladament ab les tres nacions, co es de Germania, de Francia et de Anglia,3) e los continences actes et procehiments dels anticardenals et dels familiars del dit intrus et novitates moltes subseguides seria quasi imposible per letra poder ho recitar a vostra senyoria, reservants ho per co a nostra verbal relacio. Mas per conclusio crehem, senyor, seguons lo proces, que ans de nostra partenca se comencava contra ell, que les dites tres naciones ly llevaran la obediencia en fort breu, si ja en la hora . . . llevada no lay han. E es veritat, senyor, seguons que en les derreres letres nostres notifficatories dela fuga del dit intrus ala vostra senyoria ferijem mencio, que atteses les grans novitats, ques comencaven entaular per raho dela dita fugua, be erem et stavem en perplexitat et congoixa datturar ab lo emperador en la dita ciutat de Constanca, no obstant haguessem clos et finat nostres fets, per caber en los dits affers et sentir et veure la fi de aquelles. E deffet hi atturai VIII jorns apres, co es fins al dimecres sant,2) en lo qual dia partim. Empero, a) Verbum fehlt. 1) Siehe am Schluß. 2) 27. Märs.
Strana 249
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 249 senyor, impossibilit de poder atturar, co es extrema necessitat, ... que anavem sercant manlleutes de diners per viure et trobar no podiem ... Diners nos han artat e constret partir de Constança .. . Pus haviem gloriosament et be clos et finat los fets, per que erem trameses. O gran crueltat, . . . que havets mostrat ves nosaltres fins al dia de huij . . .1) ltem, senyor, partints nosaltres lo dit dimecres sant dela ciutat de Constanca ab gran desplaer et congoixa, com per saber la ti dels affers atturar no podieu per la dita indigencia et fretura et continuants nostre cami ab grans rischs, affays et perills de nostres persones et benes per lo traverssar et passar principal- ment, que haviem forcadament a fer, per la terra del dit duch de Altaricha et per los lochs, on era lo dit intrus Johan, mas conffiants de Deus principalment et dels salvusconduyts, que dells haviem, fom lo digous sant2) a la dita vila de Chaffusa ans de mig jorn . . . Les portes de la qual vila trobam tancades. Empero los regidors, qui per favor del emperador et zel bo, que han als fets de la veritat de la sglesia, les tenien tancades, guardants, quel dit Johan no hixques de la dita vila ni de aquella fugis, nos feren obrir hins donaren passatge per aquella. En la qual vila et apres, que fom per aquella passats, sabem, com en aquella hora o poch abans estant lo dit intrus Johan revestit en la sglesia per fer loffici lo dit duch de Altaricha ly havia trames cuytada- ment hun hom notifficant ly, com ell havia rehebuts deseximents de VIIl o X entre duchs e comtes, los quals venien sobre ell et sobre Chafusa. Per la qual raho lo dit intrus Johan leixat et desemperat totalment loffici sen passa cuytadament a la cambra, his despulla dient a tots los familiars servidors et prelats, quen alli eren, que cascu se donas brasa de escapar al mills que po- guessen. Per la qual raho, senyor, molts de sos servidors, qui dela dita vila exir nols leixaven ni podien, ubertes les portes nosaltres et ensemps nosaltres exints dela dita vila hixqueren entre la prissa de nosaltres et a peu et a cavall fingints esser de nostra companyia. Los prelats et alguns dels anticardenals, qui eren dins la dita vila de Chafusa ab lo dit intrus, fugiren et son fugits deça et della defrecats com a studens et vaylets, huns a pen, altres a cavall, dels quals alguns han donat en mans de 1) Es folgt noch eine Reihe scharfer Bemerkungen zu diesem Thema. 2) Am 28. März.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 249 senyor, impossibilit de poder atturar, co es extrema necessitat, ... que anavem sercant manlleutes de diners per viure et trobar no podiem ... Diners nos han artat e constret partir de Constança .. . Pus haviem gloriosament et be clos et finat los fets, per que erem trameses. O gran crueltat, . . . que havets mostrat ves nosaltres fins al dia de huij . . .1) ltem, senyor, partints nosaltres lo dit dimecres sant dela ciutat de Constanca ab gran desplaer et congoixa, com per saber la ti dels affers atturar no podieu per la dita indigencia et fretura et continuants nostre cami ab grans rischs, affays et perills de nostres persones et benes per lo traverssar et passar principal- ment, que haviem forcadament a fer, per la terra del dit duch de Altaricha et per los lochs, on era lo dit intrus Johan, mas conffiants de Deus principalment et dels salvusconduyts, que dells haviem, fom lo digous sant2) a la dita vila de Chaffusa ans de mig jorn . . . Les portes de la qual vila trobam tancades. Empero los regidors, qui per favor del emperador et zel bo, que han als fets de la veritat de la sglesia, les tenien tancades, guardants, quel dit Johan no hixques de la dita vila ni de aquella fugis, nos feren obrir hins donaren passatge per aquella. En la qual vila et apres, que fom per aquella passats, sabem, com en aquella hora o poch abans estant lo dit intrus Johan revestit en la sglesia per fer loffici lo dit duch de Altaricha ly havia trames cuytada- ment hun hom notifficant ly, com ell havia rehebuts deseximents de VIIl o X entre duchs e comtes, los quals venien sobre ell et sobre Chafusa. Per la qual raho lo dit intrus Johan leixat et desemperat totalment loffici sen passa cuytadament a la cambra, his despulla dient a tots los familiars servidors et prelats, quen alli eren, que cascu se donas brasa de escapar al mills que po- guessen. Per la qual raho, senyor, molts de sos servidors, qui dela dita vila exir nols leixaven ni podien, ubertes les portes nosaltres et ensemps nosaltres exints dela dita vila hixqueren entre la prissa de nosaltres et a peu et a cavall fingints esser de nostra companyia. Los prelats et alguns dels anticardenals, qui eren dins la dita vila de Chafusa ab lo dit intrus, fugiren et son fugits deça et della defrecats com a studens et vaylets, huns a pen, altres a cavall, dels quals alguns han donat en mans de 1) Es folgt noch eine Reihe scharfer Bemerkungen zu diesem Thema. 2) Am 28. März.
Strana 250
250 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. la gent darmes et son stats preses et deffardats. Lo dit intrus Johan, senyor, havemn sabut, que fugi et hixque dela dita vila de Chafusa, lo dit digous sant apres mig jorn.1) E scapa et hixque de la dita vila defressat sobre una carreta carregada de trossels et costals de roba et ell gitat entre los costals et la carreta e costals exien cuberts ab un drap de peus, que degu nol podia veure ni sen talayaren maij res. E quant fou deffora passat bon troc dela dita vila, mes se en una barqua et aygua avall sen ana per lo riu, ques apella Rin et decorre dens les mars de Flandes. Deijas, que . . . ana lo dit Johan deves Borgunya. Empero, senyor, desque som en Savojya, havem sabut per mencio et certinitat, quen ha haut lo comte2), quel dit Johan intrus devallant sen per lo dit riu ses mes en hun castell fort del dit duch de Al- taricha, que es a una jornada et miga de Chaffusa apellat Luf- fenberch. Creu hom, que per la fuultitud de la gent darmes, que es attesa contra tota la terra del dit duch de Altaricha, no . . . posque passar pus avant a la hora de ara. Creu hom, senyor, que et ell hil dit duch de Altaricha et tota sa terra son en preu presst et tabustol. Car lo dit comte de Savojya ha haut encara mencio et certinitat, quel dit intrus, sentint la dita potencia de gent darmes, se volia exir del dit castell per . . . descapar et fugir mes avant et lo dit duch de Altaricha no lay consentia, sy dit intrus no li donava seguretats . . . de paguar et satisfer ly tots los dampnatges, quell et sa terra sesperaven haver et sofferir per occasio del dit intrus et per la receptacio et empara, quen ha feta fins ara, per la qual raho eren los dits duch et intrus Johan en gran divis et discordia, de que tenients alguns dels antecardenals et prelats, quis eren recullits et aribats al dit castell ab lo dit Johan, quel dit intrus Johan per scapar ell nols leixas en refenes, cuytaren se fugir et anar sen del dit castell, qui han donat en mans dela gent darmes. Car ha mencio lo dit comte de Savojya, que entre les altres sen fugien et sen anaven deffre- cats des dit castell hun anticardenal, quis apella de sent Angell3 et lo bisbe de Guap, qui era en Constanca hun dels misat- 1) Irrig; Johann floh am Karfreitag, 29. März, 9 Uhr vorm.: Cerr. Bd. II 228. Fillastre, ebda 26: die am 28. geplante Flucht auf 29. verschoben. 2) Graf Amadeus VIII. von Savoyen. 3) Stephaneschi. Er wurde mit seinem Begleiter Benedictus de Pileo nach dessen Bericht vom Grafen von Neuchâtel gefangen. Vgl. Finke, Das badische Land, a. a. O. S. 49 A. 1.
250 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. la gent darmes et son stats preses et deffardats. Lo dit intrus Johan, senyor, havemn sabut, que fugi et hixque dela dita vila de Chafusa, lo dit digous sant apres mig jorn.1) E scapa et hixque de la dita vila defressat sobre una carreta carregada de trossels et costals de roba et ell gitat entre los costals et la carreta e costals exien cuberts ab un drap de peus, que degu nol podia veure ni sen talayaren maij res. E quant fou deffora passat bon troc dela dita vila, mes se en una barqua et aygua avall sen ana per lo riu, ques apella Rin et decorre dens les mars de Flandes. Deijas, que . . . ana lo dit Johan deves Borgunya. Empero, senyor, desque som en Savojya, havem sabut per mencio et certinitat, quen ha haut lo comte2), quel dit Johan intrus devallant sen per lo dit riu ses mes en hun castell fort del dit duch de Al- taricha, que es a una jornada et miga de Chaffusa apellat Luf- fenberch. Creu hom, que per la fuultitud de la gent darmes, que es attesa contra tota la terra del dit duch de Altaricha, no . . . posque passar pus avant a la hora de ara. Creu hom, senyor, que et ell hil dit duch de Altaricha et tota sa terra son en preu presst et tabustol. Car lo dit comte de Savojya ha haut encara mencio et certinitat, quel dit intrus, sentint la dita potencia de gent darmes, se volia exir del dit castell per . . . descapar et fugir mes avant et lo dit duch de Altaricha no lay consentia, sy dit intrus no li donava seguretats . . . de paguar et satisfer ly tots los dampnatges, quell et sa terra sesperaven haver et sofferir per occasio del dit intrus et per la receptacio et empara, quen ha feta fins ara, per la qual raho eren los dits duch et intrus Johan en gran divis et discordia, de que tenients alguns dels antecardenals et prelats, quis eren recullits et aribats al dit castell ab lo dit Johan, quel dit intrus Johan per scapar ell nols leixas en refenes, cuytaren se fugir et anar sen del dit castell, qui han donat en mans dela gent darmes. Car ha mencio lo dit comte de Savojya, que entre les altres sen fugien et sen anaven deffre- cats des dit castell hun anticardenal, quis apella de sent Angell3 et lo bisbe de Guap, qui era en Constanca hun dels misat- 1) Irrig; Johann floh am Karfreitag, 29. März, 9 Uhr vorm.: Cerr. Bd. II 228. Fillastre, ebda 26: die am 28. geplante Flucht auf 29. verschoben. 2) Graf Amadeus VIII. von Savoyen. 3) Stephaneschi. Er wurde mit seinem Begleiter Benedictus de Pileo nach dessen Bericht vom Grafen von Neuchâtel gefangen. Vgl. Finke, Das badische Land, a. a. O. S. 49 A. 1.
Strana 251
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 251 gers 1) del rey Llujs,2) et donaven en mans de hun dels capitans de la gent darmes, quils deffardaren et apresonaren lo dit anticardenal, la persona del qual fina Ill" ducats. Lo bisbe de Guap fou dellivrat per hun salvuconduyt, que tenia del comte de Savoiya. Ara, senyor, specifficament responents als caps deles dites vostres letra et instruccions cessa lo primer cap, en lo qual nos mana la vostra senyoria, que no procehixcam en les dites vistes. ans divertixcam fermar aquelles et les empaichem etc., com fer nos puixa lo dit cap, com sien ja closes ,et quod factum est, nequid non fieri'. Bens es greu, senyor, com en tant temps, que som estats en Constança, letra alguna no havem rehebut de vostra senyoria 3) per dar nos almenys sentiment de vostra intencio ans de fermar les dites vistes . . . Notifficam empero, senyor, per vostre avis, a vostre gran senyoria, que les dites vistes se son closes sens artacio de alguna via speciffica per fer la dita unitat, ans son totes les vies reservades ales dites vistes. Jatsia, senyor, stigua en veritat, que la intencio del emperador et deles nacions dela congregacio de Constanca fos, sia et es, que la pus prompta via et desenpaichada per aconseguir la unitat seria la via de renunciacio, hins son anats molt detras ab diverses ginys et maneres, que nosaltres hils embaxadors del sant pare loassei et aprovassem la dita via. Empero, senyor, nunquam ho han poscut optenir tots temps nosaltres hils dites misatgers del sant pare, dients, que la investigacio, eleccio et concordament de la via, forma et manera a fer la dita unitat se devia reservar en les dites vistes en altra manera, que debades les dites vistes se farien entre tan grans princeps, reys et senyors, dients nosaltres tots temps, com erem certs de la sancta intencio del dit sant pare, que no era via rahonable, posible et justa en lo mon per fer et acon- seguir la dita unitat, quel dit sant pare no acceptas et proseguis ab gran plaer. E que la via, que seria concordada en les dites vistes, aquella plauria al sant pare et infalliblament et ab gran plaer la exe- cutaria. E aixi ubertament sens altra artacio de via certa les dites vistes se son closes et fermades. E de ço, senyor, pot estar la vostra senyoria en cert et en segur sens dubte algu, et per consequent, senyor, son . . . per nosaltres justament closes les dites vistes 1) Leodegarius, 1411—1429. Vgl. Teilnehmerverzeichnis Hardt V 16 (Druck- fehler in der Seitenzahl!). 2) Ludwig von Anjou. — 3) Also in den zweieinhalb Monaten!
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 251 gers 1) del rey Llujs,2) et donaven en mans de hun dels capitans de la gent darmes, quils deffardaren et apresonaren lo dit anticardenal, la persona del qual fina Ill" ducats. Lo bisbe de Guap fou dellivrat per hun salvuconduyt, que tenia del comte de Savoiya. Ara, senyor, specifficament responents als caps deles dites vostres letra et instruccions cessa lo primer cap, en lo qual nos mana la vostra senyoria, que no procehixcam en les dites vistes. ans divertixcam fermar aquelles et les empaichem etc., com fer nos puixa lo dit cap, com sien ja closes ,et quod factum est, nequid non fieri'. Bens es greu, senyor, com en tant temps, que som estats en Constança, letra alguna no havem rehebut de vostra senyoria 3) per dar nos almenys sentiment de vostra intencio ans de fermar les dites vistes . . . Notifficam empero, senyor, per vostre avis, a vostre gran senyoria, que les dites vistes se son closes sens artacio de alguna via speciffica per fer la dita unitat, ans son totes les vies reservades ales dites vistes. Jatsia, senyor, stigua en veritat, que la intencio del emperador et deles nacions dela congregacio de Constanca fos, sia et es, que la pus prompta via et desenpaichada per aconseguir la unitat seria la via de renunciacio, hins son anats molt detras ab diverses ginys et maneres, que nosaltres hils embaxadors del sant pare loassei et aprovassem la dita via. Empero, senyor, nunquam ho han poscut optenir tots temps nosaltres hils dites misatgers del sant pare, dients, que la investigacio, eleccio et concordament de la via, forma et manera a fer la dita unitat se devia reservar en les dites vistes en altra manera, que debades les dites vistes se farien entre tan grans princeps, reys et senyors, dients nosaltres tots temps, com erem certs de la sancta intencio del dit sant pare, que no era via rahonable, posible et justa en lo mon per fer et acon- seguir la dita unitat, quel dit sant pare no acceptas et proseguis ab gran plaer. E que la via, que seria concordada en les dites vistes, aquella plauria al sant pare et infalliblament et ab gran plaer la exe- cutaria. E aixi ubertament sens altra artacio de via certa les dites vistes se son closes et fermades. E de ço, senyor, pot estar la vostra senyoria en cert et en segur sens dubte algu, et per consequent, senyor, son . . . per nosaltres justament closes les dites vistes 1) Leodegarius, 1411—1429. Vgl. Teilnehmerverzeichnis Hardt V 16 (Druck- fehler in der Seitenzahl!). 2) Ludwig von Anjou. — 3) Also in den zweieinhalb Monaten!
Strana 252
252 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et seguons tenor deles nostres primeres instrucciones sens fallir hi title. De que seguons les dites vostres ara derreres instrucciones par, senyor, vostra intencio sia, que, si justament en la manera dessus dita closes no eren, se donas manera llavors sen aquelles revocar . . . Certifficam vos indubitantment, senyor, que atteses les gjnys, tractes et maneres, ques son servades et hautes atenir en concordar et cloure les dites vistes et la solempnitat, que ses servada en la fermar de aquelles, parlar ara directament ni in- directa ab maneres colorades, ni en altra manera de revocar et impedir aquelles, seria, senyor, diffamar la vostra senyoria uni- versalment per tot lo mon a tots temps e dellir et sobre la gran et excessiva fama, que haveu en aquestes parts et per tot lo mon . . . Queus es donada tanta fe et sperança en aquests fets. que crehen en la congregacio de Constança his tenen per dit. que aixi com Jhesu Christ fou verdader messies, qui reheme lo mon, aixi han sperança en vos, senvor, ques den per ma vostra ensemps ab lo emperador rehembre la cristiandat de aquest sisma inveterat. E clarament, senyor, han dit no una, mas moltes veguades les nacions en la congregnacio dessus dita, que en aquests fets specialment fiaren de vos . . . E crehem, senyor, de tot cert, que, si nosaltres, qui havem ab grans gjnijs, tractes et maneres closes les dites vistes, o algu de nosaltres movia ara en Constança tractes alguns, que ells coneguessen o sentissen, quey fossem per desviar o tornar atras deles dites vistes, hi serien anolatats et morts hins apedreguarien et com als nous pos- quessen fer nos menjarins a mossos, tenint se la congregnacion dessus dita per decebuda de nosaltres ... Esta empero en veritat, senyor, que, ans que partissem de Constança, lo emperador nos mogue hins toqua algunes veguades de proroguer lo temps del mes de Junij a hun mes avant et nosaltres, senyor, en vostra favor crehents, que fora vostre desservir per lo temps del naveguar en la tornada deles vistes, continuament loy havem desviat, dients, quel poder nostre noy bastava, mas que trametem hun correu cuytat a vostra senyoria. Emn- pero, senyor, vos certifficam, quel dit emperador ja ans de nostra par- tida se començava preparar per ales dites vistes. Car sentiem hins fou dit, ans que partissem, que havia ja pres et fet tallar lliuvrea a sos servidors de negre et blanch per a CCC persones . . .1) 1) Nach Konstans könnten sie nicht zurückkkehren, wegen Geldmangel und Ge- fährdung aller Wege, die sehr schlecht seien durch diegent darmes. Doch sei ein Schrei- ber des B. von Zamora zurückgeblieben, der sie genügend informieren könne.
252 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et seguons tenor deles nostres primeres instrucciones sens fallir hi title. De que seguons les dites vostres ara derreres instrucciones par, senyor, vostra intencio sia, que, si justament en la manera dessus dita closes no eren, se donas manera llavors sen aquelles revocar . . . Certifficam vos indubitantment, senyor, que atteses les gjnys, tractes et maneres, ques son servades et hautes atenir en concordar et cloure les dites vistes et la solempnitat, que ses servada en la fermar de aquelles, parlar ara directament ni in- directa ab maneres colorades, ni en altra manera de revocar et impedir aquelles, seria, senyor, diffamar la vostra senyoria uni- versalment per tot lo mon a tots temps e dellir et sobre la gran et excessiva fama, que haveu en aquestes parts et per tot lo mon . . . Queus es donada tanta fe et sperança en aquests fets. que crehen en la congregacio de Constança his tenen per dit. que aixi com Jhesu Christ fou verdader messies, qui reheme lo mon, aixi han sperança en vos, senvor, ques den per ma vostra ensemps ab lo emperador rehembre la cristiandat de aquest sisma inveterat. E clarament, senyor, han dit no una, mas moltes veguades les nacions en la congregnacio dessus dita, que en aquests fets specialment fiaren de vos . . . E crehem, senyor, de tot cert, que, si nosaltres, qui havem ab grans gjnijs, tractes et maneres closes les dites vistes, o algu de nosaltres movia ara en Constança tractes alguns, que ells coneguessen o sentissen, quey fossem per desviar o tornar atras deles dites vistes, hi serien anolatats et morts hins apedreguarien et com als nous pos- quessen fer nos menjarins a mossos, tenint se la congregnacion dessus dita per decebuda de nosaltres ... Esta empero en veritat, senyor, que, ans que partissem de Constança, lo emperador nos mogue hins toqua algunes veguades de proroguer lo temps del mes de Junij a hun mes avant et nosaltres, senyor, en vostra favor crehents, que fora vostre desservir per lo temps del naveguar en la tornada deles vistes, continuament loy havem desviat, dients, quel poder nostre noy bastava, mas que trametem hun correu cuytat a vostra senyoria. Emn- pero, senyor, vos certifficam, quel dit emperador ja ans de nostra par- tida se començava preparar per ales dites vistes. Car sentiem hins fou dit, ans que partissem, que havia ja pres et fet tallar lliuvrea a sos servidors de negre et blanch per a CCC persones . . .1) 1) Nach Konstans könnten sie nicht zurückkkehren, wegen Geldmangel und Ge- fährdung aller Wege, die sehr schlecht seien durch diegent darmes. Doch sei ein Schrei- ber des B. von Zamora zurückgeblieben, der sie genügend informieren könne.
Strana 253
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 253 Item, senyor, havem entes, que la vostra senyoria prepara enbaxades per trametre les en França et en Anglaterra. Senyor, si sobre los fets dela sglesia les dites ambaxades se deven fer, creuriem esser bon avenir vostre et dels affers, que ans que partissen, hois la vostra senyoria a nostra relacio, qui sabem et podem aquella plenarment informar, aixi de la intencio dels Franceses com dels Angleses, ab los misatgers dels quals havem haut amistat tan, que sentim la affeccio et intencio, que cascuns dells han en aquests affers . . . Scrita en la ciutat de Geneva, dimecres X dies del mes de Abril anij mil CCCCXV. Los vostres humils servidors, quis recomanen molt humilment en vostra gracia et merce. D. episcopus Zamorensis, Johan de JxaP, Pe. de Falchs.1) Molt alt et poderos senyor. La provissio, quel emperador feu apres la fuga del intrus, la qual no havem volgut specificar en la letra. . .. com nos fou per el comanada segretament, ab sagrament et sots nostre fe di no dir no revelar ho al present, sino ala vostra persona, es questa, quel dit emperador encontinent, quel dit Johan fou fuyt, ab cartes publiques secretament per fi et per tot lo imperi et regne seus subtrague et leva la obediencia al dit intrus Johan en axi que ja nol apellava sino Baltasar *) de Cussa. Et mes nos dix, que Anglaterra, Bohemia et Polonia et alguns altres regnes et princeps eren ja concordes ab el en oppinion. E Iper] micer Ottobo, qui es notari seu imperial et per un dels notariis, qui avien rehebuda la dita subtraccion, nos feu fe de aquells. (112) Johann XXIII. an Bürgermeister und Rat von Straßburg: Ladet sie mit den Abgesandten Basels zu den Verhandlungen zwischen Friedrich von Österreich und K. Sigismund nach Freiburg ein. Freiburg 1415 April 11. Straßburg, Stadtarchiv AA 146 Nr. 6. Or. Bulle fehlt. Unter Umbug K. de Bossis. Rückseite: A. de Luschis. Johannes episcopus ... dilectis filiis magistro ... consulibus . . . civitatis Argentinensis . . . Cum dilecti filii officiales et cives Basihenses huc oratores suos transmiserint causa concordie inter a) Hs Baltasat. 2) Alle eigenhändig.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 253 Item, senyor, havem entes, que la vostra senyoria prepara enbaxades per trametre les en França et en Anglaterra. Senyor, si sobre los fets dela sglesia les dites ambaxades se deven fer, creuriem esser bon avenir vostre et dels affers, que ans que partissen, hois la vostra senyoria a nostra relacio, qui sabem et podem aquella plenarment informar, aixi de la intencio dels Franceses com dels Angleses, ab los misatgers dels quals havem haut amistat tan, que sentim la affeccio et intencio, que cascuns dells han en aquests affers . . . Scrita en la ciutat de Geneva, dimecres X dies del mes de Abril anij mil CCCCXV. Los vostres humils servidors, quis recomanen molt humilment en vostra gracia et merce. D. episcopus Zamorensis, Johan de JxaP, Pe. de Falchs.1) Molt alt et poderos senyor. La provissio, quel emperador feu apres la fuga del intrus, la qual no havem volgut specificar en la letra. . .. com nos fou per el comanada segretament, ab sagrament et sots nostre fe di no dir no revelar ho al present, sino ala vostra persona, es questa, quel dit emperador encontinent, quel dit Johan fou fuyt, ab cartes publiques secretament per fi et per tot lo imperi et regne seus subtrague et leva la obediencia al dit intrus Johan en axi que ja nol apellava sino Baltasar *) de Cussa. Et mes nos dix, que Anglaterra, Bohemia et Polonia et alguns altres regnes et princeps eren ja concordes ab el en oppinion. E Iper] micer Ottobo, qui es notari seu imperial et per un dels notariis, qui avien rehebuda la dita subtraccion, nos feu fe de aquells. (112) Johann XXIII. an Bürgermeister und Rat von Straßburg: Ladet sie mit den Abgesandten Basels zu den Verhandlungen zwischen Friedrich von Österreich und K. Sigismund nach Freiburg ein. Freiburg 1415 April 11. Straßburg, Stadtarchiv AA 146 Nr. 6. Or. Bulle fehlt. Unter Umbug K. de Bossis. Rückseite: A. de Luschis. Johannes episcopus ... dilectis filiis magistro ... consulibus . . . civitatis Argentinensis . . . Cum dilecti filii officiales et cives Basihenses huc oratores suos transmiserint causa concordie inter a) Hs Baltasat. 2) Alle eigenhändig.
Strana 254
254 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. nos et dilectum filium nobilem virum Fridericum ducem Austrie ac carissimum filium nostrum Sigismundum Romanorum et Ungarie regem illustrem et libentissime videremus eciam vos, quos non dubitamus esse pacis et concordie zelatores, insimul hanc materiam ad optatum finem Deo iuvante perducere, devocionem vestram hortamur in Domino et affectuose rogamus, quatinus oratores vestros ad hunc ipsum locum Friburgi, ubi nos et prefatus dux presencialiter residemus, velitis . . . indillate transmittere . . . Dat. Friburgi Constanciensis diocesis III. idus Aprilis p. n. a. quinto. (113) K. Ferdinand an seine Gesandten: Empfang ihres Briefes über Johanns Flucht. Sollen bleiben, berichten und jetzt auf die Zusammenkunft mit Sigismund dringen, auch wenn andere Anderungen kommen. Valencia 1415 April 11. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 12. Lo rey. Embaxadors. Vuij dat de la present havem reebudes vostres letres, contenents la fuita del antipapa Johan et deles novitats subseguides, a les quals de present solament vos responem. manants vos, que aturets aqui e si partits sots, retornats, per ço que per vosaltres puxam continuament esser informats de les novitats, que daci avant se seguiran. E instats, induits et estal- fats continuament lo rey dels Romans a complir les vistes per ell e vosaltres en nom nostre fermades, no obstants la dita fnijta del intrus o altra novitat qualsevol. Car speram en la miseri- cordia de Deu et de la verge Maria, que de les dites vistes, no obstants les dites novitats et altres, ques poguessen seguir, se seguira unio en la esglesia de Deu ... Dat en Valencia a XI dies de Abril .. MOCCC XV.1) . . . Daci a dos o tres jorns vos scriurem pus largament para nostra partida e axi a nostre sant pare.2) (114) Drei Gesandte an K. Ferdinand: Bericht über das Sträuben Johanns XXIII. nach Abschluß des Vertrages Prokuratoren zu stellen, über wiederholt geäußertes Bedenken Sigismunds 1) Am 22. April informiert er den König von Navarra. Reg. 2400 f. 13v. 2) Sollen sorgen, daß Sigismund genügend Gelehrte mitbringt. Am 2. Mai: Ankunft ihrer Antwort auf Instruktionen und Briefe, die Ramon Batle und 2 Kuriere gebracht haben: Tornads vos en vingats de continent ... vos, bis- be de Zamora, ... sollicitats al vostre resident en Costança, que continuament scrisca de totes les novitates . .. Par en tot cas se degats treballar, que Gregori personalment vingues a les dites vistes. Reg. 2400 f. 18.
254 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. nos et dilectum filium nobilem virum Fridericum ducem Austrie ac carissimum filium nostrum Sigismundum Romanorum et Ungarie regem illustrem et libentissime videremus eciam vos, quos non dubitamus esse pacis et concordie zelatores, insimul hanc materiam ad optatum finem Deo iuvante perducere, devocionem vestram hortamur in Domino et affectuose rogamus, quatinus oratores vestros ad hunc ipsum locum Friburgi, ubi nos et prefatus dux presencialiter residemus, velitis . . . indillate transmittere . . . Dat. Friburgi Constanciensis diocesis III. idus Aprilis p. n. a. quinto. (113) K. Ferdinand an seine Gesandten: Empfang ihres Briefes über Johanns Flucht. Sollen bleiben, berichten und jetzt auf die Zusammenkunft mit Sigismund dringen, auch wenn andere Anderungen kommen. Valencia 1415 April 11. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400 f. 12. Lo rey. Embaxadors. Vuij dat de la present havem reebudes vostres letres, contenents la fuita del antipapa Johan et deles novitats subseguides, a les quals de present solament vos responem. manants vos, que aturets aqui e si partits sots, retornats, per ço que per vosaltres puxam continuament esser informats de les novitats, que daci avant se seguiran. E instats, induits et estal- fats continuament lo rey dels Romans a complir les vistes per ell e vosaltres en nom nostre fermades, no obstants la dita fnijta del intrus o altra novitat qualsevol. Car speram en la miseri- cordia de Deu et de la verge Maria, que de les dites vistes, no obstants les dites novitats et altres, ques poguessen seguir, se seguira unio en la esglesia de Deu ... Dat en Valencia a XI dies de Abril .. MOCCC XV.1) . . . Daci a dos o tres jorns vos scriurem pus largament para nostra partida e axi a nostre sant pare.2) (114) Drei Gesandte an K. Ferdinand: Bericht über das Sträuben Johanns XXIII. nach Abschluß des Vertrages Prokuratoren zu stellen, über wiederholt geäußertes Bedenken Sigismunds 1) Am 22. April informiert er den König von Navarra. Reg. 2400 f. 13v. 2) Sollen sorgen, daß Sigismund genügend Gelehrte mitbringt. Am 2. Mai: Ankunft ihrer Antwort auf Instruktionen und Briefe, die Ramon Batle und 2 Kuriere gebracht haben: Tornads vos en vingats de continent ... vos, bis- be de Zamora, ... sollicitats al vostre resident en Costança, que continuament scrisca de totes les novitates . .. Par en tot cas se degats treballar, que Gregori personalment vingues a les dites vistes. Reg. 2400 f. 18.
Strana 255
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 255 und sein Drängen den Vertrag zu widerrufen, was die Ge- sandten unmöglich konnten; er moge Ferdinand schreiben. Nach Johanns Flucht überwarf sich in einer Kongregation Sigismund mit den französischen Gesandten, die sich schlecht in der Fluchtsache betrugen. Er sagte ihnen, trotz allen, die die Einigkeit nicht wollten, werde er sie machen; auch trotz ihres geflohenen Papstes und trotz der drei Päpste werde die Union kommen; er und Ferdinand mache sie. Romelli(?) in Savoyen 1415 April 13. Barcelona. Kronarchiv, Caja C. di Costanza. 1921 nicht aufgefunden. . .. Vistes 1) encara les letres, que de present trametem et co que en aquelles es contengut, mills et pus delliberadament la vostra senyoria puixa acordar et cloure co que lij sia plasent. Senyor, sapia la vostra senyoria, que ans que les dites vistes se cloguesen nis fermassen entre lo dit emperador et nosaltres, les nacions volgueren, quel dit intrus Johan offeris, prometes et juras la via de renunciacio en la forma et manera, que llur pretes concili volria et ordenaria, seguons que en letres ja per la vostra senyoria rehebudes et cedules dins aquelles intercluses la vostra senyoria es ja estastiment") informada. Apres, senyor, que les dites vistes foren concordades, closes et fermades entre lo dit emperador et nosaltres, les dites nacions ensemps ab lo emperador clogueren et delliberaren, quel dit intrus Johan constituis procura- dors a fer la dita renunciacio, quant necexsari fos, aquelles persones, que los dites nacions volrien, delliberarien et elegirien et que aquelles persones haguessen poder ,simul et quelibet earum in solum'. Et par, que volrien les dites nacions, quel emperador los la una de aquelles persones. E sobre aço comencaren de- strenyer al dit intrus Johan de atorguar et fer la dita procuracio, de que, senyor, principalment ses seguida la dita fuyta del dit intrus. Durant, senyor, lo dit strenyjment, per co com lo dit intrus Johan ho deneguava, dient, que, si renunciacio se havia a fer, ell la volia fer personalment etc., et los antecardenales eren de sa oppinio, lo dit emperador sobre aco estant al desplaer gran, com no podia haver son optat del dit procuratori et dela delli- beracio dessus dita, nos dix moltes veguades devant los deputats deles dites nacions et moltes altres persones, que debades donchs a) So Reg. 1) Vorher : Sie haben Brief vom König, daß er über alles bis zur Flucht Johanns informiert ist.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 255 und sein Drängen den Vertrag zu widerrufen, was die Ge- sandten unmöglich konnten; er moge Ferdinand schreiben. Nach Johanns Flucht überwarf sich in einer Kongregation Sigismund mit den französischen Gesandten, die sich schlecht in der Fluchtsache betrugen. Er sagte ihnen, trotz allen, die die Einigkeit nicht wollten, werde er sie machen; auch trotz ihres geflohenen Papstes und trotz der drei Päpste werde die Union kommen; er und Ferdinand mache sie. Romelli(?) in Savoyen 1415 April 13. Barcelona. Kronarchiv, Caja C. di Costanza. 1921 nicht aufgefunden. . .. Vistes 1) encara les letres, que de present trametem et co que en aquelles es contengut, mills et pus delliberadament la vostra senyoria puixa acordar et cloure co que lij sia plasent. Senyor, sapia la vostra senyoria, que ans que les dites vistes se cloguesen nis fermassen entre lo dit emperador et nosaltres, les nacions volgueren, quel dit intrus Johan offeris, prometes et juras la via de renunciacio en la forma et manera, que llur pretes concili volria et ordenaria, seguons que en letres ja per la vostra senyoria rehebudes et cedules dins aquelles intercluses la vostra senyoria es ja estastiment") informada. Apres, senyor, que les dites vistes foren concordades, closes et fermades entre lo dit emperador et nosaltres, les dites nacions ensemps ab lo emperador clogueren et delliberaren, quel dit intrus Johan constituis procura- dors a fer la dita renunciacio, quant necexsari fos, aquelles persones, que los dites nacions volrien, delliberarien et elegirien et que aquelles persones haguessen poder ,simul et quelibet earum in solum'. Et par, que volrien les dites nacions, quel emperador los la una de aquelles persones. E sobre aço comencaren de- strenyer al dit intrus Johan de atorguar et fer la dita procuracio, de que, senyor, principalment ses seguida la dita fuyta del dit intrus. Durant, senyor, lo dit strenyjment, per co com lo dit intrus Johan ho deneguava, dient, que, si renunciacio se havia a fer, ell la volia fer personalment etc., et los antecardenales eren de sa oppinio, lo dit emperador sobre aco estant al desplaer gran, com no podia haver son optat del dit procuratori et dela delli- beracio dessus dita, nos dix moltes veguades devant los deputats deles dites nacions et moltes altres persones, que debades donchs a) So Reg. 1) Vorher : Sie haben Brief vom König, daß er über alles bis zur Flucht Johanns informiert ist.
Strana 256
256 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hiria ell a Nica per veures sens negun effecte ab vos, senyor, et ab vostre sant pare et que ell seria trobat en falta et cauria en gran minua et verguonya, escometent a nosaltres de revocar et retractar co, que havia fermat.1) E deffet, senyor, en aquell cas, crehem infalliblament, que ell haguera volentes desdir les dites vistes, nosaltres, senvor, dient ly tots temps et responent ly, com haviem haut poder de liguar, mas que no haviem poder de desliguar, mas que scrigues a vostra senyoria, crehents nosaltres, senyor, que haver fermat les dites vistes era gran servir de vostra senyoria iuxta les instruccions, quens hen portam, et que no haver les fermades o revocar co, que era fermat, fora vostre desservir, dient lo dit emperador, que pus aixi era, que . . . ell no fallria a co, que havia promis et que hiria a la dita ciutat de Niça ab XX o XXV cavalcadors . . . . . . E apres, senyor, nos mogue moltes vegades . . . sens saber . . . les nacions de proroguacio del temps de les dites vistes; per nosaltres li fou respost, com non havem poder . . . Apres la fuyta del dit intrus Johan lo dit emperador, des- avenint se ab los misatges del rey de França en plena congre- guacio, los quals fort deshonestament e no be se son mostrats et hauts en les affers et ab mala intencio, los dix ab gran fellonia et avol so, que a despit, de qui non volgues la unitat de la sglesia, se faria. Hoc encara, senyor, se allargua a dir, que a despit de llur papa Johan, no obstant que fos fugit, hoc encara a despit de tots los tres competitors la dita unio se faria . . . Vos et ell en les dites vistes farien fer la dita unitat, volguessen ells o no.2) . . . Scrit en lo loch de Romelli dins lo comitat de Savoya a XIII del mes de Abril any MCCCCXV. (115) Bischof (Didacus) von Zamora an K. Ferdinand: Die even- tuelle Verlängerung der Zusammenkunftsfrist dürfe beim Konzil nicht bekamnt werden, weil sie Verdacht errege. K. Ferdinand möge von seiner Forderung der gleichzeitigen gegenseitigen Ernennung des Ottobonus (de Bellonis) und Pere Falchs zum Rat abstehen. (1415 April 18). 1) Am Rand gleichzeitig: de ambaxatoribus... requisitis per imperatorem ad revocandum, que egerant. 2) Sie wissen nicht was tun, nach Empfang von Ferdinands Brief. Zwei wollen in Montpellier warten, einer reist zum König.
256 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hiria ell a Nica per veures sens negun effecte ab vos, senyor, et ab vostre sant pare et que ell seria trobat en falta et cauria en gran minua et verguonya, escometent a nosaltres de revocar et retractar co, que havia fermat.1) E deffet, senyor, en aquell cas, crehem infalliblament, que ell haguera volentes desdir les dites vistes, nosaltres, senvor, dient ly tots temps et responent ly, com haviem haut poder de liguar, mas que no haviem poder de desliguar, mas que scrigues a vostra senyoria, crehents nosaltres, senyor, que haver fermat les dites vistes era gran servir de vostra senyoria iuxta les instruccions, quens hen portam, et que no haver les fermades o revocar co, que era fermat, fora vostre desservir, dient lo dit emperador, que pus aixi era, que . . . ell no fallria a co, que havia promis et que hiria a la dita ciutat de Niça ab XX o XXV cavalcadors . . . . . . E apres, senyor, nos mogue moltes vegades . . . sens saber . . . les nacions de proroguacio del temps de les dites vistes; per nosaltres li fou respost, com non havem poder . . . Apres la fuyta del dit intrus Johan lo dit emperador, des- avenint se ab los misatges del rey de França en plena congre- guacio, los quals fort deshonestament e no be se son mostrats et hauts en les affers et ab mala intencio, los dix ab gran fellonia et avol so, que a despit, de qui non volgues la unitat de la sglesia, se faria. Hoc encara, senyor, se allargua a dir, que a despit de llur papa Johan, no obstant que fos fugit, hoc encara a despit de tots los tres competitors la dita unio se faria . . . Vos et ell en les dites vistes farien fer la dita unitat, volguessen ells o no.2) . . . Scrit en lo loch de Romelli dins lo comitat de Savoya a XIII del mes de Abril any MCCCCXV. (115) Bischof (Didacus) von Zamora an K. Ferdinand: Die even- tuelle Verlängerung der Zusammenkunftsfrist dürfe beim Konzil nicht bekamnt werden, weil sie Verdacht errege. K. Ferdinand möge von seiner Forderung der gleichzeitigen gegenseitigen Ernennung des Ottobonus (de Bellonis) und Pere Falchs zum Rat abstehen. (1415 April 18). 1) Am Rand gleichzeitig: de ambaxatoribus... requisitis per imperatorem ad revocandum, que egerant. 2) Sie wissen nicht was tun, nach Empfang von Ferdinands Brief. Zwei wollen in Montpellier warten, einer reist zum König.
Strana 257
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 257 . . . Item 1), señor, al segundo punto, de que la vuestra mer- ced toca, dela prorrogacion del tiempo, sy la vuestra senyoria lo caussa en esta manera diziendo, en commo nosotros de part suya vos ovimos scripto por prorrogacion de mes et medio o de uno mes a lo menos et que vos vista la novidad, que se es se- guida despues delas vistas firmadas en la fuga de Johan et visto, de commo es el ocupado, por aquesta rraçon, que a vos plaze por parte vuestra por su honrra et por le fazer plazer de le pror- rogar el termi a mes et medio tanto, quel tenga manera, que desta prorrogacion non sea sabidor el pretesso conscilio, por que non se sospechasse, que se fazi por otra entencion et por ventura se no en casso de perder coraçon et buena sperança en los fechos de la union, lo qual non seri conplideso et de aquesta prorrogacion que le fazedes, que vos le enviades todo recabdo por scriptura autentica et que ansy mismo conple, que de parte suya por scriptura autentica el prorrogue a vos el dicho termino, por que seades seguro en vuestra consciencia, stando siempre la primera obligacion en sus terminos premesos, de la qual non le entende- des absolver sinon etc. ... Ca.2) señor, considerada la instancia, que nos fazo los del pretesso concilio ... et donde agora stan bien edificados de vos ..., grand dubdo he, que perdiessen coraçon et se scandalisassen contra vos sobre todo ... Item, señor, enviastes nos la provision dela gracia de micer Ottobo3) e que la non li entasse- mos, sin que primeramiente el emperador recibiesse por su consejoro a micer Per de Fals e le proveisse de senblante oficio, fablando. seňor, con humil et devida reverencia, vuestra seňoria non deviera enviar o mandar poner aquellas condiciones por dos razones: la primera, por quanto el dicho micer Ottobo este negocio fio de mi solo et yo solo, señor, vos scrivi apercadamiente dello, sin mis companeros. Ca no queri, señor, que se sopiesse, que vem a suplicacion suya; la segunda razon, señor, sera, que quando con este patido fuessemos al emperador, seri forçado, quel empe- rador sopiesse, commo vos avi el suplicado et la ora por ventura non seri agradable al dicho emperador lo fecho por el dicho micer 1) Erst Anfrage, wenn Sigismund die Vista nicht wolle, wie es mit dem Bündnis zu halten sei. Am Rande: Non videtur locus nunc leanciis. Dann, auch am Rand, zum oben Folgenden: Qualiter sit formanda prorogacio. 2) Am Rand: Si reverterent ibi, scandalizarent concilium. 3) Am 28. März ernennt Ferdinand Ottobonus de Bellonis zu seinem Rat und Promotor negociorum curie nostre. Reg. 2387 f. 94. Finke Acta concilii Constanciensis Ill. 17
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 257 . . . Item 1), señor, al segundo punto, de que la vuestra mer- ced toca, dela prorrogacion del tiempo, sy la vuestra senyoria lo caussa en esta manera diziendo, en commo nosotros de part suya vos ovimos scripto por prorrogacion de mes et medio o de uno mes a lo menos et que vos vista la novidad, que se es se- guida despues delas vistas firmadas en la fuga de Johan et visto, de commo es el ocupado, por aquesta rraçon, que a vos plaze por parte vuestra por su honrra et por le fazer plazer de le pror- rogar el termi a mes et medio tanto, quel tenga manera, que desta prorrogacion non sea sabidor el pretesso conscilio, por que non se sospechasse, que se fazi por otra entencion et por ventura se no en casso de perder coraçon et buena sperança en los fechos de la union, lo qual non seri conplideso et de aquesta prorrogacion que le fazedes, que vos le enviades todo recabdo por scriptura autentica et que ansy mismo conple, que de parte suya por scriptura autentica el prorrogue a vos el dicho termino, por que seades seguro en vuestra consciencia, stando siempre la primera obligacion en sus terminos premesos, de la qual non le entende- des absolver sinon etc. ... Ca.2) señor, considerada la instancia, que nos fazo los del pretesso concilio ... et donde agora stan bien edificados de vos ..., grand dubdo he, que perdiessen coraçon et se scandalisassen contra vos sobre todo ... Item, señor, enviastes nos la provision dela gracia de micer Ottobo3) e que la non li entasse- mos, sin que primeramiente el emperador recibiesse por su consejoro a micer Per de Fals e le proveisse de senblante oficio, fablando. seňor, con humil et devida reverencia, vuestra seňoria non deviera enviar o mandar poner aquellas condiciones por dos razones: la primera, por quanto el dicho micer Ottobo este negocio fio de mi solo et yo solo, señor, vos scrivi apercadamiente dello, sin mis companeros. Ca no queri, señor, que se sopiesse, que vem a suplicacion suya; la segunda razon, señor, sera, que quando con este patido fuessemos al emperador, seri forçado, quel empe- rador sopiesse, commo vos avi el suplicado et la ora por ventura non seri agradable al dicho emperador lo fecho por el dicho micer 1) Erst Anfrage, wenn Sigismund die Vista nicht wolle, wie es mit dem Bündnis zu halten sei. Am Rande: Non videtur locus nunc leanciis. Dann, auch am Rand, zum oben Folgenden: Qualiter sit formanda prorogacio. 2) Am Rand: Si reverterent ibi, scandalizarent concilium. 3) Am 28. März ernennt Ferdinand Ottobonus de Bellonis zu seinem Rat und Promotor negociorum curie nostre. Reg. 2387 f. 94. Finke Acta concilii Constanciensis Ill. 17
Strana 258
258 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ottobo e aun tengo, quel dicho micer Ottobo non toviesse la gracia vuestra en tanta estima, pues se le faze a mano del emperador. Por lo qual, señor, con devida reverencia fablando paresceria, que liberal- miente sin fazer mencion dela otra se le deviesse despachar et despach- anda por via de rruego de parte vuestra fecho de nuevo se obtuviesse la gracia pera el dicho micer Pere . .. Scripta XVIII. de Abril. Fechura et servidor dela vuestra real señoria el obispo de Camora. (116) Venedig an den Gouverneur von Bologna: Bekundung der Anhänglichkeit an Johann XXIII. und Freude über seine Flucht. Venedig hat an den Papst und Friedrich von Österreich geschrieben. 1415 April 19. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 47. Capta. Quod ambassiatori reverendissimi d. gubernatoris Bononie ad illam partem, per quam nostrum dominium rogavit, ut consideratis his, que occursa sunt de persona summi pontificis propter recessum suum de Constancia, placeat nostro dominio personam d. d. pape habere recommissam etc., respondeatur, quod ... semper fuimus veri filii sancte matris ecclesie et summi pontificis Johannis pape XXIII. et sencientes sanctitatem suam de Constancia recessisse propter causas omnibus*) satis notas et se reduxisse in terris illustris d. ducis Frederici, habuimus gaudium singulare, cognos- centes personam sue sanctitatis esse in loco securo et libero. Et potest d. d. gubernator reddere se certissimum, quod, si in futurum aliquid per nos operari poterit ad bonum et securitatem persone d. d. pape libenter operabimus partes nostras propter filialem devocionem et reverenciam, quam erga suam sanctitatem gerimus et habemus. Ad aliam autem partem, per quam regraciatur nostro dominio, quia sensit certam provisionem per nos fuisse factam ad securi- tatem d. d. pape, respondeatur, quod non est necessarium, quod sua paternitas in hoc regracietur nostro dominio et ut videat bonam intencionem erga d. d. papam: subito sencientes eundem recessisse de Constancia sue sanctitati scripsimus et simul d. duci Frederico in illa forma, que nobis apparuit necessaria pro securitate sua.1) Et ita sumus dispositi facere, quicquid per nos fieri poterit ad bonum et securitatem persone d. pape predicti. De parte 118— de non 3— non sinceri 2. a) Hs wiederholt. 1) Diese Briefe sind bisher nicht aufgefunden.
258 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ottobo e aun tengo, quel dicho micer Ottobo non toviesse la gracia vuestra en tanta estima, pues se le faze a mano del emperador. Por lo qual, señor, con devida reverencia fablando paresceria, que liberal- miente sin fazer mencion dela otra se le deviesse despachar et despach- anda por via de rruego de parte vuestra fecho de nuevo se obtuviesse la gracia pera el dicho micer Pere . .. Scripta XVIII. de Abril. Fechura et servidor dela vuestra real señoria el obispo de Camora. (116) Venedig an den Gouverneur von Bologna: Bekundung der Anhänglichkeit an Johann XXIII. und Freude über seine Flucht. Venedig hat an den Papst und Friedrich von Österreich geschrieben. 1415 April 19. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 47. Capta. Quod ambassiatori reverendissimi d. gubernatoris Bononie ad illam partem, per quam nostrum dominium rogavit, ut consideratis his, que occursa sunt de persona summi pontificis propter recessum suum de Constancia, placeat nostro dominio personam d. d. pape habere recommissam etc., respondeatur, quod ... semper fuimus veri filii sancte matris ecclesie et summi pontificis Johannis pape XXIII. et sencientes sanctitatem suam de Constancia recessisse propter causas omnibus*) satis notas et se reduxisse in terris illustris d. ducis Frederici, habuimus gaudium singulare, cognos- centes personam sue sanctitatis esse in loco securo et libero. Et potest d. d. gubernator reddere se certissimum, quod, si in futurum aliquid per nos operari poterit ad bonum et securitatem persone d. d. pape libenter operabimus partes nostras propter filialem devocionem et reverenciam, quam erga suam sanctitatem gerimus et habemus. Ad aliam autem partem, per quam regraciatur nostro dominio, quia sensit certam provisionem per nos fuisse factam ad securi- tatem d. d. pape, respondeatur, quod non est necessarium, quod sua paternitas in hoc regracietur nostro dominio et ut videat bonam intencionem erga d. d. papam: subito sencientes eundem recessisse de Constancia sue sanctitati scripsimus et simul d. duci Frederico in illa forma, que nobis apparuit necessaria pro securitate sua.1) Et ita sumus dispositi facere, quicquid per nos fieri poterit ad bonum et securitatem persone d. pape predicti. De parte 118— de non 3— non sinceri 2. a) Hs wiederholt. 1) Diese Briefe sind bisher nicht aufgefunden.
Strana 259
Briefe bis znr Absetzung Johanns XXIII. 259 (117) Die 3 Gesandten an K. Ferdinand: Seinen Befehl, nachdem er die Flucht Johanns erfahren, nach Konstanz sofort zurück- zukehren, können sie nicht erfüllen; sie reisen erst nach Montpellier. Auch dann reisen sie erst, wenn sie genügend Geld erhalten. Banyols (1415) April 20. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Caja Concilio di C. . . . Un correu per la vostra senyoria a nos altres trames ... liura una letra en pergami continent effectualment, com . . . la vostra senyoria havia reebudes les letres nostres continents la fuija del intrus Johan, manants nos, retornassem a la ciutat de Constança . . . Responein, que necessitat urgent et impossibilitat de poder fer lo contrari nos arten ens constreyen continuar nostre cami et aplegar a la vila de Muntpesller, de la qual som vuy XV o XVI legues . . . . . . Senyor,1) certifficam vostra senyoria, que obtemperans als vostres menaments haut recapte en la dita vila de Muntpesller de tot co, quens sia necessari per la dita retornada, som prests e apperellats, jatsia ab grans perills de nostres persones, retornar e exeguir e complir tot co e quant per la vostra senyoria nos es stat manat e comenat. Empero, senyor, certifficam la dita vostra senyoria, que, si en contenent vista la present per aquella no es provehit a nosaltres de diners e de ço, que mester havem, per que no tornem a venir, . . . confusions e vergonyes, perplexitats e angustias, en que som venguts fins al dia de vuy explicat per nos altres al emperador les dites coses a nosaltres comenades, tantost nos en entenem a partir et tornar. E metem en cert la vostra senyoria ab humil reverencia parlant, que no entenem tant a flixar, com havem flixat fins al dia de vuij . . .2) (118) K. Ferdinand seinen Gesandten: Rückkehr zu Sigismund; Gregor XII. soll nach Nizza eingeladen werden; andernfalls soll Karl Malatesta ihn vertreten; mit Sigismund sollen Ver- treter der 4 Konzilsnationen kommen; Zeit spätestens Juli: Dank für den geheimen Zettel und Aufforderung in Sachen der Union zu beharren; die spanischen Könige hat er und Benedikt XIII. eingeladen. Geldangelegenheit. Valencia 1415 April 26. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400. f. 15v. 1) Am Rande: Si non providebitur eis de pecunia, redibunt ad d. regem. 2) Bitten um eventuelle Instruktion für Nizza. 17*
Briefe bis znr Absetzung Johanns XXIII. 259 (117) Die 3 Gesandten an K. Ferdinand: Seinen Befehl, nachdem er die Flucht Johanns erfahren, nach Konstanz sofort zurück- zukehren, können sie nicht erfüllen; sie reisen erst nach Montpellier. Auch dann reisen sie erst, wenn sie genügend Geld erhalten. Banyols (1415) April 20. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Caja Concilio di C. . . . Un correu per la vostra senyoria a nos altres trames ... liura una letra en pergami continent effectualment, com . . . la vostra senyoria havia reebudes les letres nostres continents la fuija del intrus Johan, manants nos, retornassem a la ciutat de Constança . . . Responein, que necessitat urgent et impossibilitat de poder fer lo contrari nos arten ens constreyen continuar nostre cami et aplegar a la vila de Muntpesller, de la qual som vuy XV o XVI legues . . . . . . Senyor,1) certifficam vostra senyoria, que obtemperans als vostres menaments haut recapte en la dita vila de Muntpesller de tot co, quens sia necessari per la dita retornada, som prests e apperellats, jatsia ab grans perills de nostres persones, retornar e exeguir e complir tot co e quant per la vostra senyoria nos es stat manat e comenat. Empero, senyor, certifficam la dita vostra senyoria, que, si en contenent vista la present per aquella no es provehit a nosaltres de diners e de ço, que mester havem, per que no tornem a venir, . . . confusions e vergonyes, perplexitats e angustias, en que som venguts fins al dia de vuy explicat per nos altres al emperador les dites coses a nosaltres comenades, tantost nos en entenem a partir et tornar. E metem en cert la vostra senyoria ab humil reverencia parlant, que no entenem tant a flixar, com havem flixat fins al dia de vuij . . .2) (118) K. Ferdinand seinen Gesandten: Rückkehr zu Sigismund; Gregor XII. soll nach Nizza eingeladen werden; andernfalls soll Karl Malatesta ihn vertreten; mit Sigismund sollen Ver- treter der 4 Konzilsnationen kommen; Zeit spätestens Juli: Dank für den geheimen Zettel und Aufforderung in Sachen der Union zu beharren; die spanischen Könige hat er und Benedikt XIII. eingeladen. Geldangelegenheit. Valencia 1415 April 26. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2400. f. 15v. 1) Am Rande: Si non providebitur eis de pecunia, redibunt ad d. regem. 2) Bitten um eventuelle Instruktion für Nizza. 17*
Strana 260
260 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ambaxatores. Vestras recepimus litteras confectas Geneve die X. et aliam Romelli XIII. mensis presentis. Quibus, laudantes motivos vestros super nostris littera et memoriali per vos receptis et habentes grata, que fecistis, taliter respondemus: mandantes, quod vos, episcopus Camorensis et Petrus de Falchs et vobiscum scriptor ambaxiate revertamini ad regem Romanorum in continenti et vos, nobilis Johannes Dixar, veniatis ad nos negociorum omnium relaturus successus. Et quamvis causa principalis vestri regressus sit, ut possitis videre et palpare, que illuch gerentur, innovabuntur et occurrent, et illa nobis continue intimare, attamen vigore littere credencie, quam cum presenti vobis mittimius, dicetis ipsi regi Romanorum causas dicti vestri regressus fore sequentes : Primo, quod si fieri potest, in vistis sit presens Gregorius; iteur quod, ubi ibidem esse nolit vel nequeat, saltim sit ibi d. de Malatesta, habens a Gregorio plenum posse super danda unione per quamcum- que viam ibi in vistis concordandam. Item quod ibi cum Gregorio vel alio ibidem veniente et cum eius potestate et pro eo veniant alique persone representantes obedienciam ipsius Gregorii tam ecclesiastice quai seculares notabiles. ltem quod veniant in eisdein alique alie bone et notabiles persone scientes, bone con- sciencie ac Deum timentes et zelantes servicium Dei et bonum unionis ecclesie. Item instabitis apud regem Romanorum, quod in vistis veniant cum eodem rege Romanorum de gentibus quarum- libet quatuor nacionum pretensi concilii Constancie sive congre- gacionis persone alique notabiles, bone litterature, vite et con- sciencie laudabilis, Deum timentes et bonum predicte unionis zelantes . .. Preterea instabitis cum rege Romanorum, quod tempus vista- ruim prorogetur solum per mensem Julii et non amplius. Referetis eciam eidem regi Romanorum, qualiter nos fuimus certificati per- cedulam 1), quam misistis de his, que idem rex Romanorum comisit vobis in secreto referenda nobis, prout in cedula missa continetur ; et quod gaudemus de bona intencione et proposito, que gerit et osten- dit ad bonum unionis ecclesie, et instabitis apud eum, quod dictum bonum unionis prosequatur, contraria quecunque possetenus repel- lendo et turbatores ipsius modis condescentibus compescendo. Noti- ficabitis eciam ipsi regi Romanorum, qualiter nos scripsimus et pro- curamus, quod reges et principes obediencie d. n. pape mittant suos ambaxiatores ad interessendum in dictis vistis et procurandum, faciendum et firmandum nomine ipsorum regum et principum ea, 1) Vgl. Brief vom 10. April, Schluß.
260 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Ambaxatores. Vestras recepimus litteras confectas Geneve die X. et aliam Romelli XIII. mensis presentis. Quibus, laudantes motivos vestros super nostris littera et memoriali per vos receptis et habentes grata, que fecistis, taliter respondemus: mandantes, quod vos, episcopus Camorensis et Petrus de Falchs et vobiscum scriptor ambaxiate revertamini ad regem Romanorum in continenti et vos, nobilis Johannes Dixar, veniatis ad nos negociorum omnium relaturus successus. Et quamvis causa principalis vestri regressus sit, ut possitis videre et palpare, que illuch gerentur, innovabuntur et occurrent, et illa nobis continue intimare, attamen vigore littere credencie, quam cum presenti vobis mittimius, dicetis ipsi regi Romanorum causas dicti vestri regressus fore sequentes : Primo, quod si fieri potest, in vistis sit presens Gregorius; iteur quod, ubi ibidem esse nolit vel nequeat, saltim sit ibi d. de Malatesta, habens a Gregorio plenum posse super danda unione per quamcum- que viam ibi in vistis concordandam. Item quod ibi cum Gregorio vel alio ibidem veniente et cum eius potestate et pro eo veniant alique persone representantes obedienciam ipsius Gregorii tam ecclesiastice quai seculares notabiles. ltem quod veniant in eisdein alique alie bone et notabiles persone scientes, bone con- sciencie ac Deum timentes et zelantes servicium Dei et bonum unionis ecclesie. Item instabitis apud regem Romanorum, quod in vistis veniant cum eodem rege Romanorum de gentibus quarum- libet quatuor nacionum pretensi concilii Constancie sive congre- gacionis persone alique notabiles, bone litterature, vite et con- sciencie laudabilis, Deum timentes et bonum predicte unionis zelantes . .. Preterea instabitis cum rege Romanorum, quod tempus vista- ruim prorogetur solum per mensem Julii et non amplius. Referetis eciam eidem regi Romanorum, qualiter nos fuimus certificati per- cedulam 1), quam misistis de his, que idem rex Romanorum comisit vobis in secreto referenda nobis, prout in cedula missa continetur ; et quod gaudemus de bona intencione et proposito, que gerit et osten- dit ad bonum unionis ecclesie, et instabitis apud eum, quod dictum bonum unionis prosequatur, contraria quecunque possetenus repel- lendo et turbatores ipsius modis condescentibus compescendo. Noti- ficabitis eciam ipsi regi Romanorum, qualiter nos scripsimus et pro- curamus, quod reges et principes obediencie d. n. pape mittant suos ambaxiatores ad interessendum in dictis vistis et procurandum, faciendum et firmandum nomine ipsorum regum et principum ea, 1) Vgl. Brief vom 10. April, Schluß.
Strana 261
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 261 que in ipsis vistis pro bono unionis fuerint concordata. Et eciam idem d. n. papa scripsit, ut dicti ambaxiatores veniant ad in- teressendum in dictis vistis. Et reversi stabitis cum dicto rege Romanorum usque ad agressum Nicie inclusive. De pecunia vobis necessaria iam providimus, ut nostris litteris iam scivistis, eciam providebimus per tempus non provisum. Dat. Valencie sub nostro sigillo secreto XXVI. die Aprilis anno a nativitate Domini millesimo CCCC quinto decimo. Rex Ferdinandus. Dirigitur ambaxiatoribus ad regem Romanorum destinatis. Am 4. Mai bekunden die Gesandten Empfang der Aufträge und Rückkehr : Jatsia ab gran perill de nostres persones et evident scandel del negoci axi conclus som prests de retornar ... Item, senyor, son molt maravillats ... vos, senyor, fer tan gran instancia per aquesta prorogacio et nostre senyor lo papa una letra ni alguna mencio no haver non feta a sos embaxadors . . . Scrit en Muntpesller a IIII de Maig MCCCCXV. (Or. Pap. Caja Concilio di C.) Am 30. April schreibt der König (Reg. 2400 f. 16): Embaxadors. Ja per altra letra vos havem scrit, com los dos tornets vers lo rey dels Romans e les causes de vostra tornada. De la qual letra a major cautela vos enviam translat interclus en la present e trametem vos la carta de la proro- gacio . . . 1) E continuament nos certiffiquets de totes noves, fets e actes en aquexes parts occurrents; e de Gregori, on es ni si algu aqui per ell, ni si per ell sappella algu venir a les dites vistes e de tot co, que dell sintats e sapiats. E advisets vos, que daci avant, si alguna cosa nos tramettets secreta o cedula o altra, no sen faça mencio en la letra principal, quens tremetrets ; per co que aquella cove esser vista per molts, e guardats vos, que en les letres principals, quens trametrets, no façats mencio daquelles coses, qui toquen lo sant pare, ans les nos tramettats a part, per co que les dites letres, quens tramettets, de continent li fem mostrar. Dad en Valencia . . . a XXX dies Dabril. E trametets nos a dir aquell, qui es aqui per Gregori . . . en lo pretes concili ne quin poder ha ni si ha renunciat o fet altre acte e de tot co que dell e de sos fets sapiats e dels de sa obediencia. (119) Ausführlicher Bericht (des Petrus de Wolfram) über das Verhalten Johanns XXIII. im März und seine Flucht. (1415 Ende April.) 1) Sollen vor allem für Juli als Endiermin sorgen.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 261 que in ipsis vistis pro bono unionis fuerint concordata. Et eciam idem d. n. papa scripsit, ut dicti ambaxiatores veniant ad in- teressendum in dictis vistis. Et reversi stabitis cum dicto rege Romanorum usque ad agressum Nicie inclusive. De pecunia vobis necessaria iam providimus, ut nostris litteris iam scivistis, eciam providebimus per tempus non provisum. Dat. Valencie sub nostro sigillo secreto XXVI. die Aprilis anno a nativitate Domini millesimo CCCC quinto decimo. Rex Ferdinandus. Dirigitur ambaxiatoribus ad regem Romanorum destinatis. Am 4. Mai bekunden die Gesandten Empfang der Aufträge und Rückkehr : Jatsia ab gran perill de nostres persones et evident scandel del negoci axi conclus som prests de retornar ... Item, senyor, son molt maravillats ... vos, senyor, fer tan gran instancia per aquesta prorogacio et nostre senyor lo papa una letra ni alguna mencio no haver non feta a sos embaxadors . . . Scrit en Muntpesller a IIII de Maig MCCCCXV. (Or. Pap. Caja Concilio di C.) Am 30. April schreibt der König (Reg. 2400 f. 16): Embaxadors. Ja per altra letra vos havem scrit, com los dos tornets vers lo rey dels Romans e les causes de vostra tornada. De la qual letra a major cautela vos enviam translat interclus en la present e trametem vos la carta de la proro- gacio . . . 1) E continuament nos certiffiquets de totes noves, fets e actes en aquexes parts occurrents; e de Gregori, on es ni si algu aqui per ell, ni si per ell sappella algu venir a les dites vistes e de tot co, que dell sintats e sapiats. E advisets vos, que daci avant, si alguna cosa nos tramettets secreta o cedula o altra, no sen faça mencio en la letra principal, quens tremetrets ; per co que aquella cove esser vista per molts, e guardats vos, que en les letres principals, quens trametrets, no façats mencio daquelles coses, qui toquen lo sant pare, ans les nos tramettats a part, per co que les dites letres, quens tramettets, de continent li fem mostrar. Dad en Valencia . . . a XXX dies Dabril. E trametets nos a dir aquell, qui es aqui per Gregori . . . en lo pretes concili ne quin poder ha ni si ha renunciat o fet altre acte e de tot co que dell e de sos fets sapiats e dels de sa obediencia. (119) Ausführlicher Bericht (des Petrus de Wolfram) über das Verhalten Johanns XXIII. im März und seine Flucht. (1415 Ende April.) 1) Sollen vor allem für Juli als Endiermin sorgen.
Strana 262
262 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Petersburg. Cod. f. 119 88. (P) Wahrscheinlich aus derselben Quelle stammt der Druck bei Mansi XXVII 719 (N) mit der Angabe: Ex msc. codice eruit et misit P. Philippus Puell can. regul. Neocellensis. Alle Stellen, die auf den Verf. speziell deuten und die in einem Tagebuche üblichen Hinweise, auf frühere Eintragungen sind weggelassen. Verf. ist unzweifelhaft der Schreiber des Petersburger Codex. (Vgl. Einleitung.) Zur Datierung der Eintragung dient die Stelle, wo er von der vor 6 Wochen erfolgten Abreise des Mainzers spricht; das weist auf Ende April hin. Dazu paßt die ständige Korrektur bei den Fluchtereignissen; schließlich trifft er doch das Richtige. Casus in terminis, 1) ex quibus causis et fomitibus dominus noster papa Johannes XXIII. motus fuit ad cedendum de civitate Constanciensi, prout brevius et memoracius potui comprehendere, fuit iste etc. Licet ante adventum d. archiepiscopi Gneznensis suorumque suffraganeorum ceterorumque d. regis Polonie ambasiatorum multa et varia in tractatibus et avisamentis agendorum in concilio Constanciensi*) precesserant,") presertim per tres naciones, Germani- cain scilicet, Gallicai et Anglicanai: quia tamen nacio Ytalica in hoc a ceteris nacionibus dicrepabat et volebat iuxta voluntatem pape et cardinalium, quode) vota concilii deberent scrutari seu fieri per capita prelatoruim, alie vero naciones volebant, quatenus fieret per naciones, illis 4) sic super istis*) aliquantuluim disceptanti- bus ) et allegantibus hinc inde diversas raciones, quas habeas in loco suo, unde ipsis obmissis") tandem1) omnes quatuor naciones, ut pax ecclesie daretur1), uniformiter viam cessionis tanquam magis aptamn et melioren amplectentes proposuerunt1) d. pape, ut ipsam amplecti vellet, suppliciter deprecantes. Qui senciens hoc futuruim decrevit eandem viam sequi ipsamque similiter eligens fecit eandem publice in palacio circa finem mensis Februarii publicari per d. Franciscum cardinalem Florentinum in hiis verbis: Sanctissimus d. n. papa Johannes XXIII. et cetera, quam habes supra folio 1); set quia predicta cedula seu forma habuit in fine certa dura avisamenta et alias in se obscura fuerat, propter que nego- a) Fehll P. b) N proc. c) Fehlt P. d) Fehlt P. e) N his. I) N discrepantibus. g) Quas-obmissis fehlt N. b) Fehlt P. i) Ut-daretur fehlt P. k) Decreverant P. I) Quam-folio fehlt N; dann Lücke. 1) Dieser auffällige Ausdruck ist besonders üblich in der more Italico ver- fahrenden Jurisprudens des 15. und 16. Jahrhunderts, aber auch noch in der deutschen gemeinrechtlichen Kasuistik der Praxis iuris Romano-Germanici. Er bezeichnet kurz den Fall denkbarst sicherer Entscheidung. Er paßt aller- dings auf unsern Fall nur in dem Sinne, daß der Schreiber eine möglichst genaue Darstellung der von ihm unter dem Gesichtspunkt eines Gerichtsfalles (aufgefaßten Tatsachen zu geben sucht. (Mitteilung von Landsberg-Bonn.)
262 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Petersburg. Cod. f. 119 88. (P) Wahrscheinlich aus derselben Quelle stammt der Druck bei Mansi XXVII 719 (N) mit der Angabe: Ex msc. codice eruit et misit P. Philippus Puell can. regul. Neocellensis. Alle Stellen, die auf den Verf. speziell deuten und die in einem Tagebuche üblichen Hinweise, auf frühere Eintragungen sind weggelassen. Verf. ist unzweifelhaft der Schreiber des Petersburger Codex. (Vgl. Einleitung.) Zur Datierung der Eintragung dient die Stelle, wo er von der vor 6 Wochen erfolgten Abreise des Mainzers spricht; das weist auf Ende April hin. Dazu paßt die ständige Korrektur bei den Fluchtereignissen; schließlich trifft er doch das Richtige. Casus in terminis, 1) ex quibus causis et fomitibus dominus noster papa Johannes XXIII. motus fuit ad cedendum de civitate Constanciensi, prout brevius et memoracius potui comprehendere, fuit iste etc. Licet ante adventum d. archiepiscopi Gneznensis suorumque suffraganeorum ceterorumque d. regis Polonie ambasiatorum multa et varia in tractatibus et avisamentis agendorum in concilio Constanciensi*) precesserant,") presertim per tres naciones, Germani- cain scilicet, Gallicai et Anglicanai: quia tamen nacio Ytalica in hoc a ceteris nacionibus dicrepabat et volebat iuxta voluntatem pape et cardinalium, quode) vota concilii deberent scrutari seu fieri per capita prelatoruim, alie vero naciones volebant, quatenus fieret per naciones, illis 4) sic super istis*) aliquantuluim disceptanti- bus ) et allegantibus hinc inde diversas raciones, quas habeas in loco suo, unde ipsis obmissis") tandem1) omnes quatuor naciones, ut pax ecclesie daretur1), uniformiter viam cessionis tanquam magis aptamn et melioren amplectentes proposuerunt1) d. pape, ut ipsam amplecti vellet, suppliciter deprecantes. Qui senciens hoc futuruim decrevit eandem viam sequi ipsamque similiter eligens fecit eandem publice in palacio circa finem mensis Februarii publicari per d. Franciscum cardinalem Florentinum in hiis verbis: Sanctissimus d. n. papa Johannes XXIII. et cetera, quam habes supra folio 1); set quia predicta cedula seu forma habuit in fine certa dura avisamenta et alias in se obscura fuerat, propter que nego- a) Fehll P. b) N proc. c) Fehlt P. d) Fehlt P. e) N his. I) N discrepantibus. g) Quas-obmissis fehlt N. b) Fehlt P. i) Ut-daretur fehlt P. k) Decreverant P. I) Quam-folio fehlt N; dann Lücke. 1) Dieser auffällige Ausdruck ist besonders üblich in der more Italico ver- fahrenden Jurisprudens des 15. und 16. Jahrhunderts, aber auch noch in der deutschen gemeinrechtlichen Kasuistik der Praxis iuris Romano-Germanici. Er bezeichnet kurz den Fall denkbarst sicherer Entscheidung. Er paßt aller- dings auf unsern Fall nur in dem Sinne, daß der Schreiber eine möglichst genaue Darstellung der von ihm unter dem Gesichtspunkt eines Gerichtsfalles (aufgefaßten Tatsachen zu geben sucht. (Mitteilung von Landsberg-Bonn.)
Strana 263
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 263 cium unionis videbatur fortiter protelari, ut illi duo contendentes irritati*) fuissent, si contra ipsos procedi iuxta predicte cedule tenorem debuisset,3) 1) deliberatum fuit et iterum supplicatum, qua- tenus d. papa clarius et efficacius promitteret, voveret et iuraret, dataque sibi fuit forma, secundum quam iurare deberet, que incipit Ego Johannes papa, quam habes supra folio, una cum copia bulle *) et quia ipse d. papa Johannes sensit, quod hanc peticionem salva honestate denegare concilio non posset, iterum se obtulit ad eandem. Propter quod in crastino die, scilicet die 11.1) mensis Marcii in sessione ad hoc specialiter per ipsum celebrata, in qua super pectus suum iuravit, vovit et promisit, ut in eadem cedula continetur, super quo multa fuere facta publica instrumenta et bulla, ut prefertur.) His factis sonabantur campane circumqua- que, ac Te Deum laudamus altis vocibus decantabatur, sicque spes indubia esset unionis. Verum*) quia iuxta verbum Ganifredi in sua poetria, scilicet : �Cum totum fecisse putas, latet anguis in herba 2) credebamus, prout verisimiliter dubitari non debuit, quod salus et unio esset in foribus, ecce ambasiatores regis Francie Constanciam veniunt, dux scilicet Bavarie Ludovicus, archiepiscopus Remensis, episcopus Carcassonensium*) cumb) certis aliis, quos rex Romanorum cum magna suscepit decencia, quos eciaiu papa volens sibi allicere decreverat in una") publica sessione suscipere et audire. Et quia hoc non placuit concilio, ipsis nichilominus audienciam in ecclesia maiori prebuit, ac ipsos taliter honoravit, sicut illos, quos rex vult honorare.1) Illis itaque expeditis cepit murmur paulatine surgere, quomodo d. papa haberet tedium de stando in hoc loco Constanciensi. Fingebatque locum de peste iam esse*) infectum, propter quod satagebat quantuni in ipso erat locum concilii alibi transferre; sic eciam et 1) ipsis cardinalibus et nonnullis Italicis expediens videbatur. Rursus tres naciones omnino locum decreverunt sine deliberacione concilii non mu- tandum. Pendente igitur hoc tractatu de loco non mutanda d. rex Romanorum circa pacta iurata hinc inde cum ambasiatoribus regis Aragonum et Petri de Luna et de consensu et voluntatem) a) N imitati. b) P debuissent. c) Que-bulle fehlt N. d) In — II fehlt N. für II. steht VII. e) Ut — prefertur fehlt N. 1) Von hier bis herha fehlt N. g) P Carcaconensis N Carcatonensium. h) Fehlt N. i) Nhonorari, k) Pesse iam. I) Fehll N. n) Et vol. fehlt N. 1) Der Berichterstatter vermengt die Formel vom 16. und 21. Febr. Nur letztere hatte die Avisamente. 2) Aus Vergils Eclog. 3, 93. Ganifredus ist Gaufredus de Vinosalvo. Die Stelle Nova poetria (ed. P. Leyser, Hist. poetarum etc. 1721, 855 ff.) v. 283.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 263 cium unionis videbatur fortiter protelari, ut illi duo contendentes irritati*) fuissent, si contra ipsos procedi iuxta predicte cedule tenorem debuisset,3) 1) deliberatum fuit et iterum supplicatum, qua- tenus d. papa clarius et efficacius promitteret, voveret et iuraret, dataque sibi fuit forma, secundum quam iurare deberet, que incipit Ego Johannes papa, quam habes supra folio, una cum copia bulle *) et quia ipse d. papa Johannes sensit, quod hanc peticionem salva honestate denegare concilio non posset, iterum se obtulit ad eandem. Propter quod in crastino die, scilicet die 11.1) mensis Marcii in sessione ad hoc specialiter per ipsum celebrata, in qua super pectus suum iuravit, vovit et promisit, ut in eadem cedula continetur, super quo multa fuere facta publica instrumenta et bulla, ut prefertur.) His factis sonabantur campane circumqua- que, ac Te Deum laudamus altis vocibus decantabatur, sicque spes indubia esset unionis. Verum*) quia iuxta verbum Ganifredi in sua poetria, scilicet : �Cum totum fecisse putas, latet anguis in herba 2) credebamus, prout verisimiliter dubitari non debuit, quod salus et unio esset in foribus, ecce ambasiatores regis Francie Constanciam veniunt, dux scilicet Bavarie Ludovicus, archiepiscopus Remensis, episcopus Carcassonensium*) cumb) certis aliis, quos rex Romanorum cum magna suscepit decencia, quos eciaiu papa volens sibi allicere decreverat in una") publica sessione suscipere et audire. Et quia hoc non placuit concilio, ipsis nichilominus audienciam in ecclesia maiori prebuit, ac ipsos taliter honoravit, sicut illos, quos rex vult honorare.1) Illis itaque expeditis cepit murmur paulatine surgere, quomodo d. papa haberet tedium de stando in hoc loco Constanciensi. Fingebatque locum de peste iam esse*) infectum, propter quod satagebat quantuni in ipso erat locum concilii alibi transferre; sic eciam et 1) ipsis cardinalibus et nonnullis Italicis expediens videbatur. Rursus tres naciones omnino locum decreverunt sine deliberacione concilii non mu- tandum. Pendente igitur hoc tractatu de loco non mutanda d. rex Romanorum circa pacta iurata hinc inde cum ambasiatoribus regis Aragonum et Petri de Luna et de consensu et voluntatem) a) N imitati. b) P debuissent. c) Que-bulle fehlt N. d) In — II fehlt N. für II. steht VII. e) Ut — prefertur fehlt N. 1) Von hier bis herha fehlt N. g) P Carcaconensis N Carcatonensium. h) Fehlt N. i) Nhonorari, k) Pesse iam. I) Fehll N. n) Et vol. fehlt N. 1) Der Berichterstatter vermengt die Formel vom 16. und 21. Febr. Nur letztere hatte die Avisamente. 2) Aus Vergils Eclog. 3, 93. Ganifredus ist Gaufredus de Vinosalvo. Die Stelle Nova poetria (ed. P. Leyser, Hist. poetarum etc. 1721, 855 ff.) v. 283.
Strana 264
264 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. d. pape et tocius concilii iniit,1) quatenus per totum mensem Junii in civitate Niciensi cum dictis rege Aragonum et Petro de Luna insimul convenirent, de quibus plene habes supra folio.") Quibus sic plane expeditis datisqueb) litteris salviconductus hinc inde similiter cum ambasiatoribus a Corario alias Gregorio XII. fuit ordo datus de mandato ad renunciandum pleniori°), quatenus ipsi hoc, quanto celerius possent, efficerent, ut mandatum plenissi- mum ad cedendum a suo domino, scilicet Gregorio XII. papa) reportarent. Ad quod se predicti ambasiatores promte obtulerunt. His igitur sic conclusis nonnulli prelatorum ac alii, qui concilio de iure interesse debuerant, ceperunt paulatine*) a concilio versus partes declinare, non petita nec obtenta licencia cuiuscumque, sic quod notabiliter presumi debuit1) dissolucio concilii, saltem in maiori parte isto modo. Et quia archiepiscopus Maguntinus senciens, quod facta concilii iuxta capud suum procedere non debebant;s) videns eciam et forte in spiritu Cayphe presenciens, quod papa sua sequi deberet 1) vestigia, longe ante sex 2) septi- manas vel quasi1) a civitate Constanciensi, valde*) mane una sabbatorum 3) clanculo exiliens4) insalutato hospite per aliam viam5) in suam fuit reversus regionem. Propter quod mandatum fuit per camerarium pape, ut nullus de cetero 1) recederet etc.m) Set quia nichilominus quamplures recedebant, hac occasione mote naciones inter ") se concluserunt, quatenus nullus prelatorum seu aliorum concilio debencium interesse°) sine licencia pape vel depu- tatorum deberet a concilio recedere etc.") Et quia sic subito de huiusmodi deputatis sen deputandis non potuit previderi, deli- beratum fuit ergo,p) ut d. rex portas civitatis faceret fieri custoditas, ad hoc, ut nullus notabilis tamdiu nonp) exiret, quousque per d. a) De — folio fehlt N. b) Que fehlt N. c) Pleniori fehlt N. d) Fehlt P. e) N. paulatim. 1) N petuit. g) Statt volebant. h) P debuerat. i) Vel quasi fehlt N. k) Fehlt N. I) De cetero fehlt P. m) Fehlt N. n) N inter se nac. 0) N interesse deb. p) Fehlt N. 1) Am 4. März. 2) Nach Richental S. 60 aß Johann von Mains am 10. Mars (Laetare) beim Papste, am 11. März hatte er den Zusammenstoß mit dem Patriarchen von Konstantinopel, dann reiste er ab. Das berichtet auch Nauclerus (Hardt IV 55), aber nach Richental, sonst niemand. Darnach wäre obiges Ende April geschrieben. Nach dem Bericht der Frankfurter Gesandten (Janssen, Reichs- kovrespondenz I S. 283 ist der Mainzer am 15. Februar fortgeritten; einige meinen, er komme zurück, andere leugnen es. 3) Marc. 16, 2. Tatsächlich war es wohl kein Samstag. *) Тob. 2, 3. 5) Matth. 2, 12.
264 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. d. pape et tocius concilii iniit,1) quatenus per totum mensem Junii in civitate Niciensi cum dictis rege Aragonum et Petro de Luna insimul convenirent, de quibus plene habes supra folio.") Quibus sic plane expeditis datisqueb) litteris salviconductus hinc inde similiter cum ambasiatoribus a Corario alias Gregorio XII. fuit ordo datus de mandato ad renunciandum pleniori°), quatenus ipsi hoc, quanto celerius possent, efficerent, ut mandatum plenissi- mum ad cedendum a suo domino, scilicet Gregorio XII. papa) reportarent. Ad quod se predicti ambasiatores promte obtulerunt. His igitur sic conclusis nonnulli prelatorum ac alii, qui concilio de iure interesse debuerant, ceperunt paulatine*) a concilio versus partes declinare, non petita nec obtenta licencia cuiuscumque, sic quod notabiliter presumi debuit1) dissolucio concilii, saltem in maiori parte isto modo. Et quia archiepiscopus Maguntinus senciens, quod facta concilii iuxta capud suum procedere non debebant;s) videns eciam et forte in spiritu Cayphe presenciens, quod papa sua sequi deberet 1) vestigia, longe ante sex 2) septi- manas vel quasi1) a civitate Constanciensi, valde*) mane una sabbatorum 3) clanculo exiliens4) insalutato hospite per aliam viam5) in suam fuit reversus regionem. Propter quod mandatum fuit per camerarium pape, ut nullus de cetero 1) recederet etc.m) Set quia nichilominus quamplures recedebant, hac occasione mote naciones inter ") se concluserunt, quatenus nullus prelatorum seu aliorum concilio debencium interesse°) sine licencia pape vel depu- tatorum deberet a concilio recedere etc.") Et quia sic subito de huiusmodi deputatis sen deputandis non potuit previderi, deli- beratum fuit ergo,p) ut d. rex portas civitatis faceret fieri custoditas, ad hoc, ut nullus notabilis tamdiu nonp) exiret, quousque per d. a) De — folio fehlt N. b) Que fehlt N. c) Pleniori fehlt N. d) Fehlt P. e) N. paulatim. 1) N petuit. g) Statt volebant. h) P debuerat. i) Vel quasi fehlt N. k) Fehlt N. I) De cetero fehlt P. m) Fehlt N. n) N inter se nac. 0) N interesse deb. p) Fehlt N. 1) Am 4. März. 2) Nach Richental S. 60 aß Johann von Mains am 10. Mars (Laetare) beim Papste, am 11. März hatte er den Zusammenstoß mit dem Patriarchen von Konstantinopel, dann reiste er ab. Das berichtet auch Nauclerus (Hardt IV 55), aber nach Richental, sonst niemand. Darnach wäre obiges Ende April geschrieben. Nach dem Bericht der Frankfurter Gesandten (Janssen, Reichs- kovrespondenz I S. 283 ist der Mainzer am 15. Februar fortgeritten; einige meinen, er komme zurück, andere leugnen es. 3) Marc. 16, 2. Tatsächlich war es wohl kein Samstag. *) Тob. 2, 3. 5) Matth. 2, 12.
Strana 265
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 265 papam et concilium de remedio provideretur.*) Intereab) d. papa. qui de loco Constanciensi ab inicio male contentus fuerat et ut opinor non tantum loco fuit infestus,) set quia vidit dietim tot et tantos de diversis mundi climatibus regum, principum, amba- siatores, ymmo multos principes ceterosque viros magnificos ad civitatem affluere 1), super quibus letari et dilatari cor suum de- buerat, ut dicit Ysayas, quando conversa fuit ad ipum multitudo populi 2), cepit intra se forte cogitare,3) quomodo 1) tanta et talis congeries prelatorum et principum posset sibi insultare ipsumque ducere, quo non vellet.1) Querens igitur opportunitatem, qualiter sub colore alicuius metus posset locum hunc declinare 5), audiens, quod porte civitatis ultra solitum essent, ut prefertur, custodite, ad iracundiam veliementer concitatus et convocatis aliquibus principibus sacerdotum et senioribus populi civitatis protestabatur coram ipsis, qualiter de cetero in civitate Constanciensi libertas concilii esset violata, et salvus conductus d. regis Romanorum esset per factum huiusmodi fractus ; 5) propter quod facta de cetero et fienda inantea, dicebat, tanquam per impressionem nulla esse et irrita,) ex quibus suum lamentabatur in civitate Constanciensi incolatum. Cepit ergo timere, ubi?) timor non fuerat, et mestus esse inter tot delicias et honores. Dominus autem 1) rex Romano- rum cum prelatis trium nacionuin, hoc comperto, quod ipse papa sic moleste predictarum portarum custodiam tulisset,*) et quod protestaciones huiusmodi fecisset, ascendit palacium XVI. die"), ut credo"), iunctis sibi utriusque status quam pluribus principibus, nobisque de Polonia ibidem presentibus 1) cepit suam innocenciam excusare, scilicet qualiter dictarum portaram custodia iuxta deli- beracionem nacionum facta fuisset pro meliori; cepitque ipsum consolari, quatenus dubitare non deberet, ymmo deberet esse tutissimus, et quod locum istum sine deliberacione concilii non mutaret, et multa similia*) et salubria tam per regem quam per prelatos sibi pacifice dicebantur. Set ipse amaricatus nonnullos venerandos patres, patriarchaim scilicet Antiocenum turpiter verbis prius obruit, et d. Salisburgensem1) Anglicum tunc presentem a) P videretur. b) Fehlt N. c) N sed neque loca usw. d) N quoniam. e) Et irr. fehlt P. 1 Fchlt P. g) P recepisset. h) XVI. bis hier fehlt N. i) Nobis — pres. fehlt N. k) N Plura statt simili. I) N Salisbursensem. 1) Zacharias 17. — 2) Isai. 60, 5: Quando conversa fuerit ad te mul- titudo maris. Die Stelle von ut — populi fehlt N. — 3) Dan. 4, 16. — 4) Joh. 21, 18. — 5) Ezech. 10, 11. — 5) 14. März. Vgl. Bd. II 218. — 7) Psalm. 13, 5. — 8) Bd. II 219; tatsächlich 14. März.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 265 papam et concilium de remedio provideretur.*) Intereab) d. papa. qui de loco Constanciensi ab inicio male contentus fuerat et ut opinor non tantum loco fuit infestus,) set quia vidit dietim tot et tantos de diversis mundi climatibus regum, principum, amba- siatores, ymmo multos principes ceterosque viros magnificos ad civitatem affluere 1), super quibus letari et dilatari cor suum de- buerat, ut dicit Ysayas, quando conversa fuit ad ipum multitudo populi 2), cepit intra se forte cogitare,3) quomodo 1) tanta et talis congeries prelatorum et principum posset sibi insultare ipsumque ducere, quo non vellet.1) Querens igitur opportunitatem, qualiter sub colore alicuius metus posset locum hunc declinare 5), audiens, quod porte civitatis ultra solitum essent, ut prefertur, custodite, ad iracundiam veliementer concitatus et convocatis aliquibus principibus sacerdotum et senioribus populi civitatis protestabatur coram ipsis, qualiter de cetero in civitate Constanciensi libertas concilii esset violata, et salvus conductus d. regis Romanorum esset per factum huiusmodi fractus ; 5) propter quod facta de cetero et fienda inantea, dicebat, tanquam per impressionem nulla esse et irrita,) ex quibus suum lamentabatur in civitate Constanciensi incolatum. Cepit ergo timere, ubi?) timor non fuerat, et mestus esse inter tot delicias et honores. Dominus autem 1) rex Romano- rum cum prelatis trium nacionuin, hoc comperto, quod ipse papa sic moleste predictarum portarum custodiam tulisset,*) et quod protestaciones huiusmodi fecisset, ascendit palacium XVI. die"), ut credo"), iunctis sibi utriusque status quam pluribus principibus, nobisque de Polonia ibidem presentibus 1) cepit suam innocenciam excusare, scilicet qualiter dictarum portaram custodia iuxta deli- beracionem nacionum facta fuisset pro meliori; cepitque ipsum consolari, quatenus dubitare non deberet, ymmo deberet esse tutissimus, et quod locum istum sine deliberacione concilii non mutaret, et multa similia*) et salubria tam per regem quam per prelatos sibi pacifice dicebantur. Set ipse amaricatus nonnullos venerandos patres, patriarchaim scilicet Antiocenum turpiter verbis prius obruit, et d. Salisburgensem1) Anglicum tunc presentem a) P videretur. b) Fehlt N. c) N sed neque loca usw. d) N quoniam. e) Et irr. fehlt P. 1 Fchlt P. g) P recepisset. h) XVI. bis hier fehlt N. i) Nobis — pres. fehlt N. k) N Plura statt simili. I) N Salisbursensem. 1) Zacharias 17. — 2) Isai. 60, 5: Quando conversa fuerit ad te mul- titudo maris. Die Stelle von ut — populi fehlt N. — 3) Dan. 4, 16. — 4) Joh. 21, 18. — 5) Ezech. 10, 11. — 5) 14. März. Vgl. Bd. II 218. — 7) Psalm. 13, 5. — 8) Bd. II 219; tatsächlich 14. März.
Strana 266
266 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hereticum") asseruit. Ultimo tanden in eodem instanti, postquaim amplius") fremere non potuit, mitigatus in animo cepit loqui regi Romanorum, quomodo ipse papa de ipso rege nullatenus dubitaret. ymmo certus esset, quod sibi nullum malum cogitaret, ymmo non curaret mori ; eciamsi ipsum rex occideret, vellet ipsui absolvere. Et subiunxit, quomodo nullus credere nec°) suspicari deberet de ipso, quod ipse") nocturno tempore et furtim ab hoc loco recederet, quia esset adeo gravis et male ire de nocte dispositus ; adiungens, quod cicius eligeret mori, quam tantai sibi verecundiam, clam recedendo, in orbe terrarum suscitaret. Ymmo dicebat: si istum locum mutare decrevero, hoc publice premissis solitis intimacioni- bus facian etc. Quibus sic expeditis recessimus cum rege de pallacio et*) die sequenti prehabitis maturis consiliis trium nacionum conclusum fuerat, qualiter pro eo, ut cicius et facilius expediretur negocium unionis, supplicanduni esset d. pape, quatenus constitueret procuratores legitimos ad cedendum papatui, si et quando alii duo cederent; sicque sibi alio die fuit supplicatum per omnes fere naciones rege Romanorum1) tunc cum suis principibus assistente; et quia, quod quis non diligit, facile contempnit, noluit intelligere, ut bene ageret, dixitque deliberare*) velle cum d. car- dinalibus. Facta deliberacione, convocatis iterum omnibus naci- onibus 1), rege Romanormn, ambasiatoribus regum et principum presentibus, fecit respondere per d. Florentinum cardinalem, scili- cet b) qualiter ipse d. papa nollet constituere procuratores ad cedendum, ymmo solus vellet ire ad locuin vicinum Nicee et vellet cessionem facere personalein 1) et multa allegabat d. Florentinus tam iura quam raciones, qualiter ipse papa in hoc casu constituere procuratores nullatenus teneretur, et qualiter locus iste esset omnino civitati Niciensi, in qua convencio, ut prefertur, fieri de- beret cum Petro de Luna et rege Aragonum, vicinus. transferen- dus "). Sequenti die naciones congregate in conventu fratrum Predicatorum coram cardinalibus per papam deputatis dederunt suas raciones et fortiter ) in contrarium dictis d. Florentini cardinalis tain de iure quam de facto allegarunt, fuitque ibidem maximus conflictus verborum cum cardinalibus, inter quos d. Pisanus cardinalis contra d. regem Romanorum multa, et inter a) Pher. tunc pres. b) N nur tandem, postquam usw. c) N aut. d) Ipse fehlt N. e) N His sic transcursis sequenti die. f) Rom. fehlt P. g) N folgt de. h) Fehlt N. i)N personaliter. k) Fehlt N, dafir fortissimas. 1) Am 16. März.
266 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. hereticum") asseruit. Ultimo tanden in eodem instanti, postquaim amplius") fremere non potuit, mitigatus in animo cepit loqui regi Romanorum, quomodo ipse papa de ipso rege nullatenus dubitaret. ymmo certus esset, quod sibi nullum malum cogitaret, ymmo non curaret mori ; eciamsi ipsum rex occideret, vellet ipsui absolvere. Et subiunxit, quomodo nullus credere nec°) suspicari deberet de ipso, quod ipse") nocturno tempore et furtim ab hoc loco recederet, quia esset adeo gravis et male ire de nocte dispositus ; adiungens, quod cicius eligeret mori, quam tantai sibi verecundiam, clam recedendo, in orbe terrarum suscitaret. Ymmo dicebat: si istum locum mutare decrevero, hoc publice premissis solitis intimacioni- bus facian etc. Quibus sic expeditis recessimus cum rege de pallacio et*) die sequenti prehabitis maturis consiliis trium nacionum conclusum fuerat, qualiter pro eo, ut cicius et facilius expediretur negocium unionis, supplicanduni esset d. pape, quatenus constitueret procuratores legitimos ad cedendum papatui, si et quando alii duo cederent; sicque sibi alio die fuit supplicatum per omnes fere naciones rege Romanorum1) tunc cum suis principibus assistente; et quia, quod quis non diligit, facile contempnit, noluit intelligere, ut bene ageret, dixitque deliberare*) velle cum d. car- dinalibus. Facta deliberacione, convocatis iterum omnibus naci- onibus 1), rege Romanormn, ambasiatoribus regum et principum presentibus, fecit respondere per d. Florentinum cardinalem, scili- cet b) qualiter ipse d. papa nollet constituere procuratores ad cedendum, ymmo solus vellet ire ad locuin vicinum Nicee et vellet cessionem facere personalein 1) et multa allegabat d. Florentinus tam iura quam raciones, qualiter ipse papa in hoc casu constituere procuratores nullatenus teneretur, et qualiter locus iste esset omnino civitati Niciensi, in qua convencio, ut prefertur, fieri de- beret cum Petro de Luna et rege Aragonum, vicinus. transferen- dus "). Sequenti die naciones congregate in conventu fratrum Predicatorum coram cardinalibus per papam deputatis dederunt suas raciones et fortiter ) in contrarium dictis d. Florentini cardinalis tain de iure quam de facto allegarunt, fuitque ibidem maximus conflictus verborum cum cardinalibus, inter quos d. Pisanus cardinalis contra d. regem Romanorum multa, et inter a) Pher. tunc pres. b) N nur tandem, postquam usw. c) N aut. d) Ipse fehlt N. e) N His sic transcursis sequenti die. f) Rom. fehlt P. g) N folgt de. h) Fehlt N. i)N personaliter. k) Fehlt N, dafir fortissimas. 1) Am 16. März.
Strana 267
Briefe bis zur Absetzung Jobanns XXIII. 267 cetera hec loquebatur, quomodo nullus deberet consulere d. pape, quod ipse statum universalis ecclesie in manibus cuiuscumque principis viventis dimitteret. Credebant enim, quod d. rex ad hoc2) aspirasset, ut dicte cessionis procurator fieri voluisset, propter quod dictus d. Pisanus aliqualiter succensus subiunxit regi dicens: ,Etsi, serenissime rex, estis advocatus et protector ecclesie, non estis tamen dominus ecclesie. Ad quod d. rex indeliberate b) respondit: ,Fateor, inquit, me non esse dominum ecclesie preter Deum, cuius est terra et plenitudo eius. Qnod quidein verbum reputatuim fuit regi ad magnam sapienciam; presentibus ibidem nunciis tam d. Petri°) de Luna quam d. Gregorii*) pontificum sicque abinde sine fine discesserunt.d) Videntes igitur iste tres naciones, Germanica scilicet, Gallica et Anglicana, et quidam boni viri de Italia, licet occulti, quod papa nullatenus esset dispositus dare procuratores, et locum omnino mutandum*) proponeret, forcius instare ceperunt, quod omnino procuratores faceret, et ne locum aliquatenus sine deli- beracione concilii mutaret, quodque nichil innovaret, per quod negocium unionis posset turbari, seu quoquo modo dissipari. Et quia d. papa noviter Fridericum ducem Austrie1) vicariun et capitaneum generalem in partibus ltalie et Germanie, ut dicebatur, secretissime fecerat, super quo bulla, omnibus, ut creditur, cardi- nalibus insciis, de manu d. Francisci de Monte Policiano scripta fuerat, que, quaiquam secreta esse debuit, casu tamen inopinato in publicum devenit iuxta*) illud evangelii: �Nil occultum, quod non reveletur‘ 1), propter quod d. rex cum prelatis magis dubitare ceperunt. Dominus vero papa videns, quod res ardua agitur et quod secreta sua sic in publicum divulgantur quodque cum honestate concilio petenti procuratores recusare non posset querebat intra se, qualiter caute manus concilii evaderet. Factum est autem,2) ut, postquam apud se deliberaret de nocte et clam de civitate recedere, fecit feria tercia3) ante domi- nicam: ,Domine ne longe1) suas in secretissimo loco componere a) Ad hoc fehlt N. b) Pindeliberatus. c) Domini fehlt P; ebenso pont. d) N dafiir negocio interminato discesserunt. e) N: et locum omnino mutare. f) Fehlt P. g) Von hier bis reveletur fehlt N. h) Dominican fehlt P; N non longe. 1) Matth. 10. 26. 2) Das Folgende in N und P fehlerhaft konstruiert; zunächst müßte quod statt ut stehen. 3) Zunächst stand quarta, dann durchgestrichen, darüber quinta, ebenfalls durchgestrichen und dancben mit dunklerer Tinte tercia.
Briefe bis zur Absetzung Jobanns XXIII. 267 cetera hec loquebatur, quomodo nullus deberet consulere d. pape, quod ipse statum universalis ecclesie in manibus cuiuscumque principis viventis dimitteret. Credebant enim, quod d. rex ad hoc2) aspirasset, ut dicte cessionis procurator fieri voluisset, propter quod dictus d. Pisanus aliqualiter succensus subiunxit regi dicens: ,Etsi, serenissime rex, estis advocatus et protector ecclesie, non estis tamen dominus ecclesie. Ad quod d. rex indeliberate b) respondit: ,Fateor, inquit, me non esse dominum ecclesie preter Deum, cuius est terra et plenitudo eius. Qnod quidein verbum reputatuim fuit regi ad magnam sapienciam; presentibus ibidem nunciis tam d. Petri°) de Luna quam d. Gregorii*) pontificum sicque abinde sine fine discesserunt.d) Videntes igitur iste tres naciones, Germanica scilicet, Gallica et Anglicana, et quidam boni viri de Italia, licet occulti, quod papa nullatenus esset dispositus dare procuratores, et locum omnino mutandum*) proponeret, forcius instare ceperunt, quod omnino procuratores faceret, et ne locum aliquatenus sine deli- beracione concilii mutaret, quodque nichil innovaret, per quod negocium unionis posset turbari, seu quoquo modo dissipari. Et quia d. papa noviter Fridericum ducem Austrie1) vicariun et capitaneum generalem in partibus ltalie et Germanie, ut dicebatur, secretissime fecerat, super quo bulla, omnibus, ut creditur, cardi- nalibus insciis, de manu d. Francisci de Monte Policiano scripta fuerat, que, quaiquam secreta esse debuit, casu tamen inopinato in publicum devenit iuxta*) illud evangelii: �Nil occultum, quod non reveletur‘ 1), propter quod d. rex cum prelatis magis dubitare ceperunt. Dominus vero papa videns, quod res ardua agitur et quod secreta sua sic in publicum divulgantur quodque cum honestate concilio petenti procuratores recusare non posset querebat intra se, qualiter caute manus concilii evaderet. Factum est autem,2) ut, postquam apud se deliberaret de nocte et clam de civitate recedere, fecit feria tercia3) ante domi- nicam: ,Domine ne longe1) suas in secretissimo loco componere a) Ad hoc fehlt N. b) Pindeliberatus. c) Domini fehlt P; ebenso pont. d) N dafiir negocio interminato discesserunt. e) N: et locum omnino mutare. f) Fehlt P. g) Von hier bis reveletur fehlt N. h) Dominican fehlt P; N non longe. 1) Matth. 10. 26. 2) Das Folgende in N und P fehlerhaft konstruiert; zunächst müßte quod statt ut stehen. 3) Zunächst stand quarta, dann durchgestrichen, darüber quinta, ebenfalls durchgestrichen und dancben mit dunklerer Tinte tercia.
Strana 268
268 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sarcinulas, seque ad iter omnino") accingere insciis aliis suis pala- tinis et cardinalibus. Quidam tamen bonus vir zelator unionis, quem ipse papa suspectuim non habuit, qui res predictas componere et colligere adiuverat vel saltem vidit colligatas"), veniens certis de nacionibus deputatis revelavit, quomodo scilicet papa esset ad currendam viam 1) dispositus, deberetque in habitu exire mo- nachali vel sacmanni, vel si aliter evadere non posset, deberet in uno vase extra civitatem educi. Quod quidem moxe d. regem et totnin fere concilium non latuit. Propter quod d. rex habito consilio nacionum feria quarta1) in profesto s. Benedicti*) ascendit palacium cepitque ipsum d. papam consolari, ut haberet bonum animum, et non timeret, set staret, et quod recederet, et talia valde humilia sibi proposuit; ad quod fertur d. papa respondisse, scilicet quomodo 1) non haberet voluntatem recedendi neque posset, si vellet, quia esset in 5) uno pede ali- qualiter impeditus, cepitque, ut dicitur, corai rege sustentando se in baculo claudicare, set hec infirinitas non fuit ad mortem 1). Credentibus itaque 1) rege et concilio, quod omnia stare deberent in suo ordine, ecce, dux Fredericus fingens se factum pape ignorare, eodem die hastilnsit cum filio comitis de Zil, per quem5) ipse dux Fredericus 5), dum turpiter esset de equo proiectus, mox de civi- tate insalutato hospite secessit, et, ut dicitur, unum de secretariis suis illo sero mittens, de recessu, quemadmodum fieri deberet, practicavit. Sed hoc regem Romanorum non latuit scivitque, quod papa illa nocte fuerat recessurus, potuissetque1) ipsius recessum impedire. Set noluit ex causis multiplicibus, tum quia ne fidem salvi conductus frangere videretur, tum eciam quia hoc a concilio non habuit in commisso; unde factum est, secundum 1) quod communis hominuin tenet opinio, duiu 2) medium silencium tenerent omnia, et nox in suo cursu medium iter teneret, papa, ut dicitur, veste sacmanni, accinctus ad instar balistariim) cum pharetra tamquain gygas 3) ad currendum viam de civitate Con- stanciensi pedesmet") secundus vel tercius exiliit, ut dicitur, a) Fehll N. b) N nur: colligatas vidit. c) Fehlt N. d) Unleserlich, weil in P am rechten untern Rande; dock eher als V., was N hal. e) N: feria V. ipso scilicet die s. Benedicti. P hatte erst auch ipso die, dann mit schwärperor Tinte das Richtige. f) N quod. g) Fehlt N. h) set bis mortem fehlt N. i) Fehlt P. k) So konstruiert N und P. I) secun- dum bis opinio fehlt N. m) N Belisarii. n) N pedester 1) Psalm. 18, 6. 2) Sap. 1, 4. 3) Psalm. 18, 6. Dasselbe Bild auch in der Invektive gegen Johann: sieut gigas ad currendum viam. Hardt II 313.
268 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sarcinulas, seque ad iter omnino") accingere insciis aliis suis pala- tinis et cardinalibus. Quidam tamen bonus vir zelator unionis, quem ipse papa suspectuim non habuit, qui res predictas componere et colligere adiuverat vel saltem vidit colligatas"), veniens certis de nacionibus deputatis revelavit, quomodo scilicet papa esset ad currendam viam 1) dispositus, deberetque in habitu exire mo- nachali vel sacmanni, vel si aliter evadere non posset, deberet in uno vase extra civitatem educi. Quod quidem moxe d. regem et totnin fere concilium non latuit. Propter quod d. rex habito consilio nacionum feria quarta1) in profesto s. Benedicti*) ascendit palacium cepitque ipsum d. papam consolari, ut haberet bonum animum, et non timeret, set staret, et quod recederet, et talia valde humilia sibi proposuit; ad quod fertur d. papa respondisse, scilicet quomodo 1) non haberet voluntatem recedendi neque posset, si vellet, quia esset in 5) uno pede ali- qualiter impeditus, cepitque, ut dicitur, corai rege sustentando se in baculo claudicare, set hec infirinitas non fuit ad mortem 1). Credentibus itaque 1) rege et concilio, quod omnia stare deberent in suo ordine, ecce, dux Fredericus fingens se factum pape ignorare, eodem die hastilnsit cum filio comitis de Zil, per quem5) ipse dux Fredericus 5), dum turpiter esset de equo proiectus, mox de civi- tate insalutato hospite secessit, et, ut dicitur, unum de secretariis suis illo sero mittens, de recessu, quemadmodum fieri deberet, practicavit. Sed hoc regem Romanorum non latuit scivitque, quod papa illa nocte fuerat recessurus, potuissetque1) ipsius recessum impedire. Set noluit ex causis multiplicibus, tum quia ne fidem salvi conductus frangere videretur, tum eciam quia hoc a concilio non habuit in commisso; unde factum est, secundum 1) quod communis hominuin tenet opinio, duiu 2) medium silencium tenerent omnia, et nox in suo cursu medium iter teneret, papa, ut dicitur, veste sacmanni, accinctus ad instar balistariim) cum pharetra tamquain gygas 3) ad currendum viam de civitate Con- stanciensi pedesmet") secundus vel tercius exiliit, ut dicitur, a) Fehll N. b) N nur: colligatas vidit. c) Fehlt N. d) Unleserlich, weil in P am rechten untern Rande; dock eher als V., was N hal. e) N: feria V. ipso scilicet die s. Benedicti. P hatte erst auch ipso die, dann mit schwärperor Tinte das Richtige. f) N quod. g) Fehlt N. h) set bis mortem fehlt N. i) Fehlt P. k) So konstruiert N und P. I) secun- dum bis opinio fehlt N. m) N Belisarii. n) N pedester 1) Psalm. 18, 6. 2) Sap. 1, 4. 3) Psalm. 18, 6. Dasselbe Bild auch in der Invektive gegen Johann: sieut gigas ad currendum viam. Hardt II 313.
Strana 269
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 269 quem*) consociatus dux Fredericus. Sicque illa nocte, scilicet feria quinta ante dominicam "Ne longeb) ipso die s. Benedicti XXI. mensis Marcii usque in quoddam oppidum dictum Schafhusen) predicti ducis quatuor milliaribus a Constancia distans pervenit. Mane facto, scilicet feria quinta,1) ut prefertur, stupefacti homines et prelati concilii [et] cardinales ad palacium concurrunt cum rege et prelatis, et quid de cetero faciendum super hac inaudita novitate non mediocriter altercantur, suadentibus cardinalibus, quod propter hoc concilium nullatenus dissolvi debeat, ymmo ex hoc sperarent*) meliora, sic quoque1) ipsis hinc inde fortiter clamantibus et disputantibus. Ecce breve*) seu littera pape d. regi et prelatis presentantur sub hac forma. Johannes papa XXIII. propria manu. Gracia Dei . . . anno quinto. Quibus litteris sic visis, determinatum fuit per omnes naciones pro sessione crastina, scilicet sabbato, cardinalibus nolentibus interesse. Quidam ergo de suis, scilicet ) pape, discipulis et sui stabularii cum reliqua supellectili et equis publice ipsum secuti sunt. Alii vero, qui facta concilii aspernabantur, in vias diversas sine licencia concilii abierunt. Inter quos unus de suffraganeis archiepiscopi Gnesnensis, scilicet d. Lubucensis 1), primus eadem die a concilio non petitis apostolis apellavit.) Die vero sabbati, ut predictum est, fit sessio famosa et solempnis omnibus fere prelatis presentibus preter cardinales. In qua quidem sessione cancellarius universitatis Parisiensis, magister theologie diser- tissimus Johannes de Gerson*) faciens sermonem ad clerum, has infrascriptas conclusiones deduxit, ac multis racionibus compro- bavit. In qua quidem sessione nullus cardinalium, licet fuerint sollicite evocati, voluit interesse. Unde d. patriarcha Anthiocenus missam pro dicta sessione celebravit. (120) Johann XXIII. sendet Nicolaus de Robertis nach Paris zur Universität und an das Parlament. Freiburg 1415 Mai 5. Breslau, Universitätsbibliothek II F 28 f. 61". a) Fehlt N. b) N prefataim. c) N Schaphusen. d) P über sexta, mit dunklerer Tinte geschrieben. e) N sperare f) N quod. g) Phrevia. N premencialiter. h) Suis scil. fehlt N. i) So P und N. k) J. de G. fehlt P. 1) N hat Curricensis. Der Bischof Johannes von Lebus (Lubucensis) war woll mit Johann XXIII. bekannt; er war früher päpstlicher Kaplan und Auditor, später Erzbischof von Gran. Die obige Anschuldigung ist falsch, denn er erhält am 20. März von Johann einen Auftrag. (Vgl. 20. März 1415.)
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 269 quem*) consociatus dux Fredericus. Sicque illa nocte, scilicet feria quinta ante dominicam "Ne longeb) ipso die s. Benedicti XXI. mensis Marcii usque in quoddam oppidum dictum Schafhusen) predicti ducis quatuor milliaribus a Constancia distans pervenit. Mane facto, scilicet feria quinta,1) ut prefertur, stupefacti homines et prelati concilii [et] cardinales ad palacium concurrunt cum rege et prelatis, et quid de cetero faciendum super hac inaudita novitate non mediocriter altercantur, suadentibus cardinalibus, quod propter hoc concilium nullatenus dissolvi debeat, ymmo ex hoc sperarent*) meliora, sic quoque1) ipsis hinc inde fortiter clamantibus et disputantibus. Ecce breve*) seu littera pape d. regi et prelatis presentantur sub hac forma. Johannes papa XXIII. propria manu. Gracia Dei . . . anno quinto. Quibus litteris sic visis, determinatum fuit per omnes naciones pro sessione crastina, scilicet sabbato, cardinalibus nolentibus interesse. Quidam ergo de suis, scilicet ) pape, discipulis et sui stabularii cum reliqua supellectili et equis publice ipsum secuti sunt. Alii vero, qui facta concilii aspernabantur, in vias diversas sine licencia concilii abierunt. Inter quos unus de suffraganeis archiepiscopi Gnesnensis, scilicet d. Lubucensis 1), primus eadem die a concilio non petitis apostolis apellavit.) Die vero sabbati, ut predictum est, fit sessio famosa et solempnis omnibus fere prelatis presentibus preter cardinales. In qua quidem sessione cancellarius universitatis Parisiensis, magister theologie diser- tissimus Johannes de Gerson*) faciens sermonem ad clerum, has infrascriptas conclusiones deduxit, ac multis racionibus compro- bavit. In qua quidem sessione nullus cardinalium, licet fuerint sollicite evocati, voluit interesse. Unde d. patriarcha Anthiocenus missam pro dicta sessione celebravit. (120) Johann XXIII. sendet Nicolaus de Robertis nach Paris zur Universität und an das Parlament. Freiburg 1415 Mai 5. Breslau, Universitätsbibliothek II F 28 f. 61". a) Fehlt N. b) N prefataim. c) N Schaphusen. d) P über sexta, mit dunklerer Tinte geschrieben. e) N sperare f) N quod. g) Phrevia. N premencialiter. h) Suis scil. fehlt N. i) So P und N. k) J. de G. fehlt P. 1) N hat Curricensis. Der Bischof Johannes von Lebus (Lubucensis) war woll mit Johann XXIII. bekannt; er war früher päpstlicher Kaplan und Auditor, später Erzbischof von Gran. Die obige Anschuldigung ist falsch, denn er erhält am 20. März von Johann einen Auftrag. (Vgl. 20. März 1415.)
Strana 270
270 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Dilectis filiis rectori, doctoribus et magistris universitatis studil Parisiensis. Johannes etc. dilectis . . . Parisiensis salutem etc. Pro nonnullis nostris et Romane ecclesie arduis negociis devocioni vestre vive vocis oraculo reserendis 2) dilectum filium nobilem virum Nicolaum de Ropertis de Neapoli, militem Mutinensem, hospicii nostri magistrum, ad eiusdem devocionis presenciam destinamus . . . Dat. Friburgib) Constanciensis diocesis tercio nonas Maii . . . anno quinto. M. de Bossis. Dilectis filiis presidentibus curie parlamenti Parisiensis. Das- selbe. Dat. ut supra. (121) Johann XXIII. an den französischen Klerus: Widerruft et- waige Befreiungen von für die Konzilsgesandten bestimmten Abgaben und bestätigt die Beschlüsse des letztjährigen Pariser Konzils. Freiburg 1415 Mai 12 und 13. Rom. Vatik. Archiv Reg. Lat. Johanns XXIII. Nr. 182 f. 31. Johannes etc.1) Ad futuram rei memoriam ... Ad aures siquidem nostras quorundam fidedignorum relatibus pervenit, quod, cum olim ad notician ... Karoli regis Francorui ... necnon universorum archiepiscoporum et episcoporum regni Francie de anno Domini proxime lapso et dum de civitate nostra Bononiensi, in qua tunc cum nostra curia residebamus, ad civitatem Constanciensem pro cele- bracione generalis concilii tunc imminenti transitum faceremus, de- ductum foret, quod ipsi archiepiscopi et episcopi ac inferiores ec- clesiastici prelati regni prefati, illi videlicet ex eis, ad quos hoc raci- one iuramentorum sancte Romane ecclesie per ipsos prestitorum aut alias de consuetudine vel de iure pertinebat, ad dictum concilium statuto termino tunc expresso personaliter accederent, nisi forsan essent impedimento legitimo prepediti, et tunc per eorum pro- curatores seu nuncios cum pleno procuracionis mandato super hoc ab eis habito in eodem concilio comparerent facturi in ipso concilio et pro ecclesie unione, prout existeret iuris et racionis, ipsisque archiepiscopis et episcopis necnon aliis prelatis ad ipsius regis mandatum et alias a se ipsis in civitate Parisiensi pro certis concernentibus dictuin concilium cum eodem rege et aliquibus a) Hs officio reserendo. b) Hs Friburgie. 1) Am Rand: F. de Montepoliciano.
270 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Dilectis filiis rectori, doctoribus et magistris universitatis studil Parisiensis. Johannes etc. dilectis . . . Parisiensis salutem etc. Pro nonnullis nostris et Romane ecclesie arduis negociis devocioni vestre vive vocis oraculo reserendis 2) dilectum filium nobilem virum Nicolaum de Ropertis de Neapoli, militem Mutinensem, hospicii nostri magistrum, ad eiusdem devocionis presenciam destinamus . . . Dat. Friburgib) Constanciensis diocesis tercio nonas Maii . . . anno quinto. M. de Bossis. Dilectis filiis presidentibus curie parlamenti Parisiensis. Das- selbe. Dat. ut supra. (121) Johann XXIII. an den französischen Klerus: Widerruft et- waige Befreiungen von für die Konzilsgesandten bestimmten Abgaben und bestätigt die Beschlüsse des letztjährigen Pariser Konzils. Freiburg 1415 Mai 12 und 13. Rom. Vatik. Archiv Reg. Lat. Johanns XXIII. Nr. 182 f. 31. Johannes etc.1) Ad futuram rei memoriam ... Ad aures siquidem nostras quorundam fidedignorum relatibus pervenit, quod, cum olim ad notician ... Karoli regis Francorui ... necnon universorum archiepiscoporum et episcoporum regni Francie de anno Domini proxime lapso et dum de civitate nostra Bononiensi, in qua tunc cum nostra curia residebamus, ad civitatem Constanciensem pro cele- bracione generalis concilii tunc imminenti transitum faceremus, de- ductum foret, quod ipsi archiepiscopi et episcopi ac inferiores ec- clesiastici prelati regni prefati, illi videlicet ex eis, ad quos hoc raci- one iuramentorum sancte Romane ecclesie per ipsos prestitorum aut alias de consuetudine vel de iure pertinebat, ad dictum concilium statuto termino tunc expresso personaliter accederent, nisi forsan essent impedimento legitimo prepediti, et tunc per eorum pro- curatores seu nuncios cum pleno procuracionis mandato super hoc ab eis habito in eodem concilio comparerent facturi in ipso concilio et pro ecclesie unione, prout existeret iuris et racionis, ipsisque archiepiscopis et episcopis necnon aliis prelatis ad ipsius regis mandatum et alias a se ipsis in civitate Parisiensi pro certis concernentibus dictuin concilium cum eodem rege et aliquibus a) Hs officio reserendo. b) Hs Friburgie. 1) Am Rand: F. de Montepoliciano.
Strana 271
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 271 magnatibus de ipsius regis sanguine et conciliariis ad habendum colloquia et deliberaciones illic invicem congregatis et consi- deratis inter cetera et precipue dicti regni disposicionem valde gravem et damnosam ac periculosam existere, prelatos huiusmodi et certos, pro quibus per nos erat mandatum indistincte, quod ad ipsum concilium venirent vel mitterent, ut prefertur, omnes illuc accedere, qui, cum Parisius propterea, ut premittitur, con- venissent, per ipsum regem eiusque consilium deliberatum extitit et conclusum, quod solum certi ex omnibus huiusmodi prelatis ac alii nonnulli doctores, magistri et licenciati in diversis facul- tatibus tunc de qualibet provincia regni predicti ad id nominati et electi, qui utiles et apti pro agendis in illis, que in dicto gene- rali concilio imminerent pertractanda, nuncii in hoc representantes regni huiusmodi ac ipsius regni ecclesiam pro eisdem, ad memora- tum generale concilium mitterentur aliis prelatis et ceteris, pro quibus eciam, ut ad predictum concilium accederent, mandatum fuerat ut prefertur, in dicto regno atque suis ecclesiis remanen- tibus pro bono statu regni et ecclesie prefatorum ; sed pro ipsorum tunc mittendorum ambaxiatorum et viagii supportandis oneribus et expensis, cum in hoc totius regni et eins ecclesie predictorum commune negocium ageretur, ordinatum fuit, ut certum subsidium ad valorem unius decime in certis provinciis, in aliis autem semi- decime vel per modum subsidii, prout rei et patrie qualitas exi- gebat, videlicet super prelatos et clerum cninslibet provincie dicti regni imponendum atque levandum certis executoribus seu commissariis vel receptoribus ad hoc deputatis ad usum memoratum solveretur; quodque successive, postquain prefati missi seu nuncii ad dictum concilium et civitatem Constanciensem venerant, in- tellexerunt, quod nonnulli ex eisdem prelatis et clero nitebantur solucioni subsidii huiusmodi contradicere illudque solvere de facto recusabant, et quidain eoruin, ne ad contribuendum pro rata eos tangente huiusinodi subsidii cogerentur, in vocem appellacionis ad sedem apostolicam proruperant et super appellacione ipsas nostras litteras seu commissiones ad certos iudices per nos eis deputatos tam in curia Romana quam in illis partibus reportarunt; et de facto non- nullos fecerunt conveniri, satagentes per hoc subsidii predicti solu- cioneim quomodolibet impedire seu evitare aut salteim differre qualiter- cninque, per quod eciam contingeret dictos missos aut nuncios in eodem generali concilio existentes onera et expensas necessarias subire non posse, idque cedere posset in malum exemplum erga ceteros dicti
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 271 magnatibus de ipsius regis sanguine et conciliariis ad habendum colloquia et deliberaciones illic invicem congregatis et consi- deratis inter cetera et precipue dicti regni disposicionem valde gravem et damnosam ac periculosam existere, prelatos huiusmodi et certos, pro quibus per nos erat mandatum indistincte, quod ad ipsum concilium venirent vel mitterent, ut prefertur, omnes illuc accedere, qui, cum Parisius propterea, ut premittitur, con- venissent, per ipsum regem eiusque consilium deliberatum extitit et conclusum, quod solum certi ex omnibus huiusmodi prelatis ac alii nonnulli doctores, magistri et licenciati in diversis facul- tatibus tunc de qualibet provincia regni predicti ad id nominati et electi, qui utiles et apti pro agendis in illis, que in dicto gene- rali concilio imminerent pertractanda, nuncii in hoc representantes regni huiusmodi ac ipsius regni ecclesiam pro eisdem, ad memora- tum generale concilium mitterentur aliis prelatis et ceteris, pro quibus eciam, ut ad predictum concilium accederent, mandatum fuerat ut prefertur, in dicto regno atque suis ecclesiis remanen- tibus pro bono statu regni et ecclesie prefatorum ; sed pro ipsorum tunc mittendorum ambaxiatorum et viagii supportandis oneribus et expensis, cum in hoc totius regni et eins ecclesie predictorum commune negocium ageretur, ordinatum fuit, ut certum subsidium ad valorem unius decime in certis provinciis, in aliis autem semi- decime vel per modum subsidii, prout rei et patrie qualitas exi- gebat, videlicet super prelatos et clerum cninslibet provincie dicti regni imponendum atque levandum certis executoribus seu commissariis vel receptoribus ad hoc deputatis ad usum memoratum solveretur; quodque successive, postquain prefati missi seu nuncii ad dictum concilium et civitatem Constanciensem venerant, in- tellexerunt, quod nonnulli ex eisdem prelatis et clero nitebantur solucioni subsidii huiusmodi contradicere illudque solvere de facto recusabant, et quidain eoruin, ne ad contribuendum pro rata eos tangente huiusinodi subsidii cogerentur, in vocem appellacionis ad sedem apostolicam proruperant et super appellacione ipsas nostras litteras seu commissiones ad certos iudices per nos eis deputatos tam in curia Romana quam in illis partibus reportarunt; et de facto non- nullos fecerunt conveniri, satagentes per hoc subsidii predicti solu- cioneim quomodolibet impedire seu evitare aut salteim differre qualiter- cninque, per quod eciam contingeret dictos missos aut nuncios in eodem generali concilio existentes onera et expensas necessarias subire non posse, idque cedere posset in malum exemplum erga ceteros dicti
Strana 272
272 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. regni prelatos et de ciero huiusmodi, qui consimiliter recusarent forsan contribuere in premissis atque dicti generalis concilii non modicum detrimentum, nisi super hoc de remedio provideretur oportuno. Nos igitur attendentes, quod onera in partes divisa facilius supportantur et, quorum commune negocium agitur, onus continue esse debet sitque opportunum, quod iuxta regni et ipsius ecclesie magnificenciam dicti nuncii in eodem generali concilio constituti sumptus faciant et expensas, quamdiu illic constituti fuerint, competentes, prefatas appellaciones et literas seu commis- siones desuper a nobis et curia nostra a quibuscumique prelatis huiusmodi aut aliis quibuscumque personis occasione dicti subsidii et contra quoscumque hactenus impetratas, . . . quos hic haberi volumus pro sufficienter expressis, eciam si ipsarum litterarum sen commissionum occasione ad actus aliquos quovis modo sit processum, ex certa nostra sciencia auctoritate apostolica tenore presencium revocamus, cassamus et irritamus ac nullius esse volumus roboris vel momenti, et nichilominus omnia et singula in premissis et circa ea Parisius, ut premittitur, habita sive gesta rata habentes et grata ea autoritate prefata et ex nostra sciencia confirmamus et presentis scripti patrocinio comnunimus, . . . quod premissis et aliis contrariis nequaquain obstantibus dilecti filii, universitas studii Parisiensis ac prelati dicti regni, qui prelati personaliter in dicto concilio comparnerunt, necnon capitula con- ventus ecclesiarum et monasteriorum, qui unum vel plures de suis concanonicis seu monachis aut professoribus ad ipsum con- cilium sumptibus propriis transmiserunt, ab huiusmodi onerum imposicione ac solucione et dependentibus ab eisdem sint et esse intelligantur liberi protinus et immunes . . . Datum Friburgi Constanciensis diocesis quarto idus Maii pontificatus nostri anno quinto. Simili modo dilectis filiis abbati monasterii sancte Genovefe Parisiensis et Johanni Basire canonico Rothomagensi ac officiali Parisiensi saluten etc. Nuper quasdam litteras . . . Datum Friburgi . . . tercio idus Maii anno quinto. Franciscus de Agello. (122) Bernardus Oller an K. Ferdinand von Aragon: Bericht iber Flucht Johanns XXIII. und über das Verhalten Sigis- munds im Kriege gegen Friedrich von Österreich. Konstanz 1415 Mai 15. — Bericht des Johan de Ribesaltes über die
272 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. regni prelatos et de ciero huiusmodi, qui consimiliter recusarent forsan contribuere in premissis atque dicti generalis concilii non modicum detrimentum, nisi super hoc de remedio provideretur oportuno. Nos igitur attendentes, quod onera in partes divisa facilius supportantur et, quorum commune negocium agitur, onus continue esse debet sitque opportunum, quod iuxta regni et ipsius ecclesie magnificenciam dicti nuncii in eodem generali concilio constituti sumptus faciant et expensas, quamdiu illic constituti fuerint, competentes, prefatas appellaciones et literas seu commis- siones desuper a nobis et curia nostra a quibuscumique prelatis huiusmodi aut aliis quibuscumque personis occasione dicti subsidii et contra quoscumque hactenus impetratas, . . . quos hic haberi volumus pro sufficienter expressis, eciam si ipsarum litterarum sen commissionum occasione ad actus aliquos quovis modo sit processum, ex certa nostra sciencia auctoritate apostolica tenore presencium revocamus, cassamus et irritamus ac nullius esse volumus roboris vel momenti, et nichilominus omnia et singula in premissis et circa ea Parisius, ut premittitur, habita sive gesta rata habentes et grata ea autoritate prefata et ex nostra sciencia confirmamus et presentis scripti patrocinio comnunimus, . . . quod premissis et aliis contrariis nequaquain obstantibus dilecti filii, universitas studii Parisiensis ac prelati dicti regni, qui prelati personaliter in dicto concilio comparnerunt, necnon capitula con- ventus ecclesiarum et monasteriorum, qui unum vel plures de suis concanonicis seu monachis aut professoribus ad ipsum con- cilium sumptibus propriis transmiserunt, ab huiusmodi onerum imposicione ac solucione et dependentibus ab eisdem sint et esse intelligantur liberi protinus et immunes . . . Datum Friburgi Constanciensis diocesis quarto idus Maii pontificatus nostri anno quinto. Simili modo dilectis filiis abbati monasterii sancte Genovefe Parisiensis et Johanni Basire canonico Rothomagensi ac officiali Parisiensi saluten etc. Nuper quasdam litteras . . . Datum Friburgi . . . tercio idus Maii anno quinto. Franciscus de Agello. (122) Bernardus Oller an K. Ferdinand von Aragon: Bericht iber Flucht Johanns XXIII. und über das Verhalten Sigis- munds im Kriege gegen Friedrich von Österreich. Konstanz 1415 Mai 15. — Bericht des Johan de Ribesaltes über die
Strana 273
Briefe his zur Absetzung Johanns XXIII. 273 Absetzung Johanns XXIII. und die Gefahr der Einnahme Avignons durch L. von Anjou. Reiseroute Sigismunds. Per- pignan 1415 Juni 14. Barcelona. Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Or. Pap. Die mercurii XXVII. m. Marcii . . . vestri ambaxiatores recesserunt ab hac civitate Constancie versus serenitatem vestram. De quorum mandato ... ego Bernardus Oller . . . secretarius ... d. episcopi Zamorensis remanssi in hac civitate, ut viderem unam de tribus conclusionibus inter d. imperatorem et . . . Johannem XXIII. fiendam, videlicet, qnod constitueret procuratorem ad renunciandum papatui pro ipso ... vel quod . .. renunciaret ... vel quod deponeretur de papatu, et quod visa una de istis tribus conclusionibus, ut cicius possem, irem ad dominacionem vestram. .. Celsitudo vestra est plene informata . . . de fuga . . . ad Chafusam. Et ibi stetit octo diebus, postque fugiit2) . . . Lam- burch2) et ibi stetit undecim diebus;1) demum fugiit . . . ad . . . Fliborch versus Burgundiam et ibi stetit quatuor diebus. Et... fugiit ad . . . Brisach et ibi stetit per decein dies et de isto loco fugiit ad . . . Novumburch, et de Novumburch fugiebat versus Burgundiam sine consilio et consensu dicti ducis Haustrie, quare in via per nonnullos homines armigeros eiusdem ducis fuit captus?) et ductus ad .. . Brisach, ubi idem dux pertunch personaliter residebat. Et dictus dux reduxit ipsum Johannem . . . ad . . . Fliborch, quem ibi dimisit sub bona et tuta custodia . . . 3) Nunquam negocia ad hunc finem venissent; nisi per maximam exsequcionem et potenciam d. imperatoris ... Et omnia ipsa d. imperator fieri faciebat. Ipse tamen stabat in hac civitate ita uiansuetus et benignus, quod videbatur, quod nichil operaretur. Bina tamen vice ab hac civitate exivit ad videndum gentes suas propinquiores istius civitatis, et in quorum exitu habuit unaim maximam villam cum suo castro et non stabat in expugnando nisi tantuin una die et intrabat villam et castrum per vin armo- ruim et statim sequenti die revertebatur ad hanc civitatem. Quare . . . omnia bona mundi videntur in isto d. imperatore . . . Plura mendacia sunt sibi narrata per nonnullos Januenses et alios, a) So Or. 1) Das wäre bis zum 9. April. 2) Unrichtig wie auch die letzten Zeitangaben. s) Folgt Schilderung der Aussöhnung des Herzogs mit Sigismund und seine Rede. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 18
Briefe his zur Absetzung Johanns XXIII. 273 Absetzung Johanns XXIII. und die Gefahr der Einnahme Avignons durch L. von Anjou. Reiseroute Sigismunds. Per- pignan 1415 Juni 14. Barcelona. Kronarchiv, Caja Concilio di Costanza. Or. Pap. Die mercurii XXVII. m. Marcii . . . vestri ambaxiatores recesserunt ab hac civitate Constancie versus serenitatem vestram. De quorum mandato ... ego Bernardus Oller . . . secretarius ... d. episcopi Zamorensis remanssi in hac civitate, ut viderem unam de tribus conclusionibus inter d. imperatorem et . . . Johannem XXIII. fiendam, videlicet, qnod constitueret procuratorem ad renunciandum papatui pro ipso ... vel quod . .. renunciaret ... vel quod deponeretur de papatu, et quod visa una de istis tribus conclusionibus, ut cicius possem, irem ad dominacionem vestram. .. Celsitudo vestra est plene informata . . . de fuga . . . ad Chafusam. Et ibi stetit octo diebus, postque fugiit2) . . . Lam- burch2) et ibi stetit undecim diebus;1) demum fugiit . . . ad . . . Fliborch versus Burgundiam et ibi stetit quatuor diebus. Et... fugiit ad . . . Brisach et ibi stetit per decein dies et de isto loco fugiit ad . . . Novumburch, et de Novumburch fugiebat versus Burgundiam sine consilio et consensu dicti ducis Haustrie, quare in via per nonnullos homines armigeros eiusdem ducis fuit captus?) et ductus ad .. . Brisach, ubi idem dux pertunch personaliter residebat. Et dictus dux reduxit ipsum Johannem . . . ad . . . Fliborch, quem ibi dimisit sub bona et tuta custodia . . . 3) Nunquam negocia ad hunc finem venissent; nisi per maximam exsequcionem et potenciam d. imperatoris ... Et omnia ipsa d. imperator fieri faciebat. Ipse tamen stabat in hac civitate ita uiansuetus et benignus, quod videbatur, quod nichil operaretur. Bina tamen vice ab hac civitate exivit ad videndum gentes suas propinquiores istius civitatis, et in quorum exitu habuit unaim maximam villam cum suo castro et non stabat in expugnando nisi tantuin una die et intrabat villam et castrum per vin armo- ruim et statim sequenti die revertebatur ad hanc civitatem. Quare . . . omnia bona mundi videntur in isto d. imperatore . . . Plura mendacia sunt sibi narrata per nonnullos Januenses et alios, a) So Or. 1) Das wäre bis zum 9. April. 2) Unrichtig wie auch die letzten Zeitangaben. s) Folgt Schilderung der Aussöhnung des Herzogs mit Sigismund und seine Rede. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 18
Strana 274
274 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. de quibus sibi displicebat, et nimis gaudebat, quando audiebat con- trarium. Nam primo ... fuit sibi dictum, quod sanctissimus d. n. papa Benedictus erat mortuus, secundo quod filius regis Portugalie erat cum maxima armata in regno vestro Sicilie, tercio quod d. rex 1) Jo- hannes filius vester erat captus per regeimn Ludovicum2) in mari cum quinque galeis, quarto quod matrimonium . . . d. regis Johannis non erat conclusum. Et super isto ultimo mendacio fundantur aliqui, signariter archiepiscopus Januensis, ostendendo quas- dain fictas litteras per aliquos Januenses sibi missas.3) Oller expedivi . . . Scriptum in civitate Constancie XV. die Maii anno MCCCCXV.— . . . Hic ha letres de alguns mercades Chatalans, qui son en Aviyo, en que scriven, com lo camerlench del antipapa Johan ha scrit als sindichs Daviyo, que stigen ben apersebuts es gardrien saviament, car lo consili, qui de present se celebra en Costança. a fets certs proceyments contre lo dit antipapa, he entrels altres, que li an livada tota potestat apostolical e lan despullat de gonella en gonela, he apres li han vos lo cap he reines a la cort seglar. Per la qual raho los dits sindichs se son enparats del palays et de la vila es garden .. . Car lo rey Luis, segons se conte en les dites letres, sesforsa de enseyorir sen ab totes les vies, que pot, he par, que lo dit rey Luis te Vllll be M de rocins a sou, he es entrels altres en son servir e sou lo senyor Darpayo . . . Lemperador devia partir de jorn en jorn de Costança per anai a Liho sus lo Roses ho a Troys en Chanpaya per veure se ab lo duch de Giana, fil del rey de França he altres senyos he del consel de França sobre los fets dela sglesia he que eren ans de sa partida en acort, que el sen viaga a Narbona e lo rey Darago a Perpeya . . . En Perpeya . . . XIIII de Juny de CCCCXV. (123) B. de Monticulo an Bischof (Georg) von Trient: Unberechtigte Klagen der Italiener über Unfreiheit des Konzils, über den Krieg nach Johanns Flucht und über ihre (angebliche) Zu- rücksetzung. Konstanz 1415 Juni 4. Breslau, Universitätsbibliothek Theol. I. F. 312 f. 84. Domino episcopo Tridentino. 1) Durch die geplante Heirat mit Johanna von Neapel. 2) L. von Anjou. 1) Die Nachricht war aher wahr. Johanna heiratete den Grafen Karl.
274 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. de quibus sibi displicebat, et nimis gaudebat, quando audiebat con- trarium. Nam primo ... fuit sibi dictum, quod sanctissimus d. n. papa Benedictus erat mortuus, secundo quod filius regis Portugalie erat cum maxima armata in regno vestro Sicilie, tercio quod d. rex 1) Jo- hannes filius vester erat captus per regeimn Ludovicum2) in mari cum quinque galeis, quarto quod matrimonium . . . d. regis Johannis non erat conclusum. Et super isto ultimo mendacio fundantur aliqui, signariter archiepiscopus Januensis, ostendendo quas- dain fictas litteras per aliquos Januenses sibi missas.3) Oller expedivi . . . Scriptum in civitate Constancie XV. die Maii anno MCCCCXV.— . . . Hic ha letres de alguns mercades Chatalans, qui son en Aviyo, en que scriven, com lo camerlench del antipapa Johan ha scrit als sindichs Daviyo, que stigen ben apersebuts es gardrien saviament, car lo consili, qui de present se celebra en Costança. a fets certs proceyments contre lo dit antipapa, he entrels altres, que li an livada tota potestat apostolical e lan despullat de gonella en gonela, he apres li han vos lo cap he reines a la cort seglar. Per la qual raho los dits sindichs se son enparats del palays et de la vila es garden .. . Car lo rey Luis, segons se conte en les dites letres, sesforsa de enseyorir sen ab totes les vies, que pot, he par, que lo dit rey Luis te Vllll be M de rocins a sou, he es entrels altres en son servir e sou lo senyor Darpayo . . . Lemperador devia partir de jorn en jorn de Costança per anai a Liho sus lo Roses ho a Troys en Chanpaya per veure se ab lo duch de Giana, fil del rey de França he altres senyos he del consel de França sobre los fets dela sglesia he que eren ans de sa partida en acort, que el sen viaga a Narbona e lo rey Darago a Perpeya . . . En Perpeya . . . XIIII de Juny de CCCCXV. (123) B. de Monticulo an Bischof (Georg) von Trient: Unberechtigte Klagen der Italiener über Unfreiheit des Konzils, über den Krieg nach Johanns Flucht und über ihre (angebliche) Zu- rücksetzung. Konstanz 1415 Juni 4. Breslau, Universitätsbibliothek Theol. I. F. 312 f. 84. Domino episcopo Tridentino. 1) Durch die geplante Heirat mit Johanna von Neapel. 2) L. von Anjou. 1) Die Nachricht war aher wahr. Johanna heiratete den Grafen Karl.
Strana 275
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 275 Turbarunt me persepe, prestantissime presul, nonnullorum meo quidem iudicio levissimorum hominum iniuste ac sacrilege voces huic sacratissime synodo detrahentes turbatumque in inti- mam cogitacionem traxerunt, iureve an iniuria dicentes: civitatem Constanciensem liberan non fuisse, guerram post domini Johannis XXIII. fugam motam perniciosam et Ytaliam indignis oblocucioni- bus lacessitam. Et quamquam assercio hec Italicorum, ut fertur maxime fuerit, quid ego tamen, qui Italus sum, in contrarium senciam, iudicii tui equitateim, queso, adhibe et an convenienter respondeam, iudica. Primum enim, si eius libertatis, quam isti vellent, copia hic adfuisset, iam neque concilii umbra neque spes unionis esset. Nam qua alia causa locus hic tam longe a terris ecclesie electus est, nisi ut tute omnibus pro mundi pace loqui fas esset, eciam in pontifices ipsos nec plus rei quam actores liberi essent nec sine summi in terris iudicis, qui est generale concilium, iudicio abire liceret. Si quid cuipiam debeo, si quid in quemquam com- misi, an ea libertate in iudicium veniam, ut neque prestem, quod debeo, neque de reatu plectar etc. O felices latrones, si hec libertas apud omnes iudices esset. Hic tamen tanta fuit libertas, ut nonnullis et illustribus viris partim clam, partim publice abire fas fuerat; quod nequaquam convenit. Nam nisi sacratissimus princeps divus Sigismundus Romanorum atque Ungarie rex spiritu sancto repletus sua mira providencia tam diris machinacionibus occurrisset, hec sanctissima synodus imperfecto opere dissoluta et expectacio fidelium unitatem ecclesie sperancium cassa esset. An vero non satis amplam libertatem habuerunt isti sceleratissimi detractores, qui et in hanc sanctam synodum et in eundem sacratissimum principem impune mendaciter sacrilega ora sol- verunt? Hanc igitur civitatem liberrimam esse unitatem ecclesie volentibus palam est. Quod vero dissolucionem concilii machi- nantibus iniquum propositum perficiendi facultas non fuit, agende sunt Deo gracie et optimo sapientissimo regi. Qui, ut ad secundum, quod illi obiciunt, veniam, guerram movit, non que ullam perniciem induxerit, sed que concilii disso- lucionem prohibuerit, potentissimum ducem fallacibus seductum blandiciis sine ulla strage ad veri cognicionem et pontificem per- fugum aliosque fugaces ad iudicium synodi sacri redegerit. Quos hic tumultus sensimus? Quam famem perpessi sumus? Quid igitur de guerra queruntur, qui audent hec tam manifeste mentiri? 18*
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 275 Turbarunt me persepe, prestantissime presul, nonnullorum meo quidem iudicio levissimorum hominum iniuste ac sacrilege voces huic sacratissime synodo detrahentes turbatumque in inti- mam cogitacionem traxerunt, iureve an iniuria dicentes: civitatem Constanciensem liberan non fuisse, guerram post domini Johannis XXIII. fugam motam perniciosam et Ytaliam indignis oblocucioni- bus lacessitam. Et quamquam assercio hec Italicorum, ut fertur maxime fuerit, quid ego tamen, qui Italus sum, in contrarium senciam, iudicii tui equitateim, queso, adhibe et an convenienter respondeam, iudica. Primum enim, si eius libertatis, quam isti vellent, copia hic adfuisset, iam neque concilii umbra neque spes unionis esset. Nam qua alia causa locus hic tam longe a terris ecclesie electus est, nisi ut tute omnibus pro mundi pace loqui fas esset, eciam in pontifices ipsos nec plus rei quam actores liberi essent nec sine summi in terris iudicis, qui est generale concilium, iudicio abire liceret. Si quid cuipiam debeo, si quid in quemquam com- misi, an ea libertate in iudicium veniam, ut neque prestem, quod debeo, neque de reatu plectar etc. O felices latrones, si hec libertas apud omnes iudices esset. Hic tamen tanta fuit libertas, ut nonnullis et illustribus viris partim clam, partim publice abire fas fuerat; quod nequaquam convenit. Nam nisi sacratissimus princeps divus Sigismundus Romanorum atque Ungarie rex spiritu sancto repletus sua mira providencia tam diris machinacionibus occurrisset, hec sanctissima synodus imperfecto opere dissoluta et expectacio fidelium unitatem ecclesie sperancium cassa esset. An vero non satis amplam libertatem habuerunt isti sceleratissimi detractores, qui et in hanc sanctam synodum et in eundem sacratissimum principem impune mendaciter sacrilega ora sol- verunt? Hanc igitur civitatem liberrimam esse unitatem ecclesie volentibus palam est. Quod vero dissolucionem concilii machi- nantibus iniquum propositum perficiendi facultas non fuit, agende sunt Deo gracie et optimo sapientissimo regi. Qui, ut ad secundum, quod illi obiciunt, veniam, guerram movit, non que ullam perniciem induxerit, sed que concilii disso- lucionem prohibuerit, potentissimum ducem fallacibus seductum blandiciis sine ulla strage ad veri cognicionem et pontificem per- fugum aliosque fugaces ad iudicium synodi sacri redegerit. Quos hic tumultus sensimus? Quam famem perpessi sumus? Quid igitur de guerra queruntur, qui audent hec tam manifeste mentiri? 18*
Strana 276
276 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Si eos fateri verum ipsa pertinax iniquitas pateretur, profecto supplices dicerent, se nusquain quam Constancie tuciores fuisse. Veh“) populo christiano, si tales, qui ista finxerunt, locum nacti fuissent eorum voluntati accomodatum, in quo et scisma continuare potuissent et rapinas et scelera consueta patrare. Queruntur tercio Italiam contumeliis lesam. Ad refellendum facilis racio erit, si prius [de] triplici omninin genere, qui Romanam sequuntur curiam, dixero. Sunt enim nonnulli, quos aut amplificande aut adipiscende dignitatis ambicio inquietat; sunt, qui assueti sceleribus et rapinis vitam pulcherrimam pote- rant colligere undique, eciai per iniuriam, et archas implere; sunt, quibus adeo exiguum cun virtute commercium est, ut vere- antur, ne pacis tempore repellantur indigni. Hos omnes, primos et secundos et tercios, sollicitudo quedam huc atque illuc versat. Primos illos ob eorum demerita aut ab adepta dignitate deposi- cionis timor aut adipiscende desperacio stimulat. Secundi penas et consuetos mores continuare non posse verentur. Tercios pro- pria ignavia desperare cogit. Hii igitur talia in hoc sacro concilio et dixerunt et operati sunt, ut infamiam non solum ipsis ob meritum, sed insuper patrie indigne pepererint nec recognoscentes peccatum carenciam libertatis, guerre molestiam et Italie indignam querantur infamiam. Non vident ceci ipsos Ytaliam comma- culasse. Si enim via regia et verbis et operibus ad unitatem lacere sancte matris ecclesie processissent, ipsi in precio essent et omnium regionum optimam atque pulcherrimam Italiam ad celum extulissent. Quod cum non fecerint, sibi ipsis hanc patrie infamiam imputent, non aliis gentibus. Si Ytalia uno ore loqui posset, profecto hec eius oracio esset: Quid me sceleratissimi filii vestris maculatis flagiciis. Quid me maiorum virtutibus ad celum et orbis terrarum constitutam reginam vestrorum viciorum sordido pondere in profundum detruditis etc. Tu, dummodo post galerum cardineum preciosissimam indigno vertice gestes mitram et pro Deo in terris colaris, de mundi pace non cogitas. Tu, ut rubrum pileum sumas nigro deposito et te tanto fastio exornes, ut vix hominein te cognoscas, scisma nutrire niteris, tu, ut te voluptatibus satures et tuos pecunia repleas, pro episcopatu, non pro orbis quiete laboras. Tu iusticiam atque iniusticiam vendis. Tu ita scribis, ut extorqueas, et utinaimn scriberes et litteris silla- bas et sillabis nomina scires conficere et oracionem nosses con- a) Ha vel.
276 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Si eos fateri verum ipsa pertinax iniquitas pateretur, profecto supplices dicerent, se nusquain quam Constancie tuciores fuisse. Veh“) populo christiano, si tales, qui ista finxerunt, locum nacti fuissent eorum voluntati accomodatum, in quo et scisma continuare potuissent et rapinas et scelera consueta patrare. Queruntur tercio Italiam contumeliis lesam. Ad refellendum facilis racio erit, si prius [de] triplici omninin genere, qui Romanam sequuntur curiam, dixero. Sunt enim nonnulli, quos aut amplificande aut adipiscende dignitatis ambicio inquietat; sunt, qui assueti sceleribus et rapinis vitam pulcherrimam pote- rant colligere undique, eciai per iniuriam, et archas implere; sunt, quibus adeo exiguum cun virtute commercium est, ut vere- antur, ne pacis tempore repellantur indigni. Hos omnes, primos et secundos et tercios, sollicitudo quedam huc atque illuc versat. Primos illos ob eorum demerita aut ab adepta dignitate deposi- cionis timor aut adipiscende desperacio stimulat. Secundi penas et consuetos mores continuare non posse verentur. Tercios pro- pria ignavia desperare cogit. Hii igitur talia in hoc sacro concilio et dixerunt et operati sunt, ut infamiam non solum ipsis ob meritum, sed insuper patrie indigne pepererint nec recognoscentes peccatum carenciam libertatis, guerre molestiam et Italie indignam querantur infamiam. Non vident ceci ipsos Ytaliam comma- culasse. Si enim via regia et verbis et operibus ad unitatem lacere sancte matris ecclesie processissent, ipsi in precio essent et omnium regionum optimam atque pulcherrimam Italiam ad celum extulissent. Quod cum non fecerint, sibi ipsis hanc patrie infamiam imputent, non aliis gentibus. Si Ytalia uno ore loqui posset, profecto hec eius oracio esset: Quid me sceleratissimi filii vestris maculatis flagiciis. Quid me maiorum virtutibus ad celum et orbis terrarum constitutam reginam vestrorum viciorum sordido pondere in profundum detruditis etc. Tu, dummodo post galerum cardineum preciosissimam indigno vertice gestes mitram et pro Deo in terris colaris, de mundi pace non cogitas. Tu, ut rubrum pileum sumas nigro deposito et te tanto fastio exornes, ut vix hominein te cognoscas, scisma nutrire niteris, tu, ut te voluptatibus satures et tuos pecunia repleas, pro episcopatu, non pro orbis quiete laboras. Tu iusticiam atque iniusticiam vendis. Tu ita scribis, ut extorqueas, et utinaimn scriberes et litteris silla- bas et sillabis nomina scires conficere et oracionem nosses con- a) Ha vel.
Strana 277
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 277 gruam atque perfectaim! Depone stilum, iunge boves et aratrum. Vos me perfecistis infamem. De vobis queror, non de aliis genti- bus. Ille vestros amores, non me dampnaverant. Desinite igi- tur me tutari et noscite tempus insticie, quo ex meritis premia referetis etc. Hec tibi, pater reverendissime, precipue scribere cogitavi, ut tu. qui inter patres et virtutibus fulges et pro onmini pace indesinenter laboras. meam optimam voluntatem erga ecclesie unionem et indignacionem iustissimam adversus scisnaticos istos noscas et, si quid in premissis erratum est, corrigas. Constancie II. nonas 2) Junii MCCCCXV. Vestre paternitatis servitor B. de Monticulo. (124) Erklärung Venedigs in Florenz über die (angeblichen) Machen- schaften Sigismunds in Koustanz und Aufforderung zu einer Liga gegen den König. 1415 Juni 11. Venedig. Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 54. . . . Multum de tempore in tempus stetimus vigiles et attenti ad videndim, quem finem haberent facta concilii, . . . et per ea. que de tempore in tempus sensimus, negocia dicti concilii a principio usque in presentemn diem successerunt secundum volun- tatem et intencionem regis Romanorum et Hungarie, qui secun- dum informaciones nobis datas et quas continue sensimus per personaimn fidedignam, nichil aliud in dicto concilio solicitavit, nisi illud. quod posset in preiudicium et damnum ac turbacionem pacifici status Italie redundarſe], . . . quia nonquaimn permisit car- dinales in dicto concilio sequi facta dicti concilii secundum cano- nicas constituciones et prout per tempora elapsa consueverunt facere, yno vituperando r. d. . . . cardinales et totam Italican nacionem et similiter omnes Italicos, dicendo non semel, sed pluries publice omnes ltalicos esse proditores et feces omnium aliarum nacionum et Yberniau, que estb) ita parva provincia, esse melior ein Italia, reduxit dictum coucilium violenter ad privandinn d. papam Johannem, de quo inmense doluimus et dolemus tum respectu persone d. d. pape tum respectu pacifici status ltalie. Nam se- cundum ea, que veridice sensimus, dictus rex parat et solicitat habere Bononiam in manibus suis per omnes modos possibiles, quod, quantum periculosum sit toti ltalie, sue magnificencie . . . a) Hs 11. idus no. b) Que est wiederholt.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 277 gruam atque perfectaim! Depone stilum, iunge boves et aratrum. Vos me perfecistis infamem. De vobis queror, non de aliis genti- bus. Ille vestros amores, non me dampnaverant. Desinite igi- tur me tutari et noscite tempus insticie, quo ex meritis premia referetis etc. Hec tibi, pater reverendissime, precipue scribere cogitavi, ut tu. qui inter patres et virtutibus fulges et pro onmini pace indesinenter laboras. meam optimam voluntatem erga ecclesie unionem et indignacionem iustissimam adversus scisnaticos istos noscas et, si quid in premissis erratum est, corrigas. Constancie II. nonas 2) Junii MCCCCXV. Vestre paternitatis servitor B. de Monticulo. (124) Erklärung Venedigs in Florenz über die (angeblichen) Machen- schaften Sigismunds in Koustanz und Aufforderung zu einer Liga gegen den König. 1415 Juni 11. Venedig. Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 54. . . . Multum de tempore in tempus stetimus vigiles et attenti ad videndim, quem finem haberent facta concilii, . . . et per ea. que de tempore in tempus sensimus, negocia dicti concilii a principio usque in presentemn diem successerunt secundum volun- tatem et intencionem regis Romanorum et Hungarie, qui secun- dum informaciones nobis datas et quas continue sensimus per personaimn fidedignam, nichil aliud in dicto concilio solicitavit, nisi illud. quod posset in preiudicium et damnum ac turbacionem pacifici status Italie redundarſe], . . . quia nonquaimn permisit car- dinales in dicto concilio sequi facta dicti concilii secundum cano- nicas constituciones et prout per tempora elapsa consueverunt facere, yno vituperando r. d. . . . cardinales et totam Italican nacionem et similiter omnes Italicos, dicendo non semel, sed pluries publice omnes ltalicos esse proditores et feces omnium aliarum nacionum et Yberniau, que estb) ita parva provincia, esse melior ein Italia, reduxit dictum coucilium violenter ad privandinn d. papam Johannem, de quo inmense doluimus et dolemus tum respectu persone d. d. pape tum respectu pacifici status ltalie. Nam se- cundum ea, que veridice sensimus, dictus rex parat et solicitat habere Bononiam in manibus suis per omnes modos possibiles, quod, quantum periculosum sit toti ltalie, sue magnificencie . . . a) Hs 11. idus no. b) Que est wiederholt.
Strana 278
278 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. satis clare considerare possunt. Et quia iam diu cognovimus malam et pessimam intencionem dicti regis, ... comprehendimns manifeste sue magnifice comunitati et nobis et omnibus aliis comunitatibus et dominiis Italie necessarium fore provisionem facere ad deffensionem statuum suorum et tocius Italie ... Videtur nostro dominio considerata potencia sua et nostra, ... quod sua magnifica comunitas et nostrum dominium faciant unionem et ligam . . . contra dictum regem Romanorum et illorum, qui secum essent et venirent ad damnum Italie . . . Gesandtschaft Estes (f. 52); Versprechen der Hülfe für Bologna 6. Juni (ƒ. 53€); der Gouverneur hat um 200 Ballestarii gebeten. Mitteilung eines Kon- stanzer Briefes super factis ducis Mediolani an ihre Gesandten in Florenz Marinus Karavello und Franciscus Foscari (f. 61). Dem Herzog v. Mailand schreiben sie am 19. Juli (f. 60 v) in grobem Tone wegen der Nichtsendung des Ligasalzes; sie wüßten, er habe eine verbotene concordia mit Sigismund, dessen Gesandte in Mailand seien; könne er ihnen das Gegenteil beweisen, so sei es gut. Vgl. weiter Forschungen u. Quellen S. 317 f. (125) Beratungen in Florenz: Stellung zur Liga, zu Sigismund, zum Konzil, Eintreten für Befreiung des Papstes; Gesandtschaft nach Frankreich; Johanna von Neapel. 1415 Juli 6—13; August 24; Oktober 1. Florenz, Staatsarchiv, Consulte et pratiche 6 f. 49 r. 53, 54v, 63°. . . . Filippus de Corsinis dixit et consuluit ... Procedendum non est, ut petunt [Veneti], quod cum eis vadamus ad requirendum aliquos de liga contra imperatorem. Nam nobis benivolus est et contra nos nil egit. Panlus Francisci Biliotti . . . De postulatis per oratorem Romanorum et gubernatoris Bononiensis nil fiat. Et gueram non debemus timere . . . Et vera videt, que per aliquos scripta fuerint de Constancia, quod nos eligendo pape credulitatem non prestare- mus; quod fieri non debet . . . Et Venetorum mores seqni debe- mus . . . in facto Gregorii, quia deliberata per concilium sequi voluerunt per eum et ipsorum civis erat. Dominus Filippus de Corsinis dixit et consuluit, quod non debemus nos ligare, set super nos stare, dum tempus est. Ex- traneum est nil agere pro liberacione pape Johannis: nam licet modos extraneos haberet, benevolus erat comunis et in arrestacione Pisarum et pro defensione nostra in guera. Et nedum pro papa, set pro amico . . . Non per litteras hoc querendum est, commit- tatur alicui civi nostro in Francia existenti cum litteris creden- cialibus, ut intellecta disposicione regis procuraret liberacionemn
278 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. satis clare considerare possunt. Et quia iam diu cognovimus malam et pessimam intencionem dicti regis, ... comprehendimns manifeste sue magnifice comunitati et nobis et omnibus aliis comunitatibus et dominiis Italie necessarium fore provisionem facere ad deffensionem statuum suorum et tocius Italie ... Videtur nostro dominio considerata potencia sua et nostra, ... quod sua magnifica comunitas et nostrum dominium faciant unionem et ligam . . . contra dictum regem Romanorum et illorum, qui secum essent et venirent ad damnum Italie . . . Gesandtschaft Estes (f. 52); Versprechen der Hülfe für Bologna 6. Juni (ƒ. 53€); der Gouverneur hat um 200 Ballestarii gebeten. Mitteilung eines Kon- stanzer Briefes super factis ducis Mediolani an ihre Gesandten in Florenz Marinus Karavello und Franciscus Foscari (f. 61). Dem Herzog v. Mailand schreiben sie am 19. Juli (f. 60 v) in grobem Tone wegen der Nichtsendung des Ligasalzes; sie wüßten, er habe eine verbotene concordia mit Sigismund, dessen Gesandte in Mailand seien; könne er ihnen das Gegenteil beweisen, so sei es gut. Vgl. weiter Forschungen u. Quellen S. 317 f. (125) Beratungen in Florenz: Stellung zur Liga, zu Sigismund, zum Konzil, Eintreten für Befreiung des Papstes; Gesandtschaft nach Frankreich; Johanna von Neapel. 1415 Juli 6—13; August 24; Oktober 1. Florenz, Staatsarchiv, Consulte et pratiche 6 f. 49 r. 53, 54v, 63°. . . . Filippus de Corsinis dixit et consuluit ... Procedendum non est, ut petunt [Veneti], quod cum eis vadamus ad requirendum aliquos de liga contra imperatorem. Nam nobis benivolus est et contra nos nil egit. Panlus Francisci Biliotti . . . De postulatis per oratorem Romanorum et gubernatoris Bononiensis nil fiat. Et gueram non debemus timere . . . Et vera videt, que per aliquos scripta fuerint de Constancia, quod nos eligendo pape credulitatem non prestare- mus; quod fieri non debet . . . Et Venetorum mores seqni debe- mus . . . in facto Gregorii, quia deliberata per concilium sequi voluerunt per eum et ipsorum civis erat. Dominus Filippus de Corsinis dixit et consuluit, quod non debemus nos ligare, set super nos stare, dum tempus est. Ex- traneum est nil agere pro liberacione pape Johannis: nam licet modos extraneos haberet, benevolus erat comunis et in arrestacione Pisarum et pro defensione nostra in guera. Et nedum pro papa, set pro amico . . . Non per litteras hoc querendum est, commit- tatur alicui civi nostro in Francia existenti cum litteris creden- cialibus, ut intellecta disposicione regis procuraret liberacionemn
Strana 279
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 279 d. pape, pro qua eciam dictus rex noviter transmisit ad impera- torem episcopum .. .1) Regina2) requiratur, ne ad facta Rome intendat, cum ad eam non pertinet et sui maiores idem numquain consueverunt, nisi eius germanus . . . Guidettus Jacobi Guidetti dixit et consuluit, quod super peti- cionibus oratoris Bononiensis bonum esset eum 3) conservare, si possibile foret, cum contra voluntaten omnium amicorum suorum id evenit sibi et solus causa fuit. Et procurare suam libertatem aliud non esset, nisi contra concilium agere. Et rex Francie per se scit agere; volet sine nostra intercessione. Et hortetur gubernator ad conservacionem civitatis pro futuro summo ponti- fice . . . Non requiratur regina, quod se de Roma non intermittat. nam de ea timere non debemus, cum femina sit; set rogetur, ut fortilicias Romanis restituat et per hoc apparebit, quod non con- tentamur, quod Roiuam occupet . . . Antonius de Alexandris . . . optaret enixe, ut per operaciones nostras liberari posset papa . . . Ab eo utilia pro nostra republica habuimus; et recitare facile foret, quia recencia sunt. Sed quoniam nil prodesset operacio nostra, ad presens standum est, donec aliud apparebit et factis negociis concilii tunc pro sua liberacione laborandum esset . . . Scribendo regi Francorum, non aliis, demonstraretur, quod gesta per conciliu danmaremus. Averardus Francisci de Medicis . . . partis Guelfe consuluit, quod ita generalissime respondendum est gubernatori Bononiensi, maxime quia, si vellemus regein Francorum requirere pro libera- cione d. pape, nobis ad presumpcionem adscribi posset, quia non sumus talis pars cristianorum, quod hoc agere haberemus. Et rex per se egit. Et forte contra eum memoretur, quid per nos ageretur. Hortetur tamen, quod tempore debito omnia fient pro salute d. pape . . . Die vigesimo quarto m. Augusti. Laurencius Antonii de Ridolfis . . . dixit et consuluit, quod in responsione fienda d. regi Romanorum ipsum extollamus, laude- mus et commendemus de ipsius sancta et optima disposicione et intencione circa unionem ecclesie Dei, quai nos equaliter et ultra 1) Tarren, im Text; ich weiß den Namen nicht zu deuten. Die Tatsache selbst ist nicht bekannt. 2) Johanna von Neapel. *) Johann XXIII.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 279 d. pape, pro qua eciam dictus rex noviter transmisit ad impera- torem episcopum .. .1) Regina2) requiratur, ne ad facta Rome intendat, cum ad eam non pertinet et sui maiores idem numquain consueverunt, nisi eius germanus . . . Guidettus Jacobi Guidetti dixit et consuluit, quod super peti- cionibus oratoris Bononiensis bonum esset eum 3) conservare, si possibile foret, cum contra voluntaten omnium amicorum suorum id evenit sibi et solus causa fuit. Et procurare suam libertatem aliud non esset, nisi contra concilium agere. Et rex Francie per se scit agere; volet sine nostra intercessione. Et hortetur gubernator ad conservacionem civitatis pro futuro summo ponti- fice . . . Non requiratur regina, quod se de Roma non intermittat. nam de ea timere non debemus, cum femina sit; set rogetur, ut fortilicias Romanis restituat et per hoc apparebit, quod non con- tentamur, quod Roiuam occupet . . . Antonius de Alexandris . . . optaret enixe, ut per operaciones nostras liberari posset papa . . . Ab eo utilia pro nostra republica habuimus; et recitare facile foret, quia recencia sunt. Sed quoniam nil prodesset operacio nostra, ad presens standum est, donec aliud apparebit et factis negociis concilii tunc pro sua liberacione laborandum esset . . . Scribendo regi Francorum, non aliis, demonstraretur, quod gesta per conciliu danmaremus. Averardus Francisci de Medicis . . . partis Guelfe consuluit, quod ita generalissime respondendum est gubernatori Bononiensi, maxime quia, si vellemus regein Francorum requirere pro libera- cione d. pape, nobis ad presumpcionem adscribi posset, quia non sumus talis pars cristianorum, quod hoc agere haberemus. Et rex per se egit. Et forte contra eum memoretur, quid per nos ageretur. Hortetur tamen, quod tempore debito omnia fient pro salute d. pape . . . Die vigesimo quarto m. Augusti. Laurencius Antonii de Ridolfis . . . dixit et consuluit, quod in responsione fienda d. regi Romanorum ipsum extollamus, laude- mus et commendemus de ipsius sancta et optima disposicione et intencione circa unionem ecclesie Dei, quai nos equaliter et ultra 1) Tarren, im Text; ich weiß den Namen nicht zu deuten. Die Tatsache selbst ist nicht bekannt. 2) Johanna von Neapel. *) Johann XXIII.
Strana 280
280 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ceteros christicolas exoptamus, quoniam semper fuimus status ecclesie unionis . . . ardentissimi zelatores et sic in presencia et in futurum dispositi reperiemur ... Circa alia per eum scripta, quoniam nunc ad partes Provincie, ut scribit, accedit, post ipsius reditum ad partes Constancie taliter providebimus, quod in divino conspectu et sue maiestatis merito commendari poterimus. Simon 1) Bernardi de Quaraca pro officio Gonfalonerii dixit et consuluit, quod auditis et expositis per oratores concilii domini eos honorent, ut ipsis videbitur. (126) B. Franziskus (von Narbonne), Vikar in Avignon, an den Stempelschneider Bartholomäus Vincencii: Befehl, jeweils auf Aufforderung des Münzmeisters für Avignon und Venaissin die stalt der Stempel mit Namen und Wappen des abgesetzten Johann XXIII. neueingeführten Münzstempel mit dem Wappen der Römischen Kirche herzustelten. Avignon 1415 Juli 18. Rom, Vat. Arch., Reg. Aven. Ben. XIII. Nr. 68 f. 119. Franciscus etc. vicarius etc. nobili viro Bartholomeo Vincencii civi Auraycensi cugnorum monetarum papalium, que in civitate Avinionensi et comitatu Venayssini predictis cuduntur, talliatori fideli salutem in Domino. Attendentes Johannem papam XXIII. fuisse noviter per sacrum generale universalis ecclesie concilium, quod in Constancia celebratur, a papatu huiusmodi sentencialiter privatum et per consequens cugnis monetarum huiusmodi, que sub nomine et armis eiusdem d. Johannis in eademn civitate no- vissime cudebantur, de cetero utendum non esse, propter quod alios cugnos novos cum et sub armis Romane ecclesie predicte, videlicet cum thiara et clavibus fieri et cum eis novas monetas auri et argenti de liga, pondere et valore aliarum monetarum, que sub nomine et armis eiusdem d. Johannis novissime, ut pre- fertur, cudebantur, de cetero, donec de unico et vero Romano pontifice prefate ecclesie Romane provisum fuerit, in dicta civi- tate fieri et cudi ordinaverimus, eapropter fidelitati vestre tenore presencium precipimus et mandamus, quatenus cugnos novos huiusmodi per nos, ut premittitur, fieri ordinatos tociens, quociens per magistrum dictarum monetarum requisitus fueritis, faciatis et talietis ac illos postmodum custodibus monetarum huiusmodi et nulli alteri satisfacto vobis prius per eundem magistrum de vestro labore fideliter assignare curetis. 1) 1. Oktober (f. 66).
280 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. ceteros christicolas exoptamus, quoniam semper fuimus status ecclesie unionis . . . ardentissimi zelatores et sic in presencia et in futurum dispositi reperiemur ... Circa alia per eum scripta, quoniam nunc ad partes Provincie, ut scribit, accedit, post ipsius reditum ad partes Constancie taliter providebimus, quod in divino conspectu et sue maiestatis merito commendari poterimus. Simon 1) Bernardi de Quaraca pro officio Gonfalonerii dixit et consuluit, quod auditis et expositis per oratores concilii domini eos honorent, ut ipsis videbitur. (126) B. Franziskus (von Narbonne), Vikar in Avignon, an den Stempelschneider Bartholomäus Vincencii: Befehl, jeweils auf Aufforderung des Münzmeisters für Avignon und Venaissin die stalt der Stempel mit Namen und Wappen des abgesetzten Johann XXIII. neueingeführten Münzstempel mit dem Wappen der Römischen Kirche herzustelten. Avignon 1415 Juli 18. Rom, Vat. Arch., Reg. Aven. Ben. XIII. Nr. 68 f. 119. Franciscus etc. vicarius etc. nobili viro Bartholomeo Vincencii civi Auraycensi cugnorum monetarum papalium, que in civitate Avinionensi et comitatu Venayssini predictis cuduntur, talliatori fideli salutem in Domino. Attendentes Johannem papam XXIII. fuisse noviter per sacrum generale universalis ecclesie concilium, quod in Constancia celebratur, a papatu huiusmodi sentencialiter privatum et per consequens cugnis monetarum huiusmodi, que sub nomine et armis eiusdem d. Johannis in eademn civitate no- vissime cudebantur, de cetero utendum non esse, propter quod alios cugnos novos cum et sub armis Romane ecclesie predicte, videlicet cum thiara et clavibus fieri et cum eis novas monetas auri et argenti de liga, pondere et valore aliarum monetarum, que sub nomine et armis eiusdem d. Johannis novissime, ut pre- fertur, cudebantur, de cetero, donec de unico et vero Romano pontifice prefate ecclesie Romane provisum fuerit, in dicta civi- tate fieri et cudi ordinaverimus, eapropter fidelitati vestre tenore presencium precipimus et mandamus, quatenus cugnos novos huiusmodi per nos, ut premittitur, fieri ordinatos tociens, quociens per magistrum dictarum monetarum requisitus fueritis, faciatis et talietis ac illos postmodum custodibus monetarum huiusmodi et nulli alteri satisfacto vobis prius per eundem magistrum de vestro labore fideliter assignare curetis. 1) 1. Oktober (f. 66).
Strana 281
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 281 Datum Avinione sub sigillis nostre camerariatus officii in testimonium premissorum die XVIII. mensis Julii anno a nativi- tate Domini MCCCCXV indictione octava. (127) Synodus Constanciensis prioribus populi civitatis Tudertine: Sendung des Erzbischofs Bartholomäus von Mailand und des Propstes Johannes Usk von Fünfkirchen1) in der Sache der Einheit und Kirchenreform und der Beruhigung der Untertanen im Kirchenstaat. Konstanz 1415 August 21. Gedr. nach Or. Arch. Stor. It. ser. IV Bd. 4 S. 195 f. Vorher Vertrag des Fr. Orsini und des Kardinals Jacopo Jsolani mit Tartaglia di Lavello über Todi 1415 September 1. (128) König Wladislaus von Polen ans Konzil: Empfehlung des Dominikaners Theodor aus Konstantinopel, der über die Be- kehrung der Ruthenen berichten wird. Cortzin 1415 August 29. Wolfenbüttel, Bibliothek, Cod. Helmst. 279 f. 311. Littera missa per regem Polonie concilio Constanciensi super reductione Grecorum. Sacrosancte Constanciensi synodo ... Wladislaus Dei gracia rex Polonie Lituanieque princeps supremus et heres Russie etc. . . . Quoniam, reverendissimi patres, nullum opus censemus accepcius fore altissimo Jesu, quam laboribus indefessis menteque pura suam catholicam fidem prosequi, ... quapropter ... exhortamur et depre- camur, ut in nostre fidei catholice augmentum possimus operibus exequi, quod mente sitibunda2) ... Presencium enim lator, dominus frater Theodorus Constantinopolitanus vicarius generalis societatis ordinis generalis Predicatorum, vir catholicus et devotus, prout sua opera manifeste ostendunt, peritus in Greco, Tartarico ydeomatibus et Latino, ex litteris multorum principum christiane fidei nobis multipliciter commendatus, Christi caritate et doctrina repletus. transtulit se ad nostram presenciam ... supplicando cum lacrimis, ... ut pro eo intercederemus apud vestras devociones, .. . ut possit vestris favoribus adimplere, que in animo suo sedent pro ampli- anda fide catholica piissimi humani generis redemptoris. Nempe, ut vestris paternitatibus notum est, habemus in regno nostro ad- huc aliquos Ruthenos subditos nostros, quibus nondum divina lux defulsit; ut dimisso errore venirent ad callem veritatis 1) Druck Rumque ecclesie statt Quinqueecclesiensis. 2) Schluß fehlt.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 281 Datum Avinione sub sigillis nostre camerariatus officii in testimonium premissorum die XVIII. mensis Julii anno a nativi- tate Domini MCCCCXV indictione octava. (127) Synodus Constanciensis prioribus populi civitatis Tudertine: Sendung des Erzbischofs Bartholomäus von Mailand und des Propstes Johannes Usk von Fünfkirchen1) in der Sache der Einheit und Kirchenreform und der Beruhigung der Untertanen im Kirchenstaat. Konstanz 1415 August 21. Gedr. nach Or. Arch. Stor. It. ser. IV Bd. 4 S. 195 f. Vorher Vertrag des Fr. Orsini und des Kardinals Jacopo Jsolani mit Tartaglia di Lavello über Todi 1415 September 1. (128) König Wladislaus von Polen ans Konzil: Empfehlung des Dominikaners Theodor aus Konstantinopel, der über die Be- kehrung der Ruthenen berichten wird. Cortzin 1415 August 29. Wolfenbüttel, Bibliothek, Cod. Helmst. 279 f. 311. Littera missa per regem Polonie concilio Constanciensi super reductione Grecorum. Sacrosancte Constanciensi synodo ... Wladislaus Dei gracia rex Polonie Lituanieque princeps supremus et heres Russie etc. . . . Quoniam, reverendissimi patres, nullum opus censemus accepcius fore altissimo Jesu, quam laboribus indefessis menteque pura suam catholicam fidem prosequi, ... quapropter ... exhortamur et depre- camur, ut in nostre fidei catholice augmentum possimus operibus exequi, quod mente sitibunda2) ... Presencium enim lator, dominus frater Theodorus Constantinopolitanus vicarius generalis societatis ordinis generalis Predicatorum, vir catholicus et devotus, prout sua opera manifeste ostendunt, peritus in Greco, Tartarico ydeomatibus et Latino, ex litteris multorum principum christiane fidei nobis multipliciter commendatus, Christi caritate et doctrina repletus. transtulit se ad nostram presenciam ... supplicando cum lacrimis, ... ut pro eo intercederemus apud vestras devociones, .. . ut possit vestris favoribus adimplere, que in animo suo sedent pro ampli- anda fide catholica piissimi humani generis redemptoris. Nempe, ut vestris paternitatibus notum est, habemus in regno nostro ad- huc aliquos Ruthenos subditos nostros, quibus nondum divina lux defulsit; ut dimisso errore venirent ad callem veritatis 1) Druck Rumque ecclesie statt Quinqueecclesiensis. 2) Schluß fehlt.
Strana 282
282 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. immense, . . . velitis . . dominum fratrem Theodorum . . habere . . . recommissum ... Datum in Nova civitate Cortzin feria quinta post festum beati Bartholomei apostoli MCCCCXV. Ad relacionem d. A[lberti] episcopi Cracoviensis regni Polonie cancellarii. (129) Antwort Venedigs an die Konzilsgesandten: Ratifikation der Konzilsbeschlüsse soll beraten werden; venezianischen Prälaten steht Konzilsbesuch frei; Ablehnung der Laiengesandtschaft; abweichende Antwort auf Aufforderung zur Aussöhnung mit dem König; Sigismunds Rundschreiben gegen Venedig wegen Unterstützung der Türken scharf abgelehnt. 1415 September 10. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 68. Cum ad presenciam nostri dominii comparuerint reverendi patres d. Antonius archiepiscopus Ragusiensis, d. Beltrandus episco- pus sancti Florii, d. Nicolaus abbas monasterii s. Marie ord. s. Benedicti de Florencia et magister Johannes Stohes utriusque iuris doctor de Anglia, ambaxiatores concilii Constanciensis, et aliqua ex parte dicti concilii retulerint nostro dominio, quibus necessarium est dare responsionem: Vadit pars, quod . . . respondeatur in hac forma, quod . . . comprehendimus laudabilem disposicionem et intencionemn suarum paternitatum ... in narrando et exponendo ea, que maiores et predecessores nostri et nos eos immittantes fecerimus pro honore et augumento s. matris ecclesie, pro quibus omnibus suis pater- nitatibus dignas gracias persolventes dicimus, quod honorabiles personas suas vidimus et videmus alacriter et libenter... Et primo ad illam partei, per quam rogaverunt nostrum dominium, ut nobis placeat ratificare et approbare illud, quod fecit et faciet concilium predictum, per literas nostras concilio destinandas et per responsionem nostram suis paternitatibus dandam etc. respondemus, quod predecessores nostri et nos semper fuimus. sumus et esse intendimus veri et devotissimi filii s. matris ecclesie . . . et ob hoc deliberavimus videre conclusionem eorum que tractantur et qualiter alii reges, principes, domini et comuni- tates christianitatis facient et terminabunt et a parte nostra terminabimus et deliberabimus illud, quod cognoscemus fore se- cundum Deum, bonum et exaltacionem s. matris ecclesie et secundum honorem nostri dominii. De parte 110 — de non 9 — non sinceri 7.
282 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. immense, . . . velitis . . dominum fratrem Theodorum . . habere . . . recommissum ... Datum in Nova civitate Cortzin feria quinta post festum beati Bartholomei apostoli MCCCCXV. Ad relacionem d. A[lberti] episcopi Cracoviensis regni Polonie cancellarii. (129) Antwort Venedigs an die Konzilsgesandten: Ratifikation der Konzilsbeschlüsse soll beraten werden; venezianischen Prälaten steht Konzilsbesuch frei; Ablehnung der Laiengesandtschaft; abweichende Antwort auf Aufforderung zur Aussöhnung mit dem König; Sigismunds Rundschreiben gegen Venedig wegen Unterstützung der Türken scharf abgelehnt. 1415 September 10. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 68. Cum ad presenciam nostri dominii comparuerint reverendi patres d. Antonius archiepiscopus Ragusiensis, d. Beltrandus episco- pus sancti Florii, d. Nicolaus abbas monasterii s. Marie ord. s. Benedicti de Florencia et magister Johannes Stohes utriusque iuris doctor de Anglia, ambaxiatores concilii Constanciensis, et aliqua ex parte dicti concilii retulerint nostro dominio, quibus necessarium est dare responsionem: Vadit pars, quod . . . respondeatur in hac forma, quod . . . comprehendimus laudabilem disposicionem et intencionemn suarum paternitatum ... in narrando et exponendo ea, que maiores et predecessores nostri et nos eos immittantes fecerimus pro honore et augumento s. matris ecclesie, pro quibus omnibus suis pater- nitatibus dignas gracias persolventes dicimus, quod honorabiles personas suas vidimus et videmus alacriter et libenter... Et primo ad illam partei, per quam rogaverunt nostrum dominium, ut nobis placeat ratificare et approbare illud, quod fecit et faciet concilium predictum, per literas nostras concilio destinandas et per responsionem nostram suis paternitatibus dandam etc. respondemus, quod predecessores nostri et nos semper fuimus. sumus et esse intendimus veri et devotissimi filii s. matris ecclesie . . . et ob hoc deliberavimus videre conclusionem eorum que tractantur et qualiter alii reges, principes, domini et comuni- tates christianitatis facient et terminabunt et a parte nostra terminabimus et deliberabimus illud, quod cognoscemus fore se- cundum Deum, bonum et exaltacionem s. matris ecclesie et secundum honorem nostri dominii. De parte 110 — de non 9 — non sinceri 7.
Strana 283
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 283 Ad secundam partem,...uit nobis placeat providere, quod prelati terrarum et locorum nostrorum vadant etc., respondeius, quod ex parte nostra nulla prohibicio facta est, ... ymo in libertate omnium fuit et est secundum voluntates suas ; et non solum prelati, sed alii nostri salariati iverunt cum non parvo incomodo studii nostri Paduani . . . Non est necesse, ut aliud novum mandatum faci- amus. De parte 125 — de non 0 — non sinceri 1. Ad terciam partem, ... ut similiter nobis placeat nostros am- baxiatores mittere etc., respondemus, quod mores nostri dominii semper fuerunt et sunt in rebus ecclesiasticis nos non impedire, sed permittere illos, quibus talia spectant secundum canones et ecclesi- asticas constituciones . .. Et ad concilia, que per tempora fuerunt. nonquam consnevimus nostros ambaxiatores mittere . . . Non videtur nobis, quod sit necessarium nostros ambaxiatores secundum requisicionem suam mittere. De parte 125 — de non O — non sinceri 2.1) Super quinta parte, per quam notificaverunt nostro dominio ea, que d. rex dixerat super facto Turchorum, quibus asseruit per nos subsidium fuisse datum etc.: respondemus, quod sumus certissimi toti mundo notorium fore, ... quod ... semper fuimus et sumus omnium infidelium et potissime Teucrorum persecutores assidui et debeat . . . dux cum illis verbis, que sue serenitati videbuntur, sustinere honorem nostri dominii . . . Et postea subiungat, quod nostra dominacio senciens ea, que d. d. rex divulgat contra nostrum dominium super facto dictorum Turcho- rum et quod eciam scripserat per orbem, .. . multis regibus et principibus mundi literas nostras scripsimus super facto predicto, quarum copiam sumus parati suis paternitatibus ex- hibere . . . De parte 126 — de non O — non sinceri O. 1) Folgt Abs. betr. erbetene Friedensstiftung zwischen Republik und Sigis- mund. Antwort: Erinnerung an die vergeblichen Versöhnungsversuche. Will der König, so sind sie bereit. De parte 8. Zusatz: Sigismund sei nicht in Kon- stans; sei er nach der Rückkehr bereit, seien sie es auch. De parte 39. Andere: Verschiebung der Antwort bis Donnerstag. De parte 82 — de non 2 — non sinceri 4. Am 12. September: Antwort soll nach Rückkehr der Gesandten er- folgen. De parte 56—70. Zusatz: Nach Rückkehr des Königs seien sie bereit. 53—53. De non 10 — non sinceri 18—15. Am 13. Marz 1416 kehren der Bischof und Stokes zum Konzil zurück. Antwort auch jetzt ausweichend,
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 283 Ad secundam partem,...uit nobis placeat providere, quod prelati terrarum et locorum nostrorum vadant etc., respondeius, quod ex parte nostra nulla prohibicio facta est, ... ymo in libertate omnium fuit et est secundum voluntates suas ; et non solum prelati, sed alii nostri salariati iverunt cum non parvo incomodo studii nostri Paduani . . . Non est necesse, ut aliud novum mandatum faci- amus. De parte 125 — de non 0 — non sinceri 1. Ad terciam partem, ... ut similiter nobis placeat nostros am- baxiatores mittere etc., respondemus, quod mores nostri dominii semper fuerunt et sunt in rebus ecclesiasticis nos non impedire, sed permittere illos, quibus talia spectant secundum canones et ecclesi- asticas constituciones . .. Et ad concilia, que per tempora fuerunt. nonquam consnevimus nostros ambaxiatores mittere . . . Non videtur nobis, quod sit necessarium nostros ambaxiatores secundum requisicionem suam mittere. De parte 125 — de non O — non sinceri 2.1) Super quinta parte, per quam notificaverunt nostro dominio ea, que d. rex dixerat super facto Turchorum, quibus asseruit per nos subsidium fuisse datum etc.: respondemus, quod sumus certissimi toti mundo notorium fore, ... quod ... semper fuimus et sumus omnium infidelium et potissime Teucrorum persecutores assidui et debeat . . . dux cum illis verbis, que sue serenitati videbuntur, sustinere honorem nostri dominii . . . Et postea subiungat, quod nostra dominacio senciens ea, que d. d. rex divulgat contra nostrum dominium super facto dictorum Turcho- rum et quod eciam scripserat per orbem, .. . multis regibus et principibus mundi literas nostras scripsimus super facto predicto, quarum copiam sumus parati suis paternitatibus ex- hibere . . . De parte 126 — de non O — non sinceri O. 1) Folgt Abs. betr. erbetene Friedensstiftung zwischen Republik und Sigis- mund. Antwort: Erinnerung an die vergeblichen Versöhnungsversuche. Will der König, so sind sie bereit. De parte 8. Zusatz: Sigismund sei nicht in Kon- stans; sei er nach der Rückkehr bereit, seien sie es auch. De parte 39. Andere: Verschiebung der Antwort bis Donnerstag. De parte 82 — de non 2 — non sinceri 4. Am 12. September: Antwort soll nach Rückkehr der Gesandten er- folgen. De parte 56—70. Zusatz: Nach Rückkehr des Königs seien sie bereit. 53—53. De non 10 — non sinceri 18—15. Am 13. Marz 1416 kehren der Bischof und Stokes zum Konzil zurück. Antwort auch jetzt ausweichend,
Strana 284
284 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (6.) Aussöhnung mit dem Elekten von Aquileja1). Dicimus, quod dictus electus patriarcha ceterique compatriote bene facient velle ab inceptis desistere et . .. treuguas observare . . . De parte 125 — de non 2 — non sinceri O.2) (130) Das Konzil an Metz: Hat sich wegen der die französischen Konzilsgesandten überfallenden Räuber, die sich an Melz rächen, an die Herzöge von Burgund, Bar und Lothringen gewandt. Konstanz 1415 September 18. Wolfenbüttel. Cod. Helmst. 279 f. 310. 1) Ludwig von Teck. 2) Mitteilung der Beschlüsse an den Gouverneur von Bologna, den Mark- grafen von Este, Ugutio, Pandulf Malatesta u. a. (ƒ. 69). Das Schreiben gegen Sigis- mund vom 30. August ist teilweise in Forschungen und Quellen nach Cod. Helmst. 279 f. 311. und nach dem Register ƒ. 66 c vollständig gedruckt in Monumenta Slav. merid. XII 209 ff. Es ist an die Könige von Frankreich, Eng- land, Aragon, Herzog Ernst von Österreich, den Grafen von Savoyen, Pfalzgraf Ludwig, Erzbischof Franziskus von Narbonne als päpstlichen Kämmerer ge- richtet. Sie kennzeichnen gut ihre Verdienste und die Angriffsziele der Türken: Nonne quotannis propriis expensis armamus triremes, quibus Teucrorum audaciam a dominacione maris arcemus? sub umbra quarum maria illa tuto navigant cetere naciones? Sustinemus magnis sumptibus insulam Nigropontis in partibus Egeopelagi ceu castrum aut vallum quotidianis incursibus Teu- crorum, ex qua nostri incredibilem ipsorum multitudinem per tempora truci- darunt. Nam inter illos et nos eternum bellum maxima inequalitate crudes- cit. Illi avaricia impulsi et illecti prede dulcedine captivos precio vel restituunt vel venundant; a nostris illi sine ulla remissione mactantur . . . Ceu quedam contagiosa pestis et flam[m a vorans in queque vicina serpens ab Euxino pontico usque ad Adriaticum mare multa et maxima christia- norum regna delevit, eciam ni mature provideatur, ultra Italiam penetraret. Non enim Teucri Hungariam privato odio persequuntur, sed queque obstancia ordine quodam impugnant, ut semper ad ulteriora procedant tamquam gene- rales hostes universi nominis Christiani. Venedig will mit Hilfe der christ- lichen Mächte contribuere vires nostras maritimas ad subversionem, eradi- cacionem et destructionem status et nominis Teucrorum taliter, quod mundus noverit nos persolvisse debitum nostrum et implevisse christianorum officium. König Ferdinand von Aragon schreibt am 14. Oktober 1415 an den Dogen Thomas Mocenigo, daß er am 2. September sein Schreiben gegen den bei ihm in Perpignan weilenden Sigismund erhalten: Breviter respondemus, in Deo vero testantes, quod talia vel similia, ut dixistis per dictum serenissimum regem Romanorum seminata ab ipso seu pro eodem alio nunquam audivimus nec prima fronte faciliter crederemus. Das wird ausgeführt. Der Brief schließt etwas spitz: Collaudamus etenim vestrum sanctum propositum in fine dictarum vestrarum litterarum insertum, a quo ... cessandum non est, eciam si aliorum non concurrant potencie christianorum, cum, proch dolòr, fidei catholice adversarii undique sint . . . Dat. Perpiniani XIIII. die Octobris . . . quinto decimo. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2409 f. 103.
284 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. (6.) Aussöhnung mit dem Elekten von Aquileja1). Dicimus, quod dictus electus patriarcha ceterique compatriote bene facient velle ab inceptis desistere et . .. treuguas observare . . . De parte 125 — de non 2 — non sinceri O.2) (130) Das Konzil an Metz: Hat sich wegen der die französischen Konzilsgesandten überfallenden Räuber, die sich an Melz rächen, an die Herzöge von Burgund, Bar und Lothringen gewandt. Konstanz 1415 September 18. Wolfenbüttel. Cod. Helmst. 279 f. 310. 1) Ludwig von Teck. 2) Mitteilung der Beschlüsse an den Gouverneur von Bologna, den Mark- grafen von Este, Ugutio, Pandulf Malatesta u. a. (ƒ. 69). Das Schreiben gegen Sigis- mund vom 30. August ist teilweise in Forschungen und Quellen nach Cod. Helmst. 279 f. 311. und nach dem Register ƒ. 66 c vollständig gedruckt in Monumenta Slav. merid. XII 209 ff. Es ist an die Könige von Frankreich, Eng- land, Aragon, Herzog Ernst von Österreich, den Grafen von Savoyen, Pfalzgraf Ludwig, Erzbischof Franziskus von Narbonne als päpstlichen Kämmerer ge- richtet. Sie kennzeichnen gut ihre Verdienste und die Angriffsziele der Türken: Nonne quotannis propriis expensis armamus triremes, quibus Teucrorum audaciam a dominacione maris arcemus? sub umbra quarum maria illa tuto navigant cetere naciones? Sustinemus magnis sumptibus insulam Nigropontis in partibus Egeopelagi ceu castrum aut vallum quotidianis incursibus Teu- crorum, ex qua nostri incredibilem ipsorum multitudinem per tempora truci- darunt. Nam inter illos et nos eternum bellum maxima inequalitate crudes- cit. Illi avaricia impulsi et illecti prede dulcedine captivos precio vel restituunt vel venundant; a nostris illi sine ulla remissione mactantur . . . Ceu quedam contagiosa pestis et flam[m a vorans in queque vicina serpens ab Euxino pontico usque ad Adriaticum mare multa et maxima christia- norum regna delevit, eciam ni mature provideatur, ultra Italiam penetraret. Non enim Teucri Hungariam privato odio persequuntur, sed queque obstancia ordine quodam impugnant, ut semper ad ulteriora procedant tamquam gene- rales hostes universi nominis Christiani. Venedig will mit Hilfe der christ- lichen Mächte contribuere vires nostras maritimas ad subversionem, eradi- cacionem et destructionem status et nominis Teucrorum taliter, quod mundus noverit nos persolvisse debitum nostrum et implevisse christianorum officium. König Ferdinand von Aragon schreibt am 14. Oktober 1415 an den Dogen Thomas Mocenigo, daß er am 2. September sein Schreiben gegen den bei ihm in Perpignan weilenden Sigismund erhalten: Breviter respondemus, in Deo vero testantes, quod talia vel similia, ut dixistis per dictum serenissimum regem Romanorum seminata ab ipso seu pro eodem alio nunquam audivimus nec prima fronte faciliter crederemus. Das wird ausgeführt. Der Brief schließt etwas spitz: Collaudamus etenim vestrum sanctum propositum in fine dictarum vestrarum litterarum insertum, a quo ... cessandum non est, eciam si aliorum non concurrant potencie christianorum, cum, proch dolòr, fidei catholice adversarii undique sint . . . Dat. Perpiniani XIIII. die Octobris . . . quinto decimo. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2409 f. 103.
Strana 285
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 285 Sacrosancta et generalis synodus Constanciensis dilectis eccle- sie filiis civibus Metensibus salutem et Dei omnipotentis benedic- tionem. — Magna fuit a diebus antiquis conciliorum generalium apud universas christianorum regiones reverencia, ingens auctori- tas et cum filiali timore obediencia prompta. Attendebant quippe maiores nostri, sicut et nunc religiosa devocione considerant omnes, qui sane sapiunt, quanta sit et fuerit olim utilitas atque necessitas congregacionis conservacionisque generalium conciliorum. Ex defectu vero et retardacione celebracionis eorum multiplices in orbe pullulabant et invaluerunt hereses et errores, quam plurima scismatum, divisionum et parcialitatum genera orta et continuata fuere, religio, mores et sanctitas omnis misere corruerunt . . . Quales . . . obediencie filios ecclesie et unionis illius ac huius sacre synodi illam indefesse procurantis, amatores et cultores, quinymo victoriosos pugiles atque defensores vos honorabiles cives esse certissimis indiciis et strenuissimis actibus compro- bastis, cum videlicet christianissimi Francorum regis ac universi- tatum Parisiensis studii et Aurelianensis legatos cum omni sua comitiva pro gerendis rebus ecclesie et imperatorie maiestatis iussionibus exequendis pergentes in Franciam per impios quosdam et sceleratissimos predones in talibus assuetos flagiciis Cairletum de Dulleyo, Henricum et Wynckelinum de Turre ac suos compli- ces . . . captivatos et spoliatos in manu potenti unacum illustri duce 3) Barrensi fideli presidio liberastis, simul ad hanc liberacionem cooperante viriliter et potenter illustri duce Lotringhie, pro quibus strenuis milicie salutaris operibus ad vestram et vestre civitatis decus et famam perhennem nostris ad vos nuper directis litteris magnificavimus nomen vestrum . . . At vero . . . graviter et cum magna cordis acerbitate ferrimus et vestris gravibus et impiis vexacionibus compatimur vehementer, quoniam, sicut ex vestris humilibus ad nos directis litteris intelleximus, hii perdicionis et inobediencie filii, . . . quia in dudum captivatos non iam sevire valebant, saltem in vos, qui fueratis presidio, toto malignitatis spiritu debachari moliti sunt et coniuracione facta suos ad se complices et satellites aut sue sortis homines ad augendum facinus nequam in gravi multitudine concurrerunt, ducentes acies suas adversus vestram preclaram civitatem Metensem, crudelia com- mittentes incendia et irreparabilia dampna et intollerabilia in- ferentes, vix alicui parcentes ordini, sexui vel etati peyoraque 2) Hs duci.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 285 Sacrosancta et generalis synodus Constanciensis dilectis eccle- sie filiis civibus Metensibus salutem et Dei omnipotentis benedic- tionem. — Magna fuit a diebus antiquis conciliorum generalium apud universas christianorum regiones reverencia, ingens auctori- tas et cum filiali timore obediencia prompta. Attendebant quippe maiores nostri, sicut et nunc religiosa devocione considerant omnes, qui sane sapiunt, quanta sit et fuerit olim utilitas atque necessitas congregacionis conservacionisque generalium conciliorum. Ex defectu vero et retardacione celebracionis eorum multiplices in orbe pullulabant et invaluerunt hereses et errores, quam plurima scismatum, divisionum et parcialitatum genera orta et continuata fuere, religio, mores et sanctitas omnis misere corruerunt . . . Quales . . . obediencie filios ecclesie et unionis illius ac huius sacre synodi illam indefesse procurantis, amatores et cultores, quinymo victoriosos pugiles atque defensores vos honorabiles cives esse certissimis indiciis et strenuissimis actibus compro- bastis, cum videlicet christianissimi Francorum regis ac universi- tatum Parisiensis studii et Aurelianensis legatos cum omni sua comitiva pro gerendis rebus ecclesie et imperatorie maiestatis iussionibus exequendis pergentes in Franciam per impios quosdam et sceleratissimos predones in talibus assuetos flagiciis Cairletum de Dulleyo, Henricum et Wynckelinum de Turre ac suos compli- ces . . . captivatos et spoliatos in manu potenti unacum illustri duce 3) Barrensi fideli presidio liberastis, simul ad hanc liberacionem cooperante viriliter et potenter illustri duce Lotringhie, pro quibus strenuis milicie salutaris operibus ad vestram et vestre civitatis decus et famam perhennem nostris ad vos nuper directis litteris magnificavimus nomen vestrum . . . At vero . . . graviter et cum magna cordis acerbitate ferrimus et vestris gravibus et impiis vexacionibus compatimur vehementer, quoniam, sicut ex vestris humilibus ad nos directis litteris intelleximus, hii perdicionis et inobediencie filii, . . . quia in dudum captivatos non iam sevire valebant, saltem in vos, qui fueratis presidio, toto malignitatis spiritu debachari moliti sunt et coniuracione facta suos ad se complices et satellites aut sue sortis homines ad augendum facinus nequam in gravi multitudine concurrerunt, ducentes acies suas adversus vestram preclaram civitatem Metensem, crudelia com- mittentes incendia et irreparabilia dampna et intollerabilia in- ferentes, vix alicui parcentes ordini, sexui vel etati peyoraque 2) Hs duci.
Strana 286
286 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. de die in diem ... comminantes et hac signanter occasione, . . . quod vos . . . ad reparacionem offense ecclesie universali et presenti concilio atque regie maiestati illate cum magnis sumptibus et expensis operam dedistis efficacem, licet alio, ut fertur, ficto colore quesito . . . Propterea . . . vobis . . . succurrere . . censuimus, vestris in hac parte piis supplicacionibus annuentes. quas scientificus vir vester alumpnus magister Johannes Hugueneti unacum vestrarum litterarum presentacione multum diserte et eleganter 3) nobis ex integro palan exposuit, . . . iuxta quarin tenorem pro vobis celeri prestando succursu laboravimus et cum omni instancia requisivimus illustres duces Burgundie, Barrensem et Lothringie, ne vestris et ecclesis adversariis ullum .. . per se aut suos darent . . . auxilium. Datum Constancie XIV. kalen- das Octobris anno a nativitate Domini MCCCCXV. apostolica sede vacante.1) Jo. de Templis. (131) Venedig beschließt, am Karfreitag beim Gebet für Papst und Kaiser den Namen Johanns XXIII. und Sigismunds nicht zu nemnen. 1416 April 10. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 95. Cun, sicut notum est, in die veneris sancto solitum sit dici oraciones pro d. papa et rege Romanorum, et necessarium sit, quod dicte oraciones dicantur per illum modui, qui sit cum reservacione honoris nostri dominii, vadit pars, quod committatur et dicatur reverendo patri d. episcopo Castellano et domino primicerio s. Marci et domino patriarce Gradensi, quod dicant et dici faciant in die veneris s. oraciones pro d. papa in hunc modum non nominando nomen pape, videlicet: Oremus pro beatissimo papa nostro, ut Deus omnipotens, et sequantur secundum tenorem oracionis predicte. Et ita scribatur rectoribus nostris Padue, Verone, Vincencie et Tarvisii et aliarum terrarum et locorum nostrorum, et ita faciant per episcopos et alios clericos observari. De parte 46 — de non 12 — non sinceri 22. Eo die. Ser Antonins Contareni : Quod comittatur suprascriptis, quod, quando dicent oraciones pro rege Romanoruin, non debeant nomi- nare nomen regis Sigismundi, sed dicant: Oremus et pro christi- a) Hs deserte et eliganter. 1) Vgl. zum Ganzen Bd. II 42. Johannes Hugueneti bekannter Prediger.
286 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. de die in diem ... comminantes et hac signanter occasione, . . . quod vos . . . ad reparacionem offense ecclesie universali et presenti concilio atque regie maiestati illate cum magnis sumptibus et expensis operam dedistis efficacem, licet alio, ut fertur, ficto colore quesito . . . Propterea . . . vobis . . . succurrere . . censuimus, vestris in hac parte piis supplicacionibus annuentes. quas scientificus vir vester alumpnus magister Johannes Hugueneti unacum vestrarum litterarum presentacione multum diserte et eleganter 3) nobis ex integro palan exposuit, . . . iuxta quarin tenorem pro vobis celeri prestando succursu laboravimus et cum omni instancia requisivimus illustres duces Burgundie, Barrensem et Lothringie, ne vestris et ecclesis adversariis ullum .. . per se aut suos darent . . . auxilium. Datum Constancie XIV. kalen- das Octobris anno a nativitate Domini MCCCCXV. apostolica sede vacante.1) Jo. de Templis. (131) Venedig beschließt, am Karfreitag beim Gebet für Papst und Kaiser den Namen Johanns XXIII. und Sigismunds nicht zu nemnen. 1416 April 10. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 95. Cun, sicut notum est, in die veneris sancto solitum sit dici oraciones pro d. papa et rege Romanorum, et necessarium sit, quod dicte oraciones dicantur per illum modui, qui sit cum reservacione honoris nostri dominii, vadit pars, quod committatur et dicatur reverendo patri d. episcopo Castellano et domino primicerio s. Marci et domino patriarce Gradensi, quod dicant et dici faciant in die veneris s. oraciones pro d. papa in hunc modum non nominando nomen pape, videlicet: Oremus pro beatissimo papa nostro, ut Deus omnipotens, et sequantur secundum tenorem oracionis predicte. Et ita scribatur rectoribus nostris Padue, Verone, Vincencie et Tarvisii et aliarum terrarum et locorum nostrorum, et ita faciant per episcopos et alios clericos observari. De parte 46 — de non 12 — non sinceri 22. Eo die. Ser Antonins Contareni : Quod comittatur suprascriptis, quod, quando dicent oraciones pro rege Romanoruin, non debeant nomi- nare nomen regis Sigismundi, sed dicant: Oremus et pro christi- a) Hs deserte et eliganter. 1) Vgl. zum Ganzen Bd. II 42. Johannes Hugueneti bekannter Prediger.
Strana 287
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 287 anissimo rege Romanorum, ut Deus etc. et sequantur secundum tenoren dicte oracionis. De parte 37. Сapta. Ser Marinus Karavello, Ser Franciscus Fuscari volunt, quod, quando dicetur oracio pro rege Romanorum, nominetur nomen domini Sigismundi, sicut nominatum fuit duobus annis preteritis. De parte 46 — de non 0 — non sinceri 7. (132) Venedig lehnt die Summen zur Befreiung Johanns XXIII. und das Bündnis mit Frankreich in Sachen der Kirche und des Jmperiums ab. 1417 Oktober 22. Venedig. Staatsarchiv. Deliberazioni 6 f. 174. Deliberatum fuit per collegium dominorum*) consiliariorum et capitum ac sapientum consilii, quod respondeatur, ut infra. Cum nuper comparuerit ad presenciam nostri dominii sapiens vir Antonius Alamani de Florencia et sub quadam litera credencie, data Florencie XXVIII. Junii anni presentis, pro parte domini Bartolomei b) de Montegoncio vocantis se servitorem et secretarium pape Johannis inter alia exposnerit sub maxima credencia et secreto cum verbis multum prolixis duo: Et primum, quod con- tractum erat matrimonium inter illustrem principem d. comitem palatinum Bavarie et magnificum d. principem Pinaroli 1), qui dedit unam eius filiam in uxorem dicto d. palatino, propter quod tractatur, quod dictus papa Johannes, qui est in custodia in parti- bus Bavarie, habeat modum exeundi de carceribus et essendi in sua potestate, set ad hoc esset necessarium habere summam CCm ducatorum, de quibus ipse papa Johannes haberet modum habendi usque ad summam Li ducatorum et ultra; a domino autem duce Janue eciam haberet maneriem recuperandi bonam summam pecunie et ab alüs eciam haberetur modus recuperandi aliquam partem dicte summe, quos omnes denarios d. papa Johannes infra breve tempus restitueret illis integre, qui servi- vissent sibi; et propterea in effectu suadebat dominio et sup- plicabat, quod respectu eorum, que nunc occurrunt, dominium nostrum dignaretur mittere ad prefatum d. principem Pinaroli a) Hs domini. b) He Partolamei. Ein bekannter Kuriale. 1) Ludwig von der Pfalz heiratete 1417 Nov. 30 Mathilde. Tochter des Herzogs Amadeus von Savoyen.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 287 anissimo rege Romanorum, ut Deus etc. et sequantur secundum tenoren dicte oracionis. De parte 37. Сapta. Ser Marinus Karavello, Ser Franciscus Fuscari volunt, quod, quando dicetur oracio pro rege Romanorum, nominetur nomen domini Sigismundi, sicut nominatum fuit duobus annis preteritis. De parte 46 — de non 0 — non sinceri 7. (132) Venedig lehnt die Summen zur Befreiung Johanns XXIII. und das Bündnis mit Frankreich in Sachen der Kirche und des Jmperiums ab. 1417 Oktober 22. Venedig. Staatsarchiv. Deliberazioni 6 f. 174. Deliberatum fuit per collegium dominorum*) consiliariorum et capitum ac sapientum consilii, quod respondeatur, ut infra. Cum nuper comparuerit ad presenciam nostri dominii sapiens vir Antonius Alamani de Florencia et sub quadam litera credencie, data Florencie XXVIII. Junii anni presentis, pro parte domini Bartolomei b) de Montegoncio vocantis se servitorem et secretarium pape Johannis inter alia exposnerit sub maxima credencia et secreto cum verbis multum prolixis duo: Et primum, quod con- tractum erat matrimonium inter illustrem principem d. comitem palatinum Bavarie et magnificum d. principem Pinaroli 1), qui dedit unam eius filiam in uxorem dicto d. palatino, propter quod tractatur, quod dictus papa Johannes, qui est in custodia in parti- bus Bavarie, habeat modum exeundi de carceribus et essendi in sua potestate, set ad hoc esset necessarium habere summam CCm ducatorum, de quibus ipse papa Johannes haberet modum habendi usque ad summam Li ducatorum et ultra; a domino autem duce Janue eciam haberet maneriem recuperandi bonam summam pecunie et ab alüs eciam haberetur modus recuperandi aliquam partem dicte summe, quos omnes denarios d. papa Johannes infra breve tempus restitueret illis integre, qui servi- vissent sibi; et propterea in effectu suadebat dominio et sup- plicabat, quod respectu eorum, que nunc occurrunt, dominium nostrum dignaretur mittere ad prefatum d. principem Pinaroli a) Hs domini. b) He Partolamei. Ein bekannter Kuriale. 1) Ludwig von der Pfalz heiratete 1417 Nov. 30 Mathilde. Tochter des Herzogs Amadeus von Savoyen.
Strana 288
288 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. unum ambassiatorem nostrum cum oblacione bone summe pecunie vel committere dicto Antonio, quia bene audiretur ab ipso d. principe, qui daret sibi plenissimam fidem, per modum inducendi eum pro relaxacione dicti pape Johannis, quoniam predictus d. princeps cum prefato d. comite Palatino inveniretur ad hoc bene dispositus et sequeretur infalanter liberacio pape Johannis predicti. sicut idem Antonius distinctius enaravit etc. Secundum autem exposuit sub literis familiaritatis appertis serenissimi d. regis Franchorum et aliorum quam plurium baronum regni Francie, quod, si nostro dominio placeret, serenissimus d. rex Francie et barones sui se intelligerent libenter et colligarent cum nostro dominio et habito a dicto Antonio, quod ipse Antonius loquebatur in colligando ipsum d. regem et barones Francie cum nostro dominio super factis sancte matris ecclesie et super factis imperii ; et quod, si nostra dominacio ad hoc atten- deret et liberet nobis de nostra intencione sibi aliquid apperire eo, quod nos attenderemus ad ligam, quia serenissimus d. rex et summ concilium ipsi Antonio late crederet, teneretur modus. quod veniret ad presenciam nostri dominii orator super dicta materia de magis secretis consiliariis dicti d. regis etc. Respondentur prefato Antonio et primo ad primam partem, quod audivimus et plene intelleximus ea, que sapienter et eleganter nobis exposuit pro parte prefati d. Bartholoniei de Montegoncio, ad que bene discussa respondemns, quod, sicut scire potuit, nos fuimus prefati pape Johannis filii devotissimi et de omni bono statu suo fuissemus valide contenti; set quoniam a bono tepore citra nescitur a firmo, quid sit de persona sua, quoniam aliqui dicunt eum vivere et alii edicunt eun mortuum esse, respectu eciam eorum, que diversimode senciuntur, nobis non apparet, quod res sit in terminis, pro quibus sit factibile nec racionabile super dicto facto aliquid fiendum. Ad secundam autem partem respondeatur, quod inter sereni- tatem excellentissimi d. regis Franchorum et nostrum dominiumn semper viguit atque viget sincera benivolencia et devocio et de omni prospero statu et exaltacione sua velut sue maiestatis de- votissimi non aliam leticiam quam de nostris prosperis successi- bus haberemus; set propter varios mundi casus, qui sunt omnibus manifesti, eciam propter multas alias raciones et causas raciona- biles et honestas non videtur nobis, quod sit super premissis negociis aliquid respondendum.
288 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. unum ambassiatorem nostrum cum oblacione bone summe pecunie vel committere dicto Antonio, quia bene audiretur ab ipso d. principe, qui daret sibi plenissimam fidem, per modum inducendi eum pro relaxacione dicti pape Johannis, quoniam predictus d. princeps cum prefato d. comite Palatino inveniretur ad hoc bene dispositus et sequeretur infalanter liberacio pape Johannis predicti. sicut idem Antonius distinctius enaravit etc. Secundum autem exposuit sub literis familiaritatis appertis serenissimi d. regis Franchorum et aliorum quam plurium baronum regni Francie, quod, si nostro dominio placeret, serenissimus d. rex Francie et barones sui se intelligerent libenter et colligarent cum nostro dominio et habito a dicto Antonio, quod ipse Antonius loquebatur in colligando ipsum d. regem et barones Francie cum nostro dominio super factis sancte matris ecclesie et super factis imperii ; et quod, si nostra dominacio ad hoc atten- deret et liberet nobis de nostra intencione sibi aliquid apperire eo, quod nos attenderemus ad ligam, quia serenissimus d. rex et summ concilium ipsi Antonio late crederet, teneretur modus. quod veniret ad presenciam nostri dominii orator super dicta materia de magis secretis consiliariis dicti d. regis etc. Respondentur prefato Antonio et primo ad primam partem, quod audivimus et plene intelleximus ea, que sapienter et eleganter nobis exposuit pro parte prefati d. Bartholoniei de Montegoncio, ad que bene discussa respondemns, quod, sicut scire potuit, nos fuimus prefati pape Johannis filii devotissimi et de omni bono statu suo fuissemus valide contenti; set quoniam a bono tepore citra nescitur a firmo, quid sit de persona sua, quoniam aliqui dicunt eum vivere et alii edicunt eun mortuum esse, respectu eciam eorum, que diversimode senciuntur, nobis non apparet, quod res sit in terminis, pro quibus sit factibile nec racionabile super dicto facto aliquid fiendum. Ad secundam autem partem respondeatur, quod inter sereni- tatem excellentissimi d. regis Franchorum et nostrum dominiumn semper viguit atque viget sincera benivolencia et devocio et de omni prospero statu et exaltacione sua velut sue maiestatis de- votissimi non aliam leticiam quam de nostris prosperis successi- bus haberemus; set propter varios mundi casus, qui sunt omnibus manifesti, eciam propter multas alias raciones et causas raciona- biles et honestas non videtur nobis, quod sit super premissis negociis aliquid respondendum.
Strana 289
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 289 (133) Dokumente zur Freilassung Johanns XXIII. Alle drei Stücke (Notariats-Instrumente) München, Geh. Hausarchiv K 39 Nr. 129, 1.30, 136. 1. Notariatsinstrument betreffend Mitteilung Konrads von Soest und des Bischofs (Heinrich) von Winchester an Pfalzgraf Ludwig über die Genehmigung der Freilassung Balthasar Cossas durch Sigismund und Martin V. sowie Be- reitwilligkeit des Pfalzgrafen unter gewissen Bedingungen. Heidelberg 1418 Januar 22. . . . Cum esset ad partes Arragonie idem d. rex transiturus, eidem d. duci dederat in mandatis in secreto, quod nemini homi- num quascunque eciam suas litteras afferenti eundem Balthasarem reddere deberet, nisi hoc ex suo ore primo audiret : sed quia nunc suam presenciam habere non poterat et ipse voluerat esse de huiusmodi custodia exoneratus supplicaveratque sanctissimo d. n. Martino pape quinto, . . . exhortabatur eundum d. ducem, . . . ut eunden Balthasaren prefato sanctissimo d. n. Martino pape quinto aut suis vel suo deputatis vel deputato libere traderet . . . non obstantibus quibusdam litteris et mandatis . . . Subiunxit idem d. Conradus, quod hec prefatus d. rex proprio motu in palacio papali Constancie in presencia . . . pape et sacri cardinalium collegii multorumque notabilium virorum sibi semel commiserat et postea iterum in domo sua propria . . . Ludovicus . . . habita deliberacione cum sno consilio respondit reverendissimo . . . Henrico episcopo Wintoniensi super eo ipsum d. Ludovicum pro parte . . . pape, cuius legatus ad hoc erat, interroganti et petenti, quod sufficiebat sibi ille et relacio predicta d. Conradi ad personam ipsius Balthazaris tradendum, cui d. n. pape pla- ceret. Et paratus erat facere, dummodo sibi fierent debite et racionabiles cautele, quod nullo unquam tepore conciliun aut prefatus d. rex vel idem Balthasar aut alius quicunque super huiusmodi restitucione ipsum et suos racionabiliter posset im- petere . . . Presentibus Ottone et Ruperto comitibus palatinis, mag. Nicolao Magni de Jawer, Heinrico de Honberg, Wilhelmo de Eppenhach, Johanne de Franckfordia in theologia, d. Johanne de Noet, Nicolao de Battenberg et Dytmaro de Treysza in sacris canonibus doctori- bus, mag. Wilhelno de Daventria in medicinis doctore atque mag. Gerardo Brant in medicinis licenciato, Johanne Platen formato et Johanne de Walstat in theol. bacoalariis nec non strenuis viris d. Johanne de Hirszhorn, Reynhardo Nigro de Sickingen Finke, Acta concilii Constanciensis III. 19
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 289 (133) Dokumente zur Freilassung Johanns XXIII. Alle drei Stücke (Notariats-Instrumente) München, Geh. Hausarchiv K 39 Nr. 129, 1.30, 136. 1. Notariatsinstrument betreffend Mitteilung Konrads von Soest und des Bischofs (Heinrich) von Winchester an Pfalzgraf Ludwig über die Genehmigung der Freilassung Balthasar Cossas durch Sigismund und Martin V. sowie Be- reitwilligkeit des Pfalzgrafen unter gewissen Bedingungen. Heidelberg 1418 Januar 22. . . . Cum esset ad partes Arragonie idem d. rex transiturus, eidem d. duci dederat in mandatis in secreto, quod nemini homi- num quascunque eciam suas litteras afferenti eundem Balthasarem reddere deberet, nisi hoc ex suo ore primo audiret : sed quia nunc suam presenciam habere non poterat et ipse voluerat esse de huiusmodi custodia exoneratus supplicaveratque sanctissimo d. n. Martino pape quinto, . . . exhortabatur eundum d. ducem, . . . ut eunden Balthasaren prefato sanctissimo d. n. Martino pape quinto aut suis vel suo deputatis vel deputato libere traderet . . . non obstantibus quibusdam litteris et mandatis . . . Subiunxit idem d. Conradus, quod hec prefatus d. rex proprio motu in palacio papali Constancie in presencia . . . pape et sacri cardinalium collegii multorumque notabilium virorum sibi semel commiserat et postea iterum in domo sua propria . . . Ludovicus . . . habita deliberacione cum sno consilio respondit reverendissimo . . . Henrico episcopo Wintoniensi super eo ipsum d. Ludovicum pro parte . . . pape, cuius legatus ad hoc erat, interroganti et petenti, quod sufficiebat sibi ille et relacio predicta d. Conradi ad personam ipsius Balthazaris tradendum, cui d. n. pape pla- ceret. Et paratus erat facere, dummodo sibi fierent debite et racionabiles cautele, quod nullo unquam tepore conciliun aut prefatus d. rex vel idem Balthasar aut alius quicunque super huiusmodi restitucione ipsum et suos racionabiliter posset im- petere . . . Presentibus Ottone et Ruperto comitibus palatinis, mag. Nicolao Magni de Jawer, Heinrico de Honberg, Wilhelmo de Eppenhach, Johanne de Franckfordia in theologia, d. Johanne de Noet, Nicolao de Battenberg et Dytmaro de Treysza in sacris canonibus doctori- bus, mag. Wilhelno de Daventria in medicinis doctore atque mag. Gerardo Brant in medicinis licenciato, Johanne Platen formato et Johanne de Walstat in theol. bacoalariis nec non strenuis viris d. Johanne de Hirszhorn, Reynhardo Nigro de Sickingen Finke, Acta concilii Constanciensis III. 19
Strana 290
290 et Everhardo de Hirszhorn militibus ac Johanne de Veningen seniore, Reynhardo de Sickingen magistro curie dicti domini ducis, Johanne de Veningen iuniore advocato in Heidelberg, Ruperto Munnich et Bernhardo Kreysz armigeris. Das Instrument erbeten von mag. Paulus de Capranica litt. ap. scriptor et abbreviator ac ss. d. n. pape secretarius. I. Abschnitt. Jobann XXIII. und das Konzil. 2. Notariatsinstrument über Verlesung der Bulle ,Pridem videlicet, Über- gabe Balthasar Cossas an den Bischof von Winchester, spätere Überlassung an den Pfalegrafen und Zusage des letzteren, ihn zur V'erfiigung des Papstes zu halten. Heidelberg 1418 Januar 24. . . . Balthasarem Cossa . . . episcopo Wintoniensi nominibus et pro parte d. n. pape, ecclesie ac sacri concilii predicti . . . sanum, ut videbatur, et incolumem presentavit et personaliter atque presencialiter manibus propriis consignavit, quem sic presentatum et assignatum atque liberaliter traditum idem ... episcopus . . . ad se eciam manibus propriis recepit et acceptavit necnon d. regem et comitem ...quitavit, absolvit et perpetuo liberavit ... Subsequenter vero eodem die et coram eisdem testibus infrascriptis, modico interveniente temporis intervallo, videlicet hora nonarum 1) . . . episcopus nomine et pro parte d. n. pape et ecclesie Romane . . . Baldasarem . . . d. comiti ac duci et eius custodie diligenti recommendavit et assignavit ulterius usque ad dicti d. n. pape beneplacitum . . . fideliter custodiendum . . . Quem . . . comes recepit . . . necnon eundem Baldasarem ad omnimodam requisi- cionem . . . pape . . . restituere . . . promisit.2) 3. Bischof Johann von Lebus, geistlicher Referendarius. bekennt. den nach Basel unter starker Bedeckung gebrachten Balthasar Cossa in Wirtshaus „Zu der Blume“ in Empfang genommen zu haben. Basel 1419 April 23. . . . Confitemur, quod, sicut illustris princeps . . . comes Palatinus Reni . .. ex iussione . . . domini nostri sibi facta . . . d. Baldassarem Cossa . . . sub sna diligenti, fideli et honesta custodia habuit et tenuit, sic idem d. Ludovicus d. Baldassarem cum gencium armorum multitudine copiosa in et ad civitatem Basiliensem solempniter et honeste transductum necnon per nobilem Bernhardum de Ebersteyn comitem viceadvocatum in Alsacia, strenuum Reinhardum de Sickingen militem, Wilhelmum de Falkenstein armigerum advocatum in Ortenberg, et Johanneim Winheim prothonotarium prefati ducis Ludovici eiusque consiliarios 1) Der erste Akt geschah hora terciarum. 2) Zeugen fast alle wie in voriger Nr.
290 et Everhardo de Hirszhorn militibus ac Johanne de Veningen seniore, Reynhardo de Sickingen magistro curie dicti domini ducis, Johanne de Veningen iuniore advocato in Heidelberg, Ruperto Munnich et Bernhardo Kreysz armigeris. Das Instrument erbeten von mag. Paulus de Capranica litt. ap. scriptor et abbreviator ac ss. d. n. pape secretarius. I. Abschnitt. Jobann XXIII. und das Konzil. 2. Notariatsinstrument über Verlesung der Bulle ,Pridem videlicet, Über- gabe Balthasar Cossas an den Bischof von Winchester, spätere Überlassung an den Pfalegrafen und Zusage des letzteren, ihn zur V'erfiigung des Papstes zu halten. Heidelberg 1418 Januar 24. . . . Balthasarem Cossa . . . episcopo Wintoniensi nominibus et pro parte d. n. pape, ecclesie ac sacri concilii predicti . . . sanum, ut videbatur, et incolumem presentavit et personaliter atque presencialiter manibus propriis consignavit, quem sic presentatum et assignatum atque liberaliter traditum idem ... episcopus . . . ad se eciam manibus propriis recepit et acceptavit necnon d. regem et comitem ...quitavit, absolvit et perpetuo liberavit ... Subsequenter vero eodem die et coram eisdem testibus infrascriptis, modico interveniente temporis intervallo, videlicet hora nonarum 1) . . . episcopus nomine et pro parte d. n. pape et ecclesie Romane . . . Baldasarem . . . d. comiti ac duci et eius custodie diligenti recommendavit et assignavit ulterius usque ad dicti d. n. pape beneplacitum . . . fideliter custodiendum . . . Quem . . . comes recepit . . . necnon eundem Baldasarem ad omnimodam requisi- cionem . . . pape . . . restituere . . . promisit.2) 3. Bischof Johann von Lebus, geistlicher Referendarius. bekennt. den nach Basel unter starker Bedeckung gebrachten Balthasar Cossa in Wirtshaus „Zu der Blume“ in Empfang genommen zu haben. Basel 1419 April 23. . . . Confitemur, quod, sicut illustris princeps . . . comes Palatinus Reni . .. ex iussione . . . domini nostri sibi facta . . . d. Baldassarem Cossa . . . sub sna diligenti, fideli et honesta custodia habuit et tenuit, sic idem d. Ludovicus d. Baldassarem cum gencium armorum multitudine copiosa in et ad civitatem Basiliensem solempniter et honeste transductum necnon per nobilem Bernhardum de Ebersteyn comitem viceadvocatum in Alsacia, strenuum Reinhardum de Sickingen militem, Wilhelmum de Falkenstein armigerum advocatum in Ortenberg, et Johanneim Winheim prothonotarium prefati ducis Ludovici eiusque consiliarios 1) Der erste Akt geschah hora terciarum. 2) Zeugen fast alle wie in voriger Nr.
Strana 291
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 291 . . . in hospicio vulgariter dicto Zu der blumen prefate civitatis Basiliensis presentatum ... in manns et potestatem nostram ... suscepimus .. . Dat. et actum Basilee in dicto hospicio Zu der blumen ... millesimo quadringentesimo decimo nono ... vicesima tercia m. Aprilis hora terciarum. Presentibus ... Georgio . . . Dimitriensi 1) ac . . . Conrado Hoflich fructuum camere ap. per civitates et dioceses Constanciensem et Curiensem succollectorem. Conrado Tanegg, Jodoco Schurin, Nicolao Sinner canonicis ecclesie Basiliensis . . . d. Ludmanno de Roperg magistro civium, Arnoldo de Roperg, Conrado de Eptingen et Henrico de Baden militibus et consiliariis civitatis Basiliensis. Nr. 137 bekunden Bürgermeister und Ral, daß die Obengenannten u. a. auf ihren Befehl an der Fbergabe Balthasar Cossas teilgenommen haben. Amt Montag nach S. Jergen Tag 1419. Or. Pap. mil Siegel. a. a. O. — Der Befehl Sigismunds, Balthasar auszuliefern. vom 7. Jannar daselbst K 39 Nr. 125 und 127 Iateinisch und deutsch, Or., 126 Kopie. Vgl. auch die An- gaben bei Altmann. Regesta imperii XI Nr. 2790. Die Commissio recipiendi Baldassarem Cossa ab imperatore et eum consignandi duci Bavarie Martins l. rom 9. Januar (,Pridem videlicet) für Konrad von Soest. Propst von S. Cyria- cus in Neuhausen bei Worms und Paulus de Capranica litt. ap. scriptor et abbreviator, secretarius und familiaris des Papstes Vatik. Archiv Reg. Martins V. Nr. 352 f. 23r wurde nach Nr. 2 zuerst verlesen. Das Breve Martins an den Bischof von Lebus über die Auslieferung Balthasars (Cum dilectuss) vom 13. Februar 1419 in München, Geh. Hausarchiv K 39 Nr. 135, Or. Auf dem Rücken: R. in camera apostolica. Capranica, der spätere berühmte Kardinal, wird in den Straßburger Berichten (z. B. AA 1443 Nr. 67) als vertrautester und einflußreichster Ratgeber des Papstes öfter erwähnt. (134) Zwei Briefe betr. 1. Auslieferung der Register Johanns XXIII. und 2. der päpstlichen Mitra. Florenz 1419 März 1. und 22. 1. Florenz, Staatsarchiv, Filze 88 f. 176. Or. pap. 2. Rom, Vatik. Archiv. Reg. 352 f. 254. 1. Branda . . . cardinalis Placentinus . .. cancellariaim . . . regens . .. Johanni Bicii de Medicis. Ex commissione et man- dato nobis . . . factis per . . . d. n. papam, cui penes te certa registra et scripturas per d. Baldessarem olim Johannem XXIII. . . . dudum fuisse ad servandum deposita innotuit, tibi manda- mus, quatinus infra tres dies sub excommunicacionis pena . . . scripturas et registra ipsa nobis . . . debeas consignasse . . . Dat. Florencie in domibus residencie nostre MCCCCXVIIII, ind. 1) Demetrias in Griechenland. 19*
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 291 . . . in hospicio vulgariter dicto Zu der blumen prefate civitatis Basiliensis presentatum ... in manns et potestatem nostram ... suscepimus .. . Dat. et actum Basilee in dicto hospicio Zu der blumen ... millesimo quadringentesimo decimo nono ... vicesima tercia m. Aprilis hora terciarum. Presentibus ... Georgio . . . Dimitriensi 1) ac . . . Conrado Hoflich fructuum camere ap. per civitates et dioceses Constanciensem et Curiensem succollectorem. Conrado Tanegg, Jodoco Schurin, Nicolao Sinner canonicis ecclesie Basiliensis . . . d. Ludmanno de Roperg magistro civium, Arnoldo de Roperg, Conrado de Eptingen et Henrico de Baden militibus et consiliariis civitatis Basiliensis. Nr. 137 bekunden Bürgermeister und Ral, daß die Obengenannten u. a. auf ihren Befehl an der Fbergabe Balthasar Cossas teilgenommen haben. Amt Montag nach S. Jergen Tag 1419. Or. Pap. mil Siegel. a. a. O. — Der Befehl Sigismunds, Balthasar auszuliefern. vom 7. Jannar daselbst K 39 Nr. 125 und 127 Iateinisch und deutsch, Or., 126 Kopie. Vgl. auch die An- gaben bei Altmann. Regesta imperii XI Nr. 2790. Die Commissio recipiendi Baldassarem Cossa ab imperatore et eum consignandi duci Bavarie Martins l. rom 9. Januar (,Pridem videlicet) für Konrad von Soest. Propst von S. Cyria- cus in Neuhausen bei Worms und Paulus de Capranica litt. ap. scriptor et abbreviator, secretarius und familiaris des Papstes Vatik. Archiv Reg. Martins V. Nr. 352 f. 23r wurde nach Nr. 2 zuerst verlesen. Das Breve Martins an den Bischof von Lebus über die Auslieferung Balthasars (Cum dilectuss) vom 13. Februar 1419 in München, Geh. Hausarchiv K 39 Nr. 135, Or. Auf dem Rücken: R. in camera apostolica. Capranica, der spätere berühmte Kardinal, wird in den Straßburger Berichten (z. B. AA 1443 Nr. 67) als vertrautester und einflußreichster Ratgeber des Papstes öfter erwähnt. (134) Zwei Briefe betr. 1. Auslieferung der Register Johanns XXIII. und 2. der päpstlichen Mitra. Florenz 1419 März 1. und 22. 1. Florenz, Staatsarchiv, Filze 88 f. 176. Or. pap. 2. Rom, Vatik. Archiv. Reg. 352 f. 254. 1. Branda . . . cardinalis Placentinus . .. cancellariaim . . . regens . .. Johanni Bicii de Medicis. Ex commissione et man- dato nobis . . . factis per . . . d. n. papam, cui penes te certa registra et scripturas per d. Baldessarem olim Johannem XXIII. . . . dudum fuisse ad servandum deposita innotuit, tibi manda- mus, quatinus infra tres dies sub excommunicacionis pena . . . scripturas et registra ipsa nobis . . . debeas consignasse . . . Dat. Florencie in domibus residencie nostre MCCCCXVIIII, ind. 1) Demetrias in Griechenland. 19*
Strana 292
292 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XII. die mercurii prima mensis Marcii, pont. prefati d. n. pape anno secundo. 2. Martinus etc. dilecto filio Johanni de Medicis mercatori Florentino salutem etc. Ex relacione complurium fidedignorum ac eciam ex confessione ipsa venerabilis fratris Nicolai archiepis- copi Salernitani dudum accepimus, quod Baldassar Cossa, . . dum in generali concilio Constanciensi esset, mithram papalem preciosam, quam ille secum defierre quibusdam ex causis dubi- tabat, per manus eiusdem archiepiscopi Florenciam asportari et apud te conservacionis causa deponi volit et mandavit, quod- que ipse archiepiscopus mandatum prefati Baldasaris secutus mithram ipsam cum genunis et lapillis ac omnibus ornamentis suis nomine prefati mandantis apud te deposuit tibique illam tradidit et consignavit. Nos igitur ... attendentes, quod mithra prefata ad cameram apostolicam pleno iure pertinet et quod illa ad usum Romanorum pontificum ab inicio constructa et in eorum usu hactenus successive habita fuit, iam pridem a te mithram prefatam tanquam ad Romanam ecclesiam et ad cameram apo- stolicam pertinentem ex parte nostra repeti fecimus, de quo ammiramur, quod huiusmodi peticio nostra . . . per te usque ad hanc diem non fuit adimpleta. Befichlt Auslieferung binnen 10 Tagen an den Vizekämmerer Bischof Ludwig von Maguelone unter Strafe des Bannes. Dat. Florencie XI. Kal. Aprilis pontifi- catus nostri anno secundo. Daran anschließend (Cum tu*) Quittung über Empfang der Mitra vom 1. April 1419. (135) Martin V. gibt Balthasar Cossa in Sarzana einen zweimonat- lichen Salvuskondukt. Florenz 1419 Juni 4. Rom. Vat. Archiv. Reg. Martins V. Nr. 352 f. 263. Darüber Benedietus de Pileo. Der Humanist weilt also damals wieder an der Kurie. Martinus episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam. Damus et concedimus plenani securitatem atque liberum salvum conductum Baldassari Cosse olim Johanni XXIII. in sua tunc obediencia nuncupato veniendi cum equitibus vel pediti- bus quibuscunque ipsum associantibus usque ad numerum quin- quaginta, cuiuscunque gradus seu condicionis existant, de Serzana Lunensis diocesis et de quibuscunque terris et locis ad civitatem Florentinam de die et de nocte per vias directas et obliquas et in ea standi, morandi et pernoctandi ac ab ipsa recedendi et ad eain redeundi tociens, quociens voluerit sine offensa vel molestia
292 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. XII. die mercurii prima mensis Marcii, pont. prefati d. n. pape anno secundo. 2. Martinus etc. dilecto filio Johanni de Medicis mercatori Florentino salutem etc. Ex relacione complurium fidedignorum ac eciam ex confessione ipsa venerabilis fratris Nicolai archiepis- copi Salernitani dudum accepimus, quod Baldassar Cossa, . . dum in generali concilio Constanciensi esset, mithram papalem preciosam, quam ille secum defierre quibusdam ex causis dubi- tabat, per manus eiusdem archiepiscopi Florenciam asportari et apud te conservacionis causa deponi volit et mandavit, quod- que ipse archiepiscopus mandatum prefati Baldasaris secutus mithram ipsam cum genunis et lapillis ac omnibus ornamentis suis nomine prefati mandantis apud te deposuit tibique illam tradidit et consignavit. Nos igitur ... attendentes, quod mithra prefata ad cameram apostolicam pleno iure pertinet et quod illa ad usum Romanorum pontificum ab inicio constructa et in eorum usu hactenus successive habita fuit, iam pridem a te mithram prefatam tanquam ad Romanam ecclesiam et ad cameram apo- stolicam pertinentem ex parte nostra repeti fecimus, de quo ammiramur, quod huiusmodi peticio nostra . . . per te usque ad hanc diem non fuit adimpleta. Befichlt Auslieferung binnen 10 Tagen an den Vizekämmerer Bischof Ludwig von Maguelone unter Strafe des Bannes. Dat. Florencie XI. Kal. Aprilis pontifi- catus nostri anno secundo. Daran anschließend (Cum tu*) Quittung über Empfang der Mitra vom 1. April 1419. (135) Martin V. gibt Balthasar Cossa in Sarzana einen zweimonat- lichen Salvuskondukt. Florenz 1419 Juni 4. Rom. Vat. Archiv. Reg. Martins V. Nr. 352 f. 263. Darüber Benedietus de Pileo. Der Humanist weilt also damals wieder an der Kurie. Martinus episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam. Damus et concedimus plenani securitatem atque liberum salvum conductum Baldassari Cosse olim Johanni XXIII. in sua tunc obediencia nuncupato veniendi cum equitibus vel pediti- bus quibuscunque ipsum associantibus usque ad numerum quin- quaginta, cuiuscunque gradus seu condicionis existant, de Serzana Lunensis diocesis et de quibuscunque terris et locis ad civitatem Florentinam de die et de nocte per vias directas et obliquas et in ea standi, morandi et pernoctandi ac ab ipsa recedendi et ad eain redeundi tociens, quociens voluerit sine offensa vel molestia
Strana 293
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 293 aut alia quavis novitate eidem de predictis ipsum associantibus inferenda per nostros quoscunque iudices et officiales ac alios tam ecclesiasticos quam seculares nobis et ecclesie Romane subiectos, non obstantibus quibuscunque delictis, culpis et ex- cessibus per Baldassarem et associantes predictos forcitam com- missis necnon processibus et sentenciis contra eum aut prefatos associantes factis et formatis aut formandis, latis seu inferendis, mandantes omnibus et singulis officialibus et subiectis predictis, quatenus eundem Baldassarem et ipsum associantes hoc nostro salvoconductu durante quovis quesito colore nullatenus inquietent, impetant, impediant seu molestent aut alias quomodolibet pertur- bare presumant, presentibus per duos menses tantummodo vali- turis, qui menses fluere incipiant a die, quo idem Baldassar propter venire Florenciam recedet de Serzana vel de loco, in quo erit, quando hunc salvumconductum recipiet. Declarato eciam, quod post recessum suum de Serzana vel de loco predicto decem dies immediate sequentes debeat intrare Florenciam, alioquin presentes littere nullius sint roboris vel momenti et insuper volumus, quod si durante dicto salvoconductu ipse Baldassar recedendo de Flo- rencia redierit ad Serzanam vel ad dictum locum, in quo erit, quando huiusmodi litteras recipiet, ex tunc dictus salvusconductus expirat, quantumvis de tempore dictorum duorum mensium tunc aliquid superesset. Nulli ergo etc. nostre concessionis, mandati et voluntatis infringere etc. Si quis etc. Dat. Florencie II. nonas Junii pontificatus nostri anno secundo. Coll. per me P. de Trilhia. Jo. de Ratingen. In Cod. Vat. lat. 2951 f. 102e findet sich folgender Salvuskondukt für Balthasar Cossa : Nos Nicolaus marchio Estensis etc. harum tenore nostrarum patencium litterarum licenciam, fidanciam et salvum conductum uno anno proximo futuro valiturum et duraturum damus atque concedimus reveren- dissimo in Christo patri et d. d. Baltassari Cosse ... veniendi ad civitatem nostram Ferrarie et ad alias nostras terras, territoria, castra . . . ibidemque morandi . .. cum amicis et famulis suis cum equis . . . Dat. Ferrarie sub impressione nostri consueti sigilli etc. Der Salvuskondukt stammt wohl aus der oben angegebenen Zeit. (136) Venedig an einen Vertrauensmann Balthasar Cossas, der in Sarzana weilend um Vermittlung bei Martin V. gebeten hat: es will den Papst benachrichtigen und seine Hilfe anbieten. 1419 Juni 13. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 7 f. 83.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 293 aut alia quavis novitate eidem de predictis ipsum associantibus inferenda per nostros quoscunque iudices et officiales ac alios tam ecclesiasticos quam seculares nobis et ecclesie Romane subiectos, non obstantibus quibuscunque delictis, culpis et ex- cessibus per Baldassarem et associantes predictos forcitam com- missis necnon processibus et sentenciis contra eum aut prefatos associantes factis et formatis aut formandis, latis seu inferendis, mandantes omnibus et singulis officialibus et subiectis predictis, quatenus eundem Baldassarem et ipsum associantes hoc nostro salvoconductu durante quovis quesito colore nullatenus inquietent, impetant, impediant seu molestent aut alias quomodolibet pertur- bare presumant, presentibus per duos menses tantummodo vali- turis, qui menses fluere incipiant a die, quo idem Baldassar propter venire Florenciam recedet de Serzana vel de loco, in quo erit, quando hunc salvumconductum recipiet. Declarato eciam, quod post recessum suum de Serzana vel de loco predicto decem dies immediate sequentes debeat intrare Florenciam, alioquin presentes littere nullius sint roboris vel momenti et insuper volumus, quod si durante dicto salvoconductu ipse Baldassar recedendo de Flo- rencia redierit ad Serzanam vel ad dictum locum, in quo erit, quando huiusmodi litteras recipiet, ex tunc dictus salvusconductus expirat, quantumvis de tempore dictorum duorum mensium tunc aliquid superesset. Nulli ergo etc. nostre concessionis, mandati et voluntatis infringere etc. Si quis etc. Dat. Florencie II. nonas Junii pontificatus nostri anno secundo. Coll. per me P. de Trilhia. Jo. de Ratingen. In Cod. Vat. lat. 2951 f. 102e findet sich folgender Salvuskondukt für Balthasar Cossa : Nos Nicolaus marchio Estensis etc. harum tenore nostrarum patencium litterarum licenciam, fidanciam et salvum conductum uno anno proximo futuro valiturum et duraturum damus atque concedimus reveren- dissimo in Christo patri et d. d. Baltassari Cosse ... veniendi ad civitatem nostram Ferrarie et ad alias nostras terras, territoria, castra . . . ibidemque morandi . .. cum amicis et famulis suis cum equis . . . Dat. Ferrarie sub impressione nostri consueti sigilli etc. Der Salvuskondukt stammt wohl aus der oben angegebenen Zeit. (136) Venedig an einen Vertrauensmann Balthasar Cossas, der in Sarzana weilend um Vermittlung bei Martin V. gebeten hat: es will den Papst benachrichtigen und seine Hilfe anbieten. 1419 Juni 13. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 7 f. 83.
Strana 294
294 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Cum quedam fida et inteligens persona comparuerit ad presenciam nostri dominii et exposuerit, quod habuit a quadam persona fidedigna, ex parte reverendissimi patris d. Baldessaris Cossa olim Johannis XXIII. nuncupati, cui adhiberi potest fides tamquam ipsi proprio d. Baldesari, quod dictus d. Baldesar sibi notificari fecerat, ut notificaret nostro dominio, quod se reduxerat Sarzanaim et licet nunquam renunciasset papatui, tamen disposicio et intencio sua erat nole“) aliquod scandalum in ecclesia sancta Dei facere, sed dispositus est venire ad obedienciam sancte matris ecclesie per illa media, que sint racionabilia et iusta. Et quia semper ultra omnes alias naciones mondi habuit maximain con- fidenciam et spem in nostro dominio, contentus esset, quod nostra dominacio se interponeret inter d. papam et d. d. Balde- sarem, et honor sit nostri dominii eidem d. Baldesari facere responsionem, considerato, cum quanto paterno amore, dum pre- esset papatui, dilexit nostrum dominium et rem publicam nostram : vadit pars, quod respondeatur dicte persone, ut respondeat dicto reverendissimo d. Baldesari, quod sua paternitas potest esse certissima, quod propter amorem et caritatem, quam continue demonstravit et habuit erga nostrum dominium et propter reve- renciam et dilectionem, quam semper habuimus erga reverendissi- mam paternitatem suam, velemus") semper facere omnia, que possent ad bonum et pacificum statumb) sancte matris ecclesie et ad honorem et comodum sue reverendissime paternitatis. Sed quia hec fieri non possent sine voluntate sanctissimi d. pape Martini, deliberavimus velle presentire intencionem dicti d. pape Martini, quam procurabimus scire, et per bonum nodum sentire et habita intencione sue sanctitatis sue reverendissime paternitati respondebimus, sicut videbimus opportunum fore. Sanctissimo autem pape Martino notificari debeat per nuncium nostrum secretum, qualiter d. Baldesar Cossa requiri fecit nostrum dominium, ut vellimus nos interponere ad concordium 3) inter suam sanctitatem et d. Baldesarem predictum. Et intelleximus eundem d. Baldesarem Cossa se reduxisse Sarzanam, et cupientes tam- quam filii devotissimi sancte matris ecclesie et sanctitatis sue pacificum statum ecclesie sancte Dei, libenter videremus, quod inter sanctitatem suam et d. d. Baldesarem interveniret aliquod concordium et medium, per quod removeretur omne dubium erroris a) So Hs. b) status Reg.
294 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. Cum quedam fida et inteligens persona comparuerit ad presenciam nostri dominii et exposuerit, quod habuit a quadam persona fidedigna, ex parte reverendissimi patris d. Baldessaris Cossa olim Johannis XXIII. nuncupati, cui adhiberi potest fides tamquam ipsi proprio d. Baldesari, quod dictus d. Baldesar sibi notificari fecerat, ut notificaret nostro dominio, quod se reduxerat Sarzanaim et licet nunquam renunciasset papatui, tamen disposicio et intencio sua erat nole“) aliquod scandalum in ecclesia sancta Dei facere, sed dispositus est venire ad obedienciam sancte matris ecclesie per illa media, que sint racionabilia et iusta. Et quia semper ultra omnes alias naciones mondi habuit maximain con- fidenciam et spem in nostro dominio, contentus esset, quod nostra dominacio se interponeret inter d. papam et d. d. Balde- sarem, et honor sit nostri dominii eidem d. Baldesari facere responsionem, considerato, cum quanto paterno amore, dum pre- esset papatui, dilexit nostrum dominium et rem publicam nostram : vadit pars, quod respondeatur dicte persone, ut respondeat dicto reverendissimo d. Baldesari, quod sua paternitas potest esse certissima, quod propter amorem et caritatem, quam continue demonstravit et habuit erga nostrum dominium et propter reve- renciam et dilectionem, quam semper habuimus erga reverendissi- mam paternitatem suam, velemus") semper facere omnia, que possent ad bonum et pacificum statumb) sancte matris ecclesie et ad honorem et comodum sue reverendissime paternitatis. Sed quia hec fieri non possent sine voluntate sanctissimi d. pape Martini, deliberavimus velle presentire intencionem dicti d. pape Martini, quam procurabimus scire, et per bonum nodum sentire et habita intencione sue sanctitatis sue reverendissime paternitati respondebimus, sicut videbimus opportunum fore. Sanctissimo autem pape Martino notificari debeat per nuncium nostrum secretum, qualiter d. Baldesar Cossa requiri fecit nostrum dominium, ut vellimus nos interponere ad concordium 3) inter suam sanctitatem et d. Baldesarem predictum. Et intelleximus eundem d. Baldesarem Cossa se reduxisse Sarzanam, et cupientes tam- quam filii devotissimi sancte matris ecclesie et sanctitatis sue pacificum statum ecclesie sancte Dei, libenter videremus, quod inter sanctitatem suam et d. d. Baldesarem interveniret aliquod concordium et medium, per quod removeretur omne dubium erroris a) So Hs. b) status Reg.
Strana 295
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 295 et scandali, quod evenire posset in ecclesia sancta Dei, cuius unitatem sume") desideramus. Et propterea sic sanctitati sue videtur, quod per nos in hac materia per nostram interposicionem vel per alia media aliquid fieri possit pro bono ecclesie sancte Dei et sue sanctitatis, afferimus nos paratos tamquam devotissimos filios ecclesie sancte Dei et bleatitudinis] sue. De parte 125 — de non 4 — non sinceri 4. Uber die Episode von Sarzana vgl. auch die Cronica novella von Hermann Korner (ed. Schwalm) S. 422 f. Am 5. Juni schreibt Balthasar an Giovanni Medici über dessen Warnung vor Mantua. Er bittet ihn um Schuls und Rat. (Archivio storico Italiano IV 437. (137) Bericht an Alfonso IV. con Aragon über die Einführung Balthasar Cossas ins Kardinalskollegium; seine Rede, seine Besuche, sein Auftreten im Dom, seine Körpergröpe. (Florenz 1419) nach Ende Juni. Barcelona. Kronarchiv, Caja Concilio de Costanza. La vigilia de sent Jhoan en concistori secret fou pronunciat cardenal bisbe appellat Tuscula mosser Baltesar Coxa. A prop lo dimartz seguent vingue a palays el papa en publica audiencia, li dona lo capell e loy posa sobra lo cap he li dona un anel he aprop totz los cardenals lo reseberen ad osculum pacis. ltem encontinent sen intraren lo papa he cardenalls ab el en concistori b secret e aqui li fou asignat loc per seure en son orde es . . .) en orde dels bisbes. Aqui comensa a dir: Domine, probasti me et cognovisti cessionen mean 1), deduint, com el per la unio dela esglesia avia fexes moltes coses. A son propi despens avia sostengut lo concili Pisa, com per la sua anada de Constansa sia seguida la unio e com el ratificava la renunciacio per el feta. He loava he aproava prest he parelat de subir mort per la esglesia. Itein lo dit cardenal ha visitat tan solament los quoatre cardenals nostres 2), totz los altres son creatz per el ho la major part e per semblant los quoatre han bisitat el. Item lo dit cardenal lo dia de sent Pere, que nostre sant pare celebra en pontifical, fou presencialment en tot lofici, se a) So Hs. b) Wort fehlt. 1) Ps. 138, 1. 2. 2) D. h. die herübergekommenen Kardinäle Benedikts XIII.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 295 et scandali, quod evenire posset in ecclesia sancta Dei, cuius unitatem sume") desideramus. Et propterea sic sanctitati sue videtur, quod per nos in hac materia per nostram interposicionem vel per alia media aliquid fieri possit pro bono ecclesie sancte Dei et sue sanctitatis, afferimus nos paratos tamquam devotissimos filios ecclesie sancte Dei et bleatitudinis] sue. De parte 125 — de non 4 — non sinceri 4. Uber die Episode von Sarzana vgl. auch die Cronica novella von Hermann Korner (ed. Schwalm) S. 422 f. Am 5. Juni schreibt Balthasar an Giovanni Medici über dessen Warnung vor Mantua. Er bittet ihn um Schuls und Rat. (Archivio storico Italiano IV 437. (137) Bericht an Alfonso IV. con Aragon über die Einführung Balthasar Cossas ins Kardinalskollegium; seine Rede, seine Besuche, sein Auftreten im Dom, seine Körpergröpe. (Florenz 1419) nach Ende Juni. Barcelona. Kronarchiv, Caja Concilio de Costanza. La vigilia de sent Jhoan en concistori secret fou pronunciat cardenal bisbe appellat Tuscula mosser Baltesar Coxa. A prop lo dimartz seguent vingue a palays el papa en publica audiencia, li dona lo capell e loy posa sobra lo cap he li dona un anel he aprop totz los cardenals lo reseberen ad osculum pacis. ltem encontinent sen intraren lo papa he cardenalls ab el en concistori b secret e aqui li fou asignat loc per seure en son orde es . . .) en orde dels bisbes. Aqui comensa a dir: Domine, probasti me et cognovisti cessionen mean 1), deduint, com el per la unio dela esglesia avia fexes moltes coses. A son propi despens avia sostengut lo concili Pisa, com per la sua anada de Constansa sia seguida la unio e com el ratificava la renunciacio per el feta. He loava he aproava prest he parelat de subir mort per la esglesia. Itein lo dit cardenal ha visitat tan solament los quoatre cardenals nostres 2), totz los altres son creatz per el ho la major part e per semblant los quoatre han bisitat el. Item lo dit cardenal lo dia de sent Pere, que nostre sant pare celebra en pontifical, fou presencialment en tot lofici, se a) So Hs. b) Wort fehlt. 1) Ps. 138, 1. 2. 2) D. h. die herübergekommenen Kardinäle Benedikts XIII.
Strana 296
296 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sent entre los cardenalls en son ordre en la manera, quells altres ab mitra blanqua al cap. Es ten gros, que bes demostra entre los altres. En veritat el se demostra ben esser hom. Vgl. Annales Forliv. in Muratori, Rer. Ital. SS XXII 210: L. Bruni. Commentarii a. a. O. XIX 930: dazu 962; Vite de duchi XXII 931. (138) Venedigs zustimmende Antwort für den Gesandten Balthasar Cossas, der nach Venedig und Padua zur Verehrung der Heiligen kommen und über Genua nach Mailand reisen will, um den Herzog gegen Sigismund einzunehmen. 1419 August 4. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 7 f. 96. Quod venerabili viro fratri Matheo de Viterbio ambassiatori et confessori reverendissimi in Christo patris d. Baldesaris Cossa, cardinalis Florentini, respondeatur in hac forma : Quod audivimus et intelleximus ea, que nobis exposuit ex parte reverendissimi patris d. Baldessaris Cossa, cardinalis Floren- tini, super intencione sua, que est de veniendo Venecias et Paduam pro visitando corpora beate Lucie et beati Antonii de Padua etc., respondemus, quod propter singularem affectionen et amorem, quem gerimus sue reverendissime paternitati, libenter videbimus reverendissimam paternitatem, personam suam et eandem hono- rabimus et honorari faciemus tamquam singularem amicum nostrum propter mutuam benivolenciam et dilectionem inter suai reverendissimam paternitatem et nostrum dominium existentem. Sed quia tetigit ex parte dicti reverendissimi d. cardinalis, quod disposuit ire per viam Janue Mediolanum Jad ducem 2) et sperat eundein inducere et removere ab amore et benivolencia regis Romanorum et conabitur eundem ducem inducere ad pacem cum dominis Lombardie etc., dicimus, quod, licet cognoscamus magnai sapienciam d. cardinalis predicti et quod ad bonuni et securitatem suam habet consideracionem et respectus necessarios, tamen diligentes personai suam reverendissime paternitati sue reducimus ad memoriam, quod vellit bonam consideracionem habere, quod secure ire possit, ita quod de persona sua non possit modo aliquo dubitare. Et quia cum d. duce Janue et dicta comunitate sumus in bona amicicia et fraternitate et pacificum statum suum fraterne desideramus, non expedit, ut ibi aliqua a) Wohl so su ergänzen.
296 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. sent entre los cardenalls en son ordre en la manera, quells altres ab mitra blanqua al cap. Es ten gros, que bes demostra entre los altres. En veritat el se demostra ben esser hom. Vgl. Annales Forliv. in Muratori, Rer. Ital. SS XXII 210: L. Bruni. Commentarii a. a. O. XIX 930: dazu 962; Vite de duchi XXII 931. (138) Venedigs zustimmende Antwort für den Gesandten Balthasar Cossas, der nach Venedig und Padua zur Verehrung der Heiligen kommen und über Genua nach Mailand reisen will, um den Herzog gegen Sigismund einzunehmen. 1419 August 4. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 7 f. 96. Quod venerabili viro fratri Matheo de Viterbio ambassiatori et confessori reverendissimi in Christo patris d. Baldesaris Cossa, cardinalis Florentini, respondeatur in hac forma : Quod audivimus et intelleximus ea, que nobis exposuit ex parte reverendissimi patris d. Baldessaris Cossa, cardinalis Floren- tini, super intencione sua, que est de veniendo Venecias et Paduam pro visitando corpora beate Lucie et beati Antonii de Padua etc., respondemus, quod propter singularem affectionen et amorem, quem gerimus sue reverendissime paternitati, libenter videbimus reverendissimam paternitatem, personam suam et eandem hono- rabimus et honorari faciemus tamquam singularem amicum nostrum propter mutuam benivolenciam et dilectionem inter suai reverendissimam paternitatem et nostrum dominium existentem. Sed quia tetigit ex parte dicti reverendissimi d. cardinalis, quod disposuit ire per viam Janue Mediolanum Jad ducem 2) et sperat eundein inducere et removere ab amore et benivolencia regis Romanorum et conabitur eundem ducem inducere ad pacem cum dominis Lombardie etc., dicimus, quod, licet cognoscamus magnai sapienciam d. cardinalis predicti et quod ad bonuni et securitatem suam habet consideracionem et respectus necessarios, tamen diligentes personai suam reverendissime paternitati sue reducimus ad memoriam, quod vellit bonam consideracionem habere, quod secure ire possit, ita quod de persona sua non possit modo aliquo dubitare. Et quia cum d. duce Janue et dicta comunitate sumus in bona amicicia et fraternitate et pacificum statum suum fraterne desideramus, non expedit, ut ibi aliqua a) Wohl so su ergänzen.
Strana 297
Briefe his zur Absetzung Johanns XXIII. 297 faciat nostri parte, sed sue reverendissime paternitati devote regraciantes de eius optima et bona intencione hortamur dictam suam paternitatem, ut, cum fuerit Mediolani, sicut dixit, operari velle[t) de removendo d. d. duceu Mediolani ab amicicia regis Romanorum predicti, quia talis amicicia non facit pro statu d. d. ducis nec aliorum dominorum Italie. Laudamus similiter inten- cionem dicti reverendissimi d. cardinalis in volendo querere pacem inter d. d. ducem et alios dominos Lombardie, quia istud est naturale prelatorum, querere et ponere pacem, ubi inimicicie et gnerre vigent. Et si sua reverendissima paternitas videbit, quod per nos aliquid operari possit pro pace componenda inter d. d. ducem Mediolani et alios dominos Lombardie, offerimus nos para- tos ad omnia possibilia, ut dicta pax possit habere bonum effectui pro quiete Lombardie et tocius Italie. De parte 141 — de non 0 — non sinceri 0. (139) Ungenannter weist die Klagen Johanns XXIII. über seine harte Gefangenschaft zurück. Heidelberg (1419) September 8. Rom. Vatik. Bibliothek, Cod. Palat. 701 f. 381. Reverendissime in Christo pater et domine. Post serviciorum meorum exiliuni oblacionem et ad vota vestra grata et placita promptam exhibicionem pacienciam habete in me, reverendissime pater, et tamquam insipienti ignoscite, si laxius calamum evagari sinam et si non debitam mensuram exhibeam et facetis ducam limitibus. Coartat namque me spiritus uteri mei et tamquam mnstum novum angusto clauso vasculo ad exitum spirans se non valet continere, sed ruptis labiis egreditur. Famam audivi et utinam nugiferai, utinam veritate carentem, utinam falsidicam, quod in morem pincerne Pharaonis succedentibus prosperis vestri beneficiorum et beneficii obliviscimini, ymmo dicere debui sedulo recordamini, non ut Jesu salvatoris set ut Pilati crucifixionis. Vere non vos crucifixit ille mitissimus. clementissimus, piissimus et christianissimus princeps d. dux Ludowicus comes Palatinus Rheni, sacri Romani imperii archidapifer et elector duxque Bava- rie, sed omnem humanitatem vobis infixit, si oculos libeat apperire et attencius considerare, quomodo ut vir captivus et vinculis mancipandus per sacrum Constanciense consilium et invictissimum Romanorum regem eidem pernobili principi fuistis ad suam custodiam traditus. Noscitisne, que lex sit incarceratorum, ut
Briefe his zur Absetzung Johanns XXIII. 297 faciat nostri parte, sed sue reverendissime paternitati devote regraciantes de eius optima et bona intencione hortamur dictam suam paternitatem, ut, cum fuerit Mediolani, sicut dixit, operari velle[t) de removendo d. d. duceu Mediolani ab amicicia regis Romanorum predicti, quia talis amicicia non facit pro statu d. d. ducis nec aliorum dominorum Italie. Laudamus similiter inten- cionem dicti reverendissimi d. cardinalis in volendo querere pacem inter d. d. ducem et alios dominos Lombardie, quia istud est naturale prelatorum, querere et ponere pacem, ubi inimicicie et gnerre vigent. Et si sua reverendissima paternitas videbit, quod per nos aliquid operari possit pro pace componenda inter d. d. ducem Mediolani et alios dominos Lombardie, offerimus nos para- tos ad omnia possibilia, ut dicta pax possit habere bonum effectui pro quiete Lombardie et tocius Italie. De parte 141 — de non 0 — non sinceri 0. (139) Ungenannter weist die Klagen Johanns XXIII. über seine harte Gefangenschaft zurück. Heidelberg (1419) September 8. Rom. Vatik. Bibliothek, Cod. Palat. 701 f. 381. Reverendissime in Christo pater et domine. Post serviciorum meorum exiliuni oblacionem et ad vota vestra grata et placita promptam exhibicionem pacienciam habete in me, reverendissime pater, et tamquam insipienti ignoscite, si laxius calamum evagari sinam et si non debitam mensuram exhibeam et facetis ducam limitibus. Coartat namque me spiritus uteri mei et tamquam mnstum novum angusto clauso vasculo ad exitum spirans se non valet continere, sed ruptis labiis egreditur. Famam audivi et utinam nugiferai, utinam veritate carentem, utinam falsidicam, quod in morem pincerne Pharaonis succedentibus prosperis vestri beneficiorum et beneficii obliviscimini, ymmo dicere debui sedulo recordamini, non ut Jesu salvatoris set ut Pilati crucifixionis. Vere non vos crucifixit ille mitissimus. clementissimus, piissimus et christianissimus princeps d. dux Ludowicus comes Palatinus Rheni, sacri Romani imperii archidapifer et elector duxque Bava- rie, sed omnem humanitatem vobis infixit, si oculos libeat apperire et attencius considerare, quomodo ut vir captivus et vinculis mancipandus per sacrum Constanciense consilium et invictissimum Romanorum regem eidem pernobili principi fuistis ad suam custodiam traditus. Noscitisne, que lex sit incarceratorum, ut
Strana 298
298 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quidquid amplius, quam fieri solet, benignitatis impenditur, ad gra- ciam et laudis cumulum misericordis custodis merito cedere debet.“) Vere scio, si ut cardinalem vos debuisset tenere, minus debite fecisset, sed ut hominem captivum vos tenendo multum et supra multum quam debuit fecit. Quid igitur aiunt de Romana curia venientes? Nescio si eis credere debeam, quin ymimo difficillime aures meas rumoribus istis sinistris . . .1), qui defamativi sunt illustris domini mei ducis prescripti, non quia dominus meus, cuius dulces mando panes et in domo ipsins ambulo cum consensu, set quia oppositum luce clarins scio. Quid dixistis, ut dicunt? „Dedit in escam meain fel et in siti mea potavit me aceto 2) Non erat michi locus in diversorio, contractis membris iacui, in stretto lecto positus eram, sordidas vestes habui, nichil boni ab illo duce factum est, set lubidria passus sum et varios expertus contemptus." Credamne, pater reverendissine, an non credain vos has fecisse querimonias contra illum principem vite vestre defensorem? Pocius non credam, quoniam modo tam reverendissimus pater hoc dixisset, qua temeritate in mentem suam illa venissent, qui contrarium novit? Et ergo minime conscienciam suam fictionibus pollueret et mendosis fabulacionibus, que tam perfectum virum minime decent, macularet. Scitis enim, reverendissime pater, quanto devocionis obsequio ipse dominus dux vobis servierit et per suos fecerit studiose ministrari in omnibus corpori vestro oportunis secundum exigenciam hominis captivi. Vere laudare habetis Deum, quod illi principi in custodiam cessistis ; sin aliter factum fuisset, forte terra, quod suum est, diu possedisset. Reverendissime pater, michi, queso, servitori vestro parcite, si scribendo excessi, quia amor non habet modum et semper vos sensi ad modicitatem persone mee affectuose inclinatum. Utinam valeam reservire et unum pro mille respondere. Scriptum Heydel- beg ) in die nativitatis gloriose virginis Marie. Es ist doch 1419 zu nehmen, obwohl die Zurückweisung der Klagen auf- fällig spät kommt. Einige Stellen sind unsicher, offenkundige Fehler verbessert. In der Hist. Mediol. (Muratori, Rer. Ital. S. XX 43) heißt es: Ut ipse ex eo audivi, vix hominem aliquando nactus est, quocum liceret humano sermone conferre. Vgl. auch v. d. Hardt IV 298 f. a) So Hs. 1) Ich vermag die Abkürzung des Wortes nicht zu deuten; der Sinn ist klar. 2) Ps. 68, 22.
298 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quidquid amplius, quam fieri solet, benignitatis impenditur, ad gra- ciam et laudis cumulum misericordis custodis merito cedere debet.“) Vere scio, si ut cardinalem vos debuisset tenere, minus debite fecisset, sed ut hominem captivum vos tenendo multum et supra multum quam debuit fecit. Quid igitur aiunt de Romana curia venientes? Nescio si eis credere debeam, quin ymimo difficillime aures meas rumoribus istis sinistris . . .1), qui defamativi sunt illustris domini mei ducis prescripti, non quia dominus meus, cuius dulces mando panes et in domo ipsins ambulo cum consensu, set quia oppositum luce clarins scio. Quid dixistis, ut dicunt? „Dedit in escam meain fel et in siti mea potavit me aceto 2) Non erat michi locus in diversorio, contractis membris iacui, in stretto lecto positus eram, sordidas vestes habui, nichil boni ab illo duce factum est, set lubidria passus sum et varios expertus contemptus." Credamne, pater reverendissine, an non credain vos has fecisse querimonias contra illum principem vite vestre defensorem? Pocius non credam, quoniam modo tam reverendissimus pater hoc dixisset, qua temeritate in mentem suam illa venissent, qui contrarium novit? Et ergo minime conscienciam suam fictionibus pollueret et mendosis fabulacionibus, que tam perfectum virum minime decent, macularet. Scitis enim, reverendissime pater, quanto devocionis obsequio ipse dominus dux vobis servierit et per suos fecerit studiose ministrari in omnibus corpori vestro oportunis secundum exigenciam hominis captivi. Vere laudare habetis Deum, quod illi principi in custodiam cessistis ; sin aliter factum fuisset, forte terra, quod suum est, diu possedisset. Reverendissime pater, michi, queso, servitori vestro parcite, si scribendo excessi, quia amor non habet modum et semper vos sensi ad modicitatem persone mee affectuose inclinatum. Utinam valeam reservire et unum pro mille respondere. Scriptum Heydel- beg ) in die nativitatis gloriose virginis Marie. Es ist doch 1419 zu nehmen, obwohl die Zurückweisung der Klagen auf- fällig spät kommt. Einige Stellen sind unsicher, offenkundige Fehler verbessert. In der Hist. Mediol. (Muratori, Rer. Ital. S. XX 43) heißt es: Ut ipse ex eo audivi, vix hominem aliquando nactus est, quocum liceret humano sermone conferre. Vgl. auch v. d. Hardt IV 298 f. a) So Hs. 1) Ich vermag die Abkürzung des Wortes nicht zu deuten; der Sinn ist klar. 2) Ps. 68, 22.
Strana 299
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 299 (140) Balthasar Cossa an Benedikt XIII.: Mitteilung seiner Er- nennung zum episcopus Tusculanus durch Martin V. Auf Anraten vieler hochstehender Männer schildert er seine Unterwerfung und Aufnahme durch den Papst, nachdem er auf Drängen Übelgesinnter sich für kurz von der päpstlichen Begleitung entfernt hatte, seine Tätigkeit vorher für die Union, seine Flucht aus Konstanz prius aliquibus cardinalibus ad- visatis, seine freie Zession und wie gtücklich er sich fühle. Verwunderung, daß Benedikt, der geistig so hochstehende, sich nicht unterwerfe, cum ea, que contra vos Pisis facta fuere, iuxta tenorem peticionis vestre non solum revocaren- tur, sed declararentur fuisse invalida atque nulla. Zeichnung des festen, truppengeschützten Peniscota. Weun er vielleicht zögere, prout, aliquibus mihi referentibus, predixistis, um zu schen, was Johann tue, so bitte er1) ihn. jetzt sich zu unter- werfen. (Florenz 1419 vor Dezember 29.) Rom. Vatik. Bibl. 4904 f. 340 Vielfach von derselben und einer zweiten Land korr. Original-Konzept mit Siegelspur. Ob ein Or. nach Peñiscola ge- kommen ist? Mansi aus einer Hs. in Lucca (L) und uach Druck bei Baluzius, Miscellanea VII 90 (B). Nobilissimo ac metuendissimo domino domino P. de Luna olim in sua tunc2) obediencia B. XIII. nuncupato per Baltasarem de Cоxа.") Postquam pius Dominus adiutor meus et protector meus, in quo speravit cor meum et adiutus sum,2) exaudivit vocem depre- cacionis mee et refloruit caro mea Florencie, dum ex mea) liberima voluntate confessus publice sum coram suo sancto vicario ipsum, qui est fortitudo plebis sue et protectord) salvacionum Christi sui salvum fecisse*) populuin suum a pestifero antiquatoque scismate unico sno ovili unicum et indubium preficiendo pastorem, scilicet sanctissimun in Christo patrem et beatissimum d. n.1) dominum 5) Martinum sua mirabilih) providencia papam quintum, ante cuius sacratissimos pedes me, ut optabam, in libertatis plenitudine humilitatisque sinceritudine 1) presentavi, a cuiusque beatissima clemencia post alias plurimas istam motu suo proprio consecutus sum graciam, ut me in dignitate cardinalatus*) reponere a) Ubergeschrieben. b) Nobilissimo — Coxa spater hinsugefiigt. c) B mera. d) B pro- tectio. e) B fecisset. f) Fehlt B. g) Fehlt B L. h) So B L. Hs miserabili. i) B L sinceritate. k) B L cardinalis. 1) mihi aliqualiter indisposito in persona. 2) Nach Ps. 32.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 299 (140) Balthasar Cossa an Benedikt XIII.: Mitteilung seiner Er- nennung zum episcopus Tusculanus durch Martin V. Auf Anraten vieler hochstehender Männer schildert er seine Unterwerfung und Aufnahme durch den Papst, nachdem er auf Drängen Übelgesinnter sich für kurz von der päpstlichen Begleitung entfernt hatte, seine Tätigkeit vorher für die Union, seine Flucht aus Konstanz prius aliquibus cardinalibus ad- visatis, seine freie Zession und wie gtücklich er sich fühle. Verwunderung, daß Benedikt, der geistig so hochstehende, sich nicht unterwerfe, cum ea, que contra vos Pisis facta fuere, iuxta tenorem peticionis vestre non solum revocaren- tur, sed declararentur fuisse invalida atque nulla. Zeichnung des festen, truppengeschützten Peniscota. Weun er vielleicht zögere, prout, aliquibus mihi referentibus, predixistis, um zu schen, was Johann tue, so bitte er1) ihn. jetzt sich zu unter- werfen. (Florenz 1419 vor Dezember 29.) Rom. Vatik. Bibl. 4904 f. 340 Vielfach von derselben und einer zweiten Land korr. Original-Konzept mit Siegelspur. Ob ein Or. nach Peñiscola ge- kommen ist? Mansi aus einer Hs. in Lucca (L) und uach Druck bei Baluzius, Miscellanea VII 90 (B). Nobilissimo ac metuendissimo domino domino P. de Luna olim in sua tunc2) obediencia B. XIII. nuncupato per Baltasarem de Cоxа.") Postquam pius Dominus adiutor meus et protector meus, in quo speravit cor meum et adiutus sum,2) exaudivit vocem depre- cacionis mee et refloruit caro mea Florencie, dum ex mea) liberima voluntate confessus publice sum coram suo sancto vicario ipsum, qui est fortitudo plebis sue et protectord) salvacionum Christi sui salvum fecisse*) populuin suum a pestifero antiquatoque scismate unico sno ovili unicum et indubium preficiendo pastorem, scilicet sanctissimun in Christo patrem et beatissimum d. n.1) dominum 5) Martinum sua mirabilih) providencia papam quintum, ante cuius sacratissimos pedes me, ut optabam, in libertatis plenitudine humilitatisque sinceritudine 1) presentavi, a cuiusque beatissima clemencia post alias plurimas istam motu suo proprio consecutus sum graciam, ut me in dignitate cardinalatus*) reponere a) Ubergeschrieben. b) Nobilissimo — Coxa spater hinsugefiigt. c) B mera. d) B pro- tectio. e) B fecisset. f) Fehlt B. g) Fehlt B L. h) So B L. Hs miserabili. i) B L sinceritate. k) B L cardinalis. 1) mihi aliqualiter indisposito in persona. 2) Nach Ps. 32.
Strana 300
300 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et ecclesie Tusculane preficere dignaretur in episcopum et pastorem; post hec, inquam, per que tam anime mee quain corporis iocun- dissimam sun adeptus quieteimn, quam multi optimi viri, vasa Christi, anime vestre, o metuendissime domine,1) ex totis precordiis exoptantes salutem, magnam apud me fecerunt instanciam, ut vobis b) quantum michi foret possibile, bonum procurarein et pacem, quod nullatenus rebantur fieri posse facilius, quam si“) mentei et actus meos super pace sancte matris ecclesie conservanda vestre dominacionid) perscriberem, asserentes dominacionen ean- dem ) quibusdam suis 1) dictis ac responsis aliquem dedisse5) co- lorem propter illa, que in mei acciderunt personam. Ego vero quamvis non tam verborum claritudine quam factorum effectn meam voluerim et velim orbi terrarum super pace ecclesie ino- tescere voluntatem, tamen opere precium") arbitratus sum presentes vobis 1) destinare liternlas, quibus mee intencionis sinceritas per- amplius vestre reverencie *) perfectiusque clarescat, presertin cum non dubitem multa per multos vobis1) esse dicta") et scripta mendacia cumque") diebus preteritis ego timens iterum reintrare carceres, aliquorum suasu ab honesta societate, quam michi pre- dictus sanctissimus dominus noster assignaverat, declinaverim et me in quodam castro cuiusdain amici mei posuerim, ubi vera- citer comperta summi pontificis voluntate statim ad ipsins sacra- tissimam presenciam in libertate omnimoda positus festinavi. Et in vigilia Corporis Christi 1) suo sacro me presentavi conspectui graciasque, quas potui, egi Domino Deo nostro, quia videbam, quod quai maxime semper optaveram, perfectani scilicet in sancta ecclesia unionem. Et quoniam nonnulli in diversis°) mundi par- tibus constituti forte murmurabant me apud [Cellam ?]p) non sponte nec libere resignasse, in declaracionem 9) mee voluntatis in presen- cia") predicti*) sanctissimi domini nostri et dominorum meorum cardinalium et aliorum multorum et in aliis pluribus locis publicis et secretis sepe testatus sum et testificor, professus sum et profiteor me cessisse libera et spontanea voluntate meaimque cessionem ratai et gratam habui nec aliquem actum recordor a) Vestre getilgt; vestre — domine übergeschrieben. b) Am Rand für tibi und überge- schriebenes vestre dominacioni. c) Folgt gestrichen tibi. d) Am Rand für con zweiter Hand fberwwchriebenes vobis. e) Für gestrichenes te; gestrichen übergeschriebenes vestram. D) Für gestr. suis. g) Am Rand gestr. daret. h) Hs precum. i) Ubergeschr. f. tibi. k) Ubergeschr. für tibi. 1) Korr. für tibi. m) B Lpicta. n) Urspr. cum itaque; ita gestr. 0) Mansi (nach Hs?) diversi. p) B L Vat. und M Lücke für ein längeres Wort: Radolfszell? q) B L declaracioue. r) Fehlt L. s) Fehlt B. 1) 14. Juni. Vgl. Bd. II 169.
