z 221 stránek
Titel
I
II
III
IV
Einleitung
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
Edition
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Beilagen
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Sprache der Chronik
178
179
180
181
182
183
184
185
186
Glossar
187
188
189
190
191
192
Register
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
Inhaltsverzeichniss
203
Název:
Die Chronik der Stadt Elbogen (1471-1504)
Autor:
Schlesinger, Ludwig
Rok vydání:
1879
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
221
Obsah:
- I: Titel
- V: Einleitung
- 1: Edition
- 139: Beilagen
- 178: Sprache der Chronik
- 187: Glossar
- 193: Register
- 203: Inhaltsverzeichniss
upravit
Strana I
DEUTSCHE CHRONIKEN AUS BŒHMEN HERAUSGEGEBEN VON Dr. L. SCHLESINGER IM AUFTRAGE DES VEREINES FUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN IN BEHMEN. Band I. DIE CHRONIK DER STADT ELBOGEN. PRAG 1879. Verlag des Vereins, in Commission bei F. Tempsky in Prag und F. A. Brockhaus in Leipzig. DRUCK DER ACTIEN-GESELLSCHAFT BOHEMIA.
DEUTSCHE CHRONIKEN AUS BŒHMEN HERAUSGEGEBEN VON Dr. L. SCHLESINGER IM AUFTRAGE DES VEREINES FUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN IN BEHMEN. Band I. DIE CHRONIK DER STADT ELBOGEN. PRAG 1879. Verlag des Vereins, in Commission bei F. Tempsky in Prag und F. A. Brockhaus in Leipzig. DRUCK DER ACTIEN-GESELLSCHAFT BOHEMIA.
Strana II
DIE CHRONIK DER STADT ELBOGEN (1471 — 1504) BEARBEITET VON Dr. L. SCHLESINGER. IM AUFTRAGE DES VEREINES FUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN IN BŒEHMEN. PRAG 1879. Verlag des Vereins, in Commission bei F. Tempsky in Prag und F. A. Brockhaus in Leipzig. DRUCK DER ACTIEN-GESELLSCHAFT BOHEMIA.
DIE CHRONIK DER STADT ELBOGEN (1471 — 1504) BEARBEITET VON Dr. L. SCHLESINGER. IM AUFTRAGE DES VEREINES FUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN IN BŒEHMEN. PRAG 1879. Verlag des Vereins, in Commission bei F. Tempsky in Prag und F. A. Brockhaus in Leipzig. DRUCK DER ACTIEN-GESELLSCHAFT BOHEMIA.
Strana III
Strana IV
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Einleitung. Es gibt wohl kaum eine zweite Stadt in unserem Vater- lande, in deren Lage und Bauart sich der Charakter einer mittelalterlichen Festung so scharf ausprägt, wie bei Elbogen an der Eger, zwischen der ehemaligen alten freien Reichsstadt Eger und dem weltbekannten Curorte Karlsbad gelegen. Auf dem linksseitigen Ufer des vielgekrümmten Flussthales steigt plötzlich ein mächtiger Granitblock empor, welchen die Eger in fast kreisförmiger Windung ringsum bespült und zur Insel formt, die nur durch eine schmale Landzunge von Norden her zugänglich wird. Auf der mässig grossen Platte des Felsens erhebt sich, umgeben von Ringmauer und Thürmen, Schloss und Stadt Elbogen, einen landschaftlich schönen, romantischen Anblick gewährend, den ein Kenner, wie Göthe, rühmend anerkannte und der Dichter Körner begeistert besang. Alljährlich folgen dem Beispiele der genannten zwei Dichter Tausende von Karls- bader Curgästen und wandern im reizenden Egerthale fluss- aufwärts zur interessanten Hochburg, welchen Namen unsere Stadt thatsächlich verdient. Bei diesem so lohnenden Ausfluge hat man Gelegenheit, noch mancherlei Seltsamkeiten zu besich- tigen, welche Elbogen weit über die Grenzen unseres Vater- landes hinaus bekannt gemacht haben. Der versteinerte Hoch- zeitszug der wunderlichen Hansheiling-Felsen im schattigen Thalgrunde versetzt uns auf den Schauplatz der Sage vom deutsch-böhmischen Faust und ruft die Erinnerung wach an die lieblichen Weisen des Marschner’schen Tonwerkes. Der Ge- genstand einer zweiten Sage vom „verwünschten Burggrafen" wird auf dem Elbogner Rathhause aufbewahrt und hat seit jeher die Naturforscher, die in demselben vor Jahrhunderten
Einleitung. Es gibt wohl kaum eine zweite Stadt in unserem Vater- lande, in deren Lage und Bauart sich der Charakter einer mittelalterlichen Festung so scharf ausprägt, wie bei Elbogen an der Eger, zwischen der ehemaligen alten freien Reichsstadt Eger und dem weltbekannten Curorte Karlsbad gelegen. Auf dem linksseitigen Ufer des vielgekrümmten Flussthales steigt plötzlich ein mächtiger Granitblock empor, welchen die Eger in fast kreisförmiger Windung ringsum bespült und zur Insel formt, die nur durch eine schmale Landzunge von Norden her zugänglich wird. Auf der mässig grossen Platte des Felsens erhebt sich, umgeben von Ringmauer und Thürmen, Schloss und Stadt Elbogen, einen landschaftlich schönen, romantischen Anblick gewährend, den ein Kenner, wie Göthe, rühmend anerkannte und der Dichter Körner begeistert besang. Alljährlich folgen dem Beispiele der genannten zwei Dichter Tausende von Karls- bader Curgästen und wandern im reizenden Egerthale fluss- aufwärts zur interessanten Hochburg, welchen Namen unsere Stadt thatsächlich verdient. Bei diesem so lohnenden Ausfluge hat man Gelegenheit, noch mancherlei Seltsamkeiten zu besich- tigen, welche Elbogen weit über die Grenzen unseres Vater- landes hinaus bekannt gemacht haben. Der versteinerte Hoch- zeitszug der wunderlichen Hansheiling-Felsen im schattigen Thalgrunde versetzt uns auf den Schauplatz der Sage vom deutsch-böhmischen Faust und ruft die Erinnerung wach an die lieblichen Weisen des Marschner’schen Tonwerkes. Der Ge- genstand einer zweiten Sage vom „verwünschten Burggrafen" wird auf dem Elbogner Rathhause aufbewahrt und hat seit jeher die Naturforscher, die in demselben vor Jahrhunderten
Strana VI
VI — zur Erde gefallenes Meteoreisen erkannten, lebhaft interessirt. Dem Techniker bieten die hochgespannte Kettenbrücke, die grossartigen Porzellan- und Glasfabriken, sowie die Vicinal- eisenbahn — die erste des Landes — wohl geeignete Anzie- hungspunkte. Auch der Schulmann geht beim Besuche Elbogens nicht leer aus. Eine der ältesten Realschulen des Landes, von der Commune gegründet und erhalten, die nach kurzer Unterbrechung jüngst ihre ursprüngliche Organisation wieder- gefunden, weisst reiche Sammlungen und unter Lehrern und Schülern klangvolle Namen auf. Und der Historiker? Er steht hier, so vermuthet er mit Recht, vor einer reichen Fundgrube geschichtlicher Forschung mit viel versprechender Ausbeute für die heimische Städte und Landesgeschichte. Bei näherem Zusehen wird er allerdings wahrnehmen, dass zwar schon vielfach gesucht und geforscht wurde, aber es doch nur bei einer ganz oberflächlichen Schür- fung verblieb, und der unsystematisch getriebene Abbau nur überflüssig viel Schutt und gehaltloses Gestein zu Tage geför- dert hat, dessen Wegräumung des kritischen Fachmannes erste Aufgabe sein wird. Die bisherige Historiographie Elbogens ist ungenügend und mangelhaft, und ich kann von diesem Ur- theile auch den neuesten Versuch Pröckl’s, was die ältere Ge- schichte der Stadt anbelangt, nicht ausschliessen. 1) Die Her- ausgabe eines Grund legenden Urkundenbuches sollte die auf die glänzende Vergangenheit ihrer Stadt mit gutem Rechte stolze Bürgerschaft als Ehrensache ansehen. Das wenn auch ungeordnete und in früherer Zeit von gewissenlosen Sammlern leider vielfach geplünderte städtische Archiv bietet noch immer schätzenswerthes Materiale genug, und die Archive von Eger, Prag, Wien, Dresden u. a. ergänzen nach meinen Erfahrungen in reichhaltiger Fülle. 1) Ich verweise auf meine „Studie zur älteren Geschichte Elbogens“ in den Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Jahrg. XVII. Mir ist ganz unverständlich, wie der sonst so fleissige und um die Heimathsurkunde des Egerlandes so verdienstvolle Prökl meine eben citirte Studie bis auf ein einziges (noch dazu verstümmeltes) Citat ignoriren, und sich in der Reproduzierung von wissenschaftlich nicht haltbaren Ge- schichtsfabeln fast ausschliesslich an Brusch und Heber anlehnen konnte-
VI — zur Erde gefallenes Meteoreisen erkannten, lebhaft interessirt. Dem Techniker bieten die hochgespannte Kettenbrücke, die grossartigen Porzellan- und Glasfabriken, sowie die Vicinal- eisenbahn — die erste des Landes — wohl geeignete Anzie- hungspunkte. Auch der Schulmann geht beim Besuche Elbogens nicht leer aus. Eine der ältesten Realschulen des Landes, von der Commune gegründet und erhalten, die nach kurzer Unterbrechung jüngst ihre ursprüngliche Organisation wieder- gefunden, weisst reiche Sammlungen und unter Lehrern und Schülern klangvolle Namen auf. Und der Historiker? Er steht hier, so vermuthet er mit Recht, vor einer reichen Fundgrube geschichtlicher Forschung mit viel versprechender Ausbeute für die heimische Städte und Landesgeschichte. Bei näherem Zusehen wird er allerdings wahrnehmen, dass zwar schon vielfach gesucht und geforscht wurde, aber es doch nur bei einer ganz oberflächlichen Schür- fung verblieb, und der unsystematisch getriebene Abbau nur überflüssig viel Schutt und gehaltloses Gestein zu Tage geför- dert hat, dessen Wegräumung des kritischen Fachmannes erste Aufgabe sein wird. Die bisherige Historiographie Elbogens ist ungenügend und mangelhaft, und ich kann von diesem Ur- theile auch den neuesten Versuch Pröckl’s, was die ältere Ge- schichte der Stadt anbelangt, nicht ausschliessen. 1) Die Her- ausgabe eines Grund legenden Urkundenbuches sollte die auf die glänzende Vergangenheit ihrer Stadt mit gutem Rechte stolze Bürgerschaft als Ehrensache ansehen. Das wenn auch ungeordnete und in früherer Zeit von gewissenlosen Sammlern leider vielfach geplünderte städtische Archiv bietet noch immer schätzenswerthes Materiale genug, und die Archive von Eger, Prag, Wien, Dresden u. a. ergänzen nach meinen Erfahrungen in reichhaltiger Fülle. 1) Ich verweise auf meine „Studie zur älteren Geschichte Elbogens“ in den Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Jahrg. XVII. Mir ist ganz unverständlich, wie der sonst so fleissige und um die Heimathsurkunde des Egerlandes so verdienstvolle Prökl meine eben citirte Studie bis auf ein einziges (noch dazu verstümmeltes) Citat ignoriren, und sich in der Reproduzierung von wissenschaftlich nicht haltbaren Ge- schichtsfabeln fast ausschliesslich an Brusch und Heber anlehnen konnte-
Strana VII
VII Einen für die Fundamentirung der Elbogner Stadtge- schichte höchst wichtigen Baustein glauben wir durch Ver- öffentlichung der nachfolgenden Chronik zu legen, die übrigens auch noch ein allgemeineres Interesse in Anspruch zu nehmen geeignet ist. Schon Palacký 1) hat von letzterem Standpunkt auf die Bedeutung derselben aufmerksam gemacht und sie bei der Darstellung der Schlick’schen Streitigkeiten verwerthet. Neben Palacky benützten die Chronik noch Heisinger 2), Ber- nau 3) und Prökl. 4) Doch nur Heisinger schöpfte direkt aus der Originalquelle, während Bernau sich offenbar einer höchst mangelhaften Abschrift bediente, und Pröckl sich nur auf Bernau’s flüchtige, namentlich in der Chronologie vergriffene Abhandlung stützte. Dieses Original, welches wir unserer Publikation zu Grunde legen, besteht in einem Grossquartband von 35 Cm. Höhe und 28 Cm. Breite. Derselbe enthält 43 Blätter, in Höhe und Breite 1/2 Cm. kleiner als der Einband, von gutem, festen, alten Linnenpapier gelblicher Farbe mit unten stehenden Wasserzeichen. 5) Ein Kopf- und ein Schlussblatt neuesten Da- tums umschliessen die alte Handschrift, die sich gegenwürtig 1) Böhmische Geschichte V 2 S. 83, 84 Anmerkung. Ob Palacky durch Herrn P. A. Schmitt das Original der Chronik zur Verfügung erhalten hat, möchten wir bezweifeln. Alsdann wären einige chronologische Irr- thümer in seiner böhm. Geschichte ebenso wenig zu erklären, wie die Be- merkung, „dass die Chronik unrichtig geschrieben ist.“ 1) Jahresbericht der Oberrealschule und des Unterrealgymnasiums zu Elbogen 1870 („Die Stadt Elbogen und die Herrn v. Schlick“.) Kurzer, guter Auszug, doch mit einigen unrichtigen Namen und Daten. 3) Commotovia Jahrg. V. („Burg und Stadt Elbogen unter der Herr- schaft der Familie Schlick.“) 4) V. Prökl „Geschichte der Stadt Elbogen", während der Drucklegung bis zum fünften Heft erschienen. Yos v7d 5) Die wirkliche Höhe von a b ist 12 cm., die Breite von c d ist 5 cm.
VII Einen für die Fundamentirung der Elbogner Stadtge- schichte höchst wichtigen Baustein glauben wir durch Ver- öffentlichung der nachfolgenden Chronik zu legen, die übrigens auch noch ein allgemeineres Interesse in Anspruch zu nehmen geeignet ist. Schon Palacký 1) hat von letzterem Standpunkt auf die Bedeutung derselben aufmerksam gemacht und sie bei der Darstellung der Schlick’schen Streitigkeiten verwerthet. Neben Palacky benützten die Chronik noch Heisinger 2), Ber- nau 3) und Prökl. 4) Doch nur Heisinger schöpfte direkt aus der Originalquelle, während Bernau sich offenbar einer höchst mangelhaften Abschrift bediente, und Pröckl sich nur auf Bernau’s flüchtige, namentlich in der Chronologie vergriffene Abhandlung stützte. Dieses Original, welches wir unserer Publikation zu Grunde legen, besteht in einem Grossquartband von 35 Cm. Höhe und 28 Cm. Breite. Derselbe enthält 43 Blätter, in Höhe und Breite 1/2 Cm. kleiner als der Einband, von gutem, festen, alten Linnenpapier gelblicher Farbe mit unten stehenden Wasserzeichen. 5) Ein Kopf- und ein Schlussblatt neuesten Da- tums umschliessen die alte Handschrift, die sich gegenwürtig 1) Böhmische Geschichte V 2 S. 83, 84 Anmerkung. Ob Palacky durch Herrn P. A. Schmitt das Original der Chronik zur Verfügung erhalten hat, möchten wir bezweifeln. Alsdann wären einige chronologische Irr- thümer in seiner böhm. Geschichte ebenso wenig zu erklären, wie die Be- merkung, „dass die Chronik unrichtig geschrieben ist.“ 1) Jahresbericht der Oberrealschule und des Unterrealgymnasiums zu Elbogen 1870 („Die Stadt Elbogen und die Herrn v. Schlick“.) Kurzer, guter Auszug, doch mit einigen unrichtigen Namen und Daten. 3) Commotovia Jahrg. V. („Burg und Stadt Elbogen unter der Herr- schaft der Familie Schlick.“) 4) V. Prökl „Geschichte der Stadt Elbogen", während der Drucklegung bis zum fünften Heft erschienen. Yos v7d 5) Die wirkliche Höhe von a b ist 12 cm., die Breite von c d ist 5 cm.
Strana VIII
VIII in einen bescheidenen schwarzen Papiereinband aus unserer Zeit hüllt. Das Kopfblatt trägt von ungeschickter Hand die Aufschrift: „Urkundensammlung über die Streitigkeiten der Stadt Elbogen mit den Grafen Schlick 1476 bis 1497, recte 1471 bis 1504.“ Von den 43 alten Quartblättern der Hand- schrift, welche von neuerer Hand von 1 bis 43 foliirt, aller- dings auch etwas beschnitten wurden, sind die Seiten 23a, 25a, 41b, 42a und 43b unbeschrieben. Auf den Seiten 42b und 43a findet sich unter dem Titel „De virgula divina seu virga furcata“ ein lateinischer Aufsatz aus dem vorigen Jahrhundert. Die übrigen Seiten enthalten den von uns publicirten Wortlaut der Chronik in einer schönen, deutlichen, festen Schrift, wie sie im Ausgange des XV. Jahrhunderts gebräuchlich war. Die gleichzeitige Handschrift trägt alle Anzeichen eines Au- tographs. Eine zweite Handschrift älteren Datums ist nicht be- kannt. Es ist wahrscheinlich, dass unsere Vorlage ursprüng- lich mehr Blätter enthielt und vielleicht den Gang der Ereig- nisse bis zum Jahre 1506 fortführte. Die gegenwärtige Auf- einanderfolge der Blätter, wie sie durch die moderne Foliirung markirt und durch den Einband festgehalten ist, entspricht entschieden nicht der alten Ordnung, auch abgesehen von einem oder dem andern ganz fehlenden Blatte. Bei der Herausgabe suchten wir wo möglich die ursprüngliche Anord- nung wiederherzustellen. 1) Die Chronik umfasst den Zeitraum von 1471 April 1. bis 1504 Januar 5. Von den Jahren 1472 bis 1475, ferner von 1477 bis 1482, von 1484 bis 1488 incl. bringt sie kei- nerlei Nachrichten. Von 1489 Juli 31. bis 1504 Januar 5. ist fast jedes Jahr mit reichem Materiale bedacht. Dasselbe besteht aus dem eigentlich erzählenden chronikalischen Theile und aus zahlreichen (im Ganzen 62) Urkunden, die vom Chronisten dem vollen Wortlaute nach aufgenommen und in den erzählenden Theil chronologisch verwoben wurden. Wir haben der Deutlichkeit und des schnelleren Ueberblickes wegen die urkundlichen Partien durch einen kompresseren Druck schon äusserlich gekennzeichnet. 1) Der erste Absatz „und noch dem etc.“ auf S. 124 schliesst sich vielleicht besser an den Brief v. 1502 Dezember 6 S. 111 an.
VIII in einen bescheidenen schwarzen Papiereinband aus unserer Zeit hüllt. Das Kopfblatt trägt von ungeschickter Hand die Aufschrift: „Urkundensammlung über die Streitigkeiten der Stadt Elbogen mit den Grafen Schlick 1476 bis 1497, recte 1471 bis 1504.“ Von den 43 alten Quartblättern der Hand- schrift, welche von neuerer Hand von 1 bis 43 foliirt, aller- dings auch etwas beschnitten wurden, sind die Seiten 23a, 25a, 41b, 42a und 43b unbeschrieben. Auf den Seiten 42b und 43a findet sich unter dem Titel „De virgula divina seu virga furcata“ ein lateinischer Aufsatz aus dem vorigen Jahrhundert. Die übrigen Seiten enthalten den von uns publicirten Wortlaut der Chronik in einer schönen, deutlichen, festen Schrift, wie sie im Ausgange des XV. Jahrhunderts gebräuchlich war. Die gleichzeitige Handschrift trägt alle Anzeichen eines Au- tographs. Eine zweite Handschrift älteren Datums ist nicht be- kannt. Es ist wahrscheinlich, dass unsere Vorlage ursprüng- lich mehr Blätter enthielt und vielleicht den Gang der Ereig- nisse bis zum Jahre 1506 fortführte. Die gegenwärtige Auf- einanderfolge der Blätter, wie sie durch die moderne Foliirung markirt und durch den Einband festgehalten ist, entspricht entschieden nicht der alten Ordnung, auch abgesehen von einem oder dem andern ganz fehlenden Blatte. Bei der Herausgabe suchten wir wo möglich die ursprüngliche Anord- nung wiederherzustellen. 1) Die Chronik umfasst den Zeitraum von 1471 April 1. bis 1504 Januar 5. Von den Jahren 1472 bis 1475, ferner von 1477 bis 1482, von 1484 bis 1488 incl. bringt sie kei- nerlei Nachrichten. Von 1489 Juli 31. bis 1504 Januar 5. ist fast jedes Jahr mit reichem Materiale bedacht. Dasselbe besteht aus dem eigentlich erzählenden chronikalischen Theile und aus zahlreichen (im Ganzen 62) Urkunden, die vom Chronisten dem vollen Wortlaute nach aufgenommen und in den erzählenden Theil chronologisch verwoben wurden. Wir haben der Deutlichkeit und des schnelleren Ueberblickes wegen die urkundlichen Partien durch einen kompresseren Druck schon äusserlich gekennzeichnet. 1) Der erste Absatz „und noch dem etc.“ auf S. 124 schliesst sich vielleicht besser an den Brief v. 1502 Dezember 6 S. 111 an.
Strana IX
IX Stofflich behandelt die Chronik den bedeutsamsten Abschnitt der Elbogner Stadtgeschichte. Aus einem Flecken unterhalb der königlichen Grenzburg hervorgegangen, entwickelte sich Elbogen im XIII. Jahrhunderte zur freien königlichen Stadt, erlangte unter den Luxemburgern umfassende Gerechtsame und Privilegien, und schwingt sich mit seinem entwickelten Stadtrecht bald für eine ganze Gruppe kleinerer Nachbarstädte zum massgebenden Vorort empor. Als Grenz- und Einbruchs- station gelegen an der wichtigen Strassenlinie Eger-Prag blüht die Stadt zu einem stark besuchten Zoll- und Handelsplatz auf, und die strebsame Bürgerschaft gelangt zu ansehnlichem Wohlstand und achtunggebietender Macht, die sie, sowie ihre deutsche Nationalität auch über die Städte und Deutschthum vernichtenden Husitenkriege hinaus zu bewahren verstand. Im Schlussjahre dieser unheilvollen Kämpfe aber wurde der Keim zu einer langen drangsalvollen Leidensperiode unserer Stadt gelegt. König Sigmund, der stets geldbedürftige, ver- pfändete dieselbe sammt Schloss und Landschaft von Elbogen am 28. September 1434 seinem Kanzler Kaspar Schlick, dem bekannten Begründer des Ruhmes und Glanzes eines mächtigen Adelsgeschlechtes, das im nordwestlichen Böhmen seine Herr- schaft vom Böhmerwald bis zum Erzgebirge ausdehnte. 1) Nach dem Tode Kaspar’s succedirten im Pfandbesitze von Elbogen sein Bruder Mathäus (1449—1487), auf diesen sein Sohn Hieronymus (1487—91), und auf diesen dessen Sohn Sebastian Schlick (1491—1528). Zweierlei gegen das freiheitliche Gemein- wesen der Elbogner gerichtete Bestrebungen machten sich unter der Schlick’schen Herrschaft im Ausgange des XV. Jahr- hunderts bemerkbar. Zuerst versuchte Mathes Schlick Elbogen, Stadt, Schloss und Herrschaft in den Besitz der sächsischen Fürsten zu bringen, als aber dies nicht gelang, gab sich na- mentlich Mathes' zweiter Nachfolger, Sebastian Schlick, alle Mühe, den Pfandbesitz von Elbogen in einen erbeigenthüm- lichen umzuwandeln, die königliche Stadt ihres freien autonomen Charakters zu entkleiden und in das abhängige Verhältniss der Schutzunterthänigkeit zu bringen. Der Ausführung dieser 1) Trotz mannigfacher Vorarbeiten fehlt es an einer kritischen Ge- schichte dieses wichtigen Geschlechtes.
IX Stofflich behandelt die Chronik den bedeutsamsten Abschnitt der Elbogner Stadtgeschichte. Aus einem Flecken unterhalb der königlichen Grenzburg hervorgegangen, entwickelte sich Elbogen im XIII. Jahrhunderte zur freien königlichen Stadt, erlangte unter den Luxemburgern umfassende Gerechtsame und Privilegien, und schwingt sich mit seinem entwickelten Stadtrecht bald für eine ganze Gruppe kleinerer Nachbarstädte zum massgebenden Vorort empor. Als Grenz- und Einbruchs- station gelegen an der wichtigen Strassenlinie Eger-Prag blüht die Stadt zu einem stark besuchten Zoll- und Handelsplatz auf, und die strebsame Bürgerschaft gelangt zu ansehnlichem Wohlstand und achtunggebietender Macht, die sie, sowie ihre deutsche Nationalität auch über die Städte und Deutschthum vernichtenden Husitenkriege hinaus zu bewahren verstand. Im Schlussjahre dieser unheilvollen Kämpfe aber wurde der Keim zu einer langen drangsalvollen Leidensperiode unserer Stadt gelegt. König Sigmund, der stets geldbedürftige, ver- pfändete dieselbe sammt Schloss und Landschaft von Elbogen am 28. September 1434 seinem Kanzler Kaspar Schlick, dem bekannten Begründer des Ruhmes und Glanzes eines mächtigen Adelsgeschlechtes, das im nordwestlichen Böhmen seine Herr- schaft vom Böhmerwald bis zum Erzgebirge ausdehnte. 1) Nach dem Tode Kaspar’s succedirten im Pfandbesitze von Elbogen sein Bruder Mathäus (1449—1487), auf diesen sein Sohn Hieronymus (1487—91), und auf diesen dessen Sohn Sebastian Schlick (1491—1528). Zweierlei gegen das freiheitliche Gemein- wesen der Elbogner gerichtete Bestrebungen machten sich unter der Schlick’schen Herrschaft im Ausgange des XV. Jahr- hunderts bemerkbar. Zuerst versuchte Mathes Schlick Elbogen, Stadt, Schloss und Herrschaft in den Besitz der sächsischen Fürsten zu bringen, als aber dies nicht gelang, gab sich na- mentlich Mathes' zweiter Nachfolger, Sebastian Schlick, alle Mühe, den Pfandbesitz von Elbogen in einen erbeigenthüm- lichen umzuwandeln, die königliche Stadt ihres freien autonomen Charakters zu entkleiden und in das abhängige Verhältniss der Schutzunterthänigkeit zu bringen. Der Ausführung dieser 1) Trotz mannigfacher Vorarbeiten fehlt es an einer kritischen Ge- schichte dieses wichtigen Geschlechtes.
Strana X
X — von der Schlick’schen Familie mit grosser Energie betriebenen Pläne wiedersetzte sich die Bürgerschaft von Elbogen mit sel- tenem Muthe und ausdauernder Zähigkeit. Mit offenem, uner- schrockenem Manneswort, mit historisch begründeter, juristisch scharfsinnig abgefasster Klage und Vertheidigungsschrift, durch Deputation auf Deputation an's Landrecht und an den König,durch Abschliessung von Bündnissen mit der Nachbarstadt Karlsbad und der Ritterschaft des Elbogner Kreises und endlich mit dem scharfen Schwerte in der Faust streitet die kleine tapfre Bürgerschaar gegen das mächtige stolze Herrengeschlecht, das sich zum Aerger des hohen Adels den bis dahin in Böhmen nicht üblichen Grafentitel beilegte. Die Darstellung dieses erbitterten Freiheitskampfes bildet den eigentlichen Gegenstand unserer Chronik. Der unter König Wladislaw's schwächlicher Regierung allenthalben im Lande geführte Streit der Städte gegen den Adel darf nicht als allgemeine Ursache des heftigen Einzelnkampfes zwischen Elbogen's Bürgern und Sebastian Schlick angesehen werden. Die Schlicke gingen in ihrem un- gestümen Angriff viel weiter, als die anderen böhmischen Herren, und die Elbogner hatten nicht bloss um einzelne Ge- rechtsame, sondern um ihre volle freiheitliche Existenz zu kämpfen. Und wie dieser „Elbogner Krieg" aus tiefer lie- genden Ursachen und schärfer zugespitzten Gegensätzen ent- brannte, so nahm er auch einen weit erregteren Verlauf und erfuhr einen wesentlich anderen Abschluss, als der allgemeine Städtekampf des Landes. Die Elbogner gingen aus dem langwierigen, von ihnen mit so bewunderungswürdiger Aus- dauer geführten Freiheitskampfe als Sieger hervor. Durch den Landtagsbeschluss vom 21. März 1506 wurde das gute Recht der Bürger anerkannt, die so vielfach verbrieften Pri- vilegien der königlichen Stadt neuerdings bestätiget und den anmassenden Gelüsten der Pfandbesitzer für alle Zeiten ein fester Riegel vorgelegt. 1) An dem Siege nahmen der zum 1) Wir bringen als letzte Beilage eine deutsche Uebersetzung dieser in tschechischer Sprache gefassten und bereits gedruckten Landtagsentschei- dung. Die ergänzende Egerer Urkunde, die noch ungedruckt ist, und auf die Palacky (V. 2. S. 108) verweist, konnte nicht vorgefunden werden.
X — von der Schlick’schen Familie mit grosser Energie betriebenen Pläne wiedersetzte sich die Bürgerschaft von Elbogen mit sel- tenem Muthe und ausdauernder Zähigkeit. Mit offenem, uner- schrockenem Manneswort, mit historisch begründeter, juristisch scharfsinnig abgefasster Klage und Vertheidigungsschrift, durch Deputation auf Deputation an's Landrecht und an den König,durch Abschliessung von Bündnissen mit der Nachbarstadt Karlsbad und der Ritterschaft des Elbogner Kreises und endlich mit dem scharfen Schwerte in der Faust streitet die kleine tapfre Bürgerschaar gegen das mächtige stolze Herrengeschlecht, das sich zum Aerger des hohen Adels den bis dahin in Böhmen nicht üblichen Grafentitel beilegte. Die Darstellung dieses erbitterten Freiheitskampfes bildet den eigentlichen Gegenstand unserer Chronik. Der unter König Wladislaw's schwächlicher Regierung allenthalben im Lande geführte Streit der Städte gegen den Adel darf nicht als allgemeine Ursache des heftigen Einzelnkampfes zwischen Elbogen's Bürgern und Sebastian Schlick angesehen werden. Die Schlicke gingen in ihrem un- gestümen Angriff viel weiter, als die anderen böhmischen Herren, und die Elbogner hatten nicht bloss um einzelne Ge- rechtsame, sondern um ihre volle freiheitliche Existenz zu kämpfen. Und wie dieser „Elbogner Krieg" aus tiefer lie- genden Ursachen und schärfer zugespitzten Gegensätzen ent- brannte, so nahm er auch einen weit erregteren Verlauf und erfuhr einen wesentlich anderen Abschluss, als der allgemeine Städtekampf des Landes. Die Elbogner gingen aus dem langwierigen, von ihnen mit so bewunderungswürdiger Aus- dauer geführten Freiheitskampfe als Sieger hervor. Durch den Landtagsbeschluss vom 21. März 1506 wurde das gute Recht der Bürger anerkannt, die so vielfach verbrieften Pri- vilegien der königlichen Stadt neuerdings bestätiget und den anmassenden Gelüsten der Pfandbesitzer für alle Zeiten ein fester Riegel vorgelegt. 1) An dem Siege nahmen der zum 1) Wir bringen als letzte Beilage eine deutsche Uebersetzung dieser in tschechischer Sprache gefassten und bereits gedruckten Landtagsentschei- dung. Die ergänzende Egerer Urkunde, die noch ungedruckt ist, und auf die Palacky (V. 2. S. 108) verweist, konnte nicht vorgefunden werden.
Strana XI
XI — Schlosse Elbogen im Lehenverhältniss stehende kleine Adel des Kreises und die Stadt Karlsbad Antheil, welch’ beide, von den Schlicken gleichfalls in ihrer Freiheit bedroht, als wack’re Bundesgenossen der Elbogner sich bewährt hatten. Bietet somit unsere Chronik im Wesentlichen ein bis in alle Einzelnheiten ausgeführtes, trefflich gezeichnetes Bild des um seine Freiheit ringenden Bürgerthums einer einzelnen Stadt, so wirft sie andrerseits die hellsten Streiflichter auf die gleichzeitigen politischen Verhältnisse und Kulturzustände des ganzen Landes. Welch’ traurige Rolle spielt da wieder der wie das Rohr im Winde hin- und herschwankende König Wladislaw ! Welch’ stolzen, herausfordernden Ton schlägt nicht der Adel und der hohe Beamtenstand des Landes an! Wie weit war nicht schon die Tschechisirung in Böhmen vorwärts geschritten! Mussten doch die „stockdeutschen" Elbogner beim Landrecht und bei Hofe mittelst Dollmetschern verkehren, da man sie nur tschechisch ansprach und beschied. Es weht eben die Luft der Wladislawischen Landesordnung, des berüchtigten Rendl- rechtes, dessen Concipient, nebenbei bemerkt, uns zweimal in der Chronik begegnet. — Dass dieselbe die eingehendsten Nachrichten über städtische Einrichtungen und bürgerliche Zu- stände des XV. Jahrhunderts bringt, dass wir über Admini- stration und Gerichtswesen, über die Rathswahl, Handwerker- einrichtungen, über die Art der Stadtbefestigung, über die Wichtigkeit der Stadtschlüssel und dergl. auf das Ausführ- lichste belehrt werden, dass wir authentische Nachweise uber die Verhältnisse der sogenannten Elbogner „Mannschaft“ deren Beziehungen zum Schloss und zur Stadt erhalten, und dass uns gelegentlich ganz interessante Einblicke in das Privatleben der Bürger und des Adels gewährt werden, (ich erinnere z. B. an die Karlsbader Hochzeit) macht das Buch um so werthvoller. Was nun die Provenienz der Chronik anbelangt, so liegen uns über die Entstehungsart, wie über den Verfasser keinerlei direkte Angaben vor. Mit Sicherheit kann jedoch auch nach nur oberflächlicher Lektüre die Behauptung aufgestellt werden, dass wir es mit der Niederschrift eines Zeitgenossen zu thun haben,
XI — Schlosse Elbogen im Lehenverhältniss stehende kleine Adel des Kreises und die Stadt Karlsbad Antheil, welch’ beide, von den Schlicken gleichfalls in ihrer Freiheit bedroht, als wack’re Bundesgenossen der Elbogner sich bewährt hatten. Bietet somit unsere Chronik im Wesentlichen ein bis in alle Einzelnheiten ausgeführtes, trefflich gezeichnetes Bild des um seine Freiheit ringenden Bürgerthums einer einzelnen Stadt, so wirft sie andrerseits die hellsten Streiflichter auf die gleichzeitigen politischen Verhältnisse und Kulturzustände des ganzen Landes. Welch’ traurige Rolle spielt da wieder der wie das Rohr im Winde hin- und herschwankende König Wladislaw ! Welch’ stolzen, herausfordernden Ton schlägt nicht der Adel und der hohe Beamtenstand des Landes an! Wie weit war nicht schon die Tschechisirung in Böhmen vorwärts geschritten! Mussten doch die „stockdeutschen" Elbogner beim Landrecht und bei Hofe mittelst Dollmetschern verkehren, da man sie nur tschechisch ansprach und beschied. Es weht eben die Luft der Wladislawischen Landesordnung, des berüchtigten Rendl- rechtes, dessen Concipient, nebenbei bemerkt, uns zweimal in der Chronik begegnet. — Dass dieselbe die eingehendsten Nachrichten über städtische Einrichtungen und bürgerliche Zu- stände des XV. Jahrhunderts bringt, dass wir über Admini- stration und Gerichtswesen, über die Rathswahl, Handwerker- einrichtungen, über die Art der Stadtbefestigung, über die Wichtigkeit der Stadtschlüssel und dergl. auf das Ausführ- lichste belehrt werden, dass wir authentische Nachweise uber die Verhältnisse der sogenannten Elbogner „Mannschaft“ deren Beziehungen zum Schloss und zur Stadt erhalten, und dass uns gelegentlich ganz interessante Einblicke in das Privatleben der Bürger und des Adels gewährt werden, (ich erinnere z. B. an die Karlsbader Hochzeit) macht das Buch um so werthvoller. Was nun die Provenienz der Chronik anbelangt, so liegen uns über die Entstehungsart, wie über den Verfasser keinerlei direkte Angaben vor. Mit Sicherheit kann jedoch auch nach nur oberflächlicher Lektüre die Behauptung aufgestellt werden, dass wir es mit der Niederschrift eines Zeitgenossen zu thun haben,
Strana XII
XII — der für viele erzählte Ereignisse zugleich die Autorität eines Augenzeugen für sich in Anspruch nehmen darf. Der frische Ton der Sprache schon, der sich nicht selten zu dramatischer Lebendigkeit steigert, lässt auf die Unmittelbarkeit schliessen, mit welcher die Thatsachen auf den Verfasser wirkten. Oft- mals verräth der unvollkommene Satzbau geradezu die Hast, mit welcher der Schreiber im Eindrucke des eben Gesehenen und Gehörten die Feder führte. Darstellungen mit so einge- henden Dialogen, wie wir sie z. B. S. 16, 28, 44, 68, S. 114—119 oder S. 134—138 finden, können kaum anders, als sofort nach frischer That entworfen worden sein. Die Redewendung auf S. 135 „ya ich glaub“ etc. erhebt die Meinung, dass der Autor wenigstens Augenzeuge des dort er- zählten Vorganges gewesen, fast zur zweifellosen Thatsache. Nicht weniger sicher scheint es zu sein, dass derselbe Mitglied der vielen an die Schlicke, an's Landrecht, oder zum König gesendeten Rathsdeputationen gewesen ist. Seite 18 erzählt er, er habe die drei Kreuze auf dem Schiltberge bei Ofen gesehen, die zum Andenken an die dort 1491 erschlagenen und be- grabenen drei Begleiter des gleichfalls dort ermordeten Jero- nimus Schlick gesetzt worden waren. 1) Dürfte dies nicht gelegentlich der Reise geschehen sein, die im Jahre 1497 eine Elbogner Botschaft, bestehend aus dem Kaplan Johannes Nehinger, dem Bürger Nickel Knotner und dem Stadtschreiber Kaspar Fitler, zum Könige nach Ofen unternahm? (S. 38). Wir stellen hiemit allerdings eine ziemlich unvermittelte An- sicht auf, thuen dies aber nur deswegen, weil wir aus vielen anderen Gründen in einem der drei genannten Deputirten den Verfasser unserer Chronik vermuthen. Unter denselben müssen wir uns einen in die Vorgänge vollständig eingeweihten Mann vorstellen, der im Streite den Standpunkt der Stadt mit mass- vollem Eifer einnimmt. Er kennt genau die Verhandlungen des Stadtrathes, die mündlichen Aeusserungen der Schlicke und der Landesbeamten, sowie alle Einzelnheiten, die sich bei den Deputationsreisen abspielten. Ihm sind alle wichtigen Schrift- 1) Wir kennen nebst dieser Stelle nur noch die vorhin erwähnte auf S. 135, wo der Autor in der ersten Person spricht.
XII — der für viele erzählte Ereignisse zugleich die Autorität eines Augenzeugen für sich in Anspruch nehmen darf. Der frische Ton der Sprache schon, der sich nicht selten zu dramatischer Lebendigkeit steigert, lässt auf die Unmittelbarkeit schliessen, mit welcher die Thatsachen auf den Verfasser wirkten. Oft- mals verräth der unvollkommene Satzbau geradezu die Hast, mit welcher der Schreiber im Eindrucke des eben Gesehenen und Gehörten die Feder führte. Darstellungen mit so einge- henden Dialogen, wie wir sie z. B. S. 16, 28, 44, 68, S. 114—119 oder S. 134—138 finden, können kaum anders, als sofort nach frischer That entworfen worden sein. Die Redewendung auf S. 135 „ya ich glaub“ etc. erhebt die Meinung, dass der Autor wenigstens Augenzeuge des dort er- zählten Vorganges gewesen, fast zur zweifellosen Thatsache. Nicht weniger sicher scheint es zu sein, dass derselbe Mitglied der vielen an die Schlicke, an's Landrecht, oder zum König gesendeten Rathsdeputationen gewesen ist. Seite 18 erzählt er, er habe die drei Kreuze auf dem Schiltberge bei Ofen gesehen, die zum Andenken an die dort 1491 erschlagenen und be- grabenen drei Begleiter des gleichfalls dort ermordeten Jero- nimus Schlick gesetzt worden waren. 1) Dürfte dies nicht gelegentlich der Reise geschehen sein, die im Jahre 1497 eine Elbogner Botschaft, bestehend aus dem Kaplan Johannes Nehinger, dem Bürger Nickel Knotner und dem Stadtschreiber Kaspar Fitler, zum Könige nach Ofen unternahm? (S. 38). Wir stellen hiemit allerdings eine ziemlich unvermittelte An- sicht auf, thuen dies aber nur deswegen, weil wir aus vielen anderen Gründen in einem der drei genannten Deputirten den Verfasser unserer Chronik vermuthen. Unter denselben müssen wir uns einen in die Vorgänge vollständig eingeweihten Mann vorstellen, der im Streite den Standpunkt der Stadt mit mass- vollem Eifer einnimmt. Er kennt genau die Verhandlungen des Stadtrathes, die mündlichen Aeusserungen der Schlicke und der Landesbeamten, sowie alle Einzelnheiten, die sich bei den Deputationsreisen abspielten. Ihm sind alle wichtigen Schrift- 1) Wir kennen nebst dieser Stelle nur noch die vorhin erwähnte auf S. 135, wo der Autor in der ersten Person spricht.