300 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. et ecclesie Tusculane preficere dignaretur in episcopum et pastorem; post hec, inquam, per que tam anime mee quain corporis iocun- dissimam sun adeptus quieteimn, quam multi optimi viri, vasa Christi, anime vestre, o metuendissime domine,1) ex totis precordiis exoptantes salutem, magnam apud me fecerunt instanciam, ut vobis b) quantum michi foret possibile, bonum procurarein et pacem, quod nullatenus rebantur fieri posse facilius, quam si“) mentei et actus meos super pace sancte matris ecclesie conservanda vestre dominacionid) perscriberem, asserentes dominacionen ean- dem ) quibusdam suis 1) dictis ac responsis aliquem dedisse5) co- lorem propter illa, que in mei acciderunt personam. Ego vero quamvis non tam verborum claritudine quam factorum effectn meam voluerim et velim orbi terrarum super pace ecclesie ino- tescere voluntatem, tamen opere precium") arbitratus sum presentes vobis 1) destinare liternlas, quibus mee intencionis sinceritas per- amplius vestre reverencie *) perfectiusque clarescat, presertin cum non dubitem multa per multos vobis1) esse dicta") et scripta mendacia cumque") diebus preteritis ego timens iterum reintrare carceres, aliquorum suasu ab honesta societate, quam michi pre- dictus sanctissimus dominus noster assignaverat, declinaverim et me in quodam castro cuiusdain amici mei posuerim, ubi vera- citer comperta summi pontificis voluntate statim ad ipsins sacra- tissimam presenciam in libertate omnimoda positus festinavi. Et in vigilia Corporis Christi 1) suo sacro me presentavi conspectui graciasque, quas potui, egi Domino Deo nostro, quia videbam, quod quai maxime semper optaveram, perfectani scilicet in sancta ecclesia unionem. Et quoniam nonnulli in diversis°) mundi par- tibus constituti forte murmurabant me apud [Cellam ?]p) non sponte nec libere resignasse, in declaracionem 9) mee voluntatis in presen- cia") predicti*) sanctissimi domini nostri et dominorum meorum cardinalium et aliorum multorum et in aliis pluribus locis publicis et secretis sepe testatus sum et testificor, professus sum et profiteor me cessisse libera et spontanea voluntate meaimque cessionem ratai et gratam habui nec aliquem actum recordor a) Vestre getilgt; vestre — domine übergeschrieben. b) Am Rand für tibi und überge- schriebenes vestre dominacioni. c) Folgt gestrichen tibi. d) Am Rand für con zweiter Hand fberwwchriebenes vobis. e) Für gestrichenes te; gestrichen übergeschriebenes vestram. D) Für gestr. suis. g) Am Rand gestr. daret. h) Hs precum. i) Ubergeschr. f. tibi. k) Ubergeschr. für tibi. 1) Korr. für tibi. m) B Lpicta. n) Urspr. cum itaque; ita gestr. 0) Mansi (nach Hs?) diversi. p) B L Vat. und M Lücke für ein längeres Wort: Radolfszell? q) B L declaracioue. r) Fehlt L. s) Fehlt B. 1) 14. Juni. Vgl. Bd. II 169.
Strana 301
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 301 me unquam fecisse libencius, quai pro pace ecclesie statui cedere, ad cuius regimen me senciebam indignum cniusque tantum gra- vabar quasi infinito pondere, ut nunquam in illo unicam diem sciam me habuisse quietem, quod, ut supra dixi, clarius factis con- firmandum duxi, quam verbis. Et per hec quantum ad illorum hortatus, quibns petententibus meam 1) vobis b) voluntaten notifico, satis scripsisse me credo. Restat, ut vobisb) tanquam domino°) ad vestri") commonicionem et mei de contradictione vestrae) aliqualiter exponendam1) sum- mam 5) admiracionem omnique poscenti voluntatis mee et actuum predictorum reddam iustissimam et evidentissimam racionem, quam quisquis ) anime passionibus secrestatus 1) attenderit, non dubito, quin me rem fecisse dignaim et meritoriam constantissime fateatur.*) Inprimis igitur rogo firmiter, nt vestra pregrandis circum- spectio1) arbitretur, quod, et si ego a certo tenerem, veritatem papatusm) in transacto scismate fuisse apud dominum Urbanum et successores suos, semper tamen viam cessionis in tam collo- rato scismate ab utraque parcium,hoc est tota christianitate, diutissime approbatam et vehementi instancia postulatam ita dilexi, ut per eam cicius et facilius quam per alias vias pacem ecclesie dari posse sine ulla dubitacione crediderim, et ideo illam a contendentibus de papatu aceptari et executari") debere, preser- tim cum se ad eam voto et inramento restrinxerant, constanter tenuerim, quod, si facere recusarent, tanquam periuros votique violatores°) scismaque foventes et notorie nutrientes sanctamque ecclesiam nequiter dividentes ab ipsa ecclesia tanquam precisa membra fore censuerim repellendos; signanter cum esset apud ipsam universalem ecclesiam dubium de papatu, quod, ut a sancta pelleretur ecclesia, ego in cardinalatu meo, quantum potui, laboravi eiusdem matris ecclesie auctoritatem, consensum, clamores quere- lasque secutus; quam ob rem Pisano concilio quantum in me fuit dedi auxilium, consilium et favorem, defuncto vero sanctissimo d. Alexandro et me insufficiente ad apicem apostolatus assumpto non cesavi laborem impendere pro pace ecclesie integraliter conse- quenda. Cumque essem in Constanciensi concilio supplicatus, a) Ubergeschr. vobia, dann gestrichen. b) Korr für tibi. c) Korr. für viro. d) Korr. für tui. e) Korr. für tua. f) B L exponenda. g) B L sumam. h) B L quisque. i) Hs s0 die seltene Form. k) Non dubito — fateatur fehlt B. 1) Ut — circumspectio übergeschr. m) Folgi gestrichen et. n) Folgt gestrichen debebe. (!) Druck: exemptari, Hs: exentari ; doch trohl, iie auch unten, executari. 0) Korr. aus violatorem.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 301 me unquam fecisse libencius, quai pro pace ecclesie statui cedere, ad cuius regimen me senciebam indignum cniusque tantum gra- vabar quasi infinito pondere, ut nunquam in illo unicam diem sciam me habuisse quietem, quod, ut supra dixi, clarius factis con- firmandum duxi, quam verbis. Et per hec quantum ad illorum hortatus, quibns petententibus meam 1) vobis b) voluntaten notifico, satis scripsisse me credo. Restat, ut vobisb) tanquam domino°) ad vestri") commonicionem et mei de contradictione vestrae) aliqualiter exponendam1) sum- mam 5) admiracionem omnique poscenti voluntatis mee et actuum predictorum reddam iustissimam et evidentissimam racionem, quam quisquis ) anime passionibus secrestatus 1) attenderit, non dubito, quin me rem fecisse dignaim et meritoriam constantissime fateatur.*) Inprimis igitur rogo firmiter, nt vestra pregrandis circum- spectio1) arbitretur, quod, et si ego a certo tenerem, veritatem papatusm) in transacto scismate fuisse apud dominum Urbanum et successores suos, semper tamen viam cessionis in tam collo- rato scismate ab utraque parcium,hoc est tota christianitate, diutissime approbatam et vehementi instancia postulatam ita dilexi, ut per eam cicius et facilius quam per alias vias pacem ecclesie dari posse sine ulla dubitacione crediderim, et ideo illam a contendentibus de papatu aceptari et executari") debere, preser- tim cum se ad eam voto et inramento restrinxerant, constanter tenuerim, quod, si facere recusarent, tanquam periuros votique violatores°) scismaque foventes et notorie nutrientes sanctamque ecclesiam nequiter dividentes ab ipsa ecclesia tanquam precisa membra fore censuerim repellendos; signanter cum esset apud ipsam universalem ecclesiam dubium de papatu, quod, ut a sancta pelleretur ecclesia, ego in cardinalatu meo, quantum potui, laboravi eiusdem matris ecclesie auctoritatem, consensum, clamores quere- lasque secutus; quam ob rem Pisano concilio quantum in me fuit dedi auxilium, consilium et favorem, defuncto vero sanctissimo d. Alexandro et me insufficiente ad apicem apostolatus assumpto non cesavi laborem impendere pro pace ecclesie integraliter conse- quenda. Cumque essem in Constanciensi concilio supplicatus, a) Ubergeschr. vobia, dann gestrichen. b) Korr für tibi. c) Korr. für viro. d) Korr. für tui. e) Korr. für tua. f) B L exponenda. g) B L sumam. h) B L quisque. i) Hs s0 die seltene Form. k) Non dubito — fateatur fehlt B. 1) Ut — circumspectio übergeschr. m) Folgi gestrichen et. n) Folgt gestrichen debebe. (!) Druck: exemptari, Hs: exentari ; doch trohl, iie auch unten, executari. 0) Korr. aus violatorem.
Strana 302
302 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quod") vobisb) et olim Gregorio cedentibus vel deiectis cedere vellem, libenter consensi et iuxta tenorem cuiusdam per me publice lecte cedule renunciare promisi. Propter aliqua tamen personam meam tangencia, item ut liberius executarem promissum, de Con- stancia recessi et ad Scafusiam quadam nocte me transtuli, prius aliquibus ex dominis cardinalibus advisatis me non recedere ad impediendam vel dilatandam meam in aliquo cessionem, nec modi postea contra me tenti meum bonum propositum inmutarunt, ymo quam primum fui a concilio et sacro collegio requisitus, in pre- sencia quinque cardinalium libentissime cessi ad magnaim reputans graciam Domino Jhesu Christo, quod statum ad peticionem ecclesie universalis pro consequenda unitate dimitterem, quei digne guber- nare non poteram. Quis enim sane mentis ignorat, quod ex de- bito pastoralis officii presul sit obligatus de necessitate salutis ad deponendum*) mitram, qui obligatur pro ovibus ad ponendumd) animam?1) Quomodo ille positurus est animam, qui non ponit substanciam? Parcet profecto, inxta beati Gregorii sentenciain, parcet anime, qui parcit substancie. Sed talis iuxta verba Domini non pastor, sed mercenarius esse") convincitur, se, non oves pascens, ymo et animan suam in tali pastu condempnans. Ego, doctis- sime domine,) volui ostendere mundo in pace procuranda veruim me fuisse pastorem.*) Ideo illam dignitatis celsitudinem parvi- pendi considerans inxta Angustini claram propriamque in re pre- senti doctrinam,") quod episcopalis dignitas fructuosior michi esset. si deposita gregem Christi coligeret quam retenta disperderet. Nam, ut ipse ait,) qua fronte in futuro seculo promissum a Christo expectamus*) honorem, si noster 1) honor impediret in hoc seculo unitatem? Longe quippe, inquit alibim) idem doctor magnus ") Augustinus, est gloriosius episcopatus sarcinam propter ecclesie vitanda pericula deposuisse, quam propter regenda gubernacula suscepisse. Ad que et similia dirigens consideracionis intuitum me cesisse et post in plenissima libertate cessionem meam ver- bis et actibus confirmasse suasionesque aliquorum, qui, ut suos nuttrirent pestifferos diabolicosque conatus, me in libertate posi- tum ad suscitanda scandala incitabant, viriliter contenpsisse de- lectat ita, ut maxima indicibilisque michi adsit corporalis iocunditas a) Druck que. b) Korr. für te. c) B L deponendam. d) B L ponendam. e) B tunc. f) Korr. für vir. g) Ubergeschrieben. h) Claram — doctrinam aw Rande für: mentem et verba. 1) Ut — ait übergeschr. k) Korr. ous expectarem. 1) Korr. für meus. m) Übergeschr. n) Korr. aus maximus. 1) Vgl. Joh. 10.
302 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. quod") vobisb) et olim Gregorio cedentibus vel deiectis cedere vellem, libenter consensi et iuxta tenorem cuiusdam per me publice lecte cedule renunciare promisi. Propter aliqua tamen personam meam tangencia, item ut liberius executarem promissum, de Con- stancia recessi et ad Scafusiam quadam nocte me transtuli, prius aliquibus ex dominis cardinalibus advisatis me non recedere ad impediendam vel dilatandam meam in aliquo cessionem, nec modi postea contra me tenti meum bonum propositum inmutarunt, ymo quam primum fui a concilio et sacro collegio requisitus, in pre- sencia quinque cardinalium libentissime cessi ad magnaim reputans graciam Domino Jhesu Christo, quod statum ad peticionem ecclesie universalis pro consequenda unitate dimitterem, quei digne guber- nare non poteram. Quis enim sane mentis ignorat, quod ex de- bito pastoralis officii presul sit obligatus de necessitate salutis ad deponendum*) mitram, qui obligatur pro ovibus ad ponendumd) animam?1) Quomodo ille positurus est animam, qui non ponit substanciam? Parcet profecto, inxta beati Gregorii sentenciain, parcet anime, qui parcit substancie. Sed talis iuxta verba Domini non pastor, sed mercenarius esse") convincitur, se, non oves pascens, ymo et animan suam in tali pastu condempnans. Ego, doctis- sime domine,) volui ostendere mundo in pace procuranda veruim me fuisse pastorem.*) Ideo illam dignitatis celsitudinem parvi- pendi considerans inxta Angustini claram propriamque in re pre- senti doctrinam,") quod episcopalis dignitas fructuosior michi esset. si deposita gregem Christi coligeret quam retenta disperderet. Nam, ut ipse ait,) qua fronte in futuro seculo promissum a Christo expectamus*) honorem, si noster 1) honor impediret in hoc seculo unitatem? Longe quippe, inquit alibim) idem doctor magnus ") Augustinus, est gloriosius episcopatus sarcinam propter ecclesie vitanda pericula deposuisse, quam propter regenda gubernacula suscepisse. Ad que et similia dirigens consideracionis intuitum me cesisse et post in plenissima libertate cessionem meam ver- bis et actibus confirmasse suasionesque aliquorum, qui, ut suos nuttrirent pestifferos diabolicosque conatus, me in libertate posi- tum ad suscitanda scandala incitabant, viriliter contenpsisse de- lectat ita, ut maxima indicibilisque michi adsit corporalis iocunditas a) Druck que. b) Korr. für te. c) B L deponendam. d) B L ponendam. e) B tunc. f) Korr. für vir. g) Ubergeschrieben. h) Claram — doctrinam aw Rande für: mentem et verba. 1) Ut — ait übergeschr. k) Korr. ous expectarem. 1) Korr. für meus. m) Übergeschr. n) Korr. aus maximus. 1) Vgl. Joh. 10.
Strana 303
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 303 spiritualisque alacritas, quociens predictorum actuum reminiscor. Et hec de me ipso, quantum patitur epistolaris angustia dixisse sufficiat, ut sit gloria Deo, a quo omne datum optimum donumque descendit perfectum,1) item ut pessimorum hominum refrenetur audacia, qui semper nituntur seminare zizaniam. De vobis*) autem. peritissime") ac nobilissime domine,*) quid loquar, cum omnem admiracionem transcendat virum tam clari generis“) et qui tante fuit a multis reputatus virtutis, talem in factis ecclesie tenuisse processum, pro cuins unitate non solum renunciare*) sed mori1) vos*) semper fuisse et esse paratissimum predicastis, pro cuius unitate vestram *) directe vel indirecte nullatenus impedire iuramento medio confirmmastis, ut alia sileam.) que in cedula conclavis et aliis vestris*) oblacionibus continentur. Igitur vehementer stupent omnes, cum sola1) de contendentibus vestra dominacio") remaneret,") quare non satisfecistis ecclesie matri vestre,") quare eam tanto tempore fluctuare fecistis, post- quain, ut dixi, cesserat olim Gregorius et ea, que contra vos ?) Pisis facta fuere, iuxta tenorem peticionis vestre") non solum revocarentur, sed declararentur fuisse invalida atque nulla. Clamor it aque omnium in hanc descendit sentenciain. Quis unquam opinari potuisset, quod tantus vir illos, qui predicaverant nunquam eunu pro pace") renumpciaturuim ecclesie, ymo simulate fuisse viam cessionis cmn olim Gregorio prosecutum, sic fecisset veraces et ora omniuim eum*) amancium tantis adimplevisset ruboribus, ut non solum pedes eorum nomine suo*) annunciancium pacem, evangelizancium bonum, sed eciam facies confuse sint, et merito; expectabant enim et ad sui excusacionem clamabant, quod, ubi omnes concordarent, ipse concordiaimn adiuvaret. Sed cum Deus diversitatem gencium et contrarietatem nacionum in sui nominis confessionem super modo eligendi sibi indubitatum vicarium mira- biliter adunasset et tam brevi tempore preter spem omnium1) omnes ") in unam sanctissimam miraculose concordasset*) perso- nam, quam ipse, qui fecit concordiam in sublimibus suis, eviden- ter elegerat, quid dicere in excusacionem *) sui, qualemque*) po- a) Korr. aus te. b) B L doctissime. c) Ac — domine fbergeschr. d) Tam — generis am Ronde, e) Korr. aus renunpciare. 1) Korr. aus more. g) Korr aus te. b) Korr. aus tuam. i) Hs scileam. k) Korr. aus tuis. I) Korr. aus solas. m) Für gestrichenes tu am Rande von mweiler Hand: Vestra reverencia; dominacio für reverencia erste Hand. n) Korr. aus remaneres. 0) Korr aus tue. p) Korr. für te. 4) B folgt numquam. r) Korr. fiir me. s) Fehlt B L. t) Fehlt L. u) Fehll B. v)B L concordassent. w) B L exensacionemque. x) B L qualemcumque. 1) Jac. 1.
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 303 spiritualisque alacritas, quociens predictorum actuum reminiscor. Et hec de me ipso, quantum patitur epistolaris angustia dixisse sufficiat, ut sit gloria Deo, a quo omne datum optimum donumque descendit perfectum,1) item ut pessimorum hominum refrenetur audacia, qui semper nituntur seminare zizaniam. De vobis*) autem. peritissime") ac nobilissime domine,*) quid loquar, cum omnem admiracionem transcendat virum tam clari generis“) et qui tante fuit a multis reputatus virtutis, talem in factis ecclesie tenuisse processum, pro cuins unitate non solum renunciare*) sed mori1) vos*) semper fuisse et esse paratissimum predicastis, pro cuius unitate vestram *) directe vel indirecte nullatenus impedire iuramento medio confirmmastis, ut alia sileam.) que in cedula conclavis et aliis vestris*) oblacionibus continentur. Igitur vehementer stupent omnes, cum sola1) de contendentibus vestra dominacio") remaneret,") quare non satisfecistis ecclesie matri vestre,") quare eam tanto tempore fluctuare fecistis, post- quain, ut dixi, cesserat olim Gregorius et ea, que contra vos ?) Pisis facta fuere, iuxta tenorem peticionis vestre") non solum revocarentur, sed declararentur fuisse invalida atque nulla. Clamor it aque omnium in hanc descendit sentenciain. Quis unquam opinari potuisset, quod tantus vir illos, qui predicaverant nunquam eunu pro pace") renumpciaturuim ecclesie, ymo simulate fuisse viam cessionis cmn olim Gregorio prosecutum, sic fecisset veraces et ora omniuim eum*) amancium tantis adimplevisset ruboribus, ut non solum pedes eorum nomine suo*) annunciancium pacem, evangelizancium bonum, sed eciam facies confuse sint, et merito; expectabant enim et ad sui excusacionem clamabant, quod, ubi omnes concordarent, ipse concordiaimn adiuvaret. Sed cum Deus diversitatem gencium et contrarietatem nacionum in sui nominis confessionem super modo eligendi sibi indubitatum vicarium mira- biliter adunasset et tam brevi tempore preter spem omnium1) omnes ") in unam sanctissimam miraculose concordasset*) perso- nam, quam ipse, qui fecit concordiam in sublimibus suis, eviden- ter elegerat, quid dicere in excusacionem *) sui, qualemque*) po- a) Korr. aus te. b) B L doctissime. c) Ac — domine fbergeschr. d) Tam — generis am Ronde, e) Korr. aus renunpciare. 1) Korr. aus more. g) Korr aus te. b) Korr. aus tuam. i) Hs scileam. k) Korr. aus tuis. I) Korr. aus solas. m) Für gestrichenes tu am Rande von mweiler Hand: Vestra reverencia; dominacio für reverencia erste Hand. n) Korr. aus remaneres. 0) Korr aus tue. p) Korr. für te. 4) B folgt numquam. r) Korr. fiir me. s) Fehlt B L. t) Fehlt L. u) Fehll B. v)B L concordassent. w) B L exensacionemque. x) B L qualemcumque. 1) Jac. 1.
Strana 304
304 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. terant3) suis contradictionibus prestare colorem, nisi forte dicerent, quod ipse respondit se scilicet non esse in libertate? O Deus bone, quare tua permittit vera iusticia tantum hominem sic errare? Reputabat se esse liberum, ut toti ecclesie contradiceret, et non liberum, ut cum tota ecclesia concordaret, cum illa ab eo cum magna humilitate pacem quereret, non conflictum. Quomodo,b) in- quam, non liber erat, qui in castro fortissimo et munitissimo residebat, ad quod, ut libertate debita frueretur, se declinare responderat. Quomodo non liberun hominem tanto tectum auro, tantis polentem iocalibus preciosis, tam multis stipatum militibus et circumsceptum armigeris sue voluntati parentibus. Quomodo non libernm, ad quem nisi de voluntate sua nullus patet ingressus, qui ad eum intrantes, si vult, terrere poterit, sed ab eis terreri non valet. Hec inquam et similia clamitant contra vos.") Ego autem attendo, quod forte vestra circumpecta dominacio 1) alia formidabat,) que non dicebat.) Timebat 5) forte scandalum.") quod") propter me posset 1) in ecclesia suscitari. Et ideo1), doctis- sime domine,5) expectabatis,) prout aliquibus michi refferentibus predixistis, libertatem meam, ut tunc me ratificante cessionem meam eciam vos") libentissime cederetis.") Ecce igitur habetis,°) quod optastis, si pacem ecclesie dilexistis. Si scisma, quod iain non solum tolerare, sed audire mundus aborret,") fugere dignum ducitis,9) acceleret") vestre magnitudo prudencie*) ad liberandam suam animam,) ad reparandam reintegrandamque famam festinet. Quod si adhuc sancto operi vestre dominacionis") reluctatur opinio, deponat humilitas vestra*) illam et acriter detestetur*) dicens cum Augustino : Omnis catollicus securus eam partem detestatur, cui ecclesiam universalem apostolicis sedibus roboratam non communicare cognoscit. Secure igitur detestemini1) opinionem vestram, cui ecclesiam universalem contradixisse cognoscitis, et, quod plus est, non solum auctoritative in concilio universaliter, sed eciam discretive et singulariter, ita ut nullus fidelis et pru- dens in tota reperiatur ecclesia, quin vestram *) contradicionem exorreat.*) Faciatis igitur sacrificium Deo de opinione predicta, a) B L poterunt. b) B L quinimo. e) Korr. für te. d) Vestra — dominacio fiber- geschr. fir gestr. tua. e) Korr. aus formidabas. f) Korr. q1s dicebas. g) Korr. ans timebas. h) B L scandala, que :. . possent. i) Korr. aus ymo. k) doctissime domine übergeschr. 1) Korr. aus expectabas. m) Für tu. n) Fiir resignares. 0) Korr. aus habes. p) BLab- horrere et. q) Für putas. r) Acceleret — festinet am Rande füir: accelleretis, festinetis, libera animam tuam, consule fame tue, ne despicias carnem tuatu. s) Folgl gestrichen festinet. 1) Folgt gestrichen ad illustrandam u) Fürtua. v) Humilitas vestra am Rande. w) Für lescerare. x) Eülr delesteris. v) Für tuam. z) Ani Rande fir condempnet.
304 I. Abschnitt. Johann XXIII. und das Konzil. terant3) suis contradictionibus prestare colorem, nisi forte dicerent, quod ipse respondit se scilicet non esse in libertate? O Deus bone, quare tua permittit vera iusticia tantum hominem sic errare? Reputabat se esse liberum, ut toti ecclesie contradiceret, et non liberum, ut cum tota ecclesia concordaret, cum illa ab eo cum magna humilitate pacem quereret, non conflictum. Quomodo,b) in- quam, non liber erat, qui in castro fortissimo et munitissimo residebat, ad quod, ut libertate debita frueretur, se declinare responderat. Quomodo non liberun hominem tanto tectum auro, tantis polentem iocalibus preciosis, tam multis stipatum militibus et circumsceptum armigeris sue voluntati parentibus. Quomodo non libernm, ad quem nisi de voluntate sua nullus patet ingressus, qui ad eum intrantes, si vult, terrere poterit, sed ab eis terreri non valet. Hec inquam et similia clamitant contra vos.") Ego autem attendo, quod forte vestra circumpecta dominacio 1) alia formidabat,) que non dicebat.) Timebat 5) forte scandalum.") quod") propter me posset 1) in ecclesia suscitari. Et ideo1), doctis- sime domine,5) expectabatis,) prout aliquibus michi refferentibus predixistis, libertatem meam, ut tunc me ratificante cessionem meam eciam vos") libentissime cederetis.") Ecce igitur habetis,°) quod optastis, si pacem ecclesie dilexistis. Si scisma, quod iain non solum tolerare, sed audire mundus aborret,") fugere dignum ducitis,9) acceleret") vestre magnitudo prudencie*) ad liberandam suam animam,) ad reparandam reintegrandamque famam festinet. Quod si adhuc sancto operi vestre dominacionis") reluctatur opinio, deponat humilitas vestra*) illam et acriter detestetur*) dicens cum Augustino : Omnis catollicus securus eam partem detestatur, cui ecclesiam universalem apostolicis sedibus roboratam non communicare cognoscit. Secure igitur detestemini1) opinionem vestram, cui ecclesiam universalem contradixisse cognoscitis, et, quod plus est, non solum auctoritative in concilio universaliter, sed eciam discretive et singulariter, ita ut nullus fidelis et pru- dens in tota reperiatur ecclesia, quin vestram *) contradicionem exorreat.*) Faciatis igitur sacrificium Deo de opinione predicta, a) B L poterunt. b) B L quinimo. e) Korr. für te. d) Vestra — dominacio fiber- geschr. fir gestr. tua. e) Korr. aus formidabas. f) Korr. q1s dicebas. g) Korr. ans timebas. h) B L scandala, que :. . possent. i) Korr. aus ymo. k) doctissime domine übergeschr. 1) Korr. aus expectabas. m) Für tu. n) Fiir resignares. 0) Korr. aus habes. p) BLab- horrere et. q) Für putas. r) Acceleret — festinet am Rande füir: accelleretis, festinetis, libera animam tuam, consule fame tue, ne despicias carnem tuatu. s) Folgl gestrichen festinet. 1) Folgt gestrichen ad illustrandam u) Fürtua. v) Humilitas vestra am Rande. w) Für lescerare. x) Eülr delesteris. v) Für tuam. z) Ani Rande fir condempnet.
Strana 305
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 305 si bono vestro") ulterius contradicit et veniteb) cum gaudio ad sacratos pedes domini nostri sanctissimi, a cuius mirabili clemen- cia, quicquid vestre *) consciencie salubre, quicquid fame decorum, quicquid persone 1) utile sit, facillime vestra reverencia*) impe- trabit,) in quo principaliter 5) bonun vestruim 5) et paucarum ani- marum, que vos 1) forte secuntur, considero. Nam quo ad pacem ecclesie attinet, illain Christo gracias*) iam sumus adepti perfectam. Omnes enimn reges, omnia regna omnesque comunitates et dominia christianitatis unam secuntur ecclesiam et unicum indubitatumque confitentur Christi vicarium predictum sanctissimum d. n. d. Martinun divina providencia papam quintum. Finaliter vero vestram dominacionem exoro, qua- tenns si aliquod predictorum eandem dominacionem offendat, magis ad sinceritudinem 1) mee benivolencie erga vestram personam nobilissimam quam ad ipsa verba respiciat. Michi equidem aliqua- liter indisposito in persona et in multis aliis m) occupato non occurrerunt honestiora vel humiliora verba nec eciam enodaciores sentencie ad exprimendum") intentum meum dominacioni predicte,") cui Christus dare dignetur spiritum tranquilitatis et pacis") ad feliciter exequendum, que superius continentur. a) Für tuo. b) Korr. aus veni. c) Für tue. d) Folgl gestrichen tibi. e) Vestra reve- reneia fbergeschr. f) Korr. aus impetrabis. B impetrabitis. g) Für presencialiter. h) Für tuum. i) Für te. k) B L Christi gracia. 1) B L sineeritatem. m) B L multis in aliis. 11) Folgi gestrichen dfominacioni] predicte. o) Folgt gestrichen quam Deus. p) Cui — paels am Rande für spiritum dare. Finke, Acta concilif Constancienels. 111. 20
Briefe bis zur Absetzung Johanns XXIII. 305 si bono vestro") ulterius contradicit et veniteb) cum gaudio ad sacratos pedes domini nostri sanctissimi, a cuius mirabili clemen- cia, quicquid vestre *) consciencie salubre, quicquid fame decorum, quicquid persone 1) utile sit, facillime vestra reverencia*) impe- trabit,) in quo principaliter 5) bonun vestruim 5) et paucarum ani- marum, que vos 1) forte secuntur, considero. Nam quo ad pacem ecclesie attinet, illain Christo gracias*) iam sumus adepti perfectam. Omnes enimn reges, omnia regna omnesque comunitates et dominia christianitatis unam secuntur ecclesiam et unicum indubitatumque confitentur Christi vicarium predictum sanctissimum d. n. d. Martinun divina providencia papam quintum. Finaliter vero vestram dominacionem exoro, qua- tenns si aliquod predictorum eandem dominacionem offendat, magis ad sinceritudinem 1) mee benivolencie erga vestram personam nobilissimam quam ad ipsa verba respiciat. Michi equidem aliqua- liter indisposito in persona et in multis aliis m) occupato non occurrerunt honestiora vel humiliora verba nec eciam enodaciores sentencie ad exprimendum") intentum meum dominacioni predicte,") cui Christus dare dignetur spiritum tranquilitatis et pacis") ad feliciter exequendum, que superius continentur. a) Für tuo. b) Korr. aus veni. c) Für tue. d) Folgl gestrichen tibi. e) Vestra reve- reneia fbergeschr. f) Korr. aus impetrabis. B impetrabitis. g) Für presencialiter. h) Für tuum. i) Für te. k) B L Christi gracia. 1) B L sineeritatem. m) B L multis in aliis. 11) Folgi gestrichen dfominacioni] predicte. o) Folgt gestrichen quam Deus. p) Cui — paels am Rande für spiritum dare. Finke, Acta concilif Constancienels. 111. 20
Strana 306
Strana 307
II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Für Gregor XII. und das Konstanzer Konzil hatte die Vor- geschichte umfangreicheren Stoff geboten; man vergleiche nur den Abschnitt der Acta Bd. I. Die dort schon empfundenen Lücken können jetzt durch einige Briefe Sigismunds ausgefüllt werden; sie finden wohl am besten hier ihren Platz. In erster Linie ent- stammen sie dem schon öfter erwähnten Petersburger Codex. Für die kurze Spanne Zeit, in der sich das Konzil mit dem römischen Papste beschäftigte, ist der unbekannte Stoff verhältnis- mäßig gering. Die hierhin gehorigen Korrespondenzen aus vene- zianischen Ratsbüchern und Helmstedter Handschriften stammen vornehmlich von Gregors Freund Karl Malatesta. Mit erstaun- lichem Eifer tritt dieser Renaissancefürst für den römischen Papsl ein. Die Feindin Sigismunds, die Republik Venedig, möchte ihn vom Besuche des Konzils fernhalten; er läßt sich dadurch nicht beeinflussen. Er reist hin, treibt und drängt zur Union seines Papstes mit dem Konzil, sagt auch ein offenes Wort über gewisse Schäden, schreibt an den Pfalzgrafen, an Benedikt XIII. und König Ferdinand von Aragon: überall ist es der gleiche, etwas salbungsvolle Inhalt, Beseitigung des Schismas, Förderung des Konzils. Noch auf der Heimreise, in Brixen, wo er die Mitteilung von der Aufnahme der Zession Gregors durch den greisen Papst erhalten hatte, teill er dieses freudig den Konstanzer Vätern mit.1) 1) Uber den engen Zusammenhang Karl Malatestas mit einzelnen Teilen des Kirchenstaates finden sich in den Registern Gregors viele Dokumente. In diesem Jahre finde ich nur Vergebungen in der Romagna an seinen Neffen. (Vatik. Archiv Reg. 338 f. 166 und 171 zu März 23 und Juni 13). Karl Mala- testa und seine Verwandten werden noch einmal in den Konstanzer Akten am 9. Januar 1416 erwähnt: Rudolf, Herr von Camerino, Ludwig de Melioratis Nepote Jnnozenz' VII. — Kapitän der Stadt Fermo und die Vertreter der Stadt Ancona beschwerten sich beim Konzil wegen eigenmächtiger Angriffe der Malatesta auf ihre Rechte. Es hängt das wohl mit der Anarchie im Kirchen- staate, nachdem Johann XXIII. und Gregor abgedankt hatten, ausammen. Das Konzil will zunächst gütlichen und, wenn das unmöglich ist, rechtlichen Austrag versuchen. (Hardt IV 560). Bald darauf wurde Karl Malatesta, der 20*
II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Für Gregor XII. und das Konstanzer Konzil hatte die Vor- geschichte umfangreicheren Stoff geboten; man vergleiche nur den Abschnitt der Acta Bd. I. Die dort schon empfundenen Lücken können jetzt durch einige Briefe Sigismunds ausgefüllt werden; sie finden wohl am besten hier ihren Platz. In erster Linie ent- stammen sie dem schon öfter erwähnten Petersburger Codex. Für die kurze Spanne Zeit, in der sich das Konzil mit dem römischen Papste beschäftigte, ist der unbekannte Stoff verhältnis- mäßig gering. Die hierhin gehorigen Korrespondenzen aus vene- zianischen Ratsbüchern und Helmstedter Handschriften stammen vornehmlich von Gregors Freund Karl Malatesta. Mit erstaun- lichem Eifer tritt dieser Renaissancefürst für den römischen Papsl ein. Die Feindin Sigismunds, die Republik Venedig, möchte ihn vom Besuche des Konzils fernhalten; er läßt sich dadurch nicht beeinflussen. Er reist hin, treibt und drängt zur Union seines Papstes mit dem Konzil, sagt auch ein offenes Wort über gewisse Schäden, schreibt an den Pfalzgrafen, an Benedikt XIII. und König Ferdinand von Aragon: überall ist es der gleiche, etwas salbungsvolle Inhalt, Beseitigung des Schismas, Förderung des Konzils. Noch auf der Heimreise, in Brixen, wo er die Mitteilung von der Aufnahme der Zession Gregors durch den greisen Papst erhalten hatte, teill er dieses freudig den Konstanzer Vätern mit.1) 1) Uber den engen Zusammenhang Karl Malatestas mit einzelnen Teilen des Kirchenstaates finden sich in den Registern Gregors viele Dokumente. In diesem Jahre finde ich nur Vergebungen in der Romagna an seinen Neffen. (Vatik. Archiv Reg. 338 f. 166 und 171 zu März 23 und Juni 13). Karl Mala- testa und seine Verwandten werden noch einmal in den Konstanzer Akten am 9. Januar 1416 erwähnt: Rudolf, Herr von Camerino, Ludwig de Melioratis Nepote Jnnozenz' VII. — Kapitän der Stadt Fermo und die Vertreter der Stadt Ancona beschwerten sich beim Konzil wegen eigenmächtiger Angriffe der Malatesta auf ihre Rechte. Es hängt das wohl mit der Anarchie im Kirchen- staate, nachdem Johann XXIII. und Gregor abgedankt hatten, ausammen. Das Konzil will zunächst gütlichen und, wenn das unmöglich ist, rechtlichen Austrag versuchen. (Hardt IV 560). Bald darauf wurde Karl Malatesta, der 20*
Strana 308
308 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Für den Abdankungsakt, der die Konstanzer Kreise nach der Verzichtleistung Johanns XXIII. besonders interessierte, bietel die Wiener Handschriftengruppe des pfälzischen Sekretärs Job Vener allerlei willkommene Ergänzung zu den offiziellen Akten. Kart Malatesta, der mit allen Voltmachten von Seiten Gregors XII. aus- gerüstet war, bot die Abdankung seines Mandanten zwar an, je- doch nur unter ganz gewissen Bedingungen, die er in 15 Punkten niederlegte. Diese bildeten nun den Gegenstand eingehender Be- ratung von Seite der Nationen. Mit ein paar Worten deutet uns dieses das Protokoll an, das uns im Cod. Palat. 595 über eine dieser Beratungen der Nationen erhalten ist (1415 vor Juli 4): Post multa vix est deventum ad ea, que sequuntur. Und dic Schwierigkeiten, die durch die Forderungen Malatestas entstanden. waren wirklich nicht gering. Verlangte doch gleich der erste Punkt, daß vor der Zessionserklärung das Konzil erst durch Gregor offiziell berufen und autorisiert werden müsse. Wenn die Konzilsväter darauf eingehen, so bedeutet dies aber nichts anderes als die Anerkennung Gregors als rechtmäßigen Papst und die Aufgabe der Beschlüsse des Pisanums. Vor der Flucht Johanns XXIII. ware solches unmöglich gewesen. Erst durch diese Flucht des Pisaner Papstes, die gerade das Gegenteil von dem erzielen mußte, was Johann erreichen wollte, konnte eine solche Forderung mit einiger Aussicht auf Erfolg gestellt werden. Trotzdem glaubt Fillastre dieses Zugeständnis des Konzils an Gregor mit dem Hin- weis entschuldigen zu müssen, daß die so erreichte Zession Gregors schon 1412 anscheinend den Gebrauch eines Armes verloren hatte (brachium devastatum, Staatsarchiv Venedig Bd. 6 f. 62). von Braccio de Montone bei Perugia mit seinem Neffen Galeotto gefangen. Seine Gemahlin Isabeta bittet am 17. Juli den Rat von Venedig um Intervention; am 24. August bittet Karls Bruder Pandulf persönlich flehentlich den Rat ihn ad partes Marchie pro lberacione sui sanguinis et pro deffensione status sui in partibus Marchie, qui est antiquus nidus domus sue, nam clare videbat omnia loca sua esse perdita, nisi illuc se transferat, ziehen zu lassen. Endlich wird es ihm ge- nekmigt. Aber noch 1417 Februar 8 wird ihm eine Geldunterstützung zur Befreiung Karls abgeschlagen. (Venedig, Staatsarchiv Bd. 5 f. 146", Bd. 6 f. 113. 133). Auch Florenz interveniert 1416 im Juli: Braccio wird an die alte Freundschaft von Florenz und der Malatesta erinnert; er möge auch des wandelbaren Glückes gedenken; wolle er Karl nicht freigeben, sollen die Gesandten von Florens wenigstens die Freilassung des jungen Galeotto erwirken, diese Freilassung habe ja keine politische Bedeutung. (Florene Staatsarchiv Istruzioni 6 f. 67".) Erst im Frühjahr 1417 wurde Karl freigelassen.
308 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Für den Abdankungsakt, der die Konstanzer Kreise nach der Verzichtleistung Johanns XXIII. besonders interessierte, bietel die Wiener Handschriftengruppe des pfälzischen Sekretärs Job Vener allerlei willkommene Ergänzung zu den offiziellen Akten. Kart Malatesta, der mit allen Voltmachten von Seiten Gregors XII. aus- gerüstet war, bot die Abdankung seines Mandanten zwar an, je- doch nur unter ganz gewissen Bedingungen, die er in 15 Punkten niederlegte. Diese bildeten nun den Gegenstand eingehender Be- ratung von Seite der Nationen. Mit ein paar Worten deutet uns dieses das Protokoll an, das uns im Cod. Palat. 595 über eine dieser Beratungen der Nationen erhalten ist (1415 vor Juli 4): Post multa vix est deventum ad ea, que sequuntur. Und dic Schwierigkeiten, die durch die Forderungen Malatestas entstanden. waren wirklich nicht gering. Verlangte doch gleich der erste Punkt, daß vor der Zessionserklärung das Konzil erst durch Gregor offiziell berufen und autorisiert werden müsse. Wenn die Konzilsväter darauf eingehen, so bedeutet dies aber nichts anderes als die Anerkennung Gregors als rechtmäßigen Papst und die Aufgabe der Beschlüsse des Pisanums. Vor der Flucht Johanns XXIII. ware solches unmöglich gewesen. Erst durch diese Flucht des Pisaner Papstes, die gerade das Gegenteil von dem erzielen mußte, was Johann erreichen wollte, konnte eine solche Forderung mit einiger Aussicht auf Erfolg gestellt werden. Trotzdem glaubt Fillastre dieses Zugeständnis des Konzils an Gregor mit dem Hin- weis entschuldigen zu müssen, daß die so erreichte Zession Gregors schon 1412 anscheinend den Gebrauch eines Armes verloren hatte (brachium devastatum, Staatsarchiv Venedig Bd. 6 f. 62). von Braccio de Montone bei Perugia mit seinem Neffen Galeotto gefangen. Seine Gemahlin Isabeta bittet am 17. Juli den Rat von Venedig um Intervention; am 24. August bittet Karls Bruder Pandulf persönlich flehentlich den Rat ihn ad partes Marchie pro lberacione sui sanguinis et pro deffensione status sui in partibus Marchie, qui est antiquus nidus domus sue, nam clare videbat omnia loca sua esse perdita, nisi illuc se transferat, ziehen zu lassen. Endlich wird es ihm ge- nekmigt. Aber noch 1417 Februar 8 wird ihm eine Geldunterstützung zur Befreiung Karls abgeschlagen. (Venedig, Staatsarchiv Bd. 5 f. 146", Bd. 6 f. 113. 133). Auch Florenz interveniert 1416 im Juli: Braccio wird an die alte Freundschaft von Florenz und der Malatesta erinnert; er möge auch des wandelbaren Glückes gedenken; wolle er Karl nicht freigeben, sollen die Gesandten von Florens wenigstens die Freilassung des jungen Galeotto erwirken, diese Freilassung habe ja keine politische Bedeutung. (Florene Staatsarchiv Istruzioni 6 f. 67".) Erst im Frühjahr 1417 wurde Karl freigelassen.
Strana 309
Einleitung. 309 bedeutungsvoller sei, als die Unnachgiebigkeil des Konzils1). Wie eingehende Verhandlungen über die Forderungen Malatestas ge- führt wurden, zeigt auch die Handschrift der Wiener National- bibliothek 50972). Der Codex enthält f. 172 Anträge an Sigismund, die von ihm etliche Erlasse verlangen. So soll bei der Zession Gregors für ihn und seine Kardinäle in würdiger Weise Vorsorge getroffen werden ; die Auflösung des Konzils vor einer einheitlichen Papstwahl soll, besonders während der Reise Sigismunds zu Bene- dikt, untersagt sein; falls Benedikt innerhalb eines Monats ab- dankt, soll er und seine Kardinäle die Kardinalswürde behalten. Diese Cedulae sind von dem Gregorianer Job Vener eigenhändig geschrieben und weisen mehrfach Korrekturen von seiner Hand auf. Die Niederschriften über die Besprechungen dieser und ähn- licher Punkte, die im gleichen Codex aber von anderer Hand ge- schrieben sind, zeigen ebenfalls von Jobs Hand Korrekturen. Sie veranschaulichen uns den Gang der Beratungen. Die bedeul- samste Anderung enthält der 14. Artikel. Der erste Vorschlag lautet nach Cod. 5097 f. 170: Ad decimum quartum articulum videtur forma sic esse concipienda: Sacrosancta generalis synodus Constanciensis etc. Quaimnvis alias statutum fuerit et ordinatum, quod prelati et alii, qui debent huic concilio interesse, non recedant ab hoc loco ante finitum concilium nisi ex causa racionabili examinanda per deputatos et deputandos ab hoc sacro concilio etc. Quia tamen nonnulli sine huiusmodi licencia recesserunt et adhuc aliqui taliter recedere moliuntur: idcirco statuit et ordinat sancta synodus predicta contra omnes et singulos, qui sine licencia recesserunt vel in futurum recedere presument, per iudices ad hoc deputatos vel deputandos procedendum fore et procedi debere ad penas iuris et alias usque ad privacionem, si contumacia exegerit, inclusive. Die endgültig beschlossene Form, die präziser ist, bringt Hardt IV 378. Auch zum 15. Punkt bringt die Wiener Handschrift zwei von der endgültigen Fassung abweichende Einleitungen. Die erste Fassung lautet (Cod. 5097 f. 171): Ad decimum quintum videtur, quod ad requisicionem concilii serenissimus d. rex Romanorum debeat patentes suas literas sue maiestatis sigillo dare et omni- bus principibus, vasallis et subditis sacri imperii ac presertim civi- 1) Vgl. Bd. II 46. 2) Vgl. dazu die allgemeine Einleitung.
Einleitung. 309 bedeutungsvoller sei, als die Unnachgiebigkeil des Konzils1). Wie eingehende Verhandlungen über die Forderungen Malatestas ge- führt wurden, zeigt auch die Handschrift der Wiener National- bibliothek 50972). Der Codex enthält f. 172 Anträge an Sigismund, die von ihm etliche Erlasse verlangen. So soll bei der Zession Gregors für ihn und seine Kardinäle in würdiger Weise Vorsorge getroffen werden ; die Auflösung des Konzils vor einer einheitlichen Papstwahl soll, besonders während der Reise Sigismunds zu Bene- dikt, untersagt sein; falls Benedikt innerhalb eines Monats ab- dankt, soll er und seine Kardinäle die Kardinalswürde behalten. Diese Cedulae sind von dem Gregorianer Job Vener eigenhändig geschrieben und weisen mehrfach Korrekturen von seiner Hand auf. Die Niederschriften über die Besprechungen dieser und ähn- licher Punkte, die im gleichen Codex aber von anderer Hand ge- schrieben sind, zeigen ebenfalls von Jobs Hand Korrekturen. Sie veranschaulichen uns den Gang der Beratungen. Die bedeul- samste Anderung enthält der 14. Artikel. Der erste Vorschlag lautet nach Cod. 5097 f. 170: Ad decimum quartum articulum videtur forma sic esse concipienda: Sacrosancta generalis synodus Constanciensis etc. Quaimnvis alias statutum fuerit et ordinatum, quod prelati et alii, qui debent huic concilio interesse, non recedant ab hoc loco ante finitum concilium nisi ex causa racionabili examinanda per deputatos et deputandos ab hoc sacro concilio etc. Quia tamen nonnulli sine huiusmodi licencia recesserunt et adhuc aliqui taliter recedere moliuntur: idcirco statuit et ordinat sancta synodus predicta contra omnes et singulos, qui sine licencia recesserunt vel in futurum recedere presument, per iudices ad hoc deputatos vel deputandos procedendum fore et procedi debere ad penas iuris et alias usque ad privacionem, si contumacia exegerit, inclusive. Die endgültig beschlossene Form, die präziser ist, bringt Hardt IV 378. Auch zum 15. Punkt bringt die Wiener Handschrift zwei von der endgültigen Fassung abweichende Einleitungen. Die erste Fassung lautet (Cod. 5097 f. 171): Ad decimum quintum videtur, quod ad requisicionem concilii serenissimus d. rex Romanorum debeat patentes suas literas sue maiestatis sigillo dare et omni- bus principibus, vasallis et subditis sacri imperii ac presertim civi- 1) Vgl. Bd. II 46. 2) Vgl. dazu die allgemeine Einleitung.
Strana 310
310 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. bus et incolis civitatis Constanciensis precipere, quod, si et in quantum sacrum concilium deliberaverit ad electionem Romani pontificis hic fore procedendum, omnem ad hoc operaim efficacem impendant, quod huiusmodi electio sit tuta, libera et secura. Hoc autem specialiter iurent rectores et consules huius civitatis fideliter observare. Et quicunque istam libertatem . . .1) Die zweite Fassung lautet: Item post hoc*) ad requisicionem concilii serenissimus d. rex Romanorum deditb) patentes litteras sue maiestatis sigillo°) et omnibus precipere mandavit, quod manutenebit . . .2) Auch der Konzilsbeschluß, durch den die Väter die Resignation Gregors XII. gutheißen3), scheint erst im Laufe der Verhand- lungen entstanden zu sein, denn er ist vollständig von Job Veners Hand geschrieben. Der königliche Erlaß, durch den dem Konzil Freiheit, insbesondere auch für die Wahl, zugesichert wird, findet sich in seinen wesentlichen Teilen wohl schon im ersten Konzept (f. 173): Sequitur conceptus literarun regiarum super libertate future electionis. Sigismundus etc. Cum propter vacacionem sedis apostolice . . . sit penitus destituta.4) Es wird nur dann noch eine aus- führliche Arenga eingeschoben und ein Eschatokoll angefügt. Am Schluß vermerkt Job Vener dazu: ltem fiat deputacio et creacio seu ordinacio regie maiestatis, qua illustrem d. Ludovicum, comitem Palatinum, sacri imperii archidapiferum et Bavarie ducem consti- tuat huius sacri concilii protectorem et defensorem in plenissima forma cum omni auctoritate et potestate regali ad omnia circa hoc quomodolibet opportuna et presertim in cives et incolas huius civitatis et aliorum vicina etc. Eine besonders eingehende Beratung scheint auch das Dekret erfahren zu haben, durch welches Benedikt zur Zession aufgefordert wird.5) Es ist von Job dreimal durchkorrigiert. Erst hieß es quamvis onmia quesita fuerint remedia . . . Das omnia wird dann bescheidener zu multa korrigiert. Die wichtigste sachliche Anderung darin ist, daß nach der ersten Fassung es heißt: a) So korrigiert von der Hand Job Veners aus Ad decimum quintum videtur, quod. b) So korr. aus debeat. c) Folgt durchstricken dare. 1) Dann weiter wie in der endgültigen Fassung Hardt IV 379. 2) Weiter wie in der endgültigen Fassung Hardt IV 378. 3) Hardt IV 381. 4) Hardt IV 379 Z. 24 v. u. bis 380. 5) Hardt IV 381.
310 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. bus et incolis civitatis Constanciensis precipere, quod, si et in quantum sacrum concilium deliberaverit ad electionem Romani pontificis hic fore procedendum, omnem ad hoc operaim efficacem impendant, quod huiusmodi electio sit tuta, libera et secura. Hoc autem specialiter iurent rectores et consules huius civitatis fideliter observare. Et quicunque istam libertatem . . .1) Die zweite Fassung lautet: Item post hoc*) ad requisicionem concilii serenissimus d. rex Romanorum deditb) patentes litteras sue maiestatis sigillo°) et omnibus precipere mandavit, quod manutenebit . . .2) Auch der Konzilsbeschluß, durch den die Väter die Resignation Gregors XII. gutheißen3), scheint erst im Laufe der Verhand- lungen entstanden zu sein, denn er ist vollständig von Job Veners Hand geschrieben. Der königliche Erlaß, durch den dem Konzil Freiheit, insbesondere auch für die Wahl, zugesichert wird, findet sich in seinen wesentlichen Teilen wohl schon im ersten Konzept (f. 173): Sequitur conceptus literarun regiarum super libertate future electionis. Sigismundus etc. Cum propter vacacionem sedis apostolice . . . sit penitus destituta.4) Es wird nur dann noch eine aus- führliche Arenga eingeschoben und ein Eschatokoll angefügt. Am Schluß vermerkt Job Vener dazu: ltem fiat deputacio et creacio seu ordinacio regie maiestatis, qua illustrem d. Ludovicum, comitem Palatinum, sacri imperii archidapiferum et Bavarie ducem consti- tuat huius sacri concilii protectorem et defensorem in plenissima forma cum omni auctoritate et potestate regali ad omnia circa hoc quomodolibet opportuna et presertim in cives et incolas huius civitatis et aliorum vicina etc. Eine besonders eingehende Beratung scheint auch das Dekret erfahren zu haben, durch welches Benedikt zur Zession aufgefordert wird.5) Es ist von Job dreimal durchkorrigiert. Erst hieß es quamvis onmia quesita fuerint remedia . . . Das omnia wird dann bescheidener zu multa korrigiert. Die wichtigste sachliche Anderung darin ist, daß nach der ersten Fassung es heißt: a) So korrigiert von der Hand Job Veners aus Ad decimum quintum videtur, quod. b) So korr. aus debeat. c) Folgt durchstricken dare. 1) Dann weiter wie in der endgültigen Fassung Hardt IV 379. 2) Weiter wie in der endgültigen Fassung Hardt IV 378. 3) Hardt IV 381. 4) Hardt IV 379 Z. 24 v. u. bis 380. 5) Hardt IV 381.
Strana 311
Einleitung. 311 Petrum de Luna . . . fore solempniter requirendum, ut infra unius mensis spacium a die requisicionis huiusmodi ... omni iuri papatus . . . cedat. Diese Frist von einem Monat wird dann auf ein Drittel verringert: . . . ut infra spacium decem dierum requisicionem huiusmodi sequencium . . . All dies gibt ein Bild von den bewegten Verhandlungen in den ersten Julitagen 1415. Uber die Kurie Gregors in den letzten Tagen seiner Herrschaft geben die Tagebuchnotizen, die aus dem Vatikanischen Archiv unten folgen, einige Aufklärung. Das Interessanteste darin ist wohl die Absetzung des Kardinalnepoten Antonius als Käm- merer. Uberhaupt hat der Papst damals, vielleicht auf Be- treiben des Vizekämmerers, energisch in die Finanzverhältnisse eingegriffen. 1) 1) Am 1. Juli reserviert er sich die Kammereinkünfte der Provinzen Mark Ancona und Massatrabaria mit Ausnahme der den Malatesta zugesagten, auch für den Fall seiner Abdankung. (Ad futuram rei memoriam. Cum propter temporis malignitatem nonnulli de provinciis nostris marchie Anconitane et Massetrabarie, qui nobis et Romane ecclesie habent solvere census . . . tam racione vicariatuum suorum quam regalium camere ap. debitorum fuerint et sint . . . negligentes .. . Reg. 338 f. (49) 181; f. 129v an Franz Elekt von Mothon und Vizekämmerer: Indemnitätserklarung für eine Reihe der Kammer nicht gezahlter Summen, darunter pro residuo tasse litterarum promocionis dilecti filii Guilielmi electi Coloniensis non soluto in huiusmodi registro et bulla 58 ft. 300 fl.; als Census dem Rudolfus de Varano domicellus Camerinen- sis. — F. 47 (vgl. Raynald ad a. 1415 Nr. XXVIII) reserviert er sich Ein- künfte und Würde eines Kardinals am 17. Juli. — Am 18. Juli überträgt er die Sammlung der Einkünfte der Camera ap., die er sich bis zur Wahl des nächsten Papstes reserviert, dem Franc. el. Mothonensis, qui eciam thesaurarius noster existis, f. (47v) 179v. — Am 15. Juli: Ad futuram rei memoriam. Cum nonnulli debitores camere ap. maxime infrascripti non inspectis suppor- tacionibus et remissionibus eis factis nec consideratis necessitatibus nostris per subterfugia iverint et incedant ... nos volentes suis obviare cautelis et nostris indigenciis providere, si contingat nos papatui per nos aut procura- torem . . . renunciare, certas quantitates circa summam mille ducentorum sexaginta duorum florenorum auri ascendentes . . . debitas . . . nobis de plenitudine apostolice postestatis tenore presencium reservamus . . . Reg. 338 f. (49v) 181". — Dem Bischof Johannes von Forli. Sohn des Matheus de Strata (scriptor et familiaris, secretarius, litt. ap. abbreviator, sacre peniten- ciarie scriptor, notarius camere apostolice) erlöst er wegen der Verdienste seines Vaters quodque ecclesia ipsa tua... maxime propter detestabile iugum pestifere tirannidis iniquitatis filii Baldassarris Cossa, quo nostra Forliviensis civitas singulariter oppressa fuit, quasi totaliter fuit et est destructa alle seine Schulden an die camera apostolica Reg. 338 f. (45) 177.
Einleitung. 311 Petrum de Luna . . . fore solempniter requirendum, ut infra unius mensis spacium a die requisicionis huiusmodi ... omni iuri papatus . . . cedat. Diese Frist von einem Monat wird dann auf ein Drittel verringert: . . . ut infra spacium decem dierum requisicionem huiusmodi sequencium . . . All dies gibt ein Bild von den bewegten Verhandlungen in den ersten Julitagen 1415. Uber die Kurie Gregors in den letzten Tagen seiner Herrschaft geben die Tagebuchnotizen, die aus dem Vatikanischen Archiv unten folgen, einige Aufklärung. Das Interessanteste darin ist wohl die Absetzung des Kardinalnepoten Antonius als Käm- merer. Uberhaupt hat der Papst damals, vielleicht auf Be- treiben des Vizekämmerers, energisch in die Finanzverhältnisse eingegriffen. 1) 1) Am 1. Juli reserviert er sich die Kammereinkünfte der Provinzen Mark Ancona und Massatrabaria mit Ausnahme der den Malatesta zugesagten, auch für den Fall seiner Abdankung. (Ad futuram rei memoriam. Cum propter temporis malignitatem nonnulli de provinciis nostris marchie Anconitane et Massetrabarie, qui nobis et Romane ecclesie habent solvere census . . . tam racione vicariatuum suorum quam regalium camere ap. debitorum fuerint et sint . . . negligentes .. . Reg. 338 f. (49) 181; f. 129v an Franz Elekt von Mothon und Vizekämmerer: Indemnitätserklarung für eine Reihe der Kammer nicht gezahlter Summen, darunter pro residuo tasse litterarum promocionis dilecti filii Guilielmi electi Coloniensis non soluto in huiusmodi registro et bulla 58 ft. 300 fl.; als Census dem Rudolfus de Varano domicellus Camerinen- sis. — F. 47 (vgl. Raynald ad a. 1415 Nr. XXVIII) reserviert er sich Ein- künfte und Würde eines Kardinals am 17. Juli. — Am 18. Juli überträgt er die Sammlung der Einkünfte der Camera ap., die er sich bis zur Wahl des nächsten Papstes reserviert, dem Franc. el. Mothonensis, qui eciam thesaurarius noster existis, f. (47v) 179v. — Am 15. Juli: Ad futuram rei memoriam. Cum nonnulli debitores camere ap. maxime infrascripti non inspectis suppor- tacionibus et remissionibus eis factis nec consideratis necessitatibus nostris per subterfugia iverint et incedant ... nos volentes suis obviare cautelis et nostris indigenciis providere, si contingat nos papatui per nos aut procura- torem . . . renunciare, certas quantitates circa summam mille ducentorum sexaginta duorum florenorum auri ascendentes . . . debitas . . . nobis de plenitudine apostolice postestatis tenore presencium reservamus . . . Reg. 338 f. (49v) 181". — Dem Bischof Johannes von Forli. Sohn des Matheus de Strata (scriptor et familiaris, secretarius, litt. ap. abbreviator, sacre peniten- ciarie scriptor, notarius camere apostolice) erlöst er wegen der Verdienste seines Vaters quodque ecclesia ipsa tua... maxime propter detestabile iugum pestifere tirannidis iniquitatis filii Baldassarris Cossa, quo nostra Forliviensis civitas singulariter oppressa fuit, quasi totaliter fuit et est destructa alle seine Schulden an die camera apostolica Reg. 338 f. (45) 177.
Strana 312
312 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Aus den Registern Martins V. ersehen wir, daß Gregor sein ganzes Vermögen — von etlichen Legaten abgesehen — der römischen Kirche hinterlassen hat. Drei Urkunden des Kurialen Ludwig Alamanni unterrichten uns allerdings auch darüber, daß der Bischof Franziskus von Kissamos, der Erzbischof Paulus von Brindisi sowie der Kanonikus von Recanati sich Veruntreuungen am Nachlaß Gregors zu Schulden kommen ließen. Gegen sie werden nun formliche Haftbefehle erlassen. Den Anhang bilden zwei Texte zur Frage der ,Realis Obediencia'. Schon am 4. Juli 1415, dem Tage der Zession Gregors, hatte das Konzil unter anderem drei Dekrete beschlossen, die besagten, alles was Gregor XII. in sua reali obediencia canonice vel racionabiliter bis 4. August dieses Jahres getan habe oder noch tun würde, solle auch als vom Konzil ratifiziert gelten (Hardt IV 337)1); die Offizialen und Kurialen Gregors, die ihre Amter in kanonisch gültiger Weise erlangt, sollen in ihren Würden verbleiben (Hardt IV 338); nur wenn zwei Personen aus verschiedenen Obödienzen dasselbe Bene- fizium erhalten haben, wird das Konzil in jedem einzelnen Falle die Entscheidung treffen. So klar abgefaßt diese Dekrete auch waren, so hatten sie allem Anschein nach doch nicht den ge- wünschten Erfolg. Um nun allem Unfrieden und Streitigkeiten zwischen den beiden nun doch geeinten Parteien Johanns und 1) Ich filhre hier aus dem Vatik. Archiv Div. Cam. einige Beispiele an: Am 18. Sept. 1415 Aufnahme des Johannes Naghel cler. coniugatus Spirensis ad officium cursorie, prout fuerat in officio in obediencia olim Gregorii XII. in sua obediencia nuncupati (f. 240). Ebenso Jacobus Drenow cler. Culmensis; Johannes Ulrici de Pinguia. F. 25: Am 11. Oktober Johannes de Oppenheim cler. Coloniensis dioc., magister hostiarius, olim obediencie Johannis aggregatus. F. 25v: Die XXVII. d. mensis Novembris (1415) Matheus de Strata recep- tus fuit ad officium notariatus camere etc. in personam filii sui. F. 27: Die mercurii XV. m. Januarii (1416) mag. Johannes de Montepoli- ciano per Gregorium XII. in obediencia sua nuncupatum pontificatus sui anno quarto factus acolitus pape in Constancia iuxta capitula statuta per sacrum Constanciense concilium de recipiendis officialibus ipsius Gregorii edita ad ipsum acoliti officium fuit admissus sine iuris preiudicio alieni. Am selben Tage ad officium notariatus camere et secretariatus. F. 27: Eadem die (21. Januar 1416) d. Marinus ep. Aprutinus et Bartholo- meus de Urbeveteri iuxta capitula duarum obedienciarum admissi fuerunt per d. vicecamerarium ad officium taxacionis bullarum sine preindicio iuris alieni. F. 27v: Magister Conradus de Susato s. theol. professor, olim d. Gregorii subdiaconus angenommen sum selben Amte.
312 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Aus den Registern Martins V. ersehen wir, daß Gregor sein ganzes Vermögen — von etlichen Legaten abgesehen — der römischen Kirche hinterlassen hat. Drei Urkunden des Kurialen Ludwig Alamanni unterrichten uns allerdings auch darüber, daß der Bischof Franziskus von Kissamos, der Erzbischof Paulus von Brindisi sowie der Kanonikus von Recanati sich Veruntreuungen am Nachlaß Gregors zu Schulden kommen ließen. Gegen sie werden nun formliche Haftbefehle erlassen. Den Anhang bilden zwei Texte zur Frage der ,Realis Obediencia'. Schon am 4. Juli 1415, dem Tage der Zession Gregors, hatte das Konzil unter anderem drei Dekrete beschlossen, die besagten, alles was Gregor XII. in sua reali obediencia canonice vel racionabiliter bis 4. August dieses Jahres getan habe oder noch tun würde, solle auch als vom Konzil ratifiziert gelten (Hardt IV 337)1); die Offizialen und Kurialen Gregors, die ihre Amter in kanonisch gültiger Weise erlangt, sollen in ihren Würden verbleiben (Hardt IV 338); nur wenn zwei Personen aus verschiedenen Obödienzen dasselbe Bene- fizium erhalten haben, wird das Konzil in jedem einzelnen Falle die Entscheidung treffen. So klar abgefaßt diese Dekrete auch waren, so hatten sie allem Anschein nach doch nicht den ge- wünschten Erfolg. Um nun allem Unfrieden und Streitigkeiten zwischen den beiden nun doch geeinten Parteien Johanns und 1) Ich filhre hier aus dem Vatik. Archiv Div. Cam. einige Beispiele an: Am 18. Sept. 1415 Aufnahme des Johannes Naghel cler. coniugatus Spirensis ad officium cursorie, prout fuerat in officio in obediencia olim Gregorii XII. in sua obediencia nuncupati (f. 240). Ebenso Jacobus Drenow cler. Culmensis; Johannes Ulrici de Pinguia. F. 25: Am 11. Oktober Johannes de Oppenheim cler. Coloniensis dioc., magister hostiarius, olim obediencie Johannis aggregatus. F. 25v: Die XXVII. d. mensis Novembris (1415) Matheus de Strata recep- tus fuit ad officium notariatus camere etc. in personam filii sui. F. 27: Die mercurii XV. m. Januarii (1416) mag. Johannes de Montepoli- ciano per Gregorium XII. in obediencia sua nuncupatum pontificatus sui anno quarto factus acolitus pape in Constancia iuxta capitula statuta per sacrum Constanciense concilium de recipiendis officialibus ipsius Gregorii edita ad ipsum acoliti officium fuit admissus sine iuris preiudicio alieni. Am selben Tage ad officium notariatus camere et secretariatus. F. 27: Eadem die (21. Januar 1416) d. Marinus ep. Aprutinus et Bartholo- meus de Urbeveteri iuxta capitula duarum obedienciarum admissi fuerunt per d. vicecamerarium ad officium taxacionis bullarum sine preindicio iuris alieni. F. 27v: Magister Conradus de Susato s. theol. professor, olim d. Gregorii subdiaconus angenommen sum selben Amte.
Strana 313
Einleitung. 313 Gregors ein Ende zu machen, wurde in der Generalkongregation vom 19. September 1416 auf Betreiben des Pfalzgrafen neuerdings ein Dekret verlesen, nach dem alle Sentenzen und Prozesse gegen die Anhänger Gregors suspendiert sein sollten. Fillastre hatte gegen dieses Dekret sowohl im Kardinalskollegium wie in der französischen Nation als zu weit gehend Stellung genommen. Und nachdem es schon angenommen war, beschäftigte sich auch noch die deutsche Nation damit, da es in der Nation vorher gar nicht zur Behandlung gekommen sei, und verlangte Widerruf.1) Das Dekret scheint wohl in Kraft geblieben zu sein, doch war seine Wirkung keine große. Denn noch am 12. Febr. 1418 muß sich wiederum der Pfalzgraf an einen Kardinal mit dem Ersüchen wenden, die zu schützen, die rechtmäßig Benefizien von Gregor er- langt haben.2) Es war wohl gerade nach den Angriffen Fillastres gegen das Dekret vom 19. September 1416, daß sich ein ehemaliger officialis Gregors veranlaßt sah in einem Kommentar sowohl die ersten drei Dekrete vom 4. Juli 1415, wie das Dekret vom 19. September 1416 zu verteidigen.3) Sachlich Neues wird darin kaum geboten. Aus derselben Zeit stammt wohl auch das Stück, das Hardt schon aus dem Wiener Codex abgedruckt hat. In diesem wird der Begriff ,Realis obediencia' selbst erläutert. (Hardt IV 897.) 1) Vgl. Bd. II 71. 1) Vgl. den Anhang. s) Vgl. das ausführliche Stück im Anhang.
Einleitung. 313 Gregors ein Ende zu machen, wurde in der Generalkongregation vom 19. September 1416 auf Betreiben des Pfalzgrafen neuerdings ein Dekret verlesen, nach dem alle Sentenzen und Prozesse gegen die Anhänger Gregors suspendiert sein sollten. Fillastre hatte gegen dieses Dekret sowohl im Kardinalskollegium wie in der französischen Nation als zu weit gehend Stellung genommen. Und nachdem es schon angenommen war, beschäftigte sich auch noch die deutsche Nation damit, da es in der Nation vorher gar nicht zur Behandlung gekommen sei, und verlangte Widerruf.1) Das Dekret scheint wohl in Kraft geblieben zu sein, doch war seine Wirkung keine große. Denn noch am 12. Febr. 1418 muß sich wiederum der Pfalzgraf an einen Kardinal mit dem Ersüchen wenden, die zu schützen, die rechtmäßig Benefizien von Gregor er- langt haben.2) Es war wohl gerade nach den Angriffen Fillastres gegen das Dekret vom 19. September 1416, daß sich ein ehemaliger officialis Gregors veranlaßt sah in einem Kommentar sowohl die ersten drei Dekrete vom 4. Juli 1415, wie das Dekret vom 19. September 1416 zu verteidigen.3) Sachlich Neues wird darin kaum geboten. Aus derselben Zeit stammt wohl auch das Stück, das Hardt schon aus dem Wiener Codex abgedruckt hat. In diesem wird der Begriff ,Realis obediencia' selbst erläutert. (Hardt IV 897.) 1) Vgl. Bd. II 71. 1) Vgl. den Anhang. s) Vgl. das ausführliche Stück im Anhang.
Strana 314
314 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (141) K. Sigismund an Gregor XII.: Prinzipielles über Papsttum und Kaisertum.1) Sigismunds Verlangen nach Reform und Union. Er hat alles zu ihrer Herbeiführung getan. Nun soll Gregor das Seine tun und vor allem samt den weltlichen und geistlichen Fürsten zum Konzil kommen. Dafür gewährt Sigismund einen salvus conductus. Lodi (1413 Dez. 2). Petersb. Cod. f. 68 (B); Königsb. Cod. p. 36 (C). Einige Stellen daraus im Druck Hardt VI 6 u. ö. Sigismundus Dei gracia Romanorum rex semper augustus ac Ungarie, Dalmacie etc. rex reverendissimo d. Angelo Corrario, per nonnullas gentes christianitatis Gregorius XII. nuncupato, amico nostro carissimo salutem ac spiritum consilii ac timoris Domini, qui celum et terram regit. Is exemplo de superioribus ad inferiora derivans*) sicud in firmamento celi duo luminaria magna constituit, ut mundum vicibus suis illustrent, sic et in terris firmamentum ecclesie militantis instituens eaim habere vo- luit utriusque gladii, pontificalis scilicet et imperialis, potestatem, ita eorum discernens officia, ut eoruin officiorum diversitas nulla sibi") dlversitate dissenciat, sed in commissi execucione regiminis ex officii debito in loci unitate concordent et ipsorum procul dubio pro futura concordia alter alterius fultus presidiis et utriusque mutuis vota favoribus in defensionem iusticie debita execucione ipsins concordi voto") conveniant, opus insticie liberins operentur fructumque producant pacem mundo pariendo 1), tranquillitatem inducentes foventesque concordiam nutriant equitatem. Sacer- docium siquidem seu pontificium debet pium et tutum ad im- perialem dignitatem omni*) veneracione coninnctum habere re- fugium, ut imperii Romani fastigium et eius culmen presidem spiritualis advocati et defensoris precipui circa ecclesiam gerat officium et in ipsius fortitudine brachii defensari debent ecclesiastice libertates et iura manuteneri, ipsarum hereses extirpari, ut cultus fidei christiane amplietur et inimicis consternatis eiusdem in pacis pulchritudine sedeat populus christianus et in requie opulenta conquiescat; imperium vero ecclesiasticis adiutum suffragiis, se- datis procellosis interdum imminencium tempestatum turbinibus a) B donans. b) B sine. c) B voce. d) B ponendo. e) C cum. 1) Vgl. ähnliche, aber anders geformte Gedankengänge in dem Einladungs- schreiben an K. Karl VI. von Frankreich, Hardt VI 7.
314 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (141) K. Sigismund an Gregor XII.: Prinzipielles über Papsttum und Kaisertum.1) Sigismunds Verlangen nach Reform und Union. Er hat alles zu ihrer Herbeiführung getan. Nun soll Gregor das Seine tun und vor allem samt den weltlichen und geistlichen Fürsten zum Konzil kommen. Dafür gewährt Sigismund einen salvus conductus. Lodi (1413 Dez. 2). Petersb. Cod. f. 68 (B); Königsb. Cod. p. 36 (C). Einige Stellen daraus im Druck Hardt VI 6 u. ö. Sigismundus Dei gracia Romanorum rex semper augustus ac Ungarie, Dalmacie etc. rex reverendissimo d. Angelo Corrario, per nonnullas gentes christianitatis Gregorius XII. nuncupato, amico nostro carissimo salutem ac spiritum consilii ac timoris Domini, qui celum et terram regit. Is exemplo de superioribus ad inferiora derivans*) sicud in firmamento celi duo luminaria magna constituit, ut mundum vicibus suis illustrent, sic et in terris firmamentum ecclesie militantis instituens eaim habere vo- luit utriusque gladii, pontificalis scilicet et imperialis, potestatem, ita eorum discernens officia, ut eoruin officiorum diversitas nulla sibi") dlversitate dissenciat, sed in commissi execucione regiminis ex officii debito in loci unitate concordent et ipsorum procul dubio pro futura concordia alter alterius fultus presidiis et utriusque mutuis vota favoribus in defensionem iusticie debita execucione ipsins concordi voto") conveniant, opus insticie liberins operentur fructumque producant pacem mundo pariendo 1), tranquillitatem inducentes foventesque concordiam nutriant equitatem. Sacer- docium siquidem seu pontificium debet pium et tutum ad im- perialem dignitatem omni*) veneracione coninnctum habere re- fugium, ut imperii Romani fastigium et eius culmen presidem spiritualis advocati et defensoris precipui circa ecclesiam gerat officium et in ipsius fortitudine brachii defensari debent ecclesiastice libertates et iura manuteneri, ipsarum hereses extirpari, ut cultus fidei christiane amplietur et inimicis consternatis eiusdem in pacis pulchritudine sedeat populus christianus et in requie opulenta conquiescat; imperium vero ecclesiasticis adiutum suffragiis, se- datis procellosis interdum imminencium tempestatum turbinibus a) B donans. b) B sine. c) B voce. d) B ponendo. e) C cum. 1) Vgl. ähnliche, aber anders geformte Gedankengänge in dem Einladungs- schreiben an K. Karl VI. von Frankreich, Hardt VI 7.
Strana 315
K. Sigismund an Gregor XII. 315 tranquillum redierit ad quietem. Verum humani generis inimicus, pacis impaciens, amator licium, discordie seminator, utrius pro- fectibus invidens zizaniam seminavit, contencionis materiam sus- citavit. Crevit2) namque perversorum audacia, ipsorum habun- dante malicia sentit utique alma mater ecclesia tam populi sibi commissi quam suam gravem et dampnosam iacturam et novorum gravaminum molestias experitur, duni cottidie liberius peccatis insistitur, hereses pullulant, scandala suscitantur, multiplicantur cedes et strages inminere invalescunt, in persecucionum turbinibus Petri navicula fluctuat et interdum, qui fidelium ipsins censeri nomine gloriantur, in arcuin perversum fidei debituin non ser- vando conversil) eam in suis iuribus iniuriose impetunt et molestant, illa nunc denegando pro libito, nunc illicite occupando. Quid enim in hiis superest, nisi ut langueant fideles, tabescat grex, errores pullulent, mores depraventur, pravitas tyrannica dominetur. Inde emulaciones, sediciones et secte, inde avaricia, malignitas et violencie, inde inimicicie, homicidia et veneficia, inde homines sui amatores, Deo odibiles commensatores, impudici, luxuriosi, superbi, incompositi, superioribus non obedientes, insipientes, sine affec- tione, sine federe, sine lege, sine pace. Que omnia provide considerantes, nos, qui ad eandem matrem et universalem ecclesiam sinceritate multe pietatis afficimur et pia nimirum compassione movemur, ex eo potissime consideracio nostra anxiatur, quam dire, quam graviter materna eius viscera quaciantur, quod ipsa quaim plures caros filios et inclitos prin- cipes in suo senciens utero collidentes, prudenter advertit christi- anorun potenciam in Christi plasphemos et inimicos nominis Christiani potenter et magnifice more solito exercendam in b) ob- probrium et grave domesticorum fidei detrimentum tabescere et exterminari. Hec igitur et alia non facile numeranda incommoda et dispendia caritative pensantes affectu maximo2) desiderio iam dudum tenebamiur, ut diebus nostris videre possemus unicam Christi sponsam catholicam ecclesiam debite reformatam. Postea vero, cum ad imperialia gubernacula fuissemus assumpti, id, quod erat nobis in desiderio, transivit in preceptum, cum teneamur ecclesiam Dei per imperiale officium tueri, cuins eciam canones sanctorum patrum nos appellant advocatum et defensorem. Supremo itaque studio curavimus, ne quid negligencie possit in hoc nobis a) B evenit. b) Fehlt B. 1) Nach Ps. 77, 57. 2) Von hier an gedruckt u. a. Hardt VI 6.
K. Sigismund an Gregor XII. 315 tranquillum redierit ad quietem. Verum humani generis inimicus, pacis impaciens, amator licium, discordie seminator, utrius pro- fectibus invidens zizaniam seminavit, contencionis materiam sus- citavit. Crevit2) namque perversorum audacia, ipsorum habun- dante malicia sentit utique alma mater ecclesia tam populi sibi commissi quam suam gravem et dampnosam iacturam et novorum gravaminum molestias experitur, duni cottidie liberius peccatis insistitur, hereses pullulant, scandala suscitantur, multiplicantur cedes et strages inminere invalescunt, in persecucionum turbinibus Petri navicula fluctuat et interdum, qui fidelium ipsins censeri nomine gloriantur, in arcuin perversum fidei debituin non ser- vando conversil) eam in suis iuribus iniuriose impetunt et molestant, illa nunc denegando pro libito, nunc illicite occupando. Quid enim in hiis superest, nisi ut langueant fideles, tabescat grex, errores pullulent, mores depraventur, pravitas tyrannica dominetur. Inde emulaciones, sediciones et secte, inde avaricia, malignitas et violencie, inde inimicicie, homicidia et veneficia, inde homines sui amatores, Deo odibiles commensatores, impudici, luxuriosi, superbi, incompositi, superioribus non obedientes, insipientes, sine affec- tione, sine federe, sine lege, sine pace. Que omnia provide considerantes, nos, qui ad eandem matrem et universalem ecclesiam sinceritate multe pietatis afficimur et pia nimirum compassione movemur, ex eo potissime consideracio nostra anxiatur, quam dire, quam graviter materna eius viscera quaciantur, quod ipsa quaim plures caros filios et inclitos prin- cipes in suo senciens utero collidentes, prudenter advertit christi- anorun potenciam in Christi plasphemos et inimicos nominis Christiani potenter et magnifice more solito exercendam in b) ob- probrium et grave domesticorum fidei detrimentum tabescere et exterminari. Hec igitur et alia non facile numeranda incommoda et dispendia caritative pensantes affectu maximo2) desiderio iam dudum tenebamiur, ut diebus nostris videre possemus unicam Christi sponsam catholicam ecclesiam debite reformatam. Postea vero, cum ad imperialia gubernacula fuissemus assumpti, id, quod erat nobis in desiderio, transivit in preceptum, cum teneamur ecclesiam Dei per imperiale officium tueri, cuins eciam canones sanctorum patrum nos appellant advocatum et defensorem. Supremo itaque studio curavimus, ne quid negligencie possit in hoc nobis a) B evenit. b) Fehlt B. 1) Nach Ps. 77, 57. 2) Von hier an gedruckt u. a. Hardt VI 6.
Strana 316
316 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. apud Deum vel homines imputari. Et ob hanc rem per3) litteras et nuncios institimus apud sedemn apostolicam pro convocacione generalis concilii loco abili et tempore congruo facienda . . .1) Si 2) ergo facere vultis, ut ecclesia Dei, quantuin in vobis est, possit esse bene reformata, ecce nunc tempus acceptabile, non secundum spiritum huius mundi, set secundum spiritum, qui ex Deo est. Expedit vobis in ostensione spiritus, ut iam manifeste procedatis. Modum etenim habetis aptin et congruum in veni- endo ad premissum locum b) tempore constituto. Ymmo discre- cionem vestram pro nostro imperiali officio rogamus, monemus et exhortamur ac sub obtestacione divini iudicii vos adiuramus, quatenus cum omnibus principibus ecclesiasticis et secularibus . . . de vestra obediencia ad locum predictum et diem concilij predicti presto vos conferatis,) ministerium vestrum taliter in hiis adimplentes et debitum vestrum facientes, quod Deo ad lau- dem, sacrosancte matri ac universali ecclesie perfecte reformacionis ad profectum, nobis ad gaudium et vobis proveniat ad salutis incrementum, in quo Deo utique, mundo, vestre consciencie atque nobis plurimum satisfacietis et nos proinde devocionem") vestram ") continna benivolencie promptitudine nec imnerito prosequi vale- amus. Deus enim paciencie et solacii ac spei dabit id ipsum sapere in alterutrum*) secundum Jesum Christum, ut unanimes uno ore honorificemus patrem et dominum nostrum Jesum Christum.3) Repleat nos omni gandio et pace in credendo, ut habundemus in spe et virtute spiritus sancti Amen. Et ut vester adventus illuc plenius habilitetur, has nostras litteras vobis transmittimus pro securacione vestra et avisamento, ne postea dicere vel allegare ullam ignoranciam in premissis valeatis. Nos etenim, uit plenioreu et tuciorem causai veniendi habeatis, per presentes damus vobis et vestris plenum salvum conductum et omnimodam securitatem. Datum Laude anno etc. Ad mandatum d. regis Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarius.1) R) Per ... nuncios, fehlt B. b) Fehlt B. c) B confederatis ; C auferatis. d) Fehlt C c) B'alterum. D Unterschrift fehlt B. 1) Es folgt nun der Bericht über die bekannten Verhandlungen, ange- fangen von den Besprechungen zu Como (Okt. 1413) Vgl. Druck. 2) Von hier an kurzer Auszug im Druck. 5) Nach Rom. 15, 5 f.
316 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. apud Deum vel homines imputari. Et ob hanc rem per3) litteras et nuncios institimus apud sedemn apostolicam pro convocacione generalis concilii loco abili et tempore congruo facienda . . .1) Si 2) ergo facere vultis, ut ecclesia Dei, quantuin in vobis est, possit esse bene reformata, ecce nunc tempus acceptabile, non secundum spiritum huius mundi, set secundum spiritum, qui ex Deo est. Expedit vobis in ostensione spiritus, ut iam manifeste procedatis. Modum etenim habetis aptin et congruum in veni- endo ad premissum locum b) tempore constituto. Ymmo discre- cionem vestram pro nostro imperiali officio rogamus, monemus et exhortamur ac sub obtestacione divini iudicii vos adiuramus, quatenus cum omnibus principibus ecclesiasticis et secularibus . . . de vestra obediencia ad locum predictum et diem concilij predicti presto vos conferatis,) ministerium vestrum taliter in hiis adimplentes et debitum vestrum facientes, quod Deo ad lau- dem, sacrosancte matri ac universali ecclesie perfecte reformacionis ad profectum, nobis ad gaudium et vobis proveniat ad salutis incrementum, in quo Deo utique, mundo, vestre consciencie atque nobis plurimum satisfacietis et nos proinde devocionem") vestram ") continna benivolencie promptitudine nec imnerito prosequi vale- amus. Deus enim paciencie et solacii ac spei dabit id ipsum sapere in alterutrum*) secundum Jesum Christum, ut unanimes uno ore honorificemus patrem et dominum nostrum Jesum Christum.3) Repleat nos omni gandio et pace in credendo, ut habundemus in spe et virtute spiritus sancti Amen. Et ut vester adventus illuc plenius habilitetur, has nostras litteras vobis transmittimus pro securacione vestra et avisamento, ne postea dicere vel allegare ullam ignoranciam in premissis valeatis. Nos etenim, uit plenioreu et tuciorem causai veniendi habeatis, per presentes damus vobis et vestris plenum salvum conductum et omnimodam securitatem. Datum Laude anno etc. Ad mandatum d. regis Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarius.1) R) Per ... nuncios, fehlt B. b) Fehlt B. c) B confederatis ; C auferatis. d) Fehlt C c) B'alterum. D Unterschrift fehlt B. 1) Es folgt nun der Bericht über die bekannten Verhandlungen, ange- fangen von den Besprechungen zu Como (Okt. 1413) Vgl. Druck. 2) Von hier an kurzer Auszug im Druck. 5) Nach Rom. 15, 5 f.
Strana 317
K. Sigismund au die Obödienz Gregors XII. 317 (142) K. Sigismund an die Obodienz Gregors XII.: Aufforderung personlich oder durch Vertreter zum Konzil zu kommen. Uber ihre Stellungnahme haben sie Sigismund zu berichten. Lodi (1413 Dez. 2.) Petersb. Cod. f. 69 (B); Königsb. Cod. p. 39 C). Sigismundus*) Dei gracia Romanorum rex semper augustus, Ungarie, Dalmacie, Croacie rex universis et singulis principibus ecclesiasticis et secularibus ac quibuscunque aliis cuiuscunque status, gradus, ordinis, preeminencie seu condicionis existant de obediencia reverendissimi d. Angeli Corrario, qui per nonnullas gentes christianitatis Gregorius Xll. nuncupatur, salutem et spiri- tum consilii et timoris Domini. Exacti temporis catholicos reges et principes, quorum gesta magnifica fama laudabilis clara con- tinuacione preconii quasi traduce quodam propagare conatur ad posteros exinde ad similia exemplaris doctrine magisterio in- formandos, ex eo specialiter velud preheminentibus titulis anti- quitas fideles intitulat, quod idem ad Deum et ecclesias rectitudine fidei et devocionis integritate ferventes ipsas personas ecclesiasticas, bona et libertates earum sue potencie clipeo protexerunt et nichilominus in suis munificenciis erga illos immensitatem solam pro mensura ponentes eas multis libertatibus et immensis libera- litatibus ampliarunt . . Hortamur, ut pro religione, quam Deo debetis . . . curetis in eodemm concilio tempore prescripto, si comode potestis, per vos, vel si personaliter non potestis, saltem per vestros solempnes oratores interesse ac cum effectu curare, ut ipse Angelus Corario personaliter et sine difficultate se transferret ad prefatum lo- cum concilii tempore deputato cumb) prelatis et aliis, qui sunt de sua obediencia in vestro regno, vel saltem ipsi prelati veniant ad prefatum locum concilii tempore constituto, ut convenientibus viris probatis in copiosa multitudine super reformacione, pace et tranquillitate tocius ecclesie seu congregacionis omnium christia- norum possit provideri. Super quibus eciam omnibus placeat de vestris intencionibus nostram maiestatem per vestras et cuius- libet vestrorum litteras cerciorare presencium°) sub nostre maie- statis sigilli testimonio litterarum. Datum Laude etc. Ad 1) mandatum d. regis Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarins. a) Dacu C die Uberschrift: Principibus de obediencia Angeli de Corario. b) Cum .. constituto fehlt B. c) Fehlt C: B presencium litterarum. d3 Unterschrift fehlt B.
K. Sigismund au die Obödienz Gregors XII. 317 (142) K. Sigismund an die Obodienz Gregors XII.: Aufforderung personlich oder durch Vertreter zum Konzil zu kommen. Uber ihre Stellungnahme haben sie Sigismund zu berichten. Lodi (1413 Dez. 2.) Petersb. Cod. f. 69 (B); Königsb. Cod. p. 39 C). Sigismundus*) Dei gracia Romanorum rex semper augustus, Ungarie, Dalmacie, Croacie rex universis et singulis principibus ecclesiasticis et secularibus ac quibuscunque aliis cuiuscunque status, gradus, ordinis, preeminencie seu condicionis existant de obediencia reverendissimi d. Angeli Corrario, qui per nonnullas gentes christianitatis Gregorius Xll. nuncupatur, salutem et spiri- tum consilii et timoris Domini. Exacti temporis catholicos reges et principes, quorum gesta magnifica fama laudabilis clara con- tinuacione preconii quasi traduce quodam propagare conatur ad posteros exinde ad similia exemplaris doctrine magisterio in- formandos, ex eo specialiter velud preheminentibus titulis anti- quitas fideles intitulat, quod idem ad Deum et ecclesias rectitudine fidei et devocionis integritate ferventes ipsas personas ecclesiasticas, bona et libertates earum sue potencie clipeo protexerunt et nichilominus in suis munificenciis erga illos immensitatem solam pro mensura ponentes eas multis libertatibus et immensis libera- litatibus ampliarunt . . Hortamur, ut pro religione, quam Deo debetis . . . curetis in eodemm concilio tempore prescripto, si comode potestis, per vos, vel si personaliter non potestis, saltem per vestros solempnes oratores interesse ac cum effectu curare, ut ipse Angelus Corario personaliter et sine difficultate se transferret ad prefatum lo- cum concilii tempore deputato cumb) prelatis et aliis, qui sunt de sua obediencia in vestro regno, vel saltem ipsi prelati veniant ad prefatum locum concilii tempore constituto, ut convenientibus viris probatis in copiosa multitudine super reformacione, pace et tranquillitate tocius ecclesie seu congregacionis omnium christia- norum possit provideri. Super quibus eciam omnibus placeat de vestris intencionibus nostram maiestatem per vestras et cuius- libet vestrorum litteras cerciorare presencium°) sub nostre maie- statis sigilli testimonio litterarum. Datum Laude etc. Ad 1) mandatum d. regis Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarins. a) Dacu C die Uberschrift: Principibus de obediencia Angeli de Corario. b) Cum .. constituto fehlt B. c) Fehlt C: B presencium litterarum. d3 Unterschrift fehlt B.
Strana 318
318 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (143) An die Verhandlungen mit Erzbischof Andreas von Calocza (Bd. I Nr. 73) anschließender Protest Gregors XII. Rimini 1414 August 14. Hier nach Petersb. Cod. f. 107—116 (D). Uberschrift dort: Memoriale et registrum agendorum cum reverendissimo d. A. Corario Gregorio XII. nun- cupato et cum magnifico d. K. de Malatestis super execucione et disposicione generalis concilii. Also übereinstimmend mit den Bruchstücken in C (Cues). Vgl. Bd. I S. 294 u. Zur Datierung bringt D zu S. 300 hinter Zeile 6: Prefata responsio exhibita fuit per Antonium Andree de Civitate Austrie no- tarium magistro Matheo de Strata secretario etc. die dominica de mane quinta Augusti a. d. MCCCCXIIII Arimini in eius hospicio. Hinter der Er- wähnung der modi, die Gregor schon im Jahre vorher angeboten (Bd. I S. 49 ff.) und die in B und C (Bd. I Nr. 73) nicht stehen, wohl aber in D. fährt Gregor XII. nach dem letzten Satze (Bt. I S. 56 Z. 14) fort: Et ne credatur, quod hoc dixerit et dicat propter iuris sui diffidenciam atque propterea ista obtulerit, protestatur ipse papa Gregorius, quod per oblata non intendit excludere quameunque aliam viam racionabilem, per quam vera reintegracio haberi possit in ecclesia Dei et vera unio et pax et tranquillitas in populo cristiano. quin ymmo hec iugiter et toto posse a Domino deprecari intendit et cum omnibus quibuscunque ea tota valitudine procurabit et procurare intendit. Et quia Deo propicio res ita bene possent disponi, quod de- sideramus toto corde, quod videretur nobis transferre personai et curiam nostram ad partes illas, petimus pro nobis et tota curia nostra, omnibus aliis tam precedentibus quam sequentibus nos, similiter quoque et pro oratoribus et ambasiatoribus et nun- ciis nostris quibuscunque ac cuinscunque gradus, status et con- dicionis existant spiritualis vel temporalis, insimul et divisim, ydoneos salvos conductus fieri et omnimodas oportunas securitates pro accessu, mora et reditu tam per terras dilectorum filiorum nobilium virorum ducum Austrie quam per omnes alias comuni- tates et dominos necnon personas. quacunque dignitate fulgeant,*) eciam si ad terras obediencie nostre Alemanie declinari ") vellemus ant alios destinare. Lecta et data fuit dicta responsio scripta manu magistri Gucii de Ymola scriptoris apostolici de mandato et in presencia sanctissimi domini nostri d. Gregorii divina providencia pape XII. venerabili patri domino Andree de Gualdo, quem alias ipse sanc- tissimus dominus noster papa promovit ad ecclesiam Spalatensem, a) Es folgt dicantur. b) So D.
318 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (143) An die Verhandlungen mit Erzbischof Andreas von Calocza (Bd. I Nr. 73) anschließender Protest Gregors XII. Rimini 1414 August 14. Hier nach Petersb. Cod. f. 107—116 (D). Uberschrift dort: Memoriale et registrum agendorum cum reverendissimo d. A. Corario Gregorio XII. nun- cupato et cum magnifico d. K. de Malatestis super execucione et disposicione generalis concilii. Also übereinstimmend mit den Bruchstücken in C (Cues). Vgl. Bd. I S. 294 u. Zur Datierung bringt D zu S. 300 hinter Zeile 6: Prefata responsio exhibita fuit per Antonium Andree de Civitate Austrie no- tarium magistro Matheo de Strata secretario etc. die dominica de mane quinta Augusti a. d. MCCCCXIIII Arimini in eius hospicio. Hinter der Er- wähnung der modi, die Gregor schon im Jahre vorher angeboten (Bd. I S. 49 ff.) und die in B und C (Bd. I Nr. 73) nicht stehen, wohl aber in D. fährt Gregor XII. nach dem letzten Satze (Bt. I S. 56 Z. 14) fort: Et ne credatur, quod hoc dixerit et dicat propter iuris sui diffidenciam atque propterea ista obtulerit, protestatur ipse papa Gregorius, quod per oblata non intendit excludere quameunque aliam viam racionabilem, per quam vera reintegracio haberi possit in ecclesia Dei et vera unio et pax et tranquillitas in populo cristiano. quin ymmo hec iugiter et toto posse a Domino deprecari intendit et cum omnibus quibuscunque ea tota valitudine procurabit et procurare intendit. Et quia Deo propicio res ita bene possent disponi, quod de- sideramus toto corde, quod videretur nobis transferre personai et curiam nostram ad partes illas, petimus pro nobis et tota curia nostra, omnibus aliis tam precedentibus quam sequentibus nos, similiter quoque et pro oratoribus et ambasiatoribus et nun- ciis nostris quibuscunque ac cuinscunque gradus, status et con- dicionis existant spiritualis vel temporalis, insimul et divisim, ydoneos salvos conductus fieri et omnimodas oportunas securitates pro accessu, mora et reditu tam per terras dilectorum filiorum nobilium virorum ducum Austrie quam per omnes alias comuni- tates et dominos necnon personas. quacunque dignitate fulgeant,*) eciam si ad terras obediencie nostre Alemanie declinari ") vellemus ant alios destinare. Lecta et data fuit dicta responsio scripta manu magistri Gucii de Ymola scriptoris apostolici de mandato et in presencia sanctissimi domini nostri d. Gregorii divina providencia pape XII. venerabili patri domino Andree de Gualdo, quem alias ipse sanc- tissimus dominus noster papa promovit ad ecclesiam Spalatensem, a) Es folgt dicantur. b) So D.
Strana 319
K. Sigismund an Gregor XII. 319 oratori prefati serenissimi regis Sigismundi etc., assistentibus ipsi domino nostro pape septem reverendissimis dominis dominis s. Romane ecclesie cardinalibus et presentibus magnifico et potenti domino d. Karolo de Malatestis et magnificis d. Galeato3) domini Malateste de Cesena et Galeoto domini Malateste de Pensauro, nepotibus suis, et multis aliis prelatis, nobilibus atque civibus Ariminensibus in audiencia publica prefati sanctissimi domini nostri ... MCCCCXIIII, indictione VII. ... die martis XIIII. Augusti. M. de Strata. Nicolaus de Medicis de Urbeveteri legum doctor et apostolice camere clericus supradicte responsioni, cum legeretur per infrascriptum d. Matheum de Strata secretarium, .. . presens fui. Matheus de Strata. Wetkindus Salezman decretorum doctor, camere apostolice clericus. Jo- hannes de Montepoliciano sanctissimi domini nostri secretarius et acolitus ac prefati serenissimi regis familiaris. Baldasar quondam ser Johannis de Bernardis de Meldula notarius, iudex ordinarius et notarius domini potestatis Ariminensis. Ursicinus filius quondam magistri Jacobi de Cesena, civis et habitator Arimini ... et officialis curie temporalis Ariminensis. Iste heedem responsiones per prius fuerunt misse P. de Luna, prout reperi in quadam littera reverendissimo in Christo patri et domino d. B. miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie presbytero cardinali dignissimo domino et patri suob) graciosis- simo, Placentino vulgariter nuncupato,1) ad Bononiam destinata ... (144) K. Sigismund an Gregor XII.: Mahnt Gregor ernst an seine Pflicht, zur Union beizutragen, der er bisher nicht genügend nachgekommen.2) Er soll zum Konzil kommen. Ubersendung der Geleitbriefe des Herzogs (Friedrich) von Österreich und der Stadt Konstanz. (Nürnberg 1414 Okt. 4.) Petersb. Cod. f. 16; Königsb. Cod. p. 39. Sigismundus*) etc. reverendissimo in Christo patri d. Angelo Corario olim Gregorius XII. nuncupato amico nostro carissimo salutem et spiritum sciencie et pietatis. Reverendissime pater, amice carissime. Scripturarum missarum series per venerabilem Andream 3) archiepiscopum Collocensem, legum doctorem, principem a) So hier D. b) So D. c) Dazu die Uberschrift: Alia littera super negoclo unionis (folgt C predicto eidem) A. Corario directa. 1) Branda de Castillione. 2) Dieses Schreiben war bisher nur aus der Antwort, in der sich Gregor verteidigte, bekannt (Vgl. Bd. I 203 Anm. 1 betr. Datum). s) Vgl. Bd. I Nr. 73.
K. Sigismund an Gregor XII. 319 oratori prefati serenissimi regis Sigismundi etc., assistentibus ipsi domino nostro pape septem reverendissimis dominis dominis s. Romane ecclesie cardinalibus et presentibus magnifico et potenti domino d. Karolo de Malatestis et magnificis d. Galeato3) domini Malateste de Cesena et Galeoto domini Malateste de Pensauro, nepotibus suis, et multis aliis prelatis, nobilibus atque civibus Ariminensibus in audiencia publica prefati sanctissimi domini nostri ... MCCCCXIIII, indictione VII. ... die martis XIIII. Augusti. M. de Strata. Nicolaus de Medicis de Urbeveteri legum doctor et apostolice camere clericus supradicte responsioni, cum legeretur per infrascriptum d. Matheum de Strata secretarium, .. . presens fui. Matheus de Strata. Wetkindus Salezman decretorum doctor, camere apostolice clericus. Jo- hannes de Montepoliciano sanctissimi domini nostri secretarius et acolitus ac prefati serenissimi regis familiaris. Baldasar quondam ser Johannis de Bernardis de Meldula notarius, iudex ordinarius et notarius domini potestatis Ariminensis. Ursicinus filius quondam magistri Jacobi de Cesena, civis et habitator Arimini ... et officialis curie temporalis Ariminensis. Iste heedem responsiones per prius fuerunt misse P. de Luna, prout reperi in quadam littera reverendissimo in Christo patri et domino d. B. miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie presbytero cardinali dignissimo domino et patri suob) graciosis- simo, Placentino vulgariter nuncupato,1) ad Bononiam destinata ... (144) K. Sigismund an Gregor XII.: Mahnt Gregor ernst an seine Pflicht, zur Union beizutragen, der er bisher nicht genügend nachgekommen.2) Er soll zum Konzil kommen. Ubersendung der Geleitbriefe des Herzogs (Friedrich) von Österreich und der Stadt Konstanz. (Nürnberg 1414 Okt. 4.) Petersb. Cod. f. 16; Königsb. Cod. p. 39. Sigismundus*) etc. reverendissimo in Christo patri d. Angelo Corario olim Gregorius XII. nuncupato amico nostro carissimo salutem et spiritum sciencie et pietatis. Reverendissime pater, amice carissime. Scripturarum missarum series per venerabilem Andream 3) archiepiscopum Collocensem, legum doctorem, principem a) So hier D. b) So D. c) Dazu die Uberschrift: Alia littera super negoclo unionis (folgt C predicto eidem) A. Corario directa. 1) Branda de Castillione. 2) Dieses Schreiben war bisher nur aus der Antwort, in der sich Gregor verteidigte, bekannt (Vgl. Bd. I 203 Anm. 1 betr. Datum). s) Vgl. Bd. I Nr. 73.
Strana 320
320 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. et consiliarium nostrum devotum, fidelem, dilectum, nuper de vestra presencia ad nos revertentem, presentatarum de variis admiraci- onibus et stuporibus, quos causamini in gravem nimis vestram offensam redundare, eciaimn in summa quasi videamur argui a veritate et vestigiis paternis exorbitasse cum modis et formis modificandi convocacionem concilii generalis quodainmodo impos- sibilibus et necessitatibus ecclesie diffuse perniciosis, commentata satis dispendiose describens,3) quam tamen multorum catholicorum regum et principum ac prelatorum et doctorum ceterorumque virorum probatorum matura explorata decisio, ut firmiter credi- mus, gracia pneumatis alni dogmatizativa in copiosa multitudine in unui conveniente, quorum fuit cor unum et anima una et in quibus regnavit unanima pietas actionum, patulo per multa ar- gumenta approbavit, pie sectamur et constanter credimus et tenemus. Sub verborum licet satis revelato velamine in scriptu- rarum calce artifex eorundem supponens hoc ex transmissis suc- cincte collecta scripturis brevi satis epilogio comprehensa trans- currimus.b) Sane iuste in se culpam quis aggravat, quam iniuste in alium retorquere festinat .. . Verum quia nescit ab amore caritas eciam lesa discedere, nos post exprobrata nobis fidei et veritatis obprobria et post audita set benigne concepta verba tumencia servantes ad vos solide caritatis affectum pro vobis decrevimus respondendum. Ille namque doctor et predicator egregius, gloriosum lumen omnium et ecclesiarum, cuius predicacio mundum docuit universum, presumptuosaim eorum audaciam refrenare sollicitus, qui maiestatis divine indigni et temerarii scru- tatores digne nimirum a gloria opprimuntur, non plus sapere quam oportet sapere ad sobrietatem 1) salubri doctrina suggessit, ut iuxta sapientis eloquiun quisque sue prudencle modum ponat sicque comedat ex melle invento, quod sufficit, ne illud evomat saturatus.2) Querens pocius quisque, quibus se ad utilitatem erudiat, pacienciam servet ac mores suos in tranquillitate disponat, ne°) illa scrutetur, quibus loquacior appareat vel doctior omnibus vide- atur. Alioquin non subire sapit, set nimie vanitatis ebrietate dissipiens cognicionis superne scienciam, quo plus immoderatis ausibus appetit, plus amittit. Ad hoc quippe precipue hostis innititur et ad hoc frequentissime suas intendit insidias, ad hoc periculose se interduin in lucis angelum transfigurat, ut sparsis errorum seminibus fidelium fidem inficiat, quo nichil queat super- a) So beide Has. b) So der unbeholfene Satz. c) So beide Has. Ob nicht statt nec? 1) Rom. 12, 3. 2) Nach Prov. 25, 16. 27.
320 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. et consiliarium nostrum devotum, fidelem, dilectum, nuper de vestra presencia ad nos revertentem, presentatarum de variis admiraci- onibus et stuporibus, quos causamini in gravem nimis vestram offensam redundare, eciaimn in summa quasi videamur argui a veritate et vestigiis paternis exorbitasse cum modis et formis modificandi convocacionem concilii generalis quodainmodo impos- sibilibus et necessitatibus ecclesie diffuse perniciosis, commentata satis dispendiose describens,3) quam tamen multorum catholicorum regum et principum ac prelatorum et doctorum ceterorumque virorum probatorum matura explorata decisio, ut firmiter credi- mus, gracia pneumatis alni dogmatizativa in copiosa multitudine in unui conveniente, quorum fuit cor unum et anima una et in quibus regnavit unanima pietas actionum, patulo per multa ar- gumenta approbavit, pie sectamur et constanter credimus et tenemus. Sub verborum licet satis revelato velamine in scriptu- rarum calce artifex eorundem supponens hoc ex transmissis suc- cincte collecta scripturis brevi satis epilogio comprehensa trans- currimus.b) Sane iuste in se culpam quis aggravat, quam iniuste in alium retorquere festinat .. . Verum quia nescit ab amore caritas eciam lesa discedere, nos post exprobrata nobis fidei et veritatis obprobria et post audita set benigne concepta verba tumencia servantes ad vos solide caritatis affectum pro vobis decrevimus respondendum. Ille namque doctor et predicator egregius, gloriosum lumen omnium et ecclesiarum, cuius predicacio mundum docuit universum, presumptuosaim eorum audaciam refrenare sollicitus, qui maiestatis divine indigni et temerarii scru- tatores digne nimirum a gloria opprimuntur, non plus sapere quam oportet sapere ad sobrietatem 1) salubri doctrina suggessit, ut iuxta sapientis eloquiun quisque sue prudencle modum ponat sicque comedat ex melle invento, quod sufficit, ne illud evomat saturatus.2) Querens pocius quisque, quibus se ad utilitatem erudiat, pacienciam servet ac mores suos in tranquillitate disponat, ne°) illa scrutetur, quibus loquacior appareat vel doctior omnibus vide- atur. Alioquin non subire sapit, set nimie vanitatis ebrietate dissipiens cognicionis superne scienciam, quo plus immoderatis ausibus appetit, plus amittit. Ad hoc quippe precipue hostis innititur et ad hoc frequentissime suas intendit insidias, ad hoc periculose se interduin in lucis angelum transfigurat, ut sparsis errorum seminibus fidelium fidem inficiat, quo nichil queat super- a) So beide Has. b) So der unbeholfene Satz. c) So beide Has. Ob nicht statt nec? 1) Rom. 12, 3. 2) Nach Prov. 25, 16. 27.
Strana 321
K. Sigismund an Gregor XII. 321 edificari utile subverso fidei fundamento. Propter quod est ipsis fidelibus summo opere vigilandum, assidue standum in specula et ascendentibus ex adverso totis viribus omnique cautele studio resistenduiu, cum vos tam experiencia cogat advertere quai familiaria eciam exempla ignorare non sinant, quam gravibus sit res plena periculis. Nonne consideratis, quod per hoc detrac- torum linguis totaliter exponemini, qui quasi verisimiliter asserunt, quod omnibus vestris laboribus, quos a teneris annis usque ad senectam et senium pertulistis, non exaltacionem fidei aut sacro- sancte militantis ecclesie statum felicem, sed vestra venabamini commoda, vestris solummodo ambicionibus intendebatis? Porro eciam amicorum et adherencium de vobis alternabitur iudicium, tepescet devocio et caritas refrigescet. Hec si discussa debite meditacionis examine in racionis consistorium intraducatis, . . . adversa vobis inculcantes, prout decet, prorsus abicietis. Hec profecto et alia, que predicti negocii circumstancie suggerunt et militantis ecclesie status mniserabilis cristicolarumque necessitates hiis temporibus nimiruiu exposcunt, pii censura iudicii recenseatis et voluntatis proprie, si quid aliquando sufficit, reiecto proposito, in predicti promocione negocii nostris et eiusdem ecclesie mili- tantis desideriis voluntarie concurretis . . . Ut vestre saluti provideatis ac vestre fame consulatis et periculis, quantum in vobis fuerit, eciam animarum, que imminent, occurratis et regio affectu et omni, quo possumus, studio, ut ad concilium proxime Constancie Maguntinensis provincie celebranduin personaliter cum vestris de vestra obediencia accedatis, rursum ex super- habundanti invitamus, presertim ut reddatis Altissimo vota ve- stra sicque opitulentur ora contra vos loquencium. Pensate studiose, quam cito preterit huius mundi figura, quam subito, quam facile hominis compago dissolvitur. Illud itaque negocium salutiferum omni, quo poteritis, celeritate prosequamini nec spiritum tam salutaris inspiracionis in tempore accepto extinguatis, sed ad salutem, quodcunque potest manus vestra, instancius operetur. Ille quippe summus et mirabilis opifex, cuius mira et procul dubio admiranda sunt opera, qui suam edificavit ecclesiam supra petram 1) et, ne umquam fides eius deficeret, exoravit,2) illam solida firmitate stabiliens, ipsam non solum adornatus decencia set ad exigenciam inexpugnabilis firmitatis ordinum, statuum et 1) Matth. 16, 18. 2) Luc. 22, 32. Fin ke, Acta concilii Constanciensis III. 21
K. Sigismund an Gregor XII. 321 edificari utile subverso fidei fundamento. Propter quod est ipsis fidelibus summo opere vigilandum, assidue standum in specula et ascendentibus ex adverso totis viribus omnique cautele studio resistenduiu, cum vos tam experiencia cogat advertere quai familiaria eciam exempla ignorare non sinant, quam gravibus sit res plena periculis. Nonne consideratis, quod per hoc detrac- torum linguis totaliter exponemini, qui quasi verisimiliter asserunt, quod omnibus vestris laboribus, quos a teneris annis usque ad senectam et senium pertulistis, non exaltacionem fidei aut sacro- sancte militantis ecclesie statum felicem, sed vestra venabamini commoda, vestris solummodo ambicionibus intendebatis? Porro eciam amicorum et adherencium de vobis alternabitur iudicium, tepescet devocio et caritas refrigescet. Hec si discussa debite meditacionis examine in racionis consistorium intraducatis, . . . adversa vobis inculcantes, prout decet, prorsus abicietis. Hec profecto et alia, que predicti negocii circumstancie suggerunt et militantis ecclesie status mniserabilis cristicolarumque necessitates hiis temporibus nimiruiu exposcunt, pii censura iudicii recenseatis et voluntatis proprie, si quid aliquando sufficit, reiecto proposito, in predicti promocione negocii nostris et eiusdem ecclesie mili- tantis desideriis voluntarie concurretis . . . Ut vestre saluti provideatis ac vestre fame consulatis et periculis, quantum in vobis fuerit, eciam animarum, que imminent, occurratis et regio affectu et omni, quo possumus, studio, ut ad concilium proxime Constancie Maguntinensis provincie celebranduin personaliter cum vestris de vestra obediencia accedatis, rursum ex super- habundanti invitamus, presertim ut reddatis Altissimo vota ve- stra sicque opitulentur ora contra vos loquencium. Pensate studiose, quam cito preterit huius mundi figura, quam subito, quam facile hominis compago dissolvitur. Illud itaque negocium salutiferum omni, quo poteritis, celeritate prosequamini nec spiritum tam salutaris inspiracionis in tempore accepto extinguatis, sed ad salutem, quodcunque potest manus vestra, instancius operetur. Ille quippe summus et mirabilis opifex, cuius mira et procul dubio admiranda sunt opera, qui suam edificavit ecclesiam supra petram 1) et, ne umquam fides eius deficeret, exoravit,2) illam solida firmitate stabiliens, ipsam non solum adornatus decencia set ad exigenciam inexpugnabilis firmitatis ordinum, statuum et 1) Matth. 16, 18. 2) Luc. 22, 32. Fin ke, Acta concilii Constanciensis III. 21
Strana 322
II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. 322 religionum diversitate munivit, ut sit . .. sicud turris David cum propungnaculis edificata firmissimis, ex qua mille clipei pendebant omnis forcium armatura.1) Horum eadem ecclesia suffulta suffragiis quasi bellatorum stipata cuneis et velud castrorum acies ordinata terribilis secura cum hoste antiquo congreditur et . .. ad confu- tandas spirituum malignorum insidias et insidiosos repellendos insultus . . . imperterrita et immota consistit. Summo opere convenit spirituales eius belligeros non in latibulis aut quolibet loco privato ex quadam singularitate sibimetipsis sapientes videri cupientes, sed in congregacione fidelium et copiosa multitudine virorum probatorum, ubi oppertum revelabitur et occultum scietur, facies humanas non verendo libera voce pro domo Domini, quam decet sanctitudo,2) in die placito, videlicet celebracione sessionis adventantis concilii, agnicioneiu veritatis propalare et errores reprobare. Nemo enim accendens lucernam sub modio ponit eam, sed super candelabrum,3) ut, qui domum ingrediuntur, luimen vide- ant. Nec enim afflictio quelibet peccatum in eo, qui affligitur, supponit, nam et iustus interdum affligitur non pro diluenda culpa preterita, sed pro vitanda futura, sicut et vas electionis 4) de se ipso fatetur, dum se colaphizari carnis stimulis asserit, ne per revelacionum magnitudinem extollatur.5) Quandoque vero in afflictione iusti nec precedens, cum non subsit, culpa diluitur nec subsecuta timetur, sed sicut prohibet Veritas in ceco nato "), id agitur, ut fiant Dei opera manifesta et nichilominus in beato Job virtus eluceat ac meritorum ipsius cumulus, sicud ex multi- plici eiusdem sancti remuneracione perpenditur, augeatur.) Vos quoque, pront esse debetis et fidei et ecclesie militantis zelatores precipui et ad ipsins exaltacionem labores vestros manifeste diri- gere censemini, oporteat vos attendere, quod ecclesie status et fidei eorundemque negocia eo sunt indissolubili unione con- iuncta, ut altera reliqua in honore non habita honorari non pos- sint. Nec enim potest fidei derogari, quin nimis ecclesie detra- hatur, nec ipsi ecclesie statui et honori detrahi, quin et fidei, quantum in detrahente fuerit, derogetur . .. Ne igitur vos, qui eiusdem fidei a diebus antiquis studiose vacastis professioni, si in instanti necessitatis articulo ecclesie, ut loquamur ad litteram salva pace, iniuriosus fueritis et negligens eidem fidei efficiamini iniuriis. Super hiis igitur amiciciam vestram rogamus, monemus 1) Cantic. 4, 4. — 2) Ps. 92, 5. — 3) Luc. 11, 33. — 4) Act. 9, 15. — 5) 2 Cor. 12. 7. — 6) Jo. 9, 1—3. — 7) Job 42, 12.
II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. 322 religionum diversitate munivit, ut sit . .. sicud turris David cum propungnaculis edificata firmissimis, ex qua mille clipei pendebant omnis forcium armatura.1) Horum eadem ecclesia suffulta suffragiis quasi bellatorum stipata cuneis et velud castrorum acies ordinata terribilis secura cum hoste antiquo congreditur et . .. ad confu- tandas spirituum malignorum insidias et insidiosos repellendos insultus . . . imperterrita et immota consistit. Summo opere convenit spirituales eius belligeros non in latibulis aut quolibet loco privato ex quadam singularitate sibimetipsis sapientes videri cupientes, sed in congregacione fidelium et copiosa multitudine virorum probatorum, ubi oppertum revelabitur et occultum scietur, facies humanas non verendo libera voce pro domo Domini, quam decet sanctitudo,2) in die placito, videlicet celebracione sessionis adventantis concilii, agnicioneiu veritatis propalare et errores reprobare. Nemo enim accendens lucernam sub modio ponit eam, sed super candelabrum,3) ut, qui domum ingrediuntur, luimen vide- ant. Nec enim afflictio quelibet peccatum in eo, qui affligitur, supponit, nam et iustus interdum affligitur non pro diluenda culpa preterita, sed pro vitanda futura, sicut et vas electionis 4) de se ipso fatetur, dum se colaphizari carnis stimulis asserit, ne per revelacionum magnitudinem extollatur.5) Quandoque vero in afflictione iusti nec precedens, cum non subsit, culpa diluitur nec subsecuta timetur, sed sicut prohibet Veritas in ceco nato "), id agitur, ut fiant Dei opera manifesta et nichilominus in beato Job virtus eluceat ac meritorum ipsius cumulus, sicud ex multi- plici eiusdem sancti remuneracione perpenditur, augeatur.) Vos quoque, pront esse debetis et fidei et ecclesie militantis zelatores precipui et ad ipsins exaltacionem labores vestros manifeste diri- gere censemini, oporteat vos attendere, quod ecclesie status et fidei eorundemque negocia eo sunt indissolubili unione con- iuncta, ut altera reliqua in honore non habita honorari non pos- sint. Nec enim potest fidei derogari, quin nimis ecclesie detra- hatur, nec ipsi ecclesie statui et honori detrahi, quin et fidei, quantum in detrahente fuerit, derogetur . .. Ne igitur vos, qui eiusdem fidei a diebus antiquis studiose vacastis professioni, si in instanti necessitatis articulo ecclesie, ut loquamur ad litteram salva pace, iniuriosus fueritis et negligens eidem fidei efficiamini iniuriis. Super hiis igitur amiciciam vestram rogamus, monemus 1) Cantic. 4, 4. — 2) Ps. 92, 5. — 3) Luc. 11, 33. — 4) Act. 9, 15. — 5) 2 Cor. 12. 7. — 6) Jo. 9, 1—3. — 7) Job 42, 12.
Strana 323
K. Sigismund an Karl Malatesta. 323 et pro imperiali officio attente hortamur et per viscera miseri- cordie Dei nostri obsecramus, quatenus in premissis vota vestra sic previoracionis iudicio et devocionis affectu, dignitatis sic ministerium vestrum opere compleatis et ea, que nos regiis af- fectionibus et sinceris affectibus vobis persuademus, efficaciter exequamini personaliter cum vestris veniendo ad dictum conci- lium, quod id nobis, qui per hoc salutem omnium, qui cristiana professione censentur, appetimus, honorem et utilitatem vestram querimus, et vobis ac vestris contra pericula providere studemus, cedat ad gaudium, cristicolis proinde salutis necnon vobis honoris et utilitatis, prout desideramus, incrementa proveniant et fiat efficax contra pericula munimentum. Et ut vobis, quoad hoc de nostra benivolencia et nostrarum exhortacionuin beneficio cercius innotescat, ecce per latorem presencium litteras salviconductus illustris ducis Austrie, nostri et sacri imperii principis fidelis dilecti necnon civitatis Constancie, quibus tamen opus non erat, ultra priores securitates providimus destinandas, presencium etc. Ad mandatum d. regis. Johannes prepositus de Strigonio, vicecancellarius. (145) K. Sigismund an Karl Malatesta: Empfang seiner Mit- teilungen. Eindringliche Mahnung mit Gregor XII. nach Konstanz zu kommen. Erwartung baldiger Zusage, damit Geleitsbriefe usw. bereit seien. (Nürnberg 1413 Oktober 4?)1) Petersb. Cod. f. 17 v.; Königsb. Cod. p. 42. Magnifice2) fidelis dilecte. Zelum Domus domini vivis rela- tibus per religiosos fratres Petrum Paulum et alterum Petrum Heremitas, nuncios tuos, latores presencium in vim credencie nobis explicatum te habere demonstras et quarundam scripturarum congeriem per eosdem oblataruim, de mente tua, ut asseruerunt, procedenciuin, plurima quoque motiva circab) causam subiectam satis fecunde et prudenter sugesserunt benignitate, qua decet, audivimus, intelleximus et notavimus diligenter. Profecto si ali- quando in hoc mari magno et spacioso, ubi reptilia, quorum non a) Daeu die Uberschrift: Littera super eodem ad Malatesta. b) Hs circa motiva. 1) Malatesta hatte Gesandte an Sigismund geschickt mit Vorschlägen von Bedingungen, durch die Gregor zum Besuch des Konzils gewonnen werden konnte. (Vgl. Bd. I 308 ff.) Sigismund geht auf diese Bedingungen nicht weiter ein, sondern sendet, wohl gleichzeitig mit dem vorausstehenden Schreiben an Gregor, diesen Brief an Malatesta. 21*
K. Sigismund an Karl Malatesta. 323 et pro imperiali officio attente hortamur et per viscera miseri- cordie Dei nostri obsecramus, quatenus in premissis vota vestra sic previoracionis iudicio et devocionis affectu, dignitatis sic ministerium vestrum opere compleatis et ea, que nos regiis af- fectionibus et sinceris affectibus vobis persuademus, efficaciter exequamini personaliter cum vestris veniendo ad dictum conci- lium, quod id nobis, qui per hoc salutem omnium, qui cristiana professione censentur, appetimus, honorem et utilitatem vestram querimus, et vobis ac vestris contra pericula providere studemus, cedat ad gaudium, cristicolis proinde salutis necnon vobis honoris et utilitatis, prout desideramus, incrementa proveniant et fiat efficax contra pericula munimentum. Et ut vobis, quoad hoc de nostra benivolencia et nostrarum exhortacionuin beneficio cercius innotescat, ecce per latorem presencium litteras salviconductus illustris ducis Austrie, nostri et sacri imperii principis fidelis dilecti necnon civitatis Constancie, quibus tamen opus non erat, ultra priores securitates providimus destinandas, presencium etc. Ad mandatum d. regis. Johannes prepositus de Strigonio, vicecancellarius. (145) K. Sigismund an Karl Malatesta: Empfang seiner Mit- teilungen. Eindringliche Mahnung mit Gregor XII. nach Konstanz zu kommen. Erwartung baldiger Zusage, damit Geleitsbriefe usw. bereit seien. (Nürnberg 1413 Oktober 4?)1) Petersb. Cod. f. 17 v.; Königsb. Cod. p. 42. Magnifice2) fidelis dilecte. Zelum Domus domini vivis rela- tibus per religiosos fratres Petrum Paulum et alterum Petrum Heremitas, nuncios tuos, latores presencium in vim credencie nobis explicatum te habere demonstras et quarundam scripturarum congeriem per eosdem oblataruim, de mente tua, ut asseruerunt, procedenciuin, plurima quoque motiva circab) causam subiectam satis fecunde et prudenter sugesserunt benignitate, qua decet, audivimus, intelleximus et notavimus diligenter. Profecto si ali- quando in hoc mari magno et spacioso, ubi reptilia, quorum non a) Daeu die Uberschrift: Littera super eodem ad Malatesta. b) Hs circa motiva. 1) Malatesta hatte Gesandte an Sigismund geschickt mit Vorschlägen von Bedingungen, durch die Gregor zum Besuch des Konzils gewonnen werden konnte. (Vgl. Bd. I 308 ff.) Sigismund geht auf diese Bedingungen nicht weiter ein, sondern sendet, wohl gleichzeitig mit dem vorausstehenden Schreiben an Gregor, diesen Brief an Malatesta. 21*
Strana 324
324 est numerus, animalia quoque pusilla et magna errant sepius navigantes, mens tue discrecionis concutitur, incursus fluctuum et ventorum formidans impulsus, non miramur aliquatenus nec movemur, cun in mari timeat omnis homo ita, ut ipse apostolorum princeps, cui concessum a Domino fuerat, ut super undas maris ad eum veniens ambularet, videns ventum validum venientem non solum timuerit, sed pene submersus fuerit, nisi eum divina dextra erexisset.1) Fluctuat enim hic mundus ut mare nec est facile, ut quis in fluctuanti non fluctuet aut in eo, qui in eodem statu non permanet, immobilis perseveret, presertim cum invisibiles hostes non desint, qui et per se invisibiliter et visibiliter per hostes visibiles, quos immittunt, eos maxime non terrere solum- modo, sed deicere moliuntur, qui manum mittunt ad forcia et posteriorum obliti ad anteriora iugiter se extendunt. Non est igitur nobis vel tibi mirandum, si divino obsequio pro individua unitate militantis ecclesie affectionatis inter occupaciones diversas opiniones discrepantes tibi occurrant. Ipse siquidem Moyses, qui eduxit popului de terra Egypti et serpentem in heremo exaltavit, murinuraciones suorum sustinuit et insidias hostiuni est perpes- sus, quia vere secundum laborem proprium mercedem recipiat unusquisque. Nec sunt condigne passiones huius temporis ad futuram gloriam, que revelabitur in nobis.2) Non debes inter la- bores deficere, sed leve onus Domini portare et in eo, qui con- solatur nos in omni tribulacione nostra 3) pocius consolari, utpote quem dixisse legisti: Venite ad me omnes, qui laboratis et onerati estis et ego reficiaim vos,9) cun nec ignores, quod nemo corona- bitur, nisi qui legitime certaverit.*) Si doleas igitur domum fac- tam esse speluncam latronum°) et hereditatem dominicam ad extraneos, videlicet ad catholice fidei impugnatores versam esse tuo iudicio arbitreris, quanto denique de manu Domini maiora beneficia videris recepisse, tanto ad plura ei teneris obsequia et illi cum exhibicionis debito effectu esse non debes avarus, qui tibi hactenus in pluribus extitit liberalis . . .7) Cum igitur in tanto necessitatis militantis ecclesie articulo non sit nobis aliquatenus dormitandum nec dormiendum, profecto nec solicitudinem cordis nec laborem corporis recusemus, dum- modo individue unitati et reformacioni perfecte sacrosancte ma- II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. 1) Matth. 14, 25—32. — 2) Rom. 8, 18.— 3) Cor. 1, 4. — 4) Matth. 11, 28. 3) 2 Tim. 2, 5. — 6) Matth. 21. 13. — 7) Die Ermahnungen werden in diesem Tone noch fortgesetzt.
324 est numerus, animalia quoque pusilla et magna errant sepius navigantes, mens tue discrecionis concutitur, incursus fluctuum et ventorum formidans impulsus, non miramur aliquatenus nec movemur, cun in mari timeat omnis homo ita, ut ipse apostolorum princeps, cui concessum a Domino fuerat, ut super undas maris ad eum veniens ambularet, videns ventum validum venientem non solum timuerit, sed pene submersus fuerit, nisi eum divina dextra erexisset.1) Fluctuat enim hic mundus ut mare nec est facile, ut quis in fluctuanti non fluctuet aut in eo, qui in eodem statu non permanet, immobilis perseveret, presertim cum invisibiles hostes non desint, qui et per se invisibiliter et visibiliter per hostes visibiles, quos immittunt, eos maxime non terrere solum- modo, sed deicere moliuntur, qui manum mittunt ad forcia et posteriorum obliti ad anteriora iugiter se extendunt. Non est igitur nobis vel tibi mirandum, si divino obsequio pro individua unitate militantis ecclesie affectionatis inter occupaciones diversas opiniones discrepantes tibi occurrant. Ipse siquidem Moyses, qui eduxit popului de terra Egypti et serpentem in heremo exaltavit, murinuraciones suorum sustinuit et insidias hostiuni est perpes- sus, quia vere secundum laborem proprium mercedem recipiat unusquisque. Nec sunt condigne passiones huius temporis ad futuram gloriam, que revelabitur in nobis.2) Non debes inter la- bores deficere, sed leve onus Domini portare et in eo, qui con- solatur nos in omni tribulacione nostra 3) pocius consolari, utpote quem dixisse legisti: Venite ad me omnes, qui laboratis et onerati estis et ego reficiaim vos,9) cun nec ignores, quod nemo corona- bitur, nisi qui legitime certaverit.*) Si doleas igitur domum fac- tam esse speluncam latronum°) et hereditatem dominicam ad extraneos, videlicet ad catholice fidei impugnatores versam esse tuo iudicio arbitreris, quanto denique de manu Domini maiora beneficia videris recepisse, tanto ad plura ei teneris obsequia et illi cum exhibicionis debito effectu esse non debes avarus, qui tibi hactenus in pluribus extitit liberalis . . .7) Cum igitur in tanto necessitatis militantis ecclesie articulo non sit nobis aliquatenus dormitandum nec dormiendum, profecto nec solicitudinem cordis nec laborem corporis recusemus, dum- modo individue unitati et reformacioni perfecte sacrosancte ma- II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. 1) Matth. 14, 25—32. — 2) Rom. 8, 18.— 3) Cor. 1, 4. — 4) Matth. 11, 28. 3) 2 Tim. 2, 5. — 6) Matth. 21. 13. — 7) Die Ermahnungen werden in diesem Tone noch fortgesetzt.
Strana 325
Beglaubigungsschreiben Malatestas. 325 tris et universalis ecclesie imperiali ministerio subvenire possu- mus, ut sponse regis regum in hac summa necessitate succurra- mus. Monemus itaque nobilitatem tuam et hortaimnur attencius per d. Jesum Christum, quatenus reverendissimum intima affec- tione in Christo patrem d. Angelum Corrario, olim Gregoriuin XII. nuncupatum, studiosis exhortacionibus inducere velis, ut ad con- cilium Constancie in proximo celebrandum cum universis de sua obediencia, cniuscumque preeminencie, dignitatis, gradus, status et condicionis existant, quantocius accedat . . .1) Conforta igitur et eundem d. Angelum inducas et cum eodem vel, si in aliquo legitimo impedimento superveniente ipse per- sonaliter venire nequiret, saltem tu ipse3) ad tui nominis et tituli commodi et honoris incrementa procede et veni ad predictum concilium, quia prope est, ut veniant dies Domini, quo exsurgens misereatur Syon et ecclesiam militantem misericorditer consoletur.2) Speramus enim, ut casti consilii seminator adaperiat corda et intelligencias confluencium ad illud et adhibeat vias et remedia, . . . quod individuam unitatem et pacem perfectam in ecclesia sancta Dei indubitanter credimus proventuram. Ecce, namque nos offerimus eidem d.") Angelo, tibi nec non omnibus et singulis in eius comitiva) procedentibus ipsumque precedentibus et sequen- tibus, quociens oportunum fnerit, nostrum salvum conductum et omnimodaim securitateim nobis possibilem dare et attribuere et ex- hibere de benevolencia vera et sincera animi nostri disposicione. . . . Prefati religiosi nuncii tui, latores presencium etc. tuam nobi- litatem circa materiam subiacentem poterunt expressione vocali, prout a nostris labiis didicerunt, lacius cerciorare, desiderantes eciam avisari de itinere faciendo, ut nos queamus tempestive dis- ponere, ut omni timore deposito, prout confidimus in Domino, cuius res agitur, iter arreptum valeat tute continuare etc. Ad mandatum d. regis. Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarius. (146) Beglaubigungsschreiben Malatestas für seine Gesandten. Rimini 1415 Januar 20. Petersb. Cod. f. 70. a) So wahrscheinlich B; C turpem(l) b) Folgt durchstrichen Corrario. c) Fehlt B. 1) Es folgen wieder religiöse Ermahnungen. 1) Isai. 51.
Beglaubigungsschreiben Malatestas. 325 tris et universalis ecclesie imperiali ministerio subvenire possu- mus, ut sponse regis regum in hac summa necessitate succurra- mus. Monemus itaque nobilitatem tuam et hortaimnur attencius per d. Jesum Christum, quatenus reverendissimum intima affec- tione in Christo patrem d. Angelum Corrario, olim Gregoriuin XII. nuncupatum, studiosis exhortacionibus inducere velis, ut ad con- cilium Constancie in proximo celebrandum cum universis de sua obediencia, cniuscumque preeminencie, dignitatis, gradus, status et condicionis existant, quantocius accedat . . .1) Conforta igitur et eundem d. Angelum inducas et cum eodem vel, si in aliquo legitimo impedimento superveniente ipse per- sonaliter venire nequiret, saltem tu ipse3) ad tui nominis et tituli commodi et honoris incrementa procede et veni ad predictum concilium, quia prope est, ut veniant dies Domini, quo exsurgens misereatur Syon et ecclesiam militantem misericorditer consoletur.2) Speramus enim, ut casti consilii seminator adaperiat corda et intelligencias confluencium ad illud et adhibeat vias et remedia, . . . quod individuam unitatem et pacem perfectam in ecclesia sancta Dei indubitanter credimus proventuram. Ecce, namque nos offerimus eidem d.") Angelo, tibi nec non omnibus et singulis in eius comitiva) procedentibus ipsumque precedentibus et sequen- tibus, quociens oportunum fnerit, nostrum salvum conductum et omnimodaim securitateim nobis possibilem dare et attribuere et ex- hibere de benevolencia vera et sincera animi nostri disposicione. . . . Prefati religiosi nuncii tui, latores presencium etc. tuam nobi- litatem circa materiam subiacentem poterunt expressione vocali, prout a nostris labiis didicerunt, lacius cerciorare, desiderantes eciam avisari de itinere faciendo, ut nos queamus tempestive dis- ponere, ut omni timore deposito, prout confidimus in Domino, cuius res agitur, iter arreptum valeat tute continuare etc. Ad mandatum d. regis. Johannes prepositus de Strigonio vicecancellarius. (146) Beglaubigungsschreiben Malatestas für seine Gesandten. Rimini 1415 Januar 20. Petersb. Cod. f. 70. a) So wahrscheinlich B; C turpem(l) b) Folgt durchstrichen Corrario. c) Fehlt B. 1) Es folgen wieder religiöse Ermahnungen. 1) Isai. 51.
Strana 326
326 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Circa 1) litteras credenciales infrascriptas exponebatur pro parte Karoli de Malatestis, qualiter ipse pro domino suo papa Errorio, quem reputat Gre- gorium XII., certificat per dictos suos oratores, quod ipse Gregorius paratus fuit et nunc est dare pacem ecclesie per viam simplicis cessionis et ad hoc dicebatur habere sufficienter suos legatos, sc. Jobannem Dominici patriarcham a) Ragusinum cardinalem et alios pro parte eiusdem Gregorii hic in concilio con- stitutos. Et eciam, si in aliquo concilio videretur defectus in mandato, parati essent statim de plenissimo providere. Supplicabant ergo, ut d. archiepis- copus2) cum suis ad hoc intenderent et inducerent d. Johannem papam, ut similiter cedere sit paratus. Reverendis venerabilibus excellentibus egregiis oratoribus serenissimi et incliti principis d. Polonie regis michi plurimum honorandis. Reverendi . . . oratores . . . Destino illuc ad honorabilitatem vestram spectabilem militem Ariminensem Philippum de Ronconi- bus et egregium virum doctorem Antonium de Canario oratores meos pro nonnullis sancte matris ecclesie negociis et precipue quiete sancte matris ecclesie . . . Quare placeat, precor obnixe, illos benigne audire . . . Arimini die XX. Januarii MCCCCXV indictione VIII. Carolus de Malatestis. (147) Der Rat von Venedig: Oppizo de Polenta hatte mitgeteilt,3) daß Karl Malatesta über Venedig nach Konstanz reisen wolle; der Rat widerriet wegen der Gefahren und wegen der Stellung Sigismunds zu seinem Bruder Pandulf. Er wiederrät noch einmal wegen der Flucht Johanns und der Stellung Sigis- munds zu den Italienern. 1415 April 4. Venedig, Staatsarchiv Deliberazioni 6 f. 44. Capta: Quod magnifico d. Carolo de Malatestis Arimini etc. respondeatur in hac forma, videlicet: Quod nostra dominacio audivit et intellexit omnia, que sa- pientissime sua magnificencia exposuit super facto intencionis sue, propter quai in recessu suo de Arimino disposuerat ire versus 1) So irrig Hs. In der Ha aber die ganze Phrase im Ablatit. 1) Einleitende Bemerkung über eine Erklärung Malatestas, welche den Unionswillen Gregors betont. 2) Von Gnesen. 3) 1415 März 19 (Bd. 6 f. 42): Carolus de Malatestis deliberavit ire Con- stanciam et quod ipse d. Carolus intendebat venire ad nostram presenciam . . . Nach den Vite dei duchi di Venezia, Muratori, Rer. Italic. Scriptores XXII 993, kam Karl am 26. Marz nach Venedig: Non ha voluto, che il papa vada in persona.
326 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Circa 1) litteras credenciales infrascriptas exponebatur pro parte Karoli de Malatestis, qualiter ipse pro domino suo papa Errorio, quem reputat Gre- gorium XII., certificat per dictos suos oratores, quod ipse Gregorius paratus fuit et nunc est dare pacem ecclesie per viam simplicis cessionis et ad hoc dicebatur habere sufficienter suos legatos, sc. Jobannem Dominici patriarcham a) Ragusinum cardinalem et alios pro parte eiusdem Gregorii hic in concilio con- stitutos. Et eciam, si in aliquo concilio videretur defectus in mandato, parati essent statim de plenissimo providere. Supplicabant ergo, ut d. archiepis- copus2) cum suis ad hoc intenderent et inducerent d. Johannem papam, ut similiter cedere sit paratus. Reverendis venerabilibus excellentibus egregiis oratoribus serenissimi et incliti principis d. Polonie regis michi plurimum honorandis. Reverendi . . . oratores . . . Destino illuc ad honorabilitatem vestram spectabilem militem Ariminensem Philippum de Ronconi- bus et egregium virum doctorem Antonium de Canario oratores meos pro nonnullis sancte matris ecclesie negociis et precipue quiete sancte matris ecclesie . . . Quare placeat, precor obnixe, illos benigne audire . . . Arimini die XX. Januarii MCCCCXV indictione VIII. Carolus de Malatestis. (147) Der Rat von Venedig: Oppizo de Polenta hatte mitgeteilt,3) daß Karl Malatesta über Venedig nach Konstanz reisen wolle; der Rat widerriet wegen der Gefahren und wegen der Stellung Sigismunds zu seinem Bruder Pandulf. Er wiederrät noch einmal wegen der Flucht Johanns und der Stellung Sigis- munds zu den Italienern. 1415 April 4. Venedig, Staatsarchiv Deliberazioni 6 f. 44. Capta: Quod magnifico d. Carolo de Malatestis Arimini etc. respondeatur in hac forma, videlicet: Quod nostra dominacio audivit et intellexit omnia, que sa- pientissime sua magnificencia exposuit super facto intencionis sue, propter quai in recessu suo de Arimino disposuerat ire versus 1) So irrig Hs. In der Ha aber die ganze Phrase im Ablatit. 1) Einleitende Bemerkung über eine Erklärung Malatestas, welche den Unionswillen Gregors betont. 2) Von Gnesen. 3) 1415 März 19 (Bd. 6 f. 42): Carolus de Malatestis deliberavit ire Con- stanciam et quod ipse d. Carolus intendebat venire ad nostram presenciam . . . Nach den Vite dei duchi di Venezia, Muratori, Rer. Italic. Scriptores XXII 993, kam Karl am 26. Marz nach Venedig: Non ha voluto, che il papa vada in persona.
Strana 327
Karl Malatesta an K. Sigismund. 327 Constanciam, dicimus, . . . quia statum suum et magnificorum fratrum suorum uti proprium reputamus, scientes suam magni- ficenciam disposuisse velle ire Constanciam ad concilium, rogavi- mus .. . Oppizonem Ravene etc., ut se conferret ad presenciam sue magnificencie et eiden diceret nostri parte, quod habentes informacionem de disposicione sua predicta maximaim admiraci- onem sumpseramus, quod sua magnificencia, que sapientissima est, et que vidit et praticavit tot negocia per dies suos, talem opinionem haberet nec poteramus ymaginari, quo respectu se moveret ad hoc, et diligentes suam magnificenciam et bonum statum suum etc. magnificos germanos suos tanquam filios caris- simos, . . . considerantes, sicut et ipse scire debet distanciam vie ac pericula, que sibi possent occurrere et considerantes modi- cam benivolenciam, que est inter d. regein Romanorum et d- Pandulfum, fratrem suum, . . . suadebamus . . . magnificencie, quod nullomodo iret ad illas partes . . . Et sicut per dictum magnificum d. Oppizonem sue magnifi- cencie exponi fecimus, sic similiter eidem sue magnificencie dicere volumus, addendo, quod consideratis terminis, quibus se reperit concilium propter recessum pape, intencio sua, propter quam ibat, non posset habere locum et considerantes similiter malam inten- cionem et disposicionem d. regis Romanorum contra omnes Italicos propter turpia et inhonesta verba sua contra Italicos prolata et elacionem suaim,") quia neminem appreciat et nullam extima- cionem facit de aliquo, cuiuscunque gradus et extimacionis sit; considerata eciam instabilitate sua et parva fide sua satis nota et considerantes dubia et discrimina viarum tenemus suam mag- nificenciam ire non posse sine manifesto periculo persone . . . Et quia dixit, quod volebat ire Veronam et deinde Brixiam et ibi expectaret responsionem de partibus concilii et salvos con- ductus . . . et postea deliberaret, quid esset facturus et . . notum faciet nostro dominio, dicatur, quod in hoc potest delibe- rare sua magnificencia, ut sibi placet, set consilium nostrum est, quod nullo modo vadat ad concilium predictum . . . De parte 102— de non 34— non sinceri 14. (148) Karl Malatesta an K. Sigismund: Uber Johann XXIII. hat er ihn durch Heinrich Gulpen informiert. Scharfe Charakte- ristik dieses Papstes. Entschuldigung seiner Angriffe; er a) Hs elacione sua.
Karl Malatesta an K. Sigismund. 327 Constanciam, dicimus, . . . quia statum suum et magnificorum fratrum suorum uti proprium reputamus, scientes suam magni- ficenciam disposuisse velle ire Constanciam ad concilium, rogavi- mus .. . Oppizonem Ravene etc., ut se conferret ad presenciam sue magnificencie et eiden diceret nostri parte, quod habentes informacionem de disposicione sua predicta maximaim admiraci- onem sumpseramus, quod sua magnificencia, que sapientissima est, et que vidit et praticavit tot negocia per dies suos, talem opinionem haberet nec poteramus ymaginari, quo respectu se moveret ad hoc, et diligentes suam magnificenciam et bonum statum suum etc. magnificos germanos suos tanquam filios caris- simos, . . . considerantes, sicut et ipse scire debet distanciam vie ac pericula, que sibi possent occurrere et considerantes modi- cam benivolenciam, que est inter d. regein Romanorum et d- Pandulfum, fratrem suum, . . . suadebamus . . . magnificencie, quod nullomodo iret ad illas partes . . . Et sicut per dictum magnificum d. Oppizonem sue magnifi- cencie exponi fecimus, sic similiter eidem sue magnificencie dicere volumus, addendo, quod consideratis terminis, quibus se reperit concilium propter recessum pape, intencio sua, propter quam ibat, non posset habere locum et considerantes similiter malam inten- cionem et disposicionem d. regis Romanorum contra omnes Italicos propter turpia et inhonesta verba sua contra Italicos prolata et elacionem suaim,") quia neminem appreciat et nullam extima- cionem facit de aliquo, cuiuscunque gradus et extimacionis sit; considerata eciam instabilitate sua et parva fide sua satis nota et considerantes dubia et discrimina viarum tenemus suam mag- nificenciam ire non posse sine manifesto periculo persone . . . Et quia dixit, quod volebat ire Veronam et deinde Brixiam et ibi expectaret responsionem de partibus concilii et salvos con- ductus . . . et postea deliberaret, quid esset facturus et . . notum faciet nostro dominio, dicatur, quod in hoc potest delibe- rare sua magnificencia, ut sibi placet, set consilium nostrum est, quod nullo modo vadat ad concilium predictum . . . De parte 102— de non 34— non sinceri 14. (148) Karl Malatesta an K. Sigismund: Uber Johann XXIII. hat er ihn durch Heinrich Gulpen informiert. Scharfe Charakte- ristik dieses Papstes. Entschuldigung seiner Angriffe; er a) Hs elacione sua.
Strana 328
328 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. müsse die Wahrheit sagen. Er habe den König jetzt drei- mal unterrichtet. Warum er noch nicht kommen konne, be- richten seine beiden Gesandten.1) (1415 April.) Cuвs, Hospitalarchiv Cod. 163 f. 72. Nichil2) minus mali ille, qui dicitur dominus Johannes, cum posset, quain quid egerit, acturum fore putabam. Serenissime princeps et excellentissime domine, domine mi honorandissime. Propterea egregium doctorem d. Henricum Gulpen venerabilem oratorem illustris d. comitis Palatini dominum utique michi plurinium hono- rabilen advisare presumpsi, quasi autunatus, quod contigit paulo ante discessum suum a me ... Vigebat enim repetita pluries ex- periencia iudicari, illiusmodi hominem non animi sinceritate, qua ns- que adhuc carebat, ... verum familiari sibi a iuventute dolo cedulam in favorem unionis acceptasse et vovisse ; haud namque mirandum. Licet enim, quandoque teste propheta misericors et omnipotens Deus vertat impios, quatenus non sint in impietatis culpa, dum tamen instruat sacri canonis regula: Qui semel malus, semper presumitur esse mialus in eodem genere mali. Quid de eo presumendum est, qui castimoniam servandam in promocioneb) clericorum super omnes coetaneos snos habundancius emulator omnis avaricie generis existens, proficit symoniacum convertere stuprum ; °) qui rem pro- vinciarum urbiumque sibi commissarum non paterno affectu, quemadmoduin clericos decet, set tyrampnica gessit rabie cruentoque ore . . . Quid quoque de eo, cui nulla fides, nulla pietas, nulla caritas, nulla religio, nullum iusiurandum, cuius cali- ditate inveteratum est scisma et novissimum peius priore intro- ductum. . . . . Preter ista autem non parum suspectus et titubacionis menti oriebatur mee agnito referentibus multis, . . . quanta arte fallandi Constanciani adiit, putans tum 1) magistratus convenienciumque secum peritorum maiestate vereri, tum d) quos omnes barbatos") inter sibi domesticos et1) familiares aiebat ceteros nacionum preter Italicam, quam ipsi hac eadem vendicaverat arte a) Dazu die Überschrift: Copia literarum K. de Malatestis directarum regie maiestati. Einleitungs- und Schlußformel fehlen wohl. b) Hs promocionem. c) So der Tewt. d) Eher als tamen. e) Ob hier füir barbaros? 1) Folgt fides. 1) Gleichzeitig sendet er das nachstehende Schreiben an die capita nacionum. Die Uberbringer sind dieselben. Die Briefe ergänzen einander. In diesem Schreiben sind die Uberbringer angewiesen dem König die Gründe mündlich darzulegen, die Malatesta von der Reise uach Konstans abhalten. Im 2. Briefe werden sie schriftlich dargelegt.
328 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. müsse die Wahrheit sagen. Er habe den König jetzt drei- mal unterrichtet. Warum er noch nicht kommen konne, be- richten seine beiden Gesandten.1) (1415 April.) Cuвs, Hospitalarchiv Cod. 163 f. 72. Nichil2) minus mali ille, qui dicitur dominus Johannes, cum posset, quain quid egerit, acturum fore putabam. Serenissime princeps et excellentissime domine, domine mi honorandissime. Propterea egregium doctorem d. Henricum Gulpen venerabilem oratorem illustris d. comitis Palatini dominum utique michi plurinium hono- rabilen advisare presumpsi, quasi autunatus, quod contigit paulo ante discessum suum a me ... Vigebat enim repetita pluries ex- periencia iudicari, illiusmodi hominem non animi sinceritate, qua ns- que adhuc carebat, ... verum familiari sibi a iuventute dolo cedulam in favorem unionis acceptasse et vovisse ; haud namque mirandum. Licet enim, quandoque teste propheta misericors et omnipotens Deus vertat impios, quatenus non sint in impietatis culpa, dum tamen instruat sacri canonis regula: Qui semel malus, semper presumitur esse mialus in eodem genere mali. Quid de eo presumendum est, qui castimoniam servandam in promocioneb) clericorum super omnes coetaneos snos habundancius emulator omnis avaricie generis existens, proficit symoniacum convertere stuprum ; °) qui rem pro- vinciarum urbiumque sibi commissarum non paterno affectu, quemadmoduin clericos decet, set tyrampnica gessit rabie cruentoque ore . . . Quid quoque de eo, cui nulla fides, nulla pietas, nulla caritas, nulla religio, nullum iusiurandum, cuius cali- ditate inveteratum est scisma et novissimum peius priore intro- ductum. . . . . Preter ista autem non parum suspectus et titubacionis menti oriebatur mee agnito referentibus multis, . . . quanta arte fallandi Constanciani adiit, putans tum 1) magistratus convenienciumque secum peritorum maiestate vereri, tum d) quos omnes barbatos") inter sibi domesticos et1) familiares aiebat ceteros nacionum preter Italicam, quam ipsi hac eadem vendicaverat arte a) Dazu die Überschrift: Copia literarum K. de Malatestis directarum regie maiestati. Einleitungs- und Schlußformel fehlen wohl. b) Hs promocionem. c) So der Tewt. d) Eher als tamen. e) Ob hier füir barbaros? 1) Folgt fides. 1) Gleichzeitig sendet er das nachstehende Schreiben an die capita nacionum. Die Uberbringer sind dieselben. Die Briefe ergänzen einander. In diesem Schreiben sind die Uberbringer angewiesen dem König die Gründe mündlich darzulegen, die Malatesta von der Reise uach Konstans abhalten. Im 2. Briefe werden sie schriftlich dargelegt.
Strana 329
Karl Malatesta an K. Sigismund. 329 subicere . . . Credebat namque pecunia fretus nichil sibi deesse posse, quod optaret. Credebat, quod eo magis pecuniam cumu- laret, quo hiis, quos hiare pecuniam extimabat, pecuniain erogaret, fenus suo die2) exacturus ab illis. Ex hiis quidem partimn nec parum, si vera audivi, exequi istis ausus est adeo usque, quod ignem in Germania subcendere cepit ex carbonibus, quos ex pera sua flammisona, opere flamiger, secum tulit.) Sed de preteritis hominis illius quid plura dixerim,) cum magis opera sua, qualis fuerit sitque usque nunc vestre serenitati convenienti- busque vobiscum in cordis sinceritate probare sufficiant, quai cuiuscumque alterius ipsa eius gesta pandentis oracio ...1) Preterea, quod prudentis officium est racione preteriti futura metiri, quonam modo credendum est illum hominem, si hominem dicere dignum sit, velle, quod vovit et ad quod se obligavit in cedula, servare, qui . . . turpi federe non verito adversus ea, que sancte Romane ecclesie sacrique Romani imperii iuris et potestatis fuerunt“) denuo temptat et pacta ista? Si simulata tacuero hone- state, an non incidam illud, quod decernitur Ca. XXIII q. III: Qui potest obviare et perturbare perversos et non facit, nichil est alind quam fovens impietati eorum.2) Memini ter, ne hoc inciderem, clemencie nunciasse vestre, primum in hec verba littere mee de eo loquens: qui hoc fecit, aiebam, esse, qualis non erat dominus Baltassar, fingentem pietatem, impietatem coalentem in cordis abdito usque ad tempus maturati fetus . . . Et o finis utinam, nunciavi°) secundo per oratores, qui maiestati vestre verba ista a me ita exponere nissi") sunt. Et quoniam vidit et vovit, sicut et tangit in hiis, que communiter a nobis dicenda sunt, quod ille, qui dicitur dominus Johannes, fuit principalis auctor huius novi et inauditi scismatis cum induracione inveterati. Et cum eo sunt adhuc multi, qui fuerint sui complices ad hoc et nonnulli alii auctores eciam huius et isti omnes sic pretenso unionis zelo fecisse simulaverunt, quod ambicione fecerunt, nec scitur, quod in melius mutati sint moribus et religione. Dubi- tandum est, quod multis coloratis fallaciis conabuntur pacem et certam atque canonicam reintegracionem impedire, dummodo putent, que, qualitercunque1) fuerunt, posse manutenere. Iterum, a) Hs suo fenus die. b) So Hs. c) Hs dixeram. d) Hs fuit. e) So Hs. 1) Folgl noch einmal que. 1) Nicht Schmähsucht hat ihm den Mund geöffnet, sondern nur zelus veritatis. 2) c. 8 C. XXIII. qu. 3.
Karl Malatesta an K. Sigismund. 329 subicere . . . Credebat namque pecunia fretus nichil sibi deesse posse, quod optaret. Credebat, quod eo magis pecuniam cumu- laret, quo hiis, quos hiare pecuniam extimabat, pecuniain erogaret, fenus suo die2) exacturus ab illis. Ex hiis quidem partimn nec parum, si vera audivi, exequi istis ausus est adeo usque, quod ignem in Germania subcendere cepit ex carbonibus, quos ex pera sua flammisona, opere flamiger, secum tulit.) Sed de preteritis hominis illius quid plura dixerim,) cum magis opera sua, qualis fuerit sitque usque nunc vestre serenitati convenienti- busque vobiscum in cordis sinceritate probare sufficiant, quai cuiuscumque alterius ipsa eius gesta pandentis oracio ...1) Preterea, quod prudentis officium est racione preteriti futura metiri, quonam modo credendum est illum hominem, si hominem dicere dignum sit, velle, quod vovit et ad quod se obligavit in cedula, servare, qui . . . turpi federe non verito adversus ea, que sancte Romane ecclesie sacrique Romani imperii iuris et potestatis fuerunt“) denuo temptat et pacta ista? Si simulata tacuero hone- state, an non incidam illud, quod decernitur Ca. XXIII q. III: Qui potest obviare et perturbare perversos et non facit, nichil est alind quam fovens impietati eorum.2) Memini ter, ne hoc inciderem, clemencie nunciasse vestre, primum in hec verba littere mee de eo loquens: qui hoc fecit, aiebam, esse, qualis non erat dominus Baltassar, fingentem pietatem, impietatem coalentem in cordis abdito usque ad tempus maturati fetus . . . Et o finis utinam, nunciavi°) secundo per oratores, qui maiestati vestre verba ista a me ita exponere nissi") sunt. Et quoniam vidit et vovit, sicut et tangit in hiis, que communiter a nobis dicenda sunt, quod ille, qui dicitur dominus Johannes, fuit principalis auctor huius novi et inauditi scismatis cum induracione inveterati. Et cum eo sunt adhuc multi, qui fuerint sui complices ad hoc et nonnulli alii auctores eciam huius et isti omnes sic pretenso unionis zelo fecisse simulaverunt, quod ambicione fecerunt, nec scitur, quod in melius mutati sint moribus et religione. Dubi- tandum est, quod multis coloratis fallaciis conabuntur pacem et certam atque canonicam reintegracionem impedire, dummodo putent, que, qualitercunque1) fuerunt, posse manutenere. Iterum, a) Hs suo fenus die. b) So Hs. c) Hs dixeram. d) Hs fuit. e) So Hs. 1) Folgl noch einmal que. 1) Nicht Schmähsucht hat ihm den Mund geöffnet, sondern nur zelus veritatis. 2) c. 8 C. XXIII. qu. 3.
Strana 330
330 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. quod evenit, titubans, caucionem rogavi adhibendam per os supra- dicti domini Henrici Gulpen. Nichil tamen michi indignum existimo, si veritati testimonium exhibens serpentisque3) flatus virus re- serans fidem non merui. Dixit quidem peccatori Deus: Quare tu enar- ras iusticias meas et assumis testamentum meum per os tuum?1) . . . Iuvat me tamen suam malignam deaperuisse versuciam et quamquam hinc multa ex aspectu hominum scelera prodire su- specta sint), scimus optimum Deum hec inconveniencia) malis penam permittere vel eciam, ut convertendi convertantur a malo vel ut boni purgentur et ab orendis eximantur futuri suppliciis seculi vel quod purgati pociorem afferant fructum. Fiunt nam- que ista omnia in corpore mistico d. Jesu Christi, ipsius doctrinam dicentis: Ego sum vitis vera et pater meus agricola est. Omnem palmitem in me non ferentem fructum tollet eum.2) Et infra: Si quis in me non manserit, mittetur foras sicut palmes et arescet et colligent eum et in ignem mittent et ardet;3) de bonis quoque omnem palmitem, qui fert fructum, purgabit.4) Et alibi: Necesse est, ut veniant scandala, ve autem homini illi, per quem venerint.5) Sed eciam nonnumquam fortis incursu hostis coronatur strenui militis fortitudo, si quid abesset adversarii obstaculum, robusti for- titudo languesceret, quia languet sine adversario virtus . . . Ha- bentes igitur adversarium durum, ymmo corde cuncto") durioren adamante, ad ea, que sunt bone honesteve exequenda, qui venit ad vos iterum forte redire conaturus in vestimentis ovium, intrinse- cus autem omni lupo rapacior,5) confortamini in Domino et in potencia virtutis eius, induite vos armaturaim Dei, ut possitis stare adversus insidias dyaboli, quoniam non est nobis colluctacio adversus carnem ot sanguinem, sed adversus principes et potestates, adversus mundi rectores tenebrarum harum, contra spiritualia nequicie in celestibus. Propterea accipite armaturam Dei, ut possitis resistere in diemalo et in omnibus perfecti stare.") Quam- vis enim multi sint celsitudini vestre adversarii, in bono plures sunt vobiscum quaim cum illis, quia Deus, qui solus omnia potest et sine quo factum est nichil, si vos secum eritis, vobiscum erit. Habet insuper sublimitas vestra cor summi pontificis, qui paratus est omnibus modis cum Domino vestram serenitatem ad sanc- a) Hs serpentemque. b) He suspecti sit. c) Hs inconveniente. d)Hs cunto. 1) Ps. 49, 16. — 2) Joh. 15, 1 f. — 3) Joh. 15, 6. — 4) Joh. 15, 2. — 5) Nach Matth. 18, 7. — 6) Matth. 7, 15. — 7) Eph. 6, 10—13.
330 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. quod evenit, titubans, caucionem rogavi adhibendam per os supra- dicti domini Henrici Gulpen. Nichil tamen michi indignum existimo, si veritati testimonium exhibens serpentisque3) flatus virus re- serans fidem non merui. Dixit quidem peccatori Deus: Quare tu enar- ras iusticias meas et assumis testamentum meum per os tuum?1) . . . Iuvat me tamen suam malignam deaperuisse versuciam et quamquam hinc multa ex aspectu hominum scelera prodire su- specta sint), scimus optimum Deum hec inconveniencia) malis penam permittere vel eciam, ut convertendi convertantur a malo vel ut boni purgentur et ab orendis eximantur futuri suppliciis seculi vel quod purgati pociorem afferant fructum. Fiunt nam- que ista omnia in corpore mistico d. Jesu Christi, ipsius doctrinam dicentis: Ego sum vitis vera et pater meus agricola est. Omnem palmitem in me non ferentem fructum tollet eum.2) Et infra: Si quis in me non manserit, mittetur foras sicut palmes et arescet et colligent eum et in ignem mittent et ardet;3) de bonis quoque omnem palmitem, qui fert fructum, purgabit.4) Et alibi: Necesse est, ut veniant scandala, ve autem homini illi, per quem venerint.5) Sed eciam nonnumquam fortis incursu hostis coronatur strenui militis fortitudo, si quid abesset adversarii obstaculum, robusti for- titudo languesceret, quia languet sine adversario virtus . . . Ha- bentes igitur adversarium durum, ymmo corde cuncto") durioren adamante, ad ea, que sunt bone honesteve exequenda, qui venit ad vos iterum forte redire conaturus in vestimentis ovium, intrinse- cus autem omni lupo rapacior,5) confortamini in Domino et in potencia virtutis eius, induite vos armaturaim Dei, ut possitis stare adversus insidias dyaboli, quoniam non est nobis colluctacio adversus carnem ot sanguinem, sed adversus principes et potestates, adversus mundi rectores tenebrarum harum, contra spiritualia nequicie in celestibus. Propterea accipite armaturam Dei, ut possitis resistere in diemalo et in omnibus perfecti stare.") Quam- vis enim multi sint celsitudini vestre adversarii, in bono plures sunt vobiscum quaim cum illis, quia Deus, qui solus omnia potest et sine quo factum est nichil, si vos secum eritis, vobiscum erit. Habet insuper sublimitas vestra cor summi pontificis, qui paratus est omnibus modis cum Domino vestram serenitatem ad sanc- a) Hs serpentemque. b) He suspecti sit. c) Hs inconveniente. d)Hs cunto. 1) Ps. 49, 16. — 2) Joh. 15, 1 f. — 3) Joh. 15, 6. — 4) Joh. 15, 2. — 5) Nach Matth. 18, 7. — 6) Matth. 7, 15. — 7) Eph. 6, 10—13.
Strana 331
K. Malatesta an die Vorsitzenden der Nationen. 331 tum unionis fovere propositum execucionemque, qui me propterea transmisit cum plenissimis mandatis ad succurrendum omnibus sacre unioni cum vestra persona condigna gloria. Ego enim in- dignus quamquam propter hec, sicut mei debiti est, libenti per- optassem animo ad vestri pedes me presentare nec minus peroptos), nequivi hucnsque illis obstantibus, que d. Johannes Ladboem secretarius et nuncius illustris domini michi plurimum honorandi domini comitis Palatini et venerabilis pater Petrus ordinis beati Pauli primi heremite prior sancti Laurencii in monte 1) nuncius et orator meus vestre referent celsitudini. Hiis ergo hu- millime supplico circa hec et alia mei parte dicenda tamquam michi credere placeat regie serenitati vestre, quam optime glori- ficare dignetur Altissimus et exhibere posse sapere et velle sponse sue sancte tranquillitatem diu perditam invenire. (149) Karl Malatesta an die Vorsitzenden der Nationen: Auf der Reise hört er die Flucht Johanns XXIII. Boten von ihm sind im Trientinischen und in Friaul gefangen genommen. So kann er nicht weiter reisen. Das Konzil soll für Sicher- heit sorgen. Sendet seine Gesandten. (1415 vor April 26.)3) Cues, Hospitalarchiv Cod. 163 f. 71. Cumb) me mandasset sanctissimus in Christo pater et dominus d. Gregorius papa XII. Constanciam accedere, reverendissimi, reverendi, venerabiles, illustres patres et domini, satis iocundabar in Domino existimans me, quamvis indignum, cooperare sacre atque catholice unioni, quaimn diu optaveram optoque per Dei graciam attingere. Ergo me satagens quantocius valui, fultus mandatis et sinceritate voluntatis d. pape, domum relinquere, a) Folgt et,doch überflüssig ? b) Dazu die Uberschrift: Copia literarum Caroli de Malatesta directarum capitibus nacionum. 1) Nach Angabe in folgender Nummer prope Ariminum. 2) Vgl. hierzu Brief Karls vom 26. April, Hardt IV 177. Schon am 25. März stellt Gregor für Karl Malatesta eine Urkunde aus, in der er ihm und seinen Begleitern nach Konstans gestattet, sich einen Beichtvater zu wählen, der ihnen semel tantum in articulo mortis den vollkommenen Ablaß verleihen könne: Gregorius etc. dilectissimo filio nobis viro Carolo de Malatestis domi- cello Ariminensi in provincia nostra Romandiole pro nobis et s. R. ecclesia rectori etc. Cum pro pace et unione ecclesie sancte Dei et extirpacione scis- matum vigencium, proch dolor, te presencialiter conferas ad maiestatem regiam in Constanciam zelo fidei et devocionis .. .
K. Malatesta an die Vorsitzenden der Nationen. 331 tum unionis fovere propositum execucionemque, qui me propterea transmisit cum plenissimis mandatis ad succurrendum omnibus sacre unioni cum vestra persona condigna gloria. Ego enim in- dignus quamquam propter hec, sicut mei debiti est, libenti per- optassem animo ad vestri pedes me presentare nec minus peroptos), nequivi hucnsque illis obstantibus, que d. Johannes Ladboem secretarius et nuncius illustris domini michi plurimum honorandi domini comitis Palatini et venerabilis pater Petrus ordinis beati Pauli primi heremite prior sancti Laurencii in monte 1) nuncius et orator meus vestre referent celsitudini. Hiis ergo hu- millime supplico circa hec et alia mei parte dicenda tamquam michi credere placeat regie serenitati vestre, quam optime glori- ficare dignetur Altissimus et exhibere posse sapere et velle sponse sue sancte tranquillitatem diu perditam invenire. (149) Karl Malatesta an die Vorsitzenden der Nationen: Auf der Reise hört er die Flucht Johanns XXIII. Boten von ihm sind im Trientinischen und in Friaul gefangen genommen. So kann er nicht weiter reisen. Das Konzil soll für Sicher- heit sorgen. Sendet seine Gesandten. (1415 vor April 26.)3) Cues, Hospitalarchiv Cod. 163 f. 71. Cumb) me mandasset sanctissimus in Christo pater et dominus d. Gregorius papa XII. Constanciam accedere, reverendissimi, reverendi, venerabiles, illustres patres et domini, satis iocundabar in Domino existimans me, quamvis indignum, cooperare sacre atque catholice unioni, quaimn diu optaveram optoque per Dei graciam attingere. Ergo me satagens quantocius valui, fultus mandatis et sinceritate voluntatis d. pape, domum relinquere, a) Folgt et,doch überflüssig ? b) Dazu die Uberschrift: Copia literarum Caroli de Malatesta directarum capitibus nacionum. 1) Nach Angabe in folgender Nummer prope Ariminum. 2) Vgl. hierzu Brief Karls vom 26. April, Hardt IV 177. Schon am 25. März stellt Gregor für Karl Malatesta eine Urkunde aus, in der er ihm und seinen Begleitern nach Konstans gestattet, sich einen Beichtvater zu wählen, der ihnen semel tantum in articulo mortis den vollkommenen Ablaß verleihen könne: Gregorius etc. dilectissimo filio nobis viro Carolo de Malatestis domi- cello Ariminensi in provincia nostra Romandiole pro nobis et s. R. ecclesia rectori etc. Cum pro pace et unione ecclesie sancte Dei et extirpacione scis- matum vigencium, proch dolor, te presencialiter conferas ad maiestatem regiam in Constanciam zelo fidei et devocionis .. .
Strana 332
332 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. fratres, uxorem et domesticos necnon dilectos et amicos in tur- bine periculisque guerrarum, letabar Dominum sequi, audiens ipsum dicere : Qui non odit patrem et matrem et uxorem et filios et fratres, adhuc autem et animam suam, non potest meus esse discipulus.1) Dum itaque iter maturarem et Clugie2) civitatem appu- lissem, ecce, quod non parum titubaveram evenisse, comperui. videlicet eum, qui dicitur d. Johannes, suis vos simulacionibus defraudasse arripuisseque fugam. Dolui doleoque nec minus itineris dirupcionem, qua iter prohibitum esse didici et postmodum exper- tus sum. Nam quendam ex nunciis meis turris Tridentini fundo mancipatum novi relatu mercatoris cuiusdam de Augspurg, qui ibidem tentus fuerat, deinde sue redempcione pecunie liberatus Veronam adiens hec nunciavit. Alius quoque per viam Foroiulii iens semel captus minisque compulsus vix ad me redire potuit. Hec scio non modicum forte obesse valere sancto proposito mit- tentis et expectanciui. Nec intueor, quo valeam modo remedium exquirere, nisi serenissima maiestas regia vosque illnd adhibeatis. Si enin compedem mortemve meam sancte ecclesie tranquillitati bonoque christianorum putarem proficere, divino fortis factus auxilio, spero, haut iter concupitum prosequi pavore relinquere. Verum quia puto, sicut vestra potest librare sapiencia, persone mee — quam exilis sim — illiusmodi impedimentum desiderate execucioni officere nec prodesse, ideo illinc oportune provi- deri hic vel in finitimis prestolabor oris. Tante igitur [in]conve- niencie precor occurri per vos, quantuni vestre videbitur prudencie ecclesie sancte expediens fore et si dixerim universitati. Et super hiis aliisque nonnullis credere3) venerabilibus viris Johanni Ladboem secretario et nuncio illustris 3) etc. et Petro ordinis beati Pauli primi heremite, priori sancti Laurencii in monte prope Ariminum, nuncio et oratori meo, qui eciam paternitates vestras de sincera puraque intencione domini Gregorii pape informabunt. Et si non- dum purgatus fallaci calumpnia fidem apud vos [non] reperit, inveni- at saltem tempus, facta de ipsius rectitudine experiencia. Illaque duo de regulis iuris non aboleantur de mentibus vestris: Impu- tari non debet ei, per quem non stat, si non faciat, quod per eum fuerat faciendum; et non longe post : Cum stat per eum, a) Fehlt Verbum, etwa velitis. 1) Luc. 14, 26. 2) Hs Clagie; doch Chioggia? 3) Zu ergänsen d. comitis Palatini; vgl. den vorausgehenden Brief.
332 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. fratres, uxorem et domesticos necnon dilectos et amicos in tur- bine periculisque guerrarum, letabar Dominum sequi, audiens ipsum dicere : Qui non odit patrem et matrem et uxorem et filios et fratres, adhuc autem et animam suam, non potest meus esse discipulus.1) Dum itaque iter maturarem et Clugie2) civitatem appu- lissem, ecce, quod non parum titubaveram evenisse, comperui. videlicet eum, qui dicitur d. Johannes, suis vos simulacionibus defraudasse arripuisseque fugam. Dolui doleoque nec minus itineris dirupcionem, qua iter prohibitum esse didici et postmodum exper- tus sum. Nam quendam ex nunciis meis turris Tridentini fundo mancipatum novi relatu mercatoris cuiusdam de Augspurg, qui ibidem tentus fuerat, deinde sue redempcione pecunie liberatus Veronam adiens hec nunciavit. Alius quoque per viam Foroiulii iens semel captus minisque compulsus vix ad me redire potuit. Hec scio non modicum forte obesse valere sancto proposito mit- tentis et expectanciui. Nec intueor, quo valeam modo remedium exquirere, nisi serenissima maiestas regia vosque illnd adhibeatis. Si enin compedem mortemve meam sancte ecclesie tranquillitati bonoque christianorum putarem proficere, divino fortis factus auxilio, spero, haut iter concupitum prosequi pavore relinquere. Verum quia puto, sicut vestra potest librare sapiencia, persone mee — quam exilis sim — illiusmodi impedimentum desiderate execucioni officere nec prodesse, ideo illinc oportune provi- deri hic vel in finitimis prestolabor oris. Tante igitur [in]conve- niencie precor occurri per vos, quantuni vestre videbitur prudencie ecclesie sancte expediens fore et si dixerim universitati. Et super hiis aliisque nonnullis credere3) venerabilibus viris Johanni Ladboem secretario et nuncio illustris 3) etc. et Petro ordinis beati Pauli primi heremite, priori sancti Laurencii in monte prope Ariminum, nuncio et oratori meo, qui eciam paternitates vestras de sincera puraque intencione domini Gregorii pape informabunt. Et si non- dum purgatus fallaci calumpnia fidem apud vos [non] reperit, inveni- at saltem tempus, facta de ipsius rectitudine experiencia. Illaque duo de regulis iuris non aboleantur de mentibus vestris: Impu- tari non debet ei, per quem non stat, si non faciat, quod per eum fuerat faciendum; et non longe post : Cum stat per eum, a) Fehlt Verbum, etwa velitis. 1) Luc. 14, 26. 2) Hs Clagie; doch Chioggia? 3) Zu ergänsen d. comitis Palatini; vgl. den vorausgehenden Brief.
Strana 333
Diarium der Kurie Gregors XII. 333 ad quem pertinet, quominus condicio impleatur, haberi debet ac si impleta fuisset. Corda autem vestra spiritusque dirigere dignetur Omnipotens in christianorum publicam privatamque vestri cuius- libet gloriam et salutem. (150) Der Rat von Venedig beschließt: Da Karl Malatesta von Brixen aus gegen den Willen seines Bruders Pandulf und seiner Gemahlin nach Konstanz will, soll ihm ein Bote ge- schickt werden, der ihn wegen der Tyrannei Sigismunds dem Konzil gegenüber den Besuch widerrät. (1415 Mai 27.) Venedig, Staatsarchiv Deliberazioni 6 f. 50. Capta : — Cum magnificus d. Karolus de Malatestis ad presens Brixie existens miserit nostro dominio certas literas, quas habuit et recepit ab ambassiatoribus suis de partibus Constancie, per quas apparet dictos suos ambassiatores d. Karolum multun hortari, ut vadat ad concilium et hoc videtur rex3) Hungarie multum optare, et secundum informacionem habitam magnificus d. Pandulfus frater suus et uxor dicti d. Karoli de hoc sunt male contenti et multum desuadent eidem d. Karolo, ne vadat ad con- cilium predictum et multum faciat pro nostro dominio, ... quatenus Karolus non vadat ad concilium, ... vadit pars, quod mitti de- beat ad presenciam . .. Karoli de Malatestis cum commissione infrascripta unus noster, notarius sive alius ...Committimus tibi, . . . quod . . . d. Karolo expones: Consideramus, . . . qualiter salviconductus facti per dictuim regem fuerunt per eum male ob- servati et comprehendimus, ymo aperte videmus disposicionem dicti regis fore, quod concilium faciat totum, quod eidem regi placet, et hoc apparet per ea, que hucusque secuta sunt, quia facta et praticata hucusque deinde non secundum iura canonica, set secundum voluntatem dicti regis processerunt. Et quia sumus certi, quod intencio sue magnificencie sit, quod ea, que fieri debeant propter accessum ad partes Constancie fiant catholice, dicimus, quod . . . tenemus firmiter, quod . . . oportebit suam magnificenciam vi condescendere voluntati et intencioni regis Hungarie . . . Nobis videtur, quod nullo modo ire debeat . . . (151) Diarium der Kurie Gregors XII. 1415 Mai 8 — August 26. Rom, Vatik. Archiv, Armarium 34 Nr. 4 f. 95. a) Hs regem.
Diarium der Kurie Gregors XII. 333 ad quem pertinet, quominus condicio impleatur, haberi debet ac si impleta fuisset. Corda autem vestra spiritusque dirigere dignetur Omnipotens in christianorum publicam privatamque vestri cuius- libet gloriam et salutem. (150) Der Rat von Venedig beschließt: Da Karl Malatesta von Brixen aus gegen den Willen seines Bruders Pandulf und seiner Gemahlin nach Konstanz will, soll ihm ein Bote ge- schickt werden, der ihn wegen der Tyrannei Sigismunds dem Konzil gegenüber den Besuch widerrät. (1415 Mai 27.) Venedig, Staatsarchiv Deliberazioni 6 f. 50. Capta : — Cum magnificus d. Karolus de Malatestis ad presens Brixie existens miserit nostro dominio certas literas, quas habuit et recepit ab ambassiatoribus suis de partibus Constancie, per quas apparet dictos suos ambassiatores d. Karolum multun hortari, ut vadat ad concilium et hoc videtur rex3) Hungarie multum optare, et secundum informacionem habitam magnificus d. Pandulfus frater suus et uxor dicti d. Karoli de hoc sunt male contenti et multum desuadent eidem d. Karolo, ne vadat ad con- cilium predictum et multum faciat pro nostro dominio, ... quatenus Karolus non vadat ad concilium, ... vadit pars, quod mitti de- beat ad presenciam . .. Karoli de Malatestis cum commissione infrascripta unus noster, notarius sive alius ...Committimus tibi, . . . quod . . . d. Karolo expones: Consideramus, . . . qualiter salviconductus facti per dictuim regem fuerunt per eum male ob- servati et comprehendimus, ymo aperte videmus disposicionem dicti regis fore, quod concilium faciat totum, quod eidem regi placet, et hoc apparet per ea, que hucusque secuta sunt, quia facta et praticata hucusque deinde non secundum iura canonica, set secundum voluntatem dicti regis processerunt. Et quia sumus certi, quod intencio sue magnificencie sit, quod ea, que fieri debeant propter accessum ad partes Constancie fiant catholice, dicimus, quod . . . tenemus firmiter, quod . . . oportebit suam magnificenciam vi condescendere voluntati et intencioni regis Hungarie . . . Nobis videtur, quod nullo modo ire debeat . . . (151) Diarium der Kurie Gregors XII. 1415 Mai 8 — August 26. Rom, Vatik. Archiv, Armarium 34 Nr. 4 f. 95. a) Hs regem.
Strana 334
334 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Arimini MCCCCXV Maii pontificatus d. Gregorii anno nono. Octava3) die mensis Maii presentibus d. Johanne de Bononia prefato et Nicolino de Carbonibus litterarum apostolicarum scrip- tore apnd sanctum Cataldum in camera residencie reverendissimi d. A. camerarii Petrus Josalini porterius prime porte apostolici palacii translatus per d. n. papam ad portam ferream dicti palacii iuravit officium in forma camere. Quintodecimob) mensis Maii dicti anni per cedulam rev. patris d. thesaurarii suo parvo signeto munitaimn et per cursorem pre- sentatam fuit mandatin d. potestati Ariminensi, quatenus relaxare deberet et liberare magistrum Antonium de Ferraria pictorem tanquam cortesanum Romane curie, et si quis ab eo petere vel- let aliquid, compareret coram eodem d. thesaurario recepturus iusticie complementum. Millesimo °) quadringentesimo quintodecimo indictione octava, die quarta mensis Junii, sanctissimus in Christo pater et dominus noster d. Gregorius divina providencia papa XII. propter pestem vigentem Arimini transtulit se cum sua curia ad castrum Montis- florum Ariminensis diocesis. In Monteflorum MCCCCXV Junii, pontificatus d. Gregorii anno VIIII. Die 1) XIIII. Junii in arce Montisfiorum Ariminensis diocesis in camera sanctissimi in Cristo patris et domini nostri d. Gregorii divina providencia pape XII. idem dominus noster mandavit michi notario nullo altero presente, quatenus notarem, quod sua sanctitas reservavit sibi hac presenti die collacionem et provisionem omni- um beneficiorum preceptoriarum et membrorum, que et quos quondam d. Petrus de Perusio, preceptor domus sancti Michaelis de Arimino ordinis sancti Johannis Jerosolimitani, dum vixit, obtinebat. Die°) XII. Junii ante portaim habitacionis reverendissimi d. came- rarii, presentibus reverendissimo in Christo patre et d. Gabriele tituli s. Clementis presbytero cardinali, d. Bartholomeo de Urbeveteri camere prefate clerico et pluribus aliis egregius legum doctor d. Sanctus de Vivianis tanquam procurator et procuratorio nomine presbyteri Cecchi Jacobucii de Monte s. Marie in Lapide Firmano, ut de mandato apparet, manu ser Johannis Jannis notarii de a) Dacu am Rand: Iuramentum porterii porte ferree. b) Daau am Rand: Mandatur potestati Ariminensi, ut relaxet magistrum A. pictorem. c) Dasu am Rand: Translacio curie d) Dazu am Rand: Reservacio. e) Am Rand: Abiuracio.
334 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Arimini MCCCCXV Maii pontificatus d. Gregorii anno nono. Octava3) die mensis Maii presentibus d. Johanne de Bononia prefato et Nicolino de Carbonibus litterarum apostolicarum scrip- tore apnd sanctum Cataldum in camera residencie reverendissimi d. A. camerarii Petrus Josalini porterius prime porte apostolici palacii translatus per d. n. papam ad portam ferream dicti palacii iuravit officium in forma camere. Quintodecimob) mensis Maii dicti anni per cedulam rev. patris d. thesaurarii suo parvo signeto munitaimn et per cursorem pre- sentatam fuit mandatin d. potestati Ariminensi, quatenus relaxare deberet et liberare magistrum Antonium de Ferraria pictorem tanquam cortesanum Romane curie, et si quis ab eo petere vel- let aliquid, compareret coram eodem d. thesaurario recepturus iusticie complementum. Millesimo °) quadringentesimo quintodecimo indictione octava, die quarta mensis Junii, sanctissimus in Christo pater et dominus noster d. Gregorius divina providencia papa XII. propter pestem vigentem Arimini transtulit se cum sua curia ad castrum Montis- florum Ariminensis diocesis. In Monteflorum MCCCCXV Junii, pontificatus d. Gregorii anno VIIII. Die 1) XIIII. Junii in arce Montisfiorum Ariminensis diocesis in camera sanctissimi in Cristo patris et domini nostri d. Gregorii divina providencia pape XII. idem dominus noster mandavit michi notario nullo altero presente, quatenus notarem, quod sua sanctitas reservavit sibi hac presenti die collacionem et provisionem omni- um beneficiorum preceptoriarum et membrorum, que et quos quondam d. Petrus de Perusio, preceptor domus sancti Michaelis de Arimino ordinis sancti Johannis Jerosolimitani, dum vixit, obtinebat. Die°) XII. Junii ante portaim habitacionis reverendissimi d. came- rarii, presentibus reverendissimo in Christo patre et d. Gabriele tituli s. Clementis presbytero cardinali, d. Bartholomeo de Urbeveteri camere prefate clerico et pluribus aliis egregius legum doctor d. Sanctus de Vivianis tanquam procurator et procuratorio nomine presbyteri Cecchi Jacobucii de Monte s. Marie in Lapide Firmano, ut de mandato apparet, manu ser Johannis Jannis notarii de a) Dacu am Rand: Iuramentum porterii porte ferree. b) Daau am Rand: Mandatur potestati Ariminensi, ut relaxet magistrum A. pictorem. c) Dasu am Rand: Translacio curie d) Dazu am Rand: Reservacio. e) Am Rand: Abiuracio.
Strana 335
Diarium der Kurie Gregors XII. 335 Montemonaco, quia conversatus fuit cum scismaticis eciam in participio divinorum et in impetracione beneficiorum, ad cor re- versus, abiuravit scisma in forma camere consueta. Quintadecima°) Junii presentibus domino Wictikindo Salzman clerico dicte camere et Paulo Tommasini barbitonsore de Arimino in camera prefati d. camerarii frater Baptista de Macerata ordinis fratrum Minorum ut supra similiter abiuravit.1) Vigesimo3) octavo Junii presentibus egregiis doctoribus d. Bartholomeo de Urbeveteri et d. Johanne de Lupparis de Bononia clericis dicte camere et pluribus aliis testibus ser Simon, ser Gracie sindicus et procurator castri sancti Justi Firmane diocesis pro se et dicta sua universitate reversis ad gremium ecclesie abiura- vit ut supra. Item tunc simul ser Johannes Bartholomei et ser Antonius Vannucii de Monte sancte Marie in Georgio pro se ipsis duntaxat similiter abiuraverunt. In Monteflorum MCCCCXV Julii pontificat. etc. anno nono. Die5) Iune VIII. Julii presentibus d. Johanne de Bononia pre- fato et Daniele Pauli de civitate Austria, Honofrius Sanctiiannis de Penna billorum castellanus arcis Montisflorum assumptus per dominum nostrum in servientem armorum suum et apostolice sedis iuravit ipsum officium in manibus prefati reverendissimi d. camerarii in camera sue residencie. Eisdem°) anno et loco die iovis XI. Julii presentibus d. Johanne de Bononia prefato et Paulo barbitonsore de Arimino supradicto Antonius magistri Perrini Recherio de Turino assumptus similiter in servientem armorum iuravit ut supra. Die dominica quartadecima mensis Julii dicti anni congregatis in camera mea, que pro thesauraria et loco eius deputata erat, reverendissimo in Christo patre et domino d. Antonio miseracione divina episcopo Portuensi sancte Romane ecclesie cardinali Bono- niensi et camerario domini nostri, reverendo in Christo patre d. Francisco electo Mothonensi eiusdem domini nostri thesaurario, domino Bartholomeo de Urbeveteri decretorum, domino Johanne de Lupparis de Bononia legum, domino Wictikindo Salzman de- cretorum doctoribus et dicte camere clericis, magistro Johanne a) Am Rond: Abiuracio. b) Am Rand: Juramentum servientis armorum. c) Am Rand Simile iuramentum. 1) Am 25. Juni bekundet Gregor XII. die Absolution des schismatisch gewordenen und nun zu ihm zurückgekehrten Baptista Antonii de Macerata ord. f. Min. — ,Sedis apostolice." Reg. 338 f. 127.
Diarium der Kurie Gregors XII. 335 Montemonaco, quia conversatus fuit cum scismaticis eciam in participio divinorum et in impetracione beneficiorum, ad cor re- versus, abiuravit scisma in forma camere consueta. Quintadecima°) Junii presentibus domino Wictikindo Salzman clerico dicte camere et Paulo Tommasini barbitonsore de Arimino in camera prefati d. camerarii frater Baptista de Macerata ordinis fratrum Minorum ut supra similiter abiuravit.1) Vigesimo3) octavo Junii presentibus egregiis doctoribus d. Bartholomeo de Urbeveteri et d. Johanne de Lupparis de Bononia clericis dicte camere et pluribus aliis testibus ser Simon, ser Gracie sindicus et procurator castri sancti Justi Firmane diocesis pro se et dicta sua universitate reversis ad gremium ecclesie abiura- vit ut supra. Item tunc simul ser Johannes Bartholomei et ser Antonius Vannucii de Monte sancte Marie in Georgio pro se ipsis duntaxat similiter abiuraverunt. In Monteflorum MCCCCXV Julii pontificat. etc. anno nono. Die5) Iune VIII. Julii presentibus d. Johanne de Bononia pre- fato et Daniele Pauli de civitate Austria, Honofrius Sanctiiannis de Penna billorum castellanus arcis Montisflorum assumptus per dominum nostrum in servientem armorum suum et apostolice sedis iuravit ipsum officium in manibus prefati reverendissimi d. camerarii in camera sue residencie. Eisdem°) anno et loco die iovis XI. Julii presentibus d. Johanne de Bononia prefato et Paulo barbitonsore de Arimino supradicto Antonius magistri Perrini Recherio de Turino assumptus similiter in servientem armorum iuravit ut supra. Die dominica quartadecima mensis Julii dicti anni congregatis in camera mea, que pro thesauraria et loco eius deputata erat, reverendissimo in Christo patre et domino d. Antonio miseracione divina episcopo Portuensi sancte Romane ecclesie cardinali Bono- niensi et camerario domini nostri, reverendo in Christo patre d. Francisco electo Mothonensi eiusdem domini nostri thesaurario, domino Bartholomeo de Urbeveteri decretorum, domino Johanne de Lupparis de Bononia legum, domino Wictikindo Salzman de- cretorum doctoribus et dicte camere clericis, magistro Johanne a) Am Rond: Abiuracio. b) Am Rand: Juramentum servientis armorum. c) Am Rand Simile iuramentum. 1) Am 25. Juni bekundet Gregor XII. die Absolution des schismatisch gewordenen und nun zu ihm zurückgekehrten Baptista Antonii de Macerata ord. f. Min. — ,Sedis apostolice." Reg. 338 f. 127.
Strana 336
336 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. de Ghelmen procuratore fiscali et d. Matheo de Strata notario dicte camere comparuit in dicta camera Jacobus de Pruszia cur- sor iuratus d. n. pape et presentavit ad manus ipsius d. came- rarii quandam bullam, bulla plumbea et filis croceis et rubeis de serico, dicens et mandans sibi pro parte et de expresso man- dato domini nostri pape, quatenus ipsam litteram legi et publicari faceret in dicta camera, mandans insuper nobis notariis eciam ex parte prefati domini nostri, ut de huinsmodi actu, lectura et publicacione faceremus publicum documentum; dictamque litteram prefatus d. cardinalis accepit et lecta ea a se ipso dixit cursori prefato, quatenus rediret ad dominum nostrum et sup- plicaret sanctitati sue, quatenus ante huiusmodi publicacionem sibi dare aliqualem audienciam dignaretur. Iensque et rediens dictus cursor 2) iterum mandavit ut supra, et tunc ego Johannes notarius supradictus alta et intelligibili voce dictai bullam legi, que erat scripta ,Ad futuram rei memoriam' et qualiter iden dominus noster ex certis causis eum moventibus recipiebat ad se officium camerariatus et, ne se amplius idem d. cardinalis de camera impediret, inhibebat in substancia continentein. Registrata est ipsa littera in libro bullarum moderno, folio CXVIII.1) Annib) predicti die mercurii XVII. Julii in dicto castro, in camera habitacionis reverendi patris d. Francisci thesaurarii a) Hs cursorem. b) An Rande Juramentum capellani honoris. 1) Die Bulle steht in Reg. 338 f. (45v) 177v, und auch f. 118. Sie lautet: Gregorius etc. Ad futuram rei memoriam. Cum secundum temporis exi- genciam deceat et expediat incumbentibus providere et officium camerariatus nostri, cui . . . prefuit usque nunc venerabilis frater noster Antonius ep. Portuensis, card. Bononiensis nuncupatus, ex certis racionabilibus causis tam de preterito quam de presenti legitime nos moventibus videatur ad nos presencialiter revocandum, idcirco eundem Antonium a dicto camerariatus officio et omni eius exercicio ac omnibus ad id officium spectantibus ... amovemus, . . . inhibentes . .. eidem, ne decetero ullo modo de dicto camerariatus officio . . . se aliqualiter . . . intromittat . . . dictumque officium . . . ad nos presencialiter et integraliter revocamus ... Dat. in Monteflorum ... VII. idus Julii pontificatus nostri anno nono. Dann folgt die Notiz des M. de Strata, daß Jacobus Drenau de Prussia, Quatrocli genannt, cursor iuratus des Papstes, die Bulle dem Kardinal übergeben und Johannes de Montepoliciano, Sekretär des Papstes, sie vorgelesen habe. Aus der Bitte um Audiens und ihrer Ab- lehnung durch Gregor XII. und die unten zuletzt folgende Notiz muß man auf etwas anderes als eine bloße Formsache schließen. Gregor reserviert sich am folgenden Tage die Einkünfte der Camera. �Cum ex certis‘ Vgl. Raynald ad a. 1415 Nr. XXVIII.
336 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. de Ghelmen procuratore fiscali et d. Matheo de Strata notario dicte camere comparuit in dicta camera Jacobus de Pruszia cur- sor iuratus d. n. pape et presentavit ad manus ipsius d. came- rarii quandam bullam, bulla plumbea et filis croceis et rubeis de serico, dicens et mandans sibi pro parte et de expresso man- dato domini nostri pape, quatenus ipsam litteram legi et publicari faceret in dicta camera, mandans insuper nobis notariis eciam ex parte prefati domini nostri, ut de huinsmodi actu, lectura et publicacione faceremus publicum documentum; dictamque litteram prefatus d. cardinalis accepit et lecta ea a se ipso dixit cursori prefato, quatenus rediret ad dominum nostrum et sup- plicaret sanctitati sue, quatenus ante huiusmodi publicacionem sibi dare aliqualem audienciam dignaretur. Iensque et rediens dictus cursor 2) iterum mandavit ut supra, et tunc ego Johannes notarius supradictus alta et intelligibili voce dictai bullam legi, que erat scripta ,Ad futuram rei memoriam' et qualiter iden dominus noster ex certis causis eum moventibus recipiebat ad se officium camerariatus et, ne se amplius idem d. cardinalis de camera impediret, inhibebat in substancia continentein. Registrata est ipsa littera in libro bullarum moderno, folio CXVIII.1) Annib) predicti die mercurii XVII. Julii in dicto castro, in camera habitacionis reverendi patris d. Francisci thesaurarii a) Hs cursorem. b) An Rande Juramentum capellani honoris. 1) Die Bulle steht in Reg. 338 f. (45v) 177v, und auch f. 118. Sie lautet: Gregorius etc. Ad futuram rei memoriam. Cum secundum temporis exi- genciam deceat et expediat incumbentibus providere et officium camerariatus nostri, cui . . . prefuit usque nunc venerabilis frater noster Antonius ep. Portuensis, card. Bononiensis nuncupatus, ex certis racionabilibus causis tam de preterito quam de presenti legitime nos moventibus videatur ad nos presencialiter revocandum, idcirco eundem Antonium a dicto camerariatus officio et omni eius exercicio ac omnibus ad id officium spectantibus ... amovemus, . . . inhibentes . .. eidem, ne decetero ullo modo de dicto camerariatus officio . . . se aliqualiter . . . intromittat . . . dictumque officium . . . ad nos presencialiter et integraliter revocamus ... Dat. in Monteflorum ... VII. idus Julii pontificatus nostri anno nono. Dann folgt die Notiz des M. de Strata, daß Jacobus Drenau de Prussia, Quatrocli genannt, cursor iuratus des Papstes, die Bulle dem Kardinal übergeben und Johannes de Montepoliciano, Sekretär des Papstes, sie vorgelesen habe. Aus der Bitte um Audiens und ihrer Ab- lehnung durch Gregor XII. und die unten zuletzt folgende Notiz muß man auf etwas anderes als eine bloße Formsache schließen. Gregor reserviert sich am folgenden Tage die Einkünfte der Camera. �Cum ex certis‘ Vgl. Raynald ad a. 1415 Nr. XXVIII.
Strana 337
Cedulae an Sigismund. 337 suprascripti et vicecamerarii, presentibus d. Bartholomeo de Urbe- veteri et d. Johanne de Bononia prefatis, honorabilis vir domp- nus Reubalducius Sanctiiannis de Pennabillorum, canonicus Seno- galiensis assumptus in capellanum honoris per d. n. papam iura- vit in forma camere in manibus dicti d. vicecamerarii et habuit bullam gratis. Diea) XVIII. Julii in camera supradicta, presente d. M. de Strata d. Angelus de Beccutis prior domus hospitalis sancti Jo- hannis Jerosolimitani de Urbe, frater Paulus Francisci preceptor sancte Abunde de Burgo et ser Nicolaus preceptor sancti Johannis de Pontemontiscastelli dicti ordinis abiuraverunt scisma in forma dicte camere etc. Hora secunda noctis die XVIIII. Julii intravit arcem dicti castri ser Thomeus cancellarius magnifici d. Caroli de Malatestis et retulit verbo, qualiter suus magnificus d. Carolus Constancie, unde tunc idem ser Thomeus venit, resignaverat nomine domini nostri pape papatum in publica sessione sacri concilii quarta in- stantis mensis. Dieb) penultimo Julii in domo d. vicecamerarii, presentibus Petro Rymanni scriptore litterarum apostolicarum et Jodoco Plerdemest porterio porte ferree apostolici palacii egregius legum doctor d. Johannes de Lupparis de Bononia clericus dicte camere iuravit officium viceauditoris dicte camere. Die XXVII. Augusti dicti [anni] in camiera, presentibus d. Bartholomieo de Urbeveteri et d. Johanne de Bononia prefatus Jacobus de Missina cursor retulit se presentasse reverendissimo d. cardinali Bononiensi quandam responsionem factam per dictum thesaurarium contra certam ammocionem de eo factam et adiec- tionem pene per eundem reverendissimum d. cardinalem, presen- tibus d. B. de Urbeveteri prefato et d. Bartholomeo de Mainardis de Perusio milite et legum doctore. (152) Cedulae an Sigismund: Sigismund möge sorgen, daß für Gregor XII. und auch Benedikt samt ihrem Anhang im Falle der Zession würdig vorgesehen würde und das Konzil nicht vor Beseitigung des Schismas auseinander gehe. (1415 vor Juli 4.) Wien, Cod. 5097 f. 172. a) Am Rand: Abiuracio. b) Am Rand: luramentum viceauditoris camere.
Cedulae an Sigismund. 337 suprascripti et vicecamerarii, presentibus d. Bartholomeo de Urbe- veteri et d. Johanne de Bononia prefatis, honorabilis vir domp- nus Reubalducius Sanctiiannis de Pennabillorum, canonicus Seno- galiensis assumptus in capellanum honoris per d. n. papam iura- vit in forma camere in manibus dicti d. vicecamerarii et habuit bullam gratis. Diea) XVIII. Julii in camera supradicta, presente d. M. de Strata d. Angelus de Beccutis prior domus hospitalis sancti Jo- hannis Jerosolimitani de Urbe, frater Paulus Francisci preceptor sancte Abunde de Burgo et ser Nicolaus preceptor sancti Johannis de Pontemontiscastelli dicti ordinis abiuraverunt scisma in forma dicte camere etc. Hora secunda noctis die XVIIII. Julii intravit arcem dicti castri ser Thomeus cancellarius magnifici d. Caroli de Malatestis et retulit verbo, qualiter suus magnificus d. Carolus Constancie, unde tunc idem ser Thomeus venit, resignaverat nomine domini nostri pape papatum in publica sessione sacri concilii quarta in- stantis mensis. Dieb) penultimo Julii in domo d. vicecamerarii, presentibus Petro Rymanni scriptore litterarum apostolicarum et Jodoco Plerdemest porterio porte ferree apostolici palacii egregius legum doctor d. Johannes de Lupparis de Bononia clericus dicte camere iuravit officium viceauditoris dicte camere. Die XXVII. Augusti dicti [anni] in camiera, presentibus d. Bartholomieo de Urbeveteri et d. Johanne de Bononia prefatus Jacobus de Missina cursor retulit se presentasse reverendissimo d. cardinali Bononiensi quandam responsionem factam per dictum thesaurarium contra certam ammocionem de eo factam et adiec- tionem pene per eundem reverendissimum d. cardinalem, presen- tibus d. B. de Urbeveteri prefato et d. Bartholomeo de Mainardis de Perusio milite et legum doctore. (152) Cedulae an Sigismund: Sigismund möge sorgen, daß für Gregor XII. und auch Benedikt samt ihrem Anhang im Falle der Zession würdig vorgesehen würde und das Konzil nicht vor Beseitigung des Schismas auseinander gehe. (1415 vor Juli 4.) Wien, Cod. 5097 f. 172. a) Am Rand: Abiuracio. b) Am Rand: luramentum viceauditoris camere.
Strana 338
338 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Infrascripta videntur in speciali cedula regie maiestati por- rigenda. Primo, quod detur modus et ordo2) providendi domino nostro de statu honorifico, utili et commodoso ac eciam d. cardinalibus et aliis suis, cuilibet secundun statum suum. Item pro securitate itinerum regie maiestatis et ut eo minus contra eum valeat machinari in via versus Niciam, videtur expe- diens, quod rex cum d. comite Palatino et aliis disponat et ordi- net concilium non dissolvi per quencumque eventum, nisi electio futuri pontificis fuerit celebrata. Quain electionem tutam, liberam et securam protegat et protegi faciat secundum formam iuris, ne detur occasio alia scismata inducendi. Item, quod ordinetur in concilio et disponatur, quod omnes prelati, ambassiatores et alii proinittant se non recessuros ab isto loco, antequam electio huiusmodi celebretur, nisi talem habe- ant causaimn, quamn deputandi ad hoc per concilium sufficientem reputent et sibi licenciam imperciantur. Item videtur statuendu per dominum nostrum 1) sacro ap- probante concilio, quod, si Petrus de Luna, qui dicitur Benedictus, infra mensem, postquam fuerit requisitus per procuratores concilii ad hoc specialiter constituendos et transmittendos, cesserit et renunciat omni iuri, quod habet vel se pretendit habere necnon titulo, possessioni et detentacioni papatus totaliter et absolute, quod tunc per concilium ipse, sui cardinales b) pro veris cardinali- bus cum omni dignitate, iure, voce et emolumento et alii sui ad- herentes in statibus et honoribus suis admittantur et recipiantur et pro talibus habeantur. Si autem cedere noluerit, quod ex nunc prout ex tunc declaretur, fuisse et esse scismaticus etc. (153) Protokoll einer Beratung der Nationen über die Punkte, die Malatesta für die Abdankung Gregors als Voraussetzung gestellt hat. (1415 vor Juli 4); Zusatz: Vorgang bei der Zession Gregors XII. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Palat. 595 f. 22. a) So korrigiert aus quod ipse det modum et ordinem. b) Folgt durchstrichen et alii adherentes. 1) Es ist bemerkenswert, daß die Gregorianische Partei hier noch versucht ihrem Papst, der doch selbst schon in statu demissionis ist, diesen Jurisdiktions- akt zuzuweisen und dem Konzil dabei nur eine approbacio zukommen soll.
338 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Infrascripta videntur in speciali cedula regie maiestati por- rigenda. Primo, quod detur modus et ordo2) providendi domino nostro de statu honorifico, utili et commodoso ac eciam d. cardinalibus et aliis suis, cuilibet secundun statum suum. Item pro securitate itinerum regie maiestatis et ut eo minus contra eum valeat machinari in via versus Niciam, videtur expe- diens, quod rex cum d. comite Palatino et aliis disponat et ordi- net concilium non dissolvi per quencumque eventum, nisi electio futuri pontificis fuerit celebrata. Quain electionem tutam, liberam et securam protegat et protegi faciat secundum formam iuris, ne detur occasio alia scismata inducendi. Item, quod ordinetur in concilio et disponatur, quod omnes prelati, ambassiatores et alii proinittant se non recessuros ab isto loco, antequam electio huiusmodi celebretur, nisi talem habe- ant causaimn, quamn deputandi ad hoc per concilium sufficientem reputent et sibi licenciam imperciantur. Item videtur statuendu per dominum nostrum 1) sacro ap- probante concilio, quod, si Petrus de Luna, qui dicitur Benedictus, infra mensem, postquam fuerit requisitus per procuratores concilii ad hoc specialiter constituendos et transmittendos, cesserit et renunciat omni iuri, quod habet vel se pretendit habere necnon titulo, possessioni et detentacioni papatus totaliter et absolute, quod tunc per concilium ipse, sui cardinales b) pro veris cardinali- bus cum omni dignitate, iure, voce et emolumento et alii sui ad- herentes in statibus et honoribus suis admittantur et recipiantur et pro talibus habeantur. Si autem cedere noluerit, quod ex nunc prout ex tunc declaretur, fuisse et esse scismaticus etc. (153) Protokoll einer Beratung der Nationen über die Punkte, die Malatesta für die Abdankung Gregors als Voraussetzung gestellt hat. (1415 vor Juli 4); Zusatz: Vorgang bei der Zession Gregors XII. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Palat. 595 f. 22. a) So korrigiert aus quod ipse det modum et ordinem. b) Folgt durchstrichen et alii adherentes. 1) Es ist bemerkenswert, daß die Gregorianische Partei hier noch versucht ihrem Papst, der doch selbst schon in statu demissionis ist, diesen Jurisdiktions- akt zuzuweisen und dem Konzil dabei nur eine approbacio zukommen soll.
Strana 339
Gregor XII. über seine Indulgenzen. 339 In nomine patris et filii et spiritus sancti. Sequuntur respon- siones d. deputatorum de nacionibus, prout eis videtur procedendum circa ea, que magnificus d. Karolus de Malatestis obtulit ordinanda, si ad presencialem renunciacionem illius domini, qui in sua obe- diencia dicitur Gregorius XII., debeat perveniri, salva tamen de- liberacione omnium nacionum, prout in determinacionibus concilii fieri consuevit. Et post multa vix est deventum ad ea, que sequuntur. Et primo super auctorizacione concilii nomine dicti d. Gre- gorii XII. facienda videtur sic procedendum, quod in sessione publica lecta bulla dicti d. Gregorii XII., in qua dictain auctoriza- cionem fieri commisit et alia super commissione generali, unus de commissariis ad hoc deputatis publice dicat in effectum : Quia sanctus dominus noster Gregorius papa duodecimus audivit et intellexit . .. continetur 1). Quo facto pro parte sacri concilii ad hoc deputandus in hec verba respondebit: �Cum principium . . . sancti.2)‘ Et tunc pro qualibet nacione respondeatur more solito ,Placuit'. Et super hiis petantur publica instrumenta, que et fieri poterunt per naciones sub anno Romani regni9) non facta mencione de Romano pontifice vel sede apostolica aliquo modo, super quo eciam synodus provideat, quod sic fiat pro hac vice usque ad cessionem. ltem quoad secundu caput videtur, quod per d. Johannem *) supradictum factis premissis legantur littere mandati plenissimi ad cessionen sibi commissi. Post 5) istud caput expediatur septimum caput, quod sequitur: de sublacione processuum et penarum. Et hee duo capitula expediantur ante missam. Et sic factum fuit Dominus Carolus et patriarcha quilihet receptus cum reverencia in locum suum et cardinalis de omnibus cardinalihus osculum pacis consequutus et ita fecit patriarcha. Post hoc fuit cantata missa. (154) Gregor XII. gegen die deutschen Zweifler an den von ihm nur durch Signatur gegebenen indulgentiae in articulo mortis: er bezeugt eine Anzahl von ihnen als wirklich von ihm ge- geben. Montefiori 1415 Juli 18.6) Rom, Vatik. Archiv, Reg. 338 f. 131. 1) Hardt IV 371. — 2) Hardt IV 372. — 3) D. h. des Römischen Königs. 4) Erst richtig Karolum. Dies durchstrichen, darüber Johannem. 5) Das Folgende ist eine private Bemerkung des Schreibers am Rande. Vgl. daen den Bericht Fillastres Bd. II 46. 6) Einer der letzten Briefe Gregors, der am 20. Juli die Abdankung erfuhr und sich darnach richtete. 22*
Gregor XII. über seine Indulgenzen. 339 In nomine patris et filii et spiritus sancti. Sequuntur respon- siones d. deputatorum de nacionibus, prout eis videtur procedendum circa ea, que magnificus d. Karolus de Malatestis obtulit ordinanda, si ad presencialem renunciacionem illius domini, qui in sua obe- diencia dicitur Gregorius XII., debeat perveniri, salva tamen de- liberacione omnium nacionum, prout in determinacionibus concilii fieri consuevit. Et post multa vix est deventum ad ea, que sequuntur. Et primo super auctorizacione concilii nomine dicti d. Gre- gorii XII. facienda videtur sic procedendum, quod in sessione publica lecta bulla dicti d. Gregorii XII., in qua dictain auctoriza- cionem fieri commisit et alia super commissione generali, unus de commissariis ad hoc deputatis publice dicat in effectum : Quia sanctus dominus noster Gregorius papa duodecimus audivit et intellexit . .. continetur 1). Quo facto pro parte sacri concilii ad hoc deputandus in hec verba respondebit: �Cum principium . . . sancti.2)‘ Et tunc pro qualibet nacione respondeatur more solito ,Placuit'. Et super hiis petantur publica instrumenta, que et fieri poterunt per naciones sub anno Romani regni9) non facta mencione de Romano pontifice vel sede apostolica aliquo modo, super quo eciam synodus provideat, quod sic fiat pro hac vice usque ad cessionem. ltem quoad secundu caput videtur, quod per d. Johannem *) supradictum factis premissis legantur littere mandati plenissimi ad cessionen sibi commissi. Post 5) istud caput expediatur septimum caput, quod sequitur: de sublacione processuum et penarum. Et hee duo capitula expediantur ante missam. Et sic factum fuit Dominus Carolus et patriarcha quilihet receptus cum reverencia in locum suum et cardinalis de omnibus cardinalihus osculum pacis consequutus et ita fecit patriarcha. Post hoc fuit cantata missa. (154) Gregor XII. gegen die deutschen Zweifler an den von ihm nur durch Signatur gegebenen indulgentiae in articulo mortis: er bezeugt eine Anzahl von ihnen als wirklich von ihm ge- geben. Montefiori 1415 Juli 18.6) Rom, Vatik. Archiv, Reg. 338 f. 131. 1) Hardt IV 371. — 2) Hardt IV 372. — 3) D. h. des Römischen Königs. 4) Erst richtig Karolum. Dies durchstrichen, darüber Johannem. 5) Das Folgende ist eine private Bemerkung des Schreibers am Rande. Vgl. daen den Bericht Fillastres Bd. II 46. 6) Einer der letzten Briefe Gregors, der am 20. Juli die Abdankung erfuhr und sich darnach richtete. 22*
Strana 340
340 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Gregorius universis et singulis Christi fidelibus in Alamanie partibus existentibus, quos concernit negocium infrascriptum, salutem et apostolicam benedictionem. Decet Romanum pontificem . .. Sane intelleximus quosdam nimis leviter insurgentes in proxi- mos, qui ex devocione pro se et pro aliis impetrarunt a nobis in- dulgenciam in articulo mortis sine litterarum apostolicarum con- fectione per solam nostre manus signaturam . . . Si igitur offen- sores tales concessiones huiusmodi non credebant, ad nos cari- tative recursum debuerunt habere . . . Idcirco mandamus dilectis filiis magistris Matheo de Strata et Johanni de Montepoliciano, secretariis et familiaribus nostris, quatinus per scripturam eorum manuum subscriptione signorumque apposicione vallatam testi- monium prestent et fidem faciant nos approbasse omnes descriptos in quodam quaternulo bombycinio"), que manibus propriis eisdem nostris secretariis designamus, ut notare debeant singulariter omnes in scriptura huiusmodi notatos in dicto quaternulo sub tribus dumtaxat signaturis factis propriis nostris manibus ad fidei et noticie claritatem, quod omnibus huiusmodi personis, que sub signaturis ipsis comprehenduntur, ad preces et supplicacionem di- lecti filii fratris Johannis Malkaw 1) de Pruszia ordinis s. Benedicti professoris et capellani nostri indulgenciam concessimus supra- dictam. Dat. in castro Montefiorum Ariminensis diocesis XV. Kalendas Augusti pontificatus nostri anno nono. (155) Karl Malatesta an Benedikt XIII.: Betont, daß Gregor XII. und er alles für Beseitigung des Schismas getan hätten und tun würden. Darstellung der Vorgänge in Konstanz bei der Abdankung Gregors. Erörterung der Papstwahl. Die Wahl durchs Konzil sei möglich und nötig. Stellung des Konzils. Mehr Konzilien seien ohne Papst als durch ihn berufen. Der Papst habe auch von anderen berufene Konzilien autorisiert. Gefahren, wenn Benedikt hartnäckig bleibe. Dringende Mah- nung das Konzil zu beschicken und abzudanken. Konstanz 1415 Juli 25. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 302—305. . . . Si2) d. Gregorius, quem papam credidi et certe fuisse credo . . . conscius sibi foret indebite sedi incubuisse Romane a) Reg. bombycinis. 1) Uber ihn vgl. Bd. I78, Anm. 1 ; Martène et Durand, Thesaurus II 1665. 2) Voraus geht eine lange biblische Einleitung. Der Text des ganzen Briefes ist stark verderbt. Offenkundige Fehler sind ohne Bemerkung vorbessert.
340 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. Gregorius universis et singulis Christi fidelibus in Alamanie partibus existentibus, quos concernit negocium infrascriptum, salutem et apostolicam benedictionem. Decet Romanum pontificem . .. Sane intelleximus quosdam nimis leviter insurgentes in proxi- mos, qui ex devocione pro se et pro aliis impetrarunt a nobis in- dulgenciam in articulo mortis sine litterarum apostolicarum con- fectione per solam nostre manus signaturam . . . Si igitur offen- sores tales concessiones huiusmodi non credebant, ad nos cari- tative recursum debuerunt habere . . . Idcirco mandamus dilectis filiis magistris Matheo de Strata et Johanni de Montepoliciano, secretariis et familiaribus nostris, quatinus per scripturam eorum manuum subscriptione signorumque apposicione vallatam testi- monium prestent et fidem faciant nos approbasse omnes descriptos in quodam quaternulo bombycinio"), que manibus propriis eisdem nostris secretariis designamus, ut notare debeant singulariter omnes in scriptura huiusmodi notatos in dicto quaternulo sub tribus dumtaxat signaturis factis propriis nostris manibus ad fidei et noticie claritatem, quod omnibus huiusmodi personis, que sub signaturis ipsis comprehenduntur, ad preces et supplicacionem di- lecti filii fratris Johannis Malkaw 1) de Pruszia ordinis s. Benedicti professoris et capellani nostri indulgenciam concessimus supra- dictam. Dat. in castro Montefiorum Ariminensis diocesis XV. Kalendas Augusti pontificatus nostri anno nono. (155) Karl Malatesta an Benedikt XIII.: Betont, daß Gregor XII. und er alles für Beseitigung des Schismas getan hätten und tun würden. Darstellung der Vorgänge in Konstanz bei der Abdankung Gregors. Erörterung der Papstwahl. Die Wahl durchs Konzil sei möglich und nötig. Stellung des Konzils. Mehr Konzilien seien ohne Papst als durch ihn berufen. Der Papst habe auch von anderen berufene Konzilien autorisiert. Gefahren, wenn Benedikt hartnäckig bleibe. Dringende Mah- nung das Konzil zu beschicken und abzudanken. Konstanz 1415 Juli 25. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 302—305. . . . Si2) d. Gregorius, quem papam credidi et certe fuisse credo . . . conscius sibi foret indebite sedi incubuisse Romane a) Reg. bombycinis. 1) Uber ihn vgl. Bd. I78, Anm. 1 ; Martène et Durand, Thesaurus II 1665. 2) Voraus geht eine lange biblische Einleitung. Der Text des ganzen Briefes ist stark verderbt. Offenkundige Fehler sind ohne Bemerkung vorbessert.
Strana 341
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 341 sique posset se et suos fautores per viam cessionis iustificasse videri, pocius longe vellem ipsum Jet] mentes Christianorum a tantis evellere tenebris et peccatum fateri suum propter suam suorumque salutem, quam ipsum, alios suos et me catholicum apud homines teneri et cum congregacione Dathan et Abyron 1) Dei tremendo examine computari. Nec quoque inqui hec, bea- tissime*) domine, ut vos arguere presumam. Non enim decet indoctum et parvum hominem eum reprehendere, quem gran- deva senectus venerabilem reddidit, preclarum sciencia et mul- torum subiectio metuendum . . . Ceterum noscat pietas ve- stra, non ista [me) certe dixisse, volens denique intuicione arti- ficiosa confundere quemquam. Testis enim michi sit consciencia mea, evelli opto radicitus scisma. Verum, si fieri posset, cum Domino servari cuiuslibet reverenciam vellem. Et si vos vel dictum olim d. Johannem crederem papam, servivissem et servi- rent quamb) domino serviverim Gregorio. Verum cum opus divi- dat ab honore salutem, audio dicentem Dominum: Diliges pro- ximum tuum sicut te ipsum 2) et rursus: �Quid prodest homini, si universum mundum lucretur, anime vero sue detrimentum pa- ciatur?“3) Proposita ergo opcione, sicut michi salutem homini pre- optare cogor, ita et cuilibet proximo; maxime autem, quando unins honor apparens sibi dampnacio fit multorumque iactura et pudor, licet reserari necesse fit, erubescentis multorumque salus est.) Neque ista dixi, quia d. Gregorins ex hoc papa remaneret. Haud enim sibi michique, servulo suo, quesitum est hoc, quia, si omnibus certus esset sicut sibi certus, papatui pro paucorum eciam salute renunctiasset. Non insuper via cessionis veritatis debet confessionem auffere. Potest enim quisquis ex nobis, si non fecerit ante salutem,1) post aut ecclesie aut subsequenti pontifici pandere, quis Christus fuerit et non tollere multorum animas Christianorum cum perdicione suorum. Verum satis forsan ex- cessisse arguar, sed divinum honorem totque salutem eciam adiu- ratus nequissem silere, quicquid tamen fuerit, quoniam misericors Deus videtur servare velle iudicium suum et exspectare, quos convertat vel acrius puniat, nisi convertantur. Quoniamque d. Gregorius Constanciam me transmisit, ut omnibus modis possi- bilibus, non tamen ex parte sui cum offensa divina, pacem ecclesie sancte inquirerem, persequerer et concluderem, habens ad hoc a) Darüber clementissime. b) So Hs. c) So der schwer verständliche Satz. d) So Hs. 1) Vgl. Num. 16. — 2) Matth. 22, 39. — 3) Matth. 16, 26.
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 341 sique posset se et suos fautores per viam cessionis iustificasse videri, pocius longe vellem ipsum Jet] mentes Christianorum a tantis evellere tenebris et peccatum fateri suum propter suam suorumque salutem, quam ipsum, alios suos et me catholicum apud homines teneri et cum congregacione Dathan et Abyron 1) Dei tremendo examine computari. Nec quoque inqui hec, bea- tissime*) domine, ut vos arguere presumam. Non enim decet indoctum et parvum hominem eum reprehendere, quem gran- deva senectus venerabilem reddidit, preclarum sciencia et mul- torum subiectio metuendum . . . Ceterum noscat pietas ve- stra, non ista [me) certe dixisse, volens denique intuicione arti- ficiosa confundere quemquam. Testis enim michi sit consciencia mea, evelli opto radicitus scisma. Verum, si fieri posset, cum Domino servari cuiuslibet reverenciam vellem. Et si vos vel dictum olim d. Johannem crederem papam, servivissem et servi- rent quamb) domino serviverim Gregorio. Verum cum opus divi- dat ab honore salutem, audio dicentem Dominum: Diliges pro- ximum tuum sicut te ipsum 2) et rursus: �Quid prodest homini, si universum mundum lucretur, anime vero sue detrimentum pa- ciatur?“3) Proposita ergo opcione, sicut michi salutem homini pre- optare cogor, ita et cuilibet proximo; maxime autem, quando unins honor apparens sibi dampnacio fit multorumque iactura et pudor, licet reserari necesse fit, erubescentis multorumque salus est.) Neque ista dixi, quia d. Gregorins ex hoc papa remaneret. Haud enim sibi michique, servulo suo, quesitum est hoc, quia, si omnibus certus esset sicut sibi certus, papatui pro paucorum eciam salute renunctiasset. Non insuper via cessionis veritatis debet confessionem auffere. Potest enim quisquis ex nobis, si non fecerit ante salutem,1) post aut ecclesie aut subsequenti pontifici pandere, quis Christus fuerit et non tollere multorum animas Christianorum cum perdicione suorum. Verum satis forsan ex- cessisse arguar, sed divinum honorem totque salutem eciam adiu- ratus nequissem silere, quicquid tamen fuerit, quoniam misericors Deus videtur servare velle iudicium suum et exspectare, quos convertat vel acrius puniat, nisi convertantur. Quoniamque d. Gregorius Constanciam me transmisit, ut omnibus modis possi- bilibus, non tamen ex parte sui cum offensa divina, pacem ecclesie sancte inquirerem, persequerer et concluderem, habens ad hoc a) Darüber clementissime. b) So Hs. c) So der schwer verständliche Satz. d) So Hs. 1) Vgl. Num. 16. — 2) Matth. 22, 39. — 3) Matth. 16, 26.
Strana 342
342 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. plenum, speciale et irrevocabile mandatum, quemadmodum con- stat per bullam ipsius tunc sanctissimi in Christo et domini d. Gregorii pape XII., nulla apressus“) seu coactus violencia atque nullo ductus errore, ut fieret omnibus notum instruente effectu, quam sincere, qualique cordis affectione sacram unionem et reinte- gracionem Christianorum in unitate sancte matris ecclesie prose- cutus fuerit per viam eciam renunctiacionis inclusive, pure, libere et sincere, procuratoris nomine ipsius sanctissimi domini mei d. Gregorii pape XII. in nomine patris et filii et spiritus sancti re- nunciavi expresse in scriptis realiter et cum effectu IV. nonas Julii iuri, titulo et possessioni, quod, quem et quam ipse habebat in papatu et resignavi nomine predicti domini papatum et omne ius papatus, titulum et possessionem, quos, quod et quam habe- bat coram Domino nostro Jesu Christo, qui ecclesie sue sancte est caput et sponsus, in hac sacrosancta synodo et universali con- cilio sanctam Romanam et universalem ecclesiam representante. Ab hiis quidem incepi, quia, licet finis ultimus in execucione sit, est in intencione primus et gaudium in desiderati conclusione per- ficitur. Post tamen sancti spiritus invocacionem ante omnia auc- torizacione concilii amplissime facta, quantum ad dominum tunc Gregorium spectabat, decretum est per sanctam synodum obe- diencias, que sub duorum professione pastorum diffidebant, unitas esse atque coniunctas in uno corpori Domini nostri Jesu Christi et huius sacri concilii. Deinde sublati sunt processus et pene in- deque [ad] habundantem cautelam occasione scismatis late habi- litacione facta et dispensacione remanentibusque singulis utrins- que obediencie personis") in suis statibus, dignitatibus et offi- ciis, que alias canonice seu racionabiliter tenent, possident et exer- cent. Dicta quoque sancti spiritus missa et aliis oracionibus ad ipsius graciam impetrandam sollempniter ut sacro concilio mos est, provisum extitit optime ad futuri scismatis colores succiden- dos. Deinde, ne in proxima futuri pontificis electione dubium vel scandalum posset in modo, forma vel materia, loco aut tempore active seu passive oriri, hec omnia et°) circa ipsa incumbencia sancta synodus suo solempni statuto et decreto ordinanda reservavit. Ista quoque fieri sic expediens fuit propter collegio- ruin, ut ita referatur, imparitatem et voluntatis forte discrepan- ciam, que propter futura evitanda in tanta re pericula inadver- tenter preteriri non debebant. Verum illud non parum vigebat, a) So Hs. b) Hs persone. c) Ha folgt que.
342 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. plenum, speciale et irrevocabile mandatum, quemadmodum con- stat per bullam ipsius tunc sanctissimi in Christo et domini d. Gregorii pape XII., nulla apressus“) seu coactus violencia atque nullo ductus errore, ut fieret omnibus notum instruente effectu, quam sincere, qualique cordis affectione sacram unionem et reinte- gracionem Christianorum in unitate sancte matris ecclesie prose- cutus fuerit per viam eciam renunctiacionis inclusive, pure, libere et sincere, procuratoris nomine ipsius sanctissimi domini mei d. Gregorii pape XII. in nomine patris et filii et spiritus sancti re- nunciavi expresse in scriptis realiter et cum effectu IV. nonas Julii iuri, titulo et possessioni, quod, quem et quam ipse habebat in papatu et resignavi nomine predicti domini papatum et omne ius papatus, titulum et possessionem, quos, quod et quam habe- bat coram Domino nostro Jesu Christo, qui ecclesie sue sancte est caput et sponsus, in hac sacrosancta synodo et universali con- cilio sanctam Romanam et universalem ecclesiam representante. Ab hiis quidem incepi, quia, licet finis ultimus in execucione sit, est in intencione primus et gaudium in desiderati conclusione per- ficitur. Post tamen sancti spiritus invocacionem ante omnia auc- torizacione concilii amplissime facta, quantum ad dominum tunc Gregorium spectabat, decretum est per sanctam synodum obe- diencias, que sub duorum professione pastorum diffidebant, unitas esse atque coniunctas in uno corpori Domini nostri Jesu Christi et huius sacri concilii. Deinde sublati sunt processus et pene in- deque [ad] habundantem cautelam occasione scismatis late habi- litacione facta et dispensacione remanentibusque singulis utrins- que obediencie personis") in suis statibus, dignitatibus et offi- ciis, que alias canonice seu racionabiliter tenent, possident et exer- cent. Dicta quoque sancti spiritus missa et aliis oracionibus ad ipsius graciam impetrandam sollempniter ut sacro concilio mos est, provisum extitit optime ad futuri scismatis colores succiden- dos. Deinde, ne in proxima futuri pontificis electione dubium vel scandalum posset in modo, forma vel materia, loco aut tempore active seu passive oriri, hec omnia et°) circa ipsa incumbencia sancta synodus suo solempni statuto et decreto ordinanda reservavit. Ista quoque fieri sic expediens fuit propter collegio- ruin, ut ita referatur, imparitatem et voluntatis forte discrepan- ciam, que propter futura evitanda in tanta re pericula inadver- tenter preteriri non debebant. Verum illud non parum vigebat, a) So Hs. b) Hs persone. c) Ha folgt que.
Strana 343
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 343 quod vestra non aderat sublimitas nec ex vestra parte manda- tum habens, unde nichil videbatur posse concludi, quod rati sta- bilitate potiretur. Nam si partes inter se convenissent et con- vencio illiusmodi haud vestro placuisset culmini, nec honestum videbatur conventa mutare nec, ut firma starent, quamquam ab illis diversa essent, que invicem partes pacte erant, si vestra do- minacio postularet honesta, nequaquam vobis posse congruum censebatur. Alia quoque in sessione eadem cum his ante ces- sionem factis conclusa fuere ad equitatis caritatisque inter tot discepciones cultum. Denique autem, quantum sapiencie ab Al- tissimo profusum fuit in astancium corda, provisum est, quibus remediis spiritualibus et secularibus optimum videbatur proficere nec sacrosancta hec synodus dissolvatur usque ad futuri ponti- ficis largiente Domino electionem et ceterorum, propter que con- gregata est, finis experienciam.) Post ista tranquille et pacifice ydus predicti mensis Iulii provisum in sessione publica super se- curitate persone prefati reverendissimi in Christo patris et do- mini d. Angeli, olim autem Gregorii XII., et ipsius animi quiete statusque futuri decencia. Hec omnia exquisitis inde caucionibus instructa sunt. Ecce ergo, sapientissine domine, quain longe a cogitacionibus hominum ecclesie sancte sue causaim direxit Omnipotens. Nam qui prepotens et magnus venerabatur, Constanciam universum fere orbem concivit et, dum gloriaretur tamquam potens, in po- tencia sua munerum peritorumque stipatus copia, tandem vero ypocrisi simulate cessionis, quos gregaverat putans fallere, se ipsum fefellit et, qualis foret, multis, qui ignorabant, ostentat. Hinc divine ulcionis in impietatem grandescit honor ... Advenien- tem quoque me licet indignum cum illis, qui paci et unioni vide- bantur oportuna ex parte tunc sanctissimi domini mei gaudentes in Domino receperunt super omnem condecencie mee modum ne- que oblatam respuere pacem . . . Ex istis igitur comperire valet prudencia vestra omnem, que apud nos, difficultatem et maxime eam, propter quam tot patres, tot reges et principes non posse admitti.3) Dixeratis libellum invenisse repudii, cessit d. Gregorius b). Cum igitur ex parte ipsius condictio illa impleta sit, nulla vobis ad cedendum superest racionabilis more causa, quia vovistis et iurastis una cum reverendissimis dominis tunc collegiis vestris, sicut per a) So Hs. b) So wörtlich.
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 343 quod vestra non aderat sublimitas nec ex vestra parte manda- tum habens, unde nichil videbatur posse concludi, quod rati sta- bilitate potiretur. Nam si partes inter se convenissent et con- vencio illiusmodi haud vestro placuisset culmini, nec honestum videbatur conventa mutare nec, ut firma starent, quamquam ab illis diversa essent, que invicem partes pacte erant, si vestra do- minacio postularet honesta, nequaquam vobis posse congruum censebatur. Alia quoque in sessione eadem cum his ante ces- sionem factis conclusa fuere ad equitatis caritatisque inter tot discepciones cultum. Denique autem, quantum sapiencie ab Al- tissimo profusum fuit in astancium corda, provisum est, quibus remediis spiritualibus et secularibus optimum videbatur proficere nec sacrosancta hec synodus dissolvatur usque ad futuri ponti- ficis largiente Domino electionem et ceterorum, propter que con- gregata est, finis experienciam.) Post ista tranquille et pacifice ydus predicti mensis Iulii provisum in sessione publica super se- curitate persone prefati reverendissimi in Christo patris et do- mini d. Angeli, olim autem Gregorii XII., et ipsius animi quiete statusque futuri decencia. Hec omnia exquisitis inde caucionibus instructa sunt. Ecce ergo, sapientissine domine, quain longe a cogitacionibus hominum ecclesie sancte sue causaim direxit Omnipotens. Nam qui prepotens et magnus venerabatur, Constanciam universum fere orbem concivit et, dum gloriaretur tamquam potens, in po- tencia sua munerum peritorumque stipatus copia, tandem vero ypocrisi simulate cessionis, quos gregaverat putans fallere, se ipsum fefellit et, qualis foret, multis, qui ignorabant, ostentat. Hinc divine ulcionis in impietatem grandescit honor ... Advenien- tem quoque me licet indignum cum illis, qui paci et unioni vide- bantur oportuna ex parte tunc sanctissimi domini mei gaudentes in Domino receperunt super omnem condecencie mee modum ne- que oblatam respuere pacem . . . Ex istis igitur comperire valet prudencia vestra omnem, que apud nos, difficultatem et maxime eam, propter quam tot patres, tot reges et principes non posse admitti.3) Dixeratis libellum invenisse repudii, cessit d. Gregorius b). Cum igitur ex parte ipsius condictio illa impleta sit, nulla vobis ad cedendum superest racionabilis more causa, quia vovistis et iurastis una cum reverendissimis dominis tunc collegiis vestris, sicut per a) So Hs. b) So wörtlich.
Strana 344
344 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. publicum documentum patet. Adiecistis“) clausulas quasdam in responsione, quam domino tunc Gregorio XII., scilicet de con- vencione utriusque personaliter una cum collegiis vestris etc.b) Has quidem clausulas vos pro celeriori pociorique pacis et unionis exe- cucione addidisse arbitrandum est. Nam si adinvente fuissent in impedimentum, difficultatem et protellacionem, cum verba bulle vestre predicte sunt: �Tibi presencium tenore significamus et offe- rimus, quod, ut tam peroptatum unionis negocium celerius et securius valeat execucioni mandari, parati sumus una cum collegio etc., quid aliud dici posset, nisi vos sub verbis bonis non formi- dasse Omnipotentem offendere et non erubuisse universos Christi- colas fallere, et posse nichilominus de periurio convinci, quoniam iurastis, quod ad unionem ecclesie et finem imponenduin scismati in ecclesia tunc vigenti, quantum in vobis foret, absque fraude et dolo et machinacione quibuscumque laboraretis fideliter et diligenter, quantum ad vos pertinebat seu eciam pertineret in fu- turum . . . Si ergo addite sunt condiciones vel clausule in re- sponsione predicta et in aliis quibusdam vestris disposiciouibus illas confirmantibus et videatur aperte, quod circa illas insistere unionis dilacio foret et excusacionis pocius quam utilitatis, opor- tunitatis celerisque execucionis, ab illis non solum ex honestate, verum ex debito resilire tenemini. Poterat enim tunc convencio personalis utrique vestrorum collegio prodesse propter penarum remissionem, restauracionem, dispensacionem, habilitacionem et auctorizacionem, acceptacionem et collegiorum ceterorumque mem- brorum unicionen. Facta sunt hec omnia per Dei graciam ex parte d. Gregorii et obediencie, que fuit domini olim nuncupati Johannis in hoc sacro concilio, debita auctoritate communique consensu in vinculo caritatis unitive et dispensacione canonica atque prudenti. Poterat preterea in convencione illa provideri; ) istis eciam provisum est sponte liberalique amore nullo compel- lente federis genere, que tanto maioris roboris stabilitate fundan- tur, quanto omnis violencie ignorant speciem. A contrario enim argumento probatur, quia nullum violentuin est perpetuum, quod ultroneum, precipue in honestate fundatum, durabile censendum est, presertim quoque si ab omnibus, quos tangit, approbatur. Au- diat, supplico, equanimiter benignitas vestra, [quod] vix fieri valuisset inter d. Gregorium et vos disposicio de statu vestro futuro, que a) Hs folgt vel. b) Fehlt dedistis oder misistis. c) Hier ist au ergänzen: Quibus poterat oder dhnlich.
344 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. publicum documentum patet. Adiecistis“) clausulas quasdam in responsione, quam domino tunc Gregorio XII., scilicet de con- vencione utriusque personaliter una cum collegiis vestris etc.b) Has quidem clausulas vos pro celeriori pociorique pacis et unionis exe- cucione addidisse arbitrandum est. Nam si adinvente fuissent in impedimentum, difficultatem et protellacionem, cum verba bulle vestre predicte sunt: �Tibi presencium tenore significamus et offe- rimus, quod, ut tam peroptatum unionis negocium celerius et securius valeat execucioni mandari, parati sumus una cum collegio etc., quid aliud dici posset, nisi vos sub verbis bonis non formi- dasse Omnipotentem offendere et non erubuisse universos Christi- colas fallere, et posse nichilominus de periurio convinci, quoniam iurastis, quod ad unionem ecclesie et finem imponenduin scismati in ecclesia tunc vigenti, quantum in vobis foret, absque fraude et dolo et machinacione quibuscumque laboraretis fideliter et diligenter, quantum ad vos pertinebat seu eciam pertineret in fu- turum . . . Si ergo addite sunt condiciones vel clausule in re- sponsione predicta et in aliis quibusdam vestris disposiciouibus illas confirmantibus et videatur aperte, quod circa illas insistere unionis dilacio foret et excusacionis pocius quam utilitatis, opor- tunitatis celerisque execucionis, ab illis non solum ex honestate, verum ex debito resilire tenemini. Poterat enim tunc convencio personalis utrique vestrorum collegio prodesse propter penarum remissionem, restauracionem, dispensacionem, habilitacionem et auctorizacionem, acceptacionem et collegiorum ceterorumque mem- brorum unicionen. Facta sunt hec omnia per Dei graciam ex parte d. Gregorii et obediencie, que fuit domini olim nuncupati Johannis in hoc sacro concilio, debita auctoritate communique consensu in vinculo caritatis unitive et dispensacione canonica atque prudenti. Poterat preterea in convencione illa provideri; ) istis eciam provisum est sponte liberalique amore nullo compel- lente federis genere, que tanto maioris roboris stabilitate fundan- tur, quanto omnis violencie ignorant speciem. A contrario enim argumento probatur, quia nullum violentuin est perpetuum, quod ultroneum, precipue in honestate fundatum, durabile censendum est, presertim quoque si ab omnibus, quos tangit, approbatur. Au- diat, supplico, equanimiter benignitas vestra, [quod] vix fieri valuisset inter d. Gregorium et vos disposicio de statu vestro futuro, que a) Hs folgt vel. b) Fehlt dedistis oder misistis. c) Hier ist au ergänzen: Quibus poterat oder dhnlich.
Strana 345
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 345 aut inhonesti turpisque federis contagio caruisset aut turpitudinis opinatu . . . Quid heu de illo, qui longo invasum occupatumque tempore sacerdocium nisi infausta preeunte mercede dimisisset? Cessant omnimodo hec et utrique munus offertur liberali ex gra- titudinis premio et penitenti ex liberalitatis licito munere. Nunc contingam utilitatem conveniendi collegia in unui et disponendi super electione futuri pontificis. Transeo, si dicatur collegia posse disponere propria collegiali auctoritate cardinalium et scismat[ic]uim vero adnectere atque ad electionem admittere . .. Prohibent Clementine, decretum in capitulo ,Ne Romani,1) cuius, quamvis verba vestre menti inserta puteni, ad maiorem tamen expressio- nem referam: ,Nos, inter cetera precipue attendentes, quod lex*) superioris per inferiorem tolli non potest, opinionem construere,b) sicut accepimus satagentem, quod constitucio felicis recordacionis Gregorii pape X. predecessoris nostri circa electionem prefatam edita in concilio Lugdunensi2) per cetum cardinalium Romane ecclesie ipsa vacante modificari possit, corrigi vel immutari aut quidquam ei detrahi sive addi vel dispensari quomodolibet circa ipsam seu aliquam eius partem, aut eidem eciai renunctiari per eum tamquam veritati non consonam de fratrum nostrorum con- silio reprobamus, irritum nichillominus decernentes quicquid po- testatis aut iurisdictionis ad Romanum, dum vivit, pontificem pertinentis, nisi quatenus in constitucione predicta permittitur, cetus ipse duxerit eadem vacante ecclesia exercendum‘. Ac si dicatur collegia hec facere potuisse cum vestra dominique Gre- gorii auctoritate, compareat, quod non ex orginaria ipsius uniti quamquam collegii iurisdictione seu officio, nec reprobari potest ipsum concilium minoris esse auctoritatis capax auctorizatum a vobis tribus in tanto scismatis dubio quam collegii cardinalium, quod sacri concilii nembrum est, si a domino°) aut Gregorio et vobis auctoritatem habuisset. Non minus set amplius quam car- dinales sacrum valet concilium super electione futuri pontificis providere et circa occurrencia disponere. Ceterum si innovatum fuisset aut interpretatum super electione futuri pontificis, incer- tum erat, [an] ecclesia universalis inconsueto electum modo in universalem suscepisset pastorem. Certum vero esse debet, quod ille ab omnibus recipitur, qui canonica et communi disposicione a) Hs folgt ad. b) Hs adstruere. c) Hier fehlt wohl Johanne. 1) Clem. I 3 De electione 2. 2) I6 c. 3 in VI.
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 345 aut inhonesti turpisque federis contagio caruisset aut turpitudinis opinatu . . . Quid heu de illo, qui longo invasum occupatumque tempore sacerdocium nisi infausta preeunte mercede dimisisset? Cessant omnimodo hec et utrique munus offertur liberali ex gra- titudinis premio et penitenti ex liberalitatis licito munere. Nunc contingam utilitatem conveniendi collegia in unui et disponendi super electione futuri pontificis. Transeo, si dicatur collegia posse disponere propria collegiali auctoritate cardinalium et scismat[ic]uim vero adnectere atque ad electionem admittere . .. Prohibent Clementine, decretum in capitulo ,Ne Romani,1) cuius, quamvis verba vestre menti inserta puteni, ad maiorem tamen expressio- nem referam: ,Nos, inter cetera precipue attendentes, quod lex*) superioris per inferiorem tolli non potest, opinionem construere,b) sicut accepimus satagentem, quod constitucio felicis recordacionis Gregorii pape X. predecessoris nostri circa electionem prefatam edita in concilio Lugdunensi2) per cetum cardinalium Romane ecclesie ipsa vacante modificari possit, corrigi vel immutari aut quidquam ei detrahi sive addi vel dispensari quomodolibet circa ipsam seu aliquam eius partem, aut eidem eciai renunctiari per eum tamquam veritati non consonam de fratrum nostrorum con- silio reprobamus, irritum nichillominus decernentes quicquid po- testatis aut iurisdictionis ad Romanum, dum vivit, pontificem pertinentis, nisi quatenus in constitucione predicta permittitur, cetus ipse duxerit eadem vacante ecclesia exercendum‘. Ac si dicatur collegia hec facere potuisse cum vestra dominique Gre- gorii auctoritate, compareat, quod non ex orginaria ipsius uniti quamquam collegii iurisdictione seu officio, nec reprobari potest ipsum concilium minoris esse auctoritatis capax auctorizatum a vobis tribus in tanto scismatis dubio quam collegii cardinalium, quod sacri concilii nembrum est, si a domino°) aut Gregorio et vobis auctoritatem habuisset. Non minus set amplius quam car- dinales sacrum valet concilium super electione futuri pontificis providere et circa occurrencia disponere. Ceterum si innovatum fuisset aut interpretatum super electione futuri pontificis, incer- tum erat, [an] ecclesia universalis inconsueto electum modo in universalem suscepisset pastorem. Certum vero esse debet, quod ille ab omnibus recipitur, qui canonica et communi disposicione a) Hs folgt ad. b) Hs adstruere. c) Hier fehlt wohl Johanne. 1) Clem. I 3 De electione 2. 2) I6 c. 3 in VI.
Strana 346
346 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. eligitur, eciaim si cardinalibus sacrum universale concilium eligendi facultatem disponat. Satis itaque disertuin esse conspicitur non amplius per nos insistendum fore super difficultatibus illis. Nam illa sublata est quantum ad nos, quod prevencio cedendi valuisset vestro iuri preiudicium parere. Cum unus propter sua demerita eiectus sit iamque d. Gregorius cesserit sponte, nec utilis seu ex- pediens sit personalis illa convencio. Ceteruim scio dominacionem vestram alias tractasse, quod electio fieret preter utriusque colle- gium. Qui ergo voluistis hoc facere, quod non sine periculo maioris erroris forte contigisset, potestis debetisve declinare ea agere, que canonice fieri valent et largiente Domino omnibus ac- ceptam indubiamque pacem adducent? Verum si animadvertatur, id magis nos urgere debet, quod opere, quorum 2) fuerint condiciones ille per vos iureiurando adiecte, non solum viam cessionis, que prima atque potissima apud vestros et vos fuit, difficilem osten- dit, sed impossibilem facit propter illa, que emersere, scilicet auc- tum scisna et postmodum ad illud succidendum facta renunctia- cio parte domini Gregorii, profecto, per nos ille non debent am- plectib), que unionei per viam cessionis differe queant, ille quippe detestari, que impediunt, at has penitus abhorreri necesse est, que*) totali reintegracioni obiciuntur, econtra illas inquirere et persequi, que unioni sacre accomoda fuerint, illas vero amplius, que valeant perfectam reintegracionem afferre; sic enim iuramenti vestri in fine quasi verba sunt: ,Et ista omnia et singula et alias eciam ultra promissa vias utiles et commodas ad utilitatem ec- clesie et unionem predictam eiusdem sane et veraciter et sine machinacione vel dilacione quacuiuque servabo et procurabo posse- tenus'. Itaque cum omnia in favorem unionis eciam per viam cessionis facta a primordio fuerint, quicquid additum sit sive postmodum contigerit aut contingat, consequenter ad intentaim execucionem et non impedimentum interpretandum est, presertim quia iurisiurandi conclusio in divina et proximi caritate radicata in fundamento suo non alienato permanet. Abest non minus pre- dictis impedimentum aliud. Sublatum est namque horridum 1) illud caput, quod nequaquam videbatur vobis in speciosa formose co- lumbe facie aut debere aut posse admitti nec, si michi recte vi- deor, ita succisum est, ut quidam imbecillis ydre capud ferire,") cui pro quolibet ictu superstite septem immaniora crescebant. Cum ergo remotus sit lapis ille offensionis et petra scandali non a) So Hs. b) Folgi überflissig ve. c) Hs qua. d) Hs horrididum. e) Verbum fehll.
346 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. eligitur, eciaim si cardinalibus sacrum universale concilium eligendi facultatem disponat. Satis itaque disertuin esse conspicitur non amplius per nos insistendum fore super difficultatibus illis. Nam illa sublata est quantum ad nos, quod prevencio cedendi valuisset vestro iuri preiudicium parere. Cum unus propter sua demerita eiectus sit iamque d. Gregorius cesserit sponte, nec utilis seu ex- pediens sit personalis illa convencio. Ceteruim scio dominacionem vestram alias tractasse, quod electio fieret preter utriusque colle- gium. Qui ergo voluistis hoc facere, quod non sine periculo maioris erroris forte contigisset, potestis debetisve declinare ea agere, que canonice fieri valent et largiente Domino omnibus ac- ceptam indubiamque pacem adducent? Verum si animadvertatur, id magis nos urgere debet, quod opere, quorum 2) fuerint condiciones ille per vos iureiurando adiecte, non solum viam cessionis, que prima atque potissima apud vestros et vos fuit, difficilem osten- dit, sed impossibilem facit propter illa, que emersere, scilicet auc- tum scisna et postmodum ad illud succidendum facta renunctia- cio parte domini Gregorii, profecto, per nos ille non debent am- plectib), que unionei per viam cessionis differe queant, ille quippe detestari, que impediunt, at has penitus abhorreri necesse est, que*) totali reintegracioni obiciuntur, econtra illas inquirere et persequi, que unioni sacre accomoda fuerint, illas vero amplius, que valeant perfectam reintegracionem afferre; sic enim iuramenti vestri in fine quasi verba sunt: ,Et ista omnia et singula et alias eciam ultra promissa vias utiles et commodas ad utilitatem ec- clesie et unionem predictam eiusdem sane et veraciter et sine machinacione vel dilacione quacuiuque servabo et procurabo posse- tenus'. Itaque cum omnia in favorem unionis eciam per viam cessionis facta a primordio fuerint, quicquid additum sit sive postmodum contigerit aut contingat, consequenter ad intentaim execucionem et non impedimentum interpretandum est, presertim quia iurisiurandi conclusio in divina et proximi caritate radicata in fundamento suo non alienato permanet. Abest non minus pre- dictis impedimentum aliud. Sublatum est namque horridum 1) illud caput, quod nequaquam videbatur vobis in speciosa formose co- lumbe facie aut debere aut posse admitti nec, si michi recte vi- deor, ita succisum est, ut quidam imbecillis ydre capud ferire,") cui pro quolibet ictu superstite septem immaniora crescebant. Cum ergo remotus sit lapis ille offensionis et petra scandali non a) So Hs. b) Folgi überflissig ve. c) Hs qua. d) Hs horrididum. e) Verbum fehll.
Strana 347
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 347 minus suis quam alienis, ... quid amplius ad divini populi reinte- gracionei omnimodan desit nisi cessio vestra, non intuemur. Et si forte, quod absit, iterum diceretur illos obstinatos esse, quia iniuriam in Christum Dominum et beati Petri successorem patra- tam confiteri erubescentes non verentur impii") clavigeri quinymo clavium largitoris perpetuare contemptum, haud infeste ferantur verba mea, precor, si tantum hoc obscenum est, quod conveniri nequeat cum scismatico absque divina offensa, nisi reatus peni- teat sui. Quo, supplico, religionis cultu admittere iurastis, quem pretensum dicebatis pontificem, non addita clausula: si tamen prius peccatum confiteretur suum aut quomodo debetis admitti, si nephas fuerit nos nolentem confitere admittere . . . Rursusne ascendens verbum aliud in corde vestro ecclesie sancte pacem impediat, dicens hoc non esse concilium, quia vestra non est convocatum auctoritate. Meminisse debetis, quam oportune et forte apud [vos] importune insteti, quod concilium commune auctoritate trium Ipontificuim] convocaretur et constitueretur in loco ydoneo omnibusque tuto. Nostis frustra apud vos me laborasse et aiebatis negandi causam esse, que abest. Attendite, supplico, conciliorum cirographos et conspicietis plura fuisse concilia eciam universalia sine papa quam ipso presente personaliter. Convocaveruntque nonumquam alii nec puduit Ro- manum pontificem ab alio vocatis sacris conciliis auctoritatem dare. Et ne producam sermonem in multis: Symacus papa voca- tis a Theoderico patribus concilii iudicium exibuit nec erubuit Theodericus Symachi auctoritatemb) . . . accipere, dummodo pax Romane ecclesie redderetur. Huic simile diebus istis actum est absque iuris parcium disceptacione et vos non vultis. Longe fiat a tanti mente domini duricies huiuscemodi, nisi vestra vestro- rumque assercio pontificem vos faciat, nisique consciencia vestra a peccato munda sit, illa quidem eius, qui dicebatur d. Gregorius, antequam cederet, erronea et sordida . . . Mementote, quam mag- nus°) sitis dominus, quod non est servus maior domino suo nec successor Petri ipso Johanneque celebrior. Deus enim celi et terre reatu primi hominis offensus nedum humanas respuit preces, verum homines excitans vocavit et docuit, quibus divine") culmen inclinare valerent ad nanciscendum misericordiam pacemque. Et ut piaculum tanti criminis expiarent, alios obediencia fidei com- a) Hs veretur impius. b) Hs folgt a se vocatos. c) Hs magne. d) Fehlt maiestatis oder ähnl.
Karl Malatesta an Benedikt XIII. 347 minus suis quam alienis, ... quid amplius ad divini populi reinte- gracionei omnimodan desit nisi cessio vestra, non intuemur. Et si forte, quod absit, iterum diceretur illos obstinatos esse, quia iniuriam in Christum Dominum et beati Petri successorem patra- tam confiteri erubescentes non verentur impii") clavigeri quinymo clavium largitoris perpetuare contemptum, haud infeste ferantur verba mea, precor, si tantum hoc obscenum est, quod conveniri nequeat cum scismatico absque divina offensa, nisi reatus peni- teat sui. Quo, supplico, religionis cultu admittere iurastis, quem pretensum dicebatis pontificem, non addita clausula: si tamen prius peccatum confiteretur suum aut quomodo debetis admitti, si nephas fuerit nos nolentem confitere admittere . . . Rursusne ascendens verbum aliud in corde vestro ecclesie sancte pacem impediat, dicens hoc non esse concilium, quia vestra non est convocatum auctoritate. Meminisse debetis, quam oportune et forte apud [vos] importune insteti, quod concilium commune auctoritate trium Ipontificuim] convocaretur et constitueretur in loco ydoneo omnibusque tuto. Nostis frustra apud vos me laborasse et aiebatis negandi causam esse, que abest. Attendite, supplico, conciliorum cirographos et conspicietis plura fuisse concilia eciam universalia sine papa quam ipso presente personaliter. Convocaveruntque nonumquam alii nec puduit Ro- manum pontificem ab alio vocatis sacris conciliis auctoritatem dare. Et ne producam sermonem in multis: Symacus papa voca- tis a Theoderico patribus concilii iudicium exibuit nec erubuit Theodericus Symachi auctoritatemb) . . . accipere, dummodo pax Romane ecclesie redderetur. Huic simile diebus istis actum est absque iuris parcium disceptacione et vos non vultis. Longe fiat a tanti mente domini duricies huiuscemodi, nisi vestra vestro- rumque assercio pontificem vos faciat, nisique consciencia vestra a peccato munda sit, illa quidem eius, qui dicebatur d. Gregorius, antequam cederet, erronea et sordida . . . Mementote, quam mag- nus°) sitis dominus, quod non est servus maior domino suo nec successor Petri ipso Johanneque celebrior. Deus enim celi et terre reatu primi hominis offensus nedum humanas respuit preces, verum homines excitans vocavit et docuit, quibus divine") culmen inclinare valerent ad nanciscendum misericordiam pacemque. Et ut piaculum tanti criminis expiarent, alios obediencia fidei com- a) Hs veretur impius. b) Hs folgt a se vocatos. c) Hs magne. d) Fehlt maiestatis oder ähnl.
Strana 348
348 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. probavit, aliis sacrificia et holocaustomata instruxit, aliis legem et cerimonias dedit, quarum iugi observancia et famulatu divinam flectere iram possent et oportunum vocare propiciatorem. Verum cum nec omnia sufficerent peneque sue restauracionis homo dif- fisus iam omnem quasi iniuncte religionis cultum neglexisset, non illum misericors et miserator Dominus sprevit. Nam verbum, quod in principio erat Deus et apud Deum, caro factum est 1) . .. Qualesque iacture publice et private imineant obturantibus vobis aures ad preces et fletus divini populi, obiciuntur oculis saltein vestris adeo patenter duo, quod eciam invitus fere nequeatis illa non librare. Primo namque, quid consulcius sit: vel cum domino olim nuncupato Johanne dampnari vel, quemadmodum dominus tunc Gregorius ad divinam lauden cessit, cedere et obturare ora linguosa contrariis verbis ipsorum effectu et omnibus ostendere non collusisse nec vobis servasse papatui, sed ecclesie sancte, quousque per ipsius resignacionem potuistis, reintegracionem ex- hibere canonicam. Ponderate secundo culmini vestro non com- petere illud curionis ad Julium Cesarum, sed oppositum : ... Dicebat enim ipsi: . . . ,Non potes orbem solus habere." Non credo ego nec plurimi credunt, ignoscite autem vos posse solum habere. Eya igitur, piissime pater et clementissime domine, conspicite, ficulnea et omnis arbor ex se producere videntur. lam enim hyemps transit, ymber abiit et recessit, vox turturis audita est, flores apparuerunt in terra nostra, tempus putacionis advenit 2), solus expectamini, erumnis et cladibus sancte ecclesie pre- scribite terminum. Non obstetis, quin exstirpetur scisma coarce- anturque scelera ex radice pululancia scismatum. Ad vos celuii. quia oratores et procuratores sacri concilii universalem ecclesiai representantis, que celorum regnum nuncupatur; advenit terra, quia Romanus cesar augustus; pacem petunt, pacem afferunt. Exhibite petitam aut denique oblatam accipite, ut sit gloria in altissimis Deo et in terra pax hominibus bone voluntatis. Audite Dominum") vinee vobis dicentem procuratori suo: Voca operarios et redde illis mercedem incipiens a novissimis,3) quod prestare dignetur omnipotens Deus. Amen. a) Hs folgt de. 1) Joh. 1, 1. 14. Es folgen weiter theologische Ausführungen. 2) Cantic. 2, 11 f. s) Matth. 20, 8.
348 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. probavit, aliis sacrificia et holocaustomata instruxit, aliis legem et cerimonias dedit, quarum iugi observancia et famulatu divinam flectere iram possent et oportunum vocare propiciatorem. Verum cum nec omnia sufficerent peneque sue restauracionis homo dif- fisus iam omnem quasi iniuncte religionis cultum neglexisset, non illum misericors et miserator Dominus sprevit. Nam verbum, quod in principio erat Deus et apud Deum, caro factum est 1) . .. Qualesque iacture publice et private imineant obturantibus vobis aures ad preces et fletus divini populi, obiciuntur oculis saltein vestris adeo patenter duo, quod eciam invitus fere nequeatis illa non librare. Primo namque, quid consulcius sit: vel cum domino olim nuncupato Johanne dampnari vel, quemadmodum dominus tunc Gregorius ad divinam lauden cessit, cedere et obturare ora linguosa contrariis verbis ipsorum effectu et omnibus ostendere non collusisse nec vobis servasse papatui, sed ecclesie sancte, quousque per ipsius resignacionem potuistis, reintegracionem ex- hibere canonicam. Ponderate secundo culmini vestro non com- petere illud curionis ad Julium Cesarum, sed oppositum : ... Dicebat enim ipsi: . . . ,Non potes orbem solus habere." Non credo ego nec plurimi credunt, ignoscite autem vos posse solum habere. Eya igitur, piissime pater et clementissime domine, conspicite, ficulnea et omnis arbor ex se producere videntur. lam enim hyemps transit, ymber abiit et recessit, vox turturis audita est, flores apparuerunt in terra nostra, tempus putacionis advenit 2), solus expectamini, erumnis et cladibus sancte ecclesie pre- scribite terminum. Non obstetis, quin exstirpetur scisma coarce- anturque scelera ex radice pululancia scismatum. Ad vos celuii. quia oratores et procuratores sacri concilii universalem ecclesiai representantis, que celorum regnum nuncupatur; advenit terra, quia Romanus cesar augustus; pacem petunt, pacem afferunt. Exhibite petitam aut denique oblatam accipite, ut sit gloria in altissimis Deo et in terra pax hominibus bone voluntatis. Audite Dominum") vinee vobis dicentem procuratori suo: Voca operarios et redde illis mercedem incipiens a novissimis,3) quod prestare dignetur omnipotens Deus. Amen. a) Hs folgt de. 1) Joh. 1, 1. 14. Es folgen weiter theologische Ausführungen. 2) Cantic. 2, 11 f. s) Matth. 20, 8.
Strana 349
Karl Malatesta an K. Ferdinand. 349 Datum Constancie die sanctorum Jacobi et Cristofori mille- simo CCCC XV. Sancte Romiane et universalis ecclesie servulus Karolus de Malatestis. (156) Karl Malatesta an K. Ferdinand von Aragon: Ubersendung des Briefes an Benedikt XIII. Seine mit K. Sigismund ge- meinsame Stellung zur Herbeiführung der Union. Dringende Mahnung, Benedikt zum Nachgeben zu veranlassen. (Konstanz 1415 um Juli 25.) Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 305. Grandia3) sunt inter cetera divine dilectionis insignia, sere- nissime princeps et excelentissime domine, domine mi honorandis- sime . . .1) Licet moderne etatis hucusque scelera prohibuerint nostra tales visere duces, Dei tamen pietas immensa pro patribus nobis videtur filios suscitasse, quos non solum regnorum, set virtutum constituat principes et eis tamquam luminibus duobus sponse sue sancte redimat faciem ad dirigendos pedes nostros in viam pacis.2) Resipiscit quidem spes nostra vos ambos 3) esse, quos Deus credendum est a tam distantibus orbis oris coniunxit in unum. Quemadmodum enim Abrahe dictum est, ita utrique vestrum dic- tum fuisse videtur, videlicet: Egredere de domo tua et de agna- cione tua.1) Tulistis ergo secundi primogenita. Nam ille benedic- tionem Romanorum regni primogenitum prevenit, vos antem fra- terni regni gubernacula posidetis. Transivistis ambo de gente in gentem et de dominio paterno ad regnum alterum. Verum non permisit hominem nocere vobis, pro illius autem offensa corripuit reges.5) Emulatores uterque fnistis fidei ab adolescencia vestra et aliorum principum detractione non refero hostilem Teucrorum Agarenorumque rabiem cohercuistis non parvo labore. Hoc quidem a) Dazu die Uberschrift: Copia littere Caroli de Malatestis ad serenissimum principem regem Aragonum. 1) Es folgen meist biblische Beispiele ; dann Theodosius, Heraclius, Pippin, Karl d. Gr., Gottfried von Bouillon. Text stellenweise stark verderbt. 2) Luc. 1, 79. 3) Sigismund und Ferdinand. 4) Gen. 12, 1. 5) Vgl. Ps. 104, 13 f.
Karl Malatesta an K. Ferdinand. 349 Datum Constancie die sanctorum Jacobi et Cristofori mille- simo CCCC XV. Sancte Romiane et universalis ecclesie servulus Karolus de Malatestis. (156) Karl Malatesta an K. Ferdinand von Aragon: Ubersendung des Briefes an Benedikt XIII. Seine mit K. Sigismund ge- meinsame Stellung zur Herbeiführung der Union. Dringende Mahnung, Benedikt zum Nachgeben zu veranlassen. (Konstanz 1415 um Juli 25.) Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 305. Grandia3) sunt inter cetera divine dilectionis insignia, sere- nissime princeps et excelentissime domine, domine mi honorandis- sime . . .1) Licet moderne etatis hucusque scelera prohibuerint nostra tales visere duces, Dei tamen pietas immensa pro patribus nobis videtur filios suscitasse, quos non solum regnorum, set virtutum constituat principes et eis tamquam luminibus duobus sponse sue sancte redimat faciem ad dirigendos pedes nostros in viam pacis.2) Resipiscit quidem spes nostra vos ambos 3) esse, quos Deus credendum est a tam distantibus orbis oris coniunxit in unum. Quemadmodum enim Abrahe dictum est, ita utrique vestrum dic- tum fuisse videtur, videlicet: Egredere de domo tua et de agna- cione tua.1) Tulistis ergo secundi primogenita. Nam ille benedic- tionem Romanorum regni primogenitum prevenit, vos antem fra- terni regni gubernacula posidetis. Transivistis ambo de gente in gentem et de dominio paterno ad regnum alterum. Verum non permisit hominem nocere vobis, pro illius autem offensa corripuit reges.5) Emulatores uterque fnistis fidei ab adolescencia vestra et aliorum principum detractione non refero hostilem Teucrorum Agarenorumque rabiem cohercuistis non parvo labore. Hoc quidem a) Dazu die Uberschrift: Copia littere Caroli de Malatestis ad serenissimum principem regem Aragonum. 1) Es folgen meist biblische Beispiele ; dann Theodosius, Heraclius, Pippin, Karl d. Gr., Gottfried von Bouillon. Text stellenweise stark verderbt. 2) Luc. 1, 79. 3) Sigismund und Ferdinand. 4) Gen. 12, 1. 5) Vgl. Ps. 104, 13 f.
Strana 350
350 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. illustre hactenus satis. Sed Deus noster ineffabiliter optimus, qui consuevit virtutes donare et merita cumulare virtutibus meri- tisque largiri premia, sicut vos etate teneres zelo religionis et fidei sue imbuit, merita cum premiis extendens, ita novissime elegisse nisus est ad opus clarum, vel melius preclarissimum dixerim. Quod enim . . . adeo serenissimum, quam inter tot reges et principes ambos Domminum elegisse solos, quibus unicam sponsaimn suam predilectam triginta et octo annis laceratam et percussam atque humilitataim commendaverit sublevandam paci- ficandamque et tot filios diu gemibunde querenti congregare, quemadmodum gallina congregat pullos suos . . 1) Verum quia serenissimus cesar opus taimn celeste confirmavit non parva ex parte iniciando et usque ad illam perficiendo porcioneni, quam serenitati vestre cum sua reservatam omnis ecclesia imaginatur et sperat, debet clemencia vestra conclusionem, a qua noluit Omnipotens vos expertem fore, perficere. Debent tenenturque infima queque membra assistere vobis, quam coadiuvat omnis spiritualis et terrestris principatus. Propterea quidem inter ceteros minimus, si modicum propiciare queam, saltem quod ceteri pro- ficiant, opto et tamen, quod minimum valeam, nulla michi videor racione intentatum relinquere. Hinc quoque ausi quedam scribere clementissimo domino apud vos nuncupato Benedicto XIII., que, si placebit, intuere poterit sapiencia regis, quia cum ista annec- tuntur. Et dum forte prolixa nimis apparuerint, librandum sup- plico, quonam modo possit per rudem pax paucis repeti verbis, que a sapientibus seculi triginta octo annis multis argumentis, ne facta hactenus sit, vetita est.... Sed tandem, ne imbecillibus ... immorer, ad prima, que validiora sunt, redeo. Nostis, inclite rex, pacem offerri et pacem peti per ceteros Christianorum a supra- dicto d. Benedicto. Ei offertur ex caritate, ab eo ex caritate et debito petitur, quod si noluerit ex debito dare, gratis det et accipietur gratis hoc pro pace utrorumque ab eo, quod petitur2) speraturque, quoniam, si negando noluerit se iustificare, nullus adest consors ") papatus, in quem defectum dilate seu prohibite pacis retorqueri queat. Sed profecto a vobis denique petita pax, quocumque ille se vertat, non ambigitur obtineri. Verum si ali- orum forte seductione dubium) cor subeat vestrum, intuemini mentis acie totam sanctam ecclesiam matrem vestram coram a) Petitur... consors am Rande. b) Folgt sors. c) Folgt quod. 1) Matth. 23, 37.
350 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. illustre hactenus satis. Sed Deus noster ineffabiliter optimus, qui consuevit virtutes donare et merita cumulare virtutibus meri- tisque largiri premia, sicut vos etate teneres zelo religionis et fidei sue imbuit, merita cum premiis extendens, ita novissime elegisse nisus est ad opus clarum, vel melius preclarissimum dixerim. Quod enim . . . adeo serenissimum, quam inter tot reges et principes ambos Domminum elegisse solos, quibus unicam sponsaimn suam predilectam triginta et octo annis laceratam et percussam atque humilitataim commendaverit sublevandam paci- ficandamque et tot filios diu gemibunde querenti congregare, quemadmodum gallina congregat pullos suos . . 1) Verum quia serenissimus cesar opus taimn celeste confirmavit non parva ex parte iniciando et usque ad illam perficiendo porcioneni, quam serenitati vestre cum sua reservatam omnis ecclesia imaginatur et sperat, debet clemencia vestra conclusionem, a qua noluit Omnipotens vos expertem fore, perficere. Debent tenenturque infima queque membra assistere vobis, quam coadiuvat omnis spiritualis et terrestris principatus. Propterea quidem inter ceteros minimus, si modicum propiciare queam, saltem quod ceteri pro- ficiant, opto et tamen, quod minimum valeam, nulla michi videor racione intentatum relinquere. Hinc quoque ausi quedam scribere clementissimo domino apud vos nuncupato Benedicto XIII., que, si placebit, intuere poterit sapiencia regis, quia cum ista annec- tuntur. Et dum forte prolixa nimis apparuerint, librandum sup- plico, quonam modo possit per rudem pax paucis repeti verbis, que a sapientibus seculi triginta octo annis multis argumentis, ne facta hactenus sit, vetita est.... Sed tandem, ne imbecillibus ... immorer, ad prima, que validiora sunt, redeo. Nostis, inclite rex, pacem offerri et pacem peti per ceteros Christianorum a supra- dicto d. Benedicto. Ei offertur ex caritate, ab eo ex caritate et debito petitur, quod si noluerit ex debito dare, gratis det et accipietur gratis hoc pro pace utrorumque ab eo, quod petitur2) speraturque, quoniam, si negando noluerit se iustificare, nullus adest consors ") papatus, in quem defectum dilate seu prohibite pacis retorqueri queat. Sed profecto a vobis denique petita pax, quocumque ille se vertat, non ambigitur obtineri. Verum si ali- orum forte seductione dubium) cor subeat vestrum, intuemini mentis acie totam sanctam ecclesiam matrem vestram coram a) Petitur... consors am Rande. b) Folgt sors. c) Folgt quod. 1) Matth. 23, 37.
Strana 351
Karl Malatesta an K. Ferdinand. 351 vobis stare sparso crine, in veste lugubri, madentem lacrimis genas, super collum vestrum reclinantem caput, geminos artus ad dulcis nati stringentem amplexus et os ori figentem in oscula atque materno eiulatu pia hec verba ferentem : Conspice parentein, genite, tuam aspersamque eius pulvere verticem; vide scissam vestimentis, nudatam pectore; cerne exspoliatam, cerne ubera, que suxisti. Rubrum est sanguine vestimentum meum et pallium meum coinquinatum est, quia cruor filiorum meoruim polluit illud. Intuere me, fili, undique vulneratain, undique merore con- fectam. Erige ergo, matris tue noli gemitus aspernare, resarcire vestes, pectus cooperi, mamillas tege, quia rubor genitricis pudor est filii. Lava indumentum, cruorem prohibe, pollutum munda, appone languori medicinam, circumliga tumentem plagam et oleo tue pietatis fove! Redde michi filios, pro quibus anxia in cinere et merore consedi. Et si filius, quem enutrivi et exaltavi, pro- hibere presumpserit cladibus finem dari et tristiciam meam in solacium verti, conspiciat sibi operis sui culpam supplicium ex- spectarea) nec si pacem distulerit michi, putet longe prohibere. Sed cum neque favendui sit cuiquain tentanti propriam multo- ruinque perniciem, noli illi adulando nocere, sed excusantem et renitentem compelle propter suam suorumque salutem nupcias intrare, quia cena facta est et parata sunt omnia.1) Et propter hoc dulcem primogenitum meum excelsum pre regibus terre regna feci egredi propria, exteras peregrinare naciones, utque alter alterius iocundaremini aspectu, qui invicem vos diligebatis absentes, ipsum ad te perduxi. Exaudi ergo, fili, geminantis mecum fratris tui preces, comple vota et desideria perfice. Et post michi red- ditam reintegracionis quietem rogate ambo sacerdotes Deo offerre sacrificium non superbie set humilitatis, non avaricie set elemo- sine, non invidie set caritatis, non ire set paciencie, non odii set dilectionis . . . Et vos ambo, filii, audite me, quoniam si audie- ritis me, ecce testes dedi vos populis zeli divine religionis, duces ac preceptores gentibus .. . Preparate cibos ad refocillandum exercitum meum, construite machinas et instrumenta ad debellan- das municiones. Accersite sacculos et ligones . . . et . .. car- pentarios adducite, applicate curribus equos, ligate sacculos, one- rate sarcinas . . .2) a) Hs exspectere. 1) Vgl. Luc. 14, 17. 2) Es folgen noch etliche ähnliche Bilder ohne jede historische Bedeutung.
Karl Malatesta an K. Ferdinand. 351 vobis stare sparso crine, in veste lugubri, madentem lacrimis genas, super collum vestrum reclinantem caput, geminos artus ad dulcis nati stringentem amplexus et os ori figentem in oscula atque materno eiulatu pia hec verba ferentem : Conspice parentein, genite, tuam aspersamque eius pulvere verticem; vide scissam vestimentis, nudatam pectore; cerne exspoliatam, cerne ubera, que suxisti. Rubrum est sanguine vestimentum meum et pallium meum coinquinatum est, quia cruor filiorum meoruim polluit illud. Intuere me, fili, undique vulneratain, undique merore con- fectam. Erige ergo, matris tue noli gemitus aspernare, resarcire vestes, pectus cooperi, mamillas tege, quia rubor genitricis pudor est filii. Lava indumentum, cruorem prohibe, pollutum munda, appone languori medicinam, circumliga tumentem plagam et oleo tue pietatis fove! Redde michi filios, pro quibus anxia in cinere et merore consedi. Et si filius, quem enutrivi et exaltavi, pro- hibere presumpserit cladibus finem dari et tristiciam meam in solacium verti, conspiciat sibi operis sui culpam supplicium ex- spectarea) nec si pacem distulerit michi, putet longe prohibere. Sed cum neque favendui sit cuiquain tentanti propriam multo- ruinque perniciem, noli illi adulando nocere, sed excusantem et renitentem compelle propter suam suorumque salutem nupcias intrare, quia cena facta est et parata sunt omnia.1) Et propter hoc dulcem primogenitum meum excelsum pre regibus terre regna feci egredi propria, exteras peregrinare naciones, utque alter alterius iocundaremini aspectu, qui invicem vos diligebatis absentes, ipsum ad te perduxi. Exaudi ergo, fili, geminantis mecum fratris tui preces, comple vota et desideria perfice. Et post michi red- ditam reintegracionis quietem rogate ambo sacerdotes Deo offerre sacrificium non superbie set humilitatis, non avaricie set elemo- sine, non invidie set caritatis, non ire set paciencie, non odii set dilectionis . . . Et vos ambo, filii, audite me, quoniam si audie- ritis me, ecce testes dedi vos populis zeli divine religionis, duces ac preceptores gentibus .. . Preparate cibos ad refocillandum exercitum meum, construite machinas et instrumenta ad debellan- das municiones. Accersite sacculos et ligones . . . et . .. car- pentarios adducite, applicate curribus equos, ligate sacculos, one- rate sarcinas . . .2) a) Hs exspectere. 1) Vgl. Luc. 14, 17. 2) Es folgen noch etliche ähnliche Bilder ohne jede historische Bedeutung.
Strana 352
352 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (157) Karl Malatesta ans Konzil: Aufnahme der Zessionsmitteilung durch Gregor XII. Seine zwei Bedenken: ob einmütige Papst- wahl und ob Versorgung für ihn beschlossen. Tendenznach- richten aus Konstanz, bes. über Johann XXIII. Notwendigkeit der baldigen Absendung der Konzilsgesandtschaft nach Italien. Brixen 1415 August 17. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 300. Non 2) solum honesti, sed debiti presertim est, sacrosancta synodus mater et domina mea, veritati testimonium exhibere ... Meminisse quidem valet sacra synodus vestra, me ante ces- sionem papatus per me faciendam nomine domini tunc Gregorii pape nequaquam tacuisse nonnullis tamen adversa obloquentibus sinceritatem cordis eius ad pacem et illam quoque affirmare non erubui in cessione. Verum qui longa multiplicique experiencia videbar michi humilitatib) huiuscemodi patris et caritati fidere posse, post cessionem non tepui licet impari operi verbo°), quod dixeram de ipso prius, posterius multiplici firmare argumento. Et si quibusdam difficile credendum videbatur uni datum esse magno premodo 1) renunctiare dicioni, dum vix pauci se cohibeant ab exigue eciam dominacionis*) libidine magna, nnde corde, si non voce, verbis dissenciebant meis, at quidem, si ceteris nonnullis apparebat posse, quod asserebam, confundere, utpote dissue- tudinis plurime fallacia colorantibus mentiri me aiebant in conven- ticulis plurimis invise virtutis patris illius gracia iuxta prophete sentenciam1): �Factus est nobis in contradictione cogitacionum nostrarum, gravis est nobis eciam ad videndum, quoniam dissi- milis est aliis vita illius et mutate sunt vie eius‘ ... Nunc autem ad Domini omnipotentis gloriam nostreque sacre synodi sancte universalis ecclesie pacem querentis gaudium nosse velitis, decima nona Julii Thomeum secretarium meum, quem vestri consensu transmiseram, advesperascente iam die Monteflorum adiisse, quo causa declinande pestis, que satis ledebat Ariminum, dominus tunc Gregorius papa ierat. Cumque narrasset simplici assercione tantummodo, que gesta fuerant Constancie, et quomodo vice ip- sius cesseram, quia propter illa nunctiandi celeritatem secum a) Dazu die Uberschrift: Copia littere m. d. (ob statt magnifici domini?) ad sacram synodum Constanciensem. b) Hs humilitat. c) Hs licet impare licet operi verbo. d) So Hs. e) Hs exigui eciam dominat. 1) Wo?
352 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. (157) Karl Malatesta ans Konzil: Aufnahme der Zessionsmitteilung durch Gregor XII. Seine zwei Bedenken: ob einmütige Papst- wahl und ob Versorgung für ihn beschlossen. Tendenznach- richten aus Konstanz, bes. über Johann XXIII. Notwendigkeit der baldigen Absendung der Konzilsgesandtschaft nach Italien. Brixen 1415 August 17. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 300. Non 2) solum honesti, sed debiti presertim est, sacrosancta synodus mater et domina mea, veritati testimonium exhibere ... Meminisse quidem valet sacra synodus vestra, me ante ces- sionem papatus per me faciendam nomine domini tunc Gregorii pape nequaquam tacuisse nonnullis tamen adversa obloquentibus sinceritatem cordis eius ad pacem et illam quoque affirmare non erubui in cessione. Verum qui longa multiplicique experiencia videbar michi humilitatib) huiuscemodi patris et caritati fidere posse, post cessionem non tepui licet impari operi verbo°), quod dixeram de ipso prius, posterius multiplici firmare argumento. Et si quibusdam difficile credendum videbatur uni datum esse magno premodo 1) renunctiare dicioni, dum vix pauci se cohibeant ab exigue eciam dominacionis*) libidine magna, nnde corde, si non voce, verbis dissenciebant meis, at quidem, si ceteris nonnullis apparebat posse, quod asserebam, confundere, utpote dissue- tudinis plurime fallacia colorantibus mentiri me aiebant in conven- ticulis plurimis invise virtutis patris illius gracia iuxta prophete sentenciam1): �Factus est nobis in contradictione cogitacionum nostrarum, gravis est nobis eciam ad videndum, quoniam dissi- milis est aliis vita illius et mutate sunt vie eius‘ ... Nunc autem ad Domini omnipotentis gloriam nostreque sacre synodi sancte universalis ecclesie pacem querentis gaudium nosse velitis, decima nona Julii Thomeum secretarium meum, quem vestri consensu transmiseram, advesperascente iam die Monteflorum adiisse, quo causa declinande pestis, que satis ledebat Ariminum, dominus tunc Gregorius papa ierat. Cumque narrasset simplici assercione tantummodo, que gesta fuerant Constancie, et quomodo vice ip- sius cesseram, quia propter illa nunctiandi celeritatem secum a) Dazu die Uberschrift: Copia littere m. d. (ob statt magnifici domini?) ad sacram synodum Constanciensem. b) Hs humilitat. c) Hs licet impare licet operi verbo. d) So Hs. e) Hs exigui eciam dominat. 1) Wo?
Strana 353
Bericht über die Aufnahme der Zessionsmitteilung. 353 non potuerat acta ferre publica, credidit vir Dei parvi hominis voci, contentus solum, quod parte mei ea relata putaret; et dig- num2) veruim memoratum admirandumque idem retulit Thomeus michi, quem huc appulisse sospitein divino munere reperib), duobus tantum eundem titubasse patrem : Primum quidem, ne oportune provisum fuisset canonice et certe electioni*) futuri pontificis; secundo, ne aliquid federe petitum fuisset pro statu suo. Cumque audisset omnia bene disposita esse circa futuram electionem et quod disercius de hoc per publica documenta certus fieret, quod- que de sui status disposicione nichil penitus pactum fuerat, sed facta fuerat cessio pure et liberalissime, voluit istud sub iuramenti sibi vinculo firmari. Quo facto Deo gracias referens eundem Thomeum dimisit, ut cibum 1) quietemque sumeret. Instanti quidem mane humilitatem et caritatem, quas alto diu corde gesserat, nolens amplius abscondere, iterum altissimo gracias agens summi ponti- ficatus exuit habitum et cardinalibus ad se venientibus sub hoc effectu locutus est : Olim vester fui pater et presul vosque ha- buistis me in patrem et dominum. Nunc autem, quia papatui Carolus nomine mei renunctiavit, vos modo ut fratres habere volo et velut frater a vobis haberi: Ista quoque tanta hilaritate humili- ta telque protulit, quod, sicut michi relatum est, pro teneritate cordium et gaudio nemo forte astancium ) continuit lacrimas. Eo quidem die, ne aliqua mora in eo foret, litteram magnifico fratri meo Malateste hiis nempe scripsit verbis : Magnifice domine, honorabilis fili carissime. Post salutem et animum ad grata paratum. Quia hac nocte habuimus a magnifico d. filio nostro, honorabil carissimo Carolo germa- no tuo per circumspectum virum, scilicet Thomeum cancellarium suum, qualiter procurator et procuratorio nomine nostro in civi- tate Constanciensi ad Altissimi laudem et gloriam renunctiavit papatui nostro pro scismatum exstirpacione et introducenda pace et unione ecclesie, que omnia sperat duce Domino provenire et nos avide aspectamus, duximus tuam magni- ficenciam avisandam, ut populos et alios tibi commissos de hiis valeas avisare pro animarum et agendorum salute, ut ammodo dicatur ,sede vacante‘, quousque Deus dederit in ea canonicum successorem, quem ille concedat ecclesie sue sancte clarum et bonum iuxta temporis exigenciam, ita quod sub a) So das Folgende fehlerhaft. b) Hs reperiit. c) Hs actioni. d) Hs cibi. 6) Hs astancius. Finke Acta concilil Constanciensis 111. 23
Bericht über die Aufnahme der Zessionsmitteilung. 353 non potuerat acta ferre publica, credidit vir Dei parvi hominis voci, contentus solum, quod parte mei ea relata putaret; et dig- num2) veruim memoratum admirandumque idem retulit Thomeus michi, quem huc appulisse sospitein divino munere reperib), duobus tantum eundem titubasse patrem : Primum quidem, ne oportune provisum fuisset canonice et certe electioni*) futuri pontificis; secundo, ne aliquid federe petitum fuisset pro statu suo. Cumque audisset omnia bene disposita esse circa futuram electionem et quod disercius de hoc per publica documenta certus fieret, quod- que de sui status disposicione nichil penitus pactum fuerat, sed facta fuerat cessio pure et liberalissime, voluit istud sub iuramenti sibi vinculo firmari. Quo facto Deo gracias referens eundem Thomeum dimisit, ut cibum 1) quietemque sumeret. Instanti quidem mane humilitatem et caritatem, quas alto diu corde gesserat, nolens amplius abscondere, iterum altissimo gracias agens summi ponti- ficatus exuit habitum et cardinalibus ad se venientibus sub hoc effectu locutus est : Olim vester fui pater et presul vosque ha- buistis me in patrem et dominum. Nunc autem, quia papatui Carolus nomine mei renunctiavit, vos modo ut fratres habere volo et velut frater a vobis haberi: Ista quoque tanta hilaritate humili- ta telque protulit, quod, sicut michi relatum est, pro teneritate cordium et gaudio nemo forte astancium ) continuit lacrimas. Eo quidem die, ne aliqua mora in eo foret, litteram magnifico fratri meo Malateste hiis nempe scripsit verbis : Magnifice domine, honorabilis fili carissime. Post salutem et animum ad grata paratum. Quia hac nocte habuimus a magnifico d. filio nostro, honorabil carissimo Carolo germa- no tuo per circumspectum virum, scilicet Thomeum cancellarium suum, qualiter procurator et procuratorio nomine nostro in civi- tate Constanciensi ad Altissimi laudem et gloriam renunctiavit papatui nostro pro scismatum exstirpacione et introducenda pace et unione ecclesie, que omnia sperat duce Domino provenire et nos avide aspectamus, duximus tuam magni- ficenciam avisandam, ut populos et alios tibi commissos de hiis valeas avisare pro animarum et agendorum salute, ut ammodo dicatur ,sede vacante‘, quousque Deus dederit in ea canonicum successorem, quem ille concedat ecclesie sue sancte clarum et bonum iuxta temporis exigenciam, ita quod sub a) So das Folgende fehlerhaft. b) Hs reperiit. c) Hs actioni. d) Hs cibi. 6) Hs astancius. Finke Acta concilil Constanciensis 111. 23
Strana 354
354 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. eo exultet religio christiana in vinculo caritatis et pacis Et ipsum germanum tuum in brevi et desideranter presto- lamur,3) qui nos et te lacius informabit. Datum in Monte- florum sub nostri impressione signeti die XX. Julii MCCCCXV, indictione VIII. A tergo: Magnifico d. honorabili filio carissimo Malateste de Malatestis Cesene pro sancta Romana ecclesia in tempora- libus vicario miseracione divina Angelus sancte Romane ecclesie cardinalis. Letamini ergo in Domino et exultate iusti et gloriamini omnes recti corde,1) quoniam vidimus sacerdotem, qui in diebus iracundie Jet] dissensionis magna factus est reconciliacio.2) Nam pacem per Dei graciam,que in eo erat, ecclesie sancte dedit et adversarium nedum invitat verbo, set trahit exemplari effectu, qui pariter con- fundit, que nimis hodie viget et efficit, ambicionem. Ceterum... portiunculam littere, que ad manus pervenit meas, transmitto, ... ut valeat sacrum librare concilium, quale evomitur virus, quo non solum occidi queritur fides, que data est a nobis, . . . verum ne quivis alter de promissione tante synodi [confi- dat?] et Petrus ipse de Luna officioso queritur veneno et ne quisquam taleas solvat in non parvam sancte matris ecclesie status debilitatem. Huius scriptorem non ignoro, licet nesciam, si a semetipso ista dixerit an ab alio. Partis vero littere tenor hic est: Factus est legatus in Marchia. Que res omnibus Italicis hic 3) stantibus est valde displicibilis et molesta. Et nemo est, quem videam contentum, quoniam et ad regimen tam spiritualium quam temporalium sui et alieni testantur in- habilem. Et ob hoc concilium voluit, quod vigore legacionis nullas imponat taleas, nullas eciam gentes teneat armigeras. De quo sit vestra dominacio avisata, quod in brevi, credo, clarius sencietis. Sed creato novo pontifice super hiis forte varie disponetur. Propterea novi dominum Cremone scripsisse Veneciis se habuisse per litteras fidedigni a Constancia sanctam synodum serenissimo Romanorum regi lanceas mille promisisse se exhibi- turam sancte ecclesie impensis, quas ego conducturus eram. Et a) Hs prestolam habemus. 1) Ps. 31, 11. — 2) Eccli. 44, 17. — 3) D. h. in Konstane.
354 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. eo exultet religio christiana in vinculo caritatis et pacis Et ipsum germanum tuum in brevi et desideranter presto- lamur,3) qui nos et te lacius informabit. Datum in Monte- florum sub nostri impressione signeti die XX. Julii MCCCCXV, indictione VIII. A tergo: Magnifico d. honorabili filio carissimo Malateste de Malatestis Cesene pro sancta Romana ecclesia in tempora- libus vicario miseracione divina Angelus sancte Romane ecclesie cardinalis. Letamini ergo in Domino et exultate iusti et gloriamini omnes recti corde,1) quoniam vidimus sacerdotem, qui in diebus iracundie Jet] dissensionis magna factus est reconciliacio.2) Nam pacem per Dei graciam,que in eo erat, ecclesie sancte dedit et adversarium nedum invitat verbo, set trahit exemplari effectu, qui pariter con- fundit, que nimis hodie viget et efficit, ambicionem. Ceterum... portiunculam littere, que ad manus pervenit meas, transmitto, ... ut valeat sacrum librare concilium, quale evomitur virus, quo non solum occidi queritur fides, que data est a nobis, . . . verum ne quivis alter de promissione tante synodi [confi- dat?] et Petrus ipse de Luna officioso queritur veneno et ne quisquam taleas solvat in non parvam sancte matris ecclesie status debilitatem. Huius scriptorem non ignoro, licet nesciam, si a semetipso ista dixerit an ab alio. Partis vero littere tenor hic est: Factus est legatus in Marchia. Que res omnibus Italicis hic 3) stantibus est valde displicibilis et molesta. Et nemo est, quem videam contentum, quoniam et ad regimen tam spiritualium quam temporalium sui et alieni testantur in- habilem. Et ob hoc concilium voluit, quod vigore legacionis nullas imponat taleas, nullas eciam gentes teneat armigeras. De quo sit vestra dominacio avisata, quod in brevi, credo, clarius sencietis. Sed creato novo pontifice super hiis forte varie disponetur. Propterea novi dominum Cremone scripsisse Veneciis se habuisse per litteras fidedigni a Constancia sanctam synodum serenissimo Romanorum regi lanceas mille promisisse se exhibi- turam sancte ecclesie impensis, quas ego conducturus eram. Et a) Hs prestolam habemus. 1) Ps. 31, 11. — 2) Eccli. 44, 17. — 3) D. h. in Konstane.
Strana 355
Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig. 355 alias insuper alii invenere fictiones. Dicunt enim d. Baldassarem, preterquam [caret?] totali libertate, que tamen sibi in brevi futura est, in bono et honore vivere. Nec verentur quidam dicere se propriis conspexisse oculis, quidam alii dignorum fide relatu. Eumque fingunt aucupatum, venatum euntem revisisse9), qui forte, si pos- set, non delectaretur aucupatu venatuque. Hec quippe cuncta mali licet suo tandem operentur dampno, satis tamen utileb) fuerit providere, nedum°) sibi ipsis non formident nocere, saltem ce- teris christianorum, si obesse elegerunt, nequeant. Remedium quoque satis aptum puto, quamvis audax forte reprehendi queam, oratores sacrosancte synodi [mittere? non differe, qui vera ge- storum relacione fidelium sancte ecclesie animos firment et falla- cias veritatis confundant luce; istud in valde*) fieri supplico, quoniam bonum in Domino fore futurum spero. Scit insuper sa- crum concilium regi Aragonum iussu vestro me litteras exhorta- tivas propter ecclesie sancte quietem scripturum. Harum ecce destino exemplar necnon informacionis cuiusdam, quam Bononie destinavimus frater noster egoque1), propter que pacem animi nostri et sacre synodi obedienciam, quanta nobis insita sit, con- spici potest .. . Hinc quoque discessurus sum hodie et cetera cuncta tentaturus pro modulo meo, largiente Domino, qui . . . sanctam synodum suam dirigat, qui bonorum est auctor omnium in privatam nostri laborancium publicamque omnium salutem chri- stianorum. Brixie XVI. Kalendas Septembris anno MCCCCXV. Sacrosancte synodi filius et servulus minimus Carolus de Malatestis. (158) Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig: Der Pfalzgraf möge dafür eintreten, daß das Konzil den am Kommen verhinderten Bischof Johannes von Forli entschuldige und sein Stellver- tretungs-Mandat annehme. Osimo 1415 Sept. 13. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 301. Scribo sacrosancte1) synodo Constanciensi pro reverendo pa- tre d. Johanne episcopo Forliviensi, supplicando, quod, cum ipse per informacionem michi datam sit non bene sanus nec potens propter exiguitatem dicte sue ecclesie nimium desolate et ex mala condicione et oppressione, quam civitas illa habuit et provincia, a) Hs ve visisse. b) Hs utilis. c) So Hs. d) Lücke in der Hs; vielleicht maturo tempore en ery. e) Hs sacrosaneto. 1) Fehlt.
Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig. 355 alias insuper alii invenere fictiones. Dicunt enim d. Baldassarem, preterquam [caret?] totali libertate, que tamen sibi in brevi futura est, in bono et honore vivere. Nec verentur quidam dicere se propriis conspexisse oculis, quidam alii dignorum fide relatu. Eumque fingunt aucupatum, venatum euntem revisisse9), qui forte, si pos- set, non delectaretur aucupatu venatuque. Hec quippe cuncta mali licet suo tandem operentur dampno, satis tamen utileb) fuerit providere, nedum°) sibi ipsis non formident nocere, saltem ce- teris christianorum, si obesse elegerunt, nequeant. Remedium quoque satis aptum puto, quamvis audax forte reprehendi queam, oratores sacrosancte synodi [mittere? non differe, qui vera ge- storum relacione fidelium sancte ecclesie animos firment et falla- cias veritatis confundant luce; istud in valde*) fieri supplico, quoniam bonum in Domino fore futurum spero. Scit insuper sa- crum concilium regi Aragonum iussu vestro me litteras exhorta- tivas propter ecclesie sancte quietem scripturum. Harum ecce destino exemplar necnon informacionis cuiusdam, quam Bononie destinavimus frater noster egoque1), propter que pacem animi nostri et sacre synodi obedienciam, quanta nobis insita sit, con- spici potest .. . Hinc quoque discessurus sum hodie et cetera cuncta tentaturus pro modulo meo, largiente Domino, qui . . . sanctam synodum suam dirigat, qui bonorum est auctor omnium in privatam nostri laborancium publicamque omnium salutem chri- stianorum. Brixie XVI. Kalendas Septembris anno MCCCCXV. Sacrosancte synodi filius et servulus minimus Carolus de Malatestis. (158) Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig: Der Pfalzgraf möge dafür eintreten, daß das Konzil den am Kommen verhinderten Bischof Johannes von Forli entschuldige und sein Stellver- tretungs-Mandat annehme. Osimo 1415 Sept. 13. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 301. Scribo sacrosancte1) synodo Constanciensi pro reverendo pa- tre d. Johanne episcopo Forliviensi, supplicando, quod, cum ipse per informacionem michi datam sit non bene sanus nec potens propter exiguitatem dicte sue ecclesie nimium desolate et ex mala condicione et oppressione, quam civitas illa habuit et provincia, a) Hs ve visisse. b) Hs utilis. c) So Hs. d) Lücke in der Hs; vielleicht maturo tempore en ery. e) Hs sacrosaneto. 1) Fehlt.
Strana 356
356 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. personaliter se conferre ad ipsius presenciam, ad quam se liben- tissime contulisset omni respectu, set potissime pro parendo man- datis suis, ut tenetur et optat, et obstantibus sibi predictis man- datum et vocem suam posuit apud reverendissimos dominos meos d. cardinales Ragusinum et Veronensem, ita quod per alium suo nomine impleatur id, quod per se ipsum ob predicta fieri non potest, quatenus eadem sacrosancta synodus dignetur ipsum dominum episcopum, si non venit, excusatum habere et mandatum admit- tere, quod transmisit. Quare excellencie vestre supplices preces fundo efficaciter et reverenter, ut pro predictorum effectu digne- tur . . . interponere partes vestras . . . Datum Auximi die XIII. Septembris VIII. indictionis. (159) Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig: Empfehlung des Bischofs (Dominicus) von Mileto und des Erzbischofs (Nicolaus) von Neapel beim Konzil. Der Gesandte des letzteren ist ermordet. Osimo 1415 Okt. 20. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 301. Quia cognovi longa informacione ... episcopum Militensem,1) qui excusacione legittima mittit ad sacrum concilium nepotem suum, latorem presencium, fidelem, constantem et zelatorem vere unionis, ideo confidenter ipsum et . . . nuncium precor . . . ha- bere . . . recommissum. Et sic similiter d. archiepiscopum Nea- politanum,2) qui fidelis et constans fuit. Et propter suam con- stanciam d. Balthasar persecutus est eum tempore, quo habuit concordiam cum d. rege Ladisslao, et eciam multa mala passus fuit tempore istius regine in principio, avisans vestram illustrem dominacionem, quod nunctius, quem illuc mittebat, suffocatus est. Auximi die XX. Octobris MCCCCXV. (160) Ludwig Alamani an Bischof Matthäus von Urbino: Bitte, den Bischof Franziscus von Kissamos, der an der Kurie der Unterschlagung von Gegenständen aus dem Nach- 1) Der von Gregor XII. 1408 ernannte Dominicus. Erst 1432 kam er in den ruhigen Besitz des Bistums. Vgl. Röm. Quartalschr. X 108. 2) Nicht der von Johann XXIII. ernannte Jacobus Rossi, sondern der von Gregor XII. 1410 von Teano nach Neapel versetzte Nicolaus, der aber erst nach dem Tode des Jacobus 1418 das Bistum wirklich in Besitz bekam. Röm. Quartalschr. X 120.
356 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. personaliter se conferre ad ipsius presenciam, ad quam se liben- tissime contulisset omni respectu, set potissime pro parendo man- datis suis, ut tenetur et optat, et obstantibus sibi predictis man- datum et vocem suam posuit apud reverendissimos dominos meos d. cardinales Ragusinum et Veronensem, ita quod per alium suo nomine impleatur id, quod per se ipsum ob predicta fieri non potest, quatenus eadem sacrosancta synodus dignetur ipsum dominum episcopum, si non venit, excusatum habere et mandatum admit- tere, quod transmisit. Quare excellencie vestre supplices preces fundo efficaciter et reverenter, ut pro predictorum effectu digne- tur . . . interponere partes vestras . . . Datum Auximi die XIII. Septembris VIII. indictionis. (159) Karl Malatesta an Pfalzgraf Ludwig: Empfehlung des Bischofs (Dominicus) von Mileto und des Erzbischofs (Nicolaus) von Neapel beim Konzil. Der Gesandte des letzteren ist ermordet. Osimo 1415 Okt. 20. Wolfenbüttel, Cod. Helmst. 279 f. 301. Quia cognovi longa informacione ... episcopum Militensem,1) qui excusacione legittima mittit ad sacrum concilium nepotem suum, latorem presencium, fidelem, constantem et zelatorem vere unionis, ideo confidenter ipsum et . . . nuncium precor . . . ha- bere . . . recommissum. Et sic similiter d. archiepiscopum Nea- politanum,2) qui fidelis et constans fuit. Et propter suam con- stanciam d. Balthasar persecutus est eum tempore, quo habuit concordiam cum d. rege Ladisslao, et eciam multa mala passus fuit tempore istius regine in principio, avisans vestram illustrem dominacionem, quod nunctius, quem illuc mittebat, suffocatus est. Auximi die XX. Octobris MCCCCXV. (160) Ludwig Alamani an Bischof Matthäus von Urbino: Bitte, den Bischof Franziscus von Kissamos, der an der Kurie der Unterschlagung von Gegenständen aus dem Nach- 1) Der von Gregor XII. 1408 ernannte Dominicus. Erst 1432 kam er in den ruhigen Besitz des Bistums. Vgl. Röm. Quartalschr. X 108. 2) Nicht der von Johann XXIII. ernannte Jacobus Rossi, sondern der von Gregor XII. 1410 von Teano nach Neapel versetzte Nicolaus, der aber erst nach dem Tode des Jacobus 1418 das Bistum wirklich in Besitz bekam. Röm. Quartalschr. X 120.
Strana 357
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 357 laß 1) Gregors XII. verklagt, flüchtig und angeblich in der Diözese Urbino ist, festzunehmen und der Kurie zur Ver- fügung zu stellen2). Mantua 1418 Dez. 15. Vatik. Archiv, Arm. 29. tom. 4 f. 189. Druck Röm. Quartalschrift VIII 443. Anhang: Zur ,Realis obediencia'. (161) Ein Anhänger Gregors XII. kommentiert die Konzilsdekrete bezüglich der realis obediencia. (Konstanz September 1416?) Wien 5097 f. 258. Ave gracia plena, Dominus tecum. Quia super certis statutis et ordinacionibus per sacrum Con- stanciense concilium editis ante renunctiacionem per olim d. Gre- gorium factam certa per certos continuo exitantes*) dubia for- mantur in eorum, qui ante renunctiacionem predictam eundem olim d. Gregorium papam profitebantur, lesionem cedencia non modicam et iacturam, egoque inter alios existam, qui spero ex statutis et ordinacionibus huiusmodi saltim non incomodum repor- tare, tamquam cuius interest, hec quatuor, que magis revocantur in dubium, amplectens discuciam secundum mei sensus exiguita- tem, .. . parvitati mei ingenii ac librorum carencie deputando, si a) So Hs. 1) Gregor hatte sein ganzes Vermögen, nach Abzug etlicher Legate an Glieder seiner Familie. an die römische Kirche vermacht. Im Reg. 352 (Martin V.) f. 53 heißt es: �Sencientes dudum, quod pie memorie Angelus episcopus s. R. e. cardinalis in dicta provincia olim legatus, ... dum in humanis agebat, . . . testamentum dicitur condidisse, in quo ultra disposicionem quorundam lega- torum certis de sua familia dimissorum super omnibus ac in omnibus bonis mobilibus suis, que tenebat, .. . Romanam ecclesiam heredem universalem instituit.' Der Papst befiellt dem Bischof Marinus von Teramo nachzuforschen, ob von den Exekutoren einiges verschleudert worden sei und eventuell gegen die Betreffenden vorzugehen. ") Aus dem gleichen Anlaß wird ein ähnliches Schreiben unter demselben Datum gegen den Erzbischof Paulus von Brindisi, den früheren cubicularius Gregors XII., erlassen und vor allem an die geistlichen und weltlichen Amts- träger der Diözesen Brindisi und Castello gerichtet. (Vat. Archiv, Arm. 29, tom. 4 f. 190); ferner am 23. Dez. 1418 ein Dekret gegen den Canonicus Antonius Bertucii von Recanati, der ebenfalls aus dem Nachlaß Gregors non- nulla utensilia iocalia, res et bona mobilia eciam in grano et vino ac argento non parvi quantitatis veruntreut haben soll. Das Dekret ist an alle Amtsträger von Stadt und Diözese Recanati gerichtet (Vat. Archiv, Arm. 29, tom. 4 f. 198.)
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 357 laß 1) Gregors XII. verklagt, flüchtig und angeblich in der Diözese Urbino ist, festzunehmen und der Kurie zur Ver- fügung zu stellen2). Mantua 1418 Dez. 15. Vatik. Archiv, Arm. 29. tom. 4 f. 189. Druck Röm. Quartalschrift VIII 443. Anhang: Zur ,Realis obediencia'. (161) Ein Anhänger Gregors XII. kommentiert die Konzilsdekrete bezüglich der realis obediencia. (Konstanz September 1416?) Wien 5097 f. 258. Ave gracia plena, Dominus tecum. Quia super certis statutis et ordinacionibus per sacrum Con- stanciense concilium editis ante renunctiacionem per olim d. Gre- gorium factam certa per certos continuo exitantes*) dubia for- mantur in eorum, qui ante renunctiacionem predictam eundem olim d. Gregorium papam profitebantur, lesionem cedencia non modicam et iacturam, egoque inter alios existam, qui spero ex statutis et ordinacionibus huiusmodi saltim non incomodum repor- tare, tamquam cuius interest, hec quatuor, que magis revocantur in dubium, amplectens discuciam secundum mei sensus exiguita- tem, .. . parvitati mei ingenii ac librorum carencie deputando, si a) So Hs. 1) Gregor hatte sein ganzes Vermögen, nach Abzug etlicher Legate an Glieder seiner Familie. an die römische Kirche vermacht. Im Reg. 352 (Martin V.) f. 53 heißt es: �Sencientes dudum, quod pie memorie Angelus episcopus s. R. e. cardinalis in dicta provincia olim legatus, ... dum in humanis agebat, . . . testamentum dicitur condidisse, in quo ultra disposicionem quorundam lega- torum certis de sua familia dimissorum super omnibus ac in omnibus bonis mobilibus suis, que tenebat, .. . Romanam ecclesiam heredem universalem instituit.' Der Papst befiellt dem Bischof Marinus von Teramo nachzuforschen, ob von den Exekutoren einiges verschleudert worden sei und eventuell gegen die Betreffenden vorzugehen. ") Aus dem gleichen Anlaß wird ein ähnliches Schreiben unter demselben Datum gegen den Erzbischof Paulus von Brindisi, den früheren cubicularius Gregors XII., erlassen und vor allem an die geistlichen und weltlichen Amts- träger der Diözesen Brindisi und Castello gerichtet. (Vat. Archiv, Arm. 29, tom. 4 f. 190); ferner am 23. Dez. 1418 ein Dekret gegen den Canonicus Antonius Bertucii von Recanati, der ebenfalls aus dem Nachlaß Gregors non- nulla utensilia iocalia, res et bona mobilia eciam in grano et vino ac argento non parvi quantitatis veruntreut haben soll. Das Dekret ist an alle Amtsträger von Stadt und Diözese Recanati gerichtet (Vat. Archiv, Arm. 29, tom. 4 f. 198.)
Strana 358
358 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. non, ut deceret, incedam sperans, quod viri providi et valentes circa hec studium assument, ut, que dixero, studeant racionabiliter impugnare. Quorum correctionibus, moderacionibus, reductionibus ad inconveniens ac ad contrarietatem nec non adicionibus, distinc- tionibus et emendacionibus ac interpetracionibus me subicio . . . Rursus protestacione hac me muniam, quod, si quid contra huius sacrosancte et generalis synodi constituciones, decreta ac statuta, eciam quo ad corticem*) nedum medullam dixero lingue lapsu, id ex nunc non differe irritare volens, quod pro non dictis firmiter habeatur, ne privata affectione me contingeret a racionis tramite deviare. Ceterum, si quicquam utilitatis emerserit, hoc non tante depressionis industria, sed divine immiscuit influencia largitatis. Primum enim capitulum sic dicens, ut non indigeam statuta et ordinaciones tociens replicare, duo facit: primo namque tollit, abolet, irritat atque cassat processus, censuras, penas et senten- cias ac omnem maculam scismatis occasione contractam, obedien- ciam olim nominati Johannis in nominando, non disponendo pre- mittens, quia disposicio ambas sequitur obediencias ... Secundo una dictione ambas obediencias collectas habilitat in statibus, di- gnitatibus et officiis, que alias canonice vel racionabiliter exercent, et cum eis dispensat, in quantuin fuerit oportunum . . .1) Concludo ergo in hoc primo capitulo, quod illi, qui fuerunt in obediencia olim d. Gregorii et exercebant officia eorum in curia eiusdem, habeant tempore renunctiacionis et capitulorum factionis canonicum exercicium, quia verum titulum secundum eos, qui pro- priam bonam fidem, nedum coloratamb). Credebant enim eun esse, prout et nunc credunt fuisse, verum summum pontificem usque ad renunctiacionem, qui eos ad officia huiusmodi receperat et in loca surrogaverat aliorum, et si verus papa erat, planum est; si non, iustum titulum habebamus cum bona fide, que presumitur, et cum hoc exercicium ab eodem olim d. Gregorio non inhibituim, immo sciente, permittente et volente nec eis exercicium extitit contradictum ab aliquo, qui ius se habere pretenderet prohibendi... Admissio suorum officialium et recepcio ac aggregacio secundum regulas cancellarie et observanciam antiquissimam [ad papam] per- a) He cortem. b) Verbum fehlt. 1) Es handelt sich um das Dekret ,Ut utreque‘ (Hardt IV 897). Es folgen nun vor allem Belegstellen; z. B. vom iuris monarcha Azo in seinen questiones ; vom sollemnis doctor antiquus dominus Job in questione sua; von Jacobus de Belniso, Johannes Andree usw. . . .
358 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. non, ut deceret, incedam sperans, quod viri providi et valentes circa hec studium assument, ut, que dixero, studeant racionabiliter impugnare. Quorum correctionibus, moderacionibus, reductionibus ad inconveniens ac ad contrarietatem nec non adicionibus, distinc- tionibus et emendacionibus ac interpetracionibus me subicio . . . Rursus protestacione hac me muniam, quod, si quid contra huius sacrosancte et generalis synodi constituciones, decreta ac statuta, eciam quo ad corticem*) nedum medullam dixero lingue lapsu, id ex nunc non differe irritare volens, quod pro non dictis firmiter habeatur, ne privata affectione me contingeret a racionis tramite deviare. Ceterum, si quicquam utilitatis emerserit, hoc non tante depressionis industria, sed divine immiscuit influencia largitatis. Primum enim capitulum sic dicens, ut non indigeam statuta et ordinaciones tociens replicare, duo facit: primo namque tollit, abolet, irritat atque cassat processus, censuras, penas et senten- cias ac omnem maculam scismatis occasione contractam, obedien- ciam olim nominati Johannis in nominando, non disponendo pre- mittens, quia disposicio ambas sequitur obediencias ... Secundo una dictione ambas obediencias collectas habilitat in statibus, di- gnitatibus et officiis, que alias canonice vel racionabiliter exercent, et cum eis dispensat, in quantuin fuerit oportunum . . .1) Concludo ergo in hoc primo capitulo, quod illi, qui fuerunt in obediencia olim d. Gregorii et exercebant officia eorum in curia eiusdem, habeant tempore renunctiacionis et capitulorum factionis canonicum exercicium, quia verum titulum secundum eos, qui pro- priam bonam fidem, nedum coloratamb). Credebant enim eun esse, prout et nunc credunt fuisse, verum summum pontificem usque ad renunctiacionem, qui eos ad officia huiusmodi receperat et in loca surrogaverat aliorum, et si verus papa erat, planum est; si non, iustum titulum habebamus cum bona fide, que presumitur, et cum hoc exercicium ab eodem olim d. Gregorio non inhibituim, immo sciente, permittente et volente nec eis exercicium extitit contradictum ab aliquo, qui ius se habere pretenderet prohibendi... Admissio suorum officialium et recepcio ac aggregacio secundum regulas cancellarie et observanciam antiquissimam [ad papam] per- a) He cortem. b) Verbum fehlt. 1) Es handelt sich um das Dekret ,Ut utreque‘ (Hardt IV 897). Es folgen nun vor allem Belegstellen; z. B. vom iuris monarcha Azo in seinen questiones ; vom sollemnis doctor antiquus dominus Job in questione sua; von Jacobus de Belniso, Johannes Andree usw. . . .
Strana 359
Anhang: Zur ,realis obediencia. 359 tinebat, ex quo officia huiusmodi sunt sedi apostolice reservata. Quod vacancia loca collata fuerint, ostenditur. Facti fuerunt pro- cessus per eundem tunc d. Gregorium contra omnes adherentes et faventes2) sub pena privacionis, quam incurrerent ipso facto; qui de dicti olim d. Gregorii obediencia fuerant ante sentenciam Pisis latamn b) adheserunt, privati fuerant officiorum, loca vacabant, que obtinuerant.) Ergo loca ipsa tamquam vacancia aliis pote- rant assignari. Nec citacio necessaria, quia processus monitorii processerant, affixi de mandato ipsius olim d. Gregorii in valvis ecclesiarum et eciam processus d. Urbani Vl., qui privabant eciam adherentes et faventes olim dicto Clementi et suis sequacibus. Inciderant ergo in iam damnatam adhesionem secundum nos et eos, nec erat necesse, ut novum aliud ageretur . . . Immo et si dicti processus non processissent vel precessissent et non in de- bita forma, idem esset dicenduni. Nam idemn olim d. Gregorius inter alias suas regulas, quas legi in audiencia publica et in sua cancellaria mandaverat observari, hanc in effectu legi et publi- cari fecerat et observari, quod beneficia et officia eorum, qui ad- heserunt etc., censerentur vacavisse per adhesionem, eciain ubi processus apostolici non reperiantur in forma solita precessisse et emanasse, quodque in cancellaria apostolica est forma et stilus super expediendis litteris super istis officiis per adhesionem vacantibus, quod fiat recepcio testinm super adhesione in can- cellaria. Alias non expediuntur littere super adhesione prefata. Hoc eciam sentit et vult quedam regula per eundem Urbanum papam facta per olim d. Gregorium in inicio sue assumpcionis ad papatum approbata, et ideo motus fuit idem Urbanus et eciam olim Gregorius, quia videntes, quod alia citacio non fiebat de adherentibus huiusmodi, ne viderentur defensionem, que dicitur esse de iure naturali, . . . tollere, noluerunt, quod taliter privati venientes et de non adhesione probare volentes iudicialiter ad- mitterentur . . . Veniens ad secundum capitulum1) illud in duas partes divido principales; in prima approbat et firinat gesta et gerenda et ce- tera. Secundo statuit, quod ipsa infringi non valeant ex causa scismatis. Item prima in duas, nam primo de gestis, secundo de a) Etwa zn ergänzen: olim dicto (lementi et suis sequacibus, vgl. unten. b) Es müßte etwa folgen: „und nachher dem in Pisa gewählten“. c) So der unverständliche Satz. Satzschluß viell. nach ipso facto; auch hier fehlen Worte. 1) Dekret ,Omnia et singula‘ (Hardt IV 377).
Anhang: Zur ,realis obediencia. 359 tinebat, ex quo officia huiusmodi sunt sedi apostolice reservata. Quod vacancia loca collata fuerint, ostenditur. Facti fuerunt pro- cessus per eundem tunc d. Gregorium contra omnes adherentes et faventes2) sub pena privacionis, quam incurrerent ipso facto; qui de dicti olim d. Gregorii obediencia fuerant ante sentenciam Pisis latamn b) adheserunt, privati fuerant officiorum, loca vacabant, que obtinuerant.) Ergo loca ipsa tamquam vacancia aliis pote- rant assignari. Nec citacio necessaria, quia processus monitorii processerant, affixi de mandato ipsius olim d. Gregorii in valvis ecclesiarum et eciam processus d. Urbani Vl., qui privabant eciam adherentes et faventes olim dicto Clementi et suis sequacibus. Inciderant ergo in iam damnatam adhesionem secundum nos et eos, nec erat necesse, ut novum aliud ageretur . . . Immo et si dicti processus non processissent vel precessissent et non in de- bita forma, idem esset dicenduni. Nam idemn olim d. Gregorius inter alias suas regulas, quas legi in audiencia publica et in sua cancellaria mandaverat observari, hanc in effectu legi et publi- cari fecerat et observari, quod beneficia et officia eorum, qui ad- heserunt etc., censerentur vacavisse per adhesionem, eciain ubi processus apostolici non reperiantur in forma solita precessisse et emanasse, quodque in cancellaria apostolica est forma et stilus super expediendis litteris super istis officiis per adhesionem vacantibus, quod fiat recepcio testinm super adhesione in can- cellaria. Alias non expediuntur littere super adhesione prefata. Hoc eciam sentit et vult quedam regula per eundem Urbanum papam facta per olim d. Gregorium in inicio sue assumpcionis ad papatum approbata, et ideo motus fuit idem Urbanus et eciam olim Gregorius, quia videntes, quod alia citacio non fiebat de adherentibus huiusmodi, ne viderentur defensionem, que dicitur esse de iure naturali, . . . tollere, noluerunt, quod taliter privati venientes et de non adhesione probare volentes iudicialiter ad- mitterentur . . . Veniens ad secundum capitulum1) illud in duas partes divido principales; in prima approbat et firinat gesta et gerenda et ce- tera. Secundo statuit, quod ipsa infringi non valeant ex causa scismatis. Item prima in duas, nam primo de gestis, secundo de a) Etwa zn ergänzen: olim dicto (lementi et suis sequacibus, vgl. unten. b) Es müßte etwa folgen: „und nachher dem in Pisa gewählten“. c) So der unverständliche Satz. Satzschluß viell. nach ipso facto; auch hier fehlen Worte. 1) Dekret ,Omnia et singula‘ (Hardt IV 377).
Strana 360
360 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. fiendis. Item secunda in duas, quia primo statuit, secundo con- traria voluit non obstare: Sacrosancta Synodus omnia facta et fienda etc. usque ad diem noticie renunctiacionis per olim d. Gregorium approbat, statuens, quod ex causa scismatis nequeant impugnari. Omnia et singula1): comprehendunt princi- paliter et immediate universos et singulos ... In reali obe- diencia: licet racione rei omnia comprehendantur propter eius generalitatem . . . Apostolica auctoritate: non ratificantur nec appro- bantur ea, que ut Angelus Corario fecisset, ante assumpcionem eciam ad papatum ... Canonice vel racionabiliter: suf- ficit ergo, si tantum canonice vel racionabiliter propter alterna- tivam . . . Gesta, facta et cetera: apparet, quod ex quo ista sunt participia preteriti temporis, quod sufficit, quod habuerit rea- lem obedienciam tempore factionis et gestionis, licet postinodum desierit . . . Dici potest, quod capitulum sequens precedentem exponat . . . Nam quoniain sunt plura capitula, unuin capituluim per alium declaratur, ... cum expediat iura iuribus concordare, ... ita quod capitulum supradictum quantum ad illos, qui fuerunt de obediencia olimn Johannis, titulum non tribuat, si alteri per d. olim Gregorium in sua obediencia beneficium vel officium reper- tum extiterit .. . Excipi: Nedum infringens, sed eciam exci- piens et in dubium revocans facta olim d. Gregorii ex causa vel occasione scismatis puniuntur. Cum ergo recepcio et surrogacio in aliorum per eundem olim d. Gregorium privatorum locis sit de factis et gestis in reali ipsius obediencia apostolica auctoritate alias canonice vel racionabiliter per sacrum concilium ex certa sciencia [ratificatal, in contrarium facientibus non obstantibus ap- probatis,3) sequitur, quod rata et firma manere debeant nec a quoquam sine pena valeant impugnari. Hoc tercium capitulum,2) ut in prima parte primi capituli dixe- ram, non vendicaret sibi locum, si per ipsam primam partem in- telligeremus privatos ad beneficia ac officia pristina restitutos; quare, ut locum habeat intencione captata, positum hoc extitit capitulum, ut obiectioni tacite responderet. Habilitaverat enim dictum primum capitulum ad status, dignitates et officia, que alias a) So Hs. 1) Es folgt nun eine ausfuhrliche Kommentierung mit einer Reihe von Belegstellen. 2) Dekret ,Item s. synodus reservat‘ .. . (Hardt IV 377.)
360 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. fiendis. Item secunda in duas, quia primo statuit, secundo con- traria voluit non obstare: Sacrosancta Synodus omnia facta et fienda etc. usque ad diem noticie renunctiacionis per olim d. Gregorium approbat, statuens, quod ex causa scismatis nequeant impugnari. Omnia et singula1): comprehendunt princi- paliter et immediate universos et singulos ... In reali obe- diencia: licet racione rei omnia comprehendantur propter eius generalitatem . . . Apostolica auctoritate: non ratificantur nec appro- bantur ea, que ut Angelus Corario fecisset, ante assumpcionem eciam ad papatum ... Canonice vel racionabiliter: suf- ficit ergo, si tantum canonice vel racionabiliter propter alterna- tivam . . . Gesta, facta et cetera: apparet, quod ex quo ista sunt participia preteriti temporis, quod sufficit, quod habuerit rea- lem obedienciam tempore factionis et gestionis, licet postinodum desierit . . . Dici potest, quod capitulum sequens precedentem exponat . . . Nam quoniain sunt plura capitula, unuin capituluim per alium declaratur, ... cum expediat iura iuribus concordare, ... ita quod capitulum supradictum quantum ad illos, qui fuerunt de obediencia olimn Johannis, titulum non tribuat, si alteri per d. olim Gregorium in sua obediencia beneficium vel officium reper- tum extiterit .. . Excipi: Nedum infringens, sed eciam exci- piens et in dubium revocans facta olim d. Gregorii ex causa vel occasione scismatis puniuntur. Cum ergo recepcio et surrogacio in aliorum per eundem olim d. Gregorium privatorum locis sit de factis et gestis in reali ipsius obediencia apostolica auctoritate alias canonice vel racionabiliter per sacrum concilium ex certa sciencia [ratificatal, in contrarium facientibus non obstantibus ap- probatis,3) sequitur, quod rata et firma manere debeant nec a quoquam sine pena valeant impugnari. Hoc tercium capitulum,2) ut in prima parte primi capituli dixe- ram, non vendicaret sibi locum, si per ipsam primam partem in- telligeremus privatos ad beneficia ac officia pristina restitutos; quare, ut locum habeat intencione captata, positum hoc extitit capitulum, ut obiectioni tacite responderet. Habilitaverat enim dictum primum capitulum ad status, dignitates et officia, que alias a) So Hs. 1) Es folgt nun eine ausfuhrliche Kommentierung mit einer Reihe von Belegstellen. 2) Dekret ,Item s. synodus reservat‘ .. . (Hardt IV 377.)
Strana 361
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 361 canonice vel racionabiliter tenerent, possiderent et exercerent, om- nes utriusque obediencie. Et si de dominii vel quasi collacione intelligatur, contingebat quantum ad officia dnos in diversis obe- dienciis locum eundem habentes alias canonice vel racionabiliter officium exercere et unius loci dominos in solidum existere . . . Si vero finis primi capituli solam habilitacionem conferat, capitulum secundum omnia et singula approbans et dominium tribuens dubita- cionem induceret, quia multa beneficia collata erant in reali obedien- cia, que alii alias canonice obtinebant et possidebant et sic econ- verso multi habuerant, qui in reali obediencia privati postmodum extiterunt. Ad hoc ergo ut esitacioness) huiusmodi tollerentur, declaravit concilium, quod cuin debita mansuetudine, cuius con- trarium rumor est et strepitus, provideret. Advertendum tamen est, quod hoc capitulum nullius dominium aufert nec declarat, quis in ipso dominio pocior habeatur, sed non impossibile dicere foret eum plus iuris habere censeri, qui pluribus validis approbacionibus est munitus. Habundans namque cautela non nocet . . . Nec ob- mitto, quod sacrosancta synodus hoc se facturam reservat nec subdit ad cuiusque peticionem, quare forte ex se ipsa absque alicuius instancia debet hoc negocium expedire . . . Intendit ergo hoc capitulum, ubi duo concurrunt in eodem titulo, providere de modo, qui has habeat qualitates: quod debita mansuetudo et ra- cionabilis equitas insint; quod una pars altera deterius non trac- tetur ac honor, quantumi fieri potest, utriusque obediencie con- servetur. Videamus ergo, si per annullacionem omnium priva- cionum hincinde factarum predicta quatuor observentur. Cum debita mansuetudine . . . Racionabili equitate: ex hiis luculenter apparet sub- latum esse iuris rigorem, cum equitas sit flexio rigoris ad humani- orem partem ... Deterius non tractetur: Per hec verba constat, quod in istis duabus obedienciis debet esse equalitas et ydempnitas disposicionis et sicut ydempnitas racionis ex duobus casibus facit unum, quia casus non sunt differentes, quos copulat vera ydempnitas racionis et licet sit diversitas in cortice, non tamen in medulla . . . Rursus si de titulorum discussione trac- temus, quid est, quod, ex quo una pars altera deterius trac- tanda non est, ipsos alios scriptores excuset, ut eorum titulos non ostendant, et efficaciter videbitur, quod contra nos allegant de eiusdem loci, quem alius obtinet, obtentu in lesionem propriain a) So Hs.
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 361 canonice vel racionabiliter tenerent, possiderent et exercerent, om- nes utriusque obediencie. Et si de dominii vel quasi collacione intelligatur, contingebat quantum ad officia dnos in diversis obe- dienciis locum eundem habentes alias canonice vel racionabiliter officium exercere et unius loci dominos in solidum existere . . . Si vero finis primi capituli solam habilitacionem conferat, capitulum secundum omnia et singula approbans et dominium tribuens dubita- cionem induceret, quia multa beneficia collata erant in reali obedien- cia, que alii alias canonice obtinebant et possidebant et sic econ- verso multi habuerant, qui in reali obediencia privati postmodum extiterunt. Ad hoc ergo ut esitacioness) huiusmodi tollerentur, declaravit concilium, quod cuin debita mansuetudine, cuius con- trarium rumor est et strepitus, provideret. Advertendum tamen est, quod hoc capitulum nullius dominium aufert nec declarat, quis in ipso dominio pocior habeatur, sed non impossibile dicere foret eum plus iuris habere censeri, qui pluribus validis approbacionibus est munitus. Habundans namque cautela non nocet . . . Nec ob- mitto, quod sacrosancta synodus hoc se facturam reservat nec subdit ad cuiusque peticionem, quare forte ex se ipsa absque alicuius instancia debet hoc negocium expedire . . . Intendit ergo hoc capitulum, ubi duo concurrunt in eodem titulo, providere de modo, qui has habeat qualitates: quod debita mansuetudo et ra- cionabilis equitas insint; quod una pars altera deterius non trac- tetur ac honor, quantumi fieri potest, utriusque obediencie con- servetur. Videamus ergo, si per annullacionem omnium priva- cionum hincinde factarum predicta quatuor observentur. Cum debita mansuetudine . . . Racionabili equitate: ex hiis luculenter apparet sub- latum esse iuris rigorem, cum equitas sit flexio rigoris ad humani- orem partem ... Deterius non tractetur: Per hec verba constat, quod in istis duabus obedienciis debet esse equalitas et ydempnitas disposicionis et sicut ydempnitas racionis ex duobus casibus facit unum, quia casus non sunt differentes, quos copulat vera ydempnitas racionis et licet sit diversitas in cortice, non tamen in medulla . . . Rursus si de titulorum discussione trac- temus, quid est, quod, ex quo una pars altera deterius trac- tanda non est, ipsos alios scriptores excuset, ut eorum titulos non ostendant, et efficaciter videbitur, quod contra nos allegant de eiusdem loci, quem alius obtinet, obtentu in lesionem propriain a) So Hs.
Strana 362
362 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. redundare nec huiusmodi legi iuvari deberet auxilio, qui eam duxerint contendendam . .. Invenietur enin inter eos, qui eiusdem fuerunt obediencie, tres existere, qui eundem locum occupant scriptorie . . . Nempe eos, qui officia per mortem vacancia, ut dolose scriptorum privilegiis obviarent, per ipsorum decedencium renunctiacionemn se mendaciter asserunt habuisse, continget ab officiis huiusinodi abstinere. Insuper hii, qui symoniace officia sunt adepti, nonne ipsorum exercicio frustrabuntur? Et si singu- lorum nostrorum allegare forte talia non intersit, eorum tamen interest, qui stirpem ipsam effectualiter representant. Novissime clarum est eum, cuius nomen non exprimo causa honestatis, forte ad tricesimum numerum posuisse scriptores, qui nec se gerebat pro papa nec ab aliis habebatur. Quomodo ergo olim Gregorius a creacione scriptorum debuit abstinere, qui pro papa extiterat reputatus? Hiis tamen gestis taliter non attentis eorum non querimus expulsionein, sed ut ab exercicio et emolumentis nulla- tenus excludamur. Utriusque obediencie honore: Si huiusmodi privacionum amocionem sequamur, magis dedecus quam honor utrique obediencie preberetur . . . Ad quartum capitulum 1) precedens puto hoc capitulum secun- dun aliquos supportare posse duplicem intellectum. Secundum primum dividitur in tres partes: ponit primo dictum, secundo ponit excepcionem, tercio excepcionis modificacionem. Et secun- dum primam hoc intendit3), quod omnes officiales administrent eorum officia hiis exceptis, quorum officia unicum vel certum numerum debent habere, quibus cum paritate providebit, 2a ibi ,Salvo', 3a ibi ,Circa‘.2) Secunduin alium intellectum dividitur in duas partes: primo statuit, secundo reservat et dicit, quod omnes officiales indifferenter exerceant officia eorum, reservando sibi sacrum concilium provisionem, ubi unicus vel certus numerus etc. Quorum intellectuum secundum verum puto propter dictionem ,Salvo“ inferius in hoc capitulo collocatam. Alias: ad huius dic- tionis intellectum et commodam interpretacionem premittendum disposui, quod hec dictio Alias ponitur exclusive . .. Cum ergo exclusive ponatur, videndum puto, quid presencialiter excludatur. Interpretemur ergo dupliciter: primo alias canonice quasi per pri- a) Hs intendat. 1) Dekret ,Item s. synodus statuit et ordinat, quod omnes officiales . . .“ (Hardt IV 378). 2) Vgl. das Dekret.
362 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. redundare nec huiusmodi legi iuvari deberet auxilio, qui eam duxerint contendendam . .. Invenietur enin inter eos, qui eiusdem fuerunt obediencie, tres existere, qui eundem locum occupant scriptorie . . . Nempe eos, qui officia per mortem vacancia, ut dolose scriptorum privilegiis obviarent, per ipsorum decedencium renunctiacionemn se mendaciter asserunt habuisse, continget ab officiis huiusinodi abstinere. Insuper hii, qui symoniace officia sunt adepti, nonne ipsorum exercicio frustrabuntur? Et si singu- lorum nostrorum allegare forte talia non intersit, eorum tamen interest, qui stirpem ipsam effectualiter representant. Novissime clarum est eum, cuius nomen non exprimo causa honestatis, forte ad tricesimum numerum posuisse scriptores, qui nec se gerebat pro papa nec ab aliis habebatur. Quomodo ergo olim Gregorius a creacione scriptorum debuit abstinere, qui pro papa extiterat reputatus? Hiis tamen gestis taliter non attentis eorum non querimus expulsionein, sed ut ab exercicio et emolumentis nulla- tenus excludamur. Utriusque obediencie honore: Si huiusmodi privacionum amocionem sequamur, magis dedecus quam honor utrique obediencie preberetur . . . Ad quartum capitulum 1) precedens puto hoc capitulum secun- dun aliquos supportare posse duplicem intellectum. Secundum primum dividitur in tres partes: ponit primo dictum, secundo ponit excepcionem, tercio excepcionis modificacionem. Et secun- dum primam hoc intendit3), quod omnes officiales administrent eorum officia hiis exceptis, quorum officia unicum vel certum numerum debent habere, quibus cum paritate providebit, 2a ibi ,Salvo', 3a ibi ,Circa‘.2) Secunduin alium intellectum dividitur in duas partes: primo statuit, secundo reservat et dicit, quod omnes officiales indifferenter exerceant officia eorum, reservando sibi sacrum concilium provisionem, ubi unicus vel certus numerus etc. Quorum intellectuum secundum verum puto propter dictionem ,Salvo“ inferius in hoc capitulo collocatam. Alias: ad huius dic- tionis intellectum et commodam interpretacionem premittendum disposui, quod hec dictio Alias ponitur exclusive . .. Cum ergo exclusive ponatur, videndum puto, quid presencialiter excludatur. Interpretemur ergo dupliciter: primo alias canonice quasi per pri- a) Hs intendat. 1) Dekret ,Item s. synodus statuit et ordinat, quod omnes officiales . . .“ (Hardt IV 378). 2) Vgl. das Dekret.
Strana 363
Anhang: Zur ;realis obediencia'. 363 vacionem, secundo alias canonice quasi ex facto scismatis et licet iste exposiciones in verbis diverse existant, tamen in effectu non videntur ad invicem discrepare, et quelibet habet duplicem intellec- tum, prima enim, ut canonicam privacionem excludat, quasi sit intellectus, quod, si canonice sit privacio per olim d. Gregorium facta, collacio postmodum substituta non confirmetur. Secundario alias canonice quasi per privacionem, id est quod, si non esset canonica privacio per d. Gregorium facta, tamen super ea facta collacio firmata sit. Secunda interpetracio eciam dupliciter varia- tur: primo, quod facta per olim d. Gregorium racione adhesionis canonice non confirmetur sed alias canonice sit. Secundario, quod in factis per eum non consideretur scisma in reali sua obediencia, set an alio modo, si per indubitatum pontificem Romanum facta fuisset, collacio canonica reputaretur. Et sic primus prime et pri- mus secunde interpretacionum modi ad idem tendunt et e con- verso secundus prime et secundus secunde ad invicem se confor- mant.") Amodo repetam, quod dixi in secunda parte primi capituli super Canonice, quod ad hoc, ut collacio canonica reputetur, qua- tuor requiruntur : potestas in conferente; tale conferatur, quod vacet; quod is, cui confertur, habilis sit; quod gracia nequeat alias sur- repticia reputari. Subsequenter primi modi prime et secunde inter- petracionis non confirmant canonicam privacionem nec id, quod canonice actum est racione scismatis. Racio, quia non est neces- sarium, quod confirmetur, quod validum est . . . Secundi modi nichil tollunt . . . Canonice: non repetit ,racionabiliter‘1), quasib) deneget exer- cicium, ubi tantum racionabiliter adepcio facta fuerit ... Et fuit forte intencio capitulancium hec, quia racionabile erat eum pri- vandum loco apud se, qui suo adheserat inimico. Nam vasallus faciens amiciciam cum inimico domini ...privandus est feudo ... Secundo, quia nemo poterat duobus dominis servire, oportet enim, si unum diligat, alium odio habeat, ut in evangelio.2) Tercio, quia in duobus locis non valebat idem officium uno tempore exercere... Quarto, quia huius loci privacio nullam tribuit lesionem, quia non substulit, quod apud alium lucrabatur, sed eo privavit, quod eum non poterat obtinere. Et iste raciones concludunt potissime con- tra eos, qui in curia olim Alexandri et Johannis moram trahebant a) Hs conforment. b) Hs folgt non. 1) Wie im früheren Dekret. 2) Matth. 7, 24.
Anhang: Zur ;realis obediencia'. 363 vacionem, secundo alias canonice quasi ex facto scismatis et licet iste exposiciones in verbis diverse existant, tamen in effectu non videntur ad invicem discrepare, et quelibet habet duplicem intellec- tum, prima enim, ut canonicam privacionem excludat, quasi sit intellectus, quod, si canonice sit privacio per olim d. Gregorium facta, collacio postmodum substituta non confirmetur. Secundario alias canonice quasi per privacionem, id est quod, si non esset canonica privacio per d. Gregorium facta, tamen super ea facta collacio firmata sit. Secunda interpetracio eciam dupliciter varia- tur: primo, quod facta per olim d. Gregorium racione adhesionis canonice non confirmetur sed alias canonice sit. Secundario, quod in factis per eum non consideretur scisma in reali sua obediencia, set an alio modo, si per indubitatum pontificem Romanum facta fuisset, collacio canonica reputaretur. Et sic primus prime et pri- mus secunde interpretacionum modi ad idem tendunt et e con- verso secundus prime et secundus secunde ad invicem se confor- mant.") Amodo repetam, quod dixi in secunda parte primi capituli super Canonice, quod ad hoc, ut collacio canonica reputetur, qua- tuor requiruntur : potestas in conferente; tale conferatur, quod vacet; quod is, cui confertur, habilis sit; quod gracia nequeat alias sur- repticia reputari. Subsequenter primi modi prime et secunde inter- petracionis non confirmant canonicam privacionem nec id, quod canonice actum est racione scismatis. Racio, quia non est neces- sarium, quod confirmetur, quod validum est . . . Secundi modi nichil tollunt . . . Canonice: non repetit ,racionabiliter‘1), quasib) deneget exer- cicium, ubi tantum racionabiliter adepcio facta fuerit ... Et fuit forte intencio capitulancium hec, quia racionabile erat eum pri- vandum loco apud se, qui suo adheserat inimico. Nam vasallus faciens amiciciam cum inimico domini ...privandus est feudo ... Secundo, quia nemo poterat duobus dominis servire, oportet enim, si unum diligat, alium odio habeat, ut in evangelio.2) Tercio, quia in duobus locis non valebat idem officium uno tempore exercere... Quarto, quia huius loci privacio nullam tribuit lesionem, quia non substulit, quod apud alium lucrabatur, sed eo privavit, quod eum non poterat obtinere. Et iste raciones concludunt potissime con- tra eos, qui in curia olim Alexandri et Johannis moram trahebant a) Hs conforment. b) Hs folgt non. 1) Wie im früheren Dekret. 2) Matth. 7, 24.
Strana 364
364 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. emolumenta percipientes. Contra eos vero, qui non presencialiter in eorum curiis morabantur, et eorum gauderent officiis, sed temporis suggerente malicia suis manebant in laribus, non tamen continuis favoribus insistebant, quod in multis accidit, ut non ob aliain causam in propriis domibus morarentur, nisi ut duram amissionem bonorum finaliter evitarent. Quare contra tamquam minus delinquentes voluerunt mansuecius et equius pertransire eos, prout minus vel plus peccasse poterint, penis disparibus puniendo. Si ergo dicatur nos non canonice adeptos, non nobis obstat, quia racionabilis adepcio precessisset et excepcio hec, si dictio salva excepcione ponatur, nos non comprendens nos non inhiberet officia racionabiliter adepta, prout iustuin fuerat, exercere. Administrent: per hoc verbun apparet, quia supradicta capi- tula locuta fuerant de approbacione domini officiorum et nichil disposuerat de eoruim administracione et exercicio, voluerunt capitulantes eciam de administracione facere mencionem . . . Si verbum, ,salvo', quod infra sequitur, exceptive ponatur, solum suspenderetur administracio usque ad concilii provisionem, set tamen verbum ,salvo‘ protestative, non exceptive ponitur, ut inferius apparebit. Salvo: super hoc verbo dubitacio vertit, quatenus secunda hec pars huius capituli intelligatur. Set ipsum verbum dubium solvit et secundum approbat intellec- tum, cum protestative ponatur . . . Fuit hec protestacio ne- cessaria . . . Si capitula hec transiverint in contractum, non potuisset forte sancta synodus revocasse sine hac protesta- cione, sicut semper necessaria est protestacio ad ius conser- vandum . . . Conclusio ergo ex hoc capitulo, quod nos debemus habere administracionem sicut et ipsi, ubi dictio ,salvo" protestative ponatur, quod credo. Ceterum ubi exceptive, si canonice et racionabiliter, vel tantum racionabiliter adepti fueri- mus, et idem. Si vero canonice tantum, in administracione deficimus ante provisionem concilii subsecutam. Sed nullos aut paucos in nostrorum consorcio poteris reperire, qui non raciona- biliter et canonice secundum nos huiusmodi officia sint adepti. Deo gracias. Gaude Maria virgo etc. (162) Pfalzgraf Ludwig an einen Kardinal zur Brage der realis obediencia: Der Kardinal moge alle, die rechtmaßig von Gregor XII. Benefizien erlangt haben, gegen Angriffe von Leuten aus der früheren Obödienz Johanns XXIII schützen.
364 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. emolumenta percipientes. Contra eos vero, qui non presencialiter in eorum curiis morabantur, et eorum gauderent officiis, sed temporis suggerente malicia suis manebant in laribus, non tamen continuis favoribus insistebant, quod in multis accidit, ut non ob aliain causam in propriis domibus morarentur, nisi ut duram amissionem bonorum finaliter evitarent. Quare contra tamquam minus delinquentes voluerunt mansuecius et equius pertransire eos, prout minus vel plus peccasse poterint, penis disparibus puniendo. Si ergo dicatur nos non canonice adeptos, non nobis obstat, quia racionabilis adepcio precessisset et excepcio hec, si dictio salva excepcione ponatur, nos non comprendens nos non inhiberet officia racionabiliter adepta, prout iustuin fuerat, exercere. Administrent: per hoc verbun apparet, quia supradicta capi- tula locuta fuerant de approbacione domini officiorum et nichil disposuerat de eoruim administracione et exercicio, voluerunt capitulantes eciam de administracione facere mencionem . . . Si verbum, ,salvo', quod infra sequitur, exceptive ponatur, solum suspenderetur administracio usque ad concilii provisionem, set tamen verbum ,salvo‘ protestative, non exceptive ponitur, ut inferius apparebit. Salvo: super hoc verbo dubitacio vertit, quatenus secunda hec pars huius capituli intelligatur. Set ipsum verbum dubium solvit et secundum approbat intellec- tum, cum protestative ponatur . . . Fuit hec protestacio ne- cessaria . . . Si capitula hec transiverint in contractum, non potuisset forte sancta synodus revocasse sine hac protesta- cione, sicut semper necessaria est protestacio ad ius conser- vandum . . . Conclusio ergo ex hoc capitulo, quod nos debemus habere administracionem sicut et ipsi, ubi dictio ,salvo" protestative ponatur, quod credo. Ceterum ubi exceptive, si canonice et racionabiliter, vel tantum racionabiliter adepti fueri- mus, et idem. Si vero canonice tantum, in administracione deficimus ante provisionem concilii subsecutam. Sed nullos aut paucos in nostrorum consorcio poteris reperire, qui non raciona- biliter et canonice secundum nos huiusmodi officia sint adepti. Deo gracias. Gaude Maria virgo etc. (162) Pfalzgraf Ludwig an einen Kardinal zur Brage der realis obediencia: Der Kardinal moge alle, die rechtmaßig von Gregor XII. Benefizien erlangt haben, gegen Angriffe von Leuten aus der früheren Obödienz Johanns XXIII schützen.
Strana 365
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 365 Denn diese Angriffe kränken auch die Rechte der Fürsten, wie besonders des Pfalzgrafen, die viel für die Union geleistet haben. Heidelberg 1418 Februar 12. Cod. Palat. 701. p. 2 f. 350. Reverendissime pater et domine singularissime. Post recom- mendacionem. Pridem fide digna relacione nobis facta suscepimus, quod sanctissimus in Christo pater et dominus Martinus, digna Dei providencia sacrosancte Romane ac universalis ecclesie sum- iuus pontifex, dominus noster metuendissimus, materiam super reali obediencia dudum in sacro Constanciensi concilio ventila- tam 1) pro relacione sue sanctitati ac pro declaracione eiusdem materie facienda vestre reverendissime paternitati et cuidam alteri de reverendissimis d. cardinalibus commiserit audiendam . . Nonnulli de obediencia olim Johannis, in qua nos dictique 2) principes et prelati nunquam fueramus, vigore quarundam pretensarum graciarum sibi per eundemn olim Johannem factarum, ut asserunt, [beneficia] occupare conati sunt et conantur forte de presenti. Propter quod eciam eos, qui per ipsum d. olim Gregorium mediate vel immediate seu per ordinarios ad huiusmodi beneficia promoti sunt, licet de facto et minus iuste ac contra decreta sacri con- cilii molestare et turbare non cessarunt usque modo. Reveren- dissimam paternitatem vestram supradictain rogamus attente, quatenus circa premissam materiaim sic prudenter, ut novit et moris sui est, agere velit et dignetur, ut suprascriptis mature pensatis hii, qui in dominiis nostris et aliis supradictis beneficia sua ab ipso olim d. Gregorio mediate vel immediate susceperunt, absque cuiuslibet de dicta olim Johannis obediencia molestacione et impedimento, quemadmodum recta racio et equitas exposcunt, valeant remanere. Si namque secus, quod absit, fieret, non solum huiusmodi beneficiati contra Deum et iusticiain ac ipsius decreta concilii sacri gravarentur, sed nos ipsos dictosque principes et prelatos ipsamque obedienciam, in qua, sicut prefertur, perstitimus, cuius tamen iusticiam seu iniusticiam sicut et alterius obediencie sacrum concilium dereliquit indiscussam, minus iustos 1) notari contingeret et gravari, quod utique prefatos prelatos et principes et presertim nos ipsos, qui pro bono unionis feliciter obtinendo a) Hs iusto. 1) Im September 1416; vgl. Hardt IV 897. 2) Es werden aber keine namentlich angeführt. Es sind wohl die im Dekret ,Ut utreque ..“ (Hardt IV 897, Mansi XXVII 943) genannten.
Anhang: Zur ,realis obediencia'. 365 Denn diese Angriffe kränken auch die Rechte der Fürsten, wie besonders des Pfalzgrafen, die viel für die Union geleistet haben. Heidelberg 1418 Februar 12. Cod. Palat. 701. p. 2 f. 350. Reverendissime pater et domine singularissime. Post recom- mendacionem. Pridem fide digna relacione nobis facta suscepimus, quod sanctissimus in Christo pater et dominus Martinus, digna Dei providencia sacrosancte Romane ac universalis ecclesie sum- iuus pontifex, dominus noster metuendissimus, materiam super reali obediencia dudum in sacro Constanciensi concilio ventila- tam 1) pro relacione sue sanctitati ac pro declaracione eiusdem materie facienda vestre reverendissime paternitati et cuidam alteri de reverendissimis d. cardinalibus commiserit audiendam . . Nonnulli de obediencia olim Johannis, in qua nos dictique 2) principes et prelati nunquam fueramus, vigore quarundam pretensarum graciarum sibi per eundemn olim Johannem factarum, ut asserunt, [beneficia] occupare conati sunt et conantur forte de presenti. Propter quod eciam eos, qui per ipsum d. olim Gregorium mediate vel immediate seu per ordinarios ad huiusmodi beneficia promoti sunt, licet de facto et minus iuste ac contra decreta sacri con- cilii molestare et turbare non cessarunt usque modo. Reveren- dissimam paternitatem vestram supradictain rogamus attente, quatenus circa premissam materiaim sic prudenter, ut novit et moris sui est, agere velit et dignetur, ut suprascriptis mature pensatis hii, qui in dominiis nostris et aliis supradictis beneficia sua ab ipso olim d. Gregorio mediate vel immediate susceperunt, absque cuiuslibet de dicta olim Johannis obediencia molestacione et impedimento, quemadmodum recta racio et equitas exposcunt, valeant remanere. Si namque secus, quod absit, fieret, non solum huiusmodi beneficiati contra Deum et iusticiain ac ipsius decreta concilii sacri gravarentur, sed nos ipsos dictosque principes et prelatos ipsamque obedienciam, in qua, sicut prefertur, perstitimus, cuius tamen iusticiam seu iniusticiam sicut et alterius obediencie sacrum concilium dereliquit indiscussam, minus iustos 1) notari contingeret et gravari, quod utique prefatos prelatos et principes et presertim nos ipsos, qui pro bono unionis feliciter obtinendo a) Hs iusto. 1) Im September 1416; vgl. Hardt IV 897. 2) Es werden aber keine namentlich angeführt. Es sind wohl die im Dekret ,Ut utreque ..“ (Hardt IV 897, Mansi XXVII 943) genannten.
Strana 366
366 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. ac tuicione et custodia dicti concilii partes nostras, quantum in nobis erat, fideliter interponere curavimus, non speramus meruisse, prout et alia venerabilis magister Conradus de Susato, sacre theologie professor et ipsius sanctissimi domini nostri subdiaconus, presencium exhibitor paternitati vestre reverendissime declarabit viva voce, cui eciam in referendis hac vice parte nostra fidei credulam velitis adhibere, paternam insuper affectionem vestrain erga nos et premissa, que iuste petimus et speramus, sic pater- naliter exhibentes, ut ad eiusdem beneplacita fervencius astringa- mur, que Altissimus votivis et felicibus prosperitatis et honoris in- crementis per tempora longiora dignetur confovere. Datum in castro Heidelberg Wormaciensis diocesis anno Domini MCCCCXVIll, die XII. mensis Februarii nostro sub secreto. Ludovicus Dei gracia comes Palatinus Rheni sacri Roinani imperii archidapifer et princeps elector ac Bavarie dux.
366 II. Abschnitt. Gregor XII. und das Konzil. ac tuicione et custodia dicti concilii partes nostras, quantum in nobis erat, fideliter interponere curavimus, non speramus meruisse, prout et alia venerabilis magister Conradus de Susato, sacre theologie professor et ipsius sanctissimi domini nostri subdiaconus, presencium exhibitor paternitati vestre reverendissime declarabit viva voce, cui eciam in referendis hac vice parte nostra fidei credulam velitis adhibere, paternam insuper affectionem vestrain erga nos et premissa, que iuste petimus et speramus, sic pater- naliter exhibentes, ut ad eiusdem beneplacita fervencius astringa- mur, que Altissimus votivis et felicibus prosperitatis et honoris in- crementis per tempora longiora dignetur confovere. Datum in castro Heidelberg Wormaciensis diocesis anno Domini MCCCCXVIll, die XII. mensis Februarii nostro sub secreto. Ludovicus Dei gracia comes Palatinus Rheni sacri Roinani imperii archidapifer et princeps elector ac Bavarie dux.
Strana 367
III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien. 1415—1417. Während Benedikt XIII. mit Ferdinand I. von Aragon um die Wende 1414 auf 1415 Gesandte nach Konstanz schickte, begann er zugleich eine umfangreiche Gegenarbeit bei den ihm treugeblie- benen Kreisen Schottlands, Frankreichs und Italiens. Darüber geben die unten chronologisch in einander geordneten Stücke Auskunft. In Schottland ist es mehr eine Information über das Geschehene und Andeutung, daß auch andere Wege möglich seien (Nr. 171, 172, 173). In Frankreich ist es bei dem mächtigsten Anhänger, dem Grafen von Armagnac, der ernsthafte Versuch, die verlorene Obödienz wieder zu erlangen oder doch wenigstens die Zirkel in Konstanz durch Verlegung des Konzils zu stören. Armagnac ging nicht auf alles ein. Er wollte nicht Restitution der Obödienz vor Berufung des Konzils, sondern er billigte nur die Verlegung der Versamm- lung aus Konstanz nach Frankreich oder an die französisch-arago- nische Grenze. Der Papst sollte zu dem Konzil in der Weise zu- gezogen werden, daß er am gleichen oder, wie der Graf, vielleicht auf Rat des französischen Hofes, vorschlug, an einem benachbarten Orte ein Konzil seiner Obödienz berief. Die Instruktion des Grafen mit der beigefügten Cedula (Nr. 167 a und b), für den Minoritengeneral Jean Bardolin, eine Ant- wort auf Bd. I Nr. 96, steht im Registerband 332 des Vatikanischen Archivs zwischen Dokumenten vom 26. Januar und vielleicht Fe- bruar 1415 einerseits und der Instruktion von c. 12. März 1415 für denselben General andererseits (Nr. 168); sie gehört also wohl in die ersten Monate 1415; damals ist sie jedenfalls eingetragen worden. Die Antwort des Papstes, die sich wie gesagt in der fol- genden Instruktion anschließt, geht am 12. März ab. Daß es die Antwort ist, ergibt sich aus einer Reihe Ubereinstimmungen. Eigentümlich ist allerdings Benedikts Behauptung in Nr. 168, daß Armagnac ihm als Konzilsorte Lyon oder Vienne vorgeschlagen
III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien. 1415—1417. Während Benedikt XIII. mit Ferdinand I. von Aragon um die Wende 1414 auf 1415 Gesandte nach Konstanz schickte, begann er zugleich eine umfangreiche Gegenarbeit bei den ihm treugeblie- benen Kreisen Schottlands, Frankreichs und Italiens. Darüber geben die unten chronologisch in einander geordneten Stücke Auskunft. In Schottland ist es mehr eine Information über das Geschehene und Andeutung, daß auch andere Wege möglich seien (Nr. 171, 172, 173). In Frankreich ist es bei dem mächtigsten Anhänger, dem Grafen von Armagnac, der ernsthafte Versuch, die verlorene Obödienz wieder zu erlangen oder doch wenigstens die Zirkel in Konstanz durch Verlegung des Konzils zu stören. Armagnac ging nicht auf alles ein. Er wollte nicht Restitution der Obödienz vor Berufung des Konzils, sondern er billigte nur die Verlegung der Versamm- lung aus Konstanz nach Frankreich oder an die französisch-arago- nische Grenze. Der Papst sollte zu dem Konzil in der Weise zu- gezogen werden, daß er am gleichen oder, wie der Graf, vielleicht auf Rat des französischen Hofes, vorschlug, an einem benachbarten Orte ein Konzil seiner Obödienz berief. Die Instruktion des Grafen mit der beigefügten Cedula (Nr. 167 a und b), für den Minoritengeneral Jean Bardolin, eine Ant- wort auf Bd. I Nr. 96, steht im Registerband 332 des Vatikanischen Archivs zwischen Dokumenten vom 26. Januar und vielleicht Fe- bruar 1415 einerseits und der Instruktion von c. 12. März 1415 für denselben General andererseits (Nr. 168); sie gehört also wohl in die ersten Monate 1415; damals ist sie jedenfalls eingetragen worden. Die Antwort des Papstes, die sich wie gesagt in der fol- genden Instruktion anschließt, geht am 12. März ab. Daß es die Antwort ist, ergibt sich aus einer Reihe Ubereinstimmungen. Eigentümlich ist allerdings Benedikts Behauptung in Nr. 168, daß Armagnac ihm als Konzilsorte Lyon oder Vienne vorgeschlagen
Strana 368
368 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. habe, da davon in Armagnacs Instruktion nichts steht. Man kommt also zu der Vermutung, da kaum eine Zwischengesandtschaft anzu- nehmen ist, daß hier mündliche Vorschläge nebenbei gemacht wurden. Fast vom Beginn seines Pontifikats bis zum Jahre 1417 hat Benedikt XIII. Anstrengungen gemackt, in Italien, vor allem in Rom, Boden zu gewinnen. Solange das Königreich Aragon zu seiner Obödienz gehörte, also bis zur Wende der Jahre 1415 und 1416, konnte er sich dabei zunächst auf die aragonischen Besitzungen im Mittelmeer, die Inseln Corsica, Sardinien1) und besonders Sizi- lien stützen. In diesem für italienische Aktionen wichtigsten Lande mußten immerhin Widerstände überwunden werden. Auf eine Anfrage der sizilischen Großen hin hatte K. Ferdinand am 22. Januar 1414 den Anschluß an die Obödienz Benedikts befohlen2); wenn nun das als Nr. 170 folgende Notariatsinstrument vom 29. Mürz 1415 die feierliche Obödienzerklärung der Großen des Landes bezeugt, so scheint jener Befehl nicht dauernd und allgemein befolgt worden zu sein. Nach dem unten (Nr. 163) folgenden Berichte des Martinus de Tur- ribus weigerte sich die Stadt Messina erfolgreich, diesem Beschlusse beizutreten. Auch hielt es der Papst für seinen im Anfang des Jahres 1415 geplanten Aufenthalt in Palermo oder Catania für notwendig, sich nach der Stimmung der Bevölkerung zu erkundigen. (Nr. 169.) Auf der Halbinsel selbst hatte der Papst, abgesehen von der Burg Soriano bei Rom,3) in dem römischen Stadtpräfekten, Johann von Vico, und in dem stadtrömischen Parteikampf unsichere Ver- bündete. Die mißglückten Aktionen Benedikts in den Jahren 1396/97 und 1408 sind aus früheren Publikationen bekannt.*) Aus 1) Für die geplante Fahrt des Papstes nach Sizilien kam Cagliari auf Sardinien als Stützpunkt in Betracht: Am 14. März 1415 schreibt der Gouver- neur der Insel, Acar de Mur, an K. Ferdinand: Senyor, segons se diu, lo pap deu anar en Secilia e dien alcuns, que passara per Caller e que, si sos affes no van, com el volrie, que per ventura saturarie a castell de Caller .. . Bitte um Verhaltungsmaßregel, da nach Verordnungen früherer Könige niemand in den Hafen gelassen werden dürfe, der stärker sei als der Gouverneur ; Or. Pap. 2) Döllinger II 367 ff. 3) Ihr Präfekt wird öfters ohne Namen erwähnt. 4) Ehrle, Neue Materialien zur Geschichte Peters von Luna, Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters VII (1900) 8 ff. Gre- gorovius, Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter VI 579. Vgl. auch
368 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. habe, da davon in Armagnacs Instruktion nichts steht. Man kommt also zu der Vermutung, da kaum eine Zwischengesandtschaft anzu- nehmen ist, daß hier mündliche Vorschläge nebenbei gemacht wurden. Fast vom Beginn seines Pontifikats bis zum Jahre 1417 hat Benedikt XIII. Anstrengungen gemackt, in Italien, vor allem in Rom, Boden zu gewinnen. Solange das Königreich Aragon zu seiner Obödienz gehörte, also bis zur Wende der Jahre 1415 und 1416, konnte er sich dabei zunächst auf die aragonischen Besitzungen im Mittelmeer, die Inseln Corsica, Sardinien1) und besonders Sizi- lien stützen. In diesem für italienische Aktionen wichtigsten Lande mußten immerhin Widerstände überwunden werden. Auf eine Anfrage der sizilischen Großen hin hatte K. Ferdinand am 22. Januar 1414 den Anschluß an die Obödienz Benedikts befohlen2); wenn nun das als Nr. 170 folgende Notariatsinstrument vom 29. Mürz 1415 die feierliche Obödienzerklärung der Großen des Landes bezeugt, so scheint jener Befehl nicht dauernd und allgemein befolgt worden zu sein. Nach dem unten (Nr. 163) folgenden Berichte des Martinus de Tur- ribus weigerte sich die Stadt Messina erfolgreich, diesem Beschlusse beizutreten. Auch hielt es der Papst für seinen im Anfang des Jahres 1415 geplanten Aufenthalt in Palermo oder Catania für notwendig, sich nach der Stimmung der Bevölkerung zu erkundigen. (Nr. 169.) Auf der Halbinsel selbst hatte der Papst, abgesehen von der Burg Soriano bei Rom,3) in dem römischen Stadtpräfekten, Johann von Vico, und in dem stadtrömischen Parteikampf unsichere Ver- bündete. Die mißglückten Aktionen Benedikts in den Jahren 1396/97 und 1408 sind aus früheren Publikationen bekannt.*) Aus 1) Für die geplante Fahrt des Papstes nach Sizilien kam Cagliari auf Sardinien als Stützpunkt in Betracht: Am 14. März 1415 schreibt der Gouver- neur der Insel, Acar de Mur, an K. Ferdinand: Senyor, segons se diu, lo pap deu anar en Secilia e dien alcuns, que passara per Caller e que, si sos affes no van, com el volrie, que per ventura saturarie a castell de Caller .. . Bitte um Verhaltungsmaßregel, da nach Verordnungen früherer Könige niemand in den Hafen gelassen werden dürfe, der stärker sei als der Gouverneur ; Or. Pap. 2) Döllinger II 367 ff. 3) Ihr Präfekt wird öfters ohne Namen erwähnt. 4) Ehrle, Neue Materialien zur Geschichte Peters von Luna, Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters VII (1900) 8 ff. Gre- gorovius, Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter VI 579. Vgl. auch
Strana 369
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 369 Nr. 77 in Bd. I ergab sich, daß K. Ladislaus gleichzeitig mit den Verhandlungen zwischen Sigismund und Johann XXIII., die zur Berufung des Konzils nach Konstanz führten, seine bisherige Po- litik verließ und mit Benedikt Fühlung suchte. Die Nr. 79 hatte schon gezeigt, wie Benedikt die von Ladislaus angebahnte Politik nach dessen Tode im August 1414 aufnahm. Die Absichten des Papstes und König Ferdinands von Aragon stützten sich dabei ge- genseitig. Der König strebte seinem Sohn Johann die Hand der Erbin des Reiches, Johanna, der Schwester Ladislaus', zu ver- schaffen und so die beiden Sizilien wieder zu vereinigen.1) Diese Heirat hätte aber auch die Bemühungen Benedikts, Johanna und ihr Reich seiner Obödienz zu gewinnen, gefördert. Die Instruktion (unten Nr. 2) für den Bischof Dominicus von Huesca, der im Januar 1415 als Gesandter des Infanten Johann und zugleich des Papstes nach Neapel abging, sollte den Eintritt Johannas in die Obödienz erreichen, daneben aber besonders den Kardinallegaten von Rom, Isolani, zu gewinnen suchen, auch in Bologna gegen Johann XXIII. agitieren.2) In der Hoffnung auf das Zustandekommen der neapolitanischen Heirat entschloß sich Benedikt, im März 1415 nach Sizilien zu fahren und von hier aus nach Rom vorzudringen. Unten Nr. 3 folgt die Instruktion für die Vorbereitung der Flotte; er rechnet dabei, dem gemeinsamen Interesse entsprechend, freilich nicht ohne Schwierigkeiten vorauszuschen, auf die Geldhilfe des Staates. Aber das Heiratsprojekt scheiterte, und die Flotte blieb im Hafen. König Ferdinand scheint nichts mehr für die Uberfahrt getan zu haben.3) Mit den Verhandlungen von Perpignan hörte die Hilfe Aragons für Benedikt auf. Auf weitere Pläne Benedikts den Bericht des Simon Salvatoris (über ihn Bd I 339), aus Soriano, Ehrle, Martin de Alpartils Cronica 539 ff., und des Hugo Claperii (über ihn öfter Bd. D), Finke, Röm. Quartalschrift VII 483 ff., beide um die Wende 1405—1406. 1) Uber den Heiratsplan Zurita lib. XII c. 50 und Döllinger II 380. 2) Johann XXIII. war aber schon seit 28. Oktober 1414 in Konstanz. 3) Nach einer bei Valois IV 337 Anm. 3 zitierten ungedruckten Notiz der Chronik des Venezianers Antonio Morosini kam im Mai ein Gerücht nach Venedig, die zur Reise des Papstes nach Nizza bestimmte Flotte solle nach Beendigung der Reise seine Proklamation in Rom durchsetzen, dann den Kampf gegen Neapel aufnehmen. Vgl. auch die sonderbare Notiz derselben Chronik (Ausg. v. Lefèvre-Pontalis u. Dorez II (1899) 40 zu August 1415 über eine portugiesische Flotte, die ,per lo papa Benedeto‘ bestimmt, Ludwig von Anjou nach Neapel bringen sollte.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 369 Nr. 77 in Bd. I ergab sich, daß K. Ladislaus gleichzeitig mit den Verhandlungen zwischen Sigismund und Johann XXIII., die zur Berufung des Konzils nach Konstanz führten, seine bisherige Po- litik verließ und mit Benedikt Fühlung suchte. Die Nr. 79 hatte schon gezeigt, wie Benedikt die von Ladislaus angebahnte Politik nach dessen Tode im August 1414 aufnahm. Die Absichten des Papstes und König Ferdinands von Aragon stützten sich dabei ge- genseitig. Der König strebte seinem Sohn Johann die Hand der Erbin des Reiches, Johanna, der Schwester Ladislaus', zu ver- schaffen und so die beiden Sizilien wieder zu vereinigen.1) Diese Heirat hätte aber auch die Bemühungen Benedikts, Johanna und ihr Reich seiner Obödienz zu gewinnen, gefördert. Die Instruktion (unten Nr. 2) für den Bischof Dominicus von Huesca, der im Januar 1415 als Gesandter des Infanten Johann und zugleich des Papstes nach Neapel abging, sollte den Eintritt Johannas in die Obödienz erreichen, daneben aber besonders den Kardinallegaten von Rom, Isolani, zu gewinnen suchen, auch in Bologna gegen Johann XXIII. agitieren.2) In der Hoffnung auf das Zustandekommen der neapolitanischen Heirat entschloß sich Benedikt, im März 1415 nach Sizilien zu fahren und von hier aus nach Rom vorzudringen. Unten Nr. 3 folgt die Instruktion für die Vorbereitung der Flotte; er rechnet dabei, dem gemeinsamen Interesse entsprechend, freilich nicht ohne Schwierigkeiten vorauszuschen, auf die Geldhilfe des Staates. Aber das Heiratsprojekt scheiterte, und die Flotte blieb im Hafen. König Ferdinand scheint nichts mehr für die Uberfahrt getan zu haben.3) Mit den Verhandlungen von Perpignan hörte die Hilfe Aragons für Benedikt auf. Auf weitere Pläne Benedikts den Bericht des Simon Salvatoris (über ihn Bd I 339), aus Soriano, Ehrle, Martin de Alpartils Cronica 539 ff., und des Hugo Claperii (über ihn öfter Bd. D), Finke, Röm. Quartalschrift VII 483 ff., beide um die Wende 1405—1406. 1) Uber den Heiratsplan Zurita lib. XII c. 50 und Döllinger II 380. 2) Johann XXIII. war aber schon seit 28. Oktober 1414 in Konstanz. 3) Nach einer bei Valois IV 337 Anm. 3 zitierten ungedruckten Notiz der Chronik des Venezianers Antonio Morosini kam im Mai ein Gerücht nach Venedig, die zur Reise des Papstes nach Nizza bestimmte Flotte solle nach Beendigung der Reise seine Proklamation in Rom durchsetzen, dann den Kampf gegen Neapel aufnehmen. Vgl. auch die sonderbare Notiz derselben Chronik (Ausg. v. Lefèvre-Pontalis u. Dorez II (1899) 40 zu August 1415 über eine portugiesische Flotte, die ,per lo papa Benedeto‘ bestimmt, Ludwig von Anjou nach Neapel bringen sollte.
Strana 370
370 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. im Jahre 1416, Rom zu gewinnen, weisen die unten zum 12. Mai und 5. Juni 1416 folgenden Briefe hin.1) Von einem förmlichen Vertrage Benedikts mit König Jakob von Neapel sprechen die Nach- richten; eine Flotte soll ihn aus Peñiscola holen. Venedig wird hineingezogen, verhält sich aber kühl. (Nr. 175.) Aus einem bei Funi2) gedruckten Briefe des Kardinallegaten Isolani an Siena war bekannt, daß der Kondottiere Braccio de Fortebracciis, den Sforza im Auftrage der Königin Johanna aus Rom vertrieben hatte, es zurückerobern und Benedikt dahin führen wollte. Wie wenig es ihm aber um die Person Benedikts zu tun war, zeigt sein Anerbieten an die Republik, in ihre Dienste zu treten und in Rom einen neuen Papst einzusetzen oder sich mit Benedikt zu verständigen. Venedig traute der Anziehungskraft Benediks nicht. (Nr. 176.) B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. Die zwischen Sigismund und den Gesandten König Ferdinands am 4. und 8. März 1415 geschlossenen und beschworenen Verträge setzten die Zusammenkunft für den Juni in Nizza fest. Doch hatte schon Sigismund den nach der Flucht Johanns XXIII. abreisenden Gesandten von einer Verlängerung für den Juli gesprochen und Ferdinand hatte wohl daraufhin von sich aus den Termin am 28. April so festgelegt, falls Sigismund dasselbe tue.3) Vereinzelt im April — so die Einladung der spanischen Monarchen, der Grafen von Foix und Armagnac — dann aber besonders im Mai beginnen die Vorbereitungen Ferdinands: Aujforderung an eine Reihe Großer, ihn zu begleiten, zunächst alles noch mit Junidatum, Auf- träge für Ankäufe für die Reise, Geleitsbriefe für den Herzog Ludwig von Brieg und andere Große, die eine Weltreise wohl mit der Konzilsfahrt verbinden wollen, Einladung des Dominikaners Vicente Ferrer zu einer Besprechung in Collioure, Erbitten von Geleitsbriefen für sich vom Titularkönig Ludwig II. von Anjou und Absendung von Vertretern zu Verhandlungen in Nizza zu Beginn 1) Vgl. den IV. Abschnitt. 2) Codice diplomatico della cittá d' Orvieto. Documenti di storia d'Italia VIII 673. 3) Hardt IV 305. Ipso rege Romanorum illud idem faciente et iurante et non alias nec ultra. Den Gesandten teilt er das am 5. Mai mit. Reg. 2400 f. 18v.
370 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. im Jahre 1416, Rom zu gewinnen, weisen die unten zum 12. Mai und 5. Juni 1416 folgenden Briefe hin.1) Von einem förmlichen Vertrage Benedikts mit König Jakob von Neapel sprechen die Nach- richten; eine Flotte soll ihn aus Peñiscola holen. Venedig wird hineingezogen, verhält sich aber kühl. (Nr. 175.) Aus einem bei Funi2) gedruckten Briefe des Kardinallegaten Isolani an Siena war bekannt, daß der Kondottiere Braccio de Fortebracciis, den Sforza im Auftrage der Königin Johanna aus Rom vertrieben hatte, es zurückerobern und Benedikt dahin führen wollte. Wie wenig es ihm aber um die Person Benedikts zu tun war, zeigt sein Anerbieten an die Republik, in ihre Dienste zu treten und in Rom einen neuen Papst einzusetzen oder sich mit Benedikt zu verständigen. Venedig traute der Anziehungskraft Benediks nicht. (Nr. 176.) B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. Die zwischen Sigismund und den Gesandten König Ferdinands am 4. und 8. März 1415 geschlossenen und beschworenen Verträge setzten die Zusammenkunft für den Juni in Nizza fest. Doch hatte schon Sigismund den nach der Flucht Johanns XXIII. abreisenden Gesandten von einer Verlängerung für den Juli gesprochen und Ferdinand hatte wohl daraufhin von sich aus den Termin am 28. April so festgelegt, falls Sigismund dasselbe tue.3) Vereinzelt im April — so die Einladung der spanischen Monarchen, der Grafen von Foix und Armagnac — dann aber besonders im Mai beginnen die Vorbereitungen Ferdinands: Aujforderung an eine Reihe Großer, ihn zu begleiten, zunächst alles noch mit Junidatum, Auf- träge für Ankäufe für die Reise, Geleitsbriefe für den Herzog Ludwig von Brieg und andere Große, die eine Weltreise wohl mit der Konzilsfahrt verbinden wollen, Einladung des Dominikaners Vicente Ferrer zu einer Besprechung in Collioure, Erbitten von Geleitsbriefen für sich vom Titularkönig Ludwig II. von Anjou und Absendung von Vertretern zu Verhandlungen in Nizza zu Beginn 1) Vgl. den IV. Abschnitt. 2) Codice diplomatico della cittá d' Orvieto. Documenti di storia d'Italia VIII 673. 3) Hardt IV 305. Ipso rege Romanorum illud idem faciente et iurante et non alias nec ultra. Den Gesandten teilt er das am 5. Mai mit. Reg. 2400 f. 18v.
Strana 371
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 371 des Juni.1) Am 5. Juni hört er von der Absicht Sigismunds, ihn in der Umgebung von Perpignan (in ville Perpiniani confinibus) aufzusuchen; es war der in Konstanz zurückgelassene Sekretär des Bischofs von Zamora, Bernard Oller, der ihm auf der Heimreise das berichtete und den er nun bald darauf dem nach seiner An- sicht schon auf der Reise befindlichen Sigismund entgegenschickt. Von diesem Boten hat er auch die Absendung des ihm bekannten Ottobonus de Bellonis und des Ritters Michael Jacks vernommen, sie läßt er aufsuchen und um schleunigste Information bitten. Zu- gleich kündigte er Sigismund — alles dieses am 5. Juni — seine bevorstehende Reise nach Nizza mit Benedikt XIII. an, läßt aller- dings das Datum offen. So vergeht der Juni in Unsicherheit über Ort und Zeit der Zusammenkunft. Die Verzögerungen waren Fer- dinand nicht unangenehm, da sich seine Krankheit — Nierenleiden stärker meldete.2) Zudem beschäftigte ihn damals besonders 1) Reg. 2408 f. 1 ff. Reg. 2388 f. 118: Cum egregius et potens Ludovicus dux de Slize et d. de Brege ac de Lignis de Almania, ut strenuos milicie et honestatis actus exerceat, intendat orbis ambitum perlustrare; ebenso für Petrus Chelz (?) maior marescaleus Hungarie, der besonders nach Granada, Henri- cus de Gravor miles d. de Plomlop, der nach Portugal, Georgius de Corttes (?), der nach Fez will. Reg. 2409 f. 48: Am 4. Juni Diago Navarro: Si per ventura lo rey Luis li denegara o dilatara donar lo dit salconduyt, fara una requesta o protest. Weitere Geleitsbriefe f. 21. 2) Reg. 2409 f. 50: An Sigismund: Ut cognoscatis, unionis ecclesie . . . quanta nos cogit affectio, . . . intimamus, quod die presentis mensis Junii (Tag freigelassen) recedemus ab hine nna cum . .. Benedicto papa XIII. Ville Franche pro mutua visione flenda, . . . in termino concordato littora petituri, non curantes ... prorogacionem per vos postulatam .. . Quinta die Junii. — Brief an Ottobonus usw. vgl. unten. — 2409 f. 51: Sendet Scriptor Romeus de Casanova; Zögerung wegen Sigismunds Reiseänderung. Trotzdem wäre er nach Nizza gereist, wenn ihn nicht seine Krankheit gehindert hätte. Jetzt hört er von der Anwesenheit des Ottobonus in Avignon; nun wartet er. Juni 22. F. 51 v: Bittet den Ottobonus um Beschleunigung seiner Reise. Die folgenden Blätter sind angefüllt mit Einladungen zur Zusammenkunft nach Narbonne und Perpignan, darunter an 36 Ordensgenerale und Kapitel, 30 Städte und Große; dann noch 10 S. voll Adressen. Magister Antonius de Cassia generalis minister ordinis Minorum schreibt : Fuimus Neapoli, ubi d. Bartholomeus thesaurarius d. regine et Antonius de Turris . . . explicarunt ambassiatam eis per sereni- tatem vestram impositam ... Decem mensibus extiti occupatus in serviciis d. regine transmissus ad serenitatem vestram, ex quo ad consilium, quod fertur celebrandum, accedere non potui . .. Datum Neapoli XII. die mensis Augusti MCCCCXV. Dann folgen Schreiben betr. Einrichtung des Kastells in Per- pignan für den Papst: Befehl, que fasa venir layga al castel de Perpeya, .. fasa adobar he reparar les cases, canbres he edificios. Or. Pap. — Reg. 24*
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 371 des Juni.1) Am 5. Juni hört er von der Absicht Sigismunds, ihn in der Umgebung von Perpignan (in ville Perpiniani confinibus) aufzusuchen; es war der in Konstanz zurückgelassene Sekretär des Bischofs von Zamora, Bernard Oller, der ihm auf der Heimreise das berichtete und den er nun bald darauf dem nach seiner An- sicht schon auf der Reise befindlichen Sigismund entgegenschickt. Von diesem Boten hat er auch die Absendung des ihm bekannten Ottobonus de Bellonis und des Ritters Michael Jacks vernommen, sie läßt er aufsuchen und um schleunigste Information bitten. Zu- gleich kündigte er Sigismund — alles dieses am 5. Juni — seine bevorstehende Reise nach Nizza mit Benedikt XIII. an, läßt aller- dings das Datum offen. So vergeht der Juni in Unsicherheit über Ort und Zeit der Zusammenkunft. Die Verzögerungen waren Fer- dinand nicht unangenehm, da sich seine Krankheit — Nierenleiden stärker meldete.2) Zudem beschäftigte ihn damals besonders 1) Reg. 2408 f. 1 ff. Reg. 2388 f. 118: Cum egregius et potens Ludovicus dux de Slize et d. de Brege ac de Lignis de Almania, ut strenuos milicie et honestatis actus exerceat, intendat orbis ambitum perlustrare; ebenso für Petrus Chelz (?) maior marescaleus Hungarie, der besonders nach Granada, Henri- cus de Gravor miles d. de Plomlop, der nach Portugal, Georgius de Corttes (?), der nach Fez will. Reg. 2409 f. 48: Am 4. Juni Diago Navarro: Si per ventura lo rey Luis li denegara o dilatara donar lo dit salconduyt, fara una requesta o protest. Weitere Geleitsbriefe f. 21. 2) Reg. 2409 f. 50: An Sigismund: Ut cognoscatis, unionis ecclesie . . . quanta nos cogit affectio, . . . intimamus, quod die presentis mensis Junii (Tag freigelassen) recedemus ab hine nna cum . .. Benedicto papa XIII. Ville Franche pro mutua visione flenda, . . . in termino concordato littora petituri, non curantes ... prorogacionem per vos postulatam .. . Quinta die Junii. — Brief an Ottobonus usw. vgl. unten. — 2409 f. 51: Sendet Scriptor Romeus de Casanova; Zögerung wegen Sigismunds Reiseänderung. Trotzdem wäre er nach Nizza gereist, wenn ihn nicht seine Krankheit gehindert hätte. Jetzt hört er von der Anwesenheit des Ottobonus in Avignon; nun wartet er. Juni 22. F. 51 v: Bittet den Ottobonus um Beschleunigung seiner Reise. Die folgenden Blätter sind angefüllt mit Einladungen zur Zusammenkunft nach Narbonne und Perpignan, darunter an 36 Ordensgenerale und Kapitel, 30 Städte und Große; dann noch 10 S. voll Adressen. Magister Antonius de Cassia generalis minister ordinis Minorum schreibt : Fuimus Neapoli, ubi d. Bartholomeus thesaurarius d. regine et Antonius de Turris . . . explicarunt ambassiatam eis per sereni- tatem vestram impositam ... Decem mensibus extiti occupatus in serviciis d. regine transmissus ad serenitatem vestram, ex quo ad consilium, quod fertur celebrandum, accedere non potui . .. Datum Neapoli XII. die mensis Augusti MCCCCXV. Dann folgen Schreiben betr. Einrichtung des Kastells in Per- pignan für den Papst: Befehl, que fasa venir layga al castel de Perpeya, .. fasa adobar he reparar les cases, canbres he edificios. Or. Pap. — Reg. 24*
Strana 372
372 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. das Projekt der Heirat seines zweiten Sohnes Juan mit Johanna von Neapel. Am 5. Julil) werden dann die Anderungen in Anwesenheit der Abgesandten Sigismunds endgültig festgesetzt. Wohl lautet das Instrument wieder auf den ganzen Juli, aber mit Rücksicht auf neue mögliche Hinderungen ist Ferdinands Anschauung, daß, wenn der Termin der Zusammenkunft auf den 10., 12., 15. ja 20. August ausgedehnt werde, keiner der Kontrahenten eidbrüchig werde.2) Mit diesen Erklärungen eilten die Gesandten von Valencia zurück. Benedikt XIII. hielt den Julitermin inne. Er hatte am 18. Messen und Prozessionen angeordnet, Ablässe für die im Sinne einer glücklichen Beendigung des Schismas Betenden gewährt und tags darauf, ohne anscheinend die von Sigismund zugesagten Ge- leitsbriefe von Frankreich erhalten zu haben, die Fahri angetreten. Trotz schlimmer Fahrt, von der der Hochbetagte sich erst nach kurzer Krankheit erholte, kam er am 31. Juli in Perpignan an.3) 2408 f. 27: Befehl bez. des Kastells an den Kastellan Bernardus de Ulmis seu alcaydo castri : Libere et expedite eidem d. pape, cum ibi adesse contigerit, tradatis castrum .. . VII. die Julii. Ebenso an den Kastellan von Collioure. Michael Jakch und Ottobonus melden sich am 18. Juni. Sigismund hat Ferdi- nand schon in Perpignan oder doch Barcelona vermutet: Valde territi et afflicti fuimus, quando audivimus, quod vestra sacra maiestas sit in tam lon- ginquo spacio usque ad Valenciam. Or. Pap. Nach Zurita lib. XII. c. 51 kommen sie am 29. Juni in Valencia an. 1) Reg. 2439 f. 122 ff. Dokument über Verschiebung und Verlegung vom 5. Juli 1415. Vgl. f. 119. Dann die Instrumente der Verschiebung Reg. 2432 Ende. 2) So Ferdinand an Sigismund am 1. Sept. Döllinger, Beiträge II 377. 3) Vgl. unten zum Datum. Der Cod. Victorinus (bei Bourgeois de Chaste- net, Nouvelle Hist. in den Preuves 386 ff.) und darnach Mansi XXVIII 225 und Hefele VII 247 (letzterer ganz verkehrt) berichtet, daß Benedikt XIII. am letzten Tage des Juli (der Cod. berichtet hier meist einen Monat zu spät) in Perpig- nan angekommen und eine Proklamation über die Nichtanwesenheit Sigis- munds erlassen habe; gleiches habe er auch in Narbonne tun lassen. Dann habe er die Einwohner Perpignans in Treueid genommen. An sich ist die Proklamation nicht unmöglich; der Jurist Petrus de Luna ist stets mit Protesten bei der Hand. Wenn dann weiter erzählt wird, daß Sigismund Benedikt in Perpignan habe besuchen wollen, worauf dieser weggegangen (recessit), so ist das natürlich Unsinn. Die Frage, ob Benedikt einen Salvuskondukt für sich als Papst von Sigismund verlangt habe, ist schwer zu entscheiden. Auch Johannes de Wellis betont die Schwierigkeiten. Vgl. die Form bei Altmann, Reg. imperii XI Nr. 1891 zum 26. Sept. Eine weitere Schwierigkeit macht dann ein Lesefehler bei Martène et Durand, Thesaurus novus II 1642, wonach u. a. von Beß, Hist. Jahrb. 1901, 692 Anm. 3 angenommen wurde, Benedikt
372 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. das Projekt der Heirat seines zweiten Sohnes Juan mit Johanna von Neapel. Am 5. Julil) werden dann die Anderungen in Anwesenheit der Abgesandten Sigismunds endgültig festgesetzt. Wohl lautet das Instrument wieder auf den ganzen Juli, aber mit Rücksicht auf neue mögliche Hinderungen ist Ferdinands Anschauung, daß, wenn der Termin der Zusammenkunft auf den 10., 12., 15. ja 20. August ausgedehnt werde, keiner der Kontrahenten eidbrüchig werde.2) Mit diesen Erklärungen eilten die Gesandten von Valencia zurück. Benedikt XIII. hielt den Julitermin inne. Er hatte am 18. Messen und Prozessionen angeordnet, Ablässe für die im Sinne einer glücklichen Beendigung des Schismas Betenden gewährt und tags darauf, ohne anscheinend die von Sigismund zugesagten Ge- leitsbriefe von Frankreich erhalten zu haben, die Fahri angetreten. Trotz schlimmer Fahrt, von der der Hochbetagte sich erst nach kurzer Krankheit erholte, kam er am 31. Juli in Perpignan an.3) 2408 f. 27: Befehl bez. des Kastells an den Kastellan Bernardus de Ulmis seu alcaydo castri : Libere et expedite eidem d. pape, cum ibi adesse contigerit, tradatis castrum .. . VII. die Julii. Ebenso an den Kastellan von Collioure. Michael Jakch und Ottobonus melden sich am 18. Juni. Sigismund hat Ferdi- nand schon in Perpignan oder doch Barcelona vermutet: Valde territi et afflicti fuimus, quando audivimus, quod vestra sacra maiestas sit in tam lon- ginquo spacio usque ad Valenciam. Or. Pap. Nach Zurita lib. XII. c. 51 kommen sie am 29. Juni in Valencia an. 1) Reg. 2439 f. 122 ff. Dokument über Verschiebung und Verlegung vom 5. Juli 1415. Vgl. f. 119. Dann die Instrumente der Verschiebung Reg. 2432 Ende. 2) So Ferdinand an Sigismund am 1. Sept. Döllinger, Beiträge II 377. 3) Vgl. unten zum Datum. Der Cod. Victorinus (bei Bourgeois de Chaste- net, Nouvelle Hist. in den Preuves 386 ff.) und darnach Mansi XXVIII 225 und Hefele VII 247 (letzterer ganz verkehrt) berichtet, daß Benedikt XIII. am letzten Tage des Juli (der Cod. berichtet hier meist einen Monat zu spät) in Perpig- nan angekommen und eine Proklamation über die Nichtanwesenheit Sigis- munds erlassen habe; gleiches habe er auch in Narbonne tun lassen. Dann habe er die Einwohner Perpignans in Treueid genommen. An sich ist die Proklamation nicht unmöglich; der Jurist Petrus de Luna ist stets mit Protesten bei der Hand. Wenn dann weiter erzählt wird, daß Sigismund Benedikt in Perpignan habe besuchen wollen, worauf dieser weggegangen (recessit), so ist das natürlich Unsinn. Die Frage, ob Benedikt einen Salvuskondukt für sich als Papst von Sigismund verlangt habe, ist schwer zu entscheiden. Auch Johannes de Wellis betont die Schwierigkeiten. Vgl. die Form bei Altmann, Reg. imperii XI Nr. 1891 zum 26. Sept. Eine weitere Schwierigkeit macht dann ein Lesefehler bei Martène et Durand, Thesaurus novus II 1642, wonach u. a. von Beß, Hist. Jahrb. 1901, 692 Anm. 3 angenommen wurde, Benedikt
Strana 373
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 373 Ferdinand lud — angeblich am 26. Juli (statt Juni) — dringend die Grafen von Foix und Armagnac zur Absendung von Bevoll- mächtigten nach Narbonne und Perpignan ein. Er betont, daß auf seine und des Papstes Einladung auch die Gesandten von Kastilien, Navarra, Schottland und der übrigen Herrschaften der Benedikti- nischen Obödienz erscheinen würden. Im Anfang der Instruktion wird der gute Gesundheitszustand der königlichen Familie, also auch Ferdinands erwähnt.1) Bald darauf muß das schwere Nieren- leiden des Königs zum Ausbruch gekommen sein. Schon in den Verhandlungen des 5. Juli suchte er möglichst große Ausdehnung des Termins mit Rücksicht auf Ereignisse, wie sie tatsächlich — schreibt Ferdinand am 1. September — eingetreten sind. Den ge- nauen Termin wissen wir nicht; da aber schon am 29. Juli der Kanzler vom nordkatalanischen Hafen Rosas nach Perpignan fährt, um auf die Krankheit des Königs hinzuweisen, (vgl. unten zum 31. Juli) so dürfen wir schon einen viel früheren Termin annehmen. Bekannt ist dann der schwere Ohnmachtsanfall vom 6. August; man sprach von Ferdinands Tod. Er selbst ließ noch am selben Tage ein kurzes Billet und am folgenden Tage eine lange Krankheits- schilderung an Sigismund abgehen. Gegen den Rat der Arzte, wie er am 17. August meldet, ging er am 21. in See und kam am letzten August völlig erschöpft in Perpignan an, wo er im Hause eines wohlhabenden Bürgers sein Krankenlager aufschlug. In seiner Korrespondenz, die er mit Sigismund unterwegs führte, ist der wichtigste Punkt, daß er Sigismund bat, sich bis zu seiner Ankunft sei am 19. August selbst nach Narbowne gekommen ; es muß que statt qui heißen Zum Itinerar Benedikts vgl. Boletin de la sociedad Castellionense de cultura IV 80. Die Cronica de Juan II (Bibl. de Autores esp. 68) p. 363 hat undeut- lich und inkorrekt: El papa se partió luego en diez y siete dias del mes de Julio (statt 19), é fuése en sus galeas para Perpiñan; é de alli se partió para Peniscola é llegó ende el primero dia de Agosto (st. 31. Juli). 1) Darum kann das Datum des Begleitschreibens des Memoriale eorum, que Johannes de Aquilario locum tenens prothonotarii regii . . . explicare debet (Reg. 2408 f. 34 ff.) nicht der 26. Juli, wie es dort heißt, sondern nur der 26. Juni sein. Derartige Verwechslungen sind in den Registern nicht ganz selten. Dazu paßt auch Folgendes. Das Memoriale erwähnt als einen besonderen Punkt: Der Gesandte soll die Aus- söhnung der beiden Grafen versuchen. Aus demselben Grunde bittet Bene- dikt XIII. Vicente Ferrer die Grafen zu besuchen. Vgl. unten zu Juni 26. Also sind die beiden Gesandtschaften wohl gleichzeitig verabredet. Nun war aber Benedikt vom 19.—31. Juli auf der See. Also kann auch darnach nur der 26. Juni in Betracht kommen.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 373 Ferdinand lud — angeblich am 26. Juli (statt Juni) — dringend die Grafen von Foix und Armagnac zur Absendung von Bevoll- mächtigten nach Narbonne und Perpignan ein. Er betont, daß auf seine und des Papstes Einladung auch die Gesandten von Kastilien, Navarra, Schottland und der übrigen Herrschaften der Benedikti- nischen Obödienz erscheinen würden. Im Anfang der Instruktion wird der gute Gesundheitszustand der königlichen Familie, also auch Ferdinands erwähnt.1) Bald darauf muß das schwere Nieren- leiden des Königs zum Ausbruch gekommen sein. Schon in den Verhandlungen des 5. Juli suchte er möglichst große Ausdehnung des Termins mit Rücksicht auf Ereignisse, wie sie tatsächlich — schreibt Ferdinand am 1. September — eingetreten sind. Den ge- nauen Termin wissen wir nicht; da aber schon am 29. Juli der Kanzler vom nordkatalanischen Hafen Rosas nach Perpignan fährt, um auf die Krankheit des Königs hinzuweisen, (vgl. unten zum 31. Juli) so dürfen wir schon einen viel früheren Termin annehmen. Bekannt ist dann der schwere Ohnmachtsanfall vom 6. August; man sprach von Ferdinands Tod. Er selbst ließ noch am selben Tage ein kurzes Billet und am folgenden Tage eine lange Krankheits- schilderung an Sigismund abgehen. Gegen den Rat der Arzte, wie er am 17. August meldet, ging er am 21. in See und kam am letzten August völlig erschöpft in Perpignan an, wo er im Hause eines wohlhabenden Bürgers sein Krankenlager aufschlug. In seiner Korrespondenz, die er mit Sigismund unterwegs führte, ist der wichtigste Punkt, daß er Sigismund bat, sich bis zu seiner Ankunft sei am 19. August selbst nach Narbowne gekommen ; es muß que statt qui heißen Zum Itinerar Benedikts vgl. Boletin de la sociedad Castellionense de cultura IV 80. Die Cronica de Juan II (Bibl. de Autores esp. 68) p. 363 hat undeut- lich und inkorrekt: El papa se partió luego en diez y siete dias del mes de Julio (statt 19), é fuése en sus galeas para Perpiñan; é de alli se partió para Peniscola é llegó ende el primero dia de Agosto (st. 31. Juli). 1) Darum kann das Datum des Begleitschreibens des Memoriale eorum, que Johannes de Aquilario locum tenens prothonotarii regii . . . explicare debet (Reg. 2408 f. 34 ff.) nicht der 26. Juli, wie es dort heißt, sondern nur der 26. Juni sein. Derartige Verwechslungen sind in den Registern nicht ganz selten. Dazu paßt auch Folgendes. Das Memoriale erwähnt als einen besonderen Punkt: Der Gesandte soll die Aus- söhnung der beiden Grafen versuchen. Aus demselben Grunde bittet Bene- dikt XIII. Vicente Ferrer die Grafen zu besuchen. Vgl. unten zu Juni 26. Also sind die beiden Gesandtschaften wohl gleichzeitig verabredet. Nun war aber Benedikt vom 19.—31. Juli auf der See. Also kann auch darnach nur der 26. Juni in Betracht kommen.
Strana 374
374 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. auf keine Erörterung der Unionsfrage mit dem Papste cinzu- lassen.1) Begleitet von den Segenswünschen des Konzils trat Sigismund erst am 18. Juli2) seine spanisch-französisch-englische Reise an. Die Fahrt führte durch Reichsländer, durch die Schweiz, Savoyen, Arelat, durch Frankreich bis Narbonne. Schon am 30. Mai hatte Karl VI. von Frankreich mit Zustimmung des Dauphins und seines Rates in feierlicher Weise seinen Schwager, den Herzog Ludwig von Bayern, zum Begleiter Sigismunds und seiner Gemahlin durch das französische Gebiet nach Nizza bestimmt.3) Den Salvuskondukt Ferdinands erhielt Sigismund am 3. September für sich und die von ihm gewünschten 500 Begleiter in besonders schmeichelhafter Weise.4) Die 12 Konzilsgesandten erhalten am 15. September von Benedikt XIII. freies Geleit nach Perpignan.*) Die Reise führte über Bern, wo besonders festlicher Empfang, am Genfer See entlang nach Genf in das Land des Sigismund be- 1) Daten bei Döllinger, Beiträge II 377 und Zurita lib. XII c. 51, der hier ganz aus den Registern schöpft, Martène et Durand, Thesaurus novus II 1642 ff. und Bd. II 259—262. Väterlich ermahnt Benedikt Ferdinand auf seine Gesundheit zu achten, in einem Schreiben vom 13. August, das ihn aber wohl nicht vor Antritt der Fahrt erreicht hat: Te autem, fili, ... exortamur, velis pro . . . consolacione Deo gracias agens post devotam sacrorum ecclesiasti- corum percepcionem circa persone tue convalescenciam ulteriorem caute pro- videre teque semper cum consilio fisicorum custodire et a reincidencia . . . preservare . . . Apud castrum Perpiniani .. . die XIII. Augusti. Or. Pap. 2) Richental S. 82 hat den 19., Fillastre den 17., die andern Quellen richtig 18. Juli. 3) Vgl. unten. Interessant die Erwähnung der Königin Barbara. Sie hat anscheinend ihren Gemahl in die Schweiz begleitet. 4) Die Ziffern der Begleitmannschaften schwanken stark. Die höchste ist 4000. Sie müssen variieren, je nachdem man nur die Begleitung des Königs, oder auch der sämtlichen ihn begleitenden Fürstlichkeiten und Adligen nimmt. Die Zahl der Konzilsgesandten-Begleiter hält sich nach dem Salvuskondukt Benedikts vom 15. Sept. in mäßtigen Grenzen. Einzelne Laien hatten bis zu 200 Begleiter. In Dynteri Chronicon p. 293 heißt es: Et quia salviconductus, quos Petrus de Luna et rex Aragonum miserunt regi, erant insufficientes et limitati usque ad numerum quadringentorum equitum, corrigebantur ibidem et fuerunt extensi usque ad numerum mille et quingentorum equitum. Im Salvus- kondukt Ferdinands für Sigismund vom 3. Sept. heißt es aber: usque in nume- rum quingentorum, de quo numero, ut vestri ambaxiatores expresse nobis retulerunt, vestra dicta benivolencia, licet non congruo statui et dignitati vestris, vultis esse contentus. Der Erzbischof von Reims erhielt 25, der von Tours 20. der magister Rodi 50, der abbas s. Egidii 10 equitaturas. Reg. 2408 f. 58. 5) Vgl. unten.
374 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. auf keine Erörterung der Unionsfrage mit dem Papste cinzu- lassen.1) Begleitet von den Segenswünschen des Konzils trat Sigismund erst am 18. Juli2) seine spanisch-französisch-englische Reise an. Die Fahrt führte durch Reichsländer, durch die Schweiz, Savoyen, Arelat, durch Frankreich bis Narbonne. Schon am 30. Mai hatte Karl VI. von Frankreich mit Zustimmung des Dauphins und seines Rates in feierlicher Weise seinen Schwager, den Herzog Ludwig von Bayern, zum Begleiter Sigismunds und seiner Gemahlin durch das französische Gebiet nach Nizza bestimmt.3) Den Salvuskondukt Ferdinands erhielt Sigismund am 3. September für sich und die von ihm gewünschten 500 Begleiter in besonders schmeichelhafter Weise.4) Die 12 Konzilsgesandten erhalten am 15. September von Benedikt XIII. freies Geleit nach Perpignan.*) Die Reise führte über Bern, wo besonders festlicher Empfang, am Genfer See entlang nach Genf in das Land des Sigismund be- 1) Daten bei Döllinger, Beiträge II 377 und Zurita lib. XII c. 51, der hier ganz aus den Registern schöpft, Martène et Durand, Thesaurus novus II 1642 ff. und Bd. II 259—262. Väterlich ermahnt Benedikt Ferdinand auf seine Gesundheit zu achten, in einem Schreiben vom 13. August, das ihn aber wohl nicht vor Antritt der Fahrt erreicht hat: Te autem, fili, ... exortamur, velis pro . . . consolacione Deo gracias agens post devotam sacrorum ecclesiasti- corum percepcionem circa persone tue convalescenciam ulteriorem caute pro- videre teque semper cum consilio fisicorum custodire et a reincidencia . . . preservare . . . Apud castrum Perpiniani .. . die XIII. Augusti. Or. Pap. 2) Richental S. 82 hat den 19., Fillastre den 17., die andern Quellen richtig 18. Juli. 3) Vgl. unten. Interessant die Erwähnung der Königin Barbara. Sie hat anscheinend ihren Gemahl in die Schweiz begleitet. 4) Die Ziffern der Begleitmannschaften schwanken stark. Die höchste ist 4000. Sie müssen variieren, je nachdem man nur die Begleitung des Königs, oder auch der sämtlichen ihn begleitenden Fürstlichkeiten und Adligen nimmt. Die Zahl der Konzilsgesandten-Begleiter hält sich nach dem Salvuskondukt Benedikts vom 15. Sept. in mäßtigen Grenzen. Einzelne Laien hatten bis zu 200 Begleiter. In Dynteri Chronicon p. 293 heißt es: Et quia salviconductus, quos Petrus de Luna et rex Aragonum miserunt regi, erant insufficientes et limitati usque ad numerum quadringentorum equitum, corrigebantur ibidem et fuerunt extensi usque ad numerum mille et quingentorum equitum. Im Salvus- kondukt Ferdinands für Sigismund vom 3. Sept. heißt es aber: usque in nume- rum quingentorum, de quo numero, ut vestri ambaxiatores expresse nobis retulerunt, vestra dicta benivolencia, licet non congruo statui et dignitati vestris, vultis esse contentus. Der Erzbischof von Reims erhielt 25, der von Tours 20. der magister Rodi 50, der abbas s. Egidii 10 equitaturas. Reg. 2408 f. 58. 5) Vgl. unten.
Strana 375
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 375 gleitenden Grafen, bald Herzogs von Savoyen, wo ihm am 28. Juli im Städtchen Seyssel Ottobonus de Bellonis und Michael Jacks den von Ferdinand bestimmten Aufschub bis zum 15. August mitteilten,1) über Lyon südwärts im Rhonetal mit Umgehung Avignons, vielleicht wegen der Pestgefahr, nach Nimes, wo der König eine Zusammen- kunft mit Ludwig II. von Anjou hatte, und der Erzbischof von Reims sich ihm zugesellte, nach Narbonne, wo die Ankunft am letzten Termin, am 15. August in besonders feierlicher Weise erfolgte.2) Nach Fillastre schwebte anfangs über Reiseplan und Ziel be- absichtigtes Dunkel; man befürchtete für Sigismund Attentate, vor allem seitens des Burgunders. Wohl um seinen guten Willen zu zeigen, hatte Johann von Burgund Gesandte geschickt, um ihn zur Reise durch seine Länder einzuladen. Sigismund mußte das ab- lehnen, lud aber seinerseits den Herzog zum Zusammentreffen in Genf ein; nur zum Schein, denn die Zeit war ja viel zu kurz! Man hatte Sigismund auch vor Ferdinand und Benedikt. XIII. gewarnt; in Perpignan selbst sollten ihm Gefahren drohen; nichts Unfreund- liches ist erfolgt. Auch die Rückreise des jungen Württembergers hängt nicht mit einem Zerwürfnis zusammen. Der König ist auf der spanischen Reise überall mit äußteren Zeichen der Freude, mit glänzenden Festen und mit reichen Geschenken aufgenommen worden.3) 1) Bd. II 262. 2) Vgl. zu der ganzen Reiseroute Altmann. Regg. imperii XI Nr. 1866a 1890b. Am selben lage vor dem Einzuge schreibt Sigismund an Ferdinand, daß er seinen Brief vom 6. August erhalten, er freuc sich über seine Besserung und ziehe heute, in Narbonne ein. Am 21. August zeigt Sigismund Ferdinand den Empfang seines Schreibens an, durch das er ihm mitteilt: quod vos de illa passione, per quam corpus vestrum nimium proch dolor fuit afflicta et gravata, per Dei misericordiam liberati fuistis et bene convalescitis. Er freut sich ungemein. Properate igitur et vos, frater carissime, et nolite tardare... Et ecce premittimus nonnullos ex nostris ad preparandum allodiamenta in loco, in quo cum vestra regia fraternitate et illo d. Petro de Luna personaliter con- veniemus in unum. Seine angekündigten Gesandten wird er gern empfangen. Aber: vos pocius quam eosdem ambaxiatores videremus. . .. Narbone vicesi- ma prima die Augusti ... Or. Perg. 3) Schreiben Sigismunds an den Burgunder: Missi per vos ... abbas s. Johannis Réomensis ac nobiles ... Johannes de Novocastro, d. de Monteacuto, et Welterus de Ruppibus, d. de Essong, milites, vestri ambaxiatores ea, que honori vestro putaverint acomoda, providenter et legaliter exposuerunt .. . Datum Basilee vicesima secunda Julii. Kopie in Papierheft. Auch Ferdi- nand wurde vom Bischof von Huesca vor Ludwig von Anjou und den Genuesen gewarnt. Vgl. unten.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 375 gleitenden Grafen, bald Herzogs von Savoyen, wo ihm am 28. Juli im Städtchen Seyssel Ottobonus de Bellonis und Michael Jacks den von Ferdinand bestimmten Aufschub bis zum 15. August mitteilten,1) über Lyon südwärts im Rhonetal mit Umgehung Avignons, vielleicht wegen der Pestgefahr, nach Nimes, wo der König eine Zusammen- kunft mit Ludwig II. von Anjou hatte, und der Erzbischof von Reims sich ihm zugesellte, nach Narbonne, wo die Ankunft am letzten Termin, am 15. August in besonders feierlicher Weise erfolgte.2) Nach Fillastre schwebte anfangs über Reiseplan und Ziel be- absichtigtes Dunkel; man befürchtete für Sigismund Attentate, vor allem seitens des Burgunders. Wohl um seinen guten Willen zu zeigen, hatte Johann von Burgund Gesandte geschickt, um ihn zur Reise durch seine Länder einzuladen. Sigismund mußte das ab- lehnen, lud aber seinerseits den Herzog zum Zusammentreffen in Genf ein; nur zum Schein, denn die Zeit war ja viel zu kurz! Man hatte Sigismund auch vor Ferdinand und Benedikt. XIII. gewarnt; in Perpignan selbst sollten ihm Gefahren drohen; nichts Unfreund- liches ist erfolgt. Auch die Rückreise des jungen Württembergers hängt nicht mit einem Zerwürfnis zusammen. Der König ist auf der spanischen Reise überall mit äußteren Zeichen der Freude, mit glänzenden Festen und mit reichen Geschenken aufgenommen worden.3) 1) Bd. II 262. 2) Vgl. zu der ganzen Reiseroute Altmann. Regg. imperii XI Nr. 1866a 1890b. Am selben lage vor dem Einzuge schreibt Sigismund an Ferdinand, daß er seinen Brief vom 6. August erhalten, er freuc sich über seine Besserung und ziehe heute, in Narbonne ein. Am 21. August zeigt Sigismund Ferdinand den Empfang seines Schreibens an, durch das er ihm mitteilt: quod vos de illa passione, per quam corpus vestrum nimium proch dolor fuit afflicta et gravata, per Dei misericordiam liberati fuistis et bene convalescitis. Er freut sich ungemein. Properate igitur et vos, frater carissime, et nolite tardare... Et ecce premittimus nonnullos ex nostris ad preparandum allodiamenta in loco, in quo cum vestra regia fraternitate et illo d. Petro de Luna personaliter con- veniemus in unum. Seine angekündigten Gesandten wird er gern empfangen. Aber: vos pocius quam eosdem ambaxiatores videremus. . .. Narbone vicesi- ma prima die Augusti ... Or. Perg. 3) Schreiben Sigismunds an den Burgunder: Missi per vos ... abbas s. Johannis Réomensis ac nobiles ... Johannes de Novocastro, d. de Monteacuto, et Welterus de Ruppibus, d. de Essong, milites, vestri ambaxiatores ea, que honori vestro putaverint acomoda, providenter et legaliter exposuerunt .. . Datum Basilee vicesima secunda Julii. Kopie in Papierheft. Auch Ferdi- nand wurde vom Bischof von Huesca vor Ludwig von Anjou und den Genuesen gewarnt. Vgl. unten.
Strana 376
376 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Wie Ferdinand Sigismund dringend gebeten hatte, geschieht in den nächsten Wochen wenig; die Prälaten der Umgebung er- scheinen bei Sigismund und Benedikt XIII. sendet eine feierliche Gesandtschaft zur Begrüßung, die nur Allgemeines ausspricht, viel- leicht auch die gegenseitige Sicherheitsfrage berührt, auf Wunsch des Königs erscheint Vicente Ferrer, der einflußreiche Buß- prediger, und spricht vor ihm, den Prälaten des Konzils und zahl- reichen französischen Würdenträgern über den guten Willen Be- nedikts,1) kurze Zeit zeigen sich auch brabantische Gesandte in Narbonne, sonst weilt der König, wenn er die tägliche Messe gehört, als Gast auf einem erzbischöflichen Gute oder als Badegast am Meere und fischt. Das und andere köstliche Züge des redege- wandten und oft auch redseligen Herrschers schildern uns mit überraschender Lebhaftigkeit die Berichte Pere de Falchs, der den König schon in Konstanz gesehen, und Matia des Puig, die ihm die Ankunft Ferdinands meldeten und ihn vor einem allzufrühen Be- suche des schwerkranken Ferdinand in Perpignan abhalten sollen; nur mit Mühe gelingt es ihnen, Sigismund immer mehr Zeit abzu- gewinnen.2) Daß eine starke Nervosität sich nicht bloß des Königs, sondern auch der Konzilsgesandten bemächtigt hatte, bekundet die Behandlung des plötzlich in Narbonne auftauchenden Mönches Didacus de Moxena. Dieser Franziskaner, ein Korrespondent Fer- dinands, unzweifelhaft eine ehrgeizige, sich gern vordrängende Persönlichkeit — man beachte nur die verletzenden Worte über seinen angeblichen Rivalen, den h. Vicente — wird als Spion ange- schen und versetzt König und Gesandte in die übelste Laune. Endlich wird die Reise Sigismunds auf den 14. September, die An- kunft in Perpignan auf den 16. oder 17. angesetzt; wahrscheinlich hatte die Ankunft des Erzbischofs von Riga, den das Konzil Sigis- mund nachgesandt hatte, um ihn von zu früher Parisreise abzu- 1) Bd. II 262. Brettle, San Vicente Ferrer u. sein literarischer Nachlaß 63. Dynteri Chronicon S. 288. 2) Vgl. unten die Briefe Pere de Falchs und Matia des Puigs vom 29. August bis 9. September. In derselben Zeit sendet Sigismund den Grafen Radulphus de Sulcz (?), Michael Jaczch und Johannes de Botbor, in s. pag. proſ., Otto- bonum de Bellonis und Thomas archidiaconus Huntensis (?) decretorum doctor an Ferdinand wohl mit dem Briefe vom 29. August, worin er seine Teilnahme und sein Kommen ausspricht. Ferdinand zeigt ihm am 1. September den Empfang an. Reg. 2408 f. 57°. In den folgenden Tagen sendet Ferdinand Matheus Ramon und den Bischof von Zamora. Reg. 2408 f. 66v.
376 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Wie Ferdinand Sigismund dringend gebeten hatte, geschieht in den nächsten Wochen wenig; die Prälaten der Umgebung er- scheinen bei Sigismund und Benedikt XIII. sendet eine feierliche Gesandtschaft zur Begrüßung, die nur Allgemeines ausspricht, viel- leicht auch die gegenseitige Sicherheitsfrage berührt, auf Wunsch des Königs erscheint Vicente Ferrer, der einflußreiche Buß- prediger, und spricht vor ihm, den Prälaten des Konzils und zahl- reichen französischen Würdenträgern über den guten Willen Be- nedikts,1) kurze Zeit zeigen sich auch brabantische Gesandte in Narbonne, sonst weilt der König, wenn er die tägliche Messe gehört, als Gast auf einem erzbischöflichen Gute oder als Badegast am Meere und fischt. Das und andere köstliche Züge des redege- wandten und oft auch redseligen Herrschers schildern uns mit überraschender Lebhaftigkeit die Berichte Pere de Falchs, der den König schon in Konstanz gesehen, und Matia des Puig, die ihm die Ankunft Ferdinands meldeten und ihn vor einem allzufrühen Be- suche des schwerkranken Ferdinand in Perpignan abhalten sollen; nur mit Mühe gelingt es ihnen, Sigismund immer mehr Zeit abzu- gewinnen.2) Daß eine starke Nervosität sich nicht bloß des Königs, sondern auch der Konzilsgesandten bemächtigt hatte, bekundet die Behandlung des plötzlich in Narbonne auftauchenden Mönches Didacus de Moxena. Dieser Franziskaner, ein Korrespondent Fer- dinands, unzweifelhaft eine ehrgeizige, sich gern vordrängende Persönlichkeit — man beachte nur die verletzenden Worte über seinen angeblichen Rivalen, den h. Vicente — wird als Spion ange- schen und versetzt König und Gesandte in die übelste Laune. Endlich wird die Reise Sigismunds auf den 14. September, die An- kunft in Perpignan auf den 16. oder 17. angesetzt; wahrscheinlich hatte die Ankunft des Erzbischofs von Riga, den das Konzil Sigis- mund nachgesandt hatte, um ihn von zu früher Parisreise abzu- 1) Bd. II 262. Brettle, San Vicente Ferrer u. sein literarischer Nachlaß 63. Dynteri Chronicon S. 288. 2) Vgl. unten die Briefe Pere de Falchs und Matia des Puigs vom 29. August bis 9. September. In derselben Zeit sendet Sigismund den Grafen Radulphus de Sulcz (?), Michael Jaczch und Johannes de Botbor, in s. pag. proſ., Otto- bonum de Bellonis und Thomas archidiaconus Huntensis (?) decretorum doctor an Ferdinand wohl mit dem Briefe vom 29. August, worin er seine Teilnahme und sein Kommen ausspricht. Ferdinand zeigt ihm am 1. September den Empfang an. Reg. 2408 f. 57°. In den folgenden Tagen sendet Ferdinand Matheus Ramon und den Bischof von Zamora. Reg. 2408 f. 66v.
Strana 377
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 377 halten, die endliche Entschlußfassung beeinflußt.1) Zunächst be- gibt sich eine zahlreiche Gesandtschaft Sigismunds, an der auch Laien teilnehmen, zur Begrüßung Benedikts und Ferdinands nach Perpignan.2) Die ganze feierliche Aufmachung der Audienzen und ein Stück der Anreden bringt die Chronik Juans II., der wir hier wohl trauen dürfen. Da diese Akte erst am 12. und 13. September stattfanden und die Rückkehr erst am 14. erfolgte, ist es begreif- lich, daß Sigismund seinerseits die Reise erst am 17. September im langsanmsten Tempo begann; denn sie währte zwei Tage, obwohl beide Städte nur ein paar Stunden von einander liegen. Der Infant Alfons mußte ihn in Salses begrüßen, ein Abendessen fand in Canel statt und erst am 19. September vollzog sich dann der überaus feierliche, von einem deutschen Dichter besungene3) Einzug des Römischen Königs in Perpignan. Im Franziskanerkloster fand er Unterkunft. Und noch einen Tag mußte er opfern: am 20. Septem- ber fastet er (Ayunaba).*) Nun ist endlich der Bann gebrochen; tags darauf besucht Sigismund mit den Konzilsgesandten Bene- dikt XIII. Freundliche Begrüßungsworte richtet er an den auf dem Throne sitzenden Greis; er verehrt seine Kenntnisse, Erfah- rungen und Bemühungen in Sachen des Schismas und bittet ihn, der Kirche den Frieden zu geben. Und Benedikt antwortet: Dabo opem et operam et laborabo circa huiusmodi habendam unionem.5) Der erste Eindruck war befriedigend. Herzlich war die Begrüßung der beiden Könige am Nachmittage, und im Anschluß daran verbrachte Sigismund den Abend bei den königlichen Damen, wobei der Infant den Dolmetscher machte.5) Ernstere Töne soll 1) Hardt II 494. Bd. II 257. Am 9. September meldet Falchs seine Anwesenheit. 2) Sigismund an den Rat (consilium) Ferdinands: Bitte, seinen Gesandten beizustehen. Narbonne 10. Sept. Es sind: Jacobus Turonensis, Johannes Rigen- sis archiepiscopi, Jacobus Adriensis ep., Nicolaus de Gara comes palatinus Hungarie, Andreas Rebeck marescallus, M. Jakcz, milites, O. de Bellonis, Con- radus de Susato, mag. in theol., Hugo de Holbez, Johannes de Belliforti et Lambertus Ordineti legum doctores. Diese zwei letzten sind Gesandte Savoyens. Die Verhandlungen in Chronik Juans II. S. 364 ff. Die Liste der Gesandten ist etwas anders. 3) Oswald von Wolkenstein (ed. Schack 1904) 25 ff. 4) El emperador se estuvo en su posada, porque aquel dia ayunaba. Quatemberfasten? 5) Vgl. Puig S. 556, Brief Comuels. 8) Die Chronik Juans II. S. 367 sagt: ,E fué á ver á la reyna é la princesa é á la infanta. Also wohl nicht die Königinwitwen Violenta und Margarete?
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 377 halten, die endliche Entschlußfassung beeinflußt.1) Zunächst be- gibt sich eine zahlreiche Gesandtschaft Sigismunds, an der auch Laien teilnehmen, zur Begrüßung Benedikts und Ferdinands nach Perpignan.2) Die ganze feierliche Aufmachung der Audienzen und ein Stück der Anreden bringt die Chronik Juans II., der wir hier wohl trauen dürfen. Da diese Akte erst am 12. und 13. September stattfanden und die Rückkehr erst am 14. erfolgte, ist es begreif- lich, daß Sigismund seinerseits die Reise erst am 17. September im langsanmsten Tempo begann; denn sie währte zwei Tage, obwohl beide Städte nur ein paar Stunden von einander liegen. Der Infant Alfons mußte ihn in Salses begrüßen, ein Abendessen fand in Canel statt und erst am 19. September vollzog sich dann der überaus feierliche, von einem deutschen Dichter besungene3) Einzug des Römischen Königs in Perpignan. Im Franziskanerkloster fand er Unterkunft. Und noch einen Tag mußte er opfern: am 20. Septem- ber fastet er (Ayunaba).*) Nun ist endlich der Bann gebrochen; tags darauf besucht Sigismund mit den Konzilsgesandten Bene- dikt XIII. Freundliche Begrüßungsworte richtet er an den auf dem Throne sitzenden Greis; er verehrt seine Kenntnisse, Erfah- rungen und Bemühungen in Sachen des Schismas und bittet ihn, der Kirche den Frieden zu geben. Und Benedikt antwortet: Dabo opem et operam et laborabo circa huiusmodi habendam unionem.5) Der erste Eindruck war befriedigend. Herzlich war die Begrüßung der beiden Könige am Nachmittage, und im Anschluß daran verbrachte Sigismund den Abend bei den königlichen Damen, wobei der Infant den Dolmetscher machte.5) Ernstere Töne soll 1) Hardt II 494. Bd. II 257. Am 9. September meldet Falchs seine Anwesenheit. 2) Sigismund an den Rat (consilium) Ferdinands: Bitte, seinen Gesandten beizustehen. Narbonne 10. Sept. Es sind: Jacobus Turonensis, Johannes Rigen- sis archiepiscopi, Jacobus Adriensis ep., Nicolaus de Gara comes palatinus Hungarie, Andreas Rebeck marescallus, M. Jakcz, milites, O. de Bellonis, Con- radus de Susato, mag. in theol., Hugo de Holbez, Johannes de Belliforti et Lambertus Ordineti legum doctores. Diese zwei letzten sind Gesandte Savoyens. Die Verhandlungen in Chronik Juans II. S. 364 ff. Die Liste der Gesandten ist etwas anders. 3) Oswald von Wolkenstein (ed. Schack 1904) 25 ff. 4) El emperador se estuvo en su posada, porque aquel dia ayunaba. Quatemberfasten? 5) Vgl. Puig S. 556, Brief Comuels. 8) Die Chronik Juans II. S. 367 sagt: ,E fué á ver á la reyna é la princesa é á la infanta. Also wohl nicht die Königinwitwen Violenta und Margarete?
Strana 378
378 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dann Sigismund am folgenden Tage (22. September) angeschlagen haben, als nach der allgemeinen Zusammenkunft am Krankenlager Ferdinands, wobei auch die Gesandten Kastiliens und Navarras und der Graf von Armagnac erschienen, die drei Herrscher sich zu ver- traulicher Besprechung allein befanden; Benedikt habe dann die Urkunden der Absetzung Johanns und der Abdankung Gregors zur Nachprüfung verlangt.1) Am 29. September berichtet der Erzbischof von Riga dem Konzil, die drei mit vier von ihnen Deputierten — unter denen der Erzbischof ist — führten die Verhandlungen. Ferdinand sei unionseifrig, Benedikt müsse abdanken oder werde abgesetzt, Prälaten der Obödienz kommen nach Konstanz als neue Nation. Auch Sigismund schreibt am 2. Oktober, daß Ferdinand und die Kastilianer ganz einig mit ihm seien, Benedikt sei hinter- hältig, wolle trotz seiner Zusagen und wiederholten Aufforderungen nichts zugestehen. Im selben Augenblick erfahre er eine wichtige Sache, die eine gute Erledigung verspreche. Es weiß nur der junge Graf von Württemberg, der es dem Pfalzgrafen und dem Konzil berichten soll.2) Die offiziellen Verhandlungen beginnen. C. Die Verhandlungen von Perpignan. Uber die Verhandlungen von Perpignan ist wiederholt gleich- zeitig oder fast gleichzeitig berichtet worden. Benedikt selbst hat u. a. für Sammlung der Dokumente gesorgt. Am 13. November, vor seiner Abfahrt von Perpignan, sendet er dem Erzbischof Zapera von Saragossa eine Antwort auf den letzten Antrag Ferdinands — unzweifelhaft die Cedula ,Ut appareat‘ — in der, wie der Papst selbst sagt, fast alle Verhandlungen enthalten sind.3) Auch J. de 1) Chronik Juans II S. 367 Kap. 19. Erst am 18. Sept. ist der Salvus- kondukt für den Grafen von Armagnac ausgestellt; zugleich auch der für Guillermus Signeti miles, senescallus Bellicate und Nicholaus Perrigaut (?) lic. in legibus, ambassiatores ... regis Ludovici ... in hanc villam Perpiniani ingredi ibique morari et . .. super convencione mutua vistarum inter . . . Benedictum XIII. et . .. Romanum regem et nos pro tractatu unionis. Reg. 2409 f. 97v und 2424 f. 38v. — 2) Bd. II 263—265. s) Responsionem nostram, seriem quasi tocius negocii continentem vobis mittimus presentibus interclusam, volentes, quatenus Caterine regine Castelle,... cui pridem de hac materia scripsimus ... et aliis hec, qnam cicius poteris, intimes. Or. Barcelona, Kathedralarchiv. Zapera-Papiere Nr. 695. Jetzt gedr. Puig y Puig, Pedro de Luna (1920) S. 557. Am 2. Januar 1416 schickt Comuel den Quatern der weiteren Verhandlungen. Vgl. unten. Wir haben Teile der Verhandlungen in der Cedula ,Ad practicam‘ wom 8. November und ,Ut appareat‘ vom 12, Nov.
378 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dann Sigismund am folgenden Tage (22. September) angeschlagen haben, als nach der allgemeinen Zusammenkunft am Krankenlager Ferdinands, wobei auch die Gesandten Kastiliens und Navarras und der Graf von Armagnac erschienen, die drei Herrscher sich zu ver- traulicher Besprechung allein befanden; Benedikt habe dann die Urkunden der Absetzung Johanns und der Abdankung Gregors zur Nachprüfung verlangt.1) Am 29. September berichtet der Erzbischof von Riga dem Konzil, die drei mit vier von ihnen Deputierten — unter denen der Erzbischof ist — führten die Verhandlungen. Ferdinand sei unionseifrig, Benedikt müsse abdanken oder werde abgesetzt, Prälaten der Obödienz kommen nach Konstanz als neue Nation. Auch Sigismund schreibt am 2. Oktober, daß Ferdinand und die Kastilianer ganz einig mit ihm seien, Benedikt sei hinter- hältig, wolle trotz seiner Zusagen und wiederholten Aufforderungen nichts zugestehen. Im selben Augenblick erfahre er eine wichtige Sache, die eine gute Erledigung verspreche. Es weiß nur der junge Graf von Württemberg, der es dem Pfalzgrafen und dem Konzil berichten soll.2) Die offiziellen Verhandlungen beginnen. C. Die Verhandlungen von Perpignan. Uber die Verhandlungen von Perpignan ist wiederholt gleich- zeitig oder fast gleichzeitig berichtet worden. Benedikt selbst hat u. a. für Sammlung der Dokumente gesorgt. Am 13. November, vor seiner Abfahrt von Perpignan, sendet er dem Erzbischof Zapera von Saragossa eine Antwort auf den letzten Antrag Ferdinands — unzweifelhaft die Cedula ,Ut appareat‘ — in der, wie der Papst selbst sagt, fast alle Verhandlungen enthalten sind.3) Auch J. de 1) Chronik Juans II S. 367 Kap. 19. Erst am 18. Sept. ist der Salvus- kondukt für den Grafen von Armagnac ausgestellt; zugleich auch der für Guillermus Signeti miles, senescallus Bellicate und Nicholaus Perrigaut (?) lic. in legibus, ambassiatores ... regis Ludovici ... in hanc villam Perpiniani ingredi ibique morari et . .. super convencione mutua vistarum inter . . . Benedictum XIII. et . .. Romanum regem et nos pro tractatu unionis. Reg. 2409 f. 97v und 2424 f. 38v. — 2) Bd. II 263—265. s) Responsionem nostram, seriem quasi tocius negocii continentem vobis mittimus presentibus interclusam, volentes, quatenus Caterine regine Castelle,... cui pridem de hac materia scripsimus ... et aliis hec, qnam cicius poteris, intimes. Or. Barcelona, Kathedralarchiv. Zapera-Papiere Nr. 695. Jetzt gedr. Puig y Puig, Pedro de Luna (1920) S. 557. Am 2. Januar 1416 schickt Comuel den Quatern der weiteren Verhandlungen. Vgl. unten. Wir haben Teile der Verhandlungen in der Cedula ,Ad practicam‘ wom 8. November und ,Ut appareat‘ vom 12, Nov.
Strana 379
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 379 Wellis sagt, daß verschiedene vor ihm schon über die Materie ge- schrieben hätten.1) Wir besitzen in dem Bande XVI 78 der Samm- lung Barberini, jetzt im Vatikan, wohl das vom Sekretär Benedikts Rovira verfaßte Originalprotokoll und dieses selbe auch im Vat. 4904.2) Nicht aus diesem, sondern aus dem gleichzeitigen Cod. Elstrav. II stammen die Drucke in Hardt II und daraus Mansi XXVII und XXVIII, wo nur die zwischen den Parteien gewechselten Cedulae ohne den verbindenden Text wiedergegeben sind; nicht alle, sie müssen aus Raynald, Annales ecclesiastici, ad annum 1415, ergänzt werden. Der englische Konzilsdelegierte Johannes de Wellis hat in seinem Traktat, von dem unten die wichtigsten Teile abge- druckt sind, die Anträge ebenfalls verzeichnet.3) Dazu kommen noch Vorschläge von Anhängern Benedikts, der großte apologetische Brief des Erzbischofs von Tours, die wichtigen Briefe des Pedro Comuel an den Bischof Zapera (jetzt bei Puig a. a. O.) neben einer Reihe anderer Schreiben Sigismunds, der Konzilsgesandten, König Ferdinands usw. Auch die Chronistik bietet manches; vor allem die Chronik Juans II., dann die Darstel- lungen des Mönchs von St. Denis, des Cod. Victorinus und Dietrichs von Nieheim in der sogenannten Vita Johanns XXIII. Alles in allem ein plötzlich überreicher Stoff, der doch nicht überall Klärung zu bringen im Stande ist.*) Die Verhandlungen waren von vornherein zum Scheitern ver- urteilt. Sigismund wollte nur den einfachen Verzicht Benedikts zulassen. Die Konzilsdelegierten stimmten nicht alle mit dieser schroffen Form überein, sie wollten zum Teile sicher wohl Ver- handlungen gestatten, ohne übrigens dem Papste Hoffnung auf Verbleiben im Amte zu geben. Was Benedikt erhoffen konnte, 1) Nonnulli circa dicti Petri scripta .. . ora laxarunt. Vgl. unten. 2) Uber die Barberinibände XVI 78—83 vgl. die allgemeine Einleitung. 3) Beachtenswert ist die inhaltliche und zuweilen wörtliche Ubereinstimmung mit dem bekannten Briefe des Erzbischofs von Tours. — Eine gewisse Ver- wirrung hat Hefele VII 244 in die Darstellung durch die Benutzung der von ihm mißverstandenen, bei Martène et Durand, Ampliss. Coll. VII 1208—1216 gedruckten ,Copia cedularum' gebracht. Diese für Perpignan nichts Neues bietende Reihe stammt aus einer von mir nicht aufgefundenen Handschrift. Die Einleitung daselbst und Nr. 1—7 decken sich mit dem Rovira-Protokoll, 8—14 ist eine der verschiedenen Fassungen von Vorschlägen aus dem März 1416, die unten besprochen werden. 4) Auf Grund des gedruckten und meines ungedruckten Materials hat W. Prinzhorn in seiner Dissertation: Die Verhandlungen Sigismunds mit Benedikt XIII. und seiner Obödienz in Perpignan August—Dezember 1415 die Vorgänge geschildert. (1925, ungedruckte Diss. Freiburg).
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 379 Wellis sagt, daß verschiedene vor ihm schon über die Materie ge- schrieben hätten.1) Wir besitzen in dem Bande XVI 78 der Samm- lung Barberini, jetzt im Vatikan, wohl das vom Sekretär Benedikts Rovira verfaßte Originalprotokoll und dieses selbe auch im Vat. 4904.2) Nicht aus diesem, sondern aus dem gleichzeitigen Cod. Elstrav. II stammen die Drucke in Hardt II und daraus Mansi XXVII und XXVIII, wo nur die zwischen den Parteien gewechselten Cedulae ohne den verbindenden Text wiedergegeben sind; nicht alle, sie müssen aus Raynald, Annales ecclesiastici, ad annum 1415, ergänzt werden. Der englische Konzilsdelegierte Johannes de Wellis hat in seinem Traktat, von dem unten die wichtigsten Teile abge- druckt sind, die Anträge ebenfalls verzeichnet.3) Dazu kommen noch Vorschläge von Anhängern Benedikts, der großte apologetische Brief des Erzbischofs von Tours, die wichtigen Briefe des Pedro Comuel an den Bischof Zapera (jetzt bei Puig a. a. O.) neben einer Reihe anderer Schreiben Sigismunds, der Konzilsgesandten, König Ferdinands usw. Auch die Chronistik bietet manches; vor allem die Chronik Juans II., dann die Darstel- lungen des Mönchs von St. Denis, des Cod. Victorinus und Dietrichs von Nieheim in der sogenannten Vita Johanns XXIII. Alles in allem ein plötzlich überreicher Stoff, der doch nicht überall Klärung zu bringen im Stande ist.*) Die Verhandlungen waren von vornherein zum Scheitern ver- urteilt. Sigismund wollte nur den einfachen Verzicht Benedikts zulassen. Die Konzilsdelegierten stimmten nicht alle mit dieser schroffen Form überein, sie wollten zum Teile sicher wohl Ver- handlungen gestatten, ohne übrigens dem Papste Hoffnung auf Verbleiben im Amte zu geben. Was Benedikt erhoffen konnte, 1) Nonnulli circa dicti Petri scripta .. . ora laxarunt. Vgl. unten. 2) Uber die Barberinibände XVI 78—83 vgl. die allgemeine Einleitung. 3) Beachtenswert ist die inhaltliche und zuweilen wörtliche Ubereinstimmung mit dem bekannten Briefe des Erzbischofs von Tours. — Eine gewisse Ver- wirrung hat Hefele VII 244 in die Darstellung durch die Benutzung der von ihm mißverstandenen, bei Martène et Durand, Ampliss. Coll. VII 1208—1216 gedruckten ,Copia cedularum' gebracht. Diese für Perpignan nichts Neues bietende Reihe stammt aus einer von mir nicht aufgefundenen Handschrift. Die Einleitung daselbst und Nr. 1—7 decken sich mit dem Rovira-Protokoll, 8—14 ist eine der verschiedenen Fassungen von Vorschlägen aus dem März 1416, die unten besprochen werden. 4) Auf Grund des gedruckten und meines ungedruckten Materials hat W. Prinzhorn in seiner Dissertation: Die Verhandlungen Sigismunds mit Benedikt XIII. und seiner Obödienz in Perpignan August—Dezember 1415 die Vorgänge geschildert. (1925, ungedruckte Diss. Freiburg).
Strana 380
380 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. war nach Entfernung Johanns XXIII. und Gregors XII., daß er, der einzig übrigbleibende Papst, der einzige vor dem Schisma schon ernannte Kardinal, entweder als Papst allgemein anerkannt oder nach seinem freiwilligen Verzicht wiedergewählt wurde. So hatte es der Bischof von Jaën in einem Gutachten für Benedikt gefordert. Keine unmittelbare Abdankung, sonst stürze die Kirche in Anarchie. Erst Widerruf der Pisaner Beschlüsse gegen ihn, dann Reise Bene- dikts nach Rom oder Konstanz, dort Bewillkommnung als Papst, freiwilliger Verzicht und enthusiastische Neuwahl und Friede in der Kirche.1) Darum Vorsicht bei den Verhandlungen; erst Sicher- heit über die Abdankung Gregors und über die Ansichten der Anhänger Johanns; selbst wenn Gregor seine Prokuratoren mit dem Verzicht nach Konstanz geschickt hat, wer weiß, ob er nicht inzwischen alle Vollmachten widerrufen hat.2) Auf die fast allei- nige Bestimmung für die Zukunft zielen doch auch die Vorschläge des Kardinals s. Angeli um diese Zeit: Nach Annullierung des Pisanums sollen Sigismund und die Seinen schwören, nur den als Papst anzuerkennen, den Benedikt bestimmen wird. Erst wenn das gar nicht zu erreichen ist, sollen Sigismund und Ferdinand wählen, oder Benedikts Kardinäle und die Konstanzer stimmen zu, oder Benedikt kann zu seinen Kardinälen einige gutgesinnte Konstanzer aussuchen, oder beide Teile geben sich gemeinsame Absolution und empfangen so potestatem a vera ecclesia zur Wahl, oder schließlich, die Konstanzer Kardinäle bereuen ihre Schuld, werden von Benedikt rehabilitiert und wählen dann gemeinsam mit Benedikts Kardinälen.3) Am 2. Oktober ließ Benedikt die erste Cedula überreichen: „Nos tales etc."). Es war die von den Konstanzer Gesandten aus- zusprechende Aufhebung der Pisaner Beschlüsse. Sigismund willigte ein, wenn Benedikt ohne alle Umstände abdanke.5) Darauf war der Papst anscheinend nicht gefaßt; er erbat Bedenkzeit bis zum 15. Ok- tober, dann würde sein Vorschlag den König zufriedenstellen. Die Tage vergehen, die Gesandten werden ungeduldig.") 1) Vgl. Valois IV 341. 2) Gutachten des Antonius de Piscibus unten. 3) Gutachten des Kardinals s. Angeli. *) Hardt II 486; Mansi XXVII 1045. Datierung nach J. de Wellis. 5) . .. dum tamen unico contextu cessionem sui papatus simpliciter cele- braret, J. de Wellis unten. 6) Sowohl Wellis wie besonders die Chronik Juans II. S. 367 zeigen das klar. Letztere spricht von einem Ultimatum am 11. Oktober.
380 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. war nach Entfernung Johanns XXIII. und Gregors XII., daß er, der einzig übrigbleibende Papst, der einzige vor dem Schisma schon ernannte Kardinal, entweder als Papst allgemein anerkannt oder nach seinem freiwilligen Verzicht wiedergewählt wurde. So hatte es der Bischof von Jaën in einem Gutachten für Benedikt gefordert. Keine unmittelbare Abdankung, sonst stürze die Kirche in Anarchie. Erst Widerruf der Pisaner Beschlüsse gegen ihn, dann Reise Bene- dikts nach Rom oder Konstanz, dort Bewillkommnung als Papst, freiwilliger Verzicht und enthusiastische Neuwahl und Friede in der Kirche.1) Darum Vorsicht bei den Verhandlungen; erst Sicher- heit über die Abdankung Gregors und über die Ansichten der Anhänger Johanns; selbst wenn Gregor seine Prokuratoren mit dem Verzicht nach Konstanz geschickt hat, wer weiß, ob er nicht inzwischen alle Vollmachten widerrufen hat.2) Auf die fast allei- nige Bestimmung für die Zukunft zielen doch auch die Vorschläge des Kardinals s. Angeli um diese Zeit: Nach Annullierung des Pisanums sollen Sigismund und die Seinen schwören, nur den als Papst anzuerkennen, den Benedikt bestimmen wird. Erst wenn das gar nicht zu erreichen ist, sollen Sigismund und Ferdinand wählen, oder Benedikts Kardinäle und die Konstanzer stimmen zu, oder Benedikt kann zu seinen Kardinälen einige gutgesinnte Konstanzer aussuchen, oder beide Teile geben sich gemeinsame Absolution und empfangen so potestatem a vera ecclesia zur Wahl, oder schließlich, die Konstanzer Kardinäle bereuen ihre Schuld, werden von Benedikt rehabilitiert und wählen dann gemeinsam mit Benedikts Kardinälen.3) Am 2. Oktober ließ Benedikt die erste Cedula überreichen: „Nos tales etc."). Es war die von den Konstanzer Gesandten aus- zusprechende Aufhebung der Pisaner Beschlüsse. Sigismund willigte ein, wenn Benedikt ohne alle Umstände abdanke.5) Darauf war der Papst anscheinend nicht gefaßt; er erbat Bedenkzeit bis zum 15. Ok- tober, dann würde sein Vorschlag den König zufriedenstellen. Die Tage vergehen, die Gesandten werden ungeduldig.") 1) Vgl. Valois IV 341. 2) Gutachten des Antonius de Piscibus unten. 3) Gutachten des Kardinals s. Angeli. *) Hardt II 486; Mansi XXVII 1045. Datierung nach J. de Wellis. 5) . .. dum tamen unico contextu cessionem sui papatus simpliciter cele- braret, J. de Wellis unten. 6) Sowohl Wellis wie besonders die Chronik Juans II. S. 367 zeigen das klar. Letztere spricht von einem Ultimatum am 11. Oktober.
Strana 381
C. Die Verhandlungen ven Perpignan. 381 Am 14. Oktober wird Sigismund nach Cerretanus ein eigen- artiges Stück mit dem Anfange ,Ante omnia per serenissimum principem‘ überreicht.1) Es kommt nicht von Benedikt direkt, sondern von seinen Anhängern (presentata pro parte d. Petri de Luna) ; es hat auch eine eigene Ausdrucksweise, so wird einmal ,consilium in Constancia existens' genannt, was in Benedikts An- trägen nie vorkommt. Es bezweckt die Verlegung des Konzils auf provençalischen und französischen Boden. 7 Städte werden ge- nannt. Dort wird Benedikt vor dem von allen Ländern beschickten Konzil abdanken, und nach einem besonderen Wahlmodus wird der neue Papst gewählt werden.2) Ich kann damit nur eine in einer Vita Johanns XXIII. untergekommene interessante Episode in Verbindung bringen, welche die Wühlereien von französischer Seite für die Konzilsverlegung höchst anschaulich schildert: das Zusammenströmen von 75 Prälaten und Doktoren französischer Herkunft in Perpignan, die heimlichen Verhandlungen mit Bene- dikt, die längeren Beratungen über das obige Stück, die endliche Abstimmung im Franziskanerkloster, wo Sigismund wohnte, das Drängen der Erzbischöfe von Tours und Reims auf unbedingte Ver- legung des Konzils in eine von 8 französischen oder provençalischen Städten, die Gewinnung fast aller Konzilsgesandten mit Ausnahme des Bischofs von Ripen und Adria, des Johannes de Opizis und des Konrad von Soest, die Dazwischenkunft Sigismunds und die schließ- liche Ablehnung der Vorschläge. In ,Ante omnia‘ und in den Vorschlägen der Franzosen sind die Hauptpunkte, die Verlegung des Konzils nach Frankreich, darauf die Wahl, und daß Benedikt sich nur hierauf einlassen wolle, gemeinsam.3) Sigismund mußte 1) Vgl. Bd. II 265. Öfter gedr.: Hardt II 490; Mansi XXVIII 225; Martène et Durand, Thesaurus novus II 1648; Forsch. u. Quellen S. 328. Wichtig für die Provenienz ist, daß ,Ante omnia‘ sich auch in der Barberini- Sammlung XVI 83 f. 181 findet. 2) Zum ersten Mal wird hier der gemischte Wahlkörper von Kardinälen und Nationsvertretern, wie er in Konstanz später zur Anwendung kam, vor- geschlagen. Hier wird auch stillschweigend schon die fünfte Nation einge- schoben; die meisten Handschriften sprechen freilich von IV naciones. 3) Muratori, Rer. Ital. SS. III 2, 849. Duchesne, Liber pont. II 540 f. An- scheinend sind hier zwei Berichte von Perpignan aneinander gereiht. Zuerst hat J. Schmitz, Die französische Politik u. die Unionsverhandlungen des Con- cils von Constanz (Diss. 1879) S. 27 diese Stelle herangezogen, auch schon die Gründe für die Glaubwürdigkeit angeführt. Dazu kommt noch, daß Pere de Falchs in den Berichten zu Anfang September auf das mißgünstige Treiben der Franzosen hinweist und besonders, daß Comuel schon am 10. Oktober berichtet:
C. Die Verhandlungen ven Perpignan. 381 Am 14. Oktober wird Sigismund nach Cerretanus ein eigen- artiges Stück mit dem Anfange ,Ante omnia per serenissimum principem‘ überreicht.1) Es kommt nicht von Benedikt direkt, sondern von seinen Anhängern (presentata pro parte d. Petri de Luna) ; es hat auch eine eigene Ausdrucksweise, so wird einmal ,consilium in Constancia existens' genannt, was in Benedikts An- trägen nie vorkommt. Es bezweckt die Verlegung des Konzils auf provençalischen und französischen Boden. 7 Städte werden ge- nannt. Dort wird Benedikt vor dem von allen Ländern beschickten Konzil abdanken, und nach einem besonderen Wahlmodus wird der neue Papst gewählt werden.2) Ich kann damit nur eine in einer Vita Johanns XXIII. untergekommene interessante Episode in Verbindung bringen, welche die Wühlereien von französischer Seite für die Konzilsverlegung höchst anschaulich schildert: das Zusammenströmen von 75 Prälaten und Doktoren französischer Herkunft in Perpignan, die heimlichen Verhandlungen mit Bene- dikt, die längeren Beratungen über das obige Stück, die endliche Abstimmung im Franziskanerkloster, wo Sigismund wohnte, das Drängen der Erzbischöfe von Tours und Reims auf unbedingte Ver- legung des Konzils in eine von 8 französischen oder provençalischen Städten, die Gewinnung fast aller Konzilsgesandten mit Ausnahme des Bischofs von Ripen und Adria, des Johannes de Opizis und des Konrad von Soest, die Dazwischenkunft Sigismunds und die schließ- liche Ablehnung der Vorschläge. In ,Ante omnia‘ und in den Vorschlägen der Franzosen sind die Hauptpunkte, die Verlegung des Konzils nach Frankreich, darauf die Wahl, und daß Benedikt sich nur hierauf einlassen wolle, gemeinsam.3) Sigismund mußte 1) Vgl. Bd. II 265. Öfter gedr.: Hardt II 490; Mansi XXVIII 225; Martène et Durand, Thesaurus novus II 1648; Forsch. u. Quellen S. 328. Wichtig für die Provenienz ist, daß ,Ante omnia‘ sich auch in der Barberini- Sammlung XVI 83 f. 181 findet. 2) Zum ersten Mal wird hier der gemischte Wahlkörper von Kardinälen und Nationsvertretern, wie er in Konstanz später zur Anwendung kam, vor- geschlagen. Hier wird auch stillschweigend schon die fünfte Nation einge- schoben; die meisten Handschriften sprechen freilich von IV naciones. 3) Muratori, Rer. Ital. SS. III 2, 849. Duchesne, Liber pont. II 540 f. An- scheinend sind hier zwei Berichte von Perpignan aneinander gereiht. Zuerst hat J. Schmitz, Die französische Politik u. die Unionsverhandlungen des Con- cils von Constanz (Diss. 1879) S. 27 diese Stelle herangezogen, auch schon die Gründe für die Glaubwürdigkeit angeführt. Dazu kommt noch, daß Pere de Falchs in den Berichten zu Anfang September auf das mißgünstige Treiben der Franzosen hinweist und besonders, daß Comuel schon am 10. Oktober berichtet:
Strana 382
382 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. vom Standpunkte der schnellen Erledigung die Verlegung des Kon- zils, die einer Auflösung gleichgekommen wäre, ablehnen. Bene- dikt ist in Perpignan nur in allgemeinen Wendungen darauf zurück- gekommen. Am 15. Oktober ließ Benedikt den offiziellen Antrag über- reichen: ,Cum per serenissimum‘.1) Wenn die ,via iusticie‘ nicht ge- wollt würde, wolle der Papst die ,via renunciacionis‘ einschlagen, aber nur wenn Sicherheit dafür bestehe, daß alle christlichen Fürsten dem Neuzuwählenden gehorchen würden, und wenn die Wahl kanonisch sei. Zur Besprechung wurde eine Kommission von je sechs Anhängern Benedikts und der Konstanzer2), sowie von 8 Vermittlern (mediatores) Ferdinands eingesetzt. In der Bera- tung erklärten die Konstanzer den ersten Punkt für praktisch un- durchführbar und über den zweiten erbaten sie sich Auskunft. Tag für Tag wurden sie hingehalten, erst am 26. Oktober erklärte Benedikt in �Sequitur practica"3), was er unter kanonischer Wahl verstehe: In erster Linie, daß er selbst wähle, in zweiter, daß Wahlkommissare, die von ihm und dem Konzil ernannt würden, in komplizierter Form den Wahlakt vornähmen. Die Gegner hielten eine Antwort hierauf nicht für nötig; selbst die Mediatoren Fer- dinands lehnten sie ab. Dagegen hatten die Konzilsgesandten einen anderen Vorschlag: ,Quod primo et ante omnia': Habilitation beider Parteien, Autori- sation des Konzils von Konstanz, Union der Obödienzen, dann abso- lute Abdankung Benedikts, Angabe des Termins, an dem Prälaten und Gesandte der Obödienz Benedikts in Konstanz sein müssen, dann Neuwahl.*) In der Audienz der Legaten und des Herzogs von Brieg, als Abgesandten Sigismunds, die im menschen- und soldaten- Habebimus unionem, nisi Gallici tribulent negocium. Vgl. unten Ihm ist natürlich nur das Außere bekannt. Auffällig ist die große Zahl der Fran- zosen. Ich weiß nur von ganz wenigen Geleitsbriefen und auffällig ist ferner. wie der Erzbischof von Tours später gegen die Verlegung des Konzils wettert. (Hardt II 528). 1) Hardt II 486; Mansi XXVII 1045. 2) J. de Wellis gehörte dazu, der Erzbischof von Tours nennt 9 mediatores. 8) Hardt II 488 und der Schluß noch einmal 530, Mansi XXVII 1046, Martène et Durand, Amplissima collectio VII 1208—1212. 4) Dieser sonst nicht genannte Vorschlag steht nur in dem Bericht des Erzbischofs von Tours (Hardt II 533). Ferdinand, Sigismund, Benedikt und die Seinen müssen ihn haben : d. Petro tradita, quam et adhuc penes se habere speratur.
382 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. vom Standpunkte der schnellen Erledigung die Verlegung des Kon- zils, die einer Auflösung gleichgekommen wäre, ablehnen. Bene- dikt ist in Perpignan nur in allgemeinen Wendungen darauf zurück- gekommen. Am 15. Oktober ließ Benedikt den offiziellen Antrag über- reichen: ,Cum per serenissimum‘.1) Wenn die ,via iusticie‘ nicht ge- wollt würde, wolle der Papst die ,via renunciacionis‘ einschlagen, aber nur wenn Sicherheit dafür bestehe, daß alle christlichen Fürsten dem Neuzuwählenden gehorchen würden, und wenn die Wahl kanonisch sei. Zur Besprechung wurde eine Kommission von je sechs Anhängern Benedikts und der Konstanzer2), sowie von 8 Vermittlern (mediatores) Ferdinands eingesetzt. In der Bera- tung erklärten die Konstanzer den ersten Punkt für praktisch un- durchführbar und über den zweiten erbaten sie sich Auskunft. Tag für Tag wurden sie hingehalten, erst am 26. Oktober erklärte Benedikt in �Sequitur practica"3), was er unter kanonischer Wahl verstehe: In erster Linie, daß er selbst wähle, in zweiter, daß Wahlkommissare, die von ihm und dem Konzil ernannt würden, in komplizierter Form den Wahlakt vornähmen. Die Gegner hielten eine Antwort hierauf nicht für nötig; selbst die Mediatoren Fer- dinands lehnten sie ab. Dagegen hatten die Konzilsgesandten einen anderen Vorschlag: ,Quod primo et ante omnia': Habilitation beider Parteien, Autori- sation des Konzils von Konstanz, Union der Obödienzen, dann abso- lute Abdankung Benedikts, Angabe des Termins, an dem Prälaten und Gesandte der Obödienz Benedikts in Konstanz sein müssen, dann Neuwahl.*) In der Audienz der Legaten und des Herzogs von Brieg, als Abgesandten Sigismunds, die im menschen- und soldaten- Habebimus unionem, nisi Gallici tribulent negocium. Vgl. unten Ihm ist natürlich nur das Außere bekannt. Auffällig ist die große Zahl der Fran- zosen. Ich weiß nur von ganz wenigen Geleitsbriefen und auffällig ist ferner. wie der Erzbischof von Tours später gegen die Verlegung des Konzils wettert. (Hardt II 528). 1) Hardt II 486; Mansi XXVII 1045. 2) J. de Wellis gehörte dazu, der Erzbischof von Tours nennt 9 mediatores. 8) Hardt II 488 und der Schluß noch einmal 530, Mansi XXVII 1046, Martène et Durand, Amplissima collectio VII 1208—1212. 4) Dieser sonst nicht genannte Vorschlag steht nur in dem Bericht des Erzbischofs von Tours (Hardt II 533). Ferdinand, Sigismund, Benedikt und die Seinen müssen ihn haben : d. Petro tradita, quam et adhuc penes se habere speratur.
Strana 383
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 383 gefüllten Thronsaal der Burg stattfand, hielten beide Gruppen vor dem Papste ausführliche Reden und baten um Annahme der Prac- tica; vergebens1). Die Chronik Juans II. weiß von einem Aufbruch Sigismunds, als er von der Ablehnung hörte, von einem Bittbesuch des Infanten Alfons, der den König milder stimmte, aber auch von ernsten Vor- würfen, die Sigismund am Krankenbette Ferdinands gemacht habe; jedenfalls kommt dieser mit einem gleich darauf entstandenen, am 3. November überreichten Vorschlage: ,Est visum serenissimo'.2) Es sollen Kommissare ernannt werden, denen Benedikt das Recht der Verzichtleistung gibt, die das allgemeine Konzil berufen, in Konstanz sich informieren sollen, ob alles für die Union und Wahl dort vorbereitet sei, und denen die Kardinäle Benedikts die Wahl des neuen Papstes übertragen können, wobei für Benedikt ehren- voll gesorgt werde. Benedikt lehnte wegen der Schwierigkeiten und des Zeitverlustes in der Cedula ,Ad practicam domino nostro‘s) am 8. November ab. Zudem sei eine Vereinigung mit den Schismatikern, besonders mit den von ihm abgefallenen scismatici formati nicht möglich; Konstanz passe wegen der dort herrschenden Unfreiheit nicht. Er wiederholt seinen alten Plan, daß er 6 Wahlvertreter stelle, die anderen könnten ebensoviel, selbst bis zu 12 senden; die Zusammenkunft solle in einem Orte seiner Obödienz stattfinden, doch will er auch Marseille, Nizza, Savona zulassen. Damit war der Bruch da. Sigismund war am 6. November4) trotz Bitten Alfonsos — die Chronik Juans II. spricht von weiteren Bittgesandten — nach Narbonne mit den Konzilsgesandten zurück- gekehrt. Am 9. wird die erste Requisition der Zession von Bene- dikt verlangt durch die Cedula: Beatissime pater. Cum negocium extirpacionis*); vielleicht ist man nicht gleich einig gewesen, aber schließlich haben sich die Gesandten Kastiliens, Navarras, der 1) Hardt II 533; Chronik Juans II. S. 368 Kap. 24. 2) Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII. J. de Wellis spricht von einer Uber- reichung am 1. November, von dem Bittgange Alfonsos am 2. November. 3) Hauptteile bei Raynald ad a. 1415 Nr. XLVIII. Anfang und einzelne Teile unten im Rovira-Protokoll. *) Vgl. Altmann, Reg. imperii XI Nr. 1904 a. Am 13. November entschuldigt sich der Johanniter-Großmeister bei Ferdinand, daß er bei dem plötzlichen Ab- zug Sigismunds (subitum et acceleratum d. imperatoris illinde recessum), dem er habe folgen müssen, keinen Abschied nehmen konnte. Or. Pap. 5) Hardt II 492; Mansi XXVIII 226.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 383 gefüllten Thronsaal der Burg stattfand, hielten beide Gruppen vor dem Papste ausführliche Reden und baten um Annahme der Prac- tica; vergebens1). Die Chronik Juans II. weiß von einem Aufbruch Sigismunds, als er von der Ablehnung hörte, von einem Bittbesuch des Infanten Alfons, der den König milder stimmte, aber auch von ernsten Vor- würfen, die Sigismund am Krankenbette Ferdinands gemacht habe; jedenfalls kommt dieser mit einem gleich darauf entstandenen, am 3. November überreichten Vorschlage: ,Est visum serenissimo'.2) Es sollen Kommissare ernannt werden, denen Benedikt das Recht der Verzichtleistung gibt, die das allgemeine Konzil berufen, in Konstanz sich informieren sollen, ob alles für die Union und Wahl dort vorbereitet sei, und denen die Kardinäle Benedikts die Wahl des neuen Papstes übertragen können, wobei für Benedikt ehren- voll gesorgt werde. Benedikt lehnte wegen der Schwierigkeiten und des Zeitverlustes in der Cedula ,Ad practicam domino nostro‘s) am 8. November ab. Zudem sei eine Vereinigung mit den Schismatikern, besonders mit den von ihm abgefallenen scismatici formati nicht möglich; Konstanz passe wegen der dort herrschenden Unfreiheit nicht. Er wiederholt seinen alten Plan, daß er 6 Wahlvertreter stelle, die anderen könnten ebensoviel, selbst bis zu 12 senden; die Zusammenkunft solle in einem Orte seiner Obödienz stattfinden, doch will er auch Marseille, Nizza, Savona zulassen. Damit war der Bruch da. Sigismund war am 6. November4) trotz Bitten Alfonsos — die Chronik Juans II. spricht von weiteren Bittgesandten — nach Narbonne mit den Konzilsgesandten zurück- gekehrt. Am 9. wird die erste Requisition der Zession von Bene- dikt verlangt durch die Cedula: Beatissime pater. Cum negocium extirpacionis*); vielleicht ist man nicht gleich einig gewesen, aber schließlich haben sich die Gesandten Kastiliens, Navarras, der 1) Hardt II 533; Chronik Juans II. S. 368 Kap. 24. 2) Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII. J. de Wellis spricht von einer Uber- reichung am 1. November, von dem Bittgange Alfonsos am 2. November. 3) Hauptteile bei Raynald ad a. 1415 Nr. XLVIII. Anfang und einzelne Teile unten im Rovira-Protokoll. *) Vgl. Altmann, Reg. imperii XI Nr. 1904 a. Am 13. November entschuldigt sich der Johanniter-Großmeister bei Ferdinand, daß er bei dem plötzlichen Ab- zug Sigismunds (subitum et acceleratum d. imperatoris illinde recessum), dem er habe folgen müssen, keinen Abschied nehmen konnte. Or. Pap. 5) Hardt II 492; Mansi XXVIII 226.
Strana 384
384 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Graf Bernhard von Armagnac und Graf Johann von Foix ange- schlossen, obwohl die Königin Katarina von Kastilien Schreiben zu Gunsten des Papstes gesandt hatte.1) In einem langen Schrift- stück ,Ut appareat veritas 2) gibt Benedikt am 12. November einen geschäftlichen Rückblick über den Verlauf der Verhandlungen, um mit den Sätzen zu schließen, daß er Sigismund genug ange- boten, aber zu weiteren Verhandlungen bereit sei. Tags darauf um 3 Uhr verließ er mit seinem gesamten Gefolge Perpignan und fuhr nach Collioure. Dort erreicht ihn die am 13. abends ausge- stellte zweite Requisition ,Beatissime pater. Supplicacioni et requi- sicioni"), die Abdankung, eventuell Sendung nach Konstanz und Rückkehr nach Perpignan verlangt, am folgenden Morgen. Bene- dikt antwortete am 16. in Port Vendre auf der Fahrt nach Peñis- cola*), er habe genug getan, zurückkehren könne er nicht, da Sigismund auch abgefahren und Perpignan für ihn nicht sicher sei. (.Cum per ultimam scedulam*)5). Am selben 13. November for- derte Ferdinand die Kardinäle und Prälaten in zwei Schreiben auf, nach Perpignan zurückzukehren (,Cum serenissimus‘ und „Ferdinandus etc. Reverendis"), worauf die Kardinäle am 16. ant- worteten, sie hätten mit der Abreise ihre Pflicht erfüllt und würden ohne ihren Herrn nicht zurückkehren. (,Requisicioni).6) Diese schärfere Tonart wollten viele Prälaten nicht mehr mitmachen. Es kam zu schr erregten Auseinandersetzungen. Unter Ausschluß der entschiedensten Gegner wurde das Programm fertig- gestellt, das zum 25. November in zwei Fassungen vorliegt und in 1) Vgl. unten zum 14. November. 2) Hardt II 494; Mansi XXVIII 227. 3) Hardt II 500; Mansi XXVIII 230. Die Abreise Benedikts muß über- raschend gekommen sein. Der Nepote Rodrigo de Luna. Komtur von Monzon, schreibt am 15. Dezember an die Königin: Quando .. . el papa partio de Per- pignan, supe tan tarde la partida, que apenas uve tyempo de seer ala sallida suya, en tanto, señora, que yo no puede tomar comiat del señor rey, de vostra senyoria ni del princep ni de persona del mondo ... Peniscola a XV. Deziem- bre. Or. Pap. *) Er soll nach einigen gleicheeitigen Chronisten, vor allem nach Boades. dem Rektor der Kirche in Blanes, der den Papst damals bewirtete und der seinen Libre dels feyts 1420 beendete, den Gesandten auf die Frage, was sie Ferdinand berichten dürften, geantwortet haben (in kastilianischer Fassung): A mi que te hize enbias al desierto. 5) Hardt II 504; Mansi XXVIII 230. 6) Die drei Stücke Hardt II 506—8; Mansi XXVIII 231—232. Eine Ant- wort der Prälaten liegt nicht vor.
384 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Graf Bernhard von Armagnac und Graf Johann von Foix ange- schlossen, obwohl die Königin Katarina von Kastilien Schreiben zu Gunsten des Papstes gesandt hatte.1) In einem langen Schrift- stück ,Ut appareat veritas 2) gibt Benedikt am 12. November einen geschäftlichen Rückblick über den Verlauf der Verhandlungen, um mit den Sätzen zu schließen, daß er Sigismund genug ange- boten, aber zu weiteren Verhandlungen bereit sei. Tags darauf um 3 Uhr verließ er mit seinem gesamten Gefolge Perpignan und fuhr nach Collioure. Dort erreicht ihn die am 13. abends ausge- stellte zweite Requisition ,Beatissime pater. Supplicacioni et requi- sicioni"), die Abdankung, eventuell Sendung nach Konstanz und Rückkehr nach Perpignan verlangt, am folgenden Morgen. Bene- dikt antwortete am 16. in Port Vendre auf der Fahrt nach Peñis- cola*), er habe genug getan, zurückkehren könne er nicht, da Sigismund auch abgefahren und Perpignan für ihn nicht sicher sei. (.Cum per ultimam scedulam*)5). Am selben 13. November for- derte Ferdinand die Kardinäle und Prälaten in zwei Schreiben auf, nach Perpignan zurückzukehren (,Cum serenissimus‘ und „Ferdinandus etc. Reverendis"), worauf die Kardinäle am 16. ant- worteten, sie hätten mit der Abreise ihre Pflicht erfüllt und würden ohne ihren Herrn nicht zurückkehren. (,Requisicioni).6) Diese schärfere Tonart wollten viele Prälaten nicht mehr mitmachen. Es kam zu schr erregten Auseinandersetzungen. Unter Ausschluß der entschiedensten Gegner wurde das Programm fertig- gestellt, das zum 25. November in zwei Fassungen vorliegt und in 1) Vgl. unten zum 14. November. 2) Hardt II 494; Mansi XXVIII 227. 3) Hardt II 500; Mansi XXVIII 230. Die Abreise Benedikts muß über- raschend gekommen sein. Der Nepote Rodrigo de Luna. Komtur von Monzon, schreibt am 15. Dezember an die Königin: Quando .. . el papa partio de Per- pignan, supe tan tarde la partida, que apenas uve tyempo de seer ala sallida suya, en tanto, señora, que yo no puede tomar comiat del señor rey, de vostra senyoria ni del princep ni de persona del mondo ... Peniscola a XV. Deziem- bre. Or. Pap. *) Er soll nach einigen gleicheeitigen Chronisten, vor allem nach Boades. dem Rektor der Kirche in Blanes, der den Papst damals bewirtete und der seinen Libre dels feyts 1420 beendete, den Gesandten auf die Frage, was sie Ferdinand berichten dürften, geantwortet haben (in kastilianischer Fassung): A mi que te hize enbias al desierto. 5) Hardt II 504; Mansi XXVIII 230. 6) Die drei Stücke Hardt II 506—8; Mansi XXVIII 231—232. Eine Ant- wort der Prälaten liegt nicht vor.
Strana 385
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 385 der kürzeren ,Conclusiones facte‘ enthält: Versammlung beider Obödienzen in Konstanz; Absetzung Benedikts, wenn er nicht ab- dankt, und Neuwahl; zur Absetzung ist Stimmenmehrheit der Ver- treter seiner Obödienz erforderlich.1) Dem Erzbischof von Sara- gossa, der von „schrecklichen Wegen und unerhörten Neuerungen" gesprochen, wurde der Eintritt in den königlichen Rat verboten; er ging mit dem Bischof von Palencia. Der Kronprinz verkündete die drei Punkte und hob dann die Sitzung auf. Mehrere Bischöfe und Abte protestierten. Der Abt von Montserrat bat den König um Genehmigung seiner Abreise; Ferdinand sagte ihm dabei böse Worte.2) Noch fehlte die dritte und letzte Requisition an Benedikt. Sie erging im Namen der drei Könige und der beiden Grafen.3) Noch einmal beschwört der König in ,Sanctissime et beatissime pater. Pro parte“) durch seine Räte Ramon Xatmar und Peter Basseti zum Nachgeben; schon klingt aber der Ton drohender. Am 29. reist der Bruder Vicente Ferrers, der Karthäuser Bonifazius, in Begleitung der anderen Gesandten nach Peñiscola5), wo am 12. die Verlesung des Stückes stattfindet; am selben Tage werden noch einmal die Kardinäle aufgefordert, da Christus das Haupt der Kirche sei, auch ohne Benedikt für die Union zu wirken: ,Cum per serenissimum'.) Benedikt verweist in seiner ausführlichen Schlußantwort am 16. De- zember auf das für Februar zusammenberufene Konzil, betont die Unfreiheit des Konstanzer Konzils und protestiert gegen jede von 1) Hardt II 522; Bd. II 270. Die andere Fassung ,Conclusiones recepte" vgl. unten zu November 25. 2) Vgl. Brief des P. Comuel zum 15. Dezember. 3) Nach dem Rovira-Protokoll erklärten die Vertreter Ferdinands, vom König von Navarra hätten sie keinen direkten Auftrag. Merkwürdig ist, daß über Armagnac nichts weiter gesagt wird; er war doch wohl schon auf dem Wege nach Paris. Die Chronik des Antonio Morosini (vgl. oben 369 A. 3) erzählt Bd. II 86 etwas dunkel von einem Zwist Armagnacs, der im Begriffe stand abzureisen und dem Großmeistar Philibert de Nailhac. Der eine (Armagnac) sei für Benedikt, der andere für den neugewählten Kaiser'. Dabei sei der Johanniter getötet worden! Das ist falsch ; denn Nailhac starb erst 1421. Nach anderer Angabe soll der Gegner Armagnacs der Graf von „Pinaruol“ gewesen sein; ob das der öfter erwähnte savoyische Bastard ist? 4) Hardt II 510; Mansi XXVII 1035. 5) Bd. II 269. Reg. 2409 f. 116. Beglaubigung für Bonifazius Ferrer und P. Iutglar bei Benedikt. Dann folgt Memorial. Vom selben Tage Reg. 2408 f. 73 v Beglaubigung für die beiden Räte. 6) Hardt II 512, Mansi XXVIII 233.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 385 der kürzeren ,Conclusiones facte‘ enthält: Versammlung beider Obödienzen in Konstanz; Absetzung Benedikts, wenn er nicht ab- dankt, und Neuwahl; zur Absetzung ist Stimmenmehrheit der Ver- treter seiner Obödienz erforderlich.1) Dem Erzbischof von Sara- gossa, der von „schrecklichen Wegen und unerhörten Neuerungen" gesprochen, wurde der Eintritt in den königlichen Rat verboten; er ging mit dem Bischof von Palencia. Der Kronprinz verkündete die drei Punkte und hob dann die Sitzung auf. Mehrere Bischöfe und Abte protestierten. Der Abt von Montserrat bat den König um Genehmigung seiner Abreise; Ferdinand sagte ihm dabei böse Worte.2) Noch fehlte die dritte und letzte Requisition an Benedikt. Sie erging im Namen der drei Könige und der beiden Grafen.3) Noch einmal beschwört der König in ,Sanctissime et beatissime pater. Pro parte“) durch seine Räte Ramon Xatmar und Peter Basseti zum Nachgeben; schon klingt aber der Ton drohender. Am 29. reist der Bruder Vicente Ferrers, der Karthäuser Bonifazius, in Begleitung der anderen Gesandten nach Peñiscola5), wo am 12. die Verlesung des Stückes stattfindet; am selben Tage werden noch einmal die Kardinäle aufgefordert, da Christus das Haupt der Kirche sei, auch ohne Benedikt für die Union zu wirken: ,Cum per serenissimum'.) Benedikt verweist in seiner ausführlichen Schlußantwort am 16. De- zember auf das für Februar zusammenberufene Konzil, betont die Unfreiheit des Konstanzer Konzils und protestiert gegen jede von 1) Hardt II 522; Bd. II 270. Die andere Fassung ,Conclusiones recepte" vgl. unten zu November 25. 2) Vgl. Brief des P. Comuel zum 15. Dezember. 3) Nach dem Rovira-Protokoll erklärten die Vertreter Ferdinands, vom König von Navarra hätten sie keinen direkten Auftrag. Merkwürdig ist, daß über Armagnac nichts weiter gesagt wird; er war doch wohl schon auf dem Wege nach Paris. Die Chronik des Antonio Morosini (vgl. oben 369 A. 3) erzählt Bd. II 86 etwas dunkel von einem Zwist Armagnacs, der im Begriffe stand abzureisen und dem Großmeistar Philibert de Nailhac. Der eine (Armagnac) sei für Benedikt, der andere für den neugewählten Kaiser'. Dabei sei der Johanniter getötet worden! Das ist falsch ; denn Nailhac starb erst 1421. Nach anderer Angabe soll der Gegner Armagnacs der Graf von „Pinaruol“ gewesen sein; ob das der öfter erwähnte savoyische Bastard ist? 4) Hardt II 510; Mansi XXVII 1035. 5) Bd. II 269. Reg. 2409 f. 116. Beglaubigung für Bonifazius Ferrer und P. Iutglar bei Benedikt. Dann folgt Memorial. Vom selben Tage Reg. 2408 f. 73 v Beglaubigung für die beiden Räte. 6) Hardt II 512, Mansi XXVIII 233.
Strana 386
386 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ferdinand drohende Freiheitsbeschränkung: Antequam respon- deatur'.1) Am selben Tage bekennen sich die Kardinäle noch ein- mal in ,Ad cedulam requisicionis'2) zu ihrem Haupt und lehnen unter Berufung auf das Februarkonzil jede andere Konzilsbe- schickung ab. Daß die tatsächliche Stimmung der Kardinäle sich mit der hier betonten nicht völlig deckt, bekundet ein Gutachten derselben, das sie in Verbindung mit den maßgebenden Personen der Kurie Be- nedikts vor dem 16. Dezember dem Papste überreichten. Es beginnt: ,Beatissime pater, pro Dei servicio'3) Wohl lassen sie Benedikts bisherige Vorschläge als die besten gelten, aber das Ergebnis ihrer Beratung ist: Nach Ausführung der notwendigen Vorbedin- gungen und Festlegung der Kautelen können sie mit den scismatici et heretici tollerati zusammen der Kirche ein Haupt geben. Es kommt hierfür nur auf die Genehmigung Benedikts an. Sie heben als Grund hervor: cum prohibicio iuris naturalis vel divini partici- pacionem cum scismatico vel heretico nisi in crimine interdicat. Ferdinand spricht in seinen Requisitionen stets von seiner Ver- bindung mit Sigismund in Narbonne. Tatsächlich stehen in seinen Registern um diese Zeit fast tägliche Abordnungen verzeichnet. Dort finden sich auch die Requisitionen.) Andererseits sendet Sigismund wiederholt Gesandte nach Perpignan. Am 16. November schreibt er, daß ihn tam grandia tamque ardua nova et negocia, die er abends vorher erfahren, zur sofortigen Abreise nach Avignon zwingen. Wahrscheinlich hat er damals die Nachricht von der 1) Hardt II 514, Mansi XXVIII 235. 2) Ungedruckt. Vgl. unten. Nr. 211 S. 486. 3) Vgl. Nr. 210. Früher in Forsch. u. Quellen S. 325 gedruckt. Benedikt sagt am 16. November, er könne, da er auf der Fahrt sei, nicht auf Alles von Ferdinand Geforderte eingehen. Das würde er in Peñiscola tun. Zu diesen nicht beantworteten P.nkten gehört die Konzilsfrage. In diesen Vorschlägen heißt es zu Anfang: Super via gen. concilii aperta in requisicione olim facta ... in Coquolibero hätten sich die Kardinäle mit Bischöfen und Kurialen unter- halten. Der früheste Termin ist der 15. November, an dem der hier genannte electus Barchinonensis ernannt wird. Doch weist das olim auf spitere Zeit hin. 4) Vor allem in Reg. 2408 u. 2409. Die wichtigste Gesandtschaft ist wohl die seiner bedeutendsten Räte Gueraldus Alamanni de Cervilione gubernator Cathalonie, Didacus Fernandi de Vadiello und anderer am 6. November, um Sigismund zurückzuhalten (Reg. 2408 f. 111) und des Didacus Ferdinandi de Quinyones, D. Fernandi de Vadillo, Sperandeu Cardona und Bonanatus Petri am 29. November zu den letzten Vereinbarungen vor dem Narbonner Vertrage. (Reg. 2408 f. 74.)
386 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ferdinand drohende Freiheitsbeschränkung: Antequam respon- deatur'.1) Am selben Tage bekennen sich die Kardinäle noch ein- mal in ,Ad cedulam requisicionis'2) zu ihrem Haupt und lehnen unter Berufung auf das Februarkonzil jede andere Konzilsbe- schickung ab. Daß die tatsächliche Stimmung der Kardinäle sich mit der hier betonten nicht völlig deckt, bekundet ein Gutachten derselben, das sie in Verbindung mit den maßgebenden Personen der Kurie Be- nedikts vor dem 16. Dezember dem Papste überreichten. Es beginnt: ,Beatissime pater, pro Dei servicio'3) Wohl lassen sie Benedikts bisherige Vorschläge als die besten gelten, aber das Ergebnis ihrer Beratung ist: Nach Ausführung der notwendigen Vorbedin- gungen und Festlegung der Kautelen können sie mit den scismatici et heretici tollerati zusammen der Kirche ein Haupt geben. Es kommt hierfür nur auf die Genehmigung Benedikts an. Sie heben als Grund hervor: cum prohibicio iuris naturalis vel divini partici- pacionem cum scismatico vel heretico nisi in crimine interdicat. Ferdinand spricht in seinen Requisitionen stets von seiner Ver- bindung mit Sigismund in Narbonne. Tatsächlich stehen in seinen Registern um diese Zeit fast tägliche Abordnungen verzeichnet. Dort finden sich auch die Requisitionen.) Andererseits sendet Sigismund wiederholt Gesandte nach Perpignan. Am 16. November schreibt er, daß ihn tam grandia tamque ardua nova et negocia, die er abends vorher erfahren, zur sofortigen Abreise nach Avignon zwingen. Wahrscheinlich hat er damals die Nachricht von der 1) Hardt II 514, Mansi XXVIII 235. 2) Ungedruckt. Vgl. unten. Nr. 211 S. 486. 3) Vgl. Nr. 210. Früher in Forsch. u. Quellen S. 325 gedruckt. Benedikt sagt am 16. November, er könne, da er auf der Fahrt sei, nicht auf Alles von Ferdinand Geforderte eingehen. Das würde er in Peñiscola tun. Zu diesen nicht beantworteten P.nkten gehört die Konzilsfrage. In diesen Vorschlägen heißt es zu Anfang: Super via gen. concilii aperta in requisicione olim facta ... in Coquolibero hätten sich die Kardinäle mit Bischöfen und Kurialen unter- halten. Der früheste Termin ist der 15. November, an dem der hier genannte electus Barchinonensis ernannt wird. Doch weist das olim auf spitere Zeit hin. 4) Vor allem in Reg. 2408 u. 2409. Die wichtigste Gesandtschaft ist wohl die seiner bedeutendsten Räte Gueraldus Alamanni de Cervilione gubernator Cathalonie, Didacus Fernandi de Vadiello und anderer am 6. November, um Sigismund zurückzuhalten (Reg. 2408 f. 111) und des Didacus Ferdinandi de Quinyones, D. Fernandi de Vadillo, Sperandeu Cardona und Bonanatus Petri am 29. November zu den letzten Vereinbarungen vor dem Narbonner Vertrage. (Reg. 2408 f. 74.)
Strana 387
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 387 jurchtbaren Niederlage der Franzosen bei Azincourt am 25. Oktober gehört. Er sendet den Erzbischof von Tours und den Bischof von Genf.1) Ihnen folgten zur entscheidenden Zeit, am 21. November, der Erzbischof von Riga, der Herzog von Brieg und der Edle Jo- hannes de Belliforti.2) Brieflich feuert Sigismund den kranken König immer wieder an. Dem Vertrage von Narbonne (13. Dezember) folgte die Publi- kation. Beamte werden damit für eine Reihe von Städten, geist- lichen und weltlichen Behörden beauftragt, der König selbst teilt Konvokations- und Subtraktionsformel den in Perpignan vertretenen Fürsten, auch dem Grafen von Armagnac, mit (21. und 23. De- zember). Der Gubernator von Schottland wird von ihm gebeten, seine Vertreter nach Konstanz zu senden und die Prälaten des aragonischen Reiches bekommen die Weisung, sich für die Kon- stanzer Reise bereit zu halten. Johannes de Wellis schildert die ab- schließenden Verhandlungen zwischen der aragonischen Partei und den Konzilsgesandten am 22. Dezember in Narbonne; wahrschein- lich nahm daran auch Sigismund teil. Bald darauf müssen sie ab- gereist sein, denn schon am 28. waren König und Konstanzer in Narbonne.3) Eigentümlich berührt es, daß die Suppliken noch in gewohnter Weise nach Peñiscola wandern. So am 5. Dezember für den be- rühmten Panormitanus.*) Die feierliche Obödienzentziehung war für den 7. Januar ge- plant,5) mußte aber, da Vicente Ferrer, der hierbei die Hauptperson 1) Or. Perg. vom 16. November: Tam grandia tamque ardua nova et nego- cia heri hora serotina subito nobis occurrerunt, quod aliter fieri posse nequa- quam videmus, quin opporteat nos personaliter versus Avinionem concite properare ibique . . . aliquantisper immorari. Die schlimmen Nachrichten aus Ungarn wird er schon eher gehört haben. Für französische Angelegenheit spricht auch die Wahl der Gesandten. Schließlich blieb Sigismund doch in Narbonne, vielleicht auf die Bitten Ferdinands vom selben. Tage, der ihm in der Nähe Perpignans verschiedene Burgen als Aufenthalt anbietet. Döllinger II 378. 2) Or. Pap. Geleit vom 21. November. 3) In Reg. 2400 f. 29—34 die meisten Akte. Vgl. auch 2408 f. 87. 4) Reg. 2391 f. 54: Orator noster Anthonius de Fridericis . .. Panormi- tane urbis oriundus et legum doctor, der bei seiner langen Abwesenheit von Sizilien in seinen Pfründen geschädigt ist. 5) Wir haben zwei Berichte darüber: Den Brief der Königin-Witwe Mar- garete an den Bischof von Mallorca, katalanisch (Reg. 2355 f. 86; öfter, meist in kastilianischer Ubersetzung gedruckt.) Sie erzählt, daß Vicente Benedikt 25*
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 387 jurchtbaren Niederlage der Franzosen bei Azincourt am 25. Oktober gehört. Er sendet den Erzbischof von Tours und den Bischof von Genf.1) Ihnen folgten zur entscheidenden Zeit, am 21. November, der Erzbischof von Riga, der Herzog von Brieg und der Edle Jo- hannes de Belliforti.2) Brieflich feuert Sigismund den kranken König immer wieder an. Dem Vertrage von Narbonne (13. Dezember) folgte die Publi- kation. Beamte werden damit für eine Reihe von Städten, geist- lichen und weltlichen Behörden beauftragt, der König selbst teilt Konvokations- und Subtraktionsformel den in Perpignan vertretenen Fürsten, auch dem Grafen von Armagnac, mit (21. und 23. De- zember). Der Gubernator von Schottland wird von ihm gebeten, seine Vertreter nach Konstanz zu senden und die Prälaten des aragonischen Reiches bekommen die Weisung, sich für die Kon- stanzer Reise bereit zu halten. Johannes de Wellis schildert die ab- schließenden Verhandlungen zwischen der aragonischen Partei und den Konzilsgesandten am 22. Dezember in Narbonne; wahrschein- lich nahm daran auch Sigismund teil. Bald darauf müssen sie ab- gereist sein, denn schon am 28. waren König und Konstanzer in Narbonne.3) Eigentümlich berührt es, daß die Suppliken noch in gewohnter Weise nach Peñiscola wandern. So am 5. Dezember für den be- rühmten Panormitanus.*) Die feierliche Obödienzentziehung war für den 7. Januar ge- plant,5) mußte aber, da Vicente Ferrer, der hierbei die Hauptperson 1) Or. Perg. vom 16. November: Tam grandia tamque ardua nova et nego- cia heri hora serotina subito nobis occurrerunt, quod aliter fieri posse nequa- quam videmus, quin opporteat nos personaliter versus Avinionem concite properare ibique . . . aliquantisper immorari. Die schlimmen Nachrichten aus Ungarn wird er schon eher gehört haben. Für französische Angelegenheit spricht auch die Wahl der Gesandten. Schließlich blieb Sigismund doch in Narbonne, vielleicht auf die Bitten Ferdinands vom selben. Tage, der ihm in der Nähe Perpignans verschiedene Burgen als Aufenthalt anbietet. Döllinger II 378. 2) Or. Pap. Geleit vom 21. November. 3) In Reg. 2400 f. 29—34 die meisten Akte. Vgl. auch 2408 f. 87. 4) Reg. 2391 f. 54: Orator noster Anthonius de Fridericis . .. Panormi- tane urbis oriundus et legum doctor, der bei seiner langen Abwesenheit von Sizilien in seinen Pfründen geschädigt ist. 5) Wir haben zwei Berichte darüber: Den Brief der Königin-Witwe Mar- garete an den Bischof von Mallorca, katalanisch (Reg. 2355 f. 86; öfter, meist in kastilianischer Ubersetzung gedruckt.) Sie erzählt, daß Vicente Benedikt 25*
Strana 388
388 III. Abscbnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. sein sollte, seine Abreise auf diesen Tag festgesetzt hatte, auf das Dreikönigsfest verlegt werden. Der Heilige brachte hierbei wohl das härteste Opfer seines Lebens. Er mußte den Tausenden pre- digen, daß sein Papst, der ihm noch ein paar Monate vorher so gütig keinen Befehl, sondern eine Bitte gesandt hatte, nicht mehr Papst sei. Da Benedikt in Sachen der Union gezögert habe, so habe der König, Gottes Befehlen mehr gehorchend als denen des Papstes, Verordnungen getroffen, die bitter für den Papst, aber gut für das Heil seiner Seele seien. Und dann verlas er das Schriftstück.1) D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Aragon an K. Sigismund und Frankreich 1416. König Ferdinand entfaltet nach dem Narbonner Vertrage und der Subtraktion eine rege Tätigkeit, um das Unionswerk vor seinem nahe bevorstehenden Ende zu sichern. Diesem Ziele dienen in erster Linie, wenn auch politische Aspirationen für sein Haus nicht ganz fehlen, in den ersten Monaten des Jahres 1416 die Verhand- lungen mit dem länger in Avignon weilenden Sigismund, mit den norditalienischen Staaten, mit Frankreich, seine Friedens- und Bündnisbemühungen, die den ganzen Westen umfassen. Bei Sigismund weilte der gewandte Felipe de Malla. In seinem Memorial2) werden die Sendung des Diago Fernandez de Vadiello auch jetzt noch den wahren Papst genannt habe. Der Bericht des Johannes Lecomte an den Kurialen Petrus de Trilhia erwähnt das nicht, sondern hebt hervor, daß Vicente den Papst getadelt habe. (Bd. II 270 u. ö.). Die frühere Feier begründet Ferdinand Navarra und Foix gegenüber mit den Plänen des Heiligen. Vgl. Reg. 2408 f. 8. 1) In Perpignan waren auch aus politischen Gründen englische und französische Gesandte. Reg. 2408 f. 70; 2409 f. 1090 ff. 2) Tramet de punt en Castella a mossen Diago Fernandez de Vadiello sobre la conclusio de les dites confederacions e axi mateix sobre la execucio dels fets de la unio . .. e que de continent, com sie tornat, ab la solemne que ell Deu volent enten tremetre en Constança, . . . tractar e finar de la concordia del dit senyor e del rey Luys . .. Item li dira, com en lo principi dels negociis de la unio tractadors en aquesta vila lo dit senyor scrivi larga- ment al rey de Scocia, tremetes aci, axi com hu dels de la obediencia de nostre senyor lo papa, sos embaxadors et no sab, si hague les dites letres et que hara li scriu del apuntament et finament dels affers. Per que lo prega, que ab la letra de la vocacio del concili li faça portar la letra, que lo dit senyor li tramet a fi, que sos embaxadors e prelats entrevinguen ab los de
388 III. Abscbnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. sein sollte, seine Abreise auf diesen Tag festgesetzt hatte, auf das Dreikönigsfest verlegt werden. Der Heilige brachte hierbei wohl das härteste Opfer seines Lebens. Er mußte den Tausenden pre- digen, daß sein Papst, der ihm noch ein paar Monate vorher so gütig keinen Befehl, sondern eine Bitte gesandt hatte, nicht mehr Papst sei. Da Benedikt in Sachen der Union gezögert habe, so habe der König, Gottes Befehlen mehr gehorchend als denen des Papstes, Verordnungen getroffen, die bitter für den Papst, aber gut für das Heil seiner Seele seien. Und dann verlas er das Schriftstück.1) D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Aragon an K. Sigismund und Frankreich 1416. König Ferdinand entfaltet nach dem Narbonner Vertrage und der Subtraktion eine rege Tätigkeit, um das Unionswerk vor seinem nahe bevorstehenden Ende zu sichern. Diesem Ziele dienen in erster Linie, wenn auch politische Aspirationen für sein Haus nicht ganz fehlen, in den ersten Monaten des Jahres 1416 die Verhand- lungen mit dem länger in Avignon weilenden Sigismund, mit den norditalienischen Staaten, mit Frankreich, seine Friedens- und Bündnisbemühungen, die den ganzen Westen umfassen. Bei Sigismund weilte der gewandte Felipe de Malla. In seinem Memorial2) werden die Sendung des Diago Fernandez de Vadiello auch jetzt noch den wahren Papst genannt habe. Der Bericht des Johannes Lecomte an den Kurialen Petrus de Trilhia erwähnt das nicht, sondern hebt hervor, daß Vicente den Papst getadelt habe. (Bd. II 270 u. ö.). Die frühere Feier begründet Ferdinand Navarra und Foix gegenüber mit den Plänen des Heiligen. Vgl. Reg. 2408 f. 8. 1) In Perpignan waren auch aus politischen Gründen englische und französische Gesandte. Reg. 2408 f. 70; 2409 f. 1090 ff. 2) Tramet de punt en Castella a mossen Diago Fernandez de Vadiello sobre la conclusio de les dites confederacions e axi mateix sobre la execucio dels fets de la unio . .. e que de continent, com sie tornat, ab la solemne que ell Deu volent enten tremetre en Constança, . . . tractar e finar de la concordia del dit senyor e del rey Luys . .. Item li dira, com en lo principi dels negociis de la unio tractadors en aquesta vila lo dit senyor scrivi larga- ment al rey de Scocia, tremetes aci, axi com hu dels de la obediencia de nostre senyor lo papa, sos embaxadors et no sab, si hague les dites letres et que hara li scriu del apuntament et finament dels affers. Per que lo prega, que ab la letra de la vocacio del concili li faça portar la letra, que lo dit senyor li tramet a fi, que sos embaxadors e prelats entrevinguen ab los de
Strana 389
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund etc. 389 nach Kastilien, der neben der Subtraktionsmitteilung das Bündnis der drei Könige fördern soll, die Benachrichtigung des Regenten von Schottland, die Aussöhnung mit Ludwig von Anjou, vor allem aber die Waffenstillstandsverhandlungen mit England-Frankreich als Haupterörterungspunkte bezeichnet. Auch Ferdinand wollte dafür sofort Gesandte nach Frankreich schicken. Es wurde ihm abgeraten, da die Franzosen über sein Heiratsprojekt mit England verstimmt waren. (Nr. ) Am 9. Ja- nuar kam die Nachricht von der Subtraktion nach Avignon. Sigis- mund, die Konzilsgesandten, für deren Rückreise der Römische König nur mit Not das notwendige Geld auftrieb, und die ganze Stadt Avignon feierten das Ereignis. Beide Könige bleiben noch bis Ende Februar in lebhaftem Verkehr: Sigismund informiert Ferdinand über die Absendung neuer Konzilsgesandten, über die baldige Ankunft der littere convocatorie, über die guten Nach- richten aus Konstanz, die Herzog Amadeus von Savoyen übersendet, und tröstet ihn zugleich über die Widerwärtigkeiten, die er in seinem Unionseifer erfahre; ihm seien ähnliche Angriffe wider- fahren. Dieser letzte Brief vom 22. Februar war schon auf der Reise von Chambéry nach Paris geschrieben, wo Sigismund am 1. März eintraf.1) aquesta obediencia ... Item li explicara, com ... ha hauda nova, que lo rey Danglaterra sen es tornat en Inglaterra, per la qual cosa ... a sobresegut tre- metre sos embaxadors per la concordia entre ell et lo rey de França, ... dub- tant, que lo dit rey dels Romans per aquesta raho deliberarie no anar en França. Empero si el continuara la primera deliberacio, quel prega, lon certifich, car de continent sos embaxadors seran ab ell. Dann Nachricht über die kommende Subtraktion. Reg. 2400 f. 28. 1) Briefe Sigismunds vom 24. Januar, 6., 15. und 22. Februar. Or. Pap. Kronarchiv. Der letzte lautet: Nach der Freude über die Besserung im Be- finden Ferdinands: Ad gaudium vobis hiis duximus intimandum illustrem Amadeum comitem Sabaudie ... paulo post ducalem Sabaudiensem dignitatem, qua eundem novissime decoravimus, ad maiestatis nostre presenciam . . . direxisse nunctios nobis inter alia illariter significantes de Constanciensi civitate nova a suis talia recepisse, qualiter . . . sinodus . . . de per frater- nitatem vestram ... peractis ingentem assumpsisset consolacionem et grande gaudium, dignas de eis ceremonias cum debitis processionibus devotissime solempnizando. Das werde er ihm von Paris ausführlicher berichten. Insuper, frater carissime, vestrorum emulorum susurraciones subdoleque suggestiones bonorum continuo extortorum operum, quas vestris fraternis auribus nuper sensimus insonitas extitisse, minime advertendas fore censemus, cum nonnisi ad rem publicam disturbandam et christianitatis radicem subvertendam eorum assidua sit conspiracio, notificanteset maiestatem nostram eisdem iaculis vel
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund etc. 389 nach Kastilien, der neben der Subtraktionsmitteilung das Bündnis der drei Könige fördern soll, die Benachrichtigung des Regenten von Schottland, die Aussöhnung mit Ludwig von Anjou, vor allem aber die Waffenstillstandsverhandlungen mit England-Frankreich als Haupterörterungspunkte bezeichnet. Auch Ferdinand wollte dafür sofort Gesandte nach Frankreich schicken. Es wurde ihm abgeraten, da die Franzosen über sein Heiratsprojekt mit England verstimmt waren. (Nr. ) Am 9. Ja- nuar kam die Nachricht von der Subtraktion nach Avignon. Sigis- mund, die Konzilsgesandten, für deren Rückreise der Römische König nur mit Not das notwendige Geld auftrieb, und die ganze Stadt Avignon feierten das Ereignis. Beide Könige bleiben noch bis Ende Februar in lebhaftem Verkehr: Sigismund informiert Ferdinand über die Absendung neuer Konzilsgesandten, über die baldige Ankunft der littere convocatorie, über die guten Nach- richten aus Konstanz, die Herzog Amadeus von Savoyen übersendet, und tröstet ihn zugleich über die Widerwärtigkeiten, die er in seinem Unionseifer erfahre; ihm seien ähnliche Angriffe wider- fahren. Dieser letzte Brief vom 22. Februar war schon auf der Reise von Chambéry nach Paris geschrieben, wo Sigismund am 1. März eintraf.1) aquesta obediencia ... Item li explicara, com ... ha hauda nova, que lo rey Danglaterra sen es tornat en Inglaterra, per la qual cosa ... a sobresegut tre- metre sos embaxadors per la concordia entre ell et lo rey de França, ... dub- tant, que lo dit rey dels Romans per aquesta raho deliberarie no anar en França. Empero si el continuara la primera deliberacio, quel prega, lon certifich, car de continent sos embaxadors seran ab ell. Dann Nachricht über die kommende Subtraktion. Reg. 2400 f. 28. 1) Briefe Sigismunds vom 24. Januar, 6., 15. und 22. Februar. Or. Pap. Kronarchiv. Der letzte lautet: Nach der Freude über die Besserung im Be- finden Ferdinands: Ad gaudium vobis hiis duximus intimandum illustrem Amadeum comitem Sabaudie ... paulo post ducalem Sabaudiensem dignitatem, qua eundem novissime decoravimus, ad maiestatis nostre presenciam . . . direxisse nunctios nobis inter alia illariter significantes de Constanciensi civitate nova a suis talia recepisse, qualiter . . . sinodus . . . de per frater- nitatem vestram ... peractis ingentem assumpsisset consolacionem et grande gaudium, dignas de eis ceremonias cum debitis processionibus devotissime solempnizando. Das werde er ihm von Paris ausführlicher berichten. Insuper, frater carissime, vestrorum emulorum susurraciones subdoleque suggestiones bonorum continuo extortorum operum, quas vestris fraternis auribus nuper sensimus insonitas extitisse, minime advertendas fore censemus, cum nonnisi ad rem publicam disturbandam et christianitatis radicem subvertendam eorum assidua sit conspiracio, notificanteset maiestatem nostram eisdem iaculis vel
Strana 390
390 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Am 7. Februar wurden die Beglaubigungsschreiben Ferdinands für den Bischof Johannes Eximeni von Malta und den Ritter Ram- baldus de Corbaria ausgestellt, die den oberitalienischen Staaten die Obödienzentziehung meldeten und Benedikts Bemühungen in Rom sich festzusetzen entgegenarbeiten sollten.1) Der Bischof er- hielt eine Remuneration von 1540 Gulden für 6 Monate.2) Anfang März hörten sie in Montpellier mit großer Freude von dem angeb- lichen Nachgeben des Papstes. Uber den Werbezug, der den Bischof von Genua über Lucca, Florenz, wo er Ferdinands Tod erfuhr, Bo- logna, Ferrara nach Venedig führte, von wo er am 11. Mai heim- kehrte, da der Weg nach Rom gesperrt war, liegen katalanische an Ferdinand und Alfons gerichtete Briefe vor; ein lateinischer ist von ihm später an Antonius Caxal nach Konstanz gerichtet wor- den.3) Mehr fast als das Ergebnis der Reise in diesen Staaten, in denen die Gesandtschaft mit mehr oder mindert) großer Freund- similibus ledi perpetratum extitisse, quemadmodum per auctenticatam copiam litterarum hiis insertam fraternitas vestra poterit intueri ... Datum Burbunii die XXII. mensis Februarii ... Or. Pap. Leider ist der erwähnte Brief nicht vorhanden. Eine Nachschrift lautet: Post scripta . . . intelleximus illustrem comitem Marchie fuisse interemptum, cuius rei tamen veritatem iam credimus ad vestram devenisse noticiam. Die letzten Beziehungen Ferdinands zu Sigis- mund sind wohl seine Ordensverleihungen vier Tage vor seinem Tode: 50 mag- nates, milites usw. darf Sigismund mit amprisia iarre decorare. Er selbst. die Königin, Alfons und Infant Pedro seien quam misistis vestra drachonis amprisia insignitos. Sigismund habe zu Ferdinands amprisia den Treueid geleistet; das sei nicht Ferdinands Absicht gewesen; darum löst er ihn davon. Reg. 2442 f. 36, 2410 f. 10. 1) Reg. 2441 f. 62—65. U. a. Kredenzbriefe an Karl Malatesta, an Siena, an den Herrn von Ferrara. Ravenna. Lucca, pretor urbis Rome, Paulus de Ursinis, an die Stadt Bologna, an eine Reihe Bischöfe ohne genauere Angaben, an Thomas Mocenigo, Dogen von Venedig, Thomas de Campofregoso. Dogen von Genua, usw. 2) Reg. 2442 f. 18u. Da er 1419 der Camera apostolica die annata com- pleta schuldete, bittet K. Alfons für ihn beim Papst um Nachlaß. Sciens episcopum eundem persuasione et dissuasione ingeniosum ac moderatum esse permaximum, habe ihn Ferdinand nach Italien geschickt. Reg. 2667 f. 63€. 3) Die katalanischen Briefe — der letzte vom 7. Mai — Caja c. di Costanza 18; der lateinische Bd. II 294—297. Die Initien der Reden nicht immer ak- kurat. In Florenz, heißt es in den katalanischen Berichten, ,verwelkten ihnen alle Blumen der Freude bei der Nachricht vom Tode des Königs. In Venedig zeigten ihnen die vornehmen Herren die Schönheiten, Reichtümer und wunder- baren Ansichten der Stadt. *) Die Venezianer z. B. meinten : Ferdinand werde wohl gehandelt haben, wie es seiner Weisheit entspreche. Zur Aufforderung, für die Union zu wirken, meinten sie: als treue Söhne der Kirche warteten sie ab, was die andern Fürsten täten.
390 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Am 7. Februar wurden die Beglaubigungsschreiben Ferdinands für den Bischof Johannes Eximeni von Malta und den Ritter Ram- baldus de Corbaria ausgestellt, die den oberitalienischen Staaten die Obödienzentziehung meldeten und Benedikts Bemühungen in Rom sich festzusetzen entgegenarbeiten sollten.1) Der Bischof er- hielt eine Remuneration von 1540 Gulden für 6 Monate.2) Anfang März hörten sie in Montpellier mit großer Freude von dem angeb- lichen Nachgeben des Papstes. Uber den Werbezug, der den Bischof von Genua über Lucca, Florenz, wo er Ferdinands Tod erfuhr, Bo- logna, Ferrara nach Venedig führte, von wo er am 11. Mai heim- kehrte, da der Weg nach Rom gesperrt war, liegen katalanische an Ferdinand und Alfons gerichtete Briefe vor; ein lateinischer ist von ihm später an Antonius Caxal nach Konstanz gerichtet wor- den.3) Mehr fast als das Ergebnis der Reise in diesen Staaten, in denen die Gesandtschaft mit mehr oder mindert) großer Freund- similibus ledi perpetratum extitisse, quemadmodum per auctenticatam copiam litterarum hiis insertam fraternitas vestra poterit intueri ... Datum Burbunii die XXII. mensis Februarii ... Or. Pap. Leider ist der erwähnte Brief nicht vorhanden. Eine Nachschrift lautet: Post scripta . . . intelleximus illustrem comitem Marchie fuisse interemptum, cuius rei tamen veritatem iam credimus ad vestram devenisse noticiam. Die letzten Beziehungen Ferdinands zu Sigis- mund sind wohl seine Ordensverleihungen vier Tage vor seinem Tode: 50 mag- nates, milites usw. darf Sigismund mit amprisia iarre decorare. Er selbst. die Königin, Alfons und Infant Pedro seien quam misistis vestra drachonis amprisia insignitos. Sigismund habe zu Ferdinands amprisia den Treueid geleistet; das sei nicht Ferdinands Absicht gewesen; darum löst er ihn davon. Reg. 2442 f. 36, 2410 f. 10. 1) Reg. 2441 f. 62—65. U. a. Kredenzbriefe an Karl Malatesta, an Siena, an den Herrn von Ferrara. Ravenna. Lucca, pretor urbis Rome, Paulus de Ursinis, an die Stadt Bologna, an eine Reihe Bischöfe ohne genauere Angaben, an Thomas Mocenigo, Dogen von Venedig, Thomas de Campofregoso. Dogen von Genua, usw. 2) Reg. 2442 f. 18u. Da er 1419 der Camera apostolica die annata com- pleta schuldete, bittet K. Alfons für ihn beim Papst um Nachlaß. Sciens episcopum eundem persuasione et dissuasione ingeniosum ac moderatum esse permaximum, habe ihn Ferdinand nach Italien geschickt. Reg. 2667 f. 63€. 3) Die katalanischen Briefe — der letzte vom 7. Mai — Caja c. di Costanza 18; der lateinische Bd. II 294—297. Die Initien der Reden nicht immer ak- kurat. In Florenz, heißt es in den katalanischen Berichten, ,verwelkten ihnen alle Blumen der Freude bei der Nachricht vom Tode des Königs. In Venedig zeigten ihnen die vornehmen Herren die Schönheiten, Reichtümer und wunder- baren Ansichten der Stadt. *) Die Venezianer z. B. meinten : Ferdinand werde wohl gehandelt haben, wie es seiner Weisheit entspreche. Zur Aufforderung, für die Union zu wirken, meinten sie: als treue Söhne der Kirche warteten sie ab, was die andern Fürsten täten.
Strana 391
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund etc. 391 lichkeit aufgenommen wurde, waren die Mitteilungen über die Fäden, die von Peñiscola nach Neapel und Rom gesponnen wurden. Im offiziellen Frankreich war die Stimmung für das, was Fer- dinand und Sigismund in Narbonne durchgesetzt hatten, nicht un- günstig; aber weite Kreise hätten gern eine Verlegung des Konzils nach Frankreich gesehen. Der Graf von Armagnac, ein Freund Benedikts, der an den Verhandlungen in Perpignan teilgenommen hatte, war vor Abschluß nach Paris gereist und befand sich auf dem Kriegsschauplatz. An ihn richtet Ferdinand am 7. Januar ein fle- hendes Bittschreiben, doch nicht zur Seite zu stehen, indem er ihm zugleich die Subtraktionsfeier schildert.1) Es mußte also eine Per- sönlichkeit als Gesandter gewählt werden, die es verstand mit den Hof- und Universitätskreisen zu verkehren und zugleich auf die Masse des Klerus ermunternd einzuwirken. Als solchen wählte der König den Ordensgeneral der Dominikaner Johannes de Podio- nucis2), den ein vornehmer Katalane Dalmacius de Darnius beglei- tete. Sie sind langsam gereist. Ihre Empfehlungsschreiben und ihr Memorial stammen vom 7. und 8. Februars) und in Paris erschienen sie am 13. März. Es kam noch ein Punkt dazu, der ihre Mission heikel machte: der aragonisch-englische Heiratsplan. Die Fran- 1) Reg. 2408 f. 85. Alfons hatte die französische Gesandtschaft (vgl. Nr. 224) in Verdacht, daß sie von Armagnac stamme und von Benedikt veranlaßt sei; darum rät er dem Vater Vorsicht. 2) Am 1. September (vgl. auch Reg. 2442 f. 128" zu August 14) sandte ihn Alfons nach Konstanz. Er soll seinen Gesandten in der Fortführung des Unionswerkes helfen (Reg. 2442 f. 133). Er erhält als Gehalt täglich 4 Goldftorin (Reg. 2442 f. 173 zu 1417 Februar 1). Johannes hielt dem neuen Papste die Begrüßungsrede (Bd. II 518); er wurde sein Beichtvater. Alfons freut sich über die Nachricht: Havem special afeccio e voler a vostra honor e ultra aço havem singular confiança, daß er für die Interessen des Königs wirken werde. (Reg. 2400 f. 64.) Er wurde 1418 Bischof von Catania. 3) An Karl, die Königin, Herzog von Berri, Dauphin Johannes, den Kardinal von Bar, Herzog von Burgund, Bayern, Bourbon und an 33 Bischöfe und Edle. (Reg. 2410 f. 18v.) Ihr Memorial enthäll zunächst die Erklärung, daß der König fort prestament enten tremetre sos solemnes embaxadors a la congregacio de Costança. Sie sollen den französischen Hof treiben, die Unions- frage eifrigst zu fördern. Sie sollen die Universit t besuchen und einen Brief Ferdinands ihr übergeben. An den Grafen von Armagnac: que faça la sub- traccio axi com ell, lo rey de Castella, rey de Navarra e lo comte de Foix han feta. Item a part al duch de Barri e altres, quels parra esser expedient, explicaran los tractes, que lo dit senyor ha entes, fa lo papa ab lo rey Luis e altres, perço com aço toquen gran desservir de Deu e destorbs de la pro- sequcio de la unio. Reg. 2441 f. 56v.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund etc. 391 lichkeit aufgenommen wurde, waren die Mitteilungen über die Fäden, die von Peñiscola nach Neapel und Rom gesponnen wurden. Im offiziellen Frankreich war die Stimmung für das, was Fer- dinand und Sigismund in Narbonne durchgesetzt hatten, nicht un- günstig; aber weite Kreise hätten gern eine Verlegung des Konzils nach Frankreich gesehen. Der Graf von Armagnac, ein Freund Benedikts, der an den Verhandlungen in Perpignan teilgenommen hatte, war vor Abschluß nach Paris gereist und befand sich auf dem Kriegsschauplatz. An ihn richtet Ferdinand am 7. Januar ein fle- hendes Bittschreiben, doch nicht zur Seite zu stehen, indem er ihm zugleich die Subtraktionsfeier schildert.1) Es mußte also eine Per- sönlichkeit als Gesandter gewählt werden, die es verstand mit den Hof- und Universitätskreisen zu verkehren und zugleich auf die Masse des Klerus ermunternd einzuwirken. Als solchen wählte der König den Ordensgeneral der Dominikaner Johannes de Podio- nucis2), den ein vornehmer Katalane Dalmacius de Darnius beglei- tete. Sie sind langsam gereist. Ihre Empfehlungsschreiben und ihr Memorial stammen vom 7. und 8. Februars) und in Paris erschienen sie am 13. März. Es kam noch ein Punkt dazu, der ihre Mission heikel machte: der aragonisch-englische Heiratsplan. Die Fran- 1) Reg. 2408 f. 85. Alfons hatte die französische Gesandtschaft (vgl. Nr. 224) in Verdacht, daß sie von Armagnac stamme und von Benedikt veranlaßt sei; darum rät er dem Vater Vorsicht. 2) Am 1. September (vgl. auch Reg. 2442 f. 128" zu August 14) sandte ihn Alfons nach Konstanz. Er soll seinen Gesandten in der Fortführung des Unionswerkes helfen (Reg. 2442 f. 133). Er erhält als Gehalt täglich 4 Goldftorin (Reg. 2442 f. 173 zu 1417 Februar 1). Johannes hielt dem neuen Papste die Begrüßungsrede (Bd. II 518); er wurde sein Beichtvater. Alfons freut sich über die Nachricht: Havem special afeccio e voler a vostra honor e ultra aço havem singular confiança, daß er für die Interessen des Königs wirken werde. (Reg. 2400 f. 64.) Er wurde 1418 Bischof von Catania. 3) An Karl, die Königin, Herzog von Berri, Dauphin Johannes, den Kardinal von Bar, Herzog von Burgund, Bayern, Bourbon und an 33 Bischöfe und Edle. (Reg. 2410 f. 18v.) Ihr Memorial enthäll zunächst die Erklärung, daß der König fort prestament enten tremetre sos solemnes embaxadors a la congregacio de Costança. Sie sollen den französischen Hof treiben, die Unions- frage eifrigst zu fördern. Sie sollen die Universit t besuchen und einen Brief Ferdinands ihr übergeben. An den Grafen von Armagnac: que faça la sub- traccio axi com ell, lo rey de Castella, rey de Navarra e lo comte de Foix han feta. Item a part al duch de Barri e altres, quels parra esser expedient, explicaran los tractes, que lo dit senyor ha entes, fa lo papa ab lo rey Luis e altres, perço com aço toquen gran desservir de Deu e destorbs de la pro- sequcio de la unio. Reg. 2441 f. 56v.
Strana 392
392 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. zosen waren zunächst erbost, sie wollten Karls VI. Tochter Katarina mit Heinrich V. von England vermählen und so den Frieden er- langen. In Beziers begegneten sie einer nach Spanien reisenden französischen Gesandtschaft; dort riet ein französischer Kavalier den Gesandten, sie möchten umkehren, denn: mala cara e mala recepcio trobarian. Außerdem waren in Frankreich böse Gerüchte über Konstanz verbreitet, es hieß, man habe Sigismund sagen lassen, er möge in Gottes Namen nach Hause reisen! Doch stellte sich alles über Konstanz Gesagte als böswillige Erfindung heraus. Welchen Eindruck doch aber die Nachrichten auf die Gesandten gemacht, ersicht man daraus, daß sie sich immer wieder nach dem Gang des Konzils erkundigen.1) Eine Mißstimmung wegen des Hei- rats planes war auch bei den Höchsten, wie beim greisen Herzog von Berry, vorhanden, doch störte sie die Verhandlungen nicht. Uber die Pariser Verhandlungen besitzen wir den ausführ- lichen, feinziselierten Bericht des Ordensgenerals. Den König kön- nen sie wegen eines neuen Anfalls nicht besuchen;2) auch die Kö- nigin nicht. Sigismund bekommen sie ebenfalls zunächst nicht zu sehen, da er wichtige Verhandlungen in der englisch-französischen Streitsache führt. Die Verhandlungen im Hause des Herzogs von Berry und in der Universität verlaufen glatt. Nur einen sonderbaren Zwischenfall gab es. Der Kanzler wünschte den Vertrag von Nar- bonne und den Subtraktionsakt zu sehen. Er hatte schon bei der ersten Zusammenkunft darum ersucht. Die Gesandten geben den letzteren, den Vertrag aber nicht, da sie keinen Auftrag haben und auch kein beglaubigtes Exemplar mit sich führen. Sie sprechen ihre Verwunderung über das Nichtvorhandensein am Hofe aus, die Universität habe ein Exemplar. Spitz antwortet der Kanzler, daß ihn das nichts anginge, am Hofe habe man sich noch wenig darum gekümmert. Er erbitte ein Exemplar, um darüber mit den Ge- sandten verhandeln zu können. Die Gesandten lehnen Diskussion und etwaige Anderungsvorschläge von vornherein ab. Der Kanzler begütigt: so habe er es nicht gemeint, er stimme ganz mit ihnen überein, und so erhält er das unbeglaubigte Exemplar. Hier klingt doch eine merkwürdige Gereiztheit, ein wenig Mißachtung gegen- 1) So auch beim Großmeister der Johanniter, Philippus de Neilhaco, den sie in ,Balneolis' trafen. 2) Ein Schreiben K. Karls VI. an K. Ferd. über den Empfang der Gesandten und die Rede des Ordensgenerals ,Paris le IIIIe jour Davril" Kronarchiv, Or. Pap.
392 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. zosen waren zunächst erbost, sie wollten Karls VI. Tochter Katarina mit Heinrich V. von England vermählen und so den Frieden er- langen. In Beziers begegneten sie einer nach Spanien reisenden französischen Gesandtschaft; dort riet ein französischer Kavalier den Gesandten, sie möchten umkehren, denn: mala cara e mala recepcio trobarian. Außerdem waren in Frankreich böse Gerüchte über Konstanz verbreitet, es hieß, man habe Sigismund sagen lassen, er möge in Gottes Namen nach Hause reisen! Doch stellte sich alles über Konstanz Gesagte als böswillige Erfindung heraus. Welchen Eindruck doch aber die Nachrichten auf die Gesandten gemacht, ersicht man daraus, daß sie sich immer wieder nach dem Gang des Konzils erkundigen.1) Eine Mißstimmung wegen des Hei- rats planes war auch bei den Höchsten, wie beim greisen Herzog von Berry, vorhanden, doch störte sie die Verhandlungen nicht. Uber die Pariser Verhandlungen besitzen wir den ausführ- lichen, feinziselierten Bericht des Ordensgenerals. Den König kön- nen sie wegen eines neuen Anfalls nicht besuchen;2) auch die Kö- nigin nicht. Sigismund bekommen sie ebenfalls zunächst nicht zu sehen, da er wichtige Verhandlungen in der englisch-französischen Streitsache führt. Die Verhandlungen im Hause des Herzogs von Berry und in der Universität verlaufen glatt. Nur einen sonderbaren Zwischenfall gab es. Der Kanzler wünschte den Vertrag von Nar- bonne und den Subtraktionsakt zu sehen. Er hatte schon bei der ersten Zusammenkunft darum ersucht. Die Gesandten geben den letzteren, den Vertrag aber nicht, da sie keinen Auftrag haben und auch kein beglaubigtes Exemplar mit sich führen. Sie sprechen ihre Verwunderung über das Nichtvorhandensein am Hofe aus, die Universität habe ein Exemplar. Spitz antwortet der Kanzler, daß ihn das nichts anginge, am Hofe habe man sich noch wenig darum gekümmert. Er erbitte ein Exemplar, um darüber mit den Ge- sandten verhandeln zu können. Die Gesandten lehnen Diskussion und etwaige Anderungsvorschläge von vornherein ab. Der Kanzler begütigt: so habe er es nicht gemeint, er stimme ganz mit ihnen überein, und so erhält er das unbeglaubigte Exemplar. Hier klingt doch eine merkwürdige Gereiztheit, ein wenig Mißachtung gegen- 1) So auch beim Großmeister der Johanniter, Philippus de Neilhaco, den sie in ,Balneolis' trafen. 2) Ein Schreiben K. Karls VI. an K. Ferd. über den Empfang der Gesandten und die Rede des Ordensgenerals ,Paris le IIIIe jour Davril" Kronarchiv, Or. Pap.
Strana 393
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 393 über der großen Unionsarbeil Ferdinands, vielleicht hervorgerufen durch das Festhalten am Konzilsorte Konstanz, durch. (Nr. ). Die Gesandten betonen in ihrem Bericht an Ferdinand, daß ihre Anwesenheit länger notwendig sei; vor allem müßten sie eine Zeitlang das Interesse an der Union und an Konstanz wachhalten. So sind sie auch nach dem Tode des Königs geblieben1) und an- scheinend erst im Mai heimgekehrt. Dann zum 12. Mai erzählt Jordi Dornos von einem Briefe des Grafen von Armagnac an den Ordensgeneral der Minoriten, worin er ihm eine Gesandtschaft an den Papst empfiehlt. Im selben Schreiben wird eines andern Briefes gedacht, wonach am 17. Mai ein Nationalkonzil in Paris über die Frage der Verlegung des Konstanzer Konzils entscheiden solle! (Nr. ) Tatsächlich hat damals eine Versammlung statt- gefunden; wir wissen aber nur, daß sie Geld für den Krieg be- willigt hat.2) Ob die Frage der Konzilsverlegung berührt worden ist, läßt sich nicht entscheiden. Daß man aber noch länger in Ka- talonien auf eine solche Stellungnahme Konstanz gegenüber ge- hofft hat, läßt sich auch noch aus der Enttäuschung merken, die uns aus dem Briefe des P. Bertran an den Bischof von Valencia entgegenklingt.3) E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. Eine ausführliche Darstellung der Subtraktion der spanischen Staaten fällt aus dem Rahmen meiner Publikation. Die Grundzüge sind schon von Zurita, in unserer Zeit durch Benutzung der archiva- lischen Materialien von F. de Bofarull in seinem Felipe de Malla (1883), ferner von Fromme u. a. gegeben. Puig hat neue Berichte beigesteuert. Doch liegt noch manches im Kronarchiv, das die Schwierigkeit des im Lande unsympathischen Subtraktionsge- 1) Beglaubigungen Alfonsos an dieselben Adressen wie bei seinem Vater; Nachricht vom Tode Ferdinands. (Reg. 2665 f. 11—21.) Anscheinend kehren sie erst in Juni heim : Spätere Berichte fehlen. An Armagnac sendet er einen besonderen Gesandten, Raymundus Caldes. 2) Valois IV 514, 518. 3) Lo general dels Preicadors e mossen Dalman Darnius, qui eren anats en França ... son tornats. Dels noves, que porten, nous ne pux certificar. Bem pens, que seran conformes a la opinio del dit general. Mas si son veres o falses opinions ne son, Deus ne sap la veritat. Diu se, que dien, que los Franceses han per agradable lo fet de Costança ... Scrit en Barchinona a XVI. de Juny. Or. Pap:
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 393 über der großen Unionsarbeil Ferdinands, vielleicht hervorgerufen durch das Festhalten am Konzilsorte Konstanz, durch. (Nr. ). Die Gesandten betonen in ihrem Bericht an Ferdinand, daß ihre Anwesenheit länger notwendig sei; vor allem müßten sie eine Zeitlang das Interesse an der Union und an Konstanz wachhalten. So sind sie auch nach dem Tode des Königs geblieben1) und an- scheinend erst im Mai heimgekehrt. Dann zum 12. Mai erzählt Jordi Dornos von einem Briefe des Grafen von Armagnac an den Ordensgeneral der Minoriten, worin er ihm eine Gesandtschaft an den Papst empfiehlt. Im selben Schreiben wird eines andern Briefes gedacht, wonach am 17. Mai ein Nationalkonzil in Paris über die Frage der Verlegung des Konstanzer Konzils entscheiden solle! (Nr. ) Tatsächlich hat damals eine Versammlung statt- gefunden; wir wissen aber nur, daß sie Geld für den Krieg be- willigt hat.2) Ob die Frage der Konzilsverlegung berührt worden ist, läßt sich nicht entscheiden. Daß man aber noch länger in Ka- talonien auf eine solche Stellungnahme Konstanz gegenüber ge- hofft hat, läßt sich auch noch aus der Enttäuschung merken, die uns aus dem Briefe des P. Bertran an den Bischof von Valencia entgegenklingt.3) E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. Eine ausführliche Darstellung der Subtraktion der spanischen Staaten fällt aus dem Rahmen meiner Publikation. Die Grundzüge sind schon von Zurita, in unserer Zeit durch Benutzung der archiva- lischen Materialien von F. de Bofarull in seinem Felipe de Malla (1883), ferner von Fromme u. a. gegeben. Puig hat neue Berichte beigesteuert. Doch liegt noch manches im Kronarchiv, das die Schwierigkeit des im Lande unsympathischen Subtraktionsge- 1) Beglaubigungen Alfonsos an dieselben Adressen wie bei seinem Vater; Nachricht vom Tode Ferdinands. (Reg. 2665 f. 11—21.) Anscheinend kehren sie erst in Juni heim : Spätere Berichte fehlen. An Armagnac sendet er einen besonderen Gesandten, Raymundus Caldes. 2) Valois IV 514, 518. 3) Lo general dels Preicadors e mossen Dalman Darnius, qui eren anats en França ... son tornats. Dels noves, que porten, nous ne pux certificar. Bem pens, que seran conformes a la opinio del dit general. Mas si son veres o falses opinions ne son, Deus ne sap la veritat. Diu se, que dien, que los Franceses han per agradable lo fet de Costança ... Scrit en Barchinona a XVI. de Juny. Or. Pap:
Strana 394
394 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. schäftes,1) mit dem vor allem der Gouverneur von Katalonien, Grau Alamany de Cervello und die Brüder Felipe und Gilabert de Malla betraut waren, deutlich zeigt. Barcelona und Valencia sind die Zentren ihrer Tätigkeit. Bar- celona sträubt sich zunächst, der Stadtrat will keine Subtraktions- festlichkeiten, der Klerus ist aufgeregt durch eine päpstliche Bulle, die alle Gegner Benedikts mit schweren Strafen bedroht und dem Könige Krone und Land abspricht.2) Man publiziert sie auf die strengen Strafandrohungen Ferdinands hin zwar nicht, verkündel aber dafür am 26. Januar 1416 in allen Kirchen der Stadt die Suspension der Bulle, die der Papst aus Mitleid mit der armen Stadt gewährt hat und bekundet dadurch, wer Herr ist trotz der Subtraktion! Da bedeutet es nicht viel, wenn der Gouverneur die 1) Die Leute sagten: Jau sabem, que be ha prehicat e ha dada al papa una coltellada per la cara (einen Messerstich ins Gesicht). Or. Pap. Mit Mühe fand der König einen Kollektor der kirchlichen Pfründeneinkommen. Die Einkünfte der camera apostolica in Reg. 2441 und 2442. Der Papst befahl den Generalvikaren: amagassen los libros de las collectas e vacantes e fesen transportacions e obligacions de las quantias, que son devidas por aquellos. 13. Januar Or. Рар. 2) Die Bulle wird oft genannt, ist aber anscheinend nicht vorhanden. (Puig 564 u. ö.) Zuweilen in Verbindung mit der 1407 Mai 19 erlassenen Bulle von Marseille ,In dierum successu‘ erwähnt. (Hardt IV 1243). Uber den Inhalt heißt es am 13. Januar: He sabido, que la bulla del papa contiene, que, si substraccio alguna sera feta a ell de obediencia, que dius pena de escomunicacion, aquella no sian tenidos ningunos obtemperar e si alguno aquella obtemperara, que sia ipso facto escomunigado e si por espacio de XX dias persevera en la excomunicacio, que, si es clerigo, que pierda el beneficio, si lego, que sia inabil a obtener ... ninguna cosa ecclesiastica; e si por otros XX dias apres perseverara en la excomunicacio, que dalli avant, si es clerigo, que sia preso e meso en carcel perpetua, si layco, que lo priva de no poder obtener ningun officio . . . E si vos, senyor, perseverades en la dita sub- straccio, que declara vos no verdadero rey ni pertenescer a vos el regno ... Or. Pap. Einmal heißt es, der Papst habe quamdam ordinacionem factam Marsilie . . . satis duram . . . mandavit . . . publicari. (Puig 569.) Aber im Vorher- gehenden wird doch der König direkt genaunt. Am 20. Januar befiehlt Ferdi- nand den Generalvikaren und Offizialen von Saragossa. Taragona urd Huesca unter schweren Strafen: quatenus, si contingat bullas, rescripta ac alias quas- vis provisiones et litteras d. Benedicti vobis . . . modo aliquo presentari, illos nullomodo acceptetis. Reg. 2441 f. 17; dann ƒ. 36, 41. Am 1. Februar sagt Gilabert de Malla: A XXV de Janer prop passat en lo capitol de la seu da- questa ciutat per molts ecclesiastichs e religiosos, mestres en theologia e de gran sciencia fo declarat e determinat, que la bula del papa aci tremesa no devia esser servada. Weiter: Der Papst habe das Interdikt der Bulle vor- läufig suspendiert.
394 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. schäftes,1) mit dem vor allem der Gouverneur von Katalonien, Grau Alamany de Cervello und die Brüder Felipe und Gilabert de Malla betraut waren, deutlich zeigt. Barcelona und Valencia sind die Zentren ihrer Tätigkeit. Bar- celona sträubt sich zunächst, der Stadtrat will keine Subtraktions- festlichkeiten, der Klerus ist aufgeregt durch eine päpstliche Bulle, die alle Gegner Benedikts mit schweren Strafen bedroht und dem Könige Krone und Land abspricht.2) Man publiziert sie auf die strengen Strafandrohungen Ferdinands hin zwar nicht, verkündel aber dafür am 26. Januar 1416 in allen Kirchen der Stadt die Suspension der Bulle, die der Papst aus Mitleid mit der armen Stadt gewährt hat und bekundet dadurch, wer Herr ist trotz der Subtraktion! Da bedeutet es nicht viel, wenn der Gouverneur die 1) Die Leute sagten: Jau sabem, que be ha prehicat e ha dada al papa una coltellada per la cara (einen Messerstich ins Gesicht). Or. Pap. Mit Mühe fand der König einen Kollektor der kirchlichen Pfründeneinkommen. Die Einkünfte der camera apostolica in Reg. 2441 und 2442. Der Papst befahl den Generalvikaren: amagassen los libros de las collectas e vacantes e fesen transportacions e obligacions de las quantias, que son devidas por aquellos. 13. Januar Or. Рар. 2) Die Bulle wird oft genannt, ist aber anscheinend nicht vorhanden. (Puig 564 u. ö.) Zuweilen in Verbindung mit der 1407 Mai 19 erlassenen Bulle von Marseille ,In dierum successu‘ erwähnt. (Hardt IV 1243). Uber den Inhalt heißt es am 13. Januar: He sabido, que la bulla del papa contiene, que, si substraccio alguna sera feta a ell de obediencia, que dius pena de escomunicacion, aquella no sian tenidos ningunos obtemperar e si alguno aquella obtemperara, que sia ipso facto escomunigado e si por espacio de XX dias persevera en la excomunicacio, que, si es clerigo, que pierda el beneficio, si lego, que sia inabil a obtener ... ninguna cosa ecclesiastica; e si por otros XX dias apres perseverara en la excomunicacio, que dalli avant, si es clerigo, que sia preso e meso en carcel perpetua, si layco, que lo priva de no poder obtener ningun officio . . . E si vos, senyor, perseverades en la dita sub- straccio, que declara vos no verdadero rey ni pertenescer a vos el regno ... Or. Pap. Einmal heißt es, der Papst habe quamdam ordinacionem factam Marsilie . . . satis duram . . . mandavit . . . publicari. (Puig 569.) Aber im Vorher- gehenden wird doch der König direkt genaunt. Am 20. Januar befiehlt Ferdi- nand den Generalvikaren und Offizialen von Saragossa. Taragona urd Huesca unter schweren Strafen: quatenus, si contingat bullas, rescripta ac alias quas- vis provisiones et litteras d. Benedicti vobis . . . modo aliquo presentari, illos nullomodo acceptetis. Reg. 2441 f. 17; dann ƒ. 36, 41. Am 1. Februar sagt Gilabert de Malla: A XXV de Janer prop passat en lo capitol de la seu da- questa ciutat per molts ecclesiastichs e religiosos, mestres en theologia e de gran sciencia fo declarat e determinat, que la bula del papa aci tremesa no devia esser servada. Weiter: Der Papst habe das Interdikt der Bulle vor- läufig suspendiert.
Strana 395
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 395 am Mittwoch, 29. Januar, erfolgte Publikation der Subtraktion als ,ein schönes Fest bezeichnet und die Prozession mit der Fron- leichnamsprozession vergleicht, aber zugesteht, daß die Teil- nehmerzahl nicht so groß war.1) Valencia hatte zuerst energisch protestiert, wurde aber dann schnell für die Wünsche des Königs gewonnen. Und so im ganzen Lande: Erst Opposition, dann Zurückhaltung, hier und da Zustim- mung.2) Für Ferdinand war es ungünstig, daß er bis zum Februar im fernen Perpignan lag und dann als Todeskandidat langsam nach Barcelona kam, von hier wieder aufbrach, um die kirchlichen Ver- hältnisse in Kastilien zu beeinflussen, worauf er am 2. April in Igualada starb. So kamen seine Verordnungen nicht schnell genug. Zunächst galten eine Reihe Bestimmungen der Beschlagnahme der Einnahmen der Camera apostolica, dann begannen die Versuche, Benedikts Anhänger herüber zu ziehen;3) beim Kardinal von Monta- ragon gelang es bald; da auch Petrus Rabati, Kardinal von Toulouse, sich in Barcelona aufhielt, so bleiben für die nächsten zwei Jahre nur die drei Kardinaldiakone Carolus s. Georgii, Alfonsus s. Eu- stachii und Petrus s. Angeli bei Benedikt. Am 14. Februar gingen die Bischöfe von Elne, Oviedo, Barcelona, Marocco, dann die Audi- toren, am 15. der Bischof von Mallorca in ihre Diözesen; vielleicht mit Einwilligung Benedikts, der die kleine Feste entlasten mußte.1) Der einflußreiche Climent Zapera, Erzbischof von Saragossa, blieb 1) Puig 567 Nr. 121. 2) Fr. Antonius Riera prior Natzarensis schreibt jubelnd über die Subtrak- tion an Ferdinand: O vos feliciter natum! O fortunatos parentes, qui vos ad tam egregium et memoriale opus ediderunt! Certe in laudis vestre celebra- cionem elegantissimum illud personabit Virgilianum: Que te tam leta tulerunt Secula, qui talem tanti genuere parentes ... 11. Febr. Or. Pap. Aber man hörte auch ,paraules venenosas e inhonestas' über das Ereignis. 3) Ein außerordentlich warm gehaltenes Schreiben geht an die Kardinäle von Montaragon und s. Angeli. Reg. 2400 f. 37v. Aber untermischt mit Drohungen: El dito senyor hauria en ellos e en toda otra persona, encara que fuesse su hermanno observar lo que es stado ordonado. 4) Puig 571 Nr. 123. Da der Bischof von Barcelona dem Könige erzählte, daß die Kardinäle dem Papste die Fortführung der Union im Sinne der Fürsten seiner früheren Obödiens (qui eren de sa obediencia) vorgeschlagen hätten und der Papst nach längerem Wortwechsel Antwort versprochen hätte, so gab der König den Kardinälen Aufenthaltsverlängerung in Peñiscola. Schrei- ben an Alfons vom 23. Febr. Reg. 2410 f. 23s.
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 395 am Mittwoch, 29. Januar, erfolgte Publikation der Subtraktion als ,ein schönes Fest bezeichnet und die Prozession mit der Fron- leichnamsprozession vergleicht, aber zugesteht, daß die Teil- nehmerzahl nicht so groß war.1) Valencia hatte zuerst energisch protestiert, wurde aber dann schnell für die Wünsche des Königs gewonnen. Und so im ganzen Lande: Erst Opposition, dann Zurückhaltung, hier und da Zustim- mung.2) Für Ferdinand war es ungünstig, daß er bis zum Februar im fernen Perpignan lag und dann als Todeskandidat langsam nach Barcelona kam, von hier wieder aufbrach, um die kirchlichen Ver- hältnisse in Kastilien zu beeinflussen, worauf er am 2. April in Igualada starb. So kamen seine Verordnungen nicht schnell genug. Zunächst galten eine Reihe Bestimmungen der Beschlagnahme der Einnahmen der Camera apostolica, dann begannen die Versuche, Benedikts Anhänger herüber zu ziehen;3) beim Kardinal von Monta- ragon gelang es bald; da auch Petrus Rabati, Kardinal von Toulouse, sich in Barcelona aufhielt, so bleiben für die nächsten zwei Jahre nur die drei Kardinaldiakone Carolus s. Georgii, Alfonsus s. Eu- stachii und Petrus s. Angeli bei Benedikt. Am 14. Februar gingen die Bischöfe von Elne, Oviedo, Barcelona, Marocco, dann die Audi- toren, am 15. der Bischof von Mallorca in ihre Diözesen; vielleicht mit Einwilligung Benedikts, der die kleine Feste entlasten mußte.1) Der einflußreiche Climent Zapera, Erzbischof von Saragossa, blieb 1) Puig 567 Nr. 121. 2) Fr. Antonius Riera prior Natzarensis schreibt jubelnd über die Subtrak- tion an Ferdinand: O vos feliciter natum! O fortunatos parentes, qui vos ad tam egregium et memoriale opus ediderunt! Certe in laudis vestre celebra- cionem elegantissimum illud personabit Virgilianum: Que te tam leta tulerunt Secula, qui talem tanti genuere parentes ... 11. Febr. Or. Pap. Aber man hörte auch ,paraules venenosas e inhonestas' über das Ereignis. 3) Ein außerordentlich warm gehaltenes Schreiben geht an die Kardinäle von Montaragon und s. Angeli. Reg. 2400 f. 37v. Aber untermischt mit Drohungen: El dito senyor hauria en ellos e en toda otra persona, encara que fuesse su hermanno observar lo que es stado ordonado. 4) Puig 571 Nr. 123. Da der Bischof von Barcelona dem Könige erzählte, daß die Kardinäle dem Papste die Fortführung der Union im Sinne der Fürsten seiner früheren Obödiens (qui eren de sa obediencia) vorgeschlagen hätten und der Papst nach längerem Wortwechsel Antwort versprochen hätte, so gab der König den Kardinälen Aufenthaltsverlängerung in Peñiscola. Schrei- ben an Alfons vom 23. Febr. Reg. 2410 f. 23s.
Strana 396
396 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. trotz wiederholter Aufforderung zu kommen am kastilischen Hofe.1) Der Erzbischof von Tarragona wollte ein Provinzialkonzil abhalten, unterließ es aber auf ernstliches Zureden des Königs. Der Besuch von Peñiscola, die Versorgung der Feste mit Lebensmitteln wurde bei Strafe des Verlustes der Benefizien untersagt; da flossen dem Papste die Lebensmittel reichlich von der Seeseite zu.2) Wie dieser, so blieben auch andere Befehle des Königs unwirksam, ja wurden öfter alsbald widerrufen; man wollte den greisen Papsl nicht zum Außersten drängen; obwohl das Konzil seine Gefangen- nahme verlangte, unterblieb sie. Am 27. Februar gab es eine freudige Aufregung. Benedikt verlas nach der Messe eine Cedula, worauf er unter gewissen Be- dingungen seine Abdankung ankündigte. Die Kardinäle, der fromme Franz Daranda waren glücklich; eine kirchliche Feier fand statt. Ob es dem Papste aber ernst war? Diese Frage stellte schon der Augenzeuge und Berichterstatter. Ob er nicht anders- wohin wollte? Seine Galeere liege in Port Fangos und zwei richte man in Peñiscola in aller Eile ein.3) 1) Reg. 2441 f. 19v, f. 27. 2) Reg. 2441 f. 23v und 25r: Ferdinand an die Gouverneure seiner 3 Reiche: Verbot des Verkaufs von Lebensmitteln, Stoffen usw. nach Peñiscola sowie des Aufenthaltes und der Reise dahin bei Strafe des Verlustes aller Benefizien und Güter. Perpignan Januar 30. Sollen alle abfangen, die Geld aus Kastilien zu Benedikt bringen. — Widerrufe von sequestrierten Gütern z. B. 2441 f. 26r, f. 27; f. 46r: Licet inter alia pro directione prosequeionis unionis . . . paulo ante providimus . . . redditus eorundem tam sequencium curiam d. B. quai non residencium in suis prelaturis seu beneficiis arrestari, et ... Avinio Oscensis ep. sequtus fuerit actenus dictam curiam, a qua ... impeditus hucus- que habere nequiverit opportunitatem recedendi, quia tamen ad presens . .. derelicta curia dicti d. Benedicti et serviciis ipsius ad episcopatum se offert rediturum, .. . mandamus, quatinus ... si idemn ep. intra unum mensem ... ad episcopatum ... redierit, . . . a prelacia . .. arrestatum ... amoveatis ... Gerona . . . 18. Feb. 1416. Vgl. f. 48 für den Bischof von Lerida. — Reg. 2442 f. 27e: Am 9. März: Sollen Kardinal Montisaragonum nicht weiter belästigen: eciamsi in dictis beneficiis personaliter non resedit, dum tamen ad servicia d. B. non recedat; vgl. f. 33 für seine Familiaren. — Auch das Umgekehrte findet statt: Früher freigelassener Besitz wird von Neuent seque- striert; Reg. 2442 f. 85v für Kardinal s. Georgii (20. Mai.) 3) Puig 572 Nr. 126. Der Bischof von Malta und Rambau de Corbera. die Gesandten nach Italien, hörten davou am 2. März in Perpignan (cum nostre s. pare volie abilitar la congregacio de Constança). Das sei für sie sehr wichtig, um die Italiener zu gewinnen. Bitten um Infor- mationen. Or. Pap.
396 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. trotz wiederholter Aufforderung zu kommen am kastilischen Hofe.1) Der Erzbischof von Tarragona wollte ein Provinzialkonzil abhalten, unterließ es aber auf ernstliches Zureden des Königs. Der Besuch von Peñiscola, die Versorgung der Feste mit Lebensmitteln wurde bei Strafe des Verlustes der Benefizien untersagt; da flossen dem Papste die Lebensmittel reichlich von der Seeseite zu.2) Wie dieser, so blieben auch andere Befehle des Königs unwirksam, ja wurden öfter alsbald widerrufen; man wollte den greisen Papsl nicht zum Außersten drängen; obwohl das Konzil seine Gefangen- nahme verlangte, unterblieb sie. Am 27. Februar gab es eine freudige Aufregung. Benedikt verlas nach der Messe eine Cedula, worauf er unter gewissen Be- dingungen seine Abdankung ankündigte. Die Kardinäle, der fromme Franz Daranda waren glücklich; eine kirchliche Feier fand statt. Ob es dem Papste aber ernst war? Diese Frage stellte schon der Augenzeuge und Berichterstatter. Ob er nicht anders- wohin wollte? Seine Galeere liege in Port Fangos und zwei richte man in Peñiscola in aller Eile ein.3) 1) Reg. 2441 f. 19v, f. 27. 2) Reg. 2441 f. 23v und 25r: Ferdinand an die Gouverneure seiner 3 Reiche: Verbot des Verkaufs von Lebensmitteln, Stoffen usw. nach Peñiscola sowie des Aufenthaltes und der Reise dahin bei Strafe des Verlustes aller Benefizien und Güter. Perpignan Januar 30. Sollen alle abfangen, die Geld aus Kastilien zu Benedikt bringen. — Widerrufe von sequestrierten Gütern z. B. 2441 f. 26r, f. 27; f. 46r: Licet inter alia pro directione prosequeionis unionis . . . paulo ante providimus . . . redditus eorundem tam sequencium curiam d. B. quai non residencium in suis prelaturis seu beneficiis arrestari, et ... Avinio Oscensis ep. sequtus fuerit actenus dictam curiam, a qua ... impeditus hucus- que habere nequiverit opportunitatem recedendi, quia tamen ad presens . .. derelicta curia dicti d. Benedicti et serviciis ipsius ad episcopatum se offert rediturum, .. . mandamus, quatinus ... si idemn ep. intra unum mensem ... ad episcopatum ... redierit, . . . a prelacia . .. arrestatum ... amoveatis ... Gerona . . . 18. Feb. 1416. Vgl. f. 48 für den Bischof von Lerida. — Reg. 2442 f. 27e: Am 9. März: Sollen Kardinal Montisaragonum nicht weiter belästigen: eciamsi in dictis beneficiis personaliter non resedit, dum tamen ad servicia d. B. non recedat; vgl. f. 33 für seine Familiaren. — Auch das Umgekehrte findet statt: Früher freigelassener Besitz wird von Neuent seque- striert; Reg. 2442 f. 85v für Kardinal s. Georgii (20. Mai.) 3) Puig 572 Nr. 126. Der Bischof von Malta und Rambau de Corbera. die Gesandten nach Italien, hörten davou am 2. März in Perpignan (cum nostre s. pare volie abilitar la congregacio de Constança). Das sei für sie sehr wichtig, um die Italiener zu gewinnen. Bitten um Infor- mationen. Or. Pap.
Strana 397
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 397 Daraufhin folgt der letzte Versuch Ferdinands, den Papst für Konstanz zu gewinnen. Er sendet seine Räte, den Erzbischof von Tarragona, den Gouverneur von Katalonien und den Mönch Fer- dinand de Illiescas; vom 9. März ist ihre Beglaubigung; zugleich schickt er zwei Kämmerer, einen Arzt, Apotheker, Koch, die für Benedikt und die Kardinäle sorgen sollen. Das Programm ist das alte: Prokuratoren nach Konstanz zur Abdankung, die auch wählen dürfen und zwar vor der Reform, dazu Vorsorge für die Zukunft Benedikts und der Seinen.1) Für die Antwort Benedikts liegen mehrere Entwürfe vor, die er von den Kardinälen2) verlangt hatte. Nr. 1 wünscht Anerbieten der alten via iusticie, aber keine neuen Details, Rehabilitation der Gegner ganz generell mit gewissen Vorbehalten. Und dann in Form einer Supplik Bitte um Prokuratorenernennung, um Be- nennung der Persönlichkeiten, die die Vorbereitungen treffen und Vorschläge für die Zusammenkunft, wobei allerdings kein Ort, also auch Konstanz nicht auszuschließen sei. Benedikts Antwort lautet ablehnend für die Prokuratoren, da er selbst gehen will, den Kreis der zweiten Gruppe schränkte er ein und von den vorge- schlagenen Orten wählt er nur Seestädte.3) Nr. 2 rät Benedikt zur Verzichterklärung. Seine Partei und die Gegenpartei wählen bestimmte Wähler. Er rehabilitiert die Gegner und gibt ihnen die Vollmacht zur Wahl. Willigen diese ein, so tritt er zurück; dann betonen seine Vertreter, daß sie nur im katholischen Sinne mit den Gegnern sich verbinden. Willigen die Gegner ein, so sollen alsbald Gesandte mit ihren Vertretern zur Feststellung des Wahlortes, der Vorbereitung des Konklaves und der Sicherheiten zusammenkommen.4) 1) Die Dokumente Reg. 2439 f. 137, f. 138. Vorschläge des Königs: Der Papst solle Prokuratoren für die Renuntiation nach Konstanz senden und den modus eligendi diesen überlassen. Vorsorge circa honorem pape. Da der Papst wünscht: electio precedere debet reformacionem eclesie, will er durch seine Gesandten dafür wirken. Rehabilitation der Gegner. F. 139: duo cubi- cularii et unus medicus, unus apotecarius, unus cocus mit Dienern sollen für Papst und Kardinäle decenter in carnibus, piscibus et fructibus sorgen. Aller- dings durchstrichen. Nach der großen ersten Instruktion des K. Alfons für seine Konstanzer Gesandten hat K. Ferdinand von dem Ergebnis nichts mehr erfahren. 2) Die Abfassung ist nicht bei allen von den Kardinälen erfolgt. 3) Vgl. Nr. 232. *) Vgl. Nr. 233.
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 397 Daraufhin folgt der letzte Versuch Ferdinands, den Papst für Konstanz zu gewinnen. Er sendet seine Räte, den Erzbischof von Tarragona, den Gouverneur von Katalonien und den Mönch Fer- dinand de Illiescas; vom 9. März ist ihre Beglaubigung; zugleich schickt er zwei Kämmerer, einen Arzt, Apotheker, Koch, die für Benedikt und die Kardinäle sorgen sollen. Das Programm ist das alte: Prokuratoren nach Konstanz zur Abdankung, die auch wählen dürfen und zwar vor der Reform, dazu Vorsorge für die Zukunft Benedikts und der Seinen.1) Für die Antwort Benedikts liegen mehrere Entwürfe vor, die er von den Kardinälen2) verlangt hatte. Nr. 1 wünscht Anerbieten der alten via iusticie, aber keine neuen Details, Rehabilitation der Gegner ganz generell mit gewissen Vorbehalten. Und dann in Form einer Supplik Bitte um Prokuratorenernennung, um Be- nennung der Persönlichkeiten, die die Vorbereitungen treffen und Vorschläge für die Zusammenkunft, wobei allerdings kein Ort, also auch Konstanz nicht auszuschließen sei. Benedikts Antwort lautet ablehnend für die Prokuratoren, da er selbst gehen will, den Kreis der zweiten Gruppe schränkte er ein und von den vorge- schlagenen Orten wählt er nur Seestädte.3) Nr. 2 rät Benedikt zur Verzichterklärung. Seine Partei und die Gegenpartei wählen bestimmte Wähler. Er rehabilitiert die Gegner und gibt ihnen die Vollmacht zur Wahl. Willigen diese ein, so tritt er zurück; dann betonen seine Vertreter, daß sie nur im katholischen Sinne mit den Gegnern sich verbinden. Willigen die Gegner ein, so sollen alsbald Gesandte mit ihren Vertretern zur Feststellung des Wahlortes, der Vorbereitung des Konklaves und der Sicherheiten zusammenkommen.4) 1) Die Dokumente Reg. 2439 f. 137, f. 138. Vorschläge des Königs: Der Papst solle Prokuratoren für die Renuntiation nach Konstanz senden und den modus eligendi diesen überlassen. Vorsorge circa honorem pape. Da der Papst wünscht: electio precedere debet reformacionem eclesie, will er durch seine Gesandten dafür wirken. Rehabilitation der Gegner. F. 139: duo cubi- cularii et unus medicus, unus apotecarius, unus cocus mit Dienern sollen für Papst und Kardinäle decenter in carnibus, piscibus et fructibus sorgen. Aller- dings durchstrichen. Nach der großen ersten Instruktion des K. Alfons für seine Konstanzer Gesandten hat K. Ferdinand von dem Ergebnis nichts mehr erfahren. 2) Die Abfassung ist nicht bei allen von den Kardinälen erfolgt. 3) Vgl. Nr. 232. *) Vgl. Nr. 233.
Strana 398
398 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Nr. 3 stimmt fast wörtlich mit dem Hauptteil von Nr. 2 überein, d. h. von der Stelle ,Ad magis exonerandam‘ an. Die historische Einleitung dazu liegt in zwei Fassungen vor, von denen die eine bei Martène et Durand, Amplissima collectio VII 1213 ff. ge- druckt ist. Beide Fassungen haben die sechs Seestädte mit nächster Umgebung.1) Und so ist sie auch von Benedikt in seinen Verhandlungen mit den Gesandten, von denen der Gouverneur wegen der schlimmen Nachrichten über den Gesundheitszustand des Königs abgereist war, vorgetragen worden. Nach längeren Auseinandersetzungen übernimmt er die Fassung von Nr. 2 mit den Hinzufügungen von Nr. 3. Er will das auch in zwei Bullen bestimmen; die eine davon findet sich auch in den Konstanzer Prozeßakten, sie wiederholt wörtlich die Vorschläge „Ad magis exonerandam“, aber mit cha- rakteristischer Einreihung der Zusammenkunftsorte im Text. Seine Gesandten müssen schwören, nur für diese einzutreten.") So begreifen wir, daß die Verhandlungen ohne Fortsetzung blieben. In einer melancholischen Anmerkung zu Nr. 2. heißt es: Die Kardinäle haben die Vorschläge nicht weiter verfolgt. Denn keine Partei ginge darauf ein. Benedikt wolle die Wahl des Ortes nicht freigeben, wolle Konstanz ausschließen und wolle auch nicht ohne Kautelen rehabilitieren.3) Kurz vor Ferdinands Hinscheiden kamen die littere convo- catorie aus Konstanz. Alfons verteilte sie sofort; er setzte die 1) Die gedruckte Fassung der Ampliss. Coll. VII 1213 beginnt: Dominus noster papa Benedictus XIII. pro habenda et consequenda unione in Dei ecc- lesia obtulit primo in Perpiniano. — Die ungedruckte Barberini XVI 78 f. 40 und 45, dann im Cod. Vatican. 4902 f. 287—290 hat als Uberschrift: Respon- siones domini nostri contra requisiciones. Paulo post quam d. Sigismundus pretensus rex Romanorum villam Perpiniani cum quibusdam pretensis nunciis congregacionis Constancie intravit, ipse d. Sigismundus proposuit ... All- mählich wird unter Aufzählung sonst bekannter Tatsachen in die Fassung bei Martène übergeleitet: Tenor vero cedule oblate . .. Beiden Fassungen wie auch der Bulle Benedikts fehlt ein Absatz über die Stellung der Konstanzer. Neben dem Anfang des ungedruckten Textes steht: Hic breviter et succincte recitantur gesta inter d. n. papam et reges Aragonum et Romanorum usque ad 8: Post quarum. Et si oblata per papam fuissent acceptata, profecto pax in Dei ecclesia haberetur ... Und neben dem Beginne der Vorschläge steht am Rande: Hic ampliantur oblata in Perpiniano per d. n. papam, quantum potest et quantum claves ecclesie se extendunt. Nescio, quid petitur ultra, cum aliud fieri nequeat sine offensa Dei .. . 2) Hardt IV 1171, Mansi XXVII 1047. Vgl. auch unten Nr. 235. 3) Die Notiz findet sich nur im Entwurf Nr. 2.
398 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Nr. 3 stimmt fast wörtlich mit dem Hauptteil von Nr. 2 überein, d. h. von der Stelle ,Ad magis exonerandam‘ an. Die historische Einleitung dazu liegt in zwei Fassungen vor, von denen die eine bei Martène et Durand, Amplissima collectio VII 1213 ff. ge- druckt ist. Beide Fassungen haben die sechs Seestädte mit nächster Umgebung.1) Und so ist sie auch von Benedikt in seinen Verhandlungen mit den Gesandten, von denen der Gouverneur wegen der schlimmen Nachrichten über den Gesundheitszustand des Königs abgereist war, vorgetragen worden. Nach längeren Auseinandersetzungen übernimmt er die Fassung von Nr. 2 mit den Hinzufügungen von Nr. 3. Er will das auch in zwei Bullen bestimmen; die eine davon findet sich auch in den Konstanzer Prozeßakten, sie wiederholt wörtlich die Vorschläge „Ad magis exonerandam“, aber mit cha- rakteristischer Einreihung der Zusammenkunftsorte im Text. Seine Gesandten müssen schwören, nur für diese einzutreten.") So begreifen wir, daß die Verhandlungen ohne Fortsetzung blieben. In einer melancholischen Anmerkung zu Nr. 2. heißt es: Die Kardinäle haben die Vorschläge nicht weiter verfolgt. Denn keine Partei ginge darauf ein. Benedikt wolle die Wahl des Ortes nicht freigeben, wolle Konstanz ausschließen und wolle auch nicht ohne Kautelen rehabilitieren.3) Kurz vor Ferdinands Hinscheiden kamen die littere convo- catorie aus Konstanz. Alfons verteilte sie sofort; er setzte die 1) Die gedruckte Fassung der Ampliss. Coll. VII 1213 beginnt: Dominus noster papa Benedictus XIII. pro habenda et consequenda unione in Dei ecc- lesia obtulit primo in Perpiniano. — Die ungedruckte Barberini XVI 78 f. 40 und 45, dann im Cod. Vatican. 4902 f. 287—290 hat als Uberschrift: Respon- siones domini nostri contra requisiciones. Paulo post quam d. Sigismundus pretensus rex Romanorum villam Perpiniani cum quibusdam pretensis nunciis congregacionis Constancie intravit, ipse d. Sigismundus proposuit ... All- mählich wird unter Aufzählung sonst bekannter Tatsachen in die Fassung bei Martène übergeleitet: Tenor vero cedule oblate . .. Beiden Fassungen wie auch der Bulle Benedikts fehlt ein Absatz über die Stellung der Konstanzer. Neben dem Anfang des ungedruckten Textes steht: Hic breviter et succincte recitantur gesta inter d. n. papam et reges Aragonum et Romanorum usque ad 8: Post quarum. Et si oblata per papam fuissent acceptata, profecto pax in Dei ecclesia haberetur ... Und neben dem Beginne der Vorschläge steht am Rande: Hic ampliantur oblata in Perpiniano per d. n. papam, quantum potest et quantum claves ecclesie se extendunt. Nescio, quid petitur ultra, cum aliud fieri nequeat sine offensa Dei .. . 2) Hardt IV 1171, Mansi XXVII 1047. Vgl. auch unten Nr. 235. 3) Die Notiz findet sich nur im Entwurf Nr. 2.
Strana 399
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 399 Politik seines Vaters mit einer bei seiner Jugend bemerkenswerten Energie fort. In Peñiscola konnten die Briefe nur einem Kar- dinalsboten übergeben werden, da Rodrigo Luna den Eintritt in die Feste verhinderte.1) Die begleitende Einladung des jungen Königs beantwortete zunächst Petrus Fonseca allein mit einer warmen persönlichen Charakteristik des Verstorbenen, dann in Verbindung mit den beiden anderen Kardinälen in feierlicher, dramatischer Form ganz ablehnend.2) Für die Antwort nach Konstanz liegen nur zwei Entwürfe der Kardinäle vor; ob der zweite abgeschickt oder angekommen, verlautet nicht. Mit Bene- dikt selbst trat Alfons ebenfalls bald in erfolglose Verbindung; der Papst verbot in verschiedenen Schreiben die Absendung sepa- rater Vertreter; eine Bulle ergeht sich in starken Schmähungen der Insolenz von Konstanz. Doch läßt er durchblicken, daß er, wenn Alfons die Obödienzentziehung aufhebe, auch Gesandte nach Konstanz zu senden gedenke.3) 1) Die Konstanzer Einladungen vom 4. Februar Hardt IV 806) kamen Ende März nach Barcelona, also wenige Tage vor dem Tode Ferdinands, der am 28. März für die Konzilsgesandten Ottobonus de Bellonis, Michael Jach, Lambertus de Stipite und Petrus de Trilea, Sekretär des Konzils, Salvuskondukte und Empfehlungen an die Königin von Kastilien, den König von Navarra und eine große Anzahl Bischöfe sendet. Bündnispläne Sigis- munds werden von ihnen überbracht. (Reg. 2442 f. 12—15.) Am 5. sendet Alfons bereits Exemplare an die Kollektorien von Valencia, Mallorca, Aragon, Sardinien und Sizilien (Reg. 2442 f. 41) mit der Mahnung zur Eile, am 6. ladet er unter Mitteilung, daß die Briefe gekommen, die Kardinäle, Patri- archen, Erzbischöfe, Bischöfe, Abte, Universitäten, Herzoge, Grafen dringend zum Besuch des Konzils ein (Reg. 2442 f. 58v ff. und Barberini XVI 78 f. 73v). zugleich lädt er am selben Tage den Kardinal von Montaragon zur Be- gräbnisfeier in Poblet ein, während die drei anderen Kardinäle nur eine Todesanzeige erhalten (Reg. 2442 f. 64, f. 65). Am 14. April ergingen genaue Instruktionen an die Kollektoren iber die Form der Einladungsüberreichung (Reg. 2442 f. 57v). Frances des Plugues übergab am 16. April den könig- lichen Brief dem Kardinal s. Angeli für alle drei, eine Antwort verhinderte der Papst. Für die Konzilseinladung verhinderte Rodrigo de Luna ihm trotz seiner Warnung den Eintritt. Dafür sperrte er die Lebensmittel. Devets saber, que de pascua a ença nols deix entrar .. . (Loch) ni gallines ni alguns altres vituals, per que tot hom crida. (Zwei Or. Pap.) 2) Vgl. unten Nr. 240 und 242. 3) Die Bulle beginnt: Insolencium filiorum invalescente protervia. Die Konstanzer wollen: omnibus iuribus per Romanos pontifices in conciliis gene- ralibus editis ... a seculis inaudita sua stolida presumpcione et assercionibus falsis suspensis, ac si inferior in maiorem imperium habeat, durch ihre Briefe die Kardinäle und Prälaten nach Konstanz berufen, ubi iactant, quasi in terris
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 399 Politik seines Vaters mit einer bei seiner Jugend bemerkenswerten Energie fort. In Peñiscola konnten die Briefe nur einem Kar- dinalsboten übergeben werden, da Rodrigo Luna den Eintritt in die Feste verhinderte.1) Die begleitende Einladung des jungen Königs beantwortete zunächst Petrus Fonseca allein mit einer warmen persönlichen Charakteristik des Verstorbenen, dann in Verbindung mit den beiden anderen Kardinälen in feierlicher, dramatischer Form ganz ablehnend.2) Für die Antwort nach Konstanz liegen nur zwei Entwürfe der Kardinäle vor; ob der zweite abgeschickt oder angekommen, verlautet nicht. Mit Bene- dikt selbst trat Alfons ebenfalls bald in erfolglose Verbindung; der Papst verbot in verschiedenen Schreiben die Absendung sepa- rater Vertreter; eine Bulle ergeht sich in starken Schmähungen der Insolenz von Konstanz. Doch läßt er durchblicken, daß er, wenn Alfons die Obödienzentziehung aufhebe, auch Gesandte nach Konstanz zu senden gedenke.3) 1) Die Konstanzer Einladungen vom 4. Februar Hardt IV 806) kamen Ende März nach Barcelona, also wenige Tage vor dem Tode Ferdinands, der am 28. März für die Konzilsgesandten Ottobonus de Bellonis, Michael Jach, Lambertus de Stipite und Petrus de Trilea, Sekretär des Konzils, Salvuskondukte und Empfehlungen an die Königin von Kastilien, den König von Navarra und eine große Anzahl Bischöfe sendet. Bündnispläne Sigis- munds werden von ihnen überbracht. (Reg. 2442 f. 12—15.) Am 5. sendet Alfons bereits Exemplare an die Kollektorien von Valencia, Mallorca, Aragon, Sardinien und Sizilien (Reg. 2442 f. 41) mit der Mahnung zur Eile, am 6. ladet er unter Mitteilung, daß die Briefe gekommen, die Kardinäle, Patri- archen, Erzbischöfe, Bischöfe, Abte, Universitäten, Herzoge, Grafen dringend zum Besuch des Konzils ein (Reg. 2442 f. 58v ff. und Barberini XVI 78 f. 73v). zugleich lädt er am selben Tage den Kardinal von Montaragon zur Be- gräbnisfeier in Poblet ein, während die drei anderen Kardinäle nur eine Todesanzeige erhalten (Reg. 2442 f. 64, f. 65). Am 14. April ergingen genaue Instruktionen an die Kollektoren iber die Form der Einladungsüberreichung (Reg. 2442 f. 57v). Frances des Plugues übergab am 16. April den könig- lichen Brief dem Kardinal s. Angeli für alle drei, eine Antwort verhinderte der Papst. Für die Konzilseinladung verhinderte Rodrigo de Luna ihm trotz seiner Warnung den Eintritt. Dafür sperrte er die Lebensmittel. Devets saber, que de pascua a ença nols deix entrar .. . (Loch) ni gallines ni alguns altres vituals, per que tot hom crida. (Zwei Or. Pap.) 2) Vgl. unten Nr. 240 und 242. 3) Die Bulle beginnt: Insolencium filiorum invalescente protervia. Die Konstanzer wollen: omnibus iuribus per Romanos pontifices in conciliis gene- ralibus editis ... a seculis inaudita sua stolida presumpcione et assercionibus falsis suspensis, ac si inferior in maiorem imperium habeat, durch ihre Briefe die Kardinäle und Prälaten nach Konstanz berufen, ubi iactant, quasi in terris
Strana 400
400 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzíl. Im Juni 1416 fand in Barcelona ein Provinzialkonzil unter Leitung des Kardinals von Toulouse statt, der im folgenden Jahre in Barcelona starb, und unter reger Teilnahme der Bischöfe der Kirchenprovinz Tarragona.1) Sie lehnte Annahme des Konstanzer Einladungsschreibens ab; sie forderte vom König Restitution der Obödienz und die Cortesvertreter bewirkten sogar Anderung des königlichen Hofhaltes, indem Alfons den Berenguer de Bardaxi, den Hauptförderer des Vertrages von Narbonne, entlassen mußte. In der Hauptsache blieb aber der junge Monarch fest. Wohl verlautet am 25. August 1416, daß Benedikt Gesandte nach Konstanz schicken wolle,2) aber auch jetzt geschah nichts. Eine auffällige mehrmonatliche Nachrichtenpause tritt ein. Dann versuchen die nach Konstanz reisenden kastilischen Gesandten zu Mitte Dezember bei den Kardinälen und dem Papste die Einwil- ligung der Beschickung zu erzielen. Die Antwort Benedikts ist unbekannt, die Kardinäle lehnten die Zumutung mit anscheinender Entrüstung ab.3) Am 21. Januar 1417 erschienen Lambertus de Stipite, ein belgischer, und Bernardus de Planchea, ein eng- lischer Benediktiner in Peñiscola, um Benedikt zu zitieren. Der Akt erfolgte tags darauf in Gegenwart des gesamten Hofstaates. Benedikt protestierte gegen den Vorwurf der Häresie und ver- langte Aussetzung des Protokollschlusses bis zum 24. Januar, trotz des Widerstrebens der beiden Mönche.1) teneant locum Dei. (Barberini XVI 78 f. 25 ohne Datum). Benedikts Verbote vom 14. Mai gehen an die Kapitel von Lerida und Tarragona (Or. Pap.). 1) Puig S. 375. Namen Zurita lib. XII c. 63. Vgl. auch Puig 577. 2) Mitteilung Alfonsos an seine kurs vorher abgereisten Konstanzer Gesandten. 3) Die Gesandten waren am 21. Januar noch bei Benedikt. Ugl. die scharfen Bemerkungen des Lambertus de Stipite bei Martène et Durand, Ampliss. collectio VII 1671, 1673. 4) Lambert schreibt zweimal am selben 22. Januar, zunächst an den Vize- kanzler, Kardinalbischof von Ostia (Hardt IV 1124), dann an den Erzbischof von Riga (Ampliss. Coll. III 1669—1673.) Beide Briefe stimmen zum größten Teile mit einander überein, doch hat der zuletzt erwähnte charakteristische Ergänzungen. Ungedruckt ist der Satz nach dem Datum: Recommendo me alme nacioni vestre in communi et in particulari, d. patriarche, d. Saris- beriensi, d. Gebennensi ceterisque columpnis sancte matris ecclesie, sanctis patribus ad unionem bene affectatis. Et pro aliis rogo, ut Deus eos convertat sine dilacione. Dann der Schluß: Et supplico, quod sciatis litteram presenti- bus adiunctam destinari suo loco, qui satis est prope domum d. Florentini eundo ad ecclesiam maiorem. Hier nach Cod. Lipsiensis 176 f. 56v. Lambert sagt zu Anfang: Refero me ad litteram nostram communem. Dieser fehlt.