Strana XIII
XIII — stücke zugänglich; bringt er doch nicht weniger als zweiund- sechzig Nummern dem vollen Wortlaute nach in guter Ab- schrift. Er bedient sich endlich einer Mundart, die wir recht wohl als die den gebildeteren Elbognern jener Zeit eigen- thümliche ansehen können. Alle diese Voraussetzungen treffen unter sämmtlichen Persönlichkeiten, die in der Chronik irgend wie sich hervorragender bethätigen, am ehesten bei dem obge- nannten Kaspar Fitler zu, der ausdrücklich als Theilnehmer von zwölf Deputationsreisen nach Prag (7), Krummau (2), Bürglitz (1), Kuttenberg (1) und Ofen (1) bezeichnet wird. Derselbe dürfte in seiner Eigenschaft als Stadtschreiber auch die sonstige Qualifikation und Neigung zum Chronisten am ehesten besessen haben, wenn er nicht geradezu durch amt- lichen Auftrag zur Zusammenstellung des vollständigen Pro- cessmaterials — als eine solche kann nämlich die Chronik auch angesehen werden — veranlasst worden ist. Dass dem Stadtschreiber alle Verhandlungen im Rathe, überhaupt alle Vorgänge in der Stadt und auf dem Schlosse zur authentischen Kenntniss gelangen mussten, dass gerade er in der Lage war, sich Copien aller wichtigen Aktenstücke anzulegen, unterliegt keinem Zweifel. Der Stadtschreiber von Elbogen wird wohl auch ein echtes Stadtkind gewesen sein, das seine Mundart nicht verläugnen kann und in derselben uns sogar den Wort- laut der königlichen Urkunden reproducirt. Auch lässt sich recht gut aus dem Stande des vermutheten Verfassers erklären, dass er wohl selbstverständlich der Anwalt des guten Rechtes der Stadt ist, sich aber in seinen Aeusserungen den mächtigen Pfandbesitzern gegenüber doch mit aller Vorsicht bewegt. Haben ja doch selbst der Bürgermeister und die Rathsherren auch im heftigsten Wortwechsel mit den gestrengen Schlossherrn niemals den gewohnten Respekt vor denselben unterdrückt. Neben Kaspar Fitler könnte als Verfasser der Chronik allen- falls noch der oftgenannte Rathsherr Johannes Tuchmacher, nach unserer Ansicht aber mit viel geringerer Wahrscheinlich- lichkeit, in Frage kommen. Dass wir die Handschrift für ein Autograph halten, haben wir schon einmal bemerkt. Bestimmend für diese Mei- nung ist der vollständig gleichzeitige Charakter der Schrift,
XIII — stücke zugänglich; bringt er doch nicht weniger als zweiund- sechzig Nummern dem vollen Wortlaute nach in guter Ab- schrift. Er bedient sich endlich einer Mundart, die wir recht wohl als die den gebildeteren Elbognern jener Zeit eigen- thümliche ansehen können. Alle diese Voraussetzungen treffen unter sämmtlichen Persönlichkeiten, die in der Chronik irgend wie sich hervorragender bethätigen, am ehesten bei dem obge- nannten Kaspar Fitler zu, der ausdrücklich als Theilnehmer von zwölf Deputationsreisen nach Prag (7), Krummau (2), Bürglitz (1), Kuttenberg (1) und Ofen (1) bezeichnet wird. Derselbe dürfte in seiner Eigenschaft als Stadtschreiber auch die sonstige Qualifikation und Neigung zum Chronisten am ehesten besessen haben, wenn er nicht geradezu durch amt- lichen Auftrag zur Zusammenstellung des vollständigen Pro- cessmaterials — als eine solche kann nämlich die Chronik auch angesehen werden — veranlasst worden ist. Dass dem Stadtschreiber alle Verhandlungen im Rathe, überhaupt alle Vorgänge in der Stadt und auf dem Schlosse zur authentischen Kenntniss gelangen mussten, dass gerade er in der Lage war, sich Copien aller wichtigen Aktenstücke anzulegen, unterliegt keinem Zweifel. Der Stadtschreiber von Elbogen wird wohl auch ein echtes Stadtkind gewesen sein, das seine Mundart nicht verläugnen kann und in derselben uns sogar den Wort- laut der königlichen Urkunden reproducirt. Auch lässt sich recht gut aus dem Stande des vermutheten Verfassers erklären, dass er wohl selbstverständlich der Anwalt des guten Rechtes der Stadt ist, sich aber in seinen Aeusserungen den mächtigen Pfandbesitzern gegenüber doch mit aller Vorsicht bewegt. Haben ja doch selbst der Bürgermeister und die Rathsherren auch im heftigsten Wortwechsel mit den gestrengen Schlossherrn niemals den gewohnten Respekt vor denselben unterdrückt. Neben Kaspar Fitler könnte als Verfasser der Chronik allen- falls noch der oftgenannte Rathsherr Johannes Tuchmacher, nach unserer Ansicht aber mit viel geringerer Wahrscheinlich- lichkeit, in Frage kommen. Dass wir die Handschrift für ein Autograph halten, haben wir schon einmal bemerkt. Bestimmend für diese Mei- nung ist der vollständig gleichzeitige Charakter der Schrift,
Strana XIV
XIV die, wie man sofort sieht, selbst das absatzweise Nieder- schreiben erkennen lässt, ferner die von keinem Abschreiber, sondern von der verbessernden Hand des Autors ange- brachten Korrekturen, das absichtliche Leerlassen von ganzen Seiten u. s. w. Diese Ueberzeugung hat uns bewogen, bei der Herausgabe die Textkritik nach noch konservativeren Grundsätzen einzu- richten, als wir sonst schon zu beobachten pflegen. V und je haben wir nur konsonantisch, u und i nur vokalisch ange- wendet gegen den fortwährend schwankenden Gebrauch der Handschrift in diesem Falle. Dagegen behielten wir das für kurzes und langes i stehende y durchgängig bei, ebenso das für u im Inlaute gebrachte w. Liessen wir somit den Voka- lismus der Handschrift völlig unangetastet, so verfuhren wir auch in konsonantischer Beziehung in der schonendsten Weise, wurden übrigens hierin schon durch die verhältnissmässig ein- fache Orthografie des Manuscriptes unterstützt. Die Verdop- pelung des n liebt der Schreiber bei allen auf en endigenden Formen, besonders beim Infinitiv und Particip der Ver- gangenheit (lassenn, gelassenn), beim Haupt- und Bei- worte (hochgeborenn hernn), bei Präpositionen (inn, vann, zwischenn, nebenn), ferner in der Mitte bei „unnd" u. s. w. In allen diesen Fällen wurde ein n getilgt. Andere unorga- nische Verdoppelungen des Consonanten finden sich selten; wo mundartliche Ursachen auf eine solche einwirkten (z. B. sellig, gelauffen, erschinnen etc.) glaubten wir nicht verkürzend ein- greifen zu dürfen. Für miteinander wechselndes te und cz, das wir im Auslaute beibehielten, setzten wir im Anlaute ein- faches z. Gleichfalls beibehalten wurde s, ss und sz; nur das Wörtchen „so“, welches einigemale als „szo“ erscheint, haben wir in der ersten Form gebracht. Das häufige, wenn auch nicht durchwegs konsequent angewandte sz im Auslaute behielten wir genau der Handschrift folgend bei, weil eine gewisse für die Uebergangszeit nicht ganz gleichgiltige Gesetz- mässigkeit in der Anwendung desselben doch wahrgenommen werden kann. — Um eine andere Eigenthümlichkeit des Ma- nuskripts nicht zu verwischen, haben wir die auseinanderge haltenen dar nach, dar an, dar umb, hir inne, hir nach,
XIV die, wie man sofort sieht, selbst das absatzweise Nieder- schreiben erkennen lässt, ferner die von keinem Abschreiber, sondern von der verbessernden Hand des Autors ange- brachten Korrekturen, das absichtliche Leerlassen von ganzen Seiten u. s. w. Diese Ueberzeugung hat uns bewogen, bei der Herausgabe die Textkritik nach noch konservativeren Grundsätzen einzu- richten, als wir sonst schon zu beobachten pflegen. V und je haben wir nur konsonantisch, u und i nur vokalisch ange- wendet gegen den fortwährend schwankenden Gebrauch der Handschrift in diesem Falle. Dagegen behielten wir das für kurzes und langes i stehende y durchgängig bei, ebenso das für u im Inlaute gebrachte w. Liessen wir somit den Voka- lismus der Handschrift völlig unangetastet, so verfuhren wir auch in konsonantischer Beziehung in der schonendsten Weise, wurden übrigens hierin schon durch die verhältnissmässig ein- fache Orthografie des Manuscriptes unterstützt. Die Verdop- pelung des n liebt der Schreiber bei allen auf en endigenden Formen, besonders beim Infinitiv und Particip der Ver- gangenheit (lassenn, gelassenn), beim Haupt- und Bei- worte (hochgeborenn hernn), bei Präpositionen (inn, vann, zwischenn, nebenn), ferner in der Mitte bei „unnd" u. s. w. In allen diesen Fällen wurde ein n getilgt. Andere unorga- nische Verdoppelungen des Consonanten finden sich selten; wo mundartliche Ursachen auf eine solche einwirkten (z. B. sellig, gelauffen, erschinnen etc.) glaubten wir nicht verkürzend ein- greifen zu dürfen. Für miteinander wechselndes te und cz, das wir im Auslaute beibehielten, setzten wir im Anlaute ein- faches z. Gleichfalls beibehalten wurde s, ss und sz; nur das Wörtchen „so“, welches einigemale als „szo“ erscheint, haben wir in der ersten Form gebracht. Das häufige, wenn auch nicht durchwegs konsequent angewandte sz im Auslaute behielten wir genau der Handschrift folgend bei, weil eine gewisse für die Uebergangszeit nicht ganz gleichgiltige Gesetz- mässigkeit in der Anwendung desselben doch wahrgenommen werden kann. — Um eine andere Eigenthümlichkeit des Ma- nuskripts nicht zu verwischen, haben wir die auseinanderge haltenen dar nach, dar an, dar umb, hir inne, hir nach,
Strana XV
XV u. s. w. nicht zusammengezogen; zu beim Infinitiv, welches die Handschrift bald zusammenzieht, bald nicht, haben wir durchwegs auseinandergehalten. — Gänzlich anschliessen konnten wir uns ferner der Absatzeintheilung des Schreibers. Dagegen war es nothwendig, die Interpunktion, zu welcher dieser auch nicht den leisesten Anlauf nimmt, vollständig neu und zwar unseren modernen Grundsätzen gemäss einzusetzen. Es war dies bei dem verwickelten Satzbau und der mitunter recht dunklen Ausdrucksweise der Handschrift keine leichte Arbeit. Wenn wir dessenungeachtet in der Häufigkeit der Anwendung von Unterscheidungszeichen hie und da etwa zu weitgegangen sind, so mag man daraus nur unser Bestreben erkennen, die Verständlichkeit des Textes erleichtern und bei unklaren Stellen wenigstens eine Auffassung, für die wir selbstverständlich nicht die Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen, andeuten zu wollen. Dem Beispiele der deutschen Chroniken folgend suchten wir unsere Edition durch Heranziehung des einschlägigen ge- druckten und. so weit es möglich war, auch des ungedruckten Materiales zu ergänzen. Bezüglich des Gedruckten genügten die einfachen Citate in den Anmerkungen. Das Ungedruckte, das wir in die Beilagen verwiesen, entnahmen wir dem für böhmische Geschichte so reichhaltigen Hauptstaatsarchiv in Dresden, dem Elbogner und Egerer Stadtarchiv, dem Statthaltereiarchiv in Prag und einem in unserem Besitze befindlichen „Copiale Elbogner Privilegien" aus dem Jahre 1638. Bei der Redak- tion dieser Urkunden wurden die im „Brüxer Stadtbuche“ angewendeten Grundsätze beobachtet. Das Register wurde nicht blos auf die Verzeichnung der Personen- und Ortsnamen, sondern auch auf Anführung des sachlich Wichtigen aussgedehnt. In dasselbe verwiesen wir auch die Erklärung der Ortsnamen und die Bestimmung der geographischen Lage der Ortschaften. Wir wollten durch diesen übrigens ja nicht neuen Vorgang die sonst im Anmer- kungstheile Platz greifenden Wiederholungen vermeiden. Eine besondere Besprechung der Sprache der Chronik, sowie die Bearbeitung des Glossars übernahm in freundlicher
XV u. s. w. nicht zusammengezogen; zu beim Infinitiv, welches die Handschrift bald zusammenzieht, bald nicht, haben wir durchwegs auseinandergehalten. — Gänzlich anschliessen konnten wir uns ferner der Absatzeintheilung des Schreibers. Dagegen war es nothwendig, die Interpunktion, zu welcher dieser auch nicht den leisesten Anlauf nimmt, vollständig neu und zwar unseren modernen Grundsätzen gemäss einzusetzen. Es war dies bei dem verwickelten Satzbau und der mitunter recht dunklen Ausdrucksweise der Handschrift keine leichte Arbeit. Wenn wir dessenungeachtet in der Häufigkeit der Anwendung von Unterscheidungszeichen hie und da etwa zu weitgegangen sind, so mag man daraus nur unser Bestreben erkennen, die Verständlichkeit des Textes erleichtern und bei unklaren Stellen wenigstens eine Auffassung, für die wir selbstverständlich nicht die Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen, andeuten zu wollen. Dem Beispiele der deutschen Chroniken folgend suchten wir unsere Edition durch Heranziehung des einschlägigen ge- druckten und. so weit es möglich war, auch des ungedruckten Materiales zu ergänzen. Bezüglich des Gedruckten genügten die einfachen Citate in den Anmerkungen. Das Ungedruckte, das wir in die Beilagen verwiesen, entnahmen wir dem für böhmische Geschichte so reichhaltigen Hauptstaatsarchiv in Dresden, dem Elbogner und Egerer Stadtarchiv, dem Statthaltereiarchiv in Prag und einem in unserem Besitze befindlichen „Copiale Elbogner Privilegien" aus dem Jahre 1638. Bei der Redak- tion dieser Urkunden wurden die im „Brüxer Stadtbuche“ angewendeten Grundsätze beobachtet. Das Register wurde nicht blos auf die Verzeichnung der Personen- und Ortsnamen, sondern auch auf Anführung des sachlich Wichtigen aussgedehnt. In dasselbe verwiesen wir auch die Erklärung der Ortsnamen und die Bestimmung der geographischen Lage der Ortschaften. Wir wollten durch diesen übrigens ja nicht neuen Vorgang die sonst im Anmer- kungstheile Platz greifenden Wiederholungen vermeiden. Eine besondere Besprechung der Sprache der Chronik, sowie die Bearbeitung des Glossars übernahm in freundlicher
Strana XVI
XVI — Weise Herr Professor A. Hruschka, dem wir hiefür auf das Verbindlichste danken. Unsern Dank sprechen wir ferner aus, dem Herrn G. L. Heinl, Bürgermeister von Elbogen, der uns werthvolle Manuskripte anvertraute, den Vorständen der oben genannten Archive, die uns die Benützung ihrer Samm- lungen auf das Zuvorkommendste gestatteten, und dem Aus- schuss unseres Vereines, der die Herausgabe und würdige Aus- stattung des Buches ermöglichte. 1) 1) Das mir bekannte spätere Chronikenmaterial Elbogens ist fast werthlos, so die Chronik des Georg Thomas Funk (1740—46 Bürger- meister von Eger und Elbogen) (vgl. Heisinger l. c. S. 5) und die Chronik des Elbogner Bürger und Rathsverwandten Johann Friedrich Wipner (1748), auf die mich Herr H. Gradl aufmerksam machte.
XVI — Weise Herr Professor A. Hruschka, dem wir hiefür auf das Verbindlichste danken. Unsern Dank sprechen wir ferner aus, dem Herrn G. L. Heinl, Bürgermeister von Elbogen, der uns werthvolle Manuskripte anvertraute, den Vorständen der oben genannten Archive, die uns die Benützung ihrer Samm- lungen auf das Zuvorkommendste gestatteten, und dem Aus- schuss unseres Vereines, der die Herausgabe und würdige Aus- stattung des Buches ermöglichte. 1) 1) Das mir bekannte spätere Chronikenmaterial Elbogens ist fast werthlos, so die Chronik des Georg Thomas Funk (1740—46 Bürger- meister von Eger und Elbogen) (vgl. Heisinger l. c. S. 5) und die Chronik des Elbogner Bürger und Rathsverwandten Johann Friedrich Wipner (1748), auf die mich Herr H. Gradl aufmerksam machte.
Strana XVII
Text der Chronik.
Text der Chronik.
Strana XVIII
Strana 1
Di beteydung zwischen hern Mathisen und hern Wenz- law Slick etc. und eim rath [der] stad Elbogen in der verlage- rung der stad, durch den hochgeboren firsten und hern hern Albrichten herzog zu Sachsen etc. gescheen, und etliche ge- scheene geschichte und handlung zwischen den hern Slicken und koniglichen stad Elbogen, so sich begeben haben, hir an gezeichent und eins teyls begriffen: 1) Noch Cristi unsers liben hern gepuert vierzenhundert und in eim und sibentzigsten jare am nechsten mantag noch dem suntag judica in der heyligen vasten haben wir hirnach beschriben mit namen Nickel vam Perglesz, Jorg Meinl ausz der erbern manschaft in dem kreysz und Niclos Seybat, Wentzel Tuchmacher und Paulus Cadener, burger in der stad Elpogen, eintrechtiglichen aufgehaben, hingelegt und versuent und verricht vehd und zwitracht, spen und unwil- len, so zwischen den wolgeboren hern hern Mathisen und hern Wentzlaw Slicken van Lasan etc. eins und den ersa- men weisen burgermeister, rath und gemein der stad Elpo- gen des andern teils erstanden und gewest sein und das in 1471 April 1. 1a. 1) Mit dem nachfolgenden Vergleiche schliesst das Unternehmen ab, das Herzog Albrecht von Sachsen im Einverständnisse mit den Schlicken im Frühjahre 1471 gegen Elbogen plante. Ueber dasselbe bringen wir im Anhange eine grössere Anzahl bis jetzt ungedruckter Urkunden, durch welche hinreichendes Licht über die Vorgänge des Jahres 1471, insbeson- dere auch über die Einzelheiten des Kampfes in März dieses Jahres verbreitet wird, von welch’ letzteren Palacky (Gesch. Böhm. V. 1. S. 13—15) meint, dass sie nicht bekannt seien. — Vergl. hiezu: Langen, Albrecht d. Beherzte, S. 72 fig., Märker Burggrafenthum Meissen S. 358 (besonders über die Plauenschen Streitigkeiten) und Palacky 1. c. — Eschenloers unwichtige hieher gehörige Stelle lautet (Kunesch II. S. 217): „Von stat an war er (Albrecht) auf mit trefflicher Macht und zoge vor den Ellebogen, welchen er meinete einzunchmen. Darein H. Zdenko von Sternberg den jungen Herrn von Plauen sante mit 500 Pferden. Davon die Meissner vor demn Ellebogen nach grossen empfangenen Schaden abziehen mussten und den Ellebogen mit Schanden lassen.“
Di beteydung zwischen hern Mathisen und hern Wenz- law Slick etc. und eim rath [der] stad Elbogen in der verlage- rung der stad, durch den hochgeboren firsten und hern hern Albrichten herzog zu Sachsen etc. gescheen, und etliche ge- scheene geschichte und handlung zwischen den hern Slicken und koniglichen stad Elbogen, so sich begeben haben, hir an gezeichent und eins teyls begriffen: 1) Noch Cristi unsers liben hern gepuert vierzenhundert und in eim und sibentzigsten jare am nechsten mantag noch dem suntag judica in der heyligen vasten haben wir hirnach beschriben mit namen Nickel vam Perglesz, Jorg Meinl ausz der erbern manschaft in dem kreysz und Niclos Seybat, Wentzel Tuchmacher und Paulus Cadener, burger in der stad Elpogen, eintrechtiglichen aufgehaben, hingelegt und versuent und verricht vehd und zwitracht, spen und unwil- len, so zwischen den wolgeboren hern hern Mathisen und hern Wentzlaw Slicken van Lasan etc. eins und den ersa- men weisen burgermeister, rath und gemein der stad Elpo- gen des andern teils erstanden und gewest sein und das in 1471 April 1. 1a. 1) Mit dem nachfolgenden Vergleiche schliesst das Unternehmen ab, das Herzog Albrecht von Sachsen im Einverständnisse mit den Schlicken im Frühjahre 1471 gegen Elbogen plante. Ueber dasselbe bringen wir im Anhange eine grössere Anzahl bis jetzt ungedruckter Urkunden, durch welche hinreichendes Licht über die Vorgänge des Jahres 1471, insbeson- dere auch über die Einzelheiten des Kampfes in März dieses Jahres verbreitet wird, von welch’ letzteren Palacky (Gesch. Böhm. V. 1. S. 13—15) meint, dass sie nicht bekannt seien. — Vergl. hiezu: Langen, Albrecht d. Beherzte, S. 72 fig., Märker Burggrafenthum Meissen S. 358 (besonders über die Plauenschen Streitigkeiten) und Palacky 1. c. — Eschenloers unwichtige hieher gehörige Stelle lautet (Kunesch II. S. 217): „Von stat an war er (Albrecht) auf mit trefflicher Macht und zoge vor den Ellebogen, welchen er meinete einzunchmen. Darein H. Zdenko von Sternberg den jungen Herrn von Plauen sante mit 500 Pferden. Davon die Meissner vor demn Ellebogen nach grossen empfangenen Schaden abziehen mussten und den Ellebogen mit Schanden lassen.“
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2 beywesung und vorjehung Bernhartz van Schonpergk mar- schalks, hern Heinrich vam Ende ritter, Nickel Pflug haubt- man zu Leiptzigk und Herman van Weispach, unsers gnedi- gen hern herzog Albricht van Sachsen etc. rette, in massen hirnach beschriben steht : zum ersten, das her Mathis und her Wentzlaw obgnant sullen prauchen der herschaft zum Elpogen, inmassen sy der fur dem entstanden unwillen ge- tan haben, und dy vam Elbogen sullen in gewant sein, auch in massen fur dem gemelten unwillen gewest sein, und her Mathis und her Wentzlaw sullen dy vam Elbogen bleiben lassen bey aller irer freyheyt und gewonheyt, und der in van beden teylen nichtz mehr noch myner furzunemen, den wy es fur dem gemeltem unwillen gewest ist angeferde. es sullen auch dy vam Elbogen nymant in dy stad lassen, da van hern Mathisen und hern Wentzlaw noch dem slosz ein- cherley schaden zugezogen oder getan werd, das in an irer herlickeit brengen mucht. desgleichen sullen her Mathis und her Wentzlaw und dy iren nymand auf das slosz nemen, noch lassen, dar ausz den van Elbogen und der stad eincher- ley schaden entstehen oder gescheen mucht. item so her Ma- this und her Wentzlaw bey der herschaft obgemelt nymer bleyben noch der nymmer behalten wolten, so sullen sy doch dy vam Elbogen an keine andere herschaft brengen oder verweisen, sy komen es dan miteinander zu auftrag und erkentnusz fur ein konigk zu Behem, den unser heyliger vater der babst und der allerdurchleuchtigste unser gnedig- ster her ein Romischer keyser fur ein konigk zu Behem haben, yedoch mugen dy vam Elbogen dise geschicht wol brengen, wen in dasz eben ist, an unsern allerdurchleuchti- gisten hern den konigk zu Hungern und Behem. item unsers gnedigen hern van Sachsen obgemelte rethe und haubtleuthe sullen mit dem heere gentzlich van der stadt Elbogen und irem gelager allenthalben abrawmen und hinweg zihen, iderman an sein heym wesen an schaden der wolgeboren des eltern und des jungern hern van Plawen und an scha- den der vam Elbogen und aller der iren lewth und gutere. und so sulch heer hynwegk komet, dar nach in zweyen oder dreyen stunden noch einander volgend angeferde sullen auch dy geste ausz der stadt nachzyhen ; dar nach auch in so viel zeiten, wy erst gemelt ist, sullen unsere gnedige hern van Sachsen etc. obgemelte dyner und untertanen, dy auf dem slosz sein, mit sampt iren dienern und knechten und anderm volek, das da oben ist, ausgeslossen das gewonlich heerge- sinde, hern Mathisen und hern Wentzlaw mit iren pferden, harnusch und hab an entgeltnus auch weg zihen und ider teyl dem anderm an schaden und angeferde pisz an sein ge- 1b.
2 beywesung und vorjehung Bernhartz van Schonpergk mar- schalks, hern Heinrich vam Ende ritter, Nickel Pflug haubt- man zu Leiptzigk und Herman van Weispach, unsers gnedi- gen hern herzog Albricht van Sachsen etc. rette, in massen hirnach beschriben steht : zum ersten, das her Mathis und her Wentzlaw obgnant sullen prauchen der herschaft zum Elpogen, inmassen sy der fur dem entstanden unwillen ge- tan haben, und dy vam Elbogen sullen in gewant sein, auch in massen fur dem gemelten unwillen gewest sein, und her Mathis und her Wentzlaw sullen dy vam Elbogen bleiben lassen bey aller irer freyheyt und gewonheyt, und der in van beden teylen nichtz mehr noch myner furzunemen, den wy es fur dem gemeltem unwillen gewest ist angeferde. es sullen auch dy vam Elbogen nymant in dy stad lassen, da van hern Mathisen und hern Wentzlaw noch dem slosz ein- cherley schaden zugezogen oder getan werd, das in an irer herlickeit brengen mucht. desgleichen sullen her Mathis und her Wentzlaw und dy iren nymand auf das slosz nemen, noch lassen, dar ausz den van Elbogen und der stad eincher- ley schaden entstehen oder gescheen mucht. item so her Ma- this und her Wentzlaw bey der herschaft obgemelt nymer bleyben noch der nymmer behalten wolten, so sullen sy doch dy vam Elbogen an keine andere herschaft brengen oder verweisen, sy komen es dan miteinander zu auftrag und erkentnusz fur ein konigk zu Behem, den unser heyliger vater der babst und der allerdurchleuchtigste unser gnedig- ster her ein Romischer keyser fur ein konigk zu Behem haben, yedoch mugen dy vam Elbogen dise geschicht wol brengen, wen in dasz eben ist, an unsern allerdurchleuchti- gisten hern den konigk zu Hungern und Behem. item unsers gnedigen hern van Sachsen obgemelte rethe und haubtleuthe sullen mit dem heere gentzlich van der stadt Elbogen und irem gelager allenthalben abrawmen und hinweg zihen, iderman an sein heym wesen an schaden der wolgeboren des eltern und des jungern hern van Plawen und an scha- den der vam Elbogen und aller der iren lewth und gutere. und so sulch heer hynwegk komet, dar nach in zweyen oder dreyen stunden noch einander volgend angeferde sullen auch dy geste ausz der stadt nachzyhen ; dar nach auch in so viel zeiten, wy erst gemelt ist, sullen unsere gnedige hern van Sachsen etc. obgemelte dyner und untertanen, dy auf dem slosz sein, mit sampt iren dienern und knechten und anderm volek, das da oben ist, ausgeslossen das gewonlich heerge- sinde, hern Mathisen und hern Wentzlaw mit iren pferden, harnusch und hab an entgeltnus auch weg zihen und ider teyl dem anderm an schaden und angeferde pisz an sein ge- 1b.
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3 ware. und mit diesen obgeschriben sachen und punckten sal alle vehede und zwytracht, wy sich dy gemacht und vorlauffen hat, clein ader grosz und nemlich aller unwill und widerwertickeit van beyden teylen und allen iren helfern gescheen und mit namen den erlauchten hochgeboren fursten und hern hern Albrichten herzog zu Sachsen etc. unseru gnedigen hern, der erbern manschaft, steten und mergten und gemeyniglich allen inwonern in Elbogner kreysz an eim und dem wolgeboren hern van Plawen etc. van der vam Elbogen wegen am andern teyl und allen van beyden teylen iren mannen und dienern und unterthanen alles desz obge- meltens unwillens halben kein andere vehde oder zuspruche dar einzuzihen, und zwischen den, dy dar unter verdacht und gewant sein, alles gantz abgethaen, vorsühent, verricht und hingelegt sein und des in kunftigen zeiten in argk nymer gein ein ander zu anten noch zu gedencken noch in rachsal furzunemen, noch auch nicht zu effern, wy das van menschen synn und list erdacht mocht werden, alle geferde und argelist hirinne gentzlich auszgescheiden. sulche beyde teyle obgnant van iren und iren helfer wegen auch obguant mit mundt und mit hant bey iren treuwen und eren geredt und gelobt haben zu halten, und zu steter sicherheyt haben wir obgnant teydungslewth idem teyl gleycher lawth ein verrichtz brief geben, desz sy van beden teylen ire insigel und her Wentzlaw sein signedt darauf gedruckt haben. so haben auch dy obgnanten unsers gnedigen hern van Sach- senn ete. rete mit namen Bernhart van Schonpergk mar- schalk, her Heinrich vam Mende ritter und Herman van Weyspach ire signet anstad irer insigel, wan sy der bey in nicht gehapt haben, und wir obgemelten teydungslewth mit namen Niclosz vam Perglesz, Jorg Meynl und Paulus Cadener unser insigel daran gedruckt, in der kraft wir Niclosz Seybat und Wentzel Tuchmacher hir an zu diesem mal auch ver- hengen. 1) Dar nach als man zehelt noch Cristi gepuert tausent vierhundert und im sechs und sibentzigsten jaren am tage Marie Magdalene ist dy stad Elbogen ausgebrant, und etliche frome lewthe mit verbronnen, ab sulcher schaden durch eygen fewer oder eingelegt, ist nicht offenbaer. 2) 1476 Jull 22. 1) Dieselbe Urkunde findet sich in unwesentlich abweichendem Wortlaute (fälschlich wird das Jahr 1479 genannt) zweimal im Hauptstaatsarchive in Dresden: Cop. 59 Bl. 2 fg. ) Als einschlägige Ereignisse zwischen 1471 und 1476 erwähnen wir: a) Im Jahre 1473 wurde auf dem ersten Beneschauer Landtage be- 1*
3 ware. und mit diesen obgeschriben sachen und punckten sal alle vehede und zwytracht, wy sich dy gemacht und vorlauffen hat, clein ader grosz und nemlich aller unwill und widerwertickeit van beyden teylen und allen iren helfern gescheen und mit namen den erlauchten hochgeboren fursten und hern hern Albrichten herzog zu Sachsen etc. unseru gnedigen hern, der erbern manschaft, steten und mergten und gemeyniglich allen inwonern in Elbogner kreysz an eim und dem wolgeboren hern van Plawen etc. van der vam Elbogen wegen am andern teyl und allen van beyden teylen iren mannen und dienern und unterthanen alles desz obge- meltens unwillens halben kein andere vehde oder zuspruche dar einzuzihen, und zwischen den, dy dar unter verdacht und gewant sein, alles gantz abgethaen, vorsühent, verricht und hingelegt sein und des in kunftigen zeiten in argk nymer gein ein ander zu anten noch zu gedencken noch in rachsal furzunemen, noch auch nicht zu effern, wy das van menschen synn und list erdacht mocht werden, alle geferde und argelist hirinne gentzlich auszgescheiden. sulche beyde teyle obgnant van iren und iren helfer wegen auch obguant mit mundt und mit hant bey iren treuwen und eren geredt und gelobt haben zu halten, und zu steter sicherheyt haben wir obgnant teydungslewth idem teyl gleycher lawth ein verrichtz brief geben, desz sy van beden teylen ire insigel und her Wentzlaw sein signedt darauf gedruckt haben. so haben auch dy obgnanten unsers gnedigen hern van Sach- senn ete. rete mit namen Bernhart van Schonpergk mar- schalk, her Heinrich vam Mende ritter und Herman van Weyspach ire signet anstad irer insigel, wan sy der bey in nicht gehapt haben, und wir obgemelten teydungslewth mit namen Niclosz vam Perglesz, Jorg Meynl und Paulus Cadener unser insigel daran gedruckt, in der kraft wir Niclosz Seybat und Wentzel Tuchmacher hir an zu diesem mal auch ver- hengen. 1) Dar nach als man zehelt noch Cristi gepuert tausent vierhundert und im sechs und sibentzigsten jaren am tage Marie Magdalene ist dy stad Elbogen ausgebrant, und etliche frome lewthe mit verbronnen, ab sulcher schaden durch eygen fewer oder eingelegt, ist nicht offenbaer. 2) 1476 Jull 22. 1) Dieselbe Urkunde findet sich in unwesentlich abweichendem Wortlaute (fälschlich wird das Jahr 1479 genannt) zweimal im Hauptstaatsarchive in Dresden: Cop. 59 Bl. 2 fg. ) Als einschlägige Ereignisse zwischen 1471 und 1476 erwähnen wir: a) Im Jahre 1473 wurde auf dem ersten Beneschauer Landtage be- 1*
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4 — 1476 Sept. 30. Dar nach in dem selben jare am abent Remigii ist her Niclosz und her Wentzel Slick mit den francken hern Sig- mundt van Swarzenpergk und Jorgen van Rosenbergk bey nacht uber dy Eger hinten ins slosz gestigen und dy stad gewaltiglichen uberfallen und alles, das dar inne gewest, genomen, viel fromer leuth in das elend getriben. desz sich dy vam Elbogen unbesorgt gewest, und dy konigliche stad zu in genomen, und alle, dy sy durch gnad dar inne haben bleiben lassen oder einkomen, haben in erbhuldung mussen sweren. ab dasz mit wissen koniglicher maiestat gescheen sey oder nicht, ist verporgen. doch sulche stad, dy in alleine verpfant, in erbhultung genomen und gehalten. 1) 1483 März 21. Item als man zehelt der weniger zael Christi im drey und achtzigistim jare am freitag fur dem heyligen palmtage hat dy konigliche maiestet eim burgermeister und rath ge- schriben als hirnach volgt : April 2. Wladislaus van gotz gnaden konigk zu Behem, mar- grave zu Merhern etc. den ersamen weisen unsern liben getreuwen burgermeister und rathe der stad Elbogen. ersa- men lieben getreuwen! wir begeren van euch ernstlicher meynung, das ir auf mitwoch, den nachsten noch dem hey- ligen ostertag schierst kunftigen, etliche ausz euch der eltisten züglich der Ordnung im Elbogner Kreise bestimmt, dass die Verweser desselben, so oft es nothwendig erscheint, an die für Böhmen eingesetzten Hauptleute verwiesen werden sollen. (Palacky Gesch. Böhm. V. 1. S. 91.) b) Die Bulle des Papstes Sixtus v. 1475 Okt. 17. (im Anhange). c) Die Streitigkeiten der Herren von Plauen mit den sächsischen Fürsten u. den Schlicken währen v. 1471 bis 1476 u. darüber hinaus. S. Märker l. c. S. 366 flg. d) Im Jahre 1476 April 4. bestätiget K. Wladislaw dem M. Schlick die Gerechtsame auf Elbogen u. erweitert dieselben auch auf dessen drei Söhne. (Siche im Anhange die Urkunde v. 1476 April 4. und Arch. český VI. S. 5 flg.) 1) Auf diese Ueberrumpelung von 1476 Sept. 30. bezieht sich Sigmund von Schwarzenberg in seinem Briefe an die Stadt Eger von 1476 Dezem- ber 6. den wir im Anhange mittheilen. — Zum Jahre 1479 vergleiche die Confirmation der Priviligien Elbogens durch König Wladislaw in der Ur- kunde von 1479 Oktober 5. im Anhange. — Im Jahre 1482 April 21. wur- den auf dem Brüxer Tage die Plauenschen Streitigkeiten beglichen. S. Langen, Albrecht der Beherzte S. 137 flg., Märker Burggrafenthum Meissen S. 370.
4 — 1476 Sept. 30. Dar nach in dem selben jare am abent Remigii ist her Niclosz und her Wentzel Slick mit den francken hern Sig- mundt van Swarzenpergk und Jorgen van Rosenbergk bey nacht uber dy Eger hinten ins slosz gestigen und dy stad gewaltiglichen uberfallen und alles, das dar inne gewest, genomen, viel fromer leuth in das elend getriben. desz sich dy vam Elbogen unbesorgt gewest, und dy konigliche stad zu in genomen, und alle, dy sy durch gnad dar inne haben bleiben lassen oder einkomen, haben in erbhuldung mussen sweren. ab dasz mit wissen koniglicher maiestat gescheen sey oder nicht, ist verporgen. doch sulche stad, dy in alleine verpfant, in erbhultung genomen und gehalten. 1) 1483 März 21. Item als man zehelt der weniger zael Christi im drey und achtzigistim jare am freitag fur dem heyligen palmtage hat dy konigliche maiestet eim burgermeister und rath ge- schriben als hirnach volgt : April 2. Wladislaus van gotz gnaden konigk zu Behem, mar- grave zu Merhern etc. den ersamen weisen unsern liben getreuwen burgermeister und rathe der stad Elbogen. ersa- men lieben getreuwen! wir begeren van euch ernstlicher meynung, das ir auf mitwoch, den nachsten noch dem hey- ligen ostertag schierst kunftigen, etliche ausz euch der eltisten züglich der Ordnung im Elbogner Kreise bestimmt, dass die Verweser desselben, so oft es nothwendig erscheint, an die für Böhmen eingesetzten Hauptleute verwiesen werden sollen. (Palacky Gesch. Böhm. V. 1. S. 91.) b) Die Bulle des Papstes Sixtus v. 1475 Okt. 17. (im Anhange). c) Die Streitigkeiten der Herren von Plauen mit den sächsischen Fürsten u. den Schlicken währen v. 1471 bis 1476 u. darüber hinaus. S. Märker l. c. S. 366 flg. d) Im Jahre 1476 April 4. bestätiget K. Wladislaw dem M. Schlick die Gerechtsame auf Elbogen u. erweitert dieselben auch auf dessen drei Söhne. (Siche im Anhange die Urkunde v. 1476 April 4. und Arch. český VI. S. 5 flg.) 1) Auf diese Ueberrumpelung von 1476 Sept. 30. bezieht sich Sigmund von Schwarzenberg in seinem Briefe an die Stadt Eger von 1476 Dezem- ber 6. den wir im Anhange mittheilen. — Zum Jahre 1479 vergleiche die Confirmation der Priviligien Elbogens durch König Wladislaw in der Ur- kunde von 1479 Oktober 5. im Anhange. — Im Jahre 1482 April 21. wur- den auf dem Brüxer Tage die Plauenschen Streitigkeiten beglichen. S. Langen, Albrecht der Beherzte S. 137 flg., Märker Burggrafenthum Meissen S. 370.
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5 — mit follem gewalt in unsern koniglichen hoef forderlich ver- orden und bey uns haben wolt; so wir dan sachen halben aldo mit euch zu handeln haben, dar ausz ir unsere meynung und willen ferrer wol vernemen wert. dar nach hapt euch ernstlich zu richten. geben zu Prag am freytag fur dem hey- ligem palmtage unsers reiches im zwelftem jare. 1183 Marz 21. Als sulcher brief also an ein rath komen und gelesen, hat in ein rath hern Jeronymus Slick, der zur zeit van wegen seins vaters und anderer seiner brudere geantwort. und an sein gnad gelangen, und dy weyl sy in erbhultung gesworen und ire hern sein, wes sy sich dar inne halten sullen, gnediglich raten, wen sy an sein wissen und willen nyrgen hin schicken wellen. desz sich her Jeronymus bedacht und auf sulche fodrung konigliche majestät ein rath heissen hin ein schicken. desz sich ein erber rath nicht gesewmpt, und etliche ausz den eldisten, Erharden Schmidt, Wentzel Tuchmacher und Wentzel Eckel hin ein verordent mit gnug- licher macht. als sy auf tag und stund fur sein k. gnaden sint gestanden, hat sein k. gnaden an sy fragen lassen, wy sy den hern Slicken gesworen haben; den so sy in erb- hultung gesworen, haben sy unrecht gethan. es hat auch sein k. g. dar an kein gefallen. dar auf hat Wentzel Tuchmacher gesagt, sein k. g. geruch in so gnedig zu sein, dasz sy das also an ein rath mugen brengen, wollen sein g. desz ein ant- wort geben. dasz in sein k. mt. vergont hat. haben sy sulch k. m. meynung fur ein gantzen rat bracht und an hern Jeronym auch gelangen. haben sein k. g. antwort zu geben ma- nich und viel rethe gehapt, neben in her Jeronym, doch nicht muntlich, sunder brieflich mit wissen und willen hern Jeronym sein k. g. in diesim lauth antwort zugeschriben: 2а. Dem durchleuchtigistem grosmechtigistem fursten und hern hern Wladislao, konigk zu Behem, maregraven zu Mer- hern, zu Lausitz etc., unserm allergnedigstem hern. durch- leuchtigister grosmechtigister konigk, allergnedigster her unser unterthenig willig und gehorsam dienst ewerm k. g. alzeit demutiglichen bereyt. gnedigster her! auf ewer konig- lichen gnaden begern haben wir etliche unsere ratz frunde
5 — mit follem gewalt in unsern koniglichen hoef forderlich ver- orden und bey uns haben wolt; so wir dan sachen halben aldo mit euch zu handeln haben, dar ausz ir unsere meynung und willen ferrer wol vernemen wert. dar nach hapt euch ernstlich zu richten. geben zu Prag am freytag fur dem hey- ligem palmtage unsers reiches im zwelftem jare. 1183 Marz 21. Als sulcher brief also an ein rath komen und gelesen, hat in ein rath hern Jeronymus Slick, der zur zeit van wegen seins vaters und anderer seiner brudere geantwort. und an sein gnad gelangen, und dy weyl sy in erbhultung gesworen und ire hern sein, wes sy sich dar inne halten sullen, gnediglich raten, wen sy an sein wissen und willen nyrgen hin schicken wellen. desz sich her Jeronymus bedacht und auf sulche fodrung konigliche majestät ein rath heissen hin ein schicken. desz sich ein erber rath nicht gesewmpt, und etliche ausz den eldisten, Erharden Schmidt, Wentzel Tuchmacher und Wentzel Eckel hin ein verordent mit gnug- licher macht. als sy auf tag und stund fur sein k. gnaden sint gestanden, hat sein k. gnaden an sy fragen lassen, wy sy den hern Slicken gesworen haben; den so sy in erb- hultung gesworen, haben sy unrecht gethan. es hat auch sein k. g. dar an kein gefallen. dar auf hat Wentzel Tuchmacher gesagt, sein k. g. geruch in so gnedig zu sein, dasz sy das also an ein rath mugen brengen, wollen sein g. desz ein ant- wort geben. dasz in sein k. mt. vergont hat. haben sy sulch k. m. meynung fur ein gantzen rat bracht und an hern Jeronym auch gelangen. haben sein k. g. antwort zu geben ma- nich und viel rethe gehapt, neben in her Jeronym, doch nicht muntlich, sunder brieflich mit wissen und willen hern Jeronym sein k. g. in diesim lauth antwort zugeschriben: 2а. Dem durchleuchtigistem grosmechtigistem fursten und hern hern Wladislao, konigk zu Behem, maregraven zu Mer- hern, zu Lausitz etc., unserm allergnedigstem hern. durch- leuchtigister grosmechtigister konigk, allergnedigster her unser unterthenig willig und gehorsam dienst ewerm k. g. alzeit demutiglichen bereyt. gnedigster her! auf ewer konig- lichen gnaden begern haben wir etliche unsere ratz frunde
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6 zu ewern k. g. geschickt, an dy e. k. g. fragweis begeren hat lassen, welcherley masse wir unser herschaft, den Slicken, etc. hultung gethan. sulche e. k. g. frag sy wider an uns gebracht haben etc. fugen wir e. k. g. demutiglichen zu wissen, dasz uns etliche ausz den eldisten bericht haben, wy das sy mitsampt und neben der erber manschaft im Elpogner kreisz van e. k. g. forfar, konigk Jorgen loblicher gedechtnusz, verweist an hern Mathisen Slick und sein erben treuw, gehorsam und gewertick zu sein noch laut irer ver- schreybung an seiner k. g. stad. den gnedigster konigk es hat sich fur etlichen vergangen jaren zwischen der gemelten unser herschaft und der stad etlicher unwillen begeben, da durch etliche ausz der stad geweist wurden sint. aber alle. dy unser herschaft in der stad wonend bleiben haben lassen, und dy hernach durch furpeth und gnaden willen herein ge- zogen sint, haben gelobt und erbhultung gesworen noch laut irer verschreibung, und verhoffen uns dar inne, wy fromen leuthen zusteht, also zu halten, e. k. g. dar auf demutiglichen betend, uns in unser antwort in ungnaden nicht zu vermer- cken, sunder dy gnediglichen van uns aufzunemen. dasz wollen wir umb e. k. g. als unsern gnedigsten hern alzeit demu- tiglichen verdienen. geben am mantag noch Marci ewange- listae anno dom. etc. im lxxxiiio 1483 April 28 Wy wol sulcher brief van eim rath ist ausgangen, ist er doch durch hern Jeronym also van wort zu worte ge- macht. wen so er noch lauth gescheener handlung sult sein geschriben worden, wy dy hern. dy Slicken, dy k. stat uber- fallen, eingenomen etc., villeicht den hern zu ungelimpf komen. hat ein rat zu der zeit nicht anders wellen fugen. welcher brief durch ein rath geschickt, doch van dem poten nicht anbracht und an wissen eins ratz verhalten, als sich hirnach weyter wirt eroffen. was aber dy k. mt. weyter fur hat welle nemen, aber ausz was ursachen sulche frage ge- scheen, ist verpurgen. Aber viel und oft sein k. g. durch dy ausgetriben fromen lewth angeruft, und sulche gewaldige ubung an in van den hern Slicken gescheen, und gerechtickeyt begeert, ist in verhalten; in was meynung, sein k. g. unverporgen, also dasz sulche fodrung k. mt. villeicht durch den auflauf und
6 zu ewern k. g. geschickt, an dy e. k. g. fragweis begeren hat lassen, welcherley masse wir unser herschaft, den Slicken, etc. hultung gethan. sulche e. k. g. frag sy wider an uns gebracht haben etc. fugen wir e. k. g. demutiglichen zu wissen, dasz uns etliche ausz den eldisten bericht haben, wy das sy mitsampt und neben der erber manschaft im Elpogner kreisz van e. k. g. forfar, konigk Jorgen loblicher gedechtnusz, verweist an hern Mathisen Slick und sein erben treuw, gehorsam und gewertick zu sein noch laut irer ver- schreybung an seiner k. g. stad. den gnedigster konigk es hat sich fur etlichen vergangen jaren zwischen der gemelten unser herschaft und der stad etlicher unwillen begeben, da durch etliche ausz der stad geweist wurden sint. aber alle. dy unser herschaft in der stad wonend bleiben haben lassen, und dy hernach durch furpeth und gnaden willen herein ge- zogen sint, haben gelobt und erbhultung gesworen noch laut irer verschreibung, und verhoffen uns dar inne, wy fromen leuthen zusteht, also zu halten, e. k. g. dar auf demutiglichen betend, uns in unser antwort in ungnaden nicht zu vermer- cken, sunder dy gnediglichen van uns aufzunemen. dasz wollen wir umb e. k. g. als unsern gnedigsten hern alzeit demu- tiglichen verdienen. geben am mantag noch Marci ewange- listae anno dom. etc. im lxxxiiio 1483 April 28 Wy wol sulcher brief van eim rath ist ausgangen, ist er doch durch hern Jeronym also van wort zu worte ge- macht. wen so er noch lauth gescheener handlung sult sein geschriben worden, wy dy hern. dy Slicken, dy k. stat uber- fallen, eingenomen etc., villeicht den hern zu ungelimpf komen. hat ein rat zu der zeit nicht anders wellen fugen. welcher brief durch ein rath geschickt, doch van dem poten nicht anbracht und an wissen eins ratz verhalten, als sich hirnach weyter wirt eroffen. was aber dy k. mt. weyter fur hat welle nemen, aber ausz was ursachen sulche frage ge- scheen, ist verpurgen. Aber viel und oft sein k. g. durch dy ausgetriben fromen lewth angeruft, und sulche gewaldige ubung an in van den hern Slicken gescheen, und gerechtickeyt begeert, ist in verhalten; in was meynung, sein k. g. unverporgen, also dasz sulche fodrung k. mt. villeicht durch den auflauf und
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7 grosz ubel, dar nach im herbst zu Prag gescheen, vergessen und verhindert worden. 1) Do dy Proger und gemeyner pubel uber dy fromen cristen ein samlung und auflauf machten, der viel erschlugen und umbbrachten, ist also weyter nicht gedacht, wider von der herschaft noch ein rathe. den ein rath und gantze ge- meine sich der Slicken als irer erbhern gehalten. wy wol ein rath viel und ofte umb gufte und gabe, auch umb auf- satzung eins maels mit dem maltze, do dy herschaft ye van eim maltze, dasz man prewen sult, ein strich maltz wolt ha- ben, angefochten ist worden, haben sy sich doch desz, so viel sy mochten, mit iren freyheiten (dy in dy Slicken in der stad verlisen, genomen und wider geben) doch eins teyls behalten, wider setzt und nicht thun haben wollen, nichtz wenigers haben sy der herschaft zu zeiten noch inhalt der register gelt leyen mussen. ab dasz wirt wider geben oder nicht, lasz ich bleiben. denn gepieten und schaffen in gemeinen dingen itzundt mit nachreisen, itzundt mit der gejewt, itzundt mit gleiten und andern viel sachen hat ein arme gemein thun mussen und sich noch in als iren erbhern richten und halten. dasz ein gemein, wy wol sy desz nicht pflichtig gewest, getan und sich wider dy herschaft ny gesatzt, sunder als erbleuthe der gehalten getrewlich und unterthenig. Also haben bmelte hern dy k. stad Elbogen in der erbhaldung gehalten und besessen, dy in doch umb ein gelt verpfant gewest. es hat auch her Jeronimus von wegen hern Mathisen seins vaters, hern Niclosen und hern Caspar seiner bruder dasz regiment gefuert und regiert, so lang und sy dy guter zuslagen haben. dy selbige zuslahung ist im anfang also gewest, dasz her Niclosz Valkenaw mit seiner zu- gehorung und her Jeronimus Slackenwerth mit seiner zuge- horung und her Caspar dy herlichkeyt und stad Elbogen 2b. 1) Der Chronist meint hier und in den folgenden Zeilen offenbar den blutigen Septemberanfstand in Prag v. J. 1483. Vergl. Palacky l. c. S. 251 fig.