400 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzíl. Im Juni 1416 fand in Barcelona ein Provinzialkonzil unter Leitung des Kardinals von Toulouse statt, der im folgenden Jahre in Barcelona starb, und unter reger Teilnahme der Bischöfe der Kirchenprovinz Tarragona.1) Sie lehnte Annahme des Konstanzer Einladungsschreibens ab; sie forderte vom König Restitution der Obödienz und die Cortesvertreter bewirkten sogar Anderung des königlichen Hofhaltes, indem Alfons den Berenguer de Bardaxi, den Hauptförderer des Vertrages von Narbonne, entlassen mußte. In der Hauptsache blieb aber der junge Monarch fest. Wohl verlautet am 25. August 1416, daß Benedikt Gesandte nach Konstanz schicken wolle,2) aber auch jetzt geschah nichts. Eine auffällige mehrmonatliche Nachrichtenpause tritt ein. Dann versuchen die nach Konstanz reisenden kastilischen Gesandten zu Mitte Dezember bei den Kardinälen und dem Papste die Einwil- ligung der Beschickung zu erzielen. Die Antwort Benedikts ist unbekannt, die Kardinäle lehnten die Zumutung mit anscheinender Entrüstung ab.3) Am 21. Januar 1417 erschienen Lambertus de Stipite, ein belgischer, und Bernardus de Planchea, ein eng- lischer Benediktiner in Peñiscola, um Benedikt zu zitieren. Der Akt erfolgte tags darauf in Gegenwart des gesamten Hofstaates. Benedikt protestierte gegen den Vorwurf der Häresie und ver- langte Aussetzung des Protokollschlusses bis zum 24. Januar, trotz des Widerstrebens der beiden Mönche.1) teneant locum Dei. (Barberini XVI 78 f. 25 ohne Datum). Benedikts Verbote vom 14. Mai gehen an die Kapitel von Lerida und Tarragona (Or. Pap.). 1) Puig S. 375. Namen Zurita lib. XII c. 63. Vgl. auch Puig 577. 2) Mitteilung Alfonsos an seine kurs vorher abgereisten Konstanzer Gesandten. 3) Die Gesandten waren am 21. Januar noch bei Benedikt. Ugl. die scharfen Bemerkungen des Lambertus de Stipite bei Martène et Durand, Ampliss. collectio VII 1671, 1673. 4) Lambert schreibt zweimal am selben 22. Januar, zunächst an den Vize- kanzler, Kardinalbischof von Ostia (Hardt IV 1124), dann an den Erzbischof von Riga (Ampliss. Coll. III 1669—1673.) Beide Briefe stimmen zum größten Teile mit einander überein, doch hat der zuletzt erwähnte charakteristische Ergänzungen. Ungedruckt ist der Satz nach dem Datum: Recommendo me alme nacioni vestre in communi et in particulari, d. patriarche, d. Saris- beriensi, d. Gebennensi ceterisque columpnis sancte matris ecclesie, sanctis patribus ad unionem bene affectatis. Et pro aliis rogo, ut Deus eos convertat sine dilacione. Dann der Schluß: Et supplico, quod sciatis litteram presenti- bus adiunctam destinari suo loco, qui satis est prope domum d. Florentini eundo ad ecclesiam maiorem. Hier nach Cod. Lipsiensis 176 f. 56v. Lambert sagt zu Anfang: Refero me ad litteram nostram communem. Dieser fehlt.
Strana 401
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 401 Die demnächstige Eröffnung des Prozesses veranlaßt die Kardinäle und Kurialen, aus ihrer Reserve herauszutreten und Benedikt flehentlich um Absendung nach Konstanz zu bitten; die Kardinäle wollen den Prokuratoren all ihre Rechte abtreten. Und schließlich forderten sie ein Notariatsinstrument ,Ad eternam rei memoriam'.1) Die Verlesung am 8. Februar 1417 gestaltet sich zu einer hochdramatischen Szene, die bekundet, wie stark noch die Persönlichkeit des hochbetagten Papstes wirkt. Der heiligmäßige Franz Daranda, im Dienste Benedikts gealtert, erklärt sogleich, daß er nur bitte, aber nicht fordere und protestiere. Dann schaut der Papst alle der Reihe nach an und fragt die beiden Erzbischöfe von Saragossa und Tarragona, ob sie auch forderten und prote- stierten. Der letztere bleibt fest, der andere, dem Benedikt ein: Hütet euch! entgegenschleudert, bittet um Bedenkzeit! Zwei Tage darauf gibt er eine schwache Erklärung ab. Die Antwort Bene- dikts packt auch jetzt noch. Er weiß die Kardinäle bei der Ehre zu fassen, er spart auch Drohungen nicht, rührt aber auch wieder durch den Hinweis auf seine Gebrechlichkeit das Innere derer, die ihm alles verdankten. Die Erwiderung der Kardinäle sucht die Gründe des Papstes zu widerlegen. Der Mangel an Freiheit in Konstanz sei unbewiesen und un- wahrscheinlich; wiederholt hätten sie um Absendung von Boten dorthin gebeten, um Klarheit zu bekommen. Auch das Konzil in Peñiscola, das sich nicht allein auf Glaubenssachen einlassen dürfe, sondern auch die Union erörtern müsse, hätte er trotz der Schwierigkeiten einberufen können. Sie bitten noch einmal darum, vor allem auch, damit sich der Papst wegen der fautoria scismatis reinige. Sie beharren bei ihrem Proteste. Nur dürftige Angaben sind über die folgenden Monate vor- handen. Es gehen Gesandte Benedikts im März nach Konstanz; eine Geldnotiz berichtet darüber.2) Die Exkommunikationsbulle in cena Domini wird wie gewöhnlich publiziert.3) Im Mai kehrt Er sagt auch, daß sie sine salvo conductu Benedikts nach Peñiscola gekommen; vgl. dagegen Nr. 252. Die drei Notare, die die Gesandten bei sich hatten, waren Theodoricus Batbensoen aus Lüttich, Johannes de Tempore aus Meaux und Mainhardus Crukenberch aus Minden. Hardt IV 1188 f. Unter den Be- gleitern war auch der Chronist Cerretanus. 1) Für die Verhandlungen im Februar und März 1417 vgl. die Nrr. vom 8. Februar bis nach 8. März 1417. 2) Vgl. Notiz zum 28. Febr. 1417. 3) Vgl. 8. April 1417. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 26
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 401 Die demnächstige Eröffnung des Prozesses veranlaßt die Kardinäle und Kurialen, aus ihrer Reserve herauszutreten und Benedikt flehentlich um Absendung nach Konstanz zu bitten; die Kardinäle wollen den Prokuratoren all ihre Rechte abtreten. Und schließlich forderten sie ein Notariatsinstrument ,Ad eternam rei memoriam'.1) Die Verlesung am 8. Februar 1417 gestaltet sich zu einer hochdramatischen Szene, die bekundet, wie stark noch die Persönlichkeit des hochbetagten Papstes wirkt. Der heiligmäßige Franz Daranda, im Dienste Benedikts gealtert, erklärt sogleich, daß er nur bitte, aber nicht fordere und protestiere. Dann schaut der Papst alle der Reihe nach an und fragt die beiden Erzbischöfe von Saragossa und Tarragona, ob sie auch forderten und prote- stierten. Der letztere bleibt fest, der andere, dem Benedikt ein: Hütet euch! entgegenschleudert, bittet um Bedenkzeit! Zwei Tage darauf gibt er eine schwache Erklärung ab. Die Antwort Bene- dikts packt auch jetzt noch. Er weiß die Kardinäle bei der Ehre zu fassen, er spart auch Drohungen nicht, rührt aber auch wieder durch den Hinweis auf seine Gebrechlichkeit das Innere derer, die ihm alles verdankten. Die Erwiderung der Kardinäle sucht die Gründe des Papstes zu widerlegen. Der Mangel an Freiheit in Konstanz sei unbewiesen und un- wahrscheinlich; wiederholt hätten sie um Absendung von Boten dorthin gebeten, um Klarheit zu bekommen. Auch das Konzil in Peñiscola, das sich nicht allein auf Glaubenssachen einlassen dürfe, sondern auch die Union erörtern müsse, hätte er trotz der Schwierigkeiten einberufen können. Sie bitten noch einmal darum, vor allem auch, damit sich der Papst wegen der fautoria scismatis reinige. Sie beharren bei ihrem Proteste. Nur dürftige Angaben sind über die folgenden Monate vor- handen. Es gehen Gesandte Benedikts im März nach Konstanz; eine Geldnotiz berichtet darüber.2) Die Exkommunikationsbulle in cena Domini wird wie gewöhnlich publiziert.3) Im Mai kehrt Er sagt auch, daß sie sine salvo conductu Benedikts nach Peñiscola gekommen; vgl. dagegen Nr. 252. Die drei Notare, die die Gesandten bei sich hatten, waren Theodoricus Batbensoen aus Lüttich, Johannes de Tempore aus Meaux und Mainhardus Crukenberch aus Minden. Hardt IV 1188 f. Unter den Be- gleitern war auch der Chronist Cerretanus. 1) Für die Verhandlungen im Februar und März 1417 vgl. die Nrr. vom 8. Februar bis nach 8. März 1417. 2) Vgl. Notiz zum 28. Febr. 1417. 3) Vgl. 8. April 1417. Finke, Acta concilii Constantiensis III. 26
Strana 402
402 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. der sonderbare Didacus de Moxena reumütig zur Benediktinischen Obödienz zurück.1) Dann ist Stille bis zur Bekanntgabe der Wahl Martins V. Am Tage nach Weihnachten erscheinen fast sämtliche aragonische und katalanische Prälaten, von Benedikt gerufen, in Peñiscola und schlagen ihm sofortige Abdankung und Wahl Martins V. durch die drei Kardinäle vor; diese stimmen zu und protestieren zugleich mit den Prülaten wegen aller Folgen, falls er ablehnt.2) Jetzt vollzichi sich das Drama der Trennung innerhalb weniger Tage. Der Erzbischof von Tarragona hat in mehreren Briefen darüber an König Alfons berichtet. Schon Mitte Dezember sind die Prälaten des aragonischen Staates in Benicarló; er hofft auf einstimmigen Rat. Am 21. schreibt er aus Peñiscola: Der Bote für Konstanz ist schon reisefertig. Gott gebe, daß „alle be- schließen, wie sie müssen“. Am 23. befürchtet er, daß der Papst nicht nachgibt, aber die Prälaten bleiben fest. Das zeigt tatsäch- lich ihr Vorgehen am Sonntag, 26. Dezember. Am Mittwoch, 29. Dezember, werden Kardinäle und Prälaten zum letzten Mal bei Benedikt vorstellig; dann noch einmal eine längere Pause. Man verschiebt noch immer den gefürchteten Bruch. Der Erz- bischof bittet den König um Geduld und um ein Generalgeleit für alle in Peniscola weilenden Kleriker. Endlich am 5. Januar erklürt Benedikt zum letzten Male, daß er sich nicht fügen werde. Das folgende schildert dann der Prälat: „Mit tiefem Schmerze, unter lautem Klagen und Weinen der Menge, die eine so erhabene Persönlichkeit in so großem Irrtum befangen sieht, sind heute die Kardinäle und viele andere von Peñiscola geschieden und nach Benicarló gekommen, wo sie am morgigen (Dreikönigs-) Feste 43) bleiben, um dann weiter nach Castellon de Burriana zu reisen." 7) Vgl. 19. Mai 1417. *) Vgl. zu 1417 nach Dezember 26. 3) Die 5 Briefe bei Puig y Puig S. 580 f. Nr. CXXXVIII—CXLII folgen einander so: CXXXVIII = 20. Dezember. CXXXIX = 21. Dezember (nicht 19. Dezember). CXLI = 23. Dezember, CXL, und CXLII = 5. Januar 1418. Nr. CXL ist schwer zu datieren. Der Schluß heißt: Scrita dimecres hora de ves- pres a Paniscola. Nun sind die Prälaten nur am Mittwoch (dimecren), 29. De- zember in Peñiscola, denn am Mittwoch vorher sind sie noch in Benicarló und am 5. Januar schon wieder in Benicorló. Letzteres Datum des 5. Januar (Nr. CXLII) stimmt, denn es wird auf das morgige Fest (Epiphqnie) hingewiesen. Zum 29. Dezember paßt aber nicht, daß, wie es zu Anfang von Nr. CXL heißt: Los cardenals e tots los prelats en plena concordia feren lo acta, que Paulo
402 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. der sonderbare Didacus de Moxena reumütig zur Benediktinischen Obödienz zurück.1) Dann ist Stille bis zur Bekanntgabe der Wahl Martins V. Am Tage nach Weihnachten erscheinen fast sämtliche aragonische und katalanische Prälaten, von Benedikt gerufen, in Peñiscola und schlagen ihm sofortige Abdankung und Wahl Martins V. durch die drei Kardinäle vor; diese stimmen zu und protestieren zugleich mit den Prülaten wegen aller Folgen, falls er ablehnt.2) Jetzt vollzichi sich das Drama der Trennung innerhalb weniger Tage. Der Erzbischof von Tarragona hat in mehreren Briefen darüber an König Alfons berichtet. Schon Mitte Dezember sind die Prälaten des aragonischen Staates in Benicarló; er hofft auf einstimmigen Rat. Am 21. schreibt er aus Peñiscola: Der Bote für Konstanz ist schon reisefertig. Gott gebe, daß „alle be- schließen, wie sie müssen“. Am 23. befürchtet er, daß der Papst nicht nachgibt, aber die Prälaten bleiben fest. Das zeigt tatsäch- lich ihr Vorgehen am Sonntag, 26. Dezember. Am Mittwoch, 29. Dezember, werden Kardinäle und Prälaten zum letzten Mal bei Benedikt vorstellig; dann noch einmal eine längere Pause. Man verschiebt noch immer den gefürchteten Bruch. Der Erz- bischof bittet den König um Geduld und um ein Generalgeleit für alle in Peniscola weilenden Kleriker. Endlich am 5. Januar erklürt Benedikt zum letzten Male, daß er sich nicht fügen werde. Das folgende schildert dann der Prälat: „Mit tiefem Schmerze, unter lautem Klagen und Weinen der Menge, die eine so erhabene Persönlichkeit in so großem Irrtum befangen sieht, sind heute die Kardinäle und viele andere von Peñiscola geschieden und nach Benicarló gekommen, wo sie am morgigen (Dreikönigs-) Feste 43) bleiben, um dann weiter nach Castellon de Burriana zu reisen." 7) Vgl. 19. Mai 1417. *) Vgl. zu 1417 nach Dezember 26. 3) Die 5 Briefe bei Puig y Puig S. 580 f. Nr. CXXXVIII—CXLII folgen einander so: CXXXVIII = 20. Dezember. CXXXIX = 21. Dezember (nicht 19. Dezember). CXLI = 23. Dezember, CXL, und CXLII = 5. Januar 1418. Nr. CXL ist schwer zu datieren. Der Schluß heißt: Scrita dimecres hora de ves- pres a Paniscola. Nun sind die Prälaten nur am Mittwoch (dimecren), 29. De- zember in Peñiscola, denn am Mittwoch vorher sind sie noch in Benicarló und am 5. Januar schon wieder in Benicorló. Letzteres Datum des 5. Januar (Nr. CXLII) stimmt, denn es wird auf das morgige Fest (Epiphqnie) hingewiesen. Zum 29. Dezember paßt aber nicht, daß, wie es zu Anfang von Nr. CXL heißt: Los cardenals e tots los prelats en plena concordia feren lo acta, que Paulo
Strana 403
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 403 Von letzterem Orte hören wir dann noch, daß der „Felsen von Peñiscola“ hart bleibt und unversöhnlich. Das zeigt sich auch in den beiden Strafbullen vom 5. Januar und 23. März, in denen sich Benedikt XIII. von seinem bisherigen Kollegium scheidet.1) vos mostrera, dimecres passat. Dieses ,dimecres passat kann nur der 29. De- zember sein. Darum muß im Datum selbst ein anderer Tag gemeint sein. — In Nr. CXLII (5. Januar) heißt es : Ab gran dolor et molts plants et plors, que han fet molts, vehent a tal persona fer tan gran errada, los dits senyors de cardenals et molts altres sen pus aturar son exits en aquest punt de Pa- niscola et venguts aci en Benicarlo. — Der König hatte am 30. Dezember zum Fortgehen gedrängt. Die Bischöfe sollten ein Ende machen. Er sendet zwei Formen von Geleitsbriefen (Reg. 2400 f. 63). Am Samstag 8. Januar meldet der Erzbischof (Nr. CXLV), daß die alten Getreuen Benedikts F. Daranda und P. Comuel erzählt hälten, que la roca de Paniscola persevera en sa duresa. Es zeigte sich keine Hoffnung auf versöhnliche Gesinnung. — Am 21. Janunr dankte der König den drei Kardinälen für ihr mutiges Beharren in dem als Recht Erkannten. (Reg. 2564 f. 777). 1) Vgl. Die unten folgenden Nrr. 26*
E. Von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. 403 Von letzterem Orte hören wir dann noch, daß der „Felsen von Peñiscola“ hart bleibt und unversöhnlich. Das zeigt sich auch in den beiden Strafbullen vom 5. Januar und 23. März, in denen sich Benedikt XIII. von seinem bisherigen Kollegium scheidet.1) vos mostrera, dimecres passat. Dieses ,dimecres passat kann nur der 29. De- zember sein. Darum muß im Datum selbst ein anderer Tag gemeint sein. — In Nr. CXLII (5. Januar) heißt es : Ab gran dolor et molts plants et plors, que han fet molts, vehent a tal persona fer tan gran errada, los dits senyors de cardenals et molts altres sen pus aturar son exits en aquest punt de Pa- niscola et venguts aci en Benicarlo. — Der König hatte am 30. Dezember zum Fortgehen gedrängt. Die Bischöfe sollten ein Ende machen. Er sendet zwei Formen von Geleitsbriefen (Reg. 2400 f. 63). Am Samstag 8. Januar meldet der Erzbischof (Nr. CXLV), daß die alten Getreuen Benedikts F. Daranda und P. Comuel erzählt hälten, que la roca de Paniscola persevera en sa duresa. Es zeigte sich keine Hoffnung auf versöhnliche Gesinnung. — Am 21. Janunr dankte der König den drei Kardinälen für ihr mutiges Beharren in dem als Recht Erkannten. (Reg. 2564 f. 777). 1) Vgl. Die unten folgenden Nrr. 26*
Strana 404
404 A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien 1415—1417. (163) Instruktion des Martinus de Turribus für einen durch Antonius Tastuli Benedikt XIII. 2u erstattenden Bericht über die Lage in Sizilien: Herstellung der Obëdienz mit Ausnahme der Stadt Messina. (Catania 1415 Januar Ende?) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 52. Memoriale dicendorum domino nostro et d. F. et d. P.1) et expediendorum per fratrem Antonium Tastuli pro parte Martini de Turribus in curia Romana. Et primo post humilem et devotam recommendacionem nar- rabit, quomodo totum hoc regnum pacifice et sine aliqua contra- dictione dedit obedienciam domino nostro et quod in omnibus missis et solemnitatibus nominatur dominus noster et in predica- cionibus continue fit mencio, ita quod paulatin eius firmabitur obediencia. Et hodie est ita firma obediencia inter religiosos huins regni, qui omnes iam per instrumenta dederunt obedienciam sue sanctitati, quod numquam ab inicio scisuatis citra fuerit ali- quis, qui ita firmam habuit obedienciam. Et est tamen verum, quod civitas Messane in danda obediencia inhoneste renuit et con- tradixit, et prelati volentes ad me venire post adventum amba- xiate cum protestacionibus, minis et terroribus fuerunt ab officia- libus retenti. Hic narrabit") late, quomodo facta in dicta civi- tate transiverunt, qui sunt et fuerunt hanc contradictionem trac- tantes. Narrabit eciam de bona intencione archiepiscopi,2) in qua verbis et factis persistit, quantum potest, et facto memoriali huiusmodi literam ab eo, quod ista septimana sequenti erit hic ad abiurandu in forma. Et dicet, quomodo noviter scivi, quod officiales civitatis pre- dicte se volentes excusare scripserunt d. regi, quod in dicta civi- tate fuerat scandalum propter hanc novitatem obediencie et literas, quas ego misi ad vocandum archiepiscopum et abbates, et ideo placeat d. regi ipsos non compellere neque constringere ad obe- dienciam predictam prestandam etc. Quod non est verum, quod in dicta civitate aliquid fuerit scandalum, nisi quantum ipsi offi- ciales facere voluerunt congregando consilia, vocando ad ea mer- cenarios et hos, qui nunquam consiliis universitatis interesse con- III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Reg. durchstrichen qualiter. 1) Wohl F. Rovira und Pedro Comuel. — 2) Thomas.
404 A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland, Frankreich und Italien 1415—1417. (163) Instruktion des Martinus de Turribus für einen durch Antonius Tastuli Benedikt XIII. 2u erstattenden Bericht über die Lage in Sizilien: Herstellung der Obëdienz mit Ausnahme der Stadt Messina. (Catania 1415 Januar Ende?) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 52. Memoriale dicendorum domino nostro et d. F. et d. P.1) et expediendorum per fratrem Antonium Tastuli pro parte Martini de Turribus in curia Romana. Et primo post humilem et devotam recommendacionem nar- rabit, quomodo totum hoc regnum pacifice et sine aliqua contra- dictione dedit obedienciam domino nostro et quod in omnibus missis et solemnitatibus nominatur dominus noster et in predica- cionibus continue fit mencio, ita quod paulatin eius firmabitur obediencia. Et hodie est ita firma obediencia inter religiosos huins regni, qui omnes iam per instrumenta dederunt obedienciam sue sanctitati, quod numquam ab inicio scisuatis citra fuerit ali- quis, qui ita firmam habuit obedienciam. Et est tamen verum, quod civitas Messane in danda obediencia inhoneste renuit et con- tradixit, et prelati volentes ad me venire post adventum amba- xiate cum protestacionibus, minis et terroribus fuerunt ab officia- libus retenti. Hic narrabit") late, quomodo facta in dicta civi- tate transiverunt, qui sunt et fuerunt hanc contradictionem trac- tantes. Narrabit eciam de bona intencione archiepiscopi,2) in qua verbis et factis persistit, quantum potest, et facto memoriali huiusmodi literam ab eo, quod ista septimana sequenti erit hic ad abiurandu in forma. Et dicet, quomodo noviter scivi, quod officiales civitatis pre- dicte se volentes excusare scripserunt d. regi, quod in dicta civi- tate fuerat scandalum propter hanc novitatem obediencie et literas, quas ego misi ad vocandum archiepiscopum et abbates, et ideo placeat d. regi ipsos non compellere neque constringere ad obe- dienciam predictam prestandam etc. Quod non est verum, quod in dicta civitate aliquid fuerit scandalum, nisi quantum ipsi offi- ciales facere voluerunt congregando consilia, vocando ad ea mer- cenarios et hos, qui nunquam consiliis universitatis interesse con- III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Reg. durchstrichen qualiter. 1) Wohl F. Rovira und Pedro Comuel. — 2) Thomas.
Strana 405
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 405 suerunt, in defectu notabiliun personarum interesse denegancium, quia contra litteras et mandatum d. regis 1) se repperire nolebant. Et ista facta fuerunt straticoto dicte civitatis nobiscum in civitate Cathanie existente, nam, si ipse fnisset in dicta civitate, dicti officiales non ita potuissent ad eorum libitum fecisse. Et quia his non obstantibus omnes maiores et notabiliores dicte civitatis, videlicet d. archiepiscopus, d. Nicolaus Castanya straticotus, d. Sal- limbeni magister racionalis, miles et doctor, Johannes 2) . . . (164) Instruktion Benedikts XIII. für Bischof (Dominicus) von Huesca3) : Soll die schon zu Lebzeiten K. Ladislaus' heimlich versprochene Rückkehr der Königin Johanna von Neapel und ihres Reiches zu seiner Obödienz vor der in Aussicht stehenden Vermählung mit dem Infanten Johann betreiben; den in Rom weilenden Legaten mit dem gleichzeitigen Versprechen der Kardinalswürde und Mehrung der Pfründen zu gewinnen suchen; in Bologna für Gefangennahme oder Vertreibung Johanns XXIII. agitieren; genannte Anhänger Benedikts in Italien stützen. (1415) um Januar 26. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 41 ff. Instructiones eorum, que Oscensis episcopus facere habet in partibus Italie pro domini nostri servicio et ecclesie sacrosancte. Et quia, ut credimus, gracia divina inspirante, tractatum et concordatum est matrimonium, quod valde videtur dispositum pa- rare viaim unioni sancte matris ecclesie, inter illustres dominos infantem Johannem serenissimi regis Aragonie filium secundoge- nitum et Johannem reginam Jerusalem et Sicilie, eapropter ipse Oscensis episcopus, cui ut nuncio dicti d. infantis Johannis una- cum certis aliis notabilibus viris commissa est recepcio firme dicti matrimonii fienda personaliter per ipsam d. Johannam, debet atten- dere et, quantun ei possibile fuerit, procurare, ut, antequam sic matrimonium concludatur, dicta d. regina publice vel saltem se- crete ad domini nostri obedienciam reducatur. Potest enim inter alia dici ipsi domine, quomodo ipso tem- pore, quo erat sub domini fratris sui custodia et regimine, quo 1) Wohl Befehl vom 22. Januar (1414) 1415. Döllinger II 371. 2) Hier bricht der Eintrag ab. 3) Er wurde am 16. Januar 1415 als Nuntius nach Neapel, Sizilien, Sar- dinien und Corsica bestimmt. Reg. Aven. 68 f. 21—23, 43—46: Eubel, Hier- archia 397 A. 9. Vgl. auch den Brief des Bischofs an K. Ferdinand aus Palermo, 10. Mai 1415.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 405 suerunt, in defectu notabiliun personarum interesse denegancium, quia contra litteras et mandatum d. regis 1) se repperire nolebant. Et ista facta fuerunt straticoto dicte civitatis nobiscum in civitate Cathanie existente, nam, si ipse fnisset in dicta civitate, dicti officiales non ita potuissent ad eorum libitum fecisse. Et quia his non obstantibus omnes maiores et notabiliores dicte civitatis, videlicet d. archiepiscopus, d. Nicolaus Castanya straticotus, d. Sal- limbeni magister racionalis, miles et doctor, Johannes 2) . . . (164) Instruktion Benedikts XIII. für Bischof (Dominicus) von Huesca3) : Soll die schon zu Lebzeiten K. Ladislaus' heimlich versprochene Rückkehr der Königin Johanna von Neapel und ihres Reiches zu seiner Obödienz vor der in Aussicht stehenden Vermählung mit dem Infanten Johann betreiben; den in Rom weilenden Legaten mit dem gleichzeitigen Versprechen der Kardinalswürde und Mehrung der Pfründen zu gewinnen suchen; in Bologna für Gefangennahme oder Vertreibung Johanns XXIII. agitieren; genannte Anhänger Benedikts in Italien stützen. (1415) um Januar 26. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 41 ff. Instructiones eorum, que Oscensis episcopus facere habet in partibus Italie pro domini nostri servicio et ecclesie sacrosancte. Et quia, ut credimus, gracia divina inspirante, tractatum et concordatum est matrimonium, quod valde videtur dispositum pa- rare viaim unioni sancte matris ecclesie, inter illustres dominos infantem Johannem serenissimi regis Aragonie filium secundoge- nitum et Johannem reginam Jerusalem et Sicilie, eapropter ipse Oscensis episcopus, cui ut nuncio dicti d. infantis Johannis una- cum certis aliis notabilibus viris commissa est recepcio firme dicti matrimonii fienda personaliter per ipsam d. Johannam, debet atten- dere et, quantun ei possibile fuerit, procurare, ut, antequam sic matrimonium concludatur, dicta d. regina publice vel saltem se- crete ad domini nostri obedienciam reducatur. Potest enim inter alia dici ipsi domine, quomodo ipso tem- pore, quo erat sub domini fratris sui custodia et regimine, quo 1) Wohl Befehl vom 22. Januar (1414) 1415. Döllinger II 371. 2) Hier bricht der Eintrag ab. 3) Er wurde am 16. Januar 1415 als Nuntius nach Neapel, Sizilien, Sar- dinien und Corsica bestimmt. Reg. Aven. 68 f. 21—23, 43—46: Eubel, Hier- archia 397 A. 9. Vgl. auch den Brief des Bischofs an K. Ferdinand aus Palermo, 10. Mai 1415.
Strana 406
406 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tempore non poterat in hac materia sic aperte mentei suam ape- rire nec iuxta eam operari, sicut nunc per Dei graciam potest, per quendam fratrem Minorem confessorem suum fecit domino nostro intimari, quomodo ipsa erat catholica Christiana fidelis domino nostro, et si facto non audebat ostendere, saltim habebat firmiter mente.3) Et quod, si tempore illo circa hec propaianda et apperienda periculum aliquod sibi imminebat et quo tempore raciones tam urgentes non occurrebant, sicut nunc Dei gracia occurrunt, erat illius sancti propositi, quanto plus nunc debet in eodem stare et illud ferventer executare") confidenter quam maxime hiis,) que sibi et eius carissimo viro ex differencia credulitatis, quod absit, eve- nire possent, que ipse episcopus poterit seriosius apperire, inter alia dicendo, quomodo, si ipsi coniuges sint dissoni in credencia, non poterit inter ipsos perfectus amor nec caritas solidari. Habens enimn dominus noster firmam spem in verbis predicti confessoris et in verbis, que super hac materia ultimi ambaxia- tores dicte domine dixerunt illustrissimo regi Aragonie, puta ut cogitaret, quod in hac materia ecclesie d. regina votum sui viri sequeretur, speransque dominus noster negocia ecclesie propter hoc dirigi pro utilitate et honore ipsius d. regine, quain care et devote diligit, et eius regni, cuius proprietas est ecclesie, consu- luit et voluit matrimonium fieri inter predictas illustres personas, quod alias d. rex Aragonum non fecisset. Post cuius domine reductionem instandum est sapienter modis omnibus et inter alia propter vitanda pericula, quod regnum ip- sum reducatur ad domini nostri obedienciam. Inter alia enim dabitur eorum vassallis occasio absque pro- dicionis infamia rebellandi contra illum, cuins oppinionem seu credenciam vassalli non sequantur, ex quo cogitandum est, qualia inconveniencia et scandala oriri possunt, que Deus avertat, propter quod necessarium est pro utilitate animarum ipsorum dominorum coniugum et status eorum et regni ipsius tranquillitate et soli- ditate, quod ante omnia ipsa domina reducatur. Explicando dicte domine et aliis, quos tanget hoc negocium, utilitates et commoda, que ultra lucrum animarum, quod omnem exsuperat prosperitatem, ex hac reductione eis pervenient, quanta enim erit virtus et fortitudo maior regis et regnicolarum, si una- nimes sint in spiritualibus et temporalibus et quanta discrimina a) Reg. menti. b) Reg. executari. c) Ob pensatis fehlt?
406 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tempore non poterat in hac materia sic aperte mentei suam ape- rire nec iuxta eam operari, sicut nunc per Dei graciam potest, per quendam fratrem Minorem confessorem suum fecit domino nostro intimari, quomodo ipsa erat catholica Christiana fidelis domino nostro, et si facto non audebat ostendere, saltim habebat firmiter mente.3) Et quod, si tempore illo circa hec propaianda et apperienda periculum aliquod sibi imminebat et quo tempore raciones tam urgentes non occurrebant, sicut nunc Dei gracia occurrunt, erat illius sancti propositi, quanto plus nunc debet in eodem stare et illud ferventer executare") confidenter quam maxime hiis,) que sibi et eius carissimo viro ex differencia credulitatis, quod absit, eve- nire possent, que ipse episcopus poterit seriosius apperire, inter alia dicendo, quomodo, si ipsi coniuges sint dissoni in credencia, non poterit inter ipsos perfectus amor nec caritas solidari. Habens enimn dominus noster firmam spem in verbis predicti confessoris et in verbis, que super hac materia ultimi ambaxia- tores dicte domine dixerunt illustrissimo regi Aragonie, puta ut cogitaret, quod in hac materia ecclesie d. regina votum sui viri sequeretur, speransque dominus noster negocia ecclesie propter hoc dirigi pro utilitate et honore ipsius d. regine, quain care et devote diligit, et eius regni, cuius proprietas est ecclesie, consu- luit et voluit matrimonium fieri inter predictas illustres personas, quod alias d. rex Aragonum non fecisset. Post cuius domine reductionem instandum est sapienter modis omnibus et inter alia propter vitanda pericula, quod regnum ip- sum reducatur ad domini nostri obedienciam. Inter alia enim dabitur eorum vassallis occasio absque pro- dicionis infamia rebellandi contra illum, cuins oppinionem seu credenciam vassalli non sequantur, ex quo cogitandum est, qualia inconveniencia et scandala oriri possunt, que Deus avertat, propter quod necessarium est pro utilitate animarum ipsorum dominorum coniugum et status eorum et regni ipsius tranquillitate et soli- ditate, quod ante omnia ipsa domina reducatur. Explicando dicte domine et aliis, quos tanget hoc negocium, utilitates et commoda, que ultra lucrum animarum, quod omnem exsuperat prosperitatem, ex hac reductione eis pervenient, quanta enim erit virtus et fortitudo maior regis et regnicolarum, si una- nimes sint in spiritualibus et temporalibus et quanta discrimina a) Reg. menti. b) Reg. executari. c) Ob pensatis fehlt?
Strana 407
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 407 circa hec possent suboriri et magis apperta seu notoria omittendo, numquid ipsa domina dicente se neutralemn, dabit spem et incen- tivui adversariis veritatis inquirendi et suscitandi occasiones ran- quorum et male tractandi contra statum regium ad finem, ut ve- xata pro ipsis se declaret, quod tamen incentivum erit sublatum et desperatum tanquam irrevocabile, postquam viderint eius sanc- tum propositum manifestatum. Quantum enim erit vinculum fra- ternitatis, quod et in spiritualibus et temporalibus cum regnicolis Aragonie et Yspaniarum ex hac reductione contrahetur et quanta ex eorum permissa et libera participacione ac societate commoda particularia eis evenient, cogitare quisque prudens facile potest. Insuper numquid facta ista sancta reductione erit apperta ianua facilioribus tractatibus et colloquiis ad ipsam aspiratam unionem, per quam ianuaim domino nostro dabitur facilime aditus ad partes Romanas, ex cuius presencia Italia verisimiliter sperat papatum recuperare, quemi Gallici cupiditate nimia obcequati inor- dinate appetentes perdiderunt, qua cupiditate excequati dicti do- mini nostri mortem anelantes, volentes, quod in eorum partibus et posse dies suos finiret, ut ipsi possent ad Gallici electionem procedere, imposnerunt domino nostro impedimentum, cum ad partes ipsas Italie declinaverat, ne ulterius progrederetur, nec, ubi applicuerat, remaneret secure. Eruntque tunc infra Italiam d. n. papa et intrusi, ex quorum disposicione propinguitatis via erit prompcior, si Deo placuerit, unioni assequende vel saltem tractatibus super ea fiendis, qua unione, si Deo placuerit, facta Gallicorum propositum, quod erit2) papatum retinendi, erit frustra- tum, que omnia, quantis commodis sint aperta et disposita, videat unusquisque. Ulterius debet episcopus cogitare et exquirere, si forsan ille antilegatus,1) qui est Rome, vellet audire tractatum reductionis sue et cum liberacione civitatis Romane in manu domini nostri aut suorum ministrorum, et ubi ad hoc inclinaretur et execucioni debite traderet, quod tali casu promittatur et detur sibi capellus et tantum in redditibus beneficiorum in illis partibus, quantum nunc habet et eciam aliquid plus. Item temptetur sapienter, si in Bononia vel aliis terris eccle- sie, quas occupat Johannes, possit fieri tractatus reductionis vel 2) So Reg. 1) Der Kardinaldiakon Jacobus Isolani.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 407 circa hec possent suboriri et magis apperta seu notoria omittendo, numquid ipsa domina dicente se neutralemn, dabit spem et incen- tivui adversariis veritatis inquirendi et suscitandi occasiones ran- quorum et male tractandi contra statum regium ad finem, ut ve- xata pro ipsis se declaret, quod tamen incentivum erit sublatum et desperatum tanquam irrevocabile, postquam viderint eius sanc- tum propositum manifestatum. Quantum enim erit vinculum fra- ternitatis, quod et in spiritualibus et temporalibus cum regnicolis Aragonie et Yspaniarum ex hac reductione contrahetur et quanta ex eorum permissa et libera participacione ac societate commoda particularia eis evenient, cogitare quisque prudens facile potest. Insuper numquid facta ista sancta reductione erit apperta ianua facilioribus tractatibus et colloquiis ad ipsam aspiratam unionem, per quam ianuaim domino nostro dabitur facilime aditus ad partes Romanas, ex cuius presencia Italia verisimiliter sperat papatum recuperare, quemi Gallici cupiditate nimia obcequati inor- dinate appetentes perdiderunt, qua cupiditate excequati dicti do- mini nostri mortem anelantes, volentes, quod in eorum partibus et posse dies suos finiret, ut ipsi possent ad Gallici electionem procedere, imposnerunt domino nostro impedimentum, cum ad partes ipsas Italie declinaverat, ne ulterius progrederetur, nec, ubi applicuerat, remaneret secure. Eruntque tunc infra Italiam d. n. papa et intrusi, ex quorum disposicione propinguitatis via erit prompcior, si Deo placuerit, unioni assequende vel saltem tractatibus super ea fiendis, qua unione, si Deo placuerit, facta Gallicorum propositum, quod erit2) papatum retinendi, erit frustra- tum, que omnia, quantis commodis sint aperta et disposita, videat unusquisque. Ulterius debet episcopus cogitare et exquirere, si forsan ille antilegatus,1) qui est Rome, vellet audire tractatum reductionis sue et cum liberacione civitatis Romane in manu domini nostri aut suorum ministrorum, et ubi ad hoc inclinaretur et execucioni debite traderet, quod tali casu promittatur et detur sibi capellus et tantum in redditibus beneficiorum in illis partibus, quantum nunc habet et eciam aliquid plus. Item temptetur sapienter, si in Bononia vel aliis terris eccle- sie, quas occupat Johannes, possit fieri tractatus reductionis vel 2) So Reg. 1) Der Kardinaldiakon Jacobus Isolani.
Strana 408
408 talis, per quem Johannes caperetur aut expelleretur, quibus casi- bus et aliis similibus, si videatur ipsi episcopo expediens, promit- tatur vel detur aliquid concludentibus talia, inspectis utilitate et honoribus, qui ex talibus tractatibus resultabunt. Suntque consolandi et confortandi prefectus Rome,1) qui est in civitate Veteri, et alii servitores et devoti domino nostro, ut capitaneus de Soriano et alii similes, dicendo, quomodo post tran- situm d. infantis Johannis in regnum Neapolitanum transit in Siciliam dominus noster et in eius comittiva unus de aliis filiis d. regis Aragonum cum magno navili exercitu et post, si materia disponatur, applicabit Romain, et si Deo placuerit, quod materia disponatur, intrabit in ea, ubi cum gloria sub clipeo fidei catholice dies suos finire desiderat. Estque finaliter intencio domini nostri, quod ipse episcopus laboret, quantuin sibi ab alto permittatur, reducere gentes et terras ecclesie ad obedienciam domini nostri, dando intelligere deti- nentibus terras ipsas, qnomodo dominus noster non est intencionis alicui ipsas terras submittere, nisi ecclesie et Romano pontifici. Non tamen propter hoc denegabit facere de usufructu earum gracias ei devotis semper proprietate maioritatis Romano pontifici reservata. Apud Valenciam domino nostro existente recesserunt prefatus d. Oscensis et d. Alfus*) de Proxida cum duabus galeis die sab- bati XXVI. mensis Januarii anni Domini MCCCCXV ut ambaxiatores etc. transfretantes in Neapolim etc. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (165) Instruktion Benedikts XIII. für Guillelmus Carbonelli und Petrus Regacol: Beschaffung von Galeeren in Barcelona für die Uberfahrt nach Sizilien. (1415 Januar Ende — März 15). Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 43 f. Instructiones date ex parte d. n. pape d. Guillelmo Carbonelli et Petro Regacol et cuilibet eorum super galeis habendis et arman- dis in civitate Barchinonensi pro servicio dicti d. n. pape, quas vult idem dominus noster esse paratas et armatas XV. vel ad longius ultima die Marcii proxime instanti sine alia dilacione. Primo prefati Guillelmus et Petrus loquentur de premissis cum abbate Montisserrati,2) et data sibi credencie littera datoque a) So Reg. statt Olfus. 1) Johannes de Vico. 2) Vgl. über diesen die Verhandlungen von Perpignan.
408 talis, per quem Johannes caperetur aut expelleretur, quibus casi- bus et aliis similibus, si videatur ipsi episcopo expediens, promit- tatur vel detur aliquid concludentibus talia, inspectis utilitate et honoribus, qui ex talibus tractatibus resultabunt. Suntque consolandi et confortandi prefectus Rome,1) qui est in civitate Veteri, et alii servitores et devoti domino nostro, ut capitaneus de Soriano et alii similes, dicendo, quomodo post tran- situm d. infantis Johannis in regnum Neapolitanum transit in Siciliam dominus noster et in eius comittiva unus de aliis filiis d. regis Aragonum cum magno navili exercitu et post, si materia disponatur, applicabit Romain, et si Deo placuerit, quod materia disponatur, intrabit in ea, ubi cum gloria sub clipeo fidei catholice dies suos finire desiderat. Estque finaliter intencio domini nostri, quod ipse episcopus laboret, quantuin sibi ab alto permittatur, reducere gentes et terras ecclesie ad obedienciam domini nostri, dando intelligere deti- nentibus terras ipsas, qnomodo dominus noster non est intencionis alicui ipsas terras submittere, nisi ecclesie et Romano pontifici. Non tamen propter hoc denegabit facere de usufructu earum gracias ei devotis semper proprietate maioritatis Romano pontifici reservata. Apud Valenciam domino nostro existente recesserunt prefatus d. Oscensis et d. Alfus*) de Proxida cum duabus galeis die sab- bati XXVI. mensis Januarii anni Domini MCCCCXV ut ambaxiatores etc. transfretantes in Neapolim etc. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (165) Instruktion Benedikts XIII. für Guillelmus Carbonelli und Petrus Regacol: Beschaffung von Galeeren in Barcelona für die Uberfahrt nach Sizilien. (1415 Januar Ende — März 15). Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 43 f. Instructiones date ex parte d. n. pape d. Guillelmo Carbonelli et Petro Regacol et cuilibet eorum super galeis habendis et arman- dis in civitate Barchinonensi pro servicio dicti d. n. pape, quas vult idem dominus noster esse paratas et armatas XV. vel ad longius ultima die Marcii proxime instanti sine alia dilacione. Primo prefati Guillelmus et Petrus loquentur de premissis cum abbate Montisserrati,2) et data sibi credencie littera datoque a) So Reg. statt Olfus. 1) Johannes de Vico. 2) Vgl. über diesen die Verhandlungen von Perpignan.
Strana 409
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 409 sibi onere ex parte domini nostri de premissorum directione et execucione cum ipsius consilio dabunt litteram domini nostri de- putatis et rogabunt eos, quod velint accommodare galeas novas et alias, si expediat, domini nostri cum earum armis, exarciis.") et aliis necessariis et offerent eisdem securitates et cauciones dari consuetas. Et si per legitimam informacionem reppererint galeas sequentes esse vel esse posse in dicto tempore ad navi- gandum dispositas et paratas, acceptabunt primo galeaimn ,dels lebres', cum qua dominus noster ivit in Italiam, si tamen, ut dictum est, reppererint eandem esse vel esse posse cum racionabili reparacione in dicto tempore bonam et bene dispositam ; et unam aliam galeam novan de magis grossis similem vel quasi dicte galee ,dels lebres‘ et duas alias bastardas de novis vel de aliis, que sint similes a la galea ,den Guerau des Guanechs' vel saltem a la galea, ,de Massella', que fuit et est hodie domini nostri, et instabunt predicti Guillelmus et Petrus, quod dicta galea ,dels lebres‘ repparetur expensis dictorum deputatorum, cum ita fuerit, ut dicitur, in acomodatis alias per eos fieri consuetuimn. Si tamen aliter fieri non potest et dicta galea possit cum racionabili repara- cione in dicto tempore esse parata et bene disposita, faciant illico expensis domini nostri eandem repparari. Si autem ista galea commode haberi non possit, habeantur ambe galee grosse nove et alie, ut dictum est; que quidem galee et alie earum per dictos deputatos et ad eorum onus et expensis*) expediri et exar- ciis et armis muniri debent. Et super omnia previdendum et providendum est, quod in dicto tempore sint infallibiliter parate, ut dictum est. ltem si in premissis vel aliquo premissorum nollent vel non possent deputati providere, recurrent dicti Guilelmus et Petrus ad consiliarios civitatis Barchinonensis et data prius littera d. n. pape Leonardo de Sors b) et cum eius consilio aliis de civitate dabunt demum cum premissorum consilio litteram d. n. pape con- siliariis civitatis Barchinonensis rogando etc. de galeis eorum cum oblacionibus et qualitatibus in supraproximo capitulo contentis. Item proviso per premissos Guillermum et Petrum in corporibus galearum et armis et exarciis ac repparacione earum, ut predici- tur, illico dabunt operam cum consilio eorum, qui in talibus sunt experti, et maxime dicti Leonardi de Sors, et si sit in tali disposi- cione G. de Fenolleto, quod dicte galee armentur et sint armate 2) So Reg. b) Sonst Sos.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 409 sibi onere ex parte domini nostri de premissorum directione et execucione cum ipsius consilio dabunt litteram domini nostri de- putatis et rogabunt eos, quod velint accommodare galeas novas et alias, si expediat, domini nostri cum earum armis, exarciis.") et aliis necessariis et offerent eisdem securitates et cauciones dari consuetas. Et si per legitimam informacionem reppererint galeas sequentes esse vel esse posse in dicto tempore ad navi- gandum dispositas et paratas, acceptabunt primo galeaimn ,dels lebres', cum qua dominus noster ivit in Italiam, si tamen, ut dictum est, reppererint eandem esse vel esse posse cum racionabili reparacione in dicto tempore bonam et bene dispositam ; et unam aliam galeam novan de magis grossis similem vel quasi dicte galee ,dels lebres‘ et duas alias bastardas de novis vel de aliis, que sint similes a la galea ,den Guerau des Guanechs' vel saltem a la galea, ,de Massella', que fuit et est hodie domini nostri, et instabunt predicti Guillelmus et Petrus, quod dicta galea ,dels lebres‘ repparetur expensis dictorum deputatorum, cum ita fuerit, ut dicitur, in acomodatis alias per eos fieri consuetuimn. Si tamen aliter fieri non potest et dicta galea possit cum racionabili repara- cione in dicto tempore esse parata et bene disposita, faciant illico expensis domini nostri eandem repparari. Si autem ista galea commode haberi non possit, habeantur ambe galee grosse nove et alie, ut dictum est; que quidem galee et alie earum per dictos deputatos et ad eorum onus et expensis*) expediri et exar- ciis et armis muniri debent. Et super omnia previdendum et providendum est, quod in dicto tempore sint infallibiliter parate, ut dictum est. ltem si in premissis vel aliquo premissorum nollent vel non possent deputati providere, recurrent dicti Guilelmus et Petrus ad consiliarios civitatis Barchinonensis et data prius littera d. n. pape Leonardo de Sors b) et cum eius consilio aliis de civitate dabunt demum cum premissorum consilio litteram d. n. pape con- siliariis civitatis Barchinonensis rogando etc. de galeis eorum cum oblacionibus et qualitatibus in supraproximo capitulo contentis. Item proviso per premissos Guillermum et Petrum in corporibus galearum et armis et exarciis ac repparacione earum, ut predici- tur, illico dabunt operam cum consilio eorum, qui in talibus sunt experti, et maxime dicti Leonardi de Sors, et si sit in tali disposi- cione G. de Fenolleto, quod dicte galee armentur et sint armate 2) So Reg. b) Sonst Sos.
Strana 410
410 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. infallibiliter in dicto tempore, et ante omnia experiantur et tractent, si repperientur, prout est alias fieri consuetum, ibidem armatores. qui tamen essent boni et honesti viri et qui vistrahant precium dicte armate ipsis patronis remanentibus, et quod quantitas per eos vistrahenda assecuraretur eisdem ad anmni cum bonis securita- tibus, et eo casu tractent et rescribant festinanter, qui erunt et qualia offerent et volent, excepta tamen galea grossa, in qua dominus noster navigare habebit, in quain dominus noster non vult alium armatorem nec patronum, et advertant predicti G. et P., quod dicte galee armentur solum ad tres menses ut in forma consueta. ltem armando galeam, in qua dominus noster ibit, ut est dictum, et pro aliis, si armatores non repperiantur, detur ordo per predictos G. et P. cum consilio predictorum de habendo comites meliores regni, et detur statim ordo in armando, ut est dictum, et quantum poterint de bonis gentibus et securis; nam illico mittentur pecunie eisdem, de quibus dictus Petrus, qui videtur magis dispositus ad laborem, tenebit compotum, et faciet omnia breviter et prudenter vitando omnes, quas poterit, superfluas expensas. Item prefati G. et P. de et super premissis rescribent illico et continne et successive tam de negociorum successu, quam de dubiis, que eisdem occurrent. Et caveant, quod omnibus aliis dimissis laborent prudenter et diligenter in premissis. (166) Pedro Comuel an B. Climent Zapera von Saragossa : Bitte um Geld für die Reise des Papstes nach Sizilien. Valencia (1415) Februar 3. Druck Puig S. 549 Nr. CIV. . . . Rogat vos, laboretis et procuretis pecunias et faciatis per alios procurari et mittatis; ipse enim deliberavit recedere ab hinc versus Ciciliam statim post pascha. Armantur iam de facto sex galee et quatuor naves preparantur. Videatis, si tenemos que sudar, credo, quod, si hic essetis, desideraveritis esse ibi, cum messis quidem multa, operarii vero pauci, specialiter deficiente pecunia . . . Script. Valencie tercia Febroarii . . . (167) Instruktion des Grafen (Bernhard) von Armagnac für den Minoritengeneral Jean Bardolin. Antwort auf die Vor- schläge Benedikts XIII: Eingehen auf sie nach den Zeit-
410 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. infallibiliter in dicto tempore, et ante omnia experiantur et tractent, si repperientur, prout est alias fieri consuetum, ibidem armatores. qui tamen essent boni et honesti viri et qui vistrahant precium dicte armate ipsis patronis remanentibus, et quod quantitas per eos vistrahenda assecuraretur eisdem ad anmni cum bonis securita- tibus, et eo casu tractent et rescribant festinanter, qui erunt et qualia offerent et volent, excepta tamen galea grossa, in qua dominus noster navigare habebit, in quain dominus noster non vult alium armatorem nec patronum, et advertant predicti G. et P., quod dicte galee armentur solum ad tres menses ut in forma consueta. ltem armando galeam, in qua dominus noster ibit, ut est dictum, et pro aliis, si armatores non repperiantur, detur ordo per predictos G. et P. cum consilio predictorum de habendo comites meliores regni, et detur statim ordo in armando, ut est dictum, et quantum poterint de bonis gentibus et securis; nam illico mittentur pecunie eisdem, de quibus dictus Petrus, qui videtur magis dispositus ad laborem, tenebit compotum, et faciet omnia breviter et prudenter vitando omnes, quas poterit, superfluas expensas. Item prefati G. et P. de et super premissis rescribent illico et continne et successive tam de negociorum successu, quam de dubiis, que eisdem occurrent. Et caveant, quod omnibus aliis dimissis laborent prudenter et diligenter in premissis. (166) Pedro Comuel an B. Climent Zapera von Saragossa : Bitte um Geld für die Reise des Papstes nach Sizilien. Valencia (1415) Februar 3. Druck Puig S. 549 Nr. CIV. . . . Rogat vos, laboretis et procuretis pecunias et faciatis per alios procurari et mittatis; ipse enim deliberavit recedere ab hinc versus Ciciliam statim post pascha. Armantur iam de facto sex galee et quatuor naves preparantur. Videatis, si tenemos que sudar, credo, quod, si hic essetis, desideraveritis esse ibi, cum messis quidem multa, operarii vero pauci, specialiter deficiente pecunia . . . Script. Valencie tercia Febroarii . . . (167) Instruktion des Grafen (Bernhard) von Armagnac für den Minoritengeneral Jean Bardolin. Antwort auf die Vor- schläge Benedikts XIII: Eingehen auf sie nach den Zeit-
Strana 411
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland ete. 411 umständen nicht angebracht; Ubersendung der Kopie einer Cedula des Grafen (b) (an den königlichen Rat?)1): Verlegung des (in Konstanz) versammelten Konzils an einen sichereren und praktischeren Ort, hier Berufung und Autorisation eines Konzils der eigenen Obödienz durch Benedikt XIII.; dessen persönliches Erscheinen unter dem Schutz des Kaisers und der Könige von Frankreich und Aragon. Zustimmung (des königlichen Rates) trotz anfänglicher Be- denken; weiteres Vorgehen nur mit Zustimmung des Papstes; dieser möge nach Perpignan kommen. (1415 vor März?)2) Rom, Vatik. Archiv, Reg. 332 f. 44 ff. a) Ista, que sequuntur, asportavit magister generalis Minorum, dum de Francia reversus est ad curiam, domino nostro apud Valenciam existenti. Memoire a maistre Jehan Bardolin, ministre general dus cordelliers. Premierement coment reguardant la condicion du present temps et lestat, en quoy les choses sont, il na este expedient ne necessaire de monstrer ne declarer les choses contenues en lin- struction, que nostre saint pere lavoit baillee, car ce feust pour empirer et empeschier toute la matiere. Item coment se considere monsieur par soy meisme et pour ouvrir la matiere a baillee certaine cedule, dela quelle il luy en- voy la coppie. Item combien que les choses contenues en la dite cedule et la matiere leur antsemble dure et pleine dinconveniens, neantmoins, quant ils lont avisee, il leur asemble, quelles estoienst bonnes, justes et raysonnables. Et monsieur pense, quils y entendront, se nostre saint pere y veult obtemperer, voir est, quil a este dit, quil nest pas expedient, que tous deux soient en ung lieu, mais en diverses, et que lung soit pres de lautre, pour povoir plus conveniblement traiter en la besongne. Item considere, que mon dit senhor navoit ne savoit sur ce le bon plaisir, voulente et consentiment de nostre saint pere, il na noulu3) sur ce proceder plus avant ne attandre autre responce. a) So Reg. 1) So Valois, La France et le grand scisme IV 340, ohne Begründung. Jeden- falls waren die Adressaten nach dem 3. Absatz in a) eine Mehrzahl von Personen. 2) Am 12. März 1415 reiste der Minoritengeneral mit der Antwort Benedikts ab.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland ete. 411 umständen nicht angebracht; Ubersendung der Kopie einer Cedula des Grafen (b) (an den königlichen Rat?)1): Verlegung des (in Konstanz) versammelten Konzils an einen sichereren und praktischeren Ort, hier Berufung und Autorisation eines Konzils der eigenen Obödienz durch Benedikt XIII.; dessen persönliches Erscheinen unter dem Schutz des Kaisers und der Könige von Frankreich und Aragon. Zustimmung (des königlichen Rates) trotz anfänglicher Be- denken; weiteres Vorgehen nur mit Zustimmung des Papstes; dieser möge nach Perpignan kommen. (1415 vor März?)2) Rom, Vatik. Archiv, Reg. 332 f. 44 ff. a) Ista, que sequuntur, asportavit magister generalis Minorum, dum de Francia reversus est ad curiam, domino nostro apud Valenciam existenti. Memoire a maistre Jehan Bardolin, ministre general dus cordelliers. Premierement coment reguardant la condicion du present temps et lestat, en quoy les choses sont, il na este expedient ne necessaire de monstrer ne declarer les choses contenues en lin- struction, que nostre saint pere lavoit baillee, car ce feust pour empirer et empeschier toute la matiere. Item coment se considere monsieur par soy meisme et pour ouvrir la matiere a baillee certaine cedule, dela quelle il luy en- voy la coppie. Item combien que les choses contenues en la dite cedule et la matiere leur antsemble dure et pleine dinconveniens, neantmoins, quant ils lont avisee, il leur asemble, quelles estoienst bonnes, justes et raysonnables. Et monsieur pense, quils y entendront, se nostre saint pere y veult obtemperer, voir est, quil a este dit, quil nest pas expedient, que tous deux soient en ung lieu, mais en diverses, et que lung soit pres de lautre, pour povoir plus conveniblement traiter en la besongne. Item considere, que mon dit senhor navoit ne savoit sur ce le bon plaisir, voulente et consentiment de nostre saint pere, il na noulu3) sur ce proceder plus avant ne attandre autre responce. a) So Reg. 1) So Valois, La France et le grand scisme IV 340, ohne Begründung. Jeden- falls waren die Adressaten nach dem 3. Absatz in a) eine Mehrzahl von Personen. 2) Am 12. März 1415 reiste der Minoritengeneral mit der Antwort Benedikts ab.
Strana 412
412 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Item que, sil plaist a nostre saint pere de fere les choses contenues en la dite cedule et mander sur ce a mon dit seigneur sa voulente et bon plaisir, il est prest de y trevaillier tres vo- lontiers et mettre paine de tresbon cuer. Item il semble a mon dit senhor, que, sil est lentencion de nostre saint pere de vouloir faire et entendre aux choses sur dites, il se denst traire et aprouchier a Perpignan. Par monsieur le conte. Alasale. b) Cedula per eundem ministrum asportata. ltem pour ce quar il est poursuy de traiter aveques lempereur et il soit de sa voulente de vouloir faire par la main du roy et des seigneurs de France davant tous autres pour ce quar il scet, quils sont tous jours princes crestians sur tous autres et ont mis plus de paine et de trevail en la paix et union dela sainte yglise de Dieu. Et aussi pour ce car ils vouldront, que en faisant la ditte paix et union de santte yglise, elle demeurast en leur main et protexion ainsi, quil ha acostume. Et pour ce sil vous sembloit, que en entretenant le conseil general, que a este mande, on le deust faire aprouchier en lieu plus convenablement et seurement. Et que en ycelluy il mandast aussi le conseil generail de son obeissance et y donast auctorite, coment ali puet toucher et quil venist en personne soubs la bonne seurte et protexion du roy et de lempereur et du roy Darraguon. Et que la, quant seroient asembles, feust faitte parfaitte union par toutes les bonnes voyes et manieres, que on verroit, que se pourroit et devroit fere. Cecy soubs vostre bonne correction sembleroit raysonnable. (168) Instruktion Benedikts XIII. für den Ordensgeneral der Mino- riten (Jean Bardolin), der sich mit dem Dekan von Tarazona (Ferdinand von Le Mans)1) zum Grafen von Armagnac be- gibt. Antwort auf dessen Vorschläge: Unmöglichkeit eines gemeinsamen Konzils der beiden Obödienzen in Lyon oder Vienne; statt dessen Verhandlungen an benachbarten Orten an der Grenze der Obödienzen; Bereitwilligkeil Benedikts, gegebenenfalls nach Perpignan zu kommen. 1415 um März 12. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 45 ff. 1) Uber ihn vgl. Bd. I, bes. S. 60 A. 1.
412 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Item que, sil plaist a nostre saint pere de fere les choses contenues en la dite cedule et mander sur ce a mon dit seigneur sa voulente et bon plaisir, il est prest de y trevaillier tres vo- lontiers et mettre paine de tresbon cuer. Item il semble a mon dit senhor, que, sil est lentencion de nostre saint pere de vouloir faire et entendre aux choses sur dites, il se denst traire et aprouchier a Perpignan. Par monsieur le conte. Alasale. b) Cedula per eundem ministrum asportata. ltem pour ce quar il est poursuy de traiter aveques lempereur et il soit de sa voulente de vouloir faire par la main du roy et des seigneurs de France davant tous autres pour ce quar il scet, quils sont tous jours princes crestians sur tous autres et ont mis plus de paine et de trevail en la paix et union dela sainte yglise de Dieu. Et aussi pour ce car ils vouldront, que en faisant la ditte paix et union de santte yglise, elle demeurast en leur main et protexion ainsi, quil ha acostume. Et pour ce sil vous sembloit, que en entretenant le conseil general, que a este mande, on le deust faire aprouchier en lieu plus convenablement et seurement. Et que en ycelluy il mandast aussi le conseil generail de son obeissance et y donast auctorite, coment ali puet toucher et quil venist en personne soubs la bonne seurte et protexion du roy et de lempereur et du roy Darraguon. Et que la, quant seroient asembles, feust faitte parfaitte union par toutes les bonnes voyes et manieres, que on verroit, que se pourroit et devroit fere. Cecy soubs vostre bonne correction sembleroit raysonnable. (168) Instruktion Benedikts XIII. für den Ordensgeneral der Mino- riten (Jean Bardolin), der sich mit dem Dekan von Tarazona (Ferdinand von Le Mans)1) zum Grafen von Armagnac be- gibt. Antwort auf dessen Vorschläge: Unmöglichkeit eines gemeinsamen Konzils der beiden Obödienzen in Lyon oder Vienne; statt dessen Verhandlungen an benachbarten Orten an der Grenze der Obödienzen; Bereitwilligkeil Benedikts, gegebenenfalls nach Perpignan zu kommen. 1415 um März 12. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 45 ff. 1) Uber ihn vgl. Bd. I, bes. S. 60 A. 1.
Strana 413
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 413 Sequencia videntur posse responderi d. comiti Armaniaci circa ea, que magister generalis fratrum Minorum d. n. pape ex- posuit et in scriptis dedit. Primo solito more laudabili premissa salutacione et benedic- tione apostolica presentataque littera credenciali ex parte dicti domini nostri, ipsi d. comiti poterunt exponi sequencia, scilicet: Quod dominus noster audita dicti d. comitis recta intencione ad Dei ecclesieque sue et domini nostri servicium per relacionem dicti ministri generalis non modicum fuit consolatus, ex quibus *) dominus noster eidem regraciatur quam plurimum, in hiis et aliis de ipso gerens fiduciam specialem. Diceturque, quod, licet non fuerit visum declarari dominis de Francia contenta in instructionibus datis per dominum nostrum predicto ministro generali, tamen multum placuisset domino nostro, quod ipsis dominis de Francia appertum fuisset illud, quod prestat unioni impedimentum, prout in dictis instructioni- bus continetur, ut dominus noster potuisset de eorum inten- cione clare videre et appercius respondere cuidam cedule pro parte dicti d. comitis per ipsum ministrum generalem dicto domi- no nostro oblate. Verum pro presenti quantum ad dictam cedulam et ad con- tenta in ea videtur domino nostro, quod ad aliqua ibidem contenta per instructiones antedictas mens domini nostri clare apperit,3) qualiter et ubi et quomodo sublatis impedimentis unio potest dari, sed dicta cedula loquitur generaliter. Et in hoc, quod pe- titur specifice, quod dominus noster vellet ire Lugdunum ant Viannam sub protectione d. imperatoris et regum Francie et Aragonum ibique concilium partis sue congregare, antipapa hoc idem faciente, et congregacioni prestare auctoritatem, potest dici eidem d. comiti, quod domino nostro videtur impossibilis de iure talis commixtio, cum a iure divino pariter et humano reprobetur, et future unioni ecclesie prestaret non modicum, ymo forte per- petuum, quod Deus avertat, impedimentum. Et eciam in facto non videtur possibilis propter deffectum securitatis et libertatis, que sunt necessarie non solum realiter et de facto, set eciam quo ad omnium oppinionem, ne possent in futurum aliqui defectum libertatis et securitatis pretendentes agenda ibidem impugnare, ex quibus hereses et errores faciliter in Dei ecclesia insurgere a) So Reg.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 413 Sequencia videntur posse responderi d. comiti Armaniaci circa ea, que magister generalis fratrum Minorum d. n. pape ex- posuit et in scriptis dedit. Primo solito more laudabili premissa salutacione et benedic- tione apostolica presentataque littera credenciali ex parte dicti domini nostri, ipsi d. comiti poterunt exponi sequencia, scilicet: Quod dominus noster audita dicti d. comitis recta intencione ad Dei ecclesieque sue et domini nostri servicium per relacionem dicti ministri generalis non modicum fuit consolatus, ex quibus *) dominus noster eidem regraciatur quam plurimum, in hiis et aliis de ipso gerens fiduciam specialem. Diceturque, quod, licet non fuerit visum declarari dominis de Francia contenta in instructionibus datis per dominum nostrum predicto ministro generali, tamen multum placuisset domino nostro, quod ipsis dominis de Francia appertum fuisset illud, quod prestat unioni impedimentum, prout in dictis instructioni- bus continetur, ut dominus noster potuisset de eorum inten- cione clare videre et appercius respondere cuidam cedule pro parte dicti d. comitis per ipsum ministrum generalem dicto domi- no nostro oblate. Verum pro presenti quantum ad dictam cedulam et ad con- tenta in ea videtur domino nostro, quod ad aliqua ibidem contenta per instructiones antedictas mens domini nostri clare apperit,3) qualiter et ubi et quomodo sublatis impedimentis unio potest dari, sed dicta cedula loquitur generaliter. Et in hoc, quod pe- titur specifice, quod dominus noster vellet ire Lugdunum ant Viannam sub protectione d. imperatoris et regum Francie et Aragonum ibique concilium partis sue congregare, antipapa hoc idem faciente, et congregacioni prestare auctoritatem, potest dici eidem d. comiti, quod domino nostro videtur impossibilis de iure talis commixtio, cum a iure divino pariter et humano reprobetur, et future unioni ecclesie prestaret non modicum, ymo forte per- petuum, quod Deus avertat, impedimentum. Et eciam in facto non videtur possibilis propter deffectum securitatis et libertatis, que sunt necessarie non solum realiter et de facto, set eciam quo ad omnium oppinionem, ne possent in futurum aliqui defectum libertatis et securitatis pretendentes agenda ibidem impugnare, ex quibus hereses et errores faciliter in Dei ecclesia insurgere a) So Reg.
Strana 414
414 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. possent. Sed ubi congregacio haberet fieri pro premissis trac- tandum,3) securius videtur domino nostro posse fieri in duobus locis propinquis et in confinibus obediencie utriusque partis situatis. Quo casu quelibet parcium sibi eligeret confidenciam et protecti- onem principum sue obediencie, vel ubi dominus noster alterius obedienciam, aut intrusi seu intrusus suaim haberent intrare, esset necessarium, quod ille, qui in obediencia alterius existeret, tam circa disposicionem loci, quam alia haberet per se plenam libertatem et indubiam securitatem propter pericula supra posita. Cogitet enim dictus d. comes in preterito tempore, qualiter promissa per quosdam magnates sibi fnere servata, que iuramentis et polli- citacionibus multis erant vallata, que pro honore illorum silencio dominus noster duxit relinquenduim. Exponetur eciam dicto d. comiti, quod dominus noster con- siderans, quod in dictis instructionibus ipse clare apperiebat de sua intencione, que iure divino fundata existit, quod pro bono unionis concupite necessarium videbatur, quod primo impedimenta ex congregacione Pisana proveniencia ex infamia et macula criminis heresis contra dictum dominum nostrum et suos false imposita et alias tanquam opposita") unioni ammoverentur iusticia medi- ante.) Et deinde dictus dominus noster paratus eciam erat, prout est, adimplere omnia, que cmu antipapa Gregorio obtulit, ut vera unio in Dei ecclesia subsequatur. Et idem dominus noster con- siderans, quod dictus d. comes notificat per ipsum ministrum generalem, quod 1) condicione presentis temporis et statu, in quo res existunt, consideratis, non fuit expediens aut necessarium ostendere aut declarare premissa etc.: videtur dicto domino nostro, quod satis implicite dictam viaimn et preambuluim, quod idem domi- nus noster reputat necessarium ad unionem, dicti domini repellere aut minime acceptare intendunt, de quo dominus noster miratur, cuin, ut superius dictum est, non soluim sit expediens, yno neces- sarium unitati, quod predictum obstaculum per iusticiam tollatur; et ideo, prout fuit iam alias dicto d. comiti intimatum, esset valde utile et dominis Francie honorabile, quod ipsi per se facerent aliquos notabiles viros litteratos non affectatos et Deum timentes congregari 1) ad recognoscendum processum inique factum in con- a) So Reg. b) Reg. apposita. c) Hier folgen im Register, durch Unterstreicken getilgt, ohne Rücksicht auf die Konstruktion die Worte: personam antipape Johannis tanquam oppo- situm unioni mediante iusticia admoveretur. d) Reg. folgt considerata. 1) Vgl. Bd. I Nr. 96.
414 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. possent. Sed ubi congregacio haberet fieri pro premissis trac- tandum,3) securius videtur domino nostro posse fieri in duobus locis propinquis et in confinibus obediencie utriusque partis situatis. Quo casu quelibet parcium sibi eligeret confidenciam et protecti- onem principum sue obediencie, vel ubi dominus noster alterius obedienciam, aut intrusi seu intrusus suaim haberent intrare, esset necessarium, quod ille, qui in obediencia alterius existeret, tam circa disposicionem loci, quam alia haberet per se plenam libertatem et indubiam securitatem propter pericula supra posita. Cogitet enim dictus d. comes in preterito tempore, qualiter promissa per quosdam magnates sibi fnere servata, que iuramentis et polli- citacionibus multis erant vallata, que pro honore illorum silencio dominus noster duxit relinquenduim. Exponetur eciam dicto d. comiti, quod dominus noster con- siderans, quod in dictis instructionibus ipse clare apperiebat de sua intencione, que iure divino fundata existit, quod pro bono unionis concupite necessarium videbatur, quod primo impedimenta ex congregacione Pisana proveniencia ex infamia et macula criminis heresis contra dictum dominum nostrum et suos false imposita et alias tanquam opposita") unioni ammoverentur iusticia medi- ante.) Et deinde dictus dominus noster paratus eciam erat, prout est, adimplere omnia, que cmu antipapa Gregorio obtulit, ut vera unio in Dei ecclesia subsequatur. Et idem dominus noster con- siderans, quod dictus d. comes notificat per ipsum ministrum generalem, quod 1) condicione presentis temporis et statu, in quo res existunt, consideratis, non fuit expediens aut necessarium ostendere aut declarare premissa etc.: videtur dicto domino nostro, quod satis implicite dictam viaimn et preambuluim, quod idem domi- nus noster reputat necessarium ad unionem, dicti domini repellere aut minime acceptare intendunt, de quo dominus noster miratur, cuin, ut superius dictum est, non soluim sit expediens, yno neces- sarium unitati, quod predictum obstaculum per iusticiam tollatur; et ideo, prout fuit iam alias dicto d. comiti intimatum, esset valde utile et dominis Francie honorabile, quod ipsi per se facerent aliquos notabiles viros litteratos non affectatos et Deum timentes congregari 1) ad recognoscendum processum inique factum in con- a) So Reg. b) Reg. apposita. c) Hier folgen im Register, durch Unterstreicken getilgt, ohne Rücksicht auf die Konstruktion die Worte: personam antipape Johannis tanquam oppo- situm unioni mediante iusticia admoveretur. d) Reg. folgt considerata. 1) Vgl. Bd. I Nr. 96.
Strana 415
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 415 gregacione Pisana, qui procul dubio repperietur iusticia exhigente, quod fuit nullus ac perperani et inique contra Deum et iusticiam, contra omne ius et omnen equitateni in magnum detrimentum unionis ecclesie et tocius fidei catholice attemptatus. Et exinde faciliter unio dari valet preobtata, ut premittitur. Ulterius quia ex fine dicte cedule generaliter loquentis, ad quam acceptandam dificulter condescenderunt, ut scriptura testatur dicti d. comitis, nulla certa via aut modus particularis aperitur nec via particularis per dominum nostrum pro unione habenda apperta acceptatur, set solum dicit,*) quod, cum fuerint simul, fieret unio perfecta per omnes vias et bonos modos, qui vide- buntur posse et deberi fieri etc.: verum, licet in suo genere hec verba bona existant, talia tamen videntur domino nostro magis deberi apperiri saltim principalioribus, ne in congregacionibus con- finium obediencie vel alias, prout superius dictum est, sit inutilis accessus propter varias hominum oppiniones, qui sic in confuso convenientes possent impetuose errorem et scandalum in Dei ecclesia suscitare et negocium deducere de facili ad rupturam. Ex quibus considerant nonnulli, quod licet d. comes rectam habeat intencionem in premissis erga Dei ecclesieque sue et d. n. pape servicium et honorem, de quo merito tanquam de catho- lico principe dominus noster fiduciam gerit singularem, tamen aliqui sunt de regno Francie, qui vellent tractatum in premissis deducere non ad bonum unionis, set ut d. n. papam impedire valeant a sancto suo proposito, quod habet ad ecclesie unionem, non parcendo laboribus et expensis atque periculis, cum idem dominus noster attenta dilacione retroacti temporis, in quo nichil potuit proficere, et sua senili etate, vult et intendit ante terminum vite sue per omnia, que Deus sibi ministrabit, remedia indefesse pro danda unione suos interponere labores, dum potest. Tamen, ubi dominus noster videret in regno Francie fore utile unioni ecclesie vel eorum reductioni ac saluti animarum, nedum pro- nunc Perpinianum accederet et Franciam appropinquaret, ymo omni tempore et in quacumque parte ipsum adesse contingeret, si dictam utilitatem viderit cum effectu, paratus erit sine more dispendio et Perpinianum venire et alia facere, que erunt unioni ecclesie necessaria vel opportuna. Et de hiis omnibus prefatus d. comes potest esse bene securus, quod dominus nosterb) per effectum adimplebit omnia premissa.*) a) So Reg. b) Reg. folgt operis. c) Am Rand: Ista iam registrata fuit, ut apparet, correcta etc-
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 415 gregacione Pisana, qui procul dubio repperietur iusticia exhigente, quod fuit nullus ac perperani et inique contra Deum et iusticiam, contra omne ius et omnen equitateni in magnum detrimentum unionis ecclesie et tocius fidei catholice attemptatus. Et exinde faciliter unio dari valet preobtata, ut premittitur. Ulterius quia ex fine dicte cedule generaliter loquentis, ad quam acceptandam dificulter condescenderunt, ut scriptura testatur dicti d. comitis, nulla certa via aut modus particularis aperitur nec via particularis per dominum nostrum pro unione habenda apperta acceptatur, set solum dicit,*) quod, cum fuerint simul, fieret unio perfecta per omnes vias et bonos modos, qui vide- buntur posse et deberi fieri etc.: verum, licet in suo genere hec verba bona existant, talia tamen videntur domino nostro magis deberi apperiri saltim principalioribus, ne in congregacionibus con- finium obediencie vel alias, prout superius dictum est, sit inutilis accessus propter varias hominum oppiniones, qui sic in confuso convenientes possent impetuose errorem et scandalum in Dei ecclesia suscitare et negocium deducere de facili ad rupturam. Ex quibus considerant nonnulli, quod licet d. comes rectam habeat intencionem in premissis erga Dei ecclesieque sue et d. n. pape servicium et honorem, de quo merito tanquam de catho- lico principe dominus noster fiduciam gerit singularem, tamen aliqui sunt de regno Francie, qui vellent tractatum in premissis deducere non ad bonum unionis, set ut d. n. papam impedire valeant a sancto suo proposito, quod habet ad ecclesie unionem, non parcendo laboribus et expensis atque periculis, cum idem dominus noster attenta dilacione retroacti temporis, in quo nichil potuit proficere, et sua senili etate, vult et intendit ante terminum vite sue per omnia, que Deus sibi ministrabit, remedia indefesse pro danda unione suos interponere labores, dum potest. Tamen, ubi dominus noster videret in regno Francie fore utile unioni ecclesie vel eorum reductioni ac saluti animarum, nedum pro- nunc Perpinianum accederet et Franciam appropinquaret, ymo omni tempore et in quacumque parte ipsum adesse contingeret, si dictam utilitatem viderit cum effectu, paratus erit sine more dispendio et Perpinianum venire et alia facere, que erunt unioni ecclesie necessaria vel opportuna. Et de hiis omnibus prefatus d. comes potest esse bene securus, quod dominus nosterb) per effectum adimplebit omnia premissa.*) a) So Reg. b) Reg. folgt operis. c) Am Rand: Ista iam registrata fuit, ut apparet, correcta etc-
Strana 416
416 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Recessit predictus generalis et dominus decanus Tirasonensis die XII. Marcii anni predicti MCCCCXV etc. (169) Instruktion Benedikts XIII. für seinen nach Sizilien ab- gehenden Gesandten Antonio Caldes. Erkundigungen für die Reise des Papstes nach Palermo, Catania, Trapani oder Siragusa über die Stimmung in Sizilien und Neapel gegen- über dem Heiralsplan K. Ferdinands und gegen den Papst: über den zu erwartenden Empfang, Unterkunft, Verpflegung für Benedikt und seine Begleitung in Catania und Palermo. (Valencia 1415 nach März 122)1) Rom, Vatik. Archiv. Reg. Ben. XIII. 332 f. 46r f. Memorial de co, que mosser Antoni Caldes deu fer per servir de nostre senyor lo papa en Sicilia etc. Primo . . . dela anada del sant pare en lo regne de Sicilia ja com ho prenen et quen dien en lo dit regne et signanter en la ciutat de Palerm, de Cathania, de Trapena et de Caragoça, que son les principals ciutats del dit regne. Item com se cofiren los Sicilians ab lo regne de Napols ne que dien del matrimon de don Johan ab la reyna de Napols, sin han plaer. ltem . . . del regne de Napols, com son contents del matri- moni. E si lo dit regne est pacifich o comu o qui son los, qui no oberxen la reyna els desplaer lo dit matrimoni . . . ltem deu esser haut sentiment saviament et discreta, si lo dit sant pare disponia et ordenava anar en la ciutat de Cathania o de Palerm, quin sera son recebiment et quin accolliment li faran et sils plaura atots en general o en partida. ltem se deven informar, qual ciutat es pus disposta en la illa, hon puxa estar lo sant pare et la sua cort. E si deliberava anar en la ciutat de Cathania, deven se informar los sobredits deles coses seguents: . . . Si son contents dela anada de nostre sant pare. Itein si lo castell est dispost per a estar et reposar y algun temps del any nostre senyor lo papa . . . . . . Deven se informar, quins alberchs y ha et si ni ha algun notable palaſu] . . . prop la eglesia maior per lo celebrar, qui 1) Bis zum vorhergehenden Blatt des Registers reicht die Instruktion für den Minoritengeneral Jean Bardolin, der am 12. Mär. 1415 abreiste.
416 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Recessit predictus generalis et dominus decanus Tirasonensis die XII. Marcii anni predicti MCCCCXV etc. (169) Instruktion Benedikts XIII. für seinen nach Sizilien ab- gehenden Gesandten Antonio Caldes. Erkundigungen für die Reise des Papstes nach Palermo, Catania, Trapani oder Siragusa über die Stimmung in Sizilien und Neapel gegen- über dem Heiralsplan K. Ferdinands und gegen den Papst: über den zu erwartenden Empfang, Unterkunft, Verpflegung für Benedikt und seine Begleitung in Catania und Palermo. (Valencia 1415 nach März 122)1) Rom, Vatik. Archiv. Reg. Ben. XIII. 332 f. 46r f. Memorial de co, que mosser Antoni Caldes deu fer per servir de nostre senyor lo papa en Sicilia etc. Primo . . . dela anada del sant pare en lo regne de Sicilia ja com ho prenen et quen dien en lo dit regne et signanter en la ciutat de Palerm, de Cathania, de Trapena et de Caragoça, que son les principals ciutats del dit regne. Item com se cofiren los Sicilians ab lo regne de Napols ne que dien del matrimon de don Johan ab la reyna de Napols, sin han plaer. ltem . . . del regne de Napols, com son contents del matri- moni. E si lo dit regne est pacifich o comu o qui son los, qui no oberxen la reyna els desplaer lo dit matrimoni . . . ltem deu esser haut sentiment saviament et discreta, si lo dit sant pare disponia et ordenava anar en la ciutat de Cathania o de Palerm, quin sera son recebiment et quin accolliment li faran et sils plaura atots en general o en partida. ltem se deven informar, qual ciutat es pus disposta en la illa, hon puxa estar lo sant pare et la sua cort. E si deliberava anar en la ciutat de Cathania, deven se informar los sobredits deles coses seguents: . . . Si son contents dela anada de nostre sant pare. Itein si lo castell est dispost per a estar et reposar y algun temps del any nostre senyor lo papa . . . . . . Deven se informar, quins alberchs y ha et si ni ha algun notable palaſu] . . . prop la eglesia maior per lo celebrar, qui 1) Bis zum vorhergehenden Blatt des Registers reicht die Instruktion für den Minoritengeneral Jean Bardolin, der am 12. Mär. 1415 abreiste.
Strana 417
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 417 fa in pontificalibus diverses vegades et quins alberchs y ha per als senyors cardenals et prelats de cort 1) . . . ltem se deven informar dels viures aquin for y son axi de una parte com de altra et en special en Palerm ne com es for- nida la dita ciutat de forments, de civida, de vi, de carn, de vo- lateria et de altres semblants coses ne les circumstancies, com estan ne quin mercat y ha ne quals coses y son pus cares . . . (170) Henricus de Barbarino, Johannes de Columba u. a. bezeugen, daß vor ihnen der Kapitän, sowie eine Versammlung der Richter und Geschworenen von Sizilien als Vertreter des ganzen Landes gemäß der Entscheidung K. Ferdinands2) sich zur Obödienz Benedikts XIII. bekannt haben. 1415 März 29. Rom, Vatik. Archiv. Notariatsinstrument, Instr. misc. 1406 ff. In nomine Domini amen. Anno Dominice incarnacionis eiusdem millesimo quadringentesimo quinto decimo mense Marcii die vi- cesimo nono mensis eiusdem, regnante Ferdinando ... Aragonum et Sicilie rege, . . . regni vero sui ... anno tercio ... nos Hen- ricus de Barbarino minor, iudex terre Placee, Johannes de Columba . . . notarius et testes subscripti . . . testamur, quod ad se nos facientes accessiri nobiles capitaneus, iudices, iurati . .. in loco, ubi consilium dicte terre consuevit celebrari, . . . nemine discre- pante confessi sunt, . . . qui totam universitatem ipsius terre representant, . . . quod, cum videlicet nuper sol, qui in nubilo*) fuerat, clero et populo illuxerit Siculo, ut a varietate et plurali- tate summi pontificis discederet, que multifarie premebatur, ad unitatem summi pastoris resipiscendo cupientes, ut convenit, agregari ex declaracione summi pontificis ipsius per illustrissimum . . . regem Ferdinandum .. . ad peticionem ipsorum cleri et po- puli factam, ut in quodam eius sacro privilegio dato Cesarauguste vicesimo secundo Januarii millesimo quadringentesimo quartodecimo clare videtur contineri, clerus et populus regni pretacti divini splendoris gracia radiati publice et palam recognoverunt in verum, unicum, indubitatum summum pontificem Christique vicarium serenissimum d. n. d. Benedictum decimum tercium, cui . . . obe- dienciam humiliter prestiterunt, ut clare factum consistit, in eadem a) Or. nubulo. 1) Folgen entspr. Fragen für einen Aufenthalt in Palermo. 2) Vom 22. Januar (1414) 1415 Döllinger II 367 ff. Finke, Acta concilii Constanciensis Ill. 27
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 417 fa in pontificalibus diverses vegades et quins alberchs y ha per als senyors cardenals et prelats de cort 1) . . . ltem se deven informar dels viures aquin for y son axi de una parte com de altra et en special en Palerm ne com es for- nida la dita ciutat de forments, de civida, de vi, de carn, de vo- lateria et de altres semblants coses ne les circumstancies, com estan ne quin mercat y ha ne quals coses y son pus cares . . . (170) Henricus de Barbarino, Johannes de Columba u. a. bezeugen, daß vor ihnen der Kapitän, sowie eine Versammlung der Richter und Geschworenen von Sizilien als Vertreter des ganzen Landes gemäß der Entscheidung K. Ferdinands2) sich zur Obödienz Benedikts XIII. bekannt haben. 1415 März 29. Rom, Vatik. Archiv. Notariatsinstrument, Instr. misc. 1406 ff. In nomine Domini amen. Anno Dominice incarnacionis eiusdem millesimo quadringentesimo quinto decimo mense Marcii die vi- cesimo nono mensis eiusdem, regnante Ferdinando ... Aragonum et Sicilie rege, . . . regni vero sui ... anno tercio ... nos Hen- ricus de Barbarino minor, iudex terre Placee, Johannes de Columba . . . notarius et testes subscripti . . . testamur, quod ad se nos facientes accessiri nobiles capitaneus, iudices, iurati . .. in loco, ubi consilium dicte terre consuevit celebrari, . . . nemine discre- pante confessi sunt, . . . qui totam universitatem ipsius terre representant, . . . quod, cum videlicet nuper sol, qui in nubilo*) fuerat, clero et populo illuxerit Siculo, ut a varietate et plurali- tate summi pontificis discederet, que multifarie premebatur, ad unitatem summi pastoris resipiscendo cupientes, ut convenit, agregari ex declaracione summi pontificis ipsius per illustrissimum . . . regem Ferdinandum .. . ad peticionem ipsorum cleri et po- puli factam, ut in quodam eius sacro privilegio dato Cesarauguste vicesimo secundo Januarii millesimo quadringentesimo quartodecimo clare videtur contineri, clerus et populus regni pretacti divini splendoris gracia radiati publice et palam recognoverunt in verum, unicum, indubitatum summum pontificem Christique vicarium serenissimum d. n. d. Benedictum decimum tercium, cui . . . obe- dienciam humiliter prestiterunt, ut clare factum consistit, in eadem a) Or. nubulo. 1) Folgen entspr. Fragen für einen Aufenthalt in Palermo. 2) Vom 22. Januar (1414) 1415 Döllinger II 367 ff. Finke, Acta concilii Constanciensis Ill. 27
Strana 418
418 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. terra Placee . . . recognoscunt . . . et iurando recognoscere pro- miserunt . . . serenissimum d. n. d. Benedictum XIII. einesque successores . . in verum certum Christi vicarium et indubitatui summum pontificem sila . . . obedienciam prestiterunt.1) (171) Instruktion Benedikts XIII. für den Bischof (Heinrich) von Moray, der sich zum Herzog von Albany, dem Regenten von Schottland, begibt: Bericht über Morella, Gesandtschaft nach Konstanz, Plan der Reise nach Sizilien; Bereitwilligkeit des Papstes, auch auf anderen Wegen zur Union zu gelangen; Erkundigung über dem Papst aus Schottland bekannt ge- wordene ketzerische Sätze; einzelne Provisionen. (1415 zweite Hälfte April.)2) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII 332 f., 48 ff. Memoriale eorum, que d. episcopus Moraviensis acturus est in Scocia pro d. n. papa. Et primo post apostolicam benedictionem et affectuosam salutacionem ex parte domini nostri per eundem d. episcopum more solito d. duci Albanie ac gubernatori regni Scocie presen- tatas exponet ei, qualiter idem dominus noster post multas con- sideraciones contemplacione sui providit de ecclesia Moraviensi.3) F. Rovira. Narrabit preterea prefato d. duci, qualiter ille, quem aliqui regem Romanorui, aliqui imperatorem appellant, misit d. n. pape et regi Aragonum unum ambaxiatorem eidem domino nostro satis notum,4) qui narravit eisdem, quod pro bono sancte matris ecclesie dictus rex Romanorum multum optabat convenire cum eis in aliquo loco communi. Quod audientes dominus noster et rex tunc in diversis regionibus existentes tandem in villa de Morella Dertusensis diocesis, quaim primum potuerunt quomodea), con- venerunt concluseruntque ibidem, quod non erat mittendum ad illam congregacionem reprobaim Constancianam,3) tamen ad dictum regem Romanorum deliberaverunt fore mittendum, ut super ex- positis per eundem ambaxiatorem plenarie responderent, et quid futurum esset super hiis et aliis, possent cercius informari. Post- a) So Reg. 1) Es folgen mehr als 30 eigenhändige Unterschriften. 2) Wegen des Zusammenhanges mit den beiden folgenden Stücken. 3) Heinrich wird am 8. Märe 1415 zum Bischof von Moray ernannt. 4) Ottobonus de Bellonis.
418 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. terra Placee . . . recognoscunt . . . et iurando recognoscere pro- miserunt . . . serenissimum d. n. d. Benedictum XIII. einesque successores . . in verum certum Christi vicarium et indubitatui summum pontificem sila . . . obedienciam prestiterunt.1) (171) Instruktion Benedikts XIII. für den Bischof (Heinrich) von Moray, der sich zum Herzog von Albany, dem Regenten von Schottland, begibt: Bericht über Morella, Gesandtschaft nach Konstanz, Plan der Reise nach Sizilien; Bereitwilligkeit des Papstes, auch auf anderen Wegen zur Union zu gelangen; Erkundigung über dem Papst aus Schottland bekannt ge- wordene ketzerische Sätze; einzelne Provisionen. (1415 zweite Hälfte April.)2) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII 332 f., 48 ff. Memoriale eorum, que d. episcopus Moraviensis acturus est in Scocia pro d. n. papa. Et primo post apostolicam benedictionem et affectuosam salutacionem ex parte domini nostri per eundem d. episcopum more solito d. duci Albanie ac gubernatori regni Scocie presen- tatas exponet ei, qualiter idem dominus noster post multas con- sideraciones contemplacione sui providit de ecclesia Moraviensi.3) F. Rovira. Narrabit preterea prefato d. duci, qualiter ille, quem aliqui regem Romanorui, aliqui imperatorem appellant, misit d. n. pape et regi Aragonum unum ambaxiatorem eidem domino nostro satis notum,4) qui narravit eisdem, quod pro bono sancte matris ecclesie dictus rex Romanorum multum optabat convenire cum eis in aliquo loco communi. Quod audientes dominus noster et rex tunc in diversis regionibus existentes tandem in villa de Morella Dertusensis diocesis, quaim primum potuerunt quomodea), con- venerunt concluseruntque ibidem, quod non erat mittendum ad illam congregacionem reprobaim Constancianam,3) tamen ad dictum regem Romanorum deliberaverunt fore mittendum, ut super ex- positis per eundem ambaxiatorem plenarie responderent, et quid futurum esset super hiis et aliis, possent cercius informari. Post- a) So Reg. 1) Es folgen mehr als 30 eigenhändige Unterschriften. 2) Wegen des Zusammenhanges mit den beiden folgenden Stücken. 3) Heinrich wird am 8. Märe 1415 zum Bischof von Moray ernannt. 4) Ottobonus de Bellonis.
Strana 419
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 419 quam autem sic deliberatum fuit per eosdem, ad regem Romanorum predictum ambasciatas notabiles destinaverunt, que adhuc non re- venerunt expectantes finalem responsionem ipsius. F. Rovira. Item exponet ei, qualiter idem dominus noster deliberavit ire ad regnum insule Sicilie, quod pro tractanda unione sancte matris ecclesie est inter regna cetera magis aptum, cum inten- cione tamen, quod, si ante recessum suum vel post negociis pre- dicte unionis et ecclesie alia magis effectiva disposicio alibi se exhibeat, non parcendo senio, laboribus nec expensis est para- tus illic, ubi dicta fuerit disposicio, sine more dispendio persona- liter se transferre. F. Rovira. Preterea pro parte eiusdem domini nostri poterit prefatus episcopus reddere certissimum dictuim ducem, quod pro vera unione sancte matris ecclesie consequenda idem dominus noster paratus est per omnes vias iustas et racionabiles laborare et eciam sponte cedere, secundum quod iam obtulit, et pro eo, ut est notorium, non remansit et mortem subire nichilominus, si expediat, cor- poralem. F. Rovira. ltem quia monachus quidam portavit eidem domino nostro certas conclusiones hereticas 1) sine fundamentis quibuscumque, vult ipse dominus noster quod dictus episcopus mittat ipsas cum suis fundamentis totalibus, si potest ipsas quomodolibet repperire. F. Rovira. Item vult prefatus dominus noster, quod prefatus episcopus de persona abbatis de Coursaguel plene et secretissime, quantum fieri poterit, se informet, quod, si ipsum honestum et habilem repperiat, ortetur pro parte ipsius domini nostri d. ducem pre- dictum, quod pacienter sustineat provisioneimn factam monasterio de Pasleto de persona dicti abbatis, presertim cum sui contem- placione providerit monasterio de Courseguel de persona Johannis de Lischne, pro quo ipse dux continuo supplicavit. Si autem dictus abbas repperiretur infamis vel alias minus ydoneus, mictat idem episcopus secrete informacionem domino nostro taliter, quod douinus noster valeat ordinare super premissis, quod sibi vide- bitur expedire. F. Rovira. Item quod, dominus noster conclusit providere ecclesie Orcadensi de persona M. Guillelmi Stephani 2) finita commenda facta episcopo 1) Unbekannt. 2) Ernannt am 13. November 1415. 27*
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 419 quam autem sic deliberatum fuit per eosdem, ad regem Romanorum predictum ambasciatas notabiles destinaverunt, que adhuc non re- venerunt expectantes finalem responsionem ipsius. F. Rovira. Item exponet ei, qualiter idem dominus noster deliberavit ire ad regnum insule Sicilie, quod pro tractanda unione sancte matris ecclesie est inter regna cetera magis aptum, cum inten- cione tamen, quod, si ante recessum suum vel post negociis pre- dicte unionis et ecclesie alia magis effectiva disposicio alibi se exhibeat, non parcendo senio, laboribus nec expensis est para- tus illic, ubi dicta fuerit disposicio, sine more dispendio persona- liter se transferre. F. Rovira. Preterea pro parte eiusdem domini nostri poterit prefatus episcopus reddere certissimum dictuim ducem, quod pro vera unione sancte matris ecclesie consequenda idem dominus noster paratus est per omnes vias iustas et racionabiles laborare et eciam sponte cedere, secundum quod iam obtulit, et pro eo, ut est notorium, non remansit et mortem subire nichilominus, si expediat, cor- poralem. F. Rovira. ltem quia monachus quidam portavit eidem domino nostro certas conclusiones hereticas 1) sine fundamentis quibuscumque, vult ipse dominus noster quod dictus episcopus mittat ipsas cum suis fundamentis totalibus, si potest ipsas quomodolibet repperire. F. Rovira. Item vult prefatus dominus noster, quod prefatus episcopus de persona abbatis de Coursaguel plene et secretissime, quantum fieri poterit, se informet, quod, si ipsum honestum et habilem repperiat, ortetur pro parte ipsius domini nostri d. ducem pre- dictum, quod pacienter sustineat provisioneimn factam monasterio de Pasleto de persona dicti abbatis, presertim cum sui contem- placione providerit monasterio de Courseguel de persona Johannis de Lischne, pro quo ipse dux continuo supplicavit. Si autem dictus abbas repperiretur infamis vel alias minus ydoneus, mictat idem episcopus secrete informacionem domino nostro taliter, quod douinus noster valeat ordinare super premissis, quod sibi vide- bitur expedire. F. Rovira. Item quod, dominus noster conclusit providere ecclesie Orcadensi de persona M. Guillelmi Stephani 2) finita commenda facta episcopo 1) Unbekannt. 2) Ernannt am 13. November 1415. 27*
Strana 420
420 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Cathenensi1) vel quam primum idem episcopus Cathenensis super hoc voluerit consentire. F. Rovira. (172) Instruktion Benedikts XIII. für Felipe de Malla nach Schottland: Bericht über Morella und die Gesandtschaft nach Konstanz; Nachricht vom Vertrag über die Zusammenkunft in Nizza; Bitte um Gesandte; Flucht Johanns XXIII.; Ver- schiebung des Termins für Nizza möglich. (1415 zweite Hälfte April.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 55v ff. Memoriale eorum, que magister Philippus de Medalia canoni- cus Barchinonensis in theologia magister acturus est in Scocia pro d. n. papa. Et ante omnia post apostolicam benedictionem et affettuosam salutacionem ex parte domini nostri d. duci Albanie et guber- natori regni Scocie presentatas exponet eidem d. gubernatori, que sequuntur. Et primo, qualiter ille, quem regem Romanorum aliqui, alii autem imperatorem appellant, misit . . 2) deliberaverunt nuncios destinandos, ut super expositis per eundem ambaxiatorem plenarie responderent, et quid futurum super his et aliis esset, possent cercius informari. Itein qualiter ambasciatores sic per eos, ut predicitur, desti- nati scripserunt eidem domino nostro et regi, quod, postquam fu- erunt in Constancia predictus, qui dicitur imperator et ambaxia- tores dicti domini nostri ac d. regis Aragonie, quod apud partes Nicie dictus dominus noster et rex Aragonie ac imperator iam- dictus per totum mensem lunii proxime instantem personaliter convenirent, solemniter concordarunt et publice invicem promi- serunt, ad quod adimplendum facit idem dominus noster, quantum est possibile, omnia necessaria cum studiosa et solicita diligencia preparari. Preterea quod videretur valde expediens dictoque gubernatori ac regno Scocie admodum honorabile, prout eidem gubernatori per d. Moraviensem episcopum domini nostri ex parte debuit enarrari, quod, prout reges et alii principes obediencie domini 1) Alexander de Vaus hatte 1414 Mai 4 das Bistum Caitness in Schottland und zugleich die Administration von Orkney erhalten. 2) Nun folgt inhaltlich ganz und wörtlich fast dasselbe wie in der vorigen Nr.
420 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Cathenensi1) vel quam primum idem episcopus Cathenensis super hoc voluerit consentire. F. Rovira. (172) Instruktion Benedikts XIII. für Felipe de Malla nach Schottland: Bericht über Morella und die Gesandtschaft nach Konstanz; Nachricht vom Vertrag über die Zusammenkunft in Nizza; Bitte um Gesandte; Flucht Johanns XXIII.; Ver- schiebung des Termins für Nizza möglich. (1415 zweite Hälfte April.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 55v ff. Memoriale eorum, que magister Philippus de Medalia canoni- cus Barchinonensis in theologia magister acturus est in Scocia pro d. n. papa. Et ante omnia post apostolicam benedictionem et affettuosam salutacionem ex parte domini nostri d. duci Albanie et guber- natori regni Scocie presentatas exponet eidem d. gubernatori, que sequuntur. Et primo, qualiter ille, quem regem Romanorum aliqui, alii autem imperatorem appellant, misit . . 2) deliberaverunt nuncios destinandos, ut super expositis per eundem ambaxiatorem plenarie responderent, et quid futurum super his et aliis esset, possent cercius informari. Itein qualiter ambasciatores sic per eos, ut predicitur, desti- nati scripserunt eidem domino nostro et regi, quod, postquam fu- erunt in Constancia predictus, qui dicitur imperator et ambaxia- tores dicti domini nostri ac d. regis Aragonie, quod apud partes Nicie dictus dominus noster et rex Aragonie ac imperator iam- dictus per totum mensem lunii proxime instantem personaliter convenirent, solemniter concordarunt et publice invicem promi- serunt, ad quod adimplendum facit idem dominus noster, quantum est possibile, omnia necessaria cum studiosa et solicita diligencia preparari. Preterea quod videretur valde expediens dictoque gubernatori ac regno Scocie admodum honorabile, prout eidem gubernatori per d. Moraviensem episcopum domini nostri ex parte debuit enarrari, quod, prout reges et alii principes obediencie domini 1) Alexander de Vaus hatte 1414 Mai 4 das Bistum Caitness in Schottland und zugleich die Administration von Orkney erhalten. 2) Nun folgt inhaltlich ganz und wörtlich fast dasselbe wie in der vorigen Nr.
Strana 421
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 421 nostri faciunt, idem gubernator ambaxiatores solemnes, qui cum eodem domino nostro in tam grandi adessent negocio, destinaret. Insuper exponet, qualiter pridem venerunt nova de Constan- cia, quod intrusus Johannes a congregacione illa aufugiit et nunc ultimo supervenerunt nova, qualiter fugam suam pro posse con- tinuat et qualiter his non obstantibus dominus noster et prefatus rex Aragonie cum eodem imperatore convenire intendunt loco et tempore assignatis etc. Item exponet eis, 2) ne propter prefixionem tam brevis ter- mini pro dicta convencione assignati et destinacionem ambaxiate predicte minime retrahant*) ac eciam retardent,3) cum similia negocia non possint brevi tempore de facili terminari, et credant sic as- signatum terminum per tempus aliquod, infra quod ambaxiatores ipsi quomode favente altissimo poterint convencioni huiusmodi interesse, verisimiliter prorogari. F. Rovira. (173) Instruktion K. Ferdinands für Felipe de Malla, Johann Fabre und Berengar Clavell als Gesandte zum Regenten von Schottland, betreffend Abschluß des Nizza-Vertrages; Bitte, Gesandte nach Nizza zu schicken. (1415 April 22.) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2409 f. 15v. Ambaxiata ad regnum Scocie. Memoriale rerum, quas b) magister Philipus de Medalia in sacra theologia magister, Johannes Fabre°) miles et Berengarus Clavell legum doctor et quilibet ipsorum pro parte serenissimi d. regis explicare debent virtute littere credencie, quam secum deferunt inclito et magnifico gubernatori regni Scocie. . . . Item 1) quod dictus d. rex iuxta divinam disposicionem sueque gloriose genitricis virginis Marie intendit ire et complere unacum eodem d. n. papa dictas visiones infra terminum concor- datum super negocio ante lato. Et propterea eum rogat pre- cibus, quibus potest, quod idein gubernator Scocie tanquam catho- cus zelator unionis et pacis ecclesie more suo mittere velit suos solemnes ambaxiatores ad easdem vistas plena potestate sufultos tractandi, in animam eius iurandi, consenciendi, concordandi, con- cludendi tam cum rege Romanorum quam alia seu aliis personis, a) So Reg. b) Reg. que. c) Hier Fabra. 1) Vorher Gruß, Gesundheitszustand und Mitteilung der Gesandtschaft an Sigismund und Vereinbarung auf Juni.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 421 nostri faciunt, idem gubernator ambaxiatores solemnes, qui cum eodem domino nostro in tam grandi adessent negocio, destinaret. Insuper exponet, qualiter pridem venerunt nova de Constan- cia, quod intrusus Johannes a congregacione illa aufugiit et nunc ultimo supervenerunt nova, qualiter fugam suam pro posse con- tinuat et qualiter his non obstantibus dominus noster et prefatus rex Aragonie cum eodem imperatore convenire intendunt loco et tempore assignatis etc. Item exponet eis, 2) ne propter prefixionem tam brevis ter- mini pro dicta convencione assignati et destinacionem ambaxiate predicte minime retrahant*) ac eciam retardent,3) cum similia negocia non possint brevi tempore de facili terminari, et credant sic as- signatum terminum per tempus aliquod, infra quod ambaxiatores ipsi quomode favente altissimo poterint convencioni huiusmodi interesse, verisimiliter prorogari. F. Rovira. (173) Instruktion K. Ferdinands für Felipe de Malla, Johann Fabre und Berengar Clavell als Gesandte zum Regenten von Schottland, betreffend Abschluß des Nizza-Vertrages; Bitte, Gesandte nach Nizza zu schicken. (1415 April 22.) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2409 f. 15v. Ambaxiata ad regnum Scocie. Memoriale rerum, quas b) magister Philipus de Medalia in sacra theologia magister, Johannes Fabre°) miles et Berengarus Clavell legum doctor et quilibet ipsorum pro parte serenissimi d. regis explicare debent virtute littere credencie, quam secum deferunt inclito et magnifico gubernatori regni Scocie. . . . Item 1) quod dictus d. rex iuxta divinam disposicionem sueque gloriose genitricis virginis Marie intendit ire et complere unacum eodem d. n. papa dictas visiones infra terminum concor- datum super negocio ante lato. Et propterea eum rogat pre- cibus, quibus potest, quod idein gubernator Scocie tanquam catho- cus zelator unionis et pacis ecclesie more suo mittere velit suos solemnes ambaxiatores ad easdem vistas plena potestate sufultos tractandi, in animam eius iurandi, consenciendi, concordandi, con- cludendi tam cum rege Romanorum quam alia seu aliis personis, a) So Reg. b) Reg. que. c) Hier Fabra. 1) Vorher Gruß, Gesundheitszustand und Mitteilung der Gesandtschaft an Sigismund und Vereinbarung auf Juni.
Strana 422
422 corporibus, collegiis aut congregacionibus cuiuscunque obediencie vel sine eis in omnibus et singulis actibus dictam materiam tangen- tibus, incidentibus, dependentibus et emergentibus ex eadem seu eidem annexis necnon interessendi cuiuscunque concilio") seu con- gregacioni, ubi intererunt seui ntervenient alii de obediencia dicti d. n. pape, et in eisdeimn consilio") seu congregacione faciendi, requi- rendi, in eius animam iurandi, firmandi et exercendi omnes et sin- gulos actus, quosb) dictus gubernator Scocie facere, requirere, fir- mare et exerbere posset in et circa premissa et qualibet eorum, si ibi peosonaliter adesset. Firma vero potestatis iamdicte con- ficiatur per secretarium destinandum ad dictas vistas cum eisdem ambaxiatoribus taliter, quod, si opus fuerit, super tota materia*) seu aliquo eius articulo eadem potestas ordinari, liberari et tradi valeat in forma auctentica et publica ad consilium ambaxiatorum eorundem ita demuin, quod alia requisicio aut consultacio circa eadem negocia, ex quibus tain grande procedit Dei servicium et universe christianitatis nascitur beneficium, non generet tardita- teim, quoniam idemn d. rex credit, quod reges Castelle et Navarre ceterique domini de obediencia predicta, quibus iidem d. n. papa et rex hac de causa suas litteras dirigunt, pari modo eorum am- baxiatores inibi destinabunt cum eiusdem plenitudine potestatis. Paulus secretarius. Iteim, quod dictus d. rex intendit circa dictuim negocium pro- cedere cum consilio ambaxiatorum eiusdem gubernatoris Scocie eosque tractare et prosequi illo omni honore, quem suis vellet in casu simili exhiberi. Rex Ferdinandus.1) III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) So Reg. b) Reg. quod. c) Reg. folgt überftissig et. 1) Am 15. April ist die Instruktion für die drei Gesandten an den König (Heinrich) von England ausgefertigt. Dessen Gesandter Johann Blont war mit englischen Anträgen betr. Freundschaft, Allianeen usw. gekommen. In der Instruktion heißt es: ...Explicaran, que lo dit senyor rey ha gran e singular plaer e consolacio de la bona intencio, que ell ha en los dits fets dela unio dela esglesia e que tots temps lo dit senyor tregue aquella esser aytal axi, com de princep christiano e catolich. Et que per semblant el ha gran affec- cio en aquells e que desya veure la uuio dela esgleya mes que cosa del mon apres lo salut dela sua anima. Deshalb hat er Gesandte beim Römischen König. Von diesen hatte er neulich einen Brief, daß Sigismund in Konstanz sei, die englischen Gesandten noch fehlten, daß sie aber in Kürze erwartet würden. Der König zeige guten Willen. ... Encara no . . . apuntats los affers de lurs ambaxada, e per aquesta raho lo dit senyor no pot certament scrivre dels dit affers al dit rey Danglaterra... Era moguda liança ni ami- stat entre los dits reys. Per los dits embaxadors sera respost saviament, hono-
422 corporibus, collegiis aut congregacionibus cuiuscunque obediencie vel sine eis in omnibus et singulis actibus dictam materiam tangen- tibus, incidentibus, dependentibus et emergentibus ex eadem seu eidem annexis necnon interessendi cuiuscunque concilio") seu con- gregacioni, ubi intererunt seui ntervenient alii de obediencia dicti d. n. pape, et in eisdeimn consilio") seu congregacione faciendi, requi- rendi, in eius animam iurandi, firmandi et exercendi omnes et sin- gulos actus, quosb) dictus gubernator Scocie facere, requirere, fir- mare et exerbere posset in et circa premissa et qualibet eorum, si ibi peosonaliter adesset. Firma vero potestatis iamdicte con- ficiatur per secretarium destinandum ad dictas vistas cum eisdem ambaxiatoribus taliter, quod, si opus fuerit, super tota materia*) seu aliquo eius articulo eadem potestas ordinari, liberari et tradi valeat in forma auctentica et publica ad consilium ambaxiatorum eorundem ita demuin, quod alia requisicio aut consultacio circa eadem negocia, ex quibus tain grande procedit Dei servicium et universe christianitatis nascitur beneficium, non generet tardita- teim, quoniam idemn d. rex credit, quod reges Castelle et Navarre ceterique domini de obediencia predicta, quibus iidem d. n. papa et rex hac de causa suas litteras dirigunt, pari modo eorum am- baxiatores inibi destinabunt cum eiusdem plenitudine potestatis. Paulus secretarius. Iteim, quod dictus d. rex intendit circa dictuim negocium pro- cedere cum consilio ambaxiatorum eiusdem gubernatoris Scocie eosque tractare et prosequi illo omni honore, quem suis vellet in casu simili exhiberi. Rex Ferdinandus.1) III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) So Reg. b) Reg. quod. c) Reg. folgt überftissig et. 1) Am 15. April ist die Instruktion für die drei Gesandten an den König (Heinrich) von England ausgefertigt. Dessen Gesandter Johann Blont war mit englischen Anträgen betr. Freundschaft, Allianeen usw. gekommen. In der Instruktion heißt es: ...Explicaran, que lo dit senyor rey ha gran e singular plaer e consolacio de la bona intencio, que ell ha en los dits fets dela unio dela esglesia e que tots temps lo dit senyor tregue aquella esser aytal axi, com de princep christiano e catolich. Et que per semblant el ha gran affec- cio en aquells e que desya veure la uuio dela esgleya mes que cosa del mon apres lo salut dela sua anima. Deshalb hat er Gesandte beim Römischen König. Von diesen hatte er neulich einen Brief, daß Sigismund in Konstanz sei, die englischen Gesandten noch fehlten, daß sie aber in Kürze erwartet würden. Der König zeige guten Willen. ... Encara no . . . apuntats los affers de lurs ambaxada, e per aquesta raho lo dit senyor no pot certament scrivre dels dit affers al dit rey Danglaterra... Era moguda liança ni ami- stat entre los dits reys. Per los dits embaxadors sera respost saviament, hono-
Strana 423
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 423 (174) Die Geschworenen der Stadt Messina an K. Ferdinand: Feindseliges Verhalten des Martinus de Turribus gegen die Stadt wegen ihrer einstigen Weigerung, der Obödienz Benedikts XIII. beizutreten. Messina 1416 April 6. Or. Perg. Siegelspur CRD Alf. 1416. Iurati nobilis civitatis Messane . . . Duximus explanare, quatenus d. Martino de Turribus legum doctori obedienciam d. Benedicti in hac civitate intromi[ttere*) conanti per nostros precessores in officio tunc presidentes pariter et nos de universorum communicato consilio fuerit obviatum cum repulsa, cum hec consuevit civitas semper obedienciam prestare summo pontifici in ecclesia triumphanti Romana, a quo salubri proposito sola mors divellere valebit et potissime, quia unio cele- berima in limine operatur votivo, circa quam vestra regia insudat clemencia, cuib) . . . cum sedatis scandalis tota civitas fida con- grua sistit prona circa augmentum regie serenitatis. Quapropter d. Martinus prelibatus adeo gestat odium in hac civitate, quod cuilibet nostro salubri adversatur proposito, quociens occurrit gracias ant aliquid aliud ab illustrissimo d. infante Johanne, ve- stre maiestatis genito, postulare; et auribus assumimus d. Mar- tinum ad vestram confugiturum maiestatem, verentes, ne premis- sorum pretextu vestre detegeret excellencie premissorum opposi- tum . . . Scriptum Messane VI. Aprilis nona indictione sub anno dominice incarnacionis MCCCCXVI. (175) Beratung des Rates von Venedig über die durch den Bischof Antonius de Balancinis eingebrachte Anfrage Benedikts XIII., ob der Republik die Einberufung eines Konzils auf ihrem Gebiet genehm sei. Beschtuß, die Antwort zu verschieben. (Venedig 1416) Mai 7. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 97. Ser Leonardus Mocenigo, ser Albanus de Baduario, ser Nico- laus Bicturi, ser Marinus Karavalla procurator, ser Antonius Contareno procurator, sapientes consilii: rable et cortesa, e finalment daran loch a liga e concordia . .. Wenn Ehe der Infantin (Maria) mit dem König von England berührt wird, sollen die Gesandten deeren Vorzüge (bella, virtuosa disposicio) rühmen. Reg. 2405 f. 131 ——138. a) Loch im Pergament. b) Hier folgi uusinnig: domino Benedicto arbitramur huie civitati comodum et necessarium pro vestre regie statu clemencie tranquillo.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 423 (174) Die Geschworenen der Stadt Messina an K. Ferdinand: Feindseliges Verhalten des Martinus de Turribus gegen die Stadt wegen ihrer einstigen Weigerung, der Obödienz Benedikts XIII. beizutreten. Messina 1416 April 6. Or. Perg. Siegelspur CRD Alf. 1416. Iurati nobilis civitatis Messane . . . Duximus explanare, quatenus d. Martino de Turribus legum doctori obedienciam d. Benedicti in hac civitate intromi[ttere*) conanti per nostros precessores in officio tunc presidentes pariter et nos de universorum communicato consilio fuerit obviatum cum repulsa, cum hec consuevit civitas semper obedienciam prestare summo pontifici in ecclesia triumphanti Romana, a quo salubri proposito sola mors divellere valebit et potissime, quia unio cele- berima in limine operatur votivo, circa quam vestra regia insudat clemencia, cuib) . . . cum sedatis scandalis tota civitas fida con- grua sistit prona circa augmentum regie serenitatis. Quapropter d. Martinus prelibatus adeo gestat odium in hac civitate, quod cuilibet nostro salubri adversatur proposito, quociens occurrit gracias ant aliquid aliud ab illustrissimo d. infante Johanne, ve- stre maiestatis genito, postulare; et auribus assumimus d. Mar- tinum ad vestram confugiturum maiestatem, verentes, ne premis- sorum pretextu vestre detegeret excellencie premissorum opposi- tum . . . Scriptum Messane VI. Aprilis nona indictione sub anno dominice incarnacionis MCCCCXVI. (175) Beratung des Rates von Venedig über die durch den Bischof Antonius de Balancinis eingebrachte Anfrage Benedikts XIII., ob der Republik die Einberufung eines Konzils auf ihrem Gebiet genehm sei. Beschtuß, die Antwort zu verschieben. (Venedig 1416) Mai 7. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6 f. 97. Ser Leonardus Mocenigo, ser Albanus de Baduario, ser Nico- laus Bicturi, ser Marinus Karavalla procurator, ser Antonius Contareno procurator, sapientes consilii: rable et cortesa, e finalment daran loch a liga e concordia . .. Wenn Ehe der Infantin (Maria) mit dem König von England berührt wird, sollen die Gesandten deeren Vorzüge (bella, virtuosa disposicio) rühmen. Reg. 2405 f. 131 ——138. a) Loch im Pergament. b) Hier folgi uusinnig: domino Benedicto arbitramur huie civitati comodum et necessarium pro vestre regie statu clemencie tranquillo.
Strana 424
424 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Comparuit ad presenciam nostram reverendus pater d. An- tonius de Balancinis episcopus,1) qui iam diu stetit et fuit in curia d. Petri de Luna, pape Benedicti XIII. in sua obediencia nuncupati, et dixit, quod tamquam civis et fidelis noster motus ob reveren- ciam nostri dominii et amore patrie disposuerat venire ad presen- ciam nostram pro significando nostro dominio aliqua, que senserat de intencione dicti d. Benedicti circa factum unionis, que in effectu fuerunt, quod dictus d. Benedictus se intelligebat cum serenissimo Jacobo rege Apulee et cum prefecto de Vico2) et ceteris aliis pro transeundo versus Romam, et quod idem d. Benedictus esset conten- tus, quando placeret nostro dominio venire ad unum ex locis nostris et ibi convocare concilium et quod per medium nostri dominii unio sequeretur, quia plus confidit de nostro dominio quam de alio do- minio vel domino mundi; et quando ad hoc nostrum dominium esset dispositum, presto declararetur nostro dominio hanc esse intencionem dicti d. Benedicti, quem d. Benedictum hortatus fuit, ne conclusionem aliquam faceret cum dicto rege Jacobo, nisi prius haberet responsionem nostre dominacionis ; et sic idem d. Benedictus terminavit nostram responsionem expectare ; et ultra hec multa alia subiunxit circa materiam predictam. Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, quod audivimus et intellexi- mus omnia, que nobis sapientissime exposuit, per que ample cognoscimus, quod tamquam bonus civis et fidelis noster se movit hec ad notificandum nostro dominio, quibus bene dis cussis . . . dicimus, quod semper dileximus et diligimus d. Petrum de Luna, dapam Benedictum XIII. in sua obediencia nuncupatum, sed sicut eidem d. Benedicto potest esse notorium et similiter dicto d. epis- copo, nunquam voluimus nos de factis predictis intromittere nec impedire, tamen audita pratica, quam tenet de eundo Romain, nobis placuit et essemus valde contenti, quod haberet bonum effectui, quia omnibus prosperis successibus suis pro bono persone sue et status sui nostrum dominium habebit et recipiet complacenciam. De parte — 27 — 41 — 47 — 47 — 47. Ser Christoforus Superancio consiliarius : Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, . . . quod regraciamur sibi de informacione nobis data de intencione d. Petri 1) Die fremdartige Ausdrucksweise deutet besondere Verhältnisse an. Ob identisch mit Antonius ep. Calamonensis, der als Sekretär Benedikts XIII. er- scheint, 1416 Januar allerdings Erzbischof von Creta wird und Benedikt bis zuletzt anhängt? — 2) Johannes; vgl. die Einleitung.
424 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Comparuit ad presenciam nostram reverendus pater d. An- tonius de Balancinis episcopus,1) qui iam diu stetit et fuit in curia d. Petri de Luna, pape Benedicti XIII. in sua obediencia nuncupati, et dixit, quod tamquam civis et fidelis noster motus ob reveren- ciam nostri dominii et amore patrie disposuerat venire ad presen- ciam nostram pro significando nostro dominio aliqua, que senserat de intencione dicti d. Benedicti circa factum unionis, que in effectu fuerunt, quod dictus d. Benedictus se intelligebat cum serenissimo Jacobo rege Apulee et cum prefecto de Vico2) et ceteris aliis pro transeundo versus Romam, et quod idem d. Benedictus esset conten- tus, quando placeret nostro dominio venire ad unum ex locis nostris et ibi convocare concilium et quod per medium nostri dominii unio sequeretur, quia plus confidit de nostro dominio quam de alio do- minio vel domino mundi; et quando ad hoc nostrum dominium esset dispositum, presto declararetur nostro dominio hanc esse intencionem dicti d. Benedicti, quem d. Benedictum hortatus fuit, ne conclusionem aliquam faceret cum dicto rege Jacobo, nisi prius haberet responsionem nostre dominacionis ; et sic idem d. Benedictus terminavit nostram responsionem expectare ; et ultra hec multa alia subiunxit circa materiam predictam. Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, quod audivimus et intellexi- mus omnia, que nobis sapientissime exposuit, per que ample cognoscimus, quod tamquam bonus civis et fidelis noster se movit hec ad notificandum nostro dominio, quibus bene dis cussis . . . dicimus, quod semper dileximus et diligimus d. Petrum de Luna, dapam Benedictum XIII. in sua obediencia nuncupatum, sed sicut eidem d. Benedicto potest esse notorium et similiter dicto d. epis- copo, nunquam voluimus nos de factis predictis intromittere nec impedire, tamen audita pratica, quam tenet de eundo Romain, nobis placuit et essemus valde contenti, quod haberet bonum effectui, quia omnibus prosperis successibus suis pro bono persone sue et status sui nostrum dominium habebit et recipiet complacenciam. De parte — 27 — 41 — 47 — 47 — 47. Ser Christoforus Superancio consiliarius : Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, . . . quod regraciamur sibi de informacione nobis data de intencione d. Petri 1) Die fremdartige Ausdrucksweise deutet besondere Verhältnisse an. Ob identisch mit Antonius ep. Calamonensis, der als Sekretär Benedikts XIII. er- scheint, 1416 Januar allerdings Erzbischof von Creta wird und Benedikt bis zuletzt anhängt? — 2) Johannes; vgl. die Einleitung.
Strana 425
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 425 de Luna, . . . que esset de veniendo ad unam terrarum nostrarum pro unione fienda etc. et de pratica, quam habet cum serenissimo d. rege Jacobo pro eundo Romam, ad que pro presenti non vide- tur nobis respondere. De parte 16. Ser Vincivera Georgio consiliarius, Ser Franciscus Foscari procurator, sapientes consilii: Vadit pars, quod respondeatur episcopo, . . . quod audivimus praticam, quain d. Petrus de Luna . . . habet et tenet cum serenissimo d. Jacobo rege Apulee de eundo Romam, quam liben- ter audivimus, et quia eundem d. Benedictum semper dileximus et diligimus et de omni prospero successu suo complacenciam haberemus, libencius audiremus, quod haberet effectum ; que habens effectum non esset necessarium, quod ad aliquam terram nostram veniret pro convocando concilium, quia haberet locum ad hoc aptissimum. De parte 32 — 44 — 45 — 43 — 46. Ser Georgius Capello consiliarius : Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, ... quod . . . libencius audivimus praticam, quam tenet, et essemus valde con- tenti, quod haberet bonum effectum, quia de omnibus prosperis successibus suis pro bono persone sue et status sui nostrum dominium habebit et recipiet complacenciam. De parte 10, de non 10, non sinceri 18 — 23 — 17 — 19 — 16. Nota, quod die ultrascripto septimo Maii quinque sapientes ultrascripti posuerunt ultrascriptam partem de respondendo d. Antonio de Balancinis episcopo et fuit. De parte 19. Саpta. Ser Georgius Capello consiliarius : Quia istud factum responsionis fiende d. Antonio de Balan- cinis episcopo est magne importancie, sicut omnibus est manifestum, vadit pars, quod suprascripta responsio supersederi debeat usque ad unum aliud consilium. De parte 76, de non 1, non sinceri 3.
A. Benedikt XIII. und seine Beziehungen zu Schottland etc. 425 de Luna, . . . que esset de veniendo ad unam terrarum nostrarum pro unione fienda etc. et de pratica, quam habet cum serenissimo d. rege Jacobo pro eundo Romam, ad que pro presenti non vide- tur nobis respondere. De parte 16. Ser Vincivera Georgio consiliarius, Ser Franciscus Foscari procurator, sapientes consilii: Vadit pars, quod respondeatur episcopo, . . . quod audivimus praticam, quain d. Petrus de Luna . . . habet et tenet cum serenissimo d. Jacobo rege Apulee de eundo Romam, quam liben- ter audivimus, et quia eundem d. Benedictum semper dileximus et diligimus et de omni prospero successu suo complacenciam haberemus, libencius audiremus, quod haberet effectum ; que habens effectum non esset necessarium, quod ad aliquam terram nostram veniret pro convocando concilium, quia haberet locum ad hoc aptissimum. De parte 32 — 44 — 45 — 43 — 46. Ser Georgius Capello consiliarius : Vadit pars, quod respondeatur dicto d. episcopo, ... quod . . . libencius audivimus praticam, quam tenet, et essemus valde con- tenti, quod haberet bonum effectum, quia de omnibus prosperis successibus suis pro bono persone sue et status sui nostrum dominium habebit et recipiet complacenciam. De parte 10, de non 10, non sinceri 18 — 23 — 17 — 19 — 16. Nota, quod die ultrascripto septimo Maii quinque sapientes ultrascripti posuerunt ultrascriptam partem de respondendo d. Antonio de Balancinis episcopo et fuit. De parte 19. Саpta. Ser Georgius Capello consiliarius : Quia istud factum responsionis fiende d. Antonio de Balan- cinis episcopo est magne importancie, sicut omnibus est manifestum, vadit pars, quod suprascripta responsio supersederi debeat usque ad unum aliud consilium. De parte 76, de non 1, non sinceri 3.
Strana 426
426 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (176) Die Republik Venedig an Nikolaus de Urbino, Kanzler des Braccio de Fortebraciis, Perusii etc. ac alme Urbis defensoris: Macht seine Stellungnahme zu dessen Plan, die Wahl eines neuen Papstes in Rom oder die Verständigung mit Benedikt XIII. unter in Aussicht gestellter Zustimmung ge- nannter italienischer Staaten durchzuführen, von deren tat- sächlicher Mitwirkung abhängig. 1417 August 3. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6, f. 1580. . . . Ad 1) aliam partem, per quam se offert, pro salvacione et deffensione Italie maxime contra ultramontanos, in casu, quo nostro dominio placeat, facere fieri in Roma electionem novi pape, qui placeat nostro dominio, et quod faciet sibi dari obedienciam per Romanos, Marchiam, Perusium, Ducatum, Patrimonium, Cam- paneam et Maritimam, et similiter putat, quod facient Bononien- ses, comes Urbini et dominus Favencie, quodque se certum red- dit, quod similiter facient Florentini ; et insuper, si nobis placeret, se intelligeret cum papa Benedicto; respondeatur, quod, sicut alias sue magnificencie dici fecimus,2) multum placuit et placet nobis audire talem oppinionem suam, quia manifeste cognoscimus, quod dirrigit spiritus et cogitaciones suas ad ea, que possint ad bonuin et salutem ltalie redundare; et dicimus, quod, quando- cumque videbimus alias comunitates et dominas ltalie superius nominatos concurrere ad hanc suam opionionein, ipse inveniet nostrum dominiumi dispositum ad ea, que sint secundum Deum et que concernant conservacionem et salutem ltalie et honorem nostrum. De parte 108— de non 12— non sinceri 6. 1) Dem Nicolaus de Urbino. Kanzler des Bracius de Fortebraciis Perusii etc. alme Urbis defeusoris wird auf das Angebot des Eintritts des Braccius in venetianische Dienste geantwortet. 2) Diese Mitteilung ist nicht bekannt.
426 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (176) Die Republik Venedig an Nikolaus de Urbino, Kanzler des Braccio de Fortebraciis, Perusii etc. ac alme Urbis defensoris: Macht seine Stellungnahme zu dessen Plan, die Wahl eines neuen Papstes in Rom oder die Verständigung mit Benedikt XIII. unter in Aussicht gestellter Zustimmung ge- nannter italienischer Staaten durchzuführen, von deren tat- sächlicher Mitwirkung abhängig. 1417 August 3. Venedig, Staatsarchiv, Deliberazioni 6, f. 1580. . . . Ad 1) aliam partem, per quam se offert, pro salvacione et deffensione Italie maxime contra ultramontanos, in casu, quo nostro dominio placeat, facere fieri in Roma electionem novi pape, qui placeat nostro dominio, et quod faciet sibi dari obedienciam per Romanos, Marchiam, Perusium, Ducatum, Patrimonium, Cam- paneam et Maritimam, et similiter putat, quod facient Bononien- ses, comes Urbini et dominus Favencie, quodque se certum red- dit, quod similiter facient Florentini ; et insuper, si nobis placeret, se intelligeret cum papa Benedicto; respondeatur, quod, sicut alias sue magnificencie dici fecimus,2) multum placuit et placet nobis audire talem oppinionem suam, quia manifeste cognoscimus, quod dirrigit spiritus et cogitaciones suas ad ea, que possint ad bonuin et salutem ltalie redundare; et dicimus, quod, quando- cumque videbimus alias comunitates et dominas ltalie superius nominatos concurrere ad hanc suam opionionein, ipse inveniet nostrum dominiumi dispositum ad ea, que sint secundum Deum et que concernant conservacionem et salutem ltalie et honorem nostrum. De parte 108— de non 12— non sinceri 6. 1) Dem Nicolaus de Urbino. Kanzler des Bracius de Fortebraciis Perusii etc. alme Urbis defeusoris wird auf das Angebot des Eintritts des Braccius in venetianische Dienste geantwortet. 2) Diese Mitteilung ist nicht bekannt.
Strana 427
427 B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. (177) Bischof (Dominikus) von Huesca an K. Ferdinand: Gesund- heit des Infanten. Allgemeine Freude über die geplante Zu- sammenkunft, Warnung vor Ludwig von Anjou, Florenz und Genua. Palermo (1415) Mai 10. Barcelona, Kronarchiv, Caja concilio de Costanza, Or. . . . D. visbe de Huescha ... El senyor infant ... es bien sano e alegre ... Algunos, qui son arribades de Napol, contan de cierto, bue la reyna a firmado matrimonio con el comte de la Marcha. El senyor infant e todas las gentes de aquesta tierra son mucho aconsolados delas vistas, que havedes concordado con el emperador, haviendo speranza firme en nuestro senyor Dios, que havido esguart a vuestra catolica affeccion e treballos haura oydo vuestras devotas oraciones, por lo qual vos ministrara en aquesta materia la conclusion por vos deseada. Es verdat, senyor, faulando sots la fiança, que vassallo deve faular a su senyor, que en la yda del padre sancto e vuestra sera bueno considerar, que hau- redes a poner vos entrel rey Loys e los Ginouesses e que Floren- tines e Napolitanos con ellos o sin ellos porian facer una armada, por a empachar o nozer vos, lo que Dios no quiera en lo que podiessen. Car, senyor, nenguno de los sobreditos tanto, quanto podemos sentir ni conoxer, no haurian plazer del exalçamiento de vuestra cassa. Antes son de entencion, que, en lo qui.) podiessen y detorbarian, e nossotros 2) por cierto tenemos, que Florentines e Ginouesses, porque no querrian veyer grant senyor cabo, si han torbado aquest matrimonio. Los Napolitanos, qui no quieren nuestro matrimonio, los demas lo fazen, por que no hayan senyor o lo hayen tal, que manden a jornadas . . . Scripta en Palermo a X dias de Mayo. (178) K. Ferdinand an Vinzenz Ferrer: Bitte, Mitte Juni in Collioure zu sein. Valencia 1415 Mai 18. Barcelona; Kronarchiv, Ref. 2408 .. 5. Druck Fages, Histoire de Saint Vincent Ferrier II 105. Rex Aragonum et Sicilie etc. Cum, ut vos credimus non latere, inter sanctissimum d. n. sum- mum pontificem ac Romanorum regem et nos per totum proximum a) So Or.
427 B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. (177) Bischof (Dominikus) von Huesca an K. Ferdinand: Gesund- heit des Infanten. Allgemeine Freude über die geplante Zu- sammenkunft, Warnung vor Ludwig von Anjou, Florenz und Genua. Palermo (1415) Mai 10. Barcelona, Kronarchiv, Caja concilio de Costanza, Or. . . . D. visbe de Huescha ... El senyor infant ... es bien sano e alegre ... Algunos, qui son arribades de Napol, contan de cierto, bue la reyna a firmado matrimonio con el comte de la Marcha. El senyor infant e todas las gentes de aquesta tierra son mucho aconsolados delas vistas, que havedes concordado con el emperador, haviendo speranza firme en nuestro senyor Dios, que havido esguart a vuestra catolica affeccion e treballos haura oydo vuestras devotas oraciones, por lo qual vos ministrara en aquesta materia la conclusion por vos deseada. Es verdat, senyor, faulando sots la fiança, que vassallo deve faular a su senyor, que en la yda del padre sancto e vuestra sera bueno considerar, que hau- redes a poner vos entrel rey Loys e los Ginouesses e que Floren- tines e Napolitanos con ellos o sin ellos porian facer una armada, por a empachar o nozer vos, lo que Dios no quiera en lo que podiessen. Car, senyor, nenguno de los sobreditos tanto, quanto podemos sentir ni conoxer, no haurian plazer del exalçamiento de vuestra cassa. Antes son de entencion, que, en lo qui.) podiessen y detorbarian, e nossotros 2) por cierto tenemos, que Florentines e Ginouesses, porque no querrian veyer grant senyor cabo, si han torbado aquest matrimonio. Los Napolitanos, qui no quieren nuestro matrimonio, los demas lo fazen, por que no hayan senyor o lo hayen tal, que manden a jornadas . . . Scripta en Palermo a X dias de Mayo. (178) K. Ferdinand an Vinzenz Ferrer: Bitte, Mitte Juni in Collioure zu sein. Valencia 1415 Mai 18. Barcelona; Kronarchiv, Ref. 2408 .. 5. Druck Fages, Histoire de Saint Vincent Ferrier II 105. Rex Aragonum et Sicilie etc. Cum, ut vos credimus non latere, inter sanctissimum d. n. sum- mum pontificem ac Romanorum regem et nos per totum proximum a) So Or.
Strana 428
428 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzíl. mensem Junii in civitate Nicie pro radice inveterati scismatis evellenda et concordanda via brevi unionis s. matris ecclesie mutue fieri habeant visiones, et properemus ad iter propter nimiam temporis brevitatem ad nos ibiden conferendum, vos, cui sanctissi- mus pontifex suas dirigit litteras super hoc, affectuose rogamus in Domino requirentes, quatinus, cum in tam almi directione misterii opportuni sunt devotorum fidelium intercessus, vestraque consilium et oraciones existimemus nimium cariora, abinde rece- datis, vos ad villam Canquiliberi3) collaturus, ubi dictus summus pontifex et nos perinde transeuntes vos indubie in dimidio eiusdem mensis Junii inveniamus personaliter constitutum, sperantes in Domino, cuius res agitur, quod non paruim proficient laudanda vestra consilia et exaudienda devocio meritorum. Dat. Valencie sub n. sigillo secreto die XVIII. Madii anno a nativitate Domini MCCCCXV. Rex Ferdinandus. Religioso, dilecto et devoto n. Vincencio Ferrarii ordinis fratrum Predicatorum in theologia magistro. Similis directa fuit ... priori monolsterii s. Benedicti Vallisoleti. (179) Geleitsbriefe des Königs und des Dauphin von Frankreich für Sigismund und seine Begleitung. Müchen, Geh. Staatsarchiv. a) K. Karl VI. von Frankreich überträgt Herzog Ludwig von Bayern das Geleit K. Sigismunds, seiner Gemahlin und des Gefolges mit außerordentlichen Vollmachten. Paris 1415 Маi 30. Littere potestatis d. ducis Ludovici pro conducendo regem et reginam Ungarie per regnum Francie anno MCCCC 1), XXX. die May. Charles par la grace de Dieu . . . Pourceque avons entendu, que pour perseverer et venir a bonne fin et conclusion dudit con- seil 2) pour la union de sainte eglise lentencion et voulente de nostre trescher et tresame sire lempereur et roy de Romains et de Hongrie si est de partir bien brief de ladite ville de Constances pour de la aler en la ville de Nice et de Arlat et mener nostre treschere et tresamee seur la royne, sa fame et nostre dit frere de Baviere pour la seurte, conduit et raconduit de leurs personnes a) So Reg. 1) Jahreszahl unvollständig. 1) Konstanz.
428 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzíl. mensem Junii in civitate Nicie pro radice inveterati scismatis evellenda et concordanda via brevi unionis s. matris ecclesie mutue fieri habeant visiones, et properemus ad iter propter nimiam temporis brevitatem ad nos ibiden conferendum, vos, cui sanctissi- mus pontifex suas dirigit litteras super hoc, affectuose rogamus in Domino requirentes, quatinus, cum in tam almi directione misterii opportuni sunt devotorum fidelium intercessus, vestraque consilium et oraciones existimemus nimium cariora, abinde rece- datis, vos ad villam Canquiliberi3) collaturus, ubi dictus summus pontifex et nos perinde transeuntes vos indubie in dimidio eiusdem mensis Junii inveniamus personaliter constitutum, sperantes in Domino, cuius res agitur, quod non paruim proficient laudanda vestra consilia et exaudienda devocio meritorum. Dat. Valencie sub n. sigillo secreto die XVIII. Madii anno a nativitate Domini MCCCCXV. Rex Ferdinandus. Religioso, dilecto et devoto n. Vincencio Ferrarii ordinis fratrum Predicatorum in theologia magistro. Similis directa fuit ... priori monolsterii s. Benedicti Vallisoleti. (179) Geleitsbriefe des Königs und des Dauphin von Frankreich für Sigismund und seine Begleitung. Müchen, Geh. Staatsarchiv. a) K. Karl VI. von Frankreich überträgt Herzog Ludwig von Bayern das Geleit K. Sigismunds, seiner Gemahlin und des Gefolges mit außerordentlichen Vollmachten. Paris 1415 Маi 30. Littere potestatis d. ducis Ludovici pro conducendo regem et reginam Ungarie per regnum Francie anno MCCCC 1), XXX. die May. Charles par la grace de Dieu . . . Pourceque avons entendu, que pour perseverer et venir a bonne fin et conclusion dudit con- seil 2) pour la union de sainte eglise lentencion et voulente de nostre trescher et tresame sire lempereur et roy de Romains et de Hongrie si est de partir bien brief de ladite ville de Constances pour de la aler en la ville de Nice et de Arlat et mener nostre treschere et tresamee seur la royne, sa fame et nostre dit frere de Baviere pour la seurte, conduit et raconduit de leurs personnes a) So Reg. 1) Jahreszahl unvollständig. 1) Konstanz.
Strana 429
Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 429 et conpaignie durant leur voyage et pour ce nous, confians en plain du grant seus loyalte, vaillance, grant gouvernement et bonne diligance de nostre dit frere de Baviere icellui, par grant et meur advis et deliberacion tant de nostre trescher et tresame ainsnie filz le duc de Guiene dalphin de Viennois, comme de nostre conseil, avons pour nous commis et ordonne, commettons et ordon- nons par la teneur de ces presentes a mener, conduir, ramener et raconduire seurement et saviement icellui nostre frere le roy des Romains et nostre dite seur la royne sa femme et ceux de leur conpaignie en quelque lieu, quilz vouldront aler et retourner en donnant a icellui nostre frere de Baviere plain pouoir, auctorite et mandement especial de passer, rapasser, demorer, sejourner et retourner, entre et yssir de jour et de nuyt et ceux de sa conpaignie tant et de la conpaignie de nos dit frere et seur des Romains comme autres quelxconques, quil vouldra mander et mener soulz son gouvernement pour la seurete de nostre dit frere le roy et de nostre dite seur la roynne des Romains et de lui et de leur conpaignie par toutes noz villes, chasteaulx, fortresses "), pons, pors, passages et travers, jurisdicions et destrois quelxcon- ques, de mander faire venir et assembler tant et en tel nombre de gens darmes, arbalestoies et autre gens de guerre, comme bon lui semblera tant de nostre royaume comme autres, de quel- ques pais on nacion quilz soient, pour la seurete, conduit et ra- conduit deulx et de leur conpaignie a ses frais, missions et des- pens . . . Donne a Paris le XXX. jour de May, lan de grace Mil CCCC et XV. Et ainsi est signee la lettre par le roy, les sires Duiry et Ligne, de Torcy et de Bacqueville et autres presens. . . . Au doz de la dite lettre est icelle signee C. b) Fast wörtliche Wiederholung, gleiches Datum 1): Ista littera est similis precedenti de materia, dati et anni ... Am Schluß, vor dem Datum, wird hinzugefügt: Savoir faisons, que nous ces choses considerees, ayans et singuliere confiance en nostre dit frere de Baviere, a icellui par par ladvis et deliberacion de nostre trechierb) et tresame ainsne filz, le duc de Guienne, dalphin de Viennois et de nostre conseil avons donne et ottroie et par ces presentes donnons et ottroions a) Reg. frotresses. b) So hier Reg. 1) Auch die Namen der Signierenden sind die gleicken. Dorsualvermerk: D.
Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 429 et conpaignie durant leur voyage et pour ce nous, confians en plain du grant seus loyalte, vaillance, grant gouvernement et bonne diligance de nostre dit frere de Baviere icellui, par grant et meur advis et deliberacion tant de nostre trescher et tresame ainsnie filz le duc de Guiene dalphin de Viennois, comme de nostre conseil, avons pour nous commis et ordonne, commettons et ordon- nons par la teneur de ces presentes a mener, conduir, ramener et raconduire seurement et saviement icellui nostre frere le roy des Romains et nostre dite seur la royne sa femme et ceux de leur conpaignie en quelque lieu, quilz vouldront aler et retourner en donnant a icellui nostre frere de Baviere plain pouoir, auctorite et mandement especial de passer, rapasser, demorer, sejourner et retourner, entre et yssir de jour et de nuyt et ceux de sa conpaignie tant et de la conpaignie de nos dit frere et seur des Romains comme autres quelxconques, quil vouldra mander et mener soulz son gouvernement pour la seurete de nostre dit frere le roy et de nostre dite seur la roynne des Romains et de lui et de leur conpaignie par toutes noz villes, chasteaulx, fortresses "), pons, pors, passages et travers, jurisdicions et destrois quelxcon- ques, de mander faire venir et assembler tant et en tel nombre de gens darmes, arbalestoies et autre gens de guerre, comme bon lui semblera tant de nostre royaume comme autres, de quel- ques pais on nacion quilz soient, pour la seurete, conduit et ra- conduit deulx et de leur conpaignie a ses frais, missions et des- pens . . . Donne a Paris le XXX. jour de May, lan de grace Mil CCCC et XV. Et ainsi est signee la lettre par le roy, les sires Duiry et Ligne, de Torcy et de Bacqueville et autres presens. . . . Au doz de la dite lettre est icelle signee C. b) Fast wörtliche Wiederholung, gleiches Datum 1): Ista littera est similis precedenti de materia, dati et anni ... Am Schluß, vor dem Datum, wird hinzugefügt: Savoir faisons, que nous ces choses considerees, ayans et singuliere confiance en nostre dit frere de Baviere, a icellui par par ladvis et deliberacion de nostre trechierb) et tresame ainsne filz, le duc de Guienne, dalphin de Viennois et de nostre conseil avons donne et ottroie et par ces presentes donnons et ottroions a) Reg. frotresses. b) So hier Reg. 1) Auch die Namen der Signierenden sind die gleicken. Dorsualvermerk: D.
Strana 430
430 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. pouoir, auctorite et mandement especial, que si icellui nostre frere de Baviere tienne aucuns, qui feussent et soient contraires et malveillans de nous et de nostre seignorie, . . " il les puisse apprehender . . . c) Dasselbe. An gleicher Stelle wie in b) ein anderer Zusatz (folgt unten). Paris 1415 Juni 22. Littere regis Francie, per quas ipse ex consensu et magna deliberacione d. Acquitanie filii ac tocius consilii sui ipse ordinat d. ducem ad conducendum regem et reginam in regno Francie et dat sibi potestatem puniendi rebelles seu inobedientes,3) si ali- quos inveniret. Anno millesimo CCCCXV. XXII. Junii.1) Zusatz:... Non obstant, que audit concil general ait este traittie de et sur la depposicion et eiection de Jehan XXIII., nagaires pape, la quele sest de fait ensuit et que la garde de sa personne ait este commise de par le dit concil a icellui nostre frere et cousin le roy des Romains, jusques a ce que par le dite concile autrement en soit dispose, e que aussi len traittie de present en icellui concile et de fait ait ben procede sur lextirpacion de plusieurs et diverses hereses et encores en doie len traittier plusavant et avec ce de lestat et reformacion de leglise universal tant en chief comme en membres et que aussi nostre dit frere et cousin ait este et soit advocat et defenseur dudit saint concile, pour occasion desqueles choses ou de aucunes dicelles ne dautres quelxconques nous ne voulons aucun destourbier, demande ou empeschement estre fais, mis ou donnez a b) nostre dit frere et cousin le roy des Romains et de Hongrie et nostre dite seur et cousine sa femme ne a aucun deur conpaignie par personne quelxconque de quelque estat, auctorite ou condicion quil soit, mais voulons, que ce non obstant il soit traittie honorablement comme nostre personne mesmes . . . Donne a Paris le XXII. jour de Juny lan de grace mil CCCCXV. et de nostre regne le XXXV. Et est ladite lettre ainsi signee en marge : Par le roy. Nantion. Et au doz est signee E. d) Ludwig, Dauphin von Frankreich, wiederholt und inseriert b) Paris 1415 Juni 22 (23?)2). a) Reg. in obediencia. b) Hs et. 1) Diese Überschrift paßt nicht auf den folgenden, sondern nur auf den vorhergehenden Brief. 2) Der 23. Juni ist wohl das Datum der Registrierung.
430 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. pouoir, auctorite et mandement especial, que si icellui nostre frere de Baviere tienne aucuns, qui feussent et soient contraires et malveillans de nous et de nostre seignorie, . . " il les puisse apprehender . . . c) Dasselbe. An gleicher Stelle wie in b) ein anderer Zusatz (folgt unten). Paris 1415 Juni 22. Littere regis Francie, per quas ipse ex consensu et magna deliberacione d. Acquitanie filii ac tocius consilii sui ipse ordinat d. ducem ad conducendum regem et reginam in regno Francie et dat sibi potestatem puniendi rebelles seu inobedientes,3) si ali- quos inveniret. Anno millesimo CCCCXV. XXII. Junii.1) Zusatz:... Non obstant, que audit concil general ait este traittie de et sur la depposicion et eiection de Jehan XXIII., nagaires pape, la quele sest de fait ensuit et que la garde de sa personne ait este commise de par le dit concil a icellui nostre frere et cousin le roy des Romains, jusques a ce que par le dite concile autrement en soit dispose, e que aussi len traittie de present en icellui concile et de fait ait ben procede sur lextirpacion de plusieurs et diverses hereses et encores en doie len traittier plusavant et avec ce de lestat et reformacion de leglise universal tant en chief comme en membres et que aussi nostre dit frere et cousin ait este et soit advocat et defenseur dudit saint concile, pour occasion desqueles choses ou de aucunes dicelles ne dautres quelxconques nous ne voulons aucun destourbier, demande ou empeschement estre fais, mis ou donnez a b) nostre dit frere et cousin le roy des Romains et de Hongrie et nostre dite seur et cousine sa femme ne a aucun deur conpaignie par personne quelxconque de quelque estat, auctorite ou condicion quil soit, mais voulons, que ce non obstant il soit traittie honorablement comme nostre personne mesmes . . . Donne a Paris le XXII. jour de Juny lan de grace mil CCCCXV. et de nostre regne le XXXV. Et est ladite lettre ainsi signee en marge : Par le roy. Nantion. Et au doz est signee E. d) Ludwig, Dauphin von Frankreich, wiederholt und inseriert b) Paris 1415 Juni 22 (23?)2). a) Reg. in obediencia. b) Hs et. 1) Diese Überschrift paßt nicht auf den folgenden, sondern nur auf den vorhergehenden Brief. 2) Der 23. Juni ist wohl das Datum der Registrierung.
Strana 431
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 431 Littere potestatis d. Dalphini a d. duce supra litteras regis prius et ultimate scriptas anno millesimo CCCCXV. XXIII. Junii. Loys ainsne filz du roy de France, duc de Guienne et dalphin Viennois . . . Les queles lettres dessus transcriptes et tout le contenu en icelles nous promettons en bone foy tenir . .. Donne a Paris le XXII. jour de Juny lan de grace mil CCCCXV et est la dite lettre ainsi signee en marge : Par monsieur le duc et dalphin vous messire Berthran de Montauban et autres presens. Et au doz dicelle F. (180) K. Ferdinand bittet (die Gesandten Sigismunds) um nähere Auskunft über die angebliche Absicht Sigismunds, die Zu- sammenkunft nach Perpignan zu verlegen. Valencia 1415 Juni 5. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2408 f. 22v. Rex Aragonum, Sicilie etc. Secretarii episcopi Zamorensis ambaxiatoris nostri 1) a Constancie partibus huc noriter declinan- tis sola assercione, nulla alia firmitate vallata, percepimus de recenti, serenissimum principem fratrem nostrum Romanorum regeimn deliberasse vissiones mututs, ut vos non labet, super factis unionis sancte matris ecclesie inter nos de proximo celebrandas in ville Perpiniani confinibus commutare, que ab ore proprio dicti fratris nostri regis Romanorum se asserit recepisse et super quibus vos idem rex ad nos continuo cum potestate plenaria destinabat. Verum cum iam nos iuxta concordiam festinemus ad iter cum non modica navilium comitiva et cetera preparemus usque ad consumacionem facti huiusmodi inclusive, sitque nobis summe necessarium predicta dilucidius et verissime presentire, vos affectuose rogesmus, quatinus pro bono huius tanti negocii de commutacione predicta clarius et effectuosius, quo potetis, cum presenti cursore nos certificare curetis ad iterque vestrum cele- rius properare, adeo ut iuxta per vos nobis intimata procedere in agendis vel subsistere valeamus. Datum Valencie sub nostro sigillo secreto quinta die Junii anno a nativitate Domini MCCCCXV. Rex Ferdinandus. 1) Bernardus Oller.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 431 Littere potestatis d. Dalphini a d. duce supra litteras regis prius et ultimate scriptas anno millesimo CCCCXV. XXIII. Junii. Loys ainsne filz du roy de France, duc de Guienne et dalphin Viennois . . . Les queles lettres dessus transcriptes et tout le contenu en icelles nous promettons en bone foy tenir . .. Donne a Paris le XXII. jour de Juny lan de grace mil CCCCXV et est la dite lettre ainsi signee en marge : Par monsieur le duc et dalphin vous messire Berthran de Montauban et autres presens. Et au doz dicelle F. (180) K. Ferdinand bittet (die Gesandten Sigismunds) um nähere Auskunft über die angebliche Absicht Sigismunds, die Zu- sammenkunft nach Perpignan zu verlegen. Valencia 1415 Juni 5. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2408 f. 22v. Rex Aragonum, Sicilie etc. Secretarii episcopi Zamorensis ambaxiatoris nostri 1) a Constancie partibus huc noriter declinan- tis sola assercione, nulla alia firmitate vallata, percepimus de recenti, serenissimum principem fratrem nostrum Romanorum regeimn deliberasse vissiones mututs, ut vos non labet, super factis unionis sancte matris ecclesie inter nos de proximo celebrandas in ville Perpiniani confinibus commutare, que ab ore proprio dicti fratris nostri regis Romanorum se asserit recepisse et super quibus vos idem rex ad nos continuo cum potestate plenaria destinabat. Verum cum iam nos iuxta concordiam festinemus ad iter cum non modica navilium comitiva et cetera preparemus usque ad consumacionem facti huiusmodi inclusive, sitque nobis summe necessarium predicta dilucidius et verissime presentire, vos affectuose rogesmus, quatinus pro bono huius tanti negocii de commutacione predicta clarius et effectuosius, quo potetis, cum presenti cursore nos certificare curetis ad iterque vestrum cele- rius properare, adeo ut iuxta per vos nobis intimata procedere in agendis vel subsistere valeamus. Datum Valencie sub nostro sigillo secreto quinta die Junii anno a nativitate Domini MCCCCXV. Rex Ferdinandus. 1) Bernardus Oller.
Strana 432
432 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (181) Instruktion K. Ferdinands für Bernardus Oller, Gesandten zu K. Sigismund: Reise nach Nizza; Verhalten K. Sigismund gegenüber. (1415 Juni 16).1) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 21. Memoriale eorum, que Bernardus Oller scriptor serenissimi d. regis ex parte ipsius d. regis explicare debet serenissimo Ro- manorum regi virtute littere credencie, quan secum deffert, et aliorum, que mandato dicti d. regis facturus est in partibus Nicie. Primo, si reperit regem Romanorum in civitate Nicie, . . . ex parte serenissimi regis Aragonum eidem regi dicet et notifi- cabit, qualiter dictus d. rex Aragonum una cum sanctissimo d. n. papa Benedicto sunt in brevi venturi ad loca conventa pro mutua visione; et ex hac causa destinaverat predictum nuncium ad eius serenitatem pro notificando sibi eorum adventum. Paulus se- cretarius. ltem notificabit d. regi Romanorum, quod dictus serenissimus d. rex Aragonum una cum dicto d. n. papa iam venissent ad loca mutue visionis infra tempus prefixum in dictis capitulis concor- datis, nisi quia in mense Junii, videlicet quinta die mensis ipsius a civitate Constancie venit quidem vocatus Bernardus Oller, secre- tarius d. Zamorensis episcopi, quem in dicta civitate ambassiatores dicti d. regis Aragonum dimiserant pro colligendis actibus et novi- tatibus subsequendis post eorum recessum, qui Bernardus ex parte eiusdem regis Romanorum dicto d. regi Aragonum dixit et ex- plicavit, quod dictus rex Romanorum sibi sub fide et sacramento comiserat, quatenus ex parte ipsius notificaret dicto d. regi Aragonum 2) quod pro eius servicio, honore et comodo et expe- dicione negocii et pro evitandis sumptibus in expensis ipse rex Romanorum deliberaverat, quod dicta mutua visio, que fienda erat in civitate Nicie et 1) loco et portu de Vila Francha, fieret et mutaretur ad civitatem Narbone et villam Perpiniani et quod super hoc statim post dictum Bernardum ipse rex Romanorum miteret seu destinaret d. Ottobonum de Bellonis ad dictum d. regeimn cum plenissima potestate relaxandi iuramenta prestita racione dictarum vistarum; et quod interim ipse rex Romanorum personaliter se conferat et veniret ad civitatem Lugdonensem ) et ibi spectaret responsum dicti d. regis vel agrediendi Narbonam a) Reg. Romanorum b) Reg. et ac. c) So Reg. 1) Datierung nach dem hinter diesem Schreiben registrierten Beglaubigungs- brief für Oller f. 22v. Vgl. die Schreiben vom 5. und 22. Juni.
432 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (181) Instruktion K. Ferdinands für Bernardus Oller, Gesandten zu K. Sigismund: Reise nach Nizza; Verhalten K. Sigismund gegenüber. (1415 Juni 16).1) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 21. Memoriale eorum, que Bernardus Oller scriptor serenissimi d. regis ex parte ipsius d. regis explicare debet serenissimo Ro- manorum regi virtute littere credencie, quan secum deffert, et aliorum, que mandato dicti d. regis facturus est in partibus Nicie. Primo, si reperit regem Romanorum in civitate Nicie, . . . ex parte serenissimi regis Aragonum eidem regi dicet et notifi- cabit, qualiter dictus d. rex Aragonum una cum sanctissimo d. n. papa Benedicto sunt in brevi venturi ad loca conventa pro mutua visione; et ex hac causa destinaverat predictum nuncium ad eius serenitatem pro notificando sibi eorum adventum. Paulus se- cretarius. ltem notificabit d. regi Romanorum, quod dictus serenissimus d. rex Aragonum una cum dicto d. n. papa iam venissent ad loca mutue visionis infra tempus prefixum in dictis capitulis concor- datis, nisi quia in mense Junii, videlicet quinta die mensis ipsius a civitate Constancie venit quidem vocatus Bernardus Oller, secre- tarius d. Zamorensis episcopi, quem in dicta civitate ambassiatores dicti d. regis Aragonum dimiserant pro colligendis actibus et novi- tatibus subsequendis post eorum recessum, qui Bernardus ex parte eiusdem regis Romanorum dicto d. regi Aragonum dixit et ex- plicavit, quod dictus rex Romanorum sibi sub fide et sacramento comiserat, quatenus ex parte ipsius notificaret dicto d. regi Aragonum 2) quod pro eius servicio, honore et comodo et expe- dicione negocii et pro evitandis sumptibus in expensis ipse rex Romanorum deliberaverat, quod dicta mutua visio, que fienda erat in civitate Nicie et 1) loco et portu de Vila Francha, fieret et mutaretur ad civitatem Narbone et villam Perpiniani et quod super hoc statim post dictum Bernardum ipse rex Romanorum miteret seu destinaret d. Ottobonum de Bellonis ad dictum d. regeimn cum plenissima potestate relaxandi iuramenta prestita racione dictarum vistarum; et quod interim ipse rex Romanorum personaliter se conferat et veniret ad civitatem Lugdonensem ) et ibi spectaret responsum dicti d. regis vel agrediendi Narbonam a) Reg. Romanorum b) Reg. et ac. c) So Reg. 1) Datierung nach dem hinter diesem Schreiben registrierten Beglaubigungs- brief für Oller f. 22v. Vgl. die Schreiben vom 5. und 22. Juni.
Strana 433
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 433 vel ad Niciam. Ob quam quidem causam dictus d. rex Aragonum, credens verbis dicti Bernardi Oller maxime quia notarius est, et ab ipso recipi fecit super hiis specialiter iuramentum, spectando adventum dicti ambaxiatoris iuxta relacionem predictam, adventum suum seu ingressum maris aliquantulum retardavit. Ulterius eciam, quia dictus d. rex Aragonum relacionem habuit a dictis suis ambaxiatoribus, quod eisdeimn ambaxiatoribus existentibus in dicta civitate Constancie") ante eorum recessum a dicta civitate dictus d. rex Romanorum eos retinens per aliquos dies tempus prefixum in dictis capitulis pro attingendo ad dicta loca mutue visionis ad XV dies ultra voluntarie prorogavit dicto d. regi, eos verumtaimen onerando, quod dictam prorogacionemn XV dierum sub secreto haberent. Paulus secretarius.1) Item casu, quo dictus d. rex Romanorum specificatis sibi omnibus supradictis dictam prorogacionem concedere nollet et non expectato dicto d. rege Aragonui vellet recedere ad dictam civitatemn Nicie, tunc nuncius retrahat se et desistat a peticione proxime dicte prorogacionis XXb) dierum. Et protestetur contra dictum regem Romanorum in forma debita, ibidem inserendo raciones omnes superius tactas dictumque regem Romanorum ortando et cum instancia requirendo, ne a dicta civitate Nicie recedat, sed dictum d. regem Aragonum spectare debeat per tempus quindecim dierum per ipsum regem Romanorum con- cessum et iam prorogatuni. Tum°) idemn procurator offerat et offert, quod dictus d. rex in dicto termino XV dierum . . . prorogato veniet . . . ad dictum locum et portum de Vila Francha et super hiis nullatenus defficiet, protestando in dicto casu, quod per ipsum d. regem Aragonum non stat, stetit nec stabit, quin faciat dictam mutuam visionem cum ipso d. rege Romanorum super tractandis et concordandis omnibus necessariis ad unionem et pacem ecclesie sancte Dei. Paulus secretarius. 2) a) So Reg. b) So hier. c) Reg. cum. 1) Nun soll Oller K. Sigismund um Verlängerung bis zum 20. Juli bitten, und darüber ein publicum instrumentum ausstellen. 2) Kommt der König am letzten Juni nicht, so soll Oller vor Notar und Zeugen ein (schon vorbereitetes) Schriftstück niederlegen. Bei K. Sigismund soll er erklären, daß K. Ferdinand doch zu der Zusammenkunft abgereist wäre, wenn ihn die Krankheit nicht hindern würde. Mit gleichem Datum auch Beglaubigungsbrief für Oller, f. 22°. Finke, Acta concilii Constancieusis. III. 28
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 433 vel ad Niciam. Ob quam quidem causam dictus d. rex Aragonum, credens verbis dicti Bernardi Oller maxime quia notarius est, et ab ipso recipi fecit super hiis specialiter iuramentum, spectando adventum dicti ambaxiatoris iuxta relacionem predictam, adventum suum seu ingressum maris aliquantulum retardavit. Ulterius eciam, quia dictus d. rex Aragonum relacionem habuit a dictis suis ambaxiatoribus, quod eisdeimn ambaxiatoribus existentibus in dicta civitate Constancie") ante eorum recessum a dicta civitate dictus d. rex Romanorum eos retinens per aliquos dies tempus prefixum in dictis capitulis pro attingendo ad dicta loca mutue visionis ad XV dies ultra voluntarie prorogavit dicto d. regi, eos verumtaimen onerando, quod dictam prorogacionemn XV dierum sub secreto haberent. Paulus secretarius.1) Item casu, quo dictus d. rex Romanorum specificatis sibi omnibus supradictis dictam prorogacionem concedere nollet et non expectato dicto d. rege Aragonui vellet recedere ad dictam civitatemn Nicie, tunc nuncius retrahat se et desistat a peticione proxime dicte prorogacionis XXb) dierum. Et protestetur contra dictum regem Romanorum in forma debita, ibidem inserendo raciones omnes superius tactas dictumque regem Romanorum ortando et cum instancia requirendo, ne a dicta civitate Nicie recedat, sed dictum d. regem Aragonum spectare debeat per tempus quindecim dierum per ipsum regem Romanorum con- cessum et iam prorogatuni. Tum°) idemn procurator offerat et offert, quod dictus d. rex in dicto termino XV dierum . . . prorogato veniet . . . ad dictum locum et portum de Vila Francha et super hiis nullatenus defficiet, protestando in dicto casu, quod per ipsum d. regem Aragonum non stat, stetit nec stabit, quin faciat dictam mutuam visionem cum ipso d. rege Romanorum super tractandis et concordandis omnibus necessariis ad unionem et pacem ecclesie sancte Dei. Paulus secretarius. 2) a) So Reg. b) So hier. c) Reg. cum. 1) Nun soll Oller K. Sigismund um Verlängerung bis zum 20. Juli bitten, und darüber ein publicum instrumentum ausstellen. 2) Kommt der König am letzten Juni nicht, so soll Oller vor Notar und Zeugen ein (schon vorbereitetes) Schriftstück niederlegen. Bei K. Sigismund soll er erklären, daß K. Ferdinand doch zu der Zusammenkunft abgereist wäre, wenn ihn die Krankheit nicht hindern würde. Mit gleichem Datum auch Beglaubigungsbrief für Oller, f. 22°. Finke, Acta concilii Constancieusis. III. 28
Strana 434
434 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (182) Benedikt XIII. protestiert am 15. und 25. Juni, daß K. Sigis- mund ihm von den im Vertrage vom 4. und 8. März ver- sprochenen Geleitsbriefen zwar den von Balthasar Cossa, jedoch keinen vom König von Frankreich, Ludwig von Anjou, dem Grafen von Savoyen und der Republik Genua verschafft habe; er habe nur deshalb seine Reise nach Villafranca nicht angetreten. (1415 nach Juni 25.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 600. Instrumentum protestacionis domini nostri contra d. Sigis- mundum assertum imperatorem, ut inferius continetur. Noverint universi, quod anno a nativitate Domini MCCCCXV die sabbati XV. mensis Junii . . . d. Benedictus in presencia omnium nostrorum notariorum et testium infrascriptorum ad hoc specialiter vocatorum dixit et exposuit, quod, cum in concordia facta atque firmata in civitate Constancie quarta mensis Marcii anni predicti inter reverendum patrem d. Avinionem2) episcopuin Senecensem et Jacobum Belleroni utriusque iuris doctorem am- baxiatores eiusdem sanctitatis ex parte una, et serenissimum Sigismundum, qui se gerit pro rege Romanorum, ex parte alia, in qua quidem concordia dicti ambaxiatores, quod dictus d. Bene- dictus cum carissimo filio suo Ferdinando rege Aragonie illustri in Villa Francha seu eius portu Portus Olious vulgariter nun- cupato et civitate Nicie personaliter per totum mensem Junii convenirent pro complenda mutua visione super pace et unitate ecclesie, promiserunt atque firmaverunt, dicti ambaxiatores fuis- sent expresse protestati, quod securitates et alia ad predicta necessaria possent articulariter et specifice declarare dicteque securitates postea die VIII. mensis et anni predictorum inter dictos ambaxiatores ex una et predictum, qui se gerit pro rege Romanorum ex alia partibus fuissent concordate secundum quedam capitula inter eos facta, inita, firmata et iurata, inter que inter cetera prefatus Sigismundus pretensus rex Romanorum se obliga- vit ad habendum pro dicto d. n. papa et omnibus et singulis cum ipso vel ipsius occasione sive per terram sive per mare venientibus securitates necessarias et opportunas in plenissima forma, tam pro omnibus et singulis personis cuiuscumque status. quam eciam pro earum rebus quibuslibet a Baltassare, qui apud suos Johannes papa XXIII. nuncupatur et a rege Ludovico pro a) Reg. Avlnionensem.
434 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (182) Benedikt XIII. protestiert am 15. und 25. Juni, daß K. Sigis- mund ihm von den im Vertrage vom 4. und 8. März ver- sprochenen Geleitsbriefen zwar den von Balthasar Cossa, jedoch keinen vom König von Frankreich, Ludwig von Anjou, dem Grafen von Savoyen und der Republik Genua verschafft habe; er habe nur deshalb seine Reise nach Villafranca nicht angetreten. (1415 nach Juni 25.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 600. Instrumentum protestacionis domini nostri contra d. Sigis- mundum assertum imperatorem, ut inferius continetur. Noverint universi, quod anno a nativitate Domini MCCCCXV die sabbati XV. mensis Junii . . . d. Benedictus in presencia omnium nostrorum notariorum et testium infrascriptorum ad hoc specialiter vocatorum dixit et exposuit, quod, cum in concordia facta atque firmata in civitate Constancie quarta mensis Marcii anni predicti inter reverendum patrem d. Avinionem2) episcopuin Senecensem et Jacobum Belleroni utriusque iuris doctorem am- baxiatores eiusdem sanctitatis ex parte una, et serenissimum Sigismundum, qui se gerit pro rege Romanorum, ex parte alia, in qua quidem concordia dicti ambaxiatores, quod dictus d. Bene- dictus cum carissimo filio suo Ferdinando rege Aragonie illustri in Villa Francha seu eius portu Portus Olious vulgariter nun- cupato et civitate Nicie personaliter per totum mensem Junii convenirent pro complenda mutua visione super pace et unitate ecclesie, promiserunt atque firmaverunt, dicti ambaxiatores fuis- sent expresse protestati, quod securitates et alia ad predicta necessaria possent articulariter et specifice declarare dicteque securitates postea die VIII. mensis et anni predictorum inter dictos ambaxiatores ex una et predictum, qui se gerit pro rege Romanorum ex alia partibus fuissent concordate secundum quedam capitula inter eos facta, inita, firmata et iurata, inter que inter cetera prefatus Sigismundus pretensus rex Romanorum se obliga- vit ad habendum pro dicto d. n. papa et omnibus et singulis cum ipso vel ipsius occasione sive per terram sive per mare venientibus securitates necessarias et opportunas in plenissima forma, tam pro omnibus et singulis personis cuiuscumque status. quam eciam pro earum rebus quibuslibet a Baltassare, qui apud suos Johannes papa XXIII. nuncupatur et a rege Ludovico pro a) Reg. Avlnionensem.
Strana 435
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 435 terris Provincie et eciam pro castro Monachi et locis aliis eius dicioni subiectis et hoc idem a comite Sabaudie et a comunitate Januensi et Saonensi et a rege Francie, prout predicta et alia in dictis capitulis supradicta die VIII. Marcii continentur.*) Qui quidem Sigismundus pretensus rex Romanorum non obstantibus promissionibus et obligacionibus ante dictis, ut premittitur, iura- mento firmatis, et si eidem d. Benedicto per quendam Bernardum Ollerii secretarium d. Zamorensis episcopi ambaxiatoris, qui fuit Constancie pro dicto rege Aragonie, qui quidem secretarius post recessum dictorum ambaxiatorum de civitate Constancie ibidei remanserat, securitatem seu salvum conductum eius, qui apud suos Johannes XXIII. nominatur, transmiserit, non tamen securi- tates nec salvos conductus, quas et quos a dictis regibus Francie et Ludovico et a communi Januensi obtinere habebat, nec eorum aliquam noticiain, intimacionem vel mencionem eidem d. Benedicto per dictum secretarium nec per aliam quamnvis personam misit vel fecit, prout mittere et facere tenebatur secundum capitula preexpressa. Quare fuit protestatus pre- fatus d. n. Benedictus papa, quod per ipsum non stabat nec stat, quominus iuxta conventa iter suum vel viam suam arripiat ad eundum ad dictum locum de Villa Francha seu eius portum predictum pro dicta mutua visione et aliis, que pro bono unionis ecclesie facienda incumberent, prout fecisset et paratus fuisset et erat facere, si dicte securitates et salvi conductus vel eorum noticia seu intimacio fuissent sibi trans- missi per dictum, qui se gerit pro rege Romanorum, et quod nulla negligencia seu remissio eidem d. Benedicto valeant ulla- tenus imputari, cum paratus esset et sit ad arripiendum iter et viam suam usque dictum locuin seu portum iuxta con- venta, si dictos salvos conductus vel eorum noticiam haberet. Fuit ecian protestatus d. d. Benedictus contra d. d. Sigis- mundum de omnibus dampnis, interesse et expensis, que et quas ipsum d.-Benedictum sustinere et subire oportet ex negli- gencia [et] remissione d. d. Sigismundi et ex eo, quia idem Sigis- mundus dictos salvos conductus et securitates vel eorum noticiam seu notificacionem eidem d. Benedicto non transmisit, mandans et requirens per nos omnes notarios infrascriptos sibi de pre- dictis omnibus et singulis publicum instrumentum et publica instru- menta tot, quot et quociens habere voluerit in memoriam rei geste. a) Die Konstruktion ist verloren. 28*
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 435 terris Provincie et eciam pro castro Monachi et locis aliis eius dicioni subiectis et hoc idem a comite Sabaudie et a comunitate Januensi et Saonensi et a rege Francie, prout predicta et alia in dictis capitulis supradicta die VIII. Marcii continentur.*) Qui quidem Sigismundus pretensus rex Romanorum non obstantibus promissionibus et obligacionibus ante dictis, ut premittitur, iura- mento firmatis, et si eidem d. Benedicto per quendam Bernardum Ollerii secretarium d. Zamorensis episcopi ambaxiatoris, qui fuit Constancie pro dicto rege Aragonie, qui quidem secretarius post recessum dictorum ambaxiatorum de civitate Constancie ibidei remanserat, securitatem seu salvum conductum eius, qui apud suos Johannes XXIII. nominatur, transmiserit, non tamen securi- tates nec salvos conductus, quas et quos a dictis regibus Francie et Ludovico et a communi Januensi obtinere habebat, nec eorum aliquam noticiain, intimacionem vel mencionem eidem d. Benedicto per dictum secretarium nec per aliam quamnvis personam misit vel fecit, prout mittere et facere tenebatur secundum capitula preexpressa. Quare fuit protestatus pre- fatus d. n. Benedictus papa, quod per ipsum non stabat nec stat, quominus iuxta conventa iter suum vel viam suam arripiat ad eundum ad dictum locum de Villa Francha seu eius portum predictum pro dicta mutua visione et aliis, que pro bono unionis ecclesie facienda incumberent, prout fecisset et paratus fuisset et erat facere, si dicte securitates et salvi conductus vel eorum noticia seu intimacio fuissent sibi trans- missi per dictum, qui se gerit pro rege Romanorum, et quod nulla negligencia seu remissio eidem d. Benedicto valeant ulla- tenus imputari, cum paratus esset et sit ad arripiendum iter et viam suam usque dictum locuin seu portum iuxta con- venta, si dictos salvos conductus vel eorum noticiam haberet. Fuit ecian protestatus d. d. Benedictus contra d. d. Sigis- mundum de omnibus dampnis, interesse et expensis, que et quas ipsum d.-Benedictum sustinere et subire oportet ex negli- gencia [et] remissione d. d. Sigismundi et ex eo, quia idem Sigis- mundus dictos salvos conductus et securitates vel eorum noticiam seu notificacionem eidem d. Benedicto non transmisit, mandans et requirens per nos omnes notarios infrascriptos sibi de pre- dictis omnibus et singulis publicum instrumentum et publica instru- menta tot, quot et quociens habere voluerit in memoriam rei geste. a) Die Konstruktion ist verloren. 28*
Strana 436
436 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Die XXV. Junii prefatus dominus noster fuit protestatus ut supra, presentibus testibus reverendissimis patribus d. s. Georgii et s. Eustachii cardinalibus,1) d. Terraconensi archiepiscopo,2) Senecensi et Zamorensi episcopis 3) et d. Francisco Daranda ac auditore camere ac P. Bertrandi decretorum doctore etc. Rovira. (183) Gesandtschaft des Johann de Aquilari, Stellvertreters des Proto- notars, an den Grafen von Foix: Mitteilung der Zusammen- kunft mit Sigismund im Juli in Perpignan und Bitte, seine Gesandten dorthin zu senden. 1415 Juni 26.4) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 34v—36. Memoriale eorum, que Johannes de Aquilari5) locumtenens prothonotarii regii ex parte serenissimi d. regis explicare debet comiti Fuxi virtute littere credencie, quain secum fert. . . . Successive") dictus Romanorum rex misit suos solennes ambaxiatores ad eosdem d. papain et regem plena potestate suffultos, qui exigentibus rerum varietatibus nomine, quo supra, pecierunt et prorogarunt dictum terminum mensis Junii usque per totum instantem mensem Julii") ac eciam commutarunt dictam mutuam visionem ad villam Perpiniani et civitatem Narbonam, ubi procul dubio dicte ambe partes debent infra assignatum terminum convenire. ltem quod dictus rex iuxta divinam disposicionem sueque gloriose virginis genitricis Marie inmediate ibit ad conplendas una cum eodem d. papa dictas mutuas visiones infra terminum concordatum super negocio ante lato. Et propterea eundem comitem rogat presentibus, quibus potest, quod comes ipse velut catholicus zelator unionis et pacis Dei more suo mittere velit suos solennes ambaxiatores ad easdem vistas plena potestate suf- fultos tractandi et in animam eius iurandi, consenciendi, con- cordandi, concludendi et firmandi tam cum rege Romanorum pre- dicto quam alia seu aliis personis, corporibus, collegiis aut con- gregacionibus cuiusvis obediencie vel sine eis in omnibus et sin- 5) 1) Carolus de Urries und Alfonsus de Carillo, Eubel 29. 2) Petrus. 3) Avinio und Didacus. Im Reg. steht Juli. Vgl. aber Einleitung S. 373. Ursprünglich stand hier Raymundus Bajuli secretarius d. infantis Alfonsi. 8) Vorher über die Vereinbarung der Junizusammenkunft in Nizza. 7) Daraus ergibt sich schon, daß es sich um den Juni handelt.
436 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Die XXV. Junii prefatus dominus noster fuit protestatus ut supra, presentibus testibus reverendissimis patribus d. s. Georgii et s. Eustachii cardinalibus,1) d. Terraconensi archiepiscopo,2) Senecensi et Zamorensi episcopis 3) et d. Francisco Daranda ac auditore camere ac P. Bertrandi decretorum doctore etc. Rovira. (183) Gesandtschaft des Johann de Aquilari, Stellvertreters des Proto- notars, an den Grafen von Foix: Mitteilung der Zusammen- kunft mit Sigismund im Juli in Perpignan und Bitte, seine Gesandten dorthin zu senden. 1415 Juni 26.4) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 34v—36. Memoriale eorum, que Johannes de Aquilari5) locumtenens prothonotarii regii ex parte serenissimi d. regis explicare debet comiti Fuxi virtute littere credencie, quain secum fert. . . . Successive") dictus Romanorum rex misit suos solennes ambaxiatores ad eosdem d. papain et regem plena potestate suffultos, qui exigentibus rerum varietatibus nomine, quo supra, pecierunt et prorogarunt dictum terminum mensis Junii usque per totum instantem mensem Julii") ac eciam commutarunt dictam mutuam visionem ad villam Perpiniani et civitatem Narbonam, ubi procul dubio dicte ambe partes debent infra assignatum terminum convenire. ltem quod dictus rex iuxta divinam disposicionem sueque gloriose virginis genitricis Marie inmediate ibit ad conplendas una cum eodem d. papa dictas mutuas visiones infra terminum concordatum super negocio ante lato. Et propterea eundem comitem rogat presentibus, quibus potest, quod comes ipse velut catholicus zelator unionis et pacis Dei more suo mittere velit suos solennes ambaxiatores ad easdem vistas plena potestate suf- fultos tractandi et in animam eius iurandi, consenciendi, con- cordandi, concludendi et firmandi tam cum rege Romanorum pre- dicto quam alia seu aliis personis, corporibus, collegiis aut con- gregacionibus cuiusvis obediencie vel sine eis in omnibus et sin- 5) 1) Carolus de Urries und Alfonsus de Carillo, Eubel 29. 2) Petrus. 3) Avinio und Didacus. Im Reg. steht Juli. Vgl. aber Einleitung S. 373. Ursprünglich stand hier Raymundus Bajuli secretarius d. infantis Alfonsi. 8) Vorher über die Vereinbarung der Junizusammenkunft in Nizza. 7) Daraus ergibt sich schon, daß es sich um den Juni handelt.
Strana 437
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 437 gulis actibus dictam materiam pertingentibus ac incidentibus, dependentibus et emergentibus ex eadem seu eidem annexis necnon interessendi cuicunque concilio sive congregacioni, ubi intererunt seu intervenient alii de obediencia dicti d. n. pape et [in] eisdem concilio seu congregacione3) faciendi et requirendi et in eius animam iurandi, firmandi et exercendi omnes et singulos illos actus, quos dictus coines Fuxi facere, requirere, firmare et exer- cere posset in et circa premissa et quodlibet eoruin, si ibi per- sonaliter adesset; firma vero potestatis iam dicte conficiatur per secretarium destinandum ad dictas vistas . . . taliter, quod, si opus fuerit, super tota materia5) seu aliquo eius articulo eadem potestas ordinare . . . valeat . . . in forma auctentica, . . . ita demum, quod alia requisicio aut consultacio circa eadem negocia . . . non pariat tarditatem, quoniaim idem d. rex credit, quod reges Castelle, Navarre et Scocie ceterique domini de obediencia predicta, quibus iidem d. papa et rex hac de causa suas litteras direxerunt, pari modo eorum ambaxiatores inibi destinabunt cum eiusdem plenitudine potestatis.1) (184) Instruktion Benedikts XIII. für seinen zu den Grafen von Armagnac und Foix abgehenden Gesandten Michael Molsos : Soll Vinzenz Ferrer um Vermittlung bitten und bei den Grafen selbst für Versöhnung wirken. (1415 um Juni 26.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 60v. Instructiones eorum, que Michael Molsos acturus est pro d. n. papa. Et primo ibit ad magistrum Vincencium Ferrerey et post salutacionem ac benedicionem apostolicam exponet ei, qualiter d. n. papa informatus de dissensionibus et guerris, que inter d. comites Armaniaci et Fuxi satore zizanie instigante incipiunt, et considerans, quod multi de partibus illis presumunt, quod, si idem magister Vincencius ad partes illas accederet attenta devocione, quam ad eum dicti comites et eorum familiares habent, posset ipsos cum Dei auxilio ad pacem et concordiam adunare: idcirco idem a) Reg. congregacioni. b) Folgt et. 1) Der Gesandte sollte die Grafen von Foix und Armagnac versöhnen. Beglaubigungsbrief an den Grafen von Foix von 1415 Juni 26 (Reg. ƒ. 36: Juli). Dann folgt fast wörtlich derselbe Auftrag an den Grafen von Armagnac. Letzteres auch Reg. 2400 f. 19 ohne Datum.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 437 gulis actibus dictam materiam pertingentibus ac incidentibus, dependentibus et emergentibus ex eadem seu eidem annexis necnon interessendi cuicunque concilio sive congregacioni, ubi intererunt seu intervenient alii de obediencia dicti d. n. pape et [in] eisdem concilio seu congregacione3) faciendi et requirendi et in eius animam iurandi, firmandi et exercendi omnes et singulos illos actus, quos dictus coines Fuxi facere, requirere, firmare et exer- cere posset in et circa premissa et quodlibet eoruin, si ibi per- sonaliter adesset; firma vero potestatis iam dicte conficiatur per secretarium destinandum ad dictas vistas . . . taliter, quod, si opus fuerit, super tota materia5) seu aliquo eius articulo eadem potestas ordinare . . . valeat . . . in forma auctentica, . . . ita demum, quod alia requisicio aut consultacio circa eadem negocia . . . non pariat tarditatem, quoniaim idem d. rex credit, quod reges Castelle, Navarre et Scocie ceterique domini de obediencia predicta, quibus iidem d. papa et rex hac de causa suas litteras direxerunt, pari modo eorum ambaxiatores inibi destinabunt cum eiusdem plenitudine potestatis.1) (184) Instruktion Benedikts XIII. für seinen zu den Grafen von Armagnac und Foix abgehenden Gesandten Michael Molsos : Soll Vinzenz Ferrer um Vermittlung bitten und bei den Grafen selbst für Versöhnung wirken. (1415 um Juni 26.) Rom, Vatik. Archiv, Reg. Ben. XIII. 332 f. 60v. Instructiones eorum, que Michael Molsos acturus est pro d. n. papa. Et primo ibit ad magistrum Vincencium Ferrerey et post salutacionem ac benedicionem apostolicam exponet ei, qualiter d. n. papa informatus de dissensionibus et guerris, que inter d. comites Armaniaci et Fuxi satore zizanie instigante incipiunt, et considerans, quod multi de partibus illis presumunt, quod, si idem magister Vincencius ad partes illas accederet attenta devocione, quam ad eum dicti comites et eorum familiares habent, posset ipsos cum Dei auxilio ad pacem et concordiam adunare: idcirco idem a) Reg. congregacioni. b) Folgt et. 1) Der Gesandte sollte die Grafen von Foix und Armagnac versöhnen. Beglaubigungsbrief an den Grafen von Foix von 1415 Juni 26 (Reg. ƒ. 36: Juli). Dann folgt fast wörtlich derselbe Auftrag an den Grafen von Armagnac. Letzteres auch Reg. 2400 f. 19 ohne Datum.
Strana 438
438 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dominus noster deliberavit ad ipsum mittere dictum d. Michaelem, ut eidem exponat, quod, licet idem dominus noster sit requisitus, ut mandet ipsi magistro Vincencio, quod ad partes illas et ad prefatos comites predictis de causis accedat, dubitans tamen idem dominus noster eundem magistrum Vincencium in suo proposito et predicacionis opere, quod prosequitur, perturbare aut aliqualiter molestare, nichil super hoc eidem magistro intendit precipere seu mandare, attamen quod, si supradictis de causis idem magister Vincencius velit accedere, eidem domino nostro, qui hos duos comites cordialiter diligit, plurimum complacebit. F. Rovira. Preterea ibit ad d. comitem Armaniaci et post salutacionem et benedicionem apostolicam dicet ei, qualiter dominus noster auditis dissensionibus et guerris inter ipsos comites incipientibus, de quibus non modicum contristatur, mittit ad ipsum prefatum d. Michaelem eundem comitem totis cordis affectibus exhortando, ut ad pacem inter eum et d. comitem Fuxi fiendam velit suum animum ob Dei et apostolice sedis reverenciam inclinare. Et nichilominus, ut pax ista et concordia ad debitam et op- tatam conclusionem deveniant, vult idem dominus noster, quod ipse d. Michael illis melioribus viis et modis, quibus poterit, inter- ponat cum omni efficaci sollicitudine iuxta creditam sibi a Domino graciam vices suas. Exponet insuper eidem comiti casu, quo magister Vincencius sit venturus, alias nichil; dicet, quomodo domini nostri ex parte fuit missus ad eum et qualiter est tali die venturus etc., prout cum eodem magistro Vincencio concluserit. Insuper accedet ad d. comitem Fuxi et exponet eidem ac faciet cum eo omnia prout supra mutatis mutandis etc.: et nichi- lominus casu, quo magister Vincencius non esset venturus, ex- plicabit eidem comiti Fuxi causas, quare remanserit, prout ipsos ab ore magistri Vincencii sepedicti percipiet. F. Rovira. (185) Die Universität Paris (an K. Berdinand?): Aufforderung zur Arbeit für die Union. Paris (1415) Juli 3. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Princeps armipotens, rex illustrissime et fama per singulas gentes celebriter memorate. Horridum scisma antiquamque diri- mere discordiam ad tempus hoc supremi iudicis reservavit auc- toritas, ut, quemadmodum leges pristine pacis fregit dampnata
438 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dominus noster deliberavit ad ipsum mittere dictum d. Michaelem, ut eidem exponat, quod, licet idem dominus noster sit requisitus, ut mandet ipsi magistro Vincencio, quod ad partes illas et ad prefatos comites predictis de causis accedat, dubitans tamen idem dominus noster eundem magistrum Vincencium in suo proposito et predicacionis opere, quod prosequitur, perturbare aut aliqualiter molestare, nichil super hoc eidem magistro intendit precipere seu mandare, attamen quod, si supradictis de causis idem magister Vincencius velit accedere, eidem domino nostro, qui hos duos comites cordialiter diligit, plurimum complacebit. F. Rovira. Preterea ibit ad d. comitem Armaniaci et post salutacionem et benedicionem apostolicam dicet ei, qualiter dominus noster auditis dissensionibus et guerris inter ipsos comites incipientibus, de quibus non modicum contristatur, mittit ad ipsum prefatum d. Michaelem eundem comitem totis cordis affectibus exhortando, ut ad pacem inter eum et d. comitem Fuxi fiendam velit suum animum ob Dei et apostolice sedis reverenciam inclinare. Et nichilominus, ut pax ista et concordia ad debitam et op- tatam conclusionem deveniant, vult idem dominus noster, quod ipse d. Michael illis melioribus viis et modis, quibus poterit, inter- ponat cum omni efficaci sollicitudine iuxta creditam sibi a Domino graciam vices suas. Exponet insuper eidem comiti casu, quo magister Vincencius sit venturus, alias nichil; dicet, quomodo domini nostri ex parte fuit missus ad eum et qualiter est tali die venturus etc., prout cum eodem magistro Vincencio concluserit. Insuper accedet ad d. comitem Fuxi et exponet eidem ac faciet cum eo omnia prout supra mutatis mutandis etc.: et nichi- lominus casu, quo magister Vincencius non esset venturus, ex- plicabit eidem comiti Fuxi causas, quare remanserit, prout ipsos ab ore magistri Vincencii sepedicti percipiet. F. Rovira. (185) Die Universität Paris (an K. Berdinand?): Aufforderung zur Arbeit für die Union. Paris (1415) Juli 3. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Princeps armipotens, rex illustrissime et fama per singulas gentes celebriter memorate. Horridum scisma antiquamque diri- mere discordiam ad tempus hoc supremi iudicis reservavit auc- toritas, ut, quemadmodum leges pristine pacis fregit dampnata
Strana 439
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 439 cupido, sic illegalis avaricie rapacitatem animi pacificorum con- culcent .. . Vos igitur, bone rex et pacis amantissime prin- ceps, pacem in genteiu mittite et virtutes dabitis aureaque reducetis secula . . . Iam videtis, quid actum sit, quantuin quesita dudum felicitas proxima est; quod superest, vestrum est. Restat pars altera vobis, nec minoris virtutis est felix laboris consummacio, quam operis laudabile principium. Adest ecclesie pugil invictissimus rex Romanorum semper augustus et ille christianissimus rex noster, adsunt et multi preclari principes. Iungite fedus in Domino, simul agite causam Dei vestri . . . Datum Parisius in nostra congregacione generali apud s. Bernardum celebrata, die tercia mensis Julii. (186) Didacus Moxena 1) an K. Ferdinand. Schickt Nachrichten über die Absichten K. Sigismunds betr. die Reise nach Spanien. Konstanz (1415) Juli 8. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Si consilium poscitis meum ymo divinum in pulcritudine pacis appetens, . . . curetis, suppliciter queso, nisibus totis ad portum quietissimum pro fructu consumato optando atque capescendo celeriter quain consimiliter pervenire nauclerum vestrum perducere vel facere perduci. Vobis namque post Deum inest posse, non desit pro Deo necessarium velle. Non michi dubium, quin, quantumcumque Hyspania potuit, tantum adhuc vobis duce possit, cui nec vires aut animum deesse cerno . . . Gloriosissimus rex Romanorum intendit versus vos tendere pro hoc felicissimo fine consumando, cuius ardentissimo desi- derio ad fidem et ecclesiamn Dei hec due partes sunt feliciter reunite, hereses dogmatisantes igni sunt traditi . . . Presen- cium lator super pluribus per eum sensatis et intellectis ve- straimn eandemn magnitudinem informare poterit manifestius, Johannes scilicet . . . de Montealba, qui hic ob servicium ve- strum moram traxit unius mensis cum dimidio ... Christophorus de Aparutis de Ferraria Lombardie nititur . . . vestre celsitudini servire . . . Non tradat oblivioni fidelissimum servitorem ve- strum dominum meum et consanguineum Didacum episcopum Zamorensem . . . Constancie VIII. Julii. 1) Uber ihn vgl. unten zu September 3.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 439 cupido, sic illegalis avaricie rapacitatem animi pacificorum con- culcent .. . Vos igitur, bone rex et pacis amantissime prin- ceps, pacem in genteiu mittite et virtutes dabitis aureaque reducetis secula . . . Iam videtis, quid actum sit, quantuin quesita dudum felicitas proxima est; quod superest, vestrum est. Restat pars altera vobis, nec minoris virtutis est felix laboris consummacio, quam operis laudabile principium. Adest ecclesie pugil invictissimus rex Romanorum semper augustus et ille christianissimus rex noster, adsunt et multi preclari principes. Iungite fedus in Domino, simul agite causam Dei vestri . . . Datum Parisius in nostra congregacione generali apud s. Bernardum celebrata, die tercia mensis Julii. (186) Didacus Moxena 1) an K. Ferdinand. Schickt Nachrichten über die Absichten K. Sigismunds betr. die Reise nach Spanien. Konstanz (1415) Juli 8. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Si consilium poscitis meum ymo divinum in pulcritudine pacis appetens, . . . curetis, suppliciter queso, nisibus totis ad portum quietissimum pro fructu consumato optando atque capescendo celeriter quain consimiliter pervenire nauclerum vestrum perducere vel facere perduci. Vobis namque post Deum inest posse, non desit pro Deo necessarium velle. Non michi dubium, quin, quantumcumque Hyspania potuit, tantum adhuc vobis duce possit, cui nec vires aut animum deesse cerno . . . Gloriosissimus rex Romanorum intendit versus vos tendere pro hoc felicissimo fine consumando, cuius ardentissimo desi- derio ad fidem et ecclesiamn Dei hec due partes sunt feliciter reunite, hereses dogmatisantes igni sunt traditi . . . Presen- cium lator super pluribus per eum sensatis et intellectis ve- straimn eandemn magnitudinem informare poterit manifestius, Johannes scilicet . . . de Montealba, qui hic ob servicium ve- strum moram traxit unius mensis cum dimidio ... Christophorus de Aparutis de Ferraria Lombardie nititur . . . vestre celsitudini servire . . . Non tradat oblivioni fidelissimum servitorem ve- strum dominum meum et consanguineum Didacum episcopum Zamorensem . . . Constancie VIII. Julii. 1) Uber ihn vgl. unten zu September 3.
Strana 440
440 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (187) Benedikt XIII. ordnet zur Wiedergewinnung der kirchlichen Einheit Prozessionen und Messen an. Valencia 1415 Juli 18.1) Rom, Vatík. Archiv, Reg. Avenion. 68 f. 37. Universis Christifidelibus presentes litteras inspecturis salutem etc. Quamvis humana demerita in vindictam sui sepe divinam ulcionem provocare noscantur, fidelium tamen vota pia quoque suffragia sepius illam placcare didiscimus facereque benignam. Cum itaque diucius sancta mater ecclesia sevientis huius per- niciosi scismatis defleat ulcera sevasque scissuras, pro cuius uni- tatis et pacis integritate captanda cum carissimo in Christo filio nostro Ferdinando rege Aragonum illustri versus Sigismundum regem dictum Romanorum illustrem accingimus nos ad iter, sperantes per visionem mutuam obtatam assequi ecclesie unionem, devocionem vestram ortamur in Domino paternisque precibus invitamus, quatenus venerabiles fratres ecclesiarum prelati in cathe- dralibus suis ceterique beneficiati in collegiatis vel parochialibus ecclesiis per civitates et loca eorum insignia, regnorum scilicet et terrarum nobis obediencium post habitam noticiam inferius dicendorum in tribus diebus dominicis aut aliis precipuis festivi- tatibus tres processiones generales successive, in quibus congre- gato clero et populo christiano per premissa loca et civitates more processionum generalium cum letaniis, ymnis et canticis aliisque devotis oracionibus debeant celebrare quodque post vel ante quamlibet processionum huiusmodi solenniter et devote missa de spiritu sancto cantetur cum secunda oracione, que sequitur in his verbis : Da, quesimus, ecclesie tue, misericors Deus, ut spiritu sancto cooperante unita hostili nullatenus incursione turbetur. Per Dominum nostrum et cetera. Et pro secreta: Ecclesie tue, quesimus, Domine, unitatis et pacis prospicuis dona concede, que sub oblatis muneribus mistice designantur. Et demum pro post- communione : Vivificet nos, quesumus, Domine, huius participacio sancta misterii et pariter ecclesie tribuat unitatem et pacem. Per [Dominum nostrum et cetera.] Verum post oracionem domi- nicam cuiuslibet dictarum missarum psalmus: Ad te levavi oculos meos, qui habitas in celis 2) recitetur, in fine cuius post Gloria patri etc. dicatur antifona: Da pacem, Domine, in diebus nostris, quia non est alius, qui pugnet pro nobis, nisi tu, Deus noster. 1) Am Tage vor seiner Abreise nach Perpignan. 2) Ps. 122, 1.
440 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (187) Benedikt XIII. ordnet zur Wiedergewinnung der kirchlichen Einheit Prozessionen und Messen an. Valencia 1415 Juli 18.1) Rom, Vatík. Archiv, Reg. Avenion. 68 f. 37. Universis Christifidelibus presentes litteras inspecturis salutem etc. Quamvis humana demerita in vindictam sui sepe divinam ulcionem provocare noscantur, fidelium tamen vota pia quoque suffragia sepius illam placcare didiscimus facereque benignam. Cum itaque diucius sancta mater ecclesia sevientis huius per- niciosi scismatis defleat ulcera sevasque scissuras, pro cuius uni- tatis et pacis integritate captanda cum carissimo in Christo filio nostro Ferdinando rege Aragonum illustri versus Sigismundum regem dictum Romanorum illustrem accingimus nos ad iter, sperantes per visionem mutuam obtatam assequi ecclesie unionem, devocionem vestram ortamur in Domino paternisque precibus invitamus, quatenus venerabiles fratres ecclesiarum prelati in cathe- dralibus suis ceterique beneficiati in collegiatis vel parochialibus ecclesiis per civitates et loca eorum insignia, regnorum scilicet et terrarum nobis obediencium post habitam noticiam inferius dicendorum in tribus diebus dominicis aut aliis precipuis festivi- tatibus tres processiones generales successive, in quibus congre- gato clero et populo christiano per premissa loca et civitates more processionum generalium cum letaniis, ymnis et canticis aliisque devotis oracionibus debeant celebrare quodque post vel ante quamlibet processionum huiusmodi solenniter et devote missa de spiritu sancto cantetur cum secunda oracione, que sequitur in his verbis : Da, quesimus, ecclesie tue, misericors Deus, ut spiritu sancto cooperante unita hostili nullatenus incursione turbetur. Per Dominum nostrum et cetera. Et pro secreta: Ecclesie tue, quesimus, Domine, unitatis et pacis prospicuis dona concede, que sub oblatis muneribus mistice designantur. Et demum pro post- communione : Vivificet nos, quesumus, Domine, huius participacio sancta misterii et pariter ecclesie tribuat unitatem et pacem. Per [Dominum nostrum et cetera.] Verum post oracionem domi- nicam cuiuslibet dictarum missarum psalmus: Ad te levavi oculos meos, qui habitas in celis 2) recitetur, in fine cuius post Gloria patri etc. dicatur antifona: Da pacem, Domine, in diebus nostris, quia non est alius, qui pugnet pro nobis, nisi tu, Deus noster. 1) Am Tage vor seiner Abreise nach Perpignan. 2) Ps. 122, 1.
Strana 441
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 441 Et versus fiat: Pax in virtute tua, cum responso: Et habundancia in turribus tuis.1) Deinde oracio in his verbis: . . . Ecclesie tue, quesumus, Domine, preces placatus admitte, ut destructis adversi- tatibus et erroribus universis secura tibi serviat libertate. Per Dominum nostrum etc. Insuper eciam in medio vel in fine dicte misse fiat sermo solennis, in quo per predicacionem ad peniten- ciam et orandum Deum devote pro ecclesiastica unitate ac reinte- grando populo christiano fideles 2) ipsi piis et devotis persuasioni- bus invitentur. Et ut . . . propensius animentur, .. . vere peni- tentibus et confessis in dictis missa et processione presentibus et pro premissis devote orantibus tres annos et totidem quadra- genas de iniunctis eis penitenciis in Domino misericorditer relaxa- mus, singulis vero . . . scientibus legere, qui dictum psalmum cum antifona, versiculum et oracionem recitabunt, ceteris autem litteras nescientibus seu legere commodo non valentibus quinque vicibus oracionem dominicam et sepcies salutacionem Virginis angelicam . .. recitantibus semel in die unum annum et quadra- ginta dies similiter relaxamus. Datum Valencie provincie Ter- raconensis XV. Kalendas Augusti anno vicesimo primo. Et fuerunt alie similes XI littere eiusdem tenoris per omnia et simul omnes expedite et fuit una sola ut supra registrata. (188) Erzbischof (Garsias) von Saragossa an K. Ferdinand: Nach schlimmer Fahrt heute Ankunft in Perpignan; Papst in Collioure; Sigismund in Valence; unkorrektes Verhalten der Konsuln von Perpignan betreffs der kurialen Privilegien. (Perpignan 1415) Juli 31. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Senyor. Plassia saber a vostra senyoria, que ab vents con- traris et indisposicio de tems son arribat a Roses ab la galea a XXIX de present mes e considerant, que per indisposicio de vostra persona e per la dita raho vostra excellencia no poria esser assi an lo terme concordat, deliberi, que jaquida la dita galea men vinges ab besties logades per terra assi per fer les excusacions e protestacions. E de fet, senyor, vuy, que es lo derrer dia de Juliol, yo son assi en Perpinya intrat e devant lo governador e altres officials vostres e [notalris ") publichs yo con a) Reg. fidelis. b) Loch. 1) Ps. 121, 7.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 441 Et versus fiat: Pax in virtute tua, cum responso: Et habundancia in turribus tuis.1) Deinde oracio in his verbis: . . . Ecclesie tue, quesumus, Domine, preces placatus admitte, ut destructis adversi- tatibus et erroribus universis secura tibi serviat libertate. Per Dominum nostrum etc. Insuper eciam in medio vel in fine dicte misse fiat sermo solennis, in quo per predicacionem ad peniten- ciam et orandum Deum devote pro ecclesiastica unitate ac reinte- grando populo christiano fideles 2) ipsi piis et devotis persuasioni- bus invitentur. Et ut . . . propensius animentur, .. . vere peni- tentibus et confessis in dictis missa et processione presentibus et pro premissis devote orantibus tres annos et totidem quadra- genas de iniunctis eis penitenciis in Domino misericorditer relaxa- mus, singulis vero . . . scientibus legere, qui dictum psalmum cum antifona, versiculum et oracionem recitabunt, ceteris autem litteras nescientibus seu legere commodo non valentibus quinque vicibus oracionem dominicam et sepcies salutacionem Virginis angelicam . .. recitantibus semel in die unum annum et quadra- ginta dies similiter relaxamus. Datum Valencie provincie Ter- raconensis XV. Kalendas Augusti anno vicesimo primo. Et fuerunt alie similes XI littere eiusdem tenoris per omnia et simul omnes expedite et fuit una sola ut supra registrata. (188) Erzbischof (Garsias) von Saragossa an K. Ferdinand: Nach schlimmer Fahrt heute Ankunft in Perpignan; Papst in Collioure; Sigismund in Valence; unkorrektes Verhalten der Konsuln von Perpignan betreffs der kurialen Privilegien. (Perpignan 1415) Juli 31. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Senyor. Plassia saber a vostra senyoria, que ab vents con- traris et indisposicio de tems son arribat a Roses ab la galea a XXIX de present mes e considerant, que per indisposicio de vostra persona e per la dita raho vostra excellencia no poria esser assi an lo terme concordat, deliberi, que jaquida la dita galea men vinges ab besties logades per terra assi per fer les excusacions e protestacions. E de fet, senyor, vuy, que es lo derrer dia de Juliol, yo son assi en Perpinya intrat e devant lo governador e altres officials vostres e [notalris ") publichs yo con a) Reg. fidelis. b) Loch. 1) Ps. 121, 7.
Strana 442
442 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a canceller e an nom vostre he fetes les conparicio, excusacio e intimacio e protestacio necessaries ab expressio de les dites e altres coses possibles e necessaries en he fetes cartes publiques, segons quem ha semblat esser honor e servir de vostra altesa. Senyor, dos cavalcados hic an comtats : Lo emperador es a Va- lensa e sera fort prest a Narbona. Sus ara avem sabut, que lo papa e aribat a Copliure. Segons son informat, aquests consols e regidos desta vila no tracten los affes e libertats de les corts e curials apostolicals e reyals, segons devrien, hi he dubte, qnes puga be apuntar . . . Senyor, vostre servidor e canceller larquebisbe de Caragosa. (189) Benedikt XIII. an K. Ferdinand: Reisebericht. Perpignan 1415 August 1. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Cupientes de nostri viagii successibus te reddere cerci- orem, . . . notificamus, . . . quod, licet post recessum nostrum a Valencia una die dumtaxat excepta quasi semper flaverit aura contraria equorque in nulla tranquillitate permanserit, nichilomi- nus tamen non sine nostre persone senio iam confracte non modico tedio ac remigancium laboribus maximis . .. die conventa ultima . . . Julii . . . sani . . . quamvis fessi Perpinianum intra- vimus . . . Datum Perpiniani . . . prima die Augusti sub signeto nostro secreto. F. Rovira.1) (190) Erzbischof (Petrus) von Tarragona an König Ferdinand: Ankunft Benedikts in Perpignan. Perpignan 1416 August 3.2) Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Lo papa lo damont dit dia3) intra en la dita vila de Perpenya VIIII hores apres mig jorn, de que, senyor, tot hom ha haut sobirana alagria, vahent la affeccio, que nostre senyor lo papa mostra en aquests affers . . . Aci ha nova certa, quel emperador deu esser a Narbona da qui a III o IIII jorns, lo qual 1) Am 12. August schreibt Benedikt an Ferdinand: Per aliquos dies maris forsitan ventorum causante turbine fuimus discrasiati . . . gaudemus utrius- que hominis sospitate. 2) Zitiert Puig S. 286 A. 2. 3) Dimecres.
442 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a canceller e an nom vostre he fetes les conparicio, excusacio e intimacio e protestacio necessaries ab expressio de les dites e altres coses possibles e necessaries en he fetes cartes publiques, segons quem ha semblat esser honor e servir de vostra altesa. Senyor, dos cavalcados hic an comtats : Lo emperador es a Va- lensa e sera fort prest a Narbona. Sus ara avem sabut, que lo papa e aribat a Copliure. Segons son informat, aquests consols e regidos desta vila no tracten los affes e libertats de les corts e curials apostolicals e reyals, segons devrien, hi he dubte, qnes puga be apuntar . . . Senyor, vostre servidor e canceller larquebisbe de Caragosa. (189) Benedikt XIII. an K. Ferdinand: Reisebericht. Perpignan 1415 August 1. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Cupientes de nostri viagii successibus te reddere cerci- orem, . . . notificamus, . . . quod, licet post recessum nostrum a Valencia una die dumtaxat excepta quasi semper flaverit aura contraria equorque in nulla tranquillitate permanserit, nichilomi- nus tamen non sine nostre persone senio iam confracte non modico tedio ac remigancium laboribus maximis . .. die conventa ultima . . . Julii . . . sani . . . quamvis fessi Perpinianum intra- vimus . . . Datum Perpiniani . . . prima die Augusti sub signeto nostro secreto. F. Rovira.1) (190) Erzbischof (Petrus) von Tarragona an König Ferdinand: Ankunft Benedikts in Perpignan. Perpignan 1416 August 3.2) Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Lo papa lo damont dit dia3) intra en la dita vila de Perpenya VIIII hores apres mig jorn, de que, senyor, tot hom ha haut sobirana alagria, vahent la affeccio, que nostre senyor lo papa mostra en aquests affers . . . Aci ha nova certa, quel emperador deu esser a Narbona da qui a III o IIII jorns, lo qual 1) Am 12. August schreibt Benedikt an Ferdinand: Per aliquos dies maris forsitan ventorum causante turbine fuimus discrasiati . . . gaudemus utrius- que hominis sospitate. 2) Zitiert Puig S. 286 A. 2. 3) Dimecres.
Strana 443
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narhonne und Perpignan. 443 fa fort grans jornadas . . .1) . . . En Perpinya III dias del mes Dagost. (191) Instruktion K. Ferdinands für Pere de Falchs2): Verhalten im Falle einer Weigerung K. Sigismunds, mit dem Infanten zu verhandeln. (1415 Ende August). Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2400 f. 33° f. . . . Item 3) si plegat lo dit rey dels Romans a Narbona o no lo dit rey dels Romans sabent lo empediment del senyor rey no volia praticar o tractar ab lo senyor princep dels fets de la unio de sancta mare esgleya o sen volia tornar o trametre a Constança, que enantasen en lo concili, en cascu daquests cases lo dit micer P. induyi lo ab les pus dolces maneres, que puxa, a la intencio del senyor rey. E en cas, que ell perseveras et di fet exeguis algun dels dits casos, ladonchs lo dit micer P. pro- testara et posara aquelles scriptures, que conexara esser neces- saris a scusacio del dit senyor . . . (192) Pere de Falchs an K. Ferdinand: Neugierde Sigismunds, die Grenze zu sehen. Sigismund lehnt die Wohnung im Kastell Perpignan ab, um Benedikt nicht zu vertreiben. An- 1) Folgt Nachricht von der Abdankung Gregors XII. Am 12. August be- richtet der Erzbischof über die Reise und die Lage Sigismunds Folgendes: Lo imperador . . . con docents sinquanta o CCC cavall e sens algun anticardenal intra digous pessat a Nemsa, uve (?) li era appellada festa per lo rey Lois, ab lo qual es lo fill seguon del rey de França, qui deu esser marit dela filla del dit rey Lois ... Lo dit emperador deu vuy entrar a Mont- peller e per conseguent dins III o IIII jorns a Narbona. Misser Otobono, senyor, es aci, e tant com puch conexer, es vengut a nostre senyor lo papa e a vostra excellencia per escusar la tardidat dela venguda del dit emperador, considerada la arduitat e celeritat dels afers dela sgleya et la necessitat del dit emperador, qui, saguons se diu, es vuy pus rich de fama que de tresor. Lo dit emperador pendra la triga de vostra venguda ab gran conguxa e despler ... Scrita a Perpinya a XII. Dagost. Der zweite Sohn Karls VI. ist der als Dauphin gestorbene Johann. 2) Um Verlängerung des Termins der Zusammenkunft zu erhalten, er- nenni K. Ferdinand den Petrus de Falchs zum Prokurator. Valencia 1415 August 12. Reg. 2399 f. 195". Dann obige Instruktion. Am 3. September folgt Matthias de Podio mit neuen Aufträgen. 3) Vorher ausführliche Schilderung der Krankheit des Königs ; Bedauern, nicht persönlich Sigismund empfangen zu können; Sendung des Infanten Alfons; wenn Sigismund nicht in Narbonne, soll er ihn aufsuchen; soll den Papst über K. Ferdinands Zustand unterrichten.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narhonne und Perpignan. 443 fa fort grans jornadas . . .1) . . . En Perpinya III dias del mes Dagost. (191) Instruktion K. Ferdinands für Pere de Falchs2): Verhalten im Falle einer Weigerung K. Sigismunds, mit dem Infanten zu verhandeln. (1415 Ende August). Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2400 f. 33° f. . . . Item 3) si plegat lo dit rey dels Romans a Narbona o no lo dit rey dels Romans sabent lo empediment del senyor rey no volia praticar o tractar ab lo senyor princep dels fets de la unio de sancta mare esgleya o sen volia tornar o trametre a Constança, que enantasen en lo concili, en cascu daquests cases lo dit micer P. induyi lo ab les pus dolces maneres, que puxa, a la intencio del senyor rey. E en cas, que ell perseveras et di fet exeguis algun dels dits casos, ladonchs lo dit micer P. pro- testara et posara aquelles scriptures, que conexara esser neces- saris a scusacio del dit senyor . . . (192) Pere de Falchs an K. Ferdinand: Neugierde Sigismunds, die Grenze zu sehen. Sigismund lehnt die Wohnung im Kastell Perpignan ab, um Benedikt nicht zu vertreiben. An- 1) Folgt Nachricht von der Abdankung Gregors XII. Am 12. August be- richtet der Erzbischof über die Reise und die Lage Sigismunds Folgendes: Lo imperador . . . con docents sinquanta o CCC cavall e sens algun anticardenal intra digous pessat a Nemsa, uve (?) li era appellada festa per lo rey Lois, ab lo qual es lo fill seguon del rey de França, qui deu esser marit dela filla del dit rey Lois ... Lo dit emperador deu vuy entrar a Mont- peller e per conseguent dins III o IIII jorns a Narbona. Misser Otobono, senyor, es aci, e tant com puch conexer, es vengut a nostre senyor lo papa e a vostra excellencia per escusar la tardidat dela venguda del dit emperador, considerada la arduitat e celeritat dels afers dela sgleya et la necessitat del dit emperador, qui, saguons se diu, es vuy pus rich de fama que de tresor. Lo dit emperador pendra la triga de vostra venguda ab gran conguxa e despler ... Scrita a Perpinya a XII. Dagost. Der zweite Sohn Karls VI. ist der als Dauphin gestorbene Johann. 2) Um Verlängerung des Termins der Zusammenkunft zu erhalten, er- nenni K. Ferdinand den Petrus de Falchs zum Prokurator. Valencia 1415 August 12. Reg. 2399 f. 195". Dann obige Instruktion. Am 3. September folgt Matthias de Podio mit neuen Aufträgen. 3) Vorher ausführliche Schilderung der Krankheit des Königs ; Bedauern, nicht persönlich Sigismund empfangen zu können; Sendung des Infanten Alfons; wenn Sigismund nicht in Narbonne, soll er ihn aufsuchen; soll den Papst über K. Ferdinands Zustand unterrichten.
Strana 444
444 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. kunft Vicente Ferrers. Gesandte Savoyens und Frankreichs. Warum Sigismund letztere hat kommen lassen. Verdächtigungen gegen Sigismund in Konstanz; andererseits Versuche, ihn gegen Ferdinand einzunchmen; er wird Abdankung Benedikts ver- langen. Verbrennung des Hus. Narbonne 1415 August 29. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . E tantost,1) senyor, ell cavalqua et yo ensemps ab ell. Es veritat, senyor, que yo con agui en tot co, que alli ly viu fer, que jatsia ell per escusa de cassar vingues al dit loch, que la principal raho, yo creech, que fon per veure et mirar les conffi- nies et huyts de vostre regne ab lo de França et les entrades de vostre regne et la vila de Perpinya et lo pla de Rosello, quis miren be del dit castell de Laucata . . . Item, senyor, lo dit em- perador me ha dit, que scrigues cuytadament a vostra senyoria, com huy havia entes et sabut per letres, que habia rehebudes de Perpinya de son misatger micer Ottobo, com lo castell de Per- pinya apparellaven para ell et lo monastir de frares Menors para vostra senyoria, e que nostre sant pare sen devia anar a hun altre castell, que ly havien dit, que era luny dues Ileguas, de que diu, que es fort maravellat. Car ell en qualsevol posada diu, ques flixara de la vila et quel sant pare se estigues alli, on se esta per major desenpaixament dels affers, dient, que majorment ne planya a vos, que cascun jorn per parlar ab lo sant pare hayan anar dues legues, attes vostre accident et malaltia, que no ly par, sic ben avenir dels affers . .. Hir, que fon dimecres, apres dormir, lo emperador sen vench del dit loch de Siga a la present ciutat de Narbona e mestre Vicent Ferrer . . . dormi en lo dit loch de Siga et huy, que es digous apres vespres, es entrat en la dita ciutat, en la forma, que acostuma, co es professo feta dela sua gent et cantant. Es veritat, senyor, que fins ara fre . . . ment 3) hi es estat rehebut et co que es piger, tant com he vist la dejus gent de la vila sen han tret estary,b) be crech, a) Loch, fchlen 3 Buchstaben. Am Rand : frigide. b) Am Rand: videntur eum deridere. 1) Vorher: Hat Bericht über die Audienz bei Benedikt gesandt. (Fehlt jetzt.) Konnte den König anderthalb Tage nicht sehen; dieser ging morgens zur Messe, dann bis abends spät eum Jagen und Fischen (com anas en lalba hoida misa a cassa e a peixar a la mar et non tornava fins a una hora de nit). Heute, 29. August, sprach er den König auf einem Spazierritt. Auf die Schilderung von K. Ferdinands Anfall betonte Sigismund, er sei bereit ge- wesen, mit 15 Reitern nach Valencia zu kommen; heute Freude über Ferdi- nands Ankunft in Collioure.
444 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. kunft Vicente Ferrers. Gesandte Savoyens und Frankreichs. Warum Sigismund letztere hat kommen lassen. Verdächtigungen gegen Sigismund in Konstanz; andererseits Versuche, ihn gegen Ferdinand einzunchmen; er wird Abdankung Benedikts ver- langen. Verbrennung des Hus. Narbonne 1415 August 29. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . E tantost,1) senyor, ell cavalqua et yo ensemps ab ell. Es veritat, senyor, que yo con agui en tot co, que alli ly viu fer, que jatsia ell per escusa de cassar vingues al dit loch, que la principal raho, yo creech, que fon per veure et mirar les conffi- nies et huyts de vostre regne ab lo de França et les entrades de vostre regne et la vila de Perpinya et lo pla de Rosello, quis miren be del dit castell de Laucata . . . Item, senyor, lo dit em- perador me ha dit, que scrigues cuytadament a vostra senyoria, com huy havia entes et sabut per letres, que habia rehebudes de Perpinya de son misatger micer Ottobo, com lo castell de Per- pinya apparellaven para ell et lo monastir de frares Menors para vostra senyoria, e que nostre sant pare sen devia anar a hun altre castell, que ly havien dit, que era luny dues Ileguas, de que diu, que es fort maravellat. Car ell en qualsevol posada diu, ques flixara de la vila et quel sant pare se estigues alli, on se esta per major desenpaixament dels affers, dient, que majorment ne planya a vos, que cascun jorn per parlar ab lo sant pare hayan anar dues legues, attes vostre accident et malaltia, que no ly par, sic ben avenir dels affers . .. Hir, que fon dimecres, apres dormir, lo emperador sen vench del dit loch de Siga a la present ciutat de Narbona e mestre Vicent Ferrer . . . dormi en lo dit loch de Siga et huy, que es digous apres vespres, es entrat en la dita ciutat, en la forma, que acostuma, co es professo feta dela sua gent et cantant. Es veritat, senyor, que fins ara fre . . . ment 3) hi es estat rehebut et co que es piger, tant com he vist la dejus gent de la vila sen han tret estary,b) be crech, a) Loch, fchlen 3 Buchstaben. Am Rand : frigide. b) Am Rand: videntur eum deridere. 1) Vorher: Hat Bericht über die Audienz bei Benedikt gesandt. (Fehlt jetzt.) Konnte den König anderthalb Tage nicht sehen; dieser ging morgens zur Messe, dann bis abends spät eum Jagen und Fischen (com anas en lalba hoida misa a cassa e a peixar a la mar et non tornava fins a una hora de nit). Heute, 29. August, sprach er den König auf einem Spazierritt. Auf die Schilderung von K. Ferdinands Anfall betonte Sigismund, er sei bereit ge- wesen, mit 15 Reitern nach Valencia zu kommen; heute Freude über Ferdi- nands Ankunft in Collioure.
Strana 445
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 445 que, quant lo hauran hoit et vistes les actes, que ell et sa com- panya fan, mudaran, Deus volent, llur perverssa intencio . . . Noy1) ha molts grans mestres, sino alguns comtes de Ongria; son ab ell embaxadors del comte de Savoya, co es lo germa ba- stard del dit comte et hun cavaller et dos doctors. Dels nacions, senyor, noy ha sino quatre o cinch prelats et dalguns doctors. Es hi dela enbaixada del rey de França lo archabisbe de Rems. Dixine, senyor, lo emperador en gran secret lo jorn, que erein en la cassa, que lo dit archabisbe et altres, que eren aci, hi havia ell feyt venir scientment per causa, ço es per esser ly testimonis. Car dixme, que en Constança havien mes in fama et sembrant, que nostre sant pare et ell havien feta collusio, ço es, que nostre sant pare ly armava certes gualeres et ly paguava certa gent darmes et ly dava gran colp de diners et que ell tingues manera, quel dit nostre sant pare romangues papa. E que per la dita raho, seguis se o no seguis la unitat de la sglesia, ell havia volgut, que aquells hi vinguessen et fossen aci presents per veure tots los actes, com passarien .. 2) ltem vos notifich, com lo emperador se te per dir, que de altre no si ha a parlar en les vistes, quant al acte dela unitat dela sglesia, sino que nostre sant pare [in conltinenti2) renuncie . . . Item, senyor, me ha dit lo emperador, com molts se son efforcats destorbar aquestes vistes et sembrar moltes zizanies et dir ly paraules per malencorar lo et metre ly sospita. Car a la derreria ly han dit, ques guard be, nos fie en vos, senyor, ni en lo sant pare, et que [no]°) ly es segur entrar dins vostre regne. E mes, senyor, huy mes estat dit, que al emperador han dat entendre, quel jorn, que fon al Laucata, fon aqui espia de nostre sant pare per espiar, ab quanta gent hi era, dient, que lo sant pare tenia dohents de cavall alli prop per apresonarlo. ltem, senyor, me ha dit mes avant lo dit emperador, com ans, que ell partix de Constança, han creiat aquel tan gran heretge, que y era, appellat mestre Johan de Us, del qual vos, senyor, de vostra . . .3) ma propria han en escrit al dit emperador.3) a) Loch. 1) Vorher geht, der König habe nur 300, die Konzilsgesandten etwa 600 Reiter bei sich, gestern sei ein ungarischer Graf mit 70—80 Reitern gekommen. 2) Hier berichtet P. noch, K. Sigismund habe ihm von der Abdankung Gregors XII. erzählt. 3) Brief K. Ferdinands 1415 März 17 (April 28) Döllinger II 317 f. Palacky 539 f. (hier erstes Datum falsch März 27).
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 445 que, quant lo hauran hoit et vistes les actes, que ell et sa com- panya fan, mudaran, Deus volent, llur perverssa intencio . . . Noy1) ha molts grans mestres, sino alguns comtes de Ongria; son ab ell embaxadors del comte de Savoya, co es lo germa ba- stard del dit comte et hun cavaller et dos doctors. Dels nacions, senyor, noy ha sino quatre o cinch prelats et dalguns doctors. Es hi dela enbaixada del rey de França lo archabisbe de Rems. Dixine, senyor, lo emperador en gran secret lo jorn, que erein en la cassa, que lo dit archabisbe et altres, que eren aci, hi havia ell feyt venir scientment per causa, ço es per esser ly testimonis. Car dixme, que en Constança havien mes in fama et sembrant, que nostre sant pare et ell havien feta collusio, ço es, que nostre sant pare ly armava certes gualeres et ly paguava certa gent darmes et ly dava gran colp de diners et que ell tingues manera, quel dit nostre sant pare romangues papa. E que per la dita raho, seguis se o no seguis la unitat de la sglesia, ell havia volgut, que aquells hi vinguessen et fossen aci presents per veure tots los actes, com passarien .. 2) ltem vos notifich, com lo emperador se te per dir, que de altre no si ha a parlar en les vistes, quant al acte dela unitat dela sglesia, sino que nostre sant pare [in conltinenti2) renuncie . . . Item, senyor, me ha dit lo emperador, com molts se son efforcats destorbar aquestes vistes et sembrar moltes zizanies et dir ly paraules per malencorar lo et metre ly sospita. Car a la derreria ly han dit, ques guard be, nos fie en vos, senyor, ni en lo sant pare, et que [no]°) ly es segur entrar dins vostre regne. E mes, senyor, huy mes estat dit, que al emperador han dat entendre, quel jorn, que fon al Laucata, fon aqui espia de nostre sant pare per espiar, ab quanta gent hi era, dient, que lo sant pare tenia dohents de cavall alli prop per apresonarlo. ltem, senyor, me ha dit mes avant lo dit emperador, com ans, que ell partix de Constança, han creiat aquel tan gran heretge, que y era, appellat mestre Johan de Us, del qual vos, senyor, de vostra . . .3) ma propria han en escrit al dit emperador.3) a) Loch. 1) Vorher geht, der König habe nur 300, die Konzilsgesandten etwa 600 Reiter bei sich, gestern sei ein ungarischer Graf mit 70—80 Reitern gekommen. 2) Hier berichtet P. noch, K. Sigismund habe ihm von der Abdankung Gregors XII. erzählt. 3) Brief K. Ferdinands 1415 März 17 (April 28) Döllinger II 317 f. Palacky 539 f. (hier erstes Datum falsch März 27).
Strana 446
446 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Scrit cuytadament en la cuitat de Narbona, digous ans de miga nit, comptant XXIX. del mes de Aguost any mil CCCCXV. . . . Pere de Falchs. (193) Die Universität Paris an K. Ferdinand: Beglaubigung zweier Gesandten. Paris (1415) August 31. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Illustrissime princeps et rex serenissime ... ) reges in unum et in lumine fidei et in splendore pacis, si pro nomine Dei et Christi illius principes convenerunt in unum ... Ut verbo pariter et facto nostram in hac re devocionem testemur et laborum pro nostro modulo partem assumamus, ad celsitudinis vestre conspec- tum ex sacro concilio remeantes nostros remittimus oratores et nuncios Benedictum Genciani in sacra scriptura professorem 1) et Jacobum Despers b) in medicina magistrum, quorum dictis pro nostra parte fidem concedi cum humilitate postulamus ... Scrip- tum Parisius in nostra congregacione generali die ultimna mensis Augusti celebrata. (194) Memorial für P. de Falchs und Matthias de Podio: Sollen K. Sigismund wegen der Krankheit des Königs zurückhalten. (1415 September 2.) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2409 f. 90v. . . . Item 2) tindran manera lo millor manera,) que pusquen, que lo dit rey no cuyt magra sa venguda per co que puxa esser be provehit en ço, ques necessari. E continuament de hora en hora scriuran de ses deliberacions e su cuytana. Ensemps ab micer Ottobono ab la pus graciosa manera, que fer se puxa, dilatar lan tan, com pusquen, dientli, que per la indisposicio del dit senyor rey la cuyta co dampnosa als negocis. Car apres la partida de micer Ottobono lo dit senyor ses mes agreviat. a) Loch. b) Sonst meist Despars. c) So Reg. 1) Dieser war zugleich Konzilsgesandter. Zur Zeit der Ernennung war er nicht in Konstanz. Vgl. Hardt IV 458: Benedictum Genciani universitatis Parisiensis s. theologie professorem absentem tamquam presentem. Uber seine und des Jacobus de Partibus (statt Despars) Gefangennahme vgl. Bd. II 42—45. 2) Vorher: Freude über Unionseifer Sigismunds; Bitte, wegen Krankheit Ferdinands nach Perpignan zu kommen; Stadt und Reich stehen ihm zur Verfügung. Später: Krankheitsverschlimmerung; Infant Alfons wird Sigis- mund begrüßten. Wird Sigismund einen Salvuskondukt für 500 Reiter geben,
446 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Scrit cuytadament en la cuitat de Narbona, digous ans de miga nit, comptant XXIX. del mes de Aguost any mil CCCCXV. . . . Pere de Falchs. (193) Die Universität Paris an K. Ferdinand: Beglaubigung zweier Gesandten. Paris (1415) August 31. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Illustrissime princeps et rex serenissime ... ) reges in unum et in lumine fidei et in splendore pacis, si pro nomine Dei et Christi illius principes convenerunt in unum ... Ut verbo pariter et facto nostram in hac re devocionem testemur et laborum pro nostro modulo partem assumamus, ad celsitudinis vestre conspec- tum ex sacro concilio remeantes nostros remittimus oratores et nuncios Benedictum Genciani in sacra scriptura professorem 1) et Jacobum Despers b) in medicina magistrum, quorum dictis pro nostra parte fidem concedi cum humilitate postulamus ... Scrip- tum Parisius in nostra congregacione generali die ultimna mensis Augusti celebrata. (194) Memorial für P. de Falchs und Matthias de Podio: Sollen K. Sigismund wegen der Krankheit des Königs zurückhalten. (1415 September 2.) Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2409 f. 90v. . . . Item 2) tindran manera lo millor manera,) que pusquen, que lo dit rey no cuyt magra sa venguda per co que puxa esser be provehit en ço, ques necessari. E continuament de hora en hora scriuran de ses deliberacions e su cuytana. Ensemps ab micer Ottobono ab la pus graciosa manera, que fer se puxa, dilatar lan tan, com pusquen, dientli, que per la indisposicio del dit senyor rey la cuyta co dampnosa als negocis. Car apres la partida de micer Ottobono lo dit senyor ses mes agreviat. a) Loch. b) Sonst meist Despars. c) So Reg. 1) Dieser war zugleich Konzilsgesandter. Zur Zeit der Ernennung war er nicht in Konstanz. Vgl. Hardt IV 458: Benedictum Genciani universitatis Parisiensis s. theologie professorem absentem tamquam presentem. Uber seine und des Jacobus de Partibus (statt Despars) Gefangennahme vgl. Bd. II 42—45. 2) Vorher: Freude über Unionseifer Sigismunds; Bitte, wegen Krankheit Ferdinands nach Perpignan zu kommen; Stadt und Reich stehen ihm zur Verfügung. Später: Krankheitsverschlimmerung; Infant Alfons wird Sigis- mund begrüßten. Wird Sigismund einen Salvuskondukt für 500 Reiter geben,
Strana 447
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 447 (195) Pere de Falchs an K. Ferdinand: Bericht über die Sendung des Didacus Moxena 1) von Konstanz nach Narbonne. 1415 September 3. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Apres dinar 2) los dotze, qui aci son per les quatre nacions ensemps ab lo emperador, appellaren lo dit mestre Dyaguo, in- quirent dell les causes, per que era trames a vos, senyor, pus que lo emperador hils dits dotze eren aci . . . Et lo dit mestre Dyaguo estava ab gran por, que mal alguno fos innovat en la sua persona . . . . . . que no calia lo dit mestre Dyaguo anar a vos, senyor, mas que romangues aci ab ells en llur consell . . . Han huy trames lo bisbe de Jeneva a mi et al dit mestre Dyaguo, dient, com havian delliberat, quel dit mestre Dyaguo continuas son cami a vostra senyoria. Narbona lo tercer dia de Setembre any MCCCCXV. Pere de Falchs. (196) Pere de Falchs und Matia des Puig an den König: Uber Didacus de Moxena. Stimmung des Königs und der Konzils- gesandten. Sigismund und die Zwölf wollen die Unions- verhandlungen allein führen ohne Zwischenglieder; Ehrgeiz Einzelner. Didacus hat sich selbst das Konzept seines Be- glaubigungsschreibens gemacht. Seine Anschuldigungen gegen Vicente Ferrer. Uneinigkeit über die Behandlung Benedikts XIII. Narbonne 1415 September 4. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. nicht einbegriffen das Gefolge des Magister Rodi, des Erzbischofs von Tours und des Abtes von St. Eligius in Noyon. (Vgl. dazu Hardt IV 456 f.) Sigis- mund soll zur Wohnungsbesichtigung einen Ritter senden. 1) Vgl. zum 8. Juli 1415. Dieser Didacus, Minorit, s. pagine professor, wird von Ferdinand am 12. März 1415 (Reg. 2406 f. 118) ,assiduus orator' Ferdinands genannt. Er übersendet nach dem 9. Mai die Dezemberanträge, Sitzungsberichte und den bekannten Auszug aus De modis. Er ist doch wohl der Didacus s. pagine professor, der in der causa fidei als Angreifer Hus" auftritt (Palacky, Documenta S. 259, 260), allerdings als ,subtilissimus theologus in tota Lombardia‘ bezeichnet wird. K. Ferdinand meldet am 9. Sept. Sigis- mund die Ankunft Moxenas mit einem Briefe aus Konstanz. Am 19. Mai 1418 ist Didacus nach Abschwörung der Konstanzer zu Benedikt zurückgekehrt. Vgl. unten. 2) Vorher: Ankunft des Moxena am Sonntag (Sept. 1) mit Beglaubigung der Nationen. Ungnädiger Empfang bei Sigismund wegen seiner Stellung in der Jean Petit-Sache. Mißstimmung der Konzilsgesandten über seine Ankunft. Montag waren die Gesandten der Königin Violant bei Sigismund.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 447 (195) Pere de Falchs an K. Ferdinand: Bericht über die Sendung des Didacus Moxena 1) von Konstanz nach Narbonne. 1415 September 3. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Apres dinar 2) los dotze, qui aci son per les quatre nacions ensemps ab lo emperador, appellaren lo dit mestre Dyaguo, in- quirent dell les causes, per que era trames a vos, senyor, pus que lo emperador hils dits dotze eren aci . . . Et lo dit mestre Dyaguo estava ab gran por, que mal alguno fos innovat en la sua persona . . . . . . que no calia lo dit mestre Dyaguo anar a vos, senyor, mas que romangues aci ab ells en llur consell . . . Han huy trames lo bisbe de Jeneva a mi et al dit mestre Dyaguo, dient, com havian delliberat, quel dit mestre Dyaguo continuas son cami a vostra senyoria. Narbona lo tercer dia de Setembre any MCCCCXV. Pere de Falchs. (196) Pere de Falchs und Matia des Puig an den König: Uber Didacus de Moxena. Stimmung des Königs und der Konzils- gesandten. Sigismund und die Zwölf wollen die Unions- verhandlungen allein führen ohne Zwischenglieder; Ehrgeiz Einzelner. Didacus hat sich selbst das Konzept seines Be- glaubigungsschreibens gemacht. Seine Anschuldigungen gegen Vicente Ferrer. Uneinigkeit über die Behandlung Benedikts XIII. Narbonne 1415 September 4. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. nicht einbegriffen das Gefolge des Magister Rodi, des Erzbischofs von Tours und des Abtes von St. Eligius in Noyon. (Vgl. dazu Hardt IV 456 f.) Sigis- mund soll zur Wohnungsbesichtigung einen Ritter senden. 1) Vgl. zum 8. Juli 1415. Dieser Didacus, Minorit, s. pagine professor, wird von Ferdinand am 12. März 1415 (Reg. 2406 f. 118) ,assiduus orator' Ferdinands genannt. Er übersendet nach dem 9. Mai die Dezemberanträge, Sitzungsberichte und den bekannten Auszug aus De modis. Er ist doch wohl der Didacus s. pagine professor, der in der causa fidei als Angreifer Hus" auftritt (Palacky, Documenta S. 259, 260), allerdings als ,subtilissimus theologus in tota Lombardia‘ bezeichnet wird. K. Ferdinand meldet am 9. Sept. Sigis- mund die Ankunft Moxenas mit einem Briefe aus Konstanz. Am 19. Mai 1418 ist Didacus nach Abschwörung der Konstanzer zu Benedikt zurückgekehrt. Vgl. unten. 2) Vorher: Ankunft des Moxena am Sonntag (Sept. 1) mit Beglaubigung der Nationen. Ungnädiger Empfang bei Sigismund wegen seiner Stellung in der Jean Petit-Sache. Mißstimmung der Konzilsgesandten über seine Ankunft. Montag waren die Gesandten der Königin Violant bei Sigismund.
Strana 448
448 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. . . . Es veritat, senyor, que quant lo dicmenge mayti lo dit mestre Dyagus se representa al emperador, lo dit emperador ly gira la esquena et nol volch hoir, dient, que millor persona, que ell no era, haguera poscut trametre lo concili al rey de Araguo . . . Dilluns ... lo dit emperador pres ami apart, demanant me, en quyna reputacio vos havien lo dit mestre Dyagus. Yo dix ly, que en bona et que era vostre familiar et servidor. Lavors lo dit emperador dix mi: Vere, ipse Dydacus est proditor magnus et frater meus rex Aragonum non confidat de eo, et scribatis sibi, nam ego verbo sibi dicam et avisabo eum .. . Vere, si Dydacus vadit, ego non vadam. Lavors yo, senyor, ab pus dolces paraules ly digui, que valia mes, que mestre Dyaguo romangues, que ell si aixis havia seguir. Car be sabia la sua senyoria, que vos, senyor, ab ell sols havia tractat aquest neguoci de la unitat et no pas ab nacions algunes en Constança ajustades ni ab mestre Dyaguo ni ab hom del mon et los misatgers, qui en Constança foren, a ell sols foren trameses et no a alguna altra persona. Et lo apunctament de aquest neguoci fins al dia de huy ab ell sols era feyt et no ab altre algu. E per consequent . . . no devia equiparar mestre Dyaguo ab ell ni metrel en lo kalendari del apunctuament dels fets, en que ell era . . . Dubte be, senyor, si yo no fos estat aci, attes loy, quel em- perador ly mostra haver et los, que aci son de la affeccio del duch Dorlenchs, que en la persona del dit mestre Dyaguo nos fos feta qualque irreparable novitat. E ultra lo dit oy, senyor, hi ha concorregut desplaer gran, quel dit emperador et los XII, qui y son per les dites quatres nacions, se han donat com attes, que ells eren ja aci per lo pretes concili et en nom de aquell per convenir et parlar ab vostra senyoria, que altre misatger hayen trames, quils previngua et parle primer ab vostra senyoria. Car lo emperador de aquest feit enten en honor gran, que ell ab vostra senyoria sola clogua aquests feits de la unitat, sens que persona otra alguna nos puixa notar, que del concili a vos haya cabut, sino ell sols. Aixi mateix los XII, qui aci son per les nacions, ne entenen en tan gran honor, que dien, seguons yo so informat per lo misatger del rey de Navarra, que ells son ara dotze collones, qui sostenen la esglesia de Deus. Hoc encara, que alguns dells entenen ab gran diligencia en lo papat . . .1) 1) Ubrigens nütze nach Ansicht Falchs die Gesandtschaft des Didacus wenig. Das solle auch Ferdinand Sigismund schreiben. Dann sei alle Eifersucht weg.
448 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. . . . Es veritat, senyor, que quant lo dicmenge mayti lo dit mestre Dyagus se representa al emperador, lo dit emperador ly gira la esquena et nol volch hoir, dient, que millor persona, que ell no era, haguera poscut trametre lo concili al rey de Araguo . . . Dilluns ... lo dit emperador pres ami apart, demanant me, en quyna reputacio vos havien lo dit mestre Dyagus. Yo dix ly, que en bona et que era vostre familiar et servidor. Lavors lo dit emperador dix mi: Vere, ipse Dydacus est proditor magnus et frater meus rex Aragonum non confidat de eo, et scribatis sibi, nam ego verbo sibi dicam et avisabo eum .. . Vere, si Dydacus vadit, ego non vadam. Lavors yo, senyor, ab pus dolces paraules ly digui, que valia mes, que mestre Dyaguo romangues, que ell si aixis havia seguir. Car be sabia la sua senyoria, que vos, senyor, ab ell sols havia tractat aquest neguoci de la unitat et no pas ab nacions algunes en Constança ajustades ni ab mestre Dyaguo ni ab hom del mon et los misatgers, qui en Constança foren, a ell sols foren trameses et no a alguna altra persona. Et lo apunctament de aquest neguoci fins al dia de huy ab ell sols era feyt et no ab altre algu. E per consequent . . . no devia equiparar mestre Dyaguo ab ell ni metrel en lo kalendari del apunctuament dels fets, en que ell era . . . Dubte be, senyor, si yo no fos estat aci, attes loy, quel em- perador ly mostra haver et los, que aci son de la affeccio del duch Dorlenchs, que en la persona del dit mestre Dyaguo nos fos feta qualque irreparable novitat. E ultra lo dit oy, senyor, hi ha concorregut desplaer gran, quel dit emperador et los XII, qui y son per les dites quatres nacions, se han donat com attes, que ells eren ja aci per lo pretes concili et en nom de aquell per convenir et parlar ab vostra senyoria, que altre misatger hayen trames, quils previngua et parle primer ab vostra senyoria. Car lo emperador de aquest feit enten en honor gran, que ell ab vostra senyoria sola clogua aquests feits de la unitat, sens que persona otra alguna nos puixa notar, que del concili a vos haya cabut, sino ell sols. Aixi mateix los XII, qui aci son per les nacions, ne entenen en tan gran honor, que dien, seguons yo so informat per lo misatger del rey de Navarra, que ells son ara dotze collones, qui sostenen la esglesia de Deus. Hoc encara, que alguns dells entenen ab gran diligencia en lo papat . . .1) 1) Ubrigens nütze nach Ansicht Falchs die Gesandtschaft des Didacus wenig. Das solle auch Ferdinand Sigismund schreiben. Dann sei alle Eifersucht weg.
Strana 449
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 449 Be es veritat, senyor, que opinio es de quants son aci, que la pretesa enbaixada et letra de creença lo dit mestre Dyaguo la sa ginyada per haver color a venir devant nostre sant Ipare) et ficarse per caber en aquest neguoci ingerintsi*) et no per efficacia algune,3) que sa enbaixada haya, et de aquella oppinio so yo, per ço com lo dit mestre Dyaguo mateix me ha dit, que ell se havia ordenat la minuta dela letra, que portava de crehença. E per co com no podia passar avant a vostra senyoria, dix a mi una paraula be crua et digna de reprehencio, que aixi be podia ell caber en parlar, tractar et menejar aquests neguocis entre lo pretes concili et la vostra senyoria, com hun systematich heretge, co es mestre Vicent Ferrer, lo qual havien fet venir ab grans prechs de Perpinya per fer lo migancer et tractador dels neguocis damuntdits. La qual paraula, senyor, me dona gran hira. Car no solament toquava al dit mestre Vincent, mas encara a tots los dela obediencia de nostre sant pare. Item, senyor, he sentit et sabut, com sobre la manera de co, que deven proposar a nostre sant pare lo emperador et prelats, qui aci son, son estats en contraries oppinions en lurs consells. Los huns eren de oppinio. que indistinctament fos request dela via de renunciacio, los altres et major part, que no, mas que envia de demanar ly consell, attesa sa antiquitat et que sab molt et ha vist et fet veure en aquests affers ... Scrit etc. Narbona a IIII. del mes de Setembre any mil CCCCXV. (197) Matia des Puig und Pere de Falchs an K. Ferdinand: Miß- verständnisse, wer Perpignan vorgeschlagen; Eifersucht der Franzosen. Narbonne 1415 September 5. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . En lo consell, qui romas ab ell, ses feta difficultat per los, qui no han bona intencio en la explicacio del primer capito de nostres instruccions : Com vos, senyor, ly regraciaveu molt, que per sa(?) benivolencia et benignitat etc. a ell havia plagut elegir, anar aqueixa vila de Perpynya etc., dients, que numquam ell dit emperador la havia eleta, ans havia mes en eleccio del loch a nostre sant pare et a vos, senyor. . . . Jatsia, senyor, hayam ferm sentiment, quels Franceses, qui son ab lo emperador, en tot ço, que toqua favor de vos, senyor, mills poden fer vostra honor, sien contraris et adversants. a) So Or. Finke, Acta concilii Constanciensis 29
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 449 Be es veritat, senyor, que opinio es de quants son aci, que la pretesa enbaixada et letra de creença lo dit mestre Dyaguo la sa ginyada per haver color a venir devant nostre sant Ipare) et ficarse per caber en aquest neguoci ingerintsi*) et no per efficacia algune,3) que sa enbaixada haya, et de aquella oppinio so yo, per ço com lo dit mestre Dyaguo mateix me ha dit, que ell se havia ordenat la minuta dela letra, que portava de crehença. E per co com no podia passar avant a vostra senyoria, dix a mi una paraula be crua et digna de reprehencio, que aixi be podia ell caber en parlar, tractar et menejar aquests neguocis entre lo pretes concili et la vostra senyoria, com hun systematich heretge, co es mestre Vicent Ferrer, lo qual havien fet venir ab grans prechs de Perpinya per fer lo migancer et tractador dels neguocis damuntdits. La qual paraula, senyor, me dona gran hira. Car no solament toquava al dit mestre Vincent, mas encara a tots los dela obediencia de nostre sant pare. Item, senyor, he sentit et sabut, com sobre la manera de co, que deven proposar a nostre sant pare lo emperador et prelats, qui aci son, son estats en contraries oppinions en lurs consells. Los huns eren de oppinio. que indistinctament fos request dela via de renunciacio, los altres et major part, que no, mas que envia de demanar ly consell, attesa sa antiquitat et que sab molt et ha vist et fet veure en aquests affers ... Scrit etc. Narbona a IIII. del mes de Setembre any mil CCCCXV. (197) Matia des Puig und Pere de Falchs an K. Ferdinand: Miß- verständnisse, wer Perpignan vorgeschlagen; Eifersucht der Franzosen. Narbonne 1415 September 5. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . En lo consell, qui romas ab ell, ses feta difficultat per los, qui no han bona intencio en la explicacio del primer capito de nostres instruccions : Com vos, senyor, ly regraciaveu molt, que per sa(?) benivolencia et benignitat etc. a ell havia plagut elegir, anar aqueixa vila de Perpynya etc., dients, que numquam ell dit emperador la havia eleta, ans havia mes en eleccio del loch a nostre sant pare et a vos, senyor. . . . Jatsia, senyor, hayam ferm sentiment, quels Franceses, qui son ab lo emperador, en tot ço, que toqua favor de vos, senyor, mills poden fer vostra honor, sien contraris et adversants. a) So Or. Finke, Acta concilii Constanciensis 29
Strana 450
450 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Crehem, que affectants per ennoya o inhiquitat, que vostra potencia et honor no fos mostrada . . .1) Scrita en Narbona digous hora de vespres V. dies de Aguost 2) any mil CCCCXV. (198) Matia des Puig und Pere de Falchs an K. Ferdinand: Be- dauern über die Verschlimmerung der Krankheit des Königs. Einzelheiten über die bevorstehende Reise; K. Sigismund zieht den Landweg vor; Vorschlag einer Flottenparade für ihn bei Laucata: bevorstehende Ankunft von Quartiermachern für ihn und die Konzilsgesandten in Perpigman. Feierlicher Empfang K. Sigismunds in Narbonne. Narbonne 1415 Sep- tember 5. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . El dit emperador nos ha dit, que el trobara mas plaer de anar per terra, que per mar. Be empero ly plaura, que les dites gualeres vinguen a Lancata. E deffet, senyor, micer Ottobo nos ha dit, sabent la intencio del dit emperador, que al emperador. senyor, no fareu lo pus asenyalad plaer, que fer puixcan, per despit et onta dels Franceses, qui aci son ab ell, qui passen desplaer infinit, que vos, senyor, mostreu potencia ni honor alguna deves lo dit emperador. Car continuament treballen en donar ly entendre, vos, senyor, no haver potencia en poder ly fer honor. Per que, senyor, es nostra intencio encara, quel dit emperador entrar no vulla dins la mar, que totes les gualeres, que venir puixen, vinguen fins a Laucata o fins lla, on puixquen ben fornides de estendarts et tronpetes et les popes ben cuvertes et arreades et gran colp de bonbardes parades, les quals desparen devant ell . .. Iten, senyor, quant a les coses contengudes en lo cinque capitol deles dites instruccions diu lo dit emperador, que sobre la ordinacio de les dites posades et altres coses trametra dema mayti, que es divenres. Et deven partir per anar aqui lo seu menescal, co es lo majordom de sa casa, et micer Ottobo et mossen Miquel3), los quals, senyor, vos diran et nomenaran les persones totes, que hiran ab lo eimperador et lo estat, grau et 1) Weiterreise über Siga, Laucata. Canet für 8. Sept. geplant ; sie hoffen Verschiebung bis 10. Sept. Schande, daß Sigismund einen Salvuskondukt haben müsse. 2) So falsch für September. s) Jacks.
450 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Crehem, que affectants per ennoya o inhiquitat, que vostra potencia et honor no fos mostrada . . .1) Scrita en Narbona digous hora de vespres V. dies de Aguost 2) any mil CCCCXV. (198) Matia des Puig und Pere de Falchs an K. Ferdinand: Be- dauern über die Verschlimmerung der Krankheit des Königs. Einzelheiten über die bevorstehende Reise; K. Sigismund zieht den Landweg vor; Vorschlag einer Flottenparade für ihn bei Laucata: bevorstehende Ankunft von Quartiermachern für ihn und die Konzilsgesandten in Perpigman. Feierlicher Empfang K. Sigismunds in Narbonne. Narbonne 1415 Sep- tember 5. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . El dit emperador nos ha dit, que el trobara mas plaer de anar per terra, que per mar. Be empero ly plaura, que les dites gualeres vinguen a Lancata. E deffet, senyor, micer Ottobo nos ha dit, sabent la intencio del dit emperador, que al emperador. senyor, no fareu lo pus asenyalad plaer, que fer puixcan, per despit et onta dels Franceses, qui aci son ab ell, qui passen desplaer infinit, que vos, senyor, mostreu potencia ni honor alguna deves lo dit emperador. Car continuament treballen en donar ly entendre, vos, senyor, no haver potencia en poder ly fer honor. Per que, senyor, es nostra intencio encara, quel dit emperador entrar no vulla dins la mar, que totes les gualeres, que venir puixen, vinguen fins a Laucata o fins lla, on puixquen ben fornides de estendarts et tronpetes et les popes ben cuvertes et arreades et gran colp de bonbardes parades, les quals desparen devant ell . .. Iten, senyor, quant a les coses contengudes en lo cinque capitol deles dites instruccions diu lo dit emperador, que sobre la ordinacio de les dites posades et altres coses trametra dema mayti, que es divenres. Et deven partir per anar aqui lo seu menescal, co es lo majordom de sa casa, et micer Ottobo et mossen Miquel3), los quals, senyor, vos diran et nomenaran les persones totes, que hiran ab lo eimperador et lo estat, grau et 1) Weiterreise über Siga, Laucata. Canet für 8. Sept. geplant ; sie hoffen Verschiebung bis 10. Sept. Schande, daß Sigismund einen Salvuskondukt haben müsse. 2) So falsch für September. s) Jacks.
Strana 451
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 451 condicio de cascuns et lo nombre deles persones. Car esta en veritat, senyor, seguons per altra letra yo Pere de Falchs havia notifficat a vostra senyoria, que aci son sobrevenguts dos grans mestres de VI o huyt jorns enca, co es hun de Polonia, altre de Boemia, cascu ab prop de cent rocins . .. Tota la gent de cavall no hira estar a Perpinya, ans aci ne leixaran gran colp. Aixi mateix hira aqui, senyor, una persona especial per les posades dels XII deputats representants les quatre nacions. Hans preguat lo emperador sobre aquest pas specialment de dues coses, la una, quels dits XII diputats") tan prop, com fer se puixa, hayen les posades prop la dell dit emperador per raho dels consells, que tots jorns ha a tenir ab ells, laltra, que per evitar bregues et mals entre la companya sua et dels, que seran ab ell et ab los dits XII et altres et ab vostres subdits et vasalls, sia mes per vostra senyoria tal ordre, que entre ells sinistre algu ni mal nos pusqua seguir. Et quin sera causa, que sia encontinent castiguat. Car ell vol, que, si algu dels seus miereix morir per delicte algu, que encontinent muyra sens nulla merce . . . En aquesta ciutat, quant lo dit emperador entra, li fon feyt lo acculliment seguent, ço es quel vezcomte primerament ly hixque ab gran gent a cavall fins a Montpeller, quey ha XIIII o XV legues. En apres lo jorn, que entra, ly empaliaren et enjuncaren les carreres et los prohomens dela ciutat ly hixqueren a cavall gran troc a rehebrel. Empero entra sens paly, que noly meteren dessus ni cordons al cavall. Empero quant fon dins la ciutat, la processo ly hixque ab les creus et entra en la seu etc. E semblant quasi recepcio havem hoyt dir, que ly han feyt en Nemze et Mont- peller . . . Les armes del eiperador, les quals acostumen metre en les posades snues, es una gran aquila negra sobre la camper daur, la qual aquila te hun cap tan solament et en lo cap te una corona daur . . . Scrit en Narbona digous a dues hores ans de miga nit, comptat V dies de Setembre any MCCCCXV.1) a) So hier. 1) Die Gesandten berichten dann noch am 6. September: Sie können den Auftrag, daß Sigismund die Reise bis Sonntag oder Montag in 8 Tagen auf- schiebe, nicht ausführen : Serie agreviar mortalment aquests senyors tots, qui aci son. Concordat en lo gran consell de tots los prelats et altres dell consell del dit emperador: Abreise am Sonntag, 8. September. — Am 9. September : Bischof von Zamora bringt neue Briefe des Königs. Lebhafte Schilderung, wie schwer 29*
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 451 condicio de cascuns et lo nombre deles persones. Car esta en veritat, senyor, seguons per altra letra yo Pere de Falchs havia notifficat a vostra senyoria, que aci son sobrevenguts dos grans mestres de VI o huyt jorns enca, co es hun de Polonia, altre de Boemia, cascu ab prop de cent rocins . .. Tota la gent de cavall no hira estar a Perpinya, ans aci ne leixaran gran colp. Aixi mateix hira aqui, senyor, una persona especial per les posades dels XII deputats representants les quatre nacions. Hans preguat lo emperador sobre aquest pas specialment de dues coses, la una, quels dits XII diputats") tan prop, com fer se puixa, hayen les posades prop la dell dit emperador per raho dels consells, que tots jorns ha a tenir ab ells, laltra, que per evitar bregues et mals entre la companya sua et dels, que seran ab ell et ab los dits XII et altres et ab vostres subdits et vasalls, sia mes per vostra senyoria tal ordre, que entre ells sinistre algu ni mal nos pusqua seguir. Et quin sera causa, que sia encontinent castiguat. Car ell vol, que, si algu dels seus miereix morir per delicte algu, que encontinent muyra sens nulla merce . . . En aquesta ciutat, quant lo dit emperador entra, li fon feyt lo acculliment seguent, ço es quel vezcomte primerament ly hixque ab gran gent a cavall fins a Montpeller, quey ha XIIII o XV legues. En apres lo jorn, que entra, ly empaliaren et enjuncaren les carreres et los prohomens dela ciutat ly hixqueren a cavall gran troc a rehebrel. Empero entra sens paly, que noly meteren dessus ni cordons al cavall. Empero quant fon dins la ciutat, la processo ly hixque ab les creus et entra en la seu etc. E semblant quasi recepcio havem hoyt dir, que ly han feyt en Nemze et Mont- peller . . . Les armes del eiperador, les quals acostumen metre en les posades snues, es una gran aquila negra sobre la camper daur, la qual aquila te hun cap tan solament et en lo cap te una corona daur . . . Scrit en Narbona digous a dues hores ans de miga nit, comptat V dies de Setembre any MCCCCXV.1) a) So hier. 1) Die Gesandten berichten dann noch am 6. September: Sie können den Auftrag, daß Sigismund die Reise bis Sonntag oder Montag in 8 Tagen auf- schiebe, nicht ausführen : Serie agreviar mortalment aquests senyors tots, qui aci son. Concordat en lo gran consell de tots los prelats et altres dell consell del dit emperador: Abreise am Sonntag, 8. September. — Am 9. September : Bischof von Zamora bringt neue Briefe des Königs. Lebhafte Schilderung, wie schwer 29*
Strana 452
452 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (199) Benedikt XIII. gibt den Mitgliedern der Konstanzer Gesandt- schaft freies Geleit. Perpignan 1415 September 15. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Avenion. 68 f. 51. Ad futuram rei memoriam ... Cum itaque Jacobus archiepis- copus Turonensis cum viginti quatuor personis et viginti quinque equis, Petrus Rippensis cum sexdecimn personis et totidem equis, Jacobus Adriensis cum duodecimn personis et totidemn equis, Johannes Gebennensis episcopi cum viginti duabus personis et totideimn equis, Johannes abbas monasterii s. Eligii Novio- mensis cum decem personis et totiden equis, Corrandus de Susato sacre pagine magister cum sex personis et totidem equis, Johannes de Opizis sacri palacii apostolici causarum auditor cum sex personis et totidem equis, Lambertus de Stipite de Bertraya Leodiensis diocesis prior*) cum sex per- sonis et totidem equis, Johannes Buellis, Hugo Holbez, Bern- ardus de Plancbea decretorum et Johannes de Fabrica legum doctores cum viginti duabus personis et totidem equis una- cum carissimo in Christo filio Sigismundo Romanorum rege illustri ac ex parte congregacionis, que Constancie provincie Maguntinensis tenetur, quam sinodum seu generale concilium vocant, ad nos fuerint et sint, prout asserunt, destinati ad con- veniendum nobiscum seu cum deputatis a nobis et carissimo in Christo filio nostro Ferdinando Aragonum rege illustri tractan- duinque, gerendum, acceptandum, requirendum, expediendum et faciendum ea, que ad unionem ecclesie sancte Dei eisdeiu vide- buntur necessaria, expediencia, utilia aut accomoda, prefatos nuncios et oratores et eorum quemlibet simul et separatim una- cum predictis personis, equis, bonis et rebus suis quibuscunque ob favorem et intuitum unitatis ecclesie predicte, quam prosequi- mur, in nostra protectione, securitate et salvagardia, specialiter veniendo ad locum convencionis Perpiniani videlicet vel alibi, si locum convencionis huiusmodi mutari contingat, stando, dicta ihm die neue Bitte um Verzögerung wurde. Der Erzbischof von Riga ist an- gekommen. Das Konzil begreift die Verzögerung nicht und verlangt Entscheidung. Die Welt will bald wieder einen Papst haben. Große Auseinandersetzung im Rate K. Sigismunds: Mostrants empero mala cara et irritacio en son cor los, que ab ell eren. Lo dit emperador dix mostrantse molt trist et deconsolat de vostre accident, que .. . delliberaria et tendria son consell. Um 3 Uhr nachts kam Ottobonus mit der Nachricht, Sigismund willige ein; er werde erst am Sonntag reisen und Montag oder Dienstag in Perpignan ankommen. a) Folgi pretensi.
452 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (199) Benedikt XIII. gibt den Mitgliedern der Konstanzer Gesandt- schaft freies Geleit. Perpignan 1415 September 15. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Avenion. 68 f. 51. Ad futuram rei memoriam ... Cum itaque Jacobus archiepis- copus Turonensis cum viginti quatuor personis et viginti quinque equis, Petrus Rippensis cum sexdecimn personis et totidem equis, Jacobus Adriensis cum duodecimn personis et totidemn equis, Johannes Gebennensis episcopi cum viginti duabus personis et totideimn equis, Johannes abbas monasterii s. Eligii Novio- mensis cum decem personis et totiden equis, Corrandus de Susato sacre pagine magister cum sex personis et totidem equis, Johannes de Opizis sacri palacii apostolici causarum auditor cum sex personis et totidem equis, Lambertus de Stipite de Bertraya Leodiensis diocesis prior*) cum sex per- sonis et totidem equis, Johannes Buellis, Hugo Holbez, Bern- ardus de Plancbea decretorum et Johannes de Fabrica legum doctores cum viginti duabus personis et totidem equis una- cum carissimo in Christo filio Sigismundo Romanorum rege illustri ac ex parte congregacionis, que Constancie provincie Maguntinensis tenetur, quam sinodum seu generale concilium vocant, ad nos fuerint et sint, prout asserunt, destinati ad con- veniendum nobiscum seu cum deputatis a nobis et carissimo in Christo filio nostro Ferdinando Aragonum rege illustri tractan- duinque, gerendum, acceptandum, requirendum, expediendum et faciendum ea, que ad unionem ecclesie sancte Dei eisdeiu vide- buntur necessaria, expediencia, utilia aut accomoda, prefatos nuncios et oratores et eorum quemlibet simul et separatim una- cum predictis personis, equis, bonis et rebus suis quibuscunque ob favorem et intuitum unitatis ecclesie predicte, quam prosequi- mur, in nostra protectione, securitate et salvagardia, specialiter veniendo ad locum convencionis Perpiniani videlicet vel alibi, si locum convencionis huiusmodi mutari contingat, stando, dicta ihm die neue Bitte um Verzögerung wurde. Der Erzbischof von Riga ist an- gekommen. Das Konzil begreift die Verzögerung nicht und verlangt Entscheidung. Die Welt will bald wieder einen Papst haben. Große Auseinandersetzung im Rate K. Sigismunds: Mostrants empero mala cara et irritacio en son cor los, que ab ell eren. Lo dit emperador dix mostrantse molt trist et deconsolat de vostre accident, que .. . delliberaria et tendria son consell. Um 3 Uhr nachts kam Ottobonus mit der Nachricht, Sigismund willige ein; er werde erst am Sonntag reisen und Montag oder Dienstag in Perpignan ankommen. a) Folgi pretensi.
Strana 453
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 453 tamen convencione durante eciam post huinsmodi convencionem per octo dies necnon redeundo ad dictaim civitatem Constanci- ensem per terram seu aquam suscepimus et harum litterarum apostolicarum tenore de gracia specialiter suscipimus . . . Dat. Perpiniani Elnensis diocesis XVII. kalendas Octobris anno vicesi- mo primo.
B. Die Reise K. Sigismunds nach Narbonne und Perpignan. 453 tamen convencione durante eciam post huinsmodi convencionem per octo dies necnon redeundo ad dictaim civitatem Constanci- ensem per terram seu aquam suscepimus et harum litterarum apostolicarum tenore de gracia specialiter suscipimus . . . Dat. Perpiniani Elnensis diocesis XVII. kalendas Octobris anno vicesi- mo primo.
Strana 454
454 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. C. Die Verhandlungen von Perpignan. (200) Gutachten des fr. Antonius de Piscibus:1) Benedikt braucht nicht zurückzutreten, ehe über Johann XXIII. und Gregor XII. volle Klarheit herrscht. Nach seiner Zession ist er der einzige rechtmäßige Papstwähler. (1415 um September?) Paris, Bibl. Nationale, Cod. 1479 f. 170. Pater beatissime. Cum fuerim requisitus ex parte sanctitatis vestre, ut, si quas viderem vias, quibus sancta mater ecclesia hoc pestifero lacerata scismate ad unitatem et pacem redigi posset, quod illas vestre beatitudini celeriter aperirem, ... mallem os claudere . . . quam inscie et ruditer explicare. Et presertim, quia sanctitas vestra in re prefata infallanter multo plura novit quam simul omnes homines superstites de presenti: tum primo, quia vos estis de primevis cardinalibus, qui ante scisma fuerunt. tum secundo, quia vestra beatitudo interfuit tam electioni per impressionem facte illius apostatici Urbani, quam canonice electioni apostolici Clementis, . . . tum tercio, quia circa investigacionem modorum uniendi ecclesiain fere a principio scismatis eadem sanctitas insudavit, tum quarto, quia, si aliquis tractatus seu libellus super modis uniendi ecclesiam ab aliquo fuit editus tem- poribus retroactis, existimo quidem ad vestre beatitudinis per- venisse manus . . . Prima est via iuridice inquisicionis, secunda est via obedi- encialis humiliacionis, tercia est via libere cessionis . . . D. Benedictus papa non debet renunciare, nisi prius plene incau- tetur de totali et pura renunciacione d Angeli Corrario ... et de intencione Ytalicorum circa obedienciam d. Balthasar Coxa . . . [Angelus] bene potuit mittere suos procuratores ad illam con- gregacionem Constanciensem cuin plenaria potestate . . . renun- ciandi . . . et tamen forte, .. . antequam . . . sui legati et pro- curatores pervenissent ad civitatem Constancie, prefatus d. Angelus etc. revocavit . . . omnem potestatem . . . . ..Precise ad d. Benedictum spectaret electio indubitati ponti- ficis. Nam ipse solus esset indubitatus cardinalis in tota ecclesia, cum sit de veris et indubitatis cardinalibus, qui ante scisma fuerunt ... 1) Ord. fr. Min., professor et in s. theologia magister. In einer Supplik Alfonsos an Martin V. (Reg. 2563 f. 134) wird er sehr gelobt. Er hat von Bene- dikt XIII. das officium penitenciarii und reiche Pfründen. Nun hat er alles verlassen und ist zu Martin übergegangen.
454 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. C. Die Verhandlungen von Perpignan. (200) Gutachten des fr. Antonius de Piscibus:1) Benedikt braucht nicht zurückzutreten, ehe über Johann XXIII. und Gregor XII. volle Klarheit herrscht. Nach seiner Zession ist er der einzige rechtmäßige Papstwähler. (1415 um September?) Paris, Bibl. Nationale, Cod. 1479 f. 170. Pater beatissime. Cum fuerim requisitus ex parte sanctitatis vestre, ut, si quas viderem vias, quibus sancta mater ecclesia hoc pestifero lacerata scismate ad unitatem et pacem redigi posset, quod illas vestre beatitudini celeriter aperirem, ... mallem os claudere . . . quam inscie et ruditer explicare. Et presertim, quia sanctitas vestra in re prefata infallanter multo plura novit quam simul omnes homines superstites de presenti: tum primo, quia vos estis de primevis cardinalibus, qui ante scisma fuerunt. tum secundo, quia vestra beatitudo interfuit tam electioni per impressionem facte illius apostatici Urbani, quam canonice electioni apostolici Clementis, . . . tum tercio, quia circa investigacionem modorum uniendi ecclesiain fere a principio scismatis eadem sanctitas insudavit, tum quarto, quia, si aliquis tractatus seu libellus super modis uniendi ecclesiam ab aliquo fuit editus tem- poribus retroactis, existimo quidem ad vestre beatitudinis per- venisse manus . . . Prima est via iuridice inquisicionis, secunda est via obedi- encialis humiliacionis, tercia est via libere cessionis . . . D. Benedictus papa non debet renunciare, nisi prius plene incau- tetur de totali et pura renunciacione d Angeli Corrario ... et de intencione Ytalicorum circa obedienciam d. Balthasar Coxa . . . [Angelus] bene potuit mittere suos procuratores ad illam con- gregacionem Constanciensem cuin plenaria potestate . . . renun- ciandi . . . et tamen forte, .. . antequam . . . sui legati et pro- curatores pervenissent ad civitatem Constancie, prefatus d. Angelus etc. revocavit . . . omnem potestatem . . . . ..Precise ad d. Benedictum spectaret electio indubitati ponti- ficis. Nam ipse solus esset indubitatus cardinalis in tota ecclesia, cum sit de veris et indubitatis cardinalibus, qui ante scisma fuerunt ... 1) Ord. fr. Min., professor et in s. theologia magister. In einer Supplik Alfonsos an Martin V. (Reg. 2563 f. 134) wird er sehr gelobt. Er hat von Bene- dikt XIII. das officium penitenciarii und reiche Pfründen. Nun hat er alles verlassen und ist zu Martin übergegangen.
Strana 455
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 455 (201) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera von Barcelona: Angriffe kastilianischer Soldner auf den Gouverneur von Perpignan und seine Tochter. Aufstand der Einwohner. Besuch Sigismunds bei Benedikt XIII. Hoffnungen auf die Union, wenn die Franzosen sie nicht verhindern. Einnahmen des Erzbistums Toledo. Perpignan 1415 Oktober 10. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas 487. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck bei Puig y Puig, Pedro de Luna S. 553. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Ut nil vos lateat de omnibus, sive bona sint sive econtra, que hic aguntur, ad vestri et vestrorum avisacionem scribo vobis casum sequentem satis terribilem. Hinc est, quod hiis diebus proxime preteritis filius et nonmulli scutiferi d. Didaci Luppi Deztunyega ambaxiatoris d. regis Castelle con- tencionem et bricam cum quibusdam de bandositatibus istius ville et patrie habuerunt. Contigit autem zizanie procurante satore, quod illi de d. Didaco cum armis et fustibus fortiter contra illos de villa et bandositatibus insurrexerunt non attendentes, quod villa erat tanta et tam nobili gente plena et quod erat valde periculosum facere tantam novitatem. Sicque contra eos debel- lantes eos cum lanceatis et per vim armorum per domum d. gubernatoris istius ville posuerunt et infra domum preliati sunt; quos audiens dictus gubernator, qui erat in lecto post prandium, recepta tunica super camisiam sic semiindutus cum una virga in manu iuxta morem suum descendit in domum currendo dicens : Quid est hoc, quid est hoc ? Stetis, stetis, teneatis vos ad regem, teneatis vos ad regem, teneatis ad regem! At illi de dicto d. Didaco et alii castellani, familiares d. episcopi Calagurritani,1) qui cum eis erant, non curarunt, ymo dixerunt: Non curamus de rege, nos sumus de rege. Et tunc mala malis cumulare volentes in ipsum gubernatorem officialem regimu infra domum suam irruerunt ensibus evaginatis et eum in capite vulnerarunt de quatuor ictibus ensis in capite et uno in brachio et de ictu lapidis in pectus. Sicque de primo sed forti ictu, quem habuit in capite, ipse gubernator pro tunc mortuns cecidit in terram et tunc quedam filia sua, que est priorissa cuinsdam monasterii, proiecit se tota supra patrem suum. Set Castellani videntes, quod non poterant dare gubernatori, quin darent filie sue, dederunt 1) Diego de Zuniga, seit 1408 Bischof von Calahorra.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 455 (201) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera von Barcelona: Angriffe kastilianischer Soldner auf den Gouverneur von Perpignan und seine Tochter. Aufstand der Einwohner. Besuch Sigismunds bei Benedikt XIII. Hoffnungen auf die Union, wenn die Franzosen sie nicht verhindern. Einnahmen des Erzbistums Toledo. Perpignan 1415 Oktober 10. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas 487. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck bei Puig y Puig, Pedro de Luna S. 553. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Ut nil vos lateat de omnibus, sive bona sint sive econtra, que hic aguntur, ad vestri et vestrorum avisacionem scribo vobis casum sequentem satis terribilem. Hinc est, quod hiis diebus proxime preteritis filius et nonmulli scutiferi d. Didaci Luppi Deztunyega ambaxiatoris d. regis Castelle con- tencionem et bricam cum quibusdam de bandositatibus istius ville et patrie habuerunt. Contigit autem zizanie procurante satore, quod illi de d. Didaco cum armis et fustibus fortiter contra illos de villa et bandositatibus insurrexerunt non attendentes, quod villa erat tanta et tam nobili gente plena et quod erat valde periculosum facere tantam novitatem. Sicque contra eos debel- lantes eos cum lanceatis et per vim armorum per domum d. gubernatoris istius ville posuerunt et infra domum preliati sunt; quos audiens dictus gubernator, qui erat in lecto post prandium, recepta tunica super camisiam sic semiindutus cum una virga in manu iuxta morem suum descendit in domum currendo dicens : Quid est hoc, quid est hoc ? Stetis, stetis, teneatis vos ad regem, teneatis vos ad regem, teneatis ad regem! At illi de dicto d. Didaco et alii castellani, familiares d. episcopi Calagurritani,1) qui cum eis erant, non curarunt, ymo dixerunt: Non curamus de rege, nos sumus de rege. Et tunc mala malis cumulare volentes in ipsum gubernatorem officialem regimu infra domum suam irruerunt ensibus evaginatis et eum in capite vulnerarunt de quatuor ictibus ensis in capite et uno in brachio et de ictu lapidis in pectus. Sicque de primo sed forti ictu, quem habuit in capite, ipse gubernator pro tunc mortuns cecidit in terram et tunc quedam filia sua, que est priorissa cuinsdam monasterii, proiecit se tota supra patrem suum. Set Castellani videntes, quod non poterant dare gubernatori, quin darent filie sue, dederunt 1) Diego de Zuniga, seit 1408 Bischof von Calahorra.
Strana 456
456 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. isti priorisse tantes splaniçades et colps de broquer, quod fuit unum quid terribile. Nichilominus occiderunt unum scutiferum dicti gubernatoris, qui cum eo erat, et alium letaliter vulnerarunt. Credo, quod iam sit mortuus vel prope ...a) Tandem ipso guber- natore in terra pro mortuo relicto Castellani retraxerunt se et posnerunt se in hospicio dicti d. episcopi Calagurritani, quod erat ibi valde prope. Populus autem et consules ville turbati de tanta novitate facta in gubernatorem, ymo in regem, venerunt armati omnes ad consolatum et plateam consolatus. Et quia nonnulli ibant ad domum dicti episcopi ad videndum, si dictos Castellanos possent habere ad capcionem, ne sequerentur alia forciora mala, et omnes revertebantur vulnerati et semimortui, eo quia Castellani fecerant se ibi fortes nec cum ballistis, quas habebant, permitte- bant aliquos ad eos apropinquare, tunc omnes de populo clama- runt : A foch, a foch, a foch et una vice habeamus eos mortuos vel vivos, postquam iusticia non providit. Et sic ad sonum cam- pane posuerunt ignem in domo prefata cum ballistis nulluni per fenestras aut tectum permittentes exire. Tandem quatuor vel quinque ibi interfecerunt et totidem receperunt ad capcionein et dederunt d. regi. Nonnulli autem fuerunt igne cremati; tota domus combusta et destructa est ac ipse episcopus, quidquid habebat, perdidit, quin imo vix salvari potuit. Tantum autem populus erat conmotus et elevatus, cum omnes dicerent: Mortuus est gubernator, quod vix officiales regii potuerunt pacificare popu- lum. Quo pacificato rex incepit facere et facit inquisicionem ad sciendum, quis posuit igneim ad domum et qui fuerunt incentores tanti scandali. Tenet aliquos captos et nonnulli fugerunt. Casus certe fuit terribilis, set magnam culpam habent Castellani. Credidi, quod propterea illa die tota villa deperisset. Villa autem est in fronteria et plena extraneis et tantis dominis et quod tanta facta fuisset novitas contra officialem regium, certe racionem habuit populus. Est verum, quod non per ignem fiendum erat, quia valde inhumanum est et periculosum, set credo, fecerunt, quia tales criminosos habere aliter non poterant, quin sequeretur magna corporum strages etc. Video, quod omnes stranei stant more plani et absque rumore. Dominus episcopus et Didacus Luppi male contenti et desperati, ut dicunt, recesserunt iam versus Franciam cum intencione vindicandi etc. Hec pro tanto scribo, ut sitis avisatus, et si aliqua de his apud d. reginam loquantur a) Zwei Wörter fehlen. Loch.