7 grosz ubel, dar nach im herbst zu Prag gescheen, vergessen und verhindert worden. 1) Do dy Proger und gemeyner pubel uber dy fromen cristen ein samlung und auflauf machten, der viel erschlugen und umbbrachten, ist also weyter nicht gedacht, wider von der herschaft noch ein rathe. den ein rath und gantze ge- meine sich der Slicken als irer erbhern gehalten. wy wol ein rath viel und ofte umb gufte und gabe, auch umb auf- satzung eins maels mit dem maltze, do dy herschaft ye van eim maltze, dasz man prewen sult, ein strich maltz wolt ha- ben, angefochten ist worden, haben sy sich doch desz, so viel sy mochten, mit iren freyheiten (dy in dy Slicken in der stad verlisen, genomen und wider geben) doch eins teyls behalten, wider setzt und nicht thun haben wollen, nichtz wenigers haben sy der herschaft zu zeiten noch inhalt der register gelt leyen mussen. ab dasz wirt wider geben oder nicht, lasz ich bleiben. denn gepieten und schaffen in gemeinen dingen itzundt mit nachreisen, itzundt mit der gejewt, itzundt mit gleiten und andern viel sachen hat ein arme gemein thun mussen und sich noch in als iren erbhern richten und halten. dasz ein gemein, wy wol sy desz nicht pflichtig gewest, getan und sich wider dy herschaft ny gesatzt, sunder als erbleuthe der gehalten getrewlich und unterthenig. Also haben bmelte hern dy k. stad Elbogen in der erbhaldung gehalten und besessen, dy in doch umb ein gelt verpfant gewest. es hat auch her Jeronimus von wegen hern Mathisen seins vaters, hern Niclosen und hern Caspar seiner bruder dasz regiment gefuert und regiert, so lang und sy dy guter zuslagen haben. dy selbige zuslahung ist im anfang also gewest, dasz her Niclosz Valkenaw mit seiner zu- gehorung und her Jeronimus Slackenwerth mit seiner zuge- horung und her Caspar dy herlichkeyt und stad Elbogen 2b. 1) Der Chronist meint hier und in den folgenden Zeilen offenbar den blutigen Septemberanfstand in Prag v. J. 1483. Vergl. Palacky l. c. S. 251 fig.
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8 1489 Juli 31. gehapt. ist aber solche zuslahung zwischen den hern nicht lang bliben, wy wol ein itzlicher seinen teyl etliche jaer besessen und inne gehapt, und hirnach ein andere furgenomen. dy selbe ist gescheen, in massen hernach ist beschriben: 1) Noch Cristi unsers liben hern gepuert vierzenhundert und im newn und achtzigistim jare am freitag noch sent Jacofs tag desheyligen zwelfpoten sint wir hernach beschriben mit namen Heinrich Rewsse van Plawen der elter, her zu Greutz und Kranichfelt, Wentzlaw Slick, her zur Weis- kirch und Hertenpergk, als obleuth, und dy nechsten gesipten frunde Heinrich burgrave zu Meissen, grave zum Harten- stein, her van Plawen, Ernst grave van Gleichen und her zu Petzaw etc., Ludwigk Schenck, her zu Tautenpergk, Cristof, her van Guttenstein zum Rabenstein, hauptman in Satzer kreysz, Jan van Lockewitz, her zum Hassenstein, und Heintz Grisse van Mentzes zum Tzedlitz, als zusitzer, van den wolgeboren hern Niclosz, hern Jeronym und hern Caspar Slicken gebru- dere, hern zur Weiskirchen und Elbogen etc., gepeten worden irer erbteylung halben, so sy furmals durch sich selbst fur- anlast und ire gutere noch irem vater in got gedacht entsla- gen, sy furder fruntlichen und gutlichen durch sulchen iren anlast zu entscheyden. also haben wir obgnanten obleuth und zusitze dise ire bete angenomen und mit irer aller guten willen und wissen dise erbteylung verfast und gemacht, auf das sich dy gnanten hern Slick gebrudere und alle ire erben sich 1) Für die Zeit von 1483 bis 1489 ergänzen folgende Stücke: a) König Wladislaw trifft im Jahre 1483 zwei Entscheidungen in den Streitigkeiten der Schlicke mit denen von Plauen, betreffend die Aus- lieferung der Unterthanen (Fliichtlinge aus Elbogen) und das von beiden Seiten in Anspruch genommene Recht. Zinn zu schmelzen. (Archiv český VI. S. 554 u. 558.) b) Die Schlicke werden 1483 Juni 25. von Papst Sixtus IV. neuer- dings in den Bann gelegt. (Theiner mon. hist. Polon. II. 223 flg.) c) Das Landrecht entscheidet 1486 März 10. über die von H. Schlick vorgelegten, angeblich von K. Sigmund an Kaspar Schlick verliehenen Gerechtsame. (Lunig, spec. sacc. t. HI. p. 1186, Sternberg, Umrisse einer Gesch. der böhm. Bergwerke I. S. 312 flg., Palacky Gesch. Böhm. V. I. S. 282.) d) Die Bittschrift der Elbogner Flüchtlinge v. 1486, die Schmitt in seiner „Geschichte der pr. Schützencompagnie zu Elbogen“ S. 11 erwähnt. dermalen aber nicht mehr zu finden ist. e) 1489 Juli 15. erlangt Hieronymus Schlick von König Wladislaw die Versicherung, dass die Schlick’sche Pfandschaft nur allein vom Könige ausgelöst werden könne. (Palacky l. c. S. 447.) ƒ) Der König entscheidet 1487 Dezember 20. im Streite zwischen H. Schlick und H. v. Plauen zu Gunsten des Letzteren wegen der Ge- richtszuständigkeit der Königswarter Lehnsleute. (Archiv český VI. S. 559.) g) Der König entscheidet 1488 April 24. bezüglich des Eides, den die Ritterschaft in Elbogner Kreise zu leisten hatte. (Arch. český VI. S. 560.)
8 1489 Juli 31. gehapt. ist aber solche zuslahung zwischen den hern nicht lang bliben, wy wol ein itzlicher seinen teyl etliche jaer besessen und inne gehapt, und hirnach ein andere furgenomen. dy selbe ist gescheen, in massen hernach ist beschriben: 1) Noch Cristi unsers liben hern gepuert vierzenhundert und im newn und achtzigistim jare am freitag noch sent Jacofs tag desheyligen zwelfpoten sint wir hernach beschriben mit namen Heinrich Rewsse van Plawen der elter, her zu Greutz und Kranichfelt, Wentzlaw Slick, her zur Weis- kirch und Hertenpergk, als obleuth, und dy nechsten gesipten frunde Heinrich burgrave zu Meissen, grave zum Harten- stein, her van Plawen, Ernst grave van Gleichen und her zu Petzaw etc., Ludwigk Schenck, her zu Tautenpergk, Cristof, her van Guttenstein zum Rabenstein, hauptman in Satzer kreysz, Jan van Lockewitz, her zum Hassenstein, und Heintz Grisse van Mentzes zum Tzedlitz, als zusitzer, van den wolgeboren hern Niclosz, hern Jeronym und hern Caspar Slicken gebru- dere, hern zur Weiskirchen und Elbogen etc., gepeten worden irer erbteylung halben, so sy furmals durch sich selbst fur- anlast und ire gutere noch irem vater in got gedacht entsla- gen, sy furder fruntlichen und gutlichen durch sulchen iren anlast zu entscheyden. also haben wir obgnanten obleuth und zusitze dise ire bete angenomen und mit irer aller guten willen und wissen dise erbteylung verfast und gemacht, auf das sich dy gnanten hern Slick gebrudere und alle ire erben sich 1) Für die Zeit von 1483 bis 1489 ergänzen folgende Stücke: a) König Wladislaw trifft im Jahre 1483 zwei Entscheidungen in den Streitigkeiten der Schlicke mit denen von Plauen, betreffend die Aus- lieferung der Unterthanen (Fliichtlinge aus Elbogen) und das von beiden Seiten in Anspruch genommene Recht. Zinn zu schmelzen. (Archiv český VI. S. 554 u. 558.) b) Die Schlicke werden 1483 Juni 25. von Papst Sixtus IV. neuer- dings in den Bann gelegt. (Theiner mon. hist. Polon. II. 223 flg.) c) Das Landrecht entscheidet 1486 März 10. über die von H. Schlick vorgelegten, angeblich von K. Sigmund an Kaspar Schlick verliehenen Gerechtsame. (Lunig, spec. sacc. t. HI. p. 1186, Sternberg, Umrisse einer Gesch. der böhm. Bergwerke I. S. 312 flg., Palacky Gesch. Böhm. V. I. S. 282.) d) Die Bittschrift der Elbogner Flüchtlinge v. 1486, die Schmitt in seiner „Geschichte der pr. Schützencompagnie zu Elbogen“ S. 11 erwähnt. dermalen aber nicht mehr zu finden ist. e) 1489 Juli 15. erlangt Hieronymus Schlick von König Wladislaw die Versicherung, dass die Schlick’sche Pfandschaft nur allein vom Könige ausgelöst werden könne. (Palacky l. c. S. 447.) ƒ) Der König entscheidet 1487 Dezember 20. im Streite zwischen H. Schlick und H. v. Plauen zu Gunsten des Letzteren wegen der Ge- richtszuständigkeit der Königswarter Lehnsleute. (Archiv český VI. S. 559.) g) Der König entscheidet 1488 April 24. bezüglich des Eides, den die Ritterschaft in Elbogner Kreise zu leisten hatte. (Arch. český VI. S. 560.)
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9 wissen hinfur zu ewigen gezeiten, itzlicher seins teyls, zu halten. haben und gebrauchen noch dem pesten, als und ehe desz genissen, der masse und form stuck weise gesetzt, wy her nach volgt: Zum ersten sal her Niclosz Slick fur sich und alle sein erben dasz hawsz, dasz man desz margraven hawsz nennet, im slos zum Elbogen haben und zu dem das slosz und margt Valkenaw und Heinrichsgrun mit aller seiner ein und zuge- horung und auch dy guter, so dy gnanten hern Slick van irer mumen, nemlich Sebergk und Neudeck mit aller irer zu- gehorung und Kamersgrun und alle schulde zu seinem teyl mit semen erben geprauchen. zum andern sal her Jeronim Slick dy zwu kempnat mitsampt der kuchen und keller vam understen untz auf das oberste, was sy furgemacht haben, zusampt der stad Elbogen mit manschaften und aller aberkeyt, gleyten, zollen, nutzen, zinsen und gerichten, den zehenden umb dy stadt, furstgelt und dar zu das ganze burggut. als van alter geim Elbogen gebraucht worden ist, und das Warmpad mit aller seiner zugehorung, zol, geschefte und losungen ungeferlichen, wy das alles namen hat, und dar zu dy ablosung zu Kunspergk, auch dy smeltzhutten zwischen den thoren zum Elbogen sal gepraucht und gehalten werden, wy dasz her Mathis Slick ir vater, dem got gnedig sey, ge- schickt hat, zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge- prauchen. zum dritten sal her Caspar Slick dy rote kemp- nadt in slos zum Elbogen, dy stad Slackenwerd, dy stad Lichtenstad, den Monchof mit aller irer ein und zugehorung zusampt dem zolle zu Slackenwerd und dem zolle zum Ro- desfart zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge- prauchen. item her Jeronym und sein erben mit dem teyl zum Elbogen sullen auch mit der erber manschaft des kreisz Elbogen zu schaffen und gepieten haben. dar ein sullen im dy andern seine brudere und ire erben uberall kein eintrag noch einhalt thun, ausgeslossen wo eincherley zugrif, an welchen ortern und enden in lande gescheen, so den dy erbere man schaft van herrn Niclosen, hern Caspar oder den iren ange- ruffen wurden, dem selbigem nach sullen sy volge zu der eyle thun. und auch dy lehen der erber manschaft zum Stein ge- horend und dy lehen, dy sy vam hern van Plawen ankomen sind, wo dy zu fellen komen, sullen dy hern alle drey und ire erben semptlichen behalten. her Jeronym und sein erben sullen dy lehen van aller dreyer hern und aller irer erben wegen thun und leyen, und der erste anfahel an den Plaw- nischen lehen, der sal hern Jeronym und sein erben zufur behalten sein, was sich den hernach vorfellet, das sal alle wege gleich geteylt werden. item wen her Niclosz und her
9 wissen hinfur zu ewigen gezeiten, itzlicher seins teyls, zu halten. haben und gebrauchen noch dem pesten, als und ehe desz genissen, der masse und form stuck weise gesetzt, wy her nach volgt: Zum ersten sal her Niclosz Slick fur sich und alle sein erben dasz hawsz, dasz man desz margraven hawsz nennet, im slos zum Elbogen haben und zu dem das slosz und margt Valkenaw und Heinrichsgrun mit aller seiner ein und zuge- horung und auch dy guter, so dy gnanten hern Slick van irer mumen, nemlich Sebergk und Neudeck mit aller irer zu- gehorung und Kamersgrun und alle schulde zu seinem teyl mit semen erben geprauchen. zum andern sal her Jeronim Slick dy zwu kempnat mitsampt der kuchen und keller vam understen untz auf das oberste, was sy furgemacht haben, zusampt der stad Elbogen mit manschaften und aller aberkeyt, gleyten, zollen, nutzen, zinsen und gerichten, den zehenden umb dy stadt, furstgelt und dar zu das ganze burggut. als van alter geim Elbogen gebraucht worden ist, und das Warmpad mit aller seiner zugehorung, zol, geschefte und losungen ungeferlichen, wy das alles namen hat, und dar zu dy ablosung zu Kunspergk, auch dy smeltzhutten zwischen den thoren zum Elbogen sal gepraucht und gehalten werden, wy dasz her Mathis Slick ir vater, dem got gnedig sey, ge- schickt hat, zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge- prauchen. zum dritten sal her Caspar Slick dy rote kemp- nadt in slos zum Elbogen, dy stad Slackenwerd, dy stad Lichtenstad, den Monchof mit aller irer ein und zugehorung zusampt dem zolle zu Slackenwerd und dem zolle zum Ro- desfart zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge- prauchen. item her Jeronym und sein erben mit dem teyl zum Elbogen sullen auch mit der erber manschaft des kreisz Elbogen zu schaffen und gepieten haben. dar ein sullen im dy andern seine brudere und ire erben uberall kein eintrag noch einhalt thun, ausgeslossen wo eincherley zugrif, an welchen ortern und enden in lande gescheen, so den dy erbere man schaft van herrn Niclosen, hern Caspar oder den iren ange- ruffen wurden, dem selbigem nach sullen sy volge zu der eyle thun. und auch dy lehen der erber manschaft zum Stein ge- horend und dy lehen, dy sy vam hern van Plawen ankomen sind, wo dy zu fellen komen, sullen dy hern alle drey und ire erben semptlichen behalten. her Jeronym und sein erben sullen dy lehen van aller dreyer hern und aller irer erben wegen thun und leyen, und der erste anfahel an den Plaw- nischen lehen, der sal hern Jeronym und sein erben zufur behalten sein, was sich den hernach vorfellet, das sal alle wege gleich geteylt werden. item wen her Niclosz und her
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10 — Caspar der erbern manne ein ader meher zu irer notdorft zu dinste bedurfen wurden, dar umb sulen sy herrn Jeronym begrussen ; der sal mit in verschaffen. das van in also gescheen sall in als dan fur schaden van hern Niclosen, hern Caspar und iren erben gestanden werden. item dy ofnung sal hern Niclosen und sein erben auf seinem teyl als in das margraven hawsz und hern Caspar und sein erben auf seinem teyl als in dy rote kempnat auf dem slosse und durch dy stad Elbogen alwegen zu aller irer notdorft ein und ausz haben. und welcher unter in mit imandz zuschicken gewonne er keme zu veheden ader anders, und her Jeronym mitsampt dem andern seinem bruder desz selbigem zu recht mechtig werden, und der wider- teyl das recht nicht annemen wolt, als dan sal her Jeronym vorgonnen, in seiner stad Elbogen seinen brudern und den iren umb iren pfenning zu zeren. doch dasz auch gehalten am slosse und an der stad, und dy dar inne sein werden, und hern Jeronym an schaden. dasz sal also van in und allen iren erben zu ewigen zeiten ein bestetigung sein und gehalten werden. item her Niclosz und her Caspar und ire erben sullen hern Jeronym und sein erben ofnung an den slossen und steten, so in dieser teylung zugefallen sint, auch offen sein in aller masz, als er ôn mit der stad Elbogen und mit den seinen verponden ist. item umb dy wiltpann und gejagt sal es also gehalten werden, das ein itzlicher auf seinen teyl und in seinen gerichten und dy wiltpann zusampt dem hultz halten und haben sal. Item ab das land oder ir einer eincherley anstosse ge- wonne, das durch eyle der notdorft einer so pald den andern nicht mucht verkunden, nichtz dister mynders sal sich der andere sulchs zu weren unterstehen. was dan dar auf van zerung, gleit und schaden empfangen wirt, dasz sal der sel- bige verrechen. so sullen dy andern, so viel und ein itzlichen angepuert, disem irem bruder widerkeren und in einer ka- temmer oder nach der nechsten gesipten frunde erkentnusz bezalen an widerred. item abs kunftiglichen dar zu keme, das sich herzuge begeben wurden, so sullen alle drey teyl fur einen man sein, zihen oder schicken. item ab imandz were, das allen teylen oder ir iden einen in sunderheyt in grund, poden oder andern seinen gutern anspreche, es were rechtlichen oder sunst mit unpillichen furnemen, so sullen alle drey teyl mit recht oder anderer kegenwere fur einen man den selben vertreten, ein als viel angehen, als den andern, und das strafgleyt sal bey dem burgut bleiben. das sullen dy andern zwene helfen schutzen und schirmen noch irem vermugen, als oft sulchs not thun wirt. und welichem teyle mit recht was angewonnen wurde, so sullen dy andern 3a.
10 — Caspar der erbern manne ein ader meher zu irer notdorft zu dinste bedurfen wurden, dar umb sulen sy herrn Jeronym begrussen ; der sal mit in verschaffen. das van in also gescheen sall in als dan fur schaden van hern Niclosen, hern Caspar und iren erben gestanden werden. item dy ofnung sal hern Niclosen und sein erben auf seinem teyl als in das margraven hawsz und hern Caspar und sein erben auf seinem teyl als in dy rote kempnat auf dem slosse und durch dy stad Elbogen alwegen zu aller irer notdorft ein und ausz haben. und welcher unter in mit imandz zuschicken gewonne er keme zu veheden ader anders, und her Jeronym mitsampt dem andern seinem bruder desz selbigem zu recht mechtig werden, und der wider- teyl das recht nicht annemen wolt, als dan sal her Jeronym vorgonnen, in seiner stad Elbogen seinen brudern und den iren umb iren pfenning zu zeren. doch dasz auch gehalten am slosse und an der stad, und dy dar inne sein werden, und hern Jeronym an schaden. dasz sal also van in und allen iren erben zu ewigen zeiten ein bestetigung sein und gehalten werden. item her Niclosz und her Caspar und ire erben sullen hern Jeronym und sein erben ofnung an den slossen und steten, so in dieser teylung zugefallen sint, auch offen sein in aller masz, als er ôn mit der stad Elbogen und mit den seinen verponden ist. item umb dy wiltpann und gejagt sal es also gehalten werden, das ein itzlicher auf seinen teyl und in seinen gerichten und dy wiltpann zusampt dem hultz halten und haben sal. Item ab das land oder ir einer eincherley anstosse ge- wonne, das durch eyle der notdorft einer so pald den andern nicht mucht verkunden, nichtz dister mynders sal sich der andere sulchs zu weren unterstehen. was dan dar auf van zerung, gleit und schaden empfangen wirt, dasz sal der sel- bige verrechen. so sullen dy andern, so viel und ein itzlichen angepuert, disem irem bruder widerkeren und in einer ka- temmer oder nach der nechsten gesipten frunde erkentnusz bezalen an widerred. item abs kunftiglichen dar zu keme, das sich herzuge begeben wurden, so sullen alle drey teyl fur einen man sein, zihen oder schicken. item ab imandz were, das allen teylen oder ir iden einen in sunderheyt in grund, poden oder andern seinen gutern anspreche, es were rechtlichen oder sunst mit unpillichen furnemen, so sullen alle drey teyl mit recht oder anderer kegenwere fur einen man den selben vertreten, ein als viel angehen, als den andern, und das strafgleyt sal bey dem burgut bleiben. das sullen dy andern zwene helfen schutzen und schirmen noch irem vermugen, als oft sulchs not thun wirt. und welichem teyle mit recht was angewonnen wurde, so sullen dy andern 3a.
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11 zwene teyle dem selbigen noch der nechsten gesipten frunden erkentnusz widerstatung thun. item es mag auch ir itzlicher macht haben in dem seinem zu geleiten hindan gesatzt dem, der nicht dem andern widerwertig ist, oder das dem andern teile zu schaden komen muchte ungeferlichen. item eintrechtigem paw, der sal also gehalten werden van dem innern thore dy maure pisz an des margraven hawsz und van danne pisz an dy stadmawre. auch sal ir itzlichem gleich sein frey dy thorpforten, wege und der hoef im slosse ; der zwinger, schlachthawsz, pachausz, zistern sullen allenthalben zu gleicher haltung gemein sein eim als dem andern. auch so mugen sy einen gemeinen stal in zwinger bawen in allen zu gute. wo aber dy zwene nicht wollten, so mag der eine auf sein dritten teyl einen machen lassen, doch den andern teilen an schaden. item sal auch keiner nichtz verkauffen noch versetzen, er sal es dem andern zufur anschiben und das selbige als dan jar und tag zugute halten. wo sy sich aber der versatzung oder kaufs noch der frunde erkentnusz nicht vertragen muchten, so mag ein itzlicher als dan das seine noch seinem pesten verkaufen oder versetzen, wem er wil, doch seinem genosz und keinem hoern. item es sal keiner ausz dem ge- slechte nichtz macht haben zu verschicken, den seiner selen sellickeit noch. so aber got uber in gepoet und nicht leibs erben lies, was dan verhanten were, das sullen als dan dy andern zwene teylen gleich. item es sal auch ir keiner, so ein vahel geschicht, an desz andern weibs gut teyl haben, sunder den frauwen hir inne ir gut nach folgen noch lauth irer vermechnusz. item ab sy kunftiglichen zwischen in oder iren erben irrung begebe, dasz sullen sy gein ein ander mit der tat nicht anfahen, sundern auf hern Sigmundt van Swar- tzenbergk, hern Heinrichen Rewssen den eltern hern zu Grewtz. hern Wentzlaw Slick ire erben, brudere oder sone als dy nesten gesipten frunde komen. wy sy den dy selbige gutlichen entscheiden, das sal allenthalben gehalten werden. item ab ire armleuth spruch oder fodrung zu einander ze haben vermeinten, so sal der clager dem antworter nach faren in das gerichte, dar inne er gesessen ist, und den dem clager slewnig rechtens verhulfen werden. item ab es sich begebe, das ir eins armleuth in des andern gerichten etwas mit pussen ader wandel verfulen, so sal einer dem andern dy seinen mit sulcher pues heym weisen. item ab ir einer ausz in mit des andern unterthanen, es wer ausz den manschaften, steten, mergten oder dorfern in irrung kemen, ausz was ursachen das were, so sullen dy andern dy sachen verhoren und zu entschiden noch der billickeyt macht haben. item ab sy eincherley einspruch oder anfodrung 3b.
11 zwene teyle dem selbigen noch der nechsten gesipten frunden erkentnusz widerstatung thun. item es mag auch ir itzlicher macht haben in dem seinem zu geleiten hindan gesatzt dem, der nicht dem andern widerwertig ist, oder das dem andern teile zu schaden komen muchte ungeferlichen. item eintrechtigem paw, der sal also gehalten werden van dem innern thore dy maure pisz an des margraven hawsz und van danne pisz an dy stadmawre. auch sal ir itzlichem gleich sein frey dy thorpforten, wege und der hoef im slosse ; der zwinger, schlachthawsz, pachausz, zistern sullen allenthalben zu gleicher haltung gemein sein eim als dem andern. auch so mugen sy einen gemeinen stal in zwinger bawen in allen zu gute. wo aber dy zwene nicht wollten, so mag der eine auf sein dritten teyl einen machen lassen, doch den andern teilen an schaden. item sal auch keiner nichtz verkauffen noch versetzen, er sal es dem andern zufur anschiben und das selbige als dan jar und tag zugute halten. wo sy sich aber der versatzung oder kaufs noch der frunde erkentnusz nicht vertragen muchten, so mag ein itzlicher als dan das seine noch seinem pesten verkaufen oder versetzen, wem er wil, doch seinem genosz und keinem hoern. item es sal keiner ausz dem ge- slechte nichtz macht haben zu verschicken, den seiner selen sellickeit noch. so aber got uber in gepoet und nicht leibs erben lies, was dan verhanten were, das sullen als dan dy andern zwene teylen gleich. item es sal auch ir keiner, so ein vahel geschicht, an desz andern weibs gut teyl haben, sunder den frauwen hir inne ir gut nach folgen noch lauth irer vermechnusz. item ab sy kunftiglichen zwischen in oder iren erben irrung begebe, dasz sullen sy gein ein ander mit der tat nicht anfahen, sundern auf hern Sigmundt van Swar- tzenbergk, hern Heinrichen Rewssen den eltern hern zu Grewtz. hern Wentzlaw Slick ire erben, brudere oder sone als dy nesten gesipten frunde komen. wy sy den dy selbige gutlichen entscheiden, das sal allenthalben gehalten werden. item ab ire armleuth spruch oder fodrung zu einander ze haben vermeinten, so sal der clager dem antworter nach faren in das gerichte, dar inne er gesessen ist, und den dem clager slewnig rechtens verhulfen werden. item ab es sich begebe, das ir eins armleuth in des andern gerichten etwas mit pussen ader wandel verfulen, so sal einer dem andern dy seinen mit sulcher pues heym weisen. item ab ir einer ausz in mit des andern unterthanen, es wer ausz den manschaften, steten, mergten oder dorfern in irrung kemen, ausz was ursachen das were, so sullen dy andern dy sachen verhoren und zu entschiden noch der billickeyt macht haben. item ab sy eincherley einspruch oder anfodrung 3b.
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12 — van ihrem vater, dem got gnad, an sy komen weren oder vermeinten, anfodrung zu haben, dasz sullen sy zu gleichem teyl thun. item desz Paulsdorffers lehen und dy anspruche bey herzog Jorgen sullen sy geprauchen, noch dem sy ein ander brive dar uber geben werden. item was alte diener weren, den man wissentlich schuldig were, oder was ir vater zu kirchen oder anders geschickt oder geschaft hete, dasz sullen sy alle drey fur einen man auszrichten an alles geferde. item her Niclosz sal auch ditz jaer den nechsten dinstag noch der bruderschaft anheben iren vater, ihre forfodern und ire erben mit einem loblichem begengknus und jartag be- gehen lassen. das andere jar sal es her Jeronym thun, das dritte jaer sal es her Caspar thun und der masz van in iren erben van jar zu jaer ewiglichen gehalten werden. item es sal auch ein gewelbe gemacht werden auf hern Jeronym teyl in das sloes und auf ir aller dreyer darlegung mit dreyen slosseln versperth, und ir itzlicher dar zu ein slussel haben; dar ein sullen alle privilegia brive und gerechtickeyt gelegt werden. item alle drey teyl sullen dy hernach geschriben personen zu gleichen teyl halten mit aller irer notdurft: item den thorsperrer an der stad, item den thorwertel auf dem slosse, item den thorner, item den puchsmeister, item ein wachter; dy personen sullen den hern allen dreyen gelobt und gesworen sein. item wen her Jeronym mit tode ver- schide, da got lang fur sey, so sullen als dan dy obge- schriben seyn vettern, ohem und ire sone als dy nechsten gesipten frunde einen ansz in neben den furmunden, so her Jeronym sein kinden erkysen wirt, erwelen und geben, den kyndern getrewlich furzustehen, mit dem selbigem teyl fur sich und mit der erber manschaft van der hern Slicken aller wegen zu schaffen haben und zu gepieten und dasz regiment zu furen in aller masz. wy dasz her Jeronym selbsten gehapt hat, so lang dy kinder mundig werden. in dise erb- teylung, wie durch uns obgnant oblewth und zusitze hierfur aufgezeichent und furgeschriben ist, haben sich dy gnanten hern Slick gebrudere fur sich und alle ire erben vorwillet, mechtig und an allen abgang stet, vest, erblich, ewiglich und an allen mittel zehalten. das also zu thun, das haben sy uns mit munde und hant bey iren guten waren treuwen zugesagt, und desz zu urkunde haben sy ire eygne insigel hir ange- hangen, das also gescheen ist, wy dieser brief in sich helt, das haben wir obgemelten oblewth und zusitze unser itzlicher sein eygen insigel zu gezeucknusz diser erbteylung neben dy iren wissentlich lassen hengen. im jare und tage, wy oben geschriben.
12 — van ihrem vater, dem got gnad, an sy komen weren oder vermeinten, anfodrung zu haben, dasz sullen sy zu gleichem teyl thun. item desz Paulsdorffers lehen und dy anspruche bey herzog Jorgen sullen sy geprauchen, noch dem sy ein ander brive dar uber geben werden. item was alte diener weren, den man wissentlich schuldig were, oder was ir vater zu kirchen oder anders geschickt oder geschaft hete, dasz sullen sy alle drey fur einen man auszrichten an alles geferde. item her Niclosz sal auch ditz jaer den nechsten dinstag noch der bruderschaft anheben iren vater, ihre forfodern und ire erben mit einem loblichem begengknus und jartag be- gehen lassen. das andere jar sal es her Jeronym thun, das dritte jaer sal es her Caspar thun und der masz van in iren erben van jar zu jaer ewiglichen gehalten werden. item es sal auch ein gewelbe gemacht werden auf hern Jeronym teyl in das sloes und auf ir aller dreyer darlegung mit dreyen slosseln versperth, und ir itzlicher dar zu ein slussel haben; dar ein sullen alle privilegia brive und gerechtickeyt gelegt werden. item alle drey teyl sullen dy hernach geschriben personen zu gleichen teyl halten mit aller irer notdurft: item den thorsperrer an der stad, item den thorwertel auf dem slosse, item den thorner, item den puchsmeister, item ein wachter; dy personen sullen den hern allen dreyen gelobt und gesworen sein. item wen her Jeronym mit tode ver- schide, da got lang fur sey, so sullen als dan dy obge- schriben seyn vettern, ohem und ire sone als dy nechsten gesipten frunde einen ansz in neben den furmunden, so her Jeronym sein kinden erkysen wirt, erwelen und geben, den kyndern getrewlich furzustehen, mit dem selbigem teyl fur sich und mit der erber manschaft van der hern Slicken aller wegen zu schaffen haben und zu gepieten und dasz regiment zu furen in aller masz. wy dasz her Jeronym selbsten gehapt hat, so lang dy kinder mundig werden. in dise erb- teylung, wie durch uns obgnant oblewth und zusitze hierfur aufgezeichent und furgeschriben ist, haben sich dy gnanten hern Slick gebrudere fur sich und alle ire erben vorwillet, mechtig und an allen abgang stet, vest, erblich, ewiglich und an allen mittel zehalten. das also zu thun, das haben sy uns mit munde und hant bey iren guten waren treuwen zugesagt, und desz zu urkunde haben sy ire eygne insigel hir ange- hangen, das also gescheen ist, wy dieser brief in sich helt, das haben wir obgemelten oblewth und zusitze unser itzlicher sein eygen insigel zu gezeucknusz diser erbteylung neben dy iren wissentlich lassen hengen. im jare und tage, wy oben geschriben.
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13 Also hat sich ein itzlicher her 1) seins teyls und her Je- ronymus des Elbogens unterwunden, eingenomen und be- sessen. und auf zeit desz nehst benanten jaers am mitwoch desz tages sancti Martini hat her Jeronym arm und reych der stad Elbogen semptlichen aufs rathawsz gefodert und an sy begeert, noch dem her Niclosz und her Caspar, seine brudere, dy vam Elpogen, ein gantze gemein, auf hewth irer gelubde und pflichte, so sy in verwant gewest, ledig und loes gesagt und an in verweist haben, im und sein erben auf ein newes erbhultung zu thun und globen. dar auf ein rath sein gnad gepeten, sy bey iren forigen gelubden bleiben zu lassen, an gesehen dasz sy sich ny anders in iren glubden gein sein gnaden, den fromen leuten zustehet, gehalten und noch thun wollen. desz sich sein gnad noch kurtzem bedacht gutwillig erzaigt und bey irem forigen gelubden hat bleiben lassen, doch also, ab sache were, das sein gnad todes halben abging oder sunst gefangen wurd, dasz got nicht wolle, dasz sich dan dy vam Elbogen arm und reych seiner gnaden erben als irer hern wy im halten sullen. des sich arm und reych also zu thun vorwilt. und ab ein rath einen auswoner in dy stad zu mit- burger oder mitwoner aufneme, dasz der selbige swere und globe, sein gnaden, seiner gnaden erben, rath und gemein getrew, gehorsam und gewertig zu sein. und zuletzt hat rath und gemein sein gnaden gepeten, sy bey iren privilegien, briven, gewonheiten und alt herkomen bleiben zu lassen. hat sein gnad gesagt, dasz gerne thun, leib und gut neben in dar setzen. das sein gnaden arm und reych gedanckt, sich sein und seiner gnaden erben als from lewt halten wollen. auf seiner gnaden seyten zur zeit da bey gewest dy erbern 1480 Nov. 11. 1) Nach Bruschius „Gründliche Beschreibung des Fichtelberges“ S. 26 starb Matthäns Schlick im Jahre 1487; er wurde in der Elbogner Kirche links vom Altar begraben. Die Inschrift des verloren gegangenen Grab- steins lautete nach Kuglers neuem Gedenkbuche von Elbogen: „Anno 1487 die sanctae Ludmillae (16. Sept.) obiit magnificus et generosus dominus d. Mathäus Schlick, qui justo titulo dominus Elbogae (?) ad 25 annos possedit, cujus anima sit in pace“. (Heusinger Jahresbericht der Oberrealschule v. Elbogen 1870.) Zu den 25 annos vergleiche übrigens die correcteren 52 Jahre bei Brusch.
13 Also hat sich ein itzlicher her 1) seins teyls und her Je- ronymus des Elbogens unterwunden, eingenomen und be- sessen. und auf zeit desz nehst benanten jaers am mitwoch desz tages sancti Martini hat her Jeronym arm und reych der stad Elbogen semptlichen aufs rathawsz gefodert und an sy begeert, noch dem her Niclosz und her Caspar, seine brudere, dy vam Elpogen, ein gantze gemein, auf hewth irer gelubde und pflichte, so sy in verwant gewest, ledig und loes gesagt und an in verweist haben, im und sein erben auf ein newes erbhultung zu thun und globen. dar auf ein rath sein gnad gepeten, sy bey iren forigen gelubden bleiben zu lassen, an gesehen dasz sy sich ny anders in iren glubden gein sein gnaden, den fromen leuten zustehet, gehalten und noch thun wollen. desz sich sein gnad noch kurtzem bedacht gutwillig erzaigt und bey irem forigen gelubden hat bleiben lassen, doch also, ab sache were, das sein gnad todes halben abging oder sunst gefangen wurd, dasz got nicht wolle, dasz sich dan dy vam Elbogen arm und reych seiner gnaden erben als irer hern wy im halten sullen. des sich arm und reych also zu thun vorwilt. und ab ein rath einen auswoner in dy stad zu mit- burger oder mitwoner aufneme, dasz der selbige swere und globe, sein gnaden, seiner gnaden erben, rath und gemein getrew, gehorsam und gewertig zu sein. und zuletzt hat rath und gemein sein gnaden gepeten, sy bey iren privilegien, briven, gewonheiten und alt herkomen bleiben zu lassen. hat sein gnad gesagt, dasz gerne thun, leib und gut neben in dar setzen. das sein gnaden arm und reych gedanckt, sich sein und seiner gnaden erben als from lewt halten wollen. auf seiner gnaden seyten zur zeit da bey gewest dy erbern 1480 Nov. 11. 1) Nach Bruschius „Gründliche Beschreibung des Fichtelberges“ S. 26 starb Matthäns Schlick im Jahre 1487; er wurde in der Elbogner Kirche links vom Altar begraben. Die Inschrift des verloren gegangenen Grab- steins lautete nach Kuglers neuem Gedenkbuche von Elbogen: „Anno 1487 die sanctae Ludmillae (16. Sept.) obiit magnificus et generosus dominus d. Mathäus Schlick, qui justo titulo dominus Elbogae (?) ad 25 annos possedit, cujus anima sit in pace“. (Heusinger Jahresbericht der Oberrealschule v. Elbogen 1870.) Zu den 25 annos vergleiche übrigens die correcteren 52 Jahre bei Brusch.
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14 — und vesten Mathis Hisserl, Dytrich Mangolt und andere meher. also hat her Jeronym Slick dy stad Elbogen mit seinem teyl inne gehapt und regiert, wol und frundlichen mit seinen burgern gelebt, sy in guter schutzung und schirm gehalten. dar inne dy burger wolgefallen gehabt und sich seiner gnaden noch aller pillickeit gehalten. Dar nach der weniger zael Christi unsers liben herrn im newnzigstim jare umb Viti ist her Jeronymus Slick mit der k. mt. Wladislao, konigk zu Behem, do sein k. mt. konigk zu Hungern ist erwelt und gekronet worden, in dy reyse gein Hungern geriten und mit etlichen wegen und pferden gereist. 1) hat dy vam Elbogen nichtz gestanden, noch keine hulf dar zu gethan. und ist wider komen am funf- Oct. 15. zendem tage desz manids octobris. 2) also in diesen zeiten, ausz was ursachen oder eingissung boser rethe, denn einickeit nicht liebt meher zum bosen den guten geneigt, vielleicht durch vorleytung teufelichens ratz oder verhengknus gotes, dasz sich her Jeronimus erzornet, seiner witz, clugheit und vernunft vergessen, wy wol er fur andern ein fursichtiger, cluger, verstendiger her ertzehelt gewesen und mancher wider- wertickeyt widerstanden; doch desz gnanten manids octobris Oct. 25. am funfundzweynzigstim tage aller seiner vernunft und clugheit vergessen, dem fromen und erbern und vehsten alten manne Nickel Bernsteiner mit grossem ernst gefencklich an- Oct. 25. genomen. und desz morgens frue am tage Crispini und Cris- piniani, wy wol der selbige frome alte mann an seinem auszfuren, als in der zuchtiger, Ventzel gnant, (den der her und andere zuchtiger fur im und nach gehalten, und dy vam Elpogen, wy wol in dasz wider gewest, auch sein wochenlon haben geben mussen) vam slosse her ab fuerte, und neben im Hans Gumpel dy zeyt hawsz voyt auf dem slosse und 1490 Juni 15. 4a. 1) Die Krönung des Königs fand am 21. September zu Stuhlweissen- burg statt. 2) 1490 Oktober 21. (Ursulatag) stürzte der Thurm bei der Zugbrücke am Stadtthore ein und begrub unter seinem Schutte zwei Männer sammt einer Frau. (Heusinger nach Kuglers Gedenkbuch.)
14 — und vesten Mathis Hisserl, Dytrich Mangolt und andere meher. also hat her Jeronym Slick dy stad Elbogen mit seinem teyl inne gehapt und regiert, wol und frundlichen mit seinen burgern gelebt, sy in guter schutzung und schirm gehalten. dar inne dy burger wolgefallen gehabt und sich seiner gnaden noch aller pillickeit gehalten. Dar nach der weniger zael Christi unsers liben herrn im newnzigstim jare umb Viti ist her Jeronymus Slick mit der k. mt. Wladislao, konigk zu Behem, do sein k. mt. konigk zu Hungern ist erwelt und gekronet worden, in dy reyse gein Hungern geriten und mit etlichen wegen und pferden gereist. 1) hat dy vam Elbogen nichtz gestanden, noch keine hulf dar zu gethan. und ist wider komen am funf- Oct. 15. zendem tage desz manids octobris. 2) also in diesen zeiten, ausz was ursachen oder eingissung boser rethe, denn einickeit nicht liebt meher zum bosen den guten geneigt, vielleicht durch vorleytung teufelichens ratz oder verhengknus gotes, dasz sich her Jeronimus erzornet, seiner witz, clugheit und vernunft vergessen, wy wol er fur andern ein fursichtiger, cluger, verstendiger her ertzehelt gewesen und mancher wider- wertickeyt widerstanden; doch desz gnanten manids octobris Oct. 25. am funfundzweynzigstim tage aller seiner vernunft und clugheit vergessen, dem fromen und erbern und vehsten alten manne Nickel Bernsteiner mit grossem ernst gefencklich an- Oct. 25. genomen. und desz morgens frue am tage Crispini und Cris- piniani, wy wol der selbige frome alte mann an seinem auszfuren, als in der zuchtiger, Ventzel gnant, (den der her und andere zuchtiger fur im und nach gehalten, und dy vam Elpogen, wy wol in dasz wider gewest, auch sein wochenlon haben geben mussen) vam slosse her ab fuerte, und neben im Hans Gumpel dy zeyt hawsz voyt auf dem slosse und 1490 Juni 15. 4a. 1) Die Krönung des Königs fand am 21. September zu Stuhlweissen- burg statt. 2) 1490 Oktober 21. (Ursulatag) stürzte der Thurm bei der Zugbrücke am Stadtthore ein und begrub unter seinem Schutte zwei Männer sammt einer Frau. (Heusinger nach Kuglers Gedenkbuch.)
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15 Michel Gasler stadrichter waren zeter uber gewalt und un- recht zu dreyen malen, ehe und er an das stad thoer brachte, geschryen, hat in nicht mugen helfen, sunder das thoer auf- geslossen und an alle gerichtz ordnung im in seinem konig- lichem gleyt, dar auf er sich beruffen, sein kopf in schrencken hat lassen abslahen. dar ausz viel und grosz schaden und un- rath ist erstanden, als her nach, so viel am tag wislich ist, wirt begriffen. wen noch sulcher gewaltsamer ubung, an dem fromen alten manne gescheen, her Jeronymus nye recht frolich worden, als dasz viel fromen leuthen wissen ist und unvor- porgen. so her Jeronimus dasz mit wissen der vam Elpogen gethan, nicht gescheen were. in demselbigen jare desz itzt benanten manidz am dreissigistim tage hat her Jeronimus verschaft und dem edeln und vesten Mathisz Hisserle bey nacht sein sitz Codaw erlauffen und in suchen lassen. der selbige Hisserle zu rechter zeit heraussen noch hasen gewest. so er an heym gewest were und in begriffen, wy es im wer ergangen, ist mir verporgen. denn er dancke gote und seinem fromen weibe, dy den, als sy sahe dy geschichte, zum sitze oben hinaus geschryen und, als sich gebuert, iren liben ge- mahel warnet, da mit er also da von ist komen. Dar nach in dem jare an zweynzigstim tage des Nov. 20. manidz november ist einer, Strausz gnant, im walde erslagen worden und umb bracht van einem," Hans Grunwalt gnant, dem ganzen lande zugut gethan, auch nichtz dar umb begert zu haben. der selbige Strausz dasz gantze Elpogner land und dy hern Slicken hat bekrigt, viel schadenus, mort und brant getan, und ist sein hant an dy schrencke zum Elpogen an- genagelt worden. man sagt, dasz sey dy ursach gewest, dasz her Jeronimus sulle haben eingenomen eine pewthe oder schatzunge, sulle im zustendig gewest sein. Anno domini ete. im ein und newnzigstim jare am sun- abent der heyligen ostern hat her Jeronimus rath und gantze gemein zum Elpogen aufs rathausz verpoth. do sy alle bey einander gewest, ist her Jeronimus mit hern Sigmundt van 1490 Oct. 30. 1491 April 2.
15 Michel Gasler stadrichter waren zeter uber gewalt und un- recht zu dreyen malen, ehe und er an das stad thoer brachte, geschryen, hat in nicht mugen helfen, sunder das thoer auf- geslossen und an alle gerichtz ordnung im in seinem konig- lichem gleyt, dar auf er sich beruffen, sein kopf in schrencken hat lassen abslahen. dar ausz viel und grosz schaden und un- rath ist erstanden, als her nach, so viel am tag wislich ist, wirt begriffen. wen noch sulcher gewaltsamer ubung, an dem fromen alten manne gescheen, her Jeronymus nye recht frolich worden, als dasz viel fromen leuthen wissen ist und unvor- porgen. so her Jeronimus dasz mit wissen der vam Elpogen gethan, nicht gescheen were. in demselbigen jare desz itzt benanten manidz am dreissigistim tage hat her Jeronimus verschaft und dem edeln und vesten Mathisz Hisserle bey nacht sein sitz Codaw erlauffen und in suchen lassen. der selbige Hisserle zu rechter zeit heraussen noch hasen gewest. so er an heym gewest were und in begriffen, wy es im wer ergangen, ist mir verporgen. denn er dancke gote und seinem fromen weibe, dy den, als sy sahe dy geschichte, zum sitze oben hinaus geschryen und, als sich gebuert, iren liben ge- mahel warnet, da mit er also da von ist komen. Dar nach in dem jare an zweynzigstim tage des Nov. 20. manidz november ist einer, Strausz gnant, im walde erslagen worden und umb bracht van einem," Hans Grunwalt gnant, dem ganzen lande zugut gethan, auch nichtz dar umb begert zu haben. der selbige Strausz dasz gantze Elpogner land und dy hern Slicken hat bekrigt, viel schadenus, mort und brant getan, und ist sein hant an dy schrencke zum Elpogen an- genagelt worden. man sagt, dasz sey dy ursach gewest, dasz her Jeronimus sulle haben eingenomen eine pewthe oder schatzunge, sulle im zustendig gewest sein. Anno domini ete. im ein und newnzigstim jare am sun- abent der heyligen ostern hat her Jeronimus rath und gantze gemein zum Elpogen aufs rathausz verpoth. do sy alle bey einander gewest, ist her Jeronimus mit hern Sigmundt van 1490 Oct. 30. 1491 April 2.
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16 4b. Swartzpergk und hern Niclosen Slick und hern Niclosen Schirntinger ritter auch hinauf komen. bey im ist gewest Jorg vam Reytzenstein, dy zeit hauptmann zum Elbogen, Dytrich Mangolt und lantschreiber zum Colmpach und Hans Jumpel. hat her Jeronimus gesagt zu eim rath und gemeine: „liben frunde! ich versyhe mich ein itzliche zeit nicht zum Elpogen zu sein. dar umb ist mein befehel und beger, dasz ir an meiner stad hern Sigmundt entgegen gehorsam seyt, als mir selbst." desz hat sich rath und gemein bedacht und sein gnaden zugesagt, dasz gerne zu thun. also hat der burgermeister van wegen rat und gemein hern Sigmundt gelobt mit hant und munde, im gehorsam zu sein an stad hern Jeronym. hat her Sigmundt geret an eides stadt. hat einer ausz dem rath im geantwort: "meyn 1) gnediger her", den wy der burgermeister geret hat. darauf hat her Jeronimus gesagt: „ja her, wy es der burgermeister hat gesprochen, also sal es bleiben.“ dar an ist her Sigmundt benugt geweset. also hat her Sigmundt eim rat und gantzer gemein zugesagt, sy bey allen iren pri- vilegien, freyheiten und alt her komen, wy und her Jeronimus gethan, bleiben lassen, und geret, der loblichen cron zu Behem und der koniglichen maiestet kein arg zuwenden, sunder sich als ein ander getreuwen der loblichen cron wil halten. mit dem also hinweg geschiden auf dasz mal. hat Jorg vam Reytzenstein auf geheisz hern Jeronym sein hauptmanschaft pflicht und gelubde mit hant und munde hern Jeronym auf- gesagt. desz gleichen hat her Jeronimus Ditrich Mangolt gefodert. hat Mangolt gesagt, er verzey sich seiner gnaden herschaft nicht, wen er sey ein mitburger; was ein andern mitburger antreffe, desz sey er auch gewilligt. dar an hat her Jeronimus ein gnug gehabt. wy wol sulche vorweisung ge- scheen hat, hat dennoch her Sigmundt an stad seiner gnaden ny ichtz mit den vam Elpogen zu thun geschaft; ist auch zum Elbogen nicht bliben und van stundan hin weg geriten. 1) In d. H. S. „neyn.“
16 4b. Swartzpergk und hern Niclosen Slick und hern Niclosen Schirntinger ritter auch hinauf komen. bey im ist gewest Jorg vam Reytzenstein, dy zeit hauptmann zum Elbogen, Dytrich Mangolt und lantschreiber zum Colmpach und Hans Jumpel. hat her Jeronimus gesagt zu eim rath und gemeine: „liben frunde! ich versyhe mich ein itzliche zeit nicht zum Elpogen zu sein. dar umb ist mein befehel und beger, dasz ir an meiner stad hern Sigmundt entgegen gehorsam seyt, als mir selbst." desz hat sich rath und gemein bedacht und sein gnaden zugesagt, dasz gerne zu thun. also hat der burgermeister van wegen rat und gemein hern Sigmundt gelobt mit hant und munde, im gehorsam zu sein an stad hern Jeronym. hat her Sigmundt geret an eides stadt. hat einer ausz dem rath im geantwort: "meyn 1) gnediger her", den wy der burgermeister geret hat. darauf hat her Jeronimus gesagt: „ja her, wy es der burgermeister hat gesprochen, also sal es bleiben.“ dar an ist her Sigmundt benugt geweset. also hat her Sigmundt eim rat und gantzer gemein zugesagt, sy bey allen iren pri- vilegien, freyheiten und alt her komen, wy und her Jeronimus gethan, bleiben lassen, und geret, der loblichen cron zu Behem und der koniglichen maiestet kein arg zuwenden, sunder sich als ein ander getreuwen der loblichen cron wil halten. mit dem also hinweg geschiden auf dasz mal. hat Jorg vam Reytzenstein auf geheisz hern Jeronym sein hauptmanschaft pflicht und gelubde mit hant und munde hern Jeronym auf- gesagt. desz gleichen hat her Jeronimus Ditrich Mangolt gefodert. hat Mangolt gesagt, er verzey sich seiner gnaden herschaft nicht, wen er sey ein mitburger; was ein andern mitburger antreffe, desz sey er auch gewilligt. dar an hat her Jeronimus ein gnug gehabt. wy wol sulche vorweisung ge- scheen hat, hat dennoch her Sigmundt an stad seiner gnaden ny ichtz mit den vam Elpogen zu thun geschaft; ist auch zum Elbogen nicht bliben und van stundan hin weg geriten. 1) In d. H. S. „neyn.“
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17 — und uber etliche tage dar nach, ehe und her Jeronym hin weg geriten, hat her Sigmundt hern Jeronym wider geschriben und sulchem befehel wider heym geben. der selbige brief in im also helt: Meyn fruntlichen dienst, und was ich libs und gutes vermagk, alzeit zufur. edler wolgeborner fruntlicher liber vetter! noch dem ir furmals, als ir mit meinen gnedigsten hern dem konigk etc. gein Hungern zogt und ewre herschaft zum Elbogen befahelt in ewerm abwesen desz zu guter acht zu haben, desz gleichen ir mir itzund auch zu verstehen geben, wy ir in meynung auszureiten seyt, und abermals dy surge aufgepunden : nu were mein rath und gar gut beduncken, west ir nicht grossen nutz zu suchen, ir blibt do heym und wartet desz ewern selber; wen sich dy leufte geswynde anlassen, dasz euch wol aufsehens not thut an den orth. dem nach hab ich auch viel zu thun mit meinen und meins soens ge- scheften, auch meiner gnedigen hern halben, damit ich wenig dar zu nutz sein mag. dar umb wollet ewer reyten unter wegen lassen und ewern sachen selbst auszwarten, wen ir in der zeit nymands anders meher den euch selbst verpflicht seyt, und getrawt nicht idermann. und den befehel, den ir mir gethan habt, und dasz mir dy vam Elbogen und andere ewre stete neben ewern brudern sulten gehorsam sein, und dy vam Elbogen als gehorsam from leuth zugesagt haben zu thun in ewern abwesen, der selben gehorsam sullen sy van mir unangezogen bleiben, wen es nichtz auf im hat. wo sich aber einer dar auf behelfen, als ich nicht vermein ge- scheen sal oder wirt, der sal gantz frey, ledig und loesz van mir sein in kraft ditz brives ; und bet euch als mein frunt- lichen liben vettern, das van mir im pesten aufzunemen, wen ich auch mit vehede und mit sweren dinsten beladen pin. wen es euch aber ye not thun wirt, so wist ir, das ich mein leib und gut zu euch setz. dan war inne ich euch an- geneme dinstparkeyt weysz zu erzeigen, thu ich gerne. datum am suntag misericordia domini anno etc. im lxxxxi°. April 17. 1491 Dar nach in dem selben jare noch desz heyligen war- leichnams tage ausz was bewegrund und ursachen hat sich her Jeronimus also heymlich verordent mit im ein erbern man, Keller gnant, und Michel Gaesler, dy zeit stadrichter, und einem knechte Nicolesch, und in meynung, gein Hun- gern zu der k. mt. zu reyten, auf den weg gemacht. und als sein gnad geyn Wyenn komen und seine pferde mit 2
17 — und uber etliche tage dar nach, ehe und her Jeronym hin weg geriten, hat her Sigmundt hern Jeronym wider geschriben und sulchem befehel wider heym geben. der selbige brief in im also helt: Meyn fruntlichen dienst, und was ich libs und gutes vermagk, alzeit zufur. edler wolgeborner fruntlicher liber vetter! noch dem ir furmals, als ir mit meinen gnedigsten hern dem konigk etc. gein Hungern zogt und ewre herschaft zum Elbogen befahelt in ewerm abwesen desz zu guter acht zu haben, desz gleichen ir mir itzund auch zu verstehen geben, wy ir in meynung auszureiten seyt, und abermals dy surge aufgepunden : nu were mein rath und gar gut beduncken, west ir nicht grossen nutz zu suchen, ir blibt do heym und wartet desz ewern selber; wen sich dy leufte geswynde anlassen, dasz euch wol aufsehens not thut an den orth. dem nach hab ich auch viel zu thun mit meinen und meins soens ge- scheften, auch meiner gnedigen hern halben, damit ich wenig dar zu nutz sein mag. dar umb wollet ewer reyten unter wegen lassen und ewern sachen selbst auszwarten, wen ir in der zeit nymands anders meher den euch selbst verpflicht seyt, und getrawt nicht idermann. und den befehel, den ir mir gethan habt, und dasz mir dy vam Elbogen und andere ewre stete neben ewern brudern sulten gehorsam sein, und dy vam Elbogen als gehorsam from leuth zugesagt haben zu thun in ewern abwesen, der selben gehorsam sullen sy van mir unangezogen bleiben, wen es nichtz auf im hat. wo sich aber einer dar auf behelfen, als ich nicht vermein ge- scheen sal oder wirt, der sal gantz frey, ledig und loesz van mir sein in kraft ditz brives ; und bet euch als mein frunt- lichen liben vettern, das van mir im pesten aufzunemen, wen ich auch mit vehede und mit sweren dinsten beladen pin. wen es euch aber ye not thun wirt, so wist ir, das ich mein leib und gut zu euch setz. dan war inne ich euch an- geneme dinstparkeyt weysz zu erzeigen, thu ich gerne. datum am suntag misericordia domini anno etc. im lxxxxi°. April 17. 1491 Dar nach in dem selben jare noch desz heyligen war- leichnams tage ausz was bewegrund und ursachen hat sich her Jeronimus also heymlich verordent mit im ein erbern man, Keller gnant, und Michel Gaesler, dy zeit stadrichter, und einem knechte Nicolesch, und in meynung, gein Hun- gern zu der k. mt. zu reyten, auf den weg gemacht. und als sein gnad geyn Wyenn komen und seine pferde mit 2
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18 — 1491 Juli 11. dem knechte stehen lassen, den andern tag fur Margarete auf ein rolwagen gesessen in meynung, gein Ofen zu komen. auf dem Schiltperg auf vier meylen van Ofen jemmerlichen und cleglichen sein gnad, Keller, richter und der furknecht ermordt, erslagen und alles bey in gefunden berawbt und genomen worden. der selbe seiner gnaden knecht Nicolesch, als er das zu Wyem[?] vernomen und den grundt erfaren, dy cleglichen und jemerliche mere an heym geim Elbogen bracht, desz sich arm und reych grosz beweynt, bekomert sulchs jemer- liches todesz und nicht unpillich ires ermorten hern tod jemer- lichen beclagt und betracht haben. ist sein gnad gein Wyen gefuert, und dy andern drey an der walstadt auf dem Schiltperg begraben. do selbst sint drey creutz in ein eychen gehawen und noch stehen, dy ich gesehen hab. 1) Wy wol her Jeronimus zur zeit seins lebens ein ge- schefte gethan, wes sich seine kinder noch im halten, sint sy doch als dann unmundig gewest. dasz ire gesipte frunde erkant und den wolgeboren hern hern Caspar Slick, hern Jeronymus bruder etc., dy herlickeyt und stad Elbogen drey jaer noch ein ander gesatzt und regment gelassen. also hat sein gnad dasz regiment angenomen. und zu ausgang der dreyer jare im sechs und newnzigistin jare am vier und zweynzigistim tage des manidz may hat her Caspar Slick entgegen hern Niclosz Slick Jorg Voygt van wegen hern Sig- mundz van Swartzpergk fur eim erbern rath stad Elbogen und entgegen der erbern und vesten Jorgen vam Reytzenstein, Mathis Vnrver und viel andern fromen, glaubwirdigen leuten den hern Sebastiano, hern Quirino und hern Albrichten ge- brudere, hern Jeronymus kinden, seins einnemens und aus- 1) Eine neuere Glosse bemerkt, dass Hieronymus Schlick zu Wien in der Karmeliterkirche begraben worden ist. „Hieronymus Herr auf Elbogen, deutscher Lehenhauptmann im Königreich Böhmen, ist A. 1491 in Hungarn aufm Schiltberg zwischen Ofen und Gran erschossen worden. Liegt zu Wien in dem Carmeliten- kloster, wie es heut zu Tag die Grabschrift ausweiset, begraben.“ (Bru- schius Fichtelberg S. 27).
18 — 1491 Juli 11. dem knechte stehen lassen, den andern tag fur Margarete auf ein rolwagen gesessen in meynung, gein Ofen zu komen. auf dem Schiltperg auf vier meylen van Ofen jemmerlichen und cleglichen sein gnad, Keller, richter und der furknecht ermordt, erslagen und alles bey in gefunden berawbt und genomen worden. der selbe seiner gnaden knecht Nicolesch, als er das zu Wyem[?] vernomen und den grundt erfaren, dy cleglichen und jemerliche mere an heym geim Elbogen bracht, desz sich arm und reych grosz beweynt, bekomert sulchs jemer- liches todesz und nicht unpillich ires ermorten hern tod jemer- lichen beclagt und betracht haben. ist sein gnad gein Wyen gefuert, und dy andern drey an der walstadt auf dem Schiltperg begraben. do selbst sint drey creutz in ein eychen gehawen und noch stehen, dy ich gesehen hab. 1) Wy wol her Jeronimus zur zeit seins lebens ein ge- schefte gethan, wes sich seine kinder noch im halten, sint sy doch als dann unmundig gewest. dasz ire gesipte frunde erkant und den wolgeboren hern hern Caspar Slick, hern Jeronymus bruder etc., dy herlickeyt und stad Elbogen drey jaer noch ein ander gesatzt und regment gelassen. also hat sein gnad dasz regiment angenomen. und zu ausgang der dreyer jare im sechs und newnzigistin jare am vier und zweynzigistim tage des manidz may hat her Caspar Slick entgegen hern Niclosz Slick Jorg Voygt van wegen hern Sig- mundz van Swartzpergk fur eim erbern rath stad Elbogen und entgegen der erbern und vesten Jorgen vam Reytzenstein, Mathis Vnrver und viel andern fromen, glaubwirdigen leuten den hern Sebastiano, hern Quirino und hern Albrichten ge- brudere, hern Jeronymus kinden, seins einnemens und aus- 1) Eine neuere Glosse bemerkt, dass Hieronymus Schlick zu Wien in der Karmeliterkirche begraben worden ist. „Hieronymus Herr auf Elbogen, deutscher Lehenhauptmann im Königreich Böhmen, ist A. 1491 in Hungarn aufm Schiltberg zwischen Ofen und Gran erschossen worden. Liegt zu Wien in dem Carmeliten- kloster, wie es heut zu Tag die Grabschrift ausweiset, begraben.“ (Bru- schius Fichtelberg S. 27).
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19 gebens, seins regimentz ein redliche, aufrichtige und lobliche rechnung gethan noch inhalt der register. der selben register eins her Caspar und das andere ein rath zum Elbogen in halten, und sint dy gnanten hern Sebastian ete. hern Casparn uber sulche gethane rechnung meher wen drey hundert gulden schuldig bliben, so er sy alle van irer und andern hern und frunde bete wegen alle erlassen. wy dasz gescheen, haben dy gegenwertigen wissen. 1) Also nach gethaner rechnung hern Caspers hat her Sebastian als der elter bruder und erbe hern Jeronymus selliger dasz regiment angenommen. haben in *) dy vam Elbogen doch zur zeit, da her Casper noch dasz regiment van iren wegen inne gehabt,*) und andern sein brudern in massen, wy irem vater verpflicht erbhultung getan und gesworen und sich der als irer hern gehalten. nicht lang dar nach, als sulche gelubde und einnemung der eyd van gnanten hern gescheen, ist nicht lang hernach ein koniglich brief und mandat den vam Elpogen zukomen. dasz selbige in im also hat gehalten : Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, margrave zu Merhern etc. fursichtige liben getreuwen ! wir werden bericht, wy ir zur erbhultung van Jeronimus Slicken weysen dy selben zu thun erfodert und angelangt werdet. wo dem also were, dy weylen dy obgnanten Slicken alleine dy pfantschaft haben dar an, der sy sich halten sullen und nicht anders, und ir sulche erbhultung gethan hettet, befremdet uns nicht wenigk van euch, hetten auch darob gar kein gefallen. wy dem allen, wollet hir inne hinfur nymands erbhultung thun und euch also halten, als ir uns als ewerm rechten naturlichem erbhern und konigk schuldig und pflichtig seyt, ist unser befehel und ernstliche mey- nung. geben zu Ofen am tage Michahelis annorum etc. lxxxxii unser reyche des Hungrischem etc. im dritten und desz Bemischen im zwey und zwenzigsten jaren.] 2) 5b 1492 Sept. 29. 1) Von [—] von Seite 5a, 5b eingeschoben. *—*) ist am Rande geschrieben. 2) Am Rande die neuere Glosse „Erbhultung abgeschafft.“
19 gebens, seins regimentz ein redliche, aufrichtige und lobliche rechnung gethan noch inhalt der register. der selben register eins her Caspar und das andere ein rath zum Elbogen in halten, und sint dy gnanten hern Sebastian ete. hern Casparn uber sulche gethane rechnung meher wen drey hundert gulden schuldig bliben, so er sy alle van irer und andern hern und frunde bete wegen alle erlassen. wy dasz gescheen, haben dy gegenwertigen wissen. 1) Also nach gethaner rechnung hern Caspers hat her Sebastian als der elter bruder und erbe hern Jeronymus selliger dasz regiment angenommen. haben in *) dy vam Elbogen doch zur zeit, da her Casper noch dasz regiment van iren wegen inne gehabt,*) und andern sein brudern in massen, wy irem vater verpflicht erbhultung getan und gesworen und sich der als irer hern gehalten. nicht lang dar nach, als sulche gelubde und einnemung der eyd van gnanten hern gescheen, ist nicht lang hernach ein koniglich brief und mandat den vam Elpogen zukomen. dasz selbige in im also hat gehalten : Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, margrave zu Merhern etc. fursichtige liben getreuwen ! wir werden bericht, wy ir zur erbhultung van Jeronimus Slicken weysen dy selben zu thun erfodert und angelangt werdet. wo dem also were, dy weylen dy obgnanten Slicken alleine dy pfantschaft haben dar an, der sy sich halten sullen und nicht anders, und ir sulche erbhultung gethan hettet, befremdet uns nicht wenigk van euch, hetten auch darob gar kein gefallen. wy dem allen, wollet hir inne hinfur nymands erbhultung thun und euch also halten, als ir uns als ewerm rechten naturlichem erbhern und konigk schuldig und pflichtig seyt, ist unser befehel und ernstliche mey- nung. geben zu Ofen am tage Michahelis annorum etc. lxxxxii unser reyche des Hungrischem etc. im dritten und desz Bemischen im zwey und zwenzigsten jaren.] 2) 5b 1492 Sept. 29. 1) Von [—] von Seite 5a, 5b eingeschoben. *—*) ist am Rande geschrieben. 2) Am Rande die neuere Glosse „Erbhultung abgeschafft.“
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20 5a Es ist auch dem gnanten hern Caspar in zeit seiner regirung ein schrift und durch befehel k. mt. geschriben worden in nach volgender weise: Georg van der Daub zu der Leyppe, oberster hofrichter desz koniglichen hoefs zu Behem und seiner k. mt. procurator, mein dienst fur an. wolgeborner her und frund! ausz befehel meins gnedigsten hern desz konigs zu Hungarn, Behem etc. mir ernstlich als seiner k. mt. procurator befolen, euch zu schreiben, das ir dy ewern van Slackenwerd und als ein formund hern Jeronimus selligen erben meins liben swagers dy vam Elbogen und Warmpad, wy dy mit namen an einer zedel hir inne verslossen angezeichent, auf den freitag der schierst komend katemer in der vasten fur das land gerichte alhy her fur stellet. als dan auf gemelte zeit wirt in konig- licher maiestet befehel van mir unvorhalten bleiben. datum auf dem slos Prag sunabent sancti Thomae apostoli anno etc. im 93°. 1) 1493 Dec. 21. Sulche geladne zum Elbogen sint gewest Hans Plumel, Ventzel Eckel, Waccalarius, Engelhart, Johannes Tuchmacher und Hans Potzschirer. als her Caspar sein gnad sulch mandat fur ein rat getragen, ist eim rat fremd gewest. wy wol sulche geladne viel und ofte ein rath gebeten in zu geraten, wes sy sich hir inne halten sullen, ist eim rat swer gewest und wenig dar zu geraten. haben doch hern Casparn an stad der jungen hern in retig zu sein angelauffen, ab sy hinein zyhen sullen oder nicht. dar auf sein gnad noch viel anlauffen zu in gesagt : „liben frund! mein meinung ist, das ir steht und dy mandat nicht verachtet, wen ich musz auch stehen". also sint dy geladen unbewuster ursachen hinein gefaren; mit swerer muh und zerung hinein komen. hat her Caspar sy 1) Ergänzend hiezu vergl. K. Wladislaws Erlass „ddto. Pest 1493 Nov. 25. (Arch. český VI. S. 560.) Durch denselben werden der Oberst- kämmerer Heinrich v. Neuhaus und der Obersthofrichter Georg von Duba beauftragt, bei dem Landesgerichte die Klage des Königs gegen die Brüder Schlick zu führen, gegen Hieronymus, der einen Landedelmann trotz des königlichen Geleitsbriefes habe köpfen lassen, und gegen Nikolaus und Kaspar, welche die Ritterschaft des Elbogner Kreises auf verschiedene Weise belästigen und bedrücken, indem sie dieselben zu Verschreibungen nöthigen, welche der böhmischen Krone zum Schaden gereichen. — Zu dieser Zeit fügt sich auch das Schreiben von 1493 Dezember 8. in Anhange ein.
20 5a Es ist auch dem gnanten hern Caspar in zeit seiner regirung ein schrift und durch befehel k. mt. geschriben worden in nach volgender weise: Georg van der Daub zu der Leyppe, oberster hofrichter desz koniglichen hoefs zu Behem und seiner k. mt. procurator, mein dienst fur an. wolgeborner her und frund! ausz befehel meins gnedigsten hern desz konigs zu Hungarn, Behem etc. mir ernstlich als seiner k. mt. procurator befolen, euch zu schreiben, das ir dy ewern van Slackenwerd und als ein formund hern Jeronimus selligen erben meins liben swagers dy vam Elbogen und Warmpad, wy dy mit namen an einer zedel hir inne verslossen angezeichent, auf den freitag der schierst komend katemer in der vasten fur das land gerichte alhy her fur stellet. als dan auf gemelte zeit wirt in konig- licher maiestet befehel van mir unvorhalten bleiben. datum auf dem slos Prag sunabent sancti Thomae apostoli anno etc. im 93°. 1) 1493 Dec. 21. Sulche geladne zum Elbogen sint gewest Hans Plumel, Ventzel Eckel, Waccalarius, Engelhart, Johannes Tuchmacher und Hans Potzschirer. als her Caspar sein gnad sulch mandat fur ein rat getragen, ist eim rat fremd gewest. wy wol sulche geladne viel und ofte ein rath gebeten in zu geraten, wes sy sich hir inne halten sullen, ist eim rat swer gewest und wenig dar zu geraten. haben doch hern Casparn an stad der jungen hern in retig zu sein angelauffen, ab sy hinein zyhen sullen oder nicht. dar auf sein gnad noch viel anlauffen zu in gesagt : „liben frund! mein meinung ist, das ir steht und dy mandat nicht verachtet, wen ich musz auch stehen". also sint dy geladen unbewuster ursachen hinein gefaren; mit swerer muh und zerung hinein komen. hat her Caspar sy 1) Ergänzend hiezu vergl. K. Wladislaws Erlass „ddto. Pest 1493 Nov. 25. (Arch. český VI. S. 560.) Durch denselben werden der Oberst- kämmerer Heinrich v. Neuhaus und der Obersthofrichter Georg von Duba beauftragt, bei dem Landesgerichte die Klage des Königs gegen die Brüder Schlick zu führen, gegen Hieronymus, der einen Landedelmann trotz des königlichen Geleitsbriefes habe köpfen lassen, und gegen Nikolaus und Kaspar, welche die Ritterschaft des Elbogner Kreises auf verschiedene Weise belästigen und bedrücken, indem sie dieselben zu Verschreibungen nöthigen, welche der böhmischen Krone zum Schaden gereichen. — Zu dieser Zeit fügt sich auch das Schreiben von 1493 Dezember 8. in Anhange ein.
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21 selbst noch inhalt desz mandatz fur dasz landrecht presentiert. also sint dy gnanten an dy schreiber geweist worden. dy selben haben sy angefodert, das sy sweren sullen und dy warheit sagen, wy sy den hern Slicken hultung getan und gesworen, auch wy sich der handel in der stad gewynnen verloffen habe. der meynung desz haben sy sich gewydert und gebeten sy desz zu vertragen, dy weyl dy ding landwissig sein. haben aber nichtz erlangen mugen, sunder dy schreiber der landtafel in gesagt: „liben frunde! dasz ist der k. mt. meinung, dasz ir dy warheit sagt, so ir dasz nicht thuen wert, mucht euch ein ergers widerfaren." also haben dy gnanten menner, dy weyl sy ye sagen sullen, umb ein bedacht auf dy nechste katemer gebeten, der in zugelassen ist worden. dar nach auf dy neliste katemer pfingsten sint sy wider hineinjgefaren und sich angesagt. sint dy hern desz rechtens nicht alle verhanden gewest und aber nicht gesagt, sunder auf Michahelis dar nach Sept."9. wider zu stehen gefodert. also sint sy zum dritten mael auf Michahelis aber erschinnen. hat her Caspar sy aber fur das recht presentiert, haben dy hern sy an dy schreiber verweist. also haben sy ein itzlicher in sunderheit auf das crucifix sweren mussen und sagen mussen, wy dy hern Slick dy stad eingenomen, und wy sy in erbhultung haben sweren mussen; und ein itzlicher in sunderheit, was im bewust sey, dy warheit sagen mussen. das haben dy schreiber angeschriben und sy wider an heym zihen lassen. — Dar nach als dy k. mt. im siben und newnzigstim jare in der heyligen palmwochen van Hungern kein Prag komen, 1) hat sein k. mt. eim rath zu Elbogen geschriben und mandat geschickt, etliche burgere gein Prag gefodert in sulchem lauth : 1494 Mal 21. 1497 März 12—18. Den fursichtigen wurgermeister und rathmanen der stete Elbogen und Keyserkarlspad, unsern liben getreuwen, Wla- 1) Nach Palacky (1. c. S. 438) traf K. Wladislaw am 27. Februar in Prag ein.
21 selbst noch inhalt desz mandatz fur dasz landrecht presentiert. also sint dy gnanten an dy schreiber geweist worden. dy selben haben sy angefodert, das sy sweren sullen und dy warheit sagen, wy sy den hern Slicken hultung getan und gesworen, auch wy sich der handel in der stad gewynnen verloffen habe. der meynung desz haben sy sich gewydert und gebeten sy desz zu vertragen, dy weyl dy ding landwissig sein. haben aber nichtz erlangen mugen, sunder dy schreiber der landtafel in gesagt: „liben frunde! dasz ist der k. mt. meinung, dasz ir dy warheit sagt, so ir dasz nicht thuen wert, mucht euch ein ergers widerfaren." also haben dy gnanten menner, dy weyl sy ye sagen sullen, umb ein bedacht auf dy nechste katemer gebeten, der in zugelassen ist worden. dar nach auf dy neliste katemer pfingsten sint sy wider hineinjgefaren und sich angesagt. sint dy hern desz rechtens nicht alle verhanden gewest und aber nicht gesagt, sunder auf Michahelis dar nach Sept."9. wider zu stehen gefodert. also sint sy zum dritten mael auf Michahelis aber erschinnen. hat her Caspar sy aber fur das recht presentiert, haben dy hern sy an dy schreiber verweist. also haben sy ein itzlicher in sunderheit auf das crucifix sweren mussen und sagen mussen, wy dy hern Slick dy stad eingenomen, und wy sy in erbhultung haben sweren mussen; und ein itzlicher in sunderheit, was im bewust sey, dy warheit sagen mussen. das haben dy schreiber angeschriben und sy wider an heym zihen lassen. — Dar nach als dy k. mt. im siben und newnzigstim jare in der heyligen palmwochen van Hungern kein Prag komen, 1) hat sein k. mt. eim rath zu Elbogen geschriben und mandat geschickt, etliche burgere gein Prag gefodert in sulchem lauth : 1494 Mal 21. 1497 März 12—18. Den fursichtigen wurgermeister und rathmanen der stete Elbogen und Keyserkarlspad, unsern liben getreuwen, Wla- 1) Nach Palacky (1. c. S. 438) traf K. Wladislaw am 27. Februar in Prag ein.
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22 dislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk liben getreuwen ! begeren, das ir ewre mitburgere, als nemlich Ventzel Eckel, stadrichter, Erharden Smidt, Hackensmidt, Nickeln Reinl, Potzschirer, Engelharten Tuchmacher, Plumel, Fleischmann, Waccalarum, Johanem Tuchmacher, Lorentzen Scherer und Swartzen Sneider zum Elbogen, und Eckel, Lederer, Gilg Fischer, Gries, Lenhart, Fleischman, Lucas und Hamersmidt, burgere im Keyserkarlspade, fur uns auf das schierstige heyligthum schicken und stellen sullet. was wir und dy erbern manne ausz dem Elbognischem kreisz van in begeren, werden sy wol horen und neben dem rechten, so viel und pillich, zu gescheen, anders nicht haldet. das ist unsere ernstliche meynung. datum Prag am mitwoch fur palmarum anno etc. lxxxxvii°. unser reyche des Hungrischen März 15. im sibendem, des Bemischen im sechs und zwenzigstim. 1497 April 7 Als ein rath sulch k. mt. mandat verlesen, haben sy das an hern Sebastian gelangen und sein gnad umb rath gebeten ; den sein gnad sey irer her, an seiner gnaden wisen, willen und rath wollen sy hin ein nicht zyhen; sy verhoffen, sein gnad werd sy desz entheben. dar auf hat her Sebastian gesagt „liben frunde! ich weis euch her inne nicht zu raten, den mein meynung ist, das ir hin ein zihet und horet, was der konigk ewer wil ; wen ir wist euch wol zu halten. auch musz ich selbst hin ein zihen. dar umb kan ich euch des nicht verantworten, sunder ich wil haben, das ir hin ein zihet." Also sint dy bnanten ausgeslossen Lorentz Scherer und Swartze Sneider hin ein gein Prag gefaren und sich fur dy k. mt. geantwort. also hat sein k. g. durch den hochsten cantzel schreiber Neydecker in sagen lassen und begert, dasz sy sullen sagen, wy sich dy sach allenthalben mit den hern Slicken in der gewynung der stad verlauffen und in gesworen haben. dar auf haben sy sein k. mit. demutig gebeten, dy weil sy furmals haben sweren mussen, und gesagt, das den durch dy schreiber angeschriben und ein gezeichent wurden, sein k. g. wolle sy desz weyter vertragen. wen sy muchten meher oder weniger sagen, wen sy fur getan, so mucht es in an iren eren smach oder entgelt brengen. dar auf der kantzel schreiber in gegenwart desz konigs zu in gesagt:
22 dislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk liben getreuwen ! begeren, das ir ewre mitburgere, als nemlich Ventzel Eckel, stadrichter, Erharden Smidt, Hackensmidt, Nickeln Reinl, Potzschirer, Engelharten Tuchmacher, Plumel, Fleischmann, Waccalarum, Johanem Tuchmacher, Lorentzen Scherer und Swartzen Sneider zum Elbogen, und Eckel, Lederer, Gilg Fischer, Gries, Lenhart, Fleischman, Lucas und Hamersmidt, burgere im Keyserkarlspade, fur uns auf das schierstige heyligthum schicken und stellen sullet. was wir und dy erbern manne ausz dem Elbognischem kreisz van in begeren, werden sy wol horen und neben dem rechten, so viel und pillich, zu gescheen, anders nicht haldet. das ist unsere ernstliche meynung. datum Prag am mitwoch fur palmarum anno etc. lxxxxvii°. unser reyche des Hungrischen März 15. im sibendem, des Bemischen im sechs und zwenzigstim. 1497 April 7 Als ein rath sulch k. mt. mandat verlesen, haben sy das an hern Sebastian gelangen und sein gnad umb rath gebeten ; den sein gnad sey irer her, an seiner gnaden wisen, willen und rath wollen sy hin ein nicht zyhen; sy verhoffen, sein gnad werd sy desz entheben. dar auf hat her Sebastian gesagt „liben frunde! ich weis euch her inne nicht zu raten, den mein meynung ist, das ir hin ein zihet und horet, was der konigk ewer wil ; wen ir wist euch wol zu halten. auch musz ich selbst hin ein zihen. dar umb kan ich euch des nicht verantworten, sunder ich wil haben, das ir hin ein zihet." Also sint dy bnanten ausgeslossen Lorentz Scherer und Swartze Sneider hin ein gein Prag gefaren und sich fur dy k. mt. geantwort. also hat sein k. g. durch den hochsten cantzel schreiber Neydecker in sagen lassen und begert, dasz sy sullen sagen, wy sich dy sach allenthalben mit den hern Slicken in der gewynung der stad verlauffen und in gesworen haben. dar auf haben sy sein k. mit. demutig gebeten, dy weil sy furmals haben sweren mussen, und gesagt, das den durch dy schreiber angeschriben und ein gezeichent wurden, sein k. g. wolle sy desz weyter vertragen. wen sy muchten meher oder weniger sagen, wen sy fur getan, so mucht es in an iren eren smach oder entgelt brengen. dar auf der kantzel schreiber in gegenwart desz konigs zu in gesagt:
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23 — „liben frund ! mein gnedigster her, der konigk, wil euch noch nymands an sein eren verletzen ; dar umb sult ir ewer bewust sagen, sal euch kein schaden brengen an ewren eren." also haben seiner k. mt. dy meynung, wy fur angezeigt, gesagt und gereth. was aber dy k. mt. weyter hat furnemen wolle, ist in verporgen, sunder wider verpoth, zu stehen auf dy nehst kunftigen pfingsten. als dan wil sein k. mt. erkennen geben und sein meynung eroffen. fa 1497 Mal 17. Auf zeit und verpotung k. mt. in der katemner pfinsten sint viel gnante burgere abermals als gehor- same erschinnen, und zur zeit, als sy hinein haben zyhen wollen, ist auch her Sebastian auch hin ein und her Niclosz und her Caspar Slick gefodert. es ist auch zur selben zeit her Hans van Seynsheym mit etlichen pferden gein Elbogen eingeriten. hat her Niclosz sampt hern Sebastian an ein rath gelangt sprechend : „liben frunde! es werden etliche mein hern und frunde in der nacht komen, ein pferd ader hundert werden mit mir gein Prag reyten, woltet dy herein lassen.“ ausz was grund sulche rede gangen, ist etlichen verporgen, also dasz ein gantze gemeine auf gewest und dy nacht gewacht und dy stad in hute gehalten und betracht dasz verterben, fur an in gescheen, und nicht gemeint, jemandz meher bey nacht ein zu lassen. es ist auch nymantz erschynnen und hinein in dy stad begert. nichtz dister weniger es mugen pferd verhanden gewest und lewthe; so sy hinein komen weren, ab gutz oder poese dar ausz komen, ist verporgen. und hat rath und gemeine mit grossen sorgen und beswerung dy stad in hute gehalten. also sint dy burger und dy hern zu Prag erschinnen und fur das landrecht gefodert. als dan ist ein rechtspruch durch dy k. mt. und dy hern der land- tafel ausgangen in nachgeschribnem lauthe : In quaterno nostrorum obligationum anno domini m°cccc xcvii°. in den sachen, dy zwischen Sebastianum und Quirinum, etwan Jeronimus Slicken sonen, auf einem und zwischen Elpognischen mannen und Bernsteiner des andern teyls: als der obgeschriben Bernsteiner geclagt, das etwan 1497 Juni 3.