456 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. isti priorisse tantes splaniçades et colps de broquer, quod fuit unum quid terribile. Nichilominus occiderunt unum scutiferum dicti gubernatoris, qui cum eo erat, et alium letaliter vulnerarunt. Credo, quod iam sit mortuus vel prope ...a) Tandem ipso guber- natore in terra pro mortuo relicto Castellani retraxerunt se et posnerunt se in hospicio dicti d. episcopi Calagurritani, quod erat ibi valde prope. Populus autem et consules ville turbati de tanta novitate facta in gubernatorem, ymo in regem, venerunt armati omnes ad consolatum et plateam consolatus. Et quia nonnulli ibant ad domum dicti episcopi ad videndum, si dictos Castellanos possent habere ad capcionem, ne sequerentur alia forciora mala, et omnes revertebantur vulnerati et semimortui, eo quia Castellani fecerant se ibi fortes nec cum ballistis, quas habebant, permitte- bant aliquos ad eos apropinquare, tunc omnes de populo clama- runt : A foch, a foch, a foch et una vice habeamus eos mortuos vel vivos, postquam iusticia non providit. Et sic ad sonum cam- pane posuerunt ignem in domo prefata cum ballistis nulluni per fenestras aut tectum permittentes exire. Tandem quatuor vel quinque ibi interfecerunt et totidem receperunt ad capcionein et dederunt d. regi. Nonnulli autem fuerunt igne cremati; tota domus combusta et destructa est ac ipse episcopus, quidquid habebat, perdidit, quin imo vix salvari potuit. Tantum autem populus erat conmotus et elevatus, cum omnes dicerent: Mortuus est gubernator, quod vix officiales regii potuerunt pacificare popu- lum. Quo pacificato rex incepit facere et facit inquisicionem ad sciendum, quis posuit igneim ad domum et qui fuerunt incentores tanti scandali. Tenet aliquos captos et nonnulli fugerunt. Casus certe fuit terribilis, set magnam culpam habent Castellani. Credidi, quod propterea illa die tota villa deperisset. Villa autem est in fronteria et plena extraneis et tantis dominis et quod tanta facta fuisset novitas contra officialem regium, certe racionem habuit populus. Est verum, quod non per ignem fiendum erat, quia valde inhumanum est et periculosum, set credo, fecerunt, quia tales criminosos habere aliter non poterant, quin sequeretur magna corporum strages etc. Video, quod omnes stranei stant more plani et absque rumore. Dominus episcopus et Didacus Luppi male contenti et desperati, ut dicunt, recesserunt iam versus Franciam cum intencione vindicandi etc. Hec pro tanto scribo, ut sitis avisatus, et si aliqua de his apud d. reginam loquantur a) Zwei Wörter fehlen. Loch.
Strana 457
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 457 aliqui, possitis bono modo cum veritate respondere et informare d. reginam nec possunt dicere, quod non cognoscant vel cognos- cerent dictum gubernatorem, cum essent vicini sui, nichilominus viderent ipsum cotidie equitantem et villam circumdantem. Non deberem de his particularitatibus et circunistanciis ita scribere, fateor, set id facio, ut vobis omnia nota fiant minutatim. Nollem taiuen, quod aliquis preter vos videat presentem, ne forte videar parcialis, quod absit etc. De gubernatore: encara no es de so- spitat, ans li han tret ossos del cap et esperillos. De imperatore autem est ita, quod, postquam nuper scripsi vobis de eius ingressu,1) venit ad castrum et fecit reverenciam domino nostro et osculatus est bis manus pape ambas et papa eum in ore. Locuti sunt ad invicemn multa, que laudes concer- nunt utriusque. De post dominus noster ivit ad visitandum d. regem, qui erat adhuc in lecto et est infirmus, et venit illuc dic- tus imperator, ubi omnes tres solum locuti fnerunt ad plenum de negociis unionis per magnam pausam et ex post successive trac- tatum est et tractatur de negociis ipsis adusque hodie. Sunt per Dei graciam in bona disposicione. Credo, quod in brevi nego- cia habebunt aliqualem conclusionem, de qua, cum facta sit, et de aliis occurrentibus scribaim vobis per velocem cursoren. Spero in Deo, quod vice hac habebimus unionem, nisi Gallici tribulent negocium, sicut credunt tribulare. Item d. Jacobns Egidii scribit michi, quod aliqui scripserunt sibi, quod fructus et redditus archiepiscopatus Toletani sunt isto anno dividendi inter cameram et d. archiepiscopum et nescio quid. De quo miror valde, presertim unde ista processerint, nam, ut scitis, dominus noster volens profectum camere fructus dicti archiepiscopatus huius anni domini MCCCCXV reservavit et sub- sequenter camera ad profectum suum arrendavit d. archiepiscopo fructus eosdem istius anni incipientis prima mensis Maii proxime preteriti et finientis ultima Aprilis proxime venturi anni sequentis secundum morent curie, sicut vobis fuit scriptum, et credo, vidistis copiam instrumenti huiusmodi arrendamenti et per conse- quens camera omnes fructus huiusmodi anni habere debet iuxta arrendamentum nec dividi debent, et quod modo ita non faciant, non intelligo nec capio istum modum, qualis sit. Suplico, scribatis quo brevius poteritis dicto d. Jacobo Egidii et d. Sancio de Vesto, 1) Leider nicht erhalten.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 457 aliqui, possitis bono modo cum veritate respondere et informare d. reginam nec possunt dicere, quod non cognoscant vel cognos- cerent dictum gubernatorem, cum essent vicini sui, nichilominus viderent ipsum cotidie equitantem et villam circumdantem. Non deberem de his particularitatibus et circunistanciis ita scribere, fateor, set id facio, ut vobis omnia nota fiant minutatim. Nollem taiuen, quod aliquis preter vos videat presentem, ne forte videar parcialis, quod absit etc. De gubernatore: encara no es de so- spitat, ans li han tret ossos del cap et esperillos. De imperatore autem est ita, quod, postquam nuper scripsi vobis de eius ingressu,1) venit ad castrum et fecit reverenciam domino nostro et osculatus est bis manus pape ambas et papa eum in ore. Locuti sunt ad invicemn multa, que laudes concer- nunt utriusque. De post dominus noster ivit ad visitandum d. regem, qui erat adhuc in lecto et est infirmus, et venit illuc dic- tus imperator, ubi omnes tres solum locuti fnerunt ad plenum de negociis unionis per magnam pausam et ex post successive trac- tatum est et tractatur de negociis ipsis adusque hodie. Sunt per Dei graciam in bona disposicione. Credo, quod in brevi nego- cia habebunt aliqualem conclusionem, de qua, cum facta sit, et de aliis occurrentibus scribaim vobis per velocem cursoren. Spero in Deo, quod vice hac habebimus unionem, nisi Gallici tribulent negocium, sicut credunt tribulare. Item d. Jacobns Egidii scribit michi, quod aliqui scripserunt sibi, quod fructus et redditus archiepiscopatus Toletani sunt isto anno dividendi inter cameram et d. archiepiscopum et nescio quid. De quo miror valde, presertim unde ista processerint, nam, ut scitis, dominus noster volens profectum camere fructus dicti archiepiscopatus huius anni domini MCCCCXV reservavit et sub- sequenter camera ad profectum suum arrendavit d. archiepiscopo fructus eosdem istius anni incipientis prima mensis Maii proxime preteriti et finientis ultima Aprilis proxime venturi anni sequentis secundum morent curie, sicut vobis fuit scriptum, et credo, vidistis copiam instrumenti huiusmodi arrendamenti et per conse- quens camera omnes fructus huiusmodi anni habere debet iuxta arrendamentum nec dividi debent, et quod modo ita non faciant, non intelligo nec capio istum modum, qualis sit. Suplico, scribatis quo brevius poteritis dicto d. Jacobo Egidii et d. Sancio de Vesto, 1) Leider nicht erhalten.
Strana 458
458 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quomodo super hiis se debeant habere et quid facere debeant ad profectum et utilitatem camere et iuxta arrendamentum, quia vos scitis melius quam omnes, quid super hiis debeat fieri. Et sic in nomine Domini scribatis eis, vel si forte scribere nolitis vel mandare dictis Jacobo Egidii et Sancio de Vesto volendo com- placere etc., suplico, scribatis michi vel camere, quid dicti domini Jacobus et Egidius super dictis fructibus facere debeant et camera rescribet eis et fiet honeste etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personam vestram feliciter et votive conservare dignetur in longitudine diermin. Scriptum Perpiniani die V. mensis Octobris. Placeat vobis de pre- missis et aliis occurrentibus illico rescribere et quecumque vobis grata commandare. Mosenyor, detis, si placet, cursori presencium portitori dimidium florenum. Ego dedissem illum hic sibi, set nolui, ut melius et diligencius litteram apportaret. Per enn poteritis respondere, si huc revertatur. V. r. p. filins et servitor humilis P. Commollis subdiaconus domini nostri pape. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissimo d. F. episcopo Barchinonensi in partibus Castelle apostolice sedis nuncio. (202) Des Kardinals (Petrus) s. Angeli Vorschläge zur Union: Auf- hebung des Pisanums; Sigismund und die Konzilsgesandten sollen von Benedikt unbestrittenen Papst erbitten ohne Habi- litation; oder Sigismund und Ferdinand wählen eine per- sona catholica; oder beide Teile wählen; beide Kollegien wählen an einem oder an verschiedenem Orte ; Benedikt wählt aus seinem Kolleg und gutgesinnten Konstanzern die Wähler; persone simplices zu wählen ; beide Teile geben das Wahlrecht besonders tugendhaften Personen; die Kardinäle Johanns und Gregors wählen nach Habilitation mit den Kardinälen Benedikts. (1415 wohl vor Oktober 15.) Rom, Vatik. Bibliothek, Cod. 4904 f. 221—223 (A) und 281 (B). Via sive praticha ad unitatem ecclesie (A 220) von Hand des Kardinals s. Angeli. Vias3) pro unienda ecclesia. Subiciendo infrascripta determinacioni sanctissimi domini nostri et correctioni cuiuslibet melius sencientis. Primo, quoniam ad vias iuridicas et alias in casibus similibus practicatas, scilicet a) So A und B.
458 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quomodo super hiis se debeant habere et quid facere debeant ad profectum et utilitatem camere et iuxta arrendamentum, quia vos scitis melius quam omnes, quid super hiis debeat fieri. Et sic in nomine Domini scribatis eis, vel si forte scribere nolitis vel mandare dictis Jacobo Egidii et Sancio de Vesto volendo com- placere etc., suplico, scribatis michi vel camere, quid dicti domini Jacobus et Egidius super dictis fructibus facere debeant et camera rescribet eis et fiet honeste etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personam vestram feliciter et votive conservare dignetur in longitudine diermin. Scriptum Perpiniani die V. mensis Octobris. Placeat vobis de pre- missis et aliis occurrentibus illico rescribere et quecumque vobis grata commandare. Mosenyor, detis, si placet, cursori presencium portitori dimidium florenum. Ego dedissem illum hic sibi, set nolui, ut melius et diligencius litteram apportaret. Per enn poteritis respondere, si huc revertatur. V. r. p. filins et servitor humilis P. Commollis subdiaconus domini nostri pape. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissimo d. F. episcopo Barchinonensi in partibus Castelle apostolice sedis nuncio. (202) Des Kardinals (Petrus) s. Angeli Vorschläge zur Union: Auf- hebung des Pisanums; Sigismund und die Konzilsgesandten sollen von Benedikt unbestrittenen Papst erbitten ohne Habi- litation; oder Sigismund und Ferdinand wählen eine per- sona catholica; oder beide Teile wählen; beide Kollegien wählen an einem oder an verschiedenem Orte ; Benedikt wählt aus seinem Kolleg und gutgesinnten Konstanzern die Wähler; persone simplices zu wählen ; beide Teile geben das Wahlrecht besonders tugendhaften Personen; die Kardinäle Johanns und Gregors wählen nach Habilitation mit den Kardinälen Benedikts. (1415 wohl vor Oktober 15.) Rom, Vatik. Bibliothek, Cod. 4904 f. 221—223 (A) und 281 (B). Via sive praticha ad unitatem ecclesie (A 220) von Hand des Kardinals s. Angeli. Vias3) pro unienda ecclesia. Subiciendo infrascripta determinacioni sanctissimi domini nostri et correctioni cuiuslibet melius sencientis. Primo, quoniam ad vias iuridicas et alias in casibus similibus practicatas, scilicet a) So A und B.
Strana 459
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 459 discussionis iusticie per viam nocionis vel iurisdictionis vel per alias informaciones veridicas, satis michi videtur dictum et suffi- cienter scriptum in consilio Morelle 1) per dominos Berengarium de Bardaxino et Petrum Bertrandi, quorum dictis, si michi ali- quid addendum videatur, precipue quantum 3) ad habilitaciones, infra subiciam. Vias autem renunciacionis non tantum insolitas, sed eciam nunquam pro sedando quocumque scismate praticatas difficile vi- detur sine previo et monstrante semitam aliquam posse ingredi, ut recto tramite finem desideratum attingat. Et ideo tanto circa presentem materiam loquor timidius, quanto sine magistro et directore errare possem periculosius. Illas tamen vias, que verisimiliter attingere possunt terminum preoptatum, difficulter b) aggredior. Et premitto, quod, si omni tempore licuit Romano pontifici de sui successoris electione decernere et ) deliberare, isto tamen prochdolor impacatissimo et tribulatissimo videtur non dicam expediens, sed eciam summe necessarium propter multa multi- plicata scismata, et, nisi Deus avertat, evidenter multiplicanda subscismata, et est similis ex aliqua parte fortasse necessitas, sicut fuit Petro eligendi Clementis iuxta no. in c. Si Petrus VIII. q. I.2) Nam alias sine probabili certitudine indubii successoris inconsulte papatum dimittere non esset consulere populo, sed nocere, nec prestare regimen, sed augere discrimen, ut Leo papa testatur. Nam si secundum doctrinam sancti Gregorii magna cautela nitendum est cum illustratis superno lumine, ne latenter auctor scismatis irruat et ab unitatis radice eos, qui ad eam reversi sunt, zelo iterum erroris abscidat, maxima nitendum est cum illis, quorum animos vel ignorancie tenebre 1) vel avaricie cecitas et dampnande ambicionis et prodicionis improbitas taliter*) occuparunt, ut oculos tenebris assuetos aliqui nequeant et alii ex industria contempnant ad lucem veritatis attollere. Premissa itaque semper declaracione nullitatis processus Pisani facta contra sanctissimum dominum nostrum, prima1) pratica vie renunciacionis, que michi videtur brevior, salubrior et a) B quam. b) B gestrichen. c) A eher Sigle für id est. d) B hat korrigiert calige ignorancie. e) So B korr. für ita ferociter; so noch A. f) So B nach Korr.; A: prima igitur via videtur securior et amicabilior veritati. 1) Vgl. Bd. I 213. 2) c. 1 C. VIII q. I; noch weitere Zitate am Rande.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 459 discussionis iusticie per viam nocionis vel iurisdictionis vel per alias informaciones veridicas, satis michi videtur dictum et suffi- cienter scriptum in consilio Morelle 1) per dominos Berengarium de Bardaxino et Petrum Bertrandi, quorum dictis, si michi ali- quid addendum videatur, precipue quantum 3) ad habilitaciones, infra subiciam. Vias autem renunciacionis non tantum insolitas, sed eciam nunquam pro sedando quocumque scismate praticatas difficile vi- detur sine previo et monstrante semitam aliquam posse ingredi, ut recto tramite finem desideratum attingat. Et ideo tanto circa presentem materiam loquor timidius, quanto sine magistro et directore errare possem periculosius. Illas tamen vias, que verisimiliter attingere possunt terminum preoptatum, difficulter b) aggredior. Et premitto, quod, si omni tempore licuit Romano pontifici de sui successoris electione decernere et ) deliberare, isto tamen prochdolor impacatissimo et tribulatissimo videtur non dicam expediens, sed eciam summe necessarium propter multa multi- plicata scismata, et, nisi Deus avertat, evidenter multiplicanda subscismata, et est similis ex aliqua parte fortasse necessitas, sicut fuit Petro eligendi Clementis iuxta no. in c. Si Petrus VIII. q. I.2) Nam alias sine probabili certitudine indubii successoris inconsulte papatum dimittere non esset consulere populo, sed nocere, nec prestare regimen, sed augere discrimen, ut Leo papa testatur. Nam si secundum doctrinam sancti Gregorii magna cautela nitendum est cum illustratis superno lumine, ne latenter auctor scismatis irruat et ab unitatis radice eos, qui ad eam reversi sunt, zelo iterum erroris abscidat, maxima nitendum est cum illis, quorum animos vel ignorancie tenebre 1) vel avaricie cecitas et dampnande ambicionis et prodicionis improbitas taliter*) occuparunt, ut oculos tenebris assuetos aliqui nequeant et alii ex industria contempnant ad lucem veritatis attollere. Premissa itaque semper declaracione nullitatis processus Pisani facta contra sanctissimum dominum nostrum, prima1) pratica vie renunciacionis, que michi videtur brevior, salubrior et a) B quam. b) B gestrichen. c) A eher Sigle für id est. d) B hat korrigiert calige ignorancie. e) So B korr. für ita ferociter; so noch A. f) So B nach Korr.; A: prima igitur via videtur securior et amicabilior veritati. 1) Vgl. Bd. I 213. 2) c. 1 C. VIII q. I; noch weitere Zitate am Rande.
Strana 460
460 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. amicabilior veritati, est hec, quod imperator et isti omnes a quatuor nacionibus destinati,1) videlicet Alamanica, Gallica, Anglica et Ytalica, supplicent domino nostro, ut ipse solus provideat univer- sali ecclesie de uno et indubitato pastore, promittentes firmissimis sacramentis et facientes necessarias cauciones, si tantum se ex- tendit tradita sibi potestas, quod illun, quem dominns noster in papam sibi dederit pro vero et indubitato papa, recipient, et se nunquaim quorumlibet persuasionibus vel quocumque alio modo ab eius obediencia separabunt, sed semper in unitate ecclesie catholice et in comunione predicti sic eligendi Romani pontificis omnimode*) permanebunt. Et hanc electionem precedat et sequatur consensus cardinalium domini nostri et eciaim sui sacri concilii auctoritas et consensus nec non facti approbacio et consensus prefati imperatoris et predictarum nacionum. Et in isto casu non videtur necessaria qualiscumque habilitacio, quia procul dubio dominus noster non eligeret nisi personain catholicam. Huic auteur electioni suffragaretur iuris veritas, quia sede apostolica vacante per renunciacionem veri pape persona ydonea eligeretur canonice, et facti recepcio, dum sic electo obediret christianitas et sic michi videtur, quod iuris et facti unio sequeretur. Secunda praticab), quod dominus noster et domini reges Ro- manorum et Aragonun eligant futurum Romanum pontificemu ista vice, quibus per suam sanctitatem de consensu cardinalium°) et per suuin sacrum concilium concedatur potestas, sicut alias fuit collata principibus de plenitudine apostolice potestatis, prece- dente tamen predicti regis Romanorum reconciliacione iuridica, premissa") scilicet absoluta et simplici detestacione peccati scis- matis, si Christus eum illuminare dignabitur de iusticia partis nostre, alias condicionata, quantum ad peccatum scismatis igno- rati, specificata tamen quantum ad peccatum negligencie sue preterite, ut de istis habilitacionibus lacius infra dicetur. Et tunc premissis absolucione et habilitacione videtur, quod posset huiusmodi electioni intervenire, destinati autem nomine nacionum approbarent dantes eisdem potestatem, ut supra, et iurantes et promittentes, ut supra, semper presuposito, quod eligatur persona catholica. a) A B korrigiert aus per omnia. b) B so korr. ats via; A via. c) B de cons. card. ilber der Zeile; fehlt A. d) Fehli A; B am Rande. 1) Dadurch ist die Zeit ziemlich deutlich bestimmt.
460 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. amicabilior veritati, est hec, quod imperator et isti omnes a quatuor nacionibus destinati,1) videlicet Alamanica, Gallica, Anglica et Ytalica, supplicent domino nostro, ut ipse solus provideat univer- sali ecclesie de uno et indubitato pastore, promittentes firmissimis sacramentis et facientes necessarias cauciones, si tantum se ex- tendit tradita sibi potestas, quod illun, quem dominns noster in papam sibi dederit pro vero et indubitato papa, recipient, et se nunquaim quorumlibet persuasionibus vel quocumque alio modo ab eius obediencia separabunt, sed semper in unitate ecclesie catholice et in comunione predicti sic eligendi Romani pontificis omnimode*) permanebunt. Et hanc electionem precedat et sequatur consensus cardinalium domini nostri et eciaim sui sacri concilii auctoritas et consensus nec non facti approbacio et consensus prefati imperatoris et predictarum nacionum. Et in isto casu non videtur necessaria qualiscumque habilitacio, quia procul dubio dominus noster non eligeret nisi personain catholicam. Huic auteur electioni suffragaretur iuris veritas, quia sede apostolica vacante per renunciacionem veri pape persona ydonea eligeretur canonice, et facti recepcio, dum sic electo obediret christianitas et sic michi videtur, quod iuris et facti unio sequeretur. Secunda praticab), quod dominus noster et domini reges Ro- manorum et Aragonun eligant futurum Romanum pontificemu ista vice, quibus per suam sanctitatem de consensu cardinalium°) et per suuin sacrum concilium concedatur potestas, sicut alias fuit collata principibus de plenitudine apostolice potestatis, prece- dente tamen predicti regis Romanorum reconciliacione iuridica, premissa") scilicet absoluta et simplici detestacione peccati scis- matis, si Christus eum illuminare dignabitur de iusticia partis nostre, alias condicionata, quantum ad peccatum scismatis igno- rati, specificata tamen quantum ad peccatum negligencie sue preterite, ut de istis habilitacionibus lacius infra dicetur. Et tunc premissis absolucione et habilitacione videtur, quod posset huiusmodi electioni intervenire, destinati autem nomine nacionum approbarent dantes eisdem potestatem, ut supra, et iurantes et promittentes, ut supra, semper presuposito, quod eligatur persona catholica. a) A B korrigiert aus per omnia. b) B so korr. ats via; A via. c) B de cons. card. ilber der Zeile; fehlt A. d) Fehli A; B am Rande. 1) Dadurch ist die Zeit ziemlich deutlich bestimmt.
Strana 461
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 461 Tercia pratica"), quod predictus rex Romanorum et destinati concordent cum domino nostro et caveant, quod ipso cedente et suo sacro collegio eligente ipsi nomine quo supra electum per cardinales reeligent, et pro vero et indubitato papa recipient, et si videatur expediens antea concordare de persona in speciali vel de una ex certis ad hoc antea nominatis. Quarta pratica, quod cedente domino nostro sui veri cardinales et alii anticardinales in eodem loco vel diverso habilem personam eligerent. Et si eodem locob), non tamen idem facientes collegium, quod stantibus terminis videtur") inpossibile . .. Et eciam, quod dominus noster ad maiorem cautelam faciat constitucionem, quod ista vice non vicietur electio, quamnvis alique persone scismatice vel heretice pro cardinalibus se gerentes intersint, et quod electus ab omnibus auctoritaten recipiat a vera ecclesia, quamvis non specificet, ubi sit: et isto casu videtur, quod utilis electio per inutilem non vicietur. Quinta pratica, quoniam, ut dicitur 1), aliqui prelati et alii scientifici viri sunt inter scismaticos, quorum intencio bona est, nam dominum nostrum semper reputarunt et reputant verum papam, de sue sanctitatis hobediencia*) in illis partibus residentis videretur expediens, quod dominus noster et suum sacrum con- cilium concederent ista vice potestatem eligendi futurum Roma- nuim pontificem certis viris de obediencia sua, ut puta tribus vel quatuor, et eciam totidem ex illis, qui sunt inter scismaticos, quos ipse scit bone intencionis existere; quorum aliqui quamvis scisinatici operacione existant, ne scilicet super eos aliqua inco- moda vel pericula inducantur, quia tamen intencione nunquam a domini nostri obediencia recesserunt, multo facilior erit eorum habilitacio, quia tales ecclesia revocare faciliter consuevit; imi- tatur enim Deum1), qui magis intencionen quai operacionem attendit. Isti igitur omnes catholici auctoritate domini nostri et sui sacri concilii eligant personam catholicam, quibus omnibus detur potestas a congregacione Constanciensi . . . Reconciliacio autem predicta illorum, que bonam, ut premittitur, intencionem habent, sufficeret in secreto. Sexta5) pratica, quod ab utraque parte eligerentur persone simplices, que non solum in casu presenti excusantur a labe scis- a) Wie oben; so auch später. b) Et ... loco fehlt A. c) B korr. aus est; so A. d) B korr. aus sic est quod; so A. e) Das Folgende in beiden Hes undeutlich. f) B Dominum g) Dieses steht in B in leerem Zwischenraum zwischen dem vorhergehenden und dem folgenden Absatz. Sum Teil auf dem Rande, von anderer Hand, ogl. nächste Variante.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 461 Tercia pratica"), quod predictus rex Romanorum et destinati concordent cum domino nostro et caveant, quod ipso cedente et suo sacro collegio eligente ipsi nomine quo supra electum per cardinales reeligent, et pro vero et indubitato papa recipient, et si videatur expediens antea concordare de persona in speciali vel de una ex certis ad hoc antea nominatis. Quarta pratica, quod cedente domino nostro sui veri cardinales et alii anticardinales in eodem loco vel diverso habilem personam eligerent. Et si eodem locob), non tamen idem facientes collegium, quod stantibus terminis videtur") inpossibile . .. Et eciam, quod dominus noster ad maiorem cautelam faciat constitucionem, quod ista vice non vicietur electio, quamnvis alique persone scismatice vel heretice pro cardinalibus se gerentes intersint, et quod electus ab omnibus auctoritaten recipiat a vera ecclesia, quamvis non specificet, ubi sit: et isto casu videtur, quod utilis electio per inutilem non vicietur. Quinta pratica, quoniam, ut dicitur 1), aliqui prelati et alii scientifici viri sunt inter scismaticos, quorum intencio bona est, nam dominum nostrum semper reputarunt et reputant verum papam, de sue sanctitatis hobediencia*) in illis partibus residentis videretur expediens, quod dominus noster et suum sacrum con- cilium concederent ista vice potestatem eligendi futurum Roma- nuim pontificem certis viris de obediencia sua, ut puta tribus vel quatuor, et eciam totidem ex illis, qui sunt inter scismaticos, quos ipse scit bone intencionis existere; quorum aliqui quamvis scisinatici operacione existant, ne scilicet super eos aliqua inco- moda vel pericula inducantur, quia tamen intencione nunquam a domini nostri obediencia recesserunt, multo facilior erit eorum habilitacio, quia tales ecclesia revocare faciliter consuevit; imi- tatur enim Deum1), qui magis intencionen quai operacionem attendit. Isti igitur omnes catholici auctoritate domini nostri et sui sacri concilii eligant personam catholicam, quibus omnibus detur potestas a congregacione Constanciensi . . . Reconciliacio autem predicta illorum, que bonam, ut premittitur, intencionem habent, sufficeret in secreto. Sexta5) pratica, quod ab utraque parte eligerentur persone simplices, que non solum in casu presenti excusantur a labe scis- a) Wie oben; so auch später. b) Et ... loco fehlt A. c) B korr. aus est; so A. d) B korr. aus sic est quod; so A. e) Das Folgende in beiden Hes undeutlich. f) B Dominum g) Dieses steht in B in leerem Zwischenraum zwischen dem vorhergehenden und dem folgenden Absatz. Sum Teil auf dem Rande, von anderer Hand, ogl. nächste Variante.
Strana 462
462 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. matis, sed eciaim in aliquibus tangentibus fidem maiores suos se- quendo excusantur ab heresi credentes se tenere cum universali ecclesia, ut est alibi plenissime allegatum, secundum sanctum Thomam et alios theologos et iuristas, et istis personis simplici- bus comittatur potestas ab utraque parte etc., que non videntur egere aliqua abilitacione, cum in rei veritate non sunt scismatice nec tales per processus apostolicos declarantur, sed ad maiorem cautelam abilitentur.3) Septima pratica, quod ab utraque parte daretur potestas cer- tis personis, que sint in magna reputacione virtutis, et ille, que sunt deputande a congregacione Constancie, fateantur se adhe- sisse Gregorio vel Johanni, credentes eos esse veros Romanos pon- tifices, et tamen quod dolent cordialiter, quod illam, ad quam tene- bantur, diligenciam non fecerunt, ut scirent in casu presentis scis- matis veritatem, et quod parati sunt infra certos dies totis viri- bus laborare pro veritate scienda, et quod dignetur dominus no- ster mandare aliquibus, quod eos de veritate informent, corrigi se afirmantes paratos, cum illam invenerint; supplicantes humi- liter, quod, si propter ignoranciam snam ipsi in scisma incide- rint, absolucionem sibi dignetur concedere ad cautelam, et habi- litaciones etc.") ad finem, quod liberius et securius cum destinatis a nostra parte necessaria unioni sancte matris ecclesie valeant pertractare et quod similem peticionem nostri faciant, predictas absoluciones et habilitaciones petentes ac illis, qui iuxta eorum fidem habent ad hoc plenariam potestatem, quibus sic petenti- bus et negligenciam suam specialiter detestantibus et peccatum scismatis ignorantibus generaliter videtur absolucionis et habilita- cionis beneficium concedendum, eciam antequam perveniant ad noticiam veritatis, utpote per cordis contricionem et veram con- fessionem iam a culpa scismatis absolutis, ut alibi tractatum est. Isti igitur iam capaces et potestatem a vero ecclesia recipientes recte possunt papam eligere, quamvis non specificent ipsi in eli- gendo, et eligendus in consenciendo istam esse ecclesiam veram vel illam, et valebit electio in vim potestatis catholice. Faciunt bene notata per Innocencium in capite ,Cumana‘1) glo. II et De postu. a) Das Stilck Sexta pratica ... abilitentur ist vom vorhergehenden Absatz, au dem es gehört und dessen letster Teil ebenfalls auf dem Rande steht, durch eine Beifügung zum nächsten Abschnitt (corrigi se afirmantes paratos, cum illam invenerint) getrennt. Also ist die ganze Einschaltung in B (Sexta pratica... abilitentur) später als die zur nachherigen Septima pratica. b) Hier steht B auf dem Rande ein längerer Passus, der zur pratica sexta gehört. 1) c. 50 X De elect. 1, 6.
462 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. matis, sed eciaim in aliquibus tangentibus fidem maiores suos se- quendo excusantur ab heresi credentes se tenere cum universali ecclesia, ut est alibi plenissime allegatum, secundum sanctum Thomam et alios theologos et iuristas, et istis personis simplici- bus comittatur potestas ab utraque parte etc., que non videntur egere aliqua abilitacione, cum in rei veritate non sunt scismatice nec tales per processus apostolicos declarantur, sed ad maiorem cautelam abilitentur.3) Septima pratica, quod ab utraque parte daretur potestas cer- tis personis, que sint in magna reputacione virtutis, et ille, que sunt deputande a congregacione Constancie, fateantur se adhe- sisse Gregorio vel Johanni, credentes eos esse veros Romanos pon- tifices, et tamen quod dolent cordialiter, quod illam, ad quam tene- bantur, diligenciam non fecerunt, ut scirent in casu presentis scis- matis veritatem, et quod parati sunt infra certos dies totis viri- bus laborare pro veritate scienda, et quod dignetur dominus no- ster mandare aliquibus, quod eos de veritate informent, corrigi se afirmantes paratos, cum illam invenerint; supplicantes humi- liter, quod, si propter ignoranciam snam ipsi in scisma incide- rint, absolucionem sibi dignetur concedere ad cautelam, et habi- litaciones etc.") ad finem, quod liberius et securius cum destinatis a nostra parte necessaria unioni sancte matris ecclesie valeant pertractare et quod similem peticionem nostri faciant, predictas absoluciones et habilitaciones petentes ac illis, qui iuxta eorum fidem habent ad hoc plenariam potestatem, quibus sic petenti- bus et negligenciam suam specialiter detestantibus et peccatum scismatis ignorantibus generaliter videtur absolucionis et habilita- cionis beneficium concedendum, eciam antequam perveniant ad noticiam veritatis, utpote per cordis contricionem et veram con- fessionem iam a culpa scismatis absolutis, ut alibi tractatum est. Isti igitur iam capaces et potestatem a vero ecclesia recipientes recte possunt papam eligere, quamvis non specificent ipsi in eli- gendo, et eligendus in consenciendo istam esse ecclesiam veram vel illam, et valebit electio in vim potestatis catholice. Faciunt bene notata per Innocencium in capite ,Cumana‘1) glo. II et De postu. a) Das Stilck Sexta pratica ... abilitentur ist vom vorhergehenden Absatz, au dem es gehört und dessen letster Teil ebenfalls auf dem Rande steht, durch eine Beifügung zum nächsten Abschnitt (corrigi se afirmantes paratos, cum illam invenerint) getrennt. Also ist die ganze Einschaltung in B (Sexta pratica... abilitentur) später als die zur nachherigen Septima pratica. b) Hier steht B auf dem Rande ein längerer Passus, der zur pratica sexta gehört. 1) c. 50 X De elect. 1, 6.
Strana 463
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 463 prela. c. uno li. VI versu: ,nisi 1) et per Innocencium in c. ,Cum ex officii‘2), De prescript. super verbo auctoritate. Septima2) pratica, quod omnes anticardinales creati per Gre- gorium] vel Joſhannem] dolentes cordialiter de negligencia sua preterita, quia non fecerunt, quod potuerunt et debuerunt ad aufferendam magnam dubitacionem de cordibus suis et de alio- rum, ut scirent, ubi erat vera ecclesia et nunc a se omnem de- ponentes pertinaciam dicant se paratos corrigi, cum veritatem in- venerint declarandam per concilium generale vel per aliquos vice totius christianitatis; supplicantes humiliter dominum nostrum, quod absolvat eos ad cautelam, si et in quantum etc., et eos creet cardinales de novo, si non sunt, vel eis non cardinalibus stantibus conferat ea posse facere circa electionem veri Romani pontificis, que ad veros cardinales pertinent etc. Cum istis itaque taliter absolutis et habilitatis videtur, quod veri cardinales licite possint convenire et participare ac ad veram electionem procedere etc. (203) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera: Schilderung des Besuches, den Sigismund Benedikt XIII. gemacht hat. Neues Zusammentreffen von Papst und König am Krankenbett Ferdi- nands. Bitte Benedikts um Aufhebung des Pisaner Urteils. Weitere Vorschläge beiderseits. Die von heute gefallen Ferdi- nand und den Seinigen ausnehmend. Barcelona, Kathedralarchiv, Papiere Zaperas 695. Or. Pap. (Sehr defekt). Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 555. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Ex quo scripseram vobis de adventu et ingressu imperatoris, scripsi per alias litteras, quo- modo ipse imperator venit ad dominum nostrum et fecit sibi reverenciam set isto modo videlicet: Parata magna aula castri Perpiniani per modum, quo consistorium tenetur, ac domino no- stro quasi consistorialiter existente absque mitra, tamen cum man- tello et capucio, venit imperator cum domino primogenito, et antequam huiusmodi cameram intraret, exierunt ad eum neque ad portam duo diaconi cardinales et recepto imperatore in medio in- trarunt ad dominum nostrum. Sicque imperator venit ante sca- a) A via, B practica korrigiert aus via. 1) Nisi quando probabiliter dubitatur, utrum quis sit eligendus vel pocius postulandus: c. un. in VI. 1, 5. 2) c. 16 X De prescript. 2, 26.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 463 prela. c. uno li. VI versu: ,nisi 1) et per Innocencium in c. ,Cum ex officii‘2), De prescript. super verbo auctoritate. Septima2) pratica, quod omnes anticardinales creati per Gre- gorium] vel Joſhannem] dolentes cordialiter de negligencia sua preterita, quia non fecerunt, quod potuerunt et debuerunt ad aufferendam magnam dubitacionem de cordibus suis et de alio- rum, ut scirent, ubi erat vera ecclesia et nunc a se omnem de- ponentes pertinaciam dicant se paratos corrigi, cum veritatem in- venerint declarandam per concilium generale vel per aliquos vice totius christianitatis; supplicantes humiliter dominum nostrum, quod absolvat eos ad cautelam, si et in quantum etc., et eos creet cardinales de novo, si non sunt, vel eis non cardinalibus stantibus conferat ea posse facere circa electionem veri Romani pontificis, que ad veros cardinales pertinent etc. Cum istis itaque taliter absolutis et habilitatis videtur, quod veri cardinales licite possint convenire et participare ac ad veram electionem procedere etc. (203) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera: Schilderung des Besuches, den Sigismund Benedikt XIII. gemacht hat. Neues Zusammentreffen von Papst und König am Krankenbett Ferdi- nands. Bitte Benedikts um Aufhebung des Pisaner Urteils. Weitere Vorschläge beiderseits. Die von heute gefallen Ferdi- nand und den Seinigen ausnehmend. Barcelona, Kathedralarchiv, Papiere Zaperas 695. Or. Pap. (Sehr defekt). Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 555. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Ex quo scripseram vobis de adventu et ingressu imperatoris, scripsi per alias litteras, quo- modo ipse imperator venit ad dominum nostrum et fecit sibi reverenciam set isto modo videlicet: Parata magna aula castri Perpiniani per modum, quo consistorium tenetur, ac domino no- stro quasi consistorialiter existente absque mitra, tamen cum man- tello et capucio, venit imperator cum domino primogenito, et antequam huiusmodi cameram intraret, exierunt ad eum neque ad portam duo diaconi cardinales et recepto imperatore in medio in- trarunt ad dominum nostrum. Sicque imperator venit ante sca- a) A via, B practica korrigiert aus via. 1) Nisi quando probabiliter dubitatur, utrum quis sit eligendus vel pocius postulandus: c. un. in VI. 1, 5. 2) c. 16 X De prescript. 2, 26.
Strana 464
464 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. bellum domini nostri, quem cum vidit dominus noster, surrexit pedes et posuit modicum manum suam ad capucium. Tunc im- perator cum magna reverencia loquens ait: Beatissime domine, ego venio ad impendendum reverenciam v. r. p. Facio vobis im- mensas gracias de tanto honore michi impenso, eo quia fecerat ad eun exire d. cardinales, d. camerarium, prelatos et alios om- nes de curia, prout est consuetum facere regibus. Et ultra dixit: Nichilominus, beatissime domine, quia scio, quod non est aliquis in toto mundo, qui sciat et possit dare nnioneimn ecclesie nisi vos, nec qui tantum sciverit et laboraverit in negociis ecclesie sicut vos, nec sciat, quomodo unio fieri debeat sicut vos, venio ad r. p. v. Rogo ergo, ortor, requiro et supplico, quantum possui, velitis dare unionen ecclesie tempore vestro, postquai potestis. Cui dominus noster respondens post multa dixit: Novit Deus, quod semper, eciam dum in minoribus eram constitutus, sed forcius ad hunc statum assumptus, laboravi pro huiusmodi habenda unione, diversas peragrando provincias, maria sulcando vehiculo, bona va- stitati et personam meam et suorum*) diversis periculis et tan- dem morti exponendo et peccatis exigentibus tantum bonum non potui obtinere. Set quod credebat, quod ipsius mediante iuva- mine et labore ipsa unio fieret, et quod pro certo ad hoc Deus elegerat ipsum imperatorem et quod in hoc eius vota cum suis concurrebant, de quo gaudebat summe. Et quia, inquit papa, ad hoc supprema desideria mea tendunt, dabo opem et operam et laborabo circa huiusmodi habendam unionem, quod vos et tocius christianitatis professio") eritis merito consolati. Tunc imperator flexit genua supra scabellum pedum domini nostri et osculatus est sibi ambas manus, quem subsequenter papa osculatus fuit bis in ore et amplexatus est eum. Post multa tandem utrinque proloquuta et responsa dictus imperator volens recedere dixit: R. pater et domine, Dens consoletur vos, quia remittitis me et onmes meos consolatos. Et sic recessit. Altera autem die dominus noster ivit ad visitandum d. regem et ad loquendum de materia et venit illuc dictus imperator. Ubi loquuti fuerunt omnes tres insimul per duas horas et ultra quasi per tres circa negocia huiusmodi unionis. Et subsequenter post- quam negocia fuerunt sic iniciata, per certos de qualibet parte prosecuta sunt. Sicque negociis ipsis in aliqualem conclusionem a) So Or.
464 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. bellum domini nostri, quem cum vidit dominus noster, surrexit pedes et posuit modicum manum suam ad capucium. Tunc im- perator cum magna reverencia loquens ait: Beatissime domine, ego venio ad impendendum reverenciam v. r. p. Facio vobis im- mensas gracias de tanto honore michi impenso, eo quia fecerat ad eun exire d. cardinales, d. camerarium, prelatos et alios om- nes de curia, prout est consuetum facere regibus. Et ultra dixit: Nichilominus, beatissime domine, quia scio, quod non est aliquis in toto mundo, qui sciat et possit dare nnioneimn ecclesie nisi vos, nec qui tantum sciverit et laboraverit in negociis ecclesie sicut vos, nec sciat, quomodo unio fieri debeat sicut vos, venio ad r. p. v. Rogo ergo, ortor, requiro et supplico, quantum possui, velitis dare unionen ecclesie tempore vestro, postquai potestis. Cui dominus noster respondens post multa dixit: Novit Deus, quod semper, eciam dum in minoribus eram constitutus, sed forcius ad hunc statum assumptus, laboravi pro huiusmodi habenda unione, diversas peragrando provincias, maria sulcando vehiculo, bona va- stitati et personam meam et suorum*) diversis periculis et tan- dem morti exponendo et peccatis exigentibus tantum bonum non potui obtinere. Set quod credebat, quod ipsius mediante iuva- mine et labore ipsa unio fieret, et quod pro certo ad hoc Deus elegerat ipsum imperatorem et quod in hoc eius vota cum suis concurrebant, de quo gaudebat summe. Et quia, inquit papa, ad hoc supprema desideria mea tendunt, dabo opem et operam et laborabo circa huiusmodi habendam unionem, quod vos et tocius christianitatis professio") eritis merito consolati. Tunc imperator flexit genua supra scabellum pedum domini nostri et osculatus est sibi ambas manus, quem subsequenter papa osculatus fuit bis in ore et amplexatus est eum. Post multa tandem utrinque proloquuta et responsa dictus imperator volens recedere dixit: R. pater et domine, Dens consoletur vos, quia remittitis me et onmes meos consolatos. Et sic recessit. Altera autem die dominus noster ivit ad visitandum d. regem et ad loquendum de materia et venit illuc dictus imperator. Ubi loquuti fuerunt omnes tres insimul per duas horas et ultra quasi per tres circa negocia huiusmodi unionis. Et subsequenter post- quam negocia fuerunt sic iniciata, per certos de qualibet parte prosecuta sunt. Sicque negociis ipsis in aliqualem conclusionem a) So Or.
Strana 465
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 465 deductis dominus noster peciit, quod primo, antequam ad ulteriora procederent, revocarent multa, que facta fuerunt Pisis contra dic- tum dominum nostrum et suos cardinales, ac cassarent et anul- larent, queque de facto cassata sunt et anullata et, credo, per alios sollenniter cassabuntur et anullabuntur, prout in cedula qua- dam, cuius copiam mitto vobis presentibus interclusam, contine- tur.1) Postque imperator peciit et supplicavit domino nostro, quod ad petita et supplicata per eum et alios cum Deo responderet. Tandem dominus noster habita matura deliberacione in agendis, prout gravitas requirit negocii, habens pre oculis solum Deum volensque fidelium animabus salutem procurare . . .") iniciaret(?) et in scriptis redegit sive posuit et notavit et antequam ipsam responsionem et negociorum conclusionen .. b) aret, hodie mar- tis, que est XV. huius mensis Octobris, de mane convocavit do- minos primogenitum cum aliquibus de consilio d. regis ac car- dinales omnes et comitem Armaniaci et ibi in consilio suo coram eis cedulam sue responsionis legere (?) et publicari fecit leta fronte. Nichilominus cun dicto primogenito et aliis de consilio regis misit ipsi d. regi tenorem (?) dicte cedule, de qua idem d. rex et om- nes de consilio suo fuerunt et sunt valde ilares et contenti, adeo quod miraremini. Ipseque rex regraciatus est multum d. pape de perfecta et integra affectione et voluntate, quam habuit et ha- bet ) . . . ad optatam ecclesie unionem. Post prandium autem, videlicet hora quinta post meridiem, responsionem sive cedulaiu dicte (?) responsionis huiusmodi autenticam et per secretarium signatam predicto tradidit et dedit imperatori, cuius copiam mitto vobis presentibus interclusam ad vestri consolacionem, ut et sitis de omnibus, que superinde fiunt, informatus ac avisare et in- formare possitis de gestis huiusmodi d. reginam Castelle et d. archiepiscopum Toletanum, quibus . . . scribit . . .4) ista autem, que merito digna sunt relatu et in eius totum pendet factum, scribit dominus noster, scribo et ego vobis per velocem cursorem. Dum ulteriora occurrent, scribam semper Domino concedente. Ceterum vidi litteras etc., per quas scribitur de reparacione, quai petit dictus d. archiepiscopus Toletanus in castris et domi- bus archiepiscopatus . . .2) Item nuper misistis nobis pecunias. a) Loch ; Raum für 3 Worts. b) Loch ; Raum für 4 Worte. c) Folgt noch habereque opere(?) mit Loch. d) Größeres Loch. 1) Vgl. Cedula : Nos tales und : Ante omnia. Eine Aufhebung fand aber nur bedingungsweise statt. — 2) Folgen Geldangelegenheiten des Erzbischofs von Toledo. 30 Finke, Acta concilii Constanciensis III.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 465 deductis dominus noster peciit, quod primo, antequam ad ulteriora procederent, revocarent multa, que facta fuerunt Pisis contra dic- tum dominum nostrum et suos cardinales, ac cassarent et anul- larent, queque de facto cassata sunt et anullata et, credo, per alios sollenniter cassabuntur et anullabuntur, prout in cedula qua- dam, cuius copiam mitto vobis presentibus interclusam, contine- tur.1) Postque imperator peciit et supplicavit domino nostro, quod ad petita et supplicata per eum et alios cum Deo responderet. Tandem dominus noster habita matura deliberacione in agendis, prout gravitas requirit negocii, habens pre oculis solum Deum volensque fidelium animabus salutem procurare . . .") iniciaret(?) et in scriptis redegit sive posuit et notavit et antequam ipsam responsionem et negociorum conclusionen .. b) aret, hodie mar- tis, que est XV. huius mensis Octobris, de mane convocavit do- minos primogenitum cum aliquibus de consilio d. regis ac car- dinales omnes et comitem Armaniaci et ibi in consilio suo coram eis cedulam sue responsionis legere (?) et publicari fecit leta fronte. Nichilominus cun dicto primogenito et aliis de consilio regis misit ipsi d. regi tenorem (?) dicte cedule, de qua idem d. rex et om- nes de consilio suo fuerunt et sunt valde ilares et contenti, adeo quod miraremini. Ipseque rex regraciatus est multum d. pape de perfecta et integra affectione et voluntate, quam habuit et ha- bet ) . . . ad optatam ecclesie unionem. Post prandium autem, videlicet hora quinta post meridiem, responsionem sive cedulaiu dicte (?) responsionis huiusmodi autenticam et per secretarium signatam predicto tradidit et dedit imperatori, cuius copiam mitto vobis presentibus interclusam ad vestri consolacionem, ut et sitis de omnibus, que superinde fiunt, informatus ac avisare et in- formare possitis de gestis huiusmodi d. reginam Castelle et d. archiepiscopum Toletanum, quibus . . . scribit . . .4) ista autem, que merito digna sunt relatu et in eius totum pendet factum, scribit dominus noster, scribo et ego vobis per velocem cursorem. Dum ulteriora occurrent, scribam semper Domino concedente. Ceterum vidi litteras etc., per quas scribitur de reparacione, quai petit dictus d. archiepiscopus Toletanus in castris et domi- bus archiepiscopatus . . .2) Item nuper misistis nobis pecunias. a) Loch ; Raum für 3 Worts. b) Loch ; Raum für 4 Worte. c) Folgt noch habereque opere(?) mit Loch. d) Größeres Loch. 1) Vgl. Cedula : Nos tales und : Ante omnia. Eine Aufhebung fand aber nur bedingungsweise statt. — 2) Folgen Geldangelegenheiten des Erzbischofs von Toledo. 30 Finke, Acta concilii Constanciensis III.
Strana 466
466 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Sed non designatis, de quibus redditibus provenerunt. Nam sicut alias scripsi vobis, dominus noster ordinavit, quod d. Julianus de Loba reciperet fructus et redditus beneficiorum domini nostri di- midias annatas, dimidias procuraciones, decimas et alia iura ca- mere ordinaria pro expensis ordinariis domus, alios vero redditus et pecunias de subsidiis et de ecclesiis, quas retinet dominus noster et de magistratu Calatrave et de aliis secularibus reci- peret d. Salvator de Aquis et iste pecunie convertuntur in prose- cucionem unionis et negociorum. Placet pro nostri avisacione. dum pecunias mittatis, designetis, de qnibus redditus, etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personam vestram feliciter et votive conservare dignetur annis plenis. Script. festi- nanter apud Perpinianui die martis XV. Octobris hora dimidie noctis. Cursor Petrus Vitalis lator presencium debet ire ad vos in octo diebns de hora ad horam. Debet arripere iter cras de mane, hora sexta vel circiter certo apreciato precio, ideo nil sibi detis. Si forte aliquid sibi detis et succuratis, rescribatis et dum revertatur, fiat voluntas vestra, set nisi casus requi- rat, non remittatis ipsum festinanter. Script. ut supra... V.r.p. filius et servitor humilis P. Commollis subdiaconus domini nostri pаpе. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissimo domino F. episcopo Barchinonensi in partibus Castelle apostolice sedis nuncio. (204) K. Sigismund ans Konzil: Gegenseitige Unterstützung von im- perium und sacerdocium. Bitte, sowohl in Deutschland, dessen geistliche Fürsten in schlimmster Lage seien, wie in Ungarn alle Streitigkeiten bezüglich der primarie preces usw. an der römischen Kurie bis zu seiner Rückkehr zu sistieren. Nar- bonne 1415 November 12. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Pal. 701 f. 319v. Sacrosancte generali Constanciensi synodo etc. eius devotus filius et advocatus Sigismundus etc. reverenciam filialem cum devota recommendacione. Patres in Christo reverendissimi. Novit ille, qui nichil ignorat, quoniam scrutator est cordium et conscius secretorum, quod felicem statuin, libertatem et securitatem sacro- sancte matris et universalis ecclesie de corde puro, consciencia
466 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Sed non designatis, de quibus redditibus provenerunt. Nam sicut alias scripsi vobis, dominus noster ordinavit, quod d. Julianus de Loba reciperet fructus et redditus beneficiorum domini nostri di- midias annatas, dimidias procuraciones, decimas et alia iura ca- mere ordinaria pro expensis ordinariis domus, alios vero redditus et pecunias de subsidiis et de ecclesiis, quas retinet dominus noster et de magistratu Calatrave et de aliis secularibus reci- peret d. Salvator de Aquis et iste pecunie convertuntur in prose- cucionem unionis et negociorum. Placet pro nostri avisacione. dum pecunias mittatis, designetis, de qnibus redditus, etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personam vestram feliciter et votive conservare dignetur annis plenis. Script. festi- nanter apud Perpinianui die martis XV. Octobris hora dimidie noctis. Cursor Petrus Vitalis lator presencium debet ire ad vos in octo diebns de hora ad horam. Debet arripere iter cras de mane, hora sexta vel circiter certo apreciato precio, ideo nil sibi detis. Si forte aliquid sibi detis et succuratis, rescribatis et dum revertatur, fiat voluntas vestra, set nisi casus requi- rat, non remittatis ipsum festinanter. Script. ut supra... V.r.p. filius et servitor humilis P. Commollis subdiaconus domini nostri pаpе. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissimo domino F. episcopo Barchinonensi in partibus Castelle apostolice sedis nuncio. (204) K. Sigismund ans Konzil: Gegenseitige Unterstützung von im- perium und sacerdocium. Bitte, sowohl in Deutschland, dessen geistliche Fürsten in schlimmster Lage seien, wie in Ungarn alle Streitigkeiten bezüglich der primarie preces usw. an der römischen Kurie bis zu seiner Rückkehr zu sistieren. Nar- bonne 1415 November 12. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Pal. 701 f. 319v. Sacrosancte generali Constanciensi synodo etc. eius devotus filius et advocatus Sigismundus etc. reverenciam filialem cum devota recommendacione. Patres in Christo reverendissimi. Novit ille, qui nichil ignorat, quoniam scrutator est cordium et conscius secretorum, quod felicem statuin, libertatem et securitatem sacro- sancte matris et universalis ecclesie de corde puro, consciencia
Strana 467
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 467 bona et fide non ficta diligimus et ad honorem, profectum et in- crementum ipsius efficaciter aspiramus et laboriose desudamus, exaltacionem ipsius sublimacionem sacri Romani imperii reputan- tes. Licet interdum inmissiones hinc inde fiant per angelos, nos tamen, qui sathane non ignoramus astucias, circumvenciones ip- sius, in quantum humana sinit condicio, semper studuimus evitare. Non ergo putet aliquis, quod libertatem, inrisdictionem aut po- testatem ecclesiasticam usurpare, minuere vel perturbare velimus aut aliquatenus queramus, cum credamus iurisdictionem et pote- statem nostram per ecclesiam non impediri aut eciam coartari. Profecto iurisdictionem propriam vix sufficimus explere, cur alie- nam et potissime ecclesiasticam usurpare vellemus? ... Inde est, quod commune nobis tedium absencie corporalis, . . . quanto se- pius potuimus, conati sumus hactenus relevare per literas et... filialis sinceritatis solacium exhibere ... Non enim ociosum puta- vimus, . . . literatorie visitacionis frequencia de negociorum ge- storum qualitate mutue visionis supplere defectum et filial exhor- tacionis alloquio ardorem in vobis paterne accendere caritatis ac vos de hiis, que ad salutem et honorificenciam comunem pertinent, ammonere. Incumbit equidem sollicitudini nostre potissimum, ut, dum in relevacione libertatis et unionis ecclesiastice diligenti cura universalem orbis medelam prosequitur, nullam negligat incuria curam imperii et peculiarium regnorum nostrorum cum prudentis circumspectione consideracionis insinuet, binum statum universalis machine, videlicet ecclesie et imperii, sive sacerdocii et regalis stabili fore nexu coniunctionis intenta, ita quod ecclesie robur in vigorem imperii proficit et imperii integritas est non minima rele- vacio ecclesie. Et sicut ecclesia nec deprimitur nec interdum erigitur sine imperio, ita sine generali imperii incomodo nulla po- test eadem ecclesia detrimenta sentire. Hec nimirum ipsa natura nos docet, quia, cum corporis vita eiusque parcium sanitas prin- cipaliter a capite contrahatur, cuiusque debilitas membrorum om- nium robur exhaurit, illud . .. convenit nostri comunis studii diligencia custodiri ... Ponderet igitur dignitatis vestre grata recognicio dona Dei et debite graciam retribuat largitori, qui pro tam multis beneficiis vult et labores nostri voluntarii exigunt hoc solum, ut recti iudicii et equitatis censura dictante faciatis pari gressu, qui a libra iusticie et consuetudinis approbate semita non claudicet, quia istud, ut prediximus, nos totum pro ecclesiastica prerogativa exposuimus ... Cupientes igitur, ut par sit equitas 30*
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 467 bona et fide non ficta diligimus et ad honorem, profectum et in- crementum ipsius efficaciter aspiramus et laboriose desudamus, exaltacionem ipsius sublimacionem sacri Romani imperii reputan- tes. Licet interdum inmissiones hinc inde fiant per angelos, nos tamen, qui sathane non ignoramus astucias, circumvenciones ip- sius, in quantum humana sinit condicio, semper studuimus evitare. Non ergo putet aliquis, quod libertatem, inrisdictionem aut po- testatem ecclesiasticam usurpare, minuere vel perturbare velimus aut aliquatenus queramus, cum credamus iurisdictionem et pote- statem nostram per ecclesiam non impediri aut eciam coartari. Profecto iurisdictionem propriam vix sufficimus explere, cur alie- nam et potissime ecclesiasticam usurpare vellemus? ... Inde est, quod commune nobis tedium absencie corporalis, . . . quanto se- pius potuimus, conati sumus hactenus relevare per literas et... filialis sinceritatis solacium exhibere ... Non enim ociosum puta- vimus, . . . literatorie visitacionis frequencia de negociorum ge- storum qualitate mutue visionis supplere defectum et filial exhor- tacionis alloquio ardorem in vobis paterne accendere caritatis ac vos de hiis, que ad salutem et honorificenciam comunem pertinent, ammonere. Incumbit equidem sollicitudini nostre potissimum, ut, dum in relevacione libertatis et unionis ecclesiastice diligenti cura universalem orbis medelam prosequitur, nullam negligat incuria curam imperii et peculiarium regnorum nostrorum cum prudentis circumspectione consideracionis insinuet, binum statum universalis machine, videlicet ecclesie et imperii, sive sacerdocii et regalis stabili fore nexu coniunctionis intenta, ita quod ecclesie robur in vigorem imperii proficit et imperii integritas est non minima rele- vacio ecclesie. Et sicut ecclesia nec deprimitur nec interdum erigitur sine imperio, ita sine generali imperii incomodo nulla po- test eadem ecclesia detrimenta sentire. Hec nimirum ipsa natura nos docet, quia, cum corporis vita eiusque parcium sanitas prin- cipaliter a capite contrahatur, cuiusque debilitas membrorum om- nium robur exhaurit, illud . .. convenit nostri comunis studii diligencia custodiri ... Ponderet igitur dignitatis vestre grata recognicio dona Dei et debite graciam retribuat largitori, qui pro tam multis beneficiis vult et labores nostri voluntarii exigunt hoc solum, ut recti iudicii et equitatis censura dictante faciatis pari gressu, qui a libra iusticie et consuetudinis approbate semita non claudicet, quia istud, ut prediximus, nos totum pro ecclesiastica prerogativa exposuimus ... Cupientes igitur, ut par sit equitas 30*
Strana 468
468 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. et voluntas, ut rerum gerendarum felicitas et votorum conformi- tate ac virtute unica compleatur, universitatis vestre sanctitati requirimus et rogamus solempniter et reverenter, quatenus prop- ter removenda scandala et precipue attento, qualiter membra tem- poralia sacri imperii eciaimn in ecclesiasticis personis in detrimen- tum capitis per negligenciam dilacerata fuere, ita ut a planta pedis usque ad verticem non sit in eo sanitas, et ut communi consilio vestre sanctitatis directione et providencia collapsa resur- gere, errata corrigi, disparsa congregari et congregata conservari valeant, saltim promocionibus, provisionibus, amministracionibus et aliis quibuscumque prelaturarum saltem ecclesiarum cathedra- lium ubicunque sub imperio et maxime in Alamania consisten- cium, que pociora membra saltim ad temporalitatem sacri imperii dinoscuntur et ab eodem dependent, nec non super questionibus, litibus et controversiis tam in imperio quam eciam in peculiari regno nostro Hungarie cum vigore primariarum precum aut alia quacumque occasione in curia Romana seu in sacri apostolici pa- lacii sive sacri concilii causarum auditorum in causis beneficia- libus et earum pretextu motis ant movendis usque ad nostrum reditum Deo propicio celerem et felicem in Constanciam superse- dere velitis et omnes auditores seu iudices et executores super- sedere faciatis, easdei interim penitus suspendendo, ut allega- ciones et observancie superinde revera racione probabiliter ful- cite in statera recti iudicii, prout opus fuerit, in medium tunc introducte examinentur, prout hec pridem et per nos ante reces- sum nostrum de Constancia et tandem per venerabilem Andream archiepiscopum Colocensem principem ac egregium Dominicum decretorum doctorem, consiliarios et commissarios devotos, dilec- tos expositum extitit et supplicatum .. . Datum Narbone XII. die Novembris regnorum nostrorum anno Hungarie etc. XXIX. Romane electionis sexto, coronacionis vero secundo. (205) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera: Cedula K. Ferdi- nands und ähnliche der andern Fürsten, daß Benedikt XIII. abdanken müsse, Mitteilung an die Königin von Kastilien. Tatsächlich hat Benedikts via cessionis allen gefallen. Da aber Sigismund anders wollte, gab Ferdinand aus Furcht nach ; denn Sigismund habe mit Krieg gedroht. Die Franzosen und die Konzilsgesandten wollten keinen Bruch. Uneinigkeit der Nationen in Konstanz. Feierlicher Abzug Benedikts aus
468 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. et voluntas, ut rerum gerendarum felicitas et votorum conformi- tate ac virtute unica compleatur, universitatis vestre sanctitati requirimus et rogamus solempniter et reverenter, quatenus prop- ter removenda scandala et precipue attento, qualiter membra tem- poralia sacri imperii eciaimn in ecclesiasticis personis in detrimen- tum capitis per negligenciam dilacerata fuere, ita ut a planta pedis usque ad verticem non sit in eo sanitas, et ut communi consilio vestre sanctitatis directione et providencia collapsa resur- gere, errata corrigi, disparsa congregari et congregata conservari valeant, saltim promocionibus, provisionibus, amministracionibus et aliis quibuscumque prelaturarum saltem ecclesiarum cathedra- lium ubicunque sub imperio et maxime in Alamania consisten- cium, que pociora membra saltim ad temporalitatem sacri imperii dinoscuntur et ab eodem dependent, nec non super questionibus, litibus et controversiis tam in imperio quam eciam in peculiari regno nostro Hungarie cum vigore primariarum precum aut alia quacumque occasione in curia Romana seu in sacri apostolici pa- lacii sive sacri concilii causarum auditorum in causis beneficia- libus et earum pretextu motis ant movendis usque ad nostrum reditum Deo propicio celerem et felicem in Constanciam superse- dere velitis et omnes auditores seu iudices et executores super- sedere faciatis, easdei interim penitus suspendendo, ut allega- ciones et observancie superinde revera racione probabiliter ful- cite in statera recti iudicii, prout opus fuerit, in medium tunc introducte examinentur, prout hec pridem et per nos ante reces- sum nostrum de Constancia et tandem per venerabilem Andream archiepiscopum Colocensem principem ac egregium Dominicum decretorum doctorem, consiliarios et commissarios devotos, dilec- tos expositum extitit et supplicatum .. . Datum Narbone XII. die Novembris regnorum nostrorum anno Hungarie etc. XXIX. Romane electionis sexto, coronacionis vero secundo. (205) Pedro Comuel an Bischof Climent Zapera: Cedula K. Ferdi- nands und ähnliche der andern Fürsten, daß Benedikt XIII. abdanken müsse, Mitteilung an die Königin von Kastilien. Tatsächlich hat Benedikts via cessionis allen gefallen. Da aber Sigismund anders wollte, gab Ferdinand aus Furcht nach ; denn Sigismund habe mit Krieg gedroht. Die Franzosen und die Konzilsgesandten wollten keinen Bruch. Uneinigkeit der Nationen in Konstanz. Feierlicher Abzug Benedikts aus
Strana 469
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 469 Perpignan, nachdem er vorher Zapera zum Erzbischof von Saragossa ernannt hatte. Perpignan (1415) November 14. Barcelona, Kathedralarchiv, Papiere Zaperas 668. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 557. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Postquam nuper scripsit vobis dominus noster de negociis unionis ecclesie et misit vobis copiam illorum, que ultimate facta erant, d. rex Aragonum dedit unam cedulam domino nostro pro parte sua et aliam pro parte Castelle continentem in effectu, qnod, cum Angelus Corario renunciasset iam et Baltasar Coxa fuisset de papatu eiectus, deberet ipse pure et simpliciter renunciare papatui. Similes eciam cedule date fue- runt pro parte regis Navarre et comitum Armaniaci et Fuxi hic presencium, quibus idem dominus noster, quia similem fece- rant cedulam, unam et eandem fecit responsionem sanctam, iustam et racionabilem, cuius copiam mittit et scribit vobis dominus no- ster, mandans: debeatis contenta in copia responsionis huiusmodi d. regine Castelle, cui dominus noster eciam scribit cum credencia pro vobis, nullam [autem?]3) sibi mittit copiam et aliis, de quibus vobis videbitur, intimare. Placeat igitur v. r. p. literam presentibus alli- gatam tradere ipsi regine sibique et aliis contenta in dicta copia intimare, apperire et publicare et per aliquas personas populo et nacioni facere publicari, ut totus mundus sciat ista. Veritas uti- que est, quod via cessionis per dominum nostrnn imperatori ymo toti mundo oblata et pratice ille due date ac responsiones et ob- laciones actenus facte per eundem dominum nostrum placuerunt valde et placent, ut dicitur,b) d. regi Aragonum predicto. Inquit ipse rex: Dominus noster papa facit, quod debet et potest cum Deo, et petit iusta et racionabilia in suis praticis et de illis con- tentor. Sed quia ista non placent imperatori, cum cedant et sint contra illa, que ipse conceperat et facere credebat, eo quia pre- sumebat, sicut presumit et conatur, papatum ad suas manus ha- bere et in euui ponere unum ydolum sibi devotum, dictus d. rex volens pocius offendere Deum et eius ecclesiam ac eius vicarium quam displicere imperatori, deliberavit et vult ipsum contentare et placare ac Dei ecclesiam tribulare, ut apparet. Nam ex quo dictus imperator a villa ista recessit, et, ut asseritur, minatur ipsum et regnum de guerra facienda, licet nullam habeat racionem, a) Loch. b) Or. dicit.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 469 Perpignan, nachdem er vorher Zapera zum Erzbischof von Saragossa ernannt hatte. Perpignan (1415) November 14. Barcelona, Kathedralarchiv, Papiere Zaperas 668. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 557. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Postquam nuper scripsit vobis dominus noster de negociis unionis ecclesie et misit vobis copiam illorum, que ultimate facta erant, d. rex Aragonum dedit unam cedulam domino nostro pro parte sua et aliam pro parte Castelle continentem in effectu, qnod, cum Angelus Corario renunciasset iam et Baltasar Coxa fuisset de papatu eiectus, deberet ipse pure et simpliciter renunciare papatui. Similes eciam cedule date fue- runt pro parte regis Navarre et comitum Armaniaci et Fuxi hic presencium, quibus idem dominus noster, quia similem fece- rant cedulam, unam et eandem fecit responsionem sanctam, iustam et racionabilem, cuius copiam mittit et scribit vobis dominus no- ster, mandans: debeatis contenta in copia responsionis huiusmodi d. regine Castelle, cui dominus noster eciam scribit cum credencia pro vobis, nullam [autem?]3) sibi mittit copiam et aliis, de quibus vobis videbitur, intimare. Placeat igitur v. r. p. literam presentibus alli- gatam tradere ipsi regine sibique et aliis contenta in dicta copia intimare, apperire et publicare et per aliquas personas populo et nacioni facere publicari, ut totus mundus sciat ista. Veritas uti- que est, quod via cessionis per dominum nostrnn imperatori ymo toti mundo oblata et pratice ille due date ac responsiones et ob- laciones actenus facte per eundem dominum nostrum placuerunt valde et placent, ut dicitur,b) d. regi Aragonum predicto. Inquit ipse rex: Dominus noster papa facit, quod debet et potest cum Deo, et petit iusta et racionabilia in suis praticis et de illis con- tentor. Sed quia ista non placent imperatori, cum cedant et sint contra illa, que ipse conceperat et facere credebat, eo quia pre- sumebat, sicut presumit et conatur, papatum ad suas manus ha- bere et in euui ponere unum ydolum sibi devotum, dictus d. rex volens pocius offendere Deum et eius ecclesiam ac eius vicarium quam displicere imperatori, deliberavit et vult ipsum contentare et placare ac Dei ecclesiam tribulare, ut apparet. Nam ex quo dictus imperator a villa ista recessit, et, ut asseritur, minatur ipsum et regnum de guerra facienda, licet nullam habeat racionem, a) Loch. b) Or. dicit.
Strana 470
470 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ipse rex predictam cedulam dedit et alias, ut asseritur, dare in- tendit. Et si sunt iusta et racionabilia ea, que dominus noster petit et facit, potuistis et potestis videre. Que omnia acceptarunt Gallici et alii nuncii huc per congregacionem Constanciensem missi et protestati fuerunt contra imperatorem, antequam recederet, dicentes, quod papa petebat iustum et racionabile et quod pro certo vie et pratice per eum date erant acceptande et tenende et quod non erat rumpendum cum papa, quia, si rumperent, rever- terentur confusi. Ideo protestabantur cum notis, prout hec appa- rent. Imperator autem, quia omnia erant contra conceptum suum, ut prefertur, furibundus recessit hospite insalutato. O si sciretis illa, que Constancie preparantur, vos et totus mundus laudaretis sanctam intencionem, quam dominus noster habet ad evitandum errores et pericula, que formidamus in electione futuri pontificis, si ita fieret, sicut imperator credit. Sunt enim discordes; Gallici, Italici et Alamanni in dicta congregacione sunt discordes, ita quod Gallici et ltalici sunt protestati contra imperatorem et presiden- tem pro eo in Constancia, quod non consencient in his, que hinc- inde fierent in ipsa congregacione, cum non sint in sua libertate nec possint exire Constanciam aliqui ad congregacioneimn ipsam vocati. Ob quod speratur, quod, si imperator, sicut vult, faciat aliquem intrusum Alamanum, Italici dicunt, quod non obedirent illi nec Gallici, ymo quelibet nacio, quod Deus avertat, faceret ali- quod sinistrum. Non inmerito enim dominus noster petit illa, que petit, avisatus et cercioratus de hiis, que Constancie fiunt et alibi preparantur. Certe mirandum est de rege nostro, quod, si impe- rator nolit acceptare vias racionabiles et iustas et quas insequi opportet, ut vera unio sequatur, ipse rex contemplacione impera- toris velit offendere Deum, papam et ecclesiam, quam defendere deberet et tueri cum iusticia semper. Nec que usque preeri occur- rere, quo die dominus noster videns negocia ecclesie male succe- dere et ulterius aliquid fieri non posse absque Dei offensa et im- pressione nec tutum se reputans, premissis et aliis multis atten- tis, volensque propterea ecclesiam Dei et personam suam ponere in tuto misit ad dictum d. regem Aragonum ad dicendum ei, quod, cum ipse vellet a villa ista recedere et non reputaret se tutum, sibi aliquas personas daret, que eum associarent. Ista fecit ad intimandum ei suum recessum. Tandem heri idem dominus noster de mane celebravit consistorium generale et secretum, ubi muta- vit primo curiaimn suam ad sanctui Matheum Dertusensis diocecis
470 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ipse rex predictam cedulam dedit et alias, ut asseritur, dare in- tendit. Et si sunt iusta et racionabilia ea, que dominus noster petit et facit, potuistis et potestis videre. Que omnia acceptarunt Gallici et alii nuncii huc per congregacionem Constanciensem missi et protestati fuerunt contra imperatorem, antequam recederet, dicentes, quod papa petebat iustum et racionabile et quod pro certo vie et pratice per eum date erant acceptande et tenende et quod non erat rumpendum cum papa, quia, si rumperent, rever- terentur confusi. Ideo protestabantur cum notis, prout hec appa- rent. Imperator autem, quia omnia erant contra conceptum suum, ut prefertur, furibundus recessit hospite insalutato. O si sciretis illa, que Constancie preparantur, vos et totus mundus laudaretis sanctam intencionem, quam dominus noster habet ad evitandum errores et pericula, que formidamus in electione futuri pontificis, si ita fieret, sicut imperator credit. Sunt enim discordes; Gallici, Italici et Alamanni in dicta congregacione sunt discordes, ita quod Gallici et ltalici sunt protestati contra imperatorem et presiden- tem pro eo in Constancia, quod non consencient in his, que hinc- inde fierent in ipsa congregacione, cum non sint in sua libertate nec possint exire Constanciam aliqui ad congregacioneimn ipsam vocati. Ob quod speratur, quod, si imperator, sicut vult, faciat aliquem intrusum Alamanum, Italici dicunt, quod non obedirent illi nec Gallici, ymo quelibet nacio, quod Deus avertat, faceret ali- quod sinistrum. Non inmerito enim dominus noster petit illa, que petit, avisatus et cercioratus de hiis, que Constancie fiunt et alibi preparantur. Certe mirandum est de rege nostro, quod, si impe- rator nolit acceptare vias racionabiles et iustas et quas insequi opportet, ut vera unio sequatur, ipse rex contemplacione impera- toris velit offendere Deum, papam et ecclesiam, quam defendere deberet et tueri cum iusticia semper. Nec que usque preeri occur- rere, quo die dominus noster videns negocia ecclesie male succe- dere et ulterius aliquid fieri non posse absque Dei offensa et im- pressione nec tutum se reputans, premissis et aliis multis atten- tis, volensque propterea ecclesiam Dei et personam suam ponere in tuto misit ad dictum d. regem Aragonum ad dicendum ei, quod, cum ipse vellet a villa ista recedere et non reputaret se tutum, sibi aliquas personas daret, que eum associarent. Ista fecit ad intimandum ei suum recessum. Tandem heri idem dominus noster de mane celebravit consistorium generale et secretum, ubi muta- vit primo curiaimn suam ad sanctui Matheum Dertusensis diocecis
Strana 471
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 471 et depost fecit vos archiepiscopum Cesarangustanum et episco- puin Oscensem transtulit ad ecclesiam Ilerdensem et dominum Senecensem ad ecclesiam Oscensem. Hec itaque vobis scribo, ut inter pocula amaritudinis aliquam habere possitis consolacionem . . . Quibus promocionibus factis iden dominus noster inter octa- vam et nonam horas cum magna solemnitate ac gencium armo- rum et ballistariorum multitudine villam et castrum Perpiniani exivit processionaliter et ivit ante prandium ad Caucumliberum. Dum ulteriora occurrent, scribam v. r. p., quaim altissimus Dei filius feliciter et votive conservare dignetur in longitudine dierum. Script. Perpiniani festinanter die XIIII. mensis Novembris. Senyor, supplico: statimn et per hunc vel alinm velocem cur- sorem mittatis procuratorium sufficiens ad recipiendum posses- sionem archiepiscopatus Cesaraugustani et faciatis ibi Cesarau- guste et hic, quos volueritis, procuratores; littere et bulle oppor- tune erunt statim facte, quas portabit illico dominus Marchus Garcesii; faciatis, quod reperiat ibi procuratoremn et procuratores ad omnia peragenda, sicut expedit et fieri debet. Item consti- tuatis visis presentibus vicarios generales et officialem in ecclesia Cesarangustana, vel faciatis procuratorem ibi ad constituendum et creandum illos, set statim et absque mora, si placet. Ita enim vult et mandat dominus noster, si sibi desideratis complacere etc. Cursor vocatus Petrus de Sibilia debet ire ad vos in octo diebus vel in minus, si potest; arripit iter hodie iovis XIIII. No- vembris XI. hora post meridiem; rescribatis statim, rescribatis. V. r. p. filius et servitor humilis P. Commollis subdiaconus do- mini nostri pape. (206) Konklusionen für K. Ferdinand nach Benedikts Abreise: Einberufung cines Generalkonzils in Konstanz zur Beilegung des Schismas von beiden Seiten, das auch gegen Benedikt vorgehen darf, wenn er die Union hinderl. (1415 Nov. 25.) Rom, Cod. Barberini XVI 78 f. 17. Inhalt Hardt II 522; Bd. II 270. Conclusiones recepte per d. regem Aragonum cum consilio suo in Perpiniano in absencia domini nostri, dum erat Paniscole. Pro extirpando scismate, quod, proch dolor, diu viguit in ecclesia Dei et assequenda unione d. regi et ambaxiatoribus illustris- simorum regum Castelle et Navarre ac egregii comitis Fuxi vi- detur, quod sunt fienda sequencia:
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 471 et depost fecit vos archiepiscopum Cesarangustanum et episco- puin Oscensem transtulit ad ecclesiam Ilerdensem et dominum Senecensem ad ecclesiam Oscensem. Hec itaque vobis scribo, ut inter pocula amaritudinis aliquam habere possitis consolacionem . . . Quibus promocionibus factis iden dominus noster inter octa- vam et nonam horas cum magna solemnitate ac gencium armo- rum et ballistariorum multitudine villam et castrum Perpiniani exivit processionaliter et ivit ante prandium ad Caucumliberum. Dum ulteriora occurrent, scribam v. r. p., quaim altissimus Dei filius feliciter et votive conservare dignetur in longitudine dierum. Script. Perpiniani festinanter die XIIII. mensis Novembris. Senyor, supplico: statimn et per hunc vel alinm velocem cur- sorem mittatis procuratorium sufficiens ad recipiendum posses- sionem archiepiscopatus Cesaraugustani et faciatis ibi Cesarau- guste et hic, quos volueritis, procuratores; littere et bulle oppor- tune erunt statim facte, quas portabit illico dominus Marchus Garcesii; faciatis, quod reperiat ibi procuratoremn et procuratores ad omnia peragenda, sicut expedit et fieri debet. Item consti- tuatis visis presentibus vicarios generales et officialem in ecclesia Cesarangustana, vel faciatis procuratorem ibi ad constituendum et creandum illos, set statim et absque mora, si placet. Ita enim vult et mandat dominus noster, si sibi desideratis complacere etc. Cursor vocatus Petrus de Sibilia debet ire ad vos in octo diebus vel in minus, si potest; arripit iter hodie iovis XIIII. No- vembris XI. hora post meridiem; rescribatis statim, rescribatis. V. r. p. filius et servitor humilis P. Commollis subdiaconus do- mini nostri pape. (206) Konklusionen für K. Ferdinand nach Benedikts Abreise: Einberufung cines Generalkonzils in Konstanz zur Beilegung des Schismas von beiden Seiten, das auch gegen Benedikt vorgehen darf, wenn er die Union hinderl. (1415 Nov. 25.) Rom, Cod. Barberini XVI 78 f. 17. Inhalt Hardt II 522; Bd. II 270. Conclusiones recepte per d. regem Aragonum cum consilio suo in Perpiniano in absencia domini nostri, dum erat Paniscole. Pro extirpando scismate, quod, proch dolor, diu viguit in ecclesia Dei et assequenda unione d. regi et ambaxiatoribus illustris- simorum regum Castelle et Navarre ac egregii comitis Fuxi vi- detur, quod sunt fienda sequencia:
Strana 472
472 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Primo, quod debeat congregari et convocari concilium generale omnium obedienciarum tam d. nostri pape Benedicti quam olim vocati Johannis et olim vocati Gregorii contendencium de papatu ita, quod congregati nunc in Constancia seu habentes posse ab eis vocent reges, principes et prelatos ac alios consuetos vocari ad concilium generale, qui sunt de obediencia domini nostri pape Benedicti, ut certa die hic prefigenda sint in civitate Constancia provincie Maguntine pro celebracione dicti concilii. Et pari forma reges, principes et prelati istius obediencie, qui hic sunt congre- gati, eciam vocabunt reges, principes et prelati alterius obedien- cie etc. et in eadem civitate Constancie etc. Item convocacio fiat ob causas sequentes et non alias, vide- licet pro extirpacione iam dicti scismatis et assecucione dicte unionis et pro fienda ellectione unici futuri summi pontificis per illos, ad quos pertinere debeat, vacante tamen prius papatu per renunciacionem dicti domini nostri pape Benedicti aut eius eiec- tione per sentencias, et eciam pro procedendo contra eundem dominum nostrum papam Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare per illas vias, per quas reperitur de iure posse procedi in tali casu, et eciam pro reformando statu universalis ecclesie tam in capite quam in membris et pro aliis causis inferius deno- tatis una cum dependentibus, emergentibus et conexis et eciam ex predictis et infrascriptis itaque pro causis preexpressis necnon et infrascriptis tantumiodo 2) convocetur et congregetur dictum concilium generale. Et hii, qui venerint de hac obediencia ad dictum concilium, ingredientur dictum concilimu solum pro aliis et eodem modo et non alio recipiantur et admittantur hoc expresse addito, quod ad alia procedere non valeat et si procedere- tur, quod non valeret et ista dictentur et asserventur meliori et validiori modo, quo fieri posset. (207) Zwei angebliche Geheimbeschlüsse K. Ferdinands und K. Sigismunds: Annullierung der Wahlen Clemens' VII. und Benedikts XIII., Anwendung des brachium seculare gegen Benedikt als Häretiker. Verbreitet um Dezember 1415. Paris, Bibl. Nationale, Cod. 1479 f. 158. Due vie capitulate inter regem Aragonui et imperatorem ad partem procedendi contra dominum nostrum. a) Folgt überfliëssig pro aliis.
472 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Primo, quod debeat congregari et convocari concilium generale omnium obedienciarum tam d. nostri pape Benedicti quam olim vocati Johannis et olim vocati Gregorii contendencium de papatu ita, quod congregati nunc in Constancia seu habentes posse ab eis vocent reges, principes et prelatos ac alios consuetos vocari ad concilium generale, qui sunt de obediencia domini nostri pape Benedicti, ut certa die hic prefigenda sint in civitate Constancia provincie Maguntine pro celebracione dicti concilii. Et pari forma reges, principes et prelati istius obediencie, qui hic sunt congre- gati, eciam vocabunt reges, principes et prelati alterius obedien- cie etc. et in eadem civitate Constancie etc. Item convocacio fiat ob causas sequentes et non alias, vide- licet pro extirpacione iam dicti scismatis et assecucione dicte unionis et pro fienda ellectione unici futuri summi pontificis per illos, ad quos pertinere debeat, vacante tamen prius papatu per renunciacionem dicti domini nostri pape Benedicti aut eius eiec- tione per sentencias, et eciam pro procedendo contra eundem dominum nostrum papam Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare per illas vias, per quas reperitur de iure posse procedi in tali casu, et eciam pro reformando statu universalis ecclesie tam in capite quam in membris et pro aliis causis inferius deno- tatis una cum dependentibus, emergentibus et conexis et eciam ex predictis et infrascriptis itaque pro causis preexpressis necnon et infrascriptis tantumiodo 2) convocetur et congregetur dictum concilium generale. Et hii, qui venerint de hac obediencia ad dictum concilium, ingredientur dictum concilimu solum pro aliis et eodem modo et non alio recipiantur et admittantur hoc expresse addito, quod ad alia procedere non valeat et si procedere- tur, quod non valeret et ista dictentur et asserventur meliori et validiori modo, quo fieri posset. (207) Zwei angebliche Geheimbeschlüsse K. Ferdinands und K. Sigismunds: Annullierung der Wahlen Clemens' VII. und Benedikts XIII., Anwendung des brachium seculare gegen Benedikt als Häretiker. Verbreitet um Dezember 1415. Paris, Bibl. Nationale, Cod. 1479 f. 158. Due vie capitulate inter regem Aragonui et imperatorem ad partem procedendi contra dominum nostrum. a) Folgt überfliëssig pro aliis.
Strana 473
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 473 Prima per nullitatem electionum B. et Cle. Tamen quod acta eoruim sint approbata et confirmata per concilium inobedientibus concordantibus cum eis. Secunda tanquam contra hereticum et fautorem scismatis et precedente sentencia lata per conciliun procedatur per brachium seculare usque ad capcionem. Ex prima conclusione pervenitur ad viam iusticie, quam do- minus noster obtulit, si rite inspiciatur, quia non possunt procedere ad nullitatem, nisi prins constet. Constare non potest nisi iudicia- liter. Judicimn esse non potest sine quatuor personis, actoris vide- licet, indicis, rei et duorum testium, ad minus, ubi lis contestatur... Et ideo placeret Deo, quod istam viam primo intrarent et super hoc avisaremur, ne inhermes essemus, pocius quam ad viam facti, quia forte postea non curaretur de approbacione domini nostri. Ex secunda conclusione, quam forte nituntur probare per lecta in c. Sicut XCVI di.1) iuncto c. De Ligurribus XXIII. q. V.2) ac c. Si papa XL di. 3) ibi a fide devius ... concluditur falsum, attentis viis et protestacionibus domini nostri, scilicet ut malum superet in bono et obturentur ora leonum posset adhuc supererogari via sequens, cui resisti non potest, scilicet quod eligant con- corditer adversarii in loco libero cum condicionibus domini nostri et presentent electionem electo per eos et electus petat delibera- cionem duorum vel trium mensium. Alias si consentiret, esset scismaticus et per consequens ineligibilis, nisi renunciaret, facit c. Quia diligencia De electione.1) Et interim potest consulere domi- num nostrum et alii variare non poterunt. Et tunc dominus noster poterit eum reconciliare et eligere. Et ipse poterit consen- tire electioni illius vel illorum, qui potuerunt eum eligere et non aliorum argumento, c. Cumana De electione,5) et sic vel erit unio vel saltem nulla occasio poterit haberi contra euin de fautoria scismatis et minus de heresi, ut tenet ista conclusio secunda. Quibus consideratis . . . videtur utile, quod mittetur non soluim ad predictas vias intimandum cum protestacionibus de non approbando etc., sed de inhibendo cum decreto quibuscumque sue obediencie, ne cum eis se immisceant ultra, quam in suis viis con- tinetur, . . . summittendo se in premissis iudicio concilii sue obe- diencie, quod adhuc continuat et continuare intendit, donec nego- cimu finiatur et pax ecclesie detur et sic per hoc excusabuntur innovari processus facti Perpiniani et Barchinone contra quon- 1) c. 15 D. XCVI. — 2) c. 43 C. XXIII. qu. 5. — 3) c. 6 D. XL. — 1) c. 5 X. I 6. — 5) c. 50 X. I 6.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 473 Prima per nullitatem electionum B. et Cle. Tamen quod acta eoruim sint approbata et confirmata per concilium inobedientibus concordantibus cum eis. Secunda tanquam contra hereticum et fautorem scismatis et precedente sentencia lata per conciliun procedatur per brachium seculare usque ad capcionem. Ex prima conclusione pervenitur ad viam iusticie, quam do- minus noster obtulit, si rite inspiciatur, quia non possunt procedere ad nullitatem, nisi prins constet. Constare non potest nisi iudicia- liter. Judicimn esse non potest sine quatuor personis, actoris vide- licet, indicis, rei et duorum testium, ad minus, ubi lis contestatur... Et ideo placeret Deo, quod istam viam primo intrarent et super hoc avisaremur, ne inhermes essemus, pocius quam ad viam facti, quia forte postea non curaretur de approbacione domini nostri. Ex secunda conclusione, quam forte nituntur probare per lecta in c. Sicut XCVI di.1) iuncto c. De Ligurribus XXIII. q. V.2) ac c. Si papa XL di. 3) ibi a fide devius ... concluditur falsum, attentis viis et protestacionibus domini nostri, scilicet ut malum superet in bono et obturentur ora leonum posset adhuc supererogari via sequens, cui resisti non potest, scilicet quod eligant con- corditer adversarii in loco libero cum condicionibus domini nostri et presentent electionem electo per eos et electus petat delibera- cionem duorum vel trium mensium. Alias si consentiret, esset scismaticus et per consequens ineligibilis, nisi renunciaret, facit c. Quia diligencia De electione.1) Et interim potest consulere domi- num nostrum et alii variare non poterunt. Et tunc dominus noster poterit eum reconciliare et eligere. Et ipse poterit consen- tire electioni illius vel illorum, qui potuerunt eum eligere et non aliorum argumento, c. Cumana De electione,5) et sic vel erit unio vel saltem nulla occasio poterit haberi contra euin de fautoria scismatis et minus de heresi, ut tenet ista conclusio secunda. Quibus consideratis . . . videtur utile, quod mittetur non soluim ad predictas vias intimandum cum protestacionibus de non approbando etc., sed de inhibendo cum decreto quibuscumque sue obediencie, ne cum eis se immisceant ultra, quam in suis viis con- tinetur, . . . summittendo se in premissis iudicio concilii sue obe- diencie, quod adhuc continuat et continuare intendit, donec nego- cimu finiatur et pax ecclesie detur et sic per hoc excusabuntur innovari processus facti Perpiniani et Barchinone contra quon- 1) c. 15 D. XCVI. — 2) c. 43 C. XXIII. qu. 5. — 3) c. 6 D. XL. — 1) c. 5 X. I 6. — 5) c. 50 X. I 6.
Strana 474
474 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dam cardinales, cum iam non sint vocales tanquam privati magis quam anticardinales . . . (208) K. Ferdinand an K. Sigismund: Verbot für die Seinigen, die Begleiter Sigismunds zum Kampfe herauszufordern. Perpig- nan 1415 Dezember 5. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 76 r. ...Quia enim cadit in principibus et militibus armorum exercita- cione et aliquibus voluntariis usibus dilectari"), aliquos actus, quos coraim vestra excellencia inter vestros et nostrates audiveramus curialiter exerceri, licet nos illos, nisi in infideles detestemur, quadam benivola tollerancia ferebamus. Verum relacione consiliarii n. dilecti Didaci Ferdinandi de Vadillo militis noviter intellecto. quod nonnulli fervore iuventutis et animorum acerbacione com- puncti post dictos actus ad alios consimiles et peiores odia pre- sagiantes voluntarie se impellunt, . . . nostris ibidem presentibus mandamus, ut a quibusvis armorum requestis et aliis, que inter vestros possent rancorem aliquem generare, desistant . . . et vestrates omni, quo poterint, honore et amore foveant 1) ... Dat. Perpiniani ... V. die Decembris . .. millesimo CCCC quintodecimo. (209) Pedro Comuel an Erzbischof Climent Zapera : Ankunft Bene- dikts XIII. in Peniscola. Empfang der nach Perpignan ge- schickten Briefe der Königin und des Erzbischofs von Toledo zu Gunsten des Papstes. Nutzlos. Versammlung Ferdinands mit kastilischen Gesandten und Prälaten; Ablehnung der Subtraktion. Geheime Versammlungen ohne Prälaten. Publi- kation der Beschlüsse am 25. November ohne Debatte. Inhalt: Einigung mit Konstanz, eventuelle Abselzung Benedikts, Wahl eines neuen Papstes. Proteste. Warnung an die Königin wegen der Folgen. Peniscola (1415) Dezember 5. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas 744. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 559. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Scripsi vobis de omnibus, que apud Perpinianum in negociis ecclesie successive facta fuere ad- usque recessum domini nostri inclusive, qui per Dei graciam sanus et incolumis applicuit ad castrum Paniscole cum tribus galeis, ubi a) So Reg. ) Es folgt die Bitte, Sigismund möge ein entsprechendes Verbot erlassen.
474 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dam cardinales, cum iam non sint vocales tanquam privati magis quam anticardinales . . . (208) K. Ferdinand an K. Sigismund: Verbot für die Seinigen, die Begleiter Sigismunds zum Kampfe herauszufordern. Perpig- nan 1415 Dezember 5. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2408 f. 76 r. ...Quia enim cadit in principibus et militibus armorum exercita- cione et aliquibus voluntariis usibus dilectari"), aliquos actus, quos coraim vestra excellencia inter vestros et nostrates audiveramus curialiter exerceri, licet nos illos, nisi in infideles detestemur, quadam benivola tollerancia ferebamus. Verum relacione consiliarii n. dilecti Didaci Ferdinandi de Vadillo militis noviter intellecto. quod nonnulli fervore iuventutis et animorum acerbacione com- puncti post dictos actus ad alios consimiles et peiores odia pre- sagiantes voluntarie se impellunt, . . . nostris ibidem presentibus mandamus, ut a quibusvis armorum requestis et aliis, que inter vestros possent rancorem aliquem generare, desistant . . . et vestrates omni, quo poterint, honore et amore foveant 1) ... Dat. Perpiniani ... V. die Decembris . .. millesimo CCCC quintodecimo. (209) Pedro Comuel an Erzbischof Climent Zapera : Ankunft Bene- dikts XIII. in Peniscola. Empfang der nach Perpignan ge- schickten Briefe der Königin und des Erzbischofs von Toledo zu Gunsten des Papstes. Nutzlos. Versammlung Ferdinands mit kastilischen Gesandten und Prälaten; Ablehnung der Subtraktion. Geheime Versammlungen ohne Prälaten. Publi- kation der Beschlüsse am 25. November ohne Debatte. Inhalt: Einigung mit Konstanz, eventuelle Abselzung Benedikts, Wahl eines neuen Papstes. Proteste. Warnung an die Königin wegen der Folgen. Peniscola (1415) Dezember 5. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas 744. Or. Pap. Darnach korrigiert Druck Puig y Puig S. 559. Reverendissime in Christo pater et mi domine metuendissime. Humili recomendacione premissa. Scripsi vobis de omnibus, que apud Perpinianum in negociis ecclesie successive facta fuere ad- usque recessum domini nostri inclusive, qui per Dei graciam sanus et incolumis applicuit ad castrum Paniscole cum tribus galeis, ubi a) So Reg. ) Es folgt die Bitte, Sigismund möge ein entsprechendes Verbot erlassen.
Strana 475
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 475 depost quasdam recepi litteras vestras unacum diversis aliis litteris d. regine Castelle et d. archiepiscopi Toletani per vos procuratis in favorem domini nostri. De quibus idem dominus noster et de his, que fecistis ibi, complacenciam habuit singularem. Misi eas statim Perpinianum et tradi feci, quibus diriguntur. Dubito, si proderint. Dum responsum habuero a Perpiniano, rescribain vobis. Esset omnino necessarium, quod eisdem, quibus scriptum est, forcius rescribatur in favorem domini nostri, nam domini, quibus d. regina et d. archiepiscopus scripserunt, ita sunt obcecati et in voluntate tribulandi ecclesiam et dominum nostrum obstinati" quod non vident veritatem neque audiunt iusticiain nec ad ea, que eis scribuntur, advertunt. Dubito, ne propter illa, que faciunt ignorante d. regina, cui forsan datur intelligi unui pro alio, reg- num Castelle, quod absit, in confusionem trahatur et detrimentum. Ex quo enim dominus noster suas praticas sanctas et iustas dedit ad viam renunciacionis per eum oblatam ac requisicionibus sibi factis satisfecit et respondit effective, quantum cum Deo potuit, prout in litteris et scripturarum copiis per me vobis mis- sis plenius continetur, d. rex Aragonum videns, quod oblata et acta per dominum nostrum, quamvis sibi placerent et sancta viderentur, per eum laudata et approbata non placebant imperatori, volens proinde, nescio, si pre timore vel alias contentare inpera- torem et pocius offendere Deum et ecclesiam tribulare quam sibi displicere, post recessum domini nostri diversa consilia tenuit cum ambaxiatoribus Castelle ac prelatis et aliis viris tam eccle- siasticis quam laicis, magis in complacenciam imperatoris quam domini nostri ita facta sua iustificantis, sicut videtis. Ubi con- clusum fuit per omnes paucis exceptis substractionem locum non habere nec fieri posse absque Dei offensa; sed depost tantorum malorum incentores et regis deceptores, qui sub zelo boni sub- stractionem et alia dampnabilia auribus impresserant regis, viden- tes eorum perversas machinaciones et perversos tractatus detec- tos et substractionem fieri non posse, ad alias vias, per quas sequi posset concordia regis cum imperatore contra sanctum Domini, et ad alios diversos modos et secretos tractatus diver- terunt et a via recta deviantes consilia particularia et secreta teneri procurarunt, sicque, ubi deberent vias et praticas domini nostri prosequi, d. rex et alii de concilio suo cum ambaxiatoribus Castelle non vocatis prelatis et aliis, quorum interest procurare salutem animarum eis commissarum, secreta consilia et tractatus
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 475 depost quasdam recepi litteras vestras unacum diversis aliis litteris d. regine Castelle et d. archiepiscopi Toletani per vos procuratis in favorem domini nostri. De quibus idem dominus noster et de his, que fecistis ibi, complacenciam habuit singularem. Misi eas statim Perpinianum et tradi feci, quibus diriguntur. Dubito, si proderint. Dum responsum habuero a Perpiniano, rescribain vobis. Esset omnino necessarium, quod eisdem, quibus scriptum est, forcius rescribatur in favorem domini nostri, nam domini, quibus d. regina et d. archiepiscopus scripserunt, ita sunt obcecati et in voluntate tribulandi ecclesiam et dominum nostrum obstinati" quod non vident veritatem neque audiunt iusticiain nec ad ea, que eis scribuntur, advertunt. Dubito, ne propter illa, que faciunt ignorante d. regina, cui forsan datur intelligi unui pro alio, reg- num Castelle, quod absit, in confusionem trahatur et detrimentum. Ex quo enim dominus noster suas praticas sanctas et iustas dedit ad viam renunciacionis per eum oblatam ac requisicionibus sibi factis satisfecit et respondit effective, quantum cum Deo potuit, prout in litteris et scripturarum copiis per me vobis mis- sis plenius continetur, d. rex Aragonum videns, quod oblata et acta per dominum nostrum, quamvis sibi placerent et sancta viderentur, per eum laudata et approbata non placebant imperatori, volens proinde, nescio, si pre timore vel alias contentare inpera- torem et pocius offendere Deum et ecclesiam tribulare quam sibi displicere, post recessum domini nostri diversa consilia tenuit cum ambaxiatoribus Castelle ac prelatis et aliis viris tam eccle- siasticis quam laicis, magis in complacenciam imperatoris quam domini nostri ita facta sua iustificantis, sicut videtis. Ubi con- clusum fuit per omnes paucis exceptis substractionem locum non habere nec fieri posse absque Dei offensa; sed depost tantorum malorum incentores et regis deceptores, qui sub zelo boni sub- stractionem et alia dampnabilia auribus impresserant regis, viden- tes eorum perversas machinaciones et perversos tractatus detec- tos et substractionem fieri non posse, ad alias vias, per quas sequi posset concordia regis cum imperatore contra sanctum Domini, et ad alios diversos modos et secretos tractatus diver- terunt et a via recta deviantes consilia particularia et secreta teneri procurarunt, sicque, ubi deberent vias et praticas domini nostri prosequi, d. rex et alii de concilio suo cum ambaxiatoribus Castelle non vocatis prelatis et aliis, quorum interest procurare salutem animarum eis commissarum, secreta consilia et tractatus
Strana 476
476 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tenuerunt et certas vias ad magnos et inauditos errores dispo- sitas ordinari procurarunt, non curantes, si prelati non vocati et alii absentes, et quorum tantum interest, ad illas suum prestarent assensum vel non, et quamvis ista fuerint in consilio secreto regis, multi tamen et de maioribus et principalioribus consilii huiusmodi conclussionibus inibi ordinatis post diversas alterca- ciones contradixerunt. Tandem his non obstantibus contradictio- nibus, quia iam forte conclusiones et vie huiusmodi erant pro- misse nunciis imperatoris et cum eis concordate, ad tantum res deducta fuit, quod lune XXV. Novebris sero iam facto consi- lium generale celebratum est non ad concordandum, set solum ad publicandum vias et conclusiones predictas inmediate insertas. ubi ad partem dictum fuit d. Terraconensi et nonnullis aliis, quod cun solum dicte vie secrete ordinate deberent in ipso consilio publicari sine discussione vel exactione voti vel oppinionis alicuius. quod caverent, ne illas impugnarent vel contradicerent, quia d. rex pro scandalo magno reciperet et non pacienter. Ad que re- spondens d. Terraconensis dixit: Ego ad aliud non veni nisi ad contradicendum et clamandum et impugnandum tam terribiles vias et inauditas novitates. Quibus ad regis aures deductis ex parte regis fuit mandatum eidem d. Terraconensi, quod non in- traret nec staret in consilio illo, et sic abinde exivit et d. Palen- tinus cum eo. Ecce quo modo fiunt negocia secundum Deum. In huiusmodi nainque consilio recitarunt, quantum d. rex pro honore ecclesie et unione laboraverat et omnia preterita usque ad illum diem. Et finaliter rex, quod, licet in consilio suo super premissis negociis diverse fuissent opiniones, ipse tamen cupiens meliorem eligere elegit et fecit conclusiones sequentes 1): Prima est, quod de ista obediencia vel de personis eai representantibus cum illis de Constancia potest fieri et de facto fiet una congregacio et quod sic simul iuncte facient concilium generale. Item quod tale concilium poterit papai, si non renunciaverit, deponere et ad electionem futuram procedere. Item quod in facto solum deiectionis dabitur ordo securus, quod habeat intervenire con- sensus et indicium illorum, qui erunt ibidem de ista obedien- cia vel maioris partis eorum. Et his dictis non expectato ali- cuius verbo d. princeps, qui presidebat, surrexit et fuit consilium dissolutum. Post hec autem d. camerarius d. n. pape ac Ti- rasonensis et Vicensis episcopi nec non abbates Montisserati et de 1) Vgl. Bd. II 270 und unten zum 25. November.
476 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tenuerunt et certas vias ad magnos et inauditos errores dispo- sitas ordinari procurarunt, non curantes, si prelati non vocati et alii absentes, et quorum tantum interest, ad illas suum prestarent assensum vel non, et quamvis ista fuerint in consilio secreto regis, multi tamen et de maioribus et principalioribus consilii huiusmodi conclussionibus inibi ordinatis post diversas alterca- ciones contradixerunt. Tandem his non obstantibus contradictio- nibus, quia iam forte conclusiones et vie huiusmodi erant pro- misse nunciis imperatoris et cum eis concordate, ad tantum res deducta fuit, quod lune XXV. Novebris sero iam facto consi- lium generale celebratum est non ad concordandum, set solum ad publicandum vias et conclusiones predictas inmediate insertas. ubi ad partem dictum fuit d. Terraconensi et nonnullis aliis, quod cun solum dicte vie secrete ordinate deberent in ipso consilio publicari sine discussione vel exactione voti vel oppinionis alicuius. quod caverent, ne illas impugnarent vel contradicerent, quia d. rex pro scandalo magno reciperet et non pacienter. Ad que re- spondens d. Terraconensis dixit: Ego ad aliud non veni nisi ad contradicendum et clamandum et impugnandum tam terribiles vias et inauditas novitates. Quibus ad regis aures deductis ex parte regis fuit mandatum eidem d. Terraconensi, quod non in- traret nec staret in consilio illo, et sic abinde exivit et d. Palen- tinus cum eo. Ecce quo modo fiunt negocia secundum Deum. In huiusmodi nainque consilio recitarunt, quantum d. rex pro honore ecclesie et unione laboraverat et omnia preterita usque ad illum diem. Et finaliter rex, quod, licet in consilio suo super premissis negociis diverse fuissent opiniones, ipse tamen cupiens meliorem eligere elegit et fecit conclusiones sequentes 1): Prima est, quod de ista obediencia vel de personis eai representantibus cum illis de Constancia potest fieri et de facto fiet una congregacio et quod sic simul iuncte facient concilium generale. Item quod tale concilium poterit papai, si non renunciaverit, deponere et ad electionem futuram procedere. Item quod in facto solum deiectionis dabitur ordo securus, quod habeat intervenire con- sensus et indicium illorum, qui erunt ibidem de ista obedien- cia vel maioris partis eorum. Et his dictis non expectato ali- cuius verbo d. princeps, qui presidebat, surrexit et fuit consilium dissolutum. Post hec autem d. camerarius d. n. pape ac Ti- rasonensis et Vicensis episcopi nec non abbates Montisserati et de 1) Vgl. Bd. II 270 und unten zum 25. November.
Strana 477
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 477 Baiolis protestati sunt coram rege in factis huiusmodi non con- sentire. Nichilominus dictus d. abbas Montisserati videns modos, qui in premissis tenebantur, deliberavit recedere et peciit licen- ciam a. d. rege, cui rex ait: Propter protestacionem vos d. abbas venitis contra facta mea et voluntatem meam, ego ero contra vos. Hec formaliter dixit et quedaim alia, sicque non est, qui faciat nec tendat ad bonum, et qui facerent, non audent, et si auderent, non audirentur, ymo credo, inimicarentur regi et du- bito, si punirentur. Nam illic, ut video, pro lege habetur voluntas. Ecce quo modo negocia succedunt, mites“) in precipicium tra- huntur, fideles, si loquantur, dampnantur, Deus offenditur et ec- clesia tribulatur. Ubi fidelitas modo, ubi racio, ubi maturitas, ubi iusticia regis, ubi veritas? Miror, quare de hiis mundus non cla- mat. Certus sun, quod inter alios catholicos principes clamaret fidelis et catholicus princeps d. rex Castelle, si sciret ex premis- sis attemptatis corone sue confusionem ac perdicionem regni ac dampnacionem anime sibi imminere, ambaxiatorum suorum culpa causante, qui debuissent contra regem Aragonum protestati fuisse et protestari et, credo, non fecerunt. Hec pro tanto vobis scribo, ut sciatis novitates et sitis avisatus in tribulacionibus venturis et avisetis vos et d. archiepiscopus Toletanus reginam propter interesse regis et regni et animarum eorum, declarando ei penas et sentencias secundum constitucionem Massilie per dominum nostrum factam incipientem : ,In diermn snccessu 1) contra obedien- ciam sibi substrahentes et substrahi procurantes et attemptantes latas et promulgatas, secundum quamquidem constitucionem et alias ipsi substrahentes et substralli attemptantes et consencientes et contra dominum nostrum conspirantes preter alias penas et sentencias, si clerici sint in quacumque dignitate constituti, sunt privati beneficiis et dignitatibus et ultra acriter puniendi; si reges et domini temporales sint, eciam privati regnis et dominiis et depo- siti ac eorum loca et regna ecclesiastica supposita interdicto et ipsorum vasalli ab homagiis eis prestitis absoluti; nichilominus licitum est cuiquam guerram facere contra tales eorumque terras et regna huiusmodi ecclesie titulo sibi acquirere, prout in literis apostolicis super ea confectis plenius continetur. Omnia hec modis congruentibus aperietis per extensum dicte d. regine et eam infor- mabitis, ut possit et debeat cum tempore huiusmodi sibi et filio suo a) Or. mittes. 1) Gedr. Hardt IV 1243.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 477 Baiolis protestati sunt coram rege in factis huiusmodi non con- sentire. Nichilominus dictus d. abbas Montisserati videns modos, qui in premissis tenebantur, deliberavit recedere et peciit licen- ciam a. d. rege, cui rex ait: Propter protestacionem vos d. abbas venitis contra facta mea et voluntatem meam, ego ero contra vos. Hec formaliter dixit et quedaim alia, sicque non est, qui faciat nec tendat ad bonum, et qui facerent, non audent, et si auderent, non audirentur, ymo credo, inimicarentur regi et du- bito, si punirentur. Nam illic, ut video, pro lege habetur voluntas. Ecce quo modo negocia succedunt, mites“) in precipicium tra- huntur, fideles, si loquantur, dampnantur, Deus offenditur et ec- clesia tribulatur. Ubi fidelitas modo, ubi racio, ubi maturitas, ubi iusticia regis, ubi veritas? Miror, quare de hiis mundus non cla- mat. Certus sun, quod inter alios catholicos principes clamaret fidelis et catholicus princeps d. rex Castelle, si sciret ex premis- sis attemptatis corone sue confusionem ac perdicionem regni ac dampnacionem anime sibi imminere, ambaxiatorum suorum culpa causante, qui debuissent contra regem Aragonum protestati fuisse et protestari et, credo, non fecerunt. Hec pro tanto vobis scribo, ut sciatis novitates et sitis avisatus in tribulacionibus venturis et avisetis vos et d. archiepiscopus Toletanus reginam propter interesse regis et regni et animarum eorum, declarando ei penas et sentencias secundum constitucionem Massilie per dominum nostrum factam incipientem : ,In diermn snccessu 1) contra obedien- ciam sibi substrahentes et substrahi procurantes et attemptantes latas et promulgatas, secundum quamquidem constitucionem et alias ipsi substrahentes et substralli attemptantes et consencientes et contra dominum nostrum conspirantes preter alias penas et sentencias, si clerici sint in quacumque dignitate constituti, sunt privati beneficiis et dignitatibus et ultra acriter puniendi; si reges et domini temporales sint, eciam privati regnis et dominiis et depo- siti ac eorum loca et regna ecclesiastica supposita interdicto et ipsorum vasalli ab homagiis eis prestitis absoluti; nichilominus licitum est cuiquam guerram facere contra tales eorumque terras et regna huiusmodi ecclesie titulo sibi acquirere, prout in literis apostolicis super ea confectis plenius continetur. Omnia hec modis congruentibus aperietis per extensum dicte d. regine et eam infor- mabitis, ut possit et debeat cum tempore huiusmodi sibi et filio suo a) Or. mittes. 1) Gedr. Hardt IV 1243.
Strana 478
478 ac regno predictis et animabus imminentibus periculis obviare et ne propter premissorum forsan ignoranciam eius recta consciencia et devocio, quam semper ostendit et habuit, prout habet erga domi- num nostrum, aliqualiter, quod absit, contaminetur, quinimo eius fidelitas Deo et ecclesie integra conservetur. Ego eciam de man- dato scribo domino meo Toletano dicendo, quod vos informabitis eum de attemptis et occursis, postquam scripsit, et quod faciat cum d. regina, quod rescribat, sicud infra dicetur. Ideo informabitis eum, si placet, et vult dominus noster, ambo faciatis cum d. regina vel ipsemet procuret, sicut de eo dominus noster confidit, quod d. re- gina scribat efficaciter ambaxiatoribus d. regis Castelle Perpiniani, quod in factis et ordinatis viis predictis per regem Aragonum non consenciant, ymo eas refutent et reprobent atque contra dictum regem Aragonum protestentur et his factis recedant et ad Castellam revertantur. Scribat eciam, si necesse videatur, illis, quibus nuper scripsit, eos arguendo de novitatibus factis, intimando, quod non con- sentit nec erit in aliquo hinc inde contra dominum nostrum et simi- lia. Item si erit bonum, quod ipse d. archiepiscopus scribat et sic concordetis ambo, faciatis, quod litere sint quasi similes predictis ac pungitive et fortes, presertim contra ambaxiatores, ut cicius pro- testentur. Quam ob causan mitto presenten portitorem. Cum eo poteritis illico rescribere et literas regine et archiepiscopi michi transmittere, sed cito cicius, nam, ut videre potestis, periculum est in mora. Laboretis pro Deo, laboretis .. . Scriptum Paniscole festinanter V. Decembris ... P. Comollis subdiaconus d. n. pape. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissi- mo d. F. archiepiscopo Cesaraugustano in partibus Castelle aposto- lice sedis nuncio. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (210) Kardinäle und Kurialen Benedikts XIII. antworten auf die Requisition in Collioure: Nach den notwendigen Vorbe- dingungen und Kautelen können sie mit Genehmigung des Papstes sich mit den scismatici et heretici tollerati zur Wahl eines Papstes vereinen. (Peniscola 1415 vor Dezember 15.)1) Rom, Cod. Barbarini XVI 83 f. 59. Druck Forschungen und Quellen S. 325 zu 1415 Ende. Beatissime pater, pro Dei servicio et vestre sanctitatis super via generalis concilii aperta in requisicione olim facta vestre 1) Nach November 15. An diesem Tage wurde der im Text genannte Andreas electus Barchinonensis. Andererseits doch vor der Antwort vom 16. Dezember.
478 ac regno predictis et animabus imminentibus periculis obviare et ne propter premissorum forsan ignoranciam eius recta consciencia et devocio, quam semper ostendit et habuit, prout habet erga domi- num nostrum, aliqualiter, quod absit, contaminetur, quinimo eius fidelitas Deo et ecclesie integra conservetur. Ego eciam de man- dato scribo domino meo Toletano dicendo, quod vos informabitis eum de attemptis et occursis, postquam scripsit, et quod faciat cum d. regina, quod rescribat, sicud infra dicetur. Ideo informabitis eum, si placet, et vult dominus noster, ambo faciatis cum d. regina vel ipsemet procuret, sicut de eo dominus noster confidit, quod d. re- gina scribat efficaciter ambaxiatoribus d. regis Castelle Perpiniani, quod in factis et ordinatis viis predictis per regem Aragonum non consenciant, ymo eas refutent et reprobent atque contra dictum regem Aragonum protestentur et his factis recedant et ad Castellam revertantur. Scribat eciam, si necesse videatur, illis, quibus nuper scripsit, eos arguendo de novitatibus factis, intimando, quod non con- sentit nec erit in aliquo hinc inde contra dominum nostrum et simi- lia. Item si erit bonum, quod ipse d. archiepiscopus scribat et sic concordetis ambo, faciatis, quod litere sint quasi similes predictis ac pungitive et fortes, presertim contra ambaxiatores, ut cicius pro- testentur. Quam ob causan mitto presenten portitorem. Cum eo poteritis illico rescribere et literas regine et archiepiscopi michi transmittere, sed cito cicius, nam, ut videre potestis, periculum est in mora. Laboretis pro Deo, laboretis .. . Scriptum Paniscole festinanter V. Decembris ... P. Comollis subdiaconus d. n. pape. Reverendissimo in Christo patri et domino meo metuendissi- mo d. F. archiepiscopo Cesaraugustano in partibus Castelle aposto- lice sedis nuncio. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (210) Kardinäle und Kurialen Benedikts XIII. antworten auf die Requisition in Collioure: Nach den notwendigen Vorbe- dingungen und Kautelen können sie mit Genehmigung des Papstes sich mit den scismatici et heretici tollerati zur Wahl eines Papstes vereinen. (Peniscola 1415 vor Dezember 15.)1) Rom, Cod. Barbarini XVI 83 f. 59. Druck Forschungen und Quellen S. 325 zu 1415 Ende. Beatissime pater, pro Dei servicio et vestre sanctitatis super via generalis concilii aperta in requisicione olim facta vestre 1) Nach November 15. An diesem Tage wurde der im Text genannte Andreas electus Barchinonensis. Andererseits doch vor der Antwort vom 16. Dezember.
Strana 479
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 479 sanctitati in Coquolibero per reges et principes vestre obediencie et pro delliberanda responsione per eandem sanctitatem dicte requisicioni fienda, creature vestre sacrosancte Romane ecclesie cardinales hic presentes habuerunt diversas prolocuciones et con- silia cum multis, videlicet cum reverendo patre d. Guidone proto- notario eiusdem sanctitatis, d. Avinione episcopo Oscensi, d. Andrea electo Barchinonensi necnon cum Eximino Dae auditore camere apostolice, P. Maleti, Simone Salvatoris, Jacobo Velleroni, F. Rovira et P. Bertrandi doctoribus. Que quidem consilia redu- cuntur ad conclusiones sequentes, quas credunt veras esse et ad bonum unionis ecclesie et sedacionem scismatis et evitandum mala pericula et scandala inminencia expedire secundum Deum, quas cum humili reverencia offerunt subicientes omnia deter- minacioni eiusdem sanctitatis et cuiusvis verius sencientis. Primo quamvis vie et pratice oblate per sanctitatem vestram Perpiniani pro habenda unione ecclesie sint meliores quam alie vie quecunque aperte per regem Romanorum vel nuncios congre- gacionis Constancie aut per reges et principes vestre obediencie. ex quo tainen eadem sanctitas per dictas suas vias vel praticas propter contradictionem alterius obediencie non potest dare uni- onem ecclesie, debet et tenetur quamncumque viam et praticam ad uniendum ecclesiam acceptare, que alteri obediencie accep- tanda videbitur, dum tamen observari possit sine divina offensa. C. ,Memor sum‘ XXIIII q. 11) . . . Quod eadem sanctitas potest tollere omnes procesus, sentencias et penas factas et latas contra personas alterius obediencie tam per vestraim sanctitatem quan per vestrum predecessorem et dictos pro- cesus, sentencias aque penas habere penitus pro infectis et non latis. Quod eadem sanctitas potest tollere seu suspendere pro ne- gocio huius unionis omnes sentencias, penas, maculas, excepciones et inpedimenta quecunque procedentes vel procedencia a quibusvis iuribus possitivis adversus dictas personas alterius obediencie et omnem efectum a quovis positivo iure procedentem, que dicte unioni posset inpedimentum afferre. Quod sublatis disposicionibus et iuribus possitivis et con- siderato solo iure naturali seu divino scismatici et heretici, dum tamen sint tollerati, possunt esse veri ministri ecclesie tam in eligendo active quam in eligendo passive, sic quod scismaticus et hereticus tolleratus tamen electus in prelatum ecclesie a scisma- 1) c. 10 C. XXIV qu. 1.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 479 sanctitati in Coquolibero per reges et principes vestre obediencie et pro delliberanda responsione per eandem sanctitatem dicte requisicioni fienda, creature vestre sacrosancte Romane ecclesie cardinales hic presentes habuerunt diversas prolocuciones et con- silia cum multis, videlicet cum reverendo patre d. Guidone proto- notario eiusdem sanctitatis, d. Avinione episcopo Oscensi, d. Andrea electo Barchinonensi necnon cum Eximino Dae auditore camere apostolice, P. Maleti, Simone Salvatoris, Jacobo Velleroni, F. Rovira et P. Bertrandi doctoribus. Que quidem consilia redu- cuntur ad conclusiones sequentes, quas credunt veras esse et ad bonum unionis ecclesie et sedacionem scismatis et evitandum mala pericula et scandala inminencia expedire secundum Deum, quas cum humili reverencia offerunt subicientes omnia deter- minacioni eiusdem sanctitatis et cuiusvis verius sencientis. Primo quamvis vie et pratice oblate per sanctitatem vestram Perpiniani pro habenda unione ecclesie sint meliores quam alie vie quecunque aperte per regem Romanorum vel nuncios congre- gacionis Constancie aut per reges et principes vestre obediencie. ex quo tainen eadem sanctitas per dictas suas vias vel praticas propter contradictionem alterius obediencie non potest dare uni- onem ecclesie, debet et tenetur quamncumque viam et praticam ad uniendum ecclesiam acceptare, que alteri obediencie accep- tanda videbitur, dum tamen observari possit sine divina offensa. C. ,Memor sum‘ XXIIII q. 11) . . . Quod eadem sanctitas potest tollere omnes procesus, sentencias et penas factas et latas contra personas alterius obediencie tam per vestraim sanctitatem quan per vestrum predecessorem et dictos pro- cesus, sentencias aque penas habere penitus pro infectis et non latis. Quod eadem sanctitas potest tollere seu suspendere pro ne- gocio huius unionis omnes sentencias, penas, maculas, excepciones et inpedimenta quecunque procedentes vel procedencia a quibusvis iuribus possitivis adversus dictas personas alterius obediencie et omnem efectum a quovis positivo iure procedentem, que dicte unioni posset inpedimentum afferre. Quod sublatis disposicionibus et iuribus possitivis et con- siderato solo iure naturali seu divino scismatici et heretici, dum tamen sint tollerati, possunt esse veri ministri ecclesie tam in eligendo active quam in eligendo passive, sic quod scismaticus et hereticus tolleratus tamen electus in prelatum ecclesie a scisma- 1) c. 10 C. XXIV qu. 1.
Strana 480
480 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ticis et hereticis tolleratis, alias tamen a vera ecclesia potestate munitus, est verus prelatus ecclesie et eius sponsus in ministerio. Quod scismatici et heretici tollerati possunt esse veri ministri ecclesie in dando verum prelatum ecclesie et possunt esse veri mi- nistri ecclesie in actu generalis concilii, supposito, quod ad hoc per vestram sanctitatem eis concedatur hoc ministerium sen potestas. Quod ubi suspicaretur, quod dicti scismatici vel heretici tolle- rati non inniterentur in actu generalis concilii veris ministerio et potestati, remedium habent catolici, per quod non viderentur dictis scismaticis vel hereticis in eorum falsa ecclesia communi- care, protestando videlicet, quod cum ipsis non intendunt unum concilium facere, nisi si et in quantum procederent in vim ministerii seu potestatis vere ecclesie catolice et tunc verum concilium apud illos solos staret, qui veris ministerio et potestati inniterentur. Quod sublatis procesibus et sentenciis atque penis factis et latis per vestram sanctitatem et suum predescesorem contra dictas per- sonas alterius obediencie et omnibus sentenciis, penis, maculis, excep- cionibus et inpedimentis quibusvis procedentibus a iuribus possitivis adversus dictas personas sublatoque omni efectu cuiusvis iuris pos- sitivi, qui dicte unioni posset inpedimentum afferre, predicte persone alterius obediencie, esto quod essent scismatice vel heretice, essent tamen nichilominus tollerate, nam crimen scismatis vel heresis de iure naturali vel divino ipsnin scismaticum vel hereticum non facit esse intolleratum, cum prohibicio iuris naturalis vel divini participaci- onem cum scismatico vel heretico nisi in crimine non interdicat. (211) Protokoll F. Roviras über die Verhandlungen von Perpignan. Nach 1415 Dezember 16.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 1 ff. (B); Cod. Vatic. 4904 (C).1) Summarie facta a die, qua d. Ottobonus de Bellonis venit ad regem Ferdinandum ex parte regis Romanorum super convencione 1) B scheint von der Hand Roviras zu sein: allerdings ist auffällig. daß in den Text die Bezeichnung pretensus und ähnliches von anderer gleichzeitiger Hand eingefügt ist. Uber Roviras vielseitige Tätigkeit genügt Folgendes aus Reg. Suppl. Benedikts XIII. 88 f. 284.: Motu proprio officium scriptorie litterarum apostolicarum dilecto familiari ac secretario nostro Francisco Rovira canonico Maioricensi decretorum doctori, qui nuper officium scriptorie litterarum peniten- ciarie nostre in manibus nostris resignavit, in recompensacionem officii huiusmodi conferimus ac ipsum, qui earundem litterarum abbreviator existit, aliorum scrip- torum earundem litterarum consorcio favorabiliter aggregamus ... Dat. et expe- ditum Paniscole Dertusensis diocesis quarto nonas Marcii anno vicesimo secundo.
480 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ticis et hereticis tolleratis, alias tamen a vera ecclesia potestate munitus, est verus prelatus ecclesie et eius sponsus in ministerio. Quod scismatici et heretici tollerati possunt esse veri ministri ecclesie in dando verum prelatum ecclesie et possunt esse veri mi- nistri ecclesie in actu generalis concilii, supposito, quod ad hoc per vestram sanctitatem eis concedatur hoc ministerium sen potestas. Quod ubi suspicaretur, quod dicti scismatici vel heretici tolle- rati non inniterentur in actu generalis concilii veris ministerio et potestati, remedium habent catolici, per quod non viderentur dictis scismaticis vel hereticis in eorum falsa ecclesia communi- care, protestando videlicet, quod cum ipsis non intendunt unum concilium facere, nisi si et in quantum procederent in vim ministerii seu potestatis vere ecclesie catolice et tunc verum concilium apud illos solos staret, qui veris ministerio et potestati inniterentur. Quod sublatis procesibus et sentenciis atque penis factis et latis per vestram sanctitatem et suum predescesorem contra dictas per- sonas alterius obediencie et omnibus sentenciis, penis, maculis, excep- cionibus et inpedimentis quibusvis procedentibus a iuribus possitivis adversus dictas personas sublatoque omni efectu cuiusvis iuris pos- sitivi, qui dicte unioni posset inpedimentum afferre, predicte persone alterius obediencie, esto quod essent scismatice vel heretice, essent tamen nichilominus tollerate, nam crimen scismatis vel heresis de iure naturali vel divino ipsnin scismaticum vel hereticum non facit esse intolleratum, cum prohibicio iuris naturalis vel divini participaci- onem cum scismatico vel heretico nisi in crimine non interdicat. (211) Protokoll F. Roviras über die Verhandlungen von Perpignan. Nach 1415 Dezember 16.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 1 ff. (B); Cod. Vatic. 4904 (C).1) Summarie facta a die, qua d. Ottobonus de Bellonis venit ad regem Ferdinandum ex parte regis Romanorum super convencione 1) B scheint von der Hand Roviras zu sein: allerdings ist auffällig. daß in den Text die Bezeichnung pretensus und ähnliches von anderer gleichzeitiger Hand eingefügt ist. Uber Roviras vielseitige Tätigkeit genügt Folgendes aus Reg. Suppl. Benedikts XIII. 88 f. 284.: Motu proprio officium scriptorie litterarum apostolicarum dilecto familiari ac secretario nostro Francisco Rovira canonico Maioricensi decretorum doctori, qui nuper officium scriptorie litterarum peniten- ciarie nostre in manibus nostris resignavit, in recompensacionem officii huiusmodi conferimus ac ipsum, qui earundem litterarum abbreviator existit, aliorum scrip- torum earundem litterarum consorcio favorabiliter aggregamus ... Dat. et expe- ditum Paniscole Dertusensis diocesis quarto nonas Marcii anno vicesimo secundo.
Strana 481
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 481 fienda tunc super unione ecclesie usque ad ultimam responsionem factam per olim Benedictum ad ultimam requisicionem oblatam in Paniscola per dictum d. regem Ferdinandum prefato olim Benedicto super via renunciacionis eius etc.2) Cum sanctissimo in Cristo patri et domino nostro d. Benedicto divina providencia pape XIII. ac serenissimo principi d. Ferdinando, regi Aragonum, ex parte serenissimi principis d. Sigismundi regis Romanoruim pretensib) per medium venerabilis viri Ottoboni de Bellonis utriusque iuris doctoris, familiaris et nuncii sui, motus fuerit tractatus, ut simul oinnes in aliquo loco super tractanda et procuranda unione sancte matris ecclesie personaliter conveni- rent, iidem d. n. papa et rex Aragonum miserunt suos solennes nuncios ad dictum pretensum regeil Romanorum, qui in civitate Constanciensi cum eodem pretenso rege Romanorum solenniter concordarunt,) quod ipse in civitate Nicie et iidem dominus noster et rex Aragonun in villa Francha alias Portolius prope Niciam per totum mensem Junii anno Domini MCCCCXV personaliter interessent. Pro quorum execucione cum idem d. n. papa1) distancia locorum a sua obediencia ac disposicione attenta in galeis, armorum gentibus et aliis preparatoriis magnas summas pecuniarum ex- posuisset, monente dicto rege Romanoruim per dictum suum nun- cium Ottobonum propter hoc missum ad d. n. papan et regem Aragonum predictos tunc Valencie residentes fuit concordatum quod per totum mensem Julii proxime lapsi d. n. papa et rex Aragonum Perpiniani et dictus rex Romanoruin Narbone persona- liter interessent, propter quode) predicte expense eidemn domino nostro quasi inutiles et infructuose fuerunt. Deinde idem1) domi- nus noster a Valencia iter arripiens Perpinianum applicuit") in termino concordato, d. rege Aragonuin propter suam infirmitatem non valente infra dictum terminum ibi esse. Tandem dictus rex Romanorum XV. Augusti Narbone et dictus rex Aragonum ultima eiusdem mensis Perpiniani fuerunt, ubi tum propter senectutem dicti d. n. pape, tum propter infirmitatem ipsius regis Aragonum, quod dicta mutua visio fieret Perpiniani, invicem concordarunt. Deinde vero dictus rex Romanoruim unacum quibusdam pretensis) nunciis congregacionis, que nunc est Constancie provincie Magun- a) Diese Einleitung fehlt C. b) B pretenni regelmaßig am Rand oder ilbergeschriebens anscheinend von der Hand der ibrigen Korrekturen, aber mil anderer Tinte; fehlt C. c) C solenniter concordarunt om Schlu" des Satzes. d) Papa fehlt C. e) Fehlt B. 1) Fehlt C. g) C fuit Perpiniani. h) So B und C. Finke Acta eoneilli Constanciensis I11. 31
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 481 fienda tunc super unione ecclesie usque ad ultimam responsionem factam per olim Benedictum ad ultimam requisicionem oblatam in Paniscola per dictum d. regem Ferdinandum prefato olim Benedicto super via renunciacionis eius etc.2) Cum sanctissimo in Cristo patri et domino nostro d. Benedicto divina providencia pape XIII. ac serenissimo principi d. Ferdinando, regi Aragonum, ex parte serenissimi principis d. Sigismundi regis Romanoruim pretensib) per medium venerabilis viri Ottoboni de Bellonis utriusque iuris doctoris, familiaris et nuncii sui, motus fuerit tractatus, ut simul oinnes in aliquo loco super tractanda et procuranda unione sancte matris ecclesie personaliter conveni- rent, iidem d. n. papa et rex Aragonum miserunt suos solennes nuncios ad dictum pretensum regeil Romanorum, qui in civitate Constanciensi cum eodem pretenso rege Romanorum solenniter concordarunt,) quod ipse in civitate Nicie et iidem dominus noster et rex Aragonun in villa Francha alias Portolius prope Niciam per totum mensem Junii anno Domini MCCCCXV personaliter interessent. Pro quorum execucione cum idem d. n. papa1) distancia locorum a sua obediencia ac disposicione attenta in galeis, armorum gentibus et aliis preparatoriis magnas summas pecuniarum ex- posuisset, monente dicto rege Romanoruim per dictum suum nun- cium Ottobonum propter hoc missum ad d. n. papan et regem Aragonum predictos tunc Valencie residentes fuit concordatum quod per totum mensem Julii proxime lapsi d. n. papa et rex Aragonum Perpiniani et dictus rex Romanoruin Narbone persona- liter interessent, propter quode) predicte expense eidemn domino nostro quasi inutiles et infructuose fuerunt. Deinde idem1) domi- nus noster a Valencia iter arripiens Perpinianum applicuit") in termino concordato, d. rege Aragonuin propter suam infirmitatem non valente infra dictum terminum ibi esse. Tandem dictus rex Romanorum XV. Augusti Narbone et dictus rex Aragonum ultima eiusdem mensis Perpiniani fuerunt, ubi tum propter senectutem dicti d. n. pape, tum propter infirmitatem ipsius regis Aragonum, quod dicta mutua visio fieret Perpiniani, invicem concordarunt. Deinde vero dictus rex Romanoruim unacum quibusdam pretensis) nunciis congregacionis, que nunc est Constancie provincie Magun- a) Diese Einleitung fehlt C. b) B pretenni regelmaßig am Rand oder ilbergeschriebens anscheinend von der Hand der ibrigen Korrekturen, aber mil anderer Tinte; fehlt C. c) C solenniter concordarunt om Schlu" des Satzes. d) Papa fehlt C. e) Fehlt B. 1) Fehlt C. g) C fuit Perpiniani. h) So B und C. Finke Acta eoneilli Constanciensis I11. 31
Strana 482
482 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tine, quam ipsi nominant concilium generale,3) ad dictam villam Perpiniani applicuit et die XXI. mensis Septembris anni predicti coram eodem d. n. papa publiceb) proposuit supplicando, quod, cum ipse d. n. papa propter antiquitatem et scienciam ac negoci- orum experienciam sciret plus°) quain aliquis in factis ecclesie, placeret sibi viam vel vias apperire, per quam vel quas unio vera breviter in Dei ecclesia haberetur. Deinde aliquibus elapsis diebus, in quibus idem dominus noster instrumenta et alias scripturas super gestis in dicta1) congregacione Constanciensi contra Balta- sarem Coxa ac eciam per procuratores Angeli Corarii videri fecit, tandem die XV. Octobris anni predicti dicto regi Romanorum tradi mandavit, prout constat per publicum instrumentum, quan- dam cedulam tenoris sequentis : Cumi per serenissimum ... videant et concordent. F. Rovira.1) . . . Nos talis et talis 2) volumus et habemus. Post hec d. n. papa . . . cum una cedula XXVI. Octobris anni supradicti exhibita, practicas duas aperuit et obtulit tenoris sequentis: Sequitur practica super via renunciacionis . . . nisi panis et aqua. F. Rovira. Post quarum practicarum apercionem . . . ab eius presencia recesserunt.3) . . . Deinde die tercia Novembris anni predicti tradita fuit eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonum quedam cedula tenoris sequentis: Est visum serenissimo d. Ferdinando regi Aragonum . . . plenissima libertate.") Cui quidem cedule idem d. n. papa*) respondit in quadam cedula eidem d. regi Aragonum die VIII.1) predicti mensis Novem- bris exhibita, ut constat per publicum instrumentum, cuius quidem cedule tenor sequitur et est talis: Ad praticam domino n. B. pape XIII. pro parte serenissimi d. regis Aragonum die III. Novembris anni Domini MCCCCXV oblatam tenoris sequentis: Est visum serenissimo d. Ferdinando a) Quam — generale sehlt C. b) Fehll C. c) Cmagis. d) Fehlt C. e) Fehlt C. f) Coctava. 1) Dies und das Folgende, aus der in unserer Quelle überlieferten Cedula vom 8. November, s. u., Martène et Durand. Veterum scriptorum amplissima collectio VII 1208—1212. 2) Die Überschrift bei Martène: Tenor — talis fehlt hier. 3) Das Nächstfolgende fehlt a. a. O. Siche unten Anm. 4) Druck Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII, nach B. Korr.: Z. 13 obiecto st. ab- iecto. Z. 25 continetur et de aliis st. continetur, de aliis. Z. 26 accedunt st. accedent. Z. 27 sic st. sint. Z. 5 v. unten: Dieser Satz aus C. 431 a Z. 7 sepefati st. sepefacti.
482 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tine, quam ipsi nominant concilium generale,3) ad dictam villam Perpiniani applicuit et die XXI. mensis Septembris anni predicti coram eodem d. n. papa publiceb) proposuit supplicando, quod, cum ipse d. n. papa propter antiquitatem et scienciam ac negoci- orum experienciam sciret plus°) quain aliquis in factis ecclesie, placeret sibi viam vel vias apperire, per quam vel quas unio vera breviter in Dei ecclesia haberetur. Deinde aliquibus elapsis diebus, in quibus idem dominus noster instrumenta et alias scripturas super gestis in dicta1) congregacione Constanciensi contra Balta- sarem Coxa ac eciam per procuratores Angeli Corarii videri fecit, tandem die XV. Octobris anni predicti dicto regi Romanorum tradi mandavit, prout constat per publicum instrumentum, quan- dam cedulam tenoris sequentis : Cumi per serenissimum ... videant et concordent. F. Rovira.1) . . . Nos talis et talis 2) volumus et habemus. Post hec d. n. papa . . . cum una cedula XXVI. Octobris anni supradicti exhibita, practicas duas aperuit et obtulit tenoris sequentis: Sequitur practica super via renunciacionis . . . nisi panis et aqua. F. Rovira. Post quarum practicarum apercionem . . . ab eius presencia recesserunt.3) . . . Deinde die tercia Novembris anni predicti tradita fuit eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonum quedam cedula tenoris sequentis: Est visum serenissimo d. Ferdinando regi Aragonum . . . plenissima libertate.") Cui quidem cedule idem d. n. papa*) respondit in quadam cedula eidem d. regi Aragonum die VIII.1) predicti mensis Novem- bris exhibita, ut constat per publicum instrumentum, cuius quidem cedule tenor sequitur et est talis: Ad praticam domino n. B. pape XIII. pro parte serenissimi d. regis Aragonum die III. Novembris anni Domini MCCCCXV oblatam tenoris sequentis: Est visum serenissimo d. Ferdinando a) Quam — generale sehlt C. b) Fehll C. c) Cmagis. d) Fehlt C. e) Fehlt C. f) Coctava. 1) Dies und das Folgende, aus der in unserer Quelle überlieferten Cedula vom 8. November, s. u., Martène et Durand. Veterum scriptorum amplissima collectio VII 1208—1212. 2) Die Überschrift bei Martène: Tenor — talis fehlt hier. 3) Das Nächstfolgende fehlt a. a. O. Siche unten Anm. 4) Druck Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII, nach B. Korr.: Z. 13 obiecto st. ab- iecto. Z. 25 continetur et de aliis st. continetur, de aliis. Z. 26 accedunt st. accedent. Z. 27 sic st. sint. Z. 5 v. unten: Dieser Satz aus C. 431 a Z. 7 sepefati st. sepefacti.
Strana 483
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 483 etc., ut supra continetur, idem d. n. papa pro dicti d. regis Ara- gonum consciencia serenanda habitis consilio et deliberacione cum d. cardinalibus, prelatis et multis aliis scientificis ac Deum timentibus viris respondet, quod ... practicam acceptare.1) Sed ut processus dicti negocii ad memoriam reducatur, attendendum est, quod nuper dominus noster ad Dei servicium et bonum unionis ecclesie serenissi- mo Romanorum regi predicto duas vias apperuit per unam cedulam die XV. Octobris anni iam dicti traditam tenoris sequentis: Cum per serenissimum d. Sigismundum regem Romanorum etc. ut supra.2) Postea autemn ... recesserunt.3) Videat ergo dictus serenissimus rex Aragonum, quam utiles, quam secure et certe sunt pratice dicti d. n. pape supra inserte, que utique non indigent longo dis- cursu temporis, non timent infectionis vel tumultuose multitudinis seu congregacionis discrimen neque terrorem seu inpressionem potentis principis vel alterius formidabunt, sed aderit plena securi- tas et libertas, qualis requiritur in dicto negocio unionis. Et pro- breviori expedicione . . . provisum.) F. Rovira. Sed est sciendum, quod rex Romanorum predictus non accep- tavit praticas per eundem d. n. papam oblatas ad unionem ecclesie consequendam nec aliam vel alias racionabiles dicto d. n. pape apperuit, ymo tractatus rumpendo .. . apperirent 5) etc., prout die XXX. mensis Octobris proxime elapsi in presencia dicti d. n. pape verbo rogati, ortati, moniti et requisiti fuerunt, ut superius continetur. Ac protestati sunt persone iamdicti ecian in scriptis nichilominus contra eos, quod non per eundem d. n. papam, sed per predictos pretensos nuncios ipsius congregacionis Constanci- ensis stabat, quominus tolleretur scisma et debita unio in Dei 1) Druck Raynald a. a. O. S. 431 a f., von respondet an bis acceptare. Z. 28 misso st. commissio. 431b Z. 5 dampnati st. dampnata. Z. 30 Con- stancia st. Constanciensis. Z. 18 relacione st. ex relacione. Z. 1 non libertate, fehlt ein Wort, etwa predicta, auch B C. 2) Martène Nr. 1. 3) Martène Nr. 2—5. Die hier in der Cedula vom 8. November gegebene Darstellung der Verhandlungen wiederholt Benedikt in der Cedula vom 12. November ,Ut appareat, fast wörtlich. Hardt II 496 (u.) — 499. Dann weichen die Texte stark ab. ") Dieser Teil ist auch inseriert in Benedikts Antwort vom 12. November, Hardt II 499. Martène a. a. O. 1212 (Nr. 6), hier, unter Auslassung der Cedula K. Ferdinands vom 3. November und des ersten Teils dieser Cedula Benedikts vom 8. November, unvermittelt an die Darstellungen der Verhandlungen nach dem 26. Oktober angeschlossen. 5) Tractatus . . . apperirent Raynald 432 a; Z. 18 quo st. quas. 31
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 483 etc., ut supra continetur, idem d. n. papa pro dicti d. regis Ara- gonum consciencia serenanda habitis consilio et deliberacione cum d. cardinalibus, prelatis et multis aliis scientificis ac Deum timentibus viris respondet, quod ... practicam acceptare.1) Sed ut processus dicti negocii ad memoriam reducatur, attendendum est, quod nuper dominus noster ad Dei servicium et bonum unionis ecclesie serenissi- mo Romanorum regi predicto duas vias apperuit per unam cedulam die XV. Octobris anni iam dicti traditam tenoris sequentis: Cum per serenissimum d. Sigismundum regem Romanorum etc. ut supra.2) Postea autemn ... recesserunt.3) Videat ergo dictus serenissimus rex Aragonum, quam utiles, quam secure et certe sunt pratice dicti d. n. pape supra inserte, que utique non indigent longo dis- cursu temporis, non timent infectionis vel tumultuose multitudinis seu congregacionis discrimen neque terrorem seu inpressionem potentis principis vel alterius formidabunt, sed aderit plena securi- tas et libertas, qualis requiritur in dicto negocio unionis. Et pro- breviori expedicione . . . provisum.) F. Rovira. Sed est sciendum, quod rex Romanorum predictus non accep- tavit praticas per eundem d. n. papam oblatas ad unionem ecclesie consequendam nec aliam vel alias racionabiles dicto d. n. pape apperuit, ymo tractatus rumpendo .. . apperirent 5) etc., prout die XXX. mensis Octobris proxime elapsi in presencia dicti d. n. pape verbo rogati, ortati, moniti et requisiti fuerunt, ut superius continetur. Ac protestati sunt persone iamdicti ecian in scriptis nichilominus contra eos, quod non per eundem d. n. papam, sed per predictos pretensos nuncios ipsius congregacionis Constanci- ensis stabat, quominus tolleretur scisma et debita unio in Dei 1) Druck Raynald a. a. O. S. 431 a f., von respondet an bis acceptare. Z. 28 misso st. commissio. 431b Z. 5 dampnati st. dampnata. Z. 30 Con- stancia st. Constanciensis. Z. 18 relacione st. ex relacione. Z. 1 non libertate, fehlt ein Wort, etwa predicta, auch B C. 2) Martène Nr. 1. 3) Martène Nr. 2—5. Die hier in der Cedula vom 8. November gegebene Darstellung der Verhandlungen wiederholt Benedikt in der Cedula vom 12. November ,Ut appareat, fast wörtlich. Hardt II 496 (u.) — 499. Dann weichen die Texte stark ab. ") Dieser Teil ist auch inseriert in Benedikts Antwort vom 12. November, Hardt II 499. Martène a. a. O. 1212 (Nr. 6), hier, unter Auslassung der Cedula K. Ferdinands vom 3. November und des ersten Teils dieser Cedula Benedikts vom 8. November, unvermittelt an die Darstellungen der Verhandlungen nach dem 26. Oktober angeschlossen. 5) Tractatus . . . apperirent Raynald 432 a; Z. 18 quo st. quas. 31
Strana 484
484 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia sequeretur, prout hec lacius constant per publica instru- menta. Quibus sic gestis nona die mensis Novembris predicti data fuit quedam requesta eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonum in quadam cedula continencie subsequentis : Beatissime pater . . . Cum negocium extirpacionis schismatis divino pariter et humano.1) Et similes requisiciones facte fuerunt pro parte serenissi- morum Castelle et Navarre regum ac magnificorum virorum Ar- maniaci et Fuxi comitum. Cui quidem requisicioni idem dominus noster respondit, ut patet, in quadam cedula eidem d. regi Arago- nuin duodecima sepedicti mensis Novembris, ut constat per publi- cum instrumentuin, exhibita, cuius tenor est talis: Ut appareat veritas . . . consequenda.2) F. Rovira. Preterea eidem d. n. pape per fidedignas personas intimato et asserto, quod in dicta villa Perpiniani post recessum dicti regis Romanorum sine persone sue periculo non poterat remanere, re- cessu suo eidem d. regi Aragonum per reverendos patres Petruimn archiepiscopum Terraconensem, Alffonsum episcopuim Palentinum et nobiles viros Geraldum de Cervellione, Berengarium de Bar- daxino et Didacum Ferdinandi de Vadiello sue sanctitatis ex parte perantea intimato die XIII. dicti mensis Novembris circa horam terciarum tento per eum primitus consistorio et mutata curia solenniter, ut est moris, a dicta villa Perpiniani recedens ad locuni Quoquiliberi cum reverendissimis in Christo patribus et dominis sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus ac prelatis et notabilibus aliis multis personis eadem die se transtulit. Deinde die XIIII. sepedicti mensis Novembris in dicta villa Coquiliberi fuit eidem d. n. pape ex parte dicti serenissimi d. regis Aragonum presentata quedam requisicionis et protestacionis cedula tenoris sequentis: Beatissime pater. Supplicacioni et requisicioni factis et oblatis die nona presentis mensis . . . et alterius cuiusvis. Paulus secre- tarius.3) Et similes requisiciones facte fuerunt pro parte dictorum Castelle et Navarre regum et comitis Fuxi.3) Cui quidem requisicionis et protestacionis cedule idem d. n. papa die XVI. predicti mensis Novembris in galea sua et in Portu Veneris iuxta dictaim villam Coquiliberi existens b) respondit, ut a) Et similes ... Fuxi fehlt C. b) lpso inter galeam suam ... existente C. 1) Hardt II 492 ff.; Mansi XXVII 1092 f.; erwähnt XXVIII 226. Hardi II 494 ff.; Mansi XXVIII 227 ff. 3) Hardt II 500 ff.; Mansi XXVII 1093 ff.; erwähnt Mansi XXVIII 230. 2)
484 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia sequeretur, prout hec lacius constant per publica instru- menta. Quibus sic gestis nona die mensis Novembris predicti data fuit quedam requesta eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonum in quadam cedula continencie subsequentis : Beatissime pater . . . Cum negocium extirpacionis schismatis divino pariter et humano.1) Et similes requisiciones facte fuerunt pro parte serenissi- morum Castelle et Navarre regum ac magnificorum virorum Ar- maniaci et Fuxi comitum. Cui quidem requisicioni idem dominus noster respondit, ut patet, in quadam cedula eidem d. regi Arago- nuin duodecima sepedicti mensis Novembris, ut constat per publi- cum instrumentuin, exhibita, cuius tenor est talis: Ut appareat veritas . . . consequenda.2) F. Rovira. Preterea eidem d. n. pape per fidedignas personas intimato et asserto, quod in dicta villa Perpiniani post recessum dicti regis Romanorum sine persone sue periculo non poterat remanere, re- cessu suo eidem d. regi Aragonum per reverendos patres Petruimn archiepiscopum Terraconensem, Alffonsum episcopuim Palentinum et nobiles viros Geraldum de Cervellione, Berengarium de Bar- daxino et Didacum Ferdinandi de Vadiello sue sanctitatis ex parte perantea intimato die XIII. dicti mensis Novembris circa horam terciarum tento per eum primitus consistorio et mutata curia solenniter, ut est moris, a dicta villa Perpiniani recedens ad locuni Quoquiliberi cum reverendissimis in Christo patribus et dominis sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus ac prelatis et notabilibus aliis multis personis eadem die se transtulit. Deinde die XIIII. sepedicti mensis Novembris in dicta villa Coquiliberi fuit eidem d. n. pape ex parte dicti serenissimi d. regis Aragonum presentata quedam requisicionis et protestacionis cedula tenoris sequentis: Beatissime pater. Supplicacioni et requisicioni factis et oblatis die nona presentis mensis . . . et alterius cuiusvis. Paulus secre- tarius.3) Et similes requisiciones facte fuerunt pro parte dictorum Castelle et Navarre regum et comitis Fuxi.3) Cui quidem requisicionis et protestacionis cedule idem d. n. papa die XVI. predicti mensis Novembris in galea sua et in Portu Veneris iuxta dictaim villam Coquiliberi existens b) respondit, ut a) Et similes ... Fuxi fehlt C. b) lpso inter galeam suam ... existente C. 1) Hardt II 492 ff.; Mansi XXVII 1092 f.; erwähnt XXVIII 226. Hardi II 494 ff.; Mansi XXVIII 227 ff. 3) Hardt II 500 ff.; Mansi XXVII 1093 ff.; erwähnt Mansi XXVIII 230. 2)
Strana 485
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 485 patet in cedula, quam eidem d. regi Aragonum, ut constat per publicum instrumentum, tradi mandavit. Cuius quidein cedule tenor est talis : Cuin per ultimam cedulaimn ... racionabiliter auxiliante Domino respondebit.1) Requirens idem dominus noster notarium et notarios, qui dictam requisicionem receperint, quatenus instrumenta per eos super hoc recepta tam super requisicione dicti Aragonie, quam Castelle et Navarre regum ac comitis Fuxi seu alterius ipsorum absque presentis responsionis insercione non claudant. F. Rovira. Postremo XII. mensis Decembris anni predicti in castro Panis- cole fuit eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonie quedam cedula presentata tenoris et continencie subsequentis: Sanctissime et beatissime pater. Pro parte non solum sere- nissimi regis Aragonum ... non permittent.2) Et similis requisicio facta fuit pro parte ambassiatorum dicti d. regis Castelle et Lionis. Ambassiatores dicti d. regis Aragonun in predicta cedula nominati dixerunt, quod dictum fuerat eis, ut facerent similem requisicionen ex parte dicti regis Navarre, tamen, quod non habebant ad hoc potestatem, nec super hoc pro parte dicti regis Navarre aliquam cedulam presentarunt. Die vero XVI. Decembris idem dominus noster supra proxime scripte ce- dule respondendo in castro Paniscole ambaxiatoribus regis in ea nominatis legi et tradi mandavit, ut patet per publicuim instru- mentum, quandam scripturam infra inserti tenoris : Antequam respondeatur cedule d. n. pape Benedicto XIII. noviter oblate Panicole . . . non claudant.3) F. Rovira. Sciendum est tamen, quod die XIIII. mensis Novembris in dicta villa Coquiliberi post presentacionein requeste facte eidem d. n. pape, de qua supra fit mencio, fuit presentata reverendissimis in Christo patribus dominis sacrosancte ecclesie cardinalibus ex parte dicti serenissimi d. regis Aragonuin quedam cedula tenoris sequentis: Cum serenissimus d. rex Aragonuin ...cuius intersit.1) Paulus secretarius. 1) Bis hierher Hardt II 504 ff. ; Mansi XXVIII 230 f. 2) Hardt II 510 ff.; Mansi XXVII 1095 f. 3) Vardt II 514 ff.; Mansi XXVIII 235 ff. 4) Hardt II 506 f.; Mansi XXVIII 231. Als Datum nennt Hardt den 13., Mansi den 12. November.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 485 patet in cedula, quam eidem d. regi Aragonum, ut constat per publicum instrumentum, tradi mandavit. Cuius quidein cedule tenor est talis : Cuin per ultimam cedulaimn ... racionabiliter auxiliante Domino respondebit.1) Requirens idem dominus noster notarium et notarios, qui dictam requisicionem receperint, quatenus instrumenta per eos super hoc recepta tam super requisicione dicti Aragonie, quam Castelle et Navarre regum ac comitis Fuxi seu alterius ipsorum absque presentis responsionis insercione non claudant. F. Rovira. Postremo XII. mensis Decembris anni predicti in castro Panis- cole fuit eidem d. n. pape ex parte dicti d. regis Aragonie quedam cedula presentata tenoris et continencie subsequentis: Sanctissime et beatissime pater. Pro parte non solum sere- nissimi regis Aragonum ... non permittent.2) Et similis requisicio facta fuit pro parte ambassiatorum dicti d. regis Castelle et Lionis. Ambassiatores dicti d. regis Aragonun in predicta cedula nominati dixerunt, quod dictum fuerat eis, ut facerent similem requisicionen ex parte dicti regis Navarre, tamen, quod non habebant ad hoc potestatem, nec super hoc pro parte dicti regis Navarre aliquam cedulam presentarunt. Die vero XVI. Decembris idem dominus noster supra proxime scripte ce- dule respondendo in castro Paniscole ambaxiatoribus regis in ea nominatis legi et tradi mandavit, ut patet per publicuim instru- mentum, quandam scripturam infra inserti tenoris : Antequam respondeatur cedule d. n. pape Benedicto XIII. noviter oblate Panicole . . . non claudant.3) F. Rovira. Sciendum est tamen, quod die XIIII. mensis Novembris in dicta villa Coquiliberi post presentacionein requeste facte eidem d. n. pape, de qua supra fit mencio, fuit presentata reverendissimis in Christo patribus dominis sacrosancte ecclesie cardinalibus ex parte dicti serenissimi d. regis Aragonuin quedam cedula tenoris sequentis: Cum serenissimus d. rex Aragonuin ...cuius intersit.1) Paulus secretarius. 1) Bis hierher Hardt II 504 ff. ; Mansi XXVIII 230 f. 2) Hardt II 510 ff.; Mansi XXVII 1095 f. 3) Vardt II 514 ff.; Mansi XXVIII 235 ff. 4) Hardt II 506 f.; Mansi XXVIII 231. Als Datum nennt Hardt den 13., Mansi den 12. November.
Strana 486
486 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Cui quidem cedule predicti d. cardinales die XVI. predicti menssis Novembris in galea eiusdem d. n. pape in portu Veneris prope dictain villam Coquiliberi existentes responderunt in quadam cedula, quam eidem d. regi Aragonum tradi mandarunt. Cuius tenor est talis : Requisicionem ex parte serenissimni principis d. Ferdinandi regis Aragonum . . . reverti.1) Et cum dicitur, quod presencia dictorum d. cardinalium sit ibi valde necessaria et utilis, respondent, quod rami fracti ab arbore fructus germinare non possunt et a fonte rivi precissi statim arescunt, fructifficari itaque sine predicto domino nostro non possunt . . .2) Post hoc XII. mensis Decembris anni predicti fuit eisdem d. cardinalibus ex parte dicti d. regis Aragonum presentata quedain cedula tenoris sequentis: Cum per serenissimum d. regem Aragonuin . . . iuridica et permissa.3) Die vero XVI. Decembris iidem d. cardinales supraproxime scripte cedule respondentes ambaxiatoribus legi et tradi manda- runt, ut patet per auctenticum documentum, quandam cedulam tenoris sequentis: Ad cedulam requisicionis facte Paniscole Dertusensis diocesis ex parte serenissimi principis d. regis Aragonum sacro collegio reverendissimorum in Christo patrum et dominorum sacrosancte Romane ecclesie cardinalium XII. Decembris anno etc. sic incipi- entis: �Cum per serenissimum‘ etc. — et inseratur — respondent. Et primo, cum in predicta requisicione dicitur, quod caput eorum et animum essenciale et principale est Christus, qui ut summus Deus omnipotens est per prius tota mente et viribus cordialiter diligendus et illi ut indubitato capiti debent sua mem- bra accedere et uniri quocumque alio impedimento oblito, ad hoc predicti d. cardinales respondent, quod istud ipsi simpliciter cre- dunt et veraciter confitentur et ultra ad veritatemn sue respon- sionis apercius declarandam premittunt, quod Christus Deus omnipotens gubernacionem ecclesie ita ad ommiuim apostolorum officium pertinere voluit, ut in*) beatissimo Petro apostolorum a) Fehlt C. 1) Hardt II 506 f: Mansi XXVIII 232. Das Folgende bei beiden (aus Cod. Elstravianus) verderbt. 2) Hier wieder Hardt u. Mansi a. a. O. 3) Hardt II 512 ff.; Mansi XXVIII 233 f.
486 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Cui quidem cedule predicti d. cardinales die XVI. predicti menssis Novembris in galea eiusdem d. n. pape in portu Veneris prope dictain villam Coquiliberi existentes responderunt in quadam cedula, quam eidem d. regi Aragonum tradi mandarunt. Cuius tenor est talis : Requisicionem ex parte serenissimni principis d. Ferdinandi regis Aragonum . . . reverti.1) Et cum dicitur, quod presencia dictorum d. cardinalium sit ibi valde necessaria et utilis, respondent, quod rami fracti ab arbore fructus germinare non possunt et a fonte rivi precissi statim arescunt, fructifficari itaque sine predicto domino nostro non possunt . . .2) Post hoc XII. mensis Decembris anni predicti fuit eisdem d. cardinalibus ex parte dicti d. regis Aragonum presentata quedain cedula tenoris sequentis: Cum per serenissimum d. regem Aragonuin . . . iuridica et permissa.3) Die vero XVI. Decembris iidem d. cardinales supraproxime scripte cedule respondentes ambaxiatoribus legi et tradi manda- runt, ut patet per auctenticum documentum, quandam cedulam tenoris sequentis: Ad cedulam requisicionis facte Paniscole Dertusensis diocesis ex parte serenissimi principis d. regis Aragonum sacro collegio reverendissimorum in Christo patrum et dominorum sacrosancte Romane ecclesie cardinalium XII. Decembris anno etc. sic incipi- entis: �Cum per serenissimum‘ etc. — et inseratur — respondent. Et primo, cum in predicta requisicione dicitur, quod caput eorum et animum essenciale et principale est Christus, qui ut summus Deus omnipotens est per prius tota mente et viribus cordialiter diligendus et illi ut indubitato capiti debent sua mem- bra accedere et uniri quocumque alio impedimento oblito, ad hoc predicti d. cardinales respondent, quod istud ipsi simpliciter cre- dunt et veraciter confitentur et ultra ad veritatemn sue respon- sionis apercius declarandam premittunt, quod Christus Deus omnipotens gubernacionem ecclesie ita ad ommiuim apostolorum officium pertinere voluit, ut in*) beatissimo Petro apostolorum a) Fehlt C. 1) Hardt II 506 f: Mansi XXVIII 232. Das Folgende bei beiden (aus Cod. Elstravianus) verderbt. 2) Hier wieder Hardt u. Mansi a. a. O. 3) Hardt II 512 ff.; Mansi XXVIII 233 f.
Strana 487
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 487 omnium summo principaliter collocaret et ab ipso quasi quodain capite dona sua velut in omne corpus diffunderet, ut exsortem se ministerii intelligeret esse divini, qui ausus fuisset a Petri soliditate recedere. Ipse enim est caput tocius ecclesie, cui Dominus ait: Tu es Petrus et super hanc petram edificabo ecclesiam meam 1), cuius eodem Domino disponente legitimum successorem credunt esse sanctissimum dominum nostrum Bene- dictum, quen verum Christi vicarium eius vices in terris geren- tem tamquam caput generale omnium Christianorum et specialius caput suum unionem ecclesie cum multis laboribus, periculis et expensis per vias racionabiles et iuridicas actenus prosequentem et prosequi Christo propicio intendenten secuti sunt et sequi in- tendunt nec debent dimittere nec suam veritatem et iusticiam oblivisci nec intendunt se quorumlibet persuasionibus ab eius obediencia separare, ut, ubi fuerit corpus, ibi congregentur et aquile2) et quod2) sanctissimum dominum nostrum d. Benedic- tuim habent pro capiteb), ut per veram obedienciam Christi, cuius locum tenet in terris, nembra esse mereantur ; nam iuxta solem- nium doctorum sentenciam, qui non vult habere papam pro capite, nec Christum caput habet) nec est menbruin de corpore eius mistico, scilicet catholice ecclesie militantis. Quomodo igitur ab episcopo suo requiruntur recedere et ecclesie uniri? Cum iuxta sanctorum patrum sanctaimn doctrinam, qui a Christi vicario re- cesserit, in ecclesia pariter esse desistit; qui enim ab illo pre- cissus est, socius radicis et pinguetudinis olive3) fructifere esse non potest; nec sicientes possunt aurire aquas in gaudio de fontibus salva- toris 4) nec saciari ab illo indeficienti fonte dulcissimo aque salientis,5) emittente stillicidio super terram,5) qui ab unitate fidei vel societate Petri apostoli quolibet modo fuerunt separati. Istis igitur et aliis inducti respectibus sequendo papam se Christuin sequi confidunt. Et cum in predicta requisicione subiungitur de convocacione concilii generalis fienda per predictos d. cardinales, quantuin ad eos spectat ob nolenciam d) sanctissimi domini nostri etc., predicti d. cardinales respondent, quod ipsi d. regi et omnibus certum est predictum sanctissimum dominum nostrum a diu citra concilium convocasse, quod adhuc durat et ad quod predictus sanctissimus dominus noster prelatos absentes per totum menseimn Februarii a) Hss folgt per. b) Pro capite fehll C. c) B habent. d) So beide Hss. 1) Matth. 16, 18. — 2) Nach Matth. 24, 28. — 3) Rom. 11, 17. — 4) Nach Jsai. 12, 3. 5) Nach Jo. 4, 14. 6) Nach Ps. 71, 6.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 487 omnium summo principaliter collocaret et ab ipso quasi quodain capite dona sua velut in omne corpus diffunderet, ut exsortem se ministerii intelligeret esse divini, qui ausus fuisset a Petri soliditate recedere. Ipse enim est caput tocius ecclesie, cui Dominus ait: Tu es Petrus et super hanc petram edificabo ecclesiam meam 1), cuius eodem Domino disponente legitimum successorem credunt esse sanctissimum dominum nostrum Bene- dictum, quen verum Christi vicarium eius vices in terris geren- tem tamquam caput generale omnium Christianorum et specialius caput suum unionem ecclesie cum multis laboribus, periculis et expensis per vias racionabiles et iuridicas actenus prosequentem et prosequi Christo propicio intendenten secuti sunt et sequi in- tendunt nec debent dimittere nec suam veritatem et iusticiam oblivisci nec intendunt se quorumlibet persuasionibus ab eius obediencia separare, ut, ubi fuerit corpus, ibi congregentur et aquile2) et quod2) sanctissimum dominum nostrum d. Benedic- tuim habent pro capiteb), ut per veram obedienciam Christi, cuius locum tenet in terris, nembra esse mereantur ; nam iuxta solem- nium doctorum sentenciam, qui non vult habere papam pro capite, nec Christum caput habet) nec est menbruin de corpore eius mistico, scilicet catholice ecclesie militantis. Quomodo igitur ab episcopo suo requiruntur recedere et ecclesie uniri? Cum iuxta sanctorum patrum sanctaimn doctrinam, qui a Christi vicario re- cesserit, in ecclesia pariter esse desistit; qui enim ab illo pre- cissus est, socius radicis et pinguetudinis olive3) fructifere esse non potest; nec sicientes possunt aurire aquas in gaudio de fontibus salva- toris 4) nec saciari ab illo indeficienti fonte dulcissimo aque salientis,5) emittente stillicidio super terram,5) qui ab unitate fidei vel societate Petri apostoli quolibet modo fuerunt separati. Istis igitur et aliis inducti respectibus sequendo papam se Christuin sequi confidunt. Et cum in predicta requisicione subiungitur de convocacione concilii generalis fienda per predictos d. cardinales, quantuin ad eos spectat ob nolenciam d) sanctissimi domini nostri etc., predicti d. cardinales respondent, quod ipsi d. regi et omnibus certum est predictum sanctissimum dominum nostrum a diu citra concilium convocasse, quod adhuc durat et ad quod predictus sanctissimus dominus noster prelatos absentes per totum menseimn Februarii a) Hss folgt per. b) Pro capite fehll C. c) B habent. d) So beide Hss. 1) Matth. 16, 18. — 2) Nach Matth. 24, 28. — 3) Rom. 11, 17. — 4) Nach Jsai. 12, 3. 5) Nach Jo. 4, 14. 6) Nach Ps. 71, 6.
Strana 488
488 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. proxime futuri convocavit. Quapropter ipsi non vident, quomodo possint stantibus terminis concilium convocare, maxime cum, etsi convocacio per dictum sanctissimum dominum nostrum facta non esset, ipsi nesciunt ad presens licitum casum occurrere nec iustam causam adesse, quod dlctum pretensuin concilium ab eis debeat convocari. Item protestacioni et requisicioni predicti d. regis non con- senciunt, ymo cum eins honore dissenciunt et expresse contradicunt et ipsi, quibus post papam incumbit pro tuendo iure universalis ecclesie protestari melioribus via et forma, quibus possunt, de iure predicte universalis ecclesie et suo et alterius, cuius intersit, protestantur, requirentes notarium et notarios, quod predicte requisicionis instrumentum absque responsionis huiusmodi inser- cione non claudant. (212) P. Comuel an Climent Zapera, Erzbischof von Saragossa: Sendung der letzten Forderungen K. Ferdinands an Bene- dikt. Die kastilischen Gesandten in Perpignan sollen pro- testieren und abreisen. Der schlimmste Verräter unter diesen ist Didacus de Vadillo; er hat die Liga mit Sigis- mund veranlaßt. Ferdinand nimmt als Grundlage seines Vorgehens an, daß Clemens VII. unrechtmäßiger Papst war. Ist das wahr, so ist die Ehe der Königin ungültig, ihr Sohn Bastard, Ferdinand König von Kastilien. Er soll die Königin gegen Ferdinand aufstacheln; ihr Beicht- vater soll es ihr in der Beichte beibringen. (1415) De- zember 21. Hier nach Puig y Puig S. 562, da das Meiste in Geheimschrift. Offen- kundige Fehler sind gleich korrigiert. Or. Kathedralarchiv Barcelona, Papiere Zaperas Nr. 669. . . . circa negocia ecclesie et de innovatis Scripsi vobis et quomodo ambaxatores d. regis Aragonuin venerant ad domi- nuin nostrum et fecerant ian sibi aliam terciam requisicionem, cui statim dominus noster suam fecit responsionem satis copi- osam, cuius copiam mitto vobis cum presentibus alligatam 1) . . . In brevi . . . ibunt ad . . . partes ipsas due notabiles persone cum literis et cum quodamn compendio2), in quo ordinata . . . 1) Das Schreiben fehlt. 3) Wohl das Protokoll Roviras, vor. Nr.
488 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. proxime futuri convocavit. Quapropter ipsi non vident, quomodo possint stantibus terminis concilium convocare, maxime cum, etsi convocacio per dictum sanctissimum dominum nostrum facta non esset, ipsi nesciunt ad presens licitum casum occurrere nec iustam causam adesse, quod dlctum pretensuin concilium ab eis debeat convocari. Item protestacioni et requisicioni predicti d. regis non con- senciunt, ymo cum eins honore dissenciunt et expresse contradicunt et ipsi, quibus post papam incumbit pro tuendo iure universalis ecclesie protestari melioribus via et forma, quibus possunt, de iure predicte universalis ecclesie et suo et alterius, cuius intersit, protestantur, requirentes notarium et notarios, quod predicte requisicionis instrumentum absque responsionis huiusmodi inser- cione non claudant. (212) P. Comuel an Climent Zapera, Erzbischof von Saragossa: Sendung der letzten Forderungen K. Ferdinands an Bene- dikt. Die kastilischen Gesandten in Perpignan sollen pro- testieren und abreisen. Der schlimmste Verräter unter diesen ist Didacus de Vadillo; er hat die Liga mit Sigis- mund veranlaßt. Ferdinand nimmt als Grundlage seines Vorgehens an, daß Clemens VII. unrechtmäßiger Papst war. Ist das wahr, so ist die Ehe der Königin ungültig, ihr Sohn Bastard, Ferdinand König von Kastilien. Er soll die Königin gegen Ferdinand aufstacheln; ihr Beicht- vater soll es ihr in der Beichte beibringen. (1415) De- zember 21. Hier nach Puig y Puig S. 562, da das Meiste in Geheimschrift. Offen- kundige Fehler sind gleich korrigiert. Or. Kathedralarchiv Barcelona, Papiere Zaperas Nr. 669. . . . circa negocia ecclesie et de innovatis Scripsi vobis et quomodo ambaxatores d. regis Aragonuin venerant ad domi- nuin nostrum et fecerant ian sibi aliam terciam requisicionem, cui statim dominus noster suam fecit responsionem satis copi- osam, cuius copiam mitto vobis cum presentibus alligatam 1) . . . In brevi . . . ibunt ad . . . partes ipsas due notabiles persone cum literis et cum quodamn compendio2), in quo ordinata . . . 1) Das Schreiben fehlt. 3) Wohl das Protokoll Roviras, vor. Nr.
Strana 489
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 489 erunt omnia acta per dominum nostrum et alios in negociis ecclesie unionis . . . Item placeat . . . procurare, . . . quod d. regina et archiepiscopus rescribant forcius illis, quibus nuper scripserunt, mandantes ambaxatoribus Castelle Perpiniani, . . . quod statim protestentur contra regem, quod in factis per regem non consenciant. Et hoc facto revertantur, sicut iam scripsi.1) Et super omnia faciatis, quod d. Toletanus scribat . . . Didaco de Vadillo, qui est olla istorum tractatuum et tribulacionum con- tra papam. Iste proditor est malus homo et iste principaliter induxit regem ad faciendum ligam et tractatus cum imperatore. Postquaim scripsi vobis per ultimum cursorem, multa per d. regem Aragonuin sunt innovata; que ut melius sciatis, mitto vobis copiam litere michi de Perpiniano superinde misse presentibus interclusaim.2) Credo, duin legeritis, viscera vestra commovebun- tur . . . Ante concordiam istam rex atemptaverat substractionem facere, set quia determinatum fuit locum non habere, . . . deli- beravit per aliam viam contra papam ... procedere recipiendo pro fundamento, quod papa Clement predecessor suus non fuit verus papa . .. Ex quo potestis dicere d. regine, in quantum peri- culuin ponit eam rex Aragonum et filium suum . . . et regnum Castelle. Nam dicta d. regina, ut scitis, non poterat contrahere cum rege Castelle patre istius etc. et papa, ut scitis, dispensavit cum eis in matrimonio, ex quibus procreatus est rex Castelle, qui nunc est. Videat ergo d. regina periculum, quod, si dominus noster non est verus papa, non valet dispensacio eius cuin rege et regina facta, ut prefertur, et per consequens rex Castelle non est legitimus set bastardus. Et si non est legitimus, regnum non pertinet ad emn set ad regen Aragonum ... De istis secretis- sime avisabitis d. reginam, sicut scribo, et forcius, ita ut impromp- tetur(?) in ea aliquid diabolicum contra regem Aragonum et pro- vocetur contra eum. Et faciatis omnino, quod confessor d. regine sibi dicat in confessione et foro consciencie ita, quod hoc sit se- cretum inter eos. Et caveatis, quod . . . sit secretum et plus quam secretum inter vos et confessorem et reginam. Ideo faciatis omnino, quod hec confessor dicat regine et non vos. Set cavea- tis de archiepiscopo Toletano . . . Cursor lator presencium vo- catus Alfonsus Dalmasanci debet ire ad vos in sex diebus. Arri- pit iter hodie sabbati XXI. Decembris hora IX. ante meridiem... 1) Vgl. Nr. 209. 2) Fehlt jetzt.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 489 erunt omnia acta per dominum nostrum et alios in negociis ecclesie unionis . . . Item placeat . . . procurare, . . . quod d. regina et archiepiscopus rescribant forcius illis, quibus nuper scripserunt, mandantes ambaxatoribus Castelle Perpiniani, . . . quod statim protestentur contra regem, quod in factis per regem non consenciant. Et hoc facto revertantur, sicut iam scripsi.1) Et super omnia faciatis, quod d. Toletanus scribat . . . Didaco de Vadillo, qui est olla istorum tractatuum et tribulacionum con- tra papam. Iste proditor est malus homo et iste principaliter induxit regem ad faciendum ligam et tractatus cum imperatore. Postquaim scripsi vobis per ultimum cursorem, multa per d. regem Aragonuin sunt innovata; que ut melius sciatis, mitto vobis copiam litere michi de Perpiniano superinde misse presentibus interclusaim.2) Credo, duin legeritis, viscera vestra commovebun- tur . . . Ante concordiam istam rex atemptaverat substractionem facere, set quia determinatum fuit locum non habere, . . . deli- beravit per aliam viam contra papam ... procedere recipiendo pro fundamento, quod papa Clement predecessor suus non fuit verus papa . .. Ex quo potestis dicere d. regine, in quantum peri- culuin ponit eam rex Aragonum et filium suum . . . et regnum Castelle. Nam dicta d. regina, ut scitis, non poterat contrahere cum rege Castelle patre istius etc. et papa, ut scitis, dispensavit cum eis in matrimonio, ex quibus procreatus est rex Castelle, qui nunc est. Videat ergo d. regina periculum, quod, si dominus noster non est verus papa, non valet dispensacio eius cuin rege et regina facta, ut prefertur, et per consequens rex Castelle non est legitimus set bastardus. Et si non est legitimus, regnum non pertinet ad emn set ad regen Aragonum ... De istis secretis- sime avisabitis d. reginam, sicut scribo, et forcius, ita ut impromp- tetur(?) in ea aliquid diabolicum contra regem Aragonum et pro- vocetur contra eum. Et faciatis omnino, quod confessor d. regine sibi dicat in confessione et foro consciencie ita, quod hoc sit se- cretum inter eos. Et caveatis, quod . . . sit secretum et plus quam secretum inter vos et confessorem et reginam. Ideo faciatis omnino, quod hec confessor dicat regine et non vos. Set cavea- tis de archiepiscopo Toletano . . . Cursor lator presencium vo- catus Alfonsus Dalmasanci debet ire ad vos in sex diebus. Arri- pit iter hodie sabbati XXI. Decembris hora IX. ante meridiem... 1) Vgl. Nr. 209. 2) Fehlt jetzt.
Strana 490
490 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (213) K. Ferdinand an Herzog Robert, Regenten von Schottland: Benedikts XIII. Weigerung, abzudanken; Vereinbarung der Herrscher gegen ihn; Bitte das Konstanzer Konzil zu be- schicken. Perpignan 1415 Dezember 21. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2408 f. 84. Ferdinandus etc. inclito et magnifico Roberto Seruuart duci Albanie comiti de Fiff et de Menchech ac gubernatori regni Sco- cie . . . Meminimus, dux inclite, consanguinee nobis carissime, scripsisse vobis quondam, ut, cum inter . . . d. papam, . . . Rom. regem et nos essent mutue visiones celebrande super tractatu et via brevis unionis, . . . destinare velletis ambaxiatores vestros actui huiusmodi interventuros. Et ecce, licet post multa varia et diversa consilia discussum diucius et conclusum extiteret, dic- tum d. papam iure divino et humano renunciare debere suo iuri papatus pro habenda unione predicta, idem d. summus pontifex hoc, quamnquam semel, bis et ter per universos sue obedience requisitus, facere recusavit et recusat. Qua de re pro irrefragabi- li exitu tanti boni operis concordatum et promissum extitit hinc inde, quod ad vocacionem fiendam per congregatos in Constancia tanquam maiorem partem christianitatis illi de huiusmodi obedien- cia conveniant cum eis in unum concilium generale in dicta civitate Constancie pro habendo unico et indubitato summo pontifice in ecclesia sancta Dei. Quapropter magnificenciam vestram ut viri catholici et unionis ecclesie obtimi zelatores affectuose rogamus, quatenus, ut pax tranquilla tocius christianitatis propter scisma pestiferum tot seculis labefacta, que vocante divina gracia nunc in manibus regum et principuin orbis terre cultorum fidei ortho- doxe consistit, evis nostris pullulet, tempore vocacionis predicte vobis per litteras Constancie intimando velitis ad locum determi- natum, ut et nos et alii istius obediencie, mittere solennes ora- tores vestros plena super his potestate fulcitos et prelatos guber- nacionis et dominii vestri ibidem facere interesse et interimn eis- dem scribere, quod se parent, ut convocati ad locum concilii va- leant una cum ceteris convenire ... Dat. Perpiniani . .. die XXI. Decembris . . . M CCCC XV Paulus secretarius. (214) (Kardinal Petrus s. Eustachii an K. Ferdinand): Freude über Besserung seines Befindens; seine Liebe zum Frieden und zur Union; die Drohungen der Gesandten, die nach Tragödienart das Heitere dem Traurigen vorausschickten,
490 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (213) K. Ferdinand an Herzog Robert, Regenten von Schottland: Benedikts XIII. Weigerung, abzudanken; Vereinbarung der Herrscher gegen ihn; Bitte das Konstanzer Konzil zu be- schicken. Perpignan 1415 Dezember 21. Barcelona, Kronarchiv Reg. 2408 f. 84. Ferdinandus etc. inclito et magnifico Roberto Seruuart duci Albanie comiti de Fiff et de Menchech ac gubernatori regni Sco- cie . . . Meminimus, dux inclite, consanguinee nobis carissime, scripsisse vobis quondam, ut, cum inter . . . d. papam, . . . Rom. regem et nos essent mutue visiones celebrande super tractatu et via brevis unionis, . . . destinare velletis ambaxiatores vestros actui huiusmodi interventuros. Et ecce, licet post multa varia et diversa consilia discussum diucius et conclusum extiteret, dic- tum d. papam iure divino et humano renunciare debere suo iuri papatus pro habenda unione predicta, idem d. summus pontifex hoc, quamnquam semel, bis et ter per universos sue obedience requisitus, facere recusavit et recusat. Qua de re pro irrefragabi- li exitu tanti boni operis concordatum et promissum extitit hinc inde, quod ad vocacionem fiendam per congregatos in Constancia tanquam maiorem partem christianitatis illi de huiusmodi obedien- cia conveniant cum eis in unum concilium generale in dicta civitate Constancie pro habendo unico et indubitato summo pontifice in ecclesia sancta Dei. Quapropter magnificenciam vestram ut viri catholici et unionis ecclesie obtimi zelatores affectuose rogamus, quatenus, ut pax tranquilla tocius christianitatis propter scisma pestiferum tot seculis labefacta, que vocante divina gracia nunc in manibus regum et principuin orbis terre cultorum fidei ortho- doxe consistit, evis nostris pullulet, tempore vocacionis predicte vobis per litteras Constancie intimando velitis ad locum determi- natum, ut et nos et alii istius obediencie, mittere solennes ora- tores vestros plena super his potestate fulcitos et prelatos guber- nacionis et dominii vestri ibidem facere interesse et interimn eis- dem scribere, quod se parent, ut convocati ad locum concilii va- leant una cum ceteris convenire ... Dat. Perpiniani . .. die XXI. Decembris . . . M CCCC XV Paulus secretarius. (214) (Kardinal Petrus s. Eustachii an K. Ferdinand): Freude über Besserung seines Befindens; seine Liebe zum Frieden und zur Union; die Drohungen der Gesandten, die nach Tragödienart das Heitere dem Traurigen vorausschickten,
Strana 491
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 491 waren allen Kardinälen und besonders ihm hart; erinnert ihn an das, was seine Familie für ihn gelan. Peniscola (1415) Dezember 26. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Perlectis litteris credencialibus expositaque michi cre- dencia eiusdem serenitatis ex parte per ... Raymundum Xatmar militem et Petrum Basseti leguin professorem 1) patri miseri- cordiarum et Deo tocius consolacionis graciarum redidi actionis . . . pro vestre illustrissime persone convalescencia . . . Quan- tui vero . . . negocium principale concernit, teste consciencia, habui semper, habeo et . . . me habiturum confido . . . illam puritatem afectionis ad pacem et unionein ecclesie sacrosancte, zelum ad serenitatem mencium et tranquilitatem christiani po- puli, quos quivis bonus et catholicus christianus habere potest . . . Preterea . . . ambaxiatores . . . more tragedie pre- ponentes leta tristi finaliter concluserunt, . . . quod, nisi illico contentis in requisicione adquiescere curaremus operis per efec- tum, circa personas et bona quam maximum detrimentum pateremur, omni amicicia quantumcunque intima, ut verbis eorum utar, nobis mullatenus profitura. Que verba etsi tristia omni- bus dominis meis cardinalibus visa fuerunt, michi tamen minimo inter eos fuere amariora . . . Escript. Paniscole XXVI. De- cembris. (215) Erwägungen für und wider, ob Benedikts Kardinäle mit den Konstanzern und ob sie einen früheren Kardinal Benedikts wählen dürfen. (1415 Ende?) Rom, Vat. Bibl. Cod. Barberini XVI 83 f. 136. Posito, quod dominus noster remitteret pretensis cardinalibus de Constancia omnes penas et sentencias, quas a iure vel homine incurrerunt, et omnes processus contra eos factos simpliciter pro infectis haberet, hoc, inquam, supposito, queruntur duo: Primo queritur,2) utruin cardinales catholice partis possent cuin dictis pretensis iam per abolicionem sentenciarum per ecclesiam tole- ratis in electione summi pontificis communicare; 2° utrum pa- palis dlgnitas cadere (?) posset realiter et de facto in aliquo 1) Uberbringer der letzten Requisition. 2) Am Rande: Utrum ex hoc efficerentur abiles ad eligendum papam. Ob einzureihen?
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 491 waren allen Kardinälen und besonders ihm hart; erinnert ihn an das, was seine Familie für ihn gelan. Peniscola (1415) Dezember 26. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Perlectis litteris credencialibus expositaque michi cre- dencia eiusdem serenitatis ex parte per ... Raymundum Xatmar militem et Petrum Basseti leguin professorem 1) patri miseri- cordiarum et Deo tocius consolacionis graciarum redidi actionis . . . pro vestre illustrissime persone convalescencia . . . Quan- tui vero . . . negocium principale concernit, teste consciencia, habui semper, habeo et . . . me habiturum confido . . . illam puritatem afectionis ad pacem et unionein ecclesie sacrosancte, zelum ad serenitatem mencium et tranquilitatem christiani po- puli, quos quivis bonus et catholicus christianus habere potest . . . Preterea . . . ambaxiatores . . . more tragedie pre- ponentes leta tristi finaliter concluserunt, . . . quod, nisi illico contentis in requisicione adquiescere curaremus operis per efec- tum, circa personas et bona quam maximum detrimentum pateremur, omni amicicia quantumcunque intima, ut verbis eorum utar, nobis mullatenus profitura. Que verba etsi tristia omni- bus dominis meis cardinalibus visa fuerunt, michi tamen minimo inter eos fuere amariora . . . Escript. Paniscole XXVI. De- cembris. (215) Erwägungen für und wider, ob Benedikts Kardinäle mit den Konstanzern und ob sie einen früheren Kardinal Benedikts wählen dürfen. (1415 Ende?) Rom, Vat. Bibl. Cod. Barberini XVI 83 f. 136. Posito, quod dominus noster remitteret pretensis cardinalibus de Constancia omnes penas et sentencias, quas a iure vel homine incurrerunt, et omnes processus contra eos factos simpliciter pro infectis haberet, hoc, inquam, supposito, queruntur duo: Primo queritur,2) utruin cardinales catholice partis possent cuin dictis pretensis iam per abolicionem sentenciarum per ecclesiam tole- ratis in electione summi pontificis communicare; 2° utrum pa- palis dlgnitas cadere (?) posset realiter et de facto in aliquo 1) Uberbringer der letzten Requisition. 2) Am Rande: Utrum ex hoc efficerentur abiles ad eligendum papam. Ob einzureihen?
Strana 492
492 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. illorum cardinalium pretensorum, qui domino nostro ut vero summo pontifici aliquando adheserunt. Ad primum sic procedetur et videtur primo, quod non, quia predicti cardinales pretensi sunt adhuc per sentenciam iuris di- vini, quam papa tollere non potest, ab ecclesia precisi ac excom- municatis non potest comnunicari in dictis sine peccato mortali. Cum ergo electio pape sit quid divinum, ergo etc. 2° quia predicti adhuc sunt scismatici, cum papa non possit eos per abolicionem sentenciarum facere non scismaticos; set scis- maticis non est communicandum, nam unitati non communicat" qui scismaticis communicat. Ergo. 3° quia predictorum multi fuerunt heretici et per papam alias ut heretici condempnati; set per infectionem processuum papaliumu et sentenciarum remissionem non fit aliquis de heretico catholicus, ergo adhuc sunt heretici, set hereticis non est communicandum . . . Ergo. In oppositum, quia papa eos tolerare videtur, ex quo eis om- nes penas et sentencias remitit; ergo etc. . . .1) Respondeo per aliqua dicta. Primuin pretensi cardinales per alium quani per dominum no- struim assumpti per remissionem cuiusque pene vel sentencie, quai incurrerunt, non fient abiles etc. 2m quod illi, qui sunt heretici, quamnvis alias veri fuerint cardinales, non premissa penitencia, quantumcumque eis sen- tencie per hominem remitantur, non tamen fiunt ex hoc abiles etc. Patet, quia adhuc sunt extra ecclesiam omnino et item quia hereticis non est concessum ius eligendi, item quia senten- ciarum et penarum remissio non est eorum ad cardinalatum reassumpcio nec consequenter potestatis eligendi collacio, cuin ista potestas consequatur, ut dictum est, cardinalatus titulum seu dig- nitatem. 3m quod ad hoc, quod tam isti quam illi sint abiles etc., opor- tet utrosque assumi vel eis non cardinalibus existentibus ius eli- gendi conferre; et sic per solam collacionem huius potestatis tan- quam per disposicionem propinquam fieri possunt abiles. 4m quod papa nullum de heresi vel scismate condempnatum et inpenitentem potest licite in cardinalem assumere; patet, cum tales sint indigni et ecclesie non filii set hostes. 1) Nach langeren Erwägungen schließt der Schreiber mit dem Folgenden.
492 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. illorum cardinalium pretensorum, qui domino nostro ut vero summo pontifici aliquando adheserunt. Ad primum sic procedetur et videtur primo, quod non, quia predicti cardinales pretensi sunt adhuc per sentenciam iuris di- vini, quam papa tollere non potest, ab ecclesia precisi ac excom- municatis non potest comnunicari in dictis sine peccato mortali. Cum ergo electio pape sit quid divinum, ergo etc. 2° quia predicti adhuc sunt scismatici, cum papa non possit eos per abolicionem sentenciarum facere non scismaticos; set scis- maticis non est communicandum, nam unitati non communicat" qui scismaticis communicat. Ergo. 3° quia predictorum multi fuerunt heretici et per papam alias ut heretici condempnati; set per infectionem processuum papaliumu et sentenciarum remissionem non fit aliquis de heretico catholicus, ergo adhuc sunt heretici, set hereticis non est communicandum . . . Ergo. In oppositum, quia papa eos tolerare videtur, ex quo eis om- nes penas et sentencias remitit; ergo etc. . . .1) Respondeo per aliqua dicta. Primuin pretensi cardinales per alium quani per dominum no- struim assumpti per remissionem cuiusque pene vel sentencie, quai incurrerunt, non fient abiles etc. 2m quod illi, qui sunt heretici, quamnvis alias veri fuerint cardinales, non premissa penitencia, quantumcumque eis sen- tencie per hominem remitantur, non tamen fiunt ex hoc abiles etc. Patet, quia adhuc sunt extra ecclesiam omnino et item quia hereticis non est concessum ius eligendi, item quia senten- ciarum et penarum remissio non est eorum ad cardinalatum reassumpcio nec consequenter potestatis eligendi collacio, cuin ista potestas consequatur, ut dictum est, cardinalatus titulum seu dig- nitatem. 3m quod ad hoc, quod tam isti quam illi sint abiles etc., opor- tet utrosque assumi vel eis non cardinalibus existentibus ius eli- gendi conferre; et sic per solam collacionem huius potestatis tan- quam per disposicionem propinquam fieri possunt abiles. 4m quod papa nullum de heresi vel scismate condempnatum et inpenitentem potest licite in cardinalem assumere; patet, cum tales sint indigni et ecclesie non filii set hostes. 1) Nach langeren Erwägungen schließt der Schreiber mit dem Folgenden.
Strana 493
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 493 5m quod si videret utilitati ecclesie expedire, posset eis ius eligendi conferre, ut saltem electio facta per eos et cardinales veros de persona catholica valeret. (216) Pedro Comuel an die Erzbischöfe (Climent Zapera) von Sara- gossa und (Sancho) von Toledo: Sendung der letzten Requisition an die Kardinäle ; der letzten Verhandlungen Ferdinands und Konkordate mit Sigismund. Warnung der Königin vor den Folgen. Ermunterung der beiden zu energischem Vorgehen be- sonders gegen Didacus von Vadillo. (Peniscola 1416) Januar 2. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas Nr. 720. Or. Pap. Darnach korr. Druck Puig y Puig S. 563. Reverendissimi in Christo patres et domini mei metuendissimi. Humili recomendacione premissa. Sanctissimus d. n. papa vestre reverendissime paternitati noviter scribens cum credencia per me et litteris meis mandavit michi de omnibus his, que hic occurrere et occurrunt ac dicuntur et fiunt in negociis unionis tam pro quamn contra papam ymo contra Deum eisdem reverendissimis paternitatibus minutatim scribere deberem *) et de veritate omnium eas informare, ne seductores et emuli illuc accedentes unum pro- alio valeant seminare, quinymo confusi stipendia, que merentur, reportare. In primis namque mitto vobis copiam requisicionum per eosden dominos illis successive factarum, que vobis nondum misse fuerunt, solum enim recolo transmisisse oblaciones et re- sponsiones et acta per dominum nostrum in dictis negociis usque- quaque. Sicque videre meo hoc solum deficit, ut totum habeatis; set ex superhabundanti statim post istum cursorem mittetur vobis totus processus de hiis, que superinde facta sunt adusque hodie inclusive. ltaque, quamvis de omnibus factis et undique peractis et attemptatis et de avisacionibus opportune occurrencia vobis continue scriptum existat, attamen ut vobis scripta magis decla- rentur et aliquorum concepta detegantur ac ut, que forsan ignora- tis, vobis fiant nociora, mitto vobis cum presenti per modum instructionuin omnia occurrencia et acta per d. regem et tamdem concordata cum imperatore asserto 1), sicut in quaterno praesen- tibus alligato incipiente: oblata per d. n. papam, plenius et seri- osius poteritis videre, ubi per capitula omnia sunt expressa, quibus perlectis et passin ruminatis vos d. Toletane attendatis, si placet ; a) So Or. 1) Konkordat von Narbonne?
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 493 5m quod si videret utilitati ecclesie expedire, posset eis ius eligendi conferre, ut saltem electio facta per eos et cardinales veros de persona catholica valeret. (216) Pedro Comuel an die Erzbischöfe (Climent Zapera) von Sara- gossa und (Sancho) von Toledo: Sendung der letzten Requisition an die Kardinäle ; der letzten Verhandlungen Ferdinands und Konkordate mit Sigismund. Warnung der Königin vor den Folgen. Ermunterung der beiden zu energischem Vorgehen be- sonders gegen Didacus von Vadillo. (Peniscola 1416) Januar 2. Barcelona, Kathedralarchiv. Papiere Zaperas Nr. 720. Or. Pap. Darnach korr. Druck Puig y Puig S. 563. Reverendissimi in Christo patres et domini mei metuendissimi. Humili recomendacione premissa. Sanctissimus d. n. papa vestre reverendissime paternitati noviter scribens cum credencia per me et litteris meis mandavit michi de omnibus his, que hic occurrere et occurrunt ac dicuntur et fiunt in negociis unionis tam pro quamn contra papam ymo contra Deum eisdem reverendissimis paternitatibus minutatim scribere deberem *) et de veritate omnium eas informare, ne seductores et emuli illuc accedentes unum pro- alio valeant seminare, quinymo confusi stipendia, que merentur, reportare. In primis namque mitto vobis copiam requisicionum per eosden dominos illis successive factarum, que vobis nondum misse fuerunt, solum enim recolo transmisisse oblaciones et re- sponsiones et acta per dominum nostrum in dictis negociis usque- quaque. Sicque videre meo hoc solum deficit, ut totum habeatis; set ex superhabundanti statim post istum cursorem mittetur vobis totus processus de hiis, que superinde facta sunt adusque hodie inclusive. ltaque, quamvis de omnibus factis et undique peractis et attemptatis et de avisacionibus opportune occurrencia vobis continue scriptum existat, attamen ut vobis scripta magis decla- rentur et aliquorum concepta detegantur ac ut, que forsan ignora- tis, vobis fiant nociora, mitto vobis cum presenti per modum instructionuin omnia occurrencia et acta per d. regem et tamdem concordata cum imperatore asserto 1), sicut in quaterno praesen- tibus alligato incipiente: oblata per d. n. papam, plenius et seri- osius poteritis videre, ubi per capitula omnia sunt expressa, quibus perlectis et passin ruminatis vos d. Toletane attendatis, si placet ; a) So Or. 1) Konkordat von Narbonne?
Strana 494
494 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. bene attendatis specialiter, quod in hoc anima et honor regis pendet, quod super incerta ymo disposita ad errores et intrusiones non faciat rem certain, et scienter, quod maculet fidem suam et perdat eam cum papa et cum vassallis et ad imperpetuum remaneat confusus. Nam si vera sunt contenta in dicto quaterno per eum firmata, totaliter sunt contra iuramentum et homagium fidelitatis, cui tenetur tanquam homo ligius, nec in aliquo faciunt ad unionem plura, que ibi sunt. Pendet in his status istorum regnorum et Castelle et eciam pendent in hoc fidelitas, honor vester et generis vestri et caveatis a mendaciis et falsis relacionibus, quia, qui seducunt regem, ista arte utuntur etc. In veritate credo, horum causa sit infirmitas d. regis, nam infirmatur ita dure, sicut scitis et in negociis ecclesie intendere nequit sicque suggestores et emull, ne dicam proditores, que eis placent, auribus regis tenaciter imprimunt, et tandem, quidquid volunt, faciunt. Nunc autem dictus rex, ut, que promisit, cicius exequatur, mittit ad dominos regem et reginam Castelle et ad vos Didacum de Vadillo, qui capud fuit, principium et finis concordie regis cum imperatore, et potestis presumere, quod, qui virns concepit, non pariet nisi iniquitatem. Ipse credo, queque iniqua poterit, seminabit et, quos poterit, regis ex parte seducet, nisi quis pro veritate ei obsistat. Hec pro vestra avisacione. Et quamvis dominus noster devociones vestras expertissimas habeat ad pugnandum pro catholica parte, quaim fovemus, ex superhabundanti tamen rogat vos, quantum cum Deo potest, velitis ibi esse semper attenti et vigilare, ne iste tam terribilis morbus et ita contagiosus aliquos, presertim d. re- ginam inficiat, et ita vigiles contra quoscumique pro veritate for- titer insistite et quibusvis seductoribus oblata per dominum nostrum anteponite et d. reginam de omnibus avisate et tandem cum ob- latis per dominum nostrum quasvis suggestiones confringite, pre- sertim vos, domine Toletane, de quo dominus noster hoc tribulato tempore fiduciam habet singularem. Poteritis castigare verbo, reprehendere et refrenare dictum d. Didacum de Vadillo. Modo enim est tempus, senyor, ostendatis et ponatis in lucem devoci- onem vestram, quain habetis erga dominum nostrum et cognoscat primo Dens, cuius causa est, deinde totus mundus, quod diligitis patrem etc. Itaque laborate et bonum, quod poteritis, procurate, nam modo tota veritas et fortitudo ibi pendet etc. Vobis autem, domine Cesaraugustane, ut nuper scripsi, con- cessum est iamn et datum vobis pallium, set quia raube mee non-
494 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. bene attendatis specialiter, quod in hoc anima et honor regis pendet, quod super incerta ymo disposita ad errores et intrusiones non faciat rem certain, et scienter, quod maculet fidem suam et perdat eam cum papa et cum vassallis et ad imperpetuum remaneat confusus. Nam si vera sunt contenta in dicto quaterno per eum firmata, totaliter sunt contra iuramentum et homagium fidelitatis, cui tenetur tanquam homo ligius, nec in aliquo faciunt ad unionem plura, que ibi sunt. Pendet in his status istorum regnorum et Castelle et eciam pendent in hoc fidelitas, honor vester et generis vestri et caveatis a mendaciis et falsis relacionibus, quia, qui seducunt regem, ista arte utuntur etc. In veritate credo, horum causa sit infirmitas d. regis, nam infirmatur ita dure, sicut scitis et in negociis ecclesie intendere nequit sicque suggestores et emull, ne dicam proditores, que eis placent, auribus regis tenaciter imprimunt, et tandem, quidquid volunt, faciunt. Nunc autem dictus rex, ut, que promisit, cicius exequatur, mittit ad dominos regem et reginam Castelle et ad vos Didacum de Vadillo, qui capud fuit, principium et finis concordie regis cum imperatore, et potestis presumere, quod, qui virns concepit, non pariet nisi iniquitatem. Ipse credo, queque iniqua poterit, seminabit et, quos poterit, regis ex parte seducet, nisi quis pro veritate ei obsistat. Hec pro vestra avisacione. Et quamvis dominus noster devociones vestras expertissimas habeat ad pugnandum pro catholica parte, quaim fovemus, ex superhabundanti tamen rogat vos, quantum cum Deo potest, velitis ibi esse semper attenti et vigilare, ne iste tam terribilis morbus et ita contagiosus aliquos, presertim d. re- ginam inficiat, et ita vigiles contra quoscumique pro veritate for- titer insistite et quibusvis seductoribus oblata per dominum nostrum anteponite et d. reginam de omnibus avisate et tandem cum ob- latis per dominum nostrum quasvis suggestiones confringite, pre- sertim vos, domine Toletane, de quo dominus noster hoc tribulato tempore fiduciam habet singularem. Poteritis castigare verbo, reprehendere et refrenare dictum d. Didacum de Vadillo. Modo enim est tempus, senyor, ostendatis et ponatis in lucem devoci- onem vestram, quain habetis erga dominum nostrum et cognoscat primo Dens, cuius causa est, deinde totus mundus, quod diligitis patrem etc. Itaque laborate et bonum, quod poteritis, procurate, nam modo tota veritas et fortitudo ibi pendet etc. Vobis autem, domine Cesaraugustane, ut nuper scripsi, con- cessum est iamn et datum vobis pallium, set quia raube mee non-
Strana 495
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 495 dum applicuerunt, ut d. Julianus, qui vobis scribere debuit, non ignorat, non potui illud vobis mittere usquequaque. Tamen, quamprimum possim, habitis raubis mittam, sicut scripsi. Et si placet, rescribatis illico per dictum portitorem per expressum de omnibus, que fecistis, et que ibi occurrunt etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personas vestras ad regimen ecclesiarum suarum conservare dignetur feliciter et votive in longitudine dierum. Amen. Script. festinanter II. Januarii. Premissa scribo de mandato d. n. pape. Vos, inquam, in agendis facietis sicut Deus ministrabit vobis, prout dominus noster non minus presto- latur, quam confidit. Vestrarum reverendissimarum paternitatum filius et servitor humilis. P. Comollis subdiaconus d. n. pape. Reverendissimis in Christo patribus et dominis meis Toletano et Cesaraugustano archiepiscopis dominis metuendissimis. (217) Vorschläge für Benedikt XIII.: Nach Annullierung der Pisaner Beschlüsse gegen ihn soll dieser seinem Konzil unbeschränkte Vollmachten geben und dann ihm seine Zession anbieten. (1416 Anfang?1) Rom, Vatík. Bibl. Cod. 4904 f. 295. Pater sanctissime. Tanto cotidie creaturis vestris cardinalibus maior indicitur cogitandi necessitas, quanto evidencius vident deso- lacionem ecclesie et sanctitatis vestre tam spiritualia quam cor- poralia manifesta pericula. Et ideo ipsis diucius cogitantibus et vestre sanctitatis persone et fame compacientibus occurrit quedam pratica, per cuius observanciam et sacrosancte ecclesie salubriter providebitur et vestra consciencia, fama et persona illese divina gracia servabuntur. Pratica autem salva eiusdem sanctitatis determinacione est hec : Quod sanctitas vestra per bullam suam notificet regibus et principibus et aliis sue obediencie, de quibus videbitur, quod habita declaracione nullitatis procesus Pisani secundum cedulam traditam per episcopum Zamorensem2) et facta professione sue fidei in presencia sui sacri concilii, quod continuat, ubi vestra sanctitas residet et ad quod prelati venturi sunt, nisi per predictos reges et principes inpediantur, intendit eadem sanctitas dicto sacro concilio concedere potestatem iura positiva suspendendi, procesus 1) Nach der Stelle, daß die Prälaten zum Konzil Benedikts (im Februar) kommen, nisi per predictos reges et principes impediantur, muß man an die Zeit des Bruches, aber vielleicht vor der Subtraktion denken. — 2) Am 2. Oktober.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 495 dum applicuerunt, ut d. Julianus, qui vobis scribere debuit, non ignorat, non potui illud vobis mittere usquequaque. Tamen, quamprimum possim, habitis raubis mittam, sicut scripsi. Et si placet, rescribatis illico per dictum portitorem per expressum de omnibus, que fecistis, et que ibi occurrunt etc. Alia non sunt, set altissimus Dei filius personas vestras ad regimen ecclesiarum suarum conservare dignetur feliciter et votive in longitudine dierum. Amen. Script. festinanter II. Januarii. Premissa scribo de mandato d. n. pape. Vos, inquam, in agendis facietis sicut Deus ministrabit vobis, prout dominus noster non minus presto- latur, quam confidit. Vestrarum reverendissimarum paternitatum filius et servitor humilis. P. Comollis subdiaconus d. n. pape. Reverendissimis in Christo patribus et dominis meis Toletano et Cesaraugustano archiepiscopis dominis metuendissimis. (217) Vorschläge für Benedikt XIII.: Nach Annullierung der Pisaner Beschlüsse gegen ihn soll dieser seinem Konzil unbeschränkte Vollmachten geben und dann ihm seine Zession anbieten. (1416 Anfang?1) Rom, Vatík. Bibl. Cod. 4904 f. 295. Pater sanctissime. Tanto cotidie creaturis vestris cardinalibus maior indicitur cogitandi necessitas, quanto evidencius vident deso- lacionem ecclesie et sanctitatis vestre tam spiritualia quam cor- poralia manifesta pericula. Et ideo ipsis diucius cogitantibus et vestre sanctitatis persone et fame compacientibus occurrit quedam pratica, per cuius observanciam et sacrosancte ecclesie salubriter providebitur et vestra consciencia, fama et persona illese divina gracia servabuntur. Pratica autem salva eiusdem sanctitatis determinacione est hec : Quod sanctitas vestra per bullam suam notificet regibus et principibus et aliis sue obediencie, de quibus videbitur, quod habita declaracione nullitatis procesus Pisani secundum cedulam traditam per episcopum Zamorensem2) et facta professione sue fidei in presencia sui sacri concilii, quod continuat, ubi vestra sanctitas residet et ad quod prelati venturi sunt, nisi per predictos reges et principes inpediantur, intendit eadem sanctitas dicto sacro concilio concedere potestatem iura positiva suspendendi, procesus 1) Nach der Stelle, daß die Prälaten zum Konzil Benedikts (im Februar) kommen, nisi per predictos reges et principes impediantur, muß man an die Zeit des Bruches, aber vielleicht vor der Subtraktion denken. — 2) Am 2. Oktober.
Strana 496
496 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. apostolicos tollendi et habendi penitus pro infectis, habilitandi, in integrum restituendi et omnia alia faciendi, que ad unionem ecclesie necessaria, utilia et expediencia videbuntur meliori modo, via et forma, quibus de iure poterit, in quantum claves ecclesie se ex- tendunt. Et post ista eadem sanctitas offerat se renunciaturam simpliciter verissimo iuri sui papatus in manibus sui sacri concilii, quatenus ipsum sacrum concilium, quod errare non potest, in casu tam necessario ad regimen ecclesie sacrosancte ordinet, statuat et disponat de viis et praticis et aliis necessariis ad unionem optatam, nam procul dubio spiritus sanctus docebit illud omnem veritatem necessariaimn ad salutem et ecclesie unionem et gubernacionem. (218) Bericht des Johannes de Wellis über die Verhandlungen von Perpignan. (1416 nach Januar 6.)1) Cod. Petersb. f. 1. Exempla tractatus unionis ecclesie inter d. Sigismunduim Ro- manorum et Hungarie etc. regem et legatos sacri concilii Con- stanciensis ex una et Petrum de Luna B. XIII. in sua obediencia nuncupatum et regemn Aragonum etc. parte ex alia de anno Do- mini MCCCCXV. Universis fidei cultoribus Jo. de Wellis, indignus decretorum doctor, Christi servus inutilis. Gracia2) vobis et pax . . . Ei vero obplacuit, qui suos producit ventos de thesauris,3) me servulum indignum inter clericos ad cooperacionem unionis ecclesie, sponse Christi, per cessionem P. de Luna, qui Benedic- tus XIII. in sua obediencia nuncupatur, simpliciter faciendam, sicuti tenebatur, assumere. Et quainquam nonnulli circa dicti Petri scripta in prefato unionis tractatu calamis perstrepentes ora laxa- runt, ut eo . . . validius persistat memoria, quo plurimis rei geste memoriam habencium sentenciis confirmetur, non tamen certa scripta, sed omnia in dicto tractatu gesta . . . vim ponderis sal- tim habencia . . . ad memoriam futurorum membranis inserere 1) Eine genauere Datierung bietet nur die Erwähnung des 18. Juli 1415 als ultimo preteriti; darnach muß die Schrift vor dem 18. Juli 1416 geschrieben sein. Dazu passen die anderen Angaben. Der Engländer J. de Wellis (Buellis) wird in den Konzilsakten einige Mal erwähnt Vgl. besonders Hardt IV 963. Er tritt auch in Perpignan hervor; so gehört er zu der gemischten Kommission, zu der Benedikt 6 und die Konstanzer 6 Vertreter senden. Er ist durchaus Anhänger der konziliaren Theorie. 2) Rom. 1, 7. 3) Jerem. 51, 16.
496 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. apostolicos tollendi et habendi penitus pro infectis, habilitandi, in integrum restituendi et omnia alia faciendi, que ad unionem ecclesie necessaria, utilia et expediencia videbuntur meliori modo, via et forma, quibus de iure poterit, in quantum claves ecclesie se ex- tendunt. Et post ista eadem sanctitas offerat se renunciaturam simpliciter verissimo iuri sui papatus in manibus sui sacri concilii, quatenus ipsum sacrum concilium, quod errare non potest, in casu tam necessario ad regimen ecclesie sacrosancte ordinet, statuat et disponat de viis et praticis et aliis necessariis ad unionem optatam, nam procul dubio spiritus sanctus docebit illud omnem veritatem necessariaimn ad salutem et ecclesie unionem et gubernacionem. (218) Bericht des Johannes de Wellis über die Verhandlungen von Perpignan. (1416 nach Januar 6.)1) Cod. Petersb. f. 1. Exempla tractatus unionis ecclesie inter d. Sigismunduim Ro- manorum et Hungarie etc. regem et legatos sacri concilii Con- stanciensis ex una et Petrum de Luna B. XIII. in sua obediencia nuncupatum et regemn Aragonum etc. parte ex alia de anno Do- mini MCCCCXV. Universis fidei cultoribus Jo. de Wellis, indignus decretorum doctor, Christi servus inutilis. Gracia2) vobis et pax . . . Ei vero obplacuit, qui suos producit ventos de thesauris,3) me servulum indignum inter clericos ad cooperacionem unionis ecclesie, sponse Christi, per cessionem P. de Luna, qui Benedic- tus XIII. in sua obediencia nuncupatur, simpliciter faciendam, sicuti tenebatur, assumere. Et quainquam nonnulli circa dicti Petri scripta in prefato unionis tractatu calamis perstrepentes ora laxa- runt, ut eo . . . validius persistat memoria, quo plurimis rei geste memoriam habencium sentenciis confirmetur, non tamen certa scripta, sed omnia in dicto tractatu gesta . . . vim ponderis sal- tim habencia . . . ad memoriam futurorum membranis inserere 1) Eine genauere Datierung bietet nur die Erwähnung des 18. Juli 1415 als ultimo preteriti; darnach muß die Schrift vor dem 18. Juli 1416 geschrieben sein. Dazu passen die anderen Angaben. Der Engländer J. de Wellis (Buellis) wird in den Konzilsakten einige Mal erwähnt Vgl. besonders Hardt IV 963. Er tritt auch in Perpignan hervor; so gehört er zu der gemischten Kommission, zu der Benedikt 6 und die Konstanzer 6 Vertreter senden. Er ist durchaus Anhänger der konziliaren Theorie. 2) Rom. 1, 7. 3) Jerem. 51, 16.
Strana 497
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 497 opus est. Constat enim ecclesiam, inseparabilem Christi sponsam, agni incontaminati cruore redemptam, triginta octo annis et citra exiciali scissura fastu contendencium de papatu ... nedum laceratam flebiliter, sed in derisum positam, ex quo pene omnis modus bene uni- endi despicitur ac tocius ecclesiastice nervus rumpitur discipline. Pro cuius extirpacione scismatis licet vie plures adinvente fuerint, concilii scilicet generalis, discucionis iuris, quam quidam iusticiam appellant, arbitri sive compromissi, convencionis, reductionis obedienciarum in unuim, et via cessionis, que vie, quamquam iuste sint, quadam equi- tate pensata, et praticari potuerint temporibus tantum suis, attamen, ut omnis frustratorie dilacionis amputetur materia ac nodose ambi- guitatis perplexitas a nonnullis affectate inpossibilitatem ingerens extricetur penitus ab aula et finis detur scismati, via sola cessionis, ut melior, brevior et sanctior ac unioni propius directiva, fuerat et est electa ac admissa ut omni iure conveniens a sanctissimis patri- bus sepius approbata.1) Hanc viam cessionis dictus P. de Luna, dui prius cardinalatus sub ...Clemente suo predecessore fungebatur of- ficio, sepius ac pluries, et presertim, cum legacionis in Francia munere truebatur, illius viai cessionis ut ipsius quasi inventor tenuit, publi- cavit et publicatam approbavit; et consequenter, dicto Clemente sublato de medio, ad ipsius P. instigacionem cardinales ipsius obe- diencie, inter quos ipse P. adtunc erat, ante ingressum conclavis et eciam ad sancta Dei specialiter iuraverunt evangelia, quod, si quis eorum in papatum assumi contingeret, cum per suos cardi- nales ad cedendum requisitus fuerit, suo cederet papatui sine mora, et quia adtunc idem P. dicte vie cessionis predicator videbatur, sperantes indubie, quod per ipsum unio fieret in ecclesia, sub spe predicta ipsum in eorum papam fiducialiter elegerunt. Qui qui- dem P. pluries expost in suorum cardinalium presencia pacem se daturum ecclesie per viam cessionis simplicis sui papatus promisit, vovit et iuravit, aliis seu alio secum contendente vel contenden- tibus cedente, mortuo vel eiecto, cedentibus, mortuis vel eiectis; hoc iterato in suo concilio pretenso generali Perpiniani celebrato promisit, vovit et iuravit reique publice christianorum ac univer- sali ecclesie eandem cessionem obtulit et dare pollicitus est. Super hoc insuper bullam 2) dedit, quam Ferdinandus rex Aragonum3) a) Hs folgt ut. 1) Eine Reihe Wendungen stimmen wörtlich mit einer Stelle in dem Briefe des Erzbischofs von Tours (Hardt II 524; Mansi XXVIII 239) überein. 2) Welche Bulle hier gemeint ist, läßt sich mit Sicherheit nicht sagen. 32 Finke, Acta concilii Constanciensis. Il1.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 497 opus est. Constat enim ecclesiam, inseparabilem Christi sponsam, agni incontaminati cruore redemptam, triginta octo annis et citra exiciali scissura fastu contendencium de papatu ... nedum laceratam flebiliter, sed in derisum positam, ex quo pene omnis modus bene uni- endi despicitur ac tocius ecclesiastice nervus rumpitur discipline. Pro cuius extirpacione scismatis licet vie plures adinvente fuerint, concilii scilicet generalis, discucionis iuris, quam quidam iusticiam appellant, arbitri sive compromissi, convencionis, reductionis obedienciarum in unuim, et via cessionis, que vie, quamquam iuste sint, quadam equi- tate pensata, et praticari potuerint temporibus tantum suis, attamen, ut omnis frustratorie dilacionis amputetur materia ac nodose ambi- guitatis perplexitas a nonnullis affectate inpossibilitatem ingerens extricetur penitus ab aula et finis detur scismati, via sola cessionis, ut melior, brevior et sanctior ac unioni propius directiva, fuerat et est electa ac admissa ut omni iure conveniens a sanctissimis patri- bus sepius approbata.1) Hanc viam cessionis dictus P. de Luna, dui prius cardinalatus sub ...Clemente suo predecessore fungebatur of- ficio, sepius ac pluries, et presertim, cum legacionis in Francia munere truebatur, illius viai cessionis ut ipsius quasi inventor tenuit, publi- cavit et publicatam approbavit; et consequenter, dicto Clemente sublato de medio, ad ipsius P. instigacionem cardinales ipsius obe- diencie, inter quos ipse P. adtunc erat, ante ingressum conclavis et eciam ad sancta Dei specialiter iuraverunt evangelia, quod, si quis eorum in papatum assumi contingeret, cum per suos cardi- nales ad cedendum requisitus fuerit, suo cederet papatui sine mora, et quia adtunc idem P. dicte vie cessionis predicator videbatur, sperantes indubie, quod per ipsum unio fieret in ecclesia, sub spe predicta ipsum in eorum papam fiducialiter elegerunt. Qui qui- dem P. pluries expost in suorum cardinalium presencia pacem se daturum ecclesie per viam cessionis simplicis sui papatus promisit, vovit et iuravit, aliis seu alio secum contendente vel contenden- tibus cedente, mortuo vel eiecto, cedentibus, mortuis vel eiectis; hoc iterato in suo concilio pretenso generali Perpiniani celebrato promisit, vovit et iuravit reique publice christianorum ac univer- sali ecclesie eandem cessionem obtulit et dare pollicitus est. Super hoc insuper bullam 2) dedit, quam Ferdinandus rex Aragonum3) a) Hs folgt ut. 1) Eine Reihe Wendungen stimmen wörtlich mit einer Stelle in dem Briefe des Erzbischofs von Tours (Hardt II 524; Mansi XXVIII 239) überein. 2) Welche Bulle hier gemeint ist, läßt sich mit Sicherheit nicht sagen. 32 Finke, Acta concilii Constanciensis. Il1.
Strana 498
498 III. Abscbnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. regi Romanorum et aliis retulit me presente, et subsequenter idem P. ambaxiatores suos solempnes ad regem Romanorum tunc exi- stentem in Constancia pro pace ecclesie predicta per ipsum P. concludenda specialiter transmisit eidem regi promittentes, quod in tanto fervore ecclesiastice unionis ultra mortales omnes ardebat desiderio, quod propter sui magis meritum apud Deum consequen- dum non per alium, sed se ipsum pacem indubiam daret ecclesie in loco per dictos regem Romanorum et P. concordato, Nicia videlicet, qui postea ad locum Perpiniani de parcium predictarum assensu fuerat prorogatus. Promisit eciain ille, qui Gregorius di- cebatur, cedere papatui debite requisitus, ac alius, qui Jo. dictus fuerat; requisiti tamen pocius in suis fanis residere cum christia- norum ruina quam unire sponsam Christi conati sunt. Misericors tamen et miserator Dominus suam sponsam prospiciens oculis graciosis prefatis contendentibus suam ecclesiam lacerantibus ad pacem indispositis procurandam ecclesie sancte Dei suum pacis angelum, alterum Gabrielem, fortissimum in Christo principem Sigismundum Romanorum et Ungarie regem semper augustum, ferventissimun ecclesiastice unionis zelatoremn pro extirpacione huiusmodi exicialis scismatis iam nuper transmisit, sub cuius culminis umbra per ministerium sacri concilii Constanciensis Altis- simo disponente duo predicti contendentes, ille videlicet, qui Jo. dicebatur, suis deineritis legitime depositus est et ex habundanti post hioc suo papatui cessit sua spontea) ac alius, qui appellabatur Gregorius, in dicto sacro concilio per magnificum et potentem virum Karolum de Malatestis procuratorem suum ad hoc habentem ple- num posse nomine dicti G. papatui sno cessit. Sicque nil restabat unionis in ecclesia consequende nisi sola dicti P. cessio spontanea, pro qua liberius et facilius obtinenda christianissimus in Christo princeps Romanorum et Ungarie etc. rex predictus ut ecclesiastice pacis prosecutor sanctissimus, qui triennio in dicto negocio per- sonaliter pre ceteris ferventissime laboravit nec ab incepto desi- stens, quin immo suorum imperii curis et regnorum quodammodo pretermissis ad instantem supplicacionem prelatorum concilii Con- stanciensis XVIII. iovis Julii ultimo preteriti de Constancia versus regnum Aragonum et predictum P. necnon regem Aragonum in dicto regno existentes cum gravissimis laboribus et expensis ma- ximis una cum venerabilibus in Christo patribus episcopis et doc- toribus in omni sciencia liberali ac rerum experiencia inbutis a) Hs folgl voluntate.
498 III. Abscbnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. regi Romanorum et aliis retulit me presente, et subsequenter idem P. ambaxiatores suos solempnes ad regem Romanorum tunc exi- stentem in Constancia pro pace ecclesie predicta per ipsum P. concludenda specialiter transmisit eidem regi promittentes, quod in tanto fervore ecclesiastice unionis ultra mortales omnes ardebat desiderio, quod propter sui magis meritum apud Deum consequen- dum non per alium, sed se ipsum pacem indubiam daret ecclesie in loco per dictos regem Romanorum et P. concordato, Nicia videlicet, qui postea ad locum Perpiniani de parcium predictarum assensu fuerat prorogatus. Promisit eciain ille, qui Gregorius di- cebatur, cedere papatui debite requisitus, ac alius, qui Jo. dictus fuerat; requisiti tamen pocius in suis fanis residere cum christia- norum ruina quam unire sponsam Christi conati sunt. Misericors tamen et miserator Dominus suam sponsam prospiciens oculis graciosis prefatis contendentibus suam ecclesiam lacerantibus ad pacem indispositis procurandam ecclesie sancte Dei suum pacis angelum, alterum Gabrielem, fortissimum in Christo principem Sigismundum Romanorum et Ungarie regem semper augustum, ferventissimun ecclesiastice unionis zelatoremn pro extirpacione huiusmodi exicialis scismatis iam nuper transmisit, sub cuius culminis umbra per ministerium sacri concilii Constanciensis Altis- simo disponente duo predicti contendentes, ille videlicet, qui Jo. dicebatur, suis deineritis legitime depositus est et ex habundanti post hioc suo papatui cessit sua spontea) ac alius, qui appellabatur Gregorius, in dicto sacro concilio per magnificum et potentem virum Karolum de Malatestis procuratorem suum ad hoc habentem ple- num posse nomine dicti G. papatui sno cessit. Sicque nil restabat unionis in ecclesia consequende nisi sola dicti P. cessio spontanea, pro qua liberius et facilius obtinenda christianissimus in Christo princeps Romanorum et Ungarie etc. rex predictus ut ecclesiastice pacis prosecutor sanctissimus, qui triennio in dicto negocio per- sonaliter pre ceteris ferventissime laboravit nec ab incepto desi- stens, quin immo suorum imperii curis et regnorum quodammodo pretermissis ad instantem supplicacionem prelatorum concilii Con- stanciensis XVIII. iovis Julii ultimo preteriti de Constancia versus regnum Aragonum et predictum P. necnon regem Aragonum in dicto regno existentes cum gravissimis laboribus et expensis ma- ximis una cum venerabilibus in Christo patribus episcopis et doc- toribus in omni sciencia liberali ac rerum experiencia inbutis a) Hs folgl voluntate.
Strana 499
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 499 plenissime XII numero per dictum sacrum concilium pro comple- mento negocii unionis ecclesie destinatis, de quorum numero licet minimus pro tunc fueram, usque ad Narbonam inclusive per decem leucas a Perpiniano distantem, ubi adtunc dictus P. residebat, di- rexit gressus suos, non intendens ulterius se conferre Romanorum rex, nisi prius per dictuin Petrum securus redderetur . . . Benedikt sendet, sobald er von Sigismunds Ankunft hört, Gesandie nach Narbonne: Sigismund möge schleunigst nach Perpignan kommen, ubi, illico cum venerit, sui causam adventus sic haberet expeditam, quod Deus et mun- dus totus merito ex hoc deberent contentarit. Sigismund reist am 19. Sep- tember nach Perpignan; in aller Demul und Milde bitten er und die Konzils- gesandten Benedikt, der Kirche die Einheit zu geben. Super quibus sepius in genere promisit dare pacem ecclesie, eciaimn absque mora, asserens ultra mortales omnes ad dictai pacem conferendam se ferventissime disposituim ... verbis melli- fluis, felle tamen refertis, pront per seriem gestorun liquebat evidenter. Nam in primis idem P. post regis Romanorum et ali- orum adventum penes eundem regem pro salvo conductu eidem concedendo instancias fecit importunas, non obstante, quod idem rex Romanorum non in suis, set alienis sub regis Aragonum extraneus persistebat, ...1) causam allegans licet fictam, ut pro- bant subsequencia, quod considerata tam ferventi intencione sua sacratissima ad dandam pacem ecclesie nil terreni est nec esse potest, quod tantum desiderat, sicuti cessionem spontaneam et liberam perficere, nec aliquid est nec esse potest, quod sic timet, sicud si opponeretur, suam cessionem per ipsum faciendam timore seu metu ipsius imperatoris potencie quomodolibet processisse. Ideo dicto salvoconductu habito omnino, prout retulit idem P., perficeret sine mora. Quem cum habuerit2) iuxta vota, magis tunc quaimn prius ad aliquid boni faciendum obturavit more aspidis aures suas.3) Ecce quanta ypocrisis sub ficta latet sanctitate, ecce lupus sub operie agni vestem gerens versipellem, qui, ut securus in scismate persisteret, sub colore liciti securitate se munivit. Ad cuius rei confirmacionem sume, si placet, racionem. 1) Nach Mansi XXVIII 225 (aus dem ungenauen Bericht im Cod. Victorinus) weigert sich S. den Salvuskondukt zu geben, gibt ihn aber dann, nach Erlaub- nis des Königs von Aragon, B. als Kardinal. Leider läßt sich wegen der Lücke unserer Abschrift nicht sagen, ob auch Wellis diese Angabe hat. 2) Ausgestellt für Peter de Luna, genannt Benedikt XIII., am 26. September. Reg. Imp. XI Nr. 1891. s) Ps. 57. 5. 32*
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 499 plenissime XII numero per dictum sacrum concilium pro comple- mento negocii unionis ecclesie destinatis, de quorum numero licet minimus pro tunc fueram, usque ad Narbonam inclusive per decem leucas a Perpiniano distantem, ubi adtunc dictus P. residebat, di- rexit gressus suos, non intendens ulterius se conferre Romanorum rex, nisi prius per dictuin Petrum securus redderetur . . . Benedikt sendet, sobald er von Sigismunds Ankunft hört, Gesandie nach Narbonne: Sigismund möge schleunigst nach Perpignan kommen, ubi, illico cum venerit, sui causam adventus sic haberet expeditam, quod Deus et mun- dus totus merito ex hoc deberent contentarit. Sigismund reist am 19. Sep- tember nach Perpignan; in aller Demul und Milde bitten er und die Konzils- gesandten Benedikt, der Kirche die Einheit zu geben. Super quibus sepius in genere promisit dare pacem ecclesie, eciaimn absque mora, asserens ultra mortales omnes ad dictai pacem conferendam se ferventissime disposituim ... verbis melli- fluis, felle tamen refertis, pront per seriem gestorun liquebat evidenter. Nam in primis idem P. post regis Romanorum et ali- orum adventum penes eundem regem pro salvo conductu eidem concedendo instancias fecit importunas, non obstante, quod idem rex Romanorum non in suis, set alienis sub regis Aragonum extraneus persistebat, ...1) causam allegans licet fictam, ut pro- bant subsequencia, quod considerata tam ferventi intencione sua sacratissima ad dandam pacem ecclesie nil terreni est nec esse potest, quod tantum desiderat, sicuti cessionem spontaneam et liberam perficere, nec aliquid est nec esse potest, quod sic timet, sicud si opponeretur, suam cessionem per ipsum faciendam timore seu metu ipsius imperatoris potencie quomodolibet processisse. Ideo dicto salvoconductu habito omnino, prout retulit idem P., perficeret sine mora. Quem cum habuerit2) iuxta vota, magis tunc quaimn prius ad aliquid boni faciendum obturavit more aspidis aures suas.3) Ecce quanta ypocrisis sub ficta latet sanctitate, ecce lupus sub operie agni vestem gerens versipellem, qui, ut securus in scismate persisteret, sub colore liciti securitate se munivit. Ad cuius rei confirmacionem sume, si placet, racionem. 1) Nach Mansi XXVIII 225 (aus dem ungenauen Bericht im Cod. Victorinus) weigert sich S. den Salvuskondukt zu geben, gibt ihn aber dann, nach Erlaub- nis des Königs von Aragon, B. als Kardinal. Leider läßt sich wegen der Lücke unserer Abschrift nicht sagen, ob auch Wellis diese Angabe hat. 2) Ausgestellt für Peter de Luna, genannt Benedikt XIII., am 26. September. Reg. Imp. XI Nr. 1891. s) Ps. 57. 5. 32*
Strana 500
500 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Nam hac securitate sibi data suis cardinalibus, prelatis et clerico nobiscum pro unione ecclesie venientibus communicare prohibuit. Ex hac enim prohibicione illius P. ad pacem penitus indispositi cum opere subsecuto nedum deprehendi poterit de fautoria scis- matis, set heresi iam dampnata, cum talis communicacionis ad bonum inducendum via sit medium, per quod ad unionem deveni- tur, et illud impedire est unionem excludere articulumque fidei: ,Et unaim sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam‘ lacerare. . . . Ideoque non solum de iure permittitur, set precipitur et mandatur, quod boni cum malis, fideles cum infidelibus, catholici cum scismaticis per inductionis bone sermonem communicent, ut ad reconciliacionis graciam facilius inclinentur. Quid plura? Nec hiis contentus dictus P., set omnibus ecclesiasticis in Perpiniano existentibus specialiter inhibuit, ne regi Romanorum aut legatis concilii .. . sacramenta seu sacramentalia, libros, vestimenta, calices et altaria seu panen ad celebrandui, finaliter sepulturam nostris ibidem morientibus quomodolibet ministrarent.1) O crude- lior Herodiane fraudis immanitas, que, dum criminalis status emu- latur angustias, quos extinguere mucrone non valuit, eterni regis premio excludere mollitus est, unionem timens, ...pacem conans persequentes effugare de partibus ac pacis tractatum funditus extirpare . .. Nec hiis versuciis2) . .. contentus, quin ymo ulterius ad sui nefandi status corroboracionem progrediens Il. die mensis Octobris cedulam quandam regi Romanorum et . . . legatis per eos concedendam obtulit 2), per quain omnes processus et sentencias contra ipsum P. per concilium Pisanum seu papam tunc nostrum quomodolibet latos nullos fuisse et esse declarari peciit, premittens, quod illa cedula per nos concessa inconti- nenti cederet et illa denegata cessio deperiret, sperans indubie cedulam per nos merito denegandam in forma saltim petita, ut ex hoc, occasione captata, causam assumeret cessionis ulterius materiam dilatandi. Quam quidem cedulam cum rex Romanorum pro bono unionis ecclesie ad ipsius P. maliciam molliendam sic concesserit, dum tamen unico contextu cessionem sui papatus simpliciter celebraret, quod senciens dictus P. suis semper licet fictis satisfactum optatibus pro cessione facienda XV. diem mensis Octobris ad cedendum finaliter peciit assignari, infra queui diem a) Hs versucis. 1) Sonst unbekannt. 2) ,Nos tales', Hardt II 486 f.: Mansi XXVII 1045 f.
500 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Nam hac securitate sibi data suis cardinalibus, prelatis et clerico nobiscum pro unione ecclesie venientibus communicare prohibuit. Ex hac enim prohibicione illius P. ad pacem penitus indispositi cum opere subsecuto nedum deprehendi poterit de fautoria scis- matis, set heresi iam dampnata, cum talis communicacionis ad bonum inducendum via sit medium, per quod ad unionem deveni- tur, et illud impedire est unionem excludere articulumque fidei: ,Et unaim sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam‘ lacerare. . . . Ideoque non solum de iure permittitur, set precipitur et mandatur, quod boni cum malis, fideles cum infidelibus, catholici cum scismaticis per inductionis bone sermonem communicent, ut ad reconciliacionis graciam facilius inclinentur. Quid plura? Nec hiis contentus dictus P., set omnibus ecclesiasticis in Perpiniano existentibus specialiter inhibuit, ne regi Romanorum aut legatis concilii .. . sacramenta seu sacramentalia, libros, vestimenta, calices et altaria seu panen ad celebrandui, finaliter sepulturam nostris ibidem morientibus quomodolibet ministrarent.1) O crude- lior Herodiane fraudis immanitas, que, dum criminalis status emu- latur angustias, quos extinguere mucrone non valuit, eterni regis premio excludere mollitus est, unionem timens, ...pacem conans persequentes effugare de partibus ac pacis tractatum funditus extirpare . .. Nec hiis versuciis2) . .. contentus, quin ymo ulterius ad sui nefandi status corroboracionem progrediens Il. die mensis Octobris cedulam quandam regi Romanorum et . . . legatis per eos concedendam obtulit 2), per quain omnes processus et sentencias contra ipsum P. per concilium Pisanum seu papam tunc nostrum quomodolibet latos nullos fuisse et esse declarari peciit, premittens, quod illa cedula per nos concessa inconti- nenti cederet et illa denegata cessio deperiret, sperans indubie cedulam per nos merito denegandam in forma saltim petita, ut ex hoc, occasione captata, causam assumeret cessionis ulterius materiam dilatandi. Quam quidem cedulam cum rex Romanorum pro bono unionis ecclesie ad ipsius P. maliciam molliendam sic concesserit, dum tamen unico contextu cessionem sui papatus simpliciter celebraret, quod senciens dictus P. suis semper licet fictis satisfactum optatibus pro cessione facienda XV. diem mensis Octobris ad cedendum finaliter peciit assignari, infra queui diem a) Hs versucis. 1) Sonst unbekannt. 2) ,Nos tales', Hardt II 486 f.: Mansi XXVII 1045 f.
Strana 501
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 501 unum quidem articulum per nos levissime, ut retulit, concedendum, clarum, apertum et planum conciperet, in quo nullum dubium, ambiguum vel obscurum deberet contineri, sic, quod dicto XV. die nichil superesset, quin cessionem adtunc faceret indilatam. Et quia infra predictum XV. diem rex Romanorum et alii pre- fatum articulum libenter habuissent pro expedicione eiusdem ante diem, ne eo veniente protraheretur cessio, quibus*) dictus P. re- spondebat, quod pro singulis horis, quibus eorum instanciis infra dictum terminum fuerit occupatus unum diein integrum post lapsum dicti termini resarciret, quod, si materie difficultatem prescivisset, ubi quindenam peciit pro responso, annum integrum habuisset : sicque post plures procrastinaciones ac colores exquisitos a XIX. Septembris usque ad XV. Octobris sequentis pro cessione facienda ipsos per vana traxit per promissa. In quo quidem die XV. quandai eis porrexit cedulam in- cipientem: �Cuin per serenissimum etc.“1) Que quidem cedula... fructu bono nedum vacua cernitur, quin verius ad instar sepulcri dealbati 2) antracibus est repleta. Ne tali igitur dulcedine veneno repleta auceps ille fallax decipiat innocentes, ipsius latencia re- sarcire necesse est; primo enim hec cedula dolum ipsius P. et fraudem continet manifestam. Nam promisit regi Romanorum, quod, quam cito ad ipsum veniret, unionem reportaret; quo per- sistente per quindenam sine fructu aliam quindenam iden P. peciit pro responso, dicens postea, quod, si causam difficultatis pre- scivisset materie, annum petivisset. Sed tum hanc cedulam con- cipere scivit et potnit una hora, pro qua sibi nedum duorum mensium spacium, set XXII annorum frustratorie cummulavit. Promisit insuper cedulam predictaim dare planam et apertam absque dubio vel obscuro. De cuius contrario ex sui tenore liquet manifeste, nisi snum promissum sic intelligat, prout intelligeretur, quod dicta cedula clarain, planam et apertam dilatatain contineret materiam et scisnatis nutritivam . . . Postremo super practica huius cedule pessime licet concepte certas personas per regem Romanorum unacum aliis per ipsum deputandis peciit assignari. Rex vero Romanorum eidem con- placere volens pro viribus, ingrediendo practicam dicte cedule Vl personas"), inter quos adtunc fueram, que cum totidem ex parte a) So Hs. b) Fehlt Verbum, etwa misit oder deputavit. 1) Text Hardt II 487; Mansi XXVII 1045. Vgl. Bd. II 265. 2) Matth. 23, 27.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 501 unum quidem articulum per nos levissime, ut retulit, concedendum, clarum, apertum et planum conciperet, in quo nullum dubium, ambiguum vel obscurum deberet contineri, sic, quod dicto XV. die nichil superesset, quin cessionem adtunc faceret indilatam. Et quia infra predictum XV. diem rex Romanorum et alii pre- fatum articulum libenter habuissent pro expedicione eiusdem ante diem, ne eo veniente protraheretur cessio, quibus*) dictus P. re- spondebat, quod pro singulis horis, quibus eorum instanciis infra dictum terminum fuerit occupatus unum diein integrum post lapsum dicti termini resarciret, quod, si materie difficultatem prescivisset, ubi quindenam peciit pro responso, annum integrum habuisset : sicque post plures procrastinaciones ac colores exquisitos a XIX. Septembris usque ad XV. Octobris sequentis pro cessione facienda ipsos per vana traxit per promissa. In quo quidem die XV. quandai eis porrexit cedulam in- cipientem: �Cuin per serenissimum etc.“1) Que quidem cedula... fructu bono nedum vacua cernitur, quin verius ad instar sepulcri dealbati 2) antracibus est repleta. Ne tali igitur dulcedine veneno repleta auceps ille fallax decipiat innocentes, ipsius latencia re- sarcire necesse est; primo enim hec cedula dolum ipsius P. et fraudem continet manifestam. Nam promisit regi Romanorum, quod, quam cito ad ipsum veniret, unionem reportaret; quo per- sistente per quindenam sine fructu aliam quindenam iden P. peciit pro responso, dicens postea, quod, si causam difficultatis pre- scivisset materie, annum petivisset. Sed tum hanc cedulam con- cipere scivit et potnit una hora, pro qua sibi nedum duorum mensium spacium, set XXII annorum frustratorie cummulavit. Promisit insuper cedulam predictaim dare planam et apertam absque dubio vel obscuro. De cuius contrario ex sui tenore liquet manifeste, nisi snum promissum sic intelligat, prout intelligeretur, quod dicta cedula clarain, planam et apertam dilatatain contineret materiam et scisnatis nutritivam . . . Postremo super practica huius cedule pessime licet concepte certas personas per regem Romanorum unacum aliis per ipsum deputandis peciit assignari. Rex vero Romanorum eidem con- placere volens pro viribus, ingrediendo practicam dicte cedule Vl personas"), inter quos adtunc fueram, que cum totidem ex parte a) So Hs. b) Fehlt Verbum, etwa misit oder deputavit. 1) Text Hardt II 487; Mansi XXVII 1045. Vgl. Bd. II 265. 2) Matth. 23, 27.
Strana 502
502 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. P. deputatis ac octo 1) mediatoribus per regem Aragonum deputatis tractatus materiam ingressi sunt. In cuius tractatus inicio ante cedule disceptacionem causam, propter quain venimus, recitavimus per seriem, peticioni sepius nobis promisse, cessioni videlicet pure et simplici inherendo; et quamquam predicta cedula a cessione fuerat remota, attamen post nostras responsiones et motiva per nos super ineptitudine cedule recitata illi ex parte Petri organo Senecensis 2) episcopi ad declaracionem mentis dicti P. quantum ad primum modum in cedula comprehensum descenderunt, videlicet, quod reges et principes christianitatis, ut obvietur scismati futuro, iurabunt de obediendo eligendo in papam, ut superius recitatur. Ad quod 2) responsum fuerat, quod per hoc non magis obviatur scismati futuro, quia electione in discordia celebrata de duobus eciam reges et principes informati unius electionem fore validam, aliam vero nullam, tali electo obedient censciencia salva; semper conformiter vice versa ceteri reges et principes ad aliam electi- onem obedient salvo iuramento, prout rex Aragonum Petro de Luna obedienciam exhibet taliter. Ad declaracionem II. dubii, ... quid intelligit P. per hoc, . . . quod fiat electio canonice, asseruerunt, quod . . . in crastino super hoc et aliis benivolam reportarent [responsionem]. De cras extunc in cras procrastinando materiam protraxerunt usque ad XXVI. Octobris, in quo dictus P. quandam cedulaim illius clausule declaratoriam regi Romanorum et aliis ministravit, que sic incipit: Sequitur practica super via renunciacionis . . .3) Ecce practicam ponit P. pro electione . . . Et quia visum fuerat tam regi . . .1) Cuius 5) practice processum totum unacum originalibus pre- dictus P. ad deliberandum super hiis habuerit per mensem, ne causam ignorancie oblacionum viarum predictarum per nos factarum . . . pretendere tunc valeret, attamen hiis non obstanti- bus et aliis pluribus in regem Romanorum et legatorum concilii scandalum recitavit, quod vias dictis legatis aperuit iustas et a) Folgt licet. 1) Der Erzbischof von Tours nenut neun. 2) Avinio, am 13. November nach Huesca versetzt. 3) Text Hardt II 487; Mansi XXVII 1046 ff. *) Beidemal Inhalt wie in der Apologie des Erzbischofs von Tours Hardt II 525; Mansi XXVIII 244. 5) Hier wohl quamvis zu ergänzen.
502 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. P. deputatis ac octo 1) mediatoribus per regem Aragonum deputatis tractatus materiam ingressi sunt. In cuius tractatus inicio ante cedule disceptacionem causam, propter quain venimus, recitavimus per seriem, peticioni sepius nobis promisse, cessioni videlicet pure et simplici inherendo; et quamquam predicta cedula a cessione fuerat remota, attamen post nostras responsiones et motiva per nos super ineptitudine cedule recitata illi ex parte Petri organo Senecensis 2) episcopi ad declaracionem mentis dicti P. quantum ad primum modum in cedula comprehensum descenderunt, videlicet, quod reges et principes christianitatis, ut obvietur scismati futuro, iurabunt de obediendo eligendo in papam, ut superius recitatur. Ad quod 2) responsum fuerat, quod per hoc non magis obviatur scismati futuro, quia electione in discordia celebrata de duobus eciam reges et principes informati unius electionem fore validam, aliam vero nullam, tali electo obedient censciencia salva; semper conformiter vice versa ceteri reges et principes ad aliam electi- onem obedient salvo iuramento, prout rex Aragonum Petro de Luna obedienciam exhibet taliter. Ad declaracionem II. dubii, ... quid intelligit P. per hoc, . . . quod fiat electio canonice, asseruerunt, quod . . . in crastino super hoc et aliis benivolam reportarent [responsionem]. De cras extunc in cras procrastinando materiam protraxerunt usque ad XXVI. Octobris, in quo dictus P. quandam cedulaim illius clausule declaratoriam regi Romanorum et aliis ministravit, que sic incipit: Sequitur practica super via renunciacionis . . .3) Ecce practicam ponit P. pro electione . . . Et quia visum fuerat tam regi . . .1) Cuius 5) practice processum totum unacum originalibus pre- dictus P. ad deliberandum super hiis habuerit per mensem, ne causam ignorancie oblacionum viarum predictarum per nos factarum . . . pretendere tunc valeret, attamen hiis non obstanti- bus et aliis pluribus in regem Romanorum et legatorum concilii scandalum recitavit, quod vias dictis legatis aperuit iustas et a) Folgt licet. 1) Der Erzbischof von Tours nenut neun. 2) Avinio, am 13. November nach Huesca versetzt. 3) Text Hardt II 487; Mansi XXVII 1046 ff. *) Beidemal Inhalt wie in der Apologie des Erzbischofs von Tours Hardt II 525; Mansi XXVIII 244. 5) Hier wohl quamvis zu ergänzen.
Strana 503
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 503 racionabiles, quibus respondere minime curaverunt nec aliquas vias aperuerunt unioni directivas . . . Quia regi Aragonum ambaxiatoribusque aliorum regum et principum illius obediencie, mediatoribus eciam predictis et regis Aragonum toti consilio 4) videbatur, quod vie per legatos oblate Petro iuste fuerunt et acceptabiles predictumque P. ad cedendum indispositum, ideo dictum P. adire personaliter ad predictas vias eidem exponendas . . . dicti legati decreverunt. Audienciaque eidem preconcessa penultimo die mensis Octobris prefati legati concilii Constanciensis una cum duce de Briga, baronibus, militi- bus et doctoribus ex parte regis Romanorum eisdem concomitanti- bus ad illum P. iuxta eorum mandata de cedendo suo papatui requirendum tunc residentem in castro Perpiniani fortissimo gentibusque armorum fortissime munito in singulis portis, hostiis ac fenestris more campestrium bellancium cum balistis extensis etc. in loco consistoriali, ubi adtunc sedebat dictus P. . . . non ad instar pape, set satellitis papatum cum gladiis retinere conten- dentis, personaliter accesserunt. Coram quo archiepiscopus Turo- nensis . . .1) Quas inductiones, ut aparuit"), modicum advertens, set illico tunc de ipsius mandato episcopus Senecensis 2) ad ipsius P. pedes se erexit, inter cetera dicens nomine dicti Petri, quod, sicut vir dimittens uxorem suam ad adulterandam peccat mortaliter, sic ipse verus Christi sponsus non tenetur cedere, sicuti nec debet, nisi prius viderit, per quem post ipsius cessionem gubernaretur ecclesia. Ad cuius dicta de P. mandato addidit alius doctor, di- cens, quod ad ipsum P. ut papam spectat electio futuri pontificis duplici racione, primo, quia de iure maiores cause ad papam sic spectant decidende, quod ab ipsius cognicione evelli non possunt, eciam papa volente, nisi ex hoc peccaret, set inter maiores causas est maximum providere ecclesie universali de pastore, per quem fieret unio, quam causam alteri sine peccato non potest commit- tere. Secundo idem intulit doctor, quod post pape cessionem ad ipsum ut indubium cardinalem electio pape spectat, cum nullus sit preter ipsum indubitatus cardinalis. Subiungit in fine in a) Hs concilio. b) Hs aperuit. 1) Der nun folgende Bericht über die Rede des Erzbischofs vor dem Papst deckt sich wieder mit dessen eigenen Angaben Hardt II 534; Mansi XXVIII 247. 2) Hardt II 534 hat Sovetensem, meini also wohl irrig Oviedo.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 503 racionabiles, quibus respondere minime curaverunt nec aliquas vias aperuerunt unioni directivas . . . Quia regi Aragonum ambaxiatoribusque aliorum regum et principum illius obediencie, mediatoribus eciam predictis et regis Aragonum toti consilio 4) videbatur, quod vie per legatos oblate Petro iuste fuerunt et acceptabiles predictumque P. ad cedendum indispositum, ideo dictum P. adire personaliter ad predictas vias eidem exponendas . . . dicti legati decreverunt. Audienciaque eidem preconcessa penultimo die mensis Octobris prefati legati concilii Constanciensis una cum duce de Briga, baronibus, militi- bus et doctoribus ex parte regis Romanorum eisdem concomitanti- bus ad illum P. iuxta eorum mandata de cedendo suo papatui requirendum tunc residentem in castro Perpiniani fortissimo gentibusque armorum fortissime munito in singulis portis, hostiis ac fenestris more campestrium bellancium cum balistis extensis etc. in loco consistoriali, ubi adtunc sedebat dictus P. . . . non ad instar pape, set satellitis papatum cum gladiis retinere conten- dentis, personaliter accesserunt. Coram quo archiepiscopus Turo- nensis . . .1) Quas inductiones, ut aparuit"), modicum advertens, set illico tunc de ipsius mandato episcopus Senecensis 2) ad ipsius P. pedes se erexit, inter cetera dicens nomine dicti Petri, quod, sicut vir dimittens uxorem suam ad adulterandam peccat mortaliter, sic ipse verus Christi sponsus non tenetur cedere, sicuti nec debet, nisi prius viderit, per quem post ipsius cessionem gubernaretur ecclesia. Ad cuius dicta de P. mandato addidit alius doctor, di- cens, quod ad ipsum P. ut papam spectat electio futuri pontificis duplici racione, primo, quia de iure maiores cause ad papam sic spectant decidende, quod ab ipsius cognicione evelli non possunt, eciam papa volente, nisi ex hoc peccaret, set inter maiores causas est maximum providere ecclesie universali de pastore, per quem fieret unio, quam causam alteri sine peccato non potest commit- tere. Secundo idem intulit doctor, quod post pape cessionem ad ipsum ut indubium cardinalem electio pape spectat, cum nullus sit preter ipsum indubitatus cardinalis. Subiungit in fine in a) Hs concilio. b) Hs aperuit. 1) Der nun folgende Bericht über die Rede des Erzbischofs vor dem Papst deckt sich wieder mit dessen eigenen Angaben Hardt II 534; Mansi XXVIII 247. 2) Hardt II 534 hat Sovetensem, meini also wohl irrig Oviedo.
Strana 504
504 hiis verbis: Hoc dico pro responso d. n. sanctissimi. O ceca responsio illudens excusantem, o dampnande ambicionis impro- bitas . . . Rex Aragonuin . . . quandam cedulam, licet P. pro tanto favorabilem, . . . ne tamen ruptura fièret in materia precon- cepta, eidem2) P. primo1) die Novembris presentari fecit. Cuius tenor sic incipit: Est visum serenissimo domino Ferdinando etc. . . .2) Pro qua quideiu cedula inter ipsos concordanda secundo die Novembris rex Aragonum suum misit primogenitum ad dictum P. cum omni reverencia sibi supplicando, quatenus eidem in ex- tremis tunc langnenti tantam graciam dignatus est,b) ut ad ipsum descendere voluerit et materiam contentam in cedula concordare. Qui nedum pro tanto bono descendere rennuit, set cedulam ex- presse predictam concedere denegavit, asserens se pocius velle ultimum pati supplicium, quam a suis cedulis prescriptis in aliquo retroire. Ex hoc enim reges et principes obediencie dicti P. ne- duin ipsum plus debito differentem, set implicite denegantemn et penitus indispositum ad cedendum simpliciter papatui . . . modo et forma per dictos legatos . . . requirere concluserunt. Quod concipiens P. equus Baltasarii sequi volens vestigia, ne per suum generale concilium ad tunc Perpiniani existens requireretur ad cedendum, IIII. die Novembris dictum concilium continuavit usque ad primum diem mensis Januarii proxime futuri suos licenciando prelatos ea intencione, quod unionis tractatus penitus rumpere- tur.3) Rex Aragonum cum procuratoribus regum Castelle et Na- varre, cum comitibus Armaniaci") et Fuxi ac ceteris comitatibus considerantes, quod intra ecclesiam potestatis adepte sic culmina tenentur, quod reddituri sunt pro ea racioneimn, quai Christo tuen- dain sumpserunt, IX. Novembris primogenitus regis Aragonum, princeps Gerunde, nomine regis Aragonum ac ipsius, secundogeni- tus regis Aragonum,1) magister s. Jacobi nomine regis Castelle necnon prothonotarius Navarre nomine regis Navarre comesque Armaniacib) et comes Fuxi in propriis personis ipsum P. in castro Perpiniani tunc existentem ad cedendum simpliciter, pure et III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Hs idemque. b) Ss Hs. 1) Nach Roviraprotokoll 3. November. 1) Text Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII. 3) Nichts üher die Abreise Sigismunds. 4) Johannes.
504 hiis verbis: Hoc dico pro responso d. n. sanctissimi. O ceca responsio illudens excusantem, o dampnande ambicionis impro- bitas . . . Rex Aragonuin . . . quandam cedulam, licet P. pro tanto favorabilem, . . . ne tamen ruptura fièret in materia precon- cepta, eidem2) P. primo1) die Novembris presentari fecit. Cuius tenor sic incipit: Est visum serenissimo domino Ferdinando etc. . . .2) Pro qua quideiu cedula inter ipsos concordanda secundo die Novembris rex Aragonum suum misit primogenitum ad dictum P. cum omni reverencia sibi supplicando, quatenus eidem in ex- tremis tunc langnenti tantam graciam dignatus est,b) ut ad ipsum descendere voluerit et materiam contentam in cedula concordare. Qui nedum pro tanto bono descendere rennuit, set cedulam ex- presse predictam concedere denegavit, asserens se pocius velle ultimum pati supplicium, quam a suis cedulis prescriptis in aliquo retroire. Ex hoc enim reges et principes obediencie dicti P. ne- duin ipsum plus debito differentem, set implicite denegantemn et penitus indispositum ad cedendum simpliciter papatui . . . modo et forma per dictos legatos . . . requirere concluserunt. Quod concipiens P. equus Baltasarii sequi volens vestigia, ne per suum generale concilium ad tunc Perpiniani existens requireretur ad cedendum, IIII. die Novembris dictum concilium continuavit usque ad primum diem mensis Januarii proxime futuri suos licenciando prelatos ea intencione, quod unionis tractatus penitus rumpere- tur.3) Rex Aragonum cum procuratoribus regum Castelle et Na- varre, cum comitibus Armaniaci") et Fuxi ac ceteris comitatibus considerantes, quod intra ecclesiam potestatis adepte sic culmina tenentur, quod reddituri sunt pro ea racioneimn, quai Christo tuen- dain sumpserunt, IX. Novembris primogenitus regis Aragonum, princeps Gerunde, nomine regis Aragonum ac ipsius, secundogeni- tus regis Aragonum,1) magister s. Jacobi nomine regis Castelle necnon prothonotarius Navarre nomine regis Navarre comesque Armaniacib) et comes Fuxi in propriis personis ipsum P. in castro Perpiniani tunc existentem ad cedendum simpliciter, pure et III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Hs idemque. b) Ss Hs. 1) Nach Roviraprotokoll 3. November. 1) Text Raynald ad a. 1415 Nr. XLVII. 3) Nichts üher die Abreise Sigismunds. 4) Johannes.
Strana 505
C. Die Verhandlungeu von Perpignan. 505 libere ... requisiverunt in scriptis. Cuius 2) tenor sic incipit: Bea- tissime pater. Cum negocium extirpacionis scismatis etc.1) Ad quam requisicionem idem P. XII. die Novembris in scriptis respon- sum dedit. Cuius tenor sic incipit: Ut appareat veritas etc.2), con- tinens in summa, quod non tenetur sicuti nec debet cedere sim- pliciter, ut petitur, videlicet pure et libere, sed quod paratus est renunciacionem facere de suo iure papatus, observata tamen una ex practicis in cedulis contentis superius recitata cum addicione limitacionis loci electionis fiende, videlicet in Marsilia cum s. Vic- tore, in Nicia cum Villafranca vel Saone ac taxacionis numeri compromissariorum papam eligere debencium, videlicet sex ex parte cardinalium Petri et XII ex parte cardinalium obediencie Constanciensis. Quo responso dato, ne sero requireretur per dictos reges et principes ad cedendum, fingens se, licet falso, non esse in loco tuto et securo, XIII. die dicti mensis inopinate et furtive de Perpiniano versus Coquinliberum ad galeas maris cum CC ar- migeris et C balistariis subito fugiendo recessit ad instar Balt a- sariij. Set cum rex Aragonum de dicta fuga audierit, eadem nocte XII ambaxiatores dictorum regum noiine cum secunda requisicione eidem P. intimanda transmisit. Qui ipsum P. in loco Cocolibero repertuin requisiverunt in scriptis, cuius2) tenor sic in- cipit: Beatissime pater. Supplicacioni etc., tria continens in effectu, supplicacionem, requisicionem et intimacionem . . .3) Ad quam quidem requisicionem XVI. die Novembris in dicto Coccolibero P. respondebat per cedulam sic incipientem: Cum per ultunam cedulam etc . . .4) Quid plura? Nec hiis meandris dum contentus, set ad requi- sicionem dictorum regum et principum ipsius P. cardinalibus pre- tensis et prelatis de Perpiniano cum dicto P. recedentibus . . . factam de redeundo illico ad Perpinianum, . . . prout in requi- sicione predicta, cuius tenor sic incipit: Cum serenissimus d. rex etc. . . .3) plenius continetur, iden P. nomine suorum cardi- naliuim res ponsionem, prout sibi placuit, tunc confinxit continentem a) So Hs. 1) Hardt II 492 ff.; Mansi XXVII 1092 ff. Hardt II 494 ff.; Mansi XXVIII 227 ff. Hardt II 500 ff.; Mansi XXVII 1093 ff. 4) Hardt II 504 ff.; Mansi XXVIII 230 f. 5) Auffor lerung Ferdinands am 13. November an die Kardinäle, Hardt II 506 f.; Mansi XXVIII 231 (zum 12. Nov.), an die Prälaten Hardt II 508 ff.; Mansi XXVIII 232. 2) 3)
C. Die Verhandlungeu von Perpignan. 505 libere ... requisiverunt in scriptis. Cuius 2) tenor sic incipit: Bea- tissime pater. Cum negocium extirpacionis scismatis etc.1) Ad quam requisicionem idem P. XII. die Novembris in scriptis respon- sum dedit. Cuius tenor sic incipit: Ut appareat veritas etc.2), con- tinens in summa, quod non tenetur sicuti nec debet cedere sim- pliciter, ut petitur, videlicet pure et libere, sed quod paratus est renunciacionem facere de suo iure papatus, observata tamen una ex practicis in cedulis contentis superius recitata cum addicione limitacionis loci electionis fiende, videlicet in Marsilia cum s. Vic- tore, in Nicia cum Villafranca vel Saone ac taxacionis numeri compromissariorum papam eligere debencium, videlicet sex ex parte cardinalium Petri et XII ex parte cardinalium obediencie Constanciensis. Quo responso dato, ne sero requireretur per dictos reges et principes ad cedendum, fingens se, licet falso, non esse in loco tuto et securo, XIII. die dicti mensis inopinate et furtive de Perpiniano versus Coquinliberum ad galeas maris cum CC ar- migeris et C balistariis subito fugiendo recessit ad instar Balt a- sariij. Set cum rex Aragonum de dicta fuga audierit, eadem nocte XII ambaxiatores dictorum regum noiine cum secunda requisicione eidem P. intimanda transmisit. Qui ipsum P. in loco Cocolibero repertuin requisiverunt in scriptis, cuius2) tenor sic in- cipit: Beatissime pater. Supplicacioni etc., tria continens in effectu, supplicacionem, requisicionem et intimacionem . . .3) Ad quam quidem requisicionem XVI. die Novembris in dicto Coccolibero P. respondebat per cedulam sic incipientem: Cum per ultunam cedulam etc . . .4) Quid plura? Nec hiis meandris dum contentus, set ad requi- sicionem dictorum regum et principum ipsius P. cardinalibus pre- tensis et prelatis de Perpiniano cum dicto P. recedentibus . . . factam de redeundo illico ad Perpinianum, . . . prout in requi- sicione predicta, cuius tenor sic incipit: Cum serenissimus d. rex etc. . . .3) plenius continetur, iden P. nomine suorum cardi- naliuim res ponsionem, prout sibi placuit, tunc confinxit continentem a) So Hs. 1) Hardt II 492 ff.; Mansi XXVII 1092 ff. Hardt II 494 ff.; Mansi XXVIII 227 ff. Hardt II 500 ff.; Mansi XXVII 1093 ff. 4) Hardt II 504 ff.; Mansi XXVIII 230 f. 5) Auffor lerung Ferdinands am 13. November an die Kardinäle, Hardt II 506 f.; Mansi XXVIII 231 (zum 12. Nov.), an die Prälaten Hardt II 508 ff.; Mansi XXVIII 232. 2) 3)
Strana 506
506 summarie, quod non decet membra a capite discedere, set ipsum sequi, . . . cuius tenor incipit: Requisicioni etc.1) O quam super- sticiosa ac fallax responsio . . . Subsequenter vero XVI. die predicto Novembris2) de nocte intravit mare in galeis cum quatuor cardinalibus, quibus ad tunc dixit ut lupus se fingens moriturum: Fratres, scitis, quantam per- secucionem pacior pro ecclesia Dei. Iam enim sum maritimos fluctus ingressurus, cuius eventus periculosus est. Ideo, si con- tingat me humane sortis debitum persolvere, vobis iniungo vir- tute obediencie, qua michi astringimini, excommunicacionis maioris ac dampnacionis eterne, quatenus ad statim procedatis ad novant electionem, quia apud me et non alium residet ecclesia sponsa Christi.3) III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ecce, hic liquet aperte, quod scisma, quod in se ipso non potuit perpetuare, in successore continnare disposuit. Subsequenter vero dicti reges suos ambaxiatores ad P. de Luna in Paniscola existen- tem pro tercia requisicione eiden intimanda de cedendo papatui transmiserunt, qui ipsum inibi repertuin requisiverunt in forma, cuius tenor incipit: Sanctissime ac beatissime pater. Pro parte serenissimorum regum etc.4), continens terciam et peremptoriam requisicionem prime et secunde requisicionibus conformem intima- cione et comminacione, si facere non curaverit, ac protestacione de iure universalis ecclesie et aliorum quorumvis necnon repre- hensionem fuge dicti P. de Perpiniano. Ad que respondebat P. per cedulan, cuius tenor incipit: Antequai respondeatur etc.5) . . . Ecce hec opinio est heretica, si defendatur, quia per hoc sequitur, quod nedun impossibile sit unionem fieri posse ecclesie, set eciam Iudei observantes veterem legem et Sarraceni legem Machometi ac ceteri infideles sub aliis diis et ritibus viventes non possunt se Christianis unire et Deo adherere, vero nec antiquam eorum perversam fidem abicere. Pre- terea ex hoc sequitur, quod falsi christiani diversis diis adherentes, 1) Die Kardinäle antworteten aber selbst: Hardt II 506 ff.; Mansi XXVIII 232. Die Prälaten antworteten nicht. 2) Nach dem Briefe des Erzbischofs von Narbonne schon am 15. Hardt II 522; Mansi XXVIII 239. Dann wäre die Antwort vom 16. auf dem Schiff ausgefertigt, das auch nach dieser Quelle erst am nächsten Morgen auslief. 5) Hierüber ist sonst nichts bekannt. 4) Hardt II 510 ff.; Mansi XXVII 1095 f. 5) Hardt II 514 ff.; Mansi XXVIII 235.
506 summarie, quod non decet membra a capite discedere, set ipsum sequi, . . . cuius tenor incipit: Requisicioni etc.1) O quam super- sticiosa ac fallax responsio . . . Subsequenter vero XVI. die predicto Novembris2) de nocte intravit mare in galeis cum quatuor cardinalibus, quibus ad tunc dixit ut lupus se fingens moriturum: Fratres, scitis, quantam per- secucionem pacior pro ecclesia Dei. Iam enim sum maritimos fluctus ingressurus, cuius eventus periculosus est. Ideo, si con- tingat me humane sortis debitum persolvere, vobis iniungo vir- tute obediencie, qua michi astringimini, excommunicacionis maioris ac dampnacionis eterne, quatenus ad statim procedatis ad novant electionem, quia apud me et non alium residet ecclesia sponsa Christi.3) III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ecce, hic liquet aperte, quod scisma, quod in se ipso non potuit perpetuare, in successore continnare disposuit. Subsequenter vero dicti reges suos ambaxiatores ad P. de Luna in Paniscola existen- tem pro tercia requisicione eiden intimanda de cedendo papatui transmiserunt, qui ipsum inibi repertuin requisiverunt in forma, cuius tenor incipit: Sanctissime ac beatissime pater. Pro parte serenissimorum regum etc.4), continens terciam et peremptoriam requisicionem prime et secunde requisicionibus conformem intima- cione et comminacione, si facere non curaverit, ac protestacione de iure universalis ecclesie et aliorum quorumvis necnon repre- hensionem fuge dicti P. de Perpiniano. Ad que respondebat P. per cedulan, cuius tenor incipit: Antequai respondeatur etc.5) . . . Ecce hec opinio est heretica, si defendatur, quia per hoc sequitur, quod nedun impossibile sit unionem fieri posse ecclesie, set eciam Iudei observantes veterem legem et Sarraceni legem Machometi ac ceteri infideles sub aliis diis et ritibus viventes non possunt se Christianis unire et Deo adherere, vero nec antiquam eorum perversam fidem abicere. Pre- terea ex hoc sequitur, quod falsi christiani diversis diis adherentes, 1) Die Kardinäle antworteten aber selbst: Hardt II 506 ff.; Mansi XXVIII 232. Die Prälaten antworteten nicht. 2) Nach dem Briefe des Erzbischofs von Narbonne schon am 15. Hardt II 522; Mansi XXVIII 239. Dann wäre die Antwort vom 16. auf dem Schiff ausgefertigt, das auch nach dieser Quelle erst am nächsten Morgen auslief. 5) Hierüber ist sonst nichts bekannt. 4) Hardt II 510 ff.; Mansi XXVII 1095 f. 5) Hardt II 514 ff.; Mansi XXVIII 235.
Strana 507
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 507 postposito vero Deo, ut quidam deo luxurie, quidaim deo super- bie et quidam avaricie cum similibus non possunt per penitenciam se unire Deo Christo, et nostra redempcio, opera eciain miraculo- rum apostolorum, doctorui predicaciones inutiles sentirentur, quod heresis est tenere. Secundo addit idemn P. in cedula, quod practica illius pretensi concilii generalis Constanciensis periculosa esset occlesie, quia potestatis plenitudinem verbis et factis sibi usurpant et se posse papalia et iura positiva suspendere et tollere opinentur, et sic infectum adducere attemtavit. Ideo in concilio, ubi voces ex multitudine preponderant, nichil boni sequetur, set papalium et positivorum iurium subversio, que multa racione condita fuerunt. Considerate hic, quod P. negat, concilium generalem habere potestatem condendi iura positiva eciaimn ligancia iura papalia, quod error est, et si pertinaciter defendatur, heresim sapit, stan- tibus rebus, prout sunt. Nam in iure claruin est, quod, licet papa principaliter habeat potestatem a Deo, cum omnis potestas sit a Deo, tamen potestatem habet a conciliis. Item in iure certum est, papam non posse apponere ad libitum manuin contra edicta in generalibus conciliis, et sic liquet, quod, sicut concilium est super papam in ceteris, sic supra sua iura. Item in iure planum est, quod, ubi sunt contendentes de papatu, concilium generale erit iudex et non ipsi. Et sic sumus modo. Ergo potestas resi- det in concilio. Preterea verba dicta Petro per Christun: Tu es Petrus etc., et quicquid ligaveris super terram etc. fuerunt dicta ecclesie in persona Petri, set cum concilium generale ecclesiam illam representat et sic plenitudinem habet potestatis iura positiva eciam papaim obligancia et iura per ipsum edita condere .. . Nec mirum, si male contentatur P. de hiis, que circa Baltasarem] facta sunt, quia sic P., ubi eadem racione idem ius reddi debet et ipse P. malus ut B. et multo peior eadem dampnacione dignus seu maiori timet, ne idem iudicium reportaret, carne propria, non spiritu ductus reprobat processum. Nec alium salvum conductum habuit Bal/tasarus] a Romanorum rege nisi ut quilibet pro unione veniens ad concilium. Nam etsi conductum habuerit, ad nutri- mentum scisnatis et heresis minime extendetur. Postremo sub- iungit in cedula dictus P., quod, si sua dicta seu scripta a veri- tate et doctrina fidei catholice deviarunt, illa cassat et sacrosancte ecclesie catholice determinacioni se submittit offertque, quod, si . . . talia dixerit, quod non putat, sic mentem suam vult declarare,
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 507 postposito vero Deo, ut quidam deo luxurie, quidaim deo super- bie et quidam avaricie cum similibus non possunt per penitenciam se unire Deo Christo, et nostra redempcio, opera eciain miraculo- rum apostolorum, doctorui predicaciones inutiles sentirentur, quod heresis est tenere. Secundo addit idemn P. in cedula, quod practica illius pretensi concilii generalis Constanciensis periculosa esset occlesie, quia potestatis plenitudinem verbis et factis sibi usurpant et se posse papalia et iura positiva suspendere et tollere opinentur, et sic infectum adducere attemtavit. Ideo in concilio, ubi voces ex multitudine preponderant, nichil boni sequetur, set papalium et positivorum iurium subversio, que multa racione condita fuerunt. Considerate hic, quod P. negat, concilium generalem habere potestatem condendi iura positiva eciaimn ligancia iura papalia, quod error est, et si pertinaciter defendatur, heresim sapit, stan- tibus rebus, prout sunt. Nam in iure claruin est, quod, licet papa principaliter habeat potestatem a Deo, cum omnis potestas sit a Deo, tamen potestatem habet a conciliis. Item in iure certum est, papam non posse apponere ad libitum manuin contra edicta in generalibus conciliis, et sic liquet, quod, sicut concilium est super papam in ceteris, sic supra sua iura. Item in iure planum est, quod, ubi sunt contendentes de papatu, concilium generale erit iudex et non ipsi. Et sic sumus modo. Ergo potestas resi- det in concilio. Preterea verba dicta Petro per Christun: Tu es Petrus etc., et quicquid ligaveris super terram etc. fuerunt dicta ecclesie in persona Petri, set cum concilium generale ecclesiam illam representat et sic plenitudinem habet potestatis iura positiva eciam papaim obligancia et iura per ipsum edita condere .. . Nec mirum, si male contentatur P. de hiis, que circa Baltasarem] facta sunt, quia sic P., ubi eadem racione idem ius reddi debet et ipse P. malus ut B. et multo peior eadem dampnacione dignus seu maiori timet, ne idem iudicium reportaret, carne propria, non spiritu ductus reprobat processum. Nec alium salvum conductum habuit Bal/tasarus] a Romanorum rege nisi ut quilibet pro unione veniens ad concilium. Nam etsi conductum habuerit, ad nutri- mentum scisnatis et heresis minime extendetur. Postremo sub- iungit in cedula dictus P., quod, si sua dicta seu scripta a veri- tate et doctrina fidei catholice deviarunt, illa cassat et sacrosancte ecclesie catholice determinacioni se submittit offertque, quod, si . . . talia dixerit, quod non putat, sic mentem suam vult declarare,
Strana 508
508 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quod non est intencionis sue fuisse nec esse a fide dicta devius. Hic conspice lupuin sub specie agni, scit enim iste P., quod talia in tractatu unionis dixit, scripsit et fecit, ex quibus in heresim lapsus est iam dampnatam tinensque, ne ex illis pro heretico merito declaretur, cautulose has protestaciones facit revocatorias et submissionis verbo tantum, re tamen et effectu in scismate ut prius et heresi perdurat ad instar Jude proditoris, qui Christum verbo salutando humiliter osculatus est, re tamen et effectu Judeis eum tradidit occidendun. Patet igitur ex premissis, quod iste P. nedum est fautor, nutritor et continuator scisnatis antiquati, set hereticus formatus et dampnatus . . . Hec vero considerans . . . confractorum omnium reparator sue sponse compaciens ipsam volens liberare de manu adulteri . . . decrevit consolari per dictos reges et principes ac ceteros obediencie dicti P. considerantes Romanoruin et Hungarie regem ceterosque legatos per P. de Luna notorie delusos vacuosque de regno Aragonum remissos, volentes exequi et exercere per discipline terroreim, quod P. facere noluit per doctrine sermonem ad prosecucionem prefati negocii. Sic confirmare disposuit, quod prefatos Romanorum regem et legatos de Perpiniano ad Nar- bonain per suos ambaxiatores instructos plenissime secuti sunt, ubi post varios tractatuum amfractus tempore quasi insperato et rupture proximo cum dictis rege Romanorum et legatis XIII. die Decembris . . . quedai iurata conclusivaque capitula per concor- diam firmaverunt XII in numero, quorum primum sic incipit: Primo, quod convocacio fiat etc.1) Quai concordian firmatai audientes clerus et populus in partibus illis et regno Aragonum cum cordium inbilo ac menciuni tripudio ,Te Deum laudamus' missasque solleimpnes, processioni- bus cum ignibus in plateis ardentibus in nocte, more noctis sancti Johiannis Baptiste ciun timpanis, choris et organis ac omnium melodia festun indicentes sive feriam repentinaim pro tanto bono Altissimo graciarum actiones referendo sollempniter celebrarunt. Et subsequenter Ferdinandus rex Aragonuimn dictos articulos onnia- que in eis contenta, concordata et iurata, ut prefertur, nomine suo et suoruim regnorum ac pro se et successoribus suis nomine- que tutor regis Castelle et successorum suorum XXII. die mensis 1) Hier folgt der Wortlaut der Kapitulation von Narbonne. Hardt II 540 ff.; Mansi XXVIII 251 ff.
508 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quod non est intencionis sue fuisse nec esse a fide dicta devius. Hic conspice lupuin sub specie agni, scit enim iste P., quod talia in tractatu unionis dixit, scripsit et fecit, ex quibus in heresim lapsus est iam dampnatam tinensque, ne ex illis pro heretico merito declaretur, cautulose has protestaciones facit revocatorias et submissionis verbo tantum, re tamen et effectu in scismate ut prius et heresi perdurat ad instar Jude proditoris, qui Christum verbo salutando humiliter osculatus est, re tamen et effectu Judeis eum tradidit occidendun. Patet igitur ex premissis, quod iste P. nedum est fautor, nutritor et continuator scisnatis antiquati, set hereticus formatus et dampnatus . . . Hec vero considerans . . . confractorum omnium reparator sue sponse compaciens ipsam volens liberare de manu adulteri . . . decrevit consolari per dictos reges et principes ac ceteros obediencie dicti P. considerantes Romanoruin et Hungarie regem ceterosque legatos per P. de Luna notorie delusos vacuosque de regno Aragonum remissos, volentes exequi et exercere per discipline terroreim, quod P. facere noluit per doctrine sermonem ad prosecucionem prefati negocii. Sic confirmare disposuit, quod prefatos Romanorum regem et legatos de Perpiniano ad Nar- bonain per suos ambaxiatores instructos plenissime secuti sunt, ubi post varios tractatuum amfractus tempore quasi insperato et rupture proximo cum dictis rege Romanorum et legatis XIII. die Decembris . . . quedai iurata conclusivaque capitula per concor- diam firmaverunt XII in numero, quorum primum sic incipit: Primo, quod convocacio fiat etc.1) Quai concordian firmatai audientes clerus et populus in partibus illis et regno Aragonum cum cordium inbilo ac menciuni tripudio ,Te Deum laudamus' missasque solleimpnes, processioni- bus cum ignibus in plateis ardentibus in nocte, more noctis sancti Johiannis Baptiste ciun timpanis, choris et organis ac omnium melodia festun indicentes sive feriam repentinaim pro tanto bono Altissimo graciarum actiones referendo sollempniter celebrarunt. Et subsequenter Ferdinandus rex Aragonuimn dictos articulos onnia- que in eis contenta, concordata et iurata, ut prefertur, nomine suo et suoruim regnorum ac pro se et successoribus suis nomine- que tutor regis Castelle et successorum suorum XXII. die mensis 1) Hier folgt der Wortlaut der Kapitulation von Narbonne. Hardt II 540 ff.; Mansi XXVIII 251 ff.
Strana 509
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 509 Decembris in villa Perpiniani confirmavit et approbavit et ex habundanti de novo illa iniit et servare iuravit ad sancta Dei evangelia. Suus eciam primogenitus, princeps Gerunde, eodem die ad sancta Dei evangelia iuravit se premissa servaturum . . . Insuper eodem die XXII. Decembris d. rex Aragonum regi Romanorum et legatis ad sancta Dei iuravit evangelia, quod, si Petrus de Luna, qui B. XIII. in sua obediencia nuncupatur, in ter- cia requisicione sibi facta et responsione ad illam non renuncia- verit suo papatui modo et forma prima, secunda et tercia requi- sicione contenta, quod extunc pro se et omnibus regnis citra mare constitutis infra LX dies imediate currentes et regnis et terris suis ultra mare existentibus infra LXXX dies immediate currentes a tempore noticie sibi facte de responsione P. ad terciam requi- sicionem de cedendo papatui sibi factam dicto P. B. nuncupato realiter cum effectu obedienciain subtraliet, qua dicto B. prius fuerat astrictus. Idem nobis iuraverunt protunc procuratores regis Navarre et comitis Fuxi de subtrahendo obedienciam in regno et comitatu dominorum suorum infra dictos LX dies, et ut incepcio“) temporis noticie responsionis dicti P. omnibus patefiat, fatebatur et publice recognovit tunc ibidem dictus rex Aragonum, quod XIX. die dicti im. Decembris fuit primo certus et cercioratus plenissime de responsione dicti B. ad suam predictam terciam requisicionem unioni ecclesie minime directiva. Subsequenter vero idem rex Aragonum super dicti B. indisposicione ad pacem ecclesie plenius informatus per suum ambaxiatorem d. Philippum magistrum de Barchinona 1) pro abbreviando dictum tempus subtractionis obe- diencie XXIX. die m. Decembris Avinione Romanorum regem et legatos predictos assecuravit, quod in crastino Epiphanye Domini proximo extunc futuro rex Aragonum dictam subtractionem obe- diencie contra P. faciet indilate ...2) Avinione XXIX. die mensis Decembris anno Domini MCCCCXVI.3) Subsequenter vero die VI. Januarii proximo extunc sequenti d. d. Ferdinandus . . . obedienciam P. de Luna . . . sollempniter subtraxit, . . . prout in littera subtractionis dicti regis Aragonum, que incipit: Nos Ferdinandus etc. lacius continetur.4) a) Hs incepcionem. 1) Felipe de Malla. Vgl. seinen Bericht vom 1. Januar 1416. 2) Folgt Aufforderung zum Gebet für die Union. 3) Weihnachtsstil. 4) Hardt II 554 ff.; Mansi XXVII 824 ff.
C. Die Verhandlungen von Perpignan. 509 Decembris in villa Perpiniani confirmavit et approbavit et ex habundanti de novo illa iniit et servare iuravit ad sancta Dei evangelia. Suus eciam primogenitus, princeps Gerunde, eodem die ad sancta Dei evangelia iuravit se premissa servaturum . . . Insuper eodem die XXII. Decembris d. rex Aragonum regi Romanorum et legatis ad sancta Dei iuravit evangelia, quod, si Petrus de Luna, qui B. XIII. in sua obediencia nuncupatur, in ter- cia requisicione sibi facta et responsione ad illam non renuncia- verit suo papatui modo et forma prima, secunda et tercia requi- sicione contenta, quod extunc pro se et omnibus regnis citra mare constitutis infra LX dies imediate currentes et regnis et terris suis ultra mare existentibus infra LXXX dies immediate currentes a tempore noticie sibi facte de responsione P. ad terciam requi- sicionem de cedendo papatui sibi factam dicto P. B. nuncupato realiter cum effectu obedienciain subtraliet, qua dicto B. prius fuerat astrictus. Idem nobis iuraverunt protunc procuratores regis Navarre et comitis Fuxi de subtrahendo obedienciam in regno et comitatu dominorum suorum infra dictos LX dies, et ut incepcio“) temporis noticie responsionis dicti P. omnibus patefiat, fatebatur et publice recognovit tunc ibidem dictus rex Aragonum, quod XIX. die dicti im. Decembris fuit primo certus et cercioratus plenissime de responsione dicti B. ad suam predictam terciam requisicionem unioni ecclesie minime directiva. Subsequenter vero idem rex Aragonum super dicti B. indisposicione ad pacem ecclesie plenius informatus per suum ambaxiatorem d. Philippum magistrum de Barchinona 1) pro abbreviando dictum tempus subtractionis obe- diencie XXIX. die m. Decembris Avinione Romanorum regem et legatos predictos assecuravit, quod in crastino Epiphanye Domini proximo extunc futuro rex Aragonum dictam subtractionem obe- diencie contra P. faciet indilate ...2) Avinione XXIX. die mensis Decembris anno Domini MCCCCXVI.3) Subsequenter vero die VI. Januarii proximo extunc sequenti d. d. Ferdinandus . . . obedienciam P. de Luna . . . sollempniter subtraxit, . . . prout in littera subtractionis dicti regis Aragonum, que incipit: Nos Ferdinandus etc. lacius continetur.4) a) Hs incepcionem. 1) Felipe de Malla. Vgl. seinen Bericht vom 1. Januar 1416. 2) Folgt Aufforderung zum Gebet für die Union. 3) Weihnachtsstil. 4) Hardt II 554 ff.; Mansi XXVII 824 ff.