23 — „liben frund ! mein gnedigster her, der konigk, wil euch noch nymands an sein eren verletzen ; dar umb sult ir ewer bewust sagen, sal euch kein schaden brengen an ewren eren." also haben seiner k. mt. dy meynung, wy fur angezeigt, gesagt und gereth. was aber dy k. mt. weyter hat furnemen wolle, ist in verporgen, sunder wider verpoth, zu stehen auf dy nehst kunftigen pfingsten. als dan wil sein k. mt. erkennen geben und sein meynung eroffen. fa 1497 Mal 17. Auf zeit und verpotung k. mt. in der katemner pfinsten sint viel gnante burgere abermals als gehor- same erschinnen, und zur zeit, als sy hinein haben zyhen wollen, ist auch her Sebastian auch hin ein und her Niclosz und her Caspar Slick gefodert. es ist auch zur selben zeit her Hans van Seynsheym mit etlichen pferden gein Elbogen eingeriten. hat her Niclosz sampt hern Sebastian an ein rath gelangt sprechend : „liben frunde! es werden etliche mein hern und frunde in der nacht komen, ein pferd ader hundert werden mit mir gein Prag reyten, woltet dy herein lassen.“ ausz was grund sulche rede gangen, ist etlichen verporgen, also dasz ein gantze gemeine auf gewest und dy nacht gewacht und dy stad in hute gehalten und betracht dasz verterben, fur an in gescheen, und nicht gemeint, jemandz meher bey nacht ein zu lassen. es ist auch nymantz erschynnen und hinein in dy stad begert. nichtz dister weniger es mugen pferd verhanden gewest und lewthe; so sy hinein komen weren, ab gutz oder poese dar ausz komen, ist verporgen. und hat rath und gemeine mit grossen sorgen und beswerung dy stad in hute gehalten. also sint dy burger und dy hern zu Prag erschinnen und fur das landrecht gefodert. als dan ist ein rechtspruch durch dy k. mt. und dy hern der land- tafel ausgangen in nachgeschribnem lauthe : In quaterno nostrorum obligationum anno domini m°cccc xcvii°. in den sachen, dy zwischen Sebastianum und Quirinum, etwan Jeronimus Slicken sonen, auf einem und zwischen Elpognischen mannen und Bernsteiner des andern teyls: als der obgeschriben Bernsteiner geclagt, das etwan 1497 Juni 3.
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24 Jeronimus Slick, der obgeschriben Sebastians und Quirinus vater, des selben Bernsteiners vater in koniglichem gleit an alle sein verschulten verschaft hat zu enthaupten, da ent- gegen Sebastian und Quirinus haben in antwort gesagt, sy wissen des nit, war umb sulchs dem Nicloes Bernsteiner van im gescheen sey, und sy sein zu der zeit kinder gewest; also haben dy hern und bladecken 1) in vollem rechten in beder teyl sachen rede und widerred gehoert und eygentlich bewegen, also der halben geruchen schaffen: so und Jero- nimus Slick, der obgeschriben Sebastianus und Quirinus vater, an Bernsteiner in koniglichem gleyt wider recht und wider mannen zum Elpogen aussatzung gewalt angelegt hat und bey nechtlicher weyl zu enthaubten geschaft, das er, Jeronimus Slick, des nit thun sult haben, und so er lebt und fur rechten stund, dasz er van sulcher tad wegen den hals und gut verloren het. aber so und Jeronimus in der zeit, che und dy sach zu verhore komen, auch erslagen ist, sal den obgeschriben Sebastian und Quirin desz selbe iers vaters ver- schulten zu irem hals nicht gehen. aber so und der Bern- steiner van dem selben Jeronimus Slicken in koniglichem gleit wider alle freihung und der mannen zum Elbogen recht auch ny nichtz auf in beybracht, das er was wider seine ere gethan, oder das er dasz wert were, und dar nach bey necht- licher weyle enthaupt, das desz selbe unrecht nu dem ver- storben Bernsteiner noch seinen erben an iren eren zu ein- cherley mynderung nit sein sal, wen Jeronimus Slick im den tod getan hat an recht mit gewalt und macht, und das hinfuran des ein ewig gedechtnusz sey, das es im, Niclosen Bernsteiner, van dem obgeschriben Jeronimus unrecht und wider recht gescheen sey, der selben sachen halben geruchen dy hern und bladecken im vollem rechten schaffen, das dy obgeschriben Sebastian und Quirin zwey hundert gulden reynisch zu der kirche, zu welcher Sebastian desz obgeschri- bens Niclos Bernsteiners son verschaft, in vierzen tagen noch einander volgend an alles lenger verzihen eygentlich geben sall, das ein ewige gedechtnusz und messe umb des Bern- steiners sele aufgericht sey oder werde. was dan dy schaden belangt, dy der Sebastian Bernsteiner noch seins vaters ere gestanden, zu seinen k. gnaden geriten und zum rechten ge- standen, genomen hat, das der Sebastian Bernsteiner des halben zwen frund ausz gebe und sy, Sebastian und Quirin, auch zwene, das man sy umb dy schaden vereine. wo man 1) Wladiken. Der Rechtspruch fand am 3. Juni statt. Hieher gehören die zwei Urkunden von 1497 Juni 3 im Arch. český S. 562 u. 565.
24 Jeronimus Slick, der obgeschriben Sebastians und Quirinus vater, des selben Bernsteiners vater in koniglichem gleit an alle sein verschulten verschaft hat zu enthaupten, da ent- gegen Sebastian und Quirinus haben in antwort gesagt, sy wissen des nit, war umb sulchs dem Nicloes Bernsteiner van im gescheen sey, und sy sein zu der zeit kinder gewest; also haben dy hern und bladecken 1) in vollem rechten in beder teyl sachen rede und widerred gehoert und eygentlich bewegen, also der halben geruchen schaffen: so und Jero- nimus Slick, der obgeschriben Sebastianus und Quirinus vater, an Bernsteiner in koniglichem gleyt wider recht und wider mannen zum Elpogen aussatzung gewalt angelegt hat und bey nechtlicher weyl zu enthaubten geschaft, das er, Jeronimus Slick, des nit thun sult haben, und so er lebt und fur rechten stund, dasz er van sulcher tad wegen den hals und gut verloren het. aber so und Jeronimus in der zeit, che und dy sach zu verhore komen, auch erslagen ist, sal den obgeschriben Sebastian und Quirin desz selbe iers vaters ver- schulten zu irem hals nicht gehen. aber so und der Bern- steiner van dem selben Jeronimus Slicken in koniglichem gleit wider alle freihung und der mannen zum Elbogen recht auch ny nichtz auf in beybracht, das er was wider seine ere gethan, oder das er dasz wert were, und dar nach bey necht- licher weyle enthaupt, das desz selbe unrecht nu dem ver- storben Bernsteiner noch seinen erben an iren eren zu ein- cherley mynderung nit sein sal, wen Jeronimus Slick im den tod getan hat an recht mit gewalt und macht, und das hinfuran des ein ewig gedechtnusz sey, das es im, Niclosen Bernsteiner, van dem obgeschriben Jeronimus unrecht und wider recht gescheen sey, der selben sachen halben geruchen dy hern und bladecken im vollem rechten schaffen, das dy obgeschriben Sebastian und Quirin zwey hundert gulden reynisch zu der kirche, zu welcher Sebastian desz obgeschri- bens Niclos Bernsteiners son verschaft, in vierzen tagen noch einander volgend an alles lenger verzihen eygentlich geben sall, das ein ewige gedechtnusz und messe umb des Bern- steiners sele aufgericht sey oder werde. was dan dy schaden belangt, dy der Sebastian Bernsteiner noch seins vaters ere gestanden, zu seinen k. gnaden geriten und zum rechten ge- standen, genomen hat, das der Sebastian Bernsteiner des halben zwen frund ausz gebe und sy, Sebastian und Quirin, auch zwene, das man sy umb dy schaden vereine. wo man 1) Wladiken. Der Rechtspruch fand am 3. Juni statt. Hieher gehören die zwei Urkunden von 1497 Juni 3 im Arch. český S. 562 u. 565.
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25 — 6b sy aber nicht vereinen much[t], das bede teyl fur den hern in vollen rechten zu morgenst noch sent Jeronimus tag schierst kunftig stehen, und was im aldo van den hern iren gnaden geschaft wirt, das sy sich also halten. was den andern mannen im Elpogner kreisz in beruert, dy dan dy clag gefuert haben, wy Jeronimus und auch Sebastian und Quirin seine sone in wider ire freiheit und aussatzung unrecht und gedrank getan, aldo dy hern und edelewth in vollen rechten also des halben geruchen zu schaffen : wen der konigk sein gnad, unser gnedigster her, wirt dar zu zeit und tag setzen und dy per- sonen benümen, dy den alle sachen zwischen den guanten Sebastian Quirin und mannen horen sullen, und wen in sein konigliche gnade geruchet vier wochen zufuran vorkunden, das sy fur in stehen, wo hin in der tag und malstad benent wirt, aldo sullen sy fur in steen, und was in den durch dy selbigen personen, van seiner koniglichen gnad auszgegeben, gefunden und geschaft wirt, also dasz sy sich halten, und so dan dy sachen zu dieser zeit zwischen den obgeschriben par- teyen kein ende nemen mag, sunder ausz beqwemlichen ursachen das auf einsehen der personen, so durch sein koniglich gnad benumpt, erstreckt ist, dasz dy obgeschribne Sebastian und Quirin seinen k. g. bey treuwen und eren gefenknusz globen, und das sy des nicht ledig sein, es neme den dy sach fur mit den mannen ein end, es geschee den den selben allen, was durch dy, dy sein k. g. auszgibt, genugk. und sey den, das sy sein k. g. hirnach mit der hand ledig lasse, und so in sein k. g. vier wochen fur geim Elbogen zu wissen thut, so sullen sy sich seinen k. g. stellen. wo aber in der zeit sein k. g. van todesz wegen abgieng, so sullen sy der selben gelubden und gefenknusz nit ledig sein, sy werden den durch dy hern und edelleuth in vollen rechten der gefenknusz und glubde ledig, und sy, dy mannen, das sy sich auch neben irer freyheyt und aussatzung also gegen in halten und sy, Sebastian und Quirin, den mannen noch den steten mit nichte arges gedenken sullen, das sy umb ire recht und freiheit gestanden sint, und sullen sy bey irer freiheit behalten. In sachen zwischen Niclosen Slicken an einem und zwischen den mannen Elpogners kreisz des andern teyls : das dy manne ober den obgeschriben Niclosen Slicken geclagt haben, wy er in ire gutere genomen und ander meher un- rechtlickeit gethan wider recht und ir freiheit und aussatzung, do den her Niclosz bey eren und treuwen verstrickt ist, dasz er in den selbigen clagen antwurten und er stehen und ausz stehen sal, aldo hat er Niclosz den selbigen glubd und ver- puntnusz nicht genuge getan und vam rechten hin weg ge- ryten. und dar nach aber van seinen k. g. beschickt wurden,
25 — 6b sy aber nicht vereinen much[t], das bede teyl fur den hern in vollen rechten zu morgenst noch sent Jeronimus tag schierst kunftig stehen, und was im aldo van den hern iren gnaden geschaft wirt, das sy sich also halten. was den andern mannen im Elpogner kreisz in beruert, dy dan dy clag gefuert haben, wy Jeronimus und auch Sebastian und Quirin seine sone in wider ire freiheit und aussatzung unrecht und gedrank getan, aldo dy hern und edelewth in vollen rechten also des halben geruchen zu schaffen : wen der konigk sein gnad, unser gnedigster her, wirt dar zu zeit und tag setzen und dy per- sonen benümen, dy den alle sachen zwischen den guanten Sebastian Quirin und mannen horen sullen, und wen in sein konigliche gnade geruchet vier wochen zufuran vorkunden, das sy fur in stehen, wo hin in der tag und malstad benent wirt, aldo sullen sy fur in steen, und was in den durch dy selbigen personen, van seiner koniglichen gnad auszgegeben, gefunden und geschaft wirt, also dasz sy sich halten, und so dan dy sachen zu dieser zeit zwischen den obgeschriben par- teyen kein ende nemen mag, sunder ausz beqwemlichen ursachen das auf einsehen der personen, so durch sein koniglich gnad benumpt, erstreckt ist, dasz dy obgeschribne Sebastian und Quirin seinen k. g. bey treuwen und eren gefenknusz globen, und das sy des nicht ledig sein, es neme den dy sach fur mit den mannen ein end, es geschee den den selben allen, was durch dy, dy sein k. g. auszgibt, genugk. und sey den, das sy sein k. g. hirnach mit der hand ledig lasse, und so in sein k. g. vier wochen fur geim Elbogen zu wissen thut, so sullen sy sich seinen k. g. stellen. wo aber in der zeit sein k. g. van todesz wegen abgieng, so sullen sy der selben gelubden und gefenknusz nit ledig sein, sy werden den durch dy hern und edelleuth in vollen rechten der gefenknusz und glubde ledig, und sy, dy mannen, das sy sich auch neben irer freyheyt und aussatzung also gegen in halten und sy, Sebastian und Quirin, den mannen noch den steten mit nichte arges gedenken sullen, das sy umb ire recht und freiheit gestanden sint, und sullen sy bey irer freiheit behalten. In sachen zwischen Niclosen Slicken an einem und zwischen den mannen Elpogners kreisz des andern teyls : das dy manne ober den obgeschriben Niclosen Slicken geclagt haben, wy er in ire gutere genomen und ander meher un- rechtlickeit gethan wider recht und ir freiheit und aussatzung, do den her Niclosz bey eren und treuwen verstrickt ist, dasz er in den selbigen clagen antwurten und er stehen und ausz stehen sal, aldo hat er Niclosz den selbigen glubd und ver- puntnusz nicht genuge getan und vam rechten hin weg ge- ryten. und dar nach aber van seinen k. g. beschickt wurden,
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26 — 7a 1497 Juni 6. das er fur seine gnaden und fur dem landrechten steen sal und den obgeschriben mannen gerecht sein. dem selbigen er auch nit gnug gethan und nit gestanden und durch dy ur- sache gegen seine k. g. und gegen dem rechten alles sein gut, es sey erblich oder verschreybung, waserley unter seiner gnaden herlickeyt hab, verloren und verfallen hat, und sein k. g. mag da mit thun, als mit seinen eigen, was seine konig- lichen gnaden bedunket und gefellich wirt. In sachen zwischen Caspar Slicken an einem und zwischen den mannen in Elpogner kreisz des andern teyls : als dy manne clag gefuert haben, wy in der Caspar Slick wider ire aus- satzung und freyheit unrecht und gedrank gethan, aldo haben dy hern und edelleuth in vollen rechten also da van gerucht ze schaffen: wen sein k. g. unser gnedigster her wirt geruchen dar zu zeit und tag bestymnen und personen benumen, welche dy alle sachen zwischen den obgeschriben Caspar Slicken und mannen horen sullen, und wen in sein konigliche gnad vier wochen fur geruchet zu wissen thun, das sy fur in stehen aldo, wo hin in der tag und malstad benennet wird, das sy beyde teyl fur in stehen, und was in durch dy selben personen, van seinen k. g. ausgegeben, gefunden und geschaft wirt, also das sy sich halten, und sy, dy manne, das sy sich auch neben irer freiheit und aussatzung also gegen im, Casparn, halten, und er, Caspar, mannen noch den steten sal mit nichte orges bedenken, das sy umb ire freyheyt und recht gestanden sint, und sal sy bey irer freiheit bleiben lassen. Noch Cristi gepuert m'cccc'xevii° jaren am erechtag noch sent Bonifacii tage diese verschreibung ist ausz den land- tafeln ausgeschriben mit verwillung desz aller durchleuchti- gisten fursten und hern hern Wladislaus zu Hungern, Behem etc. konigk unter Jeronimus van Skuhrew an stad kamerers konigreichs zu Behem und Heinrichen Bieschin van Bieschin an stad landrichters konigreichs zu Behem. dar auf van seinen koniglichen gnaden geschickt wurden Putta van Rysen- bergk und van Swyhaw, oberster landrichter konigreichs zu Behem, van den hern van seinen gnaden in sunderheit gesa .. Veram bullam precedentium habent ipsi vasalli et nobiliste ipsis et nobis in usum. nos etiam ad solven- dam illam nostram tribuimus pecuniam. Noch dem und sulch rechtspruch ausgangen und an ein rath gelangt, nicht lang dar nach hat ein rath den hern Sebastian ersucht und aufs slos zu sein gnaden etliche ausz in, dy eldisten, sein gnad gebeten, dy weyl sy neben der
26 — 7a 1497 Juni 6. das er fur seine gnaden und fur dem landrechten steen sal und den obgeschriben mannen gerecht sein. dem selbigen er auch nit gnug gethan und nit gestanden und durch dy ur- sache gegen seine k. g. und gegen dem rechten alles sein gut, es sey erblich oder verschreybung, waserley unter seiner gnaden herlickeyt hab, verloren und verfallen hat, und sein k. g. mag da mit thun, als mit seinen eigen, was seine konig- lichen gnaden bedunket und gefellich wirt. In sachen zwischen Caspar Slicken an einem und zwischen den mannen in Elpogner kreisz des andern teyls : als dy manne clag gefuert haben, wy in der Caspar Slick wider ire aus- satzung und freyheit unrecht und gedrank gethan, aldo haben dy hern und edelleuth in vollen rechten also da van gerucht ze schaffen: wen sein k. g. unser gnedigster her wirt geruchen dar zu zeit und tag bestymnen und personen benumen, welche dy alle sachen zwischen den obgeschriben Caspar Slicken und mannen horen sullen, und wen in sein konigliche gnad vier wochen fur geruchet zu wissen thun, das sy fur in stehen aldo, wo hin in der tag und malstad benennet wird, das sy beyde teyl fur in stehen, und was in durch dy selben personen, van seinen k. g. ausgegeben, gefunden und geschaft wirt, also das sy sich halten, und sy, dy manne, das sy sich auch neben irer freiheit und aussatzung also gegen im, Casparn, halten, und er, Caspar, mannen noch den steten sal mit nichte orges bedenken, das sy umb ire freyheyt und recht gestanden sint, und sal sy bey irer freiheit bleiben lassen. Noch Cristi gepuert m'cccc'xevii° jaren am erechtag noch sent Bonifacii tage diese verschreibung ist ausz den land- tafeln ausgeschriben mit verwillung desz aller durchleuchti- gisten fursten und hern hern Wladislaus zu Hungern, Behem etc. konigk unter Jeronimus van Skuhrew an stad kamerers konigreichs zu Behem und Heinrichen Bieschin van Bieschin an stad landrichters konigreichs zu Behem. dar auf van seinen koniglichen gnaden geschickt wurden Putta van Rysen- bergk und van Swyhaw, oberster landrichter konigreichs zu Behem, van den hern van seinen gnaden in sunderheit gesa .. Veram bullam precedentium habent ipsi vasalli et nobiliste ipsis et nobis in usum. nos etiam ad solven- dam illam nostram tribuimus pecuniam. Noch dem und sulch rechtspruch ausgangen und an ein rath gelangt, nicht lang dar nach hat ein rath den hern Sebastian ersucht und aufs slos zu sein gnaden etliche ausz in, dy eldisten, sein gnad gebeten, dy weyl sy neben der
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27 ritterschaft bey iren freyheiten zu bleiben durch recht erkant, sein gnad wolle sy der erbhuldung, dy sy in haben thun mussen, ledig zelen und auch dy slussel zu der stad thoren, dy ir eltern fur der stad einnemung gehapt und die stadt selbst gespert haben. dar auff hat sein gnad ausz zornigem mute gesagt : „ir seyt dy meynen, dy weyl ich und mein bruder unser gelt auf euch und nicht wider haben, so bin ich ewer konigk und keyser, so habt ir auch kein andern hern den mich, und ich pin euch erbhern gnug und geste euch ewers furnemens nicht ; es ist auch dy stad mein und meiner bruder, dy wollen wir noch unserm willen auf und zu sliesen. dar umb pin ich nicht im sinne euch sulche slussel ze geben." mit sulchen und viel andern zornigen und smelichen worten den jenigen, van ratz wegen geschickt, zugeredt und ab- geweist. das sy also an ein rath gebracht und auf dasz mal gescheen lassen, nicht lang dar nach ungeferlichen acht tage ist ein koniglich mandat an dy vam Elbogen gelangt, ausz was grund und anregen eim rath verpurgen, in sulchem lauth : Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, margrave zu Merhern etc. entpiten den ersamen unsern liben getreuwen burgermeister, rathe und gantzer gemeine unser erbstad Elpogen unser konigliche gnad. liben getreuwen! wir haben in etwas viel merglichen und tref- lichen ursachen verstanden, da mit unser ritterschaft unsere liben getrewen auf dem selben unserm koniglichen eygen- thum des kreisz Elpogen furgewaldigt, also das in nach iren eren, leibden und gutern gestanden wurden ist, das dan etlichen mit sweren schaden begegendt, dasz wir aber doch als den unsern erbmannen euch und sy und nicht unpillich fur sulcher gewaltsamer ubung zu schutzen und zu schirmen und sulchs zu verhuten schuldig, das wir dach mit nymands pessers, dan mit uns selbsten zu thun wissen, dar umb mit euch verschaffen und ernstlich gebiten: wen und zu welcher zeit ir erfuert oder van den selben unsern erbmanen und ritterschaften angeruft und zu unserm namen vermaent wurdt, welchem unter in eincherlei unpillicher gewalt geschege, so wollen wir, das ir alles ewers vermugens mit ewern leibden und guttern der selbigen unser ritterschaft hulflich und neben dem rechtspruch, so ir an der landtaffel ausgangen gehoert durch uns, dy hern am rechten und durch dy ritterschaft
27 ritterschaft bey iren freyheiten zu bleiben durch recht erkant, sein gnad wolle sy der erbhuldung, dy sy in haben thun mussen, ledig zelen und auch dy slussel zu der stad thoren, dy ir eltern fur der stad einnemung gehapt und die stadt selbst gespert haben. dar auff hat sein gnad ausz zornigem mute gesagt : „ir seyt dy meynen, dy weyl ich und mein bruder unser gelt auf euch und nicht wider haben, so bin ich ewer konigk und keyser, so habt ir auch kein andern hern den mich, und ich pin euch erbhern gnug und geste euch ewers furnemens nicht ; es ist auch dy stad mein und meiner bruder, dy wollen wir noch unserm willen auf und zu sliesen. dar umb pin ich nicht im sinne euch sulche slussel ze geben." mit sulchen und viel andern zornigen und smelichen worten den jenigen, van ratz wegen geschickt, zugeredt und ab- geweist. das sy also an ein rath gebracht und auf dasz mal gescheen lassen, nicht lang dar nach ungeferlichen acht tage ist ein koniglich mandat an dy vam Elbogen gelangt, ausz was grund und anregen eim rath verpurgen, in sulchem lauth : Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, margrave zu Merhern etc. entpiten den ersamen unsern liben getreuwen burgermeister, rathe und gantzer gemeine unser erbstad Elpogen unser konigliche gnad. liben getreuwen! wir haben in etwas viel merglichen und tref- lichen ursachen verstanden, da mit unser ritterschaft unsere liben getrewen auf dem selben unserm koniglichen eygen- thum des kreisz Elpogen furgewaldigt, also das in nach iren eren, leibden und gutern gestanden wurden ist, das dan etlichen mit sweren schaden begegendt, dasz wir aber doch als den unsern erbmannen euch und sy und nicht unpillich fur sulcher gewaltsamer ubung zu schutzen und zu schirmen und sulchs zu verhuten schuldig, das wir dach mit nymands pessers, dan mit uns selbsten zu thun wissen, dar umb mit euch verschaffen und ernstlich gebiten: wen und zu welcher zeit ir erfuert oder van den selben unsern erbmanen und ritterschaften angeruft und zu unserm namen vermaent wurdt, welchem unter in eincherlei unpillicher gewalt geschege, so wollen wir, das ir alles ewers vermugens mit ewern leibden und guttern der selbigen unser ritterschaft hulflich und neben dem rechtspruch, so ir an der landtaffel ausgangen gehoert durch uns, dy hern am rechten und durch dy ritterschaft
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28 — beslossen, das dy ritterschaft und ir bey ewern freyheiten, privilegien und alt herkomen bleiben sult, beistendig sein. der gegen haben wir der selbigen unser ritterschaft widerumb befelung thun lassen, ab eincherlei gewaltz ader unpillicher schade gein euch furgenomen wolt werden, das sy aller masse, wy ir gein in, sy gein euch noch allem irem ver- mugen leibs und guetz beystendig sein sullen. der masse wir unsern liben getreuwen burgermeister und rate unser stad Eger auch auf ewer ansuchen mit pillicher hulf ver- mugens nicht zu verlassen disen unsern geschefte, dasz doch also in gantzen unserm gemute und anders nicht ist, euch also darnach zu richten und zu haben hapt. das ist unser ernst- licher will ; doch dasz denoch den Slicken van euch und iderm, so viel in pillich gescheen sal, ergee und beschee, enders nicht zuthuende bey unser swerer straf und hochsten un- gnaden meydung. datum Prag am suntag fur Viti anno domini etc. lxxxxvii unser reyche desz Hungrischen im si- 1497 uni 11. bendem und desz Bemischen im xxvi jaren. Als sulch koniglich mandat an ein rath gelangt und einer gantzen gemein gesamelt und gelesen, ist her Sebastian auch auf dasz rathausz komen. hat ein rath sein gnaden gesagt : „gnediger her ! ewer gnad sagt und wil, dasz wir ewre erb- leuthe sein und kein andern, den ewern gnaden haben. nu schreibt uns dy k. mt. als seiner k. g. erbleuthen, so konnen und mugen wir ye nicht zwene erbhern haben. dy weyl wir ewern gnaden versetzt und zu unsern freyheiten und privi- legien rechtlich erkant, verhoffen, ewer gnad lasz uns pillich der erbhultung ledig, so wir ewern gnaden gethan.“ dar auf hat der her gesagt: „dy weil ich und mein brudere unser gelt auf euch haben, so pin ich euch erbherns gnug und gestehe dem konige nichtz hir inne, wen ir seyt mein und nicht desz konigs. vermeint ir aber beswert zu sein, so wil ich mit euch fur komen fur dy k. mt., welchen tag ir wolt." dasz ein rath an hat genomen und im gesagt : „gnediger[h!] dy weyl ewer gnad uns dy wilkoer gipt, ewern gnaden ein tag zu setzen, so sagen wir ewern gnaden, dasz wir auf donnerstag kunftig fur der k. mt. erscheinen wollen, und dar umb erkennen lassen, ewr gnad kome oder nicht, so wollen wir uns da hin finden.“ hat s. g. gesagt: „ich hab zu thun und kan einer 7h
28 — beslossen, das dy ritterschaft und ir bey ewern freyheiten, privilegien und alt herkomen bleiben sult, beistendig sein. der gegen haben wir der selbigen unser ritterschaft widerumb befelung thun lassen, ab eincherlei gewaltz ader unpillicher schade gein euch furgenomen wolt werden, das sy aller masse, wy ir gein in, sy gein euch noch allem irem ver- mugen leibs und guetz beystendig sein sullen. der masse wir unsern liben getreuwen burgermeister und rate unser stad Eger auch auf ewer ansuchen mit pillicher hulf ver- mugens nicht zu verlassen disen unsern geschefte, dasz doch also in gantzen unserm gemute und anders nicht ist, euch also darnach zu richten und zu haben hapt. das ist unser ernst- licher will ; doch dasz denoch den Slicken van euch und iderm, so viel in pillich gescheen sal, ergee und beschee, enders nicht zuthuende bey unser swerer straf und hochsten un- gnaden meydung. datum Prag am suntag fur Viti anno domini etc. lxxxxvii unser reyche desz Hungrischen im si- 1497 uni 11. bendem und desz Bemischen im xxvi jaren. Als sulch koniglich mandat an ein rath gelangt und einer gantzen gemein gesamelt und gelesen, ist her Sebastian auch auf dasz rathausz komen. hat ein rath sein gnaden gesagt : „gnediger her ! ewer gnad sagt und wil, dasz wir ewre erb- leuthe sein und kein andern, den ewern gnaden haben. nu schreibt uns dy k. mt. als seiner k. g. erbleuthen, so konnen und mugen wir ye nicht zwene erbhern haben. dy weyl wir ewern gnaden versetzt und zu unsern freyheiten und privi- legien rechtlich erkant, verhoffen, ewer gnad lasz uns pillich der erbhultung ledig, so wir ewern gnaden gethan.“ dar auf hat der her gesagt: „dy weil ich und mein brudere unser gelt auf euch haben, so pin ich euch erbherns gnug und gestehe dem konige nichtz hir inne, wen ir seyt mein und nicht desz konigs. vermeint ir aber beswert zu sein, so wil ich mit euch fur komen fur dy k. mt., welchen tag ir wolt." dasz ein rath an hat genomen und im gesagt : „gnediger[h!] dy weyl ewer gnad uns dy wilkoer gipt, ewern gnaden ein tag zu setzen, so sagen wir ewern gnaden, dasz wir auf donnerstag kunftig fur der k. mt. erscheinen wollen, und dar umb erkennen lassen, ewr gnad kome oder nicht, so wollen wir uns da hin finden.“ hat s. g. gesagt: „ich hab zu thun und kan einer 7h
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29 — sulchen kurtzen tagsatzung nicht warten, sunder nempt euch xiiii tage fur oder lenger, wil ich mit euch furkomen.“ hat ein rath und gemein nicht thuen wellen, sunder aufernenten tag Niclosz Reinl, Johannes Tuchmacher, neben in den stad- schreiber zu der k. mt. abgefertigt, dy den dy k. mt. auf Burglesz funden haben. ist her Sebastian nicht erschinnen, do den dy k. mt. den hern Sebastian und Quirin geschriben, den vam Elpogen dy slussel zu der stad thoren wider zu- geben in diesim lawth: Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern und Behem kunigk und margrave zu Merhern etc. den edeln unsern liben getreuwen Sebastian und Quyrin van der Weiskirch. edeln liben getreuwen! uns ist ewr schreiben zukomen, dy vam Elpogen betreffend. so sein sy auch itzt bey uns gewest, an uns clagende gebracht, wy in ichte wyder ire freyheyten van euch geschee und besundern, das ir in dy slussele fur den thoren der stad nicht wider keren wolt. das uns gar ein ungewonlichs bedeucht, das sy irer der stad thoren nicht mechtig und gewaltig sein sullen, so dach alle unsere konig- liche stete in unserm konigkreiche der freyheit geprauchen. der halben wir euch gepieten, ir sullet aller widerred unter- wegen gelassen und in ire slussel widerkeren van den irer der stad thoren und in sy frey lassen. wir gepiten euch, das ir Niclosen Slick, auch keinen seiner dyner, wider seine helfer, auch keine auszlendere, der ir nicht mocht gewaltig sein, nicht ein lassen wolt, und ewer slos, das ir das also bewaert, das wir des gewis sein mochten. das gepiten wir euch bey unser gnad und bey verlisung ewr guter, dy ir unter uns hapt, das ir euch also halt, als wir euch schreiben, darzu das ir fur uns gesteet auf dem slos zu Prag entlich van dem freytag uber acht tage, wen dy vam Elpogen auch auf den selbigen tag fur uns gesteheen sullen; do wollen wir in allen sachen zwischen euch sehen. geben auf Borglesz am donnerstag fur Johannis etc. Wy wol sulch k. mt. mandat und geschefte, den 8a van Elpogen dy slussel zu der stad thoren zu geben, an dy bmelte hern gelangt und presentiert worden, haben sy dem kein fulg gethan, sunder sich an dy k. mt. gemuhet ; da durch sein k. g. weyter ein rath geschriben in diesim lauth: 1497 Juni 22. Den fursichtigen unsern liben getreuwen rathmann der stad Elpogen.
29 — sulchen kurtzen tagsatzung nicht warten, sunder nempt euch xiiii tage fur oder lenger, wil ich mit euch furkomen.“ hat ein rath und gemein nicht thuen wellen, sunder aufernenten tag Niclosz Reinl, Johannes Tuchmacher, neben in den stad- schreiber zu der k. mt. abgefertigt, dy den dy k. mt. auf Burglesz funden haben. ist her Sebastian nicht erschinnen, do den dy k. mt. den hern Sebastian und Quirin geschriben, den vam Elpogen dy slussel zu der stad thoren wider zu- geben in diesim lawth: Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern und Behem kunigk und margrave zu Merhern etc. den edeln unsern liben getreuwen Sebastian und Quyrin van der Weiskirch. edeln liben getreuwen! uns ist ewr schreiben zukomen, dy vam Elpogen betreffend. so sein sy auch itzt bey uns gewest, an uns clagende gebracht, wy in ichte wyder ire freyheyten van euch geschee und besundern, das ir in dy slussele fur den thoren der stad nicht wider keren wolt. das uns gar ein ungewonlichs bedeucht, das sy irer der stad thoren nicht mechtig und gewaltig sein sullen, so dach alle unsere konig- liche stete in unserm konigkreiche der freyheit geprauchen. der halben wir euch gepieten, ir sullet aller widerred unter- wegen gelassen und in ire slussel widerkeren van den irer der stad thoren und in sy frey lassen. wir gepiten euch, das ir Niclosen Slick, auch keinen seiner dyner, wider seine helfer, auch keine auszlendere, der ir nicht mocht gewaltig sein, nicht ein lassen wolt, und ewer slos, das ir das also bewaert, das wir des gewis sein mochten. das gepiten wir euch bey unser gnad und bey verlisung ewr guter, dy ir unter uns hapt, das ir euch also halt, als wir euch schreiben, darzu das ir fur uns gesteet auf dem slos zu Prag entlich van dem freytag uber acht tage, wen dy vam Elpogen auch auf den selbigen tag fur uns gesteheen sullen; do wollen wir in allen sachen zwischen euch sehen. geben auf Borglesz am donnerstag fur Johannis etc. Wy wol sulch k. mt. mandat und geschefte, den 8a van Elpogen dy slussel zu der stad thoren zu geben, an dy bmelte hern gelangt und presentiert worden, haben sy dem kein fulg gethan, sunder sich an dy k. mt. gemuhet ; da durch sein k. g. weyter ein rath geschriben in diesim lauth: 1497 Juni 22. Den fursichtigen unsern liben getreuwen rathmann der stad Elpogen.
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30 — 1497 luni 19. Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk. fursichtige libe getrewe! wir haben den edeln unsern getrewen liben Sebastian und Quirin Slicken, hern zur Weis- kirchen, geschriben und befolen, sy sullen van hewt uber acht tage iren boten bey uns haben; durch den selben wellen wir euch und in tag und stell fur uns ernennen. dar umb wollet so lang geduld haben und in keinen widerwillen mit den gemelten Slicken geben, sunder unsers entscheids warten. dar an thut ir unser ernste meynung. datum Prag am mantag noch Viti anno domini etc. lxxxxvii, unser reyche des Hung- rischen im sibendem, des Bemischen im xxvii°. Nicht lang hirnach hat dy k. mt.aber den vam Elpogen geschriben der gethan schrift nach: Den fursichtigen unsern getreuwen burgermeister und gemeine unser stad Elpogen. Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk. fursichtige libe getrewe! als wir euch mit den edeln unsern getreuwen Sebastian und Quirinen, gebrudern, den Slicken, ewer gebrechen noch laut unsers rechtspruchs zu entschaiden itzt fur uns gefodert gehabt, das aber, als wir gerne getan, auf ditz malen viel unser andern getreflichen gescheft nicht hat sein mugen, wir nu dar umb wir haben ander meher unsers reichs zu Behem vast anligenden sachen van diesim mantag uber vierzen tage etwe viel unser rethe vam adel und der ritterschaft geim Cuttenperg einzukomen und bey uns zu sein beschickt. do selbsthin wir euch noch der sachen zugut mit den gnanten Slicken auch fur bescheiden und inen desz gleiche schreiben und mit sundern befelhen, auf sulchen tag mit euch kegenwertig zu sein und mit in alle dy freyheit, brive und brivilegien, so euch ire furehern ge- nomen haben, fur uns auf legen, da wir euch dann mit einem gantzem ende sampt ewer stad slussel halben abrichten und allenthalb, was billich und recht ist, gnediglich als getreuwe unterthane vorsorgen wollen. und wy wir euch fur mandat geben haben, den selben nach wir aber bey euch vermanen, mit verhutung und guter bewarung gnante unsere konigliche stad wol in acht und zu dieser cleiner zeit lang gute, willige gedult haben und sunder viel fremder gest einzulassen ent- gegen seyt in allen gehorsam, als getreuwen zusteht, und wir noch here anders nicht erkant haben, versehen wir uns zu euch, noch zukunftig in gehorsam gein uns halten wert, wollen wir in allen gnaden gein euch erkennen. geben auf unserm slos zu Prag am mantag noch unser liben frauwen tag visita-
30 — 1497 luni 19. Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk. fursichtige libe getrewe! wir haben den edeln unsern getrewen liben Sebastian und Quirin Slicken, hern zur Weis- kirchen, geschriben und befolen, sy sullen van hewt uber acht tage iren boten bey uns haben; durch den selben wellen wir euch und in tag und stell fur uns ernennen. dar umb wollet so lang geduld haben und in keinen widerwillen mit den gemelten Slicken geben, sunder unsers entscheids warten. dar an thut ir unser ernste meynung. datum Prag am mantag noch Viti anno domini etc. lxxxxvii, unser reyche des Hung- rischen im sibendem, des Bemischen im xxvii°. Nicht lang hirnach hat dy k. mt.aber den vam Elpogen geschriben der gethan schrift nach: Den fursichtigen unsern getreuwen burgermeister und gemeine unser stad Elpogen. Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk. fursichtige libe getrewe! als wir euch mit den edeln unsern getreuwen Sebastian und Quirinen, gebrudern, den Slicken, ewer gebrechen noch laut unsers rechtspruchs zu entschaiden itzt fur uns gefodert gehabt, das aber, als wir gerne getan, auf ditz malen viel unser andern getreflichen gescheft nicht hat sein mugen, wir nu dar umb wir haben ander meher unsers reichs zu Behem vast anligenden sachen van diesim mantag uber vierzen tage etwe viel unser rethe vam adel und der ritterschaft geim Cuttenperg einzukomen und bey uns zu sein beschickt. do selbsthin wir euch noch der sachen zugut mit den gnanten Slicken auch fur bescheiden und inen desz gleiche schreiben und mit sundern befelhen, auf sulchen tag mit euch kegenwertig zu sein und mit in alle dy freyheit, brive und brivilegien, so euch ire furehern ge- nomen haben, fur uns auf legen, da wir euch dann mit einem gantzem ende sampt ewer stad slussel halben abrichten und allenthalb, was billich und recht ist, gnediglich als getreuwe unterthane vorsorgen wollen. und wy wir euch fur mandat geben haben, den selben nach wir aber bey euch vermanen, mit verhutung und guter bewarung gnante unsere konigliche stad wol in acht und zu dieser cleiner zeit lang gute, willige gedult haben und sunder viel fremder gest einzulassen ent- gegen seyt in allen gehorsam, als getreuwen zusteht, und wir noch here anders nicht erkant haben, versehen wir uns zu euch, noch zukunftig in gehorsam gein uns halten wert, wollen wir in allen gnaden gein euch erkennen. geben auf unserm slos zu Prag am mantag noch unser liben frauwen tag visita-
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— 31 cionis unser reiche des Hungrischen im sibendem und des Bemischen im xxvii°. Auf sulche k. mandath und furbeschiedt hat ein rath und gemein Niclosen Reinl, Johannem Tuchmacher, gesworen desz ratz, auch Caspar Fitler, dy zeit in der ewsser gemein, volmechtiglich mit sampt briven, brivilegien, auch etlichen kuntschaften uber dy slussel, so dy stad fur alter gehabt, hin ein auf Cuttenbergk geschickt und mit swerer costung abgefertigt, welche kuntschaften auch hir nach geschriben. als dann sint dy Slicken, her Niclosz, her Casper, her Sebastian und her Quirin auch erschinnen, der gleichen etliche vam adel desz creisz Elpogens, auch einer desz ratz Warmpad, 1) Lucas, mit dynne compariert. des gleichen der edel Matthis Hisserll, auch vielleicht seiner sach zu thun gehabt, hinein geriten ; der den vam Elpogen und den adel viel fruchtparlich und hulflich in iren sachen gewest und beystand gethan und alle ding ye gerne gut geschen und helfen machen etc. dy kuntschaften sich noch einander anheben und also laütten. es hat auch ein rath dy stad auf befehel k. mt. mit swere muh und wach tag und nacht in hutung gehalten und der stad bawren zu in gefodert, und alle nacht ein vertel der stad gewacht, und eins teyls in den thurmen bey den puchsen gelegen, lenger den ein halbes jaer mit swerer muh gehalten, da mit sy ungezweifelt schaden verkomen. 8b 1497 Juli S. Schonfelt. Wir richter, rat und gantze gemein desz margtz Schonfelt bekennen in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, dasz wir uns auf fleissige bete desz erbern weisen burgermeisters und rat der stad Elpogen erfurst und emssiglichen erinnert haben der slussel halben, da mit dy stad Elpogen zu und auf geslossen wirt. in desz der warheyt schriftliche kuntschaft und urkund zu geben, sagen wir und bekennen, dasz uns nach wol in frischim gedechtnus ist, das, ehe dy hern, dy Slicken, dy bmelte stadt gewaldigt und gewonnen, burgermeister und rath itzt bnant dy slussel, dy stad zu bewaren, auf und zu zeslissen inne gehapt. und dy 1) Warmpad steht am Rande.
— 31 cionis unser reiche des Hungrischen im sibendem und des Bemischen im xxvii°. Auf sulche k. mandath und furbeschiedt hat ein rath und gemein Niclosen Reinl, Johannem Tuchmacher, gesworen desz ratz, auch Caspar Fitler, dy zeit in der ewsser gemein, volmechtiglich mit sampt briven, brivilegien, auch etlichen kuntschaften uber dy slussel, so dy stad fur alter gehabt, hin ein auf Cuttenbergk geschickt und mit swerer costung abgefertigt, welche kuntschaften auch hir nach geschriben. als dann sint dy Slicken, her Niclosz, her Casper, her Sebastian und her Quirin auch erschinnen, der gleichen etliche vam adel desz creisz Elpogens, auch einer desz ratz Warmpad, 1) Lucas, mit dynne compariert. des gleichen der edel Matthis Hisserll, auch vielleicht seiner sach zu thun gehabt, hinein geriten ; der den vam Elpogen und den adel viel fruchtparlich und hulflich in iren sachen gewest und beystand gethan und alle ding ye gerne gut geschen und helfen machen etc. dy kuntschaften sich noch einander anheben und also laütten. es hat auch ein rath dy stad auf befehel k. mt. mit swere muh und wach tag und nacht in hutung gehalten und der stad bawren zu in gefodert, und alle nacht ein vertel der stad gewacht, und eins teyls in den thurmen bey den puchsen gelegen, lenger den ein halbes jaer mit swerer muh gehalten, da mit sy ungezweifelt schaden verkomen. 8b 1497 Juli S. Schonfelt. Wir richter, rat und gantze gemein desz margtz Schonfelt bekennen in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, dasz wir uns auf fleissige bete desz erbern weisen burgermeisters und rat der stad Elpogen erfurst und emssiglichen erinnert haben der slussel halben, da mit dy stad Elpogen zu und auf geslossen wirt. in desz der warheyt schriftliche kuntschaft und urkund zu geben, sagen wir und bekennen, dasz uns nach wol in frischim gedechtnus ist, das, ehe dy hern, dy Slicken, dy bmelte stadt gewaldigt und gewonnen, burgermeister und rath itzt bnant dy slussel, dy stad zu bewaren, auf und zu zeslissen inne gehapt. und dy 1) Warmpad steht am Rande.