Strana 510
510 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Aragon an K. Sigismund und nach Frankreich 1416. (219) Felipe de Malla an K. Ferdinand: Vortrag vor Sigismund und den Konzilsgesandten. Antwort des Erzbischofs von Tours. Frage der Aussöhnung mit Ludwig von Anjou. Feierliche Ordensübergabe. Angebot des Königs von Eng- land, Sigismund in Calais zu empfangen. Unzufriedenheit der Franzosen über das aragonisch-englische Heiratsprojekt. Sigismund sendet den Erzbischof von Riga und den Herzog von Brieg voraus, um die Stimmung in Frankreich zu er- forschen. Ferdinand soll jetzt keine Gesandten dorthin senden. Avignon (1416) Januar 1. Barclona. Kronarchiv, Or. Pap. Druck Bofarull y Sans, Phelipe de Malla 11 ff. Jhesus. Molt alt et excellent senyor. Ab humil, devota et degude subieccio. Notific a la vostra alta magnificencia, que per gracia et direccio del criador disapta a XXVIII de Decembre yo entri en Avinyo acompanyat de micer Othobono et de mossen Miquel et dun altre cavaller, los quals lemperador me trames per rebrem a Vilanova. Et lendema per lo mati en presencia dels dipputats de Constança yo proposi al- guns articles de ma ambaxada al dit emperador, axi com frater- nals salutacions et la bona convalecencia et augmentacio con- tinua de sanitat de vostre reyal persona, et lo sant zel vostre, senyor, a la unio de la sgleya et no resmenys la offerta de ambaxada tremetedora en França en conpanya sua, et la raho del sobresehiment daquella et la intencio vostre, senyor, a la con- cordia ab lo rey Lois et lo fet de la letra tremetedora en Scocia et la deliberacio vostre, senyor, ala sustraccio fahedora tot aço segons la instruccio del memorial. Dels altres affers toquants les confederacions yo, senyor, no digui res aquella hora, car axi mo trames adir lemperador. Ales coses desus dites respos lar- chabisbe de Tors per ordinacio del emperador et dels desus dits, faent gracias a Deu, qui axi avia emprentada en vostre real co- ratge la amor de la pau de la esglesia et avia elegit a vos, senyor, per a ten glorios misteri dar bon apuntament. Et del fet de la subtraccio foren tots sobiranament consolats. Apres, senyor, parla lemperador rememorant tots los seus treballs et diligencies per dar pau, quant en ell fos, a tota christiandat et axi mateix,
510 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands von Aragon an K. Sigismund und nach Frankreich 1416. (219) Felipe de Malla an K. Ferdinand: Vortrag vor Sigismund und den Konzilsgesandten. Antwort des Erzbischofs von Tours. Frage der Aussöhnung mit Ludwig von Anjou. Feierliche Ordensübergabe. Angebot des Königs von Eng- land, Sigismund in Calais zu empfangen. Unzufriedenheit der Franzosen über das aragonisch-englische Heiratsprojekt. Sigismund sendet den Erzbischof von Riga und den Herzog von Brieg voraus, um die Stimmung in Frankreich zu er- forschen. Ferdinand soll jetzt keine Gesandten dorthin senden. Avignon (1416) Januar 1. Barclona. Kronarchiv, Or. Pap. Druck Bofarull y Sans, Phelipe de Malla 11 ff. Jhesus. Molt alt et excellent senyor. Ab humil, devota et degude subieccio. Notific a la vostra alta magnificencia, que per gracia et direccio del criador disapta a XXVIII de Decembre yo entri en Avinyo acompanyat de micer Othobono et de mossen Miquel et dun altre cavaller, los quals lemperador me trames per rebrem a Vilanova. Et lendema per lo mati en presencia dels dipputats de Constança yo proposi al- guns articles de ma ambaxada al dit emperador, axi com frater- nals salutacions et la bona convalecencia et augmentacio con- tinua de sanitat de vostre reyal persona, et lo sant zel vostre, senyor, a la unio de la sgleya et no resmenys la offerta de ambaxada tremetedora en França en conpanya sua, et la raho del sobresehiment daquella et la intencio vostre, senyor, a la con- cordia ab lo rey Lois et lo fet de la letra tremetedora en Scocia et la deliberacio vostre, senyor, ala sustraccio fahedora tot aço segons la instruccio del memorial. Dels altres affers toquants les confederacions yo, senyor, no digui res aquella hora, car axi mo trames adir lemperador. Ales coses desus dites respos lar- chabisbe de Tors per ordinacio del emperador et dels desus dits, faent gracias a Deu, qui axi avia emprentada en vostre real co- ratge la amor de la pau de la esglesia et avia elegit a vos, senyor, per a ten glorios misteri dar bon apuntament. Et del fet de la subtraccio foren tots sobiranament consolats. Apres, senyor, parla lemperador rememorant tots los seus treballs et diligencies per dar pau, quant en ell fos, a tota christiandat et axi mateix,
Strana 511
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 511 senyor, recitant grans laors de vos, et apres devalla al fet del rey Lois, dient, que ell desigave molt lo ben avenir daquell rey, ab lo qual era confederat ja de temps passat en lo fet de Napols et de Apulia contra Lansalau; et que ell auria pler, que lo fet desta concordia no prengues dilacio, mas que fos feta, ans que vostres misatgers, senyor, fossen a Constança, perque los uns affers no retriguassen los altres, qui son de ten gran pes com dela comuna concordia dels christians et destes paraules, senyor, li feu grans gracias mossen Guillem Senyet misatger del dit rey Lois, dient, que tostemps avia demostrada gran amor al dit rey. Yo respongui, que vos, senyor, ab tots los reys christians desiga- vets aver pau et concordia axi com rey catholic et christia et que a vos, senyor, era placent esser de bon acord ab lo rey Lois, maiorment com ell fos de vostre sanc et en gran affinitat, car vo- stre reyal volentat retglade per retgle et direccio divinal tostemps era inclinade segons dictament de virtut et vera raho et que res alre no la podia moure ni vinclar. Empero que si lemperador volia entrevenir et esser miga en aquesta concordia de vos, se- nyor, ab lo dit rey, axi com vos, senyor, confiavets dell, que aviets per frare et que neguna confederacio ni altre cosa nol poria re- traure de esser ver mediator, que vos, senyor, esperavets, que lo tractament de la dita concordia venria a degude fi et bona conclusio et que noy auria tant affer, que los fets de la sancta unitat de la esgleya ne prenguessen dilacio ni detriment, los quals vos, senyor, avets a cor sobre tots altres fets. Car desigats aquella sobre totes coses apres la salut de vostre anima axi, com be havets demostrat no comportant ni bla . . .2) vostre cors malalt ans oblidant los evidents et quasi certs perills de la mort segons cos de natura, si no fos providencia divinal dispensant et supplint sobre aquell axi mateix que esperar, que vostres misatgers, als quals dariets poders sobre la dita concordia, fossen a Constança, no era gran dilacio. Car per vos, senyor, no romandria, que la sancta unio no fos presta et ben presta et ja a les portes et tots los preparatoris daquelle, segons prou devia a tot lo mon apparer, per ço que vos, senyor, fet aviets. Ladonchs, senyor, lempera- dor comensa a rahonar se molt altament de vos, recitant vostres grans lahors et dient, que aquesta confederacio, de que ell avia feta mencio ab lo rey Lois, era contra Lansalau en lo fet de Na- pols. Et yo respongui, que axi ho avia entes, car yo sabia be, a) Reg. Loch.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 511 senyor, recitant grans laors de vos, et apres devalla al fet del rey Lois, dient, que ell desigave molt lo ben avenir daquell rey, ab lo qual era confederat ja de temps passat en lo fet de Napols et de Apulia contra Lansalau; et que ell auria pler, que lo fet desta concordia no prengues dilacio, mas que fos feta, ans que vostres misatgers, senyor, fossen a Constança, perque los uns affers no retriguassen los altres, qui son de ten gran pes com dela comuna concordia dels christians et destes paraules, senyor, li feu grans gracias mossen Guillem Senyet misatger del dit rey Lois, dient, que tostemps avia demostrada gran amor al dit rey. Yo respongui, que vos, senyor, ab tots los reys christians desiga- vets aver pau et concordia axi com rey catholic et christia et que a vos, senyor, era placent esser de bon acord ab lo rey Lois, maiorment com ell fos de vostre sanc et en gran affinitat, car vo- stre reyal volentat retglade per retgle et direccio divinal tostemps era inclinade segons dictament de virtut et vera raho et que res alre no la podia moure ni vinclar. Empero que si lemperador volia entrevenir et esser miga en aquesta concordia de vos, se- nyor, ab lo dit rey, axi com vos, senyor, confiavets dell, que aviets per frare et que neguna confederacio ni altre cosa nol poria re- traure de esser ver mediator, que vos, senyor, esperavets, que lo tractament de la dita concordia venria a degude fi et bona conclusio et que noy auria tant affer, que los fets de la sancta unitat de la esgleya ne prenguessen dilacio ni detriment, los quals vos, senyor, avets a cor sobre tots altres fets. Car desigats aquella sobre totes coses apres la salut de vostre anima axi, com be havets demostrat no comportant ni bla . . .2) vostre cors malalt ans oblidant los evidents et quasi certs perills de la mort segons cos de natura, si no fos providencia divinal dispensant et supplint sobre aquell axi mateix que esperar, que vostres misatgers, als quals dariets poders sobre la dita concordia, fossen a Constança, no era gran dilacio. Car per vos, senyor, no romandria, que la sancta unio no fos presta et ben presta et ja a les portes et tots los preparatoris daquelle, segons prou devia a tot lo mon apparer, per ço que vos, senyor, fet aviets. Ladonchs, senyor, lempera- dor comensa a rahonar se molt altament de vos, recitant vostres grans lahors et dient, que aquesta confederacio, de que ell avia feta mencio ab lo rey Lois, era contra Lansalau en lo fet de Na- pols. Et yo respongui, que axi ho avia entes, car yo sabia be, a) Reg. Loch.
Strana 512
512 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. que vos, molt excellent senyor, deviets per raho de vostre gran excellencia et alta virtut deviets esser scrit en son cor, axi com vos purament lo amavets et que per ell et per tots reys et prin- ceps christians deviets esser et amat et car tengut. Et certes, senyor, ell respos molt dolçament et be sembla a mi, que tot, quant dit, avia era estat per algun conport dels Francesos, qui eren aqui presents, per lo rey Lois. Lo die mateix, molt excellent et virtuos senyor, apres dinar yo proposi lo restant del memorial al eiperador acompanyat dalguns Alamanys et Ongres et micer Othobono et un cavaller Angles, et, senyor, Deus merce, romas lo dit emperador consolat et molt content de tota vostre inten- cio, dient tantes coses en vostre lahor, que apparia, que de ha- bundancia de gran cor ell parlava et rebe ab sobirana alegria et accio de gracias lo vostre collar, senyor, et magnificant lo do lo tench en son coll mes de una hora et feu lo jurament dels capi- tols, acceptant la dispensacio, qui fora contraria a son vot, se- gons vos, senyor, me digues, car ell, senyor, dispensa cas semblant en vos en los capitols de la sua ampresa, segons ma dit. Lo comte Palati,1) senyor, ab sobiranes gracias fet lo jurament rebe vostre ampressa et axi mateix lo cavaller del regne de Polonia et mossen Steve, qui porta lespasa devant lemperador et Vl altres entre cavallers et scuders, als quals per honor vostre, senyor, et per quen fessen a vos les gracias axi com si singularment les haguessets nomenats, volc lemperador, que yo mateix la los posas al coll per auctoritat vostre, senyor, et sua, dient, que volia aquells esser entesos en lo seu nombre dels XXX la deena ampresa dix, que saturava per mostra daltres affers, et cert, senyor, molt appar be, que vostre ampresa es noble, car la porten volenters et la magnifiquen et sen tenen per honrats los, qui la han. En lo nom- bre daquests, qui aquella hora reberen vostre ampressa, senyor, es lo cavaller Angles desus dit, qui es estat en la batalla et es vengut a lemperador de part del rey Danglaterra offerint li, que, si vol anar en França, que ell vendra a Cales ab son consell. Et stant en aquestes noves del cavaller Angles dix a mi lemperador, que los Franceses no avien trobat pler en la offerta, que vos, senyor, fets de trametre ambaxada en França per la concordia dels reys de França et Danglaterra, dient, que ells entenen en la dita concordia per via de matrimoni entre lo rey Danglaterra et Katerina filla del rey de França et axi sabien ells, que vos, senyor, 1) Von Ungarn, Gara.
512 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. que vos, molt excellent senyor, deviets per raho de vostre gran excellencia et alta virtut deviets esser scrit en son cor, axi com vos purament lo amavets et que per ell et per tots reys et prin- ceps christians deviets esser et amat et car tengut. Et certes, senyor, ell respos molt dolçament et be sembla a mi, que tot, quant dit, avia era estat per algun conport dels Francesos, qui eren aqui presents, per lo rey Lois. Lo die mateix, molt excellent et virtuos senyor, apres dinar yo proposi lo restant del memorial al eiperador acompanyat dalguns Alamanys et Ongres et micer Othobono et un cavaller Angles, et, senyor, Deus merce, romas lo dit emperador consolat et molt content de tota vostre inten- cio, dient tantes coses en vostre lahor, que apparia, que de ha- bundancia de gran cor ell parlava et rebe ab sobirana alegria et accio de gracias lo vostre collar, senyor, et magnificant lo do lo tench en son coll mes de una hora et feu lo jurament dels capi- tols, acceptant la dispensacio, qui fora contraria a son vot, se- gons vos, senyor, me digues, car ell, senyor, dispensa cas semblant en vos en los capitols de la sua ampresa, segons ma dit. Lo comte Palati,1) senyor, ab sobiranes gracias fet lo jurament rebe vostre ampressa et axi mateix lo cavaller del regne de Polonia et mossen Steve, qui porta lespasa devant lemperador et Vl altres entre cavallers et scuders, als quals per honor vostre, senyor, et per quen fessen a vos les gracias axi com si singularment les haguessets nomenats, volc lemperador, que yo mateix la los posas al coll per auctoritat vostre, senyor, et sua, dient, que volia aquells esser entesos en lo seu nombre dels XXX la deena ampresa dix, que saturava per mostra daltres affers, et cert, senyor, molt appar be, que vostre ampresa es noble, car la porten volenters et la magnifiquen et sen tenen per honrats los, qui la han. En lo nom- bre daquests, qui aquella hora reberen vostre ampressa, senyor, es lo cavaller Angles desus dit, qui es estat en la batalla et es vengut a lemperador de part del rey Danglaterra offerint li, que, si vol anar en França, que ell vendra a Cales ab son consell. Et stant en aquestes noves del cavaller Angles dix a mi lemperador, que los Franceses no avien trobat pler en la offerta, que vos, senyor, fets de trametre ambaxada en França per la concordia dels reys de França et Danglaterra, dient, que ells entenen en la dita concordia per via de matrimoni entre lo rey Danglaterra et Katerina filla del rey de França et axi sabien ells, que vos, senyor, 1) Von Ungarn, Gara.
Strana 513
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 513 menejavets ab misatgers Angleses semblant tracte de matrimoni et enchare me dix, que, si ell se fos avisat sobre aço, que nom aguera trames adir, que yo parlas daquesta materia devant los Franceses axi com feu, mas que a bona intencio ho avia fet et que ell provehiria be en los affers. Empero, senyor, sobre la anada en França ell respon, que hi ira et que sobre la tramesa de vo- stres misatgers dira a mi co, que li semblara. Axi mateix, senyor, he entes et he ho assats de bon loch, que ell fa embaxada en França et tramet lo bisbe de Riga et lo duc de Bria, pensen, que segons aquests trobaran, si fara lemperador, qui no volria, que la sua anada fos infructuosa, la cual los Franceses ab gran in- stancia demanen et procuren. Senyor, de la letra de Scocia lem- perador na pren carrec et daver salconduit del duc de Burgunya per los, qui iran al concili. Et diu, que posara son segell en lo instrument de la concordia feta a Narbona et queus trametra per mi la sua ampressa et que vol enchare ab mi parlar faentme resposta sobre lo fet de la ambaxada en França et daltres coses. Et axi son estat en sospes dos dies, perque, senyor, he deliberat de trametre vos lo correu ab la present, segons lo so, que yo veig tro al die de vuy. Lemperador me remetra breument a vos, senyor, et nom calra aci esperar et yo, senyor, sap Deus, ab dili- gencia entench en mon espatxament, maiorment car volria lo jorn dels reys fer vos offerta de part del emperador dela sua ampressa, si fer se pot. Et vulla per molts benaventurats anys lo fill de la Verge advocade vostre conservar vostre reyal et gloriosa co- rona. Scrita en Avinyo lo primer jorn del any. Senyor, lo vostre humill et devot sotsmes, ques recomana a la vostra merce, Phelipp de Malla.1) 1) Ein 2. Schreiben vom gleichen Tage (a. a. O.): Al molt alt e molt ex- cellent princep et senyor lo senyor Rey. Jhesus. Molt excellent et virtuos senyor. Sus ara ma dit lemperador, queus trametra ambaxada en companya mia. Crec, los misatgers seran mossen Mi- quel et micer Othobono et crec, senyor, que ells vos portaran lampresa de lemperador. Item, senyor, ma dit lemperador, que lambaxada vostre tramate- dora en Fransa no ha loch de present per la raho en laltre letra contenguda. Segons les paraules del emperador pens, que dema alguna hora porem partir, et conserve benaventuradament et votiva vostre altissima corona senyor Jhe- sus rey vostre fill de la Verge advocada (so hier Or.) vostre. Scrita lo primer die de Janer hora de mig jorn. Senyor, lo vostre humil vassall et sotsmes per vostra senyoria trames a lemperador Phelipp de Malla.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 513 menejavets ab misatgers Angleses semblant tracte de matrimoni et enchare me dix, que, si ell se fos avisat sobre aço, que nom aguera trames adir, que yo parlas daquesta materia devant los Franceses axi com feu, mas que a bona intencio ho avia fet et que ell provehiria be en los affers. Empero, senyor, sobre la anada en França ell respon, que hi ira et que sobre la tramesa de vo- stres misatgers dira a mi co, que li semblara. Axi mateix, senyor, he entes et he ho assats de bon loch, que ell fa embaxada en França et tramet lo bisbe de Riga et lo duc de Bria, pensen, que segons aquests trobaran, si fara lemperador, qui no volria, que la sua anada fos infructuosa, la cual los Franceses ab gran in- stancia demanen et procuren. Senyor, de la letra de Scocia lem- perador na pren carrec et daver salconduit del duc de Burgunya per los, qui iran al concili. Et diu, que posara son segell en lo instrument de la concordia feta a Narbona et queus trametra per mi la sua ampressa et que vol enchare ab mi parlar faentme resposta sobre lo fet de la ambaxada en França et daltres coses. Et axi son estat en sospes dos dies, perque, senyor, he deliberat de trametre vos lo correu ab la present, segons lo so, que yo veig tro al die de vuy. Lemperador me remetra breument a vos, senyor, et nom calra aci esperar et yo, senyor, sap Deus, ab dili- gencia entench en mon espatxament, maiorment car volria lo jorn dels reys fer vos offerta de part del emperador dela sua ampressa, si fer se pot. Et vulla per molts benaventurats anys lo fill de la Verge advocade vostre conservar vostre reyal et gloriosa co- rona. Scrita en Avinyo lo primer jorn del any. Senyor, lo vostre humill et devot sotsmes, ques recomana a la vostra merce, Phelipp de Malla.1) 1) Ein 2. Schreiben vom gleichen Tage (a. a. O.): Al molt alt e molt ex- cellent princep et senyor lo senyor Rey. Jhesus. Molt excellent et virtuos senyor. Sus ara ma dit lemperador, queus trametra ambaxada en companya mia. Crec, los misatgers seran mossen Mi- quel et micer Othobono et crec, senyor, que ells vos portaran lampresa de lemperador. Item, senyor, ma dit lemperador, que lambaxada vostre tramate- dora en Fransa no ha loch de present per la raho en laltre letra contenguda. Segons les paraules del emperador pens, que dema alguna hora porem partir, et conserve benaventuradament et votiva vostre altissima corona senyor Jhe- sus rey vostre fill de la Verge advocada (so hier Or.) vostre. Scrita lo primer die de Janer hora de mig jorn. Senyor, lo vostre humil vassall et sotsmes per vostra senyoria trames a lemperador Phelipp de Malla.
Strana 514
514 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (220) Notariatsinstrument des Konzilsschreibers Petrus de Trilhia über die Aufnahme von 1000 Franken bei dem Kaufmann Francisquinus Ricii, für die der Erzbischof von Narbonne bürgt, für Konzilszwecke, nachdem sonst niemand sich zur Zahlung oder Bürgschaft bereit gefunden hatte. Avignon 1416 Januar 3. Rom, Vatik. Archiv, Armar. XV Capsa X. Or. Perg. Notariatszeichen. In nomine Domini. Amen. Tenore huius veri et publici instru- menti cunctis pateat evidenter, quod, cum reverendissimi in Christo patres ac viri doctissimi d. Jacobus archiepiscopus Turonensis, Petrus Rippensis, Jacobus Adriensis et Johannes Gebennensis episcopi, Johannes de Opizis sacri palacii apostolici causarum auditor, Lambertus de Stipite, prior de Bertraya Leodiensis diocesis, decretorum, Benedictus Genciani et Conradus de Susato s. pagine, Johannes ") Welles, Hugo Holbez et Bernardus de Planhea decre- torum doctores, sacri generalis concilii legati, novissime cum serenissimo et invictissimo principe d. Sigismundo Dei gracia Romanorum rege semper augusto ac Hungarie, Dalmacie, Croacie etc. rege de Provincia et civitate Narbonensi, ubi super pace et unione sancte matris ecclesie cum illustrissimis principibus d. Yspaniarum regibus ac magnifico et potenti viro d. comite Fuxi!) seu eorum procuratoribus obediencie Petri de Luna, Benedicti XIII. in eadem appellati, certum apunctamentum receperunt, qno medi- ante, divino opitulante suffragio, pax et unio huiusmodi, dummodo apunctuata inter partes execucioni demandentur, sperantur in Dei ecclesia indeficienter haberi, rediissent et hic applicuissent et post eorum apulsum cum eodem d. imperatore reverendissimisque in Christo patribus d. Narbonensi, sancte Romane ecclesie camerario, Remensi et Rigensi archiepiscopis et Strigoniensi )2) episcopo ac multis aliis notabilibus prelatis et viris egregiis consilia eciam prosecncionis dicte unionis sancte matris ecclesie intrare solitis diversas deliberaciones et consilia habuerint, in quibus inter alia dellberatum extitit et omnino conclusum, quod pro consummacione apunctuatorum sive conclusorum inter eundem serenissimum d. imperatorem et eosden legatos ab una et dictorum regum et principum ab alia partibus ambaxiatores et nuncios aliqui ex a) Von Johannes bis decretorum am Rande. b) Or. Straganiensi. 1) Charakteristischer Weise ist der Graf von Armagnac nicht genannt. 2) Strigonium (Gran) ist natürlich auch Erzbistum, aber Georg von Hohen- lohe war Bischof von Passau und Administrator von Gran.
514 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (220) Notariatsinstrument des Konzilsschreibers Petrus de Trilhia über die Aufnahme von 1000 Franken bei dem Kaufmann Francisquinus Ricii, für die der Erzbischof von Narbonne bürgt, für Konzilszwecke, nachdem sonst niemand sich zur Zahlung oder Bürgschaft bereit gefunden hatte. Avignon 1416 Januar 3. Rom, Vatik. Archiv, Armar. XV Capsa X. Or. Perg. Notariatszeichen. In nomine Domini. Amen. Tenore huius veri et publici instru- menti cunctis pateat evidenter, quod, cum reverendissimi in Christo patres ac viri doctissimi d. Jacobus archiepiscopus Turonensis, Petrus Rippensis, Jacobus Adriensis et Johannes Gebennensis episcopi, Johannes de Opizis sacri palacii apostolici causarum auditor, Lambertus de Stipite, prior de Bertraya Leodiensis diocesis, decretorum, Benedictus Genciani et Conradus de Susato s. pagine, Johannes ") Welles, Hugo Holbez et Bernardus de Planhea decre- torum doctores, sacri generalis concilii legati, novissime cum serenissimo et invictissimo principe d. Sigismundo Dei gracia Romanorum rege semper augusto ac Hungarie, Dalmacie, Croacie etc. rege de Provincia et civitate Narbonensi, ubi super pace et unione sancte matris ecclesie cum illustrissimis principibus d. Yspaniarum regibus ac magnifico et potenti viro d. comite Fuxi!) seu eorum procuratoribus obediencie Petri de Luna, Benedicti XIII. in eadem appellati, certum apunctamentum receperunt, qno medi- ante, divino opitulante suffragio, pax et unio huiusmodi, dummodo apunctuata inter partes execucioni demandentur, sperantur in Dei ecclesia indeficienter haberi, rediissent et hic applicuissent et post eorum apulsum cum eodem d. imperatore reverendissimisque in Christo patribus d. Narbonensi, sancte Romane ecclesie camerario, Remensi et Rigensi archiepiscopis et Strigoniensi )2) episcopo ac multis aliis notabilibus prelatis et viris egregiis consilia eciam prosecncionis dicte unionis sancte matris ecclesie intrare solitis diversas deliberaciones et consilia habuerint, in quibus inter alia dellberatum extitit et omnino conclusum, quod pro consummacione apunctuatorum sive conclusorum inter eundem serenissimum d. imperatorem et eosden legatos ab una et dictorum regum et principum ab alia partibus ambaxiatores et nuncios aliqui ex a) Von Johannes bis decretorum am Rande. b) Or. Straganiensi. 1) Charakteristischer Weise ist der Graf von Armagnac nicht genannt. 2) Strigonium (Gran) ist natürlich auch Erzbistum, aber Georg von Hohen- lohe war Bischof von Passau und Administrator von Gran.
Strana 515
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 515 dictis dominis legatis seu alii cum litteris credencie dicti d. impe- ratoris ad dictos d. reges*) et comiteim accedere et reliqui eorundem, saltem aliqui, quos d. imperator omnino volebat et vult redituros, Constancie redire debeant, et cum multi ex ipsis, ut dicebant, pecuniis penitus exansti non haberent, cum quo accedere et redire, ymo nec abhinc sine ulteriore iuvamine et succursu recedere et ulterius progredi valerent et pro inveniendis peccuniis et ha- bendis dictus d. camerarius sindicique et aliqui cives mercatores huius civitatis necnon Uticensis, Lombariensis et Foroiuliensis episcopi ac collector Provincie et nonnulli alii, ut tantis necessitati et utilitati evidentibus negociorum dicte unionis saltem mutuo subvenire et succurrere vellent, requisiti et exortati fuerint, et finaliter quilibet se excusans nullus, proch dolor, repertus extite- rit, qui matri sue compassus fuerit quique voluerit aut potuerit predicto seu alio modo iuvamen aliquod impendere, dicto d. came- rario excepto, qui de proprio multas iamn hic et in Narbona tra- didit pecunias multaque habuit propter hoc, postquam iidem sere- nissimus d. imperator et d. legati in hac fuere oceana regione, expensarum profluvia subire, prout habet: tandem reperto, quod apud honorabilem virum Francisquinum Ricii mercatorem Aveni- onensem duo millia scuta auri existebant, que alias ad d. Ludo- vicum d. de Montegaudio militem, Bisuntine diocesis, olim guber- natorem Astensem pro d. duce Aurelianensi pertinuisse et spectasse dicuntur, sed cum idem dominus Ludovicus in personam dicti d. imperatoris crimen commiserit, ut idem d. imperator asserebat, lese magestatis et ob hoc bona sua forent confiscata et ad ipsum dominum, ut dicebat, pertinerent imperatorem, ut eciam constare asserebat sentencia iam super hoc, ut dicitur, lata, requisivit ipse d. imperator nec non dicti d. legati eundem Francisquinum, quod ipse huiusmodi duo milia scutorum auri summam penes eum, ut prefertur, existentem, ipsi d. imperatori pro prosequcione negocii unionis ecclesie traderet. Qui quidem Francisquinus cum honore et reverencia debitis respondendo dixit ac aliqui alii ibidem existentes dixerunt, quod posito, sed non concesso, quod idem d. Ludovicus commisisset, quod absit, illud crimen, non propterea peccunia ipsa Ilm scutorum, cum tempore premissi pretensi delicti et con- fiscacionis non foret in dominio, terra seu districtu dicti d. im- peratoris, sed in terra ecclesie, ad ipsum pertineret, sed in casum hunc ad Romanam ecclesiam et eius cameram apostolicam, in a) Or. regem.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 515 dictis dominis legatis seu alii cum litteris credencie dicti d. impe- ratoris ad dictos d. reges*) et comiteim accedere et reliqui eorundem, saltem aliqui, quos d. imperator omnino volebat et vult redituros, Constancie redire debeant, et cum multi ex ipsis, ut dicebant, pecuniis penitus exansti non haberent, cum quo accedere et redire, ymo nec abhinc sine ulteriore iuvamine et succursu recedere et ulterius progredi valerent et pro inveniendis peccuniis et ha- bendis dictus d. camerarius sindicique et aliqui cives mercatores huius civitatis necnon Uticensis, Lombariensis et Foroiuliensis episcopi ac collector Provincie et nonnulli alii, ut tantis necessitati et utilitati evidentibus negociorum dicte unionis saltem mutuo subvenire et succurrere vellent, requisiti et exortati fuerint, et finaliter quilibet se excusans nullus, proch dolor, repertus extite- rit, qui matri sue compassus fuerit quique voluerit aut potuerit predicto seu alio modo iuvamen aliquod impendere, dicto d. came- rario excepto, qui de proprio multas iamn hic et in Narbona tra- didit pecunias multaque habuit propter hoc, postquam iidem sere- nissimus d. imperator et d. legati in hac fuere oceana regione, expensarum profluvia subire, prout habet: tandem reperto, quod apud honorabilem virum Francisquinum Ricii mercatorem Aveni- onensem duo millia scuta auri existebant, que alias ad d. Ludo- vicum d. de Montegaudio militem, Bisuntine diocesis, olim guber- natorem Astensem pro d. duce Aurelianensi pertinuisse et spectasse dicuntur, sed cum idem dominus Ludovicus in personam dicti d. imperatoris crimen commiserit, ut idem d. imperator asserebat, lese magestatis et ob hoc bona sua forent confiscata et ad ipsum dominum, ut dicebat, pertinerent imperatorem, ut eciam constare asserebat sentencia iam super hoc, ut dicitur, lata, requisivit ipse d. imperator nec non dicti d. legati eundem Francisquinum, quod ipse huiusmodi duo milia scutorum auri summam penes eum, ut prefertur, existentem, ipsi d. imperatori pro prosequcione negocii unionis ecclesie traderet. Qui quidem Francisquinus cum honore et reverencia debitis respondendo dixit ac aliqui alii ibidem existentes dixerunt, quod posito, sed non concesso, quod idem d. Ludovicus commisisset, quod absit, illud crimen, non propterea peccunia ipsa Ilm scutorum, cum tempore premissi pretensi delicti et con- fiscacionis non foret in dominio, terra seu districtu dicti d. im- peratoris, sed in terra ecclesie, ad ipsum pertineret, sed in casum hunc ad Romanam ecclesiam et eius cameram apostolicam, in a) Or. regem.
Strana 516
516 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quarum dominio pecunia ipsa existit, ut aliqui dicunt, vel ad d. Aurelianensem ut comitem et d. Astensem, ut alii eciam dicunt, presertim d. comes Virtutum, germanus eiusdem domini Aure- lianensis, Asti nunc pro regimine civitatis et comitatus Astensis existens, qui per eius litteras, quas ipse Francisquinus ibidem exhibuit, mandavit, quod dicta duo milia scutorum auri sibi mitteret et expediret aut tradi et expediri faceret, alias ipse in- dempnitati dicti d. ducis gerimani sui provideret; subiungens idem Francisquinus, quod dictus d. Ludovicus habuit ab ipso unam cedu- lam recognicionis et confessionis dictorum duorum milium scutorum, quam nunc predictus d. comes Virtutum habebat et quan ipse Francisquinus, antequam dicta duo milia scutorum seu aliquid de eis, ad quemcunque pertineant, alicui traderet, recuperare vult et intendit. Cui quidem Francisquino replicatum extitit, quod, si satis sufficienter cognitum non foret, ad quem pecunia huiusmodi pertinere debeat, videri adhuc poterat, quia satis sunt clerici gracia Dei hic ad cognoscendum de isto et maiori casu in iure, quo cognito d. imperator in iuris subsidium requireret officiarios istius civitatis pro exhibenda sibi iusticia et mandando execucioni sen- tenciam super hoc latam; nam supposito, quod ipse Francisquinus istam cedulam nunquam recuperaret, non propter hoc pecunia ipsa eidem remanere debebat, quoniam indempnitati sue alias iuridice provideri posset. Finaliter post multas altercaciones et disceptaciones deventum fuit ad hoc, quod ipse Francisquinus traderet mille Francos ex dictis duobus milibus scutorum, concessa sibi licencia per d. imperatorem et d. camerarium ibidem presentes, quod residuum dictorum lIm scutorum vel eciam totam summam in certo casn, ut infra dicetur, tradere possit illi, ad quem per- tinebit, eciam dicto d. comiti Virtutum, cui idem d. imperator scribere promisit, eundem deprecando, et quantum expressius poterit, astringendo, quod idem d. comes eundem Francisquinum pro dictis mille francis non molestet seu pro eis ipsum impediat quoquomodo, sed pro dictis crimine et confiscacione ipsos mille francos sibi dimittat vel saltem casu, quo racione criminis et confiscacionis predictorum seu alias ad ipsuni d. imperatorem non pertinerent, illorum defalcacionem et deductionem recipiat de hiis, in quibus ipse d. Aurelianensis ex aliis causis dicto d. imperatori legitine tenetur, quoniam ipse d. imperator quittan- ciam sufficientem de ipsis mille francis ipsi d. Aurelianensi dabit. De cuius quidem d. comitis super premissis intencione constare
516 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quarum dominio pecunia ipsa existit, ut aliqui dicunt, vel ad d. Aurelianensem ut comitem et d. Astensem, ut alii eciam dicunt, presertim d. comes Virtutum, germanus eiusdem domini Aure- lianensis, Asti nunc pro regimine civitatis et comitatus Astensis existens, qui per eius litteras, quas ipse Francisquinus ibidem exhibuit, mandavit, quod dicta duo milia scutorum auri sibi mitteret et expediret aut tradi et expediri faceret, alias ipse in- dempnitati dicti d. ducis gerimani sui provideret; subiungens idem Francisquinus, quod dictus d. Ludovicus habuit ab ipso unam cedu- lam recognicionis et confessionis dictorum duorum milium scutorum, quam nunc predictus d. comes Virtutum habebat et quan ipse Francisquinus, antequam dicta duo milia scutorum seu aliquid de eis, ad quemcunque pertineant, alicui traderet, recuperare vult et intendit. Cui quidem Francisquino replicatum extitit, quod, si satis sufficienter cognitum non foret, ad quem pecunia huiusmodi pertinere debeat, videri adhuc poterat, quia satis sunt clerici gracia Dei hic ad cognoscendum de isto et maiori casu in iure, quo cognito d. imperator in iuris subsidium requireret officiarios istius civitatis pro exhibenda sibi iusticia et mandando execucioni sen- tenciam super hoc latam; nam supposito, quod ipse Francisquinus istam cedulam nunquam recuperaret, non propter hoc pecunia ipsa eidem remanere debebat, quoniam indempnitati sue alias iuridice provideri posset. Finaliter post multas altercaciones et disceptaciones deventum fuit ad hoc, quod ipse Francisquinus traderet mille Francos ex dictis duobus milibus scutorum, concessa sibi licencia per d. imperatorem et d. camerarium ibidem presentes, quod residuum dictorum lIm scutorum vel eciam totam summam in certo casn, ut infra dicetur, tradere possit illi, ad quem per- tinebit, eciam dicto d. comiti Virtutum, cui idem d. imperator scribere promisit, eundem deprecando, et quantum expressius poterit, astringendo, quod idem d. comes eundem Francisquinum pro dictis mille francis non molestet seu pro eis ipsum impediat quoquomodo, sed pro dictis crimine et confiscacione ipsos mille francos sibi dimittat vel saltem casu, quo racione criminis et confiscacionis predictorum seu alias ad ipsuni d. imperatorem non pertinerent, illorum defalcacionem et deductionem recipiat de hiis, in quibus ipse d. Aurelianensis ex aliis causis dicto d. imperatori legitine tenetur, quoniam ipse d. imperator quittan- ciam sufficientem de ipsis mille francis ipsi d. Aurelianensi dabit. De cuius quidem d. comitis super premissis intencione constare
Strana 517
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 517 debet infra duos menses a data presencium computandos, quibus lapsis, si dictus d. comes tradicionem huiusmodi mille francorum in altero dictorum casuum ratain non haberet, ex nunc protunc dictus d. imperator dare seu dari facere debet bonain et firmam securitatem dicto Francisquino, et talem, quod ea mediante in casu cuiuscunque restitucionis sive iuridice sive de facto ipse posset illos recuperare. Et cum, ut prefertur, nullus ex prenominatis d. episcopis, sindicis, civibus, mercatoribus aut aliis reperiretur, qui securitatem huiusmodi facere, prestare sen dare vellet, iidem d. imperator ac d. legati dictum d. camerarium requisiverunt, quod securitatem huiusmodi prestare vellet. Qui quamquam pridie d. imperatori tam Narbone quam hic multas pecunias in auro tradiderit et alia servicia sibi suisque ac d. legatis et aliis iuxta posse fecerit, nichilominus pro tanto bono dixit, quod ipse securitatem huiusmodi faceret, propter quain, ut bene providebat, ipsum dictos mille francos solvere oporteret 1) et quod revera, si illos haberet realiter, tantum diligeret eos numerando modo expedire et tradere, sicut hanc facere promissionem et securitatem ; nam idem foret sibi nunc, si haberet, sicut alias solvere, sed in consciencia sua non habebat, ymo ab anno citra necesse habuit magnas pecunias mutuo cum multis dampnis et interesse suo recipere, sed, quicquid contingeret, dictas promissionem et securitatem propter bonum unionis predicte faceret. Die veneris tercia mensis Januarii anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo sexto decimo indictione nona, cum eodem anno sumpta, dominis testibus et dicto Francisquino meque notario subscriptis Avinione in domo seu librata olim dicta d. cardinalis Penestrini et nunc d. cardinalis s. Marci in camera paramenti . . . Presentibus . . . d. Reginaldo archiepiscopo Remensi, . . . d. Guillermo Seigneti senescallo Bellicadri et Nemausi, d. Ludovico Alamandi, Henrico de Saconay, decretorum, Valentine provincie, Viennensis et Meldensis ecclesiarum archidiaconis, Anthonio Vir- ronis et Poncio Transquerii, legum doctoribus, et pluribus aliis testibus . . . et me Petro de Trilhia presbytero, canonico et suc- centore Narbonensis ecclesie publico apostolica auctoritate ac sacri generalis Constanciensis concilii scriba, qui hoc presens publicum instrumentum .. . signo meo solito signavi . . 1) Tatsächlich steht auf dem Rücken der Urkunde: Postmodum per d. camerarium dicto Francisco restitutis.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 517 debet infra duos menses a data presencium computandos, quibus lapsis, si dictus d. comes tradicionem huiusmodi mille francorum in altero dictorum casuum ratain non haberet, ex nunc protunc dictus d. imperator dare seu dari facere debet bonain et firmam securitatem dicto Francisquino, et talem, quod ea mediante in casu cuiuscunque restitucionis sive iuridice sive de facto ipse posset illos recuperare. Et cum, ut prefertur, nullus ex prenominatis d. episcopis, sindicis, civibus, mercatoribus aut aliis reperiretur, qui securitatem huiusmodi facere, prestare sen dare vellet, iidem d. imperator ac d. legati dictum d. camerarium requisiverunt, quod securitatem huiusmodi prestare vellet. Qui quamquam pridie d. imperatori tam Narbone quam hic multas pecunias in auro tradiderit et alia servicia sibi suisque ac d. legatis et aliis iuxta posse fecerit, nichilominus pro tanto bono dixit, quod ipse securitatem huiusmodi faceret, propter quain, ut bene providebat, ipsum dictos mille francos solvere oporteret 1) et quod revera, si illos haberet realiter, tantum diligeret eos numerando modo expedire et tradere, sicut hanc facere promissionem et securitatem ; nam idem foret sibi nunc, si haberet, sicut alias solvere, sed in consciencia sua non habebat, ymo ab anno citra necesse habuit magnas pecunias mutuo cum multis dampnis et interesse suo recipere, sed, quicquid contingeret, dictas promissionem et securitatem propter bonum unionis predicte faceret. Die veneris tercia mensis Januarii anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo sexto decimo indictione nona, cum eodem anno sumpta, dominis testibus et dicto Francisquino meque notario subscriptis Avinione in domo seu librata olim dicta d. cardinalis Penestrini et nunc d. cardinalis s. Marci in camera paramenti . . . Presentibus . . . d. Reginaldo archiepiscopo Remensi, . . . d. Guillermo Seigneti senescallo Bellicadri et Nemausi, d. Ludovico Alamandi, Henrico de Saconay, decretorum, Valentine provincie, Viennensis et Meldensis ecclesiarum archidiaconis, Anthonio Vir- ronis et Poncio Transquerii, legum doctoribus, et pluribus aliis testibus . . . et me Petro de Trilhia presbytero, canonico et suc- centore Narbonensis ecclesie publico apostolica auctoritate ac sacri generalis Constanciensis concilii scriba, qui hoc presens publicum instrumentum .. . signo meo solito signavi . . 1) Tatsächlich steht auf dem Rücken der Urkunde: Postmodum per d. camerarium dicto Francisco restitutis.
Strana 518
518 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (221) Felipe de Malla an K. Ferdinand: Ungünstige Stimmung in Frankreich für die augenblickliche Gesandtschaft Aragons wegen der verschiedenen Heiratsprojekte. Offenkundige Aus- zeichnung Mallas. Gestern Nachricht der Subtraktionsfeier in Perpignan. Freude K. Sigismunds, Jubel und kirchliche Feste in Avignon, Messe, Predigt, Prozession. Gesandte Sigis- munds nach Paris. Erzbischof von Reims arbeitet für Sigis- munds Reise. Die Konstanzer Konzilsgesandten reisen bald zurück. Avignon (1416) Januar 10. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Druck Bofarull y Sans, Phelipe de Malla 20 f. Al molt alt et molt excellent princep et senyor lo senyor rey Darago et de Sicilia. Jhesus. Senyor molt excellent. Ab protestacio de humil et degude submissio tostemps premesa. Per altre correu, lo qual parti lo primer jorn del present mes, scrivi larguament a vostre alta maiestat de tots los affers, los quals trosus en aquell die eren succehits, en special, senyor, com lemperador consellave, que de present vostre serenitat sobresegues en trametre ambaxada en França per tal, com los Francesos, qui entenen en aver pau ab lo rey Dangleterra per via de matrimoni, noy troben pler, dients, que entre vos, senyor, et misatgers del dit rey se tracten con- federacions en semblant manera per via de matrimoni. Per que, senyor molt excellent, appar, que ells per aventura no volrien et que vostres misatgers no desviassen la pau per aquella via, de la qual ells estan ab sperança. Empero, senyor, estes paraules lurs se son dites axi secretament, com ells han pogut, he devant mi no nan fet james semblant. Senyor, totes les coses ami manades per vostre imperiosissina serenitat per la gracia de Deu han agut bon recapta, segons larguament Deus migensant yo explicare a vostre magnificencia, car coses hi ha, que no fan a letres comanar. Et, senyor, yo entenia a partir lo segon die del present mes, segons mavia lemperador atorguat; empero per ell yo son estat detengut cortesament ab graciosa dilacio de die en die, la raho no la se, mas crec, senyor, que ell troba pler, que tot lo mon sapia, que vos lo amats et ell a vos. Car tos temps volia, yo li fos al costat, per vostre esguard, senyor, fahentne honor molt gran, venintme tostemps a lencontra, com me veya, tots los altres lexats et tenent me per la ma, parlant ab los altres ab
518 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (221) Felipe de Malla an K. Ferdinand: Ungünstige Stimmung in Frankreich für die augenblickliche Gesandtschaft Aragons wegen der verschiedenen Heiratsprojekte. Offenkundige Aus- zeichnung Mallas. Gestern Nachricht der Subtraktionsfeier in Perpignan. Freude K. Sigismunds, Jubel und kirchliche Feste in Avignon, Messe, Predigt, Prozession. Gesandte Sigis- munds nach Paris. Erzbischof von Reims arbeitet für Sigis- munds Reise. Die Konstanzer Konzilsgesandten reisen bald zurück. Avignon (1416) Januar 10. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Druck Bofarull y Sans, Phelipe de Malla 20 f. Al molt alt et molt excellent princep et senyor lo senyor rey Darago et de Sicilia. Jhesus. Senyor molt excellent. Ab protestacio de humil et degude submissio tostemps premesa. Per altre correu, lo qual parti lo primer jorn del present mes, scrivi larguament a vostre alta maiestat de tots los affers, los quals trosus en aquell die eren succehits, en special, senyor, com lemperador consellave, que de present vostre serenitat sobresegues en trametre ambaxada en França per tal, com los Francesos, qui entenen en aver pau ab lo rey Dangleterra per via de matrimoni, noy troben pler, dients, que entre vos, senyor, et misatgers del dit rey se tracten con- federacions en semblant manera per via de matrimoni. Per que, senyor molt excellent, appar, que ells per aventura no volrien et que vostres misatgers no desviassen la pau per aquella via, de la qual ells estan ab sperança. Empero, senyor, estes paraules lurs se son dites axi secretament, com ells han pogut, he devant mi no nan fet james semblant. Senyor, totes les coses ami manades per vostre imperiosissina serenitat per la gracia de Deu han agut bon recapta, segons larguament Deus migensant yo explicare a vostre magnificencia, car coses hi ha, que no fan a letres comanar. Et, senyor, yo entenia a partir lo segon die del present mes, segons mavia lemperador atorguat; empero per ell yo son estat detengut cortesament ab graciosa dilacio de die en die, la raho no la se, mas crec, senyor, que ell troba pler, que tot lo mon sapia, que vos lo amats et ell a vos. Car tos temps volia, yo li fos al costat, per vostre esguard, senyor, fahentne honor molt gran, venintme tostemps a lencontra, com me veya, tots los altres lexats et tenent me per la ma, parlant ab los altres ab
Strana 519
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 519 gran familiaritat et fort sovent faent de vos, senyor, paraula. Ha volgut, que lo jorn dels reys, hon se demostra a la esgleya cathe- dral arreat de vostre ampressa, senyor, ab molts de sos cavallers yo fos continnament ab ell et a tota persona, ab la qual parlava, feya sobirana festa de la dita ampresa, dient: Frater meus rex Aragonuni et ego unuun sumus. Dix me, senyor, que be volguera, que aquell die matex vos aguessets portada la sua, mas que no sera pogut fer, mas que en qualsevol die, que vos, senyor, la rebessets, la reberiets en nom de la Verge Maria advocada vostre. Senyor, hir, entorn V hores apres mig jorn, vostre letra, la qual venc en mes mans, fou presentada alemperador. Et com per aquella ell fos certificat de la substraccio feta a VI. del pre- sent mes, bac tanta alegria, que nos poria sens moltes paraules prou explicar et trames per tots los prelats, grans mestres et maiors burgesos, qui aci son, et feu legir mes de Vl veguades la dita letra vostre, senyor, et lo excemplar de la letra de la substraccio, la qual es estade axi acceptable, com si angels de paradis la aguessen dictada. Tots, senyor, feren a Deu lahors et gracias, celebrants vostres lahors et dients, que poria dignament retribuir a vos, senyor, lesgleya de Deu, qui en ma vostre rebia sanitat de la sua plagua ten vella. Tots preguaren Deus per la vostre salut et longua vida et axi passa lo temps trosns apres de la miga nit. Beneit sia lo creador, qui axi ha magni- ficat per gloriosa fama vostre nom en esguard deles nacions del mon, car la lahor de Deu, que per vos, senyor, porta a fi tal misteri, nos partex deles lurs lengues. Senyor, decontinent sabuda la nova sonaren totes les campanes desta ciutat es feren grans alimares, et vuy, senyor, se es celebrada per lo bisbe daci solenne missa auran dona doms et feta gran professo per la ciutat present lemperador et tots lo grans, qui aci son, et sermo a frares Menors per un mestre de la universitat de Paris, lo qual tot es estat, senyor, sobre vostres lahors. Car ell ha induit lo rey de Fransa et la universitat de Paris aver dat comensament a ten excellent acte, com es unio de la esgleya, et lo rey dels Romans aver feta la prosecucio et continuacio et lo rey Darago aver dada fi et maravellosa conclusio, recitant totes vostres dili- gencies, senyor, sens falta be, car veritat li donava doctrina. La dita professo, senyor, es estade per tres rahons celebrade, la primera per regraciar a Deu de ten desigade et gloriosa novella, la segona per impetrar ab ell la salut de vostre reyal persona,
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 519 gran familiaritat et fort sovent faent de vos, senyor, paraula. Ha volgut, que lo jorn dels reys, hon se demostra a la esgleya cathe- dral arreat de vostre ampressa, senyor, ab molts de sos cavallers yo fos continnament ab ell et a tota persona, ab la qual parlava, feya sobirana festa de la dita ampresa, dient: Frater meus rex Aragonuni et ego unuun sumus. Dix me, senyor, que be volguera, que aquell die matex vos aguessets portada la sua, mas que no sera pogut fer, mas que en qualsevol die, que vos, senyor, la rebessets, la reberiets en nom de la Verge Maria advocada vostre. Senyor, hir, entorn V hores apres mig jorn, vostre letra, la qual venc en mes mans, fou presentada alemperador. Et com per aquella ell fos certificat de la substraccio feta a VI. del pre- sent mes, bac tanta alegria, que nos poria sens moltes paraules prou explicar et trames per tots los prelats, grans mestres et maiors burgesos, qui aci son, et feu legir mes de Vl veguades la dita letra vostre, senyor, et lo excemplar de la letra de la substraccio, la qual es estade axi acceptable, com si angels de paradis la aguessen dictada. Tots, senyor, feren a Deu lahors et gracias, celebrants vostres lahors et dients, que poria dignament retribuir a vos, senyor, lesgleya de Deu, qui en ma vostre rebia sanitat de la sua plagua ten vella. Tots preguaren Deus per la vostre salut et longua vida et axi passa lo temps trosns apres de la miga nit. Beneit sia lo creador, qui axi ha magni- ficat per gloriosa fama vostre nom en esguard deles nacions del mon, car la lahor de Deu, que per vos, senyor, porta a fi tal misteri, nos partex deles lurs lengues. Senyor, decontinent sabuda la nova sonaren totes les campanes desta ciutat es feren grans alimares, et vuy, senyor, se es celebrada per lo bisbe daci solenne missa auran dona doms et feta gran professo per la ciutat present lemperador et tots lo grans, qui aci son, et sermo a frares Menors per un mestre de la universitat de Paris, lo qual tot es estat, senyor, sobre vostres lahors. Car ell ha induit lo rey de Fransa et la universitat de Paris aver dat comensament a ten excellent acte, com es unio de la esgleya, et lo rey dels Romans aver feta la prosecucio et continuacio et lo rey Darago aver dada fi et maravellosa conclusio, recitant totes vostres dili- gencies, senyor, sens falta be, car veritat li donava doctrina. La dita professo, senyor, es estade per tres rahons celebrade, la primera per regraciar a Deu de ten desigade et gloriosa novella, la segona per impetrar ab ell la salut de vostre reyal persona,
Strana 520
520 la tersa per que lemperador puxa metre pau entre Fransa et Anglaterra. Et feta la professo, en la qual ha volgut lemperador, que yo fos present, faent me metre en son loc en lo sermo, per que mils lo oys en fes a vos, senyor, relacio, yo he obtengut molt alegrament son comiat, per que dema, esper en nostre Senyor, partire tenent mon cami a vostre christianisima senyoria. Senyor, lemperador ha trameses en Fransa lo bisbe Rigense et lo duc de Bria et lo compte Palati. Lo bisbe de Rems nit he die te aprop lemperador, perque personahuent ell vage en Fransa. Micer Othobo et mossen Miquel son ordenats misatgers del emperador a vos, senyor, et deven vos portar la sua ampressa et al senyor princep et al illustre don Pedro, lo qual moit singularment ell ama, et apres, senyor, ab vostre consell la deven portar al rey de Castella. Los dipputats de Constança, senyor, vos trameten dos misatgers, los qui ja son estats ab vostre serenitat. Lnr partida es ben presta, correu volant va a Constança per la bona novella. Deus omnipotent, qui lo vostre nom, senyor, ha exalsat en la terra, donant vos tanta gloria en aquest mon, apres longua et benaventurada vida vos apparell en son regne perpetual co- rona, amen. Scrita en Avinyo divendres a X de Janer hora quinta apres mig jorn. Vuy, senyor, lemperador et sos cavallers han portada en la professo vostre ampressa. Senyor, lo vostre humil sostsmes et vasall trames al empera- dor Phelipp de Malla, qui en vostre gracia et merce devotament se comana. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (222) K. Ferdinand an die Universität Paris: Aufzählung dessen, was in Perpignan und später geschehen ist. Sendung des Ordensgenerals Johannes de Podionucis und des Ritters Dalmacius de Darnius. Perpignan 1416 Februar 7. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2441 f. 59. Rex Aragonum et Sicilie. Venerabiles, dilecti et devoti nostri. Si Christi sanguine preci- oso redempti in fidei claritate et unitate cordis pro nomine Jhesu in unum convenerint 2), si ambulaverint sincerib) in lege Domini let] caritate et voces ad patrem superum simul extollant, preces ille exaudiet plebis sue et tante suavitatis placatus incensu eos pia fronte respiciet et ipsorum miserebitur lacrimarum, quia venit tempus miserendi eius et sui compaciendi populo christiano. Nostis a) Reg. convenerunt. b) Reg. sincera.
520 la tersa per que lemperador puxa metre pau entre Fransa et Anglaterra. Et feta la professo, en la qual ha volgut lemperador, que yo fos present, faent me metre en son loc en lo sermo, per que mils lo oys en fes a vos, senyor, relacio, yo he obtengut molt alegrament son comiat, per que dema, esper en nostre Senyor, partire tenent mon cami a vostre christianisima senyoria. Senyor, lemperador ha trameses en Fransa lo bisbe Rigense et lo duc de Bria et lo compte Palati. Lo bisbe de Rems nit he die te aprop lemperador, perque personahuent ell vage en Fransa. Micer Othobo et mossen Miquel son ordenats misatgers del emperador a vos, senyor, et deven vos portar la sua ampressa et al senyor princep et al illustre don Pedro, lo qual moit singularment ell ama, et apres, senyor, ab vostre consell la deven portar al rey de Castella. Los dipputats de Constança, senyor, vos trameten dos misatgers, los qui ja son estats ab vostre serenitat. Lnr partida es ben presta, correu volant va a Constança per la bona novella. Deus omnipotent, qui lo vostre nom, senyor, ha exalsat en la terra, donant vos tanta gloria en aquest mon, apres longua et benaventurada vida vos apparell en son regne perpetual co- rona, amen. Scrita en Avinyo divendres a X de Janer hora quinta apres mig jorn. Vuy, senyor, lemperador et sos cavallers han portada en la professo vostre ampressa. Senyor, lo vostre humil sostsmes et vasall trames al empera- dor Phelipp de Malla, qui en vostre gracia et merce devotament se comana. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (222) K. Ferdinand an die Universität Paris: Aufzählung dessen, was in Perpignan und später geschehen ist. Sendung des Ordensgenerals Johannes de Podionucis und des Ritters Dalmacius de Darnius. Perpignan 1416 Februar 7. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2441 f. 59. Rex Aragonum et Sicilie. Venerabiles, dilecti et devoti nostri. Si Christi sanguine preci- oso redempti in fidei claritate et unitate cordis pro nomine Jhesu in unum convenerint 2), si ambulaverint sincerib) in lege Domini let] caritate et voces ad patrem superum simul extollant, preces ille exaudiet plebis sue et tante suavitatis placatus incensu eos pia fronte respiciet et ipsorum miserebitur lacrimarum, quia venit tempus miserendi eius et sui compaciendi populo christiano. Nostis a) Reg. convenerunt. b) Reg. sincera.
Strana 521
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 521 enim, credimus, qualiter ultra diversos alios labores, quos expri- mere, ut vitemus iactanciam, non curamus, licet persona nostra languida Valencie egrotaret, una cum d. Benedicto ac illustrissimo Romanorum rege et ambaxiatoribus congregacionis Constancie pro negocio unionis sancte matris ecclesie convenimus in hac villa et totis precordiis laborantes de cessione dicti d. Benedicti petita supliciter desperati, post multos tractatus cum dicto rege Romanorum et ambaxiatoribus Constancie ad concordiam devenimus satis notaim postque nichil ommittentes de his, que necessario nos ad terminum peroptatum impellunt, causis et racionibus in eadem expressis, ordinacionem de non obediendo dicto d. Benedicto fecimus per nos et omnes dicioni nostre subiectos, sicut et alii reges ac principes eiusdem obediencie iam fecerunt. Demum vero nostros preparamus ambaxiatores solemnes in Constanciam trans- mittendos, ibidem in generali concilio facturos omnia necessaria et dicte sancte matris ecclesie acomoda unioni ... Super quibus omnibus ad vos mittimus venerabilem religiosum ac dilectos con- siliarios nostros magistrum Johannem de Podionucis, generalem ordinis fratrum Predicatorum, et Dalmacium de Darnius militem in dicendis parte nostri credencie fide plenos. Dat. Perpiniani sub nostro sigillo secreto . . . septima die Februarii anno . . . Domini MCCCCXVI. A. primogenitus. Venerabilibus, dilectis et devotis nostris rectori ac toti uni- versitati studii Parisiensis. (223) Der Dominikanergeneral Johannes de Podionucis und Dal- macius de Darnius berichten an K. Ferdinand: a) Die französischen Gesandten nach Aragon widerlegen die Ge- rüchte von der Uneinigkeit in Konstanz, vom Verlangen Frank- reichs nach Konzilsverlegung, von Ablehnung der Friedens- reise Sigismunds. Beziers (1416) Februar 19. Gespräch mit dem Johannitergroßmeister (Philibert) über die Aufnahme in Frankreich, die Einigkeit in Konstanz und die Friedensreise Sigismunds; Friedenshoffnungen. Valence (1416) Februar 28. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. a) . . . Item 1), senyor, dixem lors de las rumors, que algun senbraven en lo vostre regne, disens, que gran discordia avia en b) 1) Vorher: Ankunft der französischen Gesandten; Befragung über die Stimmung in Frankreich; dort Gerücht vom englisch-aragonischen Eheplan
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 521 enim, credimus, qualiter ultra diversos alios labores, quos expri- mere, ut vitemus iactanciam, non curamus, licet persona nostra languida Valencie egrotaret, una cum d. Benedicto ac illustrissimo Romanorum rege et ambaxiatoribus congregacionis Constancie pro negocio unionis sancte matris ecclesie convenimus in hac villa et totis precordiis laborantes de cessione dicti d. Benedicti petita supliciter desperati, post multos tractatus cum dicto rege Romanorum et ambaxiatoribus Constancie ad concordiam devenimus satis notaim postque nichil ommittentes de his, que necessario nos ad terminum peroptatum impellunt, causis et racionibus in eadem expressis, ordinacionem de non obediendo dicto d. Benedicto fecimus per nos et omnes dicioni nostre subiectos, sicut et alii reges ac principes eiusdem obediencie iam fecerunt. Demum vero nostros preparamus ambaxiatores solemnes in Constanciam trans- mittendos, ibidem in generali concilio facturos omnia necessaria et dicte sancte matris ecclesie acomoda unioni ... Super quibus omnibus ad vos mittimus venerabilem religiosum ac dilectos con- siliarios nostros magistrum Johannem de Podionucis, generalem ordinis fratrum Predicatorum, et Dalmacium de Darnius militem in dicendis parte nostri credencie fide plenos. Dat. Perpiniani sub nostro sigillo secreto . . . septima die Februarii anno . . . Domini MCCCCXVI. A. primogenitus. Venerabilibus, dilectis et devotis nostris rectori ac toti uni- versitati studii Parisiensis. (223) Der Dominikanergeneral Johannes de Podionucis und Dal- macius de Darnius berichten an K. Ferdinand: a) Die französischen Gesandten nach Aragon widerlegen die Ge- rüchte von der Uneinigkeit in Konstanz, vom Verlangen Frank- reichs nach Konzilsverlegung, von Ablehnung der Friedens- reise Sigismunds. Beziers (1416) Februar 19. Gespräch mit dem Johannitergroßmeister (Philibert) über die Aufnahme in Frankreich, die Einigkeit in Konstanz und die Friedensreise Sigismunds; Friedenshoffnungen. Valence (1416) Februar 28. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. a) . . . Item 1), senyor, dixem lors de las rumors, que algun senbraven en lo vostre regne, disens, que gran discordia avia en b) 1) Vorher: Ankunft der französischen Gesandten; Befragung über die Stimmung in Frankreich; dort Gerücht vom englisch-aragonischen Eheplan
Strana 522
522 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. lo loc de Costança e que lo rey e lo conselh de França volia, que en altra part se [muda?2) lo conselh general [et] 2) com era estat de França mandat al emperador, que no curaven de ssu venguda, mas que sen tornes en nom de Deu en sen pays. E respongueren nos certament, que tot asso eren manifestes falsias e que tot lo contrari era veritat, assi com els plus largament informaran la vostra senyoria. De las autras novas del regne de França plus perfetament la vostra senyoria los poyra interrogar e ells ella informar, que nos de present no poyriam escriure . . . Los sobredits ambaysados son lo bisbe Debroys id est Ebroycen- sis e lo senyor de Foravila e un archidiaque secretari del duc de Berri . . . Escrita a Beses a XIX de Febrer. b) . . . Cum pervenissemus ad locum de Balneolis et scivis- semus ibldem esse magistrum Rodi, visitavimus euin 1) . . . Post hec igitur cum prefato d. magistro de statu negociorum et rumori- bus inquirentes habuimus, que sequuntur: Primo, quod nostra am- baxiata erit apud d. regem Francie et alios dominos et universi- tatem et apud omnes, ad quos mittimur, plurimum gaudiosa et ad magnam laudem et commendacionem vestre regie maiestatis; secundo, quod ipse d. magister nescit nec credit, quod in Con- stancia aut inter dominos Francie vel in universitate sit aliqua discordia super facto unionis aut futuri concilii generalis, de qua oporteat dubitare, quinymo omnes continue magis ac magis affi- ciuntur et conveniunt ad negocium ita sanctum; tercio, quod d. imperator dominica in Septuagesima 2) recessit de Lugduno et debet intrare Parisius in septimana presenti; quarto, quod causa, quare vadit in Franciam, est, ut d. reges Francie et Anglie deducat ad pacem et ita faciet, prout credit idein d. magister; quinto, quod rex Anglie, ut audivit idem magister, ad rogatum imperatoris rediit Calesium, ut pax inter prefatos reges melius valeat per- tractari ; sexto audivinus, quod d. dalphinus, qui multun pru- denter incipit se habere, et de quo laudabilia multa dicuntur, mandavit duci Burgundie, quod terram regis damnificare non presumeret, sed cum gentibus suis ad terram suam recederet, und Verdruß darüber. Ein Ritter, den sic nicht nennen wollen, riet ihnen umzukehren: quar mala cara e mala recepcio trobarian (sie würden ein böses Gesicht und schlechte Anfnahme finden). Sie beruhigen die Franzosen. a) Loch im Papier für ein Wort. 1) Freude in Konstanz über die Union. 2) Februar 16.
522 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. lo loc de Costança e que lo rey e lo conselh de França volia, que en altra part se [muda?2) lo conselh general [et] 2) com era estat de França mandat al emperador, que no curaven de ssu venguda, mas que sen tornes en nom de Deu en sen pays. E respongueren nos certament, que tot asso eren manifestes falsias e que tot lo contrari era veritat, assi com els plus largament informaran la vostra senyoria. De las autras novas del regne de França plus perfetament la vostra senyoria los poyra interrogar e ells ella informar, que nos de present no poyriam escriure . . . Los sobredits ambaysados son lo bisbe Debroys id est Ebroycen- sis e lo senyor de Foravila e un archidiaque secretari del duc de Berri . . . Escrita a Beses a XIX de Febrer. b) . . . Cum pervenissemus ad locum de Balneolis et scivis- semus ibldem esse magistrum Rodi, visitavimus euin 1) . . . Post hec igitur cum prefato d. magistro de statu negociorum et rumori- bus inquirentes habuimus, que sequuntur: Primo, quod nostra am- baxiata erit apud d. regem Francie et alios dominos et universi- tatem et apud omnes, ad quos mittimur, plurimum gaudiosa et ad magnam laudem et commendacionem vestre regie maiestatis; secundo, quod ipse d. magister nescit nec credit, quod in Con- stancia aut inter dominos Francie vel in universitate sit aliqua discordia super facto unionis aut futuri concilii generalis, de qua oporteat dubitare, quinymo omnes continue magis ac magis affi- ciuntur et conveniunt ad negocium ita sanctum; tercio, quod d. imperator dominica in Septuagesima 2) recessit de Lugduno et debet intrare Parisius in septimana presenti; quarto, quod causa, quare vadit in Franciam, est, ut d. reges Francie et Anglie deducat ad pacem et ita faciet, prout credit idein d. magister; quinto, quod rex Anglie, ut audivit idem magister, ad rogatum imperatoris rediit Calesium, ut pax inter prefatos reges melius valeat per- tractari ; sexto audivinus, quod d. dalphinus, qui multun pru- denter incipit se habere, et de quo laudabilia multa dicuntur, mandavit duci Burgundie, quod terram regis damnificare non presumeret, sed cum gentibus suis ad terram suam recederet, und Verdruß darüber. Ein Ritter, den sic nicht nennen wollen, riet ihnen umzukehren: quar mala cara e mala recepcio trobarian (sie würden ein böses Gesicht und schlechte Anfnahme finden). Sie beruhigen die Franzosen. a) Loch im Papier für ein Wort. 1) Freude in Konstanz über die Union. 2) Februar 16.
Strana 523
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 523 quod et fecit. Item mandavit comiti Armaniaci conestabulario Francie, quod suis gentibus armoruim daret congedium, quod et fecit, ita quod per Dei graciam quantum ex hiis, que usque nunc audivimus, omnia disponuntur ad pacei ... Scriptum in civitate Valencie penultima die Februarii. (224) Infant Alfons an K. Ferdinand: Aus Unterhaltungen seiner Leute mit den französischen Gesandten ist zu vermuten, daß diese auf Seiten Armagnacs und Benedikts XIII. stehen ; Vor- sicht ist geraten. Gerona (1416) Februar 27. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Algunos 1) de mi casa, que fueron con ellos a su posada, me dixieron, quels dixieron algunas cosas del emperador e de los fechos de Constança. Por donde paresce, que ellos non son contentos del emperador, e segund sus razones ellos se demue- stran seer del conde de Arminique, sobre lo qual yo dubdo, que esta amibaxiada non sea procurada por el papa .. . Vostra merced sea avisada, que algunos, que por ventura han voluntad de en- pachar la union de la yglesia, por la qual vostra merced ha tanto trabajado e de cada dia trabaja, non ayan logar de fazer algunos tractos con los dichos ambaxadores para empachar la union de la yglesia . . . Gerona XXVII. de Febrero. Por que lo contenido en esta carta fuesse mas secreto, mande al doctor Gonçalo Garac"), que la escriviesse de su mano. (225) Ordensgeneral Johannes de Podionucis an Infant Atfons: Ankunft in Paris am 13. März. K. Sigismund ist beschäftigt, K. Karl VI. wieder krank. Empfang im Hause des Herzogs von Berry. Seine und des Kanzlers Reden. Am 21. März Empfang in der Universität und Vorschläge derselben. Am 23. März beim Kanzler, der Kopie des Vertrags von Nar- bonne und der Subtraktion wünscht. Letztere geben sie, erstere nicht, da sie keinen Auftrag und keine beglaubigte Abschrift haben und die Universität sie schon besitze. Der Kanzler erklärt, am Hofe sei keine vorhanden und man kenne den Vertrag wenig; man moge ihn herbeischaffen. Der Ordens- a) So hier. 1) Vorher Tadel des englisch-aragonischen Eheplanes seitens der Ge- sandten. Empfehlung des kastilianischen Planes. In Frankreich seien ,grandes senyores‘ für aragonische Ehen.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 523 quod et fecit. Item mandavit comiti Armaniaci conestabulario Francie, quod suis gentibus armoruim daret congedium, quod et fecit, ita quod per Dei graciam quantum ex hiis, que usque nunc audivimus, omnia disponuntur ad pacei ... Scriptum in civitate Valencie penultima die Februarii. (224) Infant Alfons an K. Ferdinand: Aus Unterhaltungen seiner Leute mit den französischen Gesandten ist zu vermuten, daß diese auf Seiten Armagnacs und Benedikts XIII. stehen ; Vor- sicht ist geraten. Gerona (1416) Februar 27. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Algunos 1) de mi casa, que fueron con ellos a su posada, me dixieron, quels dixieron algunas cosas del emperador e de los fechos de Constança. Por donde paresce, que ellos non son contentos del emperador, e segund sus razones ellos se demue- stran seer del conde de Arminique, sobre lo qual yo dubdo, que esta amibaxiada non sea procurada por el papa .. . Vostra merced sea avisada, que algunos, que por ventura han voluntad de en- pachar la union de la yglesia, por la qual vostra merced ha tanto trabajado e de cada dia trabaja, non ayan logar de fazer algunos tractos con los dichos ambaxadores para empachar la union de la yglesia . . . Gerona XXVII. de Febrero. Por que lo contenido en esta carta fuesse mas secreto, mande al doctor Gonçalo Garac"), que la escriviesse de su mano. (225) Ordensgeneral Johannes de Podionucis an Infant Atfons: Ankunft in Paris am 13. März. K. Sigismund ist beschäftigt, K. Karl VI. wieder krank. Empfang im Hause des Herzogs von Berry. Seine und des Kanzlers Reden. Am 21. März Empfang in der Universität und Vorschläge derselben. Am 23. März beim Kanzler, der Kopie des Vertrags von Nar- bonne und der Subtraktion wünscht. Letztere geben sie, erstere nicht, da sie keinen Auftrag und keine beglaubigte Abschrift haben und die Universität sie schon besitze. Der Kanzler erklärt, am Hofe sei keine vorhanden und man kenne den Vertrag wenig; man moge ihn herbeischaffen. Der Ordens- a) So hier. 1) Vorher Tadel des englisch-aragonischen Eheplanes seitens der Ge- sandten. Empfehlung des kastilianischen Planes. In Frankreich seien ,grandes senyores‘ für aragonische Ehen.
Strana 524
524 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil/ general erklärl, zur Disputation oder Anderung des Doku- ments seien sie nicht gekommen. Nach begütigender Er- klärung des Kanzlers übergeben sie ein Exemplar. Armag- nac ist in Rouen. Sigismund läßt ihnen durch einen Konstanzer Boten über günstige Stimmung beim Konzil berichten. Kämpfe bei Harfleur zwischen dem Connetable und den Engländern; große Verluste der letzteren. Personal- nachrichten. Aufenthaltsverlängerung erwünscht, um die Unionsstimmung zu stärken. Paris (1416) März 24. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Illustrissime princeps. Humillima semper recomendacione pre- missa. Nosse dignetur vestra serenitas, quod divina mediante gracia sani et absque periculorum incursione malorum XIII. die mensis Marcii Parisiensem intravimus civitatem. Et quia imperator erat ibi occupatus cum dominis super magnis inter reges Francorum et Anglie tractatibus, rex insuper Francie erat infirmitate solita male dispositus de persona: ideo non potuimus audiri usque ad quintam feriam subsequentem.1) Qua die de mane fuimus auditi in domo d. ducis Biturie eo ibi vice regis propter infirmitatem suain, ut predicitur, indispositi presidente, presentibus ibi d. cardinali Barensi et d. cancellario Francie et aliis dominis de consilio regis necnon quam pluribus archiepiscopis, episcopis et prelatis et aliis de universitate quam multis. Factaque proposicione nostra et aliqua deliberacione licet brevi habita per dictum d. ducem cum prefatis dominis et prelatis respondit nobis cancellarius Francie per multa grata verba, in Gallico tamen, dicendo, quod ipsi regraciabantur Deo de bono et sancto proposito serenissimi d. regis Aragonum et de virtuosis et commendabilibus gestis suis per nos recitatis ad ecclesie unionem et pacem; et quod d. rex Francie esset letissimus, dum ista audiret, et quod ipsi omnes de istis plurimum letabantur et quod ipse rex Francie, qui tot labores et expensas fecerat pro pace ecclesie temporibus retrolapsis et faciebat eciam omni die, paratus erat constanter immobiliter continuare et prosequi usque ad finem, prout nos fueramus in nostra proposicione fortiter exortati. Et hoc iden credebant de d. rege Aragonum, secundum quod per nos fuerat explicatum, et quod, sicut in hiis, que circa factum unionis fecerat, ostenderat se regem probissimum et catho- licum, ita faceret eciam in futurum. Item peciit sibi dari copias substractionum Aragonie et Castelle et capitulorum concordatorum 1) Am 19. März.
524 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil/ general erklärl, zur Disputation oder Anderung des Doku- ments seien sie nicht gekommen. Nach begütigender Er- klärung des Kanzlers übergeben sie ein Exemplar. Armag- nac ist in Rouen. Sigismund läßt ihnen durch einen Konstanzer Boten über günstige Stimmung beim Konzil berichten. Kämpfe bei Harfleur zwischen dem Connetable und den Engländern; große Verluste der letzteren. Personal- nachrichten. Aufenthaltsverlängerung erwünscht, um die Unionsstimmung zu stärken. Paris (1416) März 24. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Illustrissime princeps. Humillima semper recomendacione pre- missa. Nosse dignetur vestra serenitas, quod divina mediante gracia sani et absque periculorum incursione malorum XIII. die mensis Marcii Parisiensem intravimus civitatem. Et quia imperator erat ibi occupatus cum dominis super magnis inter reges Francorum et Anglie tractatibus, rex insuper Francie erat infirmitate solita male dispositus de persona: ideo non potuimus audiri usque ad quintam feriam subsequentem.1) Qua die de mane fuimus auditi in domo d. ducis Biturie eo ibi vice regis propter infirmitatem suain, ut predicitur, indispositi presidente, presentibus ibi d. cardinali Barensi et d. cancellario Francie et aliis dominis de consilio regis necnon quam pluribus archiepiscopis, episcopis et prelatis et aliis de universitate quam multis. Factaque proposicione nostra et aliqua deliberacione licet brevi habita per dictum d. ducem cum prefatis dominis et prelatis respondit nobis cancellarius Francie per multa grata verba, in Gallico tamen, dicendo, quod ipsi regraciabantur Deo de bono et sancto proposito serenissimi d. regis Aragonum et de virtuosis et commendabilibus gestis suis per nos recitatis ad ecclesie unionem et pacem; et quod d. rex Francie esset letissimus, dum ista audiret, et quod ipsi omnes de istis plurimum letabantur et quod ipse rex Francie, qui tot labores et expensas fecerat pro pace ecclesie temporibus retrolapsis et faciebat eciam omni die, paratus erat constanter immobiliter continuare et prosequi usque ad finem, prout nos fueramus in nostra proposicione fortiter exortati. Et hoc iden credebant de d. rege Aragonum, secundum quod per nos fuerat explicatum, et quod, sicut in hiis, que circa factum unionis fecerat, ostenderat se regem probissimum et catho- licum, ita faceret eciam in futurum. Item peciit sibi dari copias substractionum Aragonie et Castelle et capitulorum concordatorum 1) Am 19. März.
Strana 525
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 525 Narbone, de quibus in proposicione feceramus pluries mencionem. Et addidit, quod datis et visis illis loquerentur nobiscum et nos cum eis. Et post hec d. rex Francie faceret nobis ad proposita responsionem magis expressam et d. regi scriberet, ut decebat. Verumptamen, inquit, hoc non poterit ita cito fieri propter magna negocia regni, in quibus erant pro tunc domini occupati. Et finaliter dicta sua conclusit dicens: Et vos peroptime veneritis. Tercia die sequenti, scilicet in die beati Benedicti 1), proposuimus coram universitate in domo Maturinorum, ubi fuit magistrorum, doctorum, prelatorum, religiosorum et alioruimn graduatorum multi- tudo solennis et magna. Et cum primo fuisset per nos oblata d. regis littera et consequenter ibidem coram omnibus per unum ex eis alte et intelligibiliter lecta, proposuimus et fuimus cum magno silencio et attencione anditi. Post proposicionem itaque respondit rector universitatis regraciando de ambaxiata d. regis sanctum quoque suum et stabile propositum ac gesta magnifica ad unionem ecclesie per nos ibidem lacius explicata plurimum commendando. Addiditque super ulteriori responcione*), universitas deliberaret et deinde ad nos ad domum nostram accederet et responcionen deliberatam referret. Tercia igitur die sequenti, que fuit XXIII. Marcii, de mane venit rector universitatis cum aliquibus magistris in sacra pagina ad domum nostram et magister Benedictus 2) monachus sancti Dyonisii de mandato rectoris et universitatis, ut dixit, fecit nobis gratam responcionem quinque inter alia continentem : Primo, quod universitas serenissimo d. regi Aragonum regra- ciabatur humiliter de sanctissimo et stabili proposito et de virtuosis operibus suis in facto ecclesie per nos lacius explicatis et de ambaxiata, quam dignatus fuerat ipsi universitati dirigere. Et eciain regraciabatur nobis de bona diligencia et exequcione commen- dabili in hiis, que nobis commendata fuerant seu comissa. Secundo, quod dicta universitas eidem d. regi breviter dirigeret literam graciosam,3) per quam appeteret, quod ipsa intendebat laborare viriliter et constanter ad unionem ecclesie et annuere exortacionibus sanctis d. regis. Tercio, quod placeret nobis, regiam maiestatem suam semper ad negocium pacisb) unionis ecclesie exhortari, sicut et ipsi eam exhortari proponebant, non, quod diffidant quomodolibet, quin in a) So Or. b) Fehlt et. 1) 21. März. — 2) Genciani. — 3) Vgl. unten zu April 6.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 525 Narbone, de quibus in proposicione feceramus pluries mencionem. Et addidit, quod datis et visis illis loquerentur nobiscum et nos cum eis. Et post hec d. rex Francie faceret nobis ad proposita responsionem magis expressam et d. regi scriberet, ut decebat. Verumptamen, inquit, hoc non poterit ita cito fieri propter magna negocia regni, in quibus erant pro tunc domini occupati. Et finaliter dicta sua conclusit dicens: Et vos peroptime veneritis. Tercia die sequenti, scilicet in die beati Benedicti 1), proposuimus coram universitate in domo Maturinorum, ubi fuit magistrorum, doctorum, prelatorum, religiosorum et alioruimn graduatorum multi- tudo solennis et magna. Et cum primo fuisset per nos oblata d. regis littera et consequenter ibidem coram omnibus per unum ex eis alte et intelligibiliter lecta, proposuimus et fuimus cum magno silencio et attencione anditi. Post proposicionem itaque respondit rector universitatis regraciando de ambaxiata d. regis sanctum quoque suum et stabile propositum ac gesta magnifica ad unionem ecclesie per nos ibidem lacius explicata plurimum commendando. Addiditque super ulteriori responcione*), universitas deliberaret et deinde ad nos ad domum nostram accederet et responcionen deliberatam referret. Tercia igitur die sequenti, que fuit XXIII. Marcii, de mane venit rector universitatis cum aliquibus magistris in sacra pagina ad domum nostram et magister Benedictus 2) monachus sancti Dyonisii de mandato rectoris et universitatis, ut dixit, fecit nobis gratam responcionem quinque inter alia continentem : Primo, quod universitas serenissimo d. regi Aragonum regra- ciabatur humiliter de sanctissimo et stabili proposito et de virtuosis operibus suis in facto ecclesie per nos lacius explicatis et de ambaxiata, quam dignatus fuerat ipsi universitati dirigere. Et eciain regraciabatur nobis de bona diligencia et exequcione commen- dabili in hiis, que nobis commendata fuerant seu comissa. Secundo, quod dicta universitas eidem d. regi breviter dirigeret literam graciosam,3) per quam appeteret, quod ipsa intendebat laborare viriliter et constanter ad unionem ecclesie et annuere exortacionibus sanctis d. regis. Tercio, quod placeret nobis, regiam maiestatem suam semper ad negocium pacisb) unionis ecclesie exhortari, sicut et ipsi eam exhortari proponebant, non, quod diffidant quomodolibet, quin in a) So Or. b) Fehlt et. 1) 21. März. — 2) Genciani. — 3) Vgl. unten zu April 6.
Strana 526
526 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. hoc habeat animum fervidum et constantem, set ut suum reddat debitum, quemadmodum sua magestas regia fecerat in ipsam universitatem fortiter exhortando. Quarto, quod placeret nobis scribere sue magestati, quatinus ipsam universitatem tanquam suam devotam habeat specialiter commendatam. Quinto, quod dicta universitas se offerebat sue regie magestati in omnibus eius concernentibus comodum et honorem. Et addiderunt, quod universitas iam ordinaverat, quod fierent in brevi tam Parisius quain alibi per regnum processiones sollempnes pro unione ecclesie et regraciacione de presenti disposicione data divinitus ad eandem ; et fient ibi sermones ea, que gesta et concordata sunt ad pacem hanc, explicantes.“) Eadem die post prandium ivimus ad d. cancellarium Francie super accelleracione responcionis ") nobis fiende, qui peciit copiam substractionum et capitulorum concordatorum Narbone. Tradidi- mus autem eidem copiam substractionum, copiam vero capitu- lorum voluimus excusare. Causa autem, quare voluimus excusare, hec fuit duplex: Una, quia in instructionibus non mandabatur nobis, ut capitulorum copiam traderemus, alia, quia nobis fuerant illa capitula non signata nec in forma autentica. Et ideo hoc erubes- centes excusavimus, sicnt potuimus, dicentes, quod, cum capitula illa essent sua sicut nostra et quod in concordia illorum inter- venerant nuncii regis Francie et universitatis, mirabamur, quod ipsi illa capitula non haberent; nos enim omnino credentes, quod ipsi haberent illa, non curaveramus illa portare nobiscum in forima autentica, set in simplici forma pro quadam memoria. Audi- veramus autem universitatem illa habere in auctentica forma. Respondit ipse, quod, quidquid esset de universitate, domini tamen illa capitula non habebant et de ipsis modicum aut nichil audi- verant. Et ideo bonum erat, quod traderemus, sicut habebamus, et domini illa viderent et post nos essemus cum eis et conferre- mus de materia, si expediret. Et consequenter procederetur ad pleniorem responcionem et expedicionem nostram. Replicavimus, quod nos non veneramus ad disputandum de materia capitulorum nec ad aliquid immutandum, set solum ad instandum et exortan- dum ad pacem ecclesie secundum illa, que tam digeste et mature et inter tales et tantos fuerant concordata, prout nuper coram consilio regis explicaveramus aperte. Respondit ipse: Absit, inquit, a) Durchstricken concludentes. b) So Or.
526 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. hoc habeat animum fervidum et constantem, set ut suum reddat debitum, quemadmodum sua magestas regia fecerat in ipsam universitatem fortiter exhortando. Quarto, quod placeret nobis scribere sue magestati, quatinus ipsam universitatem tanquam suam devotam habeat specialiter commendatam. Quinto, quod dicta universitas se offerebat sue regie magestati in omnibus eius concernentibus comodum et honorem. Et addiderunt, quod universitas iam ordinaverat, quod fierent in brevi tam Parisius quain alibi per regnum processiones sollempnes pro unione ecclesie et regraciacione de presenti disposicione data divinitus ad eandem ; et fient ibi sermones ea, que gesta et concordata sunt ad pacem hanc, explicantes.“) Eadem die post prandium ivimus ad d. cancellarium Francie super accelleracione responcionis ") nobis fiende, qui peciit copiam substractionum et capitulorum concordatorum Narbone. Tradidi- mus autem eidem copiam substractionum, copiam vero capitu- lorum voluimus excusare. Causa autem, quare voluimus excusare, hec fuit duplex: Una, quia in instructionibus non mandabatur nobis, ut capitulorum copiam traderemus, alia, quia nobis fuerant illa capitula non signata nec in forma autentica. Et ideo hoc erubes- centes excusavimus, sicnt potuimus, dicentes, quod, cum capitula illa essent sua sicut nostra et quod in concordia illorum inter- venerant nuncii regis Francie et universitatis, mirabamur, quod ipsi illa capitula non haberent; nos enim omnino credentes, quod ipsi haberent illa, non curaveramus illa portare nobiscum in forima autentica, set in simplici forma pro quadam memoria. Audi- veramus autem universitatem illa habere in auctentica forma. Respondit ipse, quod, quidquid esset de universitate, domini tamen illa capitula non habebant et de ipsis modicum aut nichil audi- verant. Et ideo bonum erat, quod traderemus, sicut habebamus, et domini illa viderent et post nos essemus cum eis et conferre- mus de materia, si expediret. Et consequenter procederetur ad pleniorem responcionem et expedicionem nostram. Replicavimus, quod nos non veneramus ad disputandum de materia capitulorum nec ad aliquid immutandum, set solum ad instandum et exortan- dum ad pacem ecclesie secundum illa, que tam digeste et mature et inter tales et tantos fuerant concordata, prout nuper coram consilio regis explicaveramus aperte. Respondit ipse: Absit, inquit, a) Durchstricken concludentes. b) So Or.
Strana 527
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 527 ut illa velimus habere et de illis vobiscum conferre ad hoc, quod quomodocumque revocentur in dubiun, set ad hoc, quod illa vide- amus et per declaracionem vestram intelligamus, si aliquid in illis esset ambiguum vel obscurum. Et non dubitetis de bona respon- cione. Absit enim, quod nos, qui semper in isto sancto negocio pacem quesivimus, nune, visa tam mira disposicione, vellemus tendere ad rupturam. Post hec itaque tradidiuus sibi copiam capitulorum, prout nobis tradita fuerant. Et sic pro illa vice recessimus ab eodem. Iteim alii domini, cum quibus loqui habebamus de materia, non sunt Parisius. Dominus enim constabularius, scilicet comes Armaniaci, est Rotomagi vel circa. Proposuimus autem, nisi in brevi reveniat, ire ad ipsum aut saltem sibi scribere, que ex parte d. regis verbotenus habebamus referre. Dominum quoque impera- torem visitavimus, eidem regias offerendo salutes ac recomen- daciones congruas vestri parte. Interrogavimus eum de congre- gacione Constancie et signanter, si erat ibi bona concordia. Et statim fecit venire unum, qui noviter venerat de Constancia missns illuc per imperatorem ad sciendum hoc ipsum. Qui retulit totam illam congregacionem esse in magna pace et concordia et in magna leticia de hiis, que per d. regem Aragonie gesta fnerant et de hiis, que ad pacem ecclesie extiterant concordata futuram- que pacem cum firma spe et ingenti gaudio prestolari. Alios insuper de hac materia interrogavimus et non audivimus per Dei graciam nisi bonum. Anglici de Ariflor pridie iverant extra ad patriam dampnifican- dum. Erant ultra quam duo milia quadringenti. Quo audito d. conestabularius, scilicet comes Armaniaci, ivit contra eos et in primo agressu interfecit ex eis sexcentos et ultra. Alii vero in- traverunt quoddam nemus, se, pront poterant,") fortificantes ibi- dem et de nocte exierunt versus Ariflor festinis gressibus, sperantes de mane. Insequtus est eos comes prefatus et iterum conflixerunt et interfecti sunt de Gallicis, qui precedebant, circa CCti, qui pro magna parte erant homines electi. Prostrati sunt autem ex fatua audacia sua et quia transgressi sunt ordinacionem bellandi comitis antedicti. Verumptamen superveniens ipse comes cum suis inter- fecit de Anglicis plus quam mille quadringentos, alii, sicut poterant, fugerunt et intraverunt locum de Ariflor. Et inter illos multi sunt letaliter vulnerati, inter quos comes Dorceti, avunculusb), ut a) Hier und weiter unten Futurum. b) Or. avunenlo.
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 527 ut illa velimus habere et de illis vobiscum conferre ad hoc, quod quomodocumque revocentur in dubiun, set ad hoc, quod illa vide- amus et per declaracionem vestram intelligamus, si aliquid in illis esset ambiguum vel obscurum. Et non dubitetis de bona respon- cione. Absit enim, quod nos, qui semper in isto sancto negocio pacem quesivimus, nune, visa tam mira disposicione, vellemus tendere ad rupturam. Post hec itaque tradidiuus sibi copiam capitulorum, prout nobis tradita fuerant. Et sic pro illa vice recessimus ab eodem. Iteim alii domini, cum quibus loqui habebamus de materia, non sunt Parisius. Dominus enim constabularius, scilicet comes Armaniaci, est Rotomagi vel circa. Proposuimus autem, nisi in brevi reveniat, ire ad ipsum aut saltem sibi scribere, que ex parte d. regis verbotenus habebamus referre. Dominum quoque impera- torem visitavimus, eidem regias offerendo salutes ac recomen- daciones congruas vestri parte. Interrogavimus eum de congre- gacione Constancie et signanter, si erat ibi bona concordia. Et statim fecit venire unum, qui noviter venerat de Constancia missns illuc per imperatorem ad sciendum hoc ipsum. Qui retulit totam illam congregacionem esse in magna pace et concordia et in magna leticia de hiis, que per d. regem Aragonie gesta fnerant et de hiis, que ad pacem ecclesie extiterant concordata futuram- que pacem cum firma spe et ingenti gaudio prestolari. Alios insuper de hac materia interrogavimus et non audivimus per Dei graciam nisi bonum. Anglici de Ariflor pridie iverant extra ad patriam dampnifican- dum. Erant ultra quam duo milia quadringenti. Quo audito d. conestabularius, scilicet comes Armaniaci, ivit contra eos et in primo agressu interfecit ex eis sexcentos et ultra. Alii vero in- traverunt quoddam nemus, se, pront poterant,") fortificantes ibi- dem et de nocte exierunt versus Ariflor festinis gressibus, sperantes de mane. Insequtus est eos comes prefatus et iterum conflixerunt et interfecti sunt de Gallicis, qui precedebant, circa CCti, qui pro magna parte erant homines electi. Prostrati sunt autem ex fatua audacia sua et quia transgressi sunt ordinacionem bellandi comitis antedicti. Verumptamen superveniens ipse comes cum suis inter- fecit de Anglicis plus quam mille quadringentos, alii, sicut poterant, fugerunt et intraverunt locum de Ariflor. Et inter illos multi sunt letaliter vulnerati, inter quos comes Dorceti, avunculusb), ut a) Hier und weiter unten Futurum. b) Or. avunenlo.
Strana 528
528 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dicitur, regis Anglie, vulneratus fuit taliter, quod, ut dicitur, non evadet. Interfectus eciam fuit ibi quidam alius magnus dominus consanguineus regis Anglie. Comes vero Armaniaci disponit ad obsidendum dictum locum de Ariflor bene cito. ltem imperator fuit in Francia et presertim Parisius sollemp- nissime festivatus et collocatus in castro regis vocatus*) vulgariter Loure. In brevi recessurus est vadens in Angliam ad tractandum possetenus pacem inter reges et regna Francie et Anglie. Et hoc per viam matrimonii inter regem Anglie et filiam regis Francie nomine Katerina etatis XII annorum. Dominam reginam Francie nondum visitavimus propter regis indisposicionem. Set intendimus eam breviter visitare, quia rex per Dei graciam incipit melius se habere. Parisius pro presenti de magnis dominis non sunt nisi d. rex Francie, rex Ludovicus, dux Biturie et d. cardinalis de Bar. Dominus delphinus nescitur a certo, quando sit venturus. Dux Burgundie est in Flandria in villa de Insula. Dicunt quidam, quod tractat intrare Parisius in societate d. delphini. Hoc tamen non habemus a certo. Ceterum usque nunc per Dei graciam non sentimus disposi- ciones vel tractatus fieri in istis partibus per queincunque ad rupturam futuri concilii, ymmo speramus omnia concedente Christi clemencia feliciter terminanda. Preterea, serenissime domine, non solum propter expedienda cum dominis expedit nos hic aliquo tempore remanere, ut patet ex verbis d. cancellarii Francie supra scriptis, ymmo eciam alia racione. Dixerunt enim nobis nonnulli ad pacein ecclesie et ad excellenciam d. regis Aragonie atque vestraim affecti, quod parum prodesset nos misisse in Franciam solum ad refferendum et hortandum, nisi postea convenienti tempore remaneremus ibidem ad confortandum negocia et obviandum impedimentis variis, que poterunt contingere, ac falci- tatibus"), que plerumque per malivolos seminantur. Eapropter vestre dominacioni humiliter supplicamus, quatenus casu, quo voluntatem regiam exequendo vos occupari contingat ultra terminum, pro quo nobis data fuit provissio, que circa medium mensis Madii flnietur, nobis de pecuniis, prout per d. regem ordinatum extitit, provideri faciat cum effectu. Celsitudinem vestram per omnia felicitet prin- ceps pacis. Scriptum Parisius XXIIII. mensis Marcii. Vestre dominacionis humillimi servitores manibus propriis hic suhscripti f. Jo. ordinis Predicatorum magister e Dalmau de Darnius. a) So Or.
528 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dicitur, regis Anglie, vulneratus fuit taliter, quod, ut dicitur, non evadet. Interfectus eciam fuit ibi quidam alius magnus dominus consanguineus regis Anglie. Comes vero Armaniaci disponit ad obsidendum dictum locum de Ariflor bene cito. ltem imperator fuit in Francia et presertim Parisius sollemp- nissime festivatus et collocatus in castro regis vocatus*) vulgariter Loure. In brevi recessurus est vadens in Angliam ad tractandum possetenus pacem inter reges et regna Francie et Anglie. Et hoc per viam matrimonii inter regem Anglie et filiam regis Francie nomine Katerina etatis XII annorum. Dominam reginam Francie nondum visitavimus propter regis indisposicionem. Set intendimus eam breviter visitare, quia rex per Dei graciam incipit melius se habere. Parisius pro presenti de magnis dominis non sunt nisi d. rex Francie, rex Ludovicus, dux Biturie et d. cardinalis de Bar. Dominus delphinus nescitur a certo, quando sit venturus. Dux Burgundie est in Flandria in villa de Insula. Dicunt quidam, quod tractat intrare Parisius in societate d. delphini. Hoc tamen non habemus a certo. Ceterum usque nunc per Dei graciam non sentimus disposi- ciones vel tractatus fieri in istis partibus per queincunque ad rupturam futuri concilii, ymmo speramus omnia concedente Christi clemencia feliciter terminanda. Preterea, serenissime domine, non solum propter expedienda cum dominis expedit nos hic aliquo tempore remanere, ut patet ex verbis d. cancellarii Francie supra scriptis, ymmo eciam alia racione. Dixerunt enim nobis nonnulli ad pacein ecclesie et ad excellenciam d. regis Aragonie atque vestraim affecti, quod parum prodesset nos misisse in Franciam solum ad refferendum et hortandum, nisi postea convenienti tempore remaneremus ibidem ad confortandum negocia et obviandum impedimentis variis, que poterunt contingere, ac falci- tatibus"), que plerumque per malivolos seminantur. Eapropter vestre dominacioni humiliter supplicamus, quatenus casu, quo voluntatem regiam exequendo vos occupari contingat ultra terminum, pro quo nobis data fuit provissio, que circa medium mensis Madii flnietur, nobis de pecuniis, prout per d. regem ordinatum extitit, provideri faciat cum effectu. Celsitudinem vestram per omnia felicitet prin- ceps pacis. Scriptum Parisius XXIIII. mensis Marcii. Vestre dominacionis humillimi servitores manibus propriis hic suhscripti f. Jo. ordinis Predicatorum magister e Dalmau de Darnius. a) So Or.
Strana 529
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 529 Illustrissimo principi domino A. primogenito Aragonie ac principi Gerunde. Am 26. Märs berichtet der Ordensgeneral iber seine Audienz beim Herzog von Berry an K. Ferdinand: Domino duci Biturie secrete exposui michi commissa, qui magnum gaudium ostendit audita affectione, quam vestra dominacio gerit ad domum et ad regnuim Francie et dixit, quod de sincera intencione et magna dilectione, quam vos habetis ad bonumn et honorem domus Francie, ipse non dubitabat. Verumptamen bene sencii, quod tractatus matrimonii filie vestre cum rege Anglie sibi et aliis dominis Francie displicuerat. Prefatus insuper d. dux dixit michi, quod imperator tractabat pacem inter regem Francie et regem Anglie per medium matrimonii inter regem Anglie et filiam regis Francie et quod dictus imperator erat multum ad hoc affectus propter bonuim pacis et quod istud veniebat in magna parte ad requestam Anglicorum. Idem d. dux in verbis suis ostendebat, quod multum afficiebatur ad dominacionem vestrain. Et in fine, cum ego sibi dicerem, quod vestre dominacioni eciam“) sui ex parte salutarem, ipse statim subiunxit: Ymino, inquit, recommendabitis me sibi. Dominus rex Francorum non habet filium, quin sit uxoratus. Domino comiti Armaniaci et aliis, qui sunt extra, non affuit loquendi facultas. In rege regum Christo Jhesu valeat vestra regia magestas in evui. Scriptuim Parisius XXVI. Marcii. (226) Die Universität Paris an K. Ferdinand: Lob seines Unions- eifers ; Trost durch sein Schreiben; Aufforderung, auf dem Unionswege zu beharren. (Paris 1416) April 6. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Princeps illustrissime, rex armipotens et famose. Regie soli- citudinis partein atque devocionis debitumn fideliter persolvistis, cum omnia vestra maiestas snaviter in pace disposuit et in cari- tate preparatos animos concupite semper unitatis dedit esse capa- ces ... Nam litteras vestras sapiencia pariter et eloquencia melli- fluas dum gaudio suspensis animis perlegimus, exiit timor precordia atque mens in valitudinem assurgebat ... Ite igitur viam, quam Dominus ostendit vobis et gressus dirigat, qui incepit, atque idein a) Or. et eam. Finke, Acta concilii Constanciensis I1l. 34
D. Die Gesandtschaft K. Ferdinands an K. Sigismund und Frankreich. 529 Illustrissimo principi domino A. primogenito Aragonie ac principi Gerunde. Am 26. Märs berichtet der Ordensgeneral iber seine Audienz beim Herzog von Berry an K. Ferdinand: Domino duci Biturie secrete exposui michi commissa, qui magnum gaudium ostendit audita affectione, quam vestra dominacio gerit ad domum et ad regnuim Francie et dixit, quod de sincera intencione et magna dilectione, quam vos habetis ad bonumn et honorem domus Francie, ipse non dubitabat. Verumptamen bene sencii, quod tractatus matrimonii filie vestre cum rege Anglie sibi et aliis dominis Francie displicuerat. Prefatus insuper d. dux dixit michi, quod imperator tractabat pacem inter regem Francie et regem Anglie per medium matrimonii inter regem Anglie et filiam regis Francie et quod dictus imperator erat multum ad hoc affectus propter bonuim pacis et quod istud veniebat in magna parte ad requestam Anglicorum. Idem d. dux in verbis suis ostendebat, quod multum afficiebatur ad dominacionem vestrain. Et in fine, cum ego sibi dicerem, quod vestre dominacioni eciam“) sui ex parte salutarem, ipse statim subiunxit: Ymino, inquit, recommendabitis me sibi. Dominus rex Francorum non habet filium, quin sit uxoratus. Domino comiti Armaniaci et aliis, qui sunt extra, non affuit loquendi facultas. In rege regum Christo Jhesu valeat vestra regia magestas in evui. Scriptuim Parisius XXVI. Marcii. (226) Die Universität Paris an K. Ferdinand: Lob seines Unions- eifers ; Trost durch sein Schreiben; Aufforderung, auf dem Unionswege zu beharren. (Paris 1416) April 6. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Princeps illustrissime, rex armipotens et famose. Regie soli- citudinis partein atque devocionis debitumn fideliter persolvistis, cum omnia vestra maiestas snaviter in pace disposuit et in cari- tate preparatos animos concupite semper unitatis dedit esse capa- ces ... Nam litteras vestras sapiencia pariter et eloquencia melli- fluas dum gaudio suspensis animis perlegimus, exiit timor precordia atque mens in valitudinem assurgebat ... Ite igitur viam, quam Dominus ostendit vobis et gressus dirigat, qui incepit, atque idein a) Or. et eam. Finke, Acta concilii Constanciensis I1l. 34
Strana 530
530 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ipse perficiat. Scriptum in nostra congregacione generali apud s. Maturinum celebrata mensis Aprilis die VI.1) (227) Jordi Dornos an K. Alfons: Ankündigung französischer Ge- sandter in der Unionsangelegenheit. Inhalt eines Briefes des Grafen (Bernhard) von Armagnac an den Minoriten- general. Bitte, einer Gesandtschaft des Grafen beim Papst gute Aufnahme zu verschaffen. Nach einem andern Briefe (Armagnacs?) solt die Verlegung des Konzils aus Konstanz auf einer für 17. Mai zu berufenden Versammlung der fran- zösischen Kirche erörtert werden. Barcelona (1416) Mai 12. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Si comta, com prestament hic deven esser enbaxados de França, los quals venen a vostra excellent senyoria per los negocis de la yglesia. Item de don Anton 2) son certifficat per un quinca oyt dir a aquell, qui la vist, que gran temps ha, que ell es ab la duquessa de Bar despuxes, que fugi de la preso de Narbona . . . Scrita en Barclunona a XII de Maig. Molt excellent seyor, aprop que la present es stada scrita, he lesta la letra tremesa per lo comte Darmeyac al general dels Menos, en la qual efectualment se conten, com lo comte per part sua e daltres majors, que el tremet dos doctors, un caveller, un mestre en theologia al papa e perso pregua lo dit general, que encontinent, com seran en Cateluya, los vulla aconpeyar entro al papa e de suplicar li, quels fassa bona resposta, deven passar ab letres privates per la vostra seyoria. Itei en una altra letra se conten, com a XVII. del mes present la esglesia Gallicana 3) se deu tota ajustar en la ciotat de Paris per deliberar, si lo loc de Constansa se deu mudar. 1) Am 28. April schreiben Rektor und Universität an K. Alfons: Pote- states et principatus princeps supremus a patribus transtulit in filios, ut in semitis parentum preambulent viasque relinquant difficiles ... Hereditet . . . in filio pacis paterna dilectio, quam verbo pariter et opere commendavit, cuius amore coniuncti nostra priora scripta sue serenitati disposueramus destinanda casum flebilem ignorantes. Dringende Bitte um Förderung der Union. Scriptum in congregacione nostra generali apud s. Maturinum solenniter celebrata die vicesima octava mensis Aprilis. Or. Pap. 2) Es handelt sich um die Skandalaffäre des Antonius de Luna, eines Verwandten Benedikts, der eine Abtissin entführt hatte. s) Vgl. Valois IV 414 und 418.
530 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ipse perficiat. Scriptum in nostra congregacione generali apud s. Maturinum celebrata mensis Aprilis die VI.1) (227) Jordi Dornos an K. Alfons: Ankündigung französischer Ge- sandter in der Unionsangelegenheit. Inhalt eines Briefes des Grafen (Bernhard) von Armagnac an den Minoriten- general. Bitte, einer Gesandtschaft des Grafen beim Papst gute Aufnahme zu verschaffen. Nach einem andern Briefe (Armagnacs?) solt die Verlegung des Konzils aus Konstanz auf einer für 17. Mai zu berufenden Versammlung der fran- zösischen Kirche erörtert werden. Barcelona (1416) Mai 12. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. . . . Si comta, com prestament hic deven esser enbaxados de França, los quals venen a vostra excellent senyoria per los negocis de la yglesia. Item de don Anton 2) son certifficat per un quinca oyt dir a aquell, qui la vist, que gran temps ha, que ell es ab la duquessa de Bar despuxes, que fugi de la preso de Narbona . . . Scrita en Barclunona a XII de Maig. Molt excellent seyor, aprop que la present es stada scrita, he lesta la letra tremesa per lo comte Darmeyac al general dels Menos, en la qual efectualment se conten, com lo comte per part sua e daltres majors, que el tremet dos doctors, un caveller, un mestre en theologia al papa e perso pregua lo dit general, que encontinent, com seran en Cateluya, los vulla aconpeyar entro al papa e de suplicar li, quels fassa bona resposta, deven passar ab letres privates per la vostra seyoria. Itei en una altra letra se conten, com a XVII. del mes present la esglesia Gallicana 3) se deu tota ajustar en la ciotat de Paris per deliberar, si lo loc de Constansa se deu mudar. 1) Am 28. April schreiben Rektor und Universität an K. Alfons: Pote- states et principatus princeps supremus a patribus transtulit in filios, ut in semitis parentum preambulent viasque relinquant difficiles ... Hereditet . . . in filio pacis paterna dilectio, quam verbo pariter et opere commendavit, cuius amore coniuncti nostra priora scripta sue serenitati disposueramus destinanda casum flebilem ignorantes. Dringende Bitte um Förderung der Union. Scriptum in congregacione nostra generali apud s. Maturinum solenniter celebrata die vicesima octava mensis Aprilis. Or. Pap. 2) Es handelt sich um die Skandalaffäre des Antonius de Luna, eines Verwandten Benedikts, der eine Abtissin entführt hatte. s) Vgl. Valois IV 414 und 418.
Strana 531
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 531 E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. (228) Bischof Didacus von Lerida an K. Ferdinand: Gerüchte über Abbruch der Verhandlungen von Perpignan und über den Vertrag von Narbonne drangen nach Sizilien. War- nung vor neuen Skandalen, Hoffnung auf seine Klugheit. Die prima sedes könne keiner richten. Catania (1416) Januar 22. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. D. Herdensis episcopus . . . Quamquam humilitas intellectus . . . Occurrentibus nuper itaque novis in hoc suo regno Sicilie, in quo sub . . . infante Johanne dux de Penyafiel caro secundo- genito tuo dego, flante fama, quod ... Romanorum rex de oblatis circa unionis materiai ... per d. n. summum pontificem minime fuerit contentus sicque absque conclusionis articulo, heu proldolor, recessisse, ob quod miror et condolenter admiror, cum idem sanctissimus dominus noster, .. . que iusta sunt, . . . inquisivit et obtulit sepe, sepe . . . quodque ipse Romanorun rex . . . non minus, ut audio, ad lianc perficiendam materiam studio fervencioris spiritus anelabat .. . Tn, catholice princeps, . . . advertes, ne forte aliquorum suggestione inprovida augeatur materia scandalorum . . . Comperi namque . . . post ipsius regis Romanorum recessum eidem domino nostro . . . per magestatem tuam nonnullas requi- siciones fieri et post responsiones earum conclusiones aliquas ordinari ipsius unionis materiam procurantes, o utinam feliciter rey exitum producturas, set vereor, nec possum, ignotis adhuc hiis michi conclusionibus, quod forte senciam, profiteri. Spero atamen tuam providenciam . . . lance mature deliberacionis summopere provisuram. Rebus etenim magnis maxine consilii opus est, . . . cum primam sedem mundanus aliquis nequeat iudicare . . . Scriptum Cathanie XXII. Januarii. (229) Die Kardinäle in Konstanz an Infant Alfons: Freude über Narbonne ; Dank für seinen Unionseifer ; Bitte, das Begonnene zu vollenden. Konstanz (1416) Februar 9. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Auf Rückseite Adresse. Darunter: Mise- racione divina episcopi, presbyteri, diaconi s. Romane ecclesie cardinales. Illustrissime princeps et excelse domine, amice noster ca- rissime post salutem. Salutari unionis ecclesie sancte Dei negocio,
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 531 E. Benedikt XIII. und das Konzil von der Subtraktion bis zur Wahl Martins V. (228) Bischof Didacus von Lerida an K. Ferdinand: Gerüchte über Abbruch der Verhandlungen von Perpignan und über den Vertrag von Narbonne drangen nach Sizilien. War- nung vor neuen Skandalen, Hoffnung auf seine Klugheit. Die prima sedes könne keiner richten. Catania (1416) Januar 22. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. D. Herdensis episcopus . . . Quamquam humilitas intellectus . . . Occurrentibus nuper itaque novis in hoc suo regno Sicilie, in quo sub . . . infante Johanne dux de Penyafiel caro secundo- genito tuo dego, flante fama, quod ... Romanorum rex de oblatis circa unionis materiai ... per d. n. summum pontificem minime fuerit contentus sicque absque conclusionis articulo, heu proldolor, recessisse, ob quod miror et condolenter admiror, cum idem sanctissimus dominus noster, .. . que iusta sunt, . . . inquisivit et obtulit sepe, sepe . . . quodque ipse Romanorun rex . . . non minus, ut audio, ad lianc perficiendam materiam studio fervencioris spiritus anelabat .. . Tn, catholice princeps, . . . advertes, ne forte aliquorum suggestione inprovida augeatur materia scandalorum . . . Comperi namque . . . post ipsius regis Romanorum recessum eidem domino nostro . . . per magestatem tuam nonnullas requi- siciones fieri et post responsiones earum conclusiones aliquas ordinari ipsius unionis materiam procurantes, o utinam feliciter rey exitum producturas, set vereor, nec possum, ignotis adhuc hiis michi conclusionibus, quod forte senciam, profiteri. Spero atamen tuam providenciam . . . lance mature deliberacionis summopere provisuram. Rebus etenim magnis maxine consilii opus est, . . . cum primam sedem mundanus aliquis nequeat iudicare . . . Scriptum Cathanie XXII. Januarii. (229) Die Kardinäle in Konstanz an Infant Alfons: Freude über Narbonne ; Dank für seinen Unionseifer ; Bitte, das Begonnene zu vollenden. Konstanz (1416) Februar 9. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Auf Rückseite Adresse. Darunter: Mise- racione divina episcopi, presbyteri, diaconi s. Romane ecclesie cardinales. Illustrissime princeps et excelse domine, amice noster ca- rissime post salutem. Salutari unionis ecclesie sancte Dei negocio,
Strana 532
532 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quod apud serenissimum d. genitorem vestrum tractatum et eo usque conclusum, ut iam felicis exitus nulla dubitacione spes certissima sit, per nos nuper intellecto non possemus satis dicere, quanto exultaverimus gaudio: Pietati autemn vestre, qui cum prefato genitore vestro aliisque principibus et principum legatis, cum id tractaretur, adeo studiosam utilemque, imo efficacem operam impendisti, debere propterea ipsam ecclesiam omniumque Christi fidelium populum summas laudes et perpetuas gracias recognos- cimus. Quare nos, qui Romane ecclesie membra sumus, eidem pietati etsi non satis pro merito, quantas tamen possumus, agimus gracias eique totas vires nostras plenioribusque affecti- bus nosmetipsos officiosos offerimus. Sed ipsam instantissime precamur, ut, quod bene cepit, nunc diligencius persequatur, donec ad optatum finem perduxerit, quatenus ecclesia Dei du- dum laborans ex diuturna expectacione opera vestra optatum salutis portum celerius obtineat, vos vero ex re perfecta ple- nam plenioremque gloriam consequamini. Dat. Constancie die VIIII. Februarii. (230) K. Karl VI. von Frankreich bestäligt Kapitel 10 des Nar- bonner Vertrages und gibt demgemäß Benedikt XIII., seinen Kardinälen und Anhängern, die zum Konzil nach Konstanz gehen wollen, freies Geleit. Paris 1416 Februar 14. Rom. Vatik. Archiv. Instrumenta miscellanea 1406. Or. Perg. Notariats- instrument des Notars Nicolaus de Blanis mit der Einleitung: Hoc est trans- latum fideliter factum Valencie nona die Aprilis anno a nat. Domini millesimo quadringentesimo sexto decimo sumptum a quadam litera sive carta perga- menea et patenti serenissimi principis d. Karoli Francorum regis. Karolus Dei gracia Francorum rex . . . salutem. Cum pacem ecclesie sacrosancte matris nostre per longa tempora intentissi- mis affectibus perquisierimus ac principes pene universos, qui christiano nomine gloriantur, per ambaxiatores et diligencias quam plurimas ad ipsam querendam et prosequendam pulsaveri- mus, nichil magis placidum in humanis aut a nostra maiestate amplius concupitum existat, quam prefatam desideratam opinio- nem obtinere, pro qua eciam consequenda labores nostros inde- fesse continuando tam ad sacrum Constanciense concilium quam ad serenissimum Romanorum et Ungarie regem fratrem et con- sanguineum nostrum carissimum et novissime ad regem Ara- gonum fratrem nostrum ac ceteros obediencie P. de Luna, qui
532 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quod apud serenissimum d. genitorem vestrum tractatum et eo usque conclusum, ut iam felicis exitus nulla dubitacione spes certissima sit, per nos nuper intellecto non possemus satis dicere, quanto exultaverimus gaudio: Pietati autemn vestre, qui cum prefato genitore vestro aliisque principibus et principum legatis, cum id tractaretur, adeo studiosam utilemque, imo efficacem operam impendisti, debere propterea ipsam ecclesiam omniumque Christi fidelium populum summas laudes et perpetuas gracias recognos- cimus. Quare nos, qui Romane ecclesie membra sumus, eidem pietati etsi non satis pro merito, quantas tamen possumus, agimus gracias eique totas vires nostras plenioribusque affecti- bus nosmetipsos officiosos offerimus. Sed ipsam instantissime precamur, ut, quod bene cepit, nunc diligencius persequatur, donec ad optatum finem perduxerit, quatenus ecclesia Dei du- dum laborans ex diuturna expectacione opera vestra optatum salutis portum celerius obtineat, vos vero ex re perfecta ple- nam plenioremque gloriam consequamini. Dat. Constancie die VIIII. Februarii. (230) K. Karl VI. von Frankreich bestäligt Kapitel 10 des Nar- bonner Vertrages und gibt demgemäß Benedikt XIII., seinen Kardinälen und Anhängern, die zum Konzil nach Konstanz gehen wollen, freies Geleit. Paris 1416 Februar 14. Rom. Vatik. Archiv. Instrumenta miscellanea 1406. Or. Perg. Notariats- instrument des Notars Nicolaus de Blanis mit der Einleitung: Hoc est trans- latum fideliter factum Valencie nona die Aprilis anno a nat. Domini millesimo quadringentesimo sexto decimo sumptum a quadam litera sive carta perga- menea et patenti serenissimi principis d. Karoli Francorum regis. Karolus Dei gracia Francorum rex . . . salutem. Cum pacem ecclesie sacrosancte matris nostre per longa tempora intentissi- mis affectibus perquisierimus ac principes pene universos, qui christiano nomine gloriantur, per ambaxiatores et diligencias quam plurimas ad ipsam querendam et prosequendam pulsaveri- mus, nichil magis placidum in humanis aut a nostra maiestate amplius concupitum existat, quam prefatam desideratam opinio- nem obtinere, pro qua eciam consequenda labores nostros inde- fesse continuando tam ad sacrum Constanciense concilium quam ad serenissimum Romanorum et Ungarie regem fratrem et con- sanguineum nostrum carissimum et novissime ad regem Ara- gonum fratrem nostrum ac ceteros obediencie P. de Luna, qui
Strana 533
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 533 se B. XIII. in eadem facit nominari, ac nuncios et legatos dicti sacri Constanciensis concilii duxerimus ambaxiatores nostros, qui quidem ruptis tractatibus cum dicto de Luna pro bono pacis predicte certa capitula inierunt et concordarunt, inter que con- fisi de nostre celsitudinis benevolencia convenerunt, quod dictum de Luna, si ire voluerit ad prefatum sacrum concilium vel mittere ambaxiatores et procuratores suos omnes et singulos, . . . sive sint cardinales ipsius et alii prelati seu clerici aut layci, . . . eundo ad dictum sacrum concilium et redeundo per regnum et dalfinatus nostros assecurare habeamus . . . Quod quidem capi- tulum in favorem unionis predicte ob reverenciam Altissimi ac matris nostre sacrosancte ecclesie et ex nostri deliberacione consilii receperimus et recepimus et gratum habuerimus atque habemus ac observari volumus.1) . . . Dat. Parisius XXIII. die Februarii a. D. millesimo quadringentesimo decimo quinto et regni nostri XXXVI. (231) Der Rat der Stadt Konstanz an K. Ferdinand: Seit Konzils- beginn herrscht in Konstan: volte Sicherheil und Freiheit des Kommens und Gehens; jedermann fürchtet den andern auch nur zu kränken. Vor altem versprechen sie den aus der Obödienz Benedikts Kommenden Schutz. Konstauz 1416 März 9. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Serenissimo ac clementissimo principi Ferdinando . . . regi illustri omnimodam reverenciam. Nos consules et proconsules, regimen et communitas civitatis Constanciensis, provincie Magun- tinensis. Ad tollendam omnem ambiguitatis materiam, que ple- rumque ex quorundam pacem impediencium malignitatibus solet in mentibus hominum causari, notum facimus eidein regie maie- stati per presentes et sincerum veritatis testimonium perhibemus, quod in hac civitate Constanciensi a tempore, quo sacrum concilium hic extitit inchoatum et continno usque nunc omnes, cuiuscunque status, gradus aût condicionis fuerint, cum omnimoda securitate atque libertate manserunt; habueruntque omnes, qui huc venire vel ab hinc discedere voluerunt, liberum et securum per territoria nostra transitum; vigetque hic per Dei graciam integritas iusticie, ita quod alter alterum quasi timore veretur offendere. Sicut auteim in preterito laudabiliter actum est, ita in futurum cum omni 1) Nun folgt der Saltuskondukt.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 533 se B. XIII. in eadem facit nominari, ac nuncios et legatos dicti sacri Constanciensis concilii duxerimus ambaxiatores nostros, qui quidem ruptis tractatibus cum dicto de Luna pro bono pacis predicte certa capitula inierunt et concordarunt, inter que con- fisi de nostre celsitudinis benevolencia convenerunt, quod dictum de Luna, si ire voluerit ad prefatum sacrum concilium vel mittere ambaxiatores et procuratores suos omnes et singulos, . . . sive sint cardinales ipsius et alii prelati seu clerici aut layci, . . . eundo ad dictum sacrum concilium et redeundo per regnum et dalfinatus nostros assecurare habeamus . . . Quod quidem capi- tulum in favorem unionis predicte ob reverenciam Altissimi ac matris nostre sacrosancte ecclesie et ex nostri deliberacione consilii receperimus et recepimus et gratum habuerimus atque habemus ac observari volumus.1) . . . Dat. Parisius XXIII. die Februarii a. D. millesimo quadringentesimo decimo quinto et regni nostri XXXVI. (231) Der Rat der Stadt Konstanz an K. Ferdinand: Seit Konzils- beginn herrscht in Konstan: volte Sicherheil und Freiheit des Kommens und Gehens; jedermann fürchtet den andern auch nur zu kränken. Vor altem versprechen sie den aus der Obödienz Benedikts Kommenden Schutz. Konstauz 1416 März 9. Barcelona, Kronarchiv, Or. Pap. Serenissimo ac clementissimo principi Ferdinando . . . regi illustri omnimodam reverenciam. Nos consules et proconsules, regimen et communitas civitatis Constanciensis, provincie Magun- tinensis. Ad tollendam omnem ambiguitatis materiam, que ple- rumque ex quorundam pacem impediencium malignitatibus solet in mentibus hominum causari, notum facimus eidein regie maie- stati per presentes et sincerum veritatis testimonium perhibemus, quod in hac civitate Constanciensi a tempore, quo sacrum concilium hic extitit inchoatum et continno usque nunc omnes, cuiuscunque status, gradus aût condicionis fuerint, cum omnimoda securitate atque libertate manserunt; habueruntque omnes, qui huc venire vel ab hinc discedere voluerunt, liberum et securum per territoria nostra transitum; vigetque hic per Dei graciam integritas iusticie, ita quod alter alterum quasi timore veretur offendere. Sicut auteim in preterito laudabiliter actum est, ita in futurum cum omni 1) Nun folgt der Saltuskondukt.
Strana 534
534 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. diligencia hanc libertatem, securitatem et iusticiam intendimus et promittimus observare et specialiter illis, qui de olim obedien- cia domini Petri de Luna Benedicti XIII. a nonullis appellati extiterunt, cum ad hunc locum proficisci voluerint, quos cum summa integritate et mansuetudine ac caritate presertim vestre maiestatis intuitu intendimus suscipere et tractare. In quorum testimonium . . . Dat. Constancie die nona mensis Marcii anno . . . millesimo quadringentesimo sexto decimo apostolica sede vacante. (232) Vorschläge für die Verhandlungen (vgl. zweitfolgende Nummer) mit den Gesandten K. Ferdinands : Via iusticie; generelle Ha- bilitation; Form der Renuntiation; Deputierte und Ort der Zusammenkunft. (1416 nach März 9). Rom, Vatik. Bibl. 4904 f. 292 (B), f. 293 (C). Von Absatz 4 an gedruckt Forschungen und Quellen S. 324. In dem gedruckten Teil haben B und C einige unwesentliche Verschiedenheiten. Pater sanctissime. Ea, que dominis meis de vestre sanctitatis mandato circa cedulam cogitantibus occurrunt summe necessaria pro negocio ecclesiastice unionis, eius sanctitatis determinacione semper salva, sunt hec.: Primo quod via iusticie generaliter oferatur, ut alias Perpini- ani factum est. Non enim videtur expediens, quod super ea nova pratica oferatur propter motiva alegata coram sanctitate vestra et alia, que occurrunt. Posset tamen committi personis depu- tandis per eandem sanctitatem suo tempore, si expediret, aperienda. ltem quod habilitaciones fierent generaliter ad omnes, ex quo ex eis Deus non ofenditur et mundus eas necessarias reputat. Et modus posset adhiberi, quod ex predictis habilitacionibus generaliter, ut predicitur, factis non timeretur illa presumpta congregacio, videlicet quod habentes potestatem ad habilitandum non habilitarent, quousque paratum esset conclave et amota omnis occasio et suspicio congregacionis generaliter fiende, vel saltem quoad personas deputandas ad eligendum fiant generaliter et sine restrictione quacumque, ut alias per eandem sanctitatem fuere concesse. ltem quod attentis 1) maximis periculis, que verisimiliter sequi possent erga vestre sanctitatis personam, offeretur renunciacio 1) In der Fassung B stehen nur die Bitten, C hat auch die Antworten.
534 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. diligencia hanc libertatem, securitatem et iusticiam intendimus et promittimus observare et specialiter illis, qui de olim obedien- cia domini Petri de Luna Benedicti XIII. a nonullis appellati extiterunt, cum ad hunc locum proficisci voluerint, quos cum summa integritate et mansuetudine ac caritate presertim vestre maiestatis intuitu intendimus suscipere et tractare. In quorum testimonium . . . Dat. Constancie die nona mensis Marcii anno . . . millesimo quadringentesimo sexto decimo apostolica sede vacante. (232) Vorschläge für die Verhandlungen (vgl. zweitfolgende Nummer) mit den Gesandten K. Ferdinands : Via iusticie; generelle Ha- bilitation; Form der Renuntiation; Deputierte und Ort der Zusammenkunft. (1416 nach März 9). Rom, Vatik. Bibl. 4904 f. 292 (B), f. 293 (C). Von Absatz 4 an gedruckt Forschungen und Quellen S. 324. In dem gedruckten Teil haben B und C einige unwesentliche Verschiedenheiten. Pater sanctissime. Ea, que dominis meis de vestre sanctitatis mandato circa cedulam cogitantibus occurrunt summe necessaria pro negocio ecclesiastice unionis, eius sanctitatis determinacione semper salva, sunt hec.: Primo quod via iusticie generaliter oferatur, ut alias Perpini- ani factum est. Non enim videtur expediens, quod super ea nova pratica oferatur propter motiva alegata coram sanctitate vestra et alia, que occurrunt. Posset tamen committi personis depu- tandis per eandem sanctitatem suo tempore, si expediret, aperienda. ltem quod habilitaciones fierent generaliter ad omnes, ex quo ex eis Deus non ofenditur et mundus eas necessarias reputat. Et modus posset adhiberi, quod ex predictis habilitacionibus generaliter, ut predicitur, factis non timeretur illa presumpta congregacio, videlicet quod habentes potestatem ad habilitandum non habilitarent, quousque paratum esset conclave et amota omnis occasio et suspicio congregacionis generaliter fiende, vel saltem quoad personas deputandas ad eligendum fiant generaliter et sine restrictione quacumque, ut alias per eandem sanctitatem fuere concesse. ltem quod attentis 1) maximis periculis, que verisimiliter sequi possent erga vestre sanctitatis personam, offeretur renunciacio 1) In der Fassung B stehen nur die Bitten, C hat auch die Antworten.
Strana 535
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 535 fienda simpliciter per procuratores, quia ultra vitacionem tocius periculi contentaretur mundus, ex hoc, quia cum minori difficul- tate negocia fierent et presumpcio dilacionum cessaret. Responsio. Ex quo alia erunt iam concordata per primos procuratores, nunc cessabunt difficultates predicte et nunc securius et utilius pro ecclesia fiet renunciacio personaliter per d. n. papam. Si tamen ipse nollet personaliter ire, vel fuerit infirmitate detentus, placet sibi, quod fiat per procuratorem vel procuratores. Supplicacio. Item quod persone deputande ad concordandum de loco se- curo, tempore cessionis, modo et numero personarum eligencium etc. nominarentur statim, pro quarum electione per sanctitatem vestram fienda nominantur infrascripte: Episcopus Oscensis. Episcopus Palentinus. Episcopus Barchinonensis. Episcopus Cartaginensis. Abbas Montisserrati. Fr. Ferdinandus de Illescas. Prior Vallisoleti. Dompnus Cartusie. Frater Gomecius olim scolasticus Minister Minoruin Aragonui. Solanus. Frater Alfonsus de Aquilari. Responsio. Placet domino nostro nominare personas sequentes: Episcopum Barchinonensem. Episcopum Palentinum. Episcopun Cartaginensem. Episcopum Oscensem. Fratrem Ferdinandum de Illescas. Quod omnes vel maior eorum pars fecerit, hoc observabitur. Snpplicacio. Locus auteim nullus videtur particulariter excludendus, du tamen securitates sufficientes dentur arbitrio mittendorum et hoc videtur valde propinquum concordie. Nulla tamen facta loci ex- clusione possent nominari sequencia: Niciensis. Aptensis. Monachus. Magalonensis. Massiliensis. Arbenga. Saona. Janua. Portus Veneris. Pisa. Liburnium. Responsio. Dominus noster papa vult incedere in tanto negocio clare nec vult decipere aliquem nec decipi. Ideo ne possit dici, quod aliud concedit in potestate suorui nuncioruimn et postmodum
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 535 fienda simpliciter per procuratores, quia ultra vitacionem tocius periculi contentaretur mundus, ex hoc, quia cum minori difficul- tate negocia fierent et presumpcio dilacionum cessaret. Responsio. Ex quo alia erunt iam concordata per primos procuratores, nunc cessabunt difficultates predicte et nunc securius et utilius pro ecclesia fiet renunciacio personaliter per d. n. papam. Si tamen ipse nollet personaliter ire, vel fuerit infirmitate detentus, placet sibi, quod fiat per procuratorem vel procuratores. Supplicacio. Item quod persone deputande ad concordandum de loco se- curo, tempore cessionis, modo et numero personarum eligencium etc. nominarentur statim, pro quarum electione per sanctitatem vestram fienda nominantur infrascripte: Episcopus Oscensis. Episcopus Palentinus. Episcopus Barchinonensis. Episcopus Cartaginensis. Abbas Montisserrati. Fr. Ferdinandus de Illescas. Prior Vallisoleti. Dompnus Cartusie. Frater Gomecius olim scolasticus Minister Minoruin Aragonui. Solanus. Frater Alfonsus de Aquilari. Responsio. Placet domino nostro nominare personas sequentes: Episcopum Barchinonensem. Episcopum Palentinum. Episcopun Cartaginensem. Episcopum Oscensem. Fratrem Ferdinandum de Illescas. Quod omnes vel maior eorum pars fecerit, hoc observabitur. Snpplicacio. Locus auteim nullus videtur particulariter excludendus, du tamen securitates sufficientes dentur arbitrio mittendorum et hoc videtur valde propinquum concordie. Nulla tamen facta loci ex- clusione possent nominari sequencia: Niciensis. Aptensis. Monachus. Magalonensis. Massiliensis. Arbenga. Saona. Janua. Portus Veneris. Pisa. Liburnium. Responsio. Dominus noster papa vult incedere in tanto negocio clare nec vult decipere aliquem nec decipi. Ideo ne possit dici, quod aliud concedit in potestate suorui nuncioruimn et postmodum
Strana 536
536 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. secrete restringendo in aliquo contradicit, videtur, quod in ipsa eaden potestate debeant exprimi loca sequencia, ut de eorum altero concordetur. Nam alia possent esse multum periculosa non solum pape, set unioni ecclesie. Loca autem sunt hec: Masilia cum sancto Victore. Nicia cum portu et loco Ville Franche. Monacho. Saona. Portus Veneris. Pisa cum Liburnio. Civitas Vetula propter portum. (233) Weitere Vorschläge (vgl. folgende Nummer) für die Ver- handlungen mit den Gesandten K. Ferdinands: Benedikts Verzichterklärung; Benedikt rehabilitierl die Konstanzer für die Wahl; Feststellung des Wahlortes. (1416 nach März 9). Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 51.1) Jhesus. Oblacio iusticie. Videtur, quod d. n. papa posset offerre, quod est paratus as- signare de consensu cardinalium et sacri aprobacione concilii certas personas, que simul conveniant in loco tuto et sub fideli et sufficienti custodia cum aliis personis eligendis seu assignandis per illos de Constancia, quas personas habilitabit, tollendo pro- cessus etc. Et dabit omnibus illis potestatem videndi et exami- nandi de iure papatus. Que persone omnes medio iuramento cim sentenciis excommunicacionis et aliis penis fortissimis obligent se dicturas in predicto negocio illud, quod de iure invenient se- cundum Deum et earum bonas consciencias ommi odio, favore etc. postpositis. Et id, quod per predictos vel maiorem partem cuius- libet partis erit pronunciatuin seu déclaratiu, reges et alii prin- cipes et potentes faciant execucioni mandari. Et exnunc dominus noster dabit potestatem certis personis Deum timentibus ad concordandam cum illis de congregacione Constanciensi vel aliis ab ea potestatein habentibus tam de nu- mero personarum quam de loco et modo includendi eas et de se- curitatibus et fideli custodia et de tempore, in quo convenire de- beant et eciaim de securitatibus sufficientibus pro domino nostro 1) Auf dem Vorblatte der Hs steht von gleichzeitiger Hand: Per prelatos congregatos Barchinone atque ad concilium Constanciense vocatos consule- batur oblacio, de qua fo. 51 — also diese — in qua solum addebatur, quod electio loci esset in opcione mittendorum, quod noluit olim B., prout apparet in oblacione facta fo. 47 — das ist die folgende Nummer — Et hanc vide fo. 51. Man könnte hieraus schließen, daß die vorhergehende Nummer zur Juliver- sammlung der Bischöfe gehört. Doch hat diese Deutung auch ihre Schwierigkeiten.
536 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. secrete restringendo in aliquo contradicit, videtur, quod in ipsa eaden potestate debeant exprimi loca sequencia, ut de eorum altero concordetur. Nam alia possent esse multum periculosa non solum pape, set unioni ecclesie. Loca autem sunt hec: Masilia cum sancto Victore. Nicia cum portu et loco Ville Franche. Monacho. Saona. Portus Veneris. Pisa cum Liburnio. Civitas Vetula propter portum. (233) Weitere Vorschläge (vgl. folgende Nummer) für die Ver- handlungen mit den Gesandten K. Ferdinands: Benedikts Verzichterklärung; Benedikt rehabilitierl die Konstanzer für die Wahl; Feststellung des Wahlortes. (1416 nach März 9). Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 51.1) Jhesus. Oblacio iusticie. Videtur, quod d. n. papa posset offerre, quod est paratus as- signare de consensu cardinalium et sacri aprobacione concilii certas personas, que simul conveniant in loco tuto et sub fideli et sufficienti custodia cum aliis personis eligendis seu assignandis per illos de Constancia, quas personas habilitabit, tollendo pro- cessus etc. Et dabit omnibus illis potestatem videndi et exami- nandi de iure papatus. Que persone omnes medio iuramento cim sentenciis excommunicacionis et aliis penis fortissimis obligent se dicturas in predicto negocio illud, quod de iure invenient se- cundum Deum et earum bonas consciencias ommi odio, favore etc. postpositis. Et id, quod per predictos vel maiorem partem cuius- libet partis erit pronunciatuin seu déclaratiu, reges et alii prin- cipes et potentes faciant execucioni mandari. Et exnunc dominus noster dabit potestatem certis personis Deum timentibus ad concordandam cum illis de congregacione Constanciensi vel aliis ab ea potestatein habentibus tam de nu- mero personarum quam de loco et modo includendi eas et de se- curitatibus et fideli custodia et de tempore, in quo convenire de- beant et eciaim de securitatibus sufficientibus pro domino nostro 1) Auf dem Vorblatte der Hs steht von gleichzeitiger Hand: Per prelatos congregatos Barchinone atque ad concilium Constanciense vocatos consule- batur oblacio, de qua fo. 51 — also diese — in qua solum addebatur, quod electio loci esset in opcione mittendorum, quod noluit olim B., prout apparet in oblacione facta fo. 47 — das ist die folgende Nummer — Et hanc vide fo. 51. Man könnte hieraus schließen, daß die vorhergehende Nummer zur Juliver- sammlung der Bischöfe gehört. Doch hat diese Deutung auch ihre Schwierigkeiten.
Strana 537
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 537 et suis, si personaliter vellet in dicto loco esse, et si nollet aut esset infirmitate impeditus, pro suo vel suis procuratoribus. Casu, quo illi de congregacione Constanciensi non acceptent viam et praticam iusticie per d. n. papam eis oblatam, dominus noster offert eis viam cessionis cum una de praticis per sancti- tatem suam regi Romanorum in villa Perpiniani oblatis. Quarum prima fuit. Inseratur. Secunda vero fuit. Inseratur. Et si aliquam earum noluerint acceptare ad magis ac magis exonerandam conscienciam suam, et ut Deus et mundus cognos- cant, quod non stetit nec stat per dominum nostrum, quod unio vera in ecclesia sancta Dei habeatur, et Deus in extremo iudicio requirat de manibus illorum, qui turbarunt usque nunc et turbant pacem ecclesie, est paratus renunciare iuri suo verissimo, quod habet in papatu, si illi, qui in alia parte dicunt se cardinales, et alii de congregacione Constanciensi acceptaverint et efficaciter ad exequcionem, quantum ad eos spectabit, deduxerint praticam se- quentem, videlicet: Quod per d. n. papam cum consensu d. cardinalium et eciam approbante suo sacro concilio, quod continuatur, ubi- cunque ipse est, eligantur certe persone et per illos dominos, qui in alia parte dicunt se cardinales, cum consensu dicte congregacionis eligantur totidem persone vel plures, si plures voluerint. Que omnes persone sic electe habeant convenire in uno loco securo et intrare conclave sub tuta et fideli custodia. Quas personas dominus noster de plenitudine pote- statis, tollendo processus et sentencias etc., quantum ad actum electionis requiritur, habilitabit meliori modo et forma, quibus fieri poterit, in quantum claves ecclesie se extendunt. Qui- bus omnibus per dominum nostrum cum consensu d. cardi- nalium et approbacione sui concilii dabitur potestas eligendi summum pontificem post cessionem dicti domini nostri, sic quod illud, quod omnes vel maior pars cuiuslibet partis facient, sit firmum et validum. Et si persone electe per illos de parte ad- versa acceptaverint simpliter potestatem a domino nostro eis, ut supra continetur, concessam, procedant omnes simul facta cessione domini nostri, que fieri habeat, non antequam predicte persone omnes erunt clause in conclavi sub sufficienti custodia et iuraverint et alias se obligaverint procedere fideliter in negocio, prout fuerit concordatum.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 537 et suis, si personaliter vellet in dicto loco esse, et si nollet aut esset infirmitate impeditus, pro suo vel suis procuratoribus. Casu, quo illi de congregacione Constanciensi non acceptent viam et praticam iusticie per d. n. papam eis oblatam, dominus noster offert eis viam cessionis cum una de praticis per sancti- tatem suam regi Romanorum in villa Perpiniani oblatis. Quarum prima fuit. Inseratur. Secunda vero fuit. Inseratur. Et si aliquam earum noluerint acceptare ad magis ac magis exonerandam conscienciam suam, et ut Deus et mundus cognos- cant, quod non stetit nec stat per dominum nostrum, quod unio vera in ecclesia sancta Dei habeatur, et Deus in extremo iudicio requirat de manibus illorum, qui turbarunt usque nunc et turbant pacem ecclesie, est paratus renunciare iuri suo verissimo, quod habet in papatu, si illi, qui in alia parte dicunt se cardinales, et alii de congregacione Constanciensi acceptaverint et efficaciter ad exequcionem, quantum ad eos spectabit, deduxerint praticam se- quentem, videlicet: Quod per d. n. papam cum consensu d. cardinalium et eciam approbante suo sacro concilio, quod continuatur, ubi- cunque ipse est, eligantur certe persone et per illos dominos, qui in alia parte dicunt se cardinales, cum consensu dicte congregacionis eligantur totidem persone vel plures, si plures voluerint. Que omnes persone sic electe habeant convenire in uno loco securo et intrare conclave sub tuta et fideli custodia. Quas personas dominus noster de plenitudine pote- statis, tollendo processus et sentencias etc., quantum ad actum electionis requiritur, habilitabit meliori modo et forma, quibus fieri poterit, in quantum claves ecclesie se extendunt. Qui- bus omnibus per dominum nostrum cum consensu d. cardi- nalium et approbacione sui concilii dabitur potestas eligendi summum pontificem post cessionem dicti domini nostri, sic quod illud, quod omnes vel maior pars cuiuslibet partis facient, sit firmum et validum. Et si persone electe per illos de parte ad- versa acceptaverint simpliter potestatem a domino nostro eis, ut supra continetur, concessam, procedant omnes simul facta cessione domini nostri, que fieri habeat, non antequam predicte persone omnes erunt clause in conclavi sub sufficienti custodia et iuraverint et alias se obligaverint procedere fideliter in negocio, prout fuerit concordatum.
Strana 538
538 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Si vero predicte persone deputande per illos, qui in alia parte se dicunt cardinales, cumn consensu et approbacione congregacio- nis Constanciensis nullo modo acceptent potestatem predictai per dominum nostrum eis dandam, tunc persone per dominuin nostrum electe protestentur publice vel secrete, quod per se tan- tum eligere intendunt et suis vocibus et consensibus tantum in- niti, nullo modo intendentes se inmiscere potestati non vere, ymo quod ipsos omnino expellerent, si sine scandalo et negocii ruptura possent. Si autem acceptarent potestatem pro se et in quantum, quod tunc persone istius partis, protestentur, quod, in quantum predicte persone alterius partis innituntur potestati catolice, in tantun cum ipsis intendunt procedere et simul eligere, in quantum autei innituntur potestati non vere, non intendunt cum ipsis eligere, set tantum vere potestati inniti. Et ut negocium acceleretur, dominus noster, si detur per illos, ad quos spectabit, iuodus, quod secure possint accedere, stare et redire, dabit plenam potestatem certis personis Deum timentibus, que accedant ad dictam congregacionem Constanciensem vel alium locum, si in alio loco fuerint persone habentes potestatem a dicta congregacione. Que persone possint concordare de loco pro elec- tione celebranda et de securitatibus et custodia fideli conclavis, de numero personarum et de modo conclavis ac de tempore con- vencionis et inclusionis. Que omnia per eos concordata et obli- gata dominus noster, quantun ad eum spectabit, adimplebit. (234) Bitten der drei Gesandten K. Ferdinands bei Benedikt XIII. um Mitteilung seiner Unionsvorschläge. Vorläufige Antwort Benedikts. Tags darauf verspricht er die Rehabilitation der Konstanzer und Verhandlungen über bestimmte Zusammen- kunftsorte unter gewissen Bedingungen. (1416 nach März 9).1) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 47. Constitutis Paniscole in presencia d. n. pape reverendo patre d. P. archiepiscopo Terraconensi ac nobili viro d. Geraldo de Cer- 1) Auf dem Vorblatt-Register steht: Oblacio facta per olim B. ambaxia- toribus bone memorie d. regis Ferdinandi ultimo missis Peniscolam paulo ante mortem eiusdem regis, in qua insertis omnibus oblacionibus per eundem B. factis offert se velle reconciliare personas eligendas pro electione pape post sui renunciacionem, dummodo concordetur de certis locis ibi nominatis, ubi fiat electio.
538 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Si vero predicte persone deputande per illos, qui in alia parte se dicunt cardinales, cumn consensu et approbacione congregacio- nis Constanciensis nullo modo acceptent potestatem predictai per dominum nostrum eis dandam, tunc persone per dominuin nostrum electe protestentur publice vel secrete, quod per se tan- tum eligere intendunt et suis vocibus et consensibus tantum in- niti, nullo modo intendentes se inmiscere potestati non vere, ymo quod ipsos omnino expellerent, si sine scandalo et negocii ruptura possent. Si autem acceptarent potestatem pro se et in quantum, quod tunc persone istius partis, protestentur, quod, in quantum predicte persone alterius partis innituntur potestati catolice, in tantun cum ipsis intendunt procedere et simul eligere, in quantum autei innituntur potestati non vere, non intendunt cum ipsis eligere, set tantum vere potestati inniti. Et ut negocium acceleretur, dominus noster, si detur per illos, ad quos spectabit, iuodus, quod secure possint accedere, stare et redire, dabit plenam potestatem certis personis Deum timentibus, que accedant ad dictam congregacionem Constanciensem vel alium locum, si in alio loco fuerint persone habentes potestatem a dicta congregacione. Que persone possint concordare de loco pro elec- tione celebranda et de securitatibus et custodia fideli conclavis, de numero personarum et de modo conclavis ac de tempore con- vencionis et inclusionis. Que omnia per eos concordata et obli- gata dominus noster, quantun ad eum spectabit, adimplebit. (234) Bitten der drei Gesandten K. Ferdinands bei Benedikt XIII. um Mitteilung seiner Unionsvorschläge. Vorläufige Antwort Benedikts. Tags darauf verspricht er die Rehabilitation der Konstanzer und Verhandlungen über bestimmte Zusammen- kunftsorte unter gewissen Bedingungen. (1416 nach März 9).1) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 47. Constitutis Paniscole in presencia d. n. pape reverendo patre d. P. archiepiscopo Terraconensi ac nobili viro d. Geraldo de Cer- 1) Auf dem Vorblatt-Register steht: Oblacio facta per olim B. ambaxia- toribus bone memorie d. regis Ferdinandi ultimo missis Peniscolam paulo ante mortem eiusdem regis, in qua insertis omnibus oblacionibus per eundem B. factis offert se velle reconciliare personas eligendas pro electione pape post sui renunciacionem, dummodo concordetur de certis locis ibi nominatis, ubi fiat electio.
Strana 539
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 539 vilione gubernatore Cathalonie et religioso viro domino fratre Fer- dinando d' Yllischas ordinis fratrum Minorum, qui se asseruerunt nuncios et ambaxiatores illustrissimi principis d. Ferdinandi regis Aragonum, idem archiepiscopus proposuit, quod ipsi mittebantur ex parte dicti d. regis ad dictuin d. n. papain ad duo sequencia proponenda. Primum quod, cuin dictus d. rex fuerit per diversos his die- bus informatus, quod sanctitas sua condescendit ad aliqua utilia unioni ecclesie, dignetur dicta sanctitas illa apperire et declarare dictis ambaxiatoribus in personam dicti d. regis. Secundum dictus d. rex, si premissi fuerint conformia sue et aliorum reguim et principum opinioni et supplicacioni, offert dicto domino nostro, quantui cuin Deo poterit, servire in omnibus con- cernentibus consolacionem anime sue, securitatem persone et de- cenciam status sui in aliis sibi honeste possibilibus. Ad que papa in continenti dixit, quod attenta gravitate ac difficultate materie ipse non intendebat per ea, que diceret, re- spondere, cum ea, que proposuerant, valde maturam deliberacio- nem requirant, utpote que omnium christianorum exaimini expo- nentur. Volebat tamen per evidenciaim future responsionis unum premittere, ne per generalem vel minus formalem relacionem ali- ter, quani res in veritate se habuerit, rex crederet. Cum dicitur, quod est informatus, quod papa condescendit ad aliqua etc., ... ipse in eadem intencione, in qua semper fuit, nunc est et intendit esse Domino adiuvante de omnino procurando et prosequendo ac, quantum in eo est, breviter concludendo veram unionein ecclesie, licet secundum varietates et mutuaciones casuum et negociorum occurrencium euii oporteat respondere. Unde in villa Perpiniani, quia ab ipso petitum fuit, quod aperiret vias, per quas unio in Dei ecclesia haberetur, apperuit viai iusticie primo loco et secundo viam cessionis cum certis praticis, quarum nulla fuit acceptata. Postea vero die sequenti, cum dictus gubernator recessisset propter nova, que habuerat de periculoso statu persone dicti domini regis, dictis archiepiscopo et fratri Ferdinando responsionem petentibus papa respondit, quod, prout ipsi sciebant, super facto habilitacionum illorum de parte alia fiendarum per dictum dominum nostrum, ut plenius et securius deliberaret, quid erat agendum, convocaverat certos prelatos et aliquos notabiles viros, ut venirent ad concilium per totuin menseim Februarii proxime preteritum,
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 539 vilione gubernatore Cathalonie et religioso viro domino fratre Fer- dinando d' Yllischas ordinis fratrum Minorum, qui se asseruerunt nuncios et ambaxiatores illustrissimi principis d. Ferdinandi regis Aragonum, idem archiepiscopus proposuit, quod ipsi mittebantur ex parte dicti d. regis ad dictuin d. n. papain ad duo sequencia proponenda. Primum quod, cuin dictus d. rex fuerit per diversos his die- bus informatus, quod sanctitas sua condescendit ad aliqua utilia unioni ecclesie, dignetur dicta sanctitas illa apperire et declarare dictis ambaxiatoribus in personam dicti d. regis. Secundum dictus d. rex, si premissi fuerint conformia sue et aliorum reguim et principum opinioni et supplicacioni, offert dicto domino nostro, quantui cuin Deo poterit, servire in omnibus con- cernentibus consolacionem anime sue, securitatem persone et de- cenciam status sui in aliis sibi honeste possibilibus. Ad que papa in continenti dixit, quod attenta gravitate ac difficultate materie ipse non intendebat per ea, que diceret, re- spondere, cum ea, que proposuerant, valde maturam deliberacio- nem requirant, utpote que omnium christianorum exaimini expo- nentur. Volebat tamen per evidenciaim future responsionis unum premittere, ne per generalem vel minus formalem relacionem ali- ter, quani res in veritate se habuerit, rex crederet. Cum dicitur, quod est informatus, quod papa condescendit ad aliqua etc., ... ipse in eadem intencione, in qua semper fuit, nunc est et intendit esse Domino adiuvante de omnino procurando et prosequendo ac, quantum in eo est, breviter concludendo veram unionein ecclesie, licet secundum varietates et mutuaciones casuum et negociorum occurrencium euii oporteat respondere. Unde in villa Perpiniani, quia ab ipso petitum fuit, quod aperiret vias, per quas unio in Dei ecclesia haberetur, apperuit viai iusticie primo loco et secundo viam cessionis cum certis praticis, quarum nulla fuit acceptata. Postea vero die sequenti, cum dictus gubernator recessisset propter nova, que habuerat de periculoso statu persone dicti domini regis, dictis archiepiscopo et fratri Ferdinando responsionem petentibus papa respondit, quod, prout ipsi sciebant, super facto habilitacionum illorum de parte alia fiendarum per dictum dominum nostrum, ut plenius et securius deliberaret, quid erat agendum, convocaverat certos prelatos et aliquos notabiles viros, ut venirent ad concilium per totuin menseim Februarii proxime preteritum,
Strana 540
540 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. nam in tali materia reputaverat fore securius concedere vel dene- gare, que petebantur, cum consilio concilii quam per se ipsum solum vel cum consilio paucorum et aliquorum, qui aliquando, prout constat in scriptis, tenuerunt, quod non poterat fieri et ex- post incepta ista tribulacione tenuerunt, quod sic, attamen videns, quod adventus prelatorum et aliorum per ipsum ad concilium vocatorum impediebatur, yino illi, qui erant cum papa, fuerant per ipsum regem compulsi a curia et a servicio pape recedere nec permitebantur venientes ad curiam accedere, idcirco presen- tibus dominis cardinalibus dixit, quod, ex quo prelati et alii vocati non veniebant, notificabat eis, quod quamvis super habilitacioni- bus in forma, qua petebantur, occurrissent et occurrerent ei plura dubia, tamen quia tot et tanti viri erant istius oppinionis, ipse volens inniti magis oppinioni eorum quam sue, condescendebat eorum oppinioni, videlicet quod papa poterat tales eciam inpe- nitentes de peccato habilitare et concedebat, quod faceret istas habilitaciones quoad personas, que haberent eligere summuim pontificem post cessionem suam, intendens hoc quoad actum dicte electionis, et quod non obstantibus persecucionibus, que contra euin et suos iniuste fiunt, que recte tendebant ad impedi- mentun unionis plus quain ad paçem in ecclesia Dei consequen- dam, cogitaverat condescendere ad omnia, que secundum Deun et conscienciam snam sibi videbatur posse condescendere sine offensa Dei. Et si illa acceptabantur, in nomine Domini, sin autem, quod Deus requireret de manibus illorui, qui impedirent. Primo quod ponatur oblacio iusticie, prout fuit oblata in Perpiniano, quam viam vel aliam racionabilem papa nunquai exclusit nec intendit excludere. Secundo cum illa expressione, videlicet, quod si nolebant acceptare viam iusticie, ponatur oblacio cessionis cin una de praticis per d. n. papain in dicta villa Perpiniani oblatis, quarum prima fuit. Inseratur. Secunda fuit. Inseratur. Et quia ista secunda fuit oblata cum aliquibus addicionibus et declaracionibus, ponatur tota simul in bona forma, nichil tamen addito nichilque remoto. Et si aliquau dictarum praticarum noluerint acceptare, dictus d. n. papa ad magis exonerandui conscienciai suam 1)... adimplebit. 1) Nun folgen die Vorschläge der vorigen Nummer (ebenso Hardt IV 1172 und Forschungen und Quellen S. 326. Nur fehlt der Absatz: Si vero predicte persone — ruptura possent.
540 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. nam in tali materia reputaverat fore securius concedere vel dene- gare, que petebantur, cum consilio concilii quam per se ipsum solum vel cum consilio paucorum et aliquorum, qui aliquando, prout constat in scriptis, tenuerunt, quod non poterat fieri et ex- post incepta ista tribulacione tenuerunt, quod sic, attamen videns, quod adventus prelatorum et aliorum per ipsum ad concilium vocatorum impediebatur, yino illi, qui erant cum papa, fuerant per ipsum regem compulsi a curia et a servicio pape recedere nec permitebantur venientes ad curiam accedere, idcirco presen- tibus dominis cardinalibus dixit, quod, ex quo prelati et alii vocati non veniebant, notificabat eis, quod quamvis super habilitacioni- bus in forma, qua petebantur, occurrissent et occurrerent ei plura dubia, tamen quia tot et tanti viri erant istius oppinionis, ipse volens inniti magis oppinioni eorum quam sue, condescendebat eorum oppinioni, videlicet quod papa poterat tales eciam inpe- nitentes de peccato habilitare et concedebat, quod faceret istas habilitaciones quoad personas, que haberent eligere summuim pontificem post cessionem suam, intendens hoc quoad actum dicte electionis, et quod non obstantibus persecucionibus, que contra euin et suos iniuste fiunt, que recte tendebant ad impedi- mentun unionis plus quain ad paçem in ecclesia Dei consequen- dam, cogitaverat condescendere ad omnia, que secundum Deun et conscienciam snam sibi videbatur posse condescendere sine offensa Dei. Et si illa acceptabantur, in nomine Domini, sin autem, quod Deus requireret de manibus illorui, qui impedirent. Primo quod ponatur oblacio iusticie, prout fuit oblata in Perpiniano, quam viam vel aliam racionabilem papa nunquai exclusit nec intendit excludere. Secundo cum illa expressione, videlicet, quod si nolebant acceptare viam iusticie, ponatur oblacio cessionis cin una de praticis per d. n. papain in dicta villa Perpiniani oblatis, quarum prima fuit. Inseratur. Secunda fuit. Inseratur. Et quia ista secunda fuit oblata cum aliquibus addicionibus et declaracionibus, ponatur tota simul in bona forma, nichil tamen addito nichilque remoto. Et si aliquau dictarum praticarum noluerint acceptare, dictus d. n. papa ad magis exonerandui conscienciai suam 1)... adimplebit. 1) Nun folgen die Vorschläge der vorigen Nummer (ebenso Hardt IV 1172 und Forschungen und Quellen S. 326. Nur fehlt der Absatz: Si vero predicte persone — ruptura possent.
Strana 541
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wabl Martins V. 541 Loca, de quibus poterunt concordare, sunt sequencia: Massilia cum monasterio sancti Victoris. Nicia cum loco Portu de Villafrancha. Locus de Monacho cum aliquo alio propinquo. Saona. Pisas 2) cum Liburnio. Civitas Vetula cum aliquo loco propinquo. (235) Cedula für den Erzbischof von Tarragona: Benedikt XIII. gibt seinen Prokuratoren eine Bulle zu Verhandlungen mit den Konstanzern über Zession und Wahl, eine zweite über Ort und Zeit der Wahl, aber sie müssen schwören, nur den oder die in der päpstlichen Instruktion genannten Orte zu wählen. (1416 nach März 9.) Rom, Vatik. Bibl.. Cod. 4904 f. 290" und 297. Item post hec d. Terraconensi fuit tradita cedula sequens. Dominus noster papa dabit nunciis et procuratoribus suis mittendis potestates sequentes. Primo per bullam, quod possint tractare, concordare et fir- mare de modo et tempore sue cessionis fiende et forma electionis de summo pontifice post dictam cessionem celebrande iuxta in- structiones dictis nunciis et procuratoribus tradendas, que iuxta per eumdem dominum nostrum oblata poterunt ordinari et dari per bullam. Iteim dabit plenam potestatem per aliam bullam effectualiter continentem, quod, postquam prefati nuncii et procuratores trac- taverint et concordaverint de modo et tempore cessionis et elec- tionis predictarum iuxta potestatem eis traditaim, de qua constat per bullam, dataim tali loco, die et anno, possint et valeant de loco vel locis et tempore ac securitatibus, prout eis vel eorum maiori parti vismn fuerit, tractare, concordare et firmare. Et licet prefata potestas sit generalis ad hoc, ut adversariorum maliciis obvietur et ut provideatur circa aliqua concernencia bo- nui negocii unionis, tamen prefati nuncii et procuratores iurabunt et sentenciam excomunicacionis in se suscipient, quod de aliquo loco non concordabunt nisi de uno de nominatis per eundem do- minum nostrum, que poterunt exprimi in instructionibus iuxta per ipsmin dominum nostrum oblata fiendis. a) So Hs.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wabl Martins V. 541 Loca, de quibus poterunt concordare, sunt sequencia: Massilia cum monasterio sancti Victoris. Nicia cum loco Portu de Villafrancha. Locus de Monacho cum aliquo alio propinquo. Saona. Pisas 2) cum Liburnio. Civitas Vetula cum aliquo loco propinquo. (235) Cedula für den Erzbischof von Tarragona: Benedikt XIII. gibt seinen Prokuratoren eine Bulle zu Verhandlungen mit den Konstanzern über Zession und Wahl, eine zweite über Ort und Zeit der Wahl, aber sie müssen schwören, nur den oder die in der päpstlichen Instruktion genannten Orte zu wählen. (1416 nach März 9.) Rom, Vatik. Bibl.. Cod. 4904 f. 290" und 297. Item post hec d. Terraconensi fuit tradita cedula sequens. Dominus noster papa dabit nunciis et procuratoribus suis mittendis potestates sequentes. Primo per bullam, quod possint tractare, concordare et fir- mare de modo et tempore sue cessionis fiende et forma electionis de summo pontifice post dictam cessionem celebrande iuxta in- structiones dictis nunciis et procuratoribus tradendas, que iuxta per eumdem dominum nostrum oblata poterunt ordinari et dari per bullam. Iteim dabit plenam potestatem per aliam bullam effectualiter continentem, quod, postquam prefati nuncii et procuratores trac- taverint et concordaverint de modo et tempore cessionis et elec- tionis predictarum iuxta potestatem eis traditaim, de qua constat per bullam, dataim tali loco, die et anno, possint et valeant de loco vel locis et tempore ac securitatibus, prout eis vel eorum maiori parti vismn fuerit, tractare, concordare et firmare. Et licet prefata potestas sit generalis ad hoc, ut adversariorum maliciis obvietur et ut provideatur circa aliqua concernencia bo- nui negocii unionis, tamen prefati nuncii et procuratores iurabunt et sentenciam excomunicacionis in se suscipient, quod de aliquo loco non concordabunt nisi de uno de nominatis per eundem do- minum nostrum, que poterunt exprimi in instructionibus iuxta per ipsmin dominum nostrum oblata fiendis. a) So Hs.
Strana 542
542 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (236) Notiz, warum aus den Vorschlägen Benedikts XIII. nichts geworden sei. (1416 nach März 9.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 52. Diese Notiz hat eine andere Hand dem zweitvorhergehenden Stücke hinter adimplebit hinzugefügt. Ista pratica ultimo data per dominum nostrum Paniscole vi- detur status racionabilis, set d. cardinales non prosecuti sunt il- laim, quia a certo sciebant, quod non acceptaretur nec per nostros nec per adversarios, eo quod dominus noster non vult committere loci libertatem arbitrio committendorum, ymino ex nunc exceptat Constanciam, dicens, quod nunquam consenciet, quod ibi fiant. ltem assignat certa loca maritima, dicens, quod non acceptabit locum non maritimum. Item quia non dicitur per se vel per pro- curatorem simpliciter. Item propter habilitaciones, que non fiunt simpliciter et generaliter etc. (237) Das Konstanzer Konzil fordert von K. Ferdinand dringend die Verhaftung des verschlagenen Pedro de Luna, der den Frieden dauernd gefährdet. Konstanz 1416 März 27. Barcelona, Kronarchir, Or. Pap. mit Bulle an Hanfschnur. Die Unter- schriften der vier Präsidenten sind eigenhändig. Sacrosancta et generalis synodus Constanciensis carissimo ecclesie filio Ferdinando Aragonum regi illustri salutein et Dei omnipotentis benedictionem. Tanta est tua ad sanctam Dei ec- clesiam sinceritas et devocio, princeps clementissime, ac tanta animi nobilitate viges, quod non solum a tua celsitudine impetrare confidimns, que ad quietem omnium pertinere videantur, sed imo ad illa tecum tractandum atque disponendum penitus excitamur. Videmus enim, quod continuo magis ac magis invigilare proponit, nt pax, pro qua tanto tempore insudamus, laudabiliter concluda- tur. Ob quam rem summe quidem opportunam ac maximis pre- coniis extollendam animi nostri ingenti festivitate gaudioque re- plentur. Vernu postquam desiderare dinosceris, ut non solum pax impresenciarum constituatur, sed quod din ac diu inviolabi- liter perseveret, id agere, id te reputare necessarium credimus, ut, quantum licet, omnem contencionis et dissidii causam amputemns. Sepe enim bella renovari vidimus ac maiora demum attulisse de- trimenta, quoniam belli causa minime extincta fuit. Ecce negare non possumus, quin vana quorundam ambicio scisma tam execra- bile horridumque conllaverit et in diem usqne presentem tenu- erit, neqne Dei supremam iusticiam veriti sunt nec hominum vires.
542 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (236) Notiz, warum aus den Vorschlägen Benedikts XIII. nichts geworden sei. (1416 nach März 9.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 52. Diese Notiz hat eine andere Hand dem zweitvorhergehenden Stücke hinter adimplebit hinzugefügt. Ista pratica ultimo data per dominum nostrum Paniscole vi- detur status racionabilis, set d. cardinales non prosecuti sunt il- laim, quia a certo sciebant, quod non acceptaretur nec per nostros nec per adversarios, eo quod dominus noster non vult committere loci libertatem arbitrio committendorum, ymino ex nunc exceptat Constanciam, dicens, quod nunquam consenciet, quod ibi fiant. ltem assignat certa loca maritima, dicens, quod non acceptabit locum non maritimum. Item quia non dicitur per se vel per pro- curatorem simpliciter. Item propter habilitaciones, que non fiunt simpliciter et generaliter etc. (237) Das Konstanzer Konzil fordert von K. Ferdinand dringend die Verhaftung des verschlagenen Pedro de Luna, der den Frieden dauernd gefährdet. Konstanz 1416 März 27. Barcelona, Kronarchir, Or. Pap. mit Bulle an Hanfschnur. Die Unter- schriften der vier Präsidenten sind eigenhändig. Sacrosancta et generalis synodus Constanciensis carissimo ecclesie filio Ferdinando Aragonum regi illustri salutein et Dei omnipotentis benedictionem. Tanta est tua ad sanctam Dei ec- clesiam sinceritas et devocio, princeps clementissime, ac tanta animi nobilitate viges, quod non solum a tua celsitudine impetrare confidimns, que ad quietem omnium pertinere videantur, sed imo ad illa tecum tractandum atque disponendum penitus excitamur. Videmus enim, quod continuo magis ac magis invigilare proponit, nt pax, pro qua tanto tempore insudamus, laudabiliter concluda- tur. Ob quam rem summe quidem opportunam ac maximis pre- coniis extollendam animi nostri ingenti festivitate gaudioque re- plentur. Vernu postquam desiderare dinosceris, ut non solum pax impresenciarum constituatur, sed quod din ac diu inviolabi- liter perseveret, id agere, id te reputare necessarium credimus, ut, quantum licet, omnem contencionis et dissidii causam amputemns. Sepe enim bella renovari vidimus ac maiora demum attulisse de- trimenta, quoniam belli causa minime extincta fuit. Ecce negare non possumus, quin vana quorundam ambicio scisma tam execra- bile horridumque conllaverit et in diem usqne presentem tenu- erit, neqne Dei supremam iusticiam veriti sunt nec hominum vires.
Strana 543
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 543 Igitur tales, quos nulla caritate, nulla clemencia fretos apparet, compescere ac huiusmodi superbiaim confringere divinis humanisque legibus opus est. Quam ob rem, princeps optime, cum videamus inexplicabilem Petri de Luna duriciem et virum illum ad dissensiones scandalaque precipitem ac non minus subtilitatem ingenii quam voluntatem ad nutriendas discordias sibi a natura concessam, ne- cessarium est eius viri maliciam coarctare, et ne venenum amplius evomat, quo totus pene orbis irritetur, providere. Jam ipse omni- bus obviam vadit et cum dissidium christiane religionis nutrire niti- tur, se hostem nostrum, imo Deo adversarimm facit. Quis ergo mos alius gerendus est, nisi ut illi, qui facultatem habent, libertatem ei adimant ac suas pestiferas cogitaciones erumpant? Non est hec res negligenda, non clemencia temperanda, rex piissime. Qui enim nemini parcit, cunctis bellum gerit, tanquam expers humanitatis est iudicandus et a singulis cohercendus. Cogitemus hanc Dei existere causam, que nec silencio pertransiri nec negligencia torpere debet, sed imo omni ingenio, omni opere confoveri, et donec feliciter com- pleatur, agitari. Non multum autem opus esse arbitramur, verbis eandem celsitudinem admonere ad illius Petri de Luna nomine ec- clesie sancte Dei detencionem utique faciendam, cum eiusmodi devo- cionis fideique existas, quod neque humana cupiditate detineris, quo- minus in cunctis laudabiliter regios conatus absolvas. Ob id igitur hoc solum dixisse satis sit, inspice, catholice princeps, christiani populi desiderium, calamitates huius infausti scismatis mente re- petas et quanta sequerentur incommoda, si amplius vigeret, bene considera, ceterum eiusdem Petri de Luna versucias, qui nec ra- cione nec humanitate mulcetur, intuere. Hec omnia si, ut certi existimus, intra regios cogitatus acutissimos revolventur, supera- tum et prorsus coarctatum hostem ecclesie videre licebit. Demun per aspersionem sanguinis preciosissimi Domini nostri lesu Christi serenitatem tuam exhortamur atque requirimus, ut circa ipsius Petri de Luna capturam securamque custodiam, cum illa summe populi christiani, cuius causa agitur, fieri intersit, cum omni dili- gencia mentem studiumque adhibeas, quo tandem eodem Petro subacto sub tuto pacis ocio quiescamus. Quippe ultra humanam gloriam ex tali saluberrimo opere consequendam eterna gracia non carebis. Dat. Constancie VI. Kalendas Aprilis anno .. . millesimo quadringentesimo sexto decimo, apostolica sede vacante. Johannes de Firmonibus episcopus Firmanus presidens Italice nacionis.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 543 Igitur tales, quos nulla caritate, nulla clemencia fretos apparet, compescere ac huiusmodi superbiaim confringere divinis humanisque legibus opus est. Quam ob rem, princeps optime, cum videamus inexplicabilem Petri de Luna duriciem et virum illum ad dissensiones scandalaque precipitem ac non minus subtilitatem ingenii quam voluntatem ad nutriendas discordias sibi a natura concessam, ne- cessarium est eius viri maliciam coarctare, et ne venenum amplius evomat, quo totus pene orbis irritetur, providere. Jam ipse omni- bus obviam vadit et cum dissidium christiane religionis nutrire niti- tur, se hostem nostrum, imo Deo adversarimm facit. Quis ergo mos alius gerendus est, nisi ut illi, qui facultatem habent, libertatem ei adimant ac suas pestiferas cogitaciones erumpant? Non est hec res negligenda, non clemencia temperanda, rex piissime. Qui enim nemini parcit, cunctis bellum gerit, tanquam expers humanitatis est iudicandus et a singulis cohercendus. Cogitemus hanc Dei existere causam, que nec silencio pertransiri nec negligencia torpere debet, sed imo omni ingenio, omni opere confoveri, et donec feliciter com- pleatur, agitari. Non multum autem opus esse arbitramur, verbis eandem celsitudinem admonere ad illius Petri de Luna nomine ec- clesie sancte Dei detencionem utique faciendam, cum eiusmodi devo- cionis fideique existas, quod neque humana cupiditate detineris, quo- minus in cunctis laudabiliter regios conatus absolvas. Ob id igitur hoc solum dixisse satis sit, inspice, catholice princeps, christiani populi desiderium, calamitates huius infausti scismatis mente re- petas et quanta sequerentur incommoda, si amplius vigeret, bene considera, ceterum eiusdem Petri de Luna versucias, qui nec ra- cione nec humanitate mulcetur, intuere. Hec omnia si, ut certi existimus, intra regios cogitatus acutissimos revolventur, supera- tum et prorsus coarctatum hostem ecclesie videre licebit. Demun per aspersionem sanguinis preciosissimi Domini nostri lesu Christi serenitatem tuam exhortamur atque requirimus, ut circa ipsius Petri de Luna capturam securamque custodiam, cum illa summe populi christiani, cuius causa agitur, fieri intersit, cum omni dili- gencia mentem studiumque adhibeas, quo tandem eodem Petro subacto sub tuto pacis ocio quiescamus. Quippe ultra humanam gloriam ex tali saluberrimo opere consequendam eterna gracia non carebis. Dat. Constancie VI. Kalendas Aprilis anno .. . millesimo quadringentesimo sexto decimo, apostolica sede vacante. Johannes de Firmonibus episcopus Firmanus presidens Italice nacionis.
Strana 544
544 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Jo. episcopus Gebennensis nacionis Gallicane presidens. Jo. Ambundii presidens nacionis Germanice. R. Sarisbarienses nacionis Anglicane presidens. B. de Montepoliciano. G. Perusio. (238) Anonymer Angriff auf Benedikt XIII. gegen eine (fingierte?) Apologie seines Verhaltens. Im ersten Teile wird unter Wiederholungen alles Auffällige der letzten Zeit aufgezählt: Johanns XXIII. Sturz, Gregors Abdankung, Sigismunds Reise und seine und der Konzilsgesandten Demütigung vor Bene- dikt : vor Allem aber, was bis vor Kurzem keiner für möglich gehallen, die Aufhebung der Pisaner Beschlüsse, was die früheren Kardinäle Benedikts und die Gallikaner ins Un- recht setze. Im zweiten Teile greift Verfasser den Charakter Benedikts heftig an: Ob er nicht die Pisaner Forderung ge- stelll in der Hoffnung, sie bleibe unerfüllt, damit er sich so mit Recht zurückzichen könne. Benedikt wollte in Wahrheit nie verzichten, er lobte die, die ihm die Unmöglichkeit des Verzichtes bewiesen, Verräter war, wer das Gegenteil sagte, vermessen, wer die Macht des Papstes beschränkte. Scharf wird Inhalt und Absicht der zweiten Perpignaner Practica Benedikts verurteilt. Er traut niemand. Alle wollen Ver- zicht. Benedikt muß abdanken. (1416 nach April 2.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 83 f. 183. Konzept; an manchen Stellen wegen der vielen Korrekturen kaum zu lesen. Auffällig ist das Stück in dieser Sammlung. Jhesus.") Nunquid, qui multa loquitur, non et audiet aut vir verbosus iustificabitur? Tibi soli tacebunt homines et cum ceteros irri- seris, a nullo confutaberis? Job XI°. c° 1) Quantum in te est, evacuisti timorem et tulisti preces coram Domino.") Docuit enim iniquitas tua os tuu et immitaris linguam blasfemancium. Eius- dem XV°.1) Hec 2) adversarii veritatis superbissime in me cupi- entes inveliere et rigorosissime subiungentes: Usque ad quem finem verba iactabis? Intelige prius et sic loquamur: Quare reputati sumus iumenta et sorduimus coram te, qui perdis animam tuam in furore tuo. Eiusdem XVIII°.3) Certe quamvis ignoremius, a) Folgi durchstrichen: Set iam michi videt aliquis. b) Hs Deo. 1) 11. 2 und 15. 5. 1) Bis subiungentes unterstrichen. Hier gilt aber der Text doch. 3) Nach 18, 2—4.
544 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Jo. episcopus Gebennensis nacionis Gallicane presidens. Jo. Ambundii presidens nacionis Germanice. R. Sarisbarienses nacionis Anglicane presidens. B. de Montepoliciano. G. Perusio. (238) Anonymer Angriff auf Benedikt XIII. gegen eine (fingierte?) Apologie seines Verhaltens. Im ersten Teile wird unter Wiederholungen alles Auffällige der letzten Zeit aufgezählt: Johanns XXIII. Sturz, Gregors Abdankung, Sigismunds Reise und seine und der Konzilsgesandten Demütigung vor Bene- dikt : vor Allem aber, was bis vor Kurzem keiner für möglich gehallen, die Aufhebung der Pisaner Beschlüsse, was die früheren Kardinäle Benedikts und die Gallikaner ins Un- recht setze. Im zweiten Teile greift Verfasser den Charakter Benedikts heftig an: Ob er nicht die Pisaner Forderung ge- stelll in der Hoffnung, sie bleibe unerfüllt, damit er sich so mit Recht zurückzichen könne. Benedikt wollte in Wahrheit nie verzichten, er lobte die, die ihm die Unmöglichkeit des Verzichtes bewiesen, Verräter war, wer das Gegenteil sagte, vermessen, wer die Macht des Papstes beschränkte. Scharf wird Inhalt und Absicht der zweiten Perpignaner Practica Benedikts verurteilt. Er traut niemand. Alle wollen Ver- zicht. Benedikt muß abdanken. (1416 nach April 2.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 83 f. 183. Konzept; an manchen Stellen wegen der vielen Korrekturen kaum zu lesen. Auffällig ist das Stück in dieser Sammlung. Jhesus.") Nunquid, qui multa loquitur, non et audiet aut vir verbosus iustificabitur? Tibi soli tacebunt homines et cum ceteros irri- seris, a nullo confutaberis? Job XI°. c° 1) Quantum in te est, evacuisti timorem et tulisti preces coram Domino.") Docuit enim iniquitas tua os tuu et immitaris linguam blasfemancium. Eius- dem XV°.1) Hec 2) adversarii veritatis superbissime in me cupi- entes inveliere et rigorosissime subiungentes: Usque ad quem finem verba iactabis? Intelige prius et sic loquamur: Quare reputati sumus iumenta et sorduimus coram te, qui perdis animam tuam in furore tuo. Eiusdem XVIII°.3) Certe quamvis ignoremius, a) Folgi durchstrichen: Set iam michi videt aliquis. b) Hs Deo. 1) 11. 2 und 15. 5. 1) Bis subiungentes unterstrichen. Hier gilt aber der Text doch. 3) Nach 18, 2—4.
Strana 545
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 545 quis sis, in hoc tamen d. B.3) te discipulum esse cognoscimus, quod tempus cupis per inutiles disputaciones redimere, quas iam pati non potest populus christianus experimento, cognoscens se in ipsis fuisse infructuosissiue inutiliter occupatum per longissime prescripcionis curricula. Verbi causa: tractatus pulcri et plurimi, quos preclara edidere ingenia; disputaciones subtiles, quas adulacio dampnata contexuit, quibns via renunciacionis ab omnibus apro- bata, optata, equa, iusta, salubrior et summe quoque(?) necessaria reputata, maximis piissimisque ecclesie sancte contemptis gemitibus dificultata est et usque ad presens per d. B. cuni tocius ecclesie scandalo dilatata. Quem fructum paci ecclesiastice adduxere? Ynino ut loquamur clarius, quanta ex ipsis et quam grandia impedimenta paci predicte manifestissime provenerunt, neminem profecto tam eloquentem existere, qui suficienter valeat explicare. Verum ut omnes eciam lumini rebellantes dicentesque Deo: Scienciam viarum tuarum nolumus,1) manifeste cognoscant, quan- tum et Deo odibiles et ecclesie sancte nocibiles sint disputaciones, quas petis tibique optimas faris,2) non ignoras multos scripsisse solempnissimos viros mnlta preclara, que dulciter, graviter, elo- quenter contra illa, que Pisis facta fuere, proclamante d. B. multis- que ex sibi faventibus se nunquaim procesurum in renunciacionis via, nisi prius super facto Pisano de iusticia videretur. Set mirabilis Deus, apud quem non est impossibile omne verbum, quique, quando dignatur, potens est ex lapidibus duris suscitare filios Abrahe. Sine nostris tractatibus, sine disputacionibus nostris, et, quod adhuc est multo mirabilius, sine quacunque procuracione vel in- stancia nostre partis deiectus est ille Johannes tanto tectus auro, tanta vallatus terrena potencia, tanta stipatus d. cardinalium et aliorum prelatorum frequencia, tam multis circumdatus militibus et pertantis circumstrepentibus septus ministris; deiectus, inquam, tam subito ad instar puncti suo gaudio diminuto,b) ut de ipso Eliphat Themanites3) veraciter intonaret : Ego vidi stultum firma radice, et maledixi pulcritudini eius statim Job. V°. Deiectus denique et diris carceribus mancipatus et forte iam factis digna recepit.4) Ipsoque a) Immer dominus B [enedictus]. b) Hs deminuto. 1) Job 21, 14. 2) So wahrsch. die viel korrigierte Stelle zu lesen. 3) Eliphaz; Job 2, 11 und 5, 3. 4) Ursprünglich: et forte iam subiit dignam suis demeritis mortem. An- spielung auf die umlaufenden Gerüchte über Johanns Tod. Finke, Acta concilii Constanciensis Ul. 35
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 545 quis sis, in hoc tamen d. B.3) te discipulum esse cognoscimus, quod tempus cupis per inutiles disputaciones redimere, quas iam pati non potest populus christianus experimento, cognoscens se in ipsis fuisse infructuosissiue inutiliter occupatum per longissime prescripcionis curricula. Verbi causa: tractatus pulcri et plurimi, quos preclara edidere ingenia; disputaciones subtiles, quas adulacio dampnata contexuit, quibns via renunciacionis ab omnibus apro- bata, optata, equa, iusta, salubrior et summe quoque(?) necessaria reputata, maximis piissimisque ecclesie sancte contemptis gemitibus dificultata est et usque ad presens per d. B. cuni tocius ecclesie scandalo dilatata. Quem fructum paci ecclesiastice adduxere? Ynino ut loquamur clarius, quanta ex ipsis et quam grandia impedimenta paci predicte manifestissime provenerunt, neminem profecto tam eloquentem existere, qui suficienter valeat explicare. Verum ut omnes eciam lumini rebellantes dicentesque Deo: Scienciam viarum tuarum nolumus,1) manifeste cognoscant, quan- tum et Deo odibiles et ecclesie sancte nocibiles sint disputaciones, quas petis tibique optimas faris,2) non ignoras multos scripsisse solempnissimos viros mnlta preclara, que dulciter, graviter, elo- quenter contra illa, que Pisis facta fuere, proclamante d. B. multis- que ex sibi faventibus se nunquaim procesurum in renunciacionis via, nisi prius super facto Pisano de iusticia videretur. Set mirabilis Deus, apud quem non est impossibile omne verbum, quique, quando dignatur, potens est ex lapidibus duris suscitare filios Abrahe. Sine nostris tractatibus, sine disputacionibus nostris, et, quod adhuc est multo mirabilius, sine quacunque procuracione vel in- stancia nostre partis deiectus est ille Johannes tanto tectus auro, tanta vallatus terrena potencia, tanta stipatus d. cardinalium et aliorum prelatorum frequencia, tam multis circumdatus militibus et pertantis circumstrepentibus septus ministris; deiectus, inquam, tam subito ad instar puncti suo gaudio diminuto,b) ut de ipso Eliphat Themanites3) veraciter intonaret : Ego vidi stultum firma radice, et maledixi pulcritudini eius statim Job. V°. Deiectus denique et diris carceribus mancipatus et forte iam factis digna recepit.4) Ipsoque a) Immer dominus B [enedictus]. b) Hs deminuto. 1) Job 21, 14. 2) So wahrsch. die viel korrigierte Stelle zu lesen. 3) Eliphaz; Job 2, 11 und 5, 3. 4) Ursprünglich: et forte iam subiit dignam suis demeritis mortem. An- spielung auf die umlaufenden Gerüchte über Johanns Tod. Finke, Acta concilii Constanciensis Ul. 35
Strana 546
546 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. deiecto oferebatur nobis, quod unquain offerri minime credebamus, pro quo optinendo maximam temporis partem in disputacionibus prolixis vanisque perdidimus, oferebatur, inquam, et ultro revo- cacio scilicet facti Pisani. Cui revocacioni non solum adversarii nostri fortiter, set eciam nonnulli ex nobis fidis aliqualiter resi- stebant. Dicebant nostri predicti, quod ad nostre fame tuicionem satis nota suficiebat veritas et quod, si Pisani condempnarunt nos de facto, nos condempnavimus ipsos de iure pariter et de facto, et sic, quod de revocacione predicta non tantum curandum erat ... Verum d. B. predicta revocacione concessa finaliter scilicet insperata non diu . . .2) autem minime contentus, professus est se nunquam aliquid ante facturum, nisi facta Pisis non solum revocarentur, set eciam declararentur ab illis ipsis, qui fecerunt et quia illo tempore citra sub eadem fide vixerunt et in ea(?) vivunt, fuisse et esse invalida atque nulla in quantum persona sua et sibi adherencium tangebantur. Et nonnulli verisimiliter credunt, quod ideo istud petebat, quia tanto dificile iudicabat, quod fere imposibile presumebat et sic petendo dificilima et omnium iudicio quasi imposibilia se non venturum ad renunciacionis ter- minun pretendebat, et quoniam istud optentu imposibile vel ad minus maxime dificilimum reputabat, quo non concesso nichil se super renunciacione dicturum nichilque facturum rigorosissime promittebat, quis iam negare valebit, quod peticio illa voluntatem resignacionis non latentem interius set patentem exterius . . . demonstrabat? Nunquan utique d. B. se venturui ad b) . . . cogitabat, talia petendo, que nunquaim sibi concedenda credebat. Set o inephabilis divina clemencia, que facit magna et inscrutabilia et mirabilia, quorum non est nuierus, que dissipat cogitaciones malignorun, ne possint implere manus eorum, quod ceperant, que aprehendit sapientes in astucia eoruin et consiliuin pravorum dissipat. Job. V.1), que ordientes succidit,2) hostentans cunctis telas aranearum esse,3) que alibi quan in ipso, qui est veritas, faciunt fundamentum. Concessuin est nobis gracia sua corda inolificante lapidea, quod nunquam credidimus, ut scilicet talis et tam perfecta nullitatis Pisani facti declaracio redderetur, quale nos dictavimus ; redderetur, inquam, et ilico per habentes ad illnd a) Platz für ein Worl. b) Folgt ein unleserliches Wort. 1) Job 5, 9, 12, 13. 2) Nach Jsai. 38, 12. 3) Nach Job 8, 14.
546 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. deiecto oferebatur nobis, quod unquain offerri minime credebamus, pro quo optinendo maximam temporis partem in disputacionibus prolixis vanisque perdidimus, oferebatur, inquam, et ultro revo- cacio scilicet facti Pisani. Cui revocacioni non solum adversarii nostri fortiter, set eciam nonnulli ex nobis fidis aliqualiter resi- stebant. Dicebant nostri predicti, quod ad nostre fame tuicionem satis nota suficiebat veritas et quod, si Pisani condempnarunt nos de facto, nos condempnavimus ipsos de iure pariter et de facto, et sic, quod de revocacione predicta non tantum curandum erat ... Verum d. B. predicta revocacione concessa finaliter scilicet insperata non diu . . .2) autem minime contentus, professus est se nunquam aliquid ante facturum, nisi facta Pisis non solum revocarentur, set eciam declararentur ab illis ipsis, qui fecerunt et quia illo tempore citra sub eadem fide vixerunt et in ea(?) vivunt, fuisse et esse invalida atque nulla in quantum persona sua et sibi adherencium tangebantur. Et nonnulli verisimiliter credunt, quod ideo istud petebat, quia tanto dificile iudicabat, quod fere imposibile presumebat et sic petendo dificilima et omnium iudicio quasi imposibilia se non venturum ad renunciacionis ter- minun pretendebat, et quoniam istud optentu imposibile vel ad minus maxime dificilimum reputabat, quo non concesso nichil se super renunciacione dicturum nichilque facturum rigorosissime promittebat, quis iam negare valebit, quod peticio illa voluntatem resignacionis non latentem interius set patentem exterius . . . demonstrabat? Nunquan utique d. B. se venturui ad b) . . . cogitabat, talia petendo, que nunquaim sibi concedenda credebat. Set o inephabilis divina clemencia, que facit magna et inscrutabilia et mirabilia, quorum non est nuierus, que dissipat cogitaciones malignorun, ne possint implere manus eorum, quod ceperant, que aprehendit sapientes in astucia eoruin et consiliuin pravorum dissipat. Job. V.1), que ordientes succidit,2) hostentans cunctis telas aranearum esse,3) que alibi quan in ipso, qui est veritas, faciunt fundamentum. Concessuin est nobis gracia sua corda inolificante lapidea, quod nunquam credidimus, ut scilicet talis et tam perfecta nullitatis Pisani facti declaracio redderetur, quale nos dictavimus ; redderetur, inquam, et ilico per habentes ad illnd a) Platz für ein Worl. b) Folgt ein unleserliches Wort. 1) Job 5, 9, 12, 13. 2) Nach Jsai. 38, 12. 3) Nach Job 8, 14.
Strana 547
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 547 plenariam potestatem. Qua concessione oblata successa est omnis dilacionis materia amputata, verba futuri temporis et cuius- que fuerunt difugia") lucidata. Et nunc libet mentis oculos in facta non diu ante preterita retorquere, ut corda fideliun iuemoriam habundancie suavitatis Christi ernctare 1) et magnam muftitudinem dufcedinis et miseracionis Domino decantare non cessent. Quis unquam opinari verisimiliter potuisset, Bartasar) Coxa impium et iniquum exaltatum et elevatum sicut cedrus Libani et ad reformandum suum imperium concilium sibi adheren- cium facientem iam subito ruiturum et, ut diximus, non nostris, set suis illum impellentibus, qui vere dicere potest: Abhominati sunt me quondaimn consiliarii mei et quem maxime diligebam, adversatus est michi Job. XIX.2) Quis eciam racionabiliter exti- masset, Angelum Corrario hominem predicatum cervicis durissime et, ut nostri dicunt, votorum suorum fractorem iuramentorumque manifestissimum contemptorem recusantem cum predicto d. B., ut promiserat et iuraverat convenire, nunc pure et libere renun- ciaturum suo, quem pretendebat, papatui, sicut eum fecisse cog- novimus. Tandem quis eciam presumpsisset serenissimum cesaremn, ad cuius dominium Johannes, quem ipse papam reputabat, ivit tenere concilium, et Gregorius, quem in papam tenuerat, misit, pretensso renunciare papatui, venturum ad nostre obediencie locum Perpinianuim") insigne cun tantis laboribus et expenssis seque manibus in nostris cum tanta caritatis fiducia positurum manus- que domini B. osculaturum, ut videbatur, explicaturuimque in sua magnique cetus presencia reverenter labores sumptos pro se- dando inveterato scismate deiectumque esse Johannem et eciam resignasse idemque libere fecisse Gregorium, res nobis optatissi- mas, voce alacriter et scriptura solemniter relaturum, et quod ipse d. B., qui propter antiquitatem, scienciam et negocioruim experienciam multa noverat et in cuius solius manibus pax ecclesie pendebat, ipsam dare tam diu lacerate ecclesie dignaretur, cum profunda capitis inclinacione, quandoque iunctis manibus, quando- que in crucis signum chatelatisd) brachiis petiturum.3) Quis denique sperasset, quod inimici nostri, qui d. B. non longe ante a) Hs difigia. b) So Hs. c) Folgi f. d) So statt catenatis. 1) Ps. 44, 2. 2) Job 19, 19. 3) Nach der Lebhaftigkeit dieser Darstellung ist der Schreiber wohl Augen- zeuge der Zusammenkunft gewesen.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 547 plenariam potestatem. Qua concessione oblata successa est omnis dilacionis materia amputata, verba futuri temporis et cuius- que fuerunt difugia") lucidata. Et nunc libet mentis oculos in facta non diu ante preterita retorquere, ut corda fideliun iuemoriam habundancie suavitatis Christi ernctare 1) et magnam muftitudinem dufcedinis et miseracionis Domino decantare non cessent. Quis unquam opinari verisimiliter potuisset, Bartasar) Coxa impium et iniquum exaltatum et elevatum sicut cedrus Libani et ad reformandum suum imperium concilium sibi adheren- cium facientem iam subito ruiturum et, ut diximus, non nostris, set suis illum impellentibus, qui vere dicere potest: Abhominati sunt me quondaimn consiliarii mei et quem maxime diligebam, adversatus est michi Job. XIX.2) Quis eciam racionabiliter exti- masset, Angelum Corrario hominem predicatum cervicis durissime et, ut nostri dicunt, votorum suorum fractorem iuramentorumque manifestissimum contemptorem recusantem cum predicto d. B., ut promiserat et iuraverat convenire, nunc pure et libere renun- ciaturum suo, quem pretendebat, papatui, sicut eum fecisse cog- novimus. Tandem quis eciam presumpsisset serenissimum cesaremn, ad cuius dominium Johannes, quem ipse papam reputabat, ivit tenere concilium, et Gregorius, quem in papam tenuerat, misit, pretensso renunciare papatui, venturum ad nostre obediencie locum Perpinianuim") insigne cun tantis laboribus et expenssis seque manibus in nostris cum tanta caritatis fiducia positurum manus- que domini B. osculaturum, ut videbatur, explicaturuimque in sua magnique cetus presencia reverenter labores sumptos pro se- dando inveterato scismate deiectumque esse Johannem et eciam resignasse idemque libere fecisse Gregorium, res nobis optatissi- mas, voce alacriter et scriptura solemniter relaturum, et quod ipse d. B., qui propter antiquitatem, scienciam et negocioruim experienciam multa noverat et in cuius solius manibus pax ecclesie pendebat, ipsam dare tam diu lacerate ecclesie dignaretur, cum profunda capitis inclinacione, quandoque iunctis manibus, quando- que in crucis signum chatelatisd) brachiis petiturum.3) Quis denique sperasset, quod inimici nostri, qui d. B. non longe ante a) Hs difigia. b) So Hs. c) Folgi f. d) So statt catenatis. 1) Ps. 44, 2. 2) Job 19, 19. 3) Nach der Lebhaftigkeit dieser Darstellung ist der Schreiber wohl Augen- zeuge der Zusammenkunft gewesen.
Strana 548
548 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Pisis condempnaverant tanta elati superbia, ut ambaxiatoribus solempnissimis sibi missis a predicto d. B. audienciam denegarent, quoniam, ut dicebant, non in terminis asignatis convenerant, nunc ambaxiatores suos magne auctoritatis, viros dictos") archiepiscopos, episcopos et abbates et doctores nomine nacionum omnium christi- anitatis ad dominum B. mitterent, qui flectentes genua illud ex parte sui concilii et tocius christianitatis peterent, quod predictus d. B. ultro debuisset offerre renunciacionem scilicet tociens per ipsum oblatam, iurataim et debitam de iure divino pariter et humano. Magna certe sunt ista et mirabilia opera Dei, set ad- huc illud multo videtur mirabilius, quod de declaracione nullitatis facti Pisani premisimus, ut scilicet illimet, qui fecere, cum gran- dissima sua verecundia faterentur, nullam snam fuisse et esse condempnacionis sentenciam et per consequens necessario se- queretur anticardinales et alios Galicos a domino B. recedentes enormiter peccavisse et crimen scismatis comisisse. Quod solum magnum mirabile et nobis non diu ante penitus incredibile debuisset linire cor d. B. ad ilariter et celeriter renunciandum papatui . . .1) Igitur nude loquens et mundi fabulaim ulterius celare non valens contexo seqnencia, quousque iam tandem patebit, quod tam communiter notum est. Quis iam clare non videat renunciacionem non solum facere et audire eidem d. B. semper molestissimum extitisse? Qnis nesciat personas unionein per viam renun- ciacionis imposibilitantes vel ad minus difficultantes eidem semper fuisse gratissimos? Set econtra non solum molestus, set eciam ingratus et quandoque proditor reputatus est, qui et posibiliter et faciliter per predictam viam pacem ecclesie posse dari dicebat, qui adherentes intrusis abilitari et sibi iurisdicionem posse comitti fundabat, qui participacionem cum eis in alio preterquam in crimine non esse de iure divino prohibitam affirmabat. Et finaliter, qnam presumptuosus repntatus semper extitit, qui in aliis factis pote- statem pape diminuebat, tam ingratus et superbus iudicatus est, qui in renunciacionem tangentibus, non dixerim, ampliabat, set ipsam in suis terminis deffendebat. Ceterum aliquorum hominum adulatorum opiniones frivolas, quas idem postea revocarunt, eundem d. B. amplexum esse et a) Hs übergeschrieben. 1) Hier folgt eine längere Stelle aus einem Briefe des h. Bernhard. Er will damit nicht ,detegere verenda', ,set inverenda refuto."
548 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Pisis condempnaverant tanta elati superbia, ut ambaxiatoribus solempnissimis sibi missis a predicto d. B. audienciam denegarent, quoniam, ut dicebant, non in terminis asignatis convenerant, nunc ambaxiatores suos magne auctoritatis, viros dictos") archiepiscopos, episcopos et abbates et doctores nomine nacionum omnium christi- anitatis ad dominum B. mitterent, qui flectentes genua illud ex parte sui concilii et tocius christianitatis peterent, quod predictus d. B. ultro debuisset offerre renunciacionem scilicet tociens per ipsum oblatam, iurataim et debitam de iure divino pariter et humano. Magna certe sunt ista et mirabilia opera Dei, set ad- huc illud multo videtur mirabilius, quod de declaracione nullitatis facti Pisani premisimus, ut scilicet illimet, qui fecere, cum gran- dissima sua verecundia faterentur, nullam snam fuisse et esse condempnacionis sentenciam et per consequens necessario se- queretur anticardinales et alios Galicos a domino B. recedentes enormiter peccavisse et crimen scismatis comisisse. Quod solum magnum mirabile et nobis non diu ante penitus incredibile debuisset linire cor d. B. ad ilariter et celeriter renunciandum papatui . . .1) Igitur nude loquens et mundi fabulaim ulterius celare non valens contexo seqnencia, quousque iam tandem patebit, quod tam communiter notum est. Quis iam clare non videat renunciacionem non solum facere et audire eidem d. B. semper molestissimum extitisse? Qnis nesciat personas unionein per viam renun- ciacionis imposibilitantes vel ad minus difficultantes eidem semper fuisse gratissimos? Set econtra non solum molestus, set eciam ingratus et quandoque proditor reputatus est, qui et posibiliter et faciliter per predictam viam pacem ecclesie posse dari dicebat, qui adherentes intrusis abilitari et sibi iurisdicionem posse comitti fundabat, qui participacionem cum eis in alio preterquam in crimine non esse de iure divino prohibitam affirmabat. Et finaliter, qnam presumptuosus repntatus semper extitit, qui in aliis factis pote- statem pape diminuebat, tam ingratus et superbus iudicatus est, qui in renunciacionem tangentibus, non dixerim, ampliabat, set ipsam in suis terminis deffendebat. Ceterum aliquorum hominum adulatorum opiniones frivolas, quas idem postea revocarunt, eundem d. B. amplexum esse et a) Hs übergeschrieben. 1) Hier folgt eine längere Stelle aus einem Briefe des h. Bernhard. Er will damit nicht ,detegere verenda', ,set inverenda refuto."
Strana 549
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 549 antiquorum excellentissimorumque doctorum determinaciones com- muniter aprobatas inpugnasse nullus ignorat, qui predictum d. B. loquentem audierit et sua scripta perlegerit, ita quod, si alique opiniones sue veritate fulciantur, unio ecclesie per viain renuncia- cionis non solum valde dificilis set ex toto imposibilis reddebatur. Naim si verum est, quod omnes sibi non obedientes sunt veri scisnatici quantum ad iudicium ecclesie militantis, et quod veri scismatici non possunt habilitari ad eligendum vel alium actum iuridicum*) exercendum, nisi simpliciter suum errorem fateantur, scilicet se pure recognoscendo scismaticos et scisma abiurando et ad suam obedienciam redeundo et ab ipso recipiendo eligendi vel iudicandi potestatem etc., ut idemn d. B. sepe in omnibus suis scriptis determinat, certe non solum per viam resignacionis, set nec per viam discusionis iusticie, ubi iurisdicio in utriusque partis personis necessarium sit causanda, redditur imposibilis unio ec- clesie sacrosancte, ut clare patet cuilibet intuenti ...1) Tales, in- quamb), opiniones secutus est predictus d. B., que, ut predictum est, non solum dificilem set imposibilem redderent unionem, que per viam iurisdicionis consequenda foret et ideo tantam difi- cultatem tamque irronicum (?) in secunda per eum aperta pratica2) cessionis apposuit, ut infectionem scismaticorum, que minime ti- menda erat, formidans suos catholicos, ut ita dicam, infecerit ipsosque in opinione sue voluntatis firmaverit. Et ut in predicta secunda per ipsum aperta pratica de ceteris sileamus, a te que- rimus, quomodo certum est, ut per ipsaim pax ecclesie certissime redderetur, sicut sepe vociferatus fuisti? Nam si verum est, quod papa multomodo se potest taliter obligare, ut obligacionem, si voluerit, necessario teneatur implere, ut idem d. B. sepissime profitetur, si post electionen destinandorum a congregacione Constancie, que ante renunciacionem suam fienda erat, iuxta tenorem secunde pratice supradicte idem d. B. dixisset, se nolle renunciare papatui, quomodo tunc habebamus, quam optamus votis piissimis, unionem? Et si dicas, non est presumiendum, quod tantum nephas committeret predictus d. B., respondemus, quod, sicut ipse non confidit de aliquo nec de omnibus et credit, quod omnes volunt destruere ecclesiam, nisi ipse, qui pro eius conser- vacione mori paratum se dicit, sic et multo forcius nec tota a) Hs iurisd. b) Hs unquam. 1) Hier folgt eine dieses begründende Stelle. Von mir ausgelassen. 2) �Sequitur pratica'.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 549 antiquorum excellentissimorumque doctorum determinaciones com- muniter aprobatas inpugnasse nullus ignorat, qui predictum d. B. loquentem audierit et sua scripta perlegerit, ita quod, si alique opiniones sue veritate fulciantur, unio ecclesie per viain renuncia- cionis non solum valde dificilis set ex toto imposibilis reddebatur. Naim si verum est, quod omnes sibi non obedientes sunt veri scisnatici quantum ad iudicium ecclesie militantis, et quod veri scismatici non possunt habilitari ad eligendum vel alium actum iuridicum*) exercendum, nisi simpliciter suum errorem fateantur, scilicet se pure recognoscendo scismaticos et scisma abiurando et ad suam obedienciam redeundo et ab ipso recipiendo eligendi vel iudicandi potestatem etc., ut idemn d. B. sepe in omnibus suis scriptis determinat, certe non solum per viam resignacionis, set nec per viam discusionis iusticie, ubi iurisdicio in utriusque partis personis necessarium sit causanda, redditur imposibilis unio ec- clesie sacrosancte, ut clare patet cuilibet intuenti ...1) Tales, in- quamb), opiniones secutus est predictus d. B., que, ut predictum est, non solum dificilem set imposibilem redderent unionem, que per viam iurisdicionis consequenda foret et ideo tantam difi- cultatem tamque irronicum (?) in secunda per eum aperta pratica2) cessionis apposuit, ut infectionem scismaticorum, que minime ti- menda erat, formidans suos catholicos, ut ita dicam, infecerit ipsosque in opinione sue voluntatis firmaverit. Et ut in predicta secunda per ipsum aperta pratica de ceteris sileamus, a te que- rimus, quomodo certum est, ut per ipsaim pax ecclesie certissime redderetur, sicut sepe vociferatus fuisti? Nam si verum est, quod papa multomodo se potest taliter obligare, ut obligacionem, si voluerit, necessario teneatur implere, ut idem d. B. sepissime profitetur, si post electionen destinandorum a congregacione Constancie, que ante renunciacionem suam fienda erat, iuxta tenorem secunde pratice supradicte idem d. B. dixisset, se nolle renunciare papatui, quomodo tunc habebamus, quam optamus votis piissimis, unionem? Et si dicas, non est presumiendum, quod tantum nephas committeret predictus d. B., respondemus, quod, sicut ipse non confidit de aliquo nec de omnibus et credit, quod omnes volunt destruere ecclesiam, nisi ipse, qui pro eius conser- vacione mori paratum se dicit, sic et multo forcius nec tota a) Hs iurisd. b) Hs unquam. 1) Hier folgt eine dieses begründende Stelle. Von mir ausgelassen. 2) �Sequitur pratica'.
Strana 550
550 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia de ipso solo debet confidere, nisi afirmare presumas, sicut periculose vociferabare superius,1) quod magis credendum est in dando pacem ecclesie sibi soli et in causa propria, in qua et iudi- candi et proferendi testimonii facultatem iura omnibus submo- verunt, quam toti ecclesie, que suam fidem et unitatem non unius hominis voluntati, set divine auctoritati et sacrorum con- ciliorum aprobacioni comittit .. . Ubi de fide agitur, sinodus maior est papa, quia nimis periculosum erat fidem nostram comittere arbitrio unius hominis .. 2) Non sic autem catholici fideles, contra quos supra impudenter scandescere presumpsisti, non sic; set unionem ecclesie unius hominis presidencie pre- ponentes eiusdemque hominis magis immarcessibilem gloriam, quaim mitram corruptibilem diligentes instarunt et instant opor- tune et importune, ut eiusdem renunciacio operi mancipetur, ad illud rogantes, ad illud ortantes, monentes, requirentes et, si poterunt, compellentes, ad quod ipse tenetur de iure divino pariter et humano, utpote multis oblacionibus, promisionibus et eciam iuramentis indissolubiliter obligatus. Quan ob rem videns d. rex Aragonum memorie recolende3) et excellentissimi principes d. reges Castelle et Navarre et incliti comites Armaniaci et Fuxi, quod per praticas apertas per ipsum habere non poteramus op- tatui, tum premaxime, quia non acceptabantur per regem Roma- norum et nuncios fere omnium christianitatis nacionum, qui in Perpiniano convenerant, scientesque predicti d. reges d. B. obli- gatum existere ad dandam pacem ecclesie per quancunique viam et praticam sine offensa legis divine posibilem, de consilio mul- torim prelatorum et religiosissimorum et scientificorum virorum praticam non imposibilem, ut dixisti, non inhonestam, non iniquis conatibus scismaticorum propriam nec alicui faventem temerarie voluutati, set posibilem, iuridicam et honestai dedere. Nam si predictus d. rex Aragonuu d. regi Romanorum favisset, non sic de Perpiniano d. B. honorifice recessisset nec intra suum domini- un]2) permansisset. Si ergo ingenti flagras desiderio, ut dixisti, subtractionis legitime facte breviter intueri motiva, legito illaimn epistolam, quam predictus rex recolende memorie destinavit cunc- a) Hs. d. 1) Hieraus und besonders aus dem Schluß scheint sich zu ergeben, daß der Verfasser sich gegen eine bestimmte Persönlicheit wendet. 2) Folgt längere Erörterung dieses Gedankens ohne neuen Inhalt. 3) Also nach 2. April geschrieben.
550 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia de ipso solo debet confidere, nisi afirmare presumas, sicut periculose vociferabare superius,1) quod magis credendum est in dando pacem ecclesie sibi soli et in causa propria, in qua et iudi- candi et proferendi testimonii facultatem iura omnibus submo- verunt, quam toti ecclesie, que suam fidem et unitatem non unius hominis voluntati, set divine auctoritati et sacrorum con- ciliorum aprobacioni comittit .. . Ubi de fide agitur, sinodus maior est papa, quia nimis periculosum erat fidem nostram comittere arbitrio unius hominis .. 2) Non sic autem catholici fideles, contra quos supra impudenter scandescere presumpsisti, non sic; set unionem ecclesie unius hominis presidencie pre- ponentes eiusdemque hominis magis immarcessibilem gloriam, quaim mitram corruptibilem diligentes instarunt et instant opor- tune et importune, ut eiusdem renunciacio operi mancipetur, ad illud rogantes, ad illud ortantes, monentes, requirentes et, si poterunt, compellentes, ad quod ipse tenetur de iure divino pariter et humano, utpote multis oblacionibus, promisionibus et eciam iuramentis indissolubiliter obligatus. Quan ob rem videns d. rex Aragonum memorie recolende3) et excellentissimi principes d. reges Castelle et Navarre et incliti comites Armaniaci et Fuxi, quod per praticas apertas per ipsum habere non poteramus op- tatui, tum premaxime, quia non acceptabantur per regem Roma- norum et nuncios fere omnium christianitatis nacionum, qui in Perpiniano convenerant, scientesque predicti d. reges d. B. obli- gatum existere ad dandam pacem ecclesie per quancunique viam et praticam sine offensa legis divine posibilem, de consilio mul- torim prelatorum et religiosissimorum et scientificorum virorum praticam non imposibilem, ut dixisti, non inhonestam, non iniquis conatibus scismaticorum propriam nec alicui faventem temerarie voluutati, set posibilem, iuridicam et honestai dedere. Nam si predictus d. rex Aragonuu d. regi Romanorum favisset, non sic de Perpiniano d. B. honorifice recessisset nec intra suum domini- un]2) permansisset. Si ergo ingenti flagras desiderio, ut dixisti, subtractionis legitime facte breviter intueri motiva, legito illaimn epistolam, quam predictus rex recolende memorie destinavit cunc- a) Hs. d. 1) Hieraus und besonders aus dem Schluß scheint sich zu ergeben, daß der Verfasser sich gegen eine bestimmte Persönlicheit wendet. 2) Folgt längere Erörterung dieses Gedankens ohne neuen Inhalt. 3) Also nach 2. April geschrieben.
Strana 551
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 551 tis sub suo dominio constitutis.1) Ibi enim breviter veraciterque reperies subtractionis causam . . . (239) K. Alfons an die Kardinäle in Peniscola: Ubersendung der Konstanzer Konzilseinladung und der Geleitsbriefe. Dringen- des Ersuchen, zur bestimmten Zeil in Konstanz zu erscheinen. Igualada 1416 April 6. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 f. 587. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 73". Reverendis in Christo patribus dominis s. Romane ecclesie cardinalibus amicis nostris carissimis Alfonsus Dei gracia rex Ara- gonum, Sicilie etc. salutem . .. Quia in concordia inter serenis- simum Romanorun regem, congregacionis Constancie diversosque regum et principum christianitatis ambaxiatores multosque pre- latos obedienciarum vocatorum olim Gregorii et olim Johannis ex una parte et reges nos ac principes seu eorum ambaxiatores obe- diencie d. Benedicti ex altera in et super factis unionis sancte matris ecclesie et sedando inveterato iamque inarcessibili scismate, auxiliante spiritus sancti gracia, post multos labores inita, facta pariter et firmata inter alia est provisim, quod per dominos con- gregacionis in Constancia tanquam maiorem partem christianitatis fiat vocacio ad concilium generale de omnibus illis obediencie dicti d. Benedicti, qui concilio generali interesse possunt et debent sub forma, quam vobis novimus esse missa. Ecce, qnod a dicta congregacione una cuin salvis conductibus necessariis dicte voca- cionis litteras suscepimus, quas una cum ista paternitatibus ve- stris mittimus presentandas. Ideo paternitates easdem rogamus et per viscera misericordie Jesu Christi requirimus et monemus et, quo astrictius possumus, dicimus et ortaiur, quatenus omni more dispendio resecato die dictis litteris assignata in dicta civi- tate Constancie compareatis pro causis in eisdem litteris expres- satis, tractandis, complendis et eficaciter exequendis. Absit enim, in Christo patres, quod aliqua quam magis legittima racio acces- sum vestrum diferat seu excuset, cum ibi de tanta salute fidelium agitur animarum. Vobis, qui eorum curam geritis, non sit fas retrahere a laboris quantuncunque gravis onere pedes vestros, ymo omni deposita somnolencia totis conatibus insudare, ne dicat vobis Christus: Non potuistis una hora vigilare mecum?2) Ipse 1) Schreiben vom 6. Januar. 2) Matth. 26, 40.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 551 tis sub suo dominio constitutis.1) Ibi enim breviter veraciterque reperies subtractionis causam . . . (239) K. Alfons an die Kardinäle in Peniscola: Ubersendung der Konstanzer Konzilseinladung und der Geleitsbriefe. Dringen- des Ersuchen, zur bestimmten Zeil in Konstanz zu erscheinen. Igualada 1416 April 6. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 f. 587. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 73". Reverendis in Christo patribus dominis s. Romane ecclesie cardinalibus amicis nostris carissimis Alfonsus Dei gracia rex Ara- gonum, Sicilie etc. salutem . .. Quia in concordia inter serenis- simum Romanorun regem, congregacionis Constancie diversosque regum et principum christianitatis ambaxiatores multosque pre- latos obedienciarum vocatorum olim Gregorii et olim Johannis ex una parte et reges nos ac principes seu eorum ambaxiatores obe- diencie d. Benedicti ex altera in et super factis unionis sancte matris ecclesie et sedando inveterato iamque inarcessibili scismate, auxiliante spiritus sancti gracia, post multos labores inita, facta pariter et firmata inter alia est provisim, quod per dominos con- gregacionis in Constancia tanquam maiorem partem christianitatis fiat vocacio ad concilium generale de omnibus illis obediencie dicti d. Benedicti, qui concilio generali interesse possunt et debent sub forma, quam vobis novimus esse missa. Ecce, qnod a dicta congregacione una cuin salvis conductibus necessariis dicte voca- cionis litteras suscepimus, quas una cum ista paternitatibus ve- stris mittimus presentandas. Ideo paternitates easdem rogamus et per viscera misericordie Jesu Christi requirimus et monemus et, quo astrictius possumus, dicimus et ortaiur, quatenus omni more dispendio resecato die dictis litteris assignata in dicta civi- tate Constancie compareatis pro causis in eisdem litteris expres- satis, tractandis, complendis et eficaciter exequendis. Absit enim, in Christo patres, quod aliqua quam magis legittima racio acces- sum vestrum diferat seu excuset, cum ibi de tanta salute fidelium agitur animarum. Vobis, qui eorum curam geritis, non sit fas retrahere a laboris quantuncunque gravis onere pedes vestros, ymo omni deposita somnolencia totis conatibus insudare, ne dicat vobis Christus: Non potuistis una hora vigilare mecum?2) Ipse 1) Schreiben vom 6. Januar. 2) Matth. 26, 40.
Strana 552
552 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quidem misericors miserator et iustus 1) suo compaciens populo Christiano nunc vigilat et pro pace sue ecclesie iam opere, ut videtis, que non cadunt in homine, magna et mirabilia experitur, circa que si segniter vos gesseritis in die illa tremenda, de quibus*) calculum magis exiget racionis. Presentacio vero dictarum litterarum fuit facta Barchinone quarta die mensis et anno infrascriptis. Datum in villa Aqualatis, die sexta Aprilis, anno a nativitate Domini millesimo CCCC° sexto decimo. Rex Alfonsus. Fuit duplicata de verbo ad verbum.2) Memoriale de modo tenendo per collectores et subcollectores in presentacione convocatoriarum ad concilium Constancie. In primis collectores Valencie statim investigabunt, quot sunt prelati, episcopi, abbates, priores, capitula in diocesi sue comis- sionis et quot sunt ecclesie collegiate et secundum numerum re- pertum facient fieri plures copias littere seu bulle convocatorie manu notarii roboratos. Item presentabunt unam bullaim convocatoriam episcopo Va- lentino et capitulo ad hoc specialiter congregato. Et presenta- bunt primo litteram regis et illa lecta presentabunt bullam con- vocatoriam, de qua presentacione ilico faciant confici publicum instrumentum. Et illud in forma autentica remittatur d. regi. Littera originalis convocatoria capitulo relinquatur, cum sit eccle- sia metropolitana. ltem omnibus prelatis singulariter singulis cum littera prenar- rata regis presentatur copia auctentica bulle convocatorie . . . Item illud idem observabitur in capitulis ecclesiarum collegi- atarum. ltem ex superhabundanti prima die dominica, cum populus convenerit ad divina, copiam littere convocatorie de Latino in Romano redactam publicari facient . . . Item avisentur collectores et subcollectores, quod ipsi persona- liter presentaciones faciant adeo, ut cesset omnis suspicio fraudis. (240) Kardinaldiakon Petrus s. Angeli an K. Alfons: Ausführliche Charakteristik des verstorbenen K. Ferdinand. Auf Alfons' Aufforderung hälte er wohl dem Verstorbenen antworten a) So Reg. In XVI 78 f. 730 ist für das Wort eine Lücke. 1) Psalm 111, 4. 2) Das Folgende; Reg. 2442 f. 57°.
552 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quidem misericors miserator et iustus 1) suo compaciens populo Christiano nunc vigilat et pro pace sue ecclesie iam opere, ut videtis, que non cadunt in homine, magna et mirabilia experitur, circa que si segniter vos gesseritis in die illa tremenda, de quibus*) calculum magis exiget racionis. Presentacio vero dictarum litterarum fuit facta Barchinone quarta die mensis et anno infrascriptis. Datum in villa Aqualatis, die sexta Aprilis, anno a nativitate Domini millesimo CCCC° sexto decimo. Rex Alfonsus. Fuit duplicata de verbo ad verbum.2) Memoriale de modo tenendo per collectores et subcollectores in presentacione convocatoriarum ad concilium Constancie. In primis collectores Valencie statim investigabunt, quot sunt prelati, episcopi, abbates, priores, capitula in diocesi sue comis- sionis et quot sunt ecclesie collegiate et secundum numerum re- pertum facient fieri plures copias littere seu bulle convocatorie manu notarii roboratos. Item presentabunt unam bullaim convocatoriam episcopo Va- lentino et capitulo ad hoc specialiter congregato. Et presenta- bunt primo litteram regis et illa lecta presentabunt bullam con- vocatoriam, de qua presentacione ilico faciant confici publicum instrumentum. Et illud in forma autentica remittatur d. regi. Littera originalis convocatoria capitulo relinquatur, cum sit eccle- sia metropolitana. ltem omnibus prelatis singulariter singulis cum littera prenar- rata regis presentatur copia auctentica bulle convocatorie . . . Item illud idem observabitur in capitulis ecclesiarum collegi- atarum. ltem ex superhabundanti prima die dominica, cum populus convenerit ad divina, copiam littere convocatorie de Latino in Romano redactam publicari facient . . . Item avisentur collectores et subcollectores, quod ipsi persona- liter presentaciones faciant adeo, ut cesset omnis suspicio fraudis. (240) Kardinaldiakon Petrus s. Angeli an K. Alfons: Ausführliche Charakteristik des verstorbenen K. Ferdinand. Auf Alfons' Aufforderung hälte er wohl dem Verstorbenen antworten a) So Reg. In XVI 78 f. 730 ist für das Wort eine Lücke. 1) Psalm 111, 4. 2) Das Folgende; Reg. 2442 f. 57°.
Strana 553
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 553 können, der ihn gekannt und dessen caritas er gekannt habe. Alfons könne er nur vor dem Irrweg warnen. Schil- derung des Verhaltens seiner Vorfahren gegen Clemens VII. und Benedikt XIII. Klage über das Verbot für die Bischöfe, Benedikts Konzil zu besuchen und ihn Papst zu nennen. Er tadele nicht die Unionsbestrebungen, sondern die Form. Bitte, die Prälaten kommen zu lassen. Peniscola (1416) April 20. Hier nach Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barberini XVI 83 f. 37. Das Or. Pap. Barcelona hat allein das Datum. Excellentissimo principi et serenissimo d. domino A. Ara- gonum et Sicilie regi Petrus sancte Romane ecclesie indignus dia- conus dictus cardinalis sancti Angeli cum ipsius humili recommen- dacione, quidquid peccatoris poterit valitudo et ad pacem ec- clesie procurandum veraciter et ad impendendum sublimitati vestre obtatissimos famulatus. Vestram reverenter suscepi michi desti- natain epistolam, in qua primum serenitas vestra dolenter refert, quod me didicisse iam credit, obitum scilicet domini regis excel- lentissimi patris vestri recollende memorie die secunda mensis instantis christianissime vita functi. Verum est, quod iam didi- ceram et cum quanta cordis amaritudine didici et corporis dolore portavi et porto, ipse testis est, qui nostros omnium dolores in suo corpore tullit. Sed quis fidelium amarissime non dolebit, si vel tenniter cogitare ceperit, tante partis christianitatis evidentem, ut ita dixerim, einlatum, sectarum infideliun iubillun, ad quas radicitus evellendas sue regie maiestatis ardentissima festinabat intencio, prophecto tanto splendidius, quanto solam suis creatis gloriam expectabat. Quod, ut ita oppiner, preclarissimas snas virtutes illa lacrimosa devocionis suasere suspiria, sine quibus sua serenitas loqui non poterat, quando michi dignata est aperire magna magnalia, que pro Christi fide sub eius firma fiducia facere cogitarat. Quis ergo fidelium a dolore abstinere poterit, puto nempe, quod nullus, nisi qui iusto rege regi animo iniquo tulerit, vel quam sit terre necessarium inhumanitus ignorarit? Set talis utique fidelis non erit et consequenter nemo fidelium, qui virtu- osum regem cognoverit, pio dolore carebit. Inter quos tanto michi grandis inest iustissimi doloris ubertas, quanto longe ultra merita rependebatur a sua serenitate spiritualis affectus sincerior caritatis, non ut dolendo censeam suam regiam maiestatem istam dimisisse coronam magis nobilem quam felicem, sed ut vehemen- tissime deflenda nostra existimem esse peccata, quibus meo iudicio
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 553 können, der ihn gekannt und dessen caritas er gekannt habe. Alfons könne er nur vor dem Irrweg warnen. Schil- derung des Verhaltens seiner Vorfahren gegen Clemens VII. und Benedikt XIII. Klage über das Verbot für die Bischöfe, Benedikts Konzil zu besuchen und ihn Papst zu nennen. Er tadele nicht die Unionsbestrebungen, sondern die Form. Bitte, die Prälaten kommen zu lassen. Peniscola (1416) April 20. Hier nach Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barberini XVI 83 f. 37. Das Or. Pap. Barcelona hat allein das Datum. Excellentissimo principi et serenissimo d. domino A. Ara- gonum et Sicilie regi Petrus sancte Romane ecclesie indignus dia- conus dictus cardinalis sancti Angeli cum ipsius humili recommen- dacione, quidquid peccatoris poterit valitudo et ad pacem ec- clesie procurandum veraciter et ad impendendum sublimitati vestre obtatissimos famulatus. Vestram reverenter suscepi michi desti- natain epistolam, in qua primum serenitas vestra dolenter refert, quod me didicisse iam credit, obitum scilicet domini regis excel- lentissimi patris vestri recollende memorie die secunda mensis instantis christianissime vita functi. Verum est, quod iam didi- ceram et cum quanta cordis amaritudine didici et corporis dolore portavi et porto, ipse testis est, qui nostros omnium dolores in suo corpore tullit. Sed quis fidelium amarissime non dolebit, si vel tenniter cogitare ceperit, tante partis christianitatis evidentem, ut ita dixerim, einlatum, sectarum infideliun iubillun, ad quas radicitus evellendas sue regie maiestatis ardentissima festinabat intencio, prophecto tanto splendidius, quanto solam suis creatis gloriam expectabat. Quod, ut ita oppiner, preclarissimas snas virtutes illa lacrimosa devocionis suasere suspiria, sine quibus sua serenitas loqui non poterat, quando michi dignata est aperire magna magnalia, que pro Christi fide sub eius firma fiducia facere cogitarat. Quis ergo fidelium a dolore abstinere poterit, puto nempe, quod nullus, nisi qui iusto rege regi animo iniquo tulerit, vel quam sit terre necessarium inhumanitus ignorarit? Set talis utique fidelis non erit et consequenter nemo fidelium, qui virtu- osum regem cognoverit, pio dolore carebit. Inter quos tanto michi grandis inest iustissimi doloris ubertas, quanto longe ultra merita rependebatur a sua serenitate spiritualis affectus sincerior caritatis, non ut dolendo censeam suam regiam maiestatem istam dimisisse coronam magis nobilem quam felicem, sed ut vehemen- tissime deflenda nostra existimem esse peccata, quibus meo iudicio
Strana 554
554 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. factum est, ut invictissimum Christiane fidei atlettaim, qui pro eius exaltacione proprii fundendi sanguinis ardebat desideriis, tam modico tempore habere populus mereretur in principem et rectorem, qui sediciosos tumultus et socialia bella atque civilia ita fugabat sue maiestatis presencia tam in regnis sue cure atque tuicioni conmmissis quain eciam sue dicioni subiectis, ut, antequam fieret, admirabile diceretur ; nam quod sui predecessores reges ex- cellentissimi per multa regnantes quieta tempora paccata reddere quieta nequivere, eciam plectendo, confiscando, ipse in inicio regni sui solo verbo, vel ut loquar proprius, solo nutu placavit, quod ego magis vi oblata divinitus quam humana industria accidisse crediderim, illi forsan concessa virtuti, per quam in summa for- tuna minima sibi putabat adesse licenciam; ita ut in quantum ipse fortunatissimus creatori suo cordialius subdebatur, in tantum subditi sui virtuosi amore et ceteri non amantes timore sibi pare- rent humilius . . . Et quantuin ad id, quod sublimitas vestra dicit se velle prosequi negocium unionis ecclesie non minus ardenter, quai inceperat ex- cellentissime memorie pater vester, iuxta suum laudabile principium consumandum et quod me, quei precipue huiusmodi tangit nego- cium, interno precatur affectu et per viscera misericordie. Jhesu Christi hortatur et requirit, ut ad consummacionem tai sacri operis concurraim cum ceteris, quid vestre serenitati respondeam, dun magis intueor statum negocii quam intencionem vestram sinceram, nescio. Quid tamen d. regi vestro precellentissimo genitori respondi geminatis vicibus, bene scio; nam serenitatis eius satis michi com- perta benignitas et evidens presentis tribulacionis necessitas, et non minus illa, que foris mittit timorem, divina caritas magnam certe prebebant fiduciam suai acrius monendi clemenciam et anime pre- ciose pericula hostentandi liberius. Vobis autem, illustrissime rex, quid loquar? Cum quo michi non talia precessere coloquia, apud quem forsitan omni auctoritate carebunt mea, quantunicunque fue- rint, dicta iuridica. Unum tamen, quod serenissimo patri vestro inter alia multa per quendam solempnem virum intimavi, vestre magni- ficencie non sillebo. Cavete, supplico, ne illa in vobis Davitica im- pleatur sentencia: Effusa est contempcia2) super principes et errare fecit eos in invio et non in via.1) Invium prophecto salvo vestre regis dignitatis honore arbitratu meo est, quem vos legitimum tramitem a) Hs contempcio. 1) Ps. 106, 40.
554 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. factum est, ut invictissimum Christiane fidei atlettaim, qui pro eius exaltacione proprii fundendi sanguinis ardebat desideriis, tam modico tempore habere populus mereretur in principem et rectorem, qui sediciosos tumultus et socialia bella atque civilia ita fugabat sue maiestatis presencia tam in regnis sue cure atque tuicioni conmmissis quain eciam sue dicioni subiectis, ut, antequam fieret, admirabile diceretur ; nam quod sui predecessores reges ex- cellentissimi per multa regnantes quieta tempora paccata reddere quieta nequivere, eciam plectendo, confiscando, ipse in inicio regni sui solo verbo, vel ut loquar proprius, solo nutu placavit, quod ego magis vi oblata divinitus quam humana industria accidisse crediderim, illi forsan concessa virtuti, per quam in summa for- tuna minima sibi putabat adesse licenciam; ita ut in quantum ipse fortunatissimus creatori suo cordialius subdebatur, in tantum subditi sui virtuosi amore et ceteri non amantes timore sibi pare- rent humilius . . . Et quantuin ad id, quod sublimitas vestra dicit se velle prosequi negocium unionis ecclesie non minus ardenter, quai inceperat ex- cellentissime memorie pater vester, iuxta suum laudabile principium consumandum et quod me, quei precipue huiusmodi tangit nego- cium, interno precatur affectu et per viscera misericordie. Jhesu Christi hortatur et requirit, ut ad consummacionem tai sacri operis concurraim cum ceteris, quid vestre serenitati respondeam, dun magis intueor statum negocii quam intencionem vestram sinceram, nescio. Quid tamen d. regi vestro precellentissimo genitori respondi geminatis vicibus, bene scio; nam serenitatis eius satis michi com- perta benignitas et evidens presentis tribulacionis necessitas, et non minus illa, que foris mittit timorem, divina caritas magnam certe prebebant fiduciam suai acrius monendi clemenciam et anime pre- ciose pericula hostentandi liberius. Vobis autem, illustrissime rex, quid loquar? Cum quo michi non talia precessere coloquia, apud quem forsitan omni auctoritate carebunt mea, quantunicunque fue- rint, dicta iuridica. Unum tamen, quod serenissimo patri vestro inter alia multa per quendam solempnem virum intimavi, vestre magni- ficencie non sillebo. Cavete, supplico, ne illa in vobis Davitica im- pleatur sentencia: Effusa est contempcia2) super principes et errare fecit eos in invio et non in via.1) Invium prophecto salvo vestre regis dignitatis honore arbitratu meo est, quem vos legitimum tramitem a) Hs contempcio. 1) Ps. 106, 40.
Strana 555
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 555 appellatis, taliter scilicet Christi vicarii tractare personam, cuius veri apostolatus signaculum estis vos. Nam de ista veritate du- bitare attentis principiis non potestis, nisi signaculis eius, que in vobis multa concurrunt, et precellentissimis regibus recollende me- morie Johanni avo1) et Johanni avie fratri maximam inrogetis in- iuriam. Nai cum apud universalem ecclesiam verum sit, alterum duorum primo ellectorum, Urbani scilicet intra et sancte meiorie domini Clementis extra Urbein fuisse Romanum pontificem, pre- dicti reges vel sufficienter certificati de veritate papatus pape Clementi adherere vel ab Urbano iam recepto recedendo gra- viter erravere, a quo utique non pro dubia suspicione, sed pro comperta intrusionis veritate recedere debuere, sicuti fecisse chri- stianissimos principes constat, et precipue avum vestrum, qui inter omnes mundi principes pro veritate scienda et per viros fidelissimos in scriptis redigenda instancius laboravit. Si ergo verus papa vestre serenitati censendus est sanctissimus dominus noster d. B., ut et apud vos victrix omnium veritas vincat, et signacula vestra certissima et persone predictorum regum subli- mium intacte permaneant, instum esse credetis verum Christi vicarium vestra anctoritate suis privare iuribus, familiaribus, ali- mentis? Crederem, quod, et si hactenus difficulter, nunc iposi- sibiliter per tales tramites perveniatur ad terminum, quem ob- tamus. Intueatur, supplico, excellencia vestra, quod rex Theo- dericus,2) dum contra papam Symacum ageretur, dicentibus epis- copis ab eodem rege convocatis, ipsum, qui dicebatur impetitus. debere sinodum convocare, Deo inspirante respondit: Sinodalis esse arbitrii in tanto negocio sequenda prescribere nec aliquid ad se preter reverenciai de ecclesiasticis negociis pertinere. Si ergo, ubi papa de heresi acusatur, ipse est, qui debet concilium convo- care et si imperator catholicus2) filius est, non presul ecclesie,... unde est hoc, quod sanctissimo domino nostro papab) Bene- dicto XIII. nunquam per Dei graciam a fidelibus cathollicis de he- resi impetitto, ad deliberandum, quid sit utilius pro consequenda veraciter sancte matris ecclesie unitate, concillium convocandi addimatur facultas, que non adimeretur acusato de heresi? Adi- matur, inquain, et qualiter? Nam non solummodo absentes prelati impediuntur, ut veniant, sed eciam presentes compelluntur, a) Folgt est. b) Hss papa. 1) Johann I. von Kastilien. 2) Theoderich der Große.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 555 appellatis, taliter scilicet Christi vicarii tractare personam, cuius veri apostolatus signaculum estis vos. Nam de ista veritate du- bitare attentis principiis non potestis, nisi signaculis eius, que in vobis multa concurrunt, et precellentissimis regibus recollende me- morie Johanni avo1) et Johanni avie fratri maximam inrogetis in- iuriam. Nai cum apud universalem ecclesiam verum sit, alterum duorum primo ellectorum, Urbani scilicet intra et sancte meiorie domini Clementis extra Urbein fuisse Romanum pontificem, pre- dicti reges vel sufficienter certificati de veritate papatus pape Clementi adherere vel ab Urbano iam recepto recedendo gra- viter erravere, a quo utique non pro dubia suspicione, sed pro comperta intrusionis veritate recedere debuere, sicuti fecisse chri- stianissimos principes constat, et precipue avum vestrum, qui inter omnes mundi principes pro veritate scienda et per viros fidelissimos in scriptis redigenda instancius laboravit. Si ergo verus papa vestre serenitati censendus est sanctissimus dominus noster d. B., ut et apud vos victrix omnium veritas vincat, et signacula vestra certissima et persone predictorum regum subli- mium intacte permaneant, instum esse credetis verum Christi vicarium vestra anctoritate suis privare iuribus, familiaribus, ali- mentis? Crederem, quod, et si hactenus difficulter, nunc iposi- sibiliter per tales tramites perveniatur ad terminum, quem ob- tamus. Intueatur, supplico, excellencia vestra, quod rex Theo- dericus,2) dum contra papam Symacum ageretur, dicentibus epis- copis ab eodem rege convocatis, ipsum, qui dicebatur impetitus. debere sinodum convocare, Deo inspirante respondit: Sinodalis esse arbitrii in tanto negocio sequenda prescribere nec aliquid ad se preter reverenciai de ecclesiasticis negociis pertinere. Si ergo, ubi papa de heresi acusatur, ipse est, qui debet concilium convo- care et si imperator catholicus2) filius est, non presul ecclesie,... unde est hoc, quod sanctissimo domino nostro papab) Bene- dicto XIII. nunquam per Dei graciam a fidelibus cathollicis de he- resi impetitto, ad deliberandum, quid sit utilius pro consequenda veraciter sancte matris ecclesie unitate, concillium convocandi addimatur facultas, que non adimeretur acusato de heresi? Adi- matur, inquain, et qualiter? Nam non solummodo absentes prelati impediuntur, ut veniant, sed eciam presentes compelluntur, a) Folgt est. b) Hss papa. 1) Johann I. von Kastilien. 2) Theoderich der Große.
Strana 556
556 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ut exeant et proclamatur, ne aliqui eum vocare papam audeant. Mirum est et vehementi stupore dignissimum, quod dominus rex precellentissime memorie pater vester cum tanta reverencia de persona domini nostri sanctissimi loqueretur et in eius regnis proclamaciones fierent, ne aliquis eum Romanum audeat vocare pontificem: ego nescio, quid hoc sit. Nam si predictus rex illustrissi- mus iniustum esse existimabat sanctissimum dominum nostrum vocare papaim, quare ipse vocabat? Et sui ambaxiatores solempnes eius nomine papalem reverenciam impendebant? Rursus si iustum est ipsum papam vocare et sue sanctitati reverenciam papalem inpendere, quam utique obtimam partem ellegit sibi sapientissimus rex predictus, unde hoc, quod cum tantis penis imperatur subiec- tis, ne papam nominent? Quid est, quod aliud consilium princeps pro se accipitet, aliud subditis impertitur? Nunc ergo, o benignis- sime rex, ne vobis fastidiosa et admodum rigida mea prima vide- atur epistola, finem imponendo sermonibus notum vestre sublimi- tati existat, quod non solummodo michi, cui valde minus est in re quam in nomine, set eciam fidelissimis et doctissimis viris, qui non secuntur premium aliquod nisi Christum, modus iste, qui tenetur contra apostolicam sedem, non solum apparet indirectus trames ad consequendam in ecclesia veram pacem, set eciam magnum videtur devium, taliter, ut, quanto longius per id pro- ceditur, tanto remocius a fine obtato distatur. Set forte ista au- diendo dicetis: Non videtur clerico talia scribenti michi esse summe necessarium pro et ex debito regie dignitatis et paterno voto sanctissimo ardenter pro pace ecclesie laborare debere. Non dico nec vollo hoc dicere, o benignissime rex, ymo michi videtur, quod inexcusabilis vobis est indicta necessitas, non solum ardenter set ardentissime pacem ecclesie procurare. Nec enim oblitus sum, ubi legi beatum Ysidoruim splendide ad nostrum propositum inqui- entem: Cognoscant principes seculi, Deo se debere esse redituros racionem propter ecclesiain, quam Christo tuendum suscipiunt. Nau sive augeatur pax et disciplina ecclesie per fideles principes sive solvatur, ille ab eis racionem exhigit, qui eorum potestati suam ecclesiam tradidit committendain. Et ideo non est michi sermo, ut mirer, principes seculi excitari vivaciter ad extirpandum radicitus antiquatum et pestiferum scisma dolendum, quia magis mirari debeo, quare tanto tempore dormierunt, et sic non de pa- tris vestri serenissimi intencione multis extollenda laudum pre- coniis nec de zello suo fervido et sincero; idemque de vestris. Set
556 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ut exeant et proclamatur, ne aliqui eum vocare papam audeant. Mirum est et vehementi stupore dignissimum, quod dominus rex precellentissime memorie pater vester cum tanta reverencia de persona domini nostri sanctissimi loqueretur et in eius regnis proclamaciones fierent, ne aliquis eum Romanum audeat vocare pontificem: ego nescio, quid hoc sit. Nam si predictus rex illustrissi- mus iniustum esse existimabat sanctissimum dominum nostrum vocare papaim, quare ipse vocabat? Et sui ambaxiatores solempnes eius nomine papalem reverenciam impendebant? Rursus si iustum est ipsum papam vocare et sue sanctitati reverenciam papalem inpendere, quam utique obtimam partem ellegit sibi sapientissimus rex predictus, unde hoc, quod cum tantis penis imperatur subiec- tis, ne papam nominent? Quid est, quod aliud consilium princeps pro se accipitet, aliud subditis impertitur? Nunc ergo, o benignis- sime rex, ne vobis fastidiosa et admodum rigida mea prima vide- atur epistola, finem imponendo sermonibus notum vestre sublimi- tati existat, quod non solummodo michi, cui valde minus est in re quam in nomine, set eciam fidelissimis et doctissimis viris, qui non secuntur premium aliquod nisi Christum, modus iste, qui tenetur contra apostolicam sedem, non solum apparet indirectus trames ad consequendam in ecclesia veram pacem, set eciam magnum videtur devium, taliter, ut, quanto longius per id pro- ceditur, tanto remocius a fine obtato distatur. Set forte ista au- diendo dicetis: Non videtur clerico talia scribenti michi esse summe necessarium pro et ex debito regie dignitatis et paterno voto sanctissimo ardenter pro pace ecclesie laborare debere. Non dico nec vollo hoc dicere, o benignissime rex, ymo michi videtur, quod inexcusabilis vobis est indicta necessitas, non solum ardenter set ardentissime pacem ecclesie procurare. Nec enim oblitus sum, ubi legi beatum Ysidoruim splendide ad nostrum propositum inqui- entem: Cognoscant principes seculi, Deo se debere esse redituros racionem propter ecclesiain, quam Christo tuendum suscipiunt. Nau sive augeatur pax et disciplina ecclesie per fideles principes sive solvatur, ille ab eis racionem exhigit, qui eorum potestati suam ecclesiam tradidit committendain. Et ideo non est michi sermo, ut mirer, principes seculi excitari vivaciter ad extirpandum radicitus antiquatum et pestiferum scisma dolendum, quia magis mirari debeo, quare tanto tempore dormierunt, et sic non de pa- tris vestri serenissimi intencione multis extollenda laudum pre- coniis nec de zello suo fervido et sincero; idemque de vestris. Set
Strana 557
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 557 de modo michi cum vestra benignitate concertacio presens est. Nam qui intencionem et zellum patris vestri reprehenderit, vel voluntarie iudicabit, vel, quales fuerint, penitus ignorabit. Ego enim cum sana consciencia non possem reprehendere, quia vere credo, quod ipse rex fortissimus non solummodo regna, set et personas suam et filiorum suorum certissimis exposuisset periculis pro pace ecclesie consequenda. Scio enim in minori casu, quid de uno ve- strum filiorum suorum propter zellum fidei sua regia maiestas fa- cere decrevisset, quod fortasis alius princeps longe impar nunquam obtullisset. Hoc est ergo, quod vollo dicere, ut modus exsecuci- onis in presenti negocio ita sit iustus, ita honestus, ita equus, ita splendidus, ut zellum et intencionem clarificent et extollant. Ad quod, o benignissime rex, excellencie vestre unam supplicacionem offero, vel ut ita loquar filio eius, quem vere dilexit anima mea, eciam non petenti consilium presto, ut scilicet permitatis ad sedem apostolicum vocatos venire prelatos, taliter, quod remotis obsta- culis in libertate debita Romano pontifici libera possunt provenire consilia. Nam pie crederem, quod, si ista facitis, vel pace optata gaudebitis vel non carebitis pacis fructu. Dum tamen vos labo- retis, vere possem2) dicere: Quid est, quod ultra debui facere vinee mee et non feci.1) Meam autem inutilem operam, quam requiritis, vestra serenitate canonice procedente tanto imperciar cordialius, quanto post salutem anime mee nichil est michi ec- clesiastica pace amabilius. Nam de intencione mea testis est Deus et nonnulli optimi viri. Vestram maiestatem conservet Christus. Amen. Scriptum Peniscole sub meo sigillo secreto XX. Aprilis. (241) Francesch Desplugues an K. Alfons: Gestern wollte er Doku- mente aus Konstanz den Kardinälen übergeben, mit einem Briefe Alfonsos. Am Strande von Peniscola verbot ihm Rodrigo de Luna den Eintritt. Endlich nahm der Archidiakon Diago Martin von Cuenca an diesem und dem folgenden Tage die Dokumente in Empfang, worüber ein Notariatsakt erfolgte. Benicarló 1416 April 25. Vollständig gedruckt Puig y Puig S. 575. . . . Hir hora de vespres vel quasi, que era comptat XXIV del present mes ani a la vila de Paniscola per presentar als senyors a) Hs posse. 1) Jsai 5, 4.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 557 de modo michi cum vestra benignitate concertacio presens est. Nam qui intencionem et zellum patris vestri reprehenderit, vel voluntarie iudicabit, vel, quales fuerint, penitus ignorabit. Ego enim cum sana consciencia non possem reprehendere, quia vere credo, quod ipse rex fortissimus non solummodo regna, set et personas suam et filiorum suorum certissimis exposuisset periculis pro pace ecclesie consequenda. Scio enim in minori casu, quid de uno ve- strum filiorum suorum propter zellum fidei sua regia maiestas fa- cere decrevisset, quod fortasis alius princeps longe impar nunquam obtullisset. Hoc est ergo, quod vollo dicere, ut modus exsecuci- onis in presenti negocio ita sit iustus, ita honestus, ita equus, ita splendidus, ut zellum et intencionem clarificent et extollant. Ad quod, o benignissime rex, excellencie vestre unam supplicacionem offero, vel ut ita loquar filio eius, quem vere dilexit anima mea, eciam non petenti consilium presto, ut scilicet permitatis ad sedem apostolicum vocatos venire prelatos, taliter, quod remotis obsta- culis in libertate debita Romano pontifici libera possunt provenire consilia. Nam pie crederem, quod, si ista facitis, vel pace optata gaudebitis vel non carebitis pacis fructu. Dum tamen vos labo- retis, vere possem2) dicere: Quid est, quod ultra debui facere vinee mee et non feci.1) Meam autem inutilem operam, quam requiritis, vestra serenitate canonice procedente tanto imperciar cordialius, quanto post salutem anime mee nichil est michi ec- clesiastica pace amabilius. Nam de intencione mea testis est Deus et nonnulli optimi viri. Vestram maiestatem conservet Christus. Amen. Scriptum Peniscole sub meo sigillo secreto XX. Aprilis. (241) Francesch Desplugues an K. Alfons: Gestern wollte er Doku- mente aus Konstanz den Kardinälen übergeben, mit einem Briefe Alfonsos. Am Strande von Peniscola verbot ihm Rodrigo de Luna den Eintritt. Endlich nahm der Archidiakon Diago Martin von Cuenca an diesem und dem folgenden Tage die Dokumente in Empfang, worüber ein Notariatsakt erfolgte. Benicarló 1416 April 25. Vollständig gedruckt Puig y Puig S. 575. . . . Hir hora de vespres vel quasi, que era comptat XXIV del present mes ani a la vila de Paniscola per presentar als senyors a) Hs posse. 1) Jsai 5, 4.
Strana 558
558 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. de cardenals les letres, carta e provisió, les dues de les quals son fetes en Constança e trameses a vos, senyor, e per la vostra senyoria a mi remeses, manant a mi, que presentas aquelles als dits senyors de cardenals ensemps ab una letra patent per vostra senyoria tramesa a aquells 1) . . . E quant yo, senyor, fuy en lo arenal davant Paniscola, vench a mi mossen Rodrigo de Luna, comanador de Monço e capita ques dix de Paniscola ab algunes gents darmas e ballesters, dient me, que volia. E yo respos, que volia eutrar en la vila per presentar algunas provisions als dits cardenals. E ell dix me, que no podia entrar dins la vila de Paniscola, e per mi fonch dit, que si faria, ell replicant, que certes noy entraria. E lla donchs yo li mani ab manaments simples e penals, que ell me lexas entrar. E ell respos a cascun manament, quelli donas per scrit e quey respondria. E estants axi altercants vench hun hom e dix me, que, si a mi era plasent, los dits cardenals trametrien qualque persona ab poder bastant per rebre les dites provisions, e axi ensegui, que apoch instant vench a mi hun hom, quis appellava Diago Martin, ardiaqua de Conqua e camarlench del cardenal de sent Staci2), dient haver poder dels dits cardenals de pendre les dites provisions, les quals li liuri copia devents decontinent liurar aquella als dits cardenals. E huy data de la present, senyor, yo si son tornat per presen- tar la ferma del segon capitol mencionat en la dita vostra pro- visio feta en Constança e he fet semblant proces, que fiu hir, e lo dit Diago Martin ha presa copia de la dita ferma e ha promes donarla als dits cardenals e ha feta relacio, que en lo dia passat havia donades e liurades les dites altres copies a aquells, e re- queri lo notari, ab qui yo fiu los dits actes, que no cloes de aquestes presentaciones alguna carta publica, tro quels dits carde- nals hi aguessen repost. E de tot ne fe fet fer acte publich e testimoniat e requestes cartas publiques . . . Scrita en lo loch de Benicarló a XXV die de Abril . . . mil CCCCXVI . . . Fran- cesch Desplugues.9) 1) Schreiben vom 6. April. 2) Alfonso Carillo. 3) Instruktion K. Alfonsos an den lochtinent de governador de la Plana Fran- cesh Desplugnes : ... Lo dit lochtinent fara fer carta publica, com los cardenals son en Paniscola e fara son poder ab bones maneras e inducciones de intrar dins lo dit loch de Paniscola per fer la dita presentacio ... E en lo cas, que lo dit lochtinent no posques dins entrar, fara devant lo dit castell publicar ab veu de creda ab trempeta les dites letres o cartes. E en apres fara son
558 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. de cardenals les letres, carta e provisió, les dues de les quals son fetes en Constança e trameses a vos, senyor, e per la vostra senyoria a mi remeses, manant a mi, que presentas aquelles als dits senyors de cardenals ensemps ab una letra patent per vostra senyoria tramesa a aquells 1) . . . E quant yo, senyor, fuy en lo arenal davant Paniscola, vench a mi mossen Rodrigo de Luna, comanador de Monço e capita ques dix de Paniscola ab algunes gents darmas e ballesters, dient me, que volia. E yo respos, que volia eutrar en la vila per presentar algunas provisions als dits cardenals. E ell dix me, que no podia entrar dins la vila de Paniscola, e per mi fonch dit, que si faria, ell replicant, que certes noy entraria. E lla donchs yo li mani ab manaments simples e penals, que ell me lexas entrar. E ell respos a cascun manament, quelli donas per scrit e quey respondria. E estants axi altercants vench hun hom e dix me, que, si a mi era plasent, los dits cardenals trametrien qualque persona ab poder bastant per rebre les dites provisions, e axi ensegui, que apoch instant vench a mi hun hom, quis appellava Diago Martin, ardiaqua de Conqua e camarlench del cardenal de sent Staci2), dient haver poder dels dits cardenals de pendre les dites provisions, les quals li liuri copia devents decontinent liurar aquella als dits cardenals. E huy data de la present, senyor, yo si son tornat per presen- tar la ferma del segon capitol mencionat en la dita vostra pro- visio feta en Constança e he fet semblant proces, que fiu hir, e lo dit Diago Martin ha presa copia de la dita ferma e ha promes donarla als dits cardenals e ha feta relacio, que en lo dia passat havia donades e liurades les dites altres copies a aquells, e re- queri lo notari, ab qui yo fiu los dits actes, que no cloes de aquestes presentaciones alguna carta publica, tro quels dits carde- nals hi aguessen repost. E de tot ne fe fet fer acte publich e testimoniat e requestes cartas publiques . . . Scrita en lo loch de Benicarló a XXV die de Abril . . . mil CCCCXVI . . . Fran- cesch Desplugues.9) 1) Schreiben vom 6. April. 2) Alfonso Carillo. 3) Instruktion K. Alfonsos an den lochtinent de governador de la Plana Fran- cesh Desplugnes : ... Lo dit lochtinent fara fer carta publica, com los cardenals son en Paniscola e fara son poder ab bones maneras e inducciones de intrar dins lo dit loch de Paniscola per fer la dita presentacio ... E en lo cas, que lo dit lochtinent no posques dins entrar, fara devant lo dit castell publicar ab veu de creda ab trempeta les dites letres o cartes. E en apres fara son
Strana 559
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 559 (242) Zwei Entwürfe zu Antworten der Kardinäle in Peñiscola auf die littera convocatoria vom 4. Februar (1416 nach April 25.)1) A. Bruchstück: Ausführliche Darstellung des Lebensganges Bene- dikts XIII. B. Die Kardinäle lehnen die Berufung nach Konstanz ab; be- tonen den Machtvorrang der ecclesia Romana. Der Papst kann von niemand gerichtet, Reformen nicht ohne ihn vor- genommen werden. Sie bitten dringend um Genehmigung eines der von Benedikt vorgeschlagenen Wahlorte. A. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 83 f. 194. Konzept. Läuft zuletzt in einzelne Fragen aus: Que cum ita sint, quid adhuc nostrum expectatis responsum? Quis vos iudices constituit super nos? Viele Korrekturen. B. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 83 f. 191: Responsio ad congrega- cionem Constanciensem, que posset dari per sacrum collegium. Ubergeschrieben mit anderer Tinte ist: que posset dari. Das Ganze Reinschrift. A. Miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie cardinales cum sanctissimo in Christo patre et beatissimo domino, domino nostro clementissimo papa Benedicto XIII. Paniscole residentes et sacrum collegium facientes reverendissimis patribus, qui a non- nullis cardinales, patriarche, archiepiscopi, episcopi et prelati vocantur, Constancie Maguntine provincie congregatis salutem et pacem vereque unionis affectum pariter et offertum. Ad nostram noveritis pervenisse noticiam sumptum quarundam litterarum ve- strarum nobis directarum tenoris sequentis.2). Inseratur. Hec sunt ad litteram verba vestra, ad que, ut responsum congruum positis accipere, aliqua in facto consistencia, que notoria invictaque veritate firmantur 2), ad clarioremb) dicendorum evidenciam oportune nobis videtur inserere3) . . . Quo 4) car- nis nexibus absoluto electus fuit concorditer nomine discrepante poder de ficar e figir translats auctentichs de aquelles en les portes de la dita vila de Paniscola . . . Reg. 2441 f. 83v. Am 30. Mai berichten drei Beamte über ,la streta guardia de Paniscola.. . En Paniscola ha una galea armada e una galiota e un barganti, per que a la guardia de la mar vostra senyoria pus es informada, faça la provisio . . . A la guardia de la terra . . . fem et farem nostre poder. (Or. Pap.) a) Hs darüber tuentur. b) Hs darüber lucidiorem. 1) Vgl. Puig y Puig S. 575. 2) Die littere convocatorie vom 4. Febr. 1416 ,Quamquam misericordie Domini'. Gedr. Hardt IV 806. Vgl. auch Hardt II 544 und IV 929. 3) Jetzt folgt die Erzählung von der Entstehung des Schisnias. 4) Dh. Clemens VII.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 559 (242) Zwei Entwürfe zu Antworten der Kardinäle in Peñiscola auf die littera convocatoria vom 4. Februar (1416 nach April 25.)1) A. Bruchstück: Ausführliche Darstellung des Lebensganges Bene- dikts XIII. B. Die Kardinäle lehnen die Berufung nach Konstanz ab; be- tonen den Machtvorrang der ecclesia Romana. Der Papst kann von niemand gerichtet, Reformen nicht ohne ihn vor- genommen werden. Sie bitten dringend um Genehmigung eines der von Benedikt vorgeschlagenen Wahlorte. A. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 83 f. 194. Konzept. Läuft zuletzt in einzelne Fragen aus: Que cum ita sint, quid adhuc nostrum expectatis responsum? Quis vos iudices constituit super nos? Viele Korrekturen. B. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 83 f. 191: Responsio ad congrega- cionem Constanciensem, que posset dari per sacrum collegium. Ubergeschrieben mit anderer Tinte ist: que posset dari. Das Ganze Reinschrift. A. Miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie cardinales cum sanctissimo in Christo patre et beatissimo domino, domino nostro clementissimo papa Benedicto XIII. Paniscole residentes et sacrum collegium facientes reverendissimis patribus, qui a non- nullis cardinales, patriarche, archiepiscopi, episcopi et prelati vocantur, Constancie Maguntine provincie congregatis salutem et pacem vereque unionis affectum pariter et offertum. Ad nostram noveritis pervenisse noticiam sumptum quarundam litterarum ve- strarum nobis directarum tenoris sequentis.2). Inseratur. Hec sunt ad litteram verba vestra, ad que, ut responsum congruum positis accipere, aliqua in facto consistencia, que notoria invictaque veritate firmantur 2), ad clarioremb) dicendorum evidenciam oportune nobis videtur inserere3) . . . Quo 4) car- nis nexibus absoluto electus fuit concorditer nomine discrepante poder de ficar e figir translats auctentichs de aquelles en les portes de la dita vila de Paniscola . . . Reg. 2441 f. 83v. Am 30. Mai berichten drei Beamte über ,la streta guardia de Paniscola.. . En Paniscola ha una galea armada e una galiota e un barganti, per que a la guardia de la mar vostra senyoria pus es informada, faça la provisio . . . A la guardia de la terra . . . fem et farem nostre poder. (Or. Pap.) a) Hs darüber tuentur. b) Hs darüber lucidiorem. 1) Vgl. Puig y Puig S. 575. 2) Die littere convocatorie vom 4. Febr. 1416 ,Quamquam misericordie Domini'. Gedr. Hardt IV 806. Vgl. auch Hardt II 544 und IV 929. 3) Jetzt folgt die Erzählung von der Entstehung des Schisnias. 4) Dh. Clemens VII.
Strana 560
560 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. sanctissimus d. B., cuius fides, cuius solercia, cuius labor, cuius denique opera fructuosa ipso legacione fungente iam illustrarunt Ispanias ; reges equidem et regna Castelle et Aragonie et Navarre summis eius vigiliis, indeffessis studiis, exquisita diligencia modis- que suavissimis, dulcissimis, iustissimis, prestantissimis et ser- monibus omni acceptacione dignissimis veritatem scismatis agno- verunt, quin eciam regnum Portugalie, ubi obiecta manifestis auctoritate periculis labores graves perpessus est. Veritatis fere apud omnes fructu, ut verissimiliter creditur, minime caruisset, nisi mors excellentissime memorie regis Ferdinandi1) regnique turbines obstacula prestitissent. Itaque Hispaniarum legacione gloriose et fructuose finita et relictis pace regnis, lege pluribus ex ludeis, quiete monasteriis, ecclesiis ordine, universitatibus forma, clericis disciplina populisque virtuosis operacionuin exemplis, ab Ispaniis vocatur mittendus eadem facturus in Galias, serenissimo rege Francorum egregiisque ducibus ipsum in legatum petentibus, cardinalibus cunctis sue nacionis preteritis. Mittitur utique lega- tus iu Franciam nec solum reverendissimus reputatur a Galicis, set eciam benignissimus et cardinalis dignissimus ab Anglicis pre- dicatur. Finita tandem strenue legacione secunda ad curiam Romanorum revertitur ibique, cuius honestatis, fidelitatis, frugali- tatis, benignitatis, zeli et tocius composicionis et apud summum pontificem et apud sanctum collegium totamque curiaimn omni tem- pore reputatus fuerat, omnibus notum est. Nempe non post multos dies domino Clemente defuncto in papam eligitur, ut superius dictum est. Eligitur, inquaimn, non solum sine precibus suis, set eciam cum multis et validis contradictionis clamoribus uberimisque singultibus lacrimarum. Eligitur nemine discrepante, in tantum, quod citra montes nescitur umquam electionem Ro- mani pontificis in tanta concordia processisse. Eligitur denique ab omnibus antiquis cardinalibus tam ab illis, qui interfuerant in pretensa electione Bartholomei Barensis quam ab illis, qui elege- runt Clementei, nec non eciam a cardinale sancti Marcialis promoto per papam Innocentem sextun, qui nec Bartholomei nec Clemen- tis electioni interfuerat nec non ab aliis, quos d. Clemens cardinales creaverat. Electus est postremo magis miraculose quam aliter; quis enim credere potuisset, quod eligeretur vir maioribus ecclesie satrapis tam suspectus, qui eciam vivente Clemente pati non poterat mores illorum, qui contradicendo faciliter eius electionem 1) K. Ferdinand I. von Portugal starb 1383.
560 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. sanctissimus d. B., cuius fides, cuius solercia, cuius labor, cuius denique opera fructuosa ipso legacione fungente iam illustrarunt Ispanias ; reges equidem et regna Castelle et Aragonie et Navarre summis eius vigiliis, indeffessis studiis, exquisita diligencia modis- que suavissimis, dulcissimis, iustissimis, prestantissimis et ser- monibus omni acceptacione dignissimis veritatem scismatis agno- verunt, quin eciam regnum Portugalie, ubi obiecta manifestis auctoritate periculis labores graves perpessus est. Veritatis fere apud omnes fructu, ut verissimiliter creditur, minime caruisset, nisi mors excellentissime memorie regis Ferdinandi1) regnique turbines obstacula prestitissent. Itaque Hispaniarum legacione gloriose et fructuose finita et relictis pace regnis, lege pluribus ex ludeis, quiete monasteriis, ecclesiis ordine, universitatibus forma, clericis disciplina populisque virtuosis operacionuin exemplis, ab Ispaniis vocatur mittendus eadem facturus in Galias, serenissimo rege Francorum egregiisque ducibus ipsum in legatum petentibus, cardinalibus cunctis sue nacionis preteritis. Mittitur utique lega- tus iu Franciam nec solum reverendissimus reputatur a Galicis, set eciam benignissimus et cardinalis dignissimus ab Anglicis pre- dicatur. Finita tandem strenue legacione secunda ad curiam Romanorum revertitur ibique, cuius honestatis, fidelitatis, frugali- tatis, benignitatis, zeli et tocius composicionis et apud summum pontificem et apud sanctum collegium totamque curiaimn omni tem- pore reputatus fuerat, omnibus notum est. Nempe non post multos dies domino Clemente defuncto in papam eligitur, ut superius dictum est. Eligitur, inquaimn, non solum sine precibus suis, set eciam cum multis et validis contradictionis clamoribus uberimisque singultibus lacrimarum. Eligitur nemine discrepante, in tantum, quod citra montes nescitur umquam electionem Ro- mani pontificis in tanta concordia processisse. Eligitur denique ab omnibus antiquis cardinalibus tam ab illis, qui interfuerant in pretensa electione Bartholomei Barensis quam ab illis, qui elege- runt Clementei, nec non eciam a cardinale sancti Marcialis promoto per papam Innocentem sextun, qui nec Bartholomei nec Clemen- tis electioni interfuerat nec non ab aliis, quos d. Clemens cardinales creaverat. Electus est postremo magis miraculose quam aliter; quis enim credere potuisset, quod eligeretur vir maioribus ecclesie satrapis tam suspectus, qui eciam vivente Clemente pati non poterat mores illorum, qui contradicendo faciliter eius electionem 1) K. Ferdinand I. von Portugal starb 1383.
Strana 561
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Šubtraktion bis z. Wahl Martins V. 561 poterant impedire et eciam postquam facta fuerat electio contra- dicentes ab ipsa facilime resilire . . . Ipso sine prece, sine precio sic electo, ymmo effugiente, recedente, reclamante et se multi- pliciter excusante tandemque vix finaliter acceptante, multorum corda percussa sunt, et quid fecerant, quare vero hominem tam contrarium moribus suis sibi prefecerunt, receperunt amarissime cogitare et vehementissime adinstari (?), ubi fuerant, quando elegerant, vel ubi monebant, quando nollentem acceptare in sua voluntate non sinebant et ad eligendum alium sibi propicium iocundissime non transibant, ut hec . . . ex ipsis relatibus com- perta fuerunt ... Denique predictus dominus noster, incipiente3) feliciter gubernare papatum et mensas numularioruim et tabulas vendencium columbas accuratissime subvertere cunctasque no- torias Romane curie spurcicias pro viribus elimante, cause extir- pacionis scismatis iam diu iacenti consopite tam vigilanter cepit insistere, quod multi ex ecclesie principibus deliciis affluentes, timentes perdere locum et gentem, ceperunt molestissime ferre et graves inimicicias perpetuasque discordias inter ipsum et do- minos de Francia seminare 1) . . . B. Miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie cardinales cum sanctissimo in Christo patre et beatissimo domino nostro papa Benedicto XIII. Paniscole residentes et sacrum collegium facientes reverendissimis ac reverendis patribus, qui a nonnullis cardinales ac patriarche et reverendis patribus, qui archiepiscopi, episcopi et prelati a nonnullis vocantur, et ceteris venerabilibus viris Constancie Maguntine provincie congregatis salutem et pacem vereque unionis affectum pariter et effectum. Ad nostram noveritis pervenisse noticiain sumptum quarumdam literarum vestrarum nobis directarum, quibus respondentes dicimus, quod, qui tenetur alicui sancto operi solicitain curam impendere, tunc laboris sui mercedem fidenter petere potest, quando vere dicere valet: Quid est, quod uitra debui facere et non feci 2)? Nam qui ante ob- tentum finem desinit illud facere, per quod erat consecuturus a) So die falsche Konstruktion. 1) Dann folgt die Schilderung der fünfjährigen Gefangenschaft in Avignon, der auffallende Tod seiner Angreifer, Entziehung und Wiedererlangung der Obödienz usw. 2) Jsai. 5, 4.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Šubtraktion bis z. Wahl Martins V. 561 poterant impedire et eciam postquam facta fuerat electio contra- dicentes ab ipsa facilime resilire . . . Ipso sine prece, sine precio sic electo, ymmo effugiente, recedente, reclamante et se multi- pliciter excusante tandemque vix finaliter acceptante, multorum corda percussa sunt, et quid fecerant, quare vero hominem tam contrarium moribus suis sibi prefecerunt, receperunt amarissime cogitare et vehementissime adinstari (?), ubi fuerant, quando elegerant, vel ubi monebant, quando nollentem acceptare in sua voluntate non sinebant et ad eligendum alium sibi propicium iocundissime non transibant, ut hec . . . ex ipsis relatibus com- perta fuerunt ... Denique predictus dominus noster, incipiente3) feliciter gubernare papatum et mensas numularioruim et tabulas vendencium columbas accuratissime subvertere cunctasque no- torias Romane curie spurcicias pro viribus elimante, cause extir- pacionis scismatis iam diu iacenti consopite tam vigilanter cepit insistere, quod multi ex ecclesie principibus deliciis affluentes, timentes perdere locum et gentem, ceperunt molestissime ferre et graves inimicicias perpetuasque discordias inter ipsum et do- minos de Francia seminare 1) . . . B. Miseracione divina sacrosancte Romane ecclesie cardinales cum sanctissimo in Christo patre et beatissimo domino nostro papa Benedicto XIII. Paniscole residentes et sacrum collegium facientes reverendissimis ac reverendis patribus, qui a nonnullis cardinales ac patriarche et reverendis patribus, qui archiepiscopi, episcopi et prelati a nonnullis vocantur, et ceteris venerabilibus viris Constancie Maguntine provincie congregatis salutem et pacem vereque unionis affectum pariter et effectum. Ad nostram noveritis pervenisse noticiain sumptum quarumdam literarum vestrarum nobis directarum, quibus respondentes dicimus, quod, qui tenetur alicui sancto operi solicitain curam impendere, tunc laboris sui mercedem fidenter petere potest, quando vere dicere valet: Quid est, quod uitra debui facere et non feci 2)? Nam qui ante ob- tentum finem desinit illud facere, per quod erat consecuturus a) So die falsche Konstruktion. 1) Dann folgt die Schilderung der fünfjährigen Gefangenschaft in Avignon, der auffallende Tod seiner Angreifer, Entziehung und Wiedererlangung der Obödienz usw. 2) Jsai. 5, 4.
Strana 562
562 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. obtatum, quomodo ab eternitatis auctore dicente:1) ,Qui perse- veraverit usque in finem, hic salvus erit' finis neglecti tanquam optenti iuste petiturus est premium? Nempe cum vos, reveren- dissimi patres ceterique reverendi et venerabiles viri, operi sancto ecclesiastice unionis exquisitam teneamini impendere curam, im- pendere et vos ipsos, quomodo preteritos recolentes labores con- solari potestis, si modicum id, quod superest quodque faciliter adimplere et per quod ad finem debitum pervenire valetis, facere recusatis? Ascensus quidaim nobis putandus est, ut inquit bea- tissimus Gregorius Nazianzenus, vita presens, ex quo nichil refert explicuisse, quod ascenderis, nisi, quod restat, evaseris. Quid igitur confert vos pro pace ecclesie consequenda varios, ut dicitis, perpessos fuisse labores et per anni circulum et ultra circa id vacavisse, sudoresque vestros et animos, ut dicitis, aptasse, si id, quod restat, finemque debitum prestat, probamini contempsisse? Quid sit illud, queritis. Libera papatus sanctissimi domini nostri resignacio, quam vos petitis, sed oblatam acceptare non vultis, sine qua, ex quo declaracionein veritatis papatus refutatis, non videmus, qualiter ad unionem veram pervenire positis2), prout, si reminisci dignemini, non solum iure, sed experiencia didicistis. Verum cum dicitis, quod dies Domini, in qua pace frui optabatis, et si nondum venerit, appropinquat tamen, quia arras eius vos reperisse nunciatis, eo quod sponte cessit ille, qui dicebatur Gregorius, sic eciam, ut dicitis, ille, qui nominabatur Johannes, facere voluit et fecit. Certe, patres prestantissimi, arras istas vos reperisse gaudemus, et in modico esse, ut sponsa suo tradere- tur sponso, si vestre circumspectiones cuncta vellint diligenter attendere, clare conspicimus. Nam ex quo sponte cessit Angelus Corrario, qui a sibi adherentibus duodecimus nominabatur Gregorius, ideique facere voluit et fecit per vos deiectus ille Baltasar, qui a suis adherentibus Johannes vicesimustercius dicebatur, quid restabat aliud ad pacem consequendam optatain, quam quod vos converti dignaremini ad pastoren et episcopum animarum vestra- rum, sanctissimum dominum nostrum d. Benedictum, de cuius veritate papatus multi, qui ex vobis certi sunt et veri apostolatus signacula receperunt, alios dubitantes vel eciam contrarium oppi- nantes sufficienter certificare valerent. Sed forsitan ista audien- tes ridenda et quoniam vestris sunt contraria votis iudicabitis a) Korrigiert aus nunquam pervenire poteritis. 1) Matth. 10, 22.
562 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. obtatum, quomodo ab eternitatis auctore dicente:1) ,Qui perse- veraverit usque in finem, hic salvus erit' finis neglecti tanquam optenti iuste petiturus est premium? Nempe cum vos, reveren- dissimi patres ceterique reverendi et venerabiles viri, operi sancto ecclesiastice unionis exquisitam teneamini impendere curam, im- pendere et vos ipsos, quomodo preteritos recolentes labores con- solari potestis, si modicum id, quod superest quodque faciliter adimplere et per quod ad finem debitum pervenire valetis, facere recusatis? Ascensus quidaim nobis putandus est, ut inquit bea- tissimus Gregorius Nazianzenus, vita presens, ex quo nichil refert explicuisse, quod ascenderis, nisi, quod restat, evaseris. Quid igitur confert vos pro pace ecclesie consequenda varios, ut dicitis, perpessos fuisse labores et per anni circulum et ultra circa id vacavisse, sudoresque vestros et animos, ut dicitis, aptasse, si id, quod restat, finemque debitum prestat, probamini contempsisse? Quid sit illud, queritis. Libera papatus sanctissimi domini nostri resignacio, quam vos petitis, sed oblatam acceptare non vultis, sine qua, ex quo declaracionein veritatis papatus refutatis, non videmus, qualiter ad unionem veram pervenire positis2), prout, si reminisci dignemini, non solum iure, sed experiencia didicistis. Verum cum dicitis, quod dies Domini, in qua pace frui optabatis, et si nondum venerit, appropinquat tamen, quia arras eius vos reperisse nunciatis, eo quod sponte cessit ille, qui dicebatur Gregorius, sic eciam, ut dicitis, ille, qui nominabatur Johannes, facere voluit et fecit. Certe, patres prestantissimi, arras istas vos reperisse gaudemus, et in modico esse, ut sponsa suo tradere- tur sponso, si vestre circumspectiones cuncta vellint diligenter attendere, clare conspicimus. Nam ex quo sponte cessit Angelus Corrario, qui a sibi adherentibus duodecimus nominabatur Gregorius, ideique facere voluit et fecit per vos deiectus ille Baltasar, qui a suis adherentibus Johannes vicesimustercius dicebatur, quid restabat aliud ad pacem consequendam optatain, quam quod vos converti dignaremini ad pastoren et episcopum animarum vestra- rum, sanctissimum dominum nostrum d. Benedictum, de cuius veritate papatus multi, qui ex vobis certi sunt et veri apostolatus signacula receperunt, alios dubitantes vel eciam contrarium oppi- nantes sufficienter certificare valerent. Sed forsitan ista audien- tes ridenda et quoniam vestris sunt contraria votis iudicabitis a) Korrigiert aus nunquam pervenire poteritis. 1) Matth. 10, 22.
Strana 563
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 563 contempnenda: Nos tamen non cessamus ortari, requirere et monere, dicentes cum fiducia: Summum bonum est in hac vita iusticiam collere et sua cuique iura servare,1) sed nec viam re- nunciacionis fere toti christianitati tam diu concupitam reprobare intendimus, si modus debitus teneatur, ut sequens ellectio fiat canonice, et omnes actus necessarii celebrentur in debita libertate. Cum autem subiungitis vos misisse nuncios vestros cum serenissi- mo Romanorum et Ungarie rege ad sanctissimum d. n. papam etc., noveritis nos ipsos vidisse et eorum requisiciones et instancias audivisse, qui, si dignati fuissent se racioni subicere, iam dies Domini optata, in qua pace frui sperare vos dicitis, probabiliter advenisset. Constat*) equidem sanctissimum d. n. papam eis apperuisse certas vias et praticas bonas, honestas, iustas, rationa- biles, ntiles et securas non indigentes longo discursu temporis, non timentes infectionis periculum vel tumultuose multitudinis seu congregacionis discrimen nec terrorem seu impressionemn po- tentis principis vel cuiusque alterius formidantes, per quas omni cessante scrupulo, si acceptate fuissent, iam habuissemus in eccle- sia veram pacem. Que cum ita ex earum inspectione clarescant, non videmus sanctissimum d. n. nollentem, ut dicitis, cedere seu eciam diferentem; ymo videmus ipsum non tantuin uno modo, sed pluribus suam renunciacionein offerentem et executare pro pace ecclesie cupientein. Cessante igitur vestre litere fundamento lucide potestis perpendere, quam impossibile, indecens et penitus inhonestum nobis esset facere, quod vos requiritis et monetis. Denique cum nos sanctissimum d. Benedictum semper pro vero papa tenuerimus et eciam teneamus et ab ipso multa sui veri apostolatus signacula receperimus, quomodo cum illis, quibus pro eorum actibus ipse inimicus est, in uno concilio convenire poterimus, quibus loqui institutis apostolicis prohibemur? Volun- tati equidem eius prndenter obsecundare debemus et avertere nos ab illis, quibus ipsum sentimus adversum. Nostis eciamn, reverendissimi patres, quod, sicut melior est obediencia quam victime et ascultare magis, quain offere adipem arietum,2) ita quasi peccatum ariolaudi est repugnare, et quasi zelus idolatrie nolle acquiescere, quod specialius circa obedienciam summo ponti- fici debitam sancti patres intelligunt, cui quisquis non obedierit, a) Hs constant. 1) Corp. iuris civ. 2) I Reg. 15, 22.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 563 contempnenda: Nos tamen non cessamus ortari, requirere et monere, dicentes cum fiducia: Summum bonum est in hac vita iusticiam collere et sua cuique iura servare,1) sed nec viam re- nunciacionis fere toti christianitati tam diu concupitam reprobare intendimus, si modus debitus teneatur, ut sequens ellectio fiat canonice, et omnes actus necessarii celebrentur in debita libertate. Cum autem subiungitis vos misisse nuncios vestros cum serenissi- mo Romanorum et Ungarie rege ad sanctissimum d. n. papam etc., noveritis nos ipsos vidisse et eorum requisiciones et instancias audivisse, qui, si dignati fuissent se racioni subicere, iam dies Domini optata, in qua pace frui sperare vos dicitis, probabiliter advenisset. Constat*) equidem sanctissimum d. n. papam eis apperuisse certas vias et praticas bonas, honestas, iustas, rationa- biles, ntiles et securas non indigentes longo discursu temporis, non timentes infectionis periculum vel tumultuose multitudinis seu congregacionis discrimen nec terrorem seu impressionemn po- tentis principis vel cuiusque alterius formidantes, per quas omni cessante scrupulo, si acceptate fuissent, iam habuissemus in eccle- sia veram pacem. Que cum ita ex earum inspectione clarescant, non videmus sanctissimum d. n. nollentem, ut dicitis, cedere seu eciam diferentem; ymo videmus ipsum non tantuin uno modo, sed pluribus suam renunciacionein offerentem et executare pro pace ecclesie cupientein. Cessante igitur vestre litere fundamento lucide potestis perpendere, quam impossibile, indecens et penitus inhonestum nobis esset facere, quod vos requiritis et monetis. Denique cum nos sanctissimum d. Benedictum semper pro vero papa tenuerimus et eciam teneamus et ab ipso multa sui veri apostolatus signacula receperimus, quomodo cum illis, quibus pro eorum actibus ipse inimicus est, in uno concilio convenire poterimus, quibus loqui institutis apostolicis prohibemur? Volun- tati equidem eius prndenter obsecundare debemus et avertere nos ab illis, quibus ipsum sentimus adversum. Nostis eciamn, reverendissimi patres, quod, sicut melior est obediencia quam victime et ascultare magis, quain offere adipem arietum,2) ita quasi peccatum ariolaudi est repugnare, et quasi zelus idolatrie nolle acquiescere, quod specialius circa obedienciam summo ponti- fici debitam sancti patres intelligunt, cui quisquis non obedierit, a) Hs constant. 1) Corp. iuris civ. 2) I Reg. 15, 22.
Strana 564
564 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. percepti honoris hostis esse nullatenus dubitatur. Peccatum enim paganitatis incurrit quisquis, dum christianum se esse asserit, sedi apostolice obedire contempnit. Quomodo igitur sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentes, si quod dictum est evittare cupimus, vestris precibus obtemperare valebimus? Quamobrem vestris reverendissimis paternitatibus ac venerabilibus prudenciis respondemus, quod ad vestram congregacionem ire non possumus nec debemus, precipue vero attentis illis, ad que vocamur, pro- babiliter credimus, quod si, quod absit, vestris requisicionibus incli- nati ad vestram stantibus terminis congregacionem iremus, non hoc esset ob scisma sedandum et unionem ecclesie procurandam, ut vestris continetur literis, sed ob multiplicanda subscismata et sanc- tam matrem nostram ecclesiam lacerandam. Vocamur eciam a reve- rendissimis paternitatibus vestris ad eiusdein ecclesie reformaci- onem complendam tam in capite quam in membris, complendam, inquam, ex quo et aliis fide dignorum relatibus liquet, vos iam reformare cepisse, et quo iure ceperitis, penitus ignoramus. Nam quod non solum vestra congregacio, sed eciam sacra concilia Romane ecclesie matri ecclesiarum omnium et magistre, capiti- que et cardini possint imponere ullam legem divina et humana lege negatum esse manifeste cognovimus, ymo eciam sacra concilia per Romane ecclesie auctoritatem et facta esse et robur accepisse didiscimus et quod ipsa Romana ecclesia, que prima est, ita re- liquis ecclesiis vices suas credidit largiendas, ut in partem sint vocate sollicitudinis, non in plenitudinem potestatis, et quod sedes inferior pociorem solvere vel ligare non potest sacro canone attestante credidimus. Nuinquid ergo gloriabitur securis contra eum, qui secat in ea, aut exaltabitur serra contra eum, qui trahit eam,1) et si gloriari libet vestre reverendissime paternitati, que dicunt sedem vacare, sede vacante in talibus innovacionibus glorientur? Nobis vero absit gloriari2) in talibus, ne ambulemus in magnis nec in mirabilibus super nos 3) et iustissime reprehenda- mur tanquam nobis alciora querentes, nobisque forciora temerarie scrutantes, nobis, inquam, sancte Romane ecclesie cardinalibus sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentibus, quibus luce clarius constat non posse quenquam, qui minoris auctoritatis est, eum, qui maioris potestatis est, iudiciis suis addicere, absit glori- ari in reformacione, quam dicitis. Scimus equidem, quod, quis- 1) Jsai. 10, 15. — 2) Nach Gal. 6, 14. — 3) Nach Ps. 130, 1.
564 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. percepti honoris hostis esse nullatenus dubitatur. Peccatum enim paganitatis incurrit quisquis, dum christianum se esse asserit, sedi apostolice obedire contempnit. Quomodo igitur sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentes, si quod dictum est evittare cupimus, vestris precibus obtemperare valebimus? Quamobrem vestris reverendissimis paternitatibus ac venerabilibus prudenciis respondemus, quod ad vestram congregacionem ire non possumus nec debemus, precipue vero attentis illis, ad que vocamur, pro- babiliter credimus, quod si, quod absit, vestris requisicionibus incli- nati ad vestram stantibus terminis congregacionem iremus, non hoc esset ob scisma sedandum et unionem ecclesie procurandam, ut vestris continetur literis, sed ob multiplicanda subscismata et sanc- tam matrem nostram ecclesiam lacerandam. Vocamur eciam a reve- rendissimis paternitatibus vestris ad eiusdein ecclesie reformaci- onem complendam tam in capite quam in membris, complendam, inquam, ex quo et aliis fide dignorum relatibus liquet, vos iam reformare cepisse, et quo iure ceperitis, penitus ignoramus. Nam quod non solum vestra congregacio, sed eciam sacra concilia Romane ecclesie matri ecclesiarum omnium et magistre, capiti- que et cardini possint imponere ullam legem divina et humana lege negatum esse manifeste cognovimus, ymo eciam sacra concilia per Romane ecclesie auctoritatem et facta esse et robur accepisse didiscimus et quod ipsa Romana ecclesia, que prima est, ita re- liquis ecclesiis vices suas credidit largiendas, ut in partem sint vocate sollicitudinis, non in plenitudinem potestatis, et quod sedes inferior pociorem solvere vel ligare non potest sacro canone attestante credidimus. Nuinquid ergo gloriabitur securis contra eum, qui secat in ea, aut exaltabitur serra contra eum, qui trahit eam,1) et si gloriari libet vestre reverendissime paternitati, que dicunt sedem vacare, sede vacante in talibus innovacionibus glorientur? Nobis vero absit gloriari2) in talibus, ne ambulemus in magnis nec in mirabilibus super nos 3) et iustissime reprehenda- mur tanquam nobis alciora querentes, nobisque forciora temerarie scrutantes, nobis, inquam, sancte Romane ecclesie cardinalibus sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentibus, quibus luce clarius constat non posse quenquam, qui minoris auctoritatis est, eum, qui maioris potestatis est, iudiciis suis addicere, absit glori- ari in reformacione, quam dicitis. Scimus equidem, quod, quis- 1) Jsai. 10, 15. — 2) Nach Gal. 6, 14. — 3) Nach Ps. 130, 1.
Strana 565
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 565 quis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusticiam facit, qui vero Romane ecclesie privillegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresim labitur, et cum ille vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Fidem quippe violat, qui adversus illam agit, que mater est fidei, et illi contumax invenitur, qui eam cunctis ecclesiis pretulisse cognoscitur. Nos igitur non capnd ecclesie velle reformare, sed cum Ambrosio in omnibus sequi magistram sanctam Romanam ecclesiani profitemur, miserabilem esse cognoscentes insaniem, si filius patrem, discipulus magistrum sibi conetur subiugare et iniquis obligacionibus illum sue potestati subicere, a quo credit non solum in terra, sed eciam in celis sese ligari posse et solvi. Item quod in predictis vestris literis sequitur, nos vocari ad deiectionem d. n. pape effectualiter faciendam, quam dolenter audivimus, ipse testis est, qui nostros omnium dolores in suo corpore tullit, quique deiectionem predictam suo sine questione arbitrio reservavit. Quamvis autem sciamus vobis nota esse, que loquimur, pauca tamen statim subiecta vestris reverendissimis paternitatibus ac reverenciis circumspectis offerimus recollenda, quibus inspectis contremiscimus deiectionem, quam dicitis non solum facere, sed audire, et merito quidem. Nam si sancti patres apud Calcedonem in tantun detestati sunt Dioscuri presumpcionem, ut idcirco eum potissimum sine ulla resticucione dampnarent, quia ponens in celum os suum lingua eius transeunte super terram2) in sanctum papam Leonem excommunicacionem dictavit, quid dixissent, quid statuissent, in quantumve detestati fuissent deicientem, si sine ulla restrictione dampnarunt excommunicacionem dictantem. Denique si pape sue et fraterne salutis negligentis, inutilis et remissi taciturnique a bono innumerabiles populos secum ad gehennam trahentis culpam istinch(?) nemo mortalium audebit arguere, et si de gravissimo crimine Marcellinum urbis Rome episcopum presentem, convictum atque confessum collecto univer- sorum sanctorum episcoporum concilio nullus eorum in eum pro- ferre sentenciain ausus est, dicentes ei: Nolli audiri in nostro iudicio, sed collige in sinu tuo causam tuam, quia prima sedes non iudicabitur a quoquam, et si nemo iudicabit primam sedem, nec enim ab augusto nec ab omni clero, nec a regibus nec a populo iudex iudicabitur, quis iam eorum, quos catholicos filios Romana 1) c. 1 Di. XXII. — 2) Ps. 72, 9.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 565 quis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusticiam facit, qui vero Romane ecclesie privillegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresim labitur, et cum ille vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Fidem quippe violat, qui adversus illam agit, que mater est fidei, et illi contumax invenitur, qui eam cunctis ecclesiis pretulisse cognoscitur. Nos igitur non capnd ecclesie velle reformare, sed cum Ambrosio in omnibus sequi magistram sanctam Romanam ecclesiani profitemur, miserabilem esse cognoscentes insaniem, si filius patrem, discipulus magistrum sibi conetur subiugare et iniquis obligacionibus illum sue potestati subicere, a quo credit non solum in terra, sed eciam in celis sese ligari posse et solvi. Item quod in predictis vestris literis sequitur, nos vocari ad deiectionem d. n. pape effectualiter faciendam, quam dolenter audivimus, ipse testis est, qui nostros omnium dolores in suo corpore tullit, quique deiectionem predictam suo sine questione arbitrio reservavit. Quamvis autem sciamus vobis nota esse, que loquimur, pauca tamen statim subiecta vestris reverendissimis paternitatibus ac reverenciis circumspectis offerimus recollenda, quibus inspectis contremiscimus deiectionem, quam dicitis non solum facere, sed audire, et merito quidem. Nam si sancti patres apud Calcedonem in tantun detestati sunt Dioscuri presumpcionem, ut idcirco eum potissimum sine ulla resticucione dampnarent, quia ponens in celum os suum lingua eius transeunte super terram2) in sanctum papam Leonem excommunicacionem dictavit, quid dixissent, quid statuissent, in quantumve detestati fuissent deicientem, si sine ulla restrictione dampnarunt excommunicacionem dictantem. Denique si pape sue et fraterne salutis negligentis, inutilis et remissi taciturnique a bono innumerabiles populos secum ad gehennam trahentis culpam istinch(?) nemo mortalium audebit arguere, et si de gravissimo crimine Marcellinum urbis Rome episcopum presentem, convictum atque confessum collecto univer- sorum sanctorum episcoporum concilio nullus eorum in eum pro- ferre sentenciain ausus est, dicentes ei: Nolli audiri in nostro iudicio, sed collige in sinu tuo causam tuam, quia prima sedes non iudicabitur a quoquam, et si nemo iudicabit primam sedem, nec enim ab augusto nec ab omni clero, nec a regibus nec a populo iudex iudicabitur, quis iam eorum, quos catholicos filios Romana 1) c. 1 Di. XXII. — 2) Ps. 72, 9.
Strana 566
566 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia hactenus reputavit, pacienter audire poterit deiectionem veri Christi vicarii cunctos iudicaturi et a nemine iudicandi, quem non solum bene christianum semper manifeste cognovimus, sed eciam bonum christianum a suis bonis fructibus racionabiliter oppinamur: Nec putent vestre reverendissime paternitates, quod sanctissimi domini nostri fides et sanctitas paucarum tantuim singularium personarum testimonio predicetur, quin ymo univer- sali testimonio sacri generalis concilii Perpiniani celebrati idem vere dicitur idemque rectissime comprobatur. Constat enim notoria veritate, quod interrogacioni, qua beatissimus d. n. papa de sua fide percunctatus est, et protestacioni, quam fecit, sacram generalem sinodum concorditer respondisse, quod predictus dominus noster christianus erat, sanctissimus verissimusque Christi vicarius, a quo tempore citra in nichilo eum defecisse vidimus, in multis autem suam sanctitatem scimus clero et populo virtuosissime providisse, reformacioni ecclesiarum et ordinum accuratissime conspeximus institisse, conversionemque infidelium et precipue Judeorum cum tantis laboribus, vigiliis et fere incredibilibus ex- pensis modisque suavissimis taliter procurasse, sicut de nullo predecessorum suoruin a beato Silvestro citra legitur. Et si nos silleremus, multi clamantes dicerent. Si vos sillere vultis, qui multo magis clamare deberetis, bene omnia fecit, nos taimen non possumus, que vidimus et audivimus non loqui. Quomodo igitur ecclesiam scandalizare dicitur, qui ipsam fetu nove prolis ampli fil- cari procurat, qui ab ipsa omnem spurciciam eliminare non cessat, qui in quacumque materia, precipue in ista dolendi scismatis semper se paratum exhibuit acquiescere racioni, qui viam iusticie pro sedando scismate semper obtulit et omnibus aliis viis pre- ferendam, quantum potuit, predicavit, qui nullam viam, per quam possit uniri ecclesia, nunquam exclusit, qui viam cessionis omnibus alliis in pratica premittendam concessit, pro cuius exsecucione maximas expensas, gravia pericula et labores permultos subiit et opportuno in tempore Perpiniani et Paniscole praticas et ob- laciones iustas et racionabiles eius apperuit, quibus si racionabi- liter essent aliqua addenda, mutanda vel minuenda, ambaxiatoribus vestris in sui presencia constitutis illa se additurum, mutaturum vel detraturum obtulit. Ecce, patres reverendissimi, succincte aliqua de motivis nostris, propter que non possumus facere, quod re- quiritis et rógatis, vestris sunt paternitatibus reverendissimis explicata, et scienter pauca perstringimus, quia scientibus legem
566 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ecclesia hactenus reputavit, pacienter audire poterit deiectionem veri Christi vicarii cunctos iudicaturi et a nemine iudicandi, quem non solum bene christianum semper manifeste cognovimus, sed eciam bonum christianum a suis bonis fructibus racionabiliter oppinamur: Nec putent vestre reverendissime paternitates, quod sanctissimi domini nostri fides et sanctitas paucarum tantuim singularium personarum testimonio predicetur, quin ymo univer- sali testimonio sacri generalis concilii Perpiniani celebrati idem vere dicitur idemque rectissime comprobatur. Constat enim notoria veritate, quod interrogacioni, qua beatissimus d. n. papa de sua fide percunctatus est, et protestacioni, quam fecit, sacram generalem sinodum concorditer respondisse, quod predictus dominus noster christianus erat, sanctissimus verissimusque Christi vicarius, a quo tempore citra in nichilo eum defecisse vidimus, in multis autem suam sanctitatem scimus clero et populo virtuosissime providisse, reformacioni ecclesiarum et ordinum accuratissime conspeximus institisse, conversionemque infidelium et precipue Judeorum cum tantis laboribus, vigiliis et fere incredibilibus ex- pensis modisque suavissimis taliter procurasse, sicut de nullo predecessorum suoruin a beato Silvestro citra legitur. Et si nos silleremus, multi clamantes dicerent. Si vos sillere vultis, qui multo magis clamare deberetis, bene omnia fecit, nos taimen non possumus, que vidimus et audivimus non loqui. Quomodo igitur ecclesiam scandalizare dicitur, qui ipsam fetu nove prolis ampli fil- cari procurat, qui ab ipsa omnem spurciciam eliminare non cessat, qui in quacumque materia, precipue in ista dolendi scismatis semper se paratum exhibuit acquiescere racioni, qui viam iusticie pro sedando scismate semper obtulit et omnibus aliis viis pre- ferendam, quantum potuit, predicavit, qui nullam viam, per quam possit uniri ecclesia, nunquam exclusit, qui viam cessionis omnibus alliis in pratica premittendam concessit, pro cuius exsecucione maximas expensas, gravia pericula et labores permultos subiit et opportuno in tempore Perpiniani et Paniscole praticas et ob- laciones iustas et racionabiles eius apperuit, quibus si racionabi- liter essent aliqua addenda, mutanda vel minuenda, ambaxiatoribus vestris in sui presencia constitutis illa se additurum, mutaturum vel detraturum obtulit. Ecce, patres reverendissimi, succincte aliqua de motivis nostris, propter que non possumus facere, quod re- quiritis et rógatis, vestris sunt paternitatibus reverendissimis explicata, et scienter pauca perstringimus, quia scientibus legem
Strana 567
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 567 nos loqui cernimus, easdem reverendissinas paternitates finaliter obsecrantes per viscera misericordie Jesu Christi et per asper- sionem sui preciosissimi sanguinis nostreque redempcionis preciumi exorantes, quatenus alteram de viis cum praticis per sanctissimum dominum nostrum papam appertis acceptare et breviter, quantum in vobis erit, executare vellitis. Nam ex quo lepram scismatis a sancta ecclesia optare vos dicitis evelli radicitus, et si grandem reim dixisset nobis propheta, nonne facere deberetis, circa difficile equidem virtutem consistere nostis,*) quanto ergo forcius rem satis facilem necessariam tamen vobis iniunctain a vobis petitam certe cum bona consciencia nullatenus refutare vel denegare potestis. Nichil enim a vobis petitur, nisi loci libertas, in quo tanta cele- bretur ellectio. O patres prestantissimi, omnes clamatis et fletis, oinnes audacter loquimini multaque vos facturos pro ecclesia unienda promittitis, alius enim intrepide loquitur: ego pro sancta ecclesia manifestis subicerein auctoritatem periculis, alius: ego matrem meam eciam cum certa periculi mei securitate prote- gerem, alius: ego libenter disponerem non solum capellum vel mitram, sed ecian pellem pro pelle, et cuncta, que habeo, darem pro sancta ecclesia matre mea, onnes ista dicitis, et tamen mater nostra clamans et plorans nichil predictorum a nobis exigit, sed tantun rem nobis facillimam sibique summe necessariam petit, dicens: O quam terribilis est locus iste1), timeo ne sint novissima2) hominis peiora prioribus, fugite ergo de terra Aquilonis, dicit Dominus,3) sponsus meus verus celestis, eternus, et levate vexillum super hereditate, quia maluim visum est ab aquilone et contrictio magna,4) transite abhinc et ad talem locum pergite, ubi stantes, tractantes et concludentes nullius secu- laris potestatis metus exterreat, quid ergo vobis potest esse faci- lius, quidve deberet esse iocundius ad omniuin consciencias quietan- das, quai certos, quos elegerit, mittere suficienti potestate sufultos, ut conveniant cuin destinandis a sanctissimo d. n. papa in aliquo de locis per suam beatitudinem nominatis, eciam de illis, que non sunt sub eiusdem sanctitatis obediencia situata ad unicam ellec- tionem unici et veri Romani pontificis celebrandam, quod si facere voluissetis, non vos opportuisset tantum laborare, non tamdiu fatigatos confractosque manere, quodque si nunc dignum duxe- ritis laborum vestrorum fructum dulcissimum et securissimum a) So Hs. 1) Gen. 28. 17. — 2) Matth. 12, 45. — 3) Zach. 2, 6. — 4) Jer. 6, 1.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 567 nos loqui cernimus, easdem reverendissinas paternitates finaliter obsecrantes per viscera misericordie Jesu Christi et per asper- sionem sui preciosissimi sanguinis nostreque redempcionis preciumi exorantes, quatenus alteram de viis cum praticis per sanctissimum dominum nostrum papam appertis acceptare et breviter, quantum in vobis erit, executare vellitis. Nam ex quo lepram scismatis a sancta ecclesia optare vos dicitis evelli radicitus, et si grandem reim dixisset nobis propheta, nonne facere deberetis, circa difficile equidem virtutem consistere nostis,*) quanto ergo forcius rem satis facilem necessariam tamen vobis iniunctain a vobis petitam certe cum bona consciencia nullatenus refutare vel denegare potestis. Nichil enim a vobis petitur, nisi loci libertas, in quo tanta cele- bretur ellectio. O patres prestantissimi, omnes clamatis et fletis, oinnes audacter loquimini multaque vos facturos pro ecclesia unienda promittitis, alius enim intrepide loquitur: ego pro sancta ecclesia manifestis subicerein auctoritatem periculis, alius: ego matrem meam eciam cum certa periculi mei securitate prote- gerem, alius: ego libenter disponerem non solum capellum vel mitram, sed ecian pellem pro pelle, et cuncta, que habeo, darem pro sancta ecclesia matre mea, onnes ista dicitis, et tamen mater nostra clamans et plorans nichil predictorum a nobis exigit, sed tantun rem nobis facillimam sibique summe necessariam petit, dicens: O quam terribilis est locus iste1), timeo ne sint novissima2) hominis peiora prioribus, fugite ergo de terra Aquilonis, dicit Dominus,3) sponsus meus verus celestis, eternus, et levate vexillum super hereditate, quia maluim visum est ab aquilone et contrictio magna,4) transite abhinc et ad talem locum pergite, ubi stantes, tractantes et concludentes nullius secu- laris potestatis metus exterreat, quid ergo vobis potest esse faci- lius, quidve deberet esse iocundius ad omniuin consciencias quietan- das, quai certos, quos elegerit, mittere suficienti potestate sufultos, ut conveniant cuin destinandis a sanctissimo d. n. papa in aliquo de locis per suam beatitudinem nominatis, eciam de illis, que non sunt sub eiusdem sanctitatis obediencia situata ad unicam ellec- tionem unici et veri Romani pontificis celebrandam, quod si facere voluissetis, non vos opportuisset tantum laborare, non tamdiu fatigatos confractosque manere, quodque si nunc dignum duxe- ritis laborum vestrorum fructum dulcissimum et securissimum a) So Hs. 1) Gen. 28. 17. — 2) Matth. 12, 45. — 3) Zach. 2, 6. — 4) Jer. 6, 1.
Strana 568
568 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. iocundissime decerpentes et vosmetipsos suavitate replebitis oves- que nunc errantes ad virencia pascua revocatas sub unici pastoris cura fovendas curandasque aptabitis ac debitui Deo et ecclesie matri vestre, que vos enutrivit beneficiis et honoribus exaltavit, reddetis, inmarcescibilemque consequemini in eterna retribucione coronam. Si autem, quod absit, tante matris duxeritis contemp- nendos gemitus et clamores, non nobis, qui, Deo teste, iuxta nobis datum modulum fecimus, facimus et Christi gracia faciemus, quod veros decet facere sancte Romane ecclesie cardinales pro ipsa veraciter unienda, sed vobis haut dubium cuncta super hoc orta et oritura instissime ascribentur scandala et scismatum et sub- scismatum nutrimenta. Et quoniam etc. et subiungatur protestacio. (243) K. Alfons beglaubigt bei Benedikt XIII. drei Gesandte. Poblet 1416 April 28. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2441 f. 77v. Sanctissime ac beatissime pater. Mittimus eidem sanctitati reverendum in Christo patrem nobilem et dilectos consiliarios nostros archiepiscopum Terrachonensem, gubernatorem Cathalonie, Berengarium de Bardaxino et Johannem Gondissalvum de s. Maria pro nonnullis nostra parte referendis organo vive vocis. Quare clemenciani vestram exoramus, quatenus super his dictis oratori- bus nostris dignetur tanquam nobis fidem credulam adhibere. Almam personaimn vestram conservet omnipotens ecclesie sue sancte regimini per tempora longiora. Dat. in monasterio Pupu- leti sub nostro sigillo secreto die XXVIII. Aprilis . . . millesimo CCCC sexto decimo. Rex Alfonsus.1) (244) Antwort der Kardinäle Benedikts XIII. auf die Aufforderung Alfonsos: Sie können sich nicht von Benedikt trennen. Er- innern an die Antwort auf Ferdinands Aufforderung. Hätte Alfons diese gekannt, würde er nicht geschrieben haben. Protestieren gegen den Plan der Absetzung. Feierliches Glaubensbekenntnis. Peniscola 1416 Mai 3. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 74—77. Teile dieses Stückes decken sich mit Nr. 242. 1) Es folgen weitere Beglaubigungsschreiben an die vier Kardinale.
568 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. iocundissime decerpentes et vosmetipsos suavitate replebitis oves- que nunc errantes ad virencia pascua revocatas sub unici pastoris cura fovendas curandasque aptabitis ac debitui Deo et ecclesie matri vestre, que vos enutrivit beneficiis et honoribus exaltavit, reddetis, inmarcescibilemque consequemini in eterna retribucione coronam. Si autem, quod absit, tante matris duxeritis contemp- nendos gemitus et clamores, non nobis, qui, Deo teste, iuxta nobis datum modulum fecimus, facimus et Christi gracia faciemus, quod veros decet facere sancte Romane ecclesie cardinales pro ipsa veraciter unienda, sed vobis haut dubium cuncta super hoc orta et oritura instissime ascribentur scandala et scismatum et sub- scismatum nutrimenta. Et quoniam etc. et subiungatur protestacio. (243) K. Alfons beglaubigt bei Benedikt XIII. drei Gesandte. Poblet 1416 April 28. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2441 f. 77v. Sanctissime ac beatissime pater. Mittimus eidem sanctitati reverendum in Christo patrem nobilem et dilectos consiliarios nostros archiepiscopum Terrachonensem, gubernatorem Cathalonie, Berengarium de Bardaxino et Johannem Gondissalvum de s. Maria pro nonnullis nostra parte referendis organo vive vocis. Quare clemenciani vestram exoramus, quatenus super his dictis oratori- bus nostris dignetur tanquam nobis fidem credulam adhibere. Almam personaimn vestram conservet omnipotens ecclesie sue sancte regimini per tempora longiora. Dat. in monasterio Pupu- leti sub nostro sigillo secreto die XXVIII. Aprilis . . . millesimo CCCC sexto decimo. Rex Alfonsus.1) (244) Antwort der Kardinäle Benedikts XIII. auf die Aufforderung Alfonsos: Sie können sich nicht von Benedikt trennen. Er- innern an die Antwort auf Ferdinands Aufforderung. Hätte Alfons diese gekannt, würde er nicht geschrieben haben. Protestieren gegen den Plan der Absetzung. Feierliches Glaubensbekenntnis. Peniscola 1416 Mai 3. Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 74—77. Teile dieses Stückes decken sich mit Nr. 242. 1) Es folgen weitere Beglaubigungsschreiben an die vier Kardinale.
Strana 569
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 569 Copia littere misse per d. cardinales d. Alfonso regi Aragonum responsiva ad litteram infra scriptam, que incipit: Reverendis. Serenissino principi et illustrissimo d. Alfonso Aragonum et Sicilie regi Carolus s. Georgü ad vellum aureum, Alfonsus s. Eustachii et Petrus s. Angeli sacrosancte Romane ecclesie diaconi cardinales necnon collegium facientes. Sumptum duplex, scilicet quarundam litterarum necnon congregacionis Constancie patencium litterarum cum copia cuiusdam instrumenti continentis certorum capitulorum approbacionem per eain factam ad manus nostras pervenisse noverit regia celsitudo, quarum perlectis tenoribus pro- speximus nos per congregatos Constancie, sede vacante, ut asse- runt, exorari, requiri, moneri et eciam convocari, ut infra tres menses a die predictarum presentacionis litterarum fiende Per- pinianum vel Barchinonam iremus et conpareremus Constancie cum eis super infra scriptis tractaturi, scilicet ob scisma sedan- dum, unionem ecclesie procurandam, reformacionem ecclesie tam in capite quam in membris complendam et deiectionem d. n. pape effectualiter faciendam et ad electionem unici Romani pontificis procedendum et pro aliis causis et racionibus, que ad generale concilium de iure pertinent et spectant, ad que omnia complenda serenitas vestra nos rogabat ... et ortabatur. Verum, princeps inclitissime, quia de rebus tam arduis tamque periculosis nedum corporibus, set eciam animabus hic agitur, aliqua de preteritis hic duximus recitanda. Et primo, quamvis racionabiliter oppinemur non latere serenitatem vestram, quid d. regi recollende memorie patri vestro nos bis requirenti, quod recederemus a sanctissimo d. n. papa respondimus, tamen ad intencionem nostram eidem serenitati clarius hostendendam effectum responsionum2) nostra- rum ad eiusdem serenitatis memoriam revocamus. Princeps excellen- tissime. Cum clare memorie pater vester per ambassiatores suos in Coquolibero nobis intimaret se de nostro recessu a villa Per- piniani cum sanctissimo d. n. papa valde fuisse miratum, sue regie maiestati respondimus, nos debitum nostrum fecisse sequendo dominum verum Christi vicarium, capud nostrum et tocius ecclesie militantis. Nam si contrarium fecissemus, quod absit, Deum offen- dissemus praviter, et fidelitas, ad quam stricte tenemur, minime per nos observata fuisset. In quantum vero ad predictaimn villam Perpiniani ortabatur et requirebat nos debere reverti, respondimus manifestam esse sacre scripture sentenciam inquientem: non decere a) Hs responsum,
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 569 Copia littere misse per d. cardinales d. Alfonso regi Aragonum responsiva ad litteram infra scriptam, que incipit: Reverendis. Serenissino principi et illustrissimo d. Alfonso Aragonum et Sicilie regi Carolus s. Georgü ad vellum aureum, Alfonsus s. Eustachii et Petrus s. Angeli sacrosancte Romane ecclesie diaconi cardinales necnon collegium facientes. Sumptum duplex, scilicet quarundam litterarum necnon congregacionis Constancie patencium litterarum cum copia cuiusdam instrumenti continentis certorum capitulorum approbacionem per eain factam ad manus nostras pervenisse noverit regia celsitudo, quarum perlectis tenoribus pro- speximus nos per congregatos Constancie, sede vacante, ut asse- runt, exorari, requiri, moneri et eciam convocari, ut infra tres menses a die predictarum presentacionis litterarum fiende Per- pinianum vel Barchinonam iremus et conpareremus Constancie cum eis super infra scriptis tractaturi, scilicet ob scisma sedan- dum, unionem ecclesie procurandam, reformacionem ecclesie tam in capite quam in membris complendam et deiectionem d. n. pape effectualiter faciendam et ad electionem unici Romani pontificis procedendum et pro aliis causis et racionibus, que ad generale concilium de iure pertinent et spectant, ad que omnia complenda serenitas vestra nos rogabat ... et ortabatur. Verum, princeps inclitissime, quia de rebus tam arduis tamque periculosis nedum corporibus, set eciam animabus hic agitur, aliqua de preteritis hic duximus recitanda. Et primo, quamvis racionabiliter oppinemur non latere serenitatem vestram, quid d. regi recollende memorie patri vestro nos bis requirenti, quod recederemus a sanctissimo d. n. papa respondimus, tamen ad intencionem nostram eidem serenitati clarius hostendendam effectum responsionum2) nostra- rum ad eiusdem serenitatis memoriam revocamus. Princeps excellen- tissime. Cum clare memorie pater vester per ambassiatores suos in Coquolibero nobis intimaret se de nostro recessu a villa Per- piniani cum sanctissimo d. n. papa valde fuisse miratum, sue regie maiestati respondimus, nos debitum nostrum fecisse sequendo dominum verum Christi vicarium, capud nostrum et tocius ecclesie militantis. Nam si contrarium fecissemus, quod absit, Deum offen- dissemus praviter, et fidelitas, ad quam stricte tenemur, minime per nos observata fuisset. In quantum vero ad predictaimn villam Perpiniani ortabatur et requirebat nos debere reverti, respondimus manifestam esse sacre scripture sentenciam inquientem: non decere a) Hs responsum,
Strana 570
570 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a capite membra discedere.1) In quantum eciaimn subiungebat, quod presencia nostra erat valde necessaria et utilis, per verba s. Cipriani respondimus, quod rami fracti ab arbore fructus germinare non possunt et a fonte rivi precisi statim arescunt et sic, quod fructificare sine domino nostro minime valebamus, sine cuius auctoritate secundum Bernardum nichil facere poteramus. Et predictus d. rex nostra responsione, ut apparuit, non contentus, iterum nos in Paniscola requiri man- davit dicens, quod capud nostrum omnium essenciale et princi- pale est Christus, . . . et illi ut indubitato capiti debent mem- bra accedere et uniri, quocumque alio impediente oblito. Et post hec et alia concludebat, quod non obstantibus responsi- onibus nostris eramus ad complendum illa, que continebantur in suis requisicionibus, obligati. Ad que respondimus, quod, in quantum in sua requisicione dicebatur, quod Christus Deus omnipotens capud nostrum . . . est per prius . . . diligendus, istud nos simpliciter credere et veraciter confiteri; et ad veritatem nostre responsionis appercius declarandam premisimus, quod Christus Deus omnipotens gubernacionem ecclesie ita ad omnium apostolorum officium pertinere voluit, ut in beatissimo Petro apostolorum omnium sumno principaliter collocaret et ab ipso quasi quodai capite dona sua velut in omne corpus diffunderet, ut exortem se misterii intelligeret esse divini, qui ausus fuisset a Petri solliditate recedere. Ipse enim est capud tocius ecclesie,... cuius . . . legitimum successorem credebamus esse sanctissimum d. n. Benedictum, quem veruin Christi vicarium eius vices in terris gerentem tamquam capud generale omnium christianorum et specialius capud nostrum unionem ecclesie cum multis laboribus, periculis et expensis per vias racionabiles et iuridicas actenus prosequentem et prosequi Christo propicio intendentem sequebamur et sequi volebamus nec intendebamus quorumlibet persuasionibus ab eius nos obediencia separare, concludentes post multa sacre scripture et sanctorum patrum decreta, quod sequendo papam nos sequi Christum confidebamus. Quas nostras responsiones, princeps inclitissime, que sunt nostrarum mencium argumenta, si vestra sublimitas conspexisset, litteras convocacionis Constanciensis nobis presentari iubere superfiuum forsitan iudicasset. Nam si tunc ea, que nobis iuste videbantur inhonesta, negavimus, quo iure, qua lege, qua fronte, qua verecundia illa, que de se patent inhonestis- 1) Nicht su finden.
570 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a capite membra discedere.1) In quantum eciaimn subiungebat, quod presencia nostra erat valde necessaria et utilis, per verba s. Cipriani respondimus, quod rami fracti ab arbore fructus germinare non possunt et a fonte rivi precisi statim arescunt et sic, quod fructificare sine domino nostro minime valebamus, sine cuius auctoritate secundum Bernardum nichil facere poteramus. Et predictus d. rex nostra responsione, ut apparuit, non contentus, iterum nos in Paniscola requiri man- davit dicens, quod capud nostrum omnium essenciale et princi- pale est Christus, . . . et illi ut indubitato capiti debent mem- bra accedere et uniri, quocumque alio impediente oblito. Et post hec et alia concludebat, quod non obstantibus responsi- onibus nostris eramus ad complendum illa, que continebantur in suis requisicionibus, obligati. Ad que respondimus, quod, in quantum in sua requisicione dicebatur, quod Christus Deus omnipotens capud nostrum . . . est per prius . . . diligendus, istud nos simpliciter credere et veraciter confiteri; et ad veritatem nostre responsionis appercius declarandam premisimus, quod Christus Deus omnipotens gubernacionem ecclesie ita ad omnium apostolorum officium pertinere voluit, ut in beatissimo Petro apostolorum omnium sumno principaliter collocaret et ab ipso quasi quodai capite dona sua velut in omne corpus diffunderet, ut exortem se misterii intelligeret esse divini, qui ausus fuisset a Petri solliditate recedere. Ipse enim est capud tocius ecclesie,... cuius . . . legitimum successorem credebamus esse sanctissimum d. n. Benedictum, quem veruin Christi vicarium eius vices in terris gerentem tamquam capud generale omnium christianorum et specialius capud nostrum unionem ecclesie cum multis laboribus, periculis et expensis per vias racionabiles et iuridicas actenus prosequentem et prosequi Christo propicio intendentem sequebamur et sequi volebamus nec intendebamus quorumlibet persuasionibus ab eius nos obediencia separare, concludentes post multa sacre scripture et sanctorum patrum decreta, quod sequendo papam nos sequi Christum confidebamus. Quas nostras responsiones, princeps inclitissime, que sunt nostrarum mencium argumenta, si vestra sublimitas conspexisset, litteras convocacionis Constanciensis nobis presentari iubere superfiuum forsitan iudicasset. Nam si tunc ea, que nobis iuste videbantur inhonesta, negavimus, quo iure, qua lege, qua fronte, qua verecundia illa, que de se patent inhonestis- 1) Nicht su finden.
Strana 571
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 571 sima, concedemus? Que sunt illa? queritis. Ista, ad que vocamur, quibus nos sine more dispendio interesse requiritis et rogatis. Quamobrem notum facimus vestre regie maiestati, quod respon siones nostras patri vestro memorie recolende directas tanto tuemur acrius, quanto complexas recta racione et pura mente confidimus, tantoque illis adheremus cordialius, quanto seden apostolicam cernimus impugnari validius et iterum tanto sanctitati domini nostri firmius sequimur, quanto pro pace ecclesie salva maiestatis vestre reverencia non videmus magna et mirabilia opera Dei, que non cadunt in hominem, ut in fine vestre littere continetur, sed opera manuum hominum manifeste impediencia ecclesie veram pacem clarissime intuemur. Tanto, inquam, sanctissimo domino nostro pape intendimus adherere solidins, quanto ab eo recedere, ut perpetremus nobis impossibilia, indecencia et penitus inhonesta requirimur et monemur. Et ut sileamus cetera in predictis con- vocacionis Constanciensis contenta litteris, quibus et eciam istis, que in presenti tangimus, respondere intendimus, ut debemus: unde est, quod vocamur ab illis, cum quibus tanquam cum homi- nibus communionis aliene nullum fas est nobis inire certamen ad complendam reformacionem ecclesie tam in capite quam in mem- bris? Complendam, inquai, ex quo liquet illam congregacionem iam reformare cepisse; et quo iure ceperit, penitus ignoramus. Nam quod non solum predicta congregacio, set eciam sacra con- cilia Romane ecclesie, matri ecclesiarum omnium et magistre, possint imponere ullam legem et divina et humana lege negatum esse manifeste cognovimus, ymo eciam sacra concilia per Romane ecclesie auctoritatem et facta esse et robur accepisse didiscimus; et quod ipsa Romana ecclesia, que prima est, ita reliquis ecclesiis vices suas credidit largiendas, ut in partem sint vocate solicitu- dinis, non in plenitudinem potestatis. et quod sedes inferior pociorem solvere vel ligare non potest sacro canone attestante credidimus. Nuniquid ergo gloriabitur securis contra eum, qui secat in ea, aut exaltabitur serra contra eum, qui trahit eam,1) et si gloriari libet ipsi, qui dicunt sedem vacare, sede vacante in multis et in- solitis innovacionibus glorientur. Nobis vero absit gloriari in talibus, ne ambulemus in magnis nec in mirabilibus super nos et iustissime reprehendamur tamquam nobis alciora querentes et forciora temerarie scrutantes, nobis, inquam, veris Romane ecclesie cardinalibus sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentibus, 1) Zitate wie S. 564.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 571 sima, concedemus? Que sunt illa? queritis. Ista, ad que vocamur, quibus nos sine more dispendio interesse requiritis et rogatis. Quamobrem notum facimus vestre regie maiestati, quod respon siones nostras patri vestro memorie recolende directas tanto tuemur acrius, quanto complexas recta racione et pura mente confidimus, tantoque illis adheremus cordialius, quanto seden apostolicam cernimus impugnari validius et iterum tanto sanctitati domini nostri firmius sequimur, quanto pro pace ecclesie salva maiestatis vestre reverencia non videmus magna et mirabilia opera Dei, que non cadunt in hominem, ut in fine vestre littere continetur, sed opera manuum hominum manifeste impediencia ecclesie veram pacem clarissime intuemur. Tanto, inquam, sanctissimo domino nostro pape intendimus adherere solidins, quanto ab eo recedere, ut perpetremus nobis impossibilia, indecencia et penitus inhonesta requirimur et monemur. Et ut sileamus cetera in predictis con- vocacionis Constanciensis contenta litteris, quibus et eciam istis, que in presenti tangimus, respondere intendimus, ut debemus: unde est, quod vocamur ab illis, cum quibus tanquam cum homi- nibus communionis aliene nullum fas est nobis inire certamen ad complendam reformacionem ecclesie tam in capite quam in mem- bris? Complendam, inquai, ex quo liquet illam congregacionem iam reformare cepisse; et quo iure ceperit, penitus ignoramus. Nam quod non solum predicta congregacio, set eciam sacra con- cilia Romane ecclesie, matri ecclesiarum omnium et magistre, possint imponere ullam legem et divina et humana lege negatum esse manifeste cognovimus, ymo eciam sacra concilia per Romane ecclesie auctoritatem et facta esse et robur accepisse didiscimus; et quod ipsa Romana ecclesia, que prima est, ita reliquis ecclesiis vices suas credidit largiendas, ut in partem sint vocate solicitu- dinis, non in plenitudinem potestatis. et quod sedes inferior pociorem solvere vel ligare non potest sacro canone attestante credidimus. Nuniquid ergo gloriabitur securis contra eum, qui secat in ea, aut exaltabitur serra contra eum, qui trahit eam,1) et si gloriari libet ipsi, qui dicunt sedem vacare, sede vacante in multis et in- solitis innovacionibus glorientur. Nobis vero absit gloriari in talibus, ne ambulemus in magnis nec in mirabilibus super nos et iustissime reprehendamur tamquam nobis alciora querentes et forciora temerarie scrutantes, nobis, inquam, veris Romane ecclesie cardinalibus sub obediencia sanctissimi d. n. pape permanentibus, 1) Zitate wie S. 564.
Strana 572
572 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quibus luce clarius constat non posse quenquam, qui minoris auctoritatis est, eum, qui maioris potestatis est, iudiciis suis ad- dicere. Absit gloriari in reformacione vel verius deformacione predicta. Scimus equidem, quod, quisquis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusticiam facit, qui vero Romane ecclesie pri- villegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresim labitur, et cum ille vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Fidem quippe violat, qui adversus illam agit, que est mater fidei et illi contumax in- venitur, qui eam cunctis ecclesiis pretulisse cognoscitur. Nos igitur non capud ecclesie velle reformare, set cum Ambrosio in omnibus sequi magistram sanctam Romanam ecclesiam profitemur, miserabilem esse cognoscentes insaniem, si filius patrem, discipulus magistrum sibi conetur subiugare, et iniquis obligacionibus illum sue potestati subicere, a quo credit non solum in terra, set eciam in celis sese ligari posse et solvi. Item quod in predicta littera convocacionis sequitur, nos vocari ad deiectionem domini nostri pape effectualiter faciendam, cum quanta vehemencia insti doloris audivimus, ipse testis est, qui deiectionem predictaim suo sine questione arbitrio reservavit. Hic, hic, princeps benignissime, qui deiectionem istam proprii effusione cruoris deberetis firmissima impugnare virtute, . . . inclinate vos, vos, qui veri apostolatus sanctissimi domini nostri multa recepistis signacula, quanta deberetis fiducia verbum istud insolentissimum non solum ab ore vestro, set eciam ab aure quam longissime relegandum"), si debita gratitudo servaretur. Miramur, si audito indecentissimo sermone statim non dicitur: Audivi et conturbatus est venter meus a voce ista, conti- cuerunt non solum labia, set eciam omnia membra mea.2) Quis non stupeat de tanta presumpcione, quis non miretur de tam manifesta divinarum et humanarum legum abrogacione! Si1) sancti patres apud Calcedonem in tantum detestati sunt Dioscori presumpcionem, ut idcirco eum potissimum sine ulla restitucione dampnarent, quia ponens in celo os suum lingua eius transeunte super terram3) in sanctum papam Leonem excommunicacionem dictavit, quid dixis- sent, quid statuissent, in quantum detestati fuissent deicientem, si sine ulla restitucione") dampnarunt excommunicacionem dictantem. Denique si pape sue et fraterne salutis negligentis, inutilis et remissi taciturnique a bono innumerabiles populos secum ad a) So Hs statt relegare. b) In Nr. 242 slent hier restrictione. 1) c. 1 Di. XXII. — 2) Nach Hab. c. 3, 16. — 3) Nach Ps. 72, 9.
572 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. quibus luce clarius constat non posse quenquam, qui minoris auctoritatis est, eum, qui maioris potestatis est, iudiciis suis ad- dicere. Absit gloriari in reformacione vel verius deformacione predicta. Scimus equidem, quod, quisquis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusticiam facit, qui vero Romane ecclesie pri- villegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresim labitur, et cum ille vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Fidem quippe violat, qui adversus illam agit, que est mater fidei et illi contumax in- venitur, qui eam cunctis ecclesiis pretulisse cognoscitur. Nos igitur non capud ecclesie velle reformare, set cum Ambrosio in omnibus sequi magistram sanctam Romanam ecclesiam profitemur, miserabilem esse cognoscentes insaniem, si filius patrem, discipulus magistrum sibi conetur subiugare, et iniquis obligacionibus illum sue potestati subicere, a quo credit non solum in terra, set eciam in celis sese ligari posse et solvi. Item quod in predicta littera convocacionis sequitur, nos vocari ad deiectionem domini nostri pape effectualiter faciendam, cum quanta vehemencia insti doloris audivimus, ipse testis est, qui deiectionem predictaim suo sine questione arbitrio reservavit. Hic, hic, princeps benignissime, qui deiectionem istam proprii effusione cruoris deberetis firmissima impugnare virtute, . . . inclinate vos, vos, qui veri apostolatus sanctissimi domini nostri multa recepistis signacula, quanta deberetis fiducia verbum istud insolentissimum non solum ab ore vestro, set eciam ab aure quam longissime relegandum"), si debita gratitudo servaretur. Miramur, si audito indecentissimo sermone statim non dicitur: Audivi et conturbatus est venter meus a voce ista, conti- cuerunt non solum labia, set eciam omnia membra mea.2) Quis non stupeat de tanta presumpcione, quis non miretur de tam manifesta divinarum et humanarum legum abrogacione! Si1) sancti patres apud Calcedonem in tantum detestati sunt Dioscori presumpcionem, ut idcirco eum potissimum sine ulla restitucione dampnarent, quia ponens in celo os suum lingua eius transeunte super terram3) in sanctum papam Leonem excommunicacionem dictavit, quid dixis- sent, quid statuissent, in quantum detestati fuissent deicientem, si sine ulla restitucione") dampnarunt excommunicacionem dictantem. Denique si pape sue et fraterne salutis negligentis, inutilis et remissi taciturnique a bono innumerabiles populos secum ad a) So Hs statt relegare. b) In Nr. 242 slent hier restrictione. 1) c. 1 Di. XXII. — 2) Nach Hab. c. 3, 16. — 3) Nach Ps. 72, 9.
Strana 573
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 573 gehennam trahentis culpam nemo mortalium audebit arguere, et si de gravissimo crimine Marcellinum urbis Roime episcopum pre- senten, convictum atque confessum, collecto universorum sanc- torum episcoporum concilio nullus eorum in eum proferre senten- ciam ausus est, dicentes: nolli audiri in iudicio nostro, sed collige in sinu tuo causam tuam, quia prima sedes non iudicabitur a quo- quam, et si nemo iudicabit primain sedem, nec enim ab augusto nec ab omnni clero nec a regibus nec a populo iudicabitur: quis iam eorum, quos catholicos filios Romana ecclesia actenus repu- tavit, pacienter audire poterit illam funestam, illam vocem orri- bilem, deiectionis scilicet veri Christi vicarii cunctos iudicaturi et a nemine iudicandi, cuius fides et sanctitas illibate actenus divina gracia perseverant, qui viam iusticie pro sedando scismate semper obtulit et omnibus aliis viis preferendam, quantum potuit, predicavit, qui nullam viam, per quam possit uniri ecclesia, unquam exclusit, qui viam cessionis omnibus aliis in pratica premitendain concessit, pro cuius execucione maximas expensas, gravia pericula et labores permultos subiit, et opportuno in tempore Perpiniani et Paniscole praticas et oblaciones iustas et racionabiles eius apperuit, per quas omni cessante scrupulo, si acceptate fuissent, iam habuissemus in ecclesia veram pacem, qui eciam, si in pra- ticis et oblacionibus suis aliqua racionabiliter essent addenda vel minuenda, ambassiatoribus congregacionis Constancie in sui pre- sencia constitutis illa addere vel minuere paratum se obtulit, qui ideo deiciendus dicitur, quia voluntati2) regis Romanorum non paruit et quia ecclesiam Romanam illius potestati non subiecit. Ideoque dicitur scandalizare ecclesiai, quia minis predicti regis et Constancie congregacionis non cedit. Et tamen teste beatis- simo Cipriano in propria materia, casu fere simili, non ad hoc deponenda est catholice ecclesie dignitas et plebis intus posite fidelis atque incorrupta maiestas, sacerdotalis quoque auctoritas et potestas, ut iudicare se velle dicant de ecclesie proposito extra ecclesiam constituti, de christiano heretici, de sano saucii, de integro vulnerati, de stante lapsi, de iudice rei, de sacerdote sacri- legi. Iustum equidem, o serenissime rex, vestre maiestati videtur, quod inimici nostri sint iudices, qui tociens publice eciam in patris vestri presencia fuerint excommunicati, anathematizati, iudicati scismatici et tanquam heretici puniendi! Nec interest, si dicatur, quod gens nostra et pontifices nostri surgent in iudicio contra a) Hs voluntatem.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 573 gehennam trahentis culpam nemo mortalium audebit arguere, et si de gravissimo crimine Marcellinum urbis Roime episcopum pre- senten, convictum atque confessum, collecto universorum sanc- torum episcoporum concilio nullus eorum in eum proferre senten- ciam ausus est, dicentes: nolli audiri in iudicio nostro, sed collige in sinu tuo causam tuam, quia prima sedes non iudicabitur a quo- quam, et si nemo iudicabit primain sedem, nec enim ab augusto nec ab omnni clero nec a regibus nec a populo iudicabitur: quis iam eorum, quos catholicos filios Romana ecclesia actenus repu- tavit, pacienter audire poterit illam funestam, illam vocem orri- bilem, deiectionis scilicet veri Christi vicarii cunctos iudicaturi et a nemine iudicandi, cuius fides et sanctitas illibate actenus divina gracia perseverant, qui viam iusticie pro sedando scismate semper obtulit et omnibus aliis viis preferendam, quantum potuit, predicavit, qui nullam viam, per quam possit uniri ecclesia, unquam exclusit, qui viam cessionis omnibus aliis in pratica premitendain concessit, pro cuius execucione maximas expensas, gravia pericula et labores permultos subiit, et opportuno in tempore Perpiniani et Paniscole praticas et oblaciones iustas et racionabiles eius apperuit, per quas omni cessante scrupulo, si acceptate fuissent, iam habuissemus in ecclesia veram pacem, qui eciam, si in pra- ticis et oblacionibus suis aliqua racionabiliter essent addenda vel minuenda, ambassiatoribus congregacionis Constancie in sui pre- sencia constitutis illa addere vel minuere paratum se obtulit, qui ideo deiciendus dicitur, quia voluntati2) regis Romanorum non paruit et quia ecclesiam Romanam illius potestati non subiecit. Ideoque dicitur scandalizare ecclesiai, quia minis predicti regis et Constancie congregacionis non cedit. Et tamen teste beatis- simo Cipriano in propria materia, casu fere simili, non ad hoc deponenda est catholice ecclesie dignitas et plebis intus posite fidelis atque incorrupta maiestas, sacerdotalis quoque auctoritas et potestas, ut iudicare se velle dicant de ecclesie proposito extra ecclesiam constituti, de christiano heretici, de sano saucii, de integro vulnerati, de stante lapsi, de iudice rei, de sacerdote sacri- legi. Iustum equidem, o serenissime rex, vestre maiestati videtur, quod inimici nostri sint iudices, qui tociens publice eciam in patris vestri presencia fuerint excommunicati, anathematizati, iudicati scismatici et tanquam heretici puniendi! Nec interest, si dicatur, quod gens nostra et pontifices nostri surgent in iudicio contra a) Hs voluntatem.
Strana 574
574 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. nos. 1) Nam et si istud fecerint, quod de multis non est verisimiliter presumendum, . . l. recte cum eodem Cipriano dicemus: Non interest, quis tradat aut seviat, cum Dominus tradi permitit et coronari. Nec nobis ignominia est pati a fratribus, quod passus est Christus, nec illis gloria est facere, quod fecit Judas et vere poteramus proclamare sanctissimum dominum nostrum filios, quos enutrivit et exaltavit2) contra naturam invenisse tortores, quos repe- rire debuit constantissimos defensores. Finaliter itaque concludentes dicimus, quod ad congregacionem Constancie ire non possumus nec debemus nec fas est nos dimittere locum, ubi in cespite terra fecunda dominici seminis puritatem centeno fructu refert, et ad illum pergere, ubi sulcis obruta frumenta in lolium anonasque degenerant, ymo fugere nos opportet ab olla succensa, cuius faciem cernimus a facie aquilonis, ex qua, nisi Deus advertat, pandetur omne maluin.3) Vos autem, qui vexillarius Romane ecclesie estis, princeps serenissime, levare debetis vexillum super hereditate, quia malum visum est ab aquilone et confusio magna nimis ;4) quod ut faciatis, sedem scilicet apostolicam in ... vestri scrupulo constitutam et crudeliter coar- tatam, secundum quod obligati estis specialiter protegendo et vero Christi vicario debitos honorem et reverenciam impendendo et vias cum praticis per suain sanctitatem apertas pro unione ecclesie vera- citer consequenda magnanimiter pro sequendo vestre regie maiestati supplicamus et, quantis possumus, exoramus precordiis et per viscera misericordie Jesn Christi eandem serenitatem requirimus et ortamur, ut cunctis sublatis obstaculis prelatos regni sui ad suum verum capud, a quo ad sacrum concilium vocati sunt, venire permittat, taliter quod Romano pontifici libera possint, ut decet, provenire consilia et Romana curia perfruatur omnimoda libertate, cuius adempcione scisma intravit et sine cuius possessione a finibus nostris expelli non poterit. Et quoniai audivimus, quod aliqui viri prudenter oblocuntur de nobis impingentes dictis et scriptis nostris errorem in fide et scis- matis fautoriai, ideo ad obstruendum os iniqua loquencium cunctis pateat nostram fidem non esse nec fuisse aliam quam illa, quam tenet, docet et predicat sacrosancta catholica mater ecclesia nec sci- mus vel eciam leviter opinamur ab eius fide et doctrina contra seu aliter senciendo in aliquo deviasse, ymo ex corde profitemur, quod aprobat, et firmiter reprobamus, quod reprobat, protestantes, quod, 1) Nach Matth. 12, 41—42. — 1) Nach Jsai. 1,2. — 3) Nach Fer. 1, 13—14. *) Nach Jer. 6, 1.
574 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. nos. 1) Nam et si istud fecerint, quod de multis non est verisimiliter presumendum, . . l. recte cum eodem Cipriano dicemus: Non interest, quis tradat aut seviat, cum Dominus tradi permitit et coronari. Nec nobis ignominia est pati a fratribus, quod passus est Christus, nec illis gloria est facere, quod fecit Judas et vere poteramus proclamare sanctissimum dominum nostrum filios, quos enutrivit et exaltavit2) contra naturam invenisse tortores, quos repe- rire debuit constantissimos defensores. Finaliter itaque concludentes dicimus, quod ad congregacionem Constancie ire non possumus nec debemus nec fas est nos dimittere locum, ubi in cespite terra fecunda dominici seminis puritatem centeno fructu refert, et ad illum pergere, ubi sulcis obruta frumenta in lolium anonasque degenerant, ymo fugere nos opportet ab olla succensa, cuius faciem cernimus a facie aquilonis, ex qua, nisi Deus advertat, pandetur omne maluin.3) Vos autem, qui vexillarius Romane ecclesie estis, princeps serenissime, levare debetis vexillum super hereditate, quia malum visum est ab aquilone et confusio magna nimis ;4) quod ut faciatis, sedem scilicet apostolicam in ... vestri scrupulo constitutam et crudeliter coar- tatam, secundum quod obligati estis specialiter protegendo et vero Christi vicario debitos honorem et reverenciam impendendo et vias cum praticis per suain sanctitatem apertas pro unione ecclesie vera- citer consequenda magnanimiter pro sequendo vestre regie maiestati supplicamus et, quantis possumus, exoramus precordiis et per viscera misericordie Jesn Christi eandem serenitatem requirimus et ortamur, ut cunctis sublatis obstaculis prelatos regni sui ad suum verum capud, a quo ad sacrum concilium vocati sunt, venire permittat, taliter quod Romano pontifici libera possint, ut decet, provenire consilia et Romana curia perfruatur omnimoda libertate, cuius adempcione scisma intravit et sine cuius possessione a finibus nostris expelli non poterit. Et quoniai audivimus, quod aliqui viri prudenter oblocuntur de nobis impingentes dictis et scriptis nostris errorem in fide et scis- matis fautoriai, ideo ad obstruendum os iniqua loquencium cunctis pateat nostram fidem non esse nec fuisse aliam quam illa, quam tenet, docet et predicat sacrosancta catholica mater ecclesia nec sci- mus vel eciam leviter opinamur ab eius fide et doctrina contra seu aliter senciendo in aliquo deviasse, ymo ex corde profitemur, quod aprobat, et firmiter reprobamus, quod reprobat, protestantes, quod, 1) Nach Matth. 12, 41—42. — 1) Nach Jsai. 1,2. — 3) Nach Fer. 1, 13—14. *) Nach Jer. 6, 1.
Strana 575
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Šubtraktion bis z. Wahl Martins V. 575 si actenus contigisset, quod vere non credimus vel in futurum con- tingeret, quod Christo auxilliante non speramus, aliquid nos credi- disse vel credere, dixisse vel dicere, scripsisse vel scribere, fecisse vel facere, quod directe vel indirecte a soliditate recte fidei vel ecclesiastica unitate, quod absit, in aliquo discreparet, illud ex nunc revocamus et quantum est in nobis, pro non credito, non dicto, non scripto haberi volumus et habemus nosque et omnia concepta, credita, prolata, scripta et facta nostra eiusdem sancte matris ecclesie correc- tioni submittimus, parati acquiescere correctioni cuiuslibet catholice sencientis. Dat. sub nostris sigillis pendentibus Paniscole, Dertusen sis diocesis, die tercia Maii pontificatus d. n. pape B. XIII. anno XXII. (245) K. Alfons an Bischof (Otto) und Kapitel von Tortosa: Indig- nation, daß sie Bullen und Briefe Benedikts XIII., die das Unionswerk hindern, ehrfürchtig angenommen haben und im Begriffe waren sie zu publizieren. Verbot unter Androhung schwerer Strafen, solche Bullen anzunchmen, zu publizieren oder ihnen zu gehorchen. Gebot an die Beamten: (die Un- gehorsamen) ,tanquam inimicos nostros capitales publice nuncient'. Der Erlaß wird überall verkündet. Spelunca de Francolino 1418 Mai 18. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 f. 86v. Alfonsus etc. venerabili in Christo patri ... divina providencia episcopo Dertusensi ac dilectis nostris officiali, decano, capitulo ac canonicis sedis Dertusensis salutem et dilectionem. Intelleximus non sine indignacione modica, quod, exhibitis vobis panlo post decessum serenissimi d. regis patris nostri, gloriose memorie, ad subvertendam prosequcionem negociorum unionis sancte matris ecclesie pro parte d. Benedicti nonnullis bullis seu litteris, vos non existimantes, quod cordi summa preter omnia geramus affixum dicta negocia ecclesie prosequi, et non verentes, ultra divinum iudicium graves penas incurrere, in quas incedistis") iuxta formam litterarum regiarum, queque rigida exequcione forsitan non care- rent, ni erga vos temerario ausu, ut predicitur, obcecatos, micius gerere nos vellemus, bullas seu litteras ipsas ut participes tur- bacionis pacis ecclesie veneracione quadam recepistis, exhibuistis et in actu fuistis publicandi: Cumque hec, per que Deus, cuius res agitur, satis ofenditur, pax universalis oprimitur et mandata ac ordinacionesb) regie necliguntur, non valeant absque ulcione debita a) So Reg. b) Reg. ordinacionis.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Šubtraktion bis z. Wahl Martins V. 575 si actenus contigisset, quod vere non credimus vel in futurum con- tingeret, quod Christo auxilliante non speramus, aliquid nos credi- disse vel credere, dixisse vel dicere, scripsisse vel scribere, fecisse vel facere, quod directe vel indirecte a soliditate recte fidei vel ecclesiastica unitate, quod absit, in aliquo discreparet, illud ex nunc revocamus et quantum est in nobis, pro non credito, non dicto, non scripto haberi volumus et habemus nosque et omnia concepta, credita, prolata, scripta et facta nostra eiusdem sancte matris ecclesie correc- tioni submittimus, parati acquiescere correctioni cuiuslibet catholice sencientis. Dat. sub nostris sigillis pendentibus Paniscole, Dertusen sis diocesis, die tercia Maii pontificatus d. n. pape B. XIII. anno XXII. (245) K. Alfons an Bischof (Otto) und Kapitel von Tortosa: Indig- nation, daß sie Bullen und Briefe Benedikts XIII., die das Unionswerk hindern, ehrfürchtig angenommen haben und im Begriffe waren sie zu publizieren. Verbot unter Androhung schwerer Strafen, solche Bullen anzunchmen, zu publizieren oder ihnen zu gehorchen. Gebot an die Beamten: (die Un- gehorsamen) ,tanquam inimicos nostros capitales publice nuncient'. Der Erlaß wird überall verkündet. Spelunca de Francolino 1418 Mai 18. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 f. 86v. Alfonsus etc. venerabili in Christo patri ... divina providencia episcopo Dertusensi ac dilectis nostris officiali, decano, capitulo ac canonicis sedis Dertusensis salutem et dilectionem. Intelleximus non sine indignacione modica, quod, exhibitis vobis panlo post decessum serenissimi d. regis patris nostri, gloriose memorie, ad subvertendam prosequcionem negociorum unionis sancte matris ecclesie pro parte d. Benedicti nonnullis bullis seu litteris, vos non existimantes, quod cordi summa preter omnia geramus affixum dicta negocia ecclesie prosequi, et non verentes, ultra divinum iudicium graves penas incurrere, in quas incedistis") iuxta formam litterarum regiarum, queque rigida exequcione forsitan non care- rent, ni erga vos temerario ausu, ut predicitur, obcecatos, micius gerere nos vellemus, bullas seu litteras ipsas ut participes tur- bacionis pacis ecclesie veneracione quadam recepistis, exhibuistis et in actu fuistis publicandi: Cumque hec, per que Deus, cuius res agitur, satis ofenditur, pax universalis oprimitur et mandata ac ordinacionesb) regie necliguntur, non valeant absque ulcione debita a) So Reg. b) Reg. ordinacionis.
Strana 576
576 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tolerari, vobis et unicuique vestrum dicimus vosque requirimus et monemus ac quo possumus astrictius in Domino exortamur, sub amissione prelaciarum et beneficiorum vestrorum, quatinus dictis bullis et litteris seu aliis quibuscumque eciam rescriptis et pro- misionibus dicti Benedicti minime obtemperetis, obediatis ipsasque nec acceptetis, presentetis vel publicetis nec ad interdictuim, ex- communicacionem seu penas in eisdem adiectas procedatis . . . nec illa racione cessetis nec quicquam earum vigore exequamini seu exequi permittatis nec eciam alias bullas quascunque seu litteras dicti d. Benedicti tam expectativas quam super celebracione concilii, prelaciarum seu beneficiorum collacionibus seu alias pre- sentare presumatis ...1) Dat. in loco Spelunce de Francolino... decima octava die Madii ... MCCCCXVI. Rex Alfonsus. Alie similes directe fuerunt infrascriptis prelatis: episcopo Valencie, Segorbii, archiepiscopo Terrachonensi, episcopo Elne, Urgelli, llerdensi, Vicensi et aliis ut supra.2) 1) Befehl an die Beamten, gegen die Ungehorsamen vorzugehen. Publi- kation überall. 2) Dem Erzbischof von Saragossa hatte schon K. Ferdinand befohlen, bei ihm zu erscheinen. Er zögerte und bei der Nachricht vom Tode Ferdinands reiste er nach Kastilien zurück. Er entschuldigte sich damit, daß ihn drei notables personas der Königin darum gebeten hatten: Huve manament del papa, que sobre esto . . . complaziesse en toda manera a la dicha reyna. (29. April Or. Pap.) Da Alfons entschlossen sei, den Fußstapfen seines laters zu folgen und mit aller Kraft für das Ende des Schismas wirken wolle, und dazu vor allem seines Rates bedürfe, so befehle er ihm innerhalb 25 Tagen zu kommen; sonst würde er gegen ihn vorgehen. Super presentacione vero huius- modi relacione stabimus portitoris, qui eam iuravit veridicam facere post re- gressum. (17. Mai 1416. Reg. 2441 f. 82). Am selben Tage bittet Alfons die Königin von Kastilien, dem an ihrem Hofe weilenden Erzbischof von Sara- gossa ihr Mißfallen uber seine Reise nach Kastilien zu zeigen: ... Scrivio al archebisbe de Caragoca en vostra cort agora present, ... veniesse a nos... e scusando se con algunas flaquas scusaciones ha lo dilatado . . . en gran danyo de los . . . affers . . . Se escuse con vos, qui sabemos, que nostra honor e feytos vos son assin caros, como del rey vostro fillo, nostro caro cosino. Vos rogamos assin afettuosament, como podemos, le querades tirar tota causa de scusa e encara dar le a conoxer, que su annada contra volun- dat nostra vos es desegradable .. . XVII dias de Mayo ... MCCCCXVI. Dirigitur regine Castelle. Reg. 2441 f. 83. Am 19. Juni sind die Bischöfe von Valencia, Tortosa und Segorbe und ihre Generalvikare noch nicht der Auf- forderung Ferdinands vom 16. Januar nachgekommen, genaue Angaben über die Einkünfte der apostolischen Kammer in ihren Diözesen zu machen; darum befiehlt Alfons allen beauftragten Beamten, an jedem Orte genaue Erkundigungen über die Einkünfte einzuziehen. Reg. 2441 f. 96v.
576 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tolerari, vobis et unicuique vestrum dicimus vosque requirimus et monemus ac quo possumus astrictius in Domino exortamur, sub amissione prelaciarum et beneficiorum vestrorum, quatinus dictis bullis et litteris seu aliis quibuscumque eciam rescriptis et pro- misionibus dicti Benedicti minime obtemperetis, obediatis ipsasque nec acceptetis, presentetis vel publicetis nec ad interdictuim, ex- communicacionem seu penas in eisdem adiectas procedatis . . . nec illa racione cessetis nec quicquam earum vigore exequamini seu exequi permittatis nec eciam alias bullas quascunque seu litteras dicti d. Benedicti tam expectativas quam super celebracione concilii, prelaciarum seu beneficiorum collacionibus seu alias pre- sentare presumatis ...1) Dat. in loco Spelunce de Francolino... decima octava die Madii ... MCCCCXVI. Rex Alfonsus. Alie similes directe fuerunt infrascriptis prelatis: episcopo Valencie, Segorbii, archiepiscopo Terrachonensi, episcopo Elne, Urgelli, llerdensi, Vicensi et aliis ut supra.2) 1) Befehl an die Beamten, gegen die Ungehorsamen vorzugehen. Publi- kation überall. 2) Dem Erzbischof von Saragossa hatte schon K. Ferdinand befohlen, bei ihm zu erscheinen. Er zögerte und bei der Nachricht vom Tode Ferdinands reiste er nach Kastilien zurück. Er entschuldigte sich damit, daß ihn drei notables personas der Königin darum gebeten hatten: Huve manament del papa, que sobre esto . . . complaziesse en toda manera a la dicha reyna. (29. April Or. Pap.) Da Alfons entschlossen sei, den Fußstapfen seines laters zu folgen und mit aller Kraft für das Ende des Schismas wirken wolle, und dazu vor allem seines Rates bedürfe, so befehle er ihm innerhalb 25 Tagen zu kommen; sonst würde er gegen ihn vorgehen. Super presentacione vero huius- modi relacione stabimus portitoris, qui eam iuravit veridicam facere post re- gressum. (17. Mai 1416. Reg. 2441 f. 82). Am selben Tage bittet Alfons die Königin von Kastilien, dem an ihrem Hofe weilenden Erzbischof von Sara- gossa ihr Mißfallen uber seine Reise nach Kastilien zu zeigen: ... Scrivio al archebisbe de Caragoca en vostra cort agora present, ... veniesse a nos... e scusando se con algunas flaquas scusaciones ha lo dilatado . . . en gran danyo de los . . . affers . . . Se escuse con vos, qui sabemos, que nostra honor e feytos vos son assin caros, como del rey vostro fillo, nostro caro cosino. Vos rogamos assin afettuosament, como podemos, le querades tirar tota causa de scusa e encara dar le a conoxer, que su annada contra volun- dat nostra vos es desegradable .. . XVII dias de Mayo ... MCCCCXVI. Dirigitur regine Castelle. Reg. 2441 f. 83. Am 19. Juni sind die Bischöfe von Valencia, Tortosa und Segorbe und ihre Generalvikare noch nicht der Auf- forderung Ferdinands vom 16. Januar nachgekommen, genaue Angaben über die Einkünfte der apostolischen Kammer in ihren Diözesen zu machen; darum befiehlt Alfons allen beauftragten Beamten, an jedem Orte genaue Erkundigungen über die Einkünfte einzuziehen. Reg. 2441 f. 96v.
Strana 577
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 577 (246) Gil Sanchez Munoz, Kanonikus in Valencia, an Bischof Hugo von Valencia: Besuch bei den Prälaten; Bedauern, daß der Bischof nicht gekommen sei. Beginn des Konzils; Aufzählung der Anwesenden. Uber die littera convocatoria wird ein gemeinsamer Schritt beraten. Doch glaubt er, daß niemand nach Konstanz gehen wird. Bischof und Kapitel von Barce- lona werden alles eher erdulden und nur den Brief des Königs beantworten. Der König versammelt heute die Ver- treter Barcelonas und der anderen Städte und viele Adlige, um ihnen die Gesandten zu nennen, die er nach Konstanz schickt. Barcelona (1416) Juni 17. Auszug aus Puig S. 577. . . . Dissapte a XIII de Juny yo entri an Barcelona ora de primas sans ab tota ma companya, empero cansat e fatigat per rao de las grans calors . . . He visitat larquebisbe de Tarragona e los altres prelats, que son aci, contant los saluts de part vostra e explicant los la causa de ma venguda. Son ne estats molt contents, empero clarament man dit, que, si a Deus agues plagut, molt fora estat espedient hi profitos, que en propria persona vos hi foseu vengut, car foreu estat lum e directori de tots ells. Yo he allegat vostres impediments e han vos molt pera escusat. Los dits prelats se deven agustar hui, com abans no agen pogut per la malaltia del arquebisbe . . . Los prelats, que a de present son en aquesta ciutat, son Tarragona, Barcelona, Gerona e Tortosa e molts abats, los altres bisbes si esperen de tots dies . . . He rebut una lettera vostra, en la qual me feu saber, com son stades presentades duas letteras, una del senyor rey, altre de la congregacio de Constança a vos e a vostre capitol, en les quals se conte, que aneu a Constança, e axi que us scriga, que enten afer larquebisbe e2) los altres prelats e capitols. Yo, senyor, ne he parlat estretament ab larquebisbe e ab los altres prelats, demanant los, que entenen fer. Han me respost, que ells entenen adeliberar sobre aço en tal manera, que tots facen una cosa e qne en la deliberacio yo matex mi sere. Axi, senyor, quant hi agen deliberat, yo scriure la deliberacio a vostra senyoria. Em- pero, senyor, tant com yo puch sentir, negu noy hira ni y trame- tra. Mossen de Barcelona me ha dit tot clar, que ell ni son capitol noy entenen anar ni trametre, abans ne entenen esperar a) Druck bei Puig a.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 577 (246) Gil Sanchez Munoz, Kanonikus in Valencia, an Bischof Hugo von Valencia: Besuch bei den Prälaten; Bedauern, daß der Bischof nicht gekommen sei. Beginn des Konzils; Aufzählung der Anwesenden. Uber die littera convocatoria wird ein gemeinsamer Schritt beraten. Doch glaubt er, daß niemand nach Konstanz gehen wird. Bischof und Kapitel von Barce- lona werden alles eher erdulden und nur den Brief des Königs beantworten. Der König versammelt heute die Ver- treter Barcelonas und der anderen Städte und viele Adlige, um ihnen die Gesandten zu nennen, die er nach Konstanz schickt. Barcelona (1416) Juni 17. Auszug aus Puig S. 577. . . . Dissapte a XIII de Juny yo entri an Barcelona ora de primas sans ab tota ma companya, empero cansat e fatigat per rao de las grans calors . . . He visitat larquebisbe de Tarragona e los altres prelats, que son aci, contant los saluts de part vostra e explicant los la causa de ma venguda. Son ne estats molt contents, empero clarament man dit, que, si a Deus agues plagut, molt fora estat espedient hi profitos, que en propria persona vos hi foseu vengut, car foreu estat lum e directori de tots ells. Yo he allegat vostres impediments e han vos molt pera escusat. Los dits prelats se deven agustar hui, com abans no agen pogut per la malaltia del arquebisbe . . . Los prelats, que a de present son en aquesta ciutat, son Tarragona, Barcelona, Gerona e Tortosa e molts abats, los altres bisbes si esperen de tots dies . . . He rebut una lettera vostra, en la qual me feu saber, com son stades presentades duas letteras, una del senyor rey, altre de la congregacio de Constança a vos e a vostre capitol, en les quals se conte, que aneu a Constança, e axi que us scriga, que enten afer larquebisbe e2) los altres prelats e capitols. Yo, senyor, ne he parlat estretament ab larquebisbe e ab los altres prelats, demanant los, que entenen fer. Han me respost, que ells entenen adeliberar sobre aço en tal manera, que tots facen una cosa e qne en la deliberacio yo matex mi sere. Axi, senyor, quant hi agen deliberat, yo scriure la deliberacio a vostra senyoria. Em- pero, senyor, tant com yo puch sentir, negu noy hira ni y trame- tra. Mossen de Barcelona me ha dit tot clar, que ell ni son capitol noy entenen anar ni trametre, abans ne entenen esperar a) Druck bei Puig a.
Strana 578
578 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. e sostenir tot cas sinistre, ni han volgut pendre la lettera de la congregacio, la qual los fo presentada, sino la del senyor rey tan solament. . . . Item, senyor, lo senyor rey a fet demanar pera hui los consilers de Barcelona, missatgers de ciutats e de viles e molts barons e cavalers per notificar los, que ell tramet missatgers a Constança . . . Script. en Barchinona a dimecres vespra de Cor- pore Christi. 1) (247) K. Alfons an den Gouverneur Franciscus Desplugues: Ge- nannte dürfen im Dienste Benedikts XIII. in Peniscola bleiben. Barcelona 1416 Juli 18.2) . . . Certis nos inducentibus iustis causis ... vobis ... man- damus, . . . quatenus dilectum nostrum Petrum Comuelis subdia- conum d. Benedicti in loco Paniscole in servicio dicti d. Benedicti libere et absque molestia ulla morari et residere sinatis . . . Dat. Barchinone . . . XVIII. die Julii .. . MCCCCXVI. Rex Alfonsus. Johannes de Salanova hostiarius camere paramenti. Julianus de Loba clericus camere apostolice. Anthonius de Campis registrator litterarum apostolicaruim. Guigo Flandini protonotarius d. Benedicti. Karolus cardinalis s. Georgii.3) Franciscus Rovira secretarius d. Benedicti. Gerardus Gardi magister capelle d. Benedicti. Bartholomeus Baiuli clericus apostolicus. Raymundus Vilaguti clericus cere. Jacobus Vallaroni utriusque iuris doctor, advocatus consistorialis. Guillermus Petri scriptor litterarun apostolicarum.4) 1) Anscheinend sind die Prälaten noch länger in Barcelona geblieben, denn am 2. Oktober wird berichtet, daß der Besitz des Pedro Comuel sequntriert sei, da er einen Brief nach Valencia geschickt dels prelats, qui a present justats son en la vostra ciutat de Barchinona. Puig S. 579. 2) Aus Reg. Alfonsos. Das Stück ist verlegt. 3) Wo sind die anderen Kardinäle? 4) Außerdem werden noch 5 niedere Kleriker aufgezählt. Nach Reg. Avenion. des Vatik. Archivs 72 f. 720 waren im März 1417 83 homines armo- rum ville Paniscole, 36 balistarii in servicio d n. pape existentes suh nohili et religioso viro d. fratre Roderico de Luna preceptore Montissoni; auperdem werden im selben Monat genannt (f. 720): 6 homines armorum, quos nobilis vir fr. Alvarus de Luna preceptor Cantevetule sustinet. Leibar t Benedikts war Martinus de Caboniis aus Valencia.
578 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. e sostenir tot cas sinistre, ni han volgut pendre la lettera de la congregacio, la qual los fo presentada, sino la del senyor rey tan solament. . . . Item, senyor, lo senyor rey a fet demanar pera hui los consilers de Barcelona, missatgers de ciutats e de viles e molts barons e cavalers per notificar los, que ell tramet missatgers a Constança . . . Script. en Barchinona a dimecres vespra de Cor- pore Christi. 1) (247) K. Alfons an den Gouverneur Franciscus Desplugues: Ge- nannte dürfen im Dienste Benedikts XIII. in Peniscola bleiben. Barcelona 1416 Juli 18.2) . . . Certis nos inducentibus iustis causis ... vobis ... man- damus, . . . quatenus dilectum nostrum Petrum Comuelis subdia- conum d. Benedicti in loco Paniscole in servicio dicti d. Benedicti libere et absque molestia ulla morari et residere sinatis . . . Dat. Barchinone . . . XVIII. die Julii .. . MCCCCXVI. Rex Alfonsus. Johannes de Salanova hostiarius camere paramenti. Julianus de Loba clericus camere apostolice. Anthonius de Campis registrator litterarum apostolicaruim. Guigo Flandini protonotarius d. Benedicti. Karolus cardinalis s. Georgii.3) Franciscus Rovira secretarius d. Benedicti. Gerardus Gardi magister capelle d. Benedicti. Bartholomeus Baiuli clericus apostolicus. Raymundus Vilaguti clericus cere. Jacobus Vallaroni utriusque iuris doctor, advocatus consistorialis. Guillermus Petri scriptor litterarun apostolicarum.4) 1) Anscheinend sind die Prälaten noch länger in Barcelona geblieben, denn am 2. Oktober wird berichtet, daß der Besitz des Pedro Comuel sequntriert sei, da er einen Brief nach Valencia geschickt dels prelats, qui a present justats son en la vostra ciutat de Barchinona. Puig S. 579. 2) Aus Reg. Alfonsos. Das Stück ist verlegt. 3) Wo sind die anderen Kardinäle? 4) Außerdem werden noch 5 niedere Kleriker aufgezählt. Nach Reg. Avenion. des Vatik. Archivs 72 f. 720 waren im März 1417 83 homines armo- rum ville Paniscole, 36 balistarii in servicio d n. pape existentes suh nohili et religioso viro d. fratre Roderico de Luna preceptore Montissoni; auperdem werden im selben Monat genannt (f. 720): 6 homines armorum, quos nobilis vir fr. Alvarus de Luna preceptor Cantevetule sustinet. Leibar t Benedikts war Martinus de Caboniis aus Valencia.
Strana 579
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 579 (248) K. Alfons an seine Konstanzer Gesandten: Absicht Bene- dikts XIII., Gesandte nach Konstanz zu schicken. Noch keine Nachricht über Abreise der kastilischen Gesandten. Barcelona 1416 August 25. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 fol. 131v Lo rey. Ambaxadors. Certificam vos, que lo bisbe de Barchinona e mestre de Muntesa, qui de nostra licencia eren anats a Paniscola al papa de part de los prelats de aquest principat,1) son retornats e en sustancia nos an refert, que lo papa trametra a Constança sos missatgers, e per ço an damanat ostensio de les guiatges e seguretats, las quals los habem ja manades mostrar. Axi mateix demanen certa seguretat nostra, sobre que encara no an resposta. Con la hauran, ne serets avisats. De la partida de los misatgers de Castella encara no sabem . .. Dada en Barchinona . . . a XXV. dies de Agost . . . mil CCCCXVI. (249) König (Johann) von Kastilien fordert durch seine Gesandten den Kardinal s. Angeli auf, sofort nach Konstanz zu gehen. (1416 Dezember 15).2) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 78. 111. requisicio ex parte d. regis Castelle facta cardinalibus. Cum iam dudum ex parte serenissimi et potentissimi prin- cipis et domini d. n. regis Castelle et Legionis una cum aliis regibus et principibus obediencie sanctissimi domini nostri B. pape XIII. vicibus geminatis fuerunt omnes cardinales eiusdem domini nostri pape rogati et cum instancia requisiti, de quorum numero vos, reverendissime pater et domine sancti Angeli cardinalis vul- gariter nuncupate, fuistis, ut vos cum aliis prelatis et ceteris per- sonis, qui pro tunc in villa Perpiniani et in civitate Narbone super materia unionis in ecclesia Dei redducende tractabant, per- sonaliter conveniretis, tractando eciam et consulendo etc. vel saltem per procuratores vestros sufficienti potestate suffultos, quod facere actenus distulistis, nunc denuo ultimata et finali vice, cum extir- pacionis scismatis huius orrendi et vere unionis assequende ma- teria sit disposita et propinqua magis quam fuerit hucusque a tem- pore orti scismatis, prefatus rex serenissimus Castelle et Legionis 1) Wohl in Anschluß an das Konzil im Juli 1416. 2) Nach der folgenden Nummer auch den anderen Kardinälen überreicht. 37*
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 579 (248) K. Alfons an seine Konstanzer Gesandten: Absicht Bene- dikts XIII., Gesandte nach Konstanz zu schicken. Noch keine Nachricht über Abreise der kastilischen Gesandten. Barcelona 1416 August 25. Barcelona, Kronarchiv, Reg. 2442 fol. 131v Lo rey. Ambaxadors. Certificam vos, que lo bisbe de Barchinona e mestre de Muntesa, qui de nostra licencia eren anats a Paniscola al papa de part de los prelats de aquest principat,1) son retornats e en sustancia nos an refert, que lo papa trametra a Constança sos missatgers, e per ço an damanat ostensio de les guiatges e seguretats, las quals los habem ja manades mostrar. Axi mateix demanen certa seguretat nostra, sobre que encara no an resposta. Con la hauran, ne serets avisats. De la partida de los misatgers de Castella encara no sabem . .. Dada en Barchinona . . . a XXV. dies de Agost . . . mil CCCCXVI. (249) König (Johann) von Kastilien fordert durch seine Gesandten den Kardinal s. Angeli auf, sofort nach Konstanz zu gehen. (1416 Dezember 15).2) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 78. 111. requisicio ex parte d. regis Castelle facta cardinalibus. Cum iam dudum ex parte serenissimi et potentissimi prin- cipis et domini d. n. regis Castelle et Legionis una cum aliis regibus et principibus obediencie sanctissimi domini nostri B. pape XIII. vicibus geminatis fuerunt omnes cardinales eiusdem domini nostri pape rogati et cum instancia requisiti, de quorum numero vos, reverendissime pater et domine sancti Angeli cardinalis vul- gariter nuncupate, fuistis, ut vos cum aliis prelatis et ceteris per- sonis, qui pro tunc in villa Perpiniani et in civitate Narbone super materia unionis in ecclesia Dei redducende tractabant, per- sonaliter conveniretis, tractando eciam et consulendo etc. vel saltem per procuratores vestros sufficienti potestate suffultos, quod facere actenus distulistis, nunc denuo ultimata et finali vice, cum extir- pacionis scismatis huius orrendi et vere unionis assequende ma- teria sit disposita et propinqua magis quam fuerit hucusque a tem- pore orti scismatis, prefatus rex serenissimus Castelle et Legionis 1) Wohl in Anschluß an das Konzil im Juli 1416. 2) Nach der folgenden Nummer auch den anderen Kardinälen überreicht. 37*
Strana 580
580 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dominus noster cum sincere mentis affectu et caritate precipua Dei servicium pacemque et tranquilitatem ecclesie sue sancte universalis solum pre oculis gerens, idemtidem vestram reveren- dissimam paternitatem per nos Conchensem et Pacenseim episcopos, Segobiensem et Palentinum decanos et Johannem Ferdinandi de Rupeflorida, decretoruim doctores, ambassiatores et procuratores eiusdem d. n. regis ad dictum d. n. papam et ad congregacionem Constancie super negociis unionis ecclesie destinatos rogat, exhor- tatur et cum instancia debita requirit, quatinus pro Dei servicio et bono unionis ecclesie sue sancte dignemini ad dictam congre- gacionem Constancie statim propter grave periculum, quod est in mora, personaliter accedere vel saltem vestros sufficientes pro- curatores transmittere, ad tractandum scilicet, consenciendum et assenciendum pariter et agendum cum aliis ibidem congregatis et congregandis omnia et singula necessaria, expediencia et accomoda ad scismatis extirpacioneim et vere et indubitate unionis ecclesie sub unico et indubitato summo pontifice Christi vicario redduc- tionem; alias autem prefatus rex illustrissimus dominus noster nosque prefati sui ambassiatores et procuratores eius vice et nomine meliori modo, quo potest et debet, possumus et debemus, prote- statur et protestamur de omni iure universalis ecclesie et alterius, cuius intersit et de recurrendo ad omnia iuris remedia debita et premissa. (250) Antwort der Kardinäle auf die Requisition Johanns von Kastilien: Sie lehnen den Besuch des Konstanzer Konzils als für sie unmöglich ab. (1416) nach Dezember 15. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 fol. 78v. Responsio ad eamdem requisicionem. Ad cedulam die XV. mensis Decembris anno Domini millesimo quadringentesimo sextodecimo, indictione nona, pontificatus sanc- tissimi in Christo patris et domini d. n. pape B. XIII. anno XXIII. Paniscole Dertusensis diocesis presentata reverendissimis in Christo patribus et dominis, dominis Carolo s. Georgii ad velum aureum, Alfonso s. Eustachii et Petro s. Angeli sacrosancte Romane ecclesie diaconis cardinalibus per reverendos patres d. Conchensem et Pacensem episcopos et venerabiles viros Segobiensem et Palen- tinum decanos et Johannem Ferdinandi de Rupeflorida decretorum doctores, ambassiatores serenissimi principis et excellentissimi domini, domini Johannis regis Castelle et Legionis, predicti domini
580 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. dominus noster cum sincere mentis affectu et caritate precipua Dei servicium pacemque et tranquilitatem ecclesie sue sancte universalis solum pre oculis gerens, idemtidem vestram reveren- dissimam paternitatem per nos Conchensem et Pacenseim episcopos, Segobiensem et Palentinum decanos et Johannem Ferdinandi de Rupeflorida, decretoruim doctores, ambassiatores et procuratores eiusdem d. n. regis ad dictum d. n. papam et ad congregacionem Constancie super negociis unionis ecclesie destinatos rogat, exhor- tatur et cum instancia debita requirit, quatinus pro Dei servicio et bono unionis ecclesie sue sancte dignemini ad dictam congre- gacionem Constancie statim propter grave periculum, quod est in mora, personaliter accedere vel saltem vestros sufficientes pro- curatores transmittere, ad tractandum scilicet, consenciendum et assenciendum pariter et agendum cum aliis ibidem congregatis et congregandis omnia et singula necessaria, expediencia et accomoda ad scismatis extirpacioneim et vere et indubitate unionis ecclesie sub unico et indubitato summo pontifice Christi vicario redduc- tionem; alias autem prefatus rex illustrissimus dominus noster nosque prefati sui ambassiatores et procuratores eius vice et nomine meliori modo, quo potest et debet, possumus et debemus, prote- statur et protestamur de omni iure universalis ecclesie et alterius, cuius intersit et de recurrendo ad omnia iuris remedia debita et premissa. (250) Antwort der Kardinäle auf die Requisition Johanns von Kastilien: Sie lehnen den Besuch des Konstanzer Konzils als für sie unmöglich ab. (1416) nach Dezember 15. Rom, Vat. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 fol. 78v. Responsio ad eamdem requisicionem. Ad cedulam die XV. mensis Decembris anno Domini millesimo quadringentesimo sextodecimo, indictione nona, pontificatus sanc- tissimi in Christo patris et domini d. n. pape B. XIII. anno XXIII. Paniscole Dertusensis diocesis presentata reverendissimis in Christo patribus et dominis, dominis Carolo s. Georgii ad velum aureum, Alfonso s. Eustachii et Petro s. Angeli sacrosancte Romane ecclesie diaconis cardinalibus per reverendos patres d. Conchensem et Pacensem episcopos et venerabiles viros Segobiensem et Palen- tinum decanos et Johannem Ferdinandi de Rupeflorida decretorum doctores, ambassiatores serenissimi principis et excellentissimi domini, domini Johannis regis Castelle et Legionis, predicti domini
Strana 581
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 581 cardinales respondent, quod, inquantum predictus serenissimus dominus rex se refert ad requisiciones ex parte sue serenitatis eisden cardinalibus factas, idem cardinales se referunt ad suas responsiones datas requisicionibus supradictis, in quibus se cre- dunt iuste et racionabiliter respondisse, secundum quod decebat sancte Romane ecclesie cardinales. In quantum vero de novo additur in requisicione ultimo presentata, quod predicti domini cardinales dignentur statim accedere personaliter vel saltem pro- curatores sufficientes transmittere ad congregacionem Constancie ad tractandum, consenciendu et assenciendum pariter et agendum ciun ibidem congregatis etc., predicti domini cardinales respondent, quod ad predictan congregacionem non possunt ire nec debent. Hoc enin esset eis stantibus terminis impossibile, indecens et penitus vilipensum. Nam quomodo ipsi, qui sunt sancte Romane ecclesie cardinales sub obediencia dicti d. n. pape permanentes, ire possent ad congregacionem illorum, qui sunt predicti domini nostri et sancte Romane ecclesie adversarii manifesti et pro suis notoriis excessibus per dictum dominum nostrum scismatici et de heretica pravitate suspecti publice et sepius declarati, cum quibus in sua rebellione durantibus communicare non posse viros catho- licos ignorare, qui sanctorum patrum decreta viderit et exempla didiscerit, non potest, verum [eciam], cum constet regie maiestati, quod predicti congregati Constancie non solum in sua rebellione perdurent, set eciam studeant multiplicatis excessibus priores ini- quitates valde transcendere, ut patet eciam ex eorum litteris tam predictis cardinalibus quam aliis prelatis Ispanie destinatis, in quibus se iactant, tanquam apud eos sit potestatis plenitudo, refor- maturos ecclesiam tam in capite quani in membris et deiecturos sanctissimum d. n. papam et ad predicta et alia faciendum con- vocarunt predictos d. cardinales et prelatos alios supradictos. (251) Die Gesandten K. Johanns von Kastilien an Benedikt XIII.: Da er auf die Forderung des Königs nicht eingehe, benach- richtigen sie ihn, daß sie in Konstanz die in Narbonne fest- gesetzte Obödienzentziehung verkünden und sich mit dem Konzil zur Wahl eines neuen Papstes verbinden werden. (1417 Januar.)1) Rom, Vatík. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 96. 1) Da die Gesandtschaft so lange bleibt und dies wohl der letzte Akt ist kann nur der Januar in Betracht kommen.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 581 cardinales respondent, quod, inquantum predictus serenissimus dominus rex se refert ad requisiciones ex parte sue serenitatis eisden cardinalibus factas, idem cardinales se referunt ad suas responsiones datas requisicionibus supradictis, in quibus se cre- dunt iuste et racionabiliter respondisse, secundum quod decebat sancte Romane ecclesie cardinales. In quantum vero de novo additur in requisicione ultimo presentata, quod predicti domini cardinales dignentur statim accedere personaliter vel saltem pro- curatores sufficientes transmittere ad congregacionem Constancie ad tractandum, consenciendu et assenciendum pariter et agendum ciun ibidem congregatis etc., predicti domini cardinales respondent, quod ad predictan congregacionem non possunt ire nec debent. Hoc enin esset eis stantibus terminis impossibile, indecens et penitus vilipensum. Nam quomodo ipsi, qui sunt sancte Romane ecclesie cardinales sub obediencia dicti d. n. pape permanentes, ire possent ad congregacionem illorum, qui sunt predicti domini nostri et sancte Romane ecclesie adversarii manifesti et pro suis notoriis excessibus per dictum dominum nostrum scismatici et de heretica pravitate suspecti publice et sepius declarati, cum quibus in sua rebellione durantibus communicare non posse viros catho- licos ignorare, qui sanctorum patrum decreta viderit et exempla didiscerit, non potest, verum [eciam], cum constet regie maiestati, quod predicti congregati Constancie non solum in sua rebellione perdurent, set eciam studeant multiplicatis excessibus priores ini- quitates valde transcendere, ut patet eciam ex eorum litteris tam predictis cardinalibus quam aliis prelatis Ispanie destinatis, in quibus se iactant, tanquam apud eos sit potestatis plenitudo, refor- maturos ecclesiam tam in capite quani in membris et deiecturos sanctissimum d. n. papam et ad predicta et alia faciendum con- vocarunt predictos d. cardinales et prelatos alios supradictos. (251) Die Gesandten K. Johanns von Kastilien an Benedikt XIII.: Da er auf die Forderung des Königs nicht eingehe, benach- richtigen sie ihn, daß sie in Konstanz die in Narbonne fest- gesetzte Obödienzentziehung verkünden und sich mit dem Konzil zur Wahl eines neuen Papstes verbinden werden. (1417 Januar.)1) Rom, Vatík. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 96. 1) Da die Gesandtschaft so lange bleibt und dies wohl der letzte Akt ist kann nur der Januar in Betracht kommen.
Strana 582
582 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Beatissime pater. Quoniam, ut apparet, liquide per respon- sionem 1) sanctitatis vestre tam verbo quam scriptis per eandem sanctitatem nobis exhibitam, quod nimiuin dolenter referimus, non dignata est vestra sanctitas condescendere cum effectu ad ea, que per illustrissimum d. n. regem Castelle et Legionis, de- votissimum eiusdem sanctitatis filium nosque ipsius ambaxiatores et procuratores Conchensem et Pacensem episcopos ac Sego- biensem et Palentinum decanos et Johannei Ferdinandi de Rupe- florida, decretorum doctores, eius ex parte et mandato supplicata sunt humiliter et cum reverencia requisita, nos ambaxiatores et procuratores prefati eandem sanctitatem vestram humilime et cum decenti reverencia certam reddimus et indubiam, quod per dictum serenissimum d. n. regem nobis et aliis ambaxiatoribus suis nostris collegis est iniunctum in mandatis expresse, quod in hoc casu denegacionis huiusmodi, postquam dicto previo ad congregacionem Constanciensem accesserimus, publicemus ibidem et approbemus nomine regio subtractionem obediencie sanctitati vestre olim pro parte ipsius regis in Perpiniano factam et publi- catain et eciam, si expediens fuerit, quod eam faciamus et publi- cemus de novo atque protinus cuin adunatis in dicta congrega- cione iungamur et uniamur simulque cum eis ad huius execra- bilis scismatis extirpacionem et futuri summi pontificis electionem iuxta contenta in capitulis concordatis et firmatis Narbone una- nimiter procedamus. Hec auteimn, beatissime pater, vestre sanc- titati nomine supra notificamus ad fineni, quod inde sit avisata et certificata, quod nisi cum effectu duxerit renunciandui, ut iam eidem supplicatum extitit et requisitum, ea, que dicta sunt, modo predicto ad execucionem trahentur indubie. Nam ipse rex prefatus dominus noster pia consideracione ad Deum creatorem suum mentis intuitum dirigens iniquum sensit et impium in unione ecclesie beatifica, sicut firmiter speratur, Altissimo dis- ponente propinqua sanctitati vestre obediendo amplius impedi- mentum apponere, quinimo, ut pius et fidelis ecclesie filius, cuius unioni verissime super cuncta humana se reputat obligatum, dic- tam unionem et pacem populi christiani totis viribus et conatibus decernit laudabiliter procurare. Petrus archidiaconus de Grado.2) 1) Darüber ist nichts bekannt. 2) Petrus Ferdinandi de la Guardia archidiaconus de Grado in ecclesia Ovetensi secretarius noster (der Königin von Kastilien). Hardt IV 1330, wo Gnetensi statt Ovetensi.
582 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Beatissime pater. Quoniam, ut apparet, liquide per respon- sionem 1) sanctitatis vestre tam verbo quam scriptis per eandem sanctitatem nobis exhibitam, quod nimiuin dolenter referimus, non dignata est vestra sanctitas condescendere cum effectu ad ea, que per illustrissimum d. n. regem Castelle et Legionis, de- votissimum eiusdem sanctitatis filium nosque ipsius ambaxiatores et procuratores Conchensem et Pacensem episcopos ac Sego- biensem et Palentinum decanos et Johannei Ferdinandi de Rupe- florida, decretorum doctores, eius ex parte et mandato supplicata sunt humiliter et cum reverencia requisita, nos ambaxiatores et procuratores prefati eandem sanctitatem vestram humilime et cum decenti reverencia certam reddimus et indubiam, quod per dictum serenissimum d. n. regem nobis et aliis ambaxiatoribus suis nostris collegis est iniunctum in mandatis expresse, quod in hoc casu denegacionis huiusmodi, postquam dicto previo ad congregacionem Constanciensem accesserimus, publicemus ibidem et approbemus nomine regio subtractionem obediencie sanctitati vestre olim pro parte ipsius regis in Perpiniano factam et publi- catain et eciam, si expediens fuerit, quod eam faciamus et publi- cemus de novo atque protinus cuin adunatis in dicta congrega- cione iungamur et uniamur simulque cum eis ad huius execra- bilis scismatis extirpacionem et futuri summi pontificis electionem iuxta contenta in capitulis concordatis et firmatis Narbone una- nimiter procedamus. Hec auteimn, beatissime pater, vestre sanc- titati nomine supra notificamus ad fineni, quod inde sit avisata et certificata, quod nisi cum effectu duxerit renunciandui, ut iam eidem supplicatum extitit et requisitum, ea, que dicta sunt, modo predicto ad execucionem trahentur indubie. Nam ipse rex prefatus dominus noster pia consideracione ad Deum creatorem suum mentis intuitum dirigens iniquum sensit et impium in unione ecclesie beatifica, sicut firmiter speratur, Altissimo dis- ponente propinqua sanctitati vestre obediendo amplius impedi- mentum apponere, quinimo, ut pius et fidelis ecclesie filius, cuius unioni verissime super cuncta humana se reputat obligatum, dic- tam unionem et pacem populi christiani totis viribus et conatibus decernit laudabiliter procurare. Petrus archidiaconus de Grado.2) 1) Darüber ist nichts bekannt. 2) Petrus Ferdinandi de la Guardia archidiaconus de Grado in ecclesia Ovetensi secretarius noster (der Königin von Kastilien). Hardt IV 1330, wo Gnetensi statt Ovetensi.
Strana 583
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 583 (252) Benedikt XIII. gibt den Konstanzer Konzilsgesandten freies Geleit. Peniscola 1417 Januar 16. Barcelona, Kronarchiv, Or. Perg. Auf Umbug rechts F. Rovira. Auf dem Rücken R. Reg. Avenion. 72 f. 1. Universis christifidelibus, ad quos presentes littere pervene- rint, salutem etc. Ad universitatis vestre noticiam deducimus per easdem, quod hodie ex relacione dilecti filii Simonis Salva- toris 1), decretorum doctoris, acoliti et familiaris nostri ad nostrum pervenit auditum, quod Lambertus de Stipite prior prioratus de Bertrahe, Bernardus de Plancha sacrista monasterii sancte Crucis Burdegalensis, ordinis s. Benedicti, decretorum doctores, Emericus de Arciis prior prioratus sancti Benigni Augustensis, ordinis s. Augustini, licenciatus in decretis, et Jacobus de Cerre- tanis 2) iuris peritus et cantor ecclesie Taurinensis, pretensi asse- rentes se ambaxiatores congregacionis Constanciensis, Maguntine diocesis, in civitate Dertusensi degentes, ad presens volunt aliqua in scriptis dare seu proponere coram nobis, nos, qui unitatem sancte Romane ecclesie summis desideriis affectamus, volentes eosdem pretensos nuncios et ipsorum singulos coniunctim et separatim, quantum ad nos spectat, securitate gaudere, ipsis cum triginta equitibus ... ad nostram presenciam et Romanam curiain veniendi ibique morandi, standi et redeundi . . . salvum conduc- tuin et securitatem nec non coram nobis verbo vel scriptis pro- ponendi licenciam et facultatem concedimus . .. Dat. Paniscole Dertusensis diocesis XVII. Kalendas Februarii anno vicesimo tercio. (253) Die drei Kardinäle, die Erzbischöfe von Tarragona und Saragossa, der Bischof von Palencia, Pedro Comuel und Francisco Daranda an Benedikt XIII.: Sie haben ihn um Abdankung und Beschickung von Konstanz gebeten; sie haben ihn gebeten, sich vor seinem Konzil von dem Vorwurf der Ver- zögerung und der Infamie zu reinigen; Benedikt lehnt es ab und schiebt auf; darum bekunden Kardinäle und Bischöfe ihre Unschuld, die Kardinäle erklären sich zur Absendung von Prokuratoren für die Wahl bereit (1417 Februar 8)3). Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 81. Teilweise gedruckt Forschungen und Quellen S. 333. 1) Ein Italiener an der Kurie Benedikts, wie Lambert de Stipite besonders hervorhebt. 2) Reg. Carretanis. Es ist der Chronist des 2. Bandes der Acta. 3) Vgl. die folgende Nummer.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 583 (252) Benedikt XIII. gibt den Konstanzer Konzilsgesandten freies Geleit. Peniscola 1417 Januar 16. Barcelona, Kronarchiv, Or. Perg. Auf Umbug rechts F. Rovira. Auf dem Rücken R. Reg. Avenion. 72 f. 1. Universis christifidelibus, ad quos presentes littere pervene- rint, salutem etc. Ad universitatis vestre noticiam deducimus per easdem, quod hodie ex relacione dilecti filii Simonis Salva- toris 1), decretorum doctoris, acoliti et familiaris nostri ad nostrum pervenit auditum, quod Lambertus de Stipite prior prioratus de Bertrahe, Bernardus de Plancha sacrista monasterii sancte Crucis Burdegalensis, ordinis s. Benedicti, decretorum doctores, Emericus de Arciis prior prioratus sancti Benigni Augustensis, ordinis s. Augustini, licenciatus in decretis, et Jacobus de Cerre- tanis 2) iuris peritus et cantor ecclesie Taurinensis, pretensi asse- rentes se ambaxiatores congregacionis Constanciensis, Maguntine diocesis, in civitate Dertusensi degentes, ad presens volunt aliqua in scriptis dare seu proponere coram nobis, nos, qui unitatem sancte Romane ecclesie summis desideriis affectamus, volentes eosdem pretensos nuncios et ipsorum singulos coniunctim et separatim, quantum ad nos spectat, securitate gaudere, ipsis cum triginta equitibus ... ad nostram presenciam et Romanam curiain veniendi ibique morandi, standi et redeundi . . . salvum conduc- tuin et securitatem nec non coram nobis verbo vel scriptis pro- ponendi licenciam et facultatem concedimus . .. Dat. Paniscole Dertusensis diocesis XVII. Kalendas Februarii anno vicesimo tercio. (253) Die drei Kardinäle, die Erzbischöfe von Tarragona und Saragossa, der Bischof von Palencia, Pedro Comuel und Francisco Daranda an Benedikt XIII.: Sie haben ihn um Abdankung und Beschickung von Konstanz gebeten; sie haben ihn gebeten, sich vor seinem Konzil von dem Vorwurf der Ver- zögerung und der Infamie zu reinigen; Benedikt lehnt es ab und schiebt auf; darum bekunden Kardinäle und Bischöfe ihre Unschuld, die Kardinäle erklären sich zur Absendung von Prokuratoren für die Wahl bereit (1417 Februar 8)3). Rom, Vatik. Bibl., Cod. Barberini XVI 78 f. 81. Teilweise gedruckt Forschungen und Quellen S. 333. 1) Ein Italiener an der Kurie Benedikts, wie Lambert de Stipite besonders hervorhebt. 2) Reg. Carretanis. Es ist der Chronist des 2. Bandes der Acta. 3) Vgl. die folgende Nummer.
Strana 584
584 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Beatissime pater. Premissa vestre sanctitatis reverencia humili et devota et submittentes sequencia correctioni et deter- minacioni sancte matris ecclesie per devotos vestros Carolum sancti Georgii ad velluin aureum, Alfonsum sancti Eustacii, Petrum sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales, Petruim Terra- conensem et Franciscum Cesaraugustanum archiepiscopos, Alfon- sum Palentinum episcopum, Petrum Comollis subdiaconum et Franciscum de Aranda, donatum domus Porteceli ordinis Cartu- siensis eiusdei sanctitatis devotos et antiquos familiares fuit geminatis vicibus et cum ingenti ac continuata instancia eciam cum amaris fletibus et multarum lacrinarum effusione eidem sanctitati supplicatum atque consultum, quod pro execucione renunciacionis papatus per dictam sanctitatem iurate, oblate et bona fide promisse pro unione ecclesie obtinenda dignetur nuncios et procuratores solempnes statim Constanciam mittere cum pote- state sufficienti habilitandi et renunciandi papatui cum potestate eciam cardinalium de auctoritate et licencia vestre sanctitatis eligendi summuin pontificem, ut, si per praticas per vestram sancti- tatem oblatas dicti procuratores et nuncii cum congregacione Constancie concordare non possent et illi de eadem congregacione, cuiuscunque fuerint vel sint obediencie, in unam personam de vestra aut alia obediencia concordarent et eam in papam elige- rent, prefati nuncii et procuratores vestri et dictorum cardi- nalium premissis habilitacionibus necessariis et sequuta vestra renunciacione eandem personam eligerent, in qua quidem persona, sicut ab utraque parte electionem vident utique universi christi- fideles, quod clare, breviter et secure Dei ecclesia uniretur. Set eadem sanctitas ad premissa et diversa alia ecclesie unioni ac- comoda per predictos cardinales et alios supplicata atque consulta minime condescendens ipsa acceptare et in execucione debita ponere recusavit. Unde cardinales, prelati et alii supradicti zelo Dei compuncti, considerantes, quod ex actenus gestis per eandem sanctitatem circa predictum negocium unionis ecclesie apud bonos et graves ymo fere generaliter apud omnes christifideles grave contra eandem sanctitatem in Dei ecclesia generatur scandalum et de fautoria inveterati scismatis et turbacione ecclesie unionis contra personam vestraimn gravis insurgit infamia, vehemens gene- ratur suspicio et salus atque status periclitatur universalis ecclesie, pro tanto per supra proximos cardinales, prelatos et alios fuit eidem sanctitati eciam instanter supplicatum et consultum, ipsam
584 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Beatissime pater. Premissa vestre sanctitatis reverencia humili et devota et submittentes sequencia correctioni et deter- minacioni sancte matris ecclesie per devotos vestros Carolum sancti Georgii ad velluin aureum, Alfonsum sancti Eustacii, Petrum sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales, Petruim Terra- conensem et Franciscum Cesaraugustanum archiepiscopos, Alfon- sum Palentinum episcopum, Petrum Comollis subdiaconum et Franciscum de Aranda, donatum domus Porteceli ordinis Cartu- siensis eiusdei sanctitatis devotos et antiquos familiares fuit geminatis vicibus et cum ingenti ac continuata instancia eciam cum amaris fletibus et multarum lacrinarum effusione eidem sanctitati supplicatum atque consultum, quod pro execucione renunciacionis papatus per dictam sanctitatem iurate, oblate et bona fide promisse pro unione ecclesie obtinenda dignetur nuncios et procuratores solempnes statim Constanciam mittere cum pote- state sufficienti habilitandi et renunciandi papatui cum potestate eciam cardinalium de auctoritate et licencia vestre sanctitatis eligendi summuin pontificem, ut, si per praticas per vestram sancti- tatem oblatas dicti procuratores et nuncii cum congregacione Constancie concordare non possent et illi de eadem congregacione, cuiuscunque fuerint vel sint obediencie, in unam personam de vestra aut alia obediencia concordarent et eam in papam elige- rent, prefati nuncii et procuratores vestri et dictorum cardi- nalium premissis habilitacionibus necessariis et sequuta vestra renunciacione eandem personam eligerent, in qua quidem persona, sicut ab utraque parte electionem vident utique universi christi- fideles, quod clare, breviter et secure Dei ecclesia uniretur. Set eadem sanctitas ad premissa et diversa alia ecclesie unioni ac- comoda per predictos cardinales et alios supplicata atque consulta minime condescendens ipsa acceptare et in execucione debita ponere recusavit. Unde cardinales, prelati et alii supradicti zelo Dei compuncti, considerantes, quod ex actenus gestis per eandem sanctitatem circa predictum negocium unionis ecclesie apud bonos et graves ymo fere generaliter apud omnes christifideles grave contra eandem sanctitatem in Dei ecclesia generatur scandalum et de fautoria inveterati scismatis et turbacione ecclesie unionis contra personam vestraimn gravis insurgit infamia, vehemens gene- ratur suspicio et salus atque status periclitatur universalis ecclesie, pro tanto per supra proximos cardinales, prelatos et alios fuit eidem sanctitati eciam instanter supplicatum et consultum, ipsam
Strana 585
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 585 humillime requirentes, quod saltem dignaretur statim unam et plures, si expedierit, tenere sessiones concilii generalis, quod ad- huc hic continuatur, et super premissis et aliis, que pacem et salutem ac statum tocius christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, cum dicto concilio deliberare et in ipso purgare vestram, quam multi allegant, moraim et culpam ac infamiam eciam de fide catholica dignaretur, maxime cum vestra sanctitas omnia per vos facta, dicta et dicenda in et super premissis determinacioni ecclesie summiserit, ut apparet per in- strumenta diversa. Quam quidem summissionem dixisse verbo vel scriptis non sufficit, nisi effectualiter opere compleatur. Et quia, pater sanctissime, omnia premissa et alia, ut dictui est, unioni ecclesie accomoda, vestra sanctitas verbo et, quod peri- culosius est, facto acceptare et in execucione debita ponere preter- mittit et difert et qualitas tantorum negociorum et temporis dis- posicio, ut clare liquet, sine evidentibus periculis, dampnis, scan- dalis et erroribus dilacionem ulteriorem non sustineant nec amplius paciantur, pro tanto prefati cardinales, collegium s. R. e. facien- tes collegialiter, predicti archiepiscopi Terraconensis et Cesar- augustanus nominibus propriis et tainquain procuratores dicti episcopi Palentini ad proxime dicta omnes etc. vice ac nomine aliorum, quorumcunque eisdem nunc vel in futurum adherencium zelo domus Dei, eciani vestre sanctitatis salutis et faie accensi in dictis supplicacionibus, consiliis et requisicionibus perse- verantes ipsas ac ipsa cum quanta possunt humilitate ac instancia ante pedes eiusdem sanctitatis prostrati reiterant ac in et super premissis eorum consciencias cum cordis puritate exonerant et proprias animas, in quantum possunt, liberant, ut ante tribunal eterni iudicis nulla culpa ipsis valeat imputari, protestantes nichilominus expresse illis meliori modo et forma, quibus de iure et alias possunt, de omnibus viis et remediis et eis qualitercunque et quomodocunque pertinentibus; predicti cardinales offerunt se paratos potestatem eligendi dare et com- mittere, ut premittitur, procuratoribus et nunciis supradictis; et quod per ipsos non stat neque stabit expresse et cumi magna instancia protestantur, requirentes omnes predicti et quilibet ipsorum de premissis omnibus et singulis eis et cuilibet ipsorum fieri publicum instrumentum et publica instrumenta ad eternam rey memoriam.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 585 humillime requirentes, quod saltem dignaretur statim unam et plures, si expedierit, tenere sessiones concilii generalis, quod ad- huc hic continuatur, et super premissis et aliis, que pacem et salutem ac statum tocius christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, cum dicto concilio deliberare et in ipso purgare vestram, quam multi allegant, moraim et culpam ac infamiam eciam de fide catholica dignaretur, maxime cum vestra sanctitas omnia per vos facta, dicta et dicenda in et super premissis determinacioni ecclesie summiserit, ut apparet per in- strumenta diversa. Quam quidem summissionem dixisse verbo vel scriptis non sufficit, nisi effectualiter opere compleatur. Et quia, pater sanctissime, omnia premissa et alia, ut dictui est, unioni ecclesie accomoda, vestra sanctitas verbo et, quod peri- culosius est, facto acceptare et in execucione debita ponere preter- mittit et difert et qualitas tantorum negociorum et temporis dis- posicio, ut clare liquet, sine evidentibus periculis, dampnis, scan- dalis et erroribus dilacionem ulteriorem non sustineant nec amplius paciantur, pro tanto prefati cardinales, collegium s. R. e. facien- tes collegialiter, predicti archiepiscopi Terraconensis et Cesar- augustanus nominibus propriis et tainquain procuratores dicti episcopi Palentini ad proxime dicta omnes etc. vice ac nomine aliorum, quorumcunque eisdem nunc vel in futurum adherencium zelo domus Dei, eciani vestre sanctitatis salutis et faie accensi in dictis supplicacionibus, consiliis et requisicionibus perse- verantes ipsas ac ipsa cum quanta possunt humilitate ac instancia ante pedes eiusdem sanctitatis prostrati reiterant ac in et super premissis eorum consciencias cum cordis puritate exonerant et proprias animas, in quantum possunt, liberant, ut ante tribunal eterni iudicis nulla culpa ipsis valeat imputari, protestantes nichilominus expresse illis meliori modo et forma, quibus de iure et alias possunt, de omnibus viis et remediis et eis qualitercunque et quomodocunque pertinentibus; predicti cardinales offerunt se paratos potestatem eligendi dare et com- mittere, ut premittitur, procuratoribus et nunciis supradictis; et quod per ipsos non stat neque stabit expresse et cumi magna instancia protestantur, requirentes omnes predicti et quilibet ipsorum de premissis omnibus et singulis eis et cuilibet ipsorum fieri publicum instrumentum et publica instrumenta ad eternam rey memoriam.
Strana 586
586 III. Abschnitt. Benedikt XIII. nnd das Konzil. (254) Notariatsinstrument über die Verlesung der Supplik (vgl. vor. Nr.) der Kardinäle und Kurialen vor Benedikt XIII. Erklärung des Daranda und P. Comuel. Befragung des Erzbischofs von Saragossa durch Benedikt und sein eigen- artiges Verhalten. Vorläufige Außerung des Papstes. Er- klärung des Erzbischofs von Saragossa am 10. Februar. Brief des P. Comuel am 22. Februar. Peniscola 1417 Februar 8—22. Paris, Bibl. Nationale 1479 f. 156. In Dei nomine amen. Per hoc presens publicum instrumen- tum cunctis pateat evidenter, quod anno a nativitate eiusdem Domini millesimo CCCCXVII. indicione X., die vero octava mensis Februarii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et d. n. d. Benedicti divina providencia pape XIII. anno vicesimo tercio in mei notarii publici et testium infra scriptorum presencia dicto sanctissimo d. n. papa in castro ville Paniscole, Dertusensis diocesis, intra cameram suam secretam in cathedra sedente nec non circumstantibus ibidem suam sanctitatem reverendissimis in Christo patribus et dominis Carolo sancti Georgii ad velum aure- um, Alfonso s. Eustachii, Petro s. Angeli, sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus, Petro Terraconensi, Francisco Cesaraugustano archiepiscopis et Guillelmo episcopo Vasionensi ac venerabilibus et circumspectis viris d. Petro Comollis dicti d. n. pape subdi- acono, Francisco de Aranda donato domus Porteceli ordinis Cartusiensis, Juliano de Loba clerico camere apostolice et Fran- cisco Rovira secretario et familiaribus ipsius d. n. pape prefatus reverendissimus pater d. cardinalis s. Georgii tenens in manu quandam papireaim cedulam inclinato capite direxit verba sua ad dictum d. n. papam dicens : Beatissime pater. Semper cum humili reverencia vestre sanctitatis domini mei cardinales et d. archiepiscopi hic presentes pro Dei servicio, zelo unionis ecclesie et salutis eiusdem sancti- tatis ac exoneracione conscienciarum suarum deliberaverunt pre- sentare vestre sanctitati istam cedulam. Placeat eidem sanctitati percipere, quod legatur. Tunc prelibatus d. n. papa interrogavit d. Terraconensem et Cesaraugustanum archiepiscopos predictos, si erant in huiusmodi cedule presentacione, qui responderunt, quod sic. Consequenter idem d. n. papa precepit d. Francisco Rovira secretario suo predicto, quod legeret dictam cedulam. Qui statim intelligibili voce in sue sanctitatis presencia legit dictam cedulam
586 III. Abschnitt. Benedikt XIII. nnd das Konzil. (254) Notariatsinstrument über die Verlesung der Supplik (vgl. vor. Nr.) der Kardinäle und Kurialen vor Benedikt XIII. Erklärung des Daranda und P. Comuel. Befragung des Erzbischofs von Saragossa durch Benedikt und sein eigen- artiges Verhalten. Vorläufige Außerung des Papstes. Er- klärung des Erzbischofs von Saragossa am 10. Februar. Brief des P. Comuel am 22. Februar. Peniscola 1417 Februar 8—22. Paris, Bibl. Nationale 1479 f. 156. In Dei nomine amen. Per hoc presens publicum instrumen- tum cunctis pateat evidenter, quod anno a nativitate eiusdem Domini millesimo CCCCXVII. indicione X., die vero octava mensis Februarii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et d. n. d. Benedicti divina providencia pape XIII. anno vicesimo tercio in mei notarii publici et testium infra scriptorum presencia dicto sanctissimo d. n. papa in castro ville Paniscole, Dertusensis diocesis, intra cameram suam secretam in cathedra sedente nec non circumstantibus ibidem suam sanctitatem reverendissimis in Christo patribus et dominis Carolo sancti Georgii ad velum aure- um, Alfonso s. Eustachii, Petro s. Angeli, sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus, Petro Terraconensi, Francisco Cesaraugustano archiepiscopis et Guillelmo episcopo Vasionensi ac venerabilibus et circumspectis viris d. Petro Comollis dicti d. n. pape subdi- acono, Francisco de Aranda donato domus Porteceli ordinis Cartusiensis, Juliano de Loba clerico camere apostolice et Fran- cisco Rovira secretario et familiaribus ipsius d. n. pape prefatus reverendissimus pater d. cardinalis s. Georgii tenens in manu quandam papireaim cedulam inclinato capite direxit verba sua ad dictum d. n. papam dicens : Beatissime pater. Semper cum humili reverencia vestre sanctitatis domini mei cardinales et d. archiepiscopi hic presentes pro Dei servicio, zelo unionis ecclesie et salutis eiusdem sancti- tatis ac exoneracione conscienciarum suarum deliberaverunt pre- sentare vestre sanctitati istam cedulam. Placeat eidem sanctitati percipere, quod legatur. Tunc prelibatus d. n. papa interrogavit d. Terraconensem et Cesaraugustanum archiepiscopos predictos, si erant in huiusmodi cedule presentacione, qui responderunt, quod sic. Consequenter idem d. n. papa precepit d. Francisco Rovira secretario suo predicto, quod legeret dictam cedulam. Qui statim intelligibili voce in sue sanctitatis presencia legit dictam cedulam
Strana 587
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 587 continencie subsequentis: Beatissime pater. etc.1) Qua quidem cedula prolecta dictus d. reverendissimus cardinalis s. Georgii suo et requirencium in prefata cedula contentoruim nomine requisivit me infrascriptum et quoscumque alios notarios ibi presentes, ut de predictis unum et plura instrumentum et instrumenta conficerem et conficerent eisque et eorum cuili- bet, cum requisiti essent et essen, illud seu illa traderem sive traderent. Tunc d. Franciscus de Aranda dirigens verba sua dicto sanctissimo d. n. pape dixit, quod ipse fuerat cum dictis d. car- dinalibus et aliis prelatis in supplicacione continencium*) in cedula predicta et quod idem eciam supplicabat de presenti. Requirere autem nec protestari non spectabat ad eun, cum non esset pre- latus, attenta condicione persone sue. Idem dixit effectualiter d. Petrus Comollis subdiaconus. Tandem d. n. papa quemlibet circuinstancium intuens cepit querere ab archiepiscopo Cesaraugustano, an ipse requirebat et protestabatur, ut in cedula. Qui respondit suminissa voce et lenta, quod sic, allegans, quod ipse erat prelatus, et ne sibi imposterum posset impingi de scismatis fautoria. Ideo in dictis requisicione et protestacione cum aliis dominis intervenerat. Successive quesivit ab archiepiscopo Terraconensi, qui respondit, quod ita. Iteruin d. n. papa post aliqua verba directa in genere quasi omnibus dixit d. Cesaraugustano: Caveatis vobis. Si non estis in oppinione cum aliis, non dicatis, set recipiatis delibera- cionem per totam istam noctem. Tandem post pausam quesivit ab eodem, cuius intencionis erat, qui respondit: Pater sancte, ex quo habeo spacium usque cras deliberabo et postinodum re- spondebo. Postea sanctissimus d. n. papa dixit, quod intendebat respon- dere ad predictam cedulam et quod per ea, que dicet, non inten- dit recedere ab hiis, que alias dixit, statuit aut qualitercunque alias constituerit aut ordinaverit requirendo me infrascriptum et quoscumque notarios alios ibi presentes, quod non clauderetur instrumentum seu instrumenta super huiusmodi actu, donec re- sponsum sit per suam sanctitatem. Presentibus d. episcopo Vasi- onensi et Juliano de Loba predictis testibus ad premissa vocatis a) Hs contencium. 1) Vgl. die vorige Nr.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 587 continencie subsequentis: Beatissime pater. etc.1) Qua quidem cedula prolecta dictus d. reverendissimus cardinalis s. Georgii suo et requirencium in prefata cedula contentoruim nomine requisivit me infrascriptum et quoscumque alios notarios ibi presentes, ut de predictis unum et plura instrumentum et instrumenta conficerem et conficerent eisque et eorum cuili- bet, cum requisiti essent et essen, illud seu illa traderem sive traderent. Tunc d. Franciscus de Aranda dirigens verba sua dicto sanctissimo d. n. pape dixit, quod ipse fuerat cum dictis d. car- dinalibus et aliis prelatis in supplicacione continencium*) in cedula predicta et quod idem eciam supplicabat de presenti. Requirere autem nec protestari non spectabat ad eun, cum non esset pre- latus, attenta condicione persone sue. Idem dixit effectualiter d. Petrus Comollis subdiaconus. Tandem d. n. papa quemlibet circuinstancium intuens cepit querere ab archiepiscopo Cesaraugustano, an ipse requirebat et protestabatur, ut in cedula. Qui respondit suminissa voce et lenta, quod sic, allegans, quod ipse erat prelatus, et ne sibi imposterum posset impingi de scismatis fautoria. Ideo in dictis requisicione et protestacione cum aliis dominis intervenerat. Successive quesivit ab archiepiscopo Terraconensi, qui respondit, quod ita. Iteruin d. n. papa post aliqua verba directa in genere quasi omnibus dixit d. Cesaraugustano: Caveatis vobis. Si non estis in oppinione cum aliis, non dicatis, set recipiatis delibera- cionem per totam istam noctem. Tandem post pausam quesivit ab eodem, cuius intencionis erat, qui respondit: Pater sancte, ex quo habeo spacium usque cras deliberabo et postinodum re- spondebo. Postea sanctissimus d. n. papa dixit, quod intendebat respon- dere ad predictam cedulam et quod per ea, que dicet, non inten- dit recedere ab hiis, que alias dixit, statuit aut qualitercunque alias constituerit aut ordinaverit requirendo me infrascriptum et quoscumque notarios alios ibi presentes, quod non clauderetur instrumentum seu instrumenta super huiusmodi actu, donec re- sponsum sit per suam sanctitatem. Presentibus d. episcopo Vasi- onensi et Juliano de Loba predictis testibus ad premissa vocatis a) Hs contencium. 1) Vgl. die vorige Nr.
Strana 588
588 et specialiter rogatis, presentibus eciam d. Petro Comollis sub- diacono et Francisco de Aranda supradictis. Consequenter decima die eiusdein mensis Februarii prelibatus d. archiepiscopus Cesaraugustanus declarando mentem suaim iuxta retentam per eum, ut premittitur, deliberacionem ad respondendum contentis in supradicta cedula presentavit sanctissimo d. n. pape quandam cedulam papiream, quam predictus d. Franciscus Rovira in presencia ipsius sanctissimi d. n. pape michi notario infrascripto tradidit copiandam, cuius tenor de verbo ad verbum talis est: Dictus vero d. Franciscus archiepiscopus Cesaraugustanus post habitani deliberacionein presentibus dictis testibus et nobis notariis respondit, quod confitetur et recognoscit cum supradictis dominis et aliis se de predictis supplicasse, persuasisse et con- suluisse ipsi domino nostro, in quantum pertinent ad acceleracionem desiderate ecclesiastice unionis et in eisdem persistebat. In aliis autem non intendebat protestari nec requirere et requisivit instru- mentum etc. Demum XXII. die predicti mensis Februarii prelibatus vene- rabilis vir Petrus Comollis subdiaconus presentavit d. Francisco Rovira secretario antedicto et michi notario infrascripto quandam missivam litteraimn ex parte d. archiepiscopi Cesaraugustani ipsi d. Francisco Rovira et michi directam, presentibus dominis episcopo Vasionensi et Juliano de Loba testibus predictis, cuius littere tenor sequitur in hunc modun: Venerabiles etc.1) Hec copia est scripta manu propria Johannis Consol notarii et secretarii d. s. Eustachii. Quam dedit d. n. pape dicens, quod de ibi insertis tenebatur conficere instrumentum. F. Rovira d. n. pape secretarius. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (255) Rechnungsnotiz über eine Gesandtschaft Benedikts nach Kon- stanz. 1417 März-April. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Benedikts XIII. Nr. 72 f. 7110 f. Eadem die 2) fuerunt soluti d. Eximino Dahe auditori camere apostolice pro complemento stipendiorum sibi debitorum a die VI. mensis Decembris proxime preteriti, qua recessit de Cesar- augusta, qui fuit vocatus per d. n. papam ad eundum ad congre- gatos Constancie cum aliis ambaxiatoribus suis super negociis 1) Fehlt. 2) 1417 Februar 28.
588 et specialiter rogatis, presentibus eciam d. Petro Comollis sub- diacono et Francisco de Aranda supradictis. Consequenter decima die eiusdein mensis Februarii prelibatus d. archiepiscopus Cesaraugustanus declarando mentem suaim iuxta retentam per eum, ut premittitur, deliberacionem ad respondendum contentis in supradicta cedula presentavit sanctissimo d. n. pape quandam cedulam papiream, quam predictus d. Franciscus Rovira in presencia ipsius sanctissimi d. n. pape michi notario infrascripto tradidit copiandam, cuius tenor de verbo ad verbum talis est: Dictus vero d. Franciscus archiepiscopus Cesaraugustanus post habitani deliberacionein presentibus dictis testibus et nobis notariis respondit, quod confitetur et recognoscit cum supradictis dominis et aliis se de predictis supplicasse, persuasisse et con- suluisse ipsi domino nostro, in quantum pertinent ad acceleracionem desiderate ecclesiastice unionis et in eisdem persistebat. In aliis autem non intendebat protestari nec requirere et requisivit instru- mentum etc. Demum XXII. die predicti mensis Februarii prelibatus vene- rabilis vir Petrus Comollis subdiaconus presentavit d. Francisco Rovira secretario antedicto et michi notario infrascripto quandam missivam litteraimn ex parte d. archiepiscopi Cesaraugustani ipsi d. Francisco Rovira et michi directam, presentibus dominis episcopo Vasionensi et Juliano de Loba testibus predictis, cuius littere tenor sequitur in hunc modun: Venerabiles etc.1) Hec copia est scripta manu propria Johannis Consol notarii et secretarii d. s. Eustachii. Quam dedit d. n. pape dicens, quod de ibi insertis tenebatur conficere instrumentum. F. Rovira d. n. pape secretarius. III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. (255) Rechnungsnotiz über eine Gesandtschaft Benedikts nach Kon- stanz. 1417 März-April. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Benedikts XIII. Nr. 72 f. 7110 f. Eadem die 2) fuerunt soluti d. Eximino Dahe auditori camere apostolice pro complemento stipendiorum sibi debitorum a die VI. mensis Decembris proxime preteriti, qua recessit de Cesar- augusta, qui fuit vocatus per d. n. papam ad eundum ad congre- gatos Constancie cum aliis ambaxiatoribus suis super negociis 1) Fehlt. 2) 1417 Februar 28.
Strana 589
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 589 unionis s. matris ecclesie, cum sex equitaturis et totidem personis ad racionem trium florenorun Aragonensium pro qualibet die us- que ad diem presentem inclusive, in quo tempore fuerunt LXXXV dies: CLV flor . . .1) (256) Den Notaren gegebene Erklärung Benedikts XIII. gegen die Supplik der Kardinäle usw. vom 8. Februar: Ablehnung der ihm vorgeworfenen scandala, der Möglichkeit einer schnellen Union, der Möglichkeit einer Abhaltung seines Konzils. Scharf tadelt er den Vorwurf der infamia und der Nachlässigkeit im Glauben. Hier handle es sich um Zession und Wahl im un- freien Konstanz oder in einem freien vom Papst vorgeschla- genen Orte. Der Papst müsse sich nur in fide dem Urteil der Kirche unterwerfen, nicht in andern consiliis, actibus usw. Das Kardinalskollegium hänge vom Papst, nicht er von den Kardinälen ab. Er tadelt die unrichtigen Angaben des Protestes; der Palentinus habe nicht protestiert. Er er- mahnt die Kardinäle, die göttlichen Privilegien des Papst- tums nicht anzugreifen, sonst würden sie Häretiker ; sie sollten sich hüten, seine Anhänger ihm abtrünnig zu machen. In virtute s. obediencie befiehlt er ihnen, nicht ohne sein Wissen in diesen Dingen vorzugehen. Feierliches Glaubensbekenntnis. 1417 März 8. Rom, Vat. Bibl. Cod. Barberini XVI 78 f. 83—86. Einige Sätze gedr. Forschungen und Quellen S. 334, ebenfalls Raynald, Annales eccl. ad a. 1418 (fälschlich) Nr. XII. Die lune VIII. Marcii anni predicti tradita fuit per sanctissi- mum d. nostrum papam Benedictum XIII. nobis notariis quedam cedula tenoris sequentis: Papa ad premissam requisicionis et protestacionis cedulam responsurus redducens ad memoriaimn doctrinam beati Gregorii pape et eam, quantum secundum rectam conscienciam poterit, desiderans observare, nichil cum scandalo in tam periculosa materia dicere vel agere intendit, unde licet ad predicta multa posset cum veritate dicere, que ad excusacionem impositi sibi oneris et premisse cedule improbacionem pias mentes legencium 1) Nach fol. 741 beginnt die (Konstanzer) Reise am 1. März 1417 und endet am 3. April 1417. In den Akten findet sich nichts über diese Reise; doch läßt sich aus einem Gesandtschaftsberichte (Bd. IV.) das Vorhanden sein von Spionen Benedikts erkennen.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 589 unionis s. matris ecclesie, cum sex equitaturis et totidem personis ad racionem trium florenorun Aragonensium pro qualibet die us- que ad diem presentem inclusive, in quo tempore fuerunt LXXXV dies: CLV flor . . .1) (256) Den Notaren gegebene Erklärung Benedikts XIII. gegen die Supplik der Kardinäle usw. vom 8. Februar: Ablehnung der ihm vorgeworfenen scandala, der Möglichkeit einer schnellen Union, der Möglichkeit einer Abhaltung seines Konzils. Scharf tadelt er den Vorwurf der infamia und der Nachlässigkeit im Glauben. Hier handle es sich um Zession und Wahl im un- freien Konstanz oder in einem freien vom Papst vorgeschla- genen Orte. Der Papst müsse sich nur in fide dem Urteil der Kirche unterwerfen, nicht in andern consiliis, actibus usw. Das Kardinalskollegium hänge vom Papst, nicht er von den Kardinälen ab. Er tadelt die unrichtigen Angaben des Protestes; der Palentinus habe nicht protestiert. Er er- mahnt die Kardinäle, die göttlichen Privilegien des Papst- tums nicht anzugreifen, sonst würden sie Häretiker ; sie sollten sich hüten, seine Anhänger ihm abtrünnig zu machen. In virtute s. obediencie befiehlt er ihnen, nicht ohne sein Wissen in diesen Dingen vorzugehen. Feierliches Glaubensbekenntnis. 1417 März 8. Rom, Vat. Bibl. Cod. Barberini XVI 78 f. 83—86. Einige Sätze gedr. Forschungen und Quellen S. 334, ebenfalls Raynald, Annales eccl. ad a. 1418 (fälschlich) Nr. XII. Die lune VIII. Marcii anni predicti tradita fuit per sanctissi- mum d. nostrum papam Benedictum XIII. nobis notariis quedam cedula tenoris sequentis: Papa ad premissam requisicionis et protestacionis cedulam responsurus redducens ad memoriaimn doctrinam beati Gregorii pape et eam, quantum secundum rectam conscienciam poterit, desiderans observare, nichil cum scandalo in tam periculosa materia dicere vel agere intendit, unde licet ad predicta multa posset cum veritate dicere, que ad excusacionem impositi sibi oneris et premisse cedule improbacionem pias mentes legencium 1) Nach fol. 741 beginnt die (Konstanzer) Reise am 1. März 1417 und endet am 3. April 1417. In den Akten findet sich nichts über diese Reise; doch läßt sich aus einem Gesandtschaftsberichte (Bd. IV.) das Vorhanden sein von Spionen Benedikts erkennen.
Strana 590
590 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. informarent, ne tamen adversariis gerentibus dissensionem occa- sionem pretensi scandali prebeat materiam qualemcumque, pro nunc solum illa respondendo apperit, que sine cuiuscumqe pro- vocacione aut scandalo pro sua vera et legitima excusacione sufficere satis credit. Et quia statim sibi posset obici, cur doctrinam beati Gregorii de vitando scandalo in hoc sue responsionis principio allegavit, qui, ut in premissa cedula pretenditur, gravi scandalo fere gene- raliter apud omnes christifideles contra ipsum in Dei ecclesia orto providere renuit, ad hoc papa dicit, quod, licet sibi non appareat, quibus iuribus recte concluditur, quod propter pretensum scandalum papa teneatur cedere et cetera facere, prout in cedula continetur, quia tamen presens ipsius responsio non requirit altercacionum dispendia, set vere et brevis responsionis. effectum ad predicta respondit, quod nedum papa, set quicumque alius prelatus non obligatur propter pretensum scandalum cedere, quia notorie appa- ret hoc scandalum non fore pusillorum set phariseorum, seisma- ticorum, persecutorum et aliorum infidelium precissorum. Constat enim, quod multi pusilli populares et Deo devoti, alii eciam pro- vidi et discreti ac literati viri, qui adhuc in obediencia sua per- sistunt et plures, qui alias sibi obediverunt, licet nunc sint ad subtractionem coacti, adhuc hoc credunt ac tenent et dicerent, si auderent, in his, que fiunt contra papam, sibi iniuriam irrogari et non per eum, set per eius persecutores in ecclesia hoc repro- buin scandalum incitari; unde non obstantibus sinistris infor- macionibus et dominorum suorum et aliorum potentum commo- cionibus ista publice asserunt, quod patet in Aragonia, Castella, Scocia, Navarra, Francia, Sicilia et aliquibus aliis partibus Italie, idem eciam per hanc cedulam patet de illis, qui eam offerunt, cum possunt et consulunt ipsi pape, quod, si cum illis de Constancia posset concordari, de praticis per ipsum oblatis fiat, si autem ita concordari non posset, tunc concordetur, ut petitur, ubi appa- ret, sicut alias sepius dictum est, per eos et alios, qui modo papam persecuntur, quod praticas pape bonas reputarunt et reputant, alias male et contra conscienciam ipsas primo procurandas et concordandas consulunt et affirmant, set propter contradictionem scismaticorum, hereticorum et persecutorum pape, si non conce- dat, quod petitur, gravia scandala et pericula dubitant, illa vitari consulunt et desiderant, requirentes et protestantes, ut in cedula continetur. Ex predictis ergo apparet recte considerare volenti-
590 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. informarent, ne tamen adversariis gerentibus dissensionem occa- sionem pretensi scandali prebeat materiam qualemcumque, pro nunc solum illa respondendo apperit, que sine cuiuscumqe pro- vocacione aut scandalo pro sua vera et legitima excusacione sufficere satis credit. Et quia statim sibi posset obici, cur doctrinam beati Gregorii de vitando scandalo in hoc sue responsionis principio allegavit, qui, ut in premissa cedula pretenditur, gravi scandalo fere gene- raliter apud omnes christifideles contra ipsum in Dei ecclesia orto providere renuit, ad hoc papa dicit, quod, licet sibi non appareat, quibus iuribus recte concluditur, quod propter pretensum scandalum papa teneatur cedere et cetera facere, prout in cedula continetur, quia tamen presens ipsius responsio non requirit altercacionum dispendia, set vere et brevis responsionis. effectum ad predicta respondit, quod nedum papa, set quicumque alius prelatus non obligatur propter pretensum scandalum cedere, quia notorie appa- ret hoc scandalum non fore pusillorum set phariseorum, seisma- ticorum, persecutorum et aliorum infidelium precissorum. Constat enim, quod multi pusilli populares et Deo devoti, alii eciam pro- vidi et discreti ac literati viri, qui adhuc in obediencia sua per- sistunt et plures, qui alias sibi obediverunt, licet nunc sint ad subtractionem coacti, adhuc hoc credunt ac tenent et dicerent, si auderent, in his, que fiunt contra papam, sibi iniuriam irrogari et non per eum, set per eius persecutores in ecclesia hoc repro- buin scandalum incitari; unde non obstantibus sinistris infor- macionibus et dominorum suorum et aliorum potentum commo- cionibus ista publice asserunt, quod patet in Aragonia, Castella, Scocia, Navarra, Francia, Sicilia et aliquibus aliis partibus Italie, idem eciam per hanc cedulam patet de illis, qui eam offerunt, cum possunt et consulunt ipsi pape, quod, si cum illis de Constancia posset concordari, de praticis per ipsum oblatis fiat, si autem ita concordari non posset, tunc concordetur, ut petitur, ubi appa- ret, sicut alias sepius dictum est, per eos et alios, qui modo papam persecuntur, quod praticas pape bonas reputarunt et reputant, alias male et contra conscienciam ipsas primo procurandas et concordandas consulunt et affirmant, set propter contradictionem scismaticorum, hereticorum et persecutorum pape, si non conce- dat, quod petitur, gravia scandala et pericula dubitant, illa vitari consulunt et desiderant, requirentes et protestantes, ut in cedula continetur. Ex predictis ergo apparet recte considerare volenti-
Strana 591
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 591 bus, quod hoc, quod allegatur scandalum, non est pusillorum, cui per bonum prelatum est per cessionem, si expediat, providendum, set est activum scandalum phariseorum precissorum etc., cui est merito resistendum, cui eciam, dum allegatur, sufficit, quod respondet veritas, et ut recitatur in canone, per beatum Gregorium valde ad propositum declaratur et per hoc videtur responsum aliis, que licet minus vere ad probacionem scandali allegantur, scilicet fautoria inveterati scismatis, turbacio unionis, infamie suspicio, status universalis ecclesie periclitacio, que ut predictum est non proveniunt ex culpa vel malicia pape, set illorum, qui ipsius per- secucionein et per consequens veram unionem ecclesie impedientes suis inordinatis affectibus hoc tam enorme scandalum contra ecclesiam et ipsuin commovent seu procurant. Et cum sequitur, quod universi fideles vident, quod per modum, qui petitur, clare, breviter et secure Dei ecclesia uniretur, papa respondet, quod valde miratur, quomodo viri literati et intelligentes hoc asserunt et non attendunt, non esse verum, quod omnes fideles ita vident vel credunt. Nam, ut predictum est, plures cum papa tenent contrarium, quamvis sola pape opinio sufficeret et esset omnibus aliis preferenda. Preterea quis intelligens dubi- tat, quin unio ecclesie per modum, qui petitur, esset non clara, set obscura, non secura, set dubia, non brevis, set nulla, si statimn sine alia disposicione future unionis ecclesie per obediencie sub- tractionem, per reddituum ecclesiasticorum et aliorum bonorum temporalium spoliacionem, per corporalem et hostilem persecu- cionem et reclusionem et per mortis comminacionem papa cogitur approbare et acceptare, quod petitur; et precipue quia in cunctis agendis libertas subtrahitur, si in loco non securo, scilicet in Constancia, illa, que circa predictam unionem agenda sunt, fiant ut petitur. Bene tamen posset dici, quod non per modum, qui a scismaticis petitur, set per modum per papam oblatum et ab eis repulsum clare, breviter et secure Dei ecclesia cessantibus frau- dibus uniretur, set, prout in gestis apparet, notorie predicti scis- matici ad illam verain et catholicam unionem, quam papa com- plere desiderat, non intendunt, sed solum ad eius fictionem, ut inde pervenire valeant ad suos illicitos, carnales et dampnatos affectus, quos non expedit pro nunc ulterius declarari. Ad illud autem, quod in predicta cedula requiritur, quod teneat unam et plures, si expediat, sessiones concilii generalis, ubi super premissis et alüs, que pacem et salutem ac statum tocius
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 591 bus, quod hoc, quod allegatur scandalum, non est pusillorum, cui per bonum prelatum est per cessionem, si expediat, providendum, set est activum scandalum phariseorum precissorum etc., cui est merito resistendum, cui eciam, dum allegatur, sufficit, quod respondet veritas, et ut recitatur in canone, per beatum Gregorium valde ad propositum declaratur et per hoc videtur responsum aliis, que licet minus vere ad probacionem scandali allegantur, scilicet fautoria inveterati scismatis, turbacio unionis, infamie suspicio, status universalis ecclesie periclitacio, que ut predictum est non proveniunt ex culpa vel malicia pape, set illorum, qui ipsius per- secucionein et per consequens veram unionem ecclesie impedientes suis inordinatis affectibus hoc tam enorme scandalum contra ecclesiam et ipsuin commovent seu procurant. Et cum sequitur, quod universi fideles vident, quod per modum, qui petitur, clare, breviter et secure Dei ecclesia uniretur, papa respondet, quod valde miratur, quomodo viri literati et intelligentes hoc asserunt et non attendunt, non esse verum, quod omnes fideles ita vident vel credunt. Nam, ut predictum est, plures cum papa tenent contrarium, quamvis sola pape opinio sufficeret et esset omnibus aliis preferenda. Preterea quis intelligens dubi- tat, quin unio ecclesie per modum, qui petitur, esset non clara, set obscura, non secura, set dubia, non brevis, set nulla, si statimn sine alia disposicione future unionis ecclesie per obediencie sub- tractionem, per reddituum ecclesiasticorum et aliorum bonorum temporalium spoliacionem, per corporalem et hostilem persecu- cionem et reclusionem et per mortis comminacionem papa cogitur approbare et acceptare, quod petitur; et precipue quia in cunctis agendis libertas subtrahitur, si in loco non securo, scilicet in Constancia, illa, que circa predictam unionem agenda sunt, fiant ut petitur. Bene tamen posset dici, quod non per modum, qui a scismaticis petitur, set per modum per papam oblatum et ab eis repulsum clare, breviter et secure Dei ecclesia cessantibus frau- dibus uniretur, set, prout in gestis apparet, notorie predicti scis- matici ad illam verain et catholicam unionem, quam papa com- plere desiderat, non intendunt, sed solum ad eius fictionem, ut inde pervenire valeant ad suos illicitos, carnales et dampnatos affectus, quos non expedit pro nunc ulterius declarari. Ad illud autem, quod in predicta cedula requiritur, quod teneat unam et plures, si expediat, sessiones concilii generalis, ubi super premissis et alüs, que pacem et salutem ac statum tocius
Strana 592
592 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, deliberet cum dicto concilio, papa respondet, quod licet concilium generale per ipsum continuatum fuerit, qualiter tamen de presenti impe- ditur ipso recluso in hoc parvo castro de Paniscola, satis notorie patet volentibus attendere, quia nec prelatis nec aliis notabilibus personis est liber ingressus nec egressus, nec mansio nisi paucis, quibus aliquomodo conceditur de custodum ne dicamus obsiden- cium licencia speciali. Bene satis potest presummi inter tot mo- lestias atque pericula sua et suorum fidelium quam plura et libera super hiis, que in tam arduis deliberacione indigent, pape poterunt provenire consilia, cui non prebentur libera visitacionis et colo- cacionis solacia. Cum autem requiritur, quod se in concilio purgare debeat de illa, quam multi allegant, mora, culpa et infamia, eciam de fide, dicit papa, quod, utinam presentantes hanc cedulam honestius et modestius secum voluissent procedere et veritatem, quam super hoc de ipso et sua fide clare et indubie perceperunt firmiter, ut tenentur, asserere, quia per Dei graciam papa non habet casum, de quo debeat se purgare, ut notorie patet de hiis, super quibus agitur in presenti, cum non contendatur de fide nec eciam de unione ecclesie, quia, ut notorium est, papa verbo et opere illam vult et actenus prosecutus fuit, et si nunc permitteretur, libenter et cum effectu vellet eam prosequi eciani per viam cessionis illam, ut adversarii volunt, viis ceteris preferendo, set solum nunc agitur, ubi fiet habilitacio, cessio et electio successoris, adversariis petentibus, quod fiat per procuratores in Constancia et papa volente, quod hec fiant in alio loco libero et securo, iuxta praticas pro vera unione ecclesie iam appertas. Patet igitur, quod non contenditur de hiis, que ad fidem pertinent, set est contencio de loco Constancie, quod non absque gravi periculo ecclesie per scismaticos et hereticos, ut est suspicio, fraudulenter petitur, dum praticas respuunt, per quas securius, brevius et utilius ecclesia uniretur, quan unionem papa requirente in Per- piniano potuissent infra paucos dies consequi, nisi ipsis adver- sariis scandalose recusantibus et recedentibus ac persecucionem contra papam moventibus, eam, quam se fingunt velle, unioneiu fere per biennium dilatassent, quod non caret scrupulo fraudis et machinacionis occulte. Ad illud vero, quod in predicta cedula continetur, papam omnia per se facta, dicta et dicenda in et super premissis
592 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, deliberet cum dicto concilio, papa respondet, quod licet concilium generale per ipsum continuatum fuerit, qualiter tamen de presenti impe- ditur ipso recluso in hoc parvo castro de Paniscola, satis notorie patet volentibus attendere, quia nec prelatis nec aliis notabilibus personis est liber ingressus nec egressus, nec mansio nisi paucis, quibus aliquomodo conceditur de custodum ne dicamus obsiden- cium licencia speciali. Bene satis potest presummi inter tot mo- lestias atque pericula sua et suorum fidelium quam plura et libera super hiis, que in tam arduis deliberacione indigent, pape poterunt provenire consilia, cui non prebentur libera visitacionis et colo- cacionis solacia. Cum autem requiritur, quod se in concilio purgare debeat de illa, quam multi allegant, mora, culpa et infamia, eciam de fide, dicit papa, quod, utinam presentantes hanc cedulam honestius et modestius secum voluissent procedere et veritatem, quam super hoc de ipso et sua fide clare et indubie perceperunt firmiter, ut tenentur, asserere, quia per Dei graciam papa non habet casum, de quo debeat se purgare, ut notorie patet de hiis, super quibus agitur in presenti, cum non contendatur de fide nec eciam de unione ecclesie, quia, ut notorium est, papa verbo et opere illam vult et actenus prosecutus fuit, et si nunc permitteretur, libenter et cum effectu vellet eam prosequi eciani per viam cessionis illam, ut adversarii volunt, viis ceteris preferendo, set solum nunc agitur, ubi fiet habilitacio, cessio et electio successoris, adversariis petentibus, quod fiat per procuratores in Constancia et papa volente, quod hec fiant in alio loco libero et securo, iuxta praticas pro vera unione ecclesie iam appertas. Patet igitur, quod non contenditur de hiis, que ad fidem pertinent, set est contencio de loco Constancie, quod non absque gravi periculo ecclesie per scismaticos et hereticos, ut est suspicio, fraudulenter petitur, dum praticas respuunt, per quas securius, brevius et utilius ecclesia uniretur, quan unionem papa requirente in Per- piniano potuissent infra paucos dies consequi, nisi ipsis adver- sariis scandalose recusantibus et recedentibus ac persecucionem contra papam moventibus, eam, quam se fingunt velle, unioneiu fere per biennium dilatassent, quod non caret scrupulo fraudis et machinacionis occulte. Ad illud vero, quod in predicta cedula continetur, papam omnia per se facta, dicta et dicenda in et super premissis
Strana 593
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 593 determinacionibus ecclesie submisisse, adicientes, quod predictam submissionem dixisse verbo vel scripsisse non sufficit, nisi effectu- aliter opere compleatur, et sic videntur velle concludere, quod super requisitis in predicta cedula ipsorum et aliorum in prefato concilio existencium iudicio sit submissus: papa respondit, quod fatetur omnia per se dicta, scripta et facta super hiis, que ad credulitatem et professionem vere fidei pertinent, ut est iuris, correctioni ecclesie catholice submisisse, non tamen propterea in aliis suis consiliis, actibus et deliberacionibus predictorum iudicio se submisit, recolens iura et dicta doctorum, qui ponunt talem subimissionem, ad quam papa necessario artaretur, fore impossibilem, unde, sicut in eisdem protestacionibus patet, taleimn, ut dicunt, submissionem non fecit, quia, licet semper vellet bonorum consilia verbo vel scripto publice aut secrete, prout sibi expedien- cius videbitur, audire seu videre ac in predictis et aliis ecclesie negociis mature deliberare et deliberate concludere, non tamen intendit nec voluit nec vult predictam submissionem facere, ad quam faciendain, ut ex canonibus suorum predecessoruim patet, minime obligatur. Et cum in eadem cedula subiungitur, quod omnia premissa et alia unioni ecclesie accomoda ipse verbo et, quod periculosius est, facto acceptare et in execucione debita ponere pretermittit et difert et qualitas tantorum negociorum et temporis disposicio, ut clare liquet, sine evidentibus periculis, dampnis, scandalis et erroribus dilacionemn ulteriorem non substineant nec amplius pacienter etc., papa respondet, quod vehementi admiracione com- motus nescit videre, unde vel quare sic subito eins ymo Christi, cuius vices gerit, postposita reverencia contra ipsum ad tam inhonesta verba prorumpant, quia loquendo cum eorum pace pre- dicta, licet non vera, si eis placeret, potuissent exprimere saltem per verba magis curialia et modesta. Nichilominus papa cum veritate asserit, quod illa, que ad veram et comodam unionem et statum sancte matris ecclesie pertinent, quantum in eo fuit, se pretermisisse vel distulisse non credit, quainvis in illorum execucione fuerit, ut est notorium, multipliciter iinpeditus : ad illa vero, que tam inhoneste et periculose ab eo de nova petuntur, ne idem iteretur, sufficit, quod in effectu superius est responsum, nam pro execucione eorum, que requirentur ad veram et indubiam unionem ecclesie, in Constancia non est securitas nec libertas, set tantus timor et violencia, quod nedum inposterum ea, que
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 593 determinacionibus ecclesie submisisse, adicientes, quod predictam submissionem dixisse verbo vel scripsisse non sufficit, nisi effectu- aliter opere compleatur, et sic videntur velle concludere, quod super requisitis in predicta cedula ipsorum et aliorum in prefato concilio existencium iudicio sit submissus: papa respondit, quod fatetur omnia per se dicta, scripta et facta super hiis, que ad credulitatem et professionem vere fidei pertinent, ut est iuris, correctioni ecclesie catholice submisisse, non tamen propterea in aliis suis consiliis, actibus et deliberacionibus predictorum iudicio se submisit, recolens iura et dicta doctorum, qui ponunt talem subimissionem, ad quam papa necessario artaretur, fore impossibilem, unde, sicut in eisdem protestacionibus patet, taleimn, ut dicunt, submissionem non fecit, quia, licet semper vellet bonorum consilia verbo vel scripto publice aut secrete, prout sibi expedien- cius videbitur, audire seu videre ac in predictis et aliis ecclesie negociis mature deliberare et deliberate concludere, non tamen intendit nec voluit nec vult predictam submissionem facere, ad quam faciendain, ut ex canonibus suorum predecessoruim patet, minime obligatur. Et cum in eadem cedula subiungitur, quod omnia premissa et alia unioni ecclesie accomoda ipse verbo et, quod periculosius est, facto acceptare et in execucione debita ponere pretermittit et difert et qualitas tantorum negociorum et temporis disposicio, ut clare liquet, sine evidentibus periculis, dampnis, scandalis et erroribus dilacionemn ulteriorem non substineant nec amplius pacienter etc., papa respondet, quod vehementi admiracione com- motus nescit videre, unde vel quare sic subito eins ymo Christi, cuius vices gerit, postposita reverencia contra ipsum ad tam inhonesta verba prorumpant, quia loquendo cum eorum pace pre- dicta, licet non vera, si eis placeret, potuissent exprimere saltem per verba magis curialia et modesta. Nichilominus papa cum veritate asserit, quod illa, que ad veram et comodam unionem et statum sancte matris ecclesie pertinent, quantum in eo fuit, se pretermisisse vel distulisse non credit, quainvis in illorum execucione fuerit, ut est notorium, multipliciter iinpeditus : ad illa vero, que tam inhoneste et periculose ab eo de nova petuntur, ne idem iteretur, sufficit, quod in effectu superius est responsum, nam pro execucione eorum, que requirentur ad veram et indubiam unionem ecclesie, in Constancia non est securitas nec libertas, set tantus timor et violencia, quod nedum inposterum ea, que
Strana 594
594 III. Absebnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ibi fiunt, fient, an sint valida, revocabuntur in dubium, set clarum reputabitur, quod sint nulla, unde plures errores et subscismata post renunciacionem pape, ut est verisimile, orirentur, et hoc est illud vere periculosum, quod ipsi dictam cedulam offerentes deberent precavere, ac, sicut est mortale flagicium, evitare, nec obstat, quod denominandi concordi electioni dicitur, quia, licet electores per metum eis illatum, ut creditur, in Constancia nunc fingant con- cordiaimn, non tamen obstat, quin postea valeant pro irritacione gestorum allegare iustum metum et violenciam, illud eciam con- firmante communi opinione, ac inde recedencium et fugenciui violencia, reducione vel capcione et residencium notoria cohorta- cione, ut de ceteris ibi gestis et aliis fiendis et cantellis de presenti honestius sileatur. Ad illud autem, quod cardinales facientes collegium sancte matris ecclesie protestantur etc., respondet papa, quod scire debent, in quo est sancta Romana ecclesia, de cuius collegio sunt cardinales, sicut membra sub capite. Attendant ergo, quod per capud mem- bra corporis vegetantur et gubernantur, non econtra. Idem eciam et prelati ac ceteri recollentes super hoc exempla beati Cipriani martiris, que in canonibus recitantur. Recurrant eciam specialiter cardinales ad doctrinam beati Bernardi et cognoscant, quain, ubi et quomodo potestatem habeant, eciam ubi nullam et inde ab eo poterunt consilium summere catholicum et securum. Cum autem sequitur in predicta cedula, quod archiepiscopi Terraconensis et Cesaraugustanus nominibus propriis et tamquam procuratores episcopi Palentini requirunt et protestantur etc., papa dicit, quod attendant bene, quod faciunt, quia, ut ipse percepit, non constituit eos procuratores ad predicta episcopus Palentinus, nam similiter fuerunt nominati in cedula ut protestantes archi- episcopus Cesaraugustanus, subdiaconus et Franciscus de Aranda, qui tainen nolluerunt protestari, prout in suis responsionibus con- tinetur, ita et de episcopo Palentino absente vel quibuscumque aliis non deberent aliquem ut protestantem ponere, quousque constiterit, utrum vellit, sicut asserunt, protestari, quia non soluin inhonestum, set eciam periculosum est, absencium et deterius con- tradicencium vel resistencium nomina inserere instrumentis in hiis, que per singulos eciam collegialiter sunt agenda. Et quia, ut dicunt, zello domus Dei et salutis ac fame pape accensi in predictis supplicacionibus, consiliis et requisicionibus perseverant, ad hoc papa dicit, quod eodem zello et caritate ipse,
594 III. Absebnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. ibi fiunt, fient, an sint valida, revocabuntur in dubium, set clarum reputabitur, quod sint nulla, unde plures errores et subscismata post renunciacionem pape, ut est verisimile, orirentur, et hoc est illud vere periculosum, quod ipsi dictam cedulam offerentes deberent precavere, ac, sicut est mortale flagicium, evitare, nec obstat, quod denominandi concordi electioni dicitur, quia, licet electores per metum eis illatum, ut creditur, in Constancia nunc fingant con- cordiaimn, non tamen obstat, quin postea valeant pro irritacione gestorum allegare iustum metum et violenciam, illud eciam con- firmante communi opinione, ac inde recedencium et fugenciui violencia, reducione vel capcione et residencium notoria cohorta- cione, ut de ceteris ibi gestis et aliis fiendis et cantellis de presenti honestius sileatur. Ad illud autem, quod cardinales facientes collegium sancte matris ecclesie protestantur etc., respondet papa, quod scire debent, in quo est sancta Romana ecclesia, de cuius collegio sunt cardinales, sicut membra sub capite. Attendant ergo, quod per capud mem- bra corporis vegetantur et gubernantur, non econtra. Idem eciam et prelati ac ceteri recollentes super hoc exempla beati Cipriani martiris, que in canonibus recitantur. Recurrant eciam specialiter cardinales ad doctrinam beati Bernardi et cognoscant, quain, ubi et quomodo potestatem habeant, eciam ubi nullam et inde ab eo poterunt consilium summere catholicum et securum. Cum autem sequitur in predicta cedula, quod archiepiscopi Terraconensis et Cesaraugustanus nominibus propriis et tamquam procuratores episcopi Palentini requirunt et protestantur etc., papa dicit, quod attendant bene, quod faciunt, quia, ut ipse percepit, non constituit eos procuratores ad predicta episcopus Palentinus, nam similiter fuerunt nominati in cedula ut protestantes archi- episcopus Cesaraugustanus, subdiaconus et Franciscus de Aranda, qui tainen nolluerunt protestari, prout in suis responsionibus con- tinetur, ita et de episcopo Palentino absente vel quibuscumque aliis non deberent aliquem ut protestantem ponere, quousque constiterit, utrum vellit, sicut asserunt, protestari, quia non soluin inhonestum, set eciam periculosum est, absencium et deterius con- tradicencium vel resistencium nomina inserere instrumentis in hiis, que per singulos eciam collegialiter sunt agenda. Et quia, ut dicunt, zello domus Dei et salutis ac fame pape accensi in predictis supplicacionibus, consiliis et requisicionibus perseverant, ad hoc papa dicit, quod eodem zello et caritate ipse,
Strana 595
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 595 qui, licet indignus, Christi vicarius, successor Petri, rector uni- versalis ecclesie et gregis dominici est director, presencialiter obligatur et non tantum corporui . . . et animarum periculis obviare et super hiis, que ad illa pertinent, exhortaciones, moni- ciones, protestaciones, precepta et ordinaciones facere, in quibus fatetur se debuisse alios prevenire, set postquam eius negligencia preventa occasione presentacionis premisse cedule excitatur, ipse urgente consciencia, ut ecclesie opprobria et animarum imminencia pericula evitentur, prefatos requirentes et protestantes cum omni caritate hortatur, quod in hac tam periculosa materia non solum pape et eismet, set toto populo christiano et universali ecclesie pericula verisimiliter proventura caute, modeste ac devote pre- videant et paternis monitis ac exhortacionibus pape, ut tenentur, pareant et intendant, quos ut in processu agendorum cauciores reddat, eos nunc amonet et requirit expresse protestans de hiis, que in sequentibus continentur: Et primo, quod omnino caveant, ne divinum privillegium terreni et celestis imperii sacrosancte matris ecclesie qualitercumque impugnent, specialiter illud submitti inferiori 2) iudicio asserendo, attendentes, quantum in hoc versetur periculum, dum, sicut habe- tur in canone, quisquis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusti- ciam facit, qui autem Romane ecclesie privillegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresimn labitur, et cum ille vere vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Secundo eos hortatur, monet et requirit, quod omnino cave- ant, ne per suas premissas requisiciones aliis pape obedientibus audaciam vel occasionem se subtrahendi ab eius obediencia pre- beant nec iura vel iusticiaim suam et Romane ecclesie protegendi et consequendi difficiliora reddant, ... ad que pre cunctis fidelibus se pape obligatos cognoscunt. Tercio ipsos adiuonet et requirit, ne per requisiciones et pro- testaciones predictas vel similes ad subtractionem ab ipsius pape obediencia qualemcumque disposicionem vel principium seu viain apperiant, protestans de periculis, que nedum eis, set cunctis fidelibus et universali ecclesie inde possent verissimiliter provenire, attentis constitucionibus tam corpore iuris clausis quam super hoc per se aut suos predecessores specialiter editis. a) Hs inferior. 1) Dist. 22 c. 1.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 595 qui, licet indignus, Christi vicarius, successor Petri, rector uni- versalis ecclesie et gregis dominici est director, presencialiter obligatur et non tantum corporui . . . et animarum periculis obviare et super hiis, que ad illa pertinent, exhortaciones, moni- ciones, protestaciones, precepta et ordinaciones facere, in quibus fatetur se debuisse alios prevenire, set postquam eius negligencia preventa occasione presentacionis premisse cedule excitatur, ipse urgente consciencia, ut ecclesie opprobria et animarum imminencia pericula evitentur, prefatos requirentes et protestantes cum omni caritate hortatur, quod in hac tam periculosa materia non solum pape et eismet, set toto populo christiano et universali ecclesie pericula verisimiliter proventura caute, modeste ac devote pre- videant et paternis monitis ac exhortacionibus pape, ut tenentur, pareant et intendant, quos ut in processu agendorum cauciores reddat, eos nunc amonet et requirit expresse protestans de hiis, que in sequentibus continentur: Et primo, quod omnino caveant, ne divinum privillegium terreni et celestis imperii sacrosancte matris ecclesie qualitercumque impugnent, specialiter illud submitti inferiori 2) iudicio asserendo, attendentes, quantum in hoc versetur periculum, dum, sicut habe- tur in canone, quisquis cuilibet ecclesie ius suum detrahit, iniusti- ciam facit, qui autem Romane ecclesie privillegium ab ipso summo omnium ecclesiarum capite traditum auferre conatur, hic procul dubio in heresimn labitur, et cum ille vere vocetur iniustus, hic est dicendus hereticus.1) Secundo eos hortatur, monet et requirit, quod omnino cave- ant, ne per suas premissas requisiciones aliis pape obedientibus audaciam vel occasionem se subtrahendi ab eius obediencia pre- beant nec iura vel iusticiaim suam et Romane ecclesie protegendi et consequendi difficiliora reddant, ... ad que pre cunctis fidelibus se pape obligatos cognoscunt. Tercio ipsos adiuonet et requirit, ne per requisiciones et pro- testaciones predictas vel similes ad subtractionem ab ipsius pape obediencia qualemcumque disposicionem vel principium seu viain apperiant, protestans de periculis, que nedum eis, set cunctis fidelibus et universali ecclesie inde possent verissimiliter provenire, attentis constitucionibus tam corpore iuris clausis quam super hoc per se aut suos predecessores specialiter editis. a) Hs inferior. 1) Dist. 22 c. 1.
Strana 596
596 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Unde in virtute sancte obediencie eis prohibet, ne absque ipso vel eius scitu in predictis ordinandis vel prosequendis aut qualitercumque disponendis procedere vel aliquid attemptare presumant, set per vias et praticas per ipsum appertas et oblatas vel quascumque alias, per quas non falsa et violenta, que nunc per scismaticos petitur, set catholica et vera unio habeatur in ecclesia, quarum nullam vult excludere una secum, prout alias extitit concordatum, absque more dispendio pro- sequantur. Attentis ergo predictis cunctis pateat, quod papa per Dei graciai catholicaim fidem firmiter tenens et simpliciter confitens, ut ex suis actibus, dictis, scriptis ac protestacionibus patet notorie in materia, de qua nunc agitur, ut predictum est, non contendit de hiis, que ad fidem pertinent nec contendit, utrum unienda sit ecclesia, pro cuius vera unione consequenda in omni statu, speci- aliter in isto plus omnibus suis temporibus laboravit nec contendit de renunciacione, quam neduin liberaliter obtulit, set ad requestam adversariorum omnibus aliis viis pretulit et super ea praticas requisitus apperuit, set solum contendit de securitate ac libertate, que pro vera ecclesie unione consequenda est necessaria, quam papa requirit et adversarii denegant. Non ergo imponatur pape, sicut per adversarios ad provocandum populos contra eum sub- geritur, quod pro unione ecclesie non vult renunciare papatui, quod est notorie falsum, ut apparet ex premissis et aliis, que pro nunc exprimere causa brevitatis obmittit. Et tanden papa considerans, quod ipse inter innumerabiles angustias et terrores mente anxius et distractus non valet singula scripta vel dicta sua, sicut expedit, in tam ardua materia ponderare, ideo fuit ultimo protestatus, quod, si in predictis suis respon- sionibus vel in eis contentis aliquid omiserit aut minus proprie vel imperfecte posuerit, vel non satis clare forte expressit, si avisetur, paratus est illud supplere vel corrigere, exponere seu declarare. Si vero, quod absit, aliquid reperiretur, quod prima facie non presuinit, a fide catholica discrepans, illud habere vult pro non posito, scripto vel dicto, cum nunquam intencionis fuit aliud credere quam quod sacrosancta catholica mater ecclesia tenet et docet suos fideles debere credere et tenere, et hanc protestacionem dixit se velle habere pro facta et repetita in omnibus tam suprapositis quam ceteris scriptis et singulis dictis suis.
596 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Unde in virtute sancte obediencie eis prohibet, ne absque ipso vel eius scitu in predictis ordinandis vel prosequendis aut qualitercumque disponendis procedere vel aliquid attemptare presumant, set per vias et praticas per ipsum appertas et oblatas vel quascumque alias, per quas non falsa et violenta, que nunc per scismaticos petitur, set catholica et vera unio habeatur in ecclesia, quarum nullam vult excludere una secum, prout alias extitit concordatum, absque more dispendio pro- sequantur. Attentis ergo predictis cunctis pateat, quod papa per Dei graciai catholicaim fidem firmiter tenens et simpliciter confitens, ut ex suis actibus, dictis, scriptis ac protestacionibus patet notorie in materia, de qua nunc agitur, ut predictum est, non contendit de hiis, que ad fidem pertinent nec contendit, utrum unienda sit ecclesia, pro cuius vera unione consequenda in omni statu, speci- aliter in isto plus omnibus suis temporibus laboravit nec contendit de renunciacione, quam neduin liberaliter obtulit, set ad requestam adversariorum omnibus aliis viis pretulit et super ea praticas requisitus apperuit, set solum contendit de securitate ac libertate, que pro vera ecclesie unione consequenda est necessaria, quam papa requirit et adversarii denegant. Non ergo imponatur pape, sicut per adversarios ad provocandum populos contra eum sub- geritur, quod pro unione ecclesie non vult renunciare papatui, quod est notorie falsum, ut apparet ex premissis et aliis, que pro nunc exprimere causa brevitatis obmittit. Et tanden papa considerans, quod ipse inter innumerabiles angustias et terrores mente anxius et distractus non valet singula scripta vel dicta sua, sicut expedit, in tam ardua materia ponderare, ideo fuit ultimo protestatus, quod, si in predictis suis respon- sionibus vel in eis contentis aliquid omiserit aut minus proprie vel imperfecte posuerit, vel non satis clare forte expressit, si avisetur, paratus est illud supplere vel corrigere, exponere seu declarare. Si vero, quod absit, aliquid reperiretur, quod prima facie non presuinit, a fide catholica discrepans, illud habere vult pro non posito, scripto vel dicto, cum nunquam intencionis fuit aliud credere quam quod sacrosancta catholica mater ecclesia tenet et docet suos fideles debere credere et tenere, et hanc protestacionem dixit se velle habere pro facta et repetita in omnibus tam suprapositis quam ceteris scriptis et singulis dictis suis.
Strana 597
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 597 (257) Antwort der Kardinäle: Notwendigkeit der Abdankung Bene- dikts XIII. Beispiele aus Augustin und Gregor von Nazi- anz. Kritik der Vorschläge Benedikts. Der Mangel an Freiheit in Konstanz sei unbewiesen und unwahrscheinlich; die Wahrheit konne er durch Absendung von Boten nach Konstanz erfahren, worum die Kardinäle wiederholt gebeten hätten. Die Frage der Konzilshoheit lassen sie unentschieden, betonen aber die Möglichkeit seines Konzils, das nicht auf credulitas und professio fidei zu beschränken sei, sondern auch die Union behandeln müsse. Darum bitten sie noch- mals um Zusammentritt seines Konzils. Eine unio sei nötig, weil viele Benedikt der fautoria scismatis beschuldigen. Sie betonen die Berechtigung der legitim vor sich gegangenen Protestation ; sie beharren bei Supplik, Protest und Requisition und bitten um Ausführung. (1417 nach März 8.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 92. Einige Teile bei Raynald, Annales eccl. ad annum 1418 (fälschlich) Nr. XII und XIII gedruckt; ebenso Forschungen und Quellen S. 335. Beatissime pater. Premissa vestre sanctitatis reverencia humili et devota et subicientes sequencia determinacioni sancte matris ecclesie visa responsione per eandem sanctitatem facta VIII. presentis mensis Marcii cuidam cedule eidem sanctitati VIII. Febroarii proxime lapsi presentate per devotos vestros Carolum sancti Georgii ad velum aureum, Alfonsum sancti Eu- stachii et Petrum sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales collegium eiusdem Romane ecclesie facientes, nec non d. Petrum Terraconensem et d. Franciscum Cesaraugustanum archiepiscopos nominibus suis et ut procuratores d. Alfonsi episcopi Palentini, dicti cardinales collegialiter absentibus a curia archiepiscopis et episcopo antedictis predicta humili reverencia repetita, longum non querentes discursum eorum omnium, que dicta vestra respon- sio continet, propter eiusdem sanctitatis reverenciam ad predic- tam suam cedulam se reducunt, volentes aliqualiter explicare bonum zelum et intencionem sinceram, que habuerunt et habent super hiis, que in eadem sua cedula continentur: A cuius presen- tacione abstinere non potuissent sine divina offensa propter tantam necessitatem et tam grave periculum, in quibus est, prochdolor, ecclesia constituta. Est enim verum, beatissime pater, quod dicta cedula ad tria redducitur in effectu: Primo enim continet supplicacionem et consilium eidem sanctitati oblata
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 597 (257) Antwort der Kardinäle: Notwendigkeit der Abdankung Bene- dikts XIII. Beispiele aus Augustin und Gregor von Nazi- anz. Kritik der Vorschläge Benedikts. Der Mangel an Freiheit in Konstanz sei unbewiesen und unwahrscheinlich; die Wahrheit konne er durch Absendung von Boten nach Konstanz erfahren, worum die Kardinäle wiederholt gebeten hätten. Die Frage der Konzilshoheit lassen sie unentschieden, betonen aber die Möglichkeit seines Konzils, das nicht auf credulitas und professio fidei zu beschränken sei, sondern auch die Union behandeln müsse. Darum bitten sie noch- mals um Zusammentritt seines Konzils. Eine unio sei nötig, weil viele Benedikt der fautoria scismatis beschuldigen. Sie betonen die Berechtigung der legitim vor sich gegangenen Protestation ; sie beharren bei Supplik, Protest und Requisition und bitten um Ausführung. (1417 nach März 8.) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb. XVI 78 f. 92. Einige Teile bei Raynald, Annales eccl. ad annum 1418 (fälschlich) Nr. XII und XIII gedruckt; ebenso Forschungen und Quellen S. 335. Beatissime pater. Premissa vestre sanctitatis reverencia humili et devota et subicientes sequencia determinacioni sancte matris ecclesie visa responsione per eandem sanctitatem facta VIII. presentis mensis Marcii cuidam cedule eidem sanctitati VIII. Febroarii proxime lapsi presentate per devotos vestros Carolum sancti Georgii ad velum aureum, Alfonsum sancti Eu- stachii et Petrum sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales collegium eiusdem Romane ecclesie facientes, nec non d. Petrum Terraconensem et d. Franciscum Cesaraugustanum archiepiscopos nominibus suis et ut procuratores d. Alfonsi episcopi Palentini, dicti cardinales collegialiter absentibus a curia archiepiscopis et episcopo antedictis predicta humili reverencia repetita, longum non querentes discursum eorum omnium, que dicta vestra respon- sio continet, propter eiusdem sanctitatis reverenciam ad predic- tam suam cedulam se reducunt, volentes aliqualiter explicare bonum zelum et intencionem sinceram, que habuerunt et habent super hiis, que in eadem sua cedula continentur: A cuius presen- tacione abstinere non potuissent sine divina offensa propter tantam necessitatem et tam grave periculum, in quibus est, prochdolor, ecclesia constituta. Est enim verum, beatissime pater, quod dicta cedula ad tria redducitur in effectu: Primo enim continet supplicacionem et consilium eidem sanctitati oblata
Strana 598
598 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. de mittendis nunciis et procuratoribus Constanciam cum certa potestate, de qua ibi fit mencio etc. Secundo dicta cedula, pre- missa consideracione scandali, infamie et suspicionis, que fere apud omnes christifideles sunt contra eandem sanctitatem, con- tinet supplicacionem, consilium et requisicionem de tenendo unam et plures, si expediret tenere, sessiones concilii generalis ad deliberandum cum eodem super premissis et aliis, que pacem, salutem ac statum totius christianitatis et universalis ecclesie concernunt notorie et ad purgandum nos etc. Tercio predicta cedula aliquas protestaciones subiungit. Ad primam autem sup- plicacionem atque consilium, beatissime pater, sequenti zelo et racione moventur. Attendunt 1) enim, quod, cum scisma, proch- dolor, antiquatum, quod fere iam per quadraginta annos duravit, verisimiliter attentis occurrentibus tolli non possit nisi per vestram cessionem, sanctitas vestra ex debito pastoralis officii ad ipsam cessionem tenetur, attestantibus hoc sacris canonibus et dictis sanctorum patrum clarissimis et exemplis, e quibus sequencia dicta magni Augustini, que vestre sanctitati ignota non reputant"), brevitatis intuitu de presenti sufficiat texuisse. Ait enim doctor beatus 2) in libro 11." contra Cresconium: Nec episcopi propter nos sumus, set propter eos, quibus verbum et sacramentum Domini administramus ac per hoc, ut eorum sine scandalo [gubernandorum) sese necessitas habet, ita [vel esse] vel non esse debemus, quod non propter nos, set propter alios sumus. Denique nonnulli sancta humili- tate prediti viri propter quedam in se offendicula, quibus pie religiose- que movebantur, episcopatus officium non solum sine culpa, verum eciam cum laude deposuerunt. 1dem eciam Augustinus in libro gesto- rum cum Emerito : Pro pace Christi episcopi debent esse aut debent non esse, et subdit : Quid dubitamius redemptori nostro sacrificium istud humiliter offerre? An non ille de celis in membra humana descendit, ut membra eius essemus, et nos, ne ipsa membra crudeli divisione lanientur, de cathedris descendere formidamus? Propter nos sufficit, quod christianib) fideles et obedientes sumus, hoc ergo semper simus. Episcopi autem propter christianos a) Raynald reputamus. b) Raynald Christi. 1) Von hier an gedruckt Raynald, Annales eccl. ad a. 1418 Nr. XII und XIII. 2) Die folgenden drei Stellen stehen Migne, Patrol. Lat. Bd. 43 lib. 2 c. 11 f., Bd. 43 c. 6 f., Bd. 33 ep. 69. Sinnstörende Weglassungen der Hand- schrift sind eingefügt, unwesentliche Abweichungen sind nicht vermerkt. Ray- nald ließ einige unverständliche Stellen der Handschrift weg.
598 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. de mittendis nunciis et procuratoribus Constanciam cum certa potestate, de qua ibi fit mencio etc. Secundo dicta cedula, pre- missa consideracione scandali, infamie et suspicionis, que fere apud omnes christifideles sunt contra eandem sanctitatem, con- tinet supplicacionem, consilium et requisicionem de tenendo unam et plures, si expediret tenere, sessiones concilii generalis ad deliberandum cum eodem super premissis et aliis, que pacem, salutem ac statum totius christianitatis et universalis ecclesie concernunt notorie et ad purgandum nos etc. Tercio predicta cedula aliquas protestaciones subiungit. Ad primam autem sup- plicacionem atque consilium, beatissime pater, sequenti zelo et racione moventur. Attendunt 1) enim, quod, cum scisma, proch- dolor, antiquatum, quod fere iam per quadraginta annos duravit, verisimiliter attentis occurrentibus tolli non possit nisi per vestram cessionem, sanctitas vestra ex debito pastoralis officii ad ipsam cessionem tenetur, attestantibus hoc sacris canonibus et dictis sanctorum patrum clarissimis et exemplis, e quibus sequencia dicta magni Augustini, que vestre sanctitati ignota non reputant"), brevitatis intuitu de presenti sufficiat texuisse. Ait enim doctor beatus 2) in libro 11." contra Cresconium: Nec episcopi propter nos sumus, set propter eos, quibus verbum et sacramentum Domini administramus ac per hoc, ut eorum sine scandalo [gubernandorum) sese necessitas habet, ita [vel esse] vel non esse debemus, quod non propter nos, set propter alios sumus. Denique nonnulli sancta humili- tate prediti viri propter quedam in se offendicula, quibus pie religiose- que movebantur, episcopatus officium non solum sine culpa, verum eciam cum laude deposuerunt. 1dem eciam Augustinus in libro gesto- rum cum Emerito : Pro pace Christi episcopi debent esse aut debent non esse, et subdit : Quid dubitamius redemptori nostro sacrificium istud humiliter offerre? An non ille de celis in membra humana descendit, ut membra eius essemus, et nos, ne ipsa membra crudeli divisione lanientur, de cathedris descendere formidamus? Propter nos sufficit, quod christianib) fideles et obedientes sumus, hoc ergo semper simus. Episcopi autem propter christianos a) Raynald reputamus. b) Raynald Christi. 1) Von hier an gedruckt Raynald, Annales eccl. ad a. 1418 Nr. XII und XIII. 2) Die folgenden drei Stellen stehen Migne, Patrol. Lat. Bd. 43 lib. 2 c. 11 f., Bd. 43 c. 6 f., Bd. 33 ep. 69. Sinnstörende Weglassungen der Hand- schrift sind eingefügt, unwesentliche Abweichungen sind nicht vermerkt. Ray- nald ließ einige unverständliche Stellen der Handschrift weg.
Strana 599
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 599 populos ordinamur. Quod ergo christianis populis ad christianam pacem prodest, hoc de nostro episcopatu faciamus. Et infra: Propter nos hoc") debemus esse, quod vos, quis debes esse tu? Cuicumque loquor vestrum, christianus, fidelis, obediens, hoc tu propter te, hoc et ego propter me, quod ergo tu propter te et ego propter me semper esse debemus. Quod autem sun, propter te simb), si tibi prodest, et non sim, si tibi obest. Et infra sub- dit: Si servi utiles sumus, cur Domino contemptis eternis lucris pro nostris temporalibus sublimitatibus invidemus? Episcopalis dignitas fructuosior nobis erit, si deposita gregem Christi magis collegerit quam retenta disperserit. Et 1) infra: Fratres mei, si Deum cogitamus, locus iste alcior specula vinitorum est, non fastigium superbientis, si, cum volo retinere episcopatum meum, dispergo gregem Christi, quomodo non est dampnum gregis honor pastoris? Et infra: Nam qua fronte in futuro seculo pro- missum a Christo sperabimus honorem, si christianam in hoc seculo noster honor impedit unitatem? Idem Augustinus in epistola ad Castorium: Longe est quippe gloriosius episcopatus sarcinam propter ecclesie vitanda pericula deposuisse, quam propter regenda gubernacula suscepisse. Ille quippe se honorem digne accipere potuisse demonstrat, qui acceptum non deffendit indigne. Hec ille. Ecce, pater beatissime, ex dictis mirabilis Augustini, que cardinales predicti reverenter vestre offerunt sanctitati, que Ro- manus pontifex tanto plenius servare tenetur, quanto in dignitate sublimiore et statu perfectiori existens Deo strictius aliis episcopis obligatur. De exemplis autem post illa, que per Augustinum generaliter dicta sunt, sufficiat exemplum beati Gregorii Nazian- zeni patriarche Constantinopolitani, cuius, teste Ruphino, nec vita aliquid probabilius et sanctius nec eloquencia clarius est“) et illustrius nec fide purius et rectius nec sciencia plenius et perfectius inveniri potest, qui solus fuit, de cuius fide nec dissi- dentes quidem inter se, ut fieri solet, partes et studia disputare potuerint, set id obtinuerit apud Deum et ecclesias meritis, ut, quicumque ausus fuerit doctrine eius in aliquo refragari, ex hoc ipso, quod ipse sit magnus hereticus, arguatur. Manifestum namque iudicium est, non esse recte fidei hominem, qui in fide a) Fehlt Raynald. b) Hs sum. Auch im Folgenden Hs verschieden vom Druck. 1) Das Folgende fehlt wieder Raynald.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 599 populos ordinamur. Quod ergo christianis populis ad christianam pacem prodest, hoc de nostro episcopatu faciamus. Et infra: Propter nos hoc") debemus esse, quod vos, quis debes esse tu? Cuicumque loquor vestrum, christianus, fidelis, obediens, hoc tu propter te, hoc et ego propter me, quod ergo tu propter te et ego propter me semper esse debemus. Quod autem sun, propter te simb), si tibi prodest, et non sim, si tibi obest. Et infra sub- dit: Si servi utiles sumus, cur Domino contemptis eternis lucris pro nostris temporalibus sublimitatibus invidemus? Episcopalis dignitas fructuosior nobis erit, si deposita gregem Christi magis collegerit quam retenta disperserit. Et 1) infra: Fratres mei, si Deum cogitamus, locus iste alcior specula vinitorum est, non fastigium superbientis, si, cum volo retinere episcopatum meum, dispergo gregem Christi, quomodo non est dampnum gregis honor pastoris? Et infra: Nam qua fronte in futuro seculo pro- missum a Christo sperabimus honorem, si christianam in hoc seculo noster honor impedit unitatem? Idem Augustinus in epistola ad Castorium: Longe est quippe gloriosius episcopatus sarcinam propter ecclesie vitanda pericula deposuisse, quam propter regenda gubernacula suscepisse. Ille quippe se honorem digne accipere potuisse demonstrat, qui acceptum non deffendit indigne. Hec ille. Ecce, pater beatissime, ex dictis mirabilis Augustini, que cardinales predicti reverenter vestre offerunt sanctitati, que Ro- manus pontifex tanto plenius servare tenetur, quanto in dignitate sublimiore et statu perfectiori existens Deo strictius aliis episcopis obligatur. De exemplis autem post illa, que per Augustinum generaliter dicta sunt, sufficiat exemplum beati Gregorii Nazian- zeni patriarche Constantinopolitani, cuius, teste Ruphino, nec vita aliquid probabilius et sanctius nec eloquencia clarius est“) et illustrius nec fide purius et rectius nec sciencia plenius et perfectius inveniri potest, qui solus fuit, de cuius fide nec dissi- dentes quidem inter se, ut fieri solet, partes et studia disputare potuerint, set id obtinuerit apud Deum et ecclesias meritis, ut, quicumque ausus fuerit doctrine eius in aliquo refragari, ex hoc ipso, quod ipse sit magnus hereticus, arguatur. Manifestum namque iudicium est, non esse recte fidei hominem, qui in fide a) Fehlt Raynald. b) Hs sum. Auch im Folgenden Hs verschieden vom Druck. 1) Das Folgende fehlt wieder Raynald.
Strana 600
600 Gregorio non concordat. Iste, inquam, talis et tantus fuisse dicitur, ut de ipso iterum scribatur, quod brevi tempore tantum ad emendandum populum vetustis hereticorum3) infectum venenis profecit, ut tunc primuin christiani sibi fieri viderentur et novel- lam lucem veritatis aspicere, cum religionis doctor multa quidem verbis, plura tamen doceret exemplis, ne videretur ab eo disci- pulis aliquid imperari, quod non prius ipse fecisset. Set ubi invidia gloriam consecuta est,b) obniti quidam et prescripcionibus?) minus sanis uti cepere, ut ipso ad propria remeante alius ordina- retur episcopus, quod ille subsurrari tantum et sub dente senciens ruminari, ipse profert, quod nullus eidem audebat dicere: Absit, inquit, ut mei causa simultas in Dei sacerdotibus oriatur. Si d) propter me est ista tempestas, tollite et inmittite me in mare et desinet a vobis cassacio.) Hec dicens vir gloriosissimus cessit patriarchatui et regressus est ad propria. Item, beatissime pater, quod sanctitas vestra ex debito pastora- lis officii renunciare teneatur, determinationibus potest probari doctorum solempnium, qui super iure canonico scripserunt. Ad quam quidem cessionem eciam vestram sanctitatem astringit, quia illam iuravit, obtulit et bona fide promisit, ut in presentata cedula enarratur. Que quidemn adiectio fidei pro iuramento reputatur in iure. Attendunt eciam cardinales predicti, quod, ex quo in praticis super via cessionis actenus per eandem sanctitatem oblatis non concordat congregacio Constanciensis, tenetur dicta sanctitas ex debito pastoralis officii pro sedando scismate et reducendo ad veram unionem sub uno") capite maiorem partem christianitatis, que vos et predecessorem vestrum non reputavit veros Romanos pontifices, set intrusos, condescendere ad aliam praticam, in qua dicta congregacio cum eadem sanctitate concordet, et que sit observabilis sine offensa divina, cuiusmodi videtur esse indubie pratica per dictos supplicantes et consulentes apperta in sua cedula antedicta 1). Set quia, beatissime pater, responsio vestra praticam huiusmodi nititur impugnare, dicens, quod unio ecclesie per modum, qui petitur, esset non clara, set obscura, non secura, set dubia, non brevis, set nulla, si statim sine alia disposicione future unionis ecclesie per obediencie subtractionem, per reddi- tuum ecclesiasticorum et aliorum bonorum temporalium spolia- III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Feklt Raynald. b) Raynald umgestellt. c) Raynald proposicionibus. d) Usque hnc am Rande. Fehlf Raynald. e) Raynald quassatio und mittite. f) Raynald bono. 1) So weit gedruckt.
600 Gregorio non concordat. Iste, inquam, talis et tantus fuisse dicitur, ut de ipso iterum scribatur, quod brevi tempore tantum ad emendandum populum vetustis hereticorum3) infectum venenis profecit, ut tunc primuin christiani sibi fieri viderentur et novel- lam lucem veritatis aspicere, cum religionis doctor multa quidem verbis, plura tamen doceret exemplis, ne videretur ab eo disci- pulis aliquid imperari, quod non prius ipse fecisset. Set ubi invidia gloriam consecuta est,b) obniti quidam et prescripcionibus?) minus sanis uti cepere, ut ipso ad propria remeante alius ordina- retur episcopus, quod ille subsurrari tantum et sub dente senciens ruminari, ipse profert, quod nullus eidem audebat dicere: Absit, inquit, ut mei causa simultas in Dei sacerdotibus oriatur. Si d) propter me est ista tempestas, tollite et inmittite me in mare et desinet a vobis cassacio.) Hec dicens vir gloriosissimus cessit patriarchatui et regressus est ad propria. Item, beatissime pater, quod sanctitas vestra ex debito pastora- lis officii renunciare teneatur, determinationibus potest probari doctorum solempnium, qui super iure canonico scripserunt. Ad quam quidem cessionem eciam vestram sanctitatem astringit, quia illam iuravit, obtulit et bona fide promisit, ut in presentata cedula enarratur. Que quidemn adiectio fidei pro iuramento reputatur in iure. Attendunt eciam cardinales predicti, quod, ex quo in praticis super via cessionis actenus per eandem sanctitatem oblatis non concordat congregacio Constanciensis, tenetur dicta sanctitas ex debito pastoralis officii pro sedando scismate et reducendo ad veram unionem sub uno") capite maiorem partem christianitatis, que vos et predecessorem vestrum non reputavit veros Romanos pontifices, set intrusos, condescendere ad aliam praticam, in qua dicta congregacio cum eadem sanctitate concordet, et que sit observabilis sine offensa divina, cuiusmodi videtur esse indubie pratica per dictos supplicantes et consulentes apperta in sua cedula antedicta 1). Set quia, beatissime pater, responsio vestra praticam huiusmodi nititur impugnare, dicens, quod unio ecclesie per modum, qui petitur, esset non clara, set obscura, non secura, set dubia, non brevis, set nulla, si statim sine alia disposicione future unionis ecclesie per obediencie subtractionem, per reddi- tuum ecclesiasticorum et aliorum bonorum temporalium spolia- III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. a) Feklt Raynald. b) Raynald umgestellt. c) Raynald proposicionibus. d) Usque hnc am Rande. Fehlf Raynald. e) Raynald quassatio und mittite. f) Raynald bono. 1) So weit gedruckt.
Strana 601
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 601 cionem, per temporalem et hostilem persecucionem et reclusionem et per mortis comminacionem papa cogitur approbare, quod petitur, respondent dicti cardinales premissa reverencia humili repetita, quod dicta impugnacio, ubi valida esset, eciam dampna- ret praticam per eandem sanctitatem datam Paniscole, quam tamen ut bonam predicat et deffendit nec non ipsam obtulit in responsione facta citacioni congregacionis Constanciensis. Set non volentes dicti cardinalis protrahere verbum ultra quam deceat, dicunt, quod, si vestra sanctitas acceptaret praticain contentam in cedula sepedicta, prout acceptanda est, hoc fieret instantibus, supplicantibus et requirentibus dictis cardinalibus. qui sub potestate vestra consistunt et personis aliis eidem sanctitati obedientibus et devotis, nec fieret hoc ad instanciaim aliquorum, qui aliquid de predictis commiserint, cum nec illi pro dicta pra- tica ullam instanciam faciant, ut certum est dicte sanctitati. Ymo eciam, beatissime pater, posito, quod dictam instanciani facerent, hoc bene est attendendum, quod subtractio, spoliacio, persecucio, reclusio et mortis comminacio, si que sint supra alle- gate, non inducerent nec compellerent, prout nec inducere nec compellere debent, vestram sanctitatem acquiescere pratice per cardinales et alios supranominatos apperte, set ad hoc induceret eandem sanctitatein et compelleret, prout inducere et compellere debet, debitum pastoralis officii, quod ipsam vehementissime astringit et cogit scisma sedare et unionem ecclesie dare. Unde subtractio, spoliacio, persecucio, reclusio et mortis comminacio supradicte, ut nullam causam prestantes acceptacioni et exe- cucioni dicte pratice, ipsam non inficerent nec sibi obsistere possent. Set quia ulterius eadem sanctitas in dicta sua re- sponsione in pratica supradicta insurgit propter deffectum liber- tatis, quem in Constancia esse pretendit, respondent dicti cardi- nales cum reverencia humili antedicta, quod de tali libertatis defectu nulla informacio habetur, cui merito sit standum, nec soli suspicioni initi debet sanctitas vestra. Et pro certo, bea- tissime pater, verisimile non videtur, quod dicte congregacioni, que iuxta dictam praticam in unam haberet concordare personam, in qua quidem congregacione sunt prelati in tanta multitudine, nec non procuratores seu nuncii fere omnium regum aut principum totius christianitatis, metus seu impressio inferretur. Preterea, beatissime pater, quia super dicta libertate aut eins defectu in eadem civitate Constanciensi magis quam alibi inquiri potest
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 601 cionem, per temporalem et hostilem persecucionem et reclusionem et per mortis comminacionem papa cogitur approbare, quod petitur, respondent dicti cardinales premissa reverencia humili repetita, quod dicta impugnacio, ubi valida esset, eciam dampna- ret praticam per eandem sanctitatem datam Paniscole, quam tamen ut bonam predicat et deffendit nec non ipsam obtulit in responsione facta citacioni congregacionis Constanciensis. Set non volentes dicti cardinalis protrahere verbum ultra quam deceat, dicunt, quod, si vestra sanctitas acceptaret praticain contentam in cedula sepedicta, prout acceptanda est, hoc fieret instantibus, supplicantibus et requirentibus dictis cardinalibus. qui sub potestate vestra consistunt et personis aliis eidem sanctitati obedientibus et devotis, nec fieret hoc ad instanciaim aliquorum, qui aliquid de predictis commiserint, cum nec illi pro dicta pra- tica ullam instanciam faciant, ut certum est dicte sanctitati. Ymo eciam, beatissime pater, posito, quod dictam instanciani facerent, hoc bene est attendendum, quod subtractio, spoliacio, persecucio, reclusio et mortis comminacio, si que sint supra alle- gate, non inducerent nec compellerent, prout nec inducere nec compellere debent, vestram sanctitatem acquiescere pratice per cardinales et alios supranominatos apperte, set ad hoc induceret eandem sanctitatein et compelleret, prout inducere et compellere debet, debitum pastoralis officii, quod ipsam vehementissime astringit et cogit scisma sedare et unionem ecclesie dare. Unde subtractio, spoliacio, persecucio, reclusio et mortis comminacio supradicte, ut nullam causam prestantes acceptacioni et exe- cucioni dicte pratice, ipsam non inficerent nec sibi obsistere possent. Set quia ulterius eadem sanctitas in dicta sua re- sponsione in pratica supradicta insurgit propter deffectum liber- tatis, quem in Constancia esse pretendit, respondent dicti cardi- nales cum reverencia humili antedicta, quod de tali libertatis defectu nulla informacio habetur, cui merito sit standum, nec soli suspicioni initi debet sanctitas vestra. Et pro certo, bea- tissime pater, verisimile non videtur, quod dicte congregacioni, que iuxta dictam praticam in unam haberet concordare personam, in qua quidem congregacione sunt prelati in tanta multitudine, nec non procuratores seu nuncii fere omnium regum aut principum totius christianitatis, metus seu impressio inferretur. Preterea, beatissime pater, quia super dicta libertate aut eins defectu in eadem civitate Constanciensi magis quam alibi inquiri potest
Strana 602
602 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. veritas et haberi, eadem sanctitas nunciis et procuratoribus suis aut aliis magis sibi fidis personis onns inquirendi et sciendi huius- modi veritatem posset imponere et mandatum dare, quod, si de defectu libertatis constaret, ad ulteriora procedi non posset, prout per cardinales predictos vestre sanctitati pluries extitit humiliter supplicatuim. Ad secundam autem supplicacionem, consilium et requisicionem, videlicet de tenendo unaimn et plures, si expediret, tenere sessiones concilii generalis etc., beatissime pater, dicti cardinales sequenti zelo et racione moventur. Attendunt enim, quod signanter pro- hac causa vestra sanctitas generale concilium apud ipsam con- tinuare decernit, prout continuatur ad presens, videlicet ut, si circa negociui unionis aliqua instaret necessitas, ut de presenti notorie instat, remedium generalis concilii ad subveniendum esset in promptu. Attendunt eciam, beatissime pater, quod magna negocia, in quibus universalis ecclesie status versatur, de more ecclesie in generali concilio terminantur, et ne remota aut imper- tinencia querantur exempla, attendunt et vident, quod praticas statutas a iure super ellectione Romani pontificis ipsi summi pontifices in generalibus conciliis ediderunt, ut per multa constat iura, que in canonibus sacris habentur. An autein in talibus negociis, que in generalibus conciliis terminantur de necessitate aut de honesto, oppinio solius pape oppinioni concilii, aut oppinio concilii oppinioni solius pape sit preferenda, maiori discussioni relinqunt dicti cardinales. Hoc tamen sciunt, quod eadem sanctitas in responsione, quam fecit citacioni sibi facte per congregacionem Constanciensem, quecumque dicta et dicenda, facta et facienda, scripta et scribenda, credita et credenda, docta et docenda sub- iecit subiectaque esse voluit correctioni et determinacioni catholice ecclesie sacrosancte, que quidem submissio dicta semper reverencia humili precedente non restringitur ad ea tantum, que ad creduli- tatem et professionem vere fidei pertinent, ut vestra, beatissime pater, infert responsio, set eciam ea complectitur, que unionem respiciunt et effugiunt scisma et scismatis fautoriam. Dicta enim submissio, beatissime pater, nedum facta fuit ad defendendum vos ab heresi, set eciam a scismate et scismatis fautoria, prout hec liquide constant in auctenticis documentis. Et ubi dicta submissio tantum ad ea, que ad fidem pertinent, referretur, oppinantur multi, beatissime pater, quod dictum negocium unionis ad fidem pertinet et quod ex eius ruptura sive ob loci discordiam sive ob quamvis
602 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. veritas et haberi, eadem sanctitas nunciis et procuratoribus suis aut aliis magis sibi fidis personis onns inquirendi et sciendi huius- modi veritatem posset imponere et mandatum dare, quod, si de defectu libertatis constaret, ad ulteriora procedi non posset, prout per cardinales predictos vestre sanctitati pluries extitit humiliter supplicatuim. Ad secundam autem supplicacionem, consilium et requisicionem, videlicet de tenendo unaimn et plures, si expediret, tenere sessiones concilii generalis etc., beatissime pater, dicti cardinales sequenti zelo et racione moventur. Attendunt enim, quod signanter pro- hac causa vestra sanctitas generale concilium apud ipsam con- tinuare decernit, prout continuatur ad presens, videlicet ut, si circa negociui unionis aliqua instaret necessitas, ut de presenti notorie instat, remedium generalis concilii ad subveniendum esset in promptu. Attendunt eciam, beatissime pater, quod magna negocia, in quibus universalis ecclesie status versatur, de more ecclesie in generali concilio terminantur, et ne remota aut imper- tinencia querantur exempla, attendunt et vident, quod praticas statutas a iure super ellectione Romani pontificis ipsi summi pontifices in generalibus conciliis ediderunt, ut per multa constat iura, que in canonibus sacris habentur. An autein in talibus negociis, que in generalibus conciliis terminantur de necessitate aut de honesto, oppinio solius pape oppinioni concilii, aut oppinio concilii oppinioni solius pape sit preferenda, maiori discussioni relinqunt dicti cardinales. Hoc tamen sciunt, quod eadem sanctitas in responsione, quam fecit citacioni sibi facte per congregacionem Constanciensem, quecumque dicta et dicenda, facta et facienda, scripta et scribenda, credita et credenda, docta et docenda sub- iecit subiectaque esse voluit correctioni et determinacioni catholice ecclesie sacrosancte, que quidem submissio dicta semper reverencia humili precedente non restringitur ad ea tantum, que ad creduli- tatem et professionem vere fidei pertinent, ut vestra, beatissime pater, infert responsio, set eciam ea complectitur, que unionem respiciunt et effugiunt scisma et scismatis fautoriam. Dicta enim submissio, beatissime pater, nedum facta fuit ad defendendum vos ab heresi, set eciam a scismate et scismatis fautoria, prout hec liquide constant in auctenticis documentis. Et ubi dicta submissio tantum ad ea, que ad fidem pertinent, referretur, oppinantur multi, beatissime pater, quod dictum negocium unionis ad fidem pertinet et quod ex eius ruptura sive ob loci discordiam sive ob quamvis
Strana 603
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 603 aliam occasionem provenientem fides catholica leditur. Set ut pre- cidatur materia disputandi, suspensa ad presens altercacione super dicta submissione, hoc certum et clarum resultat, beatissime pater, quod iusta est supplicacio, bonum est consilium et sancta est requisicio et exaudiri meruerunt et merentur omnino, videlicet de sessione tenenda aut sessionibus tenendis generalis concilii, et quod super supplicatis et consultis et aliis, que pacem, salutem ac statum totius christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, cum dicto concilio eadem sanctitas deliberare dignetur. Nec obstat dicta reverencia humili preeunte, quod in dicta vestra responsione dicitur, videlicet quod nec prelatis nec aliis notabilibus personis est liber ingressus etc. Nam, beatissime pater, vobis incertum est, quod prelati et alii, qui ad sessionem dicti concilii fuerint per vos evocati, recusent aut impediantur venire, yno esse potest, quod nullum eis impedimentum paretur. Supplicant ergo dicti cardinales et consulunt atque requirunt humiliter, ut faciat eadem sanctitas, quod in se est, scilicet vocacionem eorum, quos voluerit, quam facere in vestra permanet facultate. Super residuo vero provideat Deus. Ad consulendum autem, supplican- dum et requirendum fieri in dicto concilio purgacionem, de qua fit mencio in sepedicta cedula, moventur dicti cardinales ex causa ibidem expressa, scilicet propter grave scandalum, gravem infa- miam et suspicionem vehementem, que, dicta humili reverencia repetita, sunt fere generaliter apud omnes christifideles contra eandem sanctitatem de fautoria inveterati scismatis et turbacione ecclesie unionis et secundum multos eciam de catholica fide: De quibus quidem criminibus contra vos proceditur per dictam con- gregacionem Constanciensem, cui nulla cura est deliberare super loci controversia, set solum de criminibus preexpressis. Et quam- quam, beatissime pater, dicta vestra responsio affirmet dictum scandalum non fore pusillorum, set phariseorum etc., attamen, dicta reverencia humili preeunte, credunt dicti cardinales dictam sanctitatem esse ex aliquorum non veris relacionibus informatam, cum rei veritas sit scandalum, infamiam et suspicionemn predictam esse fere generaliter apud omnes christifideles, ut dicta cedula continet, quod si specialius eadem sanctitas audire desiderat, attendat 1) et recolat illa, que per ambassiatores serenissimorum regum et principum obediencie sue ex eorum parte fuerunt pluries eidem sanctitati in scriptis intimata et eciam, que per suos fideles 1) Von hier an wieder gedr. Raynald.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 603 aliam occasionem provenientem fides catholica leditur. Set ut pre- cidatur materia disputandi, suspensa ad presens altercacione super dicta submissione, hoc certum et clarum resultat, beatissime pater, quod iusta est supplicacio, bonum est consilium et sancta est requisicio et exaudiri meruerunt et merentur omnino, videlicet de sessione tenenda aut sessionibus tenendis generalis concilii, et quod super supplicatis et consultis et aliis, que pacem, salutem ac statum totius christianitatis et universalis ecclesie notorie concernunt, cum dicto concilio eadem sanctitas deliberare dignetur. Nec obstat dicta reverencia humili preeunte, quod in dicta vestra responsione dicitur, videlicet quod nec prelatis nec aliis notabilibus personis est liber ingressus etc. Nam, beatissime pater, vobis incertum est, quod prelati et alii, qui ad sessionem dicti concilii fuerint per vos evocati, recusent aut impediantur venire, yno esse potest, quod nullum eis impedimentum paretur. Supplicant ergo dicti cardinales et consulunt atque requirunt humiliter, ut faciat eadem sanctitas, quod in se est, scilicet vocacionem eorum, quos voluerit, quam facere in vestra permanet facultate. Super residuo vero provideat Deus. Ad consulendum autem, supplican- dum et requirendum fieri in dicto concilio purgacionem, de qua fit mencio in sepedicta cedula, moventur dicti cardinales ex causa ibidem expressa, scilicet propter grave scandalum, gravem infa- miam et suspicionem vehementem, que, dicta humili reverencia repetita, sunt fere generaliter apud omnes christifideles contra eandem sanctitatem de fautoria inveterati scismatis et turbacione ecclesie unionis et secundum multos eciam de catholica fide: De quibus quidem criminibus contra vos proceditur per dictam con- gregacionem Constanciensem, cui nulla cura est deliberare super loci controversia, set solum de criminibus preexpressis. Et quam- quam, beatissime pater, dicta vestra responsio affirmet dictum scandalum non fore pusillorum, set phariseorum etc., attamen, dicta reverencia humili preeunte, credunt dicti cardinales dictam sanctitatem esse ex aliquorum non veris relacionibus informatam, cum rei veritas sit scandalum, infamiam et suspicionemn predictam esse fere generaliter apud omnes christifideles, ut dicta cedula continet, quod si specialius eadem sanctitas audire desiderat, attendat 1) et recolat illa, que per ambassiatores serenissimorum regum et principum obediencie sue ex eorum parte fuerunt pluries eidem sanctitati in scriptis intimata et eciam, que per suos fideles 1) Von hier an wieder gedr. Raynald.
Strana 604
604 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. prelatos et alios probos viros sepissime supplicata fuerunt et super dicto scandalo exarata. Quo, prout verum est, presuposito, ad consulendum, supplicandum et requirendum dictam purgacionem faciunt exempla preterita. Nam, ut legitur in cronicis, papa Damasus primus accusatus de adulterio se coram concilio pur- gavit, papa Sixtus tercins accusatus de crimine se purgavit coram concilio, papa Pelagius primus inculpatus de exilio et morte Vigilii se purgavit coraim omni populo atque clero, papa Leo tercius, cui crimina opponebantur, quia nullus inventus fuit probator legitimus, ab obiectis criminibus se purgavit. Nec est cure presentis, an dicti Romani pontifices necessario se purgaverint, an de honesto, quia utroque casu inminentibus scandalo, infamia et suspicione predictis iuste supplicacioni bene et utiliter consulitur et sancte requiritur fieri in generali concilio purgacionemn predictam. Et maxime, beatissime pater,") quia fautoria inveterati scismatis et turbacio unionis ecclesie ad fidem pertinere videntur.1) Nam sive in loci discordia, sive in alia quavis occasione causentur, ledunt secundum multorum sentenciam articuluim fidei et statum univer- salis ecclesie pervertunt nimium atque perturbant. Ad tercium denuo venientes, videlicet ad protestaciones, quas sepedicta cedula in sui fine subiungit, credunt dicti cardinales dicte sanctitatis humili reverencia semper salva, sibi et aliis licuisse ius universalis ecclesie atque suum illesum et illibatum servare et per consequens uti protestacionis remedio, quod ad conserva- cionem inris est adiumentum tam per sacros canones quam per leges civiles. Et quamvis, beatissime pater, per capud membra corporis gubernentur, ut vestra inquit responsio, verum tamen, dicta humili reverencia preeunte, credunt dicti cardinales nichilo- minus esse verum, quod verisimili occurente timore de subver- sione status universalis ecclesie non denegetur dictis membris protestacionis remediuim honestum utique atque iustun, cum in casu, qui satis ad propositum adoptatur, sacra scriptura affirmet, quod Paulus in faciem restitit Petro, unde sicut in faciem resistere licuit, licuisset utique protestari, et quia dictos cardinales ad doctrinam sancti Bernardi sanctitas vestra remittit, cum quanta possunt humilitate, regraciantur vestre clemencie. Ibidem enim multa scripta sunt, que ad ipsorum spectant officium, et inter cetera, quod sint concordes ad pacem et ad unitatem conformes a) Raynald vestra sanctitate. 1) So weit Druck bei Raynald.
604 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. prelatos et alios probos viros sepissime supplicata fuerunt et super dicto scandalo exarata. Quo, prout verum est, presuposito, ad consulendum, supplicandum et requirendum dictam purgacionem faciunt exempla preterita. Nam, ut legitur in cronicis, papa Damasus primus accusatus de adulterio se coram concilio pur- gavit, papa Sixtus tercins accusatus de crimine se purgavit coram concilio, papa Pelagius primus inculpatus de exilio et morte Vigilii se purgavit coraim omni populo atque clero, papa Leo tercius, cui crimina opponebantur, quia nullus inventus fuit probator legitimus, ab obiectis criminibus se purgavit. Nec est cure presentis, an dicti Romani pontifices necessario se purgaverint, an de honesto, quia utroque casu inminentibus scandalo, infamia et suspicione predictis iuste supplicacioni bene et utiliter consulitur et sancte requiritur fieri in generali concilio purgacionemn predictam. Et maxime, beatissime pater,") quia fautoria inveterati scismatis et turbacio unionis ecclesie ad fidem pertinere videntur.1) Nam sive in loci discordia, sive in alia quavis occasione causentur, ledunt secundum multorum sentenciam articuluim fidei et statum univer- salis ecclesie pervertunt nimium atque perturbant. Ad tercium denuo venientes, videlicet ad protestaciones, quas sepedicta cedula in sui fine subiungit, credunt dicti cardinales dicte sanctitatis humili reverencia semper salva, sibi et aliis licuisse ius universalis ecclesie atque suum illesum et illibatum servare et per consequens uti protestacionis remedio, quod ad conserva- cionem inris est adiumentum tam per sacros canones quam per leges civiles. Et quamvis, beatissime pater, per capud membra corporis gubernentur, ut vestra inquit responsio, verum tamen, dicta humili reverencia preeunte, credunt dicti cardinales nichilo- minus esse verum, quod verisimili occurente timore de subver- sione status universalis ecclesie non denegetur dictis membris protestacionis remediuim honestum utique atque iustun, cum in casu, qui satis ad propositum adoptatur, sacra scriptura affirmet, quod Paulus in faciem restitit Petro, unde sicut in faciem resistere licuit, licuisset utique protestari, et quia dictos cardinales ad doctrinam sancti Bernardi sanctitas vestra remittit, cum quanta possunt humilitate, regraciantur vestre clemencie. Ibidem enim multa scripta sunt, que ad ipsorum spectant officium, et inter cetera, quod sint concordes ad pacem et ad unitatem conformes a) Raynald vestra sanctitate. 1) So weit Druck bei Raynald.
Strana 605
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 605 et describens ibi sanctus doctor, quales cardinales obtare debeant Romani pontifices, loquens in personam beati pape Eugenii, cui librum dirigebat, sed non ipsum tantum illo divino opere instrue- bat, de officio cardinalium multa ponit, que satis ad propositum adoptantur. Et quamvis, beatissime pater, dicti cardinales longe se sciant impares viris illis, de quibus precesserat sermo beati Bernardi, nichilominus tamen scripta per ipsum extimant ad onus suum incumbere et non volentes tacere, quod vestre sanctitati fidelitatem illibatam servarunt et multis propter vos se obices posuerunt et se obtulerunt, si vobis placeret, renunciaturos suis statibus . . . Visis igitur, beatissime pater, omnibus supra contentis, et equa racionis lance discussis, dicta humili reverencia salva, iu- sticiam continet cedula sepedicta presentata vestre sanctitati octava Marcii2) proxime lapsi. Set nec est silencio relinquendum, dicta reverencia humili preeunte, quod in dicta cedula non nomi- nantur ut protestantes aut ipsam cedulam presentantes d. sub- diaconus 1) aut d. Franciscus de Aranda, set solum dicti cardi- nales ut facientes collegium, nec non d. Petrus Terraconensis et dominus Franciscus Cesaraugustanus archiepiscopi nominibus suis et ut procuratores d. Alfonsi episcopi Palentinensis. De qua quidem procuracione ad dictos cardinales fidem facere non spectat. Credunt tamen, quod dicti archiepiscopi bonam super hoc dabunt racionem, de dicto autem archiepiscopo Cesaraugustano rei geste veritas sic se habet, quod ipse una cum cardinalibus et archi- episcopo Terraconensi fuit conordinans, reputans sibi dictam cedulam necessariam, ut alteri cuicumque persone, ac simul eciam vestre sanctitati offerens cedulam supradictam, ut constat aucten- ticis documentis, unde, si ipse ibi nominatur inter alios suppli- cantes, consulentes, requirentes et protestantes, ulla culpa cardi- nalibus et archiepiscopo Terraconensi predictis est ullatenus imputanda? Post presentacionem autem dicte cedule factam vestre sanctitati de variacione, si quam fecit dictus Cesaraugustanus, et de modo et causa dicte variacionis non pertinuit ad cardinales et Terraconensem predictos aliquid scribere aut in cedula ipsa mutare, cum ista ad officium secretarii eiusdem sanctitatis et alterius tabellionis publici in predictis adhibiti spectarent, qui a) So irrig statt Februar. 1) P. de Comollis.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 605 et describens ibi sanctus doctor, quales cardinales obtare debeant Romani pontifices, loquens in personam beati pape Eugenii, cui librum dirigebat, sed non ipsum tantum illo divino opere instrue- bat, de officio cardinalium multa ponit, que satis ad propositum adoptantur. Et quamvis, beatissime pater, dicti cardinales longe se sciant impares viris illis, de quibus precesserat sermo beati Bernardi, nichilominus tamen scripta per ipsum extimant ad onus suum incumbere et non volentes tacere, quod vestre sanctitati fidelitatem illibatam servarunt et multis propter vos se obices posuerunt et se obtulerunt, si vobis placeret, renunciaturos suis statibus . . . Visis igitur, beatissime pater, omnibus supra contentis, et equa racionis lance discussis, dicta humili reverencia salva, iu- sticiam continet cedula sepedicta presentata vestre sanctitati octava Marcii2) proxime lapsi. Set nec est silencio relinquendum, dicta reverencia humili preeunte, quod in dicta cedula non nomi- nantur ut protestantes aut ipsam cedulam presentantes d. sub- diaconus 1) aut d. Franciscus de Aranda, set solum dicti cardi- nales ut facientes collegium, nec non d. Petrus Terraconensis et dominus Franciscus Cesaraugustanus archiepiscopi nominibus suis et ut procuratores d. Alfonsi episcopi Palentinensis. De qua quidem procuracione ad dictos cardinales fidem facere non spectat. Credunt tamen, quod dicti archiepiscopi bonam super hoc dabunt racionem, de dicto autem archiepiscopo Cesaraugustano rei geste veritas sic se habet, quod ipse una cum cardinalibus et archi- episcopo Terraconensi fuit conordinans, reputans sibi dictam cedulam necessariam, ut alteri cuicumque persone, ac simul eciam vestre sanctitati offerens cedulam supradictam, ut constat aucten- ticis documentis, unde, si ipse ibi nominatur inter alios suppli- cantes, consulentes, requirentes et protestantes, ulla culpa cardi- nalibus et archiepiscopo Terraconensi predictis est ullatenus imputanda? Post presentacionem autem dicte cedule factam vestre sanctitati de variacione, si quam fecit dictus Cesaraugustanus, et de modo et causa dicte variacionis non pertinuit ad cardinales et Terraconensem predictos aliquid scribere aut in cedula ipsa mutare, cum ista ad officium secretarii eiusdem sanctitatis et alterius tabellionis publici in predictis adhibiti spectarent, qui a) So irrig statt Februar. 1) P. de Comollis.
Strana 606
606 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. veritatem rei geste debuerunt scripti memorie commendare. Hec quidem, beatissime pater, ideo expedit hic referre, ut cardinales et Terraconensis predicti immunes reputentur, sicut in veritate existunt, a culpa, de qua in vestra responsione notantur, ubi dicitur inhonestum et periculosum esse absencium et deterius contradicencium vel resistencium nomina inserere in instru- mentis etc. Finaliter, beatissime pater, monicionibus, exhortacionibus, requi- sicionibus, prohibicionibus et protestacionibus per eandem sancti- tatem factis in prefata sua responsione cardinalibus antedictis respondent ipsi sepedicta reverencia humili preeunte, quod divina gracia mediante taliter erga Deum, sacrosanctam ecclesiain et vestram beatitudinem se habebunt, quod culpa aut macula non erit eis merito imputanda, non credentes esse vestre intencionis, beatissime pater, quod ipsi in tam arduo negocio et in tam magna necessitate ecclesie tacendo, omittendo aut alias incidant in divine maiestatis offensam. Quapropter, beatissime pater, dicti cardi- nales cum prefata reverencia humili perseverant in omnibus et singulis, que in sua sepedicta cedula continentur, eandem sancti- tatem supplicantes ac requirentes humiliter, quatenus supplicaci- ones, consilia et requisiciones ibi contentas omni delacione seposita dignetur execucioni mandare. Nam attentis periculis, erroribus et scandalis, que ex tarditate seu protractione temporis verisimi- liter et notorie sperantur, supplicaciones, consilia et requisiciones predictas diferre esset illas effectualiter denegare. (258) Benedikt XIII. exkommuniziert die Teilnehmer des Konstanzer Konzils, die den Prozeß gegen ihn führen und die Wahl eines Papstes bei seinen Lebzeiten vorbereiten. Peniscola 1417 April 8. Rom, Vatik. Archiv, Reg. 328 f. 4. Ad futurain rei memoriam 1) . . . Excommunicamus et ana- thematizamus omnes et singulos, cuiuscunque status, gradus, preheminencie seu condicionis existant, eciamsi cardinalatus, patriarchali . . . prefulgeant dignitate, et illos precipue apud Constanciam congregatos, quorum auctoritate, cooperacione . . . contempta sacrorum canonum disciplina . . . contra nos, ymo 1) Es beginnt die Exkommunikation der römischen Papstreihe und ihrer Anhänger, dann aller von ihm Abgefallenen.
606 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. veritatem rei geste debuerunt scripti memorie commendare. Hec quidem, beatissime pater, ideo expedit hic referre, ut cardinales et Terraconensis predicti immunes reputentur, sicut in veritate existunt, a culpa, de qua in vestra responsione notantur, ubi dicitur inhonestum et periculosum esse absencium et deterius contradicencium vel resistencium nomina inserere in instru- mentis etc. Finaliter, beatissime pater, monicionibus, exhortacionibus, requi- sicionibus, prohibicionibus et protestacionibus per eandem sancti- tatem factis in prefata sua responsione cardinalibus antedictis respondent ipsi sepedicta reverencia humili preeunte, quod divina gracia mediante taliter erga Deum, sacrosanctam ecclesiain et vestram beatitudinem se habebunt, quod culpa aut macula non erit eis merito imputanda, non credentes esse vestre intencionis, beatissime pater, quod ipsi in tam arduo negocio et in tam magna necessitate ecclesie tacendo, omittendo aut alias incidant in divine maiestatis offensam. Quapropter, beatissime pater, dicti cardi- nales cum prefata reverencia humili perseverant in omnibus et singulis, que in sua sepedicta cedula continentur, eandem sancti- tatem supplicantes ac requirentes humiliter, quatenus supplicaci- ones, consilia et requisiciones ibi contentas omni delacione seposita dignetur execucioni mandare. Nam attentis periculis, erroribus et scandalis, que ex tarditate seu protractione temporis verisimi- liter et notorie sperantur, supplicaciones, consilia et requisiciones predictas diferre esset illas effectualiter denegare. (258) Benedikt XIII. exkommuniziert die Teilnehmer des Konstanzer Konzils, die den Prozeß gegen ihn führen und die Wahl eines Papstes bei seinen Lebzeiten vorbereiten. Peniscola 1417 April 8. Rom, Vatik. Archiv, Reg. 328 f. 4. Ad futurain rei memoriam 1) . . . Excommunicamus et ana- thematizamus omnes et singulos, cuiuscunque status, gradus, preheminencie seu condicionis existant, eciamsi cardinalatus, patriarchali . . . prefulgeant dignitate, et illos precipue apud Constanciam congregatos, quorum auctoritate, cooperacione . . . contempta sacrorum canonum disciplina . . . contra nos, ymo 1) Es beginnt die Exkommunikation der römischen Papstreihe und ihrer Anhänger, dann aller von ihm Abgefallenen.
Strana 607
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wabl Martins V. 607 verius contra Christum .. . de facto processum est actenus, de presenti proceditur seu imposterum procedetur ac futura electio Romani pontificis, que melius damnata intrusio dici debet, sede apostolica non vacante disponitur, tractatur, disponetur, tracta- bitur sive fiet ... Datum Paniscole Dertusensis diocesis feria quinta in Cena Domini VI. idus Aprilis anno vicesimo tercio.1) (259) Die Kardinäle Benedikts XIII.: Sie wissen, daß der Papst die zwei Erzbischöfe, die sieben Bischöfe und drei Abte2) be- rufen hat und sie ihn notariell um Folgendes gebeten haben: Die Gerufenen bitten und beschwören den Papst, daß er abdankt und nach der nötigen Aufhebung der Prozesse und Habilitation seinen Kardinälen unverzüglich gestattet, den in Konstanz Gewählten zum Papst zu wählen. Anders schädige er die Kirche. Sie hätten ihm das früher gesagt, wenn er eine Sitzung seines Konzils hätte abhalten wollen. (Peňiscola 1417 Dezember 26.) Die Kardinäle erklären sich bereit, die Wahl vorzu- nehmen. Kardinäle, Bischöfe und Abte mahnen noch einmal den Papst alles Erbetene auszuführen. Hat Benedikt noch irgend ein Bedenken, soll er sofort eine Sitzung seines Kon- zils abhalten. Sonst protestieren sie gegen sein Verhalten und verlangen darüber Urkunden. (Peniscola 1417 De- zember 26 oder nach 26.) 3) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb., XVI 78 f. 90. Bruchstück gedr. Raynald, Annales eccl. ad a. 1417 Nr. V. Das Ganze mit Auslassungen gedr. Forschungen und Quellen S. 336. Pater sancte, salvis in omnibus determinacione ecclesie et iudicio veritatis Carolus sancti Georgii, Alfonsus sancti Eustachii, Petrus sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales scientes, quod die XXVI. huius mensis Decembris per Petrum Terraconensem et Franciscuin Cesaraugustanum archiepiscopos, Johannem Tira- sonensem, Avinionem Oscensem, Alfonsum Vicensem, Jeronimum Elnensem, Andream Barchinonensem, Dalmacium Gerundensem, 1) Reg. 329 f. 3—6 steht die Exkommunikation von 1418 März 24. Die große Exkommunikationsbulle von 1422 steht Reg. 329 f. 168. 2) Alle aus Aragon und Katalonien. 3) Unmöglich ist nicht, daß beide Aktionen am selben Tage stattgefunden haben, jedenfalls hat die letzte noch im Dezember (huius m. Decembris) und wahrscheinlich am 29. sich ereignet.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wabl Martins V. 607 verius contra Christum .. . de facto processum est actenus, de presenti proceditur seu imposterum procedetur ac futura electio Romani pontificis, que melius damnata intrusio dici debet, sede apostolica non vacante disponitur, tractatur, disponetur, tracta- bitur sive fiet ... Datum Paniscole Dertusensis diocesis feria quinta in Cena Domini VI. idus Aprilis anno vicesimo tercio.1) (259) Die Kardinäle Benedikts XIII.: Sie wissen, daß der Papst die zwei Erzbischöfe, die sieben Bischöfe und drei Abte2) be- rufen hat und sie ihn notariell um Folgendes gebeten haben: Die Gerufenen bitten und beschwören den Papst, daß er abdankt und nach der nötigen Aufhebung der Prozesse und Habilitation seinen Kardinälen unverzüglich gestattet, den in Konstanz Gewählten zum Papst zu wählen. Anders schädige er die Kirche. Sie hätten ihm das früher gesagt, wenn er eine Sitzung seines Konzils hätte abhalten wollen. (Peňiscola 1417 Dezember 26.) Die Kardinäle erklären sich bereit, die Wahl vorzu- nehmen. Kardinäle, Bischöfe und Abte mahnen noch einmal den Papst alles Erbetene auszuführen. Hat Benedikt noch irgend ein Bedenken, soll er sofort eine Sitzung seines Kon- zils abhalten. Sonst protestieren sie gegen sein Verhalten und verlangen darüber Urkunden. (Peniscola 1417 De- zember 26 oder nach 26.) 3) Rom, Vat. Bibl., Cod. Barb., XVI 78 f. 90. Bruchstück gedr. Raynald, Annales eccl. ad a. 1417 Nr. V. Das Ganze mit Auslassungen gedr. Forschungen und Quellen S. 336. Pater sancte, salvis in omnibus determinacione ecclesie et iudicio veritatis Carolus sancti Georgii, Alfonsus sancti Eustachii, Petrus sancti Angeli sancte Romane ecclesie cardinales scientes, quod die XXVI. huius mensis Decembris per Petrum Terraconensem et Franciscuin Cesaraugustanum archiepiscopos, Johannem Tira- sonensem, Avinionem Oscensem, Alfonsum Vicensem, Jeronimum Elnensem, Andream Barchinonensem, Dalmacium Gerundensem, 1) Reg. 329 f. 3—6 steht die Exkommunikation von 1418 März 24. Die große Exkommunikationsbulle von 1422 steht Reg. 329 f. 168. 2) Alle aus Aragon und Katalonien. 3) Unmöglich ist nicht, daß beide Aktionen am selben Tage stattgefunden haben, jedenfalls hat die letzte noch im Dezember (huius m. Decembris) und wahrscheinlich am 29. sich ereignet.
Strana 608
608 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Othonem Dertusensem episcopos et Petrum sanctarum Crucum, Marchum beate Marie Montisserrati et Johannem Populeti monasteri- orum abbates vocatos per vestram sanctitatem pro habendo con- silium super infrascriptis fuit sanctitati vestre supplicatum et consultum verbo et demum in scriptis datum certis notariis de hiis conficientibus publica instrumenta in forma, que sequitur: Pater sancte, salvis in omnibus determinacione ecclesie et iudicio veritatis 1) . . . pro se et omnibus sibi nunc vel in futurum adherentibus et alias illis nominibus, titulis, modo et forma, qui- bus melius et utilius possunt, sequencia adaptari pro Dei et ecclesie servicio ac eiusdem ecclesie effectu unionis et pacis sup- plicant et consulunt vestre sanctitati ac eandem per viscera misericordie Jhesu Christi ortantur finaliter et expresse, quatinus omni excusacione et dilacione postpositis, revocatis processibus et sentenciis et factis habilitacionibus, ut alias fuit per vos con- cordatum atque oblatum, in quantum tamen hec necessaria fuerint ad ecclesie unionem, renunciare dignemini iuri papatus et dare modum et ordinem, in quantum in vobis erit, quod d. cardinales eligant illum dominum noviter in Constancia electum in papam, quod eosdem cardinales liberaliter credunt facturos. Alias eadem sanctitas, que hic adesse fatetur ecclesiam catholicam et con- cilium generale, si premissa facere denegaret, sive differret ver- bo, aut quod esset periculosius, facto, consideret bene, quantum preiudicium catholice fidei quantumque scandalum atque dampnum universali ecclesie, eius unitati ac toti christianitati fierent et seque- rentur. De quibus omnibus supplicantes predicti nominibus, modo et forma preexpressis se exonerant. Et hoc idem alias dixissent, si eadem sanctitas voluisset tenere sessionem concilii generalis. Unde prefati cardinales prospicientes, quia dicta supplicacio et consilium effectualiter concordant cum consiliis vestre sancti- tati datis per ipsos, ideo idem cardinales simul collegialiter et unusquisque ipsorum particulariter supplicant et consulunt vestre sanctitati eandeinque ortantur per omnia, prout supra, offerentes se paratos post vestram renunciacionem, ut predicitur, electionem facere memoratam. Et nichilominus, pater sancte, omnes cardinales, archiepis- copi, episcopi et abbates superius nominati non valentes nec volentes deficere fidelitati, qua Deo et ecclesie tenentur astricti, 1) Folgen obige Namen mit Ausnahme der drei Kardinäle.
608 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Othonem Dertusensem episcopos et Petrum sanctarum Crucum, Marchum beate Marie Montisserrati et Johannem Populeti monasteri- orum abbates vocatos per vestram sanctitatem pro habendo con- silium super infrascriptis fuit sanctitati vestre supplicatum et consultum verbo et demum in scriptis datum certis notariis de hiis conficientibus publica instrumenta in forma, que sequitur: Pater sancte, salvis in omnibus determinacione ecclesie et iudicio veritatis 1) . . . pro se et omnibus sibi nunc vel in futurum adherentibus et alias illis nominibus, titulis, modo et forma, qui- bus melius et utilius possunt, sequencia adaptari pro Dei et ecclesie servicio ac eiusdem ecclesie effectu unionis et pacis sup- plicant et consulunt vestre sanctitati ac eandem per viscera misericordie Jhesu Christi ortantur finaliter et expresse, quatinus omni excusacione et dilacione postpositis, revocatis processibus et sentenciis et factis habilitacionibus, ut alias fuit per vos con- cordatum atque oblatum, in quantum tamen hec necessaria fuerint ad ecclesie unionem, renunciare dignemini iuri papatus et dare modum et ordinem, in quantum in vobis erit, quod d. cardinales eligant illum dominum noviter in Constancia electum in papam, quod eosdem cardinales liberaliter credunt facturos. Alias eadem sanctitas, que hic adesse fatetur ecclesiam catholicam et con- cilium generale, si premissa facere denegaret, sive differret ver- bo, aut quod esset periculosius, facto, consideret bene, quantum preiudicium catholice fidei quantumque scandalum atque dampnum universali ecclesie, eius unitati ac toti christianitati fierent et seque- rentur. De quibus omnibus supplicantes predicti nominibus, modo et forma preexpressis se exonerant. Et hoc idem alias dixissent, si eadem sanctitas voluisset tenere sessionem concilii generalis. Unde prefati cardinales prospicientes, quia dicta supplicacio et consilium effectualiter concordant cum consiliis vestre sancti- tati datis per ipsos, ideo idem cardinales simul collegialiter et unusquisque ipsorum particulariter supplicant et consulunt vestre sanctitati eandeinque ortantur per omnia, prout supra, offerentes se paratos post vestram renunciacionem, ut predicitur, electionem facere memoratam. Et nichilominus, pater sancte, omnes cardinales, archiepis- copi, episcopi et abbates superius nominati non valentes nec volentes deficere fidelitati, qua Deo et ecclesie tenentur astricti, 1) Folgen obige Namen mit Ausnahme der drei Kardinäle.
Strana 609
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 609 nec non pro salute anime vestre dictis supplicacioni, consilio et ortacioni nominibus, forma et titulis supradictis addentes vestram sanctitatem monent et requirunt finaliter et expresse, quatinus postposita dilacione dignetur premissa exequi cum effectu. Et si in aliquo dubitatis, quod non credunt, nec vident modo aliquo verisimiliter dubitandum, quod tam pro habendo super hiis con- silium quai pro purgando personam vestram a maculis heresis et scismatis et alioruimn criminum eidem persone impositis sessionemn concilii sine more dispendio teneatis, prout fuit eidem sanctitati per prefatos cardinales et aliquos ex dictis prelatis alias requisi- tum, prout constat per publicum instrumentum, ad quod se re- ferunt, licet ad illa condescendere noluerit sanctitas vestra. Alias, pater sancte, si eaden sanctitas premissa de facto recusaverit, vel sub quovis colore distulerit, omnes predicti nominibus, forma et titulis, quibus supra, cum omnibus eisdem adherentibus nunc et in futurum et illis melioribus modo et forma, quibus possunt, protestantur de omnibus viis, remediis et iuribus ecclesie et ipsis et cuivis ipsorum pertinentibus quovis modo et de omni eo, quod ecclesie aut ipsis sit licitui aut utile protestari, requirentes de predictis fieri unum et plura publicum instrumentum et instru- menta publica ad futuram rei memoriam. (260) Benedikt XIII. erklärt, daß die drei Kardinäle, die ihn heute verlassen haben, in die Strafe der Infamie usw. verfalten seien. Peniscola 1418 Januar 5. Rom, Vatik. Archiv, Reg. 329 f. 1. Ganze Stücke sind abgefault. Benedictus episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam. Quanta sit in conspectu divine iusticie inobediencie culpa superbe quantunique delictum primorum parentum nostrorum mandati Domini transgressio manifestat . . . Nos dudum impaccati temporis huius orrendi scismatis seviente procella inbecillitatem, animarum maliciam et inconstanciam quam plurimam diffidentes . . . quasdam constituciones edidimus publicas, quaruin tenore uni- versos et singulos cuiuscumque dignitatis . . . existerent, . . . contra nos et Romanam ecclesiain machinantes et machinacionis exordio deviantes excommunicacionum, privacionum et inhabili- tacionum sentencias atque penas decrevimus incurrisse. Veruin- tamen pridem accersitis a nobis quibusdam Aragonie regni pre- latis pro cum illis communicando consilio super ipsius ecclesie negociis et occurentibus rebus adversis adsistentibusque nobis 39 Finke, Acta concilii Constanciensis. 111.
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 609 nec non pro salute anime vestre dictis supplicacioni, consilio et ortacioni nominibus, forma et titulis supradictis addentes vestram sanctitatem monent et requirunt finaliter et expresse, quatinus postposita dilacione dignetur premissa exequi cum effectu. Et si in aliquo dubitatis, quod non credunt, nec vident modo aliquo verisimiliter dubitandum, quod tam pro habendo super hiis con- silium quai pro purgando personam vestram a maculis heresis et scismatis et alioruimn criminum eidem persone impositis sessionemn concilii sine more dispendio teneatis, prout fuit eidem sanctitati per prefatos cardinales et aliquos ex dictis prelatis alias requisi- tum, prout constat per publicum instrumentum, ad quod se re- ferunt, licet ad illa condescendere noluerit sanctitas vestra. Alias, pater sancte, si eaden sanctitas premissa de facto recusaverit, vel sub quovis colore distulerit, omnes predicti nominibus, forma et titulis, quibus supra, cum omnibus eisdem adherentibus nunc et in futurum et illis melioribus modo et forma, quibus possunt, protestantur de omnibus viis, remediis et iuribus ecclesie et ipsis et cuivis ipsorum pertinentibus quovis modo et de omni eo, quod ecclesie aut ipsis sit licitui aut utile protestari, requirentes de predictis fieri unum et plura publicum instrumentum et instru- menta publica ad futuram rei memoriam. (260) Benedikt XIII. erklärt, daß die drei Kardinäle, die ihn heute verlassen haben, in die Strafe der Infamie usw. verfalten seien. Peniscola 1418 Januar 5. Rom, Vatik. Archiv, Reg. 329 f. 1. Ganze Stücke sind abgefault. Benedictus episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam. Quanta sit in conspectu divine iusticie inobediencie culpa superbe quantunique delictum primorum parentum nostrorum mandati Domini transgressio manifestat . . . Nos dudum impaccati temporis huius orrendi scismatis seviente procella inbecillitatem, animarum maliciam et inconstanciam quam plurimam diffidentes . . . quasdam constituciones edidimus publicas, quaruin tenore uni- versos et singulos cuiuscumque dignitatis . . . existerent, . . . contra nos et Romanam ecclesiain machinantes et machinacionis exordio deviantes excommunicacionum, privacionum et inhabili- tacionum sentencias atque penas decrevimus incurrisse. Veruin- tamen pridem accersitis a nobis quibusdam Aragonie regni pre- latis pro cum illis communicando consilio super ipsius ecclesie negociis et occurentibus rebus adversis adsistentibusque nobis 39 Finke, Acta concilii Constanciensis. 111.
Strana 610
610 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tunc dilectis filiis Carolo sancti Georgii ad velum aureum, Alfonso sancti Eustacii et Petro sancti Angeli diaconis cardinalibus, a quibus indubie sperabamus 2) patrocinia et favores passurosque pro nobis eosdem .. . incommoda et labores, ipsi nichilominus Carolus, Alfonsus et Petrus . . . preterque omnem nostram oppi- nionem et cogitatum, quod amare depromimus, ... quadam tempta- cione diaboli ... persnasione novi consilii, secularis eciam potestatis ad ces[sionem .. . palpatus preter et contra iuris disposicionem palaim et publice invitare, . . . instanter requirere, impudenter redarguere temereque monere . . . demumque superbe renitentes velut filii degeneres et ingrati preter . . . consensumque nostros presencia nostra et Romana curia propter hoc tamen se ab obe- diencia . . . hodie discedere, prout constat publicis instrmmentis ac nonnullis aliis . . . Que quidem omnia tam temere ausa, fide violata, amissa caritate, iuramentis confractis et tam intenso filialis dulcoris amore deperdito, consideratis non tantuin gravibns et severis orrendis (?), set vulgi eciam clamoribus et derisionibus detestatis plurimum mentem nostram exasperant et acerbant. Nos itaque premissis attentis, qne convenientibus oculis dissimulare non possumus, ex premissis et aliis iustis et racionabilibus causis animum nostrum moventibus, omnem in hiis et circa ea solennitatem supplendo, ex certa sciencia tenore presencium auctoritate apostolica pro- nunciamus, decernimus ac eciam declaraimus prefatos Carolum, Alfonsum et Petrum olim cardinales ac omnes et singulos ad- herentes eisdem ipsisque in predictis directe vel indirecte, pub- lice vel occulte prebentes auxilium, consilium vel favorem penas, sentencias, privaciones, deposiciones, inhabilitates et infamias contra tales tai per nostros quam predecessorum nostrorum Romanorum pontificum processus et constituciones sacrosque canones inflictas promulgatasque immediate post processui huius- modi damnabiliter incurrisse. Nulli ergo etc. nostre pronunciaci- onis et declaracionis infringere etc. Dat. Paniscole, Dertusensis diocesis non. Januarii anno vicesimo quarto. De curia. A. Creten. Am 3. März (? wahrscheinlich, das Datum ist abgefault) erklärt er die drei und den in Barcelona weilenden Kardinal Johannes Martini de Murillo (card. Montisaragonum) aller Würden für verlustig und setzt sie in den Laien- stand: a) Reg. superabamus.
610 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. tunc dilectis filiis Carolo sancti Georgii ad velum aureum, Alfonso sancti Eustacii et Petro sancti Angeli diaconis cardinalibus, a quibus indubie sperabamus 2) patrocinia et favores passurosque pro nobis eosdem .. . incommoda et labores, ipsi nichilominus Carolus, Alfonsus et Petrus . . . preterque omnem nostram oppi- nionem et cogitatum, quod amare depromimus, ... quadam tempta- cione diaboli ... persnasione novi consilii, secularis eciam potestatis ad ces[sionem .. . palpatus preter et contra iuris disposicionem palaim et publice invitare, . . . instanter requirere, impudenter redarguere temereque monere . . . demumque superbe renitentes velut filii degeneres et ingrati preter . . . consensumque nostros presencia nostra et Romana curia propter hoc tamen se ab obe- diencia . . . hodie discedere, prout constat publicis instrmmentis ac nonnullis aliis . . . Que quidem omnia tam temere ausa, fide violata, amissa caritate, iuramentis confractis et tam intenso filialis dulcoris amore deperdito, consideratis non tantuin gravibns et severis orrendis (?), set vulgi eciam clamoribus et derisionibus detestatis plurimum mentem nostram exasperant et acerbant. Nos itaque premissis attentis, qne convenientibus oculis dissimulare non possumus, ex premissis et aliis iustis et racionabilibus causis animum nostrum moventibus, omnem in hiis et circa ea solennitatem supplendo, ex certa sciencia tenore presencium auctoritate apostolica pro- nunciamus, decernimus ac eciam declaraimus prefatos Carolum, Alfonsum et Petrum olim cardinales ac omnes et singulos ad- herentes eisdem ipsisque in predictis directe vel indirecte, pub- lice vel occulte prebentes auxilium, consilium vel favorem penas, sentencias, privaciones, deposiciones, inhabilitates et infamias contra tales tai per nostros quam predecessorum nostrorum Romanorum pontificum processus et constituciones sacrosque canones inflictas promulgatasque immediate post processui huius- modi damnabiliter incurrisse. Nulli ergo etc. nostre pronunciaci- onis et declaracionis infringere etc. Dat. Paniscole, Dertusensis diocesis non. Januarii anno vicesimo quarto. De curia. A. Creten. Am 3. März (? wahrscheinlich, das Datum ist abgefault) erklärt er die drei und den in Barcelona weilenden Kardinal Johannes Martini de Murillo (card. Montisaragonum) aller Würden für verlustig und setzt sie in den Laien- stand: a) Reg. superabamus.
Strana 611
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 611 Ad perpetuam rei memoriam. Cum ... ad audienciam nostrain fama publica deferente pervenerit, quod iidem Carolus, Alfonsus et Petrus post ipsorum discessum huiusmodi malignitatis filium Jo- hannem olim tituli sancti Laurencii in Damaso presbyterum cardi- nalem, qui per prius a curia se absentaverat antedicta, eorundem scelerum et facinorum approbatorem accire tuncque simul quatuor nonnullis aliis nobis rebellibus se unire pleraque in villa Castelli- onis, Dertusensis diocesis, et alibi machinaciones, conspiraciones, monopolia et tractatus contra nos et Romanam ecclesiam . . . continuare reprobabilinsque instare nec non actus illicitos et temerarios attemptare non verentur in nostri ac sedis apostolice vilipendinm et contemptum, in exempluim pessimum et scandalum plurimorum, .. . per hanc diffinitivam sentenciam pronunciamus, decernimus et eciam declaramus prenominatos Johannem, Caro- hum, Alfonsum et Petrum et eorum quemlibet dicta crimina et excessus commisisse et temere perpetrasse ipsaque fore vera, publica, notoria et manifesta notorietate facti diutissime permanentis prefatosque Johannem, Carolum, Alfonsum et Petrum propter premissa et alia per eos contra nos nequissime perpe- trata ac omnes et singulos in premissis eis adherentes, se- quaces, complices . . . nobisque inobedientes, adversarios et re- belles periuros, excommunicatos et anathematizatos ac contra nos et ecclesiam Romanam conspiratores . . . reosque criminis lese maiestatis et parricidii, proditores ac scismaticos . . . et demum ipsos olim cardinales et alios superius generaliter com- prehensos, eciam si imperiali, regali, patriarchali . .. prefulgeant dignitate, cardinalatu et eius commodo et honore ac omnibus et singulis prelaturis, commendis, dignitatibus . . . deponimus, pri- vamus et verbaliter degradamus, reducimus ac reponimus in statun simpliciter laicalein . . . Am 27. November 1422 ernennt Benedikt neue Kardinäle (vgl. dagegen Eubel, Hierarchia S. 30 Anmerkung). So Reg. 65 f. 492: Ad futuram rei memoriam. Sacerdos in eternum secundum ordi- nem Melchisedech ... Inlianum de Loba capellanum nostrum commen- salem, camere apostolice clericum regentemque officium camerarii apostolici ac Eximinum Dahe eciam capellanum commensalem et referendarium nostrum, auditorem camere supradicte ac peniten- ciariam nostram regentem, et Dominicum de Bonafide priorem domus Carthusiensis ordinis de Montalegre, Barchinonensis diocesis, nec non Johannem Carrerii archidiaconum s. Antonii in ecclesia 39*
E. Benedikt XIII. u. d. Konzil v. d. Subtraktion bis z. Wahl Martins V. 611 Ad perpetuam rei memoriam. Cum ... ad audienciam nostrain fama publica deferente pervenerit, quod iidem Carolus, Alfonsus et Petrus post ipsorum discessum huiusmodi malignitatis filium Jo- hannem olim tituli sancti Laurencii in Damaso presbyterum cardi- nalem, qui per prius a curia se absentaverat antedicta, eorundem scelerum et facinorum approbatorem accire tuncque simul quatuor nonnullis aliis nobis rebellibus se unire pleraque in villa Castelli- onis, Dertusensis diocesis, et alibi machinaciones, conspiraciones, monopolia et tractatus contra nos et Romanam ecclesiam . . . continuare reprobabilinsque instare nec non actus illicitos et temerarios attemptare non verentur in nostri ac sedis apostolice vilipendinm et contemptum, in exempluim pessimum et scandalum plurimorum, .. . per hanc diffinitivam sentenciam pronunciamus, decernimus et eciam declaramus prenominatos Johannem, Caro- hum, Alfonsum et Petrum et eorum quemlibet dicta crimina et excessus commisisse et temere perpetrasse ipsaque fore vera, publica, notoria et manifesta notorietate facti diutissime permanentis prefatosque Johannem, Carolum, Alfonsum et Petrum propter premissa et alia per eos contra nos nequissime perpe- trata ac omnes et singulos in premissis eis adherentes, se- quaces, complices . . . nobisque inobedientes, adversarios et re- belles periuros, excommunicatos et anathematizatos ac contra nos et ecclesiam Romanam conspiratores . . . reosque criminis lese maiestatis et parricidii, proditores ac scismaticos . . . et demum ipsos olim cardinales et alios superius generaliter com- prehensos, eciam si imperiali, regali, patriarchali . .. prefulgeant dignitate, cardinalatu et eius commodo et honore ac omnibus et singulis prelaturis, commendis, dignitatibus . . . deponimus, pri- vamus et verbaliter degradamus, reducimus ac reponimus in statun simpliciter laicalein . . . Am 27. November 1422 ernennt Benedikt neue Kardinäle (vgl. dagegen Eubel, Hierarchia S. 30 Anmerkung). So Reg. 65 f. 492: Ad futuram rei memoriam. Sacerdos in eternum secundum ordi- nem Melchisedech ... Inlianum de Loba capellanum nostrum commen- salem, camere apostolice clericum regentemque officium camerarii apostolici ac Eximinum Dahe eciam capellanum commensalem et referendarium nostrum, auditorem camere supradicte ac peniten- ciariam nostram regentem, et Dominicum de Bonafide priorem domus Carthusiensis ordinis de Montalegre, Barchinonensis diocesis, nec non Johannem Carrerii archidiaconum s. Antonii in ecclesia 39*
Strana 612
612 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ruthenensi, quos omnes presertini hoc procelloso tempore pro ecclesie tuenda iusticia et veritate sectanda comperimus pervigiles defensores, motu proprio, non ad ipsorum vel aliorum pro eis nobis super hoc oblate peticionis instanciam in eiusdem sancte Romane ecclesie . .. cardinales . . . assumimus .. . Dat. Paniscole Dertusensis diocesis V. Kalendas Decembris anno vicesimo nono. Am 29. November erhält Julianus den Titel basilice XII ap. de Urbe, Eximinus erhält s. Laurencii in Lucina, Dominicus bekommt s. Petri ad vincula und Johannes den Titel s. Stephani in Celiomonte (fol. 492v ). (261) Benedikt XIII. ermächtigt Johannes de Pratis, Prior des Annaklosters in Barcelona. den Didacus de Moxena wegen dessen Rückkehr zur Obödienz vom Banne zu befreien. Penis- cola 1418 Маi 19. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Avenion. 65 f. 488. Dilecto filio Johanni de Pratis priori domus s. Anne Barchi- nonensis saluten etc. Sedes apostolica, pia mater . .. Cum itaque Didacus de Moxena 1) ordinis fratrum Minorum et in sacra pagina professor, prout litteratorie accepimus ab eoden ac ex parte sua fuit expositum coram nobis, scismaticus notorius extiterit et in congregacione Constanciensi permanens, congregatis ibidem contra personam nostram et universalein ecclesiam tam allegando quain alias dederit auxilium, consilium et favorem, . . . tandem sue mentis oculis erectis ad Dominum, eius placitis se coaptans et, ut verbis ipsius Didaci utamur: sensata et diligenti studio considerata illa nephandissima barataria nuper apud Constanciam per notorios periuros tam nequiter et fraudulenter . . . facta, abinde recesserit et ad partes istas se transtulerit ac errorem suum in humilitatis spiritu recognoscens ad nostram et Romane ecclesie devocionem et obedienciam ... iam reductus existat,... nos prefatum Didacum ab excommunicacione et aliis sentenciis liberandum . . . concedimus facultatem. Datum Paniscole Dertu- sensis diocesis XIIII. Kal. Junii anno vicesimo quarto. 1) Vgl. den Abschnitt über die Reise Sigismunds.
612 III. Abschnitt. Benedikt XIII. und das Konzil. Ruthenensi, quos omnes presertini hoc procelloso tempore pro ecclesie tuenda iusticia et veritate sectanda comperimus pervigiles defensores, motu proprio, non ad ipsorum vel aliorum pro eis nobis super hoc oblate peticionis instanciam in eiusdem sancte Romane ecclesie . .. cardinales . . . assumimus .. . Dat. Paniscole Dertusensis diocesis V. Kalendas Decembris anno vicesimo nono. Am 29. November erhält Julianus den Titel basilice XII ap. de Urbe, Eximinus erhält s. Laurencii in Lucina, Dominicus bekommt s. Petri ad vincula und Johannes den Titel s. Stephani in Celiomonte (fol. 492v ). (261) Benedikt XIII. ermächtigt Johannes de Pratis, Prior des Annaklosters in Barcelona. den Didacus de Moxena wegen dessen Rückkehr zur Obödienz vom Banne zu befreien. Penis- cola 1418 Маi 19. Rom, Vatik. Archiv, Reg. Avenion. 65 f. 488. Dilecto filio Johanni de Pratis priori domus s. Anne Barchi- nonensis saluten etc. Sedes apostolica, pia mater . .. Cum itaque Didacus de Moxena 1) ordinis fratrum Minorum et in sacra pagina professor, prout litteratorie accepimus ab eoden ac ex parte sua fuit expositum coram nobis, scismaticus notorius extiterit et in congregacione Constanciensi permanens, congregatis ibidem contra personam nostram et universalein ecclesiam tam allegando quain alias dederit auxilium, consilium et favorem, . . . tandem sue mentis oculis erectis ad Dominum, eius placitis se coaptans et, ut verbis ipsius Didaci utamur: sensata et diligenti studio considerata illa nephandissima barataria nuper apud Constanciam per notorios periuros tam nequiter et fraudulenter . . . facta, abinde recesserit et ad partes istas se transtulerit ac errorem suum in humilitatis spiritu recognoscens ad nostram et Romane ecclesie devocionem et obedienciam ... iam reductus existat,... nos prefatum Didacum ab excommunicacione et aliis sentenciis liberandum . . . concedimus facultatem. Datum Paniscole Dertu- sensis diocesis XIIII. Kal. Junii anno vicesimo quarto. 1) Vgl. den Abschnitt über die Reise Sigismunds.
Strana 613
IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl im Anschluß an die Cedula: Ad laudem (1417 Mai 29). Zu Anfang 1417 war durch die Rückkehr des Römischen Königs, durch den Anschluß der Aragonier und Navarresen, sowie durch das Erscheinen der Kastilier in Konstanz (29. März) die Frage der Papstwahl lebendiger geworden.1) Akut wurde sie aber, als am 5. April die kastilischen Gesandten in auffälliger Weise nach dem Vorgehen bei der kommenden Wahl an den leitenden Stellen, darunter auch beim König sich erkundigten. Die Freiheit des Wahl- modus wurde plötzlich von den Kardinälen bestritten.2) Sie wiesen darauf hin, nach der Abdankung Gregors XII. sei beschlossen, daß die nächste Wahl nur in einer vom Konzil zu bestimmenden Form stattfinden dürfe, und die Zustimmung zu diesem Beschluß sei dem Kollegium durch Drohungen des gregorianischen Gesandten Kart Malatesta und des Patriarchen von Antiochien abgerungen worden.3) Dem Könige und weiten Kreisen des Konzils war die Auf- rollung des Wahlproblems höchst unerwünscht; sie wollten erst die 1) Ego laborabo, schrieb der Kardinal von Ostia am 13. Februar an K. Alfons von Aragon, quod cito finis oblatus breviter habeatur. Vestra enim et statui vestro multum interest, quod cito papam unicum babeamus. (Or. im Archiv der Krone zu Barcelona). Am 12. Dezember 1416 bitten die französischen Gesandten Herzog Ludwig von Bayern um baldige Rückkehr nach Konstans: Avec ce vous pourrez moult profitter en fait principal du concil general, qui touche la future eleccion du pape. (München, Geh. Staats- archiv.) 2) Bd II 96—98. 3) Nach Absetzung Johanns XXIII. beschloß das Konzil keine Wahl vor- zunchmen sine deliberatione et consensu concilii. Nach der Abdankung Gre- gors XII. wurde dasselbe beschlossen, außerdem aber in einem neuen Votum, daß die nächste Wahl fiat modo, forma, loco, tempore et materia per s. con- cilium ordinandis. Das war der für die Kardinäle gefährliche Beschluß. Hardt IV 282 und 375. Vgl. zum Ganzen Fromme. Die span. Nation und das Konstanzer Konzil S. 46—79; Fromme, Der erste Prioritätsstreit auf dem Konstanzer Konzil, Röm. Quartalschrift IV 509 ff. Dort ältere Literatur.
IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl im Anschluß an die Cedula: Ad laudem (1417 Mai 29). Zu Anfang 1417 war durch die Rückkehr des Römischen Königs, durch den Anschluß der Aragonier und Navarresen, sowie durch das Erscheinen der Kastilier in Konstanz (29. März) die Frage der Papstwahl lebendiger geworden.1) Akut wurde sie aber, als am 5. April die kastilischen Gesandten in auffälliger Weise nach dem Vorgehen bei der kommenden Wahl an den leitenden Stellen, darunter auch beim König sich erkundigten. Die Freiheit des Wahl- modus wurde plötzlich von den Kardinälen bestritten.2) Sie wiesen darauf hin, nach der Abdankung Gregors XII. sei beschlossen, daß die nächste Wahl nur in einer vom Konzil zu bestimmenden Form stattfinden dürfe, und die Zustimmung zu diesem Beschluß sei dem Kollegium durch Drohungen des gregorianischen Gesandten Kart Malatesta und des Patriarchen von Antiochien abgerungen worden.3) Dem Könige und weiten Kreisen des Konzils war die Auf- rollung des Wahlproblems höchst unerwünscht; sie wollten erst die 1) Ego laborabo, schrieb der Kardinal von Ostia am 13. Februar an K. Alfons von Aragon, quod cito finis oblatus breviter habeatur. Vestra enim et statui vestro multum interest, quod cito papam unicum babeamus. (Or. im Archiv der Krone zu Barcelona). Am 12. Dezember 1416 bitten die französischen Gesandten Herzog Ludwig von Bayern um baldige Rückkehr nach Konstans: Avec ce vous pourrez moult profitter en fait principal du concil general, qui touche la future eleccion du pape. (München, Geh. Staats- archiv.) 2) Bd II 96—98. 3) Nach Absetzung Johanns XXIII. beschloß das Konzil keine Wahl vor- zunchmen sine deliberatione et consensu concilii. Nach der Abdankung Gre- gors XII. wurde dasselbe beschlossen, außerdem aber in einem neuen Votum, daß die nächste Wahl fiat modo, forma, loco, tempore et materia per s. con- cilium ordinandis. Das war der für die Kardinäle gefährliche Beschluß. Hardt IV 282 und 375. Vgl. zum Ganzen Fromme. Die span. Nation und das Konstanzer Konzil S. 46—79; Fromme, Der erste Prioritätsstreit auf dem Konstanzer Konzil, Röm. Quartalschrift IV 509 ff. Dort ältere Literatur.
Strana 614
614 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Reform, dann die Wahl, dagegen verlangten die Kardinäle und ihre Anhänger zuerst Beseitigung der Anomalien einer hauptlosen Kirche. All die Aufregungen der nächsten Monate, die uns Kar- dinal Fillastre mit höchster Anschaulichkeit schildert, hängen mit diesem Prioritätsstreit zusammen. Erst als der zähe Wille des Königs infolge des Abschwenkens seiner Getreuen schwankend wurde, kehrte größere Ruhe seit der zweiten Hälfte September zurück. Im April und Mai lehnten die Kastilier die Beteiligung an den Konzilsverhandlungen, besonders auch an den Vorarbeiten für die Absetzung Benedikts XIII. mit der Erklärung ab, daß ihre In- struktion erst eine Klarlegung des Wahlgeschäftes verlange. Sie drängten durch förmliche, vielleicht veranlaßte Proteste die Kardi- näle zu weiteren Außerungen. Versuche des Kollegiums, durch Verhandlungen die Wahlfrage in Fluß zu bringen, fanden wenig Gegenliebe. Sigismund erklärte, er wolle lieber in den See ge- worfen werden, ehe er zugäbe, daß die Wahlfrage vor Absetzung Benedikts verhandelt werde. So griffen die Kardinäle durch, nach- dem Wahlvorschläge von Seiten der Anhänger Sigismunds und der Kastilier vorausgegangen waren.1) Am Pfingstsamstag überreichte Kardinal Fillastre dem König das von Kardinal Ailli verfaßte und in der Pfingstpredigt verteidigte berühmte Wahlprogramm: Ad laudem. (Hardt II 586 u. ö.) Der Kern ist: Wahl durch Kardinäle und Konzil, d. h. durch die Nationen; die Zahl der Nichtkardinäle darf die Zahl der Kardinäle nicht über- steigen; gewählt ist nur der, welcher zwei Drittel der Kardinals- und sonstigen Wählerstimmen „principaliter“ oder „per acces- sionem“ auf sich vereinigt. Eine Reihe von Schriften für und wider den Vorschlag er- scheinen in den nächsten Monaten; oft in Form von Konklusionen, oft als Anschläge an den Kirchtüren, zuweilen als ausführlicher Traktat! Fast alles ist ungedruckt. Die meisten stammen wohl von deutscher Seite; die siebzehnköpfige Kommission, welche die Nation zur Prüfung anfangs Juni eingesetzt hatte, fand eben motiva efficacissima ad ipsam cedulam repellendam2). Schon im April nach der Erklärung des Kardinals von Venedig über die Furcht des Kollegiums hatte ein Anonymus diese Empfindung in einem 1) Vgl. Bd II 98—108. 2) So nach dem Bericht des Peter von Pulka im Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen XV 52.
614 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Reform, dann die Wahl, dagegen verlangten die Kardinäle und ihre Anhänger zuerst Beseitigung der Anomalien einer hauptlosen Kirche. All die Aufregungen der nächsten Monate, die uns Kar- dinal Fillastre mit höchster Anschaulichkeit schildert, hängen mit diesem Prioritätsstreit zusammen. Erst als der zähe Wille des Königs infolge des Abschwenkens seiner Getreuen schwankend wurde, kehrte größere Ruhe seit der zweiten Hälfte September zurück. Im April und Mai lehnten die Kastilier die Beteiligung an den Konzilsverhandlungen, besonders auch an den Vorarbeiten für die Absetzung Benedikts XIII. mit der Erklärung ab, daß ihre In- struktion erst eine Klarlegung des Wahlgeschäftes verlange. Sie drängten durch förmliche, vielleicht veranlaßte Proteste die Kardi- näle zu weiteren Außerungen. Versuche des Kollegiums, durch Verhandlungen die Wahlfrage in Fluß zu bringen, fanden wenig Gegenliebe. Sigismund erklärte, er wolle lieber in den See ge- worfen werden, ehe er zugäbe, daß die Wahlfrage vor Absetzung Benedikts verhandelt werde. So griffen die Kardinäle durch, nach- dem Wahlvorschläge von Seiten der Anhänger Sigismunds und der Kastilier vorausgegangen waren.1) Am Pfingstsamstag überreichte Kardinal Fillastre dem König das von Kardinal Ailli verfaßte und in der Pfingstpredigt verteidigte berühmte Wahlprogramm: Ad laudem. (Hardt II 586 u. ö.) Der Kern ist: Wahl durch Kardinäle und Konzil, d. h. durch die Nationen; die Zahl der Nichtkardinäle darf die Zahl der Kardinäle nicht über- steigen; gewählt ist nur der, welcher zwei Drittel der Kardinals- und sonstigen Wählerstimmen „principaliter“ oder „per acces- sionem“ auf sich vereinigt. Eine Reihe von Schriften für und wider den Vorschlag er- scheinen in den nächsten Monaten; oft in Form von Konklusionen, oft als Anschläge an den Kirchtüren, zuweilen als ausführlicher Traktat! Fast alles ist ungedruckt. Die meisten stammen wohl von deutscher Seite; die siebzehnköpfige Kommission, welche die Nation zur Prüfung anfangs Juni eingesetzt hatte, fand eben motiva efficacissima ad ipsam cedulam repellendam2). Schon im April nach der Erklärung des Kardinals von Venedig über die Furcht des Kollegiums hatte ein Anonymus diese Empfindung in einem 1) Vgl. Bd II 98—108. 2) So nach dem Bericht des Peter von Pulka im Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen XV 52.
Strana 615
Einleitung. 615 Schreiben an Sigismund durch den Hinweis auf die Empfindung eines siebenjährigen Jungen scharf verhöhnt und dringend strengstes Geheimnis gegenüber den damaligen Anfragen der Kustilier in der Wahlsache verlangt (262). In einer Stuttgarter Handschrift erscheint die Cedula selbst begleitet von sehr un- freundlichen Glossen, die merkwürdiger Weise auch die Reichs- reform damit in Verbindung bringen (263). Denn ohne Reichs- reform keine Kirchenreform. Und dann wird auf die kraftvolle Stellung Ottos d. Gr. in der Kirche hingewiesen. Es klingt wie Lektüre der Schriften Dietrichs von Nieheim, der so oft Otto d. Gr. zitierte und der gerade kurz vor seinem Tode in Konstanz zu Ehren kommi. Denn in dem ausführlichsten Wahltraktat zählt der deutsche Verfasser neben den Reformschriften des hl. Bernhard, des Augustinus von Ancona, des Heinrich von Langenstein, des Kardinals Ailli auch die größtenteils verlorene Chronik Die- trichs auf (264). Ein merkwürdiges Sammelsurium von Reform- schriften setzt dieser Autor als in Konstanz bekannt, oder doch anschaffensnotwendig voraus. Neben den genannten figurieren auch das Speculum aureum und De squaloribus Romane curie! Daraus soll Reformstimmung gewonnen werden, in erster Linie zur Ablehnung der Kardinalscedula, die ja doch die Vorherrschaft der beiden Nationen, Italiens und Frankreichs, verewige, von denen die andern christlichen Völker als „Barbaren“ bezeichnet würden. In elf Punkten werden die Gründe, stichhaltige und rabulistische, gegen die Annahme aufgeführt. Kardinalat und Papsttum dürfe nicht eine Nation allein besitzen; auch Deutschland müsse trotz des Kaisertums Kardinäle haben. Charakteristisch ist der Pessimismus, mit dem der Autor das ganze Weltgeschehen des Abendlandes betrachtet. Er hat viel gesehen und nachgedacht. Christliche Politik gibt es kaum. Keiner kümmert sich um die Christen des Orients. Selbst die Bekehrung nichtchristlicher Untertanen christlicher Fürsten unterläßt man. Rom ist in spiritualibus zu Grunde gerichtet, in temporalibus gehts ihm schlimmer wie einer heidnischen Stadt. Mißtrauen beherrscht die Politik; alle Herrscher fürchten die Vergiftung und haben darum die credencia. Auch die Päpste sind in Gefahr, von ehr- geizigen Kardinälen vergiftet zu werden. Gibts in Deutschland noch nichtsimonistische Geistliche? Alles ist voller vicia; abge- sehen vom Glauben, und den trifft man meist nur bei dem Volke, nicht bei den literatis, ist es selbst bei den Heiden nicht so schlimm.
Einleitung. 615 Schreiben an Sigismund durch den Hinweis auf die Empfindung eines siebenjährigen Jungen scharf verhöhnt und dringend strengstes Geheimnis gegenüber den damaligen Anfragen der Kustilier in der Wahlsache verlangt (262). In einer Stuttgarter Handschrift erscheint die Cedula selbst begleitet von sehr un- freundlichen Glossen, die merkwürdiger Weise auch die Reichs- reform damit in Verbindung bringen (263). Denn ohne Reichs- reform keine Kirchenreform. Und dann wird auf die kraftvolle Stellung Ottos d. Gr. in der Kirche hingewiesen. Es klingt wie Lektüre der Schriften Dietrichs von Nieheim, der so oft Otto d. Gr. zitierte und der gerade kurz vor seinem Tode in Konstanz zu Ehren kommi. Denn in dem ausführlichsten Wahltraktat zählt der deutsche Verfasser neben den Reformschriften des hl. Bernhard, des Augustinus von Ancona, des Heinrich von Langenstein, des Kardinals Ailli auch die größtenteils verlorene Chronik Die- trichs auf (264). Ein merkwürdiges Sammelsurium von Reform- schriften setzt dieser Autor als in Konstanz bekannt, oder doch anschaffensnotwendig voraus. Neben den genannten figurieren auch das Speculum aureum und De squaloribus Romane curie! Daraus soll Reformstimmung gewonnen werden, in erster Linie zur Ablehnung der Kardinalscedula, die ja doch die Vorherrschaft der beiden Nationen, Italiens und Frankreichs, verewige, von denen die andern christlichen Völker als „Barbaren“ bezeichnet würden. In elf Punkten werden die Gründe, stichhaltige und rabulistische, gegen die Annahme aufgeführt. Kardinalat und Papsttum dürfe nicht eine Nation allein besitzen; auch Deutschland müsse trotz des Kaisertums Kardinäle haben. Charakteristisch ist der Pessimismus, mit dem der Autor das ganze Weltgeschehen des Abendlandes betrachtet. Er hat viel gesehen und nachgedacht. Christliche Politik gibt es kaum. Keiner kümmert sich um die Christen des Orients. Selbst die Bekehrung nichtchristlicher Untertanen christlicher Fürsten unterläßt man. Rom ist in spiritualibus zu Grunde gerichtet, in temporalibus gehts ihm schlimmer wie einer heidnischen Stadt. Mißtrauen beherrscht die Politik; alle Herrscher fürchten die Vergiftung und haben darum die credencia. Auch die Päpste sind in Gefahr, von ehr- geizigen Kardinälen vergiftet zu werden. Gibts in Deutschland noch nichtsimonistische Geistliche? Alles ist voller vicia; abge- sehen vom Glauben, und den trifft man meist nur bei dem Volke, nicht bei den literatis, ist es selbst bei den Heiden nicht so schlimm.
Strana 616
616 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Jetzt muß die Reform kommen, oder es ist vorbei mit Kirche und Reich. Auffällig sind eine Anzahl Irrtümer. So die Unklarheit über den Charakter der Cedula: Ad laudem. Der Verfasser hält sie für ein Produkt der Nationen und behauptet die Cedula der Kar- dinäle nicht gesehen zu haben, obwohl er sie anführt.1) Auch die Bemerkung über die sieben auswärtigen Kardinäle ist Phantasie. Ein kleiner Abschnitt, der der Reichsreform gewidmet ist, wurde bereits früher von Höfler gedruckt und ist dann als ältester Reichsreformplan von staatsrechtlicher Seite öfter besprochen worden. Ahnlich der kirchlichen Zentralverwaltung sollte es auch eine zentrale Reichsverwaltung geben; wie die Kardinäle dem Papst, so sollten aus allen Landesteilen bestimmte Räte dem Kaiser als Reichsregiment zur Seite stehen.2) Matter wirkt ein anderer Traktat (265). Er geht von der absoluten Oberhoheit des Konzils über die Kirche, besonders über die Kardinäle aus; in immer wiederholten Wendungen erklärt er: auctoritas concilii est suprema in terris, illimitabilis usw. Das Konzil wählt; kein anderer, denn das Konzil ist von Gott, die Auto- rität der Kardinäle von Menschen. Die Kardinäle wollen mit ihrer Cedula ein Schisma; more inepti libelli csset dentibus laceranda.3) Proteste wechselten im Juni und Juli bis zum Tage der Absetzung Benedikts (26. Juli) ab mit Konklusionen zu Gunsten der Cedula (266—269). Sie zeugen jedenfalls von der starken Erregung der Gemüter. Denn es war ja nicht bloß die Form der Wahl, sondern mehr noch der Gedanke der Priorität der Reform, der die maßgebenden Kreise erfaßt hatte. Die Erhitzung zeigte sich in der öfter beiderseits wiederholten Beschuldigung, daß die Gegner Schismatiker oder Anhänger der husitischen Irrlehre von der kopflosen Kirche seien. Ruhig und rein juristisch faßt Kardinal Cramaud die Sache auf. Er geht von der nach ihm auch für die Konzilszeit sicheren Grundlage aus, daß die Kardinäle die kanonischen Papstwähler seien, daß sie aber andere zur Wahl hinzuziehen dürften. Stehe 1) Vgl. unten S. 631. 2) Vgl. über das Weitere und den Wert des Planes E. Molitor, Die Reichs- reformbestrebungen des 15. Jahrhunderts (in Gierkes Untersuchungen 132) S. 46—50. Dort auch weitere Literatur. Das Stück gedr. im Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen XII 363 f. 3) Charakteristisch sind die vielen philosophischen Einstreuungen.
616 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Jetzt muß die Reform kommen, oder es ist vorbei mit Kirche und Reich. Auffällig sind eine Anzahl Irrtümer. So die Unklarheit über den Charakter der Cedula: Ad laudem. Der Verfasser hält sie für ein Produkt der Nationen und behauptet die Cedula der Kar- dinäle nicht gesehen zu haben, obwohl er sie anführt.1) Auch die Bemerkung über die sieben auswärtigen Kardinäle ist Phantasie. Ein kleiner Abschnitt, der der Reichsreform gewidmet ist, wurde bereits früher von Höfler gedruckt und ist dann als ältester Reichsreformplan von staatsrechtlicher Seite öfter besprochen worden. Ahnlich der kirchlichen Zentralverwaltung sollte es auch eine zentrale Reichsverwaltung geben; wie die Kardinäle dem Papst, so sollten aus allen Landesteilen bestimmte Räte dem Kaiser als Reichsregiment zur Seite stehen.2) Matter wirkt ein anderer Traktat (265). Er geht von der absoluten Oberhoheit des Konzils über die Kirche, besonders über die Kardinäle aus; in immer wiederholten Wendungen erklärt er: auctoritas concilii est suprema in terris, illimitabilis usw. Das Konzil wählt; kein anderer, denn das Konzil ist von Gott, die Auto- rität der Kardinäle von Menschen. Die Kardinäle wollen mit ihrer Cedula ein Schisma; more inepti libelli csset dentibus laceranda.3) Proteste wechselten im Juni und Juli bis zum Tage der Absetzung Benedikts (26. Juli) ab mit Konklusionen zu Gunsten der Cedula (266—269). Sie zeugen jedenfalls von der starken Erregung der Gemüter. Denn es war ja nicht bloß die Form der Wahl, sondern mehr noch der Gedanke der Priorität der Reform, der die maßgebenden Kreise erfaßt hatte. Die Erhitzung zeigte sich in der öfter beiderseits wiederholten Beschuldigung, daß die Gegner Schismatiker oder Anhänger der husitischen Irrlehre von der kopflosen Kirche seien. Ruhig und rein juristisch faßt Kardinal Cramaud die Sache auf. Er geht von der nach ihm auch für die Konzilszeit sicheren Grundlage aus, daß die Kardinäle die kanonischen Papstwähler seien, daß sie aber andere zur Wahl hinzuziehen dürften. Stehe 1) Vgl. unten S. 631. 2) Vgl. über das Weitere und den Wert des Planes E. Molitor, Die Reichs- reformbestrebungen des 15. Jahrhunderts (in Gierkes Untersuchungen 132) S. 46—50. Dort auch weitere Literatur. Das Stück gedr. im Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen XII 363 f. 3) Charakteristisch sind die vielen philosophischen Einstreuungen.
Strana 617
Einleitung. 617 dieses fest, so sei die Heranziehung von Wählern gerade für die im Kollegium nicht vertretenen Nationen bedeutungsvoll. Sie be- kommen ja Einfluß! Stärker überzeugt die Beweisführung, welches Unheil der Ausschluß der Kardinäle nach sich ziehe. Es würde dann niemals eine allerseits gebilligte Wahl erfolgen. Auch der Gedanke war berechtigt, daß eine Konzilswahl nur mit Mühe und langsam zustande komme, eine beschleunigte Wahl aber notwendig sei. Historisch interessant ist Cramauds Urteil über die Wahl Johanns XXIII., über seine Wähler, zu denen der Kardinal von Rheims nicht gehörte, und seine Persönlichkeit.1) Den ganzen Komplex der Streitfragen umfaßt ein schon längst gedrucktes, aber kaum herangezogenes Gutachten: „Ad obviandum multis erroribus.“2) Es wendet sich vor allem gegen die Priorität der Reform und den Gedanken, daß die Kirche durch Akephalie keinen Schaden leide. Das sei die maxima deformacio ecclesie. Und ebenso scharf wird die Anrufung des brachium seculare abge- lehnt. Man stehe vor der großen Gefahr des Auseinandergehens der Konzilsväter ohne Papstwahl, vor allem auch weil nicht bloß die Konzilsväter, sondern auch die Stadt Konstanz und Umgebung die Auflösung wünschten und weil nach astronomischer Anschauung eine Seuche nahe.3) Im August sucht dann noch ein Anhänger Sigismunds, der berühmte Humanist Petrus Paulus Vergerius, die Priorität der Reform zu retten. Schon anfangs Juni hatte er vorgeschlagen, am 11. Juni wolle er die Cedula in dem Sitzungsraume der deutschen Nation angreifen. Die Kardinalsanhänger setzten eine Verteidi- gungskommission fest. Doch kam es nicht zur Disputation, weil die deutsche Nation trotz Wunsch des Königs dagegen war. Ver- gerio wurde von vielen verlacht.4) Am Laurentiustage ließ er neue 1) Cramands Tätigkeit zu Gunsten der Cedula erwähnt auch Fillastre: Bd II 112. 2) Hardt I 922—927. Dieses aus einer Leip€iger Handschrift gedruckte Stück ist mir öfter handschriftlich begegnet: Stuttgart. Rom usw. 3) Ex qua longa mora non solum attediata sunt notabilia supposita huius concilii, imo hec civitas Constancia cum tota provincia circumvicina. Propter periculum pestilentis aëris, ad quem secundum iudicium astronomorum et medicine peritorum tempus valde disponitur. — Nach dem ganzen Tenor ist das Stück im Juli, vielleicht erst nach der Absetzung Benedikts entstanden. Andeutungen zu dem 2. Punkt sche ich in der Eingabe Ende Juni Bd II 124 oben. *) Bd II 112.