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32 weyl sy in dy stad gehandelt, ist der thorsperrer frue und spaet zu eim burgermeister, dy slussel zu entpfhaen, gangen und alweg noch dem zu und auf sperren eim burgermeister wider angeben. und also fur der gewaldigung der stad der slussel und nicht dy herschaft gewaldig gewest und dy stad in hut gehalten, dasz uns und andern umbligenden mergkten und dem gantzem lande süen, eynickeyt dar ausz entstanden, und in verlisung der stad gewaldiglichen durch dy herschaft eim rath genomen und entfremdt sint worden und inne ge- halten, das uns sulchs bewust sey, sagen wir bey dem eyd, so wir zum rechten auch und unserm erbhern gethan haben. desz zu gezeugknusz geben wir in dysen brief mit unsers margktz unten aufgedruckten insigel besigelt noch Cristi ge- buert tausent vierhundert und im siben und newnzigstim jare am sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers. 1497 Juni 17. Engelstadt. Wir burgermeister und rathe zur Engelstadt bekennen und thun kunt mit diesim unserm offen brive gein aller meniglich, dy in sehen, horen ader lesen, dasz fur uns in unsern sitzend ratli erschinnen ist ein ersame potschaft mit volkumlicher macht eins erbern weisen burgermeisters, rathes und einer gantzen gemein der stad Elpogen, mit namen Hans Colb, Hans Mück, gesworne mitburgere do selbst, uns mit demu- tigem fleis gebeten, was uns und den unsern ires altherkomens und sunderlich der stad slussel halben bewust sey und unsers wissens, in der warheit ein schriftliche urkund zu geben. also haben wir burgermeister und rathe der gnanten Engelstad angesehen ir zimlich und demutig gebete und sunderlich der warheyt zu eren, dy nit zu verhalten, wy wol ein newer anfanck bey uns ist, doch unter einander erfurst und erfa- ren an unsern eljdisten, ratz frunden und mitburgern, dy im land ertzogen, gesessen und wonhaft gewesen sint, dy uns bei iren eyden und pflichten, als sich den gepuert, unter- richten und frey, lauter sagen : das in wares kunth und wissen sey, das fur alt her komen ein ersamer weiser burgermeister und rath der stad Elbogen dy stad slussel in iren henden gebrauch und gewalt gehabt haben, auf und zu gespert, als oft das dy not erfodert hab zu irem nutz, fromen und gut- dunken, so lang bisz dy gemelte stad Elpogen bey nechtlicher zeit und weyl erstigen und mit gewalt uberfallen sey worden. aldo haben dy gemelten burgere der stad Elbogen ire stad slussele neben andern iren gutern durch gewalt verloren. das dem also und anders nit ist, sprechen wir burgermeister und rath der oft gemelten Engelstad bey dem ayd und pflicht,
32 weyl sy in dy stad gehandelt, ist der thorsperrer frue und spaet zu eim burgermeister, dy slussel zu entpfhaen, gangen und alweg noch dem zu und auf sperren eim burgermeister wider angeben. und also fur der gewaldigung der stad der slussel und nicht dy herschaft gewaldig gewest und dy stad in hut gehalten, dasz uns und andern umbligenden mergkten und dem gantzem lande süen, eynickeyt dar ausz entstanden, und in verlisung der stad gewaldiglichen durch dy herschaft eim rath genomen und entfremdt sint worden und inne ge- halten, das uns sulchs bewust sey, sagen wir bey dem eyd, so wir zum rechten auch und unserm erbhern gethan haben. desz zu gezeugknusz geben wir in dysen brief mit unsers margktz unten aufgedruckten insigel besigelt noch Cristi ge- buert tausent vierhundert und im siben und newnzigstim jare am sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers. 1497 Juni 17. Engelstadt. Wir burgermeister und rathe zur Engelstadt bekennen und thun kunt mit diesim unserm offen brive gein aller meniglich, dy in sehen, horen ader lesen, dasz fur uns in unsern sitzend ratli erschinnen ist ein ersame potschaft mit volkumlicher macht eins erbern weisen burgermeisters, rathes und einer gantzen gemein der stad Elpogen, mit namen Hans Colb, Hans Mück, gesworne mitburgere do selbst, uns mit demu- tigem fleis gebeten, was uns und den unsern ires altherkomens und sunderlich der stad slussel halben bewust sey und unsers wissens, in der warheit ein schriftliche urkund zu geben. also haben wir burgermeister und rathe der gnanten Engelstad angesehen ir zimlich und demutig gebete und sunderlich der warheyt zu eren, dy nit zu verhalten, wy wol ein newer anfanck bey uns ist, doch unter einander erfurst und erfa- ren an unsern eljdisten, ratz frunden und mitburgern, dy im land ertzogen, gesessen und wonhaft gewesen sint, dy uns bei iren eyden und pflichten, als sich den gepuert, unter- richten und frey, lauter sagen : das in wares kunth und wissen sey, das fur alt her komen ein ersamer weiser burgermeister und rath der stad Elbogen dy stad slussel in iren henden gebrauch und gewalt gehabt haben, auf und zu gespert, als oft das dy not erfodert hab zu irem nutz, fromen und gut- dunken, so lang bisz dy gemelte stad Elpogen bey nechtlicher zeit und weyl erstigen und mit gewalt uberfallen sey worden. aldo haben dy gemelten burgere der stad Elbogen ire stad slussele neben andern iren gutern durch gewalt verloren. das dem also und anders nit ist, sprechen wir burgermeister und rath der oft gemelten Engelstad bey dem ayd und pflicht,
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33 da mit wir zum rechten und unserm erbhern verpunten sint. des zu warer urkundt und gezeucknusz haben wir unser stad insigel zu ende diser schrift thun drucken, der geben ist noch Cristi unsers hern gebuert virtzenhundert und dor nach im siben und newnzigstim jaren am sunabent noch sent Veitz tage. 1497 Juni 17. Schlackenwald. Wir burgermeister, richter und rathe und gantze gemein desz margktz Slackenwald bekennen in diesim offen brive fur meniglich, dy in sehen, horen ader lesen, dasz wir uns auf fleissige bete des erbern weisen burgermeister und rathe der stad Elpogen erfurst und erinnert haben der slussel halben, da mit dy stad Elpogen zu und auf geslossen wirt, ôn des der warheit, und uns bewust ist, ein schriftliche urkundt zu geben: sagen und bekennen mit kraft ditz brives, das uns in frischem gedechtnus ist, dasz, ehe dy hern, dy Slicken, bmelte stad gewaldigt und gewonnen haben, burgermeister und rath itz bnant dy slussel, dy stad zu bewaren, auf und zu zuslissen, innen gehabt ; und dy weyl sy in dy stadt aus und ein gehandelt haben, ist der thoer sperrer, zur zeit Hans Schuster gnant, frue und spat zu eim burgermeister dy slussel zu entpfahen gangen und alweg noch dem zu und auf speren ein burgermeister wider angeben; und also fur der gewal- digung der stad der slussel und nicht dy herschaft gewaldig gewest, haben da mit dy stad in hut und schutz gehalten, das uns und andern umbligenden steten, mergten, auch dem gantzen lande sün, einickeyt dar ausz entstanden; und in verlisung der stad sulche slussel gewaldiglichen durch dy herschaft eim rath genomen und entfremdt sint worden und innegehalten. das uns sulchs also bewust und gescheen sey, sagen wir bey dem eyd, den wir zum rechten und unserm erbhern getan haben. des zu gezeugknusz geben wir in diesen brief, besigelt mit unsers unten aufgedrucktem insigel noch Cristi gepuert vierzenhundert und im siben und newnzigstim jaren am sunabent noch sent Veytz tage. 92 Junl 17. Betzschawe. Wir burgermeister und rath der stad Betzschaw bekennen in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, das wir durch fleissige bete der erbern weisen burgermeister und rathe der stad Elbogen etliche alte mennere, unsere mitburgere, dy ein teyl vast bey hundert jaer im leben, in sunderheit den wirdigen hern Wentzeslaus Rymer, unsern seelsorger, und mit namen Mathis Pucher, Hans Ruprecht, Wentzel Seydel, Nickel Huter und Nickel Haesz fur uns ge-
33 da mit wir zum rechten und unserm erbhern verpunten sint. des zu warer urkundt und gezeucknusz haben wir unser stad insigel zu ende diser schrift thun drucken, der geben ist noch Cristi unsers hern gebuert virtzenhundert und dor nach im siben und newnzigstim jaren am sunabent noch sent Veitz tage. 1497 Juni 17. Schlackenwald. Wir burgermeister, richter und rathe und gantze gemein desz margktz Slackenwald bekennen in diesim offen brive fur meniglich, dy in sehen, horen ader lesen, dasz wir uns auf fleissige bete des erbern weisen burgermeister und rathe der stad Elpogen erfurst und erinnert haben der slussel halben, da mit dy stad Elpogen zu und auf geslossen wirt, ôn des der warheit, und uns bewust ist, ein schriftliche urkundt zu geben: sagen und bekennen mit kraft ditz brives, das uns in frischem gedechtnus ist, dasz, ehe dy hern, dy Slicken, bmelte stad gewaldigt und gewonnen haben, burgermeister und rath itz bnant dy slussel, dy stad zu bewaren, auf und zu zuslissen, innen gehabt ; und dy weyl sy in dy stadt aus und ein gehandelt haben, ist der thoer sperrer, zur zeit Hans Schuster gnant, frue und spat zu eim burgermeister dy slussel zu entpfahen gangen und alweg noch dem zu und auf speren ein burgermeister wider angeben; und also fur der gewal- digung der stad der slussel und nicht dy herschaft gewaldig gewest, haben da mit dy stad in hut und schutz gehalten, das uns und andern umbligenden steten, mergten, auch dem gantzen lande sün, einickeyt dar ausz entstanden; und in verlisung der stad sulche slussel gewaldiglichen durch dy herschaft eim rath genomen und entfremdt sint worden und innegehalten. das uns sulchs also bewust und gescheen sey, sagen wir bey dem eyd, den wir zum rechten und unserm erbhern getan haben. des zu gezeugknusz geben wir in diesen brief, besigelt mit unsers unten aufgedrucktem insigel noch Cristi gepuert vierzenhundert und im siben und newnzigstim jaren am sunabent noch sent Veytz tage. 92 Junl 17. Betzschawe. Wir burgermeister und rath der stad Betzschaw bekennen in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, das wir durch fleissige bete der erbern weisen burgermeister und rathe der stad Elbogen etliche alte mennere, unsere mitburgere, dy ein teyl vast bey hundert jaer im leben, in sunderheit den wirdigen hern Wentzeslaus Rymer, unsern seelsorger, und mit namen Mathis Pucher, Hans Ruprecht, Wentzel Seydel, Nickel Huter und Nickel Haesz fur uns ge-
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34 fodert und sy bey iren hochsten eyden, und so hoch zum rechten gepuert, befragt, was in bewust sey der slussel halben, da mit man dy stad Elbogen beschleust, wer sy von alter inne gehabt : haben dy gnante mennere fur uns auf sulche gethane frag in einer gemein und ein itzlicher in sunderheit gesagt, das in wol bewust sey, das, dy weyl sy in dy gnante stad Elpogen, ehe und sy dy hern, dy Slicken, gewonnen haben, dar ein gehandelt, ausz und ein gangen, haben alweg burgermeister und rath dy slussel zur stad inne gehabt, und alweg desz morgens frue hab der thoersperrer dy slussel bey eim burgermeister angenomen und im dy noch dem auf und zusperren wider geantwort. der massen wir auch nicht anders wissen, den das ein burgermeister und rath zum Elpogen fur der gewaldigung der stad der slussel ge- waldig gewest und dy stad do mit bewaert, das uns auch und den andern umb legenden steten und mergkten und dem gantzen lande nutz, fried, eynickeyt erstanden und fruchtbaer gewest und in der verlisung der stad van den gnan [ten hern neben ander irer verlustigen hab gewaldiglichen genomen und inne gehalten. desz wir in der warheit zu eren dise kuntschaft mit teylen und geben mit unserm unten auf- gedruckten stad insigel besigelt noch Cristi gebuert tausent vierhundert und im siben und newnzigstim jare am sunabent noch Viti. 1497 Juni 17. Juni 17. Kunigspergk. Wir burgermeister und rath der stad Kunigspergk be- kennen offenlich mit disim unserm offen brief fur ider meniglich, das zu uns komen und zugeschickt sint van einen ersamen weysen rath und gemein der stad Elbogen, van uns begert, in der warheit ein kuntschaft zu geben, unser bewust umb ire stadt thoer slussel, wer dy innen gehabt haben ; nü zimpt nymand dy warhei [t] zu sparen, sunder zu leuttern: so ist uns wol bewust und wissen, das fur der stad Elbogen gewynnen dy thoer slussel ein ersamer weiser rath innen haben gehapt. des zu warer bekentnu [s] haben wir unser stad insigel zu endt der schrift thun drucken. datum auf den sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers, im siben und newnzigstim jare der wenigsten zale. — Schoneck. Anno domini m'cccc"lxxxxvii jar ist fur uns van Schoneck ein erber und weiser rath der stad Elbogen komen und uns gebeten, in ein ware kuntschaft und urkund der slussel halben fur gewynung der stad zu geben: so sagen wir burger- meister, richter und rath und ein ganze gemein van Schoneck
34 fodert und sy bey iren hochsten eyden, und so hoch zum rechten gepuert, befragt, was in bewust sey der slussel halben, da mit man dy stad Elbogen beschleust, wer sy von alter inne gehabt : haben dy gnante mennere fur uns auf sulche gethane frag in einer gemein und ein itzlicher in sunderheit gesagt, das in wol bewust sey, das, dy weyl sy in dy gnante stad Elpogen, ehe und sy dy hern, dy Slicken, gewonnen haben, dar ein gehandelt, ausz und ein gangen, haben alweg burgermeister und rath dy slussel zur stad inne gehabt, und alweg desz morgens frue hab der thoersperrer dy slussel bey eim burgermeister angenomen und im dy noch dem auf und zusperren wider geantwort. der massen wir auch nicht anders wissen, den das ein burgermeister und rath zum Elpogen fur der gewaldigung der stad der slussel ge- waldig gewest und dy stad do mit bewaert, das uns auch und den andern umb legenden steten und mergkten und dem gantzen lande nutz, fried, eynickeyt erstanden und fruchtbaer gewest und in der verlisung der stad van den gnan [ten hern neben ander irer verlustigen hab gewaldiglichen genomen und inne gehalten. desz wir in der warheit zu eren dise kuntschaft mit teylen und geben mit unserm unten auf- gedruckten stad insigel besigelt noch Cristi gebuert tausent vierhundert und im siben und newnzigstim jare am sunabent noch Viti. 1497 Juni 17. Juni 17. Kunigspergk. Wir burgermeister und rath der stad Kunigspergk be- kennen offenlich mit disim unserm offen brief fur ider meniglich, das zu uns komen und zugeschickt sint van einen ersamen weysen rath und gemein der stad Elbogen, van uns begert, in der warheit ein kuntschaft zu geben, unser bewust umb ire stadt thoer slussel, wer dy innen gehabt haben ; nü zimpt nymand dy warhei [t] zu sparen, sunder zu leuttern: so ist uns wol bewust und wissen, das fur der stad Elbogen gewynnen dy thoer slussel ein ersamer weiser rath innen haben gehapt. des zu warer bekentnu [s] haben wir unser stad insigel zu endt der schrift thun drucken. datum auf den sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers, im siben und newnzigstim jare der wenigsten zale. — Schoneck. Anno domini m'cccc"lxxxxvii jar ist fur uns van Schoneck ein erber und weiser rath der stad Elbogen komen und uns gebeten, in ein ware kuntschaft und urkund der slussel halben fur gewynung der stad zu geben: so sagen wir burger- meister, richter und rath und ein ganze gemein van Schoneck
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35 — bey unser warheit und verpflicht unser bewust also, das dy gnanten hern vam Elpogen ire slussel der stad fur gewynung gebraucht und in gewalt gehabt haben fur alter her komen. des zu urkund haben wir unser stad sigel an disen brief gedruckt. geben suna [bent] noch Viti im xcvii jare der myner zael. 1497 17. Juni [Buchaw. 1) Wir burgermeister und rath der stad Buchaw bekennen und thun kunt mit diesim unserm offen brief fur allermenig- lichen, dy in sehen, horen oder lesen, das fur uns komen sein dy hern und burger der erbern stad Elbogen und haben furbracht, wy in etwas not sey van wegen der erbern stad Elbogen, wy dy stad gehalten sey worden fur zeiten und fur alt her, und haben uns gebeten demutiglichen und gar fruntlichen unsers wissen der warheit umb eine kuntschaft: also hab wir an gesehen irer zymlich gebet, als sich den gepuert dy warheit nymant zu verhalten sunder mitzuteilen, und dar auf sag wir, das ein erber rat der erbern stad El- bogen alweg und fur alther aus keiserlicher und koniglicher begnadung und freiheit dy slussel der erber stad Elbogen zu allen zeiten in irer hant und eygner gewalt gehabt haben, und der erbern stad nutz und eben gewesen ist bisz auf dy zeit, do dy erber stad Elbogen bey nacht und bey nebel uber stigen wort, do mit gewalt ir freyheit und dy slussel der erbern stad mit gewalt genomen worden. desz zu urkund und sterk der warheyt hab wir unser stad insigel thun drucken zu end der schrift, der den geben ist an der mynnern zal siben und newnzigstim jare am sunabent noch sent Veyt, 17. Juni des heyligen merterers. Als nü dy bnanten van rath und gemein ausgeschikt ob auf Cuttenpergk erschinnen und mit rath und beystand viel guter lewth und sunderlichen desz bnanten Mathis Hisserl, k. mt. procurator, Reinl 2) gnant, auszbracht dasz wort van wegen der vam Elpogen, bemisch zu reden vermügt, sint her Sebastian und her Quirin und auch dy vam Elpogen fur dy k. mt. gefodert, do sein k. g. sampt den hern gesessen. als dan hat bnanter Reinl anligen der vam Elpogen, belangen dy slussel und erbhultung etc. — sy haben auch sulche 1) Von [—] aus 15b u. 16a herbeigezogen. 2) Der bekannte Albrecht Rendl von Auschawa, welcher von 1497 bis 1509 königlicher Prokurator war. 3*)
35 — bey unser warheit und verpflicht unser bewust also, das dy gnanten hern vam Elpogen ire slussel der stad fur gewynung gebraucht und in gewalt gehabt haben fur alter her komen. des zu urkund haben wir unser stad sigel an disen brief gedruckt. geben suna [bent] noch Viti im xcvii jare der myner zael. 1497 17. Juni [Buchaw. 1) Wir burgermeister und rath der stad Buchaw bekennen und thun kunt mit diesim unserm offen brief fur allermenig- lichen, dy in sehen, horen oder lesen, das fur uns komen sein dy hern und burger der erbern stad Elbogen und haben furbracht, wy in etwas not sey van wegen der erbern stad Elbogen, wy dy stad gehalten sey worden fur zeiten und fur alt her, und haben uns gebeten demutiglichen und gar fruntlichen unsers wissen der warheit umb eine kuntschaft: also hab wir an gesehen irer zymlich gebet, als sich den gepuert dy warheit nymant zu verhalten sunder mitzuteilen, und dar auf sag wir, das ein erber rat der erbern stad El- bogen alweg und fur alther aus keiserlicher und koniglicher begnadung und freiheit dy slussel der erber stad Elbogen zu allen zeiten in irer hant und eygner gewalt gehabt haben, und der erbern stad nutz und eben gewesen ist bisz auf dy zeit, do dy erber stad Elbogen bey nacht und bey nebel uber stigen wort, do mit gewalt ir freyheit und dy slussel der erbern stad mit gewalt genomen worden. desz zu urkund und sterk der warheyt hab wir unser stad insigel thun drucken zu end der schrift, der den geben ist an der mynnern zal siben und newnzigstim jare am sunabent noch sent Veyt, 17. Juni des heyligen merterers. Als nü dy bnanten van rath und gemein ausgeschikt ob auf Cuttenpergk erschinnen und mit rath und beystand viel guter lewth und sunderlichen desz bnanten Mathis Hisserl, k. mt. procurator, Reinl 2) gnant, auszbracht dasz wort van wegen der vam Elpogen, bemisch zu reden vermügt, sint her Sebastian und her Quirin und auch dy vam Elpogen fur dy k. mt. gefodert, do sein k. g. sampt den hern gesessen. als dan hat bnanter Reinl anligen der vam Elpogen, belangen dy slussel und erbhultung etc. — sy haben auch sulche 1) Von [—] aus 15b u. 16a herbeigezogen. 2) Der bekannte Albrecht Rendl von Auschawa, welcher von 1497 bis 1509 königlicher Prokurator war. 3*)
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36 — kuntschaften und ire freiheyt und privilegien noch inhalt desz mandatz in iren henden gehalten und demutiglichen dy zu- verhoren gebeten. ist aber als dann keine verlesen, noch gehoert wurden, in der meynung, ire sachen gnuglich verzeheelt etc. dar wider als van wegen hern Sebastians und Quirins her Caspar Slick geret und gesagt, dasz bnante hern in dy slüssel nicht genomen, sunder van irem vater ankomen ; sy haben auch keine brive noch privilegien den vam Elpogen zustendig. der meynung sint bede part als denn abgeschiden und dar nach uber den andern tag wider furgefodert. hat der her van Bernstein 1) zu der zeit van wegen k. mt. aus- gesprochen und bemisch den entschied zwischen den hern und burgern geret. aber ungezweyfelt: so dy k. mt. sulche kuntschaften und privilegien verhoert hette, dy weyl dy burger fur durch sein k. g. durch recht zu iren freyheiten erkanth sint wurden, den burgern dy slussel unaberkant bliben weren. der selbe spruch und recesz in bemisch geben also verdeutzst ist : Als dy burgere vam Elbogen beschuldigt haben Quirin und Sebastian gebruder van Weiszkirchen, wy sy in dy slussel van der stad, dy sy in genomen haben, nicht geben wollen, und, noch dem sy pfantschaft sint, dasz man sy mit erblichen eiden und glubden verstrickt hab und in ire freyheit genomen, aldo der konigk sein gnad mit seinen reten also da van gerucht zu schaffen: so und sy dy Slicken desz slosz und der stad hern sein, haben sy wilkoer dy slussel bey in zu lassen aber dy den burgern zu geben. sunder was dy eyd und glubnusz beruert, ausz den selben erbeyden und glubden sullen sis ledig lassen und sy mit eyd verstricken, als auf verpfent lewt gehoert, und das also : „wir sweren und globen got und allen heiligen und den wolgeboren hern Quirin und hern Se- bastian, gebrudern van Weiskirchen, unsern gnedigen pfanthern und iren erben treuw und unterthenickeit ze leisten nach inhalt irer verschreybung, als verpfenten guten lewten zustet. desz beten wir got uns zu helfen und alle heyligen.“ des selben gleich sullen dy burger vam Warmpad auch thun. und was dy aussatzung oder freyheyt, dy in genomen sint, belangt, 1) Ueber Wilhelm von Pernstein (Oberhofmeister und Präsident des Kammergerichtes) S. Palacky I. c. V. 1. S. 399 flg.
36 — kuntschaften und ire freiheyt und privilegien noch inhalt desz mandatz in iren henden gehalten und demutiglichen dy zu- verhoren gebeten. ist aber als dann keine verlesen, noch gehoert wurden, in der meynung, ire sachen gnuglich verzeheelt etc. dar wider als van wegen hern Sebastians und Quirins her Caspar Slick geret und gesagt, dasz bnante hern in dy slüssel nicht genomen, sunder van irem vater ankomen ; sy haben auch keine brive noch privilegien den vam Elpogen zustendig. der meynung sint bede part als denn abgeschiden und dar nach uber den andern tag wider furgefodert. hat der her van Bernstein 1) zu der zeit van wegen k. mt. aus- gesprochen und bemisch den entschied zwischen den hern und burgern geret. aber ungezweyfelt: so dy k. mt. sulche kuntschaften und privilegien verhoert hette, dy weyl dy burger fur durch sein k. g. durch recht zu iren freyheiten erkanth sint wurden, den burgern dy slussel unaberkant bliben weren. der selbe spruch und recesz in bemisch geben also verdeutzst ist : Als dy burgere vam Elbogen beschuldigt haben Quirin und Sebastian gebruder van Weiszkirchen, wy sy in dy slussel van der stad, dy sy in genomen haben, nicht geben wollen, und, noch dem sy pfantschaft sint, dasz man sy mit erblichen eiden und glubden verstrickt hab und in ire freyheit genomen, aldo der konigk sein gnad mit seinen reten also da van gerucht zu schaffen: so und sy dy Slicken desz slosz und der stad hern sein, haben sy wilkoer dy slussel bey in zu lassen aber dy den burgern zu geben. sunder was dy eyd und glubnusz beruert, ausz den selben erbeyden und glubden sullen sis ledig lassen und sy mit eyd verstricken, als auf verpfent lewt gehoert, und das also : „wir sweren und globen got und allen heiligen und den wolgeboren hern Quirin und hern Se- bastian, gebrudern van Weiskirchen, unsern gnedigen pfanthern und iren erben treuw und unterthenickeit ze leisten nach inhalt irer verschreybung, als verpfenten guten lewten zustet. desz beten wir got uns zu helfen und alle heyligen.“ des selben gleich sullen dy burger vam Warmpad auch thun. und was dy aussatzung oder freyheyt, dy in genomen sint, belangt, 1) Ueber Wilhelm von Pernstein (Oberhofmeister und Präsident des Kammergerichtes) S. Palacky I. c. V. 1. S. 399 flg.
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37 der konigk sein gnad gerucht, den selben burgern dise begna- digung zu thun : was und sy beweisen mugen, dasz sy furmals gehapt haben, dasz in sein gnad das gerucht wider zu geben. und was dy selben recht und widerwertickeit betrift, dy zwischen den selben Slicken und burgern vam Elbogen und Warmpad gewesen sint, sulchs sullen sy den selben burgern in keinem ubel gedenken, so und sy umb ire freyheit gerecht haben. wo aber in dasz in eincherley ubel gedacht wurde, das in sein gnad dasselb nicht gering gerucht zu wegen, sunder sich zu in halten als zu den ungehorsamen. gescheen in koniglicher maiestat kamer und van eygen seiner k. mt. hern Wladislai gescheft ausz den registern gezogen mit seyner maiestat insigel befestigt tausent vierhundert und in dem siben und newnzigstim jare am freytag fur Magdalene. 1) 1497 Juli 21. Es haben auch dy burger zu befestigung der stad etliche blanken unter dem slosz neben der Eger herab gesatzt, auch ein felgattern innewendigk uber dasz inner thoer gemacht, so esz not thun wurde den nyder zu lassen. das ist dem hern Sebastian wider gewest, wy wol dy blanken anfenglich mit seiner gnaden willen und wissen gemacht, ist im zu letzt wider gewesen und dasz wider fuchten, als hir nach volgt wen sich dy burger noch manigfeltiger warnung besurgt und, mit grosser, swerer muhe und costung dy stad bewacht. dasz den hern wider ist gewest und sulcher irer wach grosz verdriesz getragen. Wy wol der konigliche recesz auf Kuttenperg aus- 10a gangen den hern zu sweren in sich helt, dasz den bnante hern van den vam Elpogen zu thun begert, haben sich des dy vam Elpogen gewidert zu thun ausz der ursachen, dy weyl sy bey iren freiheiten zu bleiben und alt her komen rechtlichen erkant, und ire eltern furmals und sy nymands wen der k. mt. besworen haben und neben dem adel bliben, verhoffen sy, dy k. mt werd sy noch da bey bleiben lassen, wenn sy wellen sein gnaden gerne globen nach lawth irer verschreibung. sulchs haben dy hern nicht annemen wellen. also hat sich dy sach erhalten, viel red, nachrede, gespot und entsetzung eim rath 1) K. Wladislaw verweilte von 11—22. Juli 1497 in Kuttenberg.
37 der konigk sein gnad gerucht, den selben burgern dise begna- digung zu thun : was und sy beweisen mugen, dasz sy furmals gehapt haben, dasz in sein gnad das gerucht wider zu geben. und was dy selben recht und widerwertickeit betrift, dy zwischen den selben Slicken und burgern vam Elbogen und Warmpad gewesen sint, sulchs sullen sy den selben burgern in keinem ubel gedenken, so und sy umb ire freyheit gerecht haben. wo aber in dasz in eincherley ubel gedacht wurde, das in sein gnad dasselb nicht gering gerucht zu wegen, sunder sich zu in halten als zu den ungehorsamen. gescheen in koniglicher maiestat kamer und van eygen seiner k. mt. hern Wladislai gescheft ausz den registern gezogen mit seyner maiestat insigel befestigt tausent vierhundert und in dem siben und newnzigstim jare am freytag fur Magdalene. 1) 1497 Juli 21. Es haben auch dy burger zu befestigung der stad etliche blanken unter dem slosz neben der Eger herab gesatzt, auch ein felgattern innewendigk uber dasz inner thoer gemacht, so esz not thun wurde den nyder zu lassen. das ist dem hern Sebastian wider gewest, wy wol dy blanken anfenglich mit seiner gnaden willen und wissen gemacht, ist im zu letzt wider gewesen und dasz wider fuchten, als hir nach volgt wen sich dy burger noch manigfeltiger warnung besurgt und, mit grosser, swerer muhe und costung dy stad bewacht. dasz den hern wider ist gewest und sulcher irer wach grosz verdriesz getragen. Wy wol der konigliche recesz auf Kuttenperg aus- 10a gangen den hern zu sweren in sich helt, dasz den bnante hern van den vam Elpogen zu thun begert, haben sich des dy vam Elpogen gewidert zu thun ausz der ursachen, dy weyl sy bey iren freiheiten zu bleiben und alt her komen rechtlichen erkant, und ire eltern furmals und sy nymands wen der k. mt. besworen haben und neben dem adel bliben, verhoffen sy, dy k. mt werd sy noch da bey bleiben lassen, wenn sy wellen sein gnaden gerne globen nach lawth irer verschreibung. sulchs haben dy hern nicht annemen wellen. also hat sich dy sach erhalten, viel red, nachrede, gespot und entsetzung eim rath 1) K. Wladislaw verweilte von 11—22. Juli 1497 in Kuttenberg.
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38 durch dy hofischen, wy wol dasz vielleicht an wissen und willen gescheen der hern, dennoch ein rat mit grosser gedult erliden. sy haben sich auch ein rath im pesten erkanth und etliche gemussigt, hin ab zu der k. mt. gein Ofen geschickt, nemlich hern Johannes Nehinger, prister, Nickel Knotner und Caspar Fitler, in verhoffnung an sein k. g. demutiglich gelangen und gebeten, auf dasz sy bey irem alt herkomen bleiben mugen. dy weyl ire eltern und sy furmals alleine der k. mt. gesworen und nicht den hern, sein k. mt. geruche sy noch da bey gnediglichen bleiben zu lassen. der meynung nach auf sulch supplikatzen dy k. mt. den hern am rechten, 1) zu Prag gesessen, geschriben und clerlich, wes sich dy hern und dy burgere gein ein ander halten, eroffent. sulchen brief dy bnante geschickte an dy hern zu Prag bracht haben und gepresentiert. wy und welcher form sulch koniglicher brief in sich gehalten, ist hir nicht begriffen ; den der her hauptmann k. mt., her Peter van Rosenpergk, 2) hat den burgern ge- schriben, dar inne zuvermerken k. mt. befehel. dy selbe schrift in im also lautet: Den ersamen weysen burgermeister und rathe der stad Elbogen, meinen liben frunden. Peter van Rosenbergk, haubman des konigreichs zu Behem etc. mein dienst ersam weys liben frunde! ir thut mich itzund unter andern schriftlich berichten des koniglichen rechtspruchs halben, fur der koniglichen landtafel alhy ausz- gangen, das ewer herschaft nymantz arges gewarten sol, das ir umb ewr freyheit seyt gestanden, und sullen dy mann und stet bey iren freyheyten, privilegien und altem herkomen bleiben lassen, und ab ewr herschaft euch in eincherley gegen mir beclagen wurden, mich bitend, euch zu antwort komen lassen etc.: sult ir wissen, das ich desz gemütz nicht pin, ymands an glewblich urkunde was ungeburlicher clag zu ge- staten, dar durch ymantz unverantwort verkurtzung sult gescheen. aber her Sebastian Slick hat van seinem und seiner bruder wegen mich eins koniglichen spruchs und reces bericht 1) Landrecht. 2) Bevor K. Wladislaw aus Kuttenberg schied, ernannte er Peter von Rosenberg zum Landeshauptmann, der in dieser Eigenschaft bis zum No- vember 1499 blieb.
38 durch dy hofischen, wy wol dasz vielleicht an wissen und willen gescheen der hern, dennoch ein rat mit grosser gedult erliden. sy haben sich auch ein rath im pesten erkanth und etliche gemussigt, hin ab zu der k. mt. gein Ofen geschickt, nemlich hern Johannes Nehinger, prister, Nickel Knotner und Caspar Fitler, in verhoffnung an sein k. g. demutiglich gelangen und gebeten, auf dasz sy bey irem alt herkomen bleiben mugen. dy weyl ire eltern und sy furmals alleine der k. mt. gesworen und nicht den hern, sein k. mt. geruche sy noch da bey gnediglichen bleiben zu lassen. der meynung nach auf sulch supplikatzen dy k. mt. den hern am rechten, 1) zu Prag gesessen, geschriben und clerlich, wes sich dy hern und dy burgere gein ein ander halten, eroffent. sulchen brief dy bnante geschickte an dy hern zu Prag bracht haben und gepresentiert. wy und welcher form sulch koniglicher brief in sich gehalten, ist hir nicht begriffen ; den der her hauptmann k. mt., her Peter van Rosenpergk, 2) hat den burgern ge- schriben, dar inne zuvermerken k. mt. befehel. dy selbe schrift in im also lautet: Den ersamen weysen burgermeister und rathe der stad Elbogen, meinen liben frunden. Peter van Rosenbergk, haubman des konigreichs zu Behem etc. mein dienst ersam weys liben frunde! ir thut mich itzund unter andern schriftlich berichten des koniglichen rechtspruchs halben, fur der koniglichen landtafel alhy ausz- gangen, das ewer herschaft nymantz arges gewarten sol, das ir umb ewr freyheit seyt gestanden, und sullen dy mann und stet bey iren freyheyten, privilegien und altem herkomen bleiben lassen, und ab ewr herschaft euch in eincherley gegen mir beclagen wurden, mich bitend, euch zu antwort komen lassen etc.: sult ir wissen, das ich desz gemütz nicht pin, ymands an glewblich urkunde was ungeburlicher clag zu ge- staten, dar durch ymantz unverantwort verkurtzung sult gescheen. aber her Sebastian Slick hat van seinem und seiner bruder wegen mich eins koniglichen spruchs und reces bericht 1) Landrecht. 2) Bevor K. Wladislaw aus Kuttenberg schied, ernannte er Peter von Rosenberg zum Landeshauptmann, der in dieser Eigenschaft bis zum No- vember 1499 blieb.
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39 und sich dar auf beclagt, wie ir euch widert dem selben spruch ein benugen zu thun, dem er alzeit willig sey nach desz selben spruchs inhalt volg zu thun, mich an stad und van wegen k. mt. gebeten mit euch zu verschaffen, dem selben spruch nach zu komen und im mitsambt seinen brudern neben der pillickeit zu bewaren etc. demnach ich an euch begere, als pald ir van ewr herschaft ewr glubde, der erb- hultung halben getan, werdent erlassen, desz sich her Se- bastian willig erpewt zu erfugen, das ir als dann an verzugk wider umb gegen ewr herschaft so viel thut und verfuget, als der koniglichen maiestat spruch und reces in seinen punkten und artickeln ausz weiset, und euch der massen gegen ewr herschaft gehorsamlichen verhaldet. datum Prag am freytag noch s. Francisci annorum etc. xc'vii°. 1497 Oct. 6. Noch dem und sulcher brief an ein rath komen und 10b her Sebastian begert, dasz in dy vam Elbogen auf sulch mandat des haubtmans gluben und sweren sullen, des sich ein rath und gemein gewidert und gesagt: „gnediger her! dy weyl wir durch recht zu unsern freyheiten erkant und unsere freiheit ausweist, mit keiner newkeyt beswert zu werden, so haben wir fur nymandz wen der k. mt. gesworen und ewern gnaden furfaren alleine globt; den wen uns ewr gnad der erbhultung hat ledig gelassen, so wollen wir ewern gnaden wider gereden und globen noch laut ewrer verschreybung. das der her nicht hat thun wellen; mit zorne und mit bedroung van einer gemein geschiden. hir umb hat ein rath hern Peter van Rosenpergk, k. mt. haubtmann, wider ge- schriben in dieser meynung: Dem wolgeboren hern hern Peter van Rosenpergk, oberster haubtmann des konigkreychs zu Behem, unserm gnedigsten hern. Wolgeborner her ewern gnaden unser unvordrossen willig dienst zufur. gnediger her ! als uns ewr gnad in ewern schriften erkennen hat geben, auch unsern geschickten frunden zugesagt, das uns unsere herschaft der erbhultung, dy wir in bezwungen haben mussen thun, ledig sagen sullen, mit weiterm inhalt haben wir zu dank angenomen. dar auf wir unsere herschaft gebeten, sulchen ewern gnaden schriften nach uns der erb- hultung ledig lassen, wollen wir in dar nach wider gereden und globen, getreuw, gehorsam und gwertig zu sein als unserm
39 und sich dar auf beclagt, wie ir euch widert dem selben spruch ein benugen zu thun, dem er alzeit willig sey nach desz selben spruchs inhalt volg zu thun, mich an stad und van wegen k. mt. gebeten mit euch zu verschaffen, dem selben spruch nach zu komen und im mitsambt seinen brudern neben der pillickeit zu bewaren etc. demnach ich an euch begere, als pald ir van ewr herschaft ewr glubde, der erb- hultung halben getan, werdent erlassen, desz sich her Se- bastian willig erpewt zu erfugen, das ir als dann an verzugk wider umb gegen ewr herschaft so viel thut und verfuget, als der koniglichen maiestat spruch und reces in seinen punkten und artickeln ausz weiset, und euch der massen gegen ewr herschaft gehorsamlichen verhaldet. datum Prag am freytag noch s. Francisci annorum etc. xc'vii°. 1497 Oct. 6. Noch dem und sulcher brief an ein rath komen und 10b her Sebastian begert, dasz in dy vam Elbogen auf sulch mandat des haubtmans gluben und sweren sullen, des sich ein rath und gemein gewidert und gesagt: „gnediger her! dy weyl wir durch recht zu unsern freyheiten erkant und unsere freiheit ausweist, mit keiner newkeyt beswert zu werden, so haben wir fur nymandz wen der k. mt. gesworen und ewern gnaden furfaren alleine globt; den wen uns ewr gnad der erbhultung hat ledig gelassen, so wollen wir ewern gnaden wider gereden und globen noch laut ewrer verschreybung. das der her nicht hat thun wellen; mit zorne und mit bedroung van einer gemein geschiden. hir umb hat ein rath hern Peter van Rosenpergk, k. mt. haubtmann, wider ge- schriben in dieser meynung: Dem wolgeboren hern hern Peter van Rosenpergk, oberster haubtmann des konigkreychs zu Behem, unserm gnedigsten hern. Wolgeborner her ewern gnaden unser unvordrossen willig dienst zufur. gnediger her ! als uns ewr gnad in ewern schriften erkennen hat geben, auch unsern geschickten frunden zugesagt, das uns unsere herschaft der erbhultung, dy wir in bezwungen haben mussen thun, ledig sagen sullen, mit weiterm inhalt haben wir zu dank angenomen. dar auf wir unsere herschaft gebeten, sulchen ewern gnaden schriften nach uns der erb- hultung ledig lassen, wollen wir in dar nach wider gereden und globen, getreuw, gehorsam und gwertig zu sein als unserm
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40 1497 Oct. 18. pfanthern, und alle jaer zum rechten sweren, wy das fur alther gewest, als das dy k. maiestat und dy hern gesprochen haben. vermeynen sy nicht anzunemen, sunder sy wellen haben, dasz wir in sweren sullen, das wir iren furfaren neben den erbern mannen doch nye getan, auch wider unsere freyheyt, privilegien, auch wider ire verschreybung und den loblichen rechtspruch ist, zu Prag gescheen, dar umb ewr gnad demutig betend, uns ein gnedig unterweysung geben und unser g. hern do hin weysen, uns sulcher bezwungner erbhultung ledig zu lasson, auch sulche glubde und pflichte, wy fur alter gewest und iren furfaren neben den erbern mannen gethan, van uns gnediglichen aufnemen, uns bey dem k. rechtspruch, briven und privilegien, dy wir gnuglich alzeit erputig gewest zu beweisen und nach dor auf beruffen, gnediglich bleiben lassen, wollen wir mit unsern gehorsam verpflichten dinsten alzeit gein ewern gnaden und der lob- lichen cron demutig verdienen. datum am mitwoch noch Galli anno etc. im lxxxxviio. Es hat her Sebastian auf eins ratz und gemein furnemen nicht gesetigt sein welle. dar umb sulchs wider an den konig- lichen hauptmann gelangen lassen, in massen desz haubmans schrift eim rath, hir nach angezeigt, getan ausweist. Den erbern und weisen burgermeister und rate der stad Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, haubmann desz konigkreichs zu Behem mein dienst ersam weise liben frundt! her Sebastian Slick hat mir itzt aber zugeschriben, wy er auf mein geschaft ist willig gewesen, euch der erbhultung ledig zu lassen, so ir hinwider im geloben wellet inhalt des koniglichen ausspruchs und reces, am jungsten bescheen. des er aber van euch nicht hat abnemen mugen, das ir euch dar inne gegen im der massen verhalten wellet. dar umb an stad der koniglichen maiestat, meins gnedigsten hern, beger ich an euch : so euch der berurte her Sebastian van sein und seiner bruder wegen sulcher erbhultung ledig saget, als ich im itzt zugeschriben, sulchs auf Martini schirsten zu thun, das in massen der koniglich spruch und reces inhalt, der euch dann mit konig- lichem insigel versigelt durch den bmelten hern Sebastian furgehalten wirdt, wider umb im und sein brudern gelobt, hultung thut und euch gegen im als ewr herschaft gehor- samlich verhaldet, in massen ich euch furmals van Brage verstentlich zugeschriben und mit euch verschaft habe. geben
40 1497 Oct. 18. pfanthern, und alle jaer zum rechten sweren, wy das fur alther gewest, als das dy k. maiestat und dy hern gesprochen haben. vermeynen sy nicht anzunemen, sunder sy wellen haben, dasz wir in sweren sullen, das wir iren furfaren neben den erbern mannen doch nye getan, auch wider unsere freyheyt, privilegien, auch wider ire verschreybung und den loblichen rechtspruch ist, zu Prag gescheen, dar umb ewr gnad demutig betend, uns ein gnedig unterweysung geben und unser g. hern do hin weysen, uns sulcher bezwungner erbhultung ledig zu lasson, auch sulche glubde und pflichte, wy fur alter gewest und iren furfaren neben den erbern mannen gethan, van uns gnediglichen aufnemen, uns bey dem k. rechtspruch, briven und privilegien, dy wir gnuglich alzeit erputig gewest zu beweisen und nach dor auf beruffen, gnediglich bleiben lassen, wollen wir mit unsern gehorsam verpflichten dinsten alzeit gein ewern gnaden und der lob- lichen cron demutig verdienen. datum am mitwoch noch Galli anno etc. im lxxxxviio. Es hat her Sebastian auf eins ratz und gemein furnemen nicht gesetigt sein welle. dar umb sulchs wider an den konig- lichen hauptmann gelangen lassen, in massen desz haubmans schrift eim rath, hir nach angezeigt, getan ausweist. Den erbern und weisen burgermeister und rate der stad Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, haubmann desz konigkreichs zu Behem mein dienst ersam weise liben frundt! her Sebastian Slick hat mir itzt aber zugeschriben, wy er auf mein geschaft ist willig gewesen, euch der erbhultung ledig zu lassen, so ir hinwider im geloben wellet inhalt des koniglichen ausspruchs und reces, am jungsten bescheen. des er aber van euch nicht hat abnemen mugen, das ir euch dar inne gegen im der massen verhalten wellet. dar umb an stad der koniglichen maiestat, meins gnedigsten hern, beger ich an euch : so euch der berurte her Sebastian van sein und seiner bruder wegen sulcher erbhultung ledig saget, als ich im itzt zugeschriben, sulchs auf Martini schirsten zu thun, das in massen der koniglich spruch und reces inhalt, der euch dann mit konig- lichem insigel versigelt durch den bmelten hern Sebastian furgehalten wirdt, wider umb im und sein brudern gelobt, hultung thut und euch gegen im als ewr herschaft gehor- samlich verhaldet, in massen ich euch furmals van Brage verstentlich zugeschriben und mit euch verschaft habe. geben
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41 zu Crumenawe am suntag noch sant Simonis und Jude tage Oct. 29. anno domini etc. im lxxxxvii". 11a 1497 Nov. 11. Auf sulche getane schrift ist rath und gemein auf bestympten tag Martini auf das rath hawsz zusamen gefodert als dann ist her Sebastian und her Quirin, Nickel vam Saher und ander meher neben den hern gestanden. es ist auch der edel her Felix Vitztum auf Newe Schonburgk durch dy k mt. hauptmann dar zu verordent und auch aldo erschinnen, van beden teylen gebrechen zu verhoren. als dann hat ein erber rath in alle der stad freyheyt und privilegien horen lassen ; dy selben clerlich ausweysen, das dy vam Elbogen mit keiner newkeyt sullen beswert werden, und sy bey irer alten gewonheyt bleiben zu lassen. sy sint auch durch recht erkant da bey zu bleiben, und dy weyl ire forfaren den Slicken, noch keiner herschaft, sunder der koniglichen maiestet gesworen, irem naturlichem erbhern, und den hern furmals alleine gelobt, verhoffen, ire gnaden werd sy auch da bey bleiben lassen, und so ire gnad sy der erbhultung ledig zele, so wollen sy in wider gereten und globen noch lawth irer verschrey- bung. haben dy hern nicht thuen wellen, sunder ein harten, sweren eyd furgehalten ; wolle rath und gemeine in den sweren, so wollen sies der erbhultung ledig lassen. hat eine gemeine nicht wolle thun, sunder wy fur alt her komen in gereden und globen wollen. haben dy hern abgeslagen 1) [und zu hern Felix gesagt: „her, dy weyl ir van dem koniglichen hauptman alher geschickt und merken mugt, das kein fehel an uns ist, so wollen wir dy vam Elpogen der erbhultung ledig sagen. noch lauth des recesz werden sy uns wider umb sweren. noch inhalt des selben wert ir auch wol sehen und horen." und also an den k. hauptman gelangen lassen, und haben also her Sebastian fur sich und seine brudere dy vam El- bogen der getanen erbhultung mit hant und munde ledig gelassen und gesagt und dar auf van den vam Elbogen begert, *) Folgende Worte sind ausgestrichen : „und mit zorne vom rathause gangen.“ Von [—] von 11b hereingezogen.