Einleitung. 617 dieses fest, so sei die Heranziehung von Wählern gerade für die im Kollegium nicht vertretenen Nationen bedeutungsvoll. Sie be- kommen ja Einfluß! Stärker überzeugt die Beweisführung, welches Unheil der Ausschluß der Kardinäle nach sich ziehe. Es würde dann niemals eine allerseits gebilligte Wahl erfolgen. Auch der Gedanke war berechtigt, daß eine Konzilswahl nur mit Mühe und langsam zustande komme, eine beschleunigte Wahl aber notwendig sei. Historisch interessant ist Cramauds Urteil über die Wahl Johanns XXIII., über seine Wähler, zu denen der Kardinal von Rheims nicht gehörte, und seine Persönlichkeit.1) Den ganzen Komplex der Streitfragen umfaßt ein schon längst gedrucktes, aber kaum herangezogenes Gutachten: „Ad obviandum multis erroribus.“2) Es wendet sich vor allem gegen die Priorität der Reform und den Gedanken, daß die Kirche durch Akephalie keinen Schaden leide. Das sei die maxima deformacio ecclesie. Und ebenso scharf wird die Anrufung des brachium seculare abge- lehnt. Man stehe vor der großen Gefahr des Auseinandergehens der Konzilsväter ohne Papstwahl, vor allem auch weil nicht bloß die Konzilsväter, sondern auch die Stadt Konstanz und Umgebung die Auflösung wünschten und weil nach astronomischer Anschauung eine Seuche nahe.3) Im August sucht dann noch ein Anhänger Sigismunds, der berühmte Humanist Petrus Paulus Vergerius, die Priorität der Reform zu retten. Schon anfangs Juni hatte er vorgeschlagen, am 11. Juni wolle er die Cedula in dem Sitzungsraume der deutschen Nation angreifen. Die Kardinalsanhänger setzten eine Verteidi- gungskommission fest. Doch kam es nicht zur Disputation, weil die deutsche Nation trotz Wunsch des Königs dagegen war. Ver- gerio wurde von vielen verlacht.4) Am Laurentiustage ließ er neue 1) Cramands Tätigkeit zu Gunsten der Cedula erwähnt auch Fillastre: Bd II 112. 2) Hardt I 922—927. Dieses aus einer Leip€iger Handschrift gedruckte Stück ist mir öfter handschriftlich begegnet: Stuttgart. Rom usw. 3) Ex qua longa mora non solum attediata sunt notabilia supposita huius concilii, imo hec civitas Constancia cum tota provincia circumvicina. Propter periculum pestilentis aëris, ad quem secundum iudicium astronomorum et medicine peritorum tempus valde disponitur. — Nach dem ganzen Tenor ist das Stück im Juli, vielleicht erst nach der Absetzung Benedikts entstanden. Andeutungen zu dem 2. Punkt sche ich in der Eingabe Ende Juni Bd II 124 oben. *) Bd II 112.
Strana 618
618 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Angriffe gegen die Cedula anschlagen (270) und ebenso am 22. August. Die letzteren, die wir leider nur aus der Erwähnung der Gegner (271) kennen, müssen besonders scharf gewesen sein. Denn darin wird von Simonie, Benefizienverkauf und selbst Kauf des Papsttums gesprochen. Inzwischen war am 11. Juli der bekannte Sekuritätsvertrag zwischen Sigismund und den Kardinälen geschlossen, die Stimmung in den gegnerischen Kreisen gemildert. Damals ist wohl der Ge- danke eines Vermittlungsvorschlags entstanden, den ein Kardinals- anhänger einem Gegner mitteilt (272). Die Vorschläge sind zwar nicht zu Anträgen gediehen; aber im wesentlichen ist man darnach verfahren, indem Benedikt XIII. abgesetzt und dann sofort eine auf Papst, Kardinäle und Kurie beschränkte Reform in Angriff genommen wurde. Freilich mit Stockungen; die Kardinäle und die mit ihnen im Laufe des Juni und Iuli immer enger verbündeten Italiener, Franzosen und Spanier forderten Erneuerung der Re- formkommission, die beiden anderen Nationen zögerten, und der König erklärte, es gäbe keine Wahl vor der Reform; und er hiell so das Eine und das Andere hin.
618 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Angriffe gegen die Cedula anschlagen (270) und ebenso am 22. August. Die letzteren, die wir leider nur aus der Erwähnung der Gegner (271) kennen, müssen besonders scharf gewesen sein. Denn darin wird von Simonie, Benefizienverkauf und selbst Kauf des Papsttums gesprochen. Inzwischen war am 11. Juli der bekannte Sekuritätsvertrag zwischen Sigismund und den Kardinälen geschlossen, die Stimmung in den gegnerischen Kreisen gemildert. Damals ist wohl der Ge- danke eines Vermittlungsvorschlags entstanden, den ein Kardinals- anhänger einem Gegner mitteilt (272). Die Vorschläge sind zwar nicht zu Anträgen gediehen; aber im wesentlichen ist man darnach verfahren, indem Benedikt XIII. abgesetzt und dann sofort eine auf Papst, Kardinäle und Kurie beschränkte Reform in Angriff genommen wurde. Freilich mit Stockungen; die Kardinäle und die mit ihnen im Laufe des Juni und Iuli immer enger verbündeten Italiener, Franzosen und Spanier forderten Erneuerung der Re- formkommission, die beiden anderen Nationen zögerten, und der König erklärte, es gäbe keine Wahl vor der Reform; und er hiell so das Eine und das Andere hin.
Strana 619
Anonymus an Sigismund. 619 (262) Anonymus an Sigismund: Gründe, warum im gegenwärtigen Augenblick über die Wahl nicht gesprochen werden darf. (1417 nach April 20.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek 5100 f. 49. Eingelegtes flüchtig ge- schriebenes Blatt. Princeps clementissime. (1) Quod in terminis, in quibus sumus, non licet, decet aut expedit in nacionibus aut earnim deputatis vel deputandis sen alias nisi ex studio camerali2) vel cum paucis tractare et minus deliberare de materia, modo et forma eligendi in Dei ecclesia futuri pontificis et multo minus istam apperire dominis Castellanis licet requirentibus 1) et permaxime de statu, condicione et persona eligencium et presertim ante eiectionem, quantum ea opus est, Petri de Luna et ipsorum unionem ad nos, nisi per hoc concilium debite congregatum, quod hanc materiain sibi cum sole[mlpni decreto reservavit, fuerit sole[mlpniter data facultas. (2) Quod, si et quando oportebit de hoc agi, quod collegium d. cardinalium nunquam habuit aliquo vacacionis casu a iure saltim dispositive (?) electionem summi pontificis solum et per se remotis aliis quibuscunque. (3) Quod in terminis, in quibus sumus de presenti, nunquam a iure habuit neque usu, consuetudine aut prescripcione neque alio titulo electionis huius potestatem. (4) Quod generale ecclesie concilium semper habuit, habet et habebit, nisi Christus legisfer noster aliam per se daret legen et formaim, ... potestatem ... in perpetuum per modum legis ordi- nandi, statuendi circa modum, formam et materiam huius electionis et personas eligencium et iam perantea facta et statuta quecun- que hominis vel concilii precedentis auctoritate mutare et revocare in totum vel in partem pro sui arbitrii disposicione, et in con- trarium dicere et sentire est error in iure divino et humano. (5) Quod hoc sacrum concilium generale reservando sibi hac vice materiam, formam, modum ac eligencium personas iuri com- muni innixum fuit et iure sibi competenti usum est et per hoc nemini fecit iniuriam et presertim, quia cause nedum una set plurime, que notorie sunt mundo, concurrunt in terminis, in quibus sumus, circa noviter statuendum, si eidein concilio hoc videatur, que, cum a) So Hs. 1) Vgl. deren Forderung vom 19. April. Bd II 99.
Anonymus an Sigismund. 619 (262) Anonymus an Sigismund: Gründe, warum im gegenwärtigen Augenblick über die Wahl nicht gesprochen werden darf. (1417 nach April 20.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek 5100 f. 49. Eingelegtes flüchtig ge- schriebenes Blatt. Princeps clementissime. (1) Quod in terminis, in quibus sumus, non licet, decet aut expedit in nacionibus aut earnim deputatis vel deputandis sen alias nisi ex studio camerali2) vel cum paucis tractare et minus deliberare de materia, modo et forma eligendi in Dei ecclesia futuri pontificis et multo minus istam apperire dominis Castellanis licet requirentibus 1) et permaxime de statu, condicione et persona eligencium et presertim ante eiectionem, quantum ea opus est, Petri de Luna et ipsorum unionem ad nos, nisi per hoc concilium debite congregatum, quod hanc materiain sibi cum sole[mlpni decreto reservavit, fuerit sole[mlpniter data facultas. (2) Quod, si et quando oportebit de hoc agi, quod collegium d. cardinalium nunquam habuit aliquo vacacionis casu a iure saltim dispositive (?) electionem summi pontificis solum et per se remotis aliis quibuscunque. (3) Quod in terminis, in quibus sumus de presenti, nunquam a iure habuit neque usu, consuetudine aut prescripcione neque alio titulo electionis huius potestatem. (4) Quod generale ecclesie concilium semper habuit, habet et habebit, nisi Christus legisfer noster aliam per se daret legen et formaim, ... potestatem ... in perpetuum per modum legis ordi- nandi, statuendi circa modum, formam et materiam huius electionis et personas eligencium et iam perantea facta et statuta quecun- que hominis vel concilii precedentis auctoritate mutare et revocare in totum vel in partem pro sui arbitrii disposicione, et in con- trarium dicere et sentire est error in iure divino et humano. (5) Quod hoc sacrum concilium generale reservando sibi hac vice materiam, formam, modum ac eligencium personas iuri com- muni innixum fuit et iure sibi competenti usum est et per hoc nemini fecit iniuriam et presertim, quia cause nedum una set plurime, que notorie sunt mundo, concurrunt in terminis, in quibus sumus, circa noviter statuendum, si eidein concilio hoc videatur, que, cum a) So Hs. 1) Vgl. deren Forderung vom 19. April. Bd II 99.
Strana 620
620 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. oportuit, exprimentur et illa veritas, plus quaim expediret, innotes- cit et per hoc de consensu aut dissensu quorumcunique, qui preten- derent se in hoc habere aliquid ius, non curandum. (6) Ex isto sequitur, quod perversus metus 1) adhibiti ad hanc reservacionem consensus dominorum cardinalium, eciam si verus erat et cadens in constantissimum, nil in hoc inmnutat, quin ymino confusionem et ignominiam pretendentibus infert, quoniam, et si eorum consensus vel dissensus requireretur, prout non, ut patet per precedentem conclusionem, constat, quod non cadebat in pueruim septennem. Et si esset atrox et cadens in constan- tissimum, purgatus fuisset per actus subsequentes et diuturnitatem durantis ex post concilii, in quo post . . . ipsi in plena fuisse libertate confisi sunt. (7) Quod, si electio fieret per collegium et presertim solum sine approbacione huius concilii, in terminis, in quibus sumus, electio talis non esset canonica nec que sequerentur ex ea, et ista dependent corollarie ex premissis. (8) Quod contra decretum predictum aliquid nunc statuere vel ordinare vel illud in dubium revocare est auctoritatem huius sacri concilii infringere et enervare eciam in quibuscunque aliis ibi actis. (9) Quod, cum contraria conclusio quarte superius 2) posite sit in hoc concilio a pluribus publica voce asserta et per varias cedulas apnd multos publicata, attendentes, quod erronea et firmi- tatis huiusmodi concilii destructiva et quod concilia generalia nedum presentibus, set et futuris casibus et temporibus con- sueverunt et debent ac tenentur, quantum possibile est, providere, et presertim ista materia, quod illa opinio et assercio condemp- netur et asserentes verbo vel scripto illam revocent et si illam sustinere voluerint, publice fiat de illa discusio veritatis, ne in tanto et tam notabili ac autentico concilio error perniciosus re- maneat non confusus. (263) Die Cedula: Ad laudem mit einzelne Ausdrücke bekämpfen- den Bemerkungen. (1417 Mai 29 und später.) Stuttgart, Staatsbibliothek Lat. 137 f. 212 f. Die Cedula findet sich oft handschriftlich mit kleinen, unbedeutenden Abweichungen. Beachtenswert wohl 1) Vgl. Rede des Kardinals von Venedig, Bd II 98. 2) Darnach muß schon öfter gegen die absolute Oberhoheit des Konzils geschrieben sein. Vgl. auch Bd II 705 ff.
620 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. oportuit, exprimentur et illa veritas, plus quaim expediret, innotes- cit et per hoc de consensu aut dissensu quorumcunique, qui preten- derent se in hoc habere aliquid ius, non curandum. (6) Ex isto sequitur, quod perversus metus 1) adhibiti ad hanc reservacionem consensus dominorum cardinalium, eciam si verus erat et cadens in constantissimum, nil in hoc inmnutat, quin ymino confusionem et ignominiam pretendentibus infert, quoniam, et si eorum consensus vel dissensus requireretur, prout non, ut patet per precedentem conclusionem, constat, quod non cadebat in pueruim septennem. Et si esset atrox et cadens in constan- tissimum, purgatus fuisset per actus subsequentes et diuturnitatem durantis ex post concilii, in quo post . . . ipsi in plena fuisse libertate confisi sunt. (7) Quod, si electio fieret per collegium et presertim solum sine approbacione huius concilii, in terminis, in quibus sumus, electio talis non esset canonica nec que sequerentur ex ea, et ista dependent corollarie ex premissis. (8) Quod contra decretum predictum aliquid nunc statuere vel ordinare vel illud in dubium revocare est auctoritatem huius sacri concilii infringere et enervare eciam in quibuscunque aliis ibi actis. (9) Quod, cum contraria conclusio quarte superius 2) posite sit in hoc concilio a pluribus publica voce asserta et per varias cedulas apnd multos publicata, attendentes, quod erronea et firmi- tatis huiusmodi concilii destructiva et quod concilia generalia nedum presentibus, set et futuris casibus et temporibus con- sueverunt et debent ac tenentur, quantum possibile est, providere, et presertim ista materia, quod illa opinio et assercio condemp- netur et asserentes verbo vel scripto illam revocent et si illam sustinere voluerint, publice fiat de illa discusio veritatis, ne in tanto et tam notabili ac autentico concilio error perniciosus re- maneat non confusus. (263) Die Cedula: Ad laudem mit einzelne Ausdrücke bekämpfen- den Bemerkungen. (1417 Mai 29 und später.) Stuttgart, Staatsbibliothek Lat. 137 f. 212 f. Die Cedula findet sich oft handschriftlich mit kleinen, unbedeutenden Abweichungen. Beachtenswert wohl 1) Vgl. Rede des Kardinals von Venedig, Bd II 98. 2) Darnach muß schon öfter gegen die absolute Oberhoheit des Konzils geschrieben sein. Vgl. auch Bd II 705 ff.
Strana 621
Die Cedula: Ad laudem. 621 nur das hier aufgenommene noluerunt statt noluerant, statt consenserint haben einige Hss. consenserunt, retractatio statt retractio; beide Formen sind be- rechtigt. — Schlußsatz war ungedruckt. Die kritischen Bemerkungen finden sich nur hier. Aus der Bemerkung eu uniant darf man auf eine recht frühe Abfassung schließen, jedenfalls vor dem 18. Juni. Ad laude, gloriam et honorem omnipotentis Dei, ad pacem et unitatem universalis ecclesie ac totius populi christiani, ad deferendum auctoritati et honori huius sacri generalis Constan- tiensis concilii, ut electio futuri Romani et summi pontificis proxime fienda firmiori auctoritate et plurium roboretur assensu satisfiat- que votis multorum et ne, attento statu ecclesie, super dicta electione in posterum ulla retractio ullusque scrupulus in menti- bus hominum resideat, sed ex illa sequatur uni 01) plenissima et perfecta fidelium ac exinde serenissimus Romanorum, Hungarie etc. rex Sigismundus suorum ad unionem habendam 2) laborum fructum3) et gloriam consequatur,4) et ut reverendi patres episcopi et nobiles et spectabiles viri et doctores insignes ceterique legati serenissimi regis Castelle nomine dicti regis pre- fato concilio se uniant,5) qui noluerunt se unire, nisi prius 6) certificati de modo electionis predicte et maxime, qui erunt elec- tores): collegium sancte ecclesie Romane cardinalium, ad quos de iure pertinet ins eligendi Romanum et summum pontificem, dictos legatos, quantum in se est, certificans offert eidein sacro concilio atque legatis predictis, quod hac vice dumtaxat ad eli- gendum Romanum pontificem unacum ipsis cardinalibus de qualibet natione in eodem sacro concilio pro nunc existente et nominata assumantur aliqui prelati vel alie insignes persone ecclesiastice, quorum et quarum omnium numerus ipsorum cardinalium numerum non excedat,3) quos seu quas quelibet ipsarum nationum per se ad hoc decrevit eligendos cum ipso cardinalium collegio ; hoc tamen in ipsa electione observando, quod non valeat electio nec electus pro summo pontifice habeatur, nisi due partes cardinalium in con- clavi existentium et due partes9) ceterorum cum cardinalibus ad eligendum admittendorum et tunc admissorum consentient et consenserint; hoc etiam observando atque ex nunc volunt et intendunt vota quorumcunque in ipsa electione emittend a 10) nulla esse nec aliter intendunt in aliquem consentire, nisi, ut pre- mittitur, due partes cardinalium et due partes aliorum principa- liter aut per accessionem 11) in unum concurrant ; hoc etiam adiecto, quod prelati et alii cum ipsis cardinalibus ad electionem huiusmodi admittendi omnes etiam et singulas constitutiones
Die Cedula: Ad laudem. 621 nur das hier aufgenommene noluerunt statt noluerant, statt consenserint haben einige Hss. consenserunt, retractatio statt retractio; beide Formen sind be- rechtigt. — Schlußsatz war ungedruckt. Die kritischen Bemerkungen finden sich nur hier. Aus der Bemerkung eu uniant darf man auf eine recht frühe Abfassung schließen, jedenfalls vor dem 18. Juni. Ad laude, gloriam et honorem omnipotentis Dei, ad pacem et unitatem universalis ecclesie ac totius populi christiani, ad deferendum auctoritati et honori huius sacri generalis Constan- tiensis concilii, ut electio futuri Romani et summi pontificis proxime fienda firmiori auctoritate et plurium roboretur assensu satisfiat- que votis multorum et ne, attento statu ecclesie, super dicta electione in posterum ulla retractio ullusque scrupulus in menti- bus hominum resideat, sed ex illa sequatur uni 01) plenissima et perfecta fidelium ac exinde serenissimus Romanorum, Hungarie etc. rex Sigismundus suorum ad unionem habendam 2) laborum fructum3) et gloriam consequatur,4) et ut reverendi patres episcopi et nobiles et spectabiles viri et doctores insignes ceterique legati serenissimi regis Castelle nomine dicti regis pre- fato concilio se uniant,5) qui noluerunt se unire, nisi prius 6) certificati de modo electionis predicte et maxime, qui erunt elec- tores): collegium sancte ecclesie Romane cardinalium, ad quos de iure pertinet ins eligendi Romanum et summum pontificem, dictos legatos, quantum in se est, certificans offert eidein sacro concilio atque legatis predictis, quod hac vice dumtaxat ad eli- gendum Romanum pontificem unacum ipsis cardinalibus de qualibet natione in eodem sacro concilio pro nunc existente et nominata assumantur aliqui prelati vel alie insignes persone ecclesiastice, quorum et quarum omnium numerus ipsorum cardinalium numerum non excedat,3) quos seu quas quelibet ipsarum nationum per se ad hoc decrevit eligendos cum ipso cardinalium collegio ; hoc tamen in ipsa electione observando, quod non valeat electio nec electus pro summo pontifice habeatur, nisi due partes cardinalium in con- clavi existentium et due partes9) ceterorum cum cardinalibus ad eligendum admittendorum et tunc admissorum consentient et consenserint; hoc etiam observando atque ex nunc volunt et intendunt vota quorumcunque in ipsa electione emittend a 10) nulla esse nec aliter intendunt in aliquem consentire, nisi, ut pre- mittitur, due partes cardinalium et due partes aliorum principa- liter aut per accessionem 11) in unum concurrant ; hoc etiam adiecto, quod prelati et alii cum ipsis cardinalibus ad electionem huiusmodi admittendi omnes etiam et singulas constitutiones
Strana 622
622 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. apostolicas, etiam penales, circa electionem Romani pontificis editas atque consuetudines observare consuetas, quemadmodum ipsi cardinales, observare teneantur et ad illarum observantiam astringantur. Teneantur insuper iurare et iurent dicti electores cardinales et alii quicunque, antequam ad electionen procedant, quod in huiusmodi electionis negotio attendentes, quid eis imminebit, cum de creatione agatur vicarii Jhesu Christi, successoris beati Petri, universalis ecclesie rectoris, gregis dominici directoris, puris et sinceris mentibus, quantum credent publice utilitati universalis ecclesie proficere, omni cuiusque nationis, persone aut alio inordi- nato affectu, odio, gratia vel labore abiectis procedent, ut eorum ministerio de utili et idoneo universali ecclesie provideatur pastore. Et hec omnia fiant sacro primitus, si sibi placet, approbante con- cilio et super his interponente decretum et defectus omnes, si qui insint, supplente. Et nos omnes et singuli cardinales, qui premissis consentimus, omnibus evocatis etiam die, qua ordinarie consuevimus collegialiter convenire, nos huic scripture propriis manibus subscripsimns in testimonium premissorum. 1. unio. Et qualiter ista fieret, ut hic ponitur, cum adhuc non sint hic cardinales, ut sic dicaimn, et curiales Petri de Luna nec ipse cesserit nec adbuc privatus existat nisi per concilium Pisanum, quod utique deberet sufficere maxime iuxta obedienciam Balthassaris olim Johannis, ne alias insurgeret maxima con- tradietio. 2. habendam. Expedit omnino, quod eciam in hoc concilio fiat reformacio Romani imperii, sine cuius salvacione et reinte- gracione non bene et salubriter poterit christianitas deffendi contra infideles. Que quidem reformacio nunc imminet facienda, prout facta fuit in basilica sancti Salvatoris Lateranensis per concilium generale in personam Ottonis primi magni augusti, tunc Leone VIII. eidem concilio presidente anno pontificatus sui primo.1) 3. fructum. Licet illud in se sit iustum, equum et raciona- bile, non tamen de hoc in hac cedula deberet fieri mencio specialis, quia, que nimis apparent retia, vitat avis. Et non respectu ali- cuius particularis domini vel persone debet unio in universafi 1) Vgl. Jaffé 3704 f.
622 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. apostolicas, etiam penales, circa electionem Romani pontificis editas atque consuetudines observare consuetas, quemadmodum ipsi cardinales, observare teneantur et ad illarum observantiam astringantur. Teneantur insuper iurare et iurent dicti electores cardinales et alii quicunque, antequam ad electionen procedant, quod in huiusmodi electionis negotio attendentes, quid eis imminebit, cum de creatione agatur vicarii Jhesu Christi, successoris beati Petri, universalis ecclesie rectoris, gregis dominici directoris, puris et sinceris mentibus, quantum credent publice utilitati universalis ecclesie proficere, omni cuiusque nationis, persone aut alio inordi- nato affectu, odio, gratia vel labore abiectis procedent, ut eorum ministerio de utili et idoneo universali ecclesie provideatur pastore. Et hec omnia fiant sacro primitus, si sibi placet, approbante con- cilio et super his interponente decretum et defectus omnes, si qui insint, supplente. Et nos omnes et singuli cardinales, qui premissis consentimus, omnibus evocatis etiam die, qua ordinarie consuevimus collegialiter convenire, nos huic scripture propriis manibus subscripsimns in testimonium premissorum. 1. unio. Et qualiter ista fieret, ut hic ponitur, cum adhuc non sint hic cardinales, ut sic dicaimn, et curiales Petri de Luna nec ipse cesserit nec adbuc privatus existat nisi per concilium Pisanum, quod utique deberet sufficere maxime iuxta obedienciam Balthassaris olim Johannis, ne alias insurgeret maxima con- tradietio. 2. habendam. Expedit omnino, quod eciam in hoc concilio fiat reformacio Romani imperii, sine cuius salvacione et reinte- gracione non bene et salubriter poterit christianitas deffendi contra infideles. Que quidem reformacio nunc imminet facienda, prout facta fuit in basilica sancti Salvatoris Lateranensis per concilium generale in personam Ottonis primi magni augusti, tunc Leone VIII. eidem concilio presidente anno pontificatus sui primo.1) 3. fructum. Licet illud in se sit iustum, equum et raciona- bile, non tamen de hoc in hac cedula deberet fieri mencio specialis, quia, que nimis apparent retia, vitat avis. Et non respectu ali- cuius particularis domini vel persone debet unio in universafi 1) Vgl. Jaffé 3704 f.
Strana 623
Die Cedula: Ad laudem. 623 ecclesia fieri, set propter bonum publicum tocius christianitatis quia regis interest multitudinis [bonuiu] querere. Actus quidem incompetens est regis officio humane glorie premium. Similiter est multitudini noxium, si tale premium statuatur principium. 4. gloriam consequatur. O si melius hunc passum perpendisses vel saltein in libro beati Thome de Aquino 1) de regis officio et regni origine in tractatu sub rubrica, que incipit: Quia regis interest bonum multitudinis querere etc. studuisses, ita nude talia non scripsisses, quia humane glorie cupido animi magnitudinem auffert. Qui enim favorem hominum querit, necesse est, ut in omni, quod dicit et facit, eorum voluntati deserviat et sic, dum placere omnibus studet, sit servus singulorum, unde Tullins in libro I de officiis:2) cavendam, dicit, esse glorie cupidinem. Eripit enim animi libertatem et virtuosi ac fortis animi est pro iusticia contemnere gloriam. Tanto magis assequebatur illam. 5. uniant. Quod debebant prius fecisse seu adhuc facere, antequam eis misteria et secreta nostra panderentur. Quis enim divinare aut vere dicere potest, si et quando se velint nobis unire. Et quid de illis paucis? Esto, quod se nobis unirent, nec eciam omnes obediencie Petri de Luna pariter nobis ante omnia essent uniti. Et illud esse vestrum quoddam ludibrium et in re tanta dubium insertum, salvis semper reverencia et honore tan- torum reverendorum patrum, qui hanc cedulai tradiderunt in medium vel dictarunt . . . 6. prius. Includit metum seu quandam impressionem, si bene videatur. 7. electores. Et quid ad ipsos ambassiatores hec, que ipsi pecierunt, cum nullus eormn sit cardinalis nec aliquis cardinalis ipsius P. de Luna se nobis adiunxerit et velit esse in electione, de qua hic cavetur. Et nedum alia quandoque, set plura in hoc passu altissime preparanda et peragenda caritative et pruden- tissime requirantur, antequai electio fiat et facta feliciter diu perseveret. 8. excedat. Habent ergo domini cardinales eligentes iam medietatem pro se et inter se luius totius numeri, nec est veri- simile, quod aliquis eorum flecteretur a sua oppinione, ita quod dimitteret suas collegas cardinales in electione fienda et aliis con- 1) Sonst: De regimine principum. Dort steht Stelle in lib. I c. 7. 2) De officiis lib. I c. 8. Ungefährer Wortlaut.
Die Cedula: Ad laudem. 623 ecclesia fieri, set propter bonum publicum tocius christianitatis quia regis interest multitudinis [bonuiu] querere. Actus quidem incompetens est regis officio humane glorie premium. Similiter est multitudini noxium, si tale premium statuatur principium. 4. gloriam consequatur. O si melius hunc passum perpendisses vel saltein in libro beati Thome de Aquino 1) de regis officio et regni origine in tractatu sub rubrica, que incipit: Quia regis interest bonum multitudinis querere etc. studuisses, ita nude talia non scripsisses, quia humane glorie cupido animi magnitudinem auffert. Qui enim favorem hominum querit, necesse est, ut in omni, quod dicit et facit, eorum voluntati deserviat et sic, dum placere omnibus studet, sit servus singulorum, unde Tullins in libro I de officiis:2) cavendam, dicit, esse glorie cupidinem. Eripit enim animi libertatem et virtuosi ac fortis animi est pro iusticia contemnere gloriam. Tanto magis assequebatur illam. 5. uniant. Quod debebant prius fecisse seu adhuc facere, antequam eis misteria et secreta nostra panderentur. Quis enim divinare aut vere dicere potest, si et quando se velint nobis unire. Et quid de illis paucis? Esto, quod se nobis unirent, nec eciam omnes obediencie Petri de Luna pariter nobis ante omnia essent uniti. Et illud esse vestrum quoddam ludibrium et in re tanta dubium insertum, salvis semper reverencia et honore tan- torum reverendorum patrum, qui hanc cedulai tradiderunt in medium vel dictarunt . . . 6. prius. Includit metum seu quandam impressionem, si bene videatur. 7. electores. Et quid ad ipsos ambassiatores hec, que ipsi pecierunt, cum nullus eormn sit cardinalis nec aliquis cardinalis ipsius P. de Luna se nobis adiunxerit et velit esse in electione, de qua hic cavetur. Et nedum alia quandoque, set plura in hoc passu altissime preparanda et peragenda caritative et pruden- tissime requirantur, antequai electio fiat et facta feliciter diu perseveret. 8. excedat. Habent ergo domini cardinales eligentes iam medietatem pro se et inter se luius totius numeri, nec est veri- simile, quod aliquis eorum flecteretur a sua oppinione, ita quod dimitteret suas collegas cardinales in electione fienda et aliis con- 1) Sonst: De regimine principum. Dort steht Stelle in lib. I c. 7. 2) De officiis lib. I c. 8. Ungefährer Wortlaut.
Strana 624
624 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. sentiret, set de opposito est presumpcio vehemens multiplici racione. 9. due partes. Ex istis ambiguitatibus et perplexitatibus multe conclusiones et raciones efficaces forsan possent ostendi, quod iste effrenis numerus eligencium numquam in electione con- cordaret, quia ubi multitudo, ibi confusio et maxime in hoc passu, in quo tot diversarum obedienciarum et nacionum aut inequalium statuum in eodem conclavi ad eligendum insimul convenirent, set ad alium modum eligendi magis summarium apcioremque et convenienciorem, salva tamen tanta auctoritate, ne scandala fiant, est ante omnia deveniendum. Eciam de facili poterit inveniri, si sint ad racionem et iusticiam bene dispositi omnes illi, per quos in presenti concilio, quod ipsa unio cito fiat, prestolatur. 10. emittenda. Subaudi in electum. 11. accessionem. Nota verbum, obsta . . .2) aliis quam d. cardinalibus. 264 Traktat eines Deutschen, worin er aus zahlreichen Gründen die Cedula : Ad laudem ablehnt und zugleich ein Reichs- und Kirchenreformprojekt entwickelt. (1417 bald nach Mai 29.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek Cod. Lat. 5097 f. 218—228 (W); Brüssel, Bibl. Nationale Cod. Lat.f. 256—263 (Br.). Advisamentum sacrorum canonum et doctorum ecclesie catholice de electione pape et cardinalium secundum exigenciaim status ecclesie moderne, et quomodo huius sacri Constanciensis concilii habeatur in brevi finis salutaris. Scriptum sub correccione et melioracione cuiuscunque Dei fidelis. Ad perpetuum honorem omnipotentis Dei et beatissime Dei genitricis, virginis Marie toeiusqne triumphantis ecclesie, ad pacem et unitatem perpetuam militantis ecclesie, ut eleccio futuri Romani et sumini pontificis secundum sacros canones et secundum fideles doctrinas doctorum ecclesie catholice suo debito tempore devocius, sincerius, perfeccius et cicius, quo fieri possit, celebretur, advisatur humillime et devotissime sacrosanctum generale Con- stanciense concilium per modum sollicitacionis, non per modumb) informacionis, hoc modo, cum predicti sacri concilii prelati et doctores, ut pie speratur, communiter sciant infrascriptum ad- visamentum sacre eleccionis pape futuri et successorum suorum n) Wort abgeschnitten. b) Folgt durchstriohen requisicionis W.
624 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. sentiret, set de opposito est presumpcio vehemens multiplici racione. 9. due partes. Ex istis ambiguitatibus et perplexitatibus multe conclusiones et raciones efficaces forsan possent ostendi, quod iste effrenis numerus eligencium numquam in electione con- cordaret, quia ubi multitudo, ibi confusio et maxime in hoc passu, in quo tot diversarum obedienciarum et nacionum aut inequalium statuum in eodem conclavi ad eligendum insimul convenirent, set ad alium modum eligendi magis summarium apcioremque et convenienciorem, salva tamen tanta auctoritate, ne scandala fiant, est ante omnia deveniendum. Eciam de facili poterit inveniri, si sint ad racionem et iusticiam bene dispositi omnes illi, per quos in presenti concilio, quod ipsa unio cito fiat, prestolatur. 10. emittenda. Subaudi in electum. 11. accessionem. Nota verbum, obsta . . .2) aliis quam d. cardinalibus. 264 Traktat eines Deutschen, worin er aus zahlreichen Gründen die Cedula : Ad laudem ablehnt und zugleich ein Reichs- und Kirchenreformprojekt entwickelt. (1417 bald nach Mai 29.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek Cod. Lat. 5097 f. 218—228 (W); Brüssel, Bibl. Nationale Cod. Lat.f. 256—263 (Br.). Advisamentum sacrorum canonum et doctorum ecclesie catholice de electione pape et cardinalium secundum exigenciaim status ecclesie moderne, et quomodo huius sacri Constanciensis concilii habeatur in brevi finis salutaris. Scriptum sub correccione et melioracione cuiuscunque Dei fidelis. Ad perpetuum honorem omnipotentis Dei et beatissime Dei genitricis, virginis Marie toeiusqne triumphantis ecclesie, ad pacem et unitatem perpetuam militantis ecclesie, ut eleccio futuri Romani et sumini pontificis secundum sacros canones et secundum fideles doctrinas doctorum ecclesie catholice suo debito tempore devocius, sincerius, perfeccius et cicius, quo fieri possit, celebretur, advisatur humillime et devotissime sacrosanctum generale Con- stanciense concilium per modum sollicitacionis, non per modumb) informacionis, hoc modo, cum predicti sacri concilii prelati et doctores, ut pie speratur, communiter sciant infrascriptum ad- visamentum sacre eleccionis pape futuri et successorum suorum n) Wort abgeschnitten. b) Folgt durchstriohen requisicionis W.
Strana 625
Traktat eines Deutschen. 625 ex eo, quod infra scriptos canones, libros et tractatus et ultra hec multos alios libros et tractatus ") et fere onnium sancte ecclesie Dei doctorum, qui de hac salutari materia scripserunt, salutifere concordantes, ante multa tempora habuerunt et hodie habent in scriptis et diligenter, prout summe necessarium est, memorie commendatos nec illis meliora, ut creditur, umquam viderunt vel perceperunt. Dignentur ergo iidem prelati et doctores eundem sacrum moduim eleccionis seu modos ex istis canonibus, libris seu tractatibus in aliqua bona forma sacro concilio pro- ponereb) causa generalis salutis ad avisandum et presens scriptum abbreviare et meliorare. Liber primus est liber sancti Bernhardi ,De consideratione" ad Engenium papam,1) in quo beatus Bernardus asserit tres raciones, quod non de pancis patriis set de toto orbe terrarum cardinales eligendi sunt. Qui sic electi possint feliciter eligere papam: Prima) racio eius est propter iusticiam servandaim. Quilibet enim melius cognoscit condiciones sue patrie. Ideo dicit: An non eligendi sunt de toto orbe orbem indicaturi? Secundo propter carnalem affectionem removendain. Si enim de paucis patriis eligantur, non opinatur, quod aliter fiat nisi vel precuin intervencione vel carnis et sanguinis affectione. Ex quo, ut dicit, sequitur scan- dalum non solum pusillorum ymo maiorum de ecclesia. Tercio propter unitatem in populo christiano nutriendam. Contemptus enim est causa divisionis et scisinatis in ecclesia. Principale enim motivum scismatis Grecorum fuit eorum contemptus, quod ad ec- clesiasticos honores non assumebantur. Si ergo de qualibet patria cardinales non assumuntur, divisiones et scismata in ecclesia generan- tur. Hec sentencialiter scribit beatus Bernardus in libro preallegato. Itein alius solempnis liber habetur in presenti sacro concilio, continens latissime pro et contra hanc sacram eleccionis materiail et plura alia salutaria de reformacione ecclesie per modum questi- onum iuxta formam et magnitudinem voluminis secunde secunde sancti Thome, scriptus ante multos annos ad Johanneim papam XXII. intitulatus de ecclesiastica potestate fratris Augustini de Ancona, ordinis Heremitarum sancti Augustini.2) In quo inter a) Von et ultra bis hierher fehlt Br. b) Fehlt Br. c) Br eins racio. Bei W. am Rande: nota hic cautissime de eleccione pape. 1) Goldast, Monarchia II 85. 2) Questio 233: Utrum deroget statui perfectionis cardinalium, ut omnes de una patria sint electi. Finke, Acta concilii Constanciensis 111. 40
Traktat eines Deutschen. 625 ex eo, quod infra scriptos canones, libros et tractatus et ultra hec multos alios libros et tractatus ") et fere onnium sancte ecclesie Dei doctorum, qui de hac salutari materia scripserunt, salutifere concordantes, ante multa tempora habuerunt et hodie habent in scriptis et diligenter, prout summe necessarium est, memorie commendatos nec illis meliora, ut creditur, umquam viderunt vel perceperunt. Dignentur ergo iidem prelati et doctores eundem sacrum moduim eleccionis seu modos ex istis canonibus, libris seu tractatibus in aliqua bona forma sacro concilio pro- ponereb) causa generalis salutis ad avisandum et presens scriptum abbreviare et meliorare. Liber primus est liber sancti Bernhardi ,De consideratione" ad Engenium papam,1) in quo beatus Bernardus asserit tres raciones, quod non de pancis patriis set de toto orbe terrarum cardinales eligendi sunt. Qui sic electi possint feliciter eligere papam: Prima) racio eius est propter iusticiam servandaim. Quilibet enim melius cognoscit condiciones sue patrie. Ideo dicit: An non eligendi sunt de toto orbe orbem indicaturi? Secundo propter carnalem affectionem removendain. Si enim de paucis patriis eligantur, non opinatur, quod aliter fiat nisi vel precuin intervencione vel carnis et sanguinis affectione. Ex quo, ut dicit, sequitur scan- dalum non solum pusillorum ymo maiorum de ecclesia. Tercio propter unitatem in populo christiano nutriendam. Contemptus enim est causa divisionis et scisinatis in ecclesia. Principale enim motivum scismatis Grecorum fuit eorum contemptus, quod ad ec- clesiasticos honores non assumebantur. Si ergo de qualibet patria cardinales non assumuntur, divisiones et scismata in ecclesia generan- tur. Hec sentencialiter scribit beatus Bernardus in libro preallegato. Itein alius solempnis liber habetur in presenti sacro concilio, continens latissime pro et contra hanc sacram eleccionis materiail et plura alia salutaria de reformacione ecclesie per modum questi- onum iuxta formam et magnitudinem voluminis secunde secunde sancti Thome, scriptus ante multos annos ad Johanneim papam XXII. intitulatus de ecclesiastica potestate fratris Augustini de Ancona, ordinis Heremitarum sancti Augustini.2) In quo inter a) Von et ultra bis hierher fehlt Br. b) Fehlt Br. c) Br eins racio. Bei W. am Rande: nota hic cautissime de eleccione pape. 1) Goldast, Monarchia II 85. 2) Questio 233: Utrum deroget statui perfectionis cardinalium, ut omnes de una patria sint electi. Finke, Acta concilii Constanciensis 111. 40
Strana 626
626 cetera eadem scripta ponuntur, que dicta 5) sunt de libro beati Bernardi, cum solucionibus argumentorum in contrarimn dictis beati Bernardi et specialiter solucio istius argumenti. De Judea solum apostoli fuerunt vocati. Ergo cardinales eligi possnnt de una lingua vel patria. Respondit in eodem libro, quod illa eleccio tunc temporis facta fuit propter duo: Primo quia de alia patria assumi non poterant, nondum fide Christi alibi predicata. Secundo quia Christus secundum carnem solum ex Judeis natus est. Ideo apostoli, per quos Christus cunctis gentibus erat nunciandus, solum ex Judeis vocandi erant. Set nunc temporis de omni provincia cardinales sunt eligendi, prout ibiden solempniter concluditur propter rationes ibidem positas. Tertium libruimn seu tractatum scripsit ante XX quidam famosus sacre theologie doctor, magister Henricus de Hassiab) in generali studio Wienensi in partibus Ger- manie et eundem pro tunc diligenter in ecclesia Dei divulgavit1) et epistolam pacis °) intitulavit, tractantem 1) eleganter modos refor- mationis ecclesie cum predicto modo eligendi cardinales, qui sic electi eligant ulterius*) papam. Quartuin et quintum libros seu tractatus promulgavit in hoc sacro concilio ante plures menses quidam magnus prelatus 2) et doctor. Unum ex hiis intitulavit de potestate ecclesiastica3), alium de reformacione ecclesie.4) Et in tractatu de ecclesiastica potestate hec verba posuit in forma manifeste: Videtur, quod esset optimum regimen, si sub uno papa eligerentur plures de omni et ab omni provincia; et tales deberent esse cardinales, qui cum papa et sub eo ecclesiam regerent et usum plenitudinis potestatis tempe- rarent. Et hoc notari videtur per capitulum Venerabilem, Extra. Qui filii sint legitimi in verbo, sunt autem sacerdotes levitici generis. Ad idem facit, quod cardinales sunt pars corporis pape et eius coadiutores, ut de iure iurando: Ego n. et De electione capitulo Fundamenta libro VIt°. In tractatu autem de reformacione ecclesie hec verba in forma posuit.5) Secunda consideratio est de hiis, que reforinanda videntur circa caput corporis ecclesie, id est circa statum pape et eius curie Romane. Et primo tollendus esset ille IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. a) Br predicta. b) W Hassya. c) Br pancis. d) Br tractatum. e) Fehlt W. 1) Vgl. A. Kneer, Röm. Quartalschrift. Supplement I 64 ff. Peter von Ailli. Hardt VI 15. 1) Hardt I 409. 5) Hardt I 414. 2) 8)
626 cetera eadem scripta ponuntur, que dicta 5) sunt de libro beati Bernardi, cum solucionibus argumentorum in contrarimn dictis beati Bernardi et specialiter solucio istius argumenti. De Judea solum apostoli fuerunt vocati. Ergo cardinales eligi possnnt de una lingua vel patria. Respondit in eodem libro, quod illa eleccio tunc temporis facta fuit propter duo: Primo quia de alia patria assumi non poterant, nondum fide Christi alibi predicata. Secundo quia Christus secundum carnem solum ex Judeis natus est. Ideo apostoli, per quos Christus cunctis gentibus erat nunciandus, solum ex Judeis vocandi erant. Set nunc temporis de omni provincia cardinales sunt eligendi, prout ibiden solempniter concluditur propter rationes ibidem positas. Tertium libruimn seu tractatum scripsit ante XX quidam famosus sacre theologie doctor, magister Henricus de Hassiab) in generali studio Wienensi in partibus Ger- manie et eundem pro tunc diligenter in ecclesia Dei divulgavit1) et epistolam pacis °) intitulavit, tractantem 1) eleganter modos refor- mationis ecclesie cum predicto modo eligendi cardinales, qui sic electi eligant ulterius*) papam. Quartuin et quintum libros seu tractatus promulgavit in hoc sacro concilio ante plures menses quidam magnus prelatus 2) et doctor. Unum ex hiis intitulavit de potestate ecclesiastica3), alium de reformacione ecclesie.4) Et in tractatu de ecclesiastica potestate hec verba posuit in forma manifeste: Videtur, quod esset optimum regimen, si sub uno papa eligerentur plures de omni et ab omni provincia; et tales deberent esse cardinales, qui cum papa et sub eo ecclesiam regerent et usum plenitudinis potestatis tempe- rarent. Et hoc notari videtur per capitulum Venerabilem, Extra. Qui filii sint legitimi in verbo, sunt autem sacerdotes levitici generis. Ad idem facit, quod cardinales sunt pars corporis pape et eius coadiutores, ut de iure iurando: Ego n. et De electione capitulo Fundamenta libro VIt°. In tractatu autem de reformacione ecclesie hec verba in forma posuit.5) Secunda consideratio est de hiis, que reforinanda videntur circa caput corporis ecclesie, id est circa statum pape et eius curie Romane. Et primo tollendus esset ille IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. a) Br predicta. b) W Hassya. c) Br pancis. d) Br tractatum. e) Fehlt W. 1) Vgl. A. Kneer, Röm. Quartalschrift. Supplement I 64 ff. Peter von Ailli. Hardt VI 15. 1) Hardt I 409. 5) Hardt I 414. 2) 8)
Strana 627
Traktat eines Deutschen. 627 detestabilis abusus, a quo presens scisma originem traxit, scilicet, quod una nacio sive regnum aliquando ultra, aliquando citra montes in scandalum residue christianitatis ita diu papatum tenuit, quod posset dicere: hereditate possideamus sanctuarium 1) Dei. Quod quam detestabile sit, precipue in papatu, ostendit ille, qui ayt : In veritate comperi, quod non sit personarum acceptor Deus.2) Item pro dicta provisione esset statuendum, quod de cetero maior pars cardinalium non posset assumi de uno regno sive de una nacione, sicut quandoque hactenus factum est in magnum scandalum plurimo- rum; set de diversis regnis et provinciis indistincte iuxta personarum merita assumantur, quia sicut apud Deum ita apud Dei ministros non debet esse accepcio personarum. Et videtur sufficere, quod de una provincia solum esset unns cardinalis, ut sic in eorum promocione et multiplicacione tolleretur vel saltem restringeretur et artaretur car- nalis affectio promoventis et ut per assumptos de diversis provinciis diversitas morum et statuum eorundem Romane ecclesie innotes- ceret ad utilitatem et salutarem provisionem incolarum. Hec ibi: Isti quinque libri seu tractatus et sacri canones pervenerunt ad manus fere omnium in hoc sacro concilio fideliter laboran- cium et divulgati sunt aut divulgabuntur per totam christianitatem ad omnes doctores et fideliores et multo plures doctores ecclesie concordarunt istis, ut vere creditur. Scripserunt, et nullus con- trarium, nisi quidam, qui ignorant, qui tante auctoritati et bonitati scripserunt in contrarium quandam cedulam que incipit: Ad laudem, que inferius racionabiliter reprobatur. Idcirco, o sacrosancta Constanciensis generalis synode, in spiritu sancto legitime con- gregata, sponsa omnipotentis Dei, specie tua et pulchritudine tua intende, prospere procede, et regna.3) Intende, quod non solum tuo sanctissimo corpori, cuius Christus caput est,") et corpus tuum corpus Christi est, set cuilibet tuo membro a Christo Jhesu capite tuo dictum est: Si credideritis omnia, que ego facio, et vos facietis et maiora horum.5) Intende, quod, qui manet in caritate, in Deo manet et Deus in eo.5) Intende, quomodo omnnia vestra, vos autein Christi.7) Et omnia donavit nobis Dominus cum 2) Ps. 82, 13. Act. 10, 34. Ps. 44, 5. Col. 1, 18. 5) Joh. 14, 12. s) 1 Joh. 4, 16. 7) 1 Cor. 3, 22—23. 2) 4) 3) 40*
Traktat eines Deutschen. 627 detestabilis abusus, a quo presens scisma originem traxit, scilicet, quod una nacio sive regnum aliquando ultra, aliquando citra montes in scandalum residue christianitatis ita diu papatum tenuit, quod posset dicere: hereditate possideamus sanctuarium 1) Dei. Quod quam detestabile sit, precipue in papatu, ostendit ille, qui ayt : In veritate comperi, quod non sit personarum acceptor Deus.2) Item pro dicta provisione esset statuendum, quod de cetero maior pars cardinalium non posset assumi de uno regno sive de una nacione, sicut quandoque hactenus factum est in magnum scandalum plurimo- rum; set de diversis regnis et provinciis indistincte iuxta personarum merita assumantur, quia sicut apud Deum ita apud Dei ministros non debet esse accepcio personarum. Et videtur sufficere, quod de una provincia solum esset unns cardinalis, ut sic in eorum promocione et multiplicacione tolleretur vel saltem restringeretur et artaretur car- nalis affectio promoventis et ut per assumptos de diversis provinciis diversitas morum et statuum eorundem Romane ecclesie innotes- ceret ad utilitatem et salutarem provisionem incolarum. Hec ibi: Isti quinque libri seu tractatus et sacri canones pervenerunt ad manus fere omnium in hoc sacro concilio fideliter laboran- cium et divulgati sunt aut divulgabuntur per totam christianitatem ad omnes doctores et fideliores et multo plures doctores ecclesie concordarunt istis, ut vere creditur. Scripserunt, et nullus con- trarium, nisi quidam, qui ignorant, qui tante auctoritati et bonitati scripserunt in contrarium quandam cedulam que incipit: Ad laudem, que inferius racionabiliter reprobatur. Idcirco, o sacrosancta Constanciensis generalis synode, in spiritu sancto legitime con- gregata, sponsa omnipotentis Dei, specie tua et pulchritudine tua intende, prospere procede, et regna.3) Intende, quod non solum tuo sanctissimo corpori, cuius Christus caput est,") et corpus tuum corpus Christi est, set cuilibet tuo membro a Christo Jhesu capite tuo dictum est: Si credideritis omnia, que ego facio, et vos facietis et maiora horum.5) Intende, quod, qui manet in caritate, in Deo manet et Deus in eo.5) Intende, quomodo omnnia vestra, vos autein Christi.7) Et omnia donavit nobis Dominus cum 2) Ps. 82, 13. Act. 10, 34. Ps. 44, 5. Col. 1, 18. 5) Joh. 14, 12. s) 1 Joh. 4, 16. 7) 1 Cor. 3, 22—23. 2) 4) 3) 40*
Strana 628
628 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Christo.1) Esto ergo perfecta, sicut pater tuns celestis perfectus est.2) Statuas ergo, declara et decerne super tam salutari advi- samento tantorum doctorum et sacrorum canonum ex super- habundanti cautela et pro declaracione et divulgacione eorundem doctorum et canonuin solempnia decreta et propria tua diligen- tissima execucione et practica confirma, habendo Deum et salutem omnium et XI motiva inferius descripta pre oculis tuis. Si feceris hoc, sencies te ab omnipotenti Deo plus quam umquam prius esse ex- auditam in dominica oracione, qua petis : Adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua, sicut in celo et in terra. Quod secundum apostolum est iusticia, pax et gaudium in spiritu sancto. Quod sacro concilio et toti militanti ecclesie prestare dignetur ille, cuius causa agitur, videlicet pater et filius et spiritus sanctus amen. Si predictorum doctorum ecclesie avisamentum diligenter con- sideratur, tunc presens periculosa discordia de electione pape ideo durare videtur, quod avisamentum tam racionabile et tante auc- toritatis in hoc sacro concilio propositum non est, et si propo- situm, tunc levipensum est. Ista enim cedula, que sic incipit: �Ad laudem, gloriam et honorem' implicite videtur continere, quod nacio Ytalica et Gallica cardinalatum et consecutive papatum soli obtineant, sicut hac- tenus ducentis annis vel quasi obtinuerunt, quibus sanctissima christianitas in omnem terram dilatata per predicaciones aposto- lorum Cliristi sub ipsorum regimine in parvum spacium mundi est redacta, licet hoc non tantum culpe ipsorum set omnium christiano- run, qui sciverunt et potuerunt illud aliquo modo impedivisse, im- putandum est.3) Asscribendum est tamen rectoribus christianitatis, 1) Rom. 8, 32. 2) Math. 5, 48. 3) Am Rande: Nota XII sunt partes mundi, quibus XII apostoli Christi predicabant. Ex hiis tantum una pars videtur obedire summo ponti- fici, videlicet predicacioni sancti Petri. Item LXXII sunt lingue seu ydeomata tocius orbis, ex quibus tantum sex vel quasi videntur obedire ecclesie catholice, quod ex negligencia boni regiminis christianitatis factum esse videtur. Predicte XI partes orbis, quas ceteri undecim apostoli Christi convertebant, adhuc hodie se bonos christianos esse credunt, licet scismatici et heretici creduntur, videlicet Grecia, Armenia, India, Ethiopia, Syria, Achaia, Azia etc., de quibus legitur in XXXII libris speculi hystoriarum et in XX librorum voluminibus cosmographie. Que cosmographia iam communiter ignoratur, que tamen omni- bus aliis scienciis preponitur in libro sapiencie c. VII propter conversionem infidelium et reductionem scismaticorum et ideo, si diligencia fuisset facta et adhuc fleret, bona spes esset, quod illi, qui se christianos esse credunt, faci- liter unirentur sancte catholice ecclesie. Bei Br. fast ganz abgeschnitten.
628 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Christo.1) Esto ergo perfecta, sicut pater tuns celestis perfectus est.2) Statuas ergo, declara et decerne super tam salutari advi- samento tantorum doctorum et sacrorum canonum ex super- habundanti cautela et pro declaracione et divulgacione eorundem doctorum et canonuin solempnia decreta et propria tua diligen- tissima execucione et practica confirma, habendo Deum et salutem omnium et XI motiva inferius descripta pre oculis tuis. Si feceris hoc, sencies te ab omnipotenti Deo plus quam umquam prius esse ex- auditam in dominica oracione, qua petis : Adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua, sicut in celo et in terra. Quod secundum apostolum est iusticia, pax et gaudium in spiritu sancto. Quod sacro concilio et toti militanti ecclesie prestare dignetur ille, cuius causa agitur, videlicet pater et filius et spiritus sanctus amen. Si predictorum doctorum ecclesie avisamentum diligenter con- sideratur, tunc presens periculosa discordia de electione pape ideo durare videtur, quod avisamentum tam racionabile et tante auc- toritatis in hoc sacro concilio propositum non est, et si propo- situm, tunc levipensum est. Ista enim cedula, que sic incipit: �Ad laudem, gloriam et honorem' implicite videtur continere, quod nacio Ytalica et Gallica cardinalatum et consecutive papatum soli obtineant, sicut hac- tenus ducentis annis vel quasi obtinuerunt, quibus sanctissima christianitas in omnem terram dilatata per predicaciones aposto- lorum Cliristi sub ipsorum regimine in parvum spacium mundi est redacta, licet hoc non tantum culpe ipsorum set omnium christiano- run, qui sciverunt et potuerunt illud aliquo modo impedivisse, im- putandum est.3) Asscribendum est tamen rectoribus christianitatis, 1) Rom. 8, 32. 2) Math. 5, 48. 3) Am Rande: Nota XII sunt partes mundi, quibus XII apostoli Christi predicabant. Ex hiis tantum una pars videtur obedire summo ponti- fici, videlicet predicacioni sancti Petri. Item LXXII sunt lingue seu ydeomata tocius orbis, ex quibus tantum sex vel quasi videntur obedire ecclesie catholice, quod ex negligencia boni regiminis christianitatis factum esse videtur. Predicte XI partes orbis, quas ceteri undecim apostoli Christi convertebant, adhuc hodie se bonos christianos esse credunt, licet scismatici et heretici creduntur, videlicet Grecia, Armenia, India, Ethiopia, Syria, Achaia, Azia etc., de quibus legitur in XXXII libris speculi hystoriarum et in XX librorum voluminibus cosmographie. Que cosmographia iam communiter ignoratur, que tamen omni- bus aliis scienciis preponitur in libro sapiencie c. VII propter conversionem infidelium et reductionem scismaticorum et ideo, si diligencia fuisset facta et adhuc fleret, bona spes esset, quod illi, qui se christianos esse credunt, faci- liter unirentur sancte catholice ecclesie. Bei Br. fast ganz abgeschnitten.
Strana 629
Traktat eines Deutschen. 629 videlicet predictis duabus nacionibus Ytalice et Gallicane, isto respectu, quod solum regimen illarum duarum nacionum vel aliorum de paucis patriis non solum suffecit regimen ecclesie, ideo in hoc sacro concilio optimi viri de omni nacione et omni pro- vincia christianitatis, in quantum humanitas per Dei graciam possibile est, ipsis duabus nacionibus, que nunc cardinalatum possident, adiungendi sunt secundum doctorum ecclesie avisa- mentum predictum in exoneracionem ipsorum, et non solum toti christianitati, set toti generi humano in salutem. Idem enim spacium orbis, quod summo pontifici et predictis cardinalibus obedire consuevit, heresibus, scismatibus, guerris, raptoribus cor- ruptuim est et cum symonia in beneficiis et ordinibus ita repletum, quod vix scitur, quis sacerdos secundum ius commune execuci- onem habeat sui officii, precipue in partibus Germanie, et ceteris viciis singulis tam miserabiliter destructum est, quod excepta sola sanctissima fide, que magis in simplicibus hominibus repe- ritur, quain in 3) litteratis, quod vix est in paganismo locus tam magnus ita miserabiliter in naturalibus bonis moribus destructus. Jherusalem et tota terra sancta subversa est"), regna etb) pro- vincie mundi 1) videlicet Grecia, Armenia, Asia, India, Ethiopia, Achaia et alia regna in multitudine vix credibili, de quibus in libris diversis cosmographie scribitur, scismatica et heretica facta sunt. Et licet omnia predicta regna vel quasi hodierna die in christiano nomine glorientur, non tamen pro eorum reductione ad unitatem fidei christiane umiquam attemptata videtur aliqua diligencia notabilis, possibilis et facilis ecclesie Romane et catho- lice. Et cum non in tantum differant a fide vera Christi, quin sit probabilis spes, quod possint de facili in catholica fide nobis- cum uniri. Et multo minor diligencia facta videtur pro Judeis, Sarracenis et aliis paganis, eciam illorum paganorum et Jude- orun, qui sub potestate et iurisdictione principuim christianorum habitant. Romana civitas, capitanea christianitatis et olim tocius orbis, ubi frequencius habitant°) iste due naciones, in spiritualibus satis destructa1) est et in temporalibus plus desolata quam aliqua civitas paganorum. Sacrum imperium, quod dotavit, exaltavit et defendebat ecclesiam Dei, quasi in nichilum redactum est. Omnes a) Fehlt W. b) Fehlt Br. c) W habitabant. d) W distineta. 1) Am Rande : Cosmographia iam communiter in christianitate ignoratur, que in libro sapiencie VIl. c. omnibus scienciis antefertur propter unitatem predicacionum apostolorum et tocius generis humani conversionem. Vgl. oben.
Traktat eines Deutschen. 629 videlicet predictis duabus nacionibus Ytalice et Gallicane, isto respectu, quod solum regimen illarum duarum nacionum vel aliorum de paucis patriis non solum suffecit regimen ecclesie, ideo in hoc sacro concilio optimi viri de omni nacione et omni pro- vincia christianitatis, in quantum humanitas per Dei graciam possibile est, ipsis duabus nacionibus, que nunc cardinalatum possident, adiungendi sunt secundum doctorum ecclesie avisa- mentum predictum in exoneracionem ipsorum, et non solum toti christianitati, set toti generi humano in salutem. Idem enim spacium orbis, quod summo pontifici et predictis cardinalibus obedire consuevit, heresibus, scismatibus, guerris, raptoribus cor- ruptuim est et cum symonia in beneficiis et ordinibus ita repletum, quod vix scitur, quis sacerdos secundum ius commune execuci- onem habeat sui officii, precipue in partibus Germanie, et ceteris viciis singulis tam miserabiliter destructum est, quod excepta sola sanctissima fide, que magis in simplicibus hominibus repe- ritur, quain in 3) litteratis, quod vix est in paganismo locus tam magnus ita miserabiliter in naturalibus bonis moribus destructus. Jherusalem et tota terra sancta subversa est"), regna etb) pro- vincie mundi 1) videlicet Grecia, Armenia, Asia, India, Ethiopia, Achaia et alia regna in multitudine vix credibili, de quibus in libris diversis cosmographie scribitur, scismatica et heretica facta sunt. Et licet omnia predicta regna vel quasi hodierna die in christiano nomine glorientur, non tamen pro eorum reductione ad unitatem fidei christiane umiquam attemptata videtur aliqua diligencia notabilis, possibilis et facilis ecclesie Romane et catho- lice. Et cum non in tantum differant a fide vera Christi, quin sit probabilis spes, quod possint de facili in catholica fide nobis- cum uniri. Et multo minor diligencia facta videtur pro Judeis, Sarracenis et aliis paganis, eciam illorum paganorum et Jude- orun, qui sub potestate et iurisdictione principuim christianorum habitant. Romana civitas, capitanea christianitatis et olim tocius orbis, ubi frequencius habitant°) iste due naciones, in spiritualibus satis destructa1) est et in temporalibus plus desolata quam aliqua civitas paganorum. Sacrum imperium, quod dotavit, exaltavit et defendebat ecclesiam Dei, quasi in nichilum redactum est. Omnes a) Fehlt W. b) Fehlt Br. c) W habitabant. d) W distineta. 1) Am Rande : Cosmographia iam communiter in christianitate ignoratur, que in libro sapiencie VIl. c. omnibus scienciis antefertur propter unitatem predicacionum apostolorum et tocius generis humani conversionem. Vgl. oben.
Strana 630
630 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. virtutes quasi videntur in exilium relegate et undique vicia dominan- tur. Nec tot virtutes in ducentis annis videntur per omnes regentes ecclesiam facte fuisse, sicut aliquando de unico sancto*) leguntur. Patet hec malicia in pluribus cronicis, specialiter venerabilis magistri Theoderici de Nyem,1) et in libris et tractatibus scrip- tis pro remediis et reformacione tantorum malorum, videlicet in tractatu, qui ,Speculum aureum symonie‘ 2) appellatur, et in illo, qui incipit: Moyset3). Item in apostolis refutatoriis, quas alma nacio Gallicana dedit, ut dicitur, procuratori fiscali camere apo- stolice 1) et in tractatibus prescriptorum doctorum ecclesie de potestate et reformacione ecclesie tractancium necnon in ser- monibus in hoc sacro concilio factis. Item in libro generalium conciliorun, habitorum in temporibus nos precedentibus.5) Item in libris b) egregii doctoris Johannis de Deo, Hyspani, de penitencia et confessionibus 6) et in summa Ostiensis de penitencia") et in aureo repertorio°) speculatoris, 8) ubi in particulari videntur omn- nium statuum mundi defectus et peccata, que fidei et rei publice per mala exempla summe sunt nociva, quibus communiter maior pars christianorui publice peccare solent ad libitum, eciam quod peius est, absque omni impulsu“) nature aut aliquo lucro vel delectacione, set ex sola mala consuetudine, quain eciam pagani non habent, contra que nulla remedia vel cautele efficaces iuris vel statutorum exercentur seu exequuntur. Et ex istis scriptis ete) similibus aptissime fieret christianitatis reformacio et in plu- ribus aliis scriptis. Quos libros, tractatus, cronicas, sermones cum libris provincialium conciliorum, tam religiosorum quai se- cularium, quilibet iuratus huic sacro concilio sub statuta pena in scriptis habere deberet aut solus vel cum decemn aliis aut saltem iurati de qualibet provincia predictas scripturas aut aliquas a) W uno facta. b) Br. libro. c) W reportatoria. d) Br repulsu. e) Br vel. 1) Vgl. W. Mulder, Dietrich von Nieheim S. 89 ff. über die Bruchstücke der Chronik. 2) Brown, Appendix, ad fasciculum rerum expetendarum et fugiendarum S. 63 ff. Walch, Monimenta medii aevi I 3 ff. *) Hardt I 761 ff. und öfter. 5) Welches Werk meint er? 6) F. v. Schulte, Die Geschichte der Quellen und Literatur des can. Rechls II 102 nennt das Buch liber poenitentiarius. 7) F. v. Schulte, l. c. S. 128. 5) Guilielmus Durantis. Vgl. F. v. Schulte l. c. S. 144 und 152 f.
630 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. virtutes quasi videntur in exilium relegate et undique vicia dominan- tur. Nec tot virtutes in ducentis annis videntur per omnes regentes ecclesiam facte fuisse, sicut aliquando de unico sancto*) leguntur. Patet hec malicia in pluribus cronicis, specialiter venerabilis magistri Theoderici de Nyem,1) et in libris et tractatibus scrip- tis pro remediis et reformacione tantorum malorum, videlicet in tractatu, qui ,Speculum aureum symonie‘ 2) appellatur, et in illo, qui incipit: Moyset3). Item in apostolis refutatoriis, quas alma nacio Gallicana dedit, ut dicitur, procuratori fiscali camere apo- stolice 1) et in tractatibus prescriptorum doctorum ecclesie de potestate et reformacione ecclesie tractancium necnon in ser- monibus in hoc sacro concilio factis. Item in libro generalium conciliorun, habitorum in temporibus nos precedentibus.5) Item in libris b) egregii doctoris Johannis de Deo, Hyspani, de penitencia et confessionibus 6) et in summa Ostiensis de penitencia") et in aureo repertorio°) speculatoris, 8) ubi in particulari videntur omn- nium statuum mundi defectus et peccata, que fidei et rei publice per mala exempla summe sunt nociva, quibus communiter maior pars christianorui publice peccare solent ad libitum, eciam quod peius est, absque omni impulsu“) nature aut aliquo lucro vel delectacione, set ex sola mala consuetudine, quain eciam pagani non habent, contra que nulla remedia vel cautele efficaces iuris vel statutorum exercentur seu exequuntur. Et ex istis scriptis ete) similibus aptissime fieret christianitatis reformacio et in plu- ribus aliis scriptis. Quos libros, tractatus, cronicas, sermones cum libris provincialium conciliorum, tam religiosorum quai se- cularium, quilibet iuratus huic sacro concilio sub statuta pena in scriptis habere deberet aut solus vel cum decemn aliis aut saltem iurati de qualibet provincia predictas scripturas aut aliquas a) W uno facta. b) Br. libro. c) W reportatoria. d) Br repulsu. e) Br vel. 1) Vgl. W. Mulder, Dietrich von Nieheim S. 89 ff. über die Bruchstücke der Chronik. 2) Brown, Appendix, ad fasciculum rerum expetendarum et fugiendarum S. 63 ff. Walch, Monimenta medii aevi I 3 ff. *) Hardt I 761 ff. und öfter. 5) Welches Werk meint er? 6) F. v. Schulte, Die Geschichte der Quellen und Literatur des can. Rechls II 102 nennt das Buch liber poenitentiarius. 7) F. v. Schulte, l. c. S. 128. 5) Guilielmus Durantis. Vgl. F. v. Schulte l. c. S. 144 und 152 f.
Strana 631
Traktat eines Deutschen. 631 ipsarum2) pro omnibus iuratis tenere deberent, ita quod quilibet iuratus sciret aut aliquis ipsorum,*) in quibus reformanda esset Dei ecclesia et qualiter quondam sepius fuit reformata. Nunc autem quasi in ultimo periculo subversionis navicule sancti Petri merito trepidantes per scisma horrendum XL annorum, quod eedem due naciones sub regimine suo fovebant, et reformacionem per sacrosanctam Constanciensem synodum tota christianitate desi- deratissime tantis longis temporibus expectante et sperante avisa- mentum predictum omnium doctorum ecclesie, qui de reforma- cione ecclesie°) videntur scripsisse, a magna parte prelatorum eorundem duarum nacionum et a quibusdam cardinalibus, ut dicitur, contempnitur et aliud avisamentum, cum quo ipsi soli papatum et cardinalatum usurpare possint, divulgatur, et ut cetere naciones, maiorem partem christianitatis facientes, tamquam spiritualiter leprose excludantur a regimine sui proprii mistici corporis videlicet ecclesie, per istos laboratur, cum tamen experi- encia docente iste due naciones sole christianitatem regere non potuerunt. Sequitur predictum avisamentum quorundam personarum predictarum duarum nacionum et quorundam de nacione Hispa- nica et est tale:1) Ad laudem, gloriam et honorem omnipotentis Dei, ad pacem et unitatem universalis ecclesie . . . supplente.2) Et iste est tenor avisamenti supradicti. Et dicitur, quod loco presentis avisamenti datum sit aliud, quasi idem in effectu, cui multi prelati huius sacri concilii consenserunt, et in testimonium sui consensus nomina sua cum propria manu subscripserunt, a) Fehlt W aut aliquas ipsarum. b) Fehlt Br. aut aliquis ipsorum. Ob in W ver- Schenttich statt unter a eingesetzt? c) Von qui — eeclesie fehlt W. 1) Verfasser erklärt, daß er avisamentum der beiden Nationen und einiger Spanier folgen lasse. Was er aber gibt, ist in beiden Handschriften die Cedula: Ad laudem der Kardinäle. Er gibt dann aber gleich darauf aus dem Inhalt eine Ziffer der einzelnen Nationsdeputierten an, die in der Kardinalscedula nicht steht. Das berechtigt zu der Annahme, daß seine Behauptung, es existiere eine zweite, gleichgerichtete Cedula, die er nicht kenne, richtig ist, zumal er auch von einer Besiegelung spricht, die tatsächlich die Kardinalscedula erfuhr. — Unmöglich wäre allerdings nicht, daß der Verfasser mit dem zweiten An- trag den Vorschlag der Kastilier (vgl. Bd II 107) gemeint hat. 2) Am Rande neben der Stelle: Et maxime, qui erunt electores steht: Ista clausula reprobatur inferius per XI motiva, videlicet quod ad cardinales in presenti statu non pertineat ius eligendi summum pontificem.
Traktat eines Deutschen. 631 ipsarum2) pro omnibus iuratis tenere deberent, ita quod quilibet iuratus sciret aut aliquis ipsorum,*) in quibus reformanda esset Dei ecclesia et qualiter quondam sepius fuit reformata. Nunc autem quasi in ultimo periculo subversionis navicule sancti Petri merito trepidantes per scisma horrendum XL annorum, quod eedem due naciones sub regimine suo fovebant, et reformacionem per sacrosanctam Constanciensem synodum tota christianitate desi- deratissime tantis longis temporibus expectante et sperante avisa- mentum predictum omnium doctorum ecclesie, qui de reforma- cione ecclesie°) videntur scripsisse, a magna parte prelatorum eorundem duarum nacionum et a quibusdam cardinalibus, ut dicitur, contempnitur et aliud avisamentum, cum quo ipsi soli papatum et cardinalatum usurpare possint, divulgatur, et ut cetere naciones, maiorem partem christianitatis facientes, tamquam spiritualiter leprose excludantur a regimine sui proprii mistici corporis videlicet ecclesie, per istos laboratur, cum tamen experi- encia docente iste due naciones sole christianitatem regere non potuerunt. Sequitur predictum avisamentum quorundam personarum predictarum duarum nacionum et quorundam de nacione Hispa- nica et est tale:1) Ad laudem, gloriam et honorem omnipotentis Dei, ad pacem et unitatem universalis ecclesie . . . supplente.2) Et iste est tenor avisamenti supradicti. Et dicitur, quod loco presentis avisamenti datum sit aliud, quasi idem in effectu, cui multi prelati huius sacri concilii consenserunt, et in testimonium sui consensus nomina sua cum propria manu subscripserunt, a) Fehlt W aut aliquas ipsarum. b) Fehlt Br. aut aliquis ipsorum. Ob in W ver- Schenttich statt unter a eingesetzt? c) Von qui — eeclesie fehlt W. 1) Verfasser erklärt, daß er avisamentum der beiden Nationen und einiger Spanier folgen lasse. Was er aber gibt, ist in beiden Handschriften die Cedula: Ad laudem der Kardinäle. Er gibt dann aber gleich darauf aus dem Inhalt eine Ziffer der einzelnen Nationsdeputierten an, die in der Kardinalscedula nicht steht. Das berechtigt zu der Annahme, daß seine Behauptung, es existiere eine zweite, gleichgerichtete Cedula, die er nicht kenne, richtig ist, zumal er auch von einer Besiegelung spricht, die tatsächlich die Kardinalscedula erfuhr. — Unmöglich wäre allerdings nicht, daß der Verfasser mit dem zweiten An- trag den Vorschlag der Kastilier (vgl. Bd II 107) gemeint hat. 2) Am Rande neben der Stelle: Et maxime, qui erunt electores steht: Ista clausula reprobatur inferius per XI motiva, videlicet quod ad cardinales in presenti statu non pertineat ius eligendi summum pontificem.
Strana 632
632 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. quod, quia habere non potui, ideo ipsum3) presenti scripto non imposni. Quod 1) autem ad immediate prescriptaim cedulam sequatur, quod sola nacio Ytalica et Gallica papatum et cardinalatum possideant, cum quo causa presentis scismatis continuatur, sic potest probari : quia iaim sunt in concilio generali XXIIb) vel XXIII cardinales Ytalici et Gallici, inter quos nullus est de aliis naci- onibus, ut dicitur, nisi duo Hispani.2) Si ergo, ut predicta cedula vel predictum avisamentum postulat, de qualibet nacione adinn- gantur ipsis cardinalibus ad maximum quinque 3) notabiles persone, que cum cardinalibus eligant futurum papam, erunt isto modo persone eligentes papai XLVIII vel quasi et ex hiis electoribus erunt solummodo quindecim de tribus nacionibus, que maiorem partem in duplo christianitatis constitnunt et duo Hispani car- dinales et residui omnes erunt de duabus nacionibus videlicet XXXIII vel quasi, et sic minor pars christianitatis excedit in duplo maiorem partem christianitatis. Ecce ergo qualein equi- tatem desiderant illi, qui subscripserunt se predicte cedule vel ipsius simili in effectu vel quasi. Et ergo, cui est dubium, quin tales, qui pro nichilo reputare volunt avisamentum omnium doc- torum ecclesie scribencium de reformacione, quod eciaimn°) erro- rem errori cunmulando eligant secundum affeccionem suarum d) nationum, sicut ab antiquo consneti sunt, et non secundum veri- tatem ipsum papam et papas futurum et futuros et regunt ecclesiam Dei secundum scandala, crimina et pericula consueta, donec non maneat fides super terram et omnis homo semper timere habeat a quolibet homine sibi eciam propinquiori et dilec- tiori intoxicari, sicut fere iam omnes principes christiani timent, ut patet per eorum credencias.4) Nec quiden papa sit securus pre cardinalibus, qui eius papatuimn habere desiderant et ambiunt. Et quod ulterius est timendum, ultra Constanciensem civitatem dicuntur esse septem cardinales, qui eciam omnes sunt Ytalici a) Statt ideo ipsum: ipsos W. b) XXIII W. c) Fehlt Weciam. d) W hat suorum cardinalium. Letzteres durchstrichen. 1) Am Rande: reprobacio illius cedule, que incipit: Ad laudem etc. 2) Petrus Fernandi de Frias (Vrias) ep. Sabinensis und Petrus de Fuxo, tit. s. Stephani in Celio monte. 3) Diese Angabe findet sich nicht in der Cedula: Ad laudem, also muß eine andere ähnliche der oben genannten Parteien existiert haben. 4) Vgl. Artikel von Pogatscher in Röm. Quartalschrift XII, besonders S. 193 ff. und 211 ff. über die probae (credenciae).
632 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. quod, quia habere non potui, ideo ipsum3) presenti scripto non imposni. Quod 1) autem ad immediate prescriptaim cedulam sequatur, quod sola nacio Ytalica et Gallica papatum et cardinalatum possideant, cum quo causa presentis scismatis continuatur, sic potest probari : quia iaim sunt in concilio generali XXIIb) vel XXIII cardinales Ytalici et Gallici, inter quos nullus est de aliis naci- onibus, ut dicitur, nisi duo Hispani.2) Si ergo, ut predicta cedula vel predictum avisamentum postulat, de qualibet nacione adinn- gantur ipsis cardinalibus ad maximum quinque 3) notabiles persone, que cum cardinalibus eligant futurum papam, erunt isto modo persone eligentes papai XLVIII vel quasi et ex hiis electoribus erunt solummodo quindecim de tribus nacionibus, que maiorem partem in duplo christianitatis constitnunt et duo Hispani car- dinales et residui omnes erunt de duabus nacionibus videlicet XXXIII vel quasi, et sic minor pars christianitatis excedit in duplo maiorem partem christianitatis. Ecce ergo qualein equi- tatem desiderant illi, qui subscripserunt se predicte cedule vel ipsius simili in effectu vel quasi. Et ergo, cui est dubium, quin tales, qui pro nichilo reputare volunt avisamentum omnium doc- torum ecclesie scribencium de reformacione, quod eciaimn°) erro- rem errori cunmulando eligant secundum affeccionem suarum d) nationum, sicut ab antiquo consneti sunt, et non secundum veri- tatem ipsum papam et papas futurum et futuros et regunt ecclesiam Dei secundum scandala, crimina et pericula consueta, donec non maneat fides super terram et omnis homo semper timere habeat a quolibet homine sibi eciam propinquiori et dilec- tiori intoxicari, sicut fere iam omnes principes christiani timent, ut patet per eorum credencias.4) Nec quiden papa sit securus pre cardinalibus, qui eius papatuimn habere desiderant et ambiunt. Et quod ulterius est timendum, ultra Constanciensem civitatem dicuntur esse septem cardinales, qui eciam omnes sunt Ytalici a) Statt ideo ipsum: ipsos W. b) XXIII W. c) Fehlt Weciam. d) W hat suorum cardinalium. Letzteres durchstrichen. 1) Am Rande: reprobacio illius cedule, que incipit: Ad laudem etc. 2) Petrus Fernandi de Frias (Vrias) ep. Sabinensis und Petrus de Fuxo, tit. s. Stephani in Celio monte. 3) Diese Angabe findet sich nicht in der Cedula: Ad laudem, also muß eine andere ähnliche der oben genannten Parteien existiert haben. 4) Vgl. Artikel von Pogatscher in Röm. Quartalschrift XII, besonders S. 193 ff. und 211 ff. über die probae (credenciae).
Strana 633
Traktat eines Deutschen. 633 et Gallici.1) Si ergo eciaim papa erit Ytalicus vel Gallicus, ut verisimiliter probatum est, et triginta cardinales omnes Gallici et Ytalici preter duos Hispanos, quid ergo erit, nisi quod iste due naciones plus eligent secundum carnalitatem omnes futuros car- dinales et papas quam secundum iusticiam et equitatem, ut here- ditate possideant sanctuarium Domini. Et qualiter tunc erit vel stabit ecclesie reformacio, reformacionis execucio, ipsius continna melioracio, sicut continue necessarium est fieri? Eciam ex pre- dicta cedula sequitur, quod in casu, qui faciliter contingere potest, nullus eligetur in papain multis temporibus, quia, si cardinales concordant in aliquem de suis duabus nacionibus et XV de tribus eis adiuncti eligent aliquem in alia nacione, sic diu potest hoc con- tinuari, vel iterum isto modo faciliter unus de predictis duabus naci- onibus eligetur per hoc, quod tantum quatuor de predictis quindecim minis, donis, promissionibus corrumpi possunt, et sic habent maiorem partem, et maxime, quia forsitan domini Hyspani plures consencient illis duabus nacionibus. Sperant enim vel sciunt suos cardinales Hispa- nos decem 2) vel plures aut pauciores, qui iam sunt circa Petrum de Luna, se velle unire cun ecclesia catholica, et sic ipsi Hyspani proniores 2) erunt, ut presumitur, ad excludendum Germanormn et Anglicorum naciones, que tamen medietatem totius christiani- tatis continent vel quasi. Et si hoc contingit, quod misericordia Dei avertat, tunc populus unius lingue christianitatis turpiter excludit") contra doctrinas doctorum ecclesie populos christianos quinque linguarum vel plurium a regimine sui proprii mistici corporis, videlicet a corpore sacri collegii pape et cardinalium; et aliqui in populo unius lingue predicte reputabunt, sicut sepe reputare et dicere solent, aliorum christianorum populos barbaros in contumeliam et blasphemiam non modicam fidei christiane. Et qui hoc verbis non faciunt, operibus ipsos excludendo per- ficiunt. O, si idem populus unius lingue bene saltem et non pessime multis lustris annorum rexisset ecclesiain, adhuc miseri- cordia Dei ipsos solos in regimine ecclesie Dei permisisset. Sed nunc misericordissimus Deus omnipotens incipit agere cum eodem populo unius lingue propter sanctos parentes ipsorum et continua- bit cum eis misericordiam suam, si intelligere hoc vult idem unius lingue populus, quod ipsorum regimen ecclesie propter a) Br promotores. b) Br excluditur. 1) Gans unmöglich. Wir kennen alle Kardinäle. 2) Ubertrieben.
Traktat eines Deutschen. 633 et Gallici.1) Si ergo eciaim papa erit Ytalicus vel Gallicus, ut verisimiliter probatum est, et triginta cardinales omnes Gallici et Ytalici preter duos Hispanos, quid ergo erit, nisi quod iste due naciones plus eligent secundum carnalitatem omnes futuros car- dinales et papas quam secundum iusticiam et equitatem, ut here- ditate possideant sanctuarium Domini. Et qualiter tunc erit vel stabit ecclesie reformacio, reformacionis execucio, ipsius continna melioracio, sicut continue necessarium est fieri? Eciam ex pre- dicta cedula sequitur, quod in casu, qui faciliter contingere potest, nullus eligetur in papain multis temporibus, quia, si cardinales concordant in aliquem de suis duabus nacionibus et XV de tribus eis adiuncti eligent aliquem in alia nacione, sic diu potest hoc con- tinuari, vel iterum isto modo faciliter unus de predictis duabus naci- onibus eligetur per hoc, quod tantum quatuor de predictis quindecim minis, donis, promissionibus corrumpi possunt, et sic habent maiorem partem, et maxime, quia forsitan domini Hyspani plures consencient illis duabus nacionibus. Sperant enim vel sciunt suos cardinales Hispa- nos decem 2) vel plures aut pauciores, qui iam sunt circa Petrum de Luna, se velle unire cun ecclesia catholica, et sic ipsi Hyspani proniores 2) erunt, ut presumitur, ad excludendum Germanormn et Anglicorum naciones, que tamen medietatem totius christiani- tatis continent vel quasi. Et si hoc contingit, quod misericordia Dei avertat, tunc populus unius lingue christianitatis turpiter excludit") contra doctrinas doctorum ecclesie populos christianos quinque linguarum vel plurium a regimine sui proprii mistici corporis, videlicet a corpore sacri collegii pape et cardinalium; et aliqui in populo unius lingue predicte reputabunt, sicut sepe reputare et dicere solent, aliorum christianorum populos barbaros in contumeliam et blasphemiam non modicam fidei christiane. Et qui hoc verbis non faciunt, operibus ipsos excludendo per- ficiunt. O, si idem populus unius lingue bene saltem et non pessime multis lustris annorum rexisset ecclesiain, adhuc miseri- cordia Dei ipsos solos in regimine ecclesie Dei permisisset. Sed nunc misericordissimus Deus omnipotens incipit agere cum eodem populo unius lingue propter sanctos parentes ipsorum et continua- bit cum eis misericordiam suam, si intelligere hoc vult idem unius lingue populus, quod ipsorum regimen ecclesie propter a) Br promotores. b) Br excluditur. 1) Gans unmöglich. Wir kennen alle Kardinäle. 2) Ubertrieben.
Strana 634
634 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. innumeras ipsorum 3) iniustitias non mutatur, sicut regna gentium consueverunt ex divino iudicio, sed in sanctissimo regimine et regno adiutorio optimorum de tota christianitate electorum salu- berrime confortatur, ad quod omnis bonus homo dicat: fiat, fiat. Et non valet, si quis diceret: Germani habent imperium, per quod Deus omnipotens dotavit et exaltavit ecclesiam, et hodie ecclesiaim Dei unit et defendit in temporalibus, ergo debent carere assistentia sni spiritualis patris, pape, et mistici corporis sui proprii, videlicet sacri collegii cardinalium, contra avisamentum doctorum ecclesie, ymo veritate debita inspecta. Ex eadem causa magis deberent assistere pape, de quanto magis dominus impe- rator. Et ipsi serviunt ecclesie secundum evangelium 1): Qui maior sit inter eos, sit aliorum minister et a contrario sensu, qui magis ommibns serviunt sicut maiores inter vos et secundo, ut maior unio et caritas sit inter sanctum papatum et sacruim imperium. Et tercio maxime propter reformacionem sacri imperii, cui per Dei graciam optimi viri de omni provincia mundi pro consili- ariis assistent sicut cardinales pape. De qua materia inferius lacius dicetur. Nec valet, si quis diceret: Germani nolunt esse cardinales, quia archiepiscopis Moguntinensi, Coloniensi et Treve- rensi et similibus cardinalatus fuit sepe exhibitus et recusaverunt.2) Respondeo, quod, si cardinalatus exhibitus fuisset magnis doc- toribus sacre theologie, provincialibus, prioribus, magistris vel ministris ordinum vel similibus eiusdem nacionis Germanice, for- sitan aliqui acceptassent. Sed archiepiscopi predicti iam satis sunt onerati et honorati. O sacrosancta synode, sponsa Christi in terra post Deum omnipotenten potentissima, instissima et sanctissima, appone cumb) imploracione auxilii tui dilectissimi sponsi tui remedium contra predicta mala salutare, quia nunc pervenisti directe ad tempus et locum tue salvacionis vel per- dicionis. Nunc si specie tua et pulchritudine tua intendis, pros- perabis et regnabis cum sponso tuo in terra et postea in celo. Si non intendis modo, tanta mala, quibus similia prius non erant nec postea futura sunt, super filios tuos venient iusto Dei iudicio. Sequere ergo fideles doctores tuos predictos et salvaberis; non dominentur tui servitores servi tui, videlicet aliqui cardinales, servi pape, qui est servus servorun Dei. Qui cardinales boni a a) Br eorum. b) Br tameu. 1) Math. 20, 26. 2) Oft sicher nicht.
634 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. innumeras ipsorum 3) iniustitias non mutatur, sicut regna gentium consueverunt ex divino iudicio, sed in sanctissimo regimine et regno adiutorio optimorum de tota christianitate electorum salu- berrime confortatur, ad quod omnis bonus homo dicat: fiat, fiat. Et non valet, si quis diceret: Germani habent imperium, per quod Deus omnipotens dotavit et exaltavit ecclesiam, et hodie ecclesiaim Dei unit et defendit in temporalibus, ergo debent carere assistentia sni spiritualis patris, pape, et mistici corporis sui proprii, videlicet sacri collegii cardinalium, contra avisamentum doctorum ecclesie, ymo veritate debita inspecta. Ex eadem causa magis deberent assistere pape, de quanto magis dominus impe- rator. Et ipsi serviunt ecclesie secundum evangelium 1): Qui maior sit inter eos, sit aliorum minister et a contrario sensu, qui magis ommibns serviunt sicut maiores inter vos et secundo, ut maior unio et caritas sit inter sanctum papatum et sacruim imperium. Et tercio maxime propter reformacionem sacri imperii, cui per Dei graciam optimi viri de omni provincia mundi pro consili- ariis assistent sicut cardinales pape. De qua materia inferius lacius dicetur. Nec valet, si quis diceret: Germani nolunt esse cardinales, quia archiepiscopis Moguntinensi, Coloniensi et Treve- rensi et similibus cardinalatus fuit sepe exhibitus et recusaverunt.2) Respondeo, quod, si cardinalatus exhibitus fuisset magnis doc- toribus sacre theologie, provincialibus, prioribus, magistris vel ministris ordinum vel similibus eiusdem nacionis Germanice, for- sitan aliqui acceptassent. Sed archiepiscopi predicti iam satis sunt onerati et honorati. O sacrosancta synode, sponsa Christi in terra post Deum omnipotenten potentissima, instissima et sanctissima, appone cumb) imploracione auxilii tui dilectissimi sponsi tui remedium contra predicta mala salutare, quia nunc pervenisti directe ad tempus et locum tue salvacionis vel per- dicionis. Nunc si specie tua et pulchritudine tua intendis, pros- perabis et regnabis cum sponso tuo in terra et postea in celo. Si non intendis modo, tanta mala, quibus similia prius non erant nec postea futura sunt, super filios tuos venient iusto Dei iudicio. Sequere ergo fideles doctores tuos predictos et salvaberis; non dominentur tui servitores servi tui, videlicet aliqui cardinales, servi pape, qui est servus servorun Dei. Qui cardinales boni a a) Br eorum. b) Br tameu. 1) Math. 20, 26. 2) Oft sicher nicht.
Strana 635
Traktat eines Deutschen. 635 te susceperunt a principio suam auctoritatem, suscipiant iam a te, sicut sepe boni cardinales postulabant publice in hoc concilio, a te suam felicem reformacionem. Fiat ergo hec reformacio ordine debito post reformacionem papatus cum omnimoda miseri- cordia et pietate, quia omnes sumus peccatores, ne aliquis eciai minimus in sùa persona, honore vel rebus suis ledatur, qui vult reformari. Sequuntur motive, quare domini cardinales duarum nacionum videntur perdidisse multipliciter eleccionem pape divina preor- dinacione, ut Deus omnipotens suam aptius reformaret ecclesiam, que motiva considerentur diligenter cum motivis precedentibus et ex misericordia Dei subsequente ipsis per ecclesiam cardinalatus restituetur reformatus, si piis votis precedentibus vel melioribus volunt consentire, sicut in subsequentibus rationabiliter persuadetur. Quod ad dominos cardinales hac vice non pertineat electio summi pontificis, etiam si cardinalatus prius necessario reparandus vel prius a concilio sacro presenti confirmandus non esset, sequuntur motiva.3) Primum motivum, quia presens est ecclesia, que est domina, qua presente officiuu procuratoris cessat, ymo ipso facto est revocatum et cessat representans presente representato ut figure accedente veritate et tenebre veniente luce. Secundum quia sive per eiectionem sive per renunciacionem dominorum de papatu contendentium ipse papatus vacat in manus concilii. Ergo ab eius manu necessarium est, quod procedat institucio vel a maiore illo, quod non est dare. Dominus enim Angelus de Corrariob) non resignavit ius suum, quod se credidit habere in papatu, in manus cardinalium set in manus concilii. Tertium quia illi, qui scienter indignum elegerunt, notorie sunt privati ipso iure saltem hac vice. Quartum quia, ut dicitur, consenserunt saltem ipsorum maior pars pape pro tunc Johanni, Benedicto et Gregorio in suis obedienciis sic nominatis in alienacione patrimonii ecclesie. Ex quo eo ipso privati sunt suo statu. C. non licet XII q. 2. Quintuin quia status ipsorum et singulorum est dubius ex predictis causis et maxime in hac maxima et evidenti tocius orbis contrarietate, ex quo sequitur, quod certum effectum producere non possunt, nec obstat, quod nominantur cardinales a personis concilii, eciam ab ipso concilio, quia denominacio secundum iura nulli confert aliquod ius. a) Br fehlt sequuntur motiva. b) W Coriaro.
Traktat eines Deutschen. 635 te susceperunt a principio suam auctoritatem, suscipiant iam a te, sicut sepe boni cardinales postulabant publice in hoc concilio, a te suam felicem reformacionem. Fiat ergo hec reformacio ordine debito post reformacionem papatus cum omnimoda miseri- cordia et pietate, quia omnes sumus peccatores, ne aliquis eciai minimus in sùa persona, honore vel rebus suis ledatur, qui vult reformari. Sequuntur motive, quare domini cardinales duarum nacionum videntur perdidisse multipliciter eleccionem pape divina preor- dinacione, ut Deus omnipotens suam aptius reformaret ecclesiam, que motiva considerentur diligenter cum motivis precedentibus et ex misericordia Dei subsequente ipsis per ecclesiam cardinalatus restituetur reformatus, si piis votis precedentibus vel melioribus volunt consentire, sicut in subsequentibus rationabiliter persuadetur. Quod ad dominos cardinales hac vice non pertineat electio summi pontificis, etiam si cardinalatus prius necessario reparandus vel prius a concilio sacro presenti confirmandus non esset, sequuntur motiva.3) Primum motivum, quia presens est ecclesia, que est domina, qua presente officiuu procuratoris cessat, ymo ipso facto est revocatum et cessat representans presente representato ut figure accedente veritate et tenebre veniente luce. Secundum quia sive per eiectionem sive per renunciacionem dominorum de papatu contendentium ipse papatus vacat in manus concilii. Ergo ab eius manu necessarium est, quod procedat institucio vel a maiore illo, quod non est dare. Dominus enim Angelus de Corrariob) non resignavit ius suum, quod se credidit habere in papatu, in manus cardinalium set in manus concilii. Tertium quia illi, qui scienter indignum elegerunt, notorie sunt privati ipso iure saltem hac vice. Quartum quia, ut dicitur, consenserunt saltem ipsorum maior pars pape pro tunc Johanni, Benedicto et Gregorio in suis obedienciis sic nominatis in alienacione patrimonii ecclesie. Ex quo eo ipso privati sunt suo statu. C. non licet XII q. 2. Quintuin quia status ipsorum et singulorum est dubius ex predictis causis et maxime in hac maxima et evidenti tocius orbis contrarietate, ex quo sequitur, quod certum effectum producere non possunt, nec obstat, quod nominantur cardinales a personis concilii, eciam ab ipso concilio, quia denominacio secundum iura nulli confert aliquod ius. a) Br fehlt sequuntur motiva. b) W Coriaro.
Strana 636
636 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Sextum quia nunquam habuerunt possessionem, usum, con- suetudinem aut prescripcionem nec alium titulum in terminis, in quibus sumus, id est in generali concilio. Septimum quia in eleccione d. Alexandri elegerunt auctoritate concilii et iste facit, cuius auctoritate fit. Et tamen ibi non con- currebant tot raciones, quod eis non2) competeret eleccio, sicut hic concurrunt, scilicet condempnacio, eleccio indigni et notorii atque renunciacio. Octavum est decretum concilii, in cuius constitucione ipsi consenserunt, videlicet quod tota forma eleccionis, hoc est elec- cionis ) modus et persone, essent in manu concilii. Nonum quia, ut dicitur, abusi*) sunt eleccione4) infringendo scienter et a proposito libertatem eligendi passivam coniurando, quod non eligant nisi de collegio, forte innitentes velud baculo arundineo c. non oportebat LXXIX di. Decimum quaimquam ad quodlibet collegium pertineat de iure communi sibi eligere caput et pastorem sede vacante, hoc tamen facere non potest collegium dubium et non acceptum, sed ita est, quod cardinales non faciunt collegimn indubitatum apud omnes christianos, ergo et cetera. Undecimum quia nullo iure cautun reperitur, quod collegium d. cardinalium eciaim indubitatuin possit papam in quocumque casu a papatu deponere, sed hoc solum potest ecclesia universalis con- gregata. Igitur nec post talem depositionem potest dictum colle- gium sine tota ecclesia aliui*) papam creare. Non 1) videntur obstare iura in favorem d. cardinalium con- scripta, quia loquuntur, ubi sedes vacat per mortem pape et ubi collegium est indubitatum et ubi ecclesia non est presens per modum generalis concilii, sed in casu presenti contraria est veritas. Equitas tamen et misericordia Dei et ecclesie super omnia opera eius. Ergo illis non obstantibus omnes cardinales, qui reformari volunt, admittantur cum equali numero de qualibet provincia eligen- dorum ad cardinalatus statum et ad eleccionein pape, secundum quod inferius lacius declaratur. Circa prescriptum5) avisamentum beati Bernardi et aliorum ecclesie doctorum quedam utiles questiones diligenter sunt con- siderande, quarum prima est: Cum provincie christianitatis, que summo pontifici obedire consueverunt, sint in numero octuaginta a) Fehlt Br. b) Brelectorum. c) Bradversi. d) eleccionen. e) Fehlt Br. D Brnota. g) Br predictum.
636 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Sextum quia nunquam habuerunt possessionem, usum, con- suetudinem aut prescripcionem nec alium titulum in terminis, in quibus sumus, id est in generali concilio. Septimum quia in eleccione d. Alexandri elegerunt auctoritate concilii et iste facit, cuius auctoritate fit. Et tamen ibi non con- currebant tot raciones, quod eis non2) competeret eleccio, sicut hic concurrunt, scilicet condempnacio, eleccio indigni et notorii atque renunciacio. Octavum est decretum concilii, in cuius constitucione ipsi consenserunt, videlicet quod tota forma eleccionis, hoc est elec- cionis ) modus et persone, essent in manu concilii. Nonum quia, ut dicitur, abusi*) sunt eleccione4) infringendo scienter et a proposito libertatem eligendi passivam coniurando, quod non eligant nisi de collegio, forte innitentes velud baculo arundineo c. non oportebat LXXIX di. Decimum quaimquam ad quodlibet collegium pertineat de iure communi sibi eligere caput et pastorem sede vacante, hoc tamen facere non potest collegium dubium et non acceptum, sed ita est, quod cardinales non faciunt collegimn indubitatum apud omnes christianos, ergo et cetera. Undecimum quia nullo iure cautun reperitur, quod collegium d. cardinalium eciaim indubitatuin possit papam in quocumque casu a papatu deponere, sed hoc solum potest ecclesia universalis con- gregata. Igitur nec post talem depositionem potest dictum colle- gium sine tota ecclesia aliui*) papam creare. Non 1) videntur obstare iura in favorem d. cardinalium con- scripta, quia loquuntur, ubi sedes vacat per mortem pape et ubi collegium est indubitatum et ubi ecclesia non est presens per modum generalis concilii, sed in casu presenti contraria est veritas. Equitas tamen et misericordia Dei et ecclesie super omnia opera eius. Ergo illis non obstantibus omnes cardinales, qui reformari volunt, admittantur cum equali numero de qualibet provincia eligen- dorum ad cardinalatus statum et ad eleccionein pape, secundum quod inferius lacius declaratur. Circa prescriptum5) avisamentum beati Bernardi et aliorum ecclesie doctorum quedam utiles questiones diligenter sunt con- siderande, quarum prima est: Cum provincie christianitatis, que summo pontifici obedire consueverunt, sint in numero octuaginta a) Fehlt Br. b) Brelectorum. c) Bradversi. d) eleccionen. e) Fehlt Br. D Brnota. g) Br predictum.
Strana 637
Traktat eines Deutschen. 637 vel quasi, sicut patet in provinciali libro, quem communiter habent domini prothonotarii et auditores curie Romane. Et iste provincie sunt2) ita inequaliter divise, quod sola Italia cum regnis et patriis sibi vicinis, que sue nacioni attribuuntur, que simul vix sunt quarta pars christianitatis eiusdem, plures in numero tenent provincias et dioceses quam residua pars totius christianitatis. Quid fiet, ne intencio beati Bernardi et aliorum ecclesie doctorum perb) pre- dictam inequalem divisionem frustretur, ita quod ex multitudine quasi fraudulenta una nacio papatun et cardinalatum hiereditario possideat? Responsio, quod sicut omnes religiones equaliter vel quasi diviserunt totaimn christianitatem in provincias pro suis pro- vincialibus conciliis et generalibus celebrandis et suis prelatis eligendis prout ordo Predicatorum totam christianitatem divisit in XX provincias et aliqui alii ordines in plures et aliqui in pau- ciores diviserunt provincias, ita sacrum generale conciliumt eligat aliquem numerum sacratum, secundum quei plures vel pauciores velit habere cardinales, et secundum istum numerum dividat totam christianitatem in provincias, in quantum possibile fuerit equales coniungendo in quodam registro et hoce) faciendo tot dioceses vicinas in unam provinciam. Itaque quelibet provincia contineat duas dietas vel quasi in longum et in latum aut contineat plures vel pauciores dietas, nominando dietam tantum spacium, quantum unus homo ut commuriter ambulare possit infra XII horas vel infra XI, X, IX, VIII vel aliter, sicut placet. Ita tamen, quod magna notabilia loca deserta non computentur ad provinciain, licet sint in provincia. Aut suscipiantur divisiones provinciarum iam per aliquem ordinem alicuius religionis divise. Et hec divisio pro- vinciarum facta censeatur seu habeatur tantuin in effectum istum et non in alium, ut de illis provinciis et per illas provincias eli- gantur cardinales, qui ulterius eligant papam. Numeros sacratos voco, quibus sacra scriptura et naturalis sepe utuntur pro sacris misteriis vel naturalibus rebus magnis explicandis, sicut est XII iuxta") numerum XII apostolorum et XII prophetarum et XII pa- triarcharum, XII signorum celi et XII mensium anni. Et iste numerus multum bene competeret patriarchis seu primatibus in ierarchia ecclesie Dei. Item XXIIII iuxta1) numerum XXIIII seniorum, de quibus scribitur in apocalypsi, et XXIIII horarum diei. Item XXXVI secundum numerum XII apostolorum et XXIIII seniorum simul sumptorum. Item XL iuxta numerum dierum, quas Christus a) W sint. b) Br propter. c) Fehlt Br et hoc. d) Br secundum.
Traktat eines Deutschen. 637 vel quasi, sicut patet in provinciali libro, quem communiter habent domini prothonotarii et auditores curie Romane. Et iste provincie sunt2) ita inequaliter divise, quod sola Italia cum regnis et patriis sibi vicinis, que sue nacioni attribuuntur, que simul vix sunt quarta pars christianitatis eiusdem, plures in numero tenent provincias et dioceses quam residua pars totius christianitatis. Quid fiet, ne intencio beati Bernardi et aliorum ecclesie doctorum perb) pre- dictam inequalem divisionem frustretur, ita quod ex multitudine quasi fraudulenta una nacio papatun et cardinalatum hiereditario possideat? Responsio, quod sicut omnes religiones equaliter vel quasi diviserunt totaimn christianitatem in provincias pro suis pro- vincialibus conciliis et generalibus celebrandis et suis prelatis eligendis prout ordo Predicatorum totam christianitatem divisit in XX provincias et aliqui alii ordines in plures et aliqui in pau- ciores diviserunt provincias, ita sacrum generale conciliumt eligat aliquem numerum sacratum, secundum quei plures vel pauciores velit habere cardinales, et secundum istum numerum dividat totam christianitatem in provincias, in quantum possibile fuerit equales coniungendo in quodam registro et hoce) faciendo tot dioceses vicinas in unam provinciam. Itaque quelibet provincia contineat duas dietas vel quasi in longum et in latum aut contineat plures vel pauciores dietas, nominando dietam tantum spacium, quantum unus homo ut commuriter ambulare possit infra XII horas vel infra XI, X, IX, VIII vel aliter, sicut placet. Ita tamen, quod magna notabilia loca deserta non computentur ad provinciain, licet sint in provincia. Aut suscipiantur divisiones provinciarum iam per aliquem ordinem alicuius religionis divise. Et hec divisio pro- vinciarum facta censeatur seu habeatur tantuin in effectum istum et non in alium, ut de illis provinciis et per illas provincias eli- gantur cardinales, qui ulterius eligant papam. Numeros sacratos voco, quibus sacra scriptura et naturalis sepe utuntur pro sacris misteriis vel naturalibus rebus magnis explicandis, sicut est XII iuxta") numerum XII apostolorum et XII prophetarum et XII pa- triarcharum, XII signorum celi et XII mensium anni. Et iste numerus multum bene competeret patriarchis seu primatibus in ierarchia ecclesie Dei. Item XXIIII iuxta1) numerum XXIIII seniorum, de quibus scribitur in apocalypsi, et XXIIII horarum diei. Item XXXVI secundum numerum XII apostolorum et XXIIII seniorum simul sumptorum. Item XL iuxta numerum dierum, quas Christus a) W sint. b) Br propter. c) Fehlt Br et hoc. d) Br secundum.
Strana 638
638 suo sacro ieiunio consecravit. Item L secundum numerum anni iubilei. Itein LXXIl secundum LXXIl Christi discipulos, quos binos et binos misit ante faciei suam, et secundum LXXII linguas generis humani, de quibus linguis ad minus unus deberet esse cardinalis, si totum genus humanum esset ad sanctissimam Christi fidem conversum aut alii apciores sacrati numeri ad istani optimam militantis ecclesie ierarchiam eligantur. Videtur tamen, quod LXXII provincie apciores sint moderne ecclesie hac vice, quia nunc, temporis sunt XXX cardinales vel quasi de duabus nacionibus, videlicet Ytalica et Gallica. Expedit ergo secundum avisamentum doctorum ecclesie predictuin, quod ad minus XLII cardinales sint de aliis tribus nacionibus. Et ergo de plenitudine sue potestatis sacrum concilium hac vice pro bono pacis et caritatis") ordinet, quod quecuinque provincia equaliter, ut premittitur, divisa habet in sacro concilio Constanciensi vel extra aliquem cardinalem, quod ille cardinalis maneat per totam vitam suam pro illa provincia et pro tocius generis humani salute deputatus, nec alius cardinalis interim a tali provincia eligatur. Et si quecumnque provincia ha- buerit iam de facto plures predicto modo cardinales, isti cardinales preficiantur pro aliis provinciis eiusdem nacionis, de qua nacione fuerint isti cardinales nati vel beneficiati aut magis noti vel di- lecti. Et preter hec omnia preficiantur provinciis sue nacionis secundum puramb) huius sacri concilii beneplacitum et voluntatem. Nec iste provincie, quibus per sacrum concilium taliter attributi sunt cardinales, alium vel alios eligant, interim, quod aliquis car- dinalis illius provincie fuerit in vita presenti. Predicti cardinales, sicut premittitur, de omnibus et pro omnibus provinciis christi- anitatis assumpti et electi per sacrosanctum Constanciense uni- versale concilium secunduim documenta sacrorum canonum et omnium doctorim ecclesie, qui pro reformacione et eleccione pape et cardinalium libros et tractatus scripserunt, instituantur per presens sacrum universale concilium, ut ipsi perpetuum tocius ecclesie concilium representent non tantum°) pro tota christianitate sed pro pacifico et salutifero statu tocius generis humani. Et isti per Dei gratiam papam futurum sancte eligent et omnia refor- manda reformabunt iuxta decreta huius sacri concilii et omnium universalium conciliorum per quinque vel decem annos aut alias quandocunque futurorum, quia sicut mater sanctissima et domina beatissima est super omnia opera fidelis filie et ancille, ita concilium IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. a) Von hac — caritatis fehlt W. b) Fehll Br. c) Br tamen.
638 suo sacro ieiunio consecravit. Item L secundum numerum anni iubilei. Itein LXXIl secundum LXXIl Christi discipulos, quos binos et binos misit ante faciei suam, et secundum LXXII linguas generis humani, de quibus linguis ad minus unus deberet esse cardinalis, si totum genus humanum esset ad sanctissimam Christi fidem conversum aut alii apciores sacrati numeri ad istani optimam militantis ecclesie ierarchiam eligantur. Videtur tamen, quod LXXII provincie apciores sint moderne ecclesie hac vice, quia nunc, temporis sunt XXX cardinales vel quasi de duabus nacionibus, videlicet Ytalica et Gallica. Expedit ergo secundum avisamentum doctorum ecclesie predictuin, quod ad minus XLII cardinales sint de aliis tribus nacionibus. Et ergo de plenitudine sue potestatis sacrum concilium hac vice pro bono pacis et caritatis") ordinet, quod quecuinque provincia equaliter, ut premittitur, divisa habet in sacro concilio Constanciensi vel extra aliquem cardinalem, quod ille cardinalis maneat per totam vitam suam pro illa provincia et pro tocius generis humani salute deputatus, nec alius cardinalis interim a tali provincia eligatur. Et si quecumnque provincia ha- buerit iam de facto plures predicto modo cardinales, isti cardinales preficiantur pro aliis provinciis eiusdem nacionis, de qua nacione fuerint isti cardinales nati vel beneficiati aut magis noti vel di- lecti. Et preter hec omnia preficiantur provinciis sue nacionis secundum puramb) huius sacri concilii beneplacitum et voluntatem. Nec iste provincie, quibus per sacrum concilium taliter attributi sunt cardinales, alium vel alios eligant, interim, quod aliquis car- dinalis illius provincie fuerit in vita presenti. Predicti cardinales, sicut premittitur, de omnibus et pro omnibus provinciis christi- anitatis assumpti et electi per sacrosanctum Constanciense uni- versale concilium secunduim documenta sacrorum canonum et omnium doctorim ecclesie, qui pro reformacione et eleccione pape et cardinalium libros et tractatus scripserunt, instituantur per presens sacrum universale concilium, ut ipsi perpetuum tocius ecclesie concilium representent non tantum°) pro tota christianitate sed pro pacifico et salutifero statu tocius generis humani. Et isti per Dei gratiam papam futurum sancte eligent et omnia refor- manda reformabunt iuxta decreta huius sacri concilii et omnium universalium conciliorum per quinque vel decem annos aut alias quandocunque futurorum, quia sicut mater sanctissima et domina beatissima est super omnia opera fidelis filie et ancille, ita concilium IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. a) Von hac — caritatis fehlt W. b) Fehll Br. c) Br tamen.
Strana 639
Traktat eines Deutschen. 639 generale erit super omnia opera pape et sacri ipsius collegii cardinalium, sicut in sacro Constanciensi concilio declaratum est et iuxta iuramenta per ipsos cardinales huic sacro concilio facta et cuilibet provincie in publicis instrumentis desuper confectis commissa omnia fiant. Et sic potest fieri omnipotente Deo pro- picio in brevi salutaris finis huins sacratissimi concilii, de quo tamen fine inferins lacius dicetur. Set adhuc circa electionem de singulis provinciis devotissime attendatur, quod provincia Romana, que propter antiquam ipsius dignitatem, ex eo quod pro fide catholica et pro re publica magis ab antiquo passa est, et quia ibidem apcius et solempnius videtur locari apostolica sedes, habeat ad perpetuum honorem et gratitudinem plures in cardinales de provincia Romana, quam sint ex aliis provinciis christianitatis, non tamen de una cognatione vel de una diocesi habeant sue nativitatis ortum. Per presens sacratissimum generale concilium fiat misericordia et equitas omnibus hominibus boni propositi reformari volentium, et precipue consideretur condigna compensacio equitatis cuin reverendissimis in Christo patribus dominis cardinalibus, quia ipsi sunt, qui se ipsos et omnia sua exposuerunt maximis periculis pro sancta unione ecclesie, quam quondain ipsorum predecessores et nullus ipsorum per scisma miserabiliter diviserunt, resistendo usque ad morteim tribus potentissimis dominis obstinatis pro- papatu contendentibus. Ipsi sunt, per quos spiritus sanctus Pysanum concilium congregavit, ex quo sacrum concilium Con- stanciense fundamentum et robur suscepit, ipsi sunt causa post Deum et gloriosissimum*) Romanorum et Ungarie etc.) regem Sigismundum omnium bonorum, que ex presenti sacro concilio se- quuntur, ipsi sunt, qui sacro concilio astiterunt, quod alma christi- anitas a viris dolosis et iniquis 1) Baltazar de Coxa et Petro de Luna extitit divino auxilio liberata. Ipsi sunt, qui se ad summaiu virtutem, quod perpetua meiuoria dignum est, sacrosancto generali concilio sepius publice exhibuerunt, secunduin excellenciam sui status se excellentissime humiliando, petentes sepius a sacrosancto concilio sui status et suarum personarum reformacionein. Ipsi sunt, qui tractatus reformacionis ecclesie et precipue curie Ro- mane fidelissimos ante plures annos et eciam in presenti concilio divulgaverunt. Ipsi sunt, qui propter hanc sacrosanctam synodum a) Br gloriosum. b) Fehlt Br. 1) Ps. 42, 1.
Traktat eines Deutschen. 639 generale erit super omnia opera pape et sacri ipsius collegii cardinalium, sicut in sacro Constanciensi concilio declaratum est et iuxta iuramenta per ipsos cardinales huic sacro concilio facta et cuilibet provincie in publicis instrumentis desuper confectis commissa omnia fiant. Et sic potest fieri omnipotente Deo pro- picio in brevi salutaris finis huins sacratissimi concilii, de quo tamen fine inferins lacius dicetur. Set adhuc circa electionem de singulis provinciis devotissime attendatur, quod provincia Romana, que propter antiquam ipsius dignitatem, ex eo quod pro fide catholica et pro re publica magis ab antiquo passa est, et quia ibidem apcius et solempnius videtur locari apostolica sedes, habeat ad perpetuum honorem et gratitudinem plures in cardinales de provincia Romana, quam sint ex aliis provinciis christianitatis, non tamen de una cognatione vel de una diocesi habeant sue nativitatis ortum. Per presens sacratissimum generale concilium fiat misericordia et equitas omnibus hominibus boni propositi reformari volentium, et precipue consideretur condigna compensacio equitatis cuin reverendissimis in Christo patribus dominis cardinalibus, quia ipsi sunt, qui se ipsos et omnia sua exposuerunt maximis periculis pro sancta unione ecclesie, quam quondain ipsorum predecessores et nullus ipsorum per scisma miserabiliter diviserunt, resistendo usque ad morteim tribus potentissimis dominis obstinatis pro- papatu contendentibus. Ipsi sunt, per quos spiritus sanctus Pysanum concilium congregavit, ex quo sacrum concilium Con- stanciense fundamentum et robur suscepit, ipsi sunt causa post Deum et gloriosissimum*) Romanorum et Ungarie etc.) regem Sigismundum omnium bonorum, que ex presenti sacro concilio se- quuntur, ipsi sunt, qui sacro concilio astiterunt, quod alma christi- anitas a viris dolosis et iniquis 1) Baltazar de Coxa et Petro de Luna extitit divino auxilio liberata. Ipsi sunt, qui se ad summaiu virtutem, quod perpetua meiuoria dignum est, sacrosancto generali concilio sepius publice exhibuerunt, secunduin excellenciam sui status se excellentissime humiliando, petentes sepius a sacrosancto concilio sui status et suarum personarum reformacionein. Ipsi sunt, qui tractatus reformacionis ecclesie et precipue curie Ro- mane fidelissimos ante plures annos et eciam in presenti concilio divulgaverunt. Ipsi sunt, qui propter hanc sacrosanctam synodum a) Br gloriosum. b) Fehlt Br. 1) Ps. 42, 1.
Strana 640
640 IV. Absebnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. de naturali ipsorum patria exiverunt et in aëre ipsis inconsueto usque ad tertium annum pacienter et constanter in Constanciensi civitate perseveraverunt a diversis malignis multas iniquas detrac- tiones sustinendo. Et ergo iterum sollicitatur sacrosanctum con- cilium, cum ipsum sit super omnia iura positiva, considerando predictas causas equitatis, dignetur causa pacis et dilectionis de plenitudine sue potestatis omnes cardinales in3) cardinalatu con- firmare et ad electionem pape admittereb) quoscumque volentes per sacrum concilium reformari. Secundo queritur de modo electionis eorundem cardinalium per *) dictas provincias. Responsio: Persone iurate presentes in hoc sacro concilio ex omni statu ierarchico convocate, que sunt ex illis predictis dyocesibus pro qualicet provincia, ut premittitur, simul registratis eligant secundum formam iuris communis et secundum statuta per sacrum concilium ordinanda, si opus fuerit ad statuta laudabilia curie Romane consueta fieri circa electiones cardinalium. Post finem autem huius presentis sacri concilii, quandocunque tunc aliquis predictorum cardinalium ex provinciis electorum in cardinalatu non permanserit, convocentur omnes prelati illius provincie per duos ad minus aut per plures archi- episcopos vel episcopos eiusdem provincie, quandocunque ipsis constiterit de vacatura illius cardinalatus ad aliquem locum aptum et securum prope medium eiusdem provincie ad hanc electionen prius per provinciales concorditer deputatun et eligant duos dig- nissimos viros religiosos vel seculares de ista eadem provincia, vel si sciunt meliores, qui sint de eiusdem provincie lingua vel nacione, secundum quod naciones divise sunt in sacro Con- stanciensi concilio aut quondam dividentur in conciliis generalibus futuris. Eligant autem secundum iuramenta et statuta ad hoc per presens sacrum concilium preordinata. Ex hiis autem duobus electis pro tunc papa existens cum maiori parte sui sacri collegii eligat unum in locum cardinalatus vacantis, et fiet ista eleccio in- fra tempus ad hoc statutum. Alias papa cum maiori parte sacri collegii providebit, si indigni fuerint electi, iuxta statuta predicta. Et iste modus eligendi continetur lacius loco.1) Et sic per Dei graciam, quando mundus totus ab optimis regitur, melius regi non indiget. Et sic vere regnum Dei venit in mundum et erit voluntas Dei sicut in celo et in terra. a) Fehlt W. b) Br cardinalatu et ad electionem pape reconfirmare et admittere. c) W propter. d) So beide Hss.
640 IV. Absebnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. de naturali ipsorum patria exiverunt et in aëre ipsis inconsueto usque ad tertium annum pacienter et constanter in Constanciensi civitate perseveraverunt a diversis malignis multas iniquas detrac- tiones sustinendo. Et ergo iterum sollicitatur sacrosanctum con- cilium, cum ipsum sit super omnia iura positiva, considerando predictas causas equitatis, dignetur causa pacis et dilectionis de plenitudine sue potestatis omnes cardinales in3) cardinalatu con- firmare et ad electionem pape admittereb) quoscumque volentes per sacrum concilium reformari. Secundo queritur de modo electionis eorundem cardinalium per *) dictas provincias. Responsio: Persone iurate presentes in hoc sacro concilio ex omni statu ierarchico convocate, que sunt ex illis predictis dyocesibus pro qualicet provincia, ut premittitur, simul registratis eligant secundum formam iuris communis et secundum statuta per sacrum concilium ordinanda, si opus fuerit ad statuta laudabilia curie Romane consueta fieri circa electiones cardinalium. Post finem autem huius presentis sacri concilii, quandocunque tunc aliquis predictorum cardinalium ex provinciis electorum in cardinalatu non permanserit, convocentur omnes prelati illius provincie per duos ad minus aut per plures archi- episcopos vel episcopos eiusdem provincie, quandocunque ipsis constiterit de vacatura illius cardinalatus ad aliquem locum aptum et securum prope medium eiusdem provincie ad hanc electionen prius per provinciales concorditer deputatun et eligant duos dig- nissimos viros religiosos vel seculares de ista eadem provincia, vel si sciunt meliores, qui sint de eiusdem provincie lingua vel nacione, secundum quod naciones divise sunt in sacro Con- stanciensi concilio aut quondam dividentur in conciliis generalibus futuris. Eligant autem secundum iuramenta et statuta ad hoc per presens sacrum concilium preordinata. Ex hiis autem duobus electis pro tunc papa existens cum maiori parte sui sacri collegii eligat unum in locum cardinalatus vacantis, et fiet ista eleccio in- fra tempus ad hoc statutum. Alias papa cum maiori parte sacri collegii providebit, si indigni fuerint electi, iuxta statuta predicta. Et iste modus eligendi continetur lacius loco.1) Et sic per Dei graciam, quando mundus totus ab optimis regitur, melius regi non indiget. Et sic vere regnum Dei venit in mundum et erit voluntas Dei sicut in celo et in terra. a) Fehlt W. b) Br cardinalatu et ad electionem pape reconfirmare et admittere. c) W propter. d) So beide Hss.
Strana 641
Traktat eines Deutschen. 641 Sequitur avisamentum pro reformacione sacri imperii. Quia pro reformacione sacri imperii est in multis par racio") cum reformacione papatus et ergo, si placet sacratissimo gene- ralib) concilio, pro reformacione sacri imperii de eisdem provinciis, de quibus eligendi sunt cardinales, eligantur eciaimn conciliarii imperatoris per principes et nobiles seculares, habentes posses- siones notabiles in istis provinciis. Et melius videtur, quod cardi- nales pape et conciliarii imperatoris eligantur per tres status cuinslibet provincie, videlicet per principes et prelatos spirituales et per principes et nobiles seculares et per consules civitatum et solempnium oppidorum, quia sic videtur coli et doceri sanctis- sima unitas corporis ecclesie Dei, cuius Christus est caput et clerici et laici membra. Predicti conciliarii imperatoris solummodo habeant potestatem dandi") liberrime concilia salutis tocius rei publice et generalis salutis generis humani ex eorum communi conclusione seu maioris partis ipsorum ipsi sacratissimo imperatori et exequendi officia et iudicia sibi ex parte sacri imperii imposita et disponendi, quod sacre leges enucleate habeantur 1) in vulgari lingua in qualibet civitate et in quolibet solempni oppido.") Leges imperatoris debent esse scripte secundum ydioma parcium, quibus transmittuntur, principum collatione tertia, ut sic leges a quolibet sciantur in auctentica de mandatis opido.) Et ex mandato im- peratoris faciant leges, quod quelibet civitas et quodlibet solempne oppidum cum suis et oppidorum vicinorum expensis hiabeant5) unum vel plures in legibus sacris peritum vel peritos, qui possint esse assessores et advocati principum et nobilium, quibus cause se- culares per imperatorem delegentur vel comittantur.1) Et isti conciliarii brevissimos ordines iudiciarios pro diversis qualitatibus negociorum et causarum pauperum faciant, quibus cause seculares per delegatos et 1) commissarios imperatoris cito feliciter possint*) finiri. Item predicti conciliarii solummodo habeant potestatem in quibusdam paucis articulis, per quos aliquis futurus imperator posset principes aut communitates privare sua libertate, ita quod contra maiorem partem conciliariorum dictorum in istis paucis articulis nichil agere possit imperator. Et nisi hoc modo aut 1) meliori reformeturm) imperium ipsum, ut timendum est, in brevi a) In W folgt cum pro ref., im Druck: per raciocinium pro ref. b) Fehlt W generali. c) W und Br dando. d) W habentur. e) Fehlt W oppido. f) So W; auch Br hat hinter transmittuntur: ut sic leges sciantur in auteutica de mandatis principum collatione tertia oppldo. g) W habent. h) So W und Br. i) Br vel. k) W possunt. 1) Br vel. m) W reformatur. Finke Acta concilii Constanciensis 111. 41
Traktat eines Deutschen. 641 Sequitur avisamentum pro reformacione sacri imperii. Quia pro reformacione sacri imperii est in multis par racio") cum reformacione papatus et ergo, si placet sacratissimo gene- ralib) concilio, pro reformacione sacri imperii de eisdem provinciis, de quibus eligendi sunt cardinales, eligantur eciaimn conciliarii imperatoris per principes et nobiles seculares, habentes posses- siones notabiles in istis provinciis. Et melius videtur, quod cardi- nales pape et conciliarii imperatoris eligantur per tres status cuinslibet provincie, videlicet per principes et prelatos spirituales et per principes et nobiles seculares et per consules civitatum et solempnium oppidorum, quia sic videtur coli et doceri sanctis- sima unitas corporis ecclesie Dei, cuius Christus est caput et clerici et laici membra. Predicti conciliarii imperatoris solummodo habeant potestatem dandi") liberrime concilia salutis tocius rei publice et generalis salutis generis humani ex eorum communi conclusione seu maioris partis ipsorum ipsi sacratissimo imperatori et exequendi officia et iudicia sibi ex parte sacri imperii imposita et disponendi, quod sacre leges enucleate habeantur 1) in vulgari lingua in qualibet civitate et in quolibet solempni oppido.") Leges imperatoris debent esse scripte secundum ydioma parcium, quibus transmittuntur, principum collatione tertia, ut sic leges a quolibet sciantur in auctentica de mandatis opido.) Et ex mandato im- peratoris faciant leges, quod quelibet civitas et quodlibet solempne oppidum cum suis et oppidorum vicinorum expensis hiabeant5) unum vel plures in legibus sacris peritum vel peritos, qui possint esse assessores et advocati principum et nobilium, quibus cause se- culares per imperatorem delegentur vel comittantur.1) Et isti conciliarii brevissimos ordines iudiciarios pro diversis qualitatibus negociorum et causarum pauperum faciant, quibus cause seculares per delegatos et 1) commissarios imperatoris cito feliciter possint*) finiri. Item predicti conciliarii solummodo habeant potestatem in quibusdam paucis articulis, per quos aliquis futurus imperator posset principes aut communitates privare sua libertate, ita quod contra maiorem partem conciliariorum dictorum in istis paucis articulis nichil agere possit imperator. Et nisi hoc modo aut 1) meliori reformeturm) imperium ipsum, ut timendum est, in brevi a) In W folgt cum pro ref., im Druck: per raciocinium pro ref. b) Fehlt W generali. c) W und Br dando. d) W habentur. e) Fehlt W oppido. f) So W; auch Br hat hinter transmittuntur: ut sic leges sciantur in auteutica de mandatis principum collatione tertia oppldo. g) W habent. h) So W und Br. i) Br vel. k) W possunt. 1) Br vel. m) W reformatur. Finke Acta concilii Constanciensis 111. 41
Strana 642
642 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. peribit. Quia raro") aliqui principes spirituales vel seculares favent imperio, semper enim timuerunt et timent, quod si potens esset imperium, quod ipsi vel successores ipsorum tyrannice redigerentur in servituteimn et ad importabile cogerentur tributum, et quia iste timor semper in mundo erat inferiorum contra suos b) superiores sine presenti vel meliori remedio, ideo mundus nunquam habuit diu pacem et modicam iusticiam per imperium consecutus est et vicia semper super virtutes dominabantur, sicut et hodie dominantur. Cum enim principes et communitates se sciunt securos, quod libertatem suam retinere possunt et per iniqua iudicia et longa iudicia ac per violentias non supprimi, sed magise) a sancto papatu et a sacro imperio deſendi, ipsum et totum genus humanuin gaudet et libenter servit et contribuet ad sancti papatus et sacri imperii reformacionem et salutem. Et de quanto illis sic electis cardinalibus pape et conciliariis imperatoris ordi- nabitur maior securitas et libertas, de tanto magis sanctificatur papatus in ) omnes mundi naciones et augetur sacrum imperium et sanctissimus papa et sacratissimus imperator vivere possunt absque magnis curis et paucis laboribus et feliciter totius christi- anitatis et etiam tocius generis humani singula bona regent ) et defendent. Videtur ergo, quod eisdem conciliariis assignanda sit quedam fortissima et apertissima civitas imperialis aut alia in medio imperii vel propinqua apud communiorem habitacionem im- peratoris, per quam civitateim predicti conciliarii securissimam possunt habere defensionem, liberrime dando imperatori concilia salutis. Et quod ista civitas possit mutari secundum exigenciam racionis iuxta voluntatem imperatoris et maioris partis eorundem conciliariorum, sicut mutari consuevit curia Romana.1) De brevi felici fine presentis sacri concilii. Electis itaque viris optimis tocius christianitatis iuxta doc- torum ecclesie et sacrorum canonum avisamentum predicti cardinales et consiliarii sic electi possunt Christo duce totum mundum feliciter in omnibus regere simul in una civitate et pre- cipue in hac Constanciensi ad tempus aliquod simul habitare, donec de mixtura iurisdictionis spiritualium et temporalium bene concorda- verint, et quid ad Deum et quid ad papatum, quid ad imperium, a) W vero. b) W inferiores contra superiores. c) Fehlt Br sed magis. d) Br et. e) W regunt. 1) Von Sequitur bis hier gedruckt im Archiv für Kunde österr. Geschichts- quellen XII 363.
642 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. peribit. Quia raro") aliqui principes spirituales vel seculares favent imperio, semper enim timuerunt et timent, quod si potens esset imperium, quod ipsi vel successores ipsorum tyrannice redigerentur in servituteimn et ad importabile cogerentur tributum, et quia iste timor semper in mundo erat inferiorum contra suos b) superiores sine presenti vel meliori remedio, ideo mundus nunquam habuit diu pacem et modicam iusticiam per imperium consecutus est et vicia semper super virtutes dominabantur, sicut et hodie dominantur. Cum enim principes et communitates se sciunt securos, quod libertatem suam retinere possunt et per iniqua iudicia et longa iudicia ac per violentias non supprimi, sed magise) a sancto papatu et a sacro imperio deſendi, ipsum et totum genus humanuin gaudet et libenter servit et contribuet ad sancti papatus et sacri imperii reformacionem et salutem. Et de quanto illis sic electis cardinalibus pape et conciliariis imperatoris ordi- nabitur maior securitas et libertas, de tanto magis sanctificatur papatus in ) omnes mundi naciones et augetur sacrum imperium et sanctissimus papa et sacratissimus imperator vivere possunt absque magnis curis et paucis laboribus et feliciter totius christi- anitatis et etiam tocius generis humani singula bona regent ) et defendent. Videtur ergo, quod eisdem conciliariis assignanda sit quedam fortissima et apertissima civitas imperialis aut alia in medio imperii vel propinqua apud communiorem habitacionem im- peratoris, per quam civitateim predicti conciliarii securissimam possunt habere defensionem, liberrime dando imperatori concilia salutis. Et quod ista civitas possit mutari secundum exigenciam racionis iuxta voluntatem imperatoris et maioris partis eorundem conciliariorum, sicut mutari consuevit curia Romana.1) De brevi felici fine presentis sacri concilii. Electis itaque viris optimis tocius christianitatis iuxta doc- torum ecclesie et sacrorum canonum avisamentum predicti cardinales et consiliarii sic electi possunt Christo duce totum mundum feliciter in omnibus regere simul in una civitate et pre- cipue in hac Constanciensi ad tempus aliquod simul habitare, donec de mixtura iurisdictionis spiritualium et temporalium bene concorda- verint, et quid ad Deum et quid ad papatum, quid ad imperium, a) W vero. b) W inferiores contra superiores. c) Fehlt Br sed magis. d) Br et. e) W regunt. 1) Von Sequitur bis hier gedruckt im Archiv für Kunde österr. Geschichts- quellen XII 363.
Strana 643
Traktat eines Deutschen. 643 quid ad omnia et ad aliqua simul pertineant2) determinantes sub correctione sacrorum generalium futurorum conciliorumb), et tunc non erit ultra magna necessitas prolixi laboris singula reformandi per multitudinem presentis sacri generalis Con- stanciensis concilii, quia ipsi sic electi generale concilium per- petuum representabunt et singula feliciter reformabunt, super quo perpetuo concilio et super omnia reformata, facta et facienda per ipsum tamquam sanctissima mater et domina erit generale con- cilium per omnes quinque annos a fine huius sacri concilii infra proximos XX annos et post hos omnibus X annis futuris perpetue celebrandum secundum decreta saluberrime in presenti concilio solummodo°) duntaxat constituenda cum ordine, modo°) et prac- ticis, quibus papa et cardinales astricti sint per iuramenta sua se ipsos et deinde sanctain ecclesiaim reformare et cum ordine, modod) et practicis, quibus universale concilium, quandoque°) erit, feliciter et cito omnia non solum reformabit, set landabilissime eciam omnia meliorabit, non stando in virtutibus tantum antiquis, set eundo de virtute in virtutem, donec videatur Deus deorum in Syon.1) Hic sequuntur plures magne utilitates predicti avisamenti beati Bernardi et aliorum doctorum ecclesie. Prima, si aliqua patria hucusque adesisset Petro de Luna, percipientes prelati, principes et alii potentes eiusdem patrie, quod optimus homo pro regimine ecclesie, qui esset in sna patria aut in sua lingua, deberet eligi iuxta doctrinas antiquas doctorum ecclesie in cardinalem, de quo ipsi eciam spem haberent, quod solus ipsum papatum feliciter regere posset, et precipue, cum optimi totins mundi sibi adiun- gerentur, ipsi potentes predicti Petrum de Luna tamquam indi- gnum vel minus dignum refutarent et unitati ecclesie adhererent, et non solum ipsi, sed et Greci et alii scisnatici christiani veri- similiter piissimis desideriis unitati ecclesie uniri diligenter stu- derent. Et si, quod Deus avertat propter misericordiam suam, predictum avisamentum sancte ecclesie doctorum fuerit forsitan spretum, levipensum vel postpositum, Petrus de Luna cum pro- missionibus sui cardinalatus et cum reali creatione multorum anti- cardinalium plures verisimiliter principes et provincias decipiet, qui credent,1) quod per suos anticardinales sic creatos possint obtinere in sna patria papatum et cardinalatum et episcopatus, a) Br pertinent. b) Br det. sub sacr. gen. fut. conc. correctione. c) Folgt et Br. d) Br modis. e) W quantumque. f) Br credant. 1) Ps. 83, 8. 41*
Traktat eines Deutschen. 643 quid ad omnia et ad aliqua simul pertineant2) determinantes sub correctione sacrorum generalium futurorum conciliorumb), et tunc non erit ultra magna necessitas prolixi laboris singula reformandi per multitudinem presentis sacri generalis Con- stanciensis concilii, quia ipsi sic electi generale concilium per- petuum representabunt et singula feliciter reformabunt, super quo perpetuo concilio et super omnia reformata, facta et facienda per ipsum tamquam sanctissima mater et domina erit generale con- cilium per omnes quinque annos a fine huius sacri concilii infra proximos XX annos et post hos omnibus X annis futuris perpetue celebrandum secundum decreta saluberrime in presenti concilio solummodo°) duntaxat constituenda cum ordine, modo°) et prac- ticis, quibus papa et cardinales astricti sint per iuramenta sua se ipsos et deinde sanctain ecclesiaim reformare et cum ordine, modod) et practicis, quibus universale concilium, quandoque°) erit, feliciter et cito omnia non solum reformabit, set landabilissime eciam omnia meliorabit, non stando in virtutibus tantum antiquis, set eundo de virtute in virtutem, donec videatur Deus deorum in Syon.1) Hic sequuntur plures magne utilitates predicti avisamenti beati Bernardi et aliorum doctorum ecclesie. Prima, si aliqua patria hucusque adesisset Petro de Luna, percipientes prelati, principes et alii potentes eiusdem patrie, quod optimus homo pro regimine ecclesie, qui esset in sna patria aut in sua lingua, deberet eligi iuxta doctrinas antiquas doctorum ecclesie in cardinalem, de quo ipsi eciam spem haberent, quod solus ipsum papatum feliciter regere posset, et precipue, cum optimi totins mundi sibi adiun- gerentur, ipsi potentes predicti Petrum de Luna tamquam indi- gnum vel minus dignum refutarent et unitati ecclesie adhererent, et non solum ipsi, sed et Greci et alii scisnatici christiani veri- similiter piissimis desideriis unitati ecclesie uniri diligenter stu- derent. Et si, quod Deus avertat propter misericordiam suam, predictum avisamentum sancte ecclesie doctorum fuerit forsitan spretum, levipensum vel postpositum, Petrus de Luna cum pro- missionibus sui cardinalatus et cum reali creatione multorum anti- cardinalium plures verisimiliter principes et provincias decipiet, qui credent,1) quod per suos anticardinales sic creatos possint obtinere in sna patria papatum et cardinalatum et episcopatus, a) Br pertinent. b) Br det. sub sacr. gen. fut. conc. correctione. c) Folgt et Br. d) Br modis. e) W quantumque. f) Br credant. 1) Ps. 83, 8. 41*
Strana 644
644 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. abbacias, et quod miserrimum est et inestimabilis malicie, eciam hospitalia miserabilium personarum in commendas") habere et sic totius christianitatis honores et divicias deglutire etb) vendere infra omnes quinquaginta annos futuros omnibus christianis pro- prios suos principatus et beneficia et terras suas proprias, in quibus nati sunt, pro duplici precio et tamen vendidisse*) ipsas terras et beneficia ceteris nacionibus sicut suis mendicis in ele- mosinas propter Deum dedisse, sicut patet de vendicionibus epis- copatuum et aliorum beneficiorum, pro quibus infra proximos pre- teritos XL annos plus est consumptum in rebus et personis et datum curie Romane, a quo ulterius forsitan furtive subtractum est, quam predicti episcopatus in duplo aliquando possent solvere, si deberent vendi, vel beneficia ista constarent in precio, si deberent de novo fundari, quod potest probari per unam dyocesim quami- cumque facili modo, si numerentur ipsius sumptus predicti infra quinquaginta annos facti cum precio et expensis et oneribus bene- ficiorum et empcionis iusticiarum et penitenciarum, dispensacionum, indulgenciarum et annorum iubileorum et consimilium d), cum quibus malis eciam innumerabiles anime, quod super omnia horribilissimum est, ad perpetuam dampnacionem mittuntur et infinita mala exempla fiunt principibus et aliis simplicibus incessanter, quasi non sit vita post hanc vitam et dicant insipientes in corde suo : Non est Deus. Aurmn et argentum modicuin est in Germania, ita quod nec impe- rator orbis in Germania habitans nimium superhabundat, montes in Bohemia, Ungaria et circa Goslariam et alibi in Germania exhausti sunt. In Italia invenitur aurum et argentum. Et ultra hec a quibus- dam perversis licet paucis Italicis Germani odiuntur et deridentur, qui dicunt, quod Italici cum duobus oculis vident, Gallici cum uno, Germani cum nullo. Immo dicunt, quod mulus alicuius Italici sit sapiencior quam unus Germanus. Et si ista dicta nullomodo bonis ltalicis imputari debent, quia ex eis natus fuit beatus Gregorius et innumerabiles alii sancti et hodie vivunt inter eos multi optimi et sancti viri, quare merito semper summe sunt diligendi et nullus homo mundi odiendus. Alie notabiles utilitates, que proveniunt, si admittitur avisamentum doctorum ecclesie, infra paucos dies per Dei graciam ad presencia apponentur. Presentibus tamen fideliter et humiliter intellectis et practicatis per sponsam omnipontentis Dei sacrosanctam universalem synodum, erit in brevi per totum mundum perpetua et optima pax, iusticia et gaudium in spiritu a) Br commendis. b) Fehlt W et. c) W vidisse. d) Br et consilium.
644 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. abbacias, et quod miserrimum est et inestimabilis malicie, eciam hospitalia miserabilium personarum in commendas") habere et sic totius christianitatis honores et divicias deglutire etb) vendere infra omnes quinquaginta annos futuros omnibus christianis pro- prios suos principatus et beneficia et terras suas proprias, in quibus nati sunt, pro duplici precio et tamen vendidisse*) ipsas terras et beneficia ceteris nacionibus sicut suis mendicis in ele- mosinas propter Deum dedisse, sicut patet de vendicionibus epis- copatuum et aliorum beneficiorum, pro quibus infra proximos pre- teritos XL annos plus est consumptum in rebus et personis et datum curie Romane, a quo ulterius forsitan furtive subtractum est, quam predicti episcopatus in duplo aliquando possent solvere, si deberent vendi, vel beneficia ista constarent in precio, si deberent de novo fundari, quod potest probari per unam dyocesim quami- cumque facili modo, si numerentur ipsius sumptus predicti infra quinquaginta annos facti cum precio et expensis et oneribus bene- ficiorum et empcionis iusticiarum et penitenciarum, dispensacionum, indulgenciarum et annorum iubileorum et consimilium d), cum quibus malis eciam innumerabiles anime, quod super omnia horribilissimum est, ad perpetuam dampnacionem mittuntur et infinita mala exempla fiunt principibus et aliis simplicibus incessanter, quasi non sit vita post hanc vitam et dicant insipientes in corde suo : Non est Deus. Aurmn et argentum modicuin est in Germania, ita quod nec impe- rator orbis in Germania habitans nimium superhabundat, montes in Bohemia, Ungaria et circa Goslariam et alibi in Germania exhausti sunt. In Italia invenitur aurum et argentum. Et ultra hec a quibus- dam perversis licet paucis Italicis Germani odiuntur et deridentur, qui dicunt, quod Italici cum duobus oculis vident, Gallici cum uno, Germani cum nullo. Immo dicunt, quod mulus alicuius Italici sit sapiencior quam unus Germanus. Et si ista dicta nullomodo bonis ltalicis imputari debent, quia ex eis natus fuit beatus Gregorius et innumerabiles alii sancti et hodie vivunt inter eos multi optimi et sancti viri, quare merito semper summe sunt diligendi et nullus homo mundi odiendus. Alie notabiles utilitates, que proveniunt, si admittitur avisamentum doctorum ecclesie, infra paucos dies per Dei graciam ad presencia apponentur. Presentibus tamen fideliter et humiliter intellectis et practicatis per sponsam omnipontentis Dei sacrosanctam universalem synodum, erit in brevi per totum mundum perpetua et optima pax, iusticia et gaudium in spiritu a) Br commendis. b) Fehlt W et. c) W vidisse. d) Br et consilium.
Strana 645
Gutachten eines Anonymus. 645 sancto, quod secundum apostolui ad Romanos c. XII est regnum celorum advenisse in terraimn, quod nobis omnibus et toti generi humano cito prestare dignetur pater et filius et spiritus sanctus amen. (265) Gutachten eines Anonymus: Der Wahlmodus der Kardinäle widerspricht der Oberhoheit des Konzils und darf nicht ein- gehalten werden. (1417 zwischen Mai 29 und Juni 18.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek 5097 f. 231—234. Die Foliierung ist in Unordnung. Quedam cedula oblacionis cardinalium in concilio Constan- ciensi et eius impugnacio. In nomine Domini nostri Jesu Christi, cuius res agitur, ad succurrendum oportune universali matri nostre ecclesie militanti, que importune videtur trahi ad devia et aliqualiter impungnari, dicentur inferius aliqua collative, pro quorum evidencia clariori veritatem facti notoriam in principio hic suppono. Quod cum nuper anno Domini MCCCCXVII. die mensis Maii XIX. hora vesperorum in palacio episcopali Constanciensis episcopi reverendis- simi in Christo patres domini s. Romane ecclesie cardinales fuissent rogati exhortatique humiliter et instanter ac eciam requisiti de hiis tribus, videlicet, 1) primo, quatenus dignarentur decreta sacri concilii Constanciensis firmiter observare, secundo, quatenus de electione futuri summi pontificis tractare protunc non deberent,3) antequam Castellani sacro concilio se unirent, tercio, quod eosdem Castellanos requirerent una cum concilio, ut secundui capitula in Narbona concordata et iurata concilio se unirent. Que quidem requisicio facta erat per serenissimum Romanorum etc. regem ac eciain per ambassiatores sollempnes aliorum regum multorum, per nonnullos electores imperii personaliter tunc presentes2) ac eciam absentes per ipsorum procuratores et nunccios necnon per ambassiatores principum aliorum et eciam dominorum aliorum diversorum necnon universitatum studiorum diversorum, videlicet Parisiensis, Oxoniensis ac multarum aliarum, qui omnes supradicti in dicta requisicione presentes erant, necnon per naciones sacrum concilium facientes. Qui quidem domini cardinales post delibera- cionen, quan super hoc habuerunt, revoluto X dierum spacio vel a) Ha folgt et. 1) Bd II 106. 2) Deutsche Reichstagsakten VII 287 ff.
Gutachten eines Anonymus. 645 sancto, quod secundum apostolui ad Romanos c. XII est regnum celorum advenisse in terraimn, quod nobis omnibus et toti generi humano cito prestare dignetur pater et filius et spiritus sanctus amen. (265) Gutachten eines Anonymus: Der Wahlmodus der Kardinäle widerspricht der Oberhoheit des Konzils und darf nicht ein- gehalten werden. (1417 zwischen Mai 29 und Juni 18.) Wien, Hof- und Staatsbibliothek 5097 f. 231—234. Die Foliierung ist in Unordnung. Quedam cedula oblacionis cardinalium in concilio Constan- ciensi et eius impugnacio. In nomine Domini nostri Jesu Christi, cuius res agitur, ad succurrendum oportune universali matri nostre ecclesie militanti, que importune videtur trahi ad devia et aliqualiter impungnari, dicentur inferius aliqua collative, pro quorum evidencia clariori veritatem facti notoriam in principio hic suppono. Quod cum nuper anno Domini MCCCCXVII. die mensis Maii XIX. hora vesperorum in palacio episcopali Constanciensis episcopi reverendis- simi in Christo patres domini s. Romane ecclesie cardinales fuissent rogati exhortatique humiliter et instanter ac eciam requisiti de hiis tribus, videlicet, 1) primo, quatenus dignarentur decreta sacri concilii Constanciensis firmiter observare, secundo, quatenus de electione futuri summi pontificis tractare protunc non deberent,3) antequam Castellani sacro concilio se unirent, tercio, quod eosdem Castellanos requirerent una cum concilio, ut secundui capitula in Narbona concordata et iurata concilio se unirent. Que quidem requisicio facta erat per serenissimum Romanorum etc. regem ac eciain per ambassiatores sollempnes aliorum regum multorum, per nonnullos electores imperii personaliter tunc presentes2) ac eciam absentes per ipsorum procuratores et nunccios necnon per ambassiatores principum aliorum et eciam dominorum aliorum diversorum necnon universitatum studiorum diversorum, videlicet Parisiensis, Oxoniensis ac multarum aliarum, qui omnes supradicti in dicta requisicione presentes erant, necnon per naciones sacrum concilium facientes. Qui quidem domini cardinales post delibera- cionen, quan super hoc habuerunt, revoluto X dierum spacio vel a) Ha folgt et. 1) Bd II 106. 2) Deutsche Reichstagsakten VII 287 ff.
Strana 646
646 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. quasi, videlicet XXIX. dicti mensis Maii, que fuit in vigilia penthe- costes, premissis aliquibus verbis, quomodo scilicet predicta de- creta observare vellent, prefatis dominis, universitatibus et naci- onibus in eodein loco hanc cedulam, que sequitur, obtulerunt pro responso: Sequitur copia cedule dominoruim cardinalium. Ad laudem etc. ad pacem . . . supplente. Et nos omnes et singuli cardi- nales, qui premissis consentimus, omnibus evocatis eciam die, qua ordinarie consuevimus collegialiter convenire, nos huic scrip- ture propriis manibus subscripsimus in testimonium premissorum. Sequitur responsio ad predictam cedulam, quam sacro concilio subicio corrigendam. Cedula per d. cardinales oblata de modo eligendi futurum summum pontificem est impeditiva unionis, reformacionis et here- sum extirpacionis. Et ideo tamquam favens antiquato scismati, fovens hereses et errores, est erronea, iniusta et eciam inhonesta, est et impossibilis ad finem, ad quein per sacruin concilium ten- ditur, et ideo nullo modo admittenda. Pro clarificacione materie [est] advertendum. Cum enim collegium dominorum cardinalium vult distingui a sacro concilio et in suis iuribus specialiter contra sacrum concilium conservari, cum sic videantur extra concilium et non intra, non deberent admitti ad aliquos actus concilii, quia secundum apostolum nichil ad nos de hiis, que foris sunt. Cum igitur ad universalem eccle- siam spectat, providere sibi de unico et bono pastore et con- cilium immediate representat universalem ecclesiai, cardinales vero nec mediate nec immediate, sed tantum clerum particularem Romane ecclesie, sequitur necessario, quod talis electio est*) actus sacri huius concilii generalis. Et quia domini cardinales eidem concilio adversantur, partim se ponentes contra ipsum, iuste ad electionem huiusmodi tamquam suspecti Dei ecclesie non essent admittendi, quia, licet ecclesia propter difficultatem con- veniendi omni casu vacacionis videatur tale ins eligendi cardina- libus concessisse, tamen, ubi cessaret talis difficultas, sicut est in concilio generali, a se non intelligitur abdicasse nec iura com- munia positiva et canonica, quibus innituntur adversus hoc con- cilium dicti cardinales, intelligitur b) contra se statuisse, et quia sacrum concilium personam representat tocius ecclesie militantis, ideo non tenetur eis servare dicta iura communia, que artare non a) Doppelt. b) So Hs.
646 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. quasi, videlicet XXIX. dicti mensis Maii, que fuit in vigilia penthe- costes, premissis aliquibus verbis, quomodo scilicet predicta de- creta observare vellent, prefatis dominis, universitatibus et naci- onibus in eodein loco hanc cedulam, que sequitur, obtulerunt pro responso: Sequitur copia cedule dominoruim cardinalium. Ad laudem etc. ad pacem . . . supplente. Et nos omnes et singuli cardi- nales, qui premissis consentimus, omnibus evocatis eciam die, qua ordinarie consuevimus collegialiter convenire, nos huic scrip- ture propriis manibus subscripsimus in testimonium premissorum. Sequitur responsio ad predictam cedulam, quam sacro concilio subicio corrigendam. Cedula per d. cardinales oblata de modo eligendi futurum summum pontificem est impeditiva unionis, reformacionis et here- sum extirpacionis. Et ideo tamquam favens antiquato scismati, fovens hereses et errores, est erronea, iniusta et eciam inhonesta, est et impossibilis ad finem, ad quein per sacruin concilium ten- ditur, et ideo nullo modo admittenda. Pro clarificacione materie [est] advertendum. Cum enim collegium dominorum cardinalium vult distingui a sacro concilio et in suis iuribus specialiter contra sacrum concilium conservari, cum sic videantur extra concilium et non intra, non deberent admitti ad aliquos actus concilii, quia secundum apostolum nichil ad nos de hiis, que foris sunt. Cum igitur ad universalem eccle- siam spectat, providere sibi de unico et bono pastore et con- cilium immediate representat universalem ecclesiai, cardinales vero nec mediate nec immediate, sed tantum clerum particularem Romane ecclesie, sequitur necessario, quod talis electio est*) actus sacri huius concilii generalis. Et quia domini cardinales eidem concilio adversantur, partim se ponentes contra ipsum, iuste ad electionem huiusmodi tamquam suspecti Dei ecclesie non essent admittendi, quia, licet ecclesia propter difficultatem con- veniendi omni casu vacacionis videatur tale ins eligendi cardina- libus concessisse, tamen, ubi cessaret talis difficultas, sicut est in concilio generali, a se non intelligitur abdicasse nec iura com- munia positiva et canonica, quibus innituntur adversus hoc con- cilium dicti cardinales, intelligitur b) contra se statuisse, et quia sacrum concilium personam representat tocius ecclesie militantis, ideo non tenetur eis servare dicta iura communia, que artare non a) Doppelt. b) So Hs.
Strana 647
Gutachten eines Anonymus. 647 possunt nisi subditos statuentes . . . et ideo turbantes sic con- cilium turbant Dei ecclesiam. Igitur etc. Preterea sicut collegium cardinalium non representat medie- tatem militantis ecclesie nec facit medietatem concilii generalis, non possunt domini cardinales de pari contendere cuin sacro con- cilio de electione summi pontificis, quasi equaliter ad eos pertineat et ad concilium ius eligendi, nec eodem iure eis competit, quo competit sacro concilio. Et ideo non possunt paritatem istam pretendere racione sui iuris, quod, cuim sit humanum et privatum racione ipsorum et eciam quoad multos dubitatum, non potest iuri divino, publico ac certissimo, quo concilium formatur vel eciam regulatur, in aliquo derogare nec sibi adequare. Verum quia ista cedula non solum preferre nititur iuri predicto divino, publico et certissimo prefatum ius humanum in eo, quod dicit, quod ad eos, scilicet ad cardinales, de iure pertinet ius eligendi Romanum pontificem, set eciam tacite videtur excludere a tali electione totum concilium, quasi ad ipsum non pertineat, quod enim de uno conceditur, consequens intellectus patet, quod de alio negatur secundum Gregorium et in canone: Qualis XXV di. cum multis concor.1) Patet evidenter, quod est iuri divino huius- modi derogativa, cum tale ius humanum non preferri nec equari, sed tamquam inferius, debilius et ignobilius sequi debet ius divi- num. Igitur est rei publice detractiva et tocius ecclesie militan- tis offensiva. Preterea quod preponit auctoritatem humanam videlicet ip- sorum cardinalium auctoritati divine et sacri concilii, videtur iniuriosa Deo omnipotenti, cum ipsum concilium sit in spiritu sancto congregatum et formatum divinaque lege approbatum. Cardinalium vero auctoritas est ab homine, videlicet a papa, qui eos creavit tales, licet eciam sic dicantur ab ecclesia per appro- bacionem. Tamen eos ecclesia non intelligitur approbasse in sui ipsius destructionem et rebellionem set ad edificacionem, quia turpis est pars, que non congruit suo universo. Preterea negando sic, ut premittitur, sacro concilio potestatem eligendi, negatur sibi perfecta unio, cum enim, depositis pluribus capitibus ab ecclesia Dei tamquam monstris, electio unius capitis est medium perfecte unionis, quia, sicut corpus non est naturale nec perfectum sine capite, sic non est perfecta unio, nisi postquam habemus unuim caput. Et quod ad sacrum concilium pertinet facere unionem 1) Dist. 25 c. 4.
Gutachten eines Anonymus. 647 possunt nisi subditos statuentes . . . et ideo turbantes sic con- cilium turbant Dei ecclesiam. Igitur etc. Preterea sicut collegium cardinalium non representat medie- tatem militantis ecclesie nec facit medietatem concilii generalis, non possunt domini cardinales de pari contendere cuin sacro con- cilio de electione summi pontificis, quasi equaliter ad eos pertineat et ad concilium ius eligendi, nec eodem iure eis competit, quo competit sacro concilio. Et ideo non possunt paritatem istam pretendere racione sui iuris, quod, cuim sit humanum et privatum racione ipsorum et eciam quoad multos dubitatum, non potest iuri divino, publico ac certissimo, quo concilium formatur vel eciam regulatur, in aliquo derogare nec sibi adequare. Verum quia ista cedula non solum preferre nititur iuri predicto divino, publico et certissimo prefatum ius humanum in eo, quod dicit, quod ad eos, scilicet ad cardinales, de iure pertinet ius eligendi Romanum pontificem, set eciam tacite videtur excludere a tali electione totum concilium, quasi ad ipsum non pertineat, quod enim de uno conceditur, consequens intellectus patet, quod de alio negatur secundum Gregorium et in canone: Qualis XXV di. cum multis concor.1) Patet evidenter, quod est iuri divino huius- modi derogativa, cum tale ius humanum non preferri nec equari, sed tamquam inferius, debilius et ignobilius sequi debet ius divi- num. Igitur est rei publice detractiva et tocius ecclesie militan- tis offensiva. Preterea quod preponit auctoritatem humanam videlicet ip- sorum cardinalium auctoritati divine et sacri concilii, videtur iniuriosa Deo omnipotenti, cum ipsum concilium sit in spiritu sancto congregatum et formatum divinaque lege approbatum. Cardinalium vero auctoritas est ab homine, videlicet a papa, qui eos creavit tales, licet eciam sic dicantur ab ecclesia per appro- bacionem. Tamen eos ecclesia non intelligitur approbasse in sui ipsius destructionem et rebellionem set ad edificacionem, quia turpis est pars, que non congruit suo universo. Preterea negando sic, ut premittitur, sacro concilio potestatem eligendi, negatur sibi perfecta unio, cum enim, depositis pluribus capitibus ab ecclesia Dei tamquam monstris, electio unius capitis est medium perfecte unionis, quia, sicut corpus non est naturale nec perfectum sine capite, sic non est perfecta unio, nisi postquam habemus unuim caput. Et quod ad sacrum concilium pertinet facere unionem 1) Dist. 25 c. 4.
Strana 648
648 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. hanc perfectam, nullus dubitat, quia ad hoc est specialiter con- gregatin. Et ideo de iure debent pertinere et omnia media et per consequens dicta electio, quod probant iura satis vulgaria. Cum igitur ista cedula tacite negare videtur electionem totalen et totaliter sacro concilio, negat et illud, quod ex ea sequitur, et per consequens est perfecte unionis negativa. Preterea quod, cum sacrum concilium est medium ad hoc, ut sequatur unio, reformacio et heresum extirpacio, quia propter illa tria est principaliter convocatum; quidquid igitur resistit alicui medio, sine dubio resistit et fini, ad quem tenditur, quia media sunt propter finem. Set dubium non est, quod ista cedula con- cludens modum eligendi Romani pontificis contra requisicionem concilii vel saltem maioris partis ipsius factam de contrario resistit concilio et ideo sacri concilii turbativa, que turbacio satis apparuit in pluribus effectibus et nacionibus in concilio huius cedule occasione, ex quo sequitur necessario, quod est impeditiva unionis et anti- quati scismatis nutritiva eto. Preterea resistit eciam sacro concilio, suo decreto repugnando in eo, quod destruit et evacuat aut saltem evacuare nititur reser- vacionem decreti huiusmodi, cum dictum decretum reservat mo- dum, formai et inateriam predicte electionis sacro concilio. Et sic enervat potestatem huius concilii, quasi presens sacrum con- cilium non potuisset talem reservacionem electionis facere, aut iura positiva et humana de electione pape quoad effectun suspen- dere tacite vel expresse. Et ideo de quanto iure humano conatur vincere ius divinum et sacrun concilium ad suum placitum limi- tare, videtur nimis temeraria, cum tamen ius divinum, cui sacrum concilium innititur, non potest neque debet humanis regulis vel iuribus limitari, quonian et scripturam sacrai regulis donatis non vult eciam subiacere. Veniendo ad singulas particulas huius cedule, que in sui principio et prohemio multa videtur promittere et sub pulchro verborum colore exhibere, dicendo, quod talis electio futuri ponti- ficis firmiori auctoritate et plurium roborabitur assensu; item nullus scrupulus residebit in mentibus hominum, nulla fiet in dubium retractacio, plenissima unio fidelium sequetur et perfecta, serenissimus Romanorum rex suorum laborum fructum et gloriam consequetur etc. Que omnia revera habent repugnantem in con- trarium veritatem. Nam licet ad pacem et concordiam videatur sonare cedula in principio, non tamen per talem resistenciam,
648 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. hanc perfectam, nullus dubitat, quia ad hoc est specialiter con- gregatin. Et ideo de iure debent pertinere et omnia media et per consequens dicta electio, quod probant iura satis vulgaria. Cum igitur ista cedula tacite negare videtur electionem totalen et totaliter sacro concilio, negat et illud, quod ex ea sequitur, et per consequens est perfecte unionis negativa. Preterea quod, cum sacrum concilium est medium ad hoc, ut sequatur unio, reformacio et heresum extirpacio, quia propter illa tria est principaliter convocatum; quidquid igitur resistit alicui medio, sine dubio resistit et fini, ad quem tenditur, quia media sunt propter finem. Set dubium non est, quod ista cedula con- cludens modum eligendi Romani pontificis contra requisicionem concilii vel saltem maioris partis ipsius factam de contrario resistit concilio et ideo sacri concilii turbativa, que turbacio satis apparuit in pluribus effectibus et nacionibus in concilio huius cedule occasione, ex quo sequitur necessario, quod est impeditiva unionis et anti- quati scismatis nutritiva eto. Preterea resistit eciam sacro concilio, suo decreto repugnando in eo, quod destruit et evacuat aut saltem evacuare nititur reser- vacionem decreti huiusmodi, cum dictum decretum reservat mo- dum, formai et inateriam predicte electionis sacro concilio. Et sic enervat potestatem huius concilii, quasi presens sacrum con- cilium non potuisset talem reservacionem electionis facere, aut iura positiva et humana de electione pape quoad effectun suspen- dere tacite vel expresse. Et ideo de quanto iure humano conatur vincere ius divinum et sacrun concilium ad suum placitum limi- tare, videtur nimis temeraria, cum tamen ius divinum, cui sacrum concilium innititur, non potest neque debet humanis regulis vel iuribus limitari, quonian et scripturam sacrai regulis donatis non vult eciam subiacere. Veniendo ad singulas particulas huius cedule, que in sui principio et prohemio multa videtur promittere et sub pulchro verborum colore exhibere, dicendo, quod talis electio futuri ponti- ficis firmiori auctoritate et plurium roborabitur assensu; item nullus scrupulus residebit in mentibus hominum, nulla fiet in dubium retractacio, plenissima unio fidelium sequetur et perfecta, serenissimus Romanorum rex suorum laborum fructum et gloriam consequetur etc. Que omnia revera habent repugnantem in con- trarium veritatem. Nam licet ad pacem et concordiam videatur sonare cedula in principio, non tamen per talem resistenciam,
Strana 649
Gutachten eines Anonymus. 649 contradictionem et discordiam ad pacem et concordiam devenitur. Nec unitas per talem divisionem procuratur, quia contraria non curantur nisi suis contrariis. Et cum subiungitur, quod ad de- ferendum auctoritati, subintellige, que tamen sit, impugnat honori huius sacri concilii, subintellige, quem tamen vilipendit et contempnit, sibi legem taliter imponendo et dicendo, quod admittan- tur alii de nacionibus, qui numerum cardinalium non excedant et aliter facta electio non valeat neque electus pro summo pontifice habeatur, nisi due partes cardinalium etc., dicta cedula videtur contraria sine dubio sibi ipsi et ideo tamquam impossibilis et repugnans sacro concilio et fini, ad quem tenditur, contempnenda. Et quatenus privatam utilitatem et proprium interesse dominoruim cardinalium videtur preponere utilitati publice et tocius ecclesie militantis, tamquam inhonesta et iniusta et iniqua more inepti libelli esset dentibus laceranda. Preterea est alias erronea in eo, quod dicit in clausula sub- sequenti, quod talis electio summi pontificis ex hoc firmiori auctori- tate ac plurium roborabitur assensu etc. et sic distinguendo inter cardinales et concilium ex adverso, quasi ipsi cardinales contra concilium ponant in numerum, excludit eos tamquam 2) adversarios ab ecclesia militante in eo, quod eos separrat et distinguit a cor- pore concilii generalis, cum diverso iure censeri non debeat idem corpus. Et ideo dicta cedula dominis cardinalibus, si bene intelli- gunt, est inimica. Est insuper inimica tamquam concludens in eis pertinaciam voluntatis, in eo, quod sic dicit, videlicet quod ex nunc volunt et intendunt, subaudi: dicti cardinales, vota quoruin- cunque in ipsa electione emittenda nulla esse nec aliter intendunt in aliquem consentire etc., ut in cedula continetur. Et cum dicit, quod firmior auctoritate roborabitur, scilicet talis electio per con- cursum cardinalium, per hoc negat tacite in concilio generali esse auctoritatem firmissimam et supremam, quod sonare videtur blasphemian et heresyin, quia, si firmior erit per auctoritatem cardinalium, consequens est, quod prius non erat firmissima vel suprema. Quanti autem erroris hoc existat, attente videatur, quia ipsorum auctoritas non addit aliquid maioris firmitatis ad auctoritatem concilii, que est suprema in terris, includens omnes alias, ac certissima et divina, qua firmior et cercior nequit esse, et cui cedere habet, necesseb) quelibet auctoritas inferior, sicut dicitur, quod in subalternatis iudicibus maiore presente minor a) Hs tamqua. b) Hs habet necesse habet.
Gutachten eines Anonymus. 649 contradictionem et discordiam ad pacem et concordiam devenitur. Nec unitas per talem divisionem procuratur, quia contraria non curantur nisi suis contrariis. Et cum subiungitur, quod ad de- ferendum auctoritati, subintellige, que tamen sit, impugnat honori huius sacri concilii, subintellige, quem tamen vilipendit et contempnit, sibi legem taliter imponendo et dicendo, quod admittan- tur alii de nacionibus, qui numerum cardinalium non excedant et aliter facta electio non valeat neque electus pro summo pontifice habeatur, nisi due partes cardinalium etc., dicta cedula videtur contraria sine dubio sibi ipsi et ideo tamquam impossibilis et repugnans sacro concilio et fini, ad quem tenditur, contempnenda. Et quatenus privatam utilitatem et proprium interesse dominoruim cardinalium videtur preponere utilitati publice et tocius ecclesie militantis, tamquam inhonesta et iniusta et iniqua more inepti libelli esset dentibus laceranda. Preterea est alias erronea in eo, quod dicit in clausula sub- sequenti, quod talis electio summi pontificis ex hoc firmiori auctori- tate ac plurium roborabitur assensu etc. et sic distinguendo inter cardinales et concilium ex adverso, quasi ipsi cardinales contra concilium ponant in numerum, excludit eos tamquam 2) adversarios ab ecclesia militante in eo, quod eos separrat et distinguit a cor- pore concilii generalis, cum diverso iure censeri non debeat idem corpus. Et ideo dicta cedula dominis cardinalibus, si bene intelli- gunt, est inimica. Est insuper inimica tamquam concludens in eis pertinaciam voluntatis, in eo, quod sic dicit, videlicet quod ex nunc volunt et intendunt, subaudi: dicti cardinales, vota quoruin- cunque in ipsa electione emittenda nulla esse nec aliter intendunt in aliquem consentire etc., ut in cedula continetur. Et cum dicit, quod firmior auctoritate roborabitur, scilicet talis electio per con- cursum cardinalium, per hoc negat tacite in concilio generali esse auctoritatem firmissimam et supremam, quod sonare videtur blasphemian et heresyin, quia, si firmior erit per auctoritatem cardinalium, consequens est, quod prius non erat firmissima vel suprema. Quanti autem erroris hoc existat, attente videatur, quia ipsorum auctoritas non addit aliquid maioris firmitatis ad auctoritatem concilii, que est suprema in terris, includens omnes alias, ac certissima et divina, qua firmior et cercior nequit esse, et cui cedere habet, necesseb) quelibet auctoritas inferior, sicut dicitur, quod in subalternatis iudicibus maiore presente minor a) Hs tamqua. b) Hs habet necesse habet.
Strana 650
650 IV. Abschnit. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. suam iurisdictionemn non exercet, sicut nec maiore presente minor benedicat. Dicere ergo, quod, quia ad cardinales iure humano pertinet electio, quod sacrum concilium, cuius auctoritas est illi- mitabilis, humano iure non possit papam eligere nisi simul cum ipsis, vel quod electio talis non valeat nisi cardinalium ad hoc concurrant due partes, non est parvus error nec est sapientuim de hoc dubitare. Preterea dicta cedula, que offertur sacro concilio, et eciam Castellanis, prout patet ex tenore, unum in re continet, aliud in colore: in colore pretenditur, quod, quia Castellani se concilio unire noluerunt, nisi de modo electionis prius certificati essent a con- cilio, qui scilicet erunt electores, ut patet in cedula, et ideo dicti cardinales hac occasione et colore se caput concilii pretendentes, ut videtur, obtulerunt eis istum modum electionis et eciain con- cilio certificantes eos de eodem, quantum in eis est. Et quia talis certitudo non ab ipsis, sed dependet aliunde, videlicet a concilio: igitur necese est concedere, quod eos realiter certificant de suo scismate, quod in eis est et quo se scinderunt3) et diviserunt sic a concilio; non enim eos de alieno facto certificare poterant, quod est in potestate aliorum, ergo certificare eos de iure intelliguntur de suo et quod suum est, videlicet quod volunt istuin modum pro- sequi iuxta posse, et per consequens volunt scisma, quod satis videntur confirmare per sequentem clausulam, ubi dicitur, quod exnunc volunt et intendunt vota quorumcunque in electione emit- tenda nulla esse nec aliter intendant in aliquem consentire etc. Quod quidem scisma sufficienter in effectibus apparebat. At sic per istius novi scismatis induccionem retrahunt et repellunt Ca- stellanos a concilio et ab unione ecclesie. Et per consequens de iure intelligendi sunt favere antiquato scismati et Petrum de Luna in suo malo proposito confirmare. Ex quo sequitur evidenter et eciain consequenter, quod pacta et capitula in Narbona concor- data et iurata violantur, serenissimus Romanorum rex in fructu suorum laborum defraudatur, sacrum concilium spe perfectissime unionis vacuatur et Castellani a prestito iuramento tacite absol- vuntur, quia stante tali scismate et discordia concilii suo iura- mento non tenentur nobiscuim se unire. Insunt enim iuramentis de iure condiciones possibiles et honeste, ut scilicet, si res in eodem statu permanserit, et quia sacrum concilium non permansit in eodem statu concordie, sicut erat tempore iuramenti ipsorum, a) Hs sciderunt.
650 IV. Abschnit. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. suam iurisdictionemn non exercet, sicut nec maiore presente minor benedicat. Dicere ergo, quod, quia ad cardinales iure humano pertinet electio, quod sacrum concilium, cuius auctoritas est illi- mitabilis, humano iure non possit papam eligere nisi simul cum ipsis, vel quod electio talis non valeat nisi cardinalium ad hoc concurrant due partes, non est parvus error nec est sapientuim de hoc dubitare. Preterea dicta cedula, que offertur sacro concilio, et eciam Castellanis, prout patet ex tenore, unum in re continet, aliud in colore: in colore pretenditur, quod, quia Castellani se concilio unire noluerunt, nisi de modo electionis prius certificati essent a con- cilio, qui scilicet erunt electores, ut patet in cedula, et ideo dicti cardinales hac occasione et colore se caput concilii pretendentes, ut videtur, obtulerunt eis istum modum electionis et eciain con- cilio certificantes eos de eodem, quantum in eis est. Et quia talis certitudo non ab ipsis, sed dependet aliunde, videlicet a concilio: igitur necese est concedere, quod eos realiter certificant de suo scismate, quod in eis est et quo se scinderunt3) et diviserunt sic a concilio; non enim eos de alieno facto certificare poterant, quod est in potestate aliorum, ergo certificare eos de iure intelliguntur de suo et quod suum est, videlicet quod volunt istuin modum pro- sequi iuxta posse, et per consequens volunt scisma, quod satis videntur confirmare per sequentem clausulam, ubi dicitur, quod exnunc volunt et intendunt vota quorumcunque in electione emit- tenda nulla esse nec aliter intendant in aliquem consentire etc. Quod quidem scisma sufficienter in effectibus apparebat. At sic per istius novi scismatis induccionem retrahunt et repellunt Ca- stellanos a concilio et ab unione ecclesie. Et per consequens de iure intelligendi sunt favere antiquato scismati et Petrum de Luna in suo malo proposito confirmare. Ex quo sequitur evidenter et eciain consequenter, quod pacta et capitula in Narbona concor- data et iurata violantur, serenissimus Romanorum rex in fructu suorum laborum defraudatur, sacrum concilium spe perfectissime unionis vacuatur et Castellani a prestito iuramento tacite absol- vuntur, quia stante tali scismate et discordia concilii suo iura- mento non tenentur nobiscuim se unire. Insunt enim iuramentis de iure condiciones possibiles et honeste, ut scilicet, si res in eodem statu permanserit, et quia sacrum concilium non permansit in eodem statu concordie, sicut erat tempore iuramenti ipsorum, a) Hs sciderunt.
Strana 651
Gutachten eines Anonymus. 651 non tenentur dicti Castellani de uno scismate ponere se ad aliud, ut videtur. Nichilominus non videntur excusabiles, quia huic cedule et scismati occasionem proximam prestiterunt, qui, cum statim venientes ad concilium ante omnia unire se concilio debue- runt, non fecerunt, set agentes ordine prepostero electionis ma- teriai intraverunt.1) Nunc veniendum est quantum ad modui eleccionis in se hic positum. Et dico, quod est impossibilis ad perfectam unionem consequendai. Patet, quia, cum nullo iure tradatur, sed per solos cardinales est inventus, qui non habent potestatem faciendi talem legem eligendi, de iure non subsistit per regulam. Ea que fiunt cum suis concor. De re. iu. li. VI.2) Esset enim hoc casu neces- sarium ante omnia, ut sacrum concilium approbaret istam ordina- tionem et suppleret defectum talis iuris. Ex quo sequitur evidenter, quod illa clausula prope finem posita videlicet: Et hec omnia fiant sacro primitus . . . supplente etc. est in fraudem apposita, ut videtur ad decipiendum concilium, ut sibi sub hoc colore pote- statem tribuat eligendi, quam actu non habent, reservacione sacri concilii obsistente, quod sibi modum et formam eligendi reservavit et sic videtur capciosus. Insuper quoad numerum personarum modus est suspectus in eo, quod dicitur, quod numerus persona- rum de concilio nuinerum cardinalium non excedat. Nam domini cardinales, cum sint unun collegium, unum corpus, unius volun- tatis et consensus, de iure presumuntur quantum ad ea, que con- cernunt utilitatem ipsorum collegii vel honorem et quia iura eis in hoc favere videntur, que loquuntur, quod tantum de eadem ecclesia vel collegio facienda sit eleccio, nisi ibi nullus dignus forsitan posset reperiri, quod probatur LXI di. Nullus invitis.3) Et ideo presumuntur non velle aliquem extra suum collegium eligere. Alii vero non faciunt unum collegium, sed cum sint diver- sorum corporum et nacionum, sequitur in ipsis diversitas animorum et ideo faciliter sunt vincendi per aliam partem alii timore, alii favore etc. et quia virtus unita in una parte forcior est se ipsa dispersa in alia parte. Et sic necessario manebit in cardinalibus tota potestas eligendi, quemeunque volunt, et non in concilio. Et quia iste modus presumitur non habere sinceritatem et puritatem 1) Erinnerung an den Vorschlag der Kastilier von Ende April. Vgl. Bd II 100. 2) Vgl. Regula 24. 3) Dist. 61 c 13.
Gutachten eines Anonymus. 651 non tenentur dicti Castellani de uno scismate ponere se ad aliud, ut videtur. Nichilominus non videntur excusabiles, quia huic cedule et scismati occasionem proximam prestiterunt, qui, cum statim venientes ad concilium ante omnia unire se concilio debue- runt, non fecerunt, set agentes ordine prepostero electionis ma- teriai intraverunt.1) Nunc veniendum est quantum ad modui eleccionis in se hic positum. Et dico, quod est impossibilis ad perfectam unionem consequendai. Patet, quia, cum nullo iure tradatur, sed per solos cardinales est inventus, qui non habent potestatem faciendi talem legem eligendi, de iure non subsistit per regulam. Ea que fiunt cum suis concor. De re. iu. li. VI.2) Esset enim hoc casu neces- sarium ante omnia, ut sacrum concilium approbaret istam ordina- tionem et suppleret defectum talis iuris. Ex quo sequitur evidenter, quod illa clausula prope finem posita videlicet: Et hec omnia fiant sacro primitus . . . supplente etc. est in fraudem apposita, ut videtur ad decipiendum concilium, ut sibi sub hoc colore pote- statem tribuat eligendi, quam actu non habent, reservacione sacri concilii obsistente, quod sibi modum et formam eligendi reservavit et sic videtur capciosus. Insuper quoad numerum personarum modus est suspectus in eo, quod dicitur, quod numerus persona- rum de concilio nuinerum cardinalium non excedat. Nam domini cardinales, cum sint unun collegium, unum corpus, unius volun- tatis et consensus, de iure presumuntur quantum ad ea, que con- cernunt utilitatem ipsorum collegii vel honorem et quia iura eis in hoc favere videntur, que loquuntur, quod tantum de eadem ecclesia vel collegio facienda sit eleccio, nisi ibi nullus dignus forsitan posset reperiri, quod probatur LXI di. Nullus invitis.3) Et ideo presumuntur non velle aliquem extra suum collegium eligere. Alii vero non faciunt unum collegium, sed cum sint diver- sorum corporum et nacionum, sequitur in ipsis diversitas animorum et ideo faciliter sunt vincendi per aliam partem alii timore, alii favore etc. et quia virtus unita in una parte forcior est se ipsa dispersa in alia parte. Et sic necessario manebit in cardinalibus tota potestas eligendi, quemeunque volunt, et non in concilio. Et quia iste modus presumitur non habere sinceritatem et puritatem 1) Erinnerung an den Vorschlag der Kastilier von Ende April. Vgl. Bd II 100. 2) Vgl. Regula 24. 3) Dist. 61 c 13.
Strana 652
652 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. eligencium, que maxime requiritur in hoc negocio . . . ideo modus in se est suspectus vehementer et per consequens de iure non potest esse legitimus vel canonicus. Est eciam suspectus ex alio, quia artat comunia et modum providendi ecclesie Dei utiliter de pastore, cum pocius ampliari debeat et includi omnis via possibilis, per quamcunque posset ecclesie Dei melius provideri. Preterea suspectus videtur racione dominorum cardinalium, tum quia importune se ad hoc ingerunt et concludunt sine deli- beracione concilii, tum quia medietatem vocum in eleccione contra totum concilium sibi usurpare contendunt. In quo facto non potest presuimi aliqua sinceritas vel puritas, cum de iure eis hoc non competat et ideo presumitur fraus et dolus. Et de quanto veniunt notorie contra decreta concilii et contra capitula iurata in Nar- bona, contra requisicionem concilii, et sic evidens est iniquitas. Et suspectus est racione Castellanorum, qui, cum statim venientes ad concilium ante omnia unire se concilio debuerunt, ordine agentes prepostero intraverunt cum dictis cardinalibus practicam elec- cionis,1) que res eciam circumscriptis aliis huius negocii circuni- stanciis, cum in se sit prepostera, indirecta et obliqua, non potest esse nisi de iniquitate et collusione vehementer suspecta ex utra- que parte. Ex quibus sequitur evidenter, quod stantibus tot et tantis suspicionibus vehementibus et notoriis huius negocii et materiam dicte eleccionis trahentibus per tot obliquitates et iniquitates no- torias non potest sacrum conciliui de iure neque debet vel pre- lati et alii domini in eodem existentes salva consciencia bona suun ad hoc aliqualiter prestare assensum vel consensum finaliter vel finalem, ut videtur, ne videatur vel videantur tante iniquitati in preiudicium universalis ecclesie consentire, quia non est pu- tandus, dicit canon, honor ille legitimus, qui fuerit contra divine legis precepta collatus. Non enim esset hoc consulere populo, sed nocere, nec prestare regimen, sed augere discrimen ... Nec obstat, quod dicitur: Inter duo mala minus est eligendum, ad quam perplexitatem nititur ista cedula sacrum conciliui de- ducere, ut ad evitandum scisma Castellanorum deveniatur ad scisma maius plurium aliorum. Et dico, quod non est minus malum isto casu per tales modos perniciosos, sinistros et perversos Dei ecclesiam exponere periculo et fortune totque regna tali nubilo 1) Vgl. oben S. 651.
652 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. eligencium, que maxime requiritur in hoc negocio . . . ideo modus in se est suspectus vehementer et per consequens de iure non potest esse legitimus vel canonicus. Est eciam suspectus ex alio, quia artat comunia et modum providendi ecclesie Dei utiliter de pastore, cum pocius ampliari debeat et includi omnis via possibilis, per quamcunque posset ecclesie Dei melius provideri. Preterea suspectus videtur racione dominorum cardinalium, tum quia importune se ad hoc ingerunt et concludunt sine deli- beracione concilii, tum quia medietatem vocum in eleccione contra totum concilium sibi usurpare contendunt. In quo facto non potest presuimi aliqua sinceritas vel puritas, cum de iure eis hoc non competat et ideo presumitur fraus et dolus. Et de quanto veniunt notorie contra decreta concilii et contra capitula iurata in Nar- bona, contra requisicionem concilii, et sic evidens est iniquitas. Et suspectus est racione Castellanorum, qui, cum statim venientes ad concilium ante omnia unire se concilio debuerunt, ordine agentes prepostero intraverunt cum dictis cardinalibus practicam elec- cionis,1) que res eciam circumscriptis aliis huius negocii circuni- stanciis, cum in se sit prepostera, indirecta et obliqua, non potest esse nisi de iniquitate et collusione vehementer suspecta ex utra- que parte. Ex quibus sequitur evidenter, quod stantibus tot et tantis suspicionibus vehementibus et notoriis huius negocii et materiam dicte eleccionis trahentibus per tot obliquitates et iniquitates no- torias non potest sacrum conciliui de iure neque debet vel pre- lati et alii domini in eodem existentes salva consciencia bona suun ad hoc aliqualiter prestare assensum vel consensum finaliter vel finalem, ut videtur, ne videatur vel videantur tante iniquitati in preiudicium universalis ecclesie consentire, quia non est pu- tandus, dicit canon, honor ille legitimus, qui fuerit contra divine legis precepta collatus. Non enim esset hoc consulere populo, sed nocere, nec prestare regimen, sed augere discrimen ... Nec obstat, quod dicitur: Inter duo mala minus est eligendum, ad quam perplexitatem nititur ista cedula sacrum conciliui de- ducere, ut ad evitandum scisma Castellanorum deveniatur ad scisma maius plurium aliorum. Et dico, quod non est minus malum isto casu per tales modos perniciosos, sinistros et perversos Dei ecclesiam exponere periculo et fortune totque regna tali nubilo 1) Vgl. oben S. 651.
Strana 653
Gutachten des Kardinals von Rheims. 653 involvere et errore, quam carere Castellanis, qui sunt unum regnum in casu, quo aliter nollent se unire. Nec debemus nos minus malum committere, ut alius vitet maius malum . .. Licet enim quandoque minus malum sit tollerandum passive, ut vitetur maius malum, non tamen minus malum est positive aliquo casu facien- dum, quemadmodum contingeret in proposito, si sacrum concilium hac iniquitate notoria victum et convictum consentiret tanto malo erroresque dicte cedule approbaret. Preterea dato enim, quod sacrum concilium consentiret huic modo vel cuicuinque alteri simili in effectu sic extorto ad hnius- modi instanciam cardinalium importunam, revera talis non posset dici electio canonica, id est deifica, cum spiritus sanctus, qui effugit fictum, esset ibi primus motor, ut videtur; sed talis car- dinalium instancia vel pocius protervia importuna et notoria tra- hens secum multas suspiciones veheientes et sic consequenter omnia alia media necesse est esse isto casu viciosa. Nam non potest ibi esse puritas et sinceritas, ubi trahit ad consenciendum taliter ipsorum movencium iniquitas. Unde si sacrun concilium metu maioris mali evitandi ad consenciendum cardinalium huius- modi intencioni moveretur, talis motus, ut videtur, non esset spiritus sancti principaliter, sed illorum, quorui sequeretur volun- tatem in hac parte, nec esset ibi caritas, que foris mittit talei timorem, sed esset patens iniquitas. Ad quai iniquitatem conatur ista practica sacrum concilium pertrahere et per consequens gra- viter infamare, cui succurendum esset pocius oracionibus devotis piarum mencium quain acutis argumentis. (266) Gutachten des Kardinals von Rheims (Simon Cramaud) zu Gunsten der Cedula: Ad laudem. (Zwischen Juni 18 und Juli 26.) Paris, Bibl. Nationale Cod. 18378 f. 552 ff. Neuere Abschrift, sehr fehler- haft. Unsinnige Stellen und irrige Zitate sind gleich korrigiert. Einzelne Lücken zeigen, daß der Abschreiber die Vorlage nicht lesen konnte. Quoniam, sicut scribitur in canone, Deus gandet de fraternali concordia et gloriatur in membris suis in c. Archiepiscopus IX. et IIII 1) et pro habendo unionem perfectam in ecclesia Dei, unus modus est apertus et per collegium dominorum cardinalium huic sacro concilio oblatus, ut apparet per cedulam per ipsos dominos 1) C. 9 q. 3 c. 5.
Gutachten des Kardinals von Rheims. 653 involvere et errore, quam carere Castellanis, qui sunt unum regnum in casu, quo aliter nollent se unire. Nec debemus nos minus malum committere, ut alius vitet maius malum . .. Licet enim quandoque minus malum sit tollerandum passive, ut vitetur maius malum, non tamen minus malum est positive aliquo casu facien- dum, quemadmodum contingeret in proposito, si sacrum concilium hac iniquitate notoria victum et convictum consentiret tanto malo erroresque dicte cedule approbaret. Preterea dato enim, quod sacrum concilium consentiret huic modo vel cuicuinque alteri simili in effectu sic extorto ad hnius- modi instanciam cardinalium importunam, revera talis non posset dici electio canonica, id est deifica, cum spiritus sanctus, qui effugit fictum, esset ibi primus motor, ut videtur; sed talis car- dinalium instancia vel pocius protervia importuna et notoria tra- hens secum multas suspiciones veheientes et sic consequenter omnia alia media necesse est esse isto casu viciosa. Nam non potest ibi esse puritas et sinceritas, ubi trahit ad consenciendum taliter ipsorum movencium iniquitas. Unde si sacrun concilium metu maioris mali evitandi ad consenciendum cardinalium huius- modi intencioni moveretur, talis motus, ut videtur, non esset spiritus sancti principaliter, sed illorum, quorui sequeretur volun- tatem in hac parte, nec esset ibi caritas, que foris mittit talei timorem, sed esset patens iniquitas. Ad quai iniquitatem conatur ista practica sacrum concilium pertrahere et per consequens gra- viter infamare, cui succurendum esset pocius oracionibus devotis piarum mencium quain acutis argumentis. (266) Gutachten des Kardinals von Rheims (Simon Cramaud) zu Gunsten der Cedula: Ad laudem. (Zwischen Juni 18 und Juli 26.) Paris, Bibl. Nationale Cod. 18378 f. 552 ff. Neuere Abschrift, sehr fehler- haft. Unsinnige Stellen und irrige Zitate sind gleich korrigiert. Einzelne Lücken zeigen, daß der Abschreiber die Vorlage nicht lesen konnte. Quoniam, sicut scribitur in canone, Deus gandet de fraternali concordia et gloriatur in membris suis in c. Archiepiscopus IX. et IIII 1) et pro habendo unionem perfectam in ecclesia Dei, unus modus est apertus et per collegium dominorum cardinalium huic sacro concilio oblatus, ut apparet per cedulam per ipsos dominos 1) C. 9 q. 3 c. 5.
Strana 654
654 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. cardinales mature digestam et deliberatam, cuius tenor infrascri- bitur. Ego Symon cardinalis Remensis") videns, quod maior pars huius sacri concilii modum predictum amplectitur tamquam iustum et sanctum et ad unionem universalis ecclesie omnino dispositum, illis, qui hunc modum predictum nondum approbaverunt, sequen- tia scribere disposui, obsecrans eos cum Paulo,1) ut adunemus omnes et non sint in vobis scismata, ad Corinthios 1. c.: Nam qui sibimet dissenciunt, non faciuntb) concilium, quod non senti- unt in unum, III. c. canone XV. di.2) Et scribitur in psalmo:3) Ecce et quam bonum et quam iucundum habitare fratres in unum, et in Actibus apostolorum etiam scribitur : Multitudinis credentium erat cor unum et anima una. Actuum IV. c.4) et c. Dilectissimis XII. q. I. Et turpis est pars, que suo non congruit universo, II- c. que contra VIII. di. Predicte vero cedule sequitur tenor: Ad laude ... supplente. Et primo probo, quod cedula ista pro bono pacis et universalis ecclesie est ab omnibus christifidelibus amplectenda et quod ita fieri licet secundum equitaten, decet secundum honestatem, ex- pedit propter totius ecclesie utilitatem; Magne devotionis.5) Et quod contenta in cedula predicta fieri liceat precipue dominis cardinalibus, de quibus erat maius dubium, ut videtur, quod propter bonun ecclesie universalis et non propter favorem dominorum cardinalium ecclesia ordinavit, quod ad ipsos per- tineat electio pape et per consequens videbatur, quod non possent renunciare iuribus dicentibus, quod ad eos spectat eligere papam per c. Si diligenti de foro competenti.") Sed ad hoc clarissime respondetur. Et primo per tenorem cedule ipsi non renunciant predictis iuribus, sed consentiunt, quantum in ipsis est, quod sacrum con- cilium adiungat cum ipsis certos valentes viros in bono numero ad eligendum papam, et ad hoc ipsi possunt, ut debent, consen- tire, per c. Ubi periculum maius in sexto, Nulli de elect in VI.,7) 5) 8) a) Hs Remenensis. b) Hs facilium, Text agunt. 1) 1 Cor. 1, 10. 2) Dist. 15, c. 2. 3) Ps. 132, 1. 4) 4, 32. Decr. l. III t. 34 c. 7. Decr. l. II t. 2 c. 12. 7) l. I t. 6. c. 3 und c. 8.
654 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. cardinales mature digestam et deliberatam, cuius tenor infrascri- bitur. Ego Symon cardinalis Remensis") videns, quod maior pars huius sacri concilii modum predictum amplectitur tamquam iustum et sanctum et ad unionem universalis ecclesie omnino dispositum, illis, qui hunc modum predictum nondum approbaverunt, sequen- tia scribere disposui, obsecrans eos cum Paulo,1) ut adunemus omnes et non sint in vobis scismata, ad Corinthios 1. c.: Nam qui sibimet dissenciunt, non faciuntb) concilium, quod non senti- unt in unum, III. c. canone XV. di.2) Et scribitur in psalmo:3) Ecce et quam bonum et quam iucundum habitare fratres in unum, et in Actibus apostolorum etiam scribitur : Multitudinis credentium erat cor unum et anima una. Actuum IV. c.4) et c. Dilectissimis XII. q. I. Et turpis est pars, que suo non congruit universo, II- c. que contra VIII. di. Predicte vero cedule sequitur tenor: Ad laude ... supplente. Et primo probo, quod cedula ista pro bono pacis et universalis ecclesie est ab omnibus christifidelibus amplectenda et quod ita fieri licet secundum equitaten, decet secundum honestatem, ex- pedit propter totius ecclesie utilitatem; Magne devotionis.5) Et quod contenta in cedula predicta fieri liceat precipue dominis cardinalibus, de quibus erat maius dubium, ut videtur, quod propter bonun ecclesie universalis et non propter favorem dominorum cardinalium ecclesia ordinavit, quod ad ipsos per- tineat electio pape et per consequens videbatur, quod non possent renunciare iuribus dicentibus, quod ad eos spectat eligere papam per c. Si diligenti de foro competenti.") Sed ad hoc clarissime respondetur. Et primo per tenorem cedule ipsi non renunciant predictis iuribus, sed consentiunt, quantum in ipsis est, quod sacrum con- cilium adiungat cum ipsis certos valentes viros in bono numero ad eligendum papam, et ad hoc ipsi possunt, ut debent, consen- tire, per c. Ubi periculum maius in sexto, Nulli de elect in VI.,7) 5) 8) a) Hs Remenensis. b) Hs facilium, Text agunt. 1) 1 Cor. 1, 10. 2) Dist. 15, c. 2. 3) Ps. 132, 1. 4) 4, 32. Decr. l. III t. 34 c. 7. Decr. l. II t. 2 c. 12. 7) l. I t. 6. c. 3 und c. 8.
Strana 655
Gutachten des Kardinals von Rheims. 655 ubi Guillermus de Montelauduno 1) dicit, quod iurisperitos et viros religiosos pro facto electionis de facto possunt secum vocare, et multo magis additos per sacrum concilium admittere, ut per sequentia apparebit. ltem in electione Romanorum pontificum sunt iura commu- nia sicut in aliis electionibus observanda, nisi in quantum alia spiritualia sunt per iura statuta, quia . . . modo in electionibus de iure communi illi, qui habent potestatem eligendi, possunt potestatem suam transferre in alios, etiam de extra collegium, ut est textus in c. Quia propter de elect.2) . .. vel saltem eligendi potestas aliquibus viris ydoneis committatur etc., ubi glossa dicit, quod talis potestas potest dari aliquibus de extra collegiuin per c. Causam, que de elect.3) Et hoc videtur tenere in electione Romani Ipontificis] de elect., ubi dicit, quod, si omnes cardinales essent mortui, nisi unus solus, quia ille solus sustinet vicemn totius collegii, ipse posset dare potestatem eligendi alteri de extra collegium, et per consequens collegium potest ad eligendum bene vocare aliquos de extra collegium. Et dicit, quod tunc electus per illos, qui vocantur per cardinales, ymo per omnes, postquam consenserunt, ut videtur casus c. Licet de vitanda *), ibi: statuimus ergo de electione, si forte inimico homine superseminante zizaniam 5) de eligendo summo pontifice non potuerit esse plena concordia etc. ... Ex quo evidenter apparet, quod, ubi collegiun concordat in modum eligendi papam, sicut modo, cessat c. Licet de vitanda, et boc expresse ponit arcbidiaconus in rosario") c. Si transitus LXXIX. di. post Hosti. et Conpost.") ubi dicit, quod cardinales possunt renunciare c. Licet de vitanda, tacite conpromittendo vel aliam viain eligendo, et electus per modum contentuim in cedula censetur electus, nedum a duabus partibus cardinalium, sed ab omnibus. Contenta igitur in cedula dominorum cardinalium, quan- tum ipsos tangit, sunt bene et mature et canonice deliberata. Item illa possunt etiam facere de iure ex alio capite, quia sede vacante, si aliquod tam grande et tam evidens periculum 1) Vgl. F. v. Schulte, a. a. O. II 197. Decr. l. I t. 6 c. 42. a. a. O. c. 8. a. a. O. c. 6. Nach Math. 13, 28. 6) F. v. Schulte II 187. 7) F. v. Schulte II 123, 118. 2) 3) 4)
Gutachten des Kardinals von Rheims. 655 ubi Guillermus de Montelauduno 1) dicit, quod iurisperitos et viros religiosos pro facto electionis de facto possunt secum vocare, et multo magis additos per sacrum concilium admittere, ut per sequentia apparebit. ltem in electione Romanorum pontificum sunt iura commu- nia sicut in aliis electionibus observanda, nisi in quantum alia spiritualia sunt per iura statuta, quia . . . modo in electionibus de iure communi illi, qui habent potestatem eligendi, possunt potestatem suam transferre in alios, etiam de extra collegium, ut est textus in c. Quia propter de elect.2) . .. vel saltem eligendi potestas aliquibus viris ydoneis committatur etc., ubi glossa dicit, quod talis potestas potest dari aliquibus de extra collegiuin per c. Causam, que de elect.3) Et hoc videtur tenere in electione Romani Ipontificis] de elect., ubi dicit, quod, si omnes cardinales essent mortui, nisi unus solus, quia ille solus sustinet vicemn totius collegii, ipse posset dare potestatem eligendi alteri de extra collegium, et per consequens collegium potest ad eligendum bene vocare aliquos de extra collegium. Et dicit, quod tunc electus per illos, qui vocantur per cardinales, ymo per omnes, postquam consenserunt, ut videtur casus c. Licet de vitanda *), ibi: statuimus ergo de electione, si forte inimico homine superseminante zizaniam 5) de eligendo summo pontifice non potuerit esse plena concordia etc. ... Ex quo evidenter apparet, quod, ubi collegiun concordat in modum eligendi papam, sicut modo, cessat c. Licet de vitanda, et boc expresse ponit arcbidiaconus in rosario") c. Si transitus LXXIX. di. post Hosti. et Conpost.") ubi dicit, quod cardinales possunt renunciare c. Licet de vitanda, tacite conpromittendo vel aliam viain eligendo, et electus per modum contentuim in cedula censetur electus, nedum a duabus partibus cardinalium, sed ab omnibus. Contenta igitur in cedula dominorum cardinalium, quan- tum ipsos tangit, sunt bene et mature et canonice deliberata. Item illa possunt etiam facere de iure ex alio capite, quia sede vacante, si aliquod tam grande et tam evidens periculum 1) Vgl. F. v. Schulte, a. a. O. II 197. Decr. l. I t. 6 c. 42. a. a. O. c. 8. a. a. O. c. 6. Nach Math. 13, 28. 6) F. v. Schulte II 187. 7) F. v. Schulte II 123, 118. 2) 3) 4)
Strana 656
656 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. immineat, quod ab omnibus et singulis cardinalibus concorditer videatur illis celeriter occurrendum, tunc habent potestatem etiam supra ius, sicut per c. Ubi periculum maius, ibi: iidem quoque cardinales de elect. in VI. Et facit, quia regule sanctorum patrum pro tempore et pro negocio instante necessitate tradite sunt, ut dicit Augustinus 1) in c. Regule Dist. XXIX. necessitas non habet legem in c. Remissionem I q. 1.2) Et multo plus, quando auctoritas sacri concilii intervenit vel maioris partis, quia, quod facit maior pars capituli, videtur capi- tulum fecisse . . . et illud dicitur iudicium integrum, quod plu- rium opinionibus comprobatur, in c. Ex frequentibus de sen. exc. in Clem.3) Item non valet illnd, quod aliqui nituntur seminare, quod domini cardinales sunt privati hac vice potestate eligendi, quia elegerunt indignum,3) quia, supposito, quod esset verum, intelli- getur de illis, qui eum elegerunt et non de aliis. Modo in sacro collegio sunt plures, qui interfnerunt electioni sue, qui non elegerunt eun,4) et plures non interfuerunt electioni, quia tunc non erant cardinales, et istis nichil potest imputari. Ymo nec illis, qui eum realiter elegerunt, quia scienter non elegerunt indignum, quod,b) antequain eligeretur, ... ipse eripuerat de manu domini ducis Mediolanensis civitatem et comitatum Bononie et acquisierat ecclesie. Et illi, qui noverunt eum, bene sciunt, quod ipse erat homo valde boni et clari intellectus. Et si post- modum fecerit aliqua, propter que meruerit deponi, in hoc non peccaverunt eligentes nec sunt tales exceptiones in electione pape admittende, sed potius repellende, per c. Licet de vitanda, de elect. Item non valet, quod dicunt aliqui, quod papa superstite nec post mortem nisi post tres dies nec potest nec debet tractari de electione successoris, per c. Nullus LXXIX.,5) quia in casu nostro necessario opportet tractare de modo eligendi, quia per decreta videretur, quod concilium hoc sibi reservaverit; et docte ponunt, quod simpliciter in iuribus super creatione Romani pon- a) Folgt unterpunktiert Hs quod antequam. b) So Hs. 1) Dist. 29 c. 2. Nicht von Augustinus, sondern von Gregorius. 2) С. 1 q. 1 c. 39. 3) l. V t. 10 c. 1. 4) Unbekannt. 5) Dist. 79 c. 7.
656 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. immineat, quod ab omnibus et singulis cardinalibus concorditer videatur illis celeriter occurrendum, tunc habent potestatem etiam supra ius, sicut per c. Ubi periculum maius, ibi: iidem quoque cardinales de elect. in VI. Et facit, quia regule sanctorum patrum pro tempore et pro negocio instante necessitate tradite sunt, ut dicit Augustinus 1) in c. Regule Dist. XXIX. necessitas non habet legem in c. Remissionem I q. 1.2) Et multo plus, quando auctoritas sacri concilii intervenit vel maioris partis, quia, quod facit maior pars capituli, videtur capi- tulum fecisse . . . et illud dicitur iudicium integrum, quod plu- rium opinionibus comprobatur, in c. Ex frequentibus de sen. exc. in Clem.3) Item non valet illnd, quod aliqui nituntur seminare, quod domini cardinales sunt privati hac vice potestate eligendi, quia elegerunt indignum,3) quia, supposito, quod esset verum, intelli- getur de illis, qui eum elegerunt et non de aliis. Modo in sacro collegio sunt plures, qui interfnerunt electioni sue, qui non elegerunt eun,4) et plures non interfuerunt electioni, quia tunc non erant cardinales, et istis nichil potest imputari. Ymo nec illis, qui eum realiter elegerunt, quia scienter non elegerunt indignum, quod,b) antequain eligeretur, ... ipse eripuerat de manu domini ducis Mediolanensis civitatem et comitatum Bononie et acquisierat ecclesie. Et illi, qui noverunt eum, bene sciunt, quod ipse erat homo valde boni et clari intellectus. Et si post- modum fecerit aliqua, propter que meruerit deponi, in hoc non peccaverunt eligentes nec sunt tales exceptiones in electione pape admittende, sed potius repellende, per c. Licet de vitanda, de elect. Item non valet, quod dicunt aliqui, quod papa superstite nec post mortem nisi post tres dies nec potest nec debet tractari de electione successoris, per c. Nullus LXXIX.,5) quia in casu nostro necessario opportet tractare de modo eligendi, quia per decreta videretur, quod concilium hoc sibi reservaverit; et docte ponunt, quod simpliciter in iuribus super creatione Romani pon- a) Folgt unterpunktiert Hs quod antequam. b) So Hs. 1) Dist. 29 c. 2. Nicht von Augustinus, sondern von Gregorius. 2) С. 1 q. 1 c. 39. 3) l. V t. 10 c. 1. 4) Unbekannt. 5) Dist. 79 c. 7.
Strana 657
Gutachten des Kardinals von Rheims. 657 tificis factis concilium nichil potest immutare, ut infra dicetur. Opportet ergo super hoc pro bono pacis tractare et deliberare et archidiaconus in dicto c. Nullus 1) expresse ponit, quod trac- tatus deliberatorius bene potest fieri. Item decet secundum honestatem. Nam electio Romani ponti- ficis debet esse pura, sincera et gratuita, omnium private affecti- onis inordinacione deposita, in c. In nomine Domini XXIII. di, et in c. Ubi periculum de electione in VI. Modo in collegio domi- norum cardinalium non sunt nisi de duabus nacionibus Gallie et Italie. Et verisimiliter dubitatur, quod de una nacionum predic- tarum per inordinatam affectionem plus quam propter commune bonum domini cardinales eligant papam et maxime de nacione, in qua est maior pars dominoruim cardinalium, quod ita sepe hactenus visum est racio (?) preteriti scire futura facit, timor*) de veteri facit futura caveri, cras poterunt fleri turpia sicut heri, ut notat Jo. Mo.2) in c. Ubi maius est et in c. Fideli in VI.3) Sed per contenta in cedula clare servatur honestas dominorum car- dinalium et tocius sacri concilii, quia quibuscumque affectionibus inordinatis precluduntur vie per adiunctiones tot valencium viro- rum, sicut clare potest bene considerantibus apparere eciam per iuramentum per dominos cardinales et alios sibi adiunctos iuxta tenorem cedule predicte prestari. Sed dicebam tercio, quod expedit cedulam predictam sancte et iuste deliberatam amplecti propter bone unionis utilitatem. O Deus omnipotens, si procederetur ad electionem Romani ponti- ficis excluso collegio dominorum cardinalium. Vere non esset sedatio scismatis, ymo introductio scismatis perpetui. Nam doc- tores dicunt, quod, si cardinales eligerent unum, et totum resi- duuni ecclesie unum alium, electus a cardinalibus esset verus papa. Hoc ponit expresse Petrus Bertrandi 4) in c. Ubi periculun maius, Petrus de Palude 5) in libello suo de potestate ecclesie confecto, Augustinus") eciam de Ancona in libello suo multum notabiliter et scientifice confecto, Jo. An. in Cle. Ne Romani de el. in Cle.,6) ubi dixit, quod in iuribus super electione Romani 1) 2) 3) *) 5) *) a) Hs rimor. So auch später. b) He Augustus. A. a. O. Kardinal Johannes Monachus. Vgl. Aus den Tagen Bonifaz VIII. S. 126 ff. l. I c. 1. Schulte II 335. Hurter, Nomenclator II 537. l. I t. 3 c. 2. Finke, Acta concilii Constanciensis I11. 42
Gutachten des Kardinals von Rheims. 657 tificis factis concilium nichil potest immutare, ut infra dicetur. Opportet ergo super hoc pro bono pacis tractare et deliberare et archidiaconus in dicto c. Nullus 1) expresse ponit, quod trac- tatus deliberatorius bene potest fieri. Item decet secundum honestatem. Nam electio Romani ponti- ficis debet esse pura, sincera et gratuita, omnium private affecti- onis inordinacione deposita, in c. In nomine Domini XXIII. di, et in c. Ubi periculum de electione in VI. Modo in collegio domi- norum cardinalium non sunt nisi de duabus nacionibus Gallie et Italie. Et verisimiliter dubitatur, quod de una nacionum predic- tarum per inordinatam affectionem plus quam propter commune bonum domini cardinales eligant papam et maxime de nacione, in qua est maior pars dominoruim cardinalium, quod ita sepe hactenus visum est racio (?) preteriti scire futura facit, timor*) de veteri facit futura caveri, cras poterunt fleri turpia sicut heri, ut notat Jo. Mo.2) in c. Ubi maius est et in c. Fideli in VI.3) Sed per contenta in cedula clare servatur honestas dominorum car- dinalium et tocius sacri concilii, quia quibuscumque affectionibus inordinatis precluduntur vie per adiunctiones tot valencium viro- rum, sicut clare potest bene considerantibus apparere eciam per iuramentum per dominos cardinales et alios sibi adiunctos iuxta tenorem cedule predicte prestari. Sed dicebam tercio, quod expedit cedulam predictam sancte et iuste deliberatam amplecti propter bone unionis utilitatem. O Deus omnipotens, si procederetur ad electionem Romani ponti- ficis excluso collegio dominorum cardinalium. Vere non esset sedatio scismatis, ymo introductio scismatis perpetui. Nam doc- tores dicunt, quod, si cardinales eligerent unum, et totum resi- duuni ecclesie unum alium, electus a cardinalibus esset verus papa. Hoc ponit expresse Petrus Bertrandi 4) in c. Ubi periculun maius, Petrus de Palude 5) in libello suo de potestate ecclesie confecto, Augustinus") eciam de Ancona in libello suo multum notabiliter et scientifice confecto, Jo. An. in Cle. Ne Romani de el. in Cle.,6) ubi dixit, quod in iuribus super electione Romani 1) 2) 3) *) 5) *) a) Hs rimor. So auch später. b) He Augustus. A. a. O. Kardinal Johannes Monachus. Vgl. Aus den Tagen Bonifaz VIII. S. 126 ff. l. I c. 1. Schulte II 335. Hurter, Nomenclator II 537. l. I t. 3 c. 2. Finke, Acta concilii Constanciensis I11. 42
Strana 658
658 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. pontificis factis non potest concilium aliquid immutare et idem Paulus de Lazariis 1) ibidem et Hugu. in c. Cuncta per mundum IX. q.2) in maxime, quia seiuper a trecentis annis citra est con- suetum, quod cardinales eligant Romanos pontifices et consuetudo est optima legum interpres in c. Cum dilec. de consue.3) .. . sed per dictam cedulam omnes tales difficultates penitus tolluntur, quia cedula predicta propter causas in eadem contentas non dis- putando de potestate sacri concilii requirit, quod omnia per con- cilium approbantur, ut per eius tenorem clarissime apparet, et sic luce clarius apparet, quod ille, qui per moduin in cedula conten- tum eligetur in papain, erit electus concorditer per sacrum con- cilium et collegium dominorum cardinalium. Vero electio sua erit sine quacumque macula et ruga in c. Quamvis XXI. di. Et postquam fuerit universali consensu electus, se non ipsin destru- erent, qui sibi unanimiter non obedirent; verba sunt Greg. in c. Sicut XV. di.*) Attendant ergo domini nacionum Germanice et Anglicane, quod cogunt nos unaniuiiter diversas invenire medicinas diver- sorum experimenta morborum, precipue nunc, quando per graves dissencionuimn scissuras non unius aut duorum periculum, sed po- pulorum strages iacent detrahendum iuris rigori, ut maioribus malis sanandis caritate sincera subveniat. Verba sunt Augnstini ad Bonifacium in c. Ut constitueretur C. di.5) Et quia de salute animarum et bona fide agitur, non est multum de iuris apicibus nunc disputandum, ... ymo melius est ista taliter expediri, quam manere totaliter impediti ... et in canone scribitur, quod canones sacri iuxta diversitates temporum considerandi sunt, et qui ...) hoc non faciunt, in erroris labyrinthum se intricando impinguntur, et inde apostolus Paulus singularum ecclesiarum vulneribus mede- batur illatis nec ad instar imperiti medici uno colirio omninm oculos curare volebat in c. Sciendun et c. Necesse XXIX. di. Et est bene notandum illud, quod in cedula scribitur de paritate numeri dominorum cardinalium cum illis, qui per sacrum con- cilium pro electione futuri Romani pontificis cum ipsis addentur. a) So Hs. 1) Schulte II 246. 2) С. 9 q. 3. c. 17. 3) Decr. l. I t. 4 c. 8. *) Tatsächlich lauten sie: Se et non illa destruet, quisquis presumit aut solvere, quos religant, aut ligare, quos solvunt. Dist. 15 c. 2. 5) Dist. 50 c. 25. Das Zitat ist auch hier ungenau.
658 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. pontificis factis non potest concilium aliquid immutare et idem Paulus de Lazariis 1) ibidem et Hugu. in c. Cuncta per mundum IX. q.2) in maxime, quia seiuper a trecentis annis citra est con- suetum, quod cardinales eligant Romanos pontifices et consuetudo est optima legum interpres in c. Cum dilec. de consue.3) .. . sed per dictam cedulam omnes tales difficultates penitus tolluntur, quia cedula predicta propter causas in eadem contentas non dis- putando de potestate sacri concilii requirit, quod omnia per con- cilium approbantur, ut per eius tenorem clarissime apparet, et sic luce clarius apparet, quod ille, qui per moduin in cedula conten- tum eligetur in papain, erit electus concorditer per sacrum con- cilium et collegium dominorum cardinalium. Vero electio sua erit sine quacumque macula et ruga in c. Quamvis XXI. di. Et postquam fuerit universali consensu electus, se non ipsin destru- erent, qui sibi unanimiter non obedirent; verba sunt Greg. in c. Sicut XV. di.*) Attendant ergo domini nacionum Germanice et Anglicane, quod cogunt nos unaniuiiter diversas invenire medicinas diver- sorum experimenta morborum, precipue nunc, quando per graves dissencionuimn scissuras non unius aut duorum periculum, sed po- pulorum strages iacent detrahendum iuris rigori, ut maioribus malis sanandis caritate sincera subveniat. Verba sunt Augnstini ad Bonifacium in c. Ut constitueretur C. di.5) Et quia de salute animarum et bona fide agitur, non est multum de iuris apicibus nunc disputandum, ... ymo melius est ista taliter expediri, quam manere totaliter impediti ... et in canone scribitur, quod canones sacri iuxta diversitates temporum considerandi sunt, et qui ...) hoc non faciunt, in erroris labyrinthum se intricando impinguntur, et inde apostolus Paulus singularum ecclesiarum vulneribus mede- batur illatis nec ad instar imperiti medici uno colirio omninm oculos curare volebat in c. Sciendun et c. Necesse XXIX. di. Et est bene notandum illud, quod in cedula scribitur de paritate numeri dominorum cardinalium cum illis, qui per sacrum con- cilium pro electione futuri Romani pontificis cum ipsis addentur. a) So Hs. 1) Schulte II 246. 2) С. 9 q. 3. c. 17. 3) Decr. l. I t. 4 c. 8. *) Tatsächlich lauten sie: Se et non illa destruet, quisquis presumit aut solvere, quos religant, aut ligare, quos solvunt. Dist. 15 c. 2. 5) Dist. 50 c. 25. Das Zitat ist auch hier ungenau.
Strana 659
Gutachten des Kardinals von Rheims. 659 Quod si maior numerus adderetur, plane posset dici, quod potestas eligendi ab ipsis amoveretur, ex quo contingerent inconveniencia, de quibus supra tactum est. Et supposito, quod indubitanter electio spectaret ad sacrum concilium, tamen pro bono unionis brevius habende esset necessarium, quod concilium committeret aliquibus in modico numero potestatem eligendi papam, quia ubi multitudo ibi sepe confusio, et inde dicit Augustinus, quod, si posset fieri, quod singuli diligenter interrogarentur, tot diversitates opinionum forsitan, quot homines invenirentur in c. Sicut in sacra- mentis di. III.1) et inde, licet sacri canones electionem ipsoran fieri debere per clerum et populum decrevissent, in c. Sacrorum LXIII. di., 2) postinodum ordinavit, quod ad capitulum solum per- tineat electio in iuribus communibus, et puto quod segnius expe- diunt commissa negocia plures. Et advertatur,3) quod hoc concilium est hic principaliter congregatum propter duo, propter deiectionem Petri de Luna efficaciter faciendam et propter uni- onem Hispanorum, et quod ista duo efficaciter consequimur amplectendo cedulam predictaim. Hispani enim clare dixerunt et dicunt, quod, dunmodo cedula predicta per hoc sacrum [concilium] acceptetur, parati sunt ad eiectionem Petri de Luna providere nobiscum, que eiectio modicam potest habere efficaciam sine ipsis, quia nos de eiectione ipsius, nisi propter reductionem eorum, non curamus. Et ipsi post unionem in omnibus per hoc sacrum concilium expediendis nobiscum unanimiter concurrent, et tunc erit unum ovile et unus pastor, iuxta verbum salvatoris, Johannis X.3) Ymo postquam acceptaverunt cedulam predictain et viderunt eam acceptatam per collegiuui dominorum cardi- nalium et duas naciones Francie et Italie, que simul faciunt maiorum partem concilii, se univerunt. Advertatur eciam, quod maior pars et notabilior huius concilii in predicta cédula con- sentit. Et turpis est pars, que suo non congruit universo in c. Que contra mores VIII. di., 4) ymo qui societatem fraternitatis aliqua discordie peste commaculant, Deum, qui caritas est, sicut Judas, produnt. Attendant eciam dominaciones ad tenorem decre- torum huius sacri concilii, qui huic inseritur: a) Hs advertatum. 1) Dist. 4. c. 151 2) Dist. 63 c. 34. 3) Joh. 10, 16. *) Dist. 8 c. 2. 42*
Gutachten des Kardinals von Rheims. 659 Quod si maior numerus adderetur, plane posset dici, quod potestas eligendi ab ipsis amoveretur, ex quo contingerent inconveniencia, de quibus supra tactum est. Et supposito, quod indubitanter electio spectaret ad sacrum concilium, tamen pro bono unionis brevius habende esset necessarium, quod concilium committeret aliquibus in modico numero potestatem eligendi papam, quia ubi multitudo ibi sepe confusio, et inde dicit Augustinus, quod, si posset fieri, quod singuli diligenter interrogarentur, tot diversitates opinionum forsitan, quot homines invenirentur in c. Sicut in sacra- mentis di. III.1) et inde, licet sacri canones electionem ipsoran fieri debere per clerum et populum decrevissent, in c. Sacrorum LXIII. di., 2) postinodum ordinavit, quod ad capitulum solum per- tineat electio in iuribus communibus, et puto quod segnius expe- diunt commissa negocia plures. Et advertatur,3) quod hoc concilium est hic principaliter congregatum propter duo, propter deiectionem Petri de Luna efficaciter faciendam et propter uni- onem Hispanorum, et quod ista duo efficaciter consequimur amplectendo cedulam predictaim. Hispani enim clare dixerunt et dicunt, quod, dunmodo cedula predicta per hoc sacrum [concilium] acceptetur, parati sunt ad eiectionem Petri de Luna providere nobiscum, que eiectio modicam potest habere efficaciam sine ipsis, quia nos de eiectione ipsius, nisi propter reductionem eorum, non curamus. Et ipsi post unionem in omnibus per hoc sacrum concilium expediendis nobiscum unanimiter concurrent, et tunc erit unum ovile et unus pastor, iuxta verbum salvatoris, Johannis X.3) Ymo postquam acceptaverunt cedulam predictain et viderunt eam acceptatam per collegiuui dominorum cardi- nalium et duas naciones Francie et Italie, que simul faciunt maiorum partem concilii, se univerunt. Advertatur eciam, quod maior pars et notabilior huius concilii in predicta cédula con- sentit. Et turpis est pars, que suo non congruit universo in c. Que contra mores VIII. di., 4) ymo qui societatem fraternitatis aliqua discordie peste commaculant, Deum, qui caritas est, sicut Judas, produnt. Attendant eciam dominaciones ad tenorem decre- torum huius sacri concilii, qui huic inseritur: a) Hs advertatum. 1) Dist. 4. c. 151 2) Dist. 63 c. 34. 3) Joh. 10, 16. *) Dist. 8 c. 2. 42*
Strana 660
660 IV. Ahschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Data 1) die XXVIII. Maii anni MCCCCXV.: Sacrosancta synodus generalis Constanciensis congregata ad facilius, liberius .. . quoquo modo. Data quarto die Julii eiusdem anni: Sacrosancta . . . Ut ecclesie Dei eo melius, sincerius, securius provideatur . . . et verbo regio velle facere hoc promittat. Ex tenore vero dictorum decretorum luce clarius apparet, quod cedula d. cardinalium in nullo predictis contradicit, primo quia primum decretum continet, quod non procedatur ad electi- onem Romani pontificis sine deliberacione et consensu huius sacri concilii, quain deliberacionein et consensum expresse requirunt d. cardinales in cedula sua, sicut per tenorem dicte cedule luce clarius apparere potest, et iam dicta cedula per maiorem partem sacri concilii est laudata et approbata, quia primo per collegium predictorum d. cardinalium, qui sunt pars notabilis huius sacri concilii, et per naciones Francie, ltalie et Hispanie est concorditer approbata. Et petitur per residuum concilii canonice approbari. ltem in secundo decreto sunt verba, que sequuntur: Sacro- sancta . . . ordinandis etc. Item domini cardinales predicti in sua cedula predicta hoc expresse requirunt et exprimunt modum et formam procedendi ad electionem futuri Romani pontificis iustam, sanctam et canoni- cam et per maiorem partem concilii unanimiter approbataim . . . In nullo ergo discrepant predicta decreta a cedula d. cardinalium predictorum et per consequens, si credatur dictum 2) regem predicta decreta iurasse, in nullo errat approbando cedulam d. cardinalium predictorum. Et est bene advertendum ad verba predicti secundi decreti, cum dicitur:2) quodque sacrum concilium non dissolvatur etc., donec huiusmodi electio fuerit celebrata, et ad hoc hortatur sacrum concilium vestram maiestatem, quod ad hoc omnem operam efficaciter impendat, et in verbo regio velle facere hoc pro- mittat, videlicet quod concilium non dissolvatur, quia de ceteris contentis in decreto non potest nec debet dictus d. Romanorum rex se intromittere quoquo modo, quia sacri canones hoc sibi pro- hibent, in c. Nos ad fidem et sequenti XCVI. di.,3) ymo quando tracta- tur de electione Romani pontificis, non debet predictus serenissimus Romanorum rex quoquomodo interesse, ut in iuribus predictis. a) König nur in den Dekreten genannt. Ob dominum statt dictum? 1) Vgl. Hardt IV 282 f. und 375 f. Die Datumfehler habe ich korrigiert. 2) Das Folgende nicht wörtlich. 1) Dist. 96 c. 2 und 3.
660 IV. Ahschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Data 1) die XXVIII. Maii anni MCCCCXV.: Sacrosancta synodus generalis Constanciensis congregata ad facilius, liberius .. . quoquo modo. Data quarto die Julii eiusdem anni: Sacrosancta . . . Ut ecclesie Dei eo melius, sincerius, securius provideatur . . . et verbo regio velle facere hoc promittat. Ex tenore vero dictorum decretorum luce clarius apparet, quod cedula d. cardinalium in nullo predictis contradicit, primo quia primum decretum continet, quod non procedatur ad electi- onem Romani pontificis sine deliberacione et consensu huius sacri concilii, quain deliberacionein et consensum expresse requirunt d. cardinales in cedula sua, sicut per tenorem dicte cedule luce clarius apparere potest, et iam dicta cedula per maiorem partem sacri concilii est laudata et approbata, quia primo per collegium predictorum d. cardinalium, qui sunt pars notabilis huius sacri concilii, et per naciones Francie, ltalie et Hispanie est concorditer approbata. Et petitur per residuum concilii canonice approbari. ltem in secundo decreto sunt verba, que sequuntur: Sacro- sancta . . . ordinandis etc. Item domini cardinales predicti in sua cedula predicta hoc expresse requirunt et exprimunt modum et formam procedendi ad electionem futuri Romani pontificis iustam, sanctam et canoni- cam et per maiorem partem concilii unanimiter approbataim . . . In nullo ergo discrepant predicta decreta a cedula d. cardinalium predictorum et per consequens, si credatur dictum 2) regem predicta decreta iurasse, in nullo errat approbando cedulam d. cardinalium predictorum. Et est bene advertendum ad verba predicti secundi decreti, cum dicitur:2) quodque sacrum concilium non dissolvatur etc., donec huiusmodi electio fuerit celebrata, et ad hoc hortatur sacrum concilium vestram maiestatem, quod ad hoc omnem operam efficaciter impendat, et in verbo regio velle facere hoc pro- mittat, videlicet quod concilium non dissolvatur, quia de ceteris contentis in decreto non potest nec debet dictus d. Romanorum rex se intromittere quoquo modo, quia sacri canones hoc sibi pro- hibent, in c. Nos ad fidem et sequenti XCVI. di.,3) ymo quando tracta- tur de electione Romani pontificis, non debet predictus serenissimus Romanorum rex quoquomodo interesse, ut in iuribus predictis. a) König nur in den Dekreten genannt. Ob dominum statt dictum? 1) Vgl. Hardt IV 282 f. und 375 f. Die Datumfehler habe ich korrigiert. 2) Das Folgende nicht wörtlich. 1) Dist. 96 c. 2 und 3.
Strana 661
Drei Conclusiones zu Gunsten der Cedula. 661 Item articuli in Narbona tractati et concordati in nullo con- tradicunt cedule d. cardinalium nec loquuntur de electione futuri Romani pontificis, sed bene dicunt, quod primo fiat eiectio Petri de Luna et post procedatur ad electionem futuri Romani ponti- ficis et ita intendunt d. cardinales cedulam suam et per conse- quens male faciunt illi, qui sinistre informant d. regem Romano- rum super istis, quia, si non fieret electio pape pure, sincere et gratuite, sed per sedicionem, presumpcionem vel quodlibet ingenium, sic electus non esset electus, sed apostaticus, antichristus et in- vasor sancte Romane ecclesie et cum auctoribus sequacibus in- currerent maledictiones in sacro concilio alias divinitus promulgatas; querentur in c. In nomine Domini, quod est decretum sacri concilii generalis XXIII. di.1) Et utinam, quod omnes bene advertant, illi precipue, qui non verentur dicere, quod electio futuri Romani pon- tificis facta per metum est valida de iure, quia hoc est oppositum in obiecto, quod electio facta per metum non potest dici electio; naim tunc cessat electio, quando libertas eligendi, in c. Ubi peri- culum, in sexto de electione. Et hoc clare dictat racio naturalis; landabilis enim est cautela deliberacionis, cum qua totum agit timor et furor, ius nil sibi vendicat . .. Et necesse est queque negocia ecclesiastica post multarum experimenta causarum solli- cicius prospici et diligencius precaveri, quatenus per spiritum caritatis et pacis omnis materia scandalorum et presumpcio simplicium de ecclesia Domini aufferantur XLV. di. Licet.2) Et ista pro nunc dicta secundum modicam intelligenciam meam sufficiant. (267) Drei Conclusiones zu Gunsten der Cedula und Gegenbe- merkungen. (1417 Juni?) Stuttgart, Landesbibliothek, Lat. 137 f. 213. Ad honorem sancte trinitatis ponuntur tres conclusiones ad finem ecclesiastice unionis consequende. Prima. Cedula sacri collegii dominorum cardinalium ad finem dicte unionis oblata videtur iusta, sancta et canonica ac pestiferi scis- matis terminativa. Pro qua conclusione facit, quod dicta cedula tamquam, ut premittitur, a multis notabilibus prelatis et doctori- bus tam divini quam humani iuris allisque viris peritis et pluribus 1) Dist. 23 c. 1. 2) Dist. 45 c. 6.
Drei Conclusiones zu Gunsten der Cedula. 661 Item articuli in Narbona tractati et concordati in nullo con- tradicunt cedule d. cardinalium nec loquuntur de electione futuri Romani pontificis, sed bene dicunt, quod primo fiat eiectio Petri de Luna et post procedatur ad electionem futuri Romani ponti- ficis et ita intendunt d. cardinales cedulam suam et per conse- quens male faciunt illi, qui sinistre informant d. regem Romano- rum super istis, quia, si non fieret electio pape pure, sincere et gratuite, sed per sedicionem, presumpcionem vel quodlibet ingenium, sic electus non esset electus, sed apostaticus, antichristus et in- vasor sancte Romane ecclesie et cum auctoribus sequacibus in- currerent maledictiones in sacro concilio alias divinitus promulgatas; querentur in c. In nomine Domini, quod est decretum sacri concilii generalis XXIII. di.1) Et utinam, quod omnes bene advertant, illi precipue, qui non verentur dicere, quod electio futuri Romani pon- tificis facta per metum est valida de iure, quia hoc est oppositum in obiecto, quod electio facta per metum non potest dici electio; naim tunc cessat electio, quando libertas eligendi, in c. Ubi peri- culum, in sexto de electione. Et hoc clare dictat racio naturalis; landabilis enim est cautela deliberacionis, cum qua totum agit timor et furor, ius nil sibi vendicat . .. Et necesse est queque negocia ecclesiastica post multarum experimenta causarum solli- cicius prospici et diligencius precaveri, quatenus per spiritum caritatis et pacis omnis materia scandalorum et presumpcio simplicium de ecclesia Domini aufferantur XLV. di. Licet.2) Et ista pro nunc dicta secundum modicam intelligenciam meam sufficiant. (267) Drei Conclusiones zu Gunsten der Cedula und Gegenbe- merkungen. (1417 Juni?) Stuttgart, Landesbibliothek, Lat. 137 f. 213. Ad honorem sancte trinitatis ponuntur tres conclusiones ad finem ecclesiastice unionis consequende. Prima. Cedula sacri collegii dominorum cardinalium ad finem dicte unionis oblata videtur iusta, sancta et canonica ac pestiferi scis- matis terminativa. Pro qua conclusione facit, quod dicta cedula tamquam, ut premittitur, a multis notabilibus prelatis et doctori- bus tam divini quam humani iuris allisque viris peritis et pluribus 1) Dist. 23 c. 1. 2) Dist. 45 c. 6.
Strana 662
662 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. ambassiatoribus regum et principum ac universitatum 1) ac studi- orum solempnium laudata est, acceptata et approbata. Secunda. Dicere, quod dicta cedula est erronea aut heretica, est errone- uin, iniuriosum ac scandalosum et sapiens heresim et fautorium scismatice et heretice pravitatis. Tercia conclusio. Qui pertinaciter sustinent oppositum premissorum et inducunt potenciam secularem ad impediendum effectum eorundem, censendi sunt turbatores huius sacri concilii, impeditores ecclesiastice unionis et fautores presentis scismatis et futuri introductores. Ad predictas conclusiones defendendas, si qui prelati aut doctores velint contradicere, offerunt aliqui consimilis status se subscribere ad penam talionis.2) Daran schließt sich die Einleitung zu apostille, von denen die erste nur erhalten ist und auf Gegnerschaft zur Cedula deutet: Subscriptas vero apostillas ego rudis et simplex matheseos non feci animo alicui detrahendi aut impugnandi eandem cedulam aut perturbandi in aliquo istud sacrum generale concilium, ymmo verius omni favore et studio, quibus potui et possum, prefatum concilium dirigendi, sicut quilibet christianus iuxta posse et nosse et ad id, ut, si voluntas Dei fuerit, bene et subito unio subsequatur subsecutaque diu integra permaneat ac felicia et prospera semper suscipiat incrementa. Et si aliquid ineptum aut minus caute dictum reperiatur in eisdem apostillis, illud ex nunc habeo pro non dicto et non malicie, set mee ignorancie imputetur nec volo propterea cuim aliquo me inscribere, eciain si de victoria per me consequenda certus essem, quia rex pacificus pia miseracione disposuit sibi subditos fore pudicos, pacificos et modestos. Sic incipiunt decretales. 1) Bd. II 110 gleich nach dem 29. Mai. 2) Zu conclusiones steht die bissige Bemerkung: Vide, ne sint confusiones. Zur ersten wird betont: Tamen de illa non fuit sompni[ata] nec visa nec exa- minata in aliis nacionibus ... Zur zweiten: Nec per concilium approbata et recepta sit ista, . . . quam taliter canonizas. Zur dritten: lste conclusiones sunt terribiles et ad dissenciendum atque bellandum ... Ostendatur forma- liter et scolastice, quod dicte cedule sit ab omnibus ... christianis ut sacro evangelio Christi ... standum et tunc poterit illud ... aliquo colore deffendi. Dem Schlußsatz wird entgegengehalten: Illud sapit protractionem unionis et parit scandalum et maiorem divisionem, si perducatur in actum, nec fallit eciam hic dictum Sallustii, scilicet secunde res eciam sapientum animos fatigant
662 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. ambassiatoribus regum et principum ac universitatum 1) ac studi- orum solempnium laudata est, acceptata et approbata. Secunda. Dicere, quod dicta cedula est erronea aut heretica, est errone- uin, iniuriosum ac scandalosum et sapiens heresim et fautorium scismatice et heretice pravitatis. Tercia conclusio. Qui pertinaciter sustinent oppositum premissorum et inducunt potenciam secularem ad impediendum effectum eorundem, censendi sunt turbatores huius sacri concilii, impeditores ecclesiastice unionis et fautores presentis scismatis et futuri introductores. Ad predictas conclusiones defendendas, si qui prelati aut doctores velint contradicere, offerunt aliqui consimilis status se subscribere ad penam talionis.2) Daran schließt sich die Einleitung zu apostille, von denen die erste nur erhalten ist und auf Gegnerschaft zur Cedula deutet: Subscriptas vero apostillas ego rudis et simplex matheseos non feci animo alicui detrahendi aut impugnandi eandem cedulam aut perturbandi in aliquo istud sacrum generale concilium, ymmo verius omni favore et studio, quibus potui et possum, prefatum concilium dirigendi, sicut quilibet christianus iuxta posse et nosse et ad id, ut, si voluntas Dei fuerit, bene et subito unio subsequatur subsecutaque diu integra permaneat ac felicia et prospera semper suscipiat incrementa. Et si aliquid ineptum aut minus caute dictum reperiatur in eisdem apostillis, illud ex nunc habeo pro non dicto et non malicie, set mee ignorancie imputetur nec volo propterea cuim aliquo me inscribere, eciain si de victoria per me consequenda certus essem, quia rex pacificus pia miseracione disposuit sibi subditos fore pudicos, pacificos et modestos. Sic incipiunt decretales. 1) Bd. II 110 gleich nach dem 29. Mai. 2) Zu conclusiones steht die bissige Bemerkung: Vide, ne sint confusiones. Zur ersten wird betont: Tamen de illa non fuit sompni[ata] nec visa nec exa- minata in aliis nacionibus ... Zur zweiten: Nec per concilium approbata et recepta sit ista, . . . quam taliter canonizas. Zur dritten: lste conclusiones sunt terribiles et ad dissenciendum atque bellandum ... Ostendatur forma- liter et scolastice, quod dicte cedule sit ab omnibus ... christianis ut sacro evangelio Christi ... standum et tunc poterit illud ... aliquo colore deffendi. Dem Schlußsatz wird entgegengehalten: Illud sapit protractionem unionis et parit scandalum et maiorem divisionem, si perducatur in actum, nec fallit eciam hic dictum Sallustii, scilicet secunde res eciam sapientum animos fatigant
Strana 663
Protest der aragonischen Gesandten. 663 Primo non apparet [in] cedula suprascripta tradita pro parte ipsorum cardinalium super electione summi pontificis in proximo, si Deitas annuat facienda aliquod tactum vel somniatum de certis capitulis datis Narbone per ambassiatores concilii et iuratis in favorem unionis et ut ad eandem illi de obediencia P. de Luna acrius alliciantur et nobis uniantur. (268) Protest der aragonischen Gesandten gegen die Vornahme der Papstwahl durch die Kardinäle Johanns und Gregors ohne Zuziehung der Kardinäle Benedikts. (1417 Juni?) Paris, Bibl. Nationale Lat. 1450 f. 445v. Protestaciones facte per ambaxiatores regis Aragonum con- tra cardinales. Cuin ad auditum oratorum serenissimi et illustrissimi domini regis Arragonum et Sicilie etc. hic presencium noviter sit deduc- tui, quod vos reverendissimi patres domini cardinales olim Gregorii et olim Johannis, qui estis presentes in civitate Constancie, inten- ditis et vos preparatis ad electionem futuri Romani pontificis faciendam per vos sine auctoritate et consensu sacri universalis concilii ex omnibus tribus obedienciis olim compositi et integrati, quod si fieret modo previso, quod absit, cederet in magnuin scan- dalum et periculuim novi scismatis ac recidive scissure ecclesie Dei, nam cum hic non sint cardinales nec collegium cardinalium olim Benedicti obedienciaque dicti olim Benedicti non acceptaret neque posset acceptare taleni electionei, nisi saltem prius ordina- tuin fuerit per dictum sacrum concilium et decretum voces et auctoritatem dictorum cardinalium dicti olim Benedicti ad dictum sacrum concilium vel ad alium esse devolutas vel debere devolvi vel alias ordinaret super isto taliter, quod auctoritas cardinalium proxime dicte obediencie esset suppleta vel repleta aut alias de ea habita racio iuxta capitula Narbonnencia et mentem eorum, et licet non sit verisimiliter credendum, quod vos tam graves tamque reverendissimi et prudentissimi patres talia ita peri- culosa temptaretis, tamen prefati oratores, habentes specialem instructionem et mandatum prefati serenissimi ac illustrissimi regis sui prenotati, supplicant p. v. coniunctim et divisim et eas reverenter requirunt, quatenus ad talem electionem et modum electionis nullatenus procedatis vel attemptetis procedere. Alioquin, si contrarium fieret, quod non credunt, protestantur reverencia repetita, quod non consenciunt, ymnio dissenciunt, totis viribus
Protest der aragonischen Gesandten. 663 Primo non apparet [in] cedula suprascripta tradita pro parte ipsorum cardinalium super electione summi pontificis in proximo, si Deitas annuat facienda aliquod tactum vel somniatum de certis capitulis datis Narbone per ambassiatores concilii et iuratis in favorem unionis et ut ad eandem illi de obediencia P. de Luna acrius alliciantur et nobis uniantur. (268) Protest der aragonischen Gesandten gegen die Vornahme der Papstwahl durch die Kardinäle Johanns und Gregors ohne Zuziehung der Kardinäle Benedikts. (1417 Juni?) Paris, Bibl. Nationale Lat. 1450 f. 445v. Protestaciones facte per ambaxiatores regis Aragonum con- tra cardinales. Cuin ad auditum oratorum serenissimi et illustrissimi domini regis Arragonum et Sicilie etc. hic presencium noviter sit deduc- tui, quod vos reverendissimi patres domini cardinales olim Gregorii et olim Johannis, qui estis presentes in civitate Constancie, inten- ditis et vos preparatis ad electionem futuri Romani pontificis faciendam per vos sine auctoritate et consensu sacri universalis concilii ex omnibus tribus obedienciis olim compositi et integrati, quod si fieret modo previso, quod absit, cederet in magnuin scan- dalum et periculuim novi scismatis ac recidive scissure ecclesie Dei, nam cum hic non sint cardinales nec collegium cardinalium olim Benedicti obedienciaque dicti olim Benedicti non acceptaret neque posset acceptare taleni electionei, nisi saltem prius ordina- tuin fuerit per dictum sacrum concilium et decretum voces et auctoritatem dictorum cardinalium dicti olim Benedicti ad dictum sacrum concilium vel ad alium esse devolutas vel debere devolvi vel alias ordinaret super isto taliter, quod auctoritas cardinalium proxime dicte obediencie esset suppleta vel repleta aut alias de ea habita racio iuxta capitula Narbonnencia et mentem eorum, et licet non sit verisimiliter credendum, quod vos tam graves tamque reverendissimi et prudentissimi patres talia ita peri- culosa temptaretis, tamen prefati oratores, habentes specialem instructionem et mandatum prefati serenissimi ac illustrissimi regis sui prenotati, supplicant p. v. coniunctim et divisim et eas reverenter requirunt, quatenus ad talem electionem et modum electionis nullatenus procedatis vel attemptetis procedere. Alioquin, si contrarium fieret, quod non credunt, protestantur reverencia repetita, quod non consenciunt, ymnio dissenciunt, totis viribus
Strana 664
664 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. contradicunt, quod talem vocatam electionent non acceptarent neque acceptabunt nec taliter electo obedirent vel obedient et alias de nullitate et irritacione talis vocate electionis future et de omnium iure prefati regis pro se et regnis et aliis terris et dicionibus suis et ecclesie ac prelatorum dictorumn regnorum et dicionui suaruim et de habendo recursum ad omnia remedia facti et iuris debita competencia et oportuna. Et predicta dicunt pro se et nomine iam dicto et pro omnibus et singulis sibi adheren- tibus et adherere volentibus in hac parte et de hiis petunt fieri publicum instrumentum et instrumenta per vos notarium ad ha- bendum memoriam in futurum. (269) Protest der deutschen und englischen Nation in Verbindung mit (gregorianischen) Kardinälen usw. unter Erwähnung des aragonischen Protesles gegen den Papstwahlplan der Kardi- näle, der gegen die Konzilsdekrete und gegen die Narbonner Arlikel sei. (1417 Juni?) Paris Bibl. Nationale Lat. 1450 f. 446. Ad laudem omnipotentis Dei, pacem et unionem sancte matris ecclesie et tocius populi christiani. Amen. Cum vos, d. cardinales, in facie huius sacri concilii et sine deliberacione et consensu illius ad tractanduin de modo et forma eligendi papam, priusquam reformacio ecclesie saltem in capite et curia ad modum et formam eligendui necessaria facta fuerit, manus vestras, sicut faina laborat, apponere presumatis, non considerantes, quod, si ante reformacionem huiusmodi ad tractatum de modo et forma eligendi et deinde ad electionem procederetis, contra decreta huius sacri concilii et contra ordinein in capitulis Narbonnensibus decretum faceretis et ille, quem eligeretis, verisi- militer ab omnibus obedienciis nunc per graciam Dei unitis non reciperetur in papain, sicut ex protestacione alias coram vobis per ambassiatores serenissimi regis Arragonumn facta et ex de- cretis in hoc sacro concilio super hiis editis satis potest intueri, et sic scisma novuin, priore forsan deterius, quod Deus avertat2) in scandalum et turbacionem tocius christianitatis faceretis. Qua- propter nos inclite naciones Germanica et Anglicana unacum assistencia nonnullorum d. cardinalium, patriarcharum, primatum, a) Hs advertat.
664 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. contradicunt, quod talem vocatam electionent non acceptarent neque acceptabunt nec taliter electo obedirent vel obedient et alias de nullitate et irritacione talis vocate electionis future et de omnium iure prefati regis pro se et regnis et aliis terris et dicionibus suis et ecclesie ac prelatorum dictorumn regnorum et dicionui suaruim et de habendo recursum ad omnia remedia facti et iuris debita competencia et oportuna. Et predicta dicunt pro se et nomine iam dicto et pro omnibus et singulis sibi adheren- tibus et adherere volentibus in hac parte et de hiis petunt fieri publicum instrumentum et instrumenta per vos notarium ad ha- bendum memoriam in futurum. (269) Protest der deutschen und englischen Nation in Verbindung mit (gregorianischen) Kardinälen usw. unter Erwähnung des aragonischen Protesles gegen den Papstwahlplan der Kardi- näle, der gegen die Konzilsdekrete und gegen die Narbonner Arlikel sei. (1417 Juni?) Paris Bibl. Nationale Lat. 1450 f. 446. Ad laudem omnipotentis Dei, pacem et unionem sancte matris ecclesie et tocius populi christiani. Amen. Cum vos, d. cardinales, in facie huius sacri concilii et sine deliberacione et consensu illius ad tractanduin de modo et forma eligendi papam, priusquam reformacio ecclesie saltem in capite et curia ad modum et formam eligendui necessaria facta fuerit, manus vestras, sicut faina laborat, apponere presumatis, non considerantes, quod, si ante reformacionem huiusmodi ad tractatum de modo et forma eligendi et deinde ad electionem procederetis, contra decreta huius sacri concilii et contra ordinein in capitulis Narbonnensibus decretum faceretis et ille, quem eligeretis, verisi- militer ab omnibus obedienciis nunc per graciam Dei unitis non reciperetur in papain, sicut ex protestacione alias coram vobis per ambassiatores serenissimi regis Arragonumn facta et ex de- cretis in hoc sacro concilio super hiis editis satis potest intueri, et sic scisma novuin, priore forsan deterius, quod Deus avertat2) in scandalum et turbacionem tocius christianitatis faceretis. Qua- propter nos inclite naciones Germanica et Anglicana unacum assistencia nonnullorum d. cardinalium, patriarcharum, primatum, a) Hs advertat.
Strana 665
Geplante Vermittlungsvorschlage. 665 archiepiscoporum, episcoporum, abbatum, doctorum et magistrorum utriusque iuris, divini et humani aliarum nacionum inclitarum, videlicet Italice, Gallicane et Ispanice in multitudine copiosa necnon serenissimi et invictissimi principis domini Sigismundi, Romanorum, Hungarie etc. regis nec non ambassiatorum aliorum dominorum, regum, ducum etc. premissa considerantes premissisque scandalis, quantum cum Deo possumus, obviari cupientes, vos, prefatos d. cardinales et alios quoscunque vobis in preimissis adherentes per viscera misericordie Dei nostri exhortamur et pro bono unionis ecclesie sacrosancte cum quanta possumus instancia nominibus nostris et aliorum Christi fidelium nobis in hac parte adheren- cium et adherere volencium requirimus, quatenus ab omni tractatu de modo et forma faciendi electionem pape futuri inchoato vel inchoando et ab ipsa electione facienda cessetis et desistatis, quousque dicta reformacio ecclesie saltem in capite et curia realiter et cum effectu facta fuerit et inde aliud per hoc sacrum concilium super hoc fuerit ordinatum. Quodsi premissis non annueritis cum effectu, quod absit, protestamur nos prefate naciones unacum aliis dominis prefatis contra vos et vobis in hac parte adherentes de nullitate dicte electionis et tractatus eiusdem nec non de turbacione unionis et huius sacri concilii et de inductione nove scismatis ipsiusque et antiqui fautoria et de procedendo contra vos et vobis in hac parte adherentes viis et remediis oportunis, sicut nobis et aliis predictis pro bono universalis ecclesie videbitur expedire. De quibus nominibus, quibus supra, petimus instrumentum et instrumenta tot, quot nobis necessaria fuerint seu eciam oportuna. (270) Geplante Vermittlungsvorschläge, die ein hoher Kardinals- anhänger einem Gegner mitteilt. (1417 nach Juli 11 bis 22). Paris, Bibl. Nationale, Lat. 1450 f. 445. Dictum est hoc sero per quendam magni status, auctoritatis et sciencie de parte illorum, qui sunt pro cedula dominorum car- dinalium, cuidam alterius partis, quod ipse erat et est opinionis pro cedacione omnium contrarietatum et discordiarum, que sunt in hoc concilio super hoc 2) et inconveniencium et scandalorum, que exinde sequi possent, quod infra scripta servarentur et per ordinem infra scriptum, et existimat, quod pars illa consentiret ad hec. a) Hs hec.
Geplante Vermittlungsvorschlage. 665 archiepiscoporum, episcoporum, abbatum, doctorum et magistrorum utriusque iuris, divini et humani aliarum nacionum inclitarum, videlicet Italice, Gallicane et Ispanice in multitudine copiosa necnon serenissimi et invictissimi principis domini Sigismundi, Romanorum, Hungarie etc. regis nec non ambassiatorum aliorum dominorum, regum, ducum etc. premissa considerantes premissisque scandalis, quantum cum Deo possumus, obviari cupientes, vos, prefatos d. cardinales et alios quoscunque vobis in preimissis adherentes per viscera misericordie Dei nostri exhortamur et pro bono unionis ecclesie sacrosancte cum quanta possumus instancia nominibus nostris et aliorum Christi fidelium nobis in hac parte adheren- cium et adherere volencium requirimus, quatenus ab omni tractatu de modo et forma faciendi electionem pape futuri inchoato vel inchoando et ab ipsa electione facienda cessetis et desistatis, quousque dicta reformacio ecclesie saltem in capite et curia realiter et cum effectu facta fuerit et inde aliud per hoc sacrum concilium super hoc fuerit ordinatum. Quodsi premissis non annueritis cum effectu, quod absit, protestamur nos prefate naciones unacum aliis dominis prefatis contra vos et vobis in hac parte adherentes de nullitate dicte electionis et tractatus eiusdem nec non de turbacione unionis et huius sacri concilii et de inductione nove scismatis ipsiusque et antiqui fautoria et de procedendo contra vos et vobis in hac parte adherentes viis et remediis oportunis, sicut nobis et aliis predictis pro bono universalis ecclesie videbitur expedire. De quibus nominibus, quibus supra, petimus instrumentum et instrumenta tot, quot nobis necessaria fuerint seu eciam oportuna. (270) Geplante Vermittlungsvorschläge, die ein hoher Kardinals- anhänger einem Gegner mitteilt. (1417 nach Juli 11 bis 22). Paris, Bibl. Nationale, Lat. 1450 f. 445. Dictum est hoc sero per quendam magni status, auctoritatis et sciencie de parte illorum, qui sunt pro cedula dominorum car- dinalium, cuidam alterius partis, quod ipse erat et est opinionis pro cedacione omnium contrarietatum et discordiarum, que sunt in hoc concilio super hoc 2) et inconveniencium et scandalorum, que exinde sequi possent, quod infra scripta servarentur et per ordinem infra scriptum, et existimat, quod pars illa consentiret ad hec. a) Hs hec.
Strana 666
666 IV. Abschuitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Primo, quod ante omnia et omnibus postpositis fiat eiectio Petri de Luna et citacio fiat in proxima sessione 1) et cicius, quo fieri [potest], ad diem competentem et brevem, in qua proferatur sentencia super eiectione iuxta deliberacionem deputatorum in forma iuris. Item illo eodem die, quo ferretur sentencia eiectionis, publi- centur in eadein sessione tria decreta de communi consensu omnium nacionum et eciam dominorum de collegio: Primum, per quod decernatur electionem futuri summi ponti- ficis, si per metum cadentein in constantem fieri contingeret, esse nullam ipso iure nec tali sic electo deberi obediri et obedientes, saltem, ex quo erunt in plena libertate, reputarentur scismatici et ut tales puniendi. Et fiat in forma, in qua posset melius et securius ordinari. Secundum vero esset cum oblacione actuali domini regis Romanorum et ad ordinacionem concilii, sicut ipse obtulit super securitate libertatis,2) que in electione futuri summi pontificis erit pro ista vice, et pertinentibus ad eandein. Tercium, quod in continenti facta dicta eiectione seu sentencia prolata super ea intendetur ad reformacionem in capite, videlicet papa, dominis cardinalibus et tota Romana curia et ad eorum,*) que ad illam pertinent. Sed in eodem decreto prefigetur tempus competens, infra quod illud debeat consummari. Item quod hiis factis reformatores ad hec deputati vel depu- tandi vacabunt diligentissime circa illud nec in aliis occupabuntur et pendente tempore prefixo nunquam de electione, modo electionis aut personis eligencium tractabitur quoquomodo. ltem quod lapso tempore ad reformacionem prefixo seu pre- figendo concilium unanimiter vel a maiori et saniori parte deli- beret, concludat et decernat super dicta electione, eius modo, forma, materia, personis electis, loco et tempore, hoc tamen servato, quod electio fiat infra conclave secundum formam iuris scripti et ut alias est fieri in aliis electionibus consuetum. Et ab electoribus ultra ea, que in iuribus scriptis continentur, exigantur iuramenta et quecunque alia, que decenter et honeste prefari poterunt super sinceritate, zelo et puritate ipsius electionis. a) Hier fehlt ein Wort. 1) Also vor 22. Juli. 2) Nach 11. Juli.
666 IV. Abschuitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Primo, quod ante omnia et omnibus postpositis fiat eiectio Petri de Luna et citacio fiat in proxima sessione 1) et cicius, quo fieri [potest], ad diem competentem et brevem, in qua proferatur sentencia super eiectione iuxta deliberacionem deputatorum in forma iuris. Item illo eodem die, quo ferretur sentencia eiectionis, publi- centur in eadein sessione tria decreta de communi consensu omnium nacionum et eciam dominorum de collegio: Primum, per quod decernatur electionem futuri summi ponti- ficis, si per metum cadentein in constantem fieri contingeret, esse nullam ipso iure nec tali sic electo deberi obediri et obedientes, saltem, ex quo erunt in plena libertate, reputarentur scismatici et ut tales puniendi. Et fiat in forma, in qua posset melius et securius ordinari. Secundum vero esset cum oblacione actuali domini regis Romanorum et ad ordinacionem concilii, sicut ipse obtulit super securitate libertatis,2) que in electione futuri summi pontificis erit pro ista vice, et pertinentibus ad eandein. Tercium, quod in continenti facta dicta eiectione seu sentencia prolata super ea intendetur ad reformacionem in capite, videlicet papa, dominis cardinalibus et tota Romana curia et ad eorum,*) que ad illam pertinent. Sed in eodem decreto prefigetur tempus competens, infra quod illud debeat consummari. Item quod hiis factis reformatores ad hec deputati vel depu- tandi vacabunt diligentissime circa illud nec in aliis occupabuntur et pendente tempore prefixo nunquam de electione, modo electionis aut personis eligencium tractabitur quoquomodo. ltem quod lapso tempore ad reformacionem prefixo seu pre- figendo concilium unanimiter vel a maiori et saniori parte deli- beret, concludat et decernat super dicta electione, eius modo, forma, materia, personis electis, loco et tempore, hoc tamen servato, quod electio fiat infra conclave secundum formam iuris scripti et ut alias est fieri in aliis electionibus consuetum. Et ab electoribus ultra ea, que in iuribus scriptis continentur, exigantur iuramenta et quecunque alia, que decenter et honeste prefari poterunt super sinceritate, zelo et puritate ipsius electionis. a) Hier fehlt ein Wort. 1) Also vor 22. Juli. 2) Nach 11. Juli.
Strana 667
Anschlag in Form von Fragen und Antworten. 667 (271) Anschlag gegen die Verschiebung der Papstwahl (1417) Juli 26. Sluttgart, Landesbibl. f. 176"; Paris, Bibl. Nationale Lat. 1485 f. 450" Sequens conclusio cum suis connexis fuit affixa valvis eccle- siarum eo die, quo fuit depositus Benedictus a sibi obedientibus quondam nuncupatus.1) Proponitur sequens conclusio contra turbatores sacri concilii. Quicunque procurant qualicunque pretenso vel ficto titulo seu colore, quod cedentibus vel eiectis contendentibus de papatu et per consequens apostolica sede aput omnes notorie vacante non fiat electio futuri summi pontificis secundum canonicas sanctiones, set quod ecclesia sine apostolico pastore diu maneat acephala post dictam vacacionem absque canonico decreto super forma, modo et tempore future electionis: tales, si persistant, dici possunt turbatores non solum presentis concilii, set tocius ecclesie et fau- tores scismatis. Et specialiter hoc videtur sapere fautoriam cuius- dam heresis contra lohannem Huss per hoc concilium condempnate. Fundabitur hec conclusio in iure divino et humano, cui non obstant quecunque huius concilii decreta, capitula vel iuramenta sane intellecta, ut evidenter probabitur. Ex qua conclusione se- quitur, quod post eiectionem Petri de Luna, nisi super modo et forma et tempore electionis provisum fuerit canonice, sacrum collegium dominorum cardinalium, ne videatur predictam fautoriam scismatis incurrere, protestari tenebitur, quod per ipsum non stat, quominus") ad dictam electionem procedatur, ne contra ius ecclesia diucius acephala remaneat. Non recedendob) tamen ab oblacione per dictum collegium facta et a tribus nacionibus acceptata, set protestando contra illos, qui inpedimentum darent in premissis. Si qui prelati vel doctores premissis contradicere presumunt, offerunt aliqui consimilis status contra eos coram iudicibus fidei se subscribere ad penan talionis. (272) Anschlag in Form von Fragen und Antworten des Petrus Paulus gegen die Vornahme der Papstwahl. (1417) August 10. Stuttgart, Landesbibl., Lat. f. 176 (St.), München, Staatsbibl. 5596 f. 95 (M.) a) Hss quomodo minus. b) So Has. 1) P: Affixa in valvis lune XXVI. Julii am Rande. Infolge eines Miß- verständnisses von K. Bischoff, Studien S. 75 zum 3. Sept. gesetzt, weil an diesem Tage das Abset ungsdekret verlesen wurde.
Anschlag in Form von Fragen und Antworten. 667 (271) Anschlag gegen die Verschiebung der Papstwahl (1417) Juli 26. Sluttgart, Landesbibl. f. 176"; Paris, Bibl. Nationale Lat. 1485 f. 450" Sequens conclusio cum suis connexis fuit affixa valvis eccle- siarum eo die, quo fuit depositus Benedictus a sibi obedientibus quondam nuncupatus.1) Proponitur sequens conclusio contra turbatores sacri concilii. Quicunque procurant qualicunque pretenso vel ficto titulo seu colore, quod cedentibus vel eiectis contendentibus de papatu et per consequens apostolica sede aput omnes notorie vacante non fiat electio futuri summi pontificis secundum canonicas sanctiones, set quod ecclesia sine apostolico pastore diu maneat acephala post dictam vacacionem absque canonico decreto super forma, modo et tempore future electionis: tales, si persistant, dici possunt turbatores non solum presentis concilii, set tocius ecclesie et fau- tores scismatis. Et specialiter hoc videtur sapere fautoriam cuius- dam heresis contra lohannem Huss per hoc concilium condempnate. Fundabitur hec conclusio in iure divino et humano, cui non obstant quecunque huius concilii decreta, capitula vel iuramenta sane intellecta, ut evidenter probabitur. Ex qua conclusione se- quitur, quod post eiectionem Petri de Luna, nisi super modo et forma et tempore electionis provisum fuerit canonice, sacrum collegium dominorum cardinalium, ne videatur predictam fautoriam scismatis incurrere, protestari tenebitur, quod per ipsum non stat, quominus") ad dictam electionem procedatur, ne contra ius ecclesia diucius acephala remaneat. Non recedendob) tamen ab oblacione per dictum collegium facta et a tribus nacionibus acceptata, set protestando contra illos, qui inpedimentum darent in premissis. Si qui prelati vel doctores premissis contradicere presumunt, offerunt aliqui consimilis status contra eos coram iudicibus fidei se subscribere ad penan talionis. (272) Anschlag in Form von Fragen und Antworten des Petrus Paulus gegen die Vornahme der Papstwahl. (1417) August 10. Stuttgart, Landesbibl., Lat. f. 176 (St.), München, Staatsbibl. 5596 f. 95 (M.) a) Hss quomodo minus. b) So Has. 1) P: Affixa in valvis lune XXVI. Julii am Rande. Infolge eines Miß- verständnisses von K. Bischoff, Studien S. 75 zum 3. Sept. gesetzt, weil an diesem Tage das Abset ungsdekret verlesen wurde.
Strana 668
668 IV. Abschuitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Secuntur aliquod questiones cum ipsarum responsionibus et correlariis facte per dominum Petrum Paului utriusque iuris ac medicine doctorem necnon laureatum poetam, affixe valvis eccle- siarum in die sancti Laurencii anno etc. XVII. Utrum *) procurantes, quod absque expresso consensu sacri con- cilii procedatur ad electionem futuri summi pontificis, ex quo cer- tum est ex protestacionibus iam factis et ex multis aliis verisi- milibus causis, quod, si hoc fiat, novum scisma exoriretur in ecclesia Dei, tales sint censendi turbatores concilii, autores et fautores scismatum et vehementer de heresi suspecti. Pars affirmativab) questionis est vera, presertim cum sacrum concilium specialiter sibi reservaverit ordinacionem modi, forme et temporis pro electione futura. Illi,) qui putant ad d. cardinales tamquam ad certum colle- gium pertinere de presenti ius eligendi summuin pontificein, er- rant, nisi forte sacrum concilium istam electionem eis iam com- miserit, si vero scientes reservacionem 1) adhuc durare id tenent et asserunt, scismatici sunt censendi. Utrum ) reformacio ecclesie in capite sit sufficiens et efficax causa, quare debeat differri electio summi pontificis usque quo illa fuerit debite consummata. Pars) affirmativa questionis est vera, quia reformacio capitis concernit tam electum quam eligen- dum et eciaim electores. Ideoque premittenda est, presertim cum non debeat verisimiliter dubitari, sicut experiencia docuit, quod, si precedet electio, reformacio capitis aut nulla aut insufficens sequeretur. Et eciam hec reformacio cito poterit expediri, si reformatores volent 5) mentem dirigere in Deum et ad commune bonum. Alioquin removendi erunt celeriter a reformatorio, qui- cunque sub pretextu privati commodi publicam utilitatem impedire nitentur. Utrum ") eadem causa sit suffiens, quare debeat differri eciam tractatus super modo et forma future electionis. Pars 1) affirmativa questionis est vera, quoniain modus et forma electionis sunt pars huius reformacionis, que quidem pars debet ultimo loco expediri, quoniam, si prius concordatum esset super ea, quam esset reliqua pars reformacionis sufficienter ex- pedita, timendum utique videretur, ne, sicut alias fuit, desiderio electionis precipitaretur forsitan reformacio vel certe dimitteretur a) M Prima questio. b) Responsio. c) Correlarium. d) St reformacionem. e) Secunda questio. f) Responsio, g) M velint. b) Tercia qnestio. i) Responsio.
668 IV. Abschuitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Secuntur aliquod questiones cum ipsarum responsionibus et correlariis facte per dominum Petrum Paului utriusque iuris ac medicine doctorem necnon laureatum poetam, affixe valvis eccle- siarum in die sancti Laurencii anno etc. XVII. Utrum *) procurantes, quod absque expresso consensu sacri con- cilii procedatur ad electionem futuri summi pontificis, ex quo cer- tum est ex protestacionibus iam factis et ex multis aliis verisi- milibus causis, quod, si hoc fiat, novum scisma exoriretur in ecclesia Dei, tales sint censendi turbatores concilii, autores et fautores scismatum et vehementer de heresi suspecti. Pars affirmativab) questionis est vera, presertim cum sacrum concilium specialiter sibi reservaverit ordinacionem modi, forme et temporis pro electione futura. Illi,) qui putant ad d. cardinales tamquam ad certum colle- gium pertinere de presenti ius eligendi summuin pontificein, er- rant, nisi forte sacrum concilium istam electionem eis iam com- miserit, si vero scientes reservacionem 1) adhuc durare id tenent et asserunt, scismatici sunt censendi. Utrum ) reformacio ecclesie in capite sit sufficiens et efficax causa, quare debeat differri electio summi pontificis usque quo illa fuerit debite consummata. Pars) affirmativa questionis est vera, quia reformacio capitis concernit tam electum quam eligen- dum et eciaim electores. Ideoque premittenda est, presertim cum non debeat verisimiliter dubitari, sicut experiencia docuit, quod, si precedet electio, reformacio capitis aut nulla aut insufficens sequeretur. Et eciam hec reformacio cito poterit expediri, si reformatores volent 5) mentem dirigere in Deum et ad commune bonum. Alioquin removendi erunt celeriter a reformatorio, qui- cunque sub pretextu privati commodi publicam utilitatem impedire nitentur. Utrum ") eadem causa sit suffiens, quare debeat differri eciam tractatus super modo et forma future electionis. Pars 1) affirmativa questionis est vera, quoniain modus et forma electionis sunt pars huius reformacionis, que quidem pars debet ultimo loco expediri, quoniam, si prius concordatum esset super ea, quam esset reliqua pars reformacionis sufficienter ex- pedita, timendum utique videretur, ne, sicut alias fuit, desiderio electionis precipitaretur forsitan reformacio vel certe dimitteretur a) M Prima questio. b) Responsio. c) Correlarium. d) St reformacionem. e) Secunda questio. f) Responsio, g) M velint. b) Tercia qnestio. i) Responsio.
Strana 669
Antwort auf die Angriffe des Petrus Paulus. 669 imperfecta. Et eciam, si ullo modo prius constare possit, qui essent futuri electores, reformacio circa eos et statum eorum redderetur minus libera. Quicunque propter ambicionem papatus aut spem alterius proprii commodi aut propter desiderium, ut succuratur alicui provincie vel regno graviter oppresso, procurat, ut pre omnibus acceleretur electio summi pontificis, ut talem ad tantam communem utilitatem, que ex hac reformacione futura speratur, preelegit illis privatis commodis, que tamen eciam in eum casum, quo papa celeriter eligeretur, incerta sunt, an evenirent, graviter peccant, cum necessitas quedam habende reformacionis, ut con- stat, sit permaxime necessaria, facultas vero eius perficiende vix unquam erit tanta, quanta nunc est, quoniam raro vel nunquam solet existente generali concilio congregato vacare papatus. Et hoc cum protestacione debita. Petrus Paulus.3) (273) Antwort auf die am 22. August veröffentlichten Angriffe des Petrus Paulus gegen die sofortige Papstwahl. (1417 nach August 22.) Stuttgart, Landesbibl., Lat. f. 177. Ad ininriosam cedulam magistri P. Pauli dominica XXII. mensis Augusti in valvis ecclesie affixam patebit responsio per tres conclusiones subscriptas responsales ad tres questiones tunc ibi propositas. Necb) divino nec humano iure presumendum est, ymmo con- trarium fideliter credendum, quod ecclesia melius reformari possit sine auctoritate quam cum auctoritate veri summi pontificis, cum non sit aliquis principalis, unus et supremus presertim secularis rector et director ecclesie papa non existente. Cui conclusioni additur, quod oppositum dogmatizare sapit fautoriam heretice doctrine Iohannis Huss per hoc sacrum con- cilium dampnate. Quod°) propter talem reformacionem, auctoritate pape seclusa, impedire futuram ipsius electionem et debitam circa eam provisi- onem, id est canonicam et concordem disposicionem super modo, forma et tempore dicte electionis, est impedire ecclesie unionem. a) M: Expliciunt questiones, responsiones et correlaria annexa in concilio generali in die s. Laurencii anno D. MCCCCXVI per reverendissimum et eximium doctorem Petrum Paulum (M: Petri Pauli) utrinsque iuris magistrum. b) Hs Prima conclusio. c) Hs secunda conclusio.
Antwort auf die Angriffe des Petrus Paulus. 669 imperfecta. Et eciam, si ullo modo prius constare possit, qui essent futuri electores, reformacio circa eos et statum eorum redderetur minus libera. Quicunque propter ambicionem papatus aut spem alterius proprii commodi aut propter desiderium, ut succuratur alicui provincie vel regno graviter oppresso, procurat, ut pre omnibus acceleretur electio summi pontificis, ut talem ad tantam communem utilitatem, que ex hac reformacione futura speratur, preelegit illis privatis commodis, que tamen eciam in eum casum, quo papa celeriter eligeretur, incerta sunt, an evenirent, graviter peccant, cum necessitas quedam habende reformacionis, ut con- stat, sit permaxime necessaria, facultas vero eius perficiende vix unquam erit tanta, quanta nunc est, quoniam raro vel nunquam solet existente generali concilio congregato vacare papatus. Et hoc cum protestacione debita. Petrus Paulus.3) (273) Antwort auf die am 22. August veröffentlichten Angriffe des Petrus Paulus gegen die sofortige Papstwahl. (1417 nach August 22.) Stuttgart, Landesbibl., Lat. f. 177. Ad ininriosam cedulam magistri P. Pauli dominica XXII. mensis Augusti in valvis ecclesie affixam patebit responsio per tres conclusiones subscriptas responsales ad tres questiones tunc ibi propositas. Necb) divino nec humano iure presumendum est, ymmo con- trarium fideliter credendum, quod ecclesia melius reformari possit sine auctoritate quam cum auctoritate veri summi pontificis, cum non sit aliquis principalis, unus et supremus presertim secularis rector et director ecclesie papa non existente. Cui conclusioni additur, quod oppositum dogmatizare sapit fautoriam heretice doctrine Iohannis Huss per hoc sacrum con- cilium dampnate. Quod°) propter talem reformacionem, auctoritate pape seclusa, impedire futuram ipsius electionem et debitam circa eam provisi- onem, id est canonicam et concordem disposicionem super modo, forma et tempore dicte electionis, est impedire ecclesie unionem. a) M: Expliciunt questiones, responsiones et correlaria annexa in concilio generali in die s. Laurencii anno D. MCCCCXVI per reverendissimum et eximium doctorem Petrum Paulum (M: Petri Pauli) utrinsque iuris magistrum. b) Hs Prima conclusio. c) Hs secunda conclusio.
Strana 670
670 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Cui conclusioni additur, quod ecclesie unio, de qua loquitur, non est sine unico ecclesie pastore, vicario Jhesu Christi. Quod2), sicut premittitur, impedire unionem ecclesie vel post longam vacacionem sedis apostolice cum periculo differre, sapit fautoriam pravitatis scismatice. Cui conclusioni additur, quod pape electionem aut ecclesie unionem secus vero, si hoc fiat contra vel preter ius et ex propria aliquorum voluntate temerariaque presumcione et abutereb) de decretis concilii ad finem perversum, attento periculoso statu ecclesie nunc acephale et sub pedibus adversariorum sibi mem- brorum depresse. Ad hanc materiam plenius declarandam coram iudicibus fidei evocatis theologis, prout inceptum fuerat, offerunt, se plures veritatis celatores non ad calumpnosam quorumcunque infama- cionem, set ad caritativam informacionem nec ad fidei dedecus, set honorem nec ad inordinatum favorem cuiuscumque set ad edificacionem ecclesie. Quantum vero ad ea, que idein Petrus Paulus inpertinenter et proterve in dicta cedula scribit de symonia et de beneficiorum vendicione, eciam de empcione papatus et multis huiusmodi contra honorem et statum cardinaliuim, respondetur sibi et suis complici- bus, quod, quantuin ad ista dicta sua cedula est libellus famosus, mendosus et iniuriosus, set hanc iniuriain illi, quorum interest, si velint, loco et tempore oportunis coram competenti iudice prosequantur. (274) Straßburger Gesandtschaftsberichte zu dem Prioritätsstreit 1417: 1. Ulrich (Meiger) über Aussöhnung Sigismunds und der Kardinäle (1417 Juli 13). 2. Rückkehr des Königs von Meersburg (1417) Juli 26. 3. Kardinalsbriefe nach Burgund (1417) August 24. 4. Aufregung am 9. September. (1417) Sept. 10. Straßburg, Stadtarchiv, AA 169 Nr. 40. — AA 168 Nr. 48. — AA 169 Nr. 45. — AA 168 Nr. 50. 1. Ouch 1) wissend, ... dasz uf disen zinstag zu aubend alle nacziones sint in der tuschen naczion gewesen und unser her der kung. Und sint die cardinal in gegangen und hound sich versigen a) Tercia conclusio. b) So Hs. 1) Die ibergeschriebenen Buchstaben sind eingefügt.
670 IV. Abschnitt. Der Schriftencyclus zur Papstwahl. Cui conclusioni additur, quod ecclesie unio, de qua loquitur, non est sine unico ecclesie pastore, vicario Jhesu Christi. Quod2), sicut premittitur, impedire unionem ecclesie vel post longam vacacionem sedis apostolice cum periculo differre, sapit fautoriam pravitatis scismatice. Cui conclusioni additur, quod pape electionem aut ecclesie unionem secus vero, si hoc fiat contra vel preter ius et ex propria aliquorum voluntate temerariaque presumcione et abutereb) de decretis concilii ad finem perversum, attento periculoso statu ecclesie nunc acephale et sub pedibus adversariorum sibi mem- brorum depresse. Ad hanc materiam plenius declarandam coram iudicibus fidei evocatis theologis, prout inceptum fuerat, offerunt, se plures veritatis celatores non ad calumpnosam quorumcunque infama- cionem, set ad caritativam informacionem nec ad fidei dedecus, set honorem nec ad inordinatum favorem cuiuscumque set ad edificacionem ecclesie. Quantum vero ad ea, que idein Petrus Paulus inpertinenter et proterve in dicta cedula scribit de symonia et de beneficiorum vendicione, eciam de empcione papatus et multis huiusmodi contra honorem et statum cardinaliuim, respondetur sibi et suis complici- bus, quod, quantuin ad ista dicta sua cedula est libellus famosus, mendosus et iniuriosus, set hanc iniuriain illi, quorum interest, si velint, loco et tempore oportunis coram competenti iudice prosequantur. (274) Straßburger Gesandtschaftsberichte zu dem Prioritätsstreit 1417: 1. Ulrich (Meiger) über Aussöhnung Sigismunds und der Kardinäle (1417 Juli 13). 2. Rückkehr des Königs von Meersburg (1417) Juli 26. 3. Kardinalsbriefe nach Burgund (1417) August 24. 4. Aufregung am 9. September. (1417) Sept. 10. Straßburg, Stadtarchiv, AA 169 Nr. 40. — AA 168 Nr. 48. — AA 169 Nr. 45. — AA 168 Nr. 50. 1. Ouch 1) wissend, ... dasz uf disen zinstag zu aubend alle nacziones sint in der tuschen naczion gewesen und unser her der kung. Und sint die cardinal in gegangen und hound sich versigen a) Tercia conclusio. b) So Hs. 1) Die ibergeschriebenen Buchstaben sind eingefügt.
Strana 671
Straßburger Gesandtschaftsberichte. 671 uf daz, daz si bisz her gesprochen hound, si sigen nit sicher und hound sich willechchen dar in gegeben, dasz si sicher sigen. Uud hound dar in gehollen, daz man Petrum de Luna uszwerfen sol, die heiligen kirchen reformieren an dem houpt und den gelideren und soll einen einmuotigen kunftigen baupst welen, und wider- ruoft, wasz si vor dawider hound gesprochen. So hound die Yspanier, Casteller und Portugalier bezugt, daz einikeit an in nie gebresten sige. Und meinet man, dasz nu in VI wochen einikeit der cristenheit werden soulle. Und ist grosz froud in der stat... 2. Der Kuning . . . ist alz altage zuo Mersburg gelegen. Unde ist daz groest farn uf den sewe gewesen zuo ürue zu farren unde fon üme von den kardenollen unde den brellatten, in zuo bitten, daz er alz nüt duon wolte unz uf sant Jackobbez dag. So sint kardenol unde buschoffe unde fil herren zuo üme gefarn unde hand in wider gen Kostentz broht unde üme fer- sprochen uf hut mendag den bobest abe zuo setzen. Unde wer der sige, der nüt darin helle, sol lib unde guot dem kung gefallen sin. Unde zuo stunt, so der bobest abe gesat wurt, daz su denne zuo stunt die kiesen sullent, die einen bobest kiessen sullent. 3. Ulrich Meiger und Jacob Mansz an Straßburg: Der König ließ sie heimlich kommen und sagte ganz geheim: Zwen der cardinaul diener von XIII cardinauln XIII brief gen Burgundi furen soulten. Und hetten die sich glich gen Strauszburg zu gerichtet. Waere nu, dass die brief hin wege kemen, so waere es wider in und die gantzen cristenheit und wurde ein nuwes zisma. Und heisz uns uch ernstlichen verschriben, dasz . . . die brief bliben und im geantwurten wirden ... Raten, dem König zu helfen. Costentz an sant Bartholomeus tag anno XVII. 4. Am Donnerstag (9. Sept.) waren große Läufe in Konstanz. Alle Nationen sind mit den Kardinälen einig, nur die Deutschen halten zum König. Die Hyspanier (Kastilier) haben Abschied vom König genommen und ein Teil von ihnen ist heute früh weg- geritten. Und also haut man allü tor zu Costentz beschloszen und etteliche huser vol gewauppentter lut geleit. Und werdent fremde zedeln an kirchen geschlagen ... Uf fritag nach unser frauen tag nativ . . . MCCCCXVII.
Straßburger Gesandtschaftsberichte. 671 uf daz, daz si bisz her gesprochen hound, si sigen nit sicher und hound sich willechchen dar in gegeben, dasz si sicher sigen. Uud hound dar in gehollen, daz man Petrum de Luna uszwerfen sol, die heiligen kirchen reformieren an dem houpt und den gelideren und soll einen einmuotigen kunftigen baupst welen, und wider- ruoft, wasz si vor dawider hound gesprochen. So hound die Yspanier, Casteller und Portugalier bezugt, daz einikeit an in nie gebresten sige. Und meinet man, dasz nu in VI wochen einikeit der cristenheit werden soulle. Und ist grosz froud in der stat... 2. Der Kuning . . . ist alz altage zuo Mersburg gelegen. Unde ist daz groest farn uf den sewe gewesen zuo ürue zu farren unde fon üme von den kardenollen unde den brellatten, in zuo bitten, daz er alz nüt duon wolte unz uf sant Jackobbez dag. So sint kardenol unde buschoffe unde fil herren zuo üme gefarn unde hand in wider gen Kostentz broht unde üme fer- sprochen uf hut mendag den bobest abe zuo setzen. Unde wer der sige, der nüt darin helle, sol lib unde guot dem kung gefallen sin. Unde zuo stunt, so der bobest abe gesat wurt, daz su denne zuo stunt die kiesen sullent, die einen bobest kiessen sullent. 3. Ulrich Meiger und Jacob Mansz an Straßburg: Der König ließ sie heimlich kommen und sagte ganz geheim: Zwen der cardinaul diener von XIII cardinauln XIII brief gen Burgundi furen soulten. Und hetten die sich glich gen Strauszburg zu gerichtet. Waere nu, dass die brief hin wege kemen, so waere es wider in und die gantzen cristenheit und wurde ein nuwes zisma. Und heisz uns uch ernstlichen verschriben, dasz . . . die brief bliben und im geantwurten wirden ... Raten, dem König zu helfen. Costentz an sant Bartholomeus tag anno XVII. 4. Am Donnerstag (9. Sept.) waren große Läufe in Konstanz. Alle Nationen sind mit den Kardinälen einig, nur die Deutschen halten zum König. Die Hyspanier (Kastilier) haben Abschied vom König genommen und ein Teil von ihnen ist heute früh weg- geritten. Und also haut man allü tor zu Costentz beschloszen und etteliche huser vol gewauppentter lut geleit. Und werdent fremde zedeln an kirchen geschlagen ... Uf fritag nach unser frauen tag nativ . . . MCCCCXVII.
- Ia: Titel
- Ie: Vorbemerkung
- I: Inhaltsübersicht
- 1: I.Johan XXII.u.das Konzil
- 307: II.Gregor XII.u.das Konzil
- 367: III.Benedikt XIII.u.das Konzil
- 613: IV. Schriftencyclus