41 zu Crumenawe am suntag noch sant Simonis und Jude tage Oct. 29. anno domini etc. im lxxxxvii". 11a 1497 Nov. 11. Auf sulche getane schrift ist rath und gemein auf bestympten tag Martini auf das rath hawsz zusamen gefodert als dann ist her Sebastian und her Quirin, Nickel vam Saher und ander meher neben den hern gestanden. es ist auch der edel her Felix Vitztum auf Newe Schonburgk durch dy k mt. hauptmann dar zu verordent und auch aldo erschinnen, van beden teylen gebrechen zu verhoren. als dann hat ein erber rath in alle der stad freyheyt und privilegien horen lassen ; dy selben clerlich ausweysen, das dy vam Elbogen mit keiner newkeyt sullen beswert werden, und sy bey irer alten gewonheyt bleiben zu lassen. sy sint auch durch recht erkant da bey zu bleiben, und dy weyl ire forfaren den Slicken, noch keiner herschaft, sunder der koniglichen maiestet gesworen, irem naturlichem erbhern, und den hern furmals alleine gelobt, verhoffen, ire gnaden werd sy auch da bey bleiben lassen, und so ire gnad sy der erbhultung ledig zele, so wollen sy in wider gereten und globen noch lawth irer verschrey- bung. haben dy hern nicht thuen wellen, sunder ein harten, sweren eyd furgehalten ; wolle rath und gemeine in den sweren, so wollen sies der erbhultung ledig lassen. hat eine gemeine nicht wolle thun, sunder wy fur alt her komen in gereden und globen wollen. haben dy hern abgeslagen 1) [und zu hern Felix gesagt: „her, dy weyl ir van dem koniglichen hauptman alher geschickt und merken mugt, das kein fehel an uns ist, so wollen wir dy vam Elpogen der erbhultung ledig sagen. noch lauth des recesz werden sy uns wider umb sweren. noch inhalt des selben wert ir auch wol sehen und horen." und also an den k. hauptman gelangen lassen, und haben also her Sebastian fur sich und seine brudere dy vam El- bogen der getanen erbhultung mit hant und munde ledig gelassen und gesagt und dar auf van den vam Elbogen begert, *) Folgende Worte sind ausgestrichen : „und mit zorne vom rathause gangen.“ Von [—] von 11b hereingezogen.
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42 in wider umb zu sweren. haben dy vam Elpogen also nicht thun wollen, sundern den hern zu thun zugesagt wye fur, und das dem k. haubtman, wy sich dy sach auf den tag begeben, in diesim lauth zugeschriben: Dem wolgeboren hern Peter van Rosenbergk, oberster haubtman des konigkreychs zu Behem etc., unserm gnedigen hern. Wolgeborner her, ewern gnaden, unser unverdrossen willig dynst alzeit zufur. gnediger her ! noch dem uns ewrer gnad hat geschriben und ein tagsatzung zwischen unsern gnedigen hern und uns auf itzt Martini getan, dar zu sich der edel her, her Felix Vitzthum durch befehel ewern gnaden auch verfugt, der sich zwischen peyder parth so viel befleissigt und zu verhore genomen, das unser gnediger her, her Sebastian uns der erbhultung fur sich und sein brudere ledig gesagt, doch das wir im wider umb sweren sullen noch inhalt des recesz. wir haben auch sein gnaden, ehe und er uns ledig gelassen, eroffent, wy wir im und sein brudern globen und gereden wollen getreuw, gehorsam und gewertig zu sein als unserm pfanthern noch lawth irer verschreybung, und ab imand in widerrecht eincherley thun woll, neben in leib und leben als from lewth dar setzen und alle jaer in zum rechten sweren, wy fur alther und iren forfodern getan haben. hat aber sein gnad nicht wollen annemen, sunder alweg noch lawt desz recesz zu sweren furgenomen. dar aut wir gesagt : „her! uns und der erbern ritterschaft und steten Elpogner kreysz ist ein rechtspruch gescheen und in dy lobliche landtafel eingeschriben. wir sint auch gefreyet van keysern und konigen aller loblicher gedechtnusz, mit keyner newckeyt beswert zu werden, dy wir auch eins teyls hern Felix haben horen lassen. zympt uns nicht da wyder zu thun, noch dy ritterschaft und stete Elpogner kreysz weyter ein- zufuren, das wir tetten, so wir ewern gnaden noch lawt des reces swuren. den ewer gnad neme dy glubde egemelt van uns auf, so wollen wir umb dasz sweren, das wir meher thun sullen, den wir fur alter getan haben, mit ewern gnaden fur dy wolgeboren hern des rechtens der loblichen landtaffel zu Prag furkomen und noch verhorung desz rechtspruchs in dy landtaffel eingeschriben und unser freiheyt, dy wir alweg erputig gewest sint zu horen, auch ewrer gnaden gerechtigkeyt fur legen lassen. wes uns dy hern als dan durch recht er- kennen, euch meher thun sullen, sein wir willig.“ das sy aber nicht haben wollen an nemen. wir haben in auch zu- gesagt, dy weyl sy unsere glubde ye nicht wollen annemen,
42 in wider umb zu sweren. haben dy vam Elpogen also nicht thun wollen, sundern den hern zu thun zugesagt wye fur, und das dem k. haubtman, wy sich dy sach auf den tag begeben, in diesim lauth zugeschriben: Dem wolgeboren hern Peter van Rosenbergk, oberster haubtman des konigkreychs zu Behem etc., unserm gnedigen hern. Wolgeborner her, ewern gnaden, unser unverdrossen willig dynst alzeit zufur. gnediger her ! noch dem uns ewrer gnad hat geschriben und ein tagsatzung zwischen unsern gnedigen hern und uns auf itzt Martini getan, dar zu sich der edel her, her Felix Vitzthum durch befehel ewern gnaden auch verfugt, der sich zwischen peyder parth so viel befleissigt und zu verhore genomen, das unser gnediger her, her Sebastian uns der erbhultung fur sich und sein brudere ledig gesagt, doch das wir im wider umb sweren sullen noch inhalt des recesz. wir haben auch sein gnaden, ehe und er uns ledig gelassen, eroffent, wy wir im und sein brudern globen und gereden wollen getreuw, gehorsam und gewertig zu sein als unserm pfanthern noch lawth irer verschreybung, und ab imand in widerrecht eincherley thun woll, neben in leib und leben als from lewth dar setzen und alle jaer in zum rechten sweren, wy fur alther und iren forfodern getan haben. hat aber sein gnad nicht wollen annemen, sunder alweg noch lawt desz recesz zu sweren furgenomen. dar aut wir gesagt : „her! uns und der erbern ritterschaft und steten Elpogner kreysz ist ein rechtspruch gescheen und in dy lobliche landtafel eingeschriben. wir sint auch gefreyet van keysern und konigen aller loblicher gedechtnusz, mit keyner newckeyt beswert zu werden, dy wir auch eins teyls hern Felix haben horen lassen. zympt uns nicht da wyder zu thun, noch dy ritterschaft und stete Elpogner kreysz weyter ein- zufuren, das wir tetten, so wir ewern gnaden noch lawt des reces swuren. den ewer gnad neme dy glubde egemelt van uns auf, so wollen wir umb dasz sweren, das wir meher thun sullen, den wir fur alter getan haben, mit ewern gnaden fur dy wolgeboren hern des rechtens der loblichen landtaffel zu Prag furkomen und noch verhorung desz rechtspruchs in dy landtaffel eingeschriben und unser freiheyt, dy wir alweg erputig gewest sint zu horen, auch ewrer gnaden gerechtigkeyt fur legen lassen. wes uns dy hern als dan durch recht er- kennen, euch meher thun sullen, sein wir willig.“ das sy aber nicht haben wollen an nemen. wir haben in auch zu- gesagt, dy weyl sy unsere glubde ye nicht wollen annemen,
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43 wollen wir uns dennoch iren gnaden an stad der k. mt. als from lewth halten in beystendig zu sein, verhoffen, ir gnad werd der gleichen gein uns auch also thun, das sy uns auch zugesagt haben. wir haben auch fur der verlisung der konig- lichen stad neben der ritterschaft nymands anders, den der k. mt. als unserm naturlichem erbhern, eyd gesworen. dy weyl unser herschaft uns nü desz erbeyds ledig hat gelassen, sint wir wiligl und erputig, wider umb seiner k. mt. als unserm naturlichem erbhern zu sweren oder ewern gnaden an stad seiner koniglichen maiestet, unsers allergnedigsten hern; dasz wir ewern gnaden mit muntlicher potschaft fleis- siglichen entdeckt wolten haben. aber sich hat ein edelman, der sich Rybischt nennet, ausgeschossen, 1) als landmaszweisz gehoert wirt, und der ganzen cron viend worden ; auch etliche mannen in unserm kreysz getan. der ursachen unser keiner fur am thor sicher reyten thaer. doch noch verhoffen an ewr gnaden mitsampt erzeigung unser freyheit, dar auf wir uns alzeit beruft haben, und rechtspruch zu erewgen ewer gnad demutig betend, unsere entdeckte geschichte mit unser herschaft in gnaden versteen und unsere hern do hin weisen, bey sulchen glubden und pflichten und erpitung bleyben ze lassen und van uns gnedig auf nemen, als uns ungezweifelt her Felix Vitzthum ewern gnaden den abschied zwischen unsern hern und uns auch etlicher masse nicht wirt verhalten. ewer gnad wolle unser schreiben und unsere grosse beswerde, so wir der cren zugut gelieden und noch leiden mussen, in gnaden erkennen und uns uber dy billickeit nicht dringen lassen, wen wir uns ye neben der loblichen cron als from leuth gehalten und noch gerne thun wollen, als wir uns ver- sehen, ewer gnad uns da bey gnedigen schutz geben und gnediglichen da bey behalten, wollen wir mit unsern armen verpflichten dinsten gein ewern gnad willig und gerne ver- dienen. datum am suntag noch Martini anno etc. im lxxxxvii. 12а 1497 Nov. 12 Dar nach nicht lang ist der konigliche hauptmann mit sampt etlichen hern der cron gein Pilssen komen; hat rath und gemeine zu seinen gnaden verordent und gemussigt mit gnug- licher gewalt, Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stad- schreiber, eins ratz und gemein anligen, angst und nodt allent- halben muntlichen zu unterrichten. also synt sy zu seinen gnaden komen und wy gemelt den abschied zwischen den hern und einer gemein, auch dy ferlickeyt der stad, so sy ) „ausgeschlossen“?
43 wollen wir uns dennoch iren gnaden an stad der k. mt. als from lewth halten in beystendig zu sein, verhoffen, ir gnad werd der gleichen gein uns auch also thun, das sy uns auch zugesagt haben. wir haben auch fur der verlisung der konig- lichen stad neben der ritterschaft nymands anders, den der k. mt. als unserm naturlichem erbhern, eyd gesworen. dy weyl unser herschaft uns nü desz erbeyds ledig hat gelassen, sint wir wiligl und erputig, wider umb seiner k. mt. als unserm naturlichem erbhern zu sweren oder ewern gnaden an stad seiner koniglichen maiestet, unsers allergnedigsten hern; dasz wir ewern gnaden mit muntlicher potschaft fleis- siglichen entdeckt wolten haben. aber sich hat ein edelman, der sich Rybischt nennet, ausgeschossen, 1) als landmaszweisz gehoert wirt, und der ganzen cron viend worden ; auch etliche mannen in unserm kreysz getan. der ursachen unser keiner fur am thor sicher reyten thaer. doch noch verhoffen an ewr gnaden mitsampt erzeigung unser freyheit, dar auf wir uns alzeit beruft haben, und rechtspruch zu erewgen ewer gnad demutig betend, unsere entdeckte geschichte mit unser herschaft in gnaden versteen und unsere hern do hin weisen, bey sulchen glubden und pflichten und erpitung bleyben ze lassen und van uns gnedig auf nemen, als uns ungezweifelt her Felix Vitzthum ewern gnaden den abschied zwischen unsern hern und uns auch etlicher masse nicht wirt verhalten. ewer gnad wolle unser schreiben und unsere grosse beswerde, so wir der cren zugut gelieden und noch leiden mussen, in gnaden erkennen und uns uber dy billickeit nicht dringen lassen, wen wir uns ye neben der loblichen cron als from leuth gehalten und noch gerne thun wollen, als wir uns ver- sehen, ewer gnad uns da bey gnedigen schutz geben und gnediglichen da bey behalten, wollen wir mit unsern armen verpflichten dinsten gein ewern gnad willig und gerne ver- dienen. datum am suntag noch Martini anno etc. im lxxxxvii. 12а 1497 Nov. 12 Dar nach nicht lang ist der konigliche hauptmann mit sampt etlichen hern der cron gein Pilssen komen; hat rath und gemeine zu seinen gnaden verordent und gemussigt mit gnug- licher gewalt, Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stad- schreiber, eins ratz und gemein anligen, angst und nodt allent- halben muntlichen zu unterrichten. also synt sy zu seinen gnaden komen und wy gemelt den abschied zwischen den hern und einer gemein, auch dy ferlickeyt der stad, so sy ) „ausgeschlossen“?
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44 — tragen mit wachen und thor huten, auch dy manigfeltige an- fechtung, morderey und pflackerey umb dy stad, oben und unten im lande teglichen gescheen, gnuglichen unterrichtung gethan. dar auf hat her Peter van Rosenbergk in gesagt — bey sein gnad gewest der geystliche her van Strackenitz —:1) „liben frundt! wur umb seyt ir so ungehorsam und wider- setzt euch des koniglichen recesz, auf Kottenpergk ausgangen. do hoert und seht, dasz mir dy k. mt. hat geschriben und ernstlichen befolen, das ir dem recesz fulg thun sult,“ und sulchen brief gelesen, „und wil an stad koniglicher maiestet, das ir dem also nach kumpt.“ dar auf haben dy zwene gnant sein gnaden geantwort: „gnediger her! sulten wir denn hern Slicken sweren, haben unsere eltern ny gethan, und ist ein abbroch unser freyheyt, dy clerlichen ausweysen, mit keiner newckeyt beswert zu werden; den wir sint durch recht erkant, bey unsern freyheyten zu bleyben. verhoffen, ewer gnad werd uns gnediglichen desz schutz geben ; wenn wir wollen den hern Slicken gereden und geloben und zufor unserm allergnedigsten hern dem konigk, unserm naturlichem erbhern, sweren, wy fur alt her ist komen, ewr gnad demutig betend, uns gnedig- lichen da bey bleiben lassen." mit sulchen und viel andern reden dor auf hat sein gnad gesagt: „liben frundt! das ir thun sult, ist nicht wider ewre freyheyt ; wen dy k. mt. wil das also zu thun gehabt haben noch lawt seiner k. g. befehel. dar umb so gepieth und schaf mit euch an stad k. mt., dasz ir auf zukunftig sent Niklosz tag den hern Slicken gelobt und sweert und inhalt des recesz fulg thuet. so wil ich den Slicken schreiben, das sy euch der erbhultung als dan fur ledig sagen sullen. und wy der recesz in sich helt, also thuet nicht meher, noch weniger. so wil ich hern Felix Vitzthum auch schreyben, sich do hin fugen. wen dy k. mt. wil haben, das ir den Slicken sweren sult, sal ewern freyheyten kein 1) Als Grandprior (der Johanniter) von Strakonitz fungirte von 1468— 1511 Johannes von Schwamberg; als Prioren von Strakonitz werden um diese Zeit angeführt Gregor von Fridek (1480) u. Johannes von Gabel (1503) (Frind Kirchengeschichte Böhm. IV. B. S. 204, 209.)
44 — tragen mit wachen und thor huten, auch dy manigfeltige an- fechtung, morderey und pflackerey umb dy stad, oben und unten im lande teglichen gescheen, gnuglichen unterrichtung gethan. dar auf hat her Peter van Rosenbergk in gesagt — bey sein gnad gewest der geystliche her van Strackenitz —:1) „liben frundt! wur umb seyt ir so ungehorsam und wider- setzt euch des koniglichen recesz, auf Kottenpergk ausgangen. do hoert und seht, dasz mir dy k. mt. hat geschriben und ernstlichen befolen, das ir dem recesz fulg thun sult,“ und sulchen brief gelesen, „und wil an stad koniglicher maiestet, das ir dem also nach kumpt.“ dar auf haben dy zwene gnant sein gnaden geantwort: „gnediger her! sulten wir denn hern Slicken sweren, haben unsere eltern ny gethan, und ist ein abbroch unser freyheyt, dy clerlichen ausweysen, mit keiner newckeyt beswert zu werden; den wir sint durch recht erkant, bey unsern freyheyten zu bleyben. verhoffen, ewer gnad werd uns gnediglichen desz schutz geben ; wenn wir wollen den hern Slicken gereden und geloben und zufor unserm allergnedigsten hern dem konigk, unserm naturlichem erbhern, sweren, wy fur alt her ist komen, ewr gnad demutig betend, uns gnedig- lichen da bey bleiben lassen." mit sulchen und viel andern reden dor auf hat sein gnad gesagt: „liben frundt! das ir thun sult, ist nicht wider ewre freyheyt ; wen dy k. mt. wil das also zu thun gehabt haben noch lawt seiner k. g. befehel. dar umb so gepieth und schaf mit euch an stad k. mt., dasz ir auf zukunftig sent Niklosz tag den hern Slicken gelobt und sweert und inhalt des recesz fulg thuet. so wil ich den Slicken schreiben, das sy euch der erbhultung als dan fur ledig sagen sullen. und wy der recesz in sich helt, also thuet nicht meher, noch weniger. so wil ich hern Felix Vitzthum auch schreyben, sich do hin fugen. wen dy k. mt. wil haben, das ir den Slicken sweren sult, sal ewern freyheyten kein 1) Als Grandprior (der Johanniter) von Strakonitz fungirte von 1468— 1511 Johannes von Schwamberg; als Prioren von Strakonitz werden um diese Zeit angeführt Gregor von Fridek (1480) u. Johannes von Gabel (1503) (Frind Kirchengeschichte Böhm. IV. B. S. 204, 209.)
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45 — schaden brengen. wurden aber dy Slicken auch wider ewre freyheyt eincherley unpillickeyt beweisen, brengt das an mich, ich wil euch an stad k. mt. schutz und schirm geben als ein fromer her. so ir aber dasz nicht thun wert, so ist mein ernst- lich befehel, das ir auf zukunftige katemer zu Prag stehen wert fur mir und den andern hern als dy ungehorsame.“ also haben dy bnannten auf das mal nichtz weyter mugen erlangen und da mit an heym geryten. Sulchs des haubtmans furnemen und koniglichen befehel haben bnante Johannes Tuchmacher und Caspar Fitler wider an ein rath bracht und einer gemein furgehalten. und dy weyl das koniglicher maiestet ernstlich befehel ist, dem recesz fulg zu thun und den Slicken sweren noch inhalt des recesz, auch den freiheiten kein schaden zu brengen, ist rath und gemein auf tag sancti Nicolai alle gesamelt. als dan ist her Felix Vitzthum erschinnen ; auch her Sebastian und her Quirin Nickel vam Saher neben in sampt viel lewthen dar zu gefodert und gebeten. als dan hat rat und gemein sein gnaden zu- gesagt : dy weyl sy nu wissen, das sulchs k. mt. befehel sey und in an iren freiheiten kein abproch geschee, sint sy gewilt dem selben fulg zu thun. und auf den nehsten freitag noch Nicolai aber ein gantze gemein gesamelt haben gelobt und gesworen in diesem lawt: „wir sweren und globen got dem hern und allen heyligen und den wolgeboren hern hern Quirin und hern Sebastiano, gebruder van der Weiskyrch, unsern gnedigen pfanthern, als ire verpfante lewte und iren erben getrewheit und unterthenickeit zu halten noch irer ver- schreibung, als fromen pfantlewten zugebuert, als uns got helf und alle heyligen." dar auf haben dy gnanten hern gesagt, dy vam Elpogen bey iren briven und privilegien, stadgerech- tickeit und allem alt her komen und koniglichem rechtspruch bleiben lassen als from hern. da bey sint gewest zwene desz ratz van Petzaw, zwene van Slackenwald und etliche van Schlackenwerd, auch desz ratz, dar zu van eim rat zum El- pogen gebeten, etliche van der Lichtenstad, van Valkenaw, 1497 Dec. 6. Dec. 8.
45 — schaden brengen. wurden aber dy Slicken auch wider ewre freyheyt eincherley unpillickeyt beweisen, brengt das an mich, ich wil euch an stad k. mt. schutz und schirm geben als ein fromer her. so ir aber dasz nicht thun wert, so ist mein ernst- lich befehel, das ir auf zukunftige katemer zu Prag stehen wert fur mir und den andern hern als dy ungehorsame.“ also haben dy bnannten auf das mal nichtz weyter mugen erlangen und da mit an heym geryten. Sulchs des haubtmans furnemen und koniglichen befehel haben bnante Johannes Tuchmacher und Caspar Fitler wider an ein rath bracht und einer gemein furgehalten. und dy weyl das koniglicher maiestet ernstlich befehel ist, dem recesz fulg zu thun und den Slicken sweren noch inhalt des recesz, auch den freiheiten kein schaden zu brengen, ist rath und gemein auf tag sancti Nicolai alle gesamelt. als dan ist her Felix Vitzthum erschinnen ; auch her Sebastian und her Quirin Nickel vam Saher neben in sampt viel lewthen dar zu gefodert und gebeten. als dan hat rat und gemein sein gnaden zu- gesagt : dy weyl sy nu wissen, das sulchs k. mt. befehel sey und in an iren freiheiten kein abproch geschee, sint sy gewilt dem selben fulg zu thun. und auf den nehsten freitag noch Nicolai aber ein gantze gemein gesamelt haben gelobt und gesworen in diesem lawt: „wir sweren und globen got dem hern und allen heyligen und den wolgeboren hern hern Quirin und hern Sebastiano, gebruder van der Weiskyrch, unsern gnedigen pfanthern, als ire verpfante lewte und iren erben getrewheit und unterthenickeit zu halten noch irer ver- schreibung, als fromen pfantlewten zugebuert, als uns got helf und alle heyligen." dar auf haben dy gnanten hern gesagt, dy vam Elpogen bey iren briven und privilegien, stadgerech- tickeit und allem alt her komen und koniglichem rechtspruch bleiben lassen als from hern. da bey sint gewest zwene desz ratz van Petzaw, zwene van Slackenwald und etliche van Schlackenwerd, auch desz ratz, dar zu van eim rat zum El- pogen gebeten, etliche van der Lichtenstad, van Valkenaw, 1497 Dec. 6. Dec. 8.
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46 — Gossengrun und Schonfelt. auch etliche vam adel, Endres Gomerawer, N(?) Haselawer, Jorg Steinwach der dingezugehoert. 12b Also nu dy vam Elpogen gelobt und gesworen, in zu- versicht, rue zu haben. nicht lang dar nach hat her Sebastian dy vam Elpogen und ein rat furgefast und durch Nickel vam Saher reden und sagen lassen: noch dem sy ein gattern uber das thoer haben machen lassen und blanken hinter dem slos an der Eger, ist sein beger, dy selben wider ab- zuprechen, wen er gattern und blanken da nicht haben wil. so ein rat das thue, sehe er gerne, so aber dasz nicht ge- schege, must er sich des beclagen. dar auf hat im ein rath ein bedacht genomen und dar umb ein ganze gemein beschickt und uber etliche tage im dyse antwort getan und gesagt: „gnediger her ! wir haben ein gattern uber das thoer gehangen der stad zu nutz und ewern gnaden nicht zu schaden. wir haben das fur alt her bracht, dy stad auf unser erkentnusz zu pessern. merken, das der gattern der stad nutz prengt, auch e. g. kein schaden; sint nicht in meynung den abzu- brechen. auch haben wir dy blanken hinter dem slos mit ewerm wissen und willen gesatzt, stehen auch auf unserm stadgute, und sint fur auch da blanken und ein zawn ge- standen; vermeinen dy nicht abzubrechen und beten, ewer gnad wolle sulch furneme gein uns nicht thun. wen wir haben des ein koniglich befehel, dy stad zu bewaren und in hut zu haben.“ darauf hat der her gesagt: „ich gestehe dem konige nichtz. ich pin ewer konig, und dy stad ist mein, und ir seyt mein und must thun, was ich euch heysse.“ dar auf ein rath : „her ! wir sint euch versatzt; alles, das wir euch pflichtig sint zu thun, thun wir gerne.“ dar auf hat der her gesagt: „ich wil, dasz ir den gattern und blanken abprecht und thuet, was ich euch heisse. dy weil ir das nicht thuet, so will ich ewer gnediger her nicht sein.“ dar auf ein rath geantwort: „gnediger her! wir sint ewern gnaden verpfant, haben ewern gnaden gelobt und gesworen noch lauth ewer verschreibung. alles, das wir ewern gnaden pflichtig sein
46 — Gossengrun und Schonfelt. auch etliche vam adel, Endres Gomerawer, N(?) Haselawer, Jorg Steinwach der dingezugehoert. 12b Also nu dy vam Elpogen gelobt und gesworen, in zu- versicht, rue zu haben. nicht lang dar nach hat her Sebastian dy vam Elpogen und ein rat furgefast und durch Nickel vam Saher reden und sagen lassen: noch dem sy ein gattern uber das thoer haben machen lassen und blanken hinter dem slos an der Eger, ist sein beger, dy selben wider ab- zuprechen, wen er gattern und blanken da nicht haben wil. so ein rat das thue, sehe er gerne, so aber dasz nicht ge- schege, must er sich des beclagen. dar auf hat im ein rath ein bedacht genomen und dar umb ein ganze gemein beschickt und uber etliche tage im dyse antwort getan und gesagt: „gnediger her ! wir haben ein gattern uber das thoer gehangen der stad zu nutz und ewern gnaden nicht zu schaden. wir haben das fur alt her bracht, dy stad auf unser erkentnusz zu pessern. merken, das der gattern der stad nutz prengt, auch e. g. kein schaden; sint nicht in meynung den abzu- brechen. auch haben wir dy blanken hinter dem slos mit ewerm wissen und willen gesatzt, stehen auch auf unserm stadgute, und sint fur auch da blanken und ein zawn ge- standen; vermeinen dy nicht abzubrechen und beten, ewer gnad wolle sulch furneme gein uns nicht thun. wen wir haben des ein koniglich befehel, dy stad zu bewaren und in hut zu haben.“ darauf hat der her gesagt: „ich gestehe dem konige nichtz. ich pin ewer konig, und dy stad ist mein, und ir seyt mein und must thun, was ich euch heysse.“ dar auf ein rath : „her ! wir sint euch versatzt; alles, das wir euch pflichtig sint zu thun, thun wir gerne.“ dar auf hat der her gesagt: „ich wil, dasz ir den gattern und blanken abprecht und thuet, was ich euch heisse. dy weil ir das nicht thuet, so will ich ewer gnediger her nicht sein.“ dar auf ein rath geantwort: „gnediger her! wir sint ewern gnaden verpfant, haben ewern gnaden gelobt und gesworen noch lauth ewer verschreibung. alles, das wir ewern gnaden pflichtig sein
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47 zu thun, wollen wir gerne thun ; beten, ewer gnad wolle uns bey unsern freiheyt, privilegien bleiben lassen und unser gnediger her sein." dar auf hat er geantwort: „dy weil ir nicht thuet, was ich euch heysse, kan ich ewer gnediger her nicht sein." und also vam rathause gangen und an den ko- niglichen haubtmann hinter eim rath anbracht. dar auf der hauptmann den vam Elbogen geschriben in disem lauth: Den ersamen weysen burgermeister und rath der stad Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, haubman desz konigkreychs zu Behem etc., mein dinst ersamen weisen guten frunde! der wolgeboren her, her Sebastian Slick van Weiszkirchen zum Elbogen hat mir clagende furbracht, wy ir einen gattern fur das stad thoer bey euch gemacht habt, damit er und dy seinen der slussel zu dem thoer frei nicht prauchen mugen, auch blanken umb dasz slos gemacht, dy nicht fuglich sein. und als ir euch wider in und sein bruder etzlich zeit in un- willen gesetzt und beswerung auf dy lewte gelegt, das etz- lichen nit leidlich, sunder neben irer hern willen verhalten und van ewrer gemeinschaft gewichen etc. so aber k. mt. geschefte in sich halten, das ewr herschaft dy slussel ewers stad thors innen haben und gebrauchen sullen, und ir in mit unterthenickeyt gehorsam ze sein: dem nach beger ich an euch entlich, dasz ir den selben gattern und dy blanken an verzug hin und weg thuet ; und noch dem dy gehabt zwytracht ir entschaft erlangt und zu fridlichem wesen komen, wellent dy selben, so ausz und van ewr gemeinschaft sich etzliche zeit gehalten, wider ein komen und ir narung als dy andern ewr mitburger fridlich und gerulich suchen und haben lassen und in guter eynickeyt hinfuran mit einander gegen ewrer herschaft ewrer pflicht nach, wy sich gepuert, verhaldet, auf das ich hinfuran sulchs beclagens van euch uberhaben bleib. datum Prag am sunabent fur Thome apostoli annorum etc. xcvii°. 1497 Dec. 16. Auf sulche gethane schrift hern Peters van Rosenbergk hat ein rath vam Elpogen sein g. wider schriftlichen geantwort in nach volgender weyse : Wolgeborner her, ewern gnaden unser unvordrossen dynst alzeit zufur. gnediger her ! ewer gnad hat uns geschriben, wie sich der wolgeborne her, her Sebastian Slick, unser gnediger her, fur ewern gnaden beclagt habe, das wir ein gattern fur
47 zu thun, wollen wir gerne thun ; beten, ewer gnad wolle uns bey unsern freiheyt, privilegien bleiben lassen und unser gnediger her sein." dar auf hat er geantwort: „dy weil ir nicht thuet, was ich euch heysse, kan ich ewer gnediger her nicht sein." und also vam rathause gangen und an den ko- niglichen haubtmann hinter eim rath anbracht. dar auf der hauptmann den vam Elbogen geschriben in disem lauth: Den ersamen weysen burgermeister und rath der stad Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, haubman desz konigkreychs zu Behem etc., mein dinst ersamen weisen guten frunde! der wolgeboren her, her Sebastian Slick van Weiszkirchen zum Elbogen hat mir clagende furbracht, wy ir einen gattern fur das stad thoer bey euch gemacht habt, damit er und dy seinen der slussel zu dem thoer frei nicht prauchen mugen, auch blanken umb dasz slos gemacht, dy nicht fuglich sein. und als ir euch wider in und sein bruder etzlich zeit in un- willen gesetzt und beswerung auf dy lewte gelegt, das etz- lichen nit leidlich, sunder neben irer hern willen verhalten und van ewrer gemeinschaft gewichen etc. so aber k. mt. geschefte in sich halten, das ewr herschaft dy slussel ewers stad thors innen haben und gebrauchen sullen, und ir in mit unterthenickeyt gehorsam ze sein: dem nach beger ich an euch entlich, dasz ir den selben gattern und dy blanken an verzug hin und weg thuet ; und noch dem dy gehabt zwytracht ir entschaft erlangt und zu fridlichem wesen komen, wellent dy selben, so ausz und van ewr gemeinschaft sich etzliche zeit gehalten, wider ein komen und ir narung als dy andern ewr mitburger fridlich und gerulich suchen und haben lassen und in guter eynickeyt hinfuran mit einander gegen ewrer herschaft ewrer pflicht nach, wy sich gepuert, verhaldet, auf das ich hinfuran sulchs beclagens van euch uberhaben bleib. datum Prag am sunabent fur Thome apostoli annorum etc. xcvii°. 1497 Dec. 16. Auf sulche gethane schrift hern Peters van Rosenbergk hat ein rath vam Elpogen sein g. wider schriftlichen geantwort in nach volgender weyse : Wolgeborner her, ewern gnaden unser unvordrossen dynst alzeit zufur. gnediger her ! ewer gnad hat uns geschriben, wie sich der wolgeborne her, her Sebastian Slick, unser gnediger her, fur ewern gnaden beclagt habe, das wir ein gattern fur
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48 13а das stad thoer gemacht haben, sy der slussel zum thoer nicht frey gebrauchen mugen, auch blanken, dy nicht fuglich sein, umb das slos gemacht und unsere ungehorsame mitburger einzenemen mit verrerm inhalt ewer gnad schrift, der wir e. g. ein copey hirmit schicken etc. gnediger her! der durch- leuchtigiste, grosmechtigste, unser allergnedigster her der konigk uns schriftlichen geboten und ernstlichen verschaft, seiner k. mt. erbstad Elpogen in fleissiger hute und bewarung zu haben, dy getrewlich versorgen, der massen ewer gnad, auch dy haubtleuth der loblichen cron weylend getan, haben wir als gehorsam seiner k. mt. und nicht unpillich, so viel wir vermugt und noch gerne thun, ein gater fur das stadthoer der stad und slos zu gut gemacht und alleine zu not sachen, ab sich begebe, dy stad uberlaufen wurd, frey gehengt und der herschaft, auch den slusseln zum thoer gantz ungehindert, dasz sich am tage in der warheyt also beweist und anders nicht wirt erfunden, der massen etliche blanken unten am wasser gesatzt auf unser stadgut, da fur langen jaren auch blanken gestanden, und durch befehel hern Jeronimus selliger, irs vaters, ausz swerer muh und cost ein zawn machen haben mussen, und als der abgangen, im pesten erkant mit willen unser herschaft dem k. erb und allenthalben unsern hern an schaden wider blanken do hin gesatzt und verfertigt, meher loblich den streflich erfunden sal werden. nu wir aber durch befehel unbesichtigt, auch unvorantwort ewern gnaden sulche verfestung abthun sullen, dasz wir durch befehel k. mt., auch der haubtleuth zur zeit gemacht und als gehorsam allenthalben zu nutz verpracht, uns und der k. stad zu schaden durch e. g. befehel gemussigt werden, als wir nicht hoffen, sunder ewr gnad andere unterrichtung aufneme und uns sulchen cleinen glauben nicht zumesse, wer uns swer; den wir uns unser hern als from verpfante lewte getreulich halten wollen, auch unsers allergnedigsten hern, des kunigs, unsers naturlichen erbhern gebot und befehel in demutigem gehorsam verfuren, auch unsere ungehorsame mitburgere in unser bur- gerschaff noch laut unser freiheit, dar zu wir zu Prag fur der lanttafel durch recht erkant und e. g. uns zugesagt dar uber hanthaben und schutzen prauchen lassen. den wir durch uns selbst wider unser herschaft in unwillen ny gesatzt haben, sunder wir durch dy k. mt. und dy hern desz rechtens gefodert und geladen und durch geheisz unsers hern als gehorsam ge- standen; auch beswerung den geboten k. mt., das dy stad van der cron nicht entwant werd, auf uns gelegt und nichtz wider unser herschaft in der warheit zu erfinden hirmit ge- handelt haben, ewer gnad fleissiglichen betend, sulchen berurten clagen grund erkennen und ein libhaber gotlicher gerechtic-
48 13а das stad thoer gemacht haben, sy der slussel zum thoer nicht frey gebrauchen mugen, auch blanken, dy nicht fuglich sein, umb das slos gemacht und unsere ungehorsame mitburger einzenemen mit verrerm inhalt ewer gnad schrift, der wir e. g. ein copey hirmit schicken etc. gnediger her! der durch- leuchtigiste, grosmechtigste, unser allergnedigster her der konigk uns schriftlichen geboten und ernstlichen verschaft, seiner k. mt. erbstad Elpogen in fleissiger hute und bewarung zu haben, dy getrewlich versorgen, der massen ewer gnad, auch dy haubtleuth der loblichen cron weylend getan, haben wir als gehorsam seiner k. mt. und nicht unpillich, so viel wir vermugt und noch gerne thun, ein gater fur das stadthoer der stad und slos zu gut gemacht und alleine zu not sachen, ab sich begebe, dy stad uberlaufen wurd, frey gehengt und der herschaft, auch den slusseln zum thoer gantz ungehindert, dasz sich am tage in der warheyt also beweist und anders nicht wirt erfunden, der massen etliche blanken unten am wasser gesatzt auf unser stadgut, da fur langen jaren auch blanken gestanden, und durch befehel hern Jeronimus selliger, irs vaters, ausz swerer muh und cost ein zawn machen haben mussen, und als der abgangen, im pesten erkant mit willen unser herschaft dem k. erb und allenthalben unsern hern an schaden wider blanken do hin gesatzt und verfertigt, meher loblich den streflich erfunden sal werden. nu wir aber durch befehel unbesichtigt, auch unvorantwort ewern gnaden sulche verfestung abthun sullen, dasz wir durch befehel k. mt., auch der haubtleuth zur zeit gemacht und als gehorsam allenthalben zu nutz verpracht, uns und der k. stad zu schaden durch e. g. befehel gemussigt werden, als wir nicht hoffen, sunder ewr gnad andere unterrichtung aufneme und uns sulchen cleinen glauben nicht zumesse, wer uns swer; den wir uns unser hern als from verpfante lewte getreulich halten wollen, auch unsers allergnedigsten hern, des kunigs, unsers naturlichen erbhern gebot und befehel in demutigem gehorsam verfuren, auch unsere ungehorsame mitburgere in unser bur- gerschaff noch laut unser freiheit, dar zu wir zu Prag fur der lanttafel durch recht erkant und e. g. uns zugesagt dar uber hanthaben und schutzen prauchen lassen. den wir durch uns selbst wider unser herschaft in unwillen ny gesatzt haben, sunder wir durch dy k. mt. und dy hern desz rechtens gefodert und geladen und durch geheisz unsers hern als gehorsam ge- standen; auch beswerung den geboten k. mt., das dy stad van der cron nicht entwant werd, auf uns gelegt und nichtz wider unser herschaft in der warheit zu erfinden hirmit ge- handelt haben, ewer gnad fleissiglichen betend, sulchen berurten clagen grund erkennen und ein libhaber gotlicher gerechtic-
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49 keyt und stadhalter k. mt. uns unverhoert, als uns e. g. geschriben und zugesagt, bey unser freyheyt und rechtspruch behalten und sulchen k. mt. befehel zu ruck nicht endern, sunder dy stad in fursichtiger behutung an schaden der herschaft bewaren lassen, schutz und schirm da bey geben. das wollen wir gein sein k. g. van euch grosz dank sagen und gein ewern gnaden willig und gerne verdienen. datum am mantag noch Erhardi anno domini etc. im achtundnewn- zigstim jaren. 1498 Jan. 15. Wy wol ein rath sulche schrift dem koniglichen haubtmann getan, sich versehen, gnugliche unterrichtung entpfangen sult haben, dennoch als dy unrath im pesten unterkomen sich muntlichen zu verantworten und der ding sein gnad unter- richtung zu thun Waccalarium, Sichelsmidt, Niclosen Reinl, Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stadschreiber, ge- sworen des ratz, do hin vermugt und verfertigt auf freytag noch invocavit, dar nach zu Prag fur sein gnaden gestanden. als dann sein gnad, wie oben geschriben steht, des gattern, blanken, auch der ungehorsamen mitburger halben gnugliche unterrichtung getan und sein gnad demutiglich gebeten, sulchen gattern und blanken, der stad zugute gemacht, also bleiben zu lassen, wen es unser herschaft an den slusseln auf und zuzesperren, als sy sich beclagt, kein hindrung brengt. so aber sein gnad vermeinte, anders were, sein gnad geruche auf eins ratz costung glaubwirdige lewt do hin verorden und besichtigen lassen. so es in hindrung brenge, den gerne abthun, verhoffen, sulchs unbesichtigt abzuthun nicht ver- schaffen werde. mit sulchen und viel andern reden gnuglich anbracht. dar auf der haubtmann geantwort: „liben frunde! ewer her, her Sebastian, ist itzund auch da. ich setz euch tag und stund auf dinstag zukunftig fur mir und andern hern in der kamern ze stehen; wirt clag und antwort gein ein ander verhoert werden und euch der dinge entscheiden." dar auf haben dy geschickten gesagt: „gnediger her ! wir sint nicht dar umb hy mit unsern hern zu rechten; wen wir furmals durch recht entslicht bey unsern freyheiten zu bleiben, auch durch den koniglichen recesz, wes sich ein itzlich teyl März 9. März 13.
49 keyt und stadhalter k. mt. uns unverhoert, als uns e. g. geschriben und zugesagt, bey unser freyheyt und rechtspruch behalten und sulchen k. mt. befehel zu ruck nicht endern, sunder dy stad in fursichtiger behutung an schaden der herschaft bewaren lassen, schutz und schirm da bey geben. das wollen wir gein sein k. g. van euch grosz dank sagen und gein ewern gnaden willig und gerne verdienen. datum am mantag noch Erhardi anno domini etc. im achtundnewn- zigstim jaren. 1498 Jan. 15. Wy wol ein rath sulche schrift dem koniglichen haubtmann getan, sich versehen, gnugliche unterrichtung entpfangen sult haben, dennoch als dy unrath im pesten unterkomen sich muntlichen zu verantworten und der ding sein gnad unter- richtung zu thun Waccalarium, Sichelsmidt, Niclosen Reinl, Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stadschreiber, ge- sworen des ratz, do hin vermugt und verfertigt auf freytag noch invocavit, dar nach zu Prag fur sein gnaden gestanden. als dann sein gnad, wie oben geschriben steht, des gattern, blanken, auch der ungehorsamen mitburger halben gnugliche unterrichtung getan und sein gnad demutiglich gebeten, sulchen gattern und blanken, der stad zugute gemacht, also bleiben zu lassen, wen es unser herschaft an den slusseln auf und zuzesperren, als sy sich beclagt, kein hindrung brengt. so aber sein gnad vermeinte, anders were, sein gnad geruche auf eins ratz costung glaubwirdige lewt do hin verorden und besichtigen lassen. so es in hindrung brenge, den gerne abthun, verhoffen, sulchs unbesichtigt abzuthun nicht ver- schaffen werde. mit sulchen und viel andern reden gnuglich anbracht. dar auf der haubtmann geantwort: „liben frunde! ewer her, her Sebastian, ist itzund auch da. ich setz euch tag und stund auf dinstag zukunftig fur mir und andern hern in der kamern ze stehen; wirt clag und antwort gein ein ander verhoert werden und euch der dinge entscheiden." dar auf haben dy geschickten gesagt: „gnediger her ! wir sint nicht dar umb hy mit unsern hern zu rechten; wen wir furmals durch recht entslicht bey unsern freyheiten zu bleiben, auch durch den koniglichen recesz, wes sich ein itzlich teyl März 9. März 13.
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50 18b. halten. beten ewer gnad uns rechtens zu entladen." hat sein gnad gesagt: „liben frund! als dann wert ir entscheiden werden; dar umb wil ich, das ir auf tag und stunde stet, wil ich ewern hern auch zu thun verkunden." wy wol das den ge- schickten swer gewesen, doch nicht haben thoren [sic] abslahen und auf tag und stund fur dy hern komen. als dan hat Sarer van wegen hern Sebastian viel und lange clag getan, van erst des gattern, zum andern der blanken halben; zum dritten sich beclagt : noch dem und Elpogen ein konigliche stad sey, und in allen koniglichen steten der loblichen cron ein camerer alle jaer ein newen rat setzt und noch seinem willen verordent, verhoft her Sebastian, dy weyl er der stad ein her sey und sein gelt dar auf habe, sey pillich und recht, das er und nicht dy burgere alle jaer ein newen rat noch irem erkent- nusz setz und verkere. auch noch dem her Sebastian und sein brudere der stad hern sein und das gleyt auf der ko- niglichen strasse halte, verhoft, im werd durch recht erkant, dasz im dy burger vam Elpogen, wen und er sy fodert, auf der strassen zu seiner notdorft geleyten helfen und sich da wider nicht setzen werden. sulche elage van wegen hern Se- bastian Sarer bemisch getan. wy wol dy geschickten ir keiner der bemischen sprach nicht verstanden, 1) doch also viel unterrichtung gehabt gehapt [?], also clagend gelawth. sy haben auch dy hern demütiglich gebeten, dy weyl sy an der grenitz am orth der cron gelegen und bemischer zung mangeln, ire gnad geruch sy ire notdorft in der dewtzschin sprach reden lasse. ab das dy hern wol hetten mugen thun, hat doch Sarer nicht wollen nach geben. dem nach als dy geschickten vernomen, dasz Sarer meher in seiner clag, wen furmals ge- scheen, furet, nemlich ein rat zu setzen und zu geleyten, haben sy sich so viel beworben und mit rath guter lewth und sun- derlichen desz edeln Mathis Hisserle und einen, Snabel gnant, ausbracht ire notdorft zu reden. und dy weyl sy sulcher clage 1) Bereits in Kuttenberg haben die Elbogner die Unbilligkeit der aus- schliesslich tschechischen Amtssprache erfahren müssen. S. S. 35, 36.
50 18b. halten. beten ewer gnad uns rechtens zu entladen." hat sein gnad gesagt: „liben frund! als dann wert ir entscheiden werden; dar umb wil ich, das ir auf tag und stunde stet, wil ich ewern hern auch zu thun verkunden." wy wol das den ge- schickten swer gewesen, doch nicht haben thoren [sic] abslahen und auf tag und stund fur dy hern komen. als dan hat Sarer van wegen hern Sebastian viel und lange clag getan, van erst des gattern, zum andern der blanken halben; zum dritten sich beclagt : noch dem und Elpogen ein konigliche stad sey, und in allen koniglichen steten der loblichen cron ein camerer alle jaer ein newen rat setzt und noch seinem willen verordent, verhoft her Sebastian, dy weyl er der stad ein her sey und sein gelt dar auf habe, sey pillich und recht, das er und nicht dy burgere alle jaer ein newen rat noch irem erkent- nusz setz und verkere. auch noch dem her Sebastian und sein brudere der stad hern sein und das gleyt auf der ko- niglichen strasse halte, verhoft, im werd durch recht erkant, dasz im dy burger vam Elpogen, wen und er sy fodert, auf der strassen zu seiner notdorft geleyten helfen und sich da wider nicht setzen werden. sulche elage van wegen hern Se- bastian Sarer bemisch getan. wy wol dy geschickten ir keiner der bemischen sprach nicht verstanden, 1) doch also viel unterrichtung gehabt gehapt [?], also clagend gelawth. sy haben auch dy hern demütiglich gebeten, dy weyl sy an der grenitz am orth der cron gelegen und bemischer zung mangeln, ire gnad geruch sy ire notdorft in der dewtzschin sprach reden lasse. ab das dy hern wol hetten mugen thun, hat doch Sarer nicht wollen nach geben. dem nach als dy geschickten vernomen, dasz Sarer meher in seiner clag, wen furmals ge- scheen, furet, nemlich ein rat zu setzen und zu geleyten, haben sy sich so viel beworben und mit rath guter lewth und sun- derlichen desz edeln Mathis Hisserle und einen, Snabel gnant, ausbracht ire notdorft zu reden. und dy weyl sy sulcher clage 1) Bereits in Kuttenberg haben die Elbogner die Unbilligkeit der aus- schliesslich tschechischen Amtssprache erfahren müssen. S. S. 35, 36.
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51 unbedacht gewest sint, auch furmals ein rath noch dy burger dar umb nicht angefochten, durch gnanten Snabel reden lassen, auch das sy dar umb van eim rath nicht geschickt sint mit hern Sebastian eincherley zu rechten. sy haben auch des kein befehel noch macht, dasz zu thun, und alleine komen des gattern und blanken halben, den hern haubtman grundz zu unterrichten. dar umb ire gnad gebeten, in erlaubnisz geben, wollen sy dasz an ire gute frunde und ganze gemein langen lassen. dar auf dy hern gesprochen : „liben frunde ! dasz mugt ir wol thun." und der haubtman geret : „dar umb ernenne ich euch ein tag mit hern Sebastian auf dinstag noch pfingsten zukunftig mit gantzer macht zu stehen und ein itzlich teyl mit aller seiner gerechtickeyt, briven und privilegien hir inne zu erscheynen; als dann wollen dy hern euch entlichen entscheyden." und also abgeschiden. sulchen abschied dy ge- schickten wider anheym in rath und gemein bracht. sulche Sarers gethane clage fremde und unbedacht gewest ; auch furmals den vam Elbogen und iren forfahren ny angesonnen worden und nicht wenigers ein fremdes ding gewesen. dar nach als her Sebastian an heym komen, hat ein rath sein gnad gebeten, sulch sein fremdes furnemen van in wenden und sy ein rath setzen lassen, wy fur alther komen, und ir gnediger her sein. „den wir wollen thun willig und gerne, was wir ewern gnaden pflichtig sint zu thun.“ hat er gesagt: „ja ir wolt aber nicht thuen, was ich euch heysse.“ es hat auch ein rat kein gnad noch gunst an im erlangen mugen, den alweg gesagt : „ir seyt mein, dar umb must ir thun, was ich euch heysse." dar auf ein rath viel und oft gesagt : „her wir wollen e. g. gerne thun, was wir zu thun pflichtig sint.“ also ist ein newer rath nicht gesetzt worden pisz zu end der sachen, als hir nach volgt. auch in den leuften kein stadrecht gesessen. nichtz mynners hat ein rath grosz surge, muh und arbeyt gehabt, sulch ir altherkomen zu behalten. sy haben auch Johannem Tuchmacher und vielgnanten iren stad- schreyber sampt iren freiheiten, briven und privilegien sunabent Mai 5. 1498 Juni 5. 4*
51 unbedacht gewest sint, auch furmals ein rath noch dy burger dar umb nicht angefochten, durch gnanten Snabel reden lassen, auch das sy dar umb van eim rath nicht geschickt sint mit hern Sebastian eincherley zu rechten. sy haben auch des kein befehel noch macht, dasz zu thun, und alleine komen des gattern und blanken halben, den hern haubtman grundz zu unterrichten. dar umb ire gnad gebeten, in erlaubnisz geben, wollen sy dasz an ire gute frunde und ganze gemein langen lassen. dar auf dy hern gesprochen : „liben frunde ! dasz mugt ir wol thun." und der haubtman geret : „dar umb ernenne ich euch ein tag mit hern Sebastian auf dinstag noch pfingsten zukunftig mit gantzer macht zu stehen und ein itzlich teyl mit aller seiner gerechtickeyt, briven und privilegien hir inne zu erscheynen; als dann wollen dy hern euch entlichen entscheyden." und also abgeschiden. sulchen abschied dy ge- schickten wider anheym in rath und gemein bracht. sulche Sarers gethane clage fremde und unbedacht gewest ; auch furmals den vam Elbogen und iren forfahren ny angesonnen worden und nicht wenigers ein fremdes ding gewesen. dar nach als her Sebastian an heym komen, hat ein rath sein gnad gebeten, sulch sein fremdes furnemen van in wenden und sy ein rath setzen lassen, wy fur alther komen, und ir gnediger her sein. „den wir wollen thun willig und gerne, was wir ewern gnaden pflichtig sint zu thun.“ hat er gesagt: „ja ir wolt aber nicht thuen, was ich euch heysse.“ es hat auch ein rat kein gnad noch gunst an im erlangen mugen, den alweg gesagt : „ir seyt mein, dar umb must ir thun, was ich euch heysse." dar auf ein rath viel und oft gesagt : „her wir wollen e. g. gerne thun, was wir zu thun pflichtig sint.“ also ist ein newer rath nicht gesetzt worden pisz zu end der sachen, als hir nach volgt. auch in den leuften kein stadrecht gesessen. nichtz mynners hat ein rath grosz surge, muh und arbeyt gehabt, sulch ir altherkomen zu behalten. sy haben auch Johannem Tuchmacher und vielgnanten iren stad- schreyber sampt iren freiheiten, briven und privilegien sunabent Mai 5. 1498 Juni 5. 4*
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52 — 14a. noch invencio sanctae crucis abgefertigt und bey gehorsam do hin gemussigt zu dem wolgeboren hern, hern Peter van Rosenbergk, koniglichen haubtman zu Krumenaw, anheym suchen lassen. dy selben alle ire privilegien sein gnaden furgelegt und lesen lassen und sein g. demutig gebeten, sy da bey behalten, in massen sein gnad uns das furmals zu- gesagt. wen der anfechtung, so her Sebastian an uns thut, verhoften pillich van im entladen zu sein. wen sein gnad uns fur umb den gattern, dar nach umb dy blanken angeclagt und itzundt ein newen rath zu setzen und das gleyt zu holten furgenomen, abzunehmen, kein frid sein muchte, dy weil er uns uber dy pillickeit ye mussigen wolt, dy lenge nymer zu komen. in massen dy selben geschickten sein gnad allent- halben grund unterrichten, nicht van noten alles zu schreiben. des sich sein gnad gnediglich gein in erzeigt und gnuglich verhoert hat, doch im letztern den abschied geben: „liben frund ! zyht an heym, dy weyl euch und ewern hern ein tag ist bestimpt ; desz selben wartet, und was ir gnugliche bewey- sung sampt ewren freiheiten alsdann haben mugkt, mugt ir genissen. ich wil auch als dann mit ewern hern so viel handeln, euch bey der billickeyt bleiben lassen, versehe mich, mir folgen werd." also haben dy selben geschickte van sein gnaden brive und mandat an etliche mergkte umb ir ersuchen kuntschaft zu geben genomen ; sulche ire potschaft wider an ein rath bracht. also hat sich ein rath gemuht an etliche mergkte und stete, zu irer notdorft kuntschaft der warheit auszuprengen. dy selben kuntschaft ein itzliche in sunderheit hir nach an- gezeichent worden. es ist auch in mitler zeit ein brief van dem k. haubmann durch anregen hern Sebastian eim rath zukomen, der in sich also helt: Den ersamen weisen burgermeister und rathe der stad zum Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, des konigkreichs zu Behem haubt- man etc., mein dinst zufur. ersamen weisen guten frunde! her Sebastian Slick hat mich ersuchen lassen, noch dem er auf dinstag noch der schierstkomenden quatemer zu Prag fur
52 — 14a. noch invencio sanctae crucis abgefertigt und bey gehorsam do hin gemussigt zu dem wolgeboren hern, hern Peter van Rosenbergk, koniglichen haubtman zu Krumenaw, anheym suchen lassen. dy selben alle ire privilegien sein gnaden furgelegt und lesen lassen und sein g. demutig gebeten, sy da bey behalten, in massen sein gnad uns das furmals zu- gesagt. wen der anfechtung, so her Sebastian an uns thut, verhoften pillich van im entladen zu sein. wen sein gnad uns fur umb den gattern, dar nach umb dy blanken angeclagt und itzundt ein newen rath zu setzen und das gleyt zu holten furgenomen, abzunehmen, kein frid sein muchte, dy weil er uns uber dy pillickeit ye mussigen wolt, dy lenge nymer zu komen. in massen dy selben geschickten sein gnad allent- halben grund unterrichten, nicht van noten alles zu schreiben. des sich sein gnad gnediglich gein in erzeigt und gnuglich verhoert hat, doch im letztern den abschied geben: „liben frund ! zyht an heym, dy weyl euch und ewern hern ein tag ist bestimpt ; desz selben wartet, und was ir gnugliche bewey- sung sampt ewren freiheiten alsdann haben mugkt, mugt ir genissen. ich wil auch als dann mit ewern hern so viel handeln, euch bey der billickeyt bleiben lassen, versehe mich, mir folgen werd." also haben dy selben geschickte van sein gnaden brive und mandat an etliche mergkte umb ir ersuchen kuntschaft zu geben genomen ; sulche ire potschaft wider an ein rath bracht. also hat sich ein rath gemuht an etliche mergkte und stete, zu irer notdorft kuntschaft der warheit auszuprengen. dy selben kuntschaft ein itzliche in sunderheit hir nach an- gezeichent worden. es ist auch in mitler zeit ein brief van dem k. haubmann durch anregen hern Sebastian eim rath zukomen, der in sich also helt: Den ersamen weisen burgermeister und rathe der stad zum Elbogen, meinen guten frunden. Peter van Rosenbergk, des konigkreichs zu Behem haubt- man etc., mein dinst zufur. ersamen weisen guten frunde! her Sebastian Slick hat mich ersuchen lassen, noch dem er auf dinstag noch der schierstkomenden quatemer zu Prag fur
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53 mir gegen euch etzlicher gebrechen halben erscheinen sal, thut er mich beten, das ich meins amptz halben euch schreiben wolle, das ir dy angezeigten person, wy hernach folgt, mit ewr begnadung und freyheiten auf dem selben tag gegen im gein Prag fur mich abfertigt etc. dem nach ich an euch begere, das ir nemlich ausz ewrem rathe und gemein zum Elbogen Niclosen Reindlen, Johanisen Tuchmacher, Wacka- larium, stadschreiber, Hackensmid, Knotner, Engelharten, Odelheyder, Potzschirer, Jorgen Smidt, Erharden Smidt, Hansen Schutz, Graben, Hans Seyler, Linhart Korschner und Dytelnn mit aller ewrer privilegien und freyheiten auf den angezeigten dinstag fur mich gein Prag thuet abfertigen, auf das sy auf hern Sebastian clag mit irer antwort erscheinen. datum Krumenaw am freitag nach invencion desz heyligen krewtz anno domini etc. lxxxxviij°. 1498 Mai 4. Auf sulch mandat desz haubtmans hat ein rath sein gnaden wider geschriben in nachfolgender meynung: Wolgeborner her, ewern gnaden unser unvordrossen willig dienst zufur. gnediger her ! als ewer gnad auf ersuchen hern Sebastian etc., unsers gnedigen hern, uns geschriben, etliche angezeigte ausz unserm rat und gemein fur ewr gnad zu verfertigen, auf clag des bmelten unsers gnedign hn. antwort zu thun, haben wir sulch ewr gnaden schreiben und mandat noch unserm vermugen aufgenomen, uns armen lewten gar erschrecklich van unserm hern zu erfaren. den, gnediger her! wir haben zu viel malen unsern hern, hern Sebastian sein gnaden zugesagt, dasz wir als from leuth halten wollen, ab imand der unser, wer der were, wider sein gnad eincherley, das er nicht thun sult, tete, mit was sachen das were, und sich gein sein gnaden nicht hilt, in massen wir sein g. ver- pflicht sint, und an uns bracht wurde, wolten wir uns dar inne gar gepurlich halten. so den sein gnad van den selben gefoderten mennern mit eincherley unubung an sein gnaden gescheen sein sult, ny ichtz an uns bracht, bedeucht uns, sein gnad unsz armleuth gar grosz beswere und dy unsern zu grossen zerung und uncost fodern, wen wir stadrecht haben und dar uber unser erfarung und schub an dy hern van Eger und nyndert anderswo noch lauth keyserlichen und koniglichen briven und privilegien van unsern allergnedigsten hern aller loblicher gedechtnus gnediglichen begobt, confirmiert und bestetigt und van irem hern vater, hern Jeronym selliger, und iren anhern, hern Mathisen, auch andern iren farforen und inhabern der koniglichen stad und burge. sulch seiner gnad furnemen unsern eltern und uns ny not gescheen noch
53 mir gegen euch etzlicher gebrechen halben erscheinen sal, thut er mich beten, das ich meins amptz halben euch schreiben wolle, das ir dy angezeigten person, wy hernach folgt, mit ewr begnadung und freyheiten auf dem selben tag gegen im gein Prag fur mich abfertigt etc. dem nach ich an euch begere, das ir nemlich ausz ewrem rathe und gemein zum Elbogen Niclosen Reindlen, Johanisen Tuchmacher, Wacka- larium, stadschreiber, Hackensmid, Knotner, Engelharten, Odelheyder, Potzschirer, Jorgen Smidt, Erharden Smidt, Hansen Schutz, Graben, Hans Seyler, Linhart Korschner und Dytelnn mit aller ewrer privilegien und freyheiten auf den angezeigten dinstag fur mich gein Prag thuet abfertigen, auf das sy auf hern Sebastian clag mit irer antwort erscheinen. datum Krumenaw am freitag nach invencion desz heyligen krewtz anno domini etc. lxxxxviij°. 1498 Mai 4. Auf sulch mandat desz haubtmans hat ein rath sein gnaden wider geschriben in nachfolgender meynung: Wolgeborner her, ewern gnaden unser unvordrossen willig dienst zufur. gnediger her ! als ewer gnad auf ersuchen hern Sebastian etc., unsers gnedigen hern, uns geschriben, etliche angezeigte ausz unserm rat und gemein fur ewr gnad zu verfertigen, auf clag des bmelten unsers gnedign hn. antwort zu thun, haben wir sulch ewr gnaden schreiben und mandat noch unserm vermugen aufgenomen, uns armen lewten gar erschrecklich van unserm hern zu erfaren. den, gnediger her! wir haben zu viel malen unsern hern, hern Sebastian sein gnaden zugesagt, dasz wir als from leuth halten wollen, ab imand der unser, wer der were, wider sein gnad eincherley, das er nicht thun sult, tete, mit was sachen das were, und sich gein sein gnaden nicht hilt, in massen wir sein g. ver- pflicht sint, und an uns bracht wurde, wolten wir uns dar inne gar gepurlich halten. so den sein gnad van den selben gefoderten mennern mit eincherley unubung an sein gnaden gescheen sein sult, ny ichtz an uns bracht, bedeucht uns, sein gnad unsz armleuth gar grosz beswere und dy unsern zu grossen zerung und uncost fodern, wen wir stadrecht haben und dar uber unser erfarung und schub an dy hern van Eger und nyndert anderswo noch lauth keyserlichen und koniglichen briven und privilegien van unsern allergnedigsten hern aller loblicher gedechtnus gnediglichen begobt, confirmiert und bestetigt und van irem hern vater, hern Jeronym selliger, und iren anhern, hern Mathisen, auch andern iren farforen und inhabern der koniglichen stad und burge. sulch seiner gnad furnemen unsern eltern und uns ny not gescheen noch
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54 14b. furgenomen; den alweg bey unsern stadrechten bleiben haben lassen, in massen unsere freyheit clerlicher offen. dar umb wir ewr gnaden als unsern gnedigsten hern demutig betend unsern hern Sebastian sein gnad gnediglich dar an weysen, sulch sein ungnad und furnemen gein uns und den unsern gnediglich abwend und uns bey unsern freyheiten, stadrechten, wy fur alt her das uns sein gnad zugesagt, bleyben lasse und zu grossen scheden nicht notige, so wir und dy unsern des vermugens nicht sein. wen wir alles gerne thun wollen, dasz wir sein gnaden verpflicht und schuldig sint, und der sulchs nicht thun wolt und der unser were, uns geburlich gein im halten, als from leuth irem hern schuldig zu thun sint. verhoffen, ewr gnad unser antwort gnediglich erkennen und bey sulcher unser freyheit hanthaben. das sint wir pflichtig mit unsern armen gehorsam dinst willig und gerne zuver- dienen. datum am mantag noch Urbani anno etc. im lxxxxviij°. 1498 Maí 28. Kuntschaft uber dasz ratsetzen van den van Petzaw. Auf befehel und ernstlichs gebote des wolgeboren hern hern Peters van Rosenbergk, konigkreychs zu Behem haubt- mann etc., unsers gnedigen hern, bekennen wir burgermeister und rath der stad Betzschaw mit diesim unserm brive, das wir dy eldisten diser stad Betzaw und weychpilds und auch dy jenigen, so etwas lange zeit und jare in der koniglichen stad Elbogen hewsenlich gesessen und gewonet, auch etliche, so irer hantyrung der selben stad Elpogen fur etwas viel jaren ausz und ein gehabt, fur uns gefodert, wie und sich zu recht gebuert, befragt, welcher gestalt und wy fur her alle- wegen ein rath in der ko. stad Elbogen jerlichen gesatzt und vernewet ist worden. dy haben alle einstymig gesagt, das in wars kunt und wissen sey, bey iren gezeiten und alle- wegen irs gedenkens ein rath also erkoren, versatzt und vernewt: jerlichen und alleweg einsten im jare sint dy rat- hern ires eydes ledig gesagt ; dar auf zwene ausz dem rathe und zwene ausz der gemeine gekoren worden ; dy haben mussen einen harten eyd sweren den rath zu kysen und zu erwelen. so das dann gescheen, sint dy selben gekornen und andere auf das rathausz gefodert. so nun der rath gegenwort, noch dem hern auf das slos geschickt, beten lassen, hinab auf dasz rathausz zu komen, dar bey zu sein, das dy erwelten und newe gesatzte rathern den eyd zum rathe und rechten thun, anzu- horen. zu zeiten ist der her vam slos selbst komen und auch zu zeiten imands das anzuhoren geschickt. sie haben auch gesagt, das rath und gemein der ko. stad Elbogen bisher in
54 14b. furgenomen; den alweg bey unsern stadrechten bleiben haben lassen, in massen unsere freyheit clerlicher offen. dar umb wir ewr gnaden als unsern gnedigsten hern demutig betend unsern hern Sebastian sein gnad gnediglich dar an weysen, sulch sein ungnad und furnemen gein uns und den unsern gnediglich abwend und uns bey unsern freyheiten, stadrechten, wy fur alt her das uns sein gnad zugesagt, bleyben lasse und zu grossen scheden nicht notige, so wir und dy unsern des vermugens nicht sein. wen wir alles gerne thun wollen, dasz wir sein gnaden verpflicht und schuldig sint, und der sulchs nicht thun wolt und der unser were, uns geburlich gein im halten, als from leuth irem hern schuldig zu thun sint. verhoffen, ewr gnad unser antwort gnediglich erkennen und bey sulcher unser freyheit hanthaben. das sint wir pflichtig mit unsern armen gehorsam dinst willig und gerne zuver- dienen. datum am mantag noch Urbani anno etc. im lxxxxviij°. 1498 Maí 28. Kuntschaft uber dasz ratsetzen van den van Petzaw. Auf befehel und ernstlichs gebote des wolgeboren hern hern Peters van Rosenbergk, konigkreychs zu Behem haubt- mann etc., unsers gnedigen hern, bekennen wir burgermeister und rath der stad Betzschaw mit diesim unserm brive, das wir dy eldisten diser stad Betzaw und weychpilds und auch dy jenigen, so etwas lange zeit und jare in der koniglichen stad Elbogen hewsenlich gesessen und gewonet, auch etliche, so irer hantyrung der selben stad Elpogen fur etwas viel jaren ausz und ein gehabt, fur uns gefodert, wie und sich zu recht gebuert, befragt, welcher gestalt und wy fur her alle- wegen ein rath in der ko. stad Elbogen jerlichen gesatzt und vernewet ist worden. dy haben alle einstymig gesagt, das in wars kunt und wissen sey, bey iren gezeiten und alle- wegen irs gedenkens ein rath also erkoren, versatzt und vernewt: jerlichen und alleweg einsten im jare sint dy rat- hern ires eydes ledig gesagt ; dar auf zwene ausz dem rathe und zwene ausz der gemeine gekoren worden ; dy haben mussen einen harten eyd sweren den rath zu kysen und zu erwelen. so das dann gescheen, sint dy selben gekornen und andere auf das rathausz gefodert. so nun der rath gegenwort, noch dem hern auf das slos geschickt, beten lassen, hinab auf dasz rathausz zu komen, dar bey zu sein, das dy erwelten und newe gesatzte rathern den eyd zum rathe und rechten thun, anzu- horen. zu zeiten ist der her vam slos selbst komen und auch zu zeiten imands das anzuhoren geschickt. sie haben auch gesagt, das rath und gemein der ko. stad Elbogen bisher in
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55 pawlichem wesen mit thoren, thurme, mauren, graben oder blanken, wie sich den ein stad zu befesten gebuert und wy andern ko. steten angehoert, desz gleichen dy blanken in der Robitzsch, bey dem wasser allwegen gewesen, dar ein in nymantz ny geret oder geweret hat. so wissen wir auch selbsten nit anders, auch ny anders gehoert, dan in massen wy oben angezeigt mit erbitung sulch irer und unserer bewust. wy an diesim unserm zeugknus, so wir ausz geschefte ko. haubtmans thuen, nit genugsam were, wollen wir das an den enden, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen und dar zu thun, so viel und recht, in und mit kraft ditz brives. desz haben wir zu urkund unser stad insigel hiran wissentlichen thun drucken. gescheen dinstag in der creutz wochen anno etc. im lxxxxviij. 1498 Mal 22. Schlackenwald. Wir burgermeister und rath desz margktz Schlackenwald bekennen in disim offen brive, das ausz ernstlich befehel und mandat desz wolgeboren hern, hern Peter van Rosenbergk, ko, maiestat haubtmann zu Behem etc., unsers gnedigen hern, wir uns fleissiglichen crinnert und unsern eldisten erfurst haben, in welcher weise und gestalt fur alter und alweg ein rath in der ko. stad Elbogen einer gemein fur zu stehen jerlich gesatzt und vernewt ist worden. diz zeugknusz und unser war wissen der warheit zu eren den burgern vam El- bogen hir mit eroffen und in kraft diz brives bekennen, das uns und den eldisten in unserm margkt haben wir fur uns gefodert, wie und sich zu recht gebuert befragt, war wissen und kunt ist: das alleweg dy burgere zum Elbogen alle jar und nicht dy herschaft der selben stad ein rat gesatzt und gekoren haben in sulcher weise, das jerlich auf mitwoch noch cinerem in der heyligen vasten ein gesworner rath zwene ausz der gesworne gemeine und dy gesworne gemeine zwen kysen ausz dem rate ; dy vier aufire eyd ein rat gesatzt und gekoren haben an allermeniglich hindrung und einred der herschaft. dy selben also gekoren einer ganzen gemein auf ire gesworen eyd getrewlich furgestanden, müg und macht aller ding zu thun und lassen gehabt und dy ko. stad alleweg bisz auf hewt mit bawen und festigung der loblichen kron zu eren und nutz und in zu fromen an allermeniglich hindernusz. wo an diesen unsern zeugknus, so wir ausz gescheft koniglichs haubtmans thun, nicht genugsam were, wollen wir das an den enden, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen, so viel recht ist, dar zu thun. hir umb und des alles zu warer urkund geben wir diesen brief besigelt mit desz margktz zu Slackenwalt aufgedrucktem insigel, gescheen und geben anno domini etc. im xcviij" am dinstag fur dem heyligen pfingstag. 15а. Мai 29.
55 pawlichem wesen mit thoren, thurme, mauren, graben oder blanken, wie sich den ein stad zu befesten gebuert und wy andern ko. steten angehoert, desz gleichen dy blanken in der Robitzsch, bey dem wasser allwegen gewesen, dar ein in nymantz ny geret oder geweret hat. so wissen wir auch selbsten nit anders, auch ny anders gehoert, dan in massen wy oben angezeigt mit erbitung sulch irer und unserer bewust. wy an diesim unserm zeugknus, so wir ausz geschefte ko. haubtmans thuen, nit genugsam were, wollen wir das an den enden, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen und dar zu thun, so viel und recht, in und mit kraft ditz brives. desz haben wir zu urkund unser stad insigel hiran wissentlichen thun drucken. gescheen dinstag in der creutz wochen anno etc. im lxxxxviij. 1498 Mal 22. Schlackenwald. Wir burgermeister und rath desz margktz Schlackenwald bekennen in disim offen brive, das ausz ernstlich befehel und mandat desz wolgeboren hern, hern Peter van Rosenbergk, ko, maiestat haubtmann zu Behem etc., unsers gnedigen hern, wir uns fleissiglichen crinnert und unsern eldisten erfurst haben, in welcher weise und gestalt fur alter und alweg ein rath in der ko. stad Elbogen einer gemein fur zu stehen jerlich gesatzt und vernewt ist worden. diz zeugknusz und unser war wissen der warheit zu eren den burgern vam El- bogen hir mit eroffen und in kraft diz brives bekennen, das uns und den eldisten in unserm margkt haben wir fur uns gefodert, wie und sich zu recht gebuert befragt, war wissen und kunt ist: das alleweg dy burgere zum Elbogen alle jar und nicht dy herschaft der selben stad ein rat gesatzt und gekoren haben in sulcher weise, das jerlich auf mitwoch noch cinerem in der heyligen vasten ein gesworner rath zwene ausz der gesworne gemeine und dy gesworne gemeine zwen kysen ausz dem rate ; dy vier aufire eyd ein rat gesatzt und gekoren haben an allermeniglich hindrung und einred der herschaft. dy selben also gekoren einer ganzen gemein auf ire gesworen eyd getrewlich furgestanden, müg und macht aller ding zu thun und lassen gehabt und dy ko. stad alleweg bisz auf hewt mit bawen und festigung der loblichen kron zu eren und nutz und in zu fromen an allermeniglich hindernusz. wo an diesen unsern zeugknus, so wir ausz gescheft koniglichs haubtmans thun, nicht genugsam were, wollen wir das an den enden, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen, so viel recht ist, dar zu thun. hir umb und des alles zu warer urkund geben wir diesen brief besigelt mit desz margktz zu Slackenwalt aufgedrucktem insigel, gescheen und geben anno domini etc. im xcviij" am dinstag fur dem heyligen pfingstag. 15а. Мai 29.
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56 Schonfelt. Wir richter und gesworne desz margktz Schonfelt be- kennen in diesim offen brive, das auf ernstlich befehel und mandat des wolgeboren hern, herrn Peter van Rosenbergk, k. mt. haubtman zu Behem etc., unsers gnedign hern, wir uns fleissiglichen erinnert und unsern eldisten erforst haben, in welcher weise und gestalt fur alther und alleweg ein rath in der k. stad Elbogen einer gemein fur zu stehen jerlichen gesatzt und vernewet ist worden, ditz gezeucknusz und unser war wissen der warheit zu eren den burgern vam Elbogen hir mit eroffen und in kraft ditz brives bekennen, das wir van den eldisten in unserm margkt fur gefordert haben, wy und sich zu recht gebuert befragt, war wissen und kunt ist: das alleweg dy burgere vam Elbogen alle jar und nicht dy herschaft derselben stad ein rath gesatzt und gekoren haben in sulcher weyse, das jerlichen auf mitwoch noch cinerem in der heyligen vasten ein gesworner rat zwene aus der ge- sworen gemein und dy gesworen gemein zwene kysen ausz dem rate; dy vire auf ire eyd ein rat gesatzt und gekoren haben an allermeniglich hindrung und einred der herschaft. dy selben gekoren also einer ganzen gemein auf ire gesworne eyd getrewlich fur gestanden, müg und macht aller ding zu thun und lassen gehabt und dy ko. stad mit bawen und befestigen noch aller notdorft der loblichen cron zu eren und in zu nutz mug und macht haben an meniglich hindernusz. wo an dieser zeugknusz nicht gnugsam were, wollen wir das an dem ende, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen, so viel recht ist, dor zuthun. des alles zu warer urkunt geben wir diesen brief besigelt mit unserm desz margktz auf- gedrucktem insigel. gescheen und geben anno domini ete. im xeviij" am mantag fur dem heyligen pfingstag. 1498 Mai 28 15b. Lichtenstad. Wir burgermeister und rat zur Lichtenstad mit diesim unserm offen brive bekennen, das uns dy ersamen und weysen hern burgermeister und rath der stad Elbogen haben thun beten, was unser bewust sey iers ratz vernewung, auch was bey unser alt her komen des ratz vernewung gewonheyt ist, in deszlschriftliche kuntschaft zu geben. also haben wir uns zu dem ersten befragt und erinnert, das wir gehoert haben, das dy burgere zum Elbogen fur, ehe dy stad gewonnen wort, als wen sy dy eyd aufgaben der herschaft, dan ausz in vier biderman gekoren und verordent; dy selben weyter ein rat gekoren, pisz ein rath volkomen vorordent. als dan der herschaft verkundet und an stat ko. mt. iren gnaden oder
56 Schonfelt. Wir richter und gesworne desz margktz Schonfelt be- kennen in diesim offen brive, das auf ernstlich befehel und mandat des wolgeboren hern, herrn Peter van Rosenbergk, k. mt. haubtman zu Behem etc., unsers gnedign hern, wir uns fleissiglichen erinnert und unsern eldisten erforst haben, in welcher weise und gestalt fur alther und alleweg ein rath in der k. stad Elbogen einer gemein fur zu stehen jerlichen gesatzt und vernewet ist worden, ditz gezeucknusz und unser war wissen der warheit zu eren den burgern vam Elbogen hir mit eroffen und in kraft ditz brives bekennen, das wir van den eldisten in unserm margkt fur gefordert haben, wy und sich zu recht gebuert befragt, war wissen und kunt ist: das alleweg dy burgere vam Elbogen alle jar und nicht dy herschaft derselben stad ein rath gesatzt und gekoren haben in sulcher weyse, das jerlichen auf mitwoch noch cinerem in der heyligen vasten ein gesworner rat zwene aus der ge- sworen gemein und dy gesworen gemein zwene kysen ausz dem rate; dy vire auf ire eyd ein rat gesatzt und gekoren haben an allermeniglich hindrung und einred der herschaft. dy selben gekoren also einer ganzen gemein auf ire gesworne eyd getrewlich fur gestanden, müg und macht aller ding zu thun und lassen gehabt und dy ko. stad mit bawen und befestigen noch aller notdorft der loblichen cron zu eren und in zu nutz mug und macht haben an meniglich hindernusz. wo an dieser zeugknusz nicht gnugsam were, wollen wir das an dem ende, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen, so viel recht ist, dor zuthun. des alles zu warer urkunt geben wir diesen brief besigelt mit unserm desz margktz auf- gedrucktem insigel. gescheen und geben anno domini ete. im xeviij" am mantag fur dem heyligen pfingstag. 1498 Mai 28 15b. Lichtenstad. Wir burgermeister und rat zur Lichtenstad mit diesim unserm offen brive bekennen, das uns dy ersamen und weysen hern burgermeister und rath der stad Elbogen haben thun beten, was unser bewust sey iers ratz vernewung, auch was bey unser alt her komen des ratz vernewung gewonheyt ist, in deszlschriftliche kuntschaft zu geben. also haben wir uns zu dem ersten befragt und erinnert, das wir gehoert haben, das dy burgere zum Elbogen fur, ehe dy stad gewonnen wort, als wen sy dy eyd aufgaben der herschaft, dan ausz in vier biderman gekoren und verordent; dy selben weyter ein rat gekoren, pisz ein rath volkomen vorordent. als dan der herschaft verkundet und an stat ko. mt. iren gnaden oder
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57 einem ambtman, der da zu tuchtig gewest, gesworen. auch so ist bey unser altherkomen eins ratz vernewung dy gewonheyt, dasz zu den zeiten, als unser jarzeit, so wir dy eyd auf geben und unser gnedigen hern amptmann, der dar zu tuglich ist, bey uns dy eyd auf nympt, als dan van stundan so pfligt der selbige ambtmann dy zwen burgermeister, alten und newen, bey im halten und mit in noch ander zwen erwelen, dy sel- bigen vire vorornen dar nach zu in andere, dy zum rechten tuglich sein, so viel und sich zu einem rath gebuert. als dan thun wir dy eyd an stad ko. mt. unser gnedigen herschaft oder seiner gnad amptman, den sein gnad dar zu hat ver- ornet, das dem also, sagen wir bey den eyden und pflichten zum rechten gethan. zu urkund so haben wir unser stad secreten insigel wissend zu ende diz brives thun drucken, der geben ist noch Cristi gebuert der weniger zael im acht und newnzigstim jaren an donnerstag noch Bonifacii. 1498 Juni 7. Schlackenwerd. Wir burgermeister, rath und gesworne gemein der stad Slackenwerd, als uns dy ersamen und weisen burgermeister und rath der stad Elbogen betlich ersuchen haben lassen umb kôren irs rats, wy das bey in gestalt gehabt hab, in des unser brieflich urkund zu geben, sulcher irer fleissigen bete nach mit diesim unserm offen brive fur allen, dy in sehen oder horen lesen, bekennen und thun kunt: das wir warlich nit gehoert, noch selbst nit wissen anders, dan das dy vam El- bogen fur der stad ein nemen unter in selbst iren rath vorkert und geordent haben, als wir dan uber menschlich gedechtnusz und einhaltung unser herschaft an stad ko. mt. also bey uns alweg gepraucht und gehalten haben und noch halten. so wir den rath bey uns vorkeren wollen, sagen wir unser herschaft den eyd, so wir zum rechten thun haben, auf; so sint den da fur vier piderleuth dar zu erwelt, dy auf ire eyd und gewissen einen newen rath frum piderleuth dar zu tuglich mit und neben in zu sitzen kuren und vororden. und so dan dy selben gekurten alle zusamen komen, thun wir das unser herschaft kunt. dem ader seiner gnaden amptmann, der dar zu tuglich ist, dem ers befihelt, sweren wir an ko. mt. stad zum rechten. und das dem so sey, sprechen wir bey unsern eyden zum rechten und rat gesworen. und auf fleissige bete obgemelter burgermeister und rat zum Elbogen haben wir unser ober- nanten stat secret insigel unten auf diesen brief lassen drucken nach Cristz gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzi- gistem jare mitwoch nach dem heyligen pfingstag. Juni 6.
57 einem ambtman, der da zu tuchtig gewest, gesworen. auch so ist bey unser altherkomen eins ratz vernewung dy gewonheyt, dasz zu den zeiten, als unser jarzeit, so wir dy eyd auf geben und unser gnedigen hern amptmann, der dar zu tuglich ist, bey uns dy eyd auf nympt, als dan van stundan so pfligt der selbige ambtmann dy zwen burgermeister, alten und newen, bey im halten und mit in noch ander zwen erwelen, dy sel- bigen vire vorornen dar nach zu in andere, dy zum rechten tuglich sein, so viel und sich zu einem rath gebuert. als dan thun wir dy eyd an stad ko. mt. unser gnedigen herschaft oder seiner gnad amptman, den sein gnad dar zu hat ver- ornet, das dem also, sagen wir bey den eyden und pflichten zum rechten gethan. zu urkund so haben wir unser stad secreten insigel wissend zu ende diz brives thun drucken, der geben ist noch Cristi gebuert der weniger zael im acht und newnzigstim jaren an donnerstag noch Bonifacii. 1498 Juni 7. Schlackenwerd. Wir burgermeister, rath und gesworne gemein der stad Slackenwerd, als uns dy ersamen und weisen burgermeister und rath der stad Elbogen betlich ersuchen haben lassen umb kôren irs rats, wy das bey in gestalt gehabt hab, in des unser brieflich urkund zu geben, sulcher irer fleissigen bete nach mit diesim unserm offen brive fur allen, dy in sehen oder horen lesen, bekennen und thun kunt: das wir warlich nit gehoert, noch selbst nit wissen anders, dan das dy vam El- bogen fur der stad ein nemen unter in selbst iren rath vorkert und geordent haben, als wir dan uber menschlich gedechtnusz und einhaltung unser herschaft an stad ko. mt. also bey uns alweg gepraucht und gehalten haben und noch halten. so wir den rath bey uns vorkeren wollen, sagen wir unser herschaft den eyd, so wir zum rechten thun haben, auf; so sint den da fur vier piderleuth dar zu erwelt, dy auf ire eyd und gewissen einen newen rath frum piderleuth dar zu tuglich mit und neben in zu sitzen kuren und vororden. und so dan dy selben gekurten alle zusamen komen, thun wir das unser herschaft kunt. dem ader seiner gnaden amptmann, der dar zu tuglich ist, dem ers befihelt, sweren wir an ko. mt. stad zum rechten. und das dem so sey, sprechen wir bey unsern eyden zum rechten und rat gesworen. und auf fleissige bete obgemelter burgermeister und rat zum Elbogen haben wir unser ober- nanten stat secret insigel unten auf diesen brief lassen drucken nach Cristz gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzi- gistem jare mitwoch nach dem heyligen pfingstag. Juni 6.
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58 Schoneck. Wir burgermeister und rath der stad Schoneck bekennen mit disem offen brive fur meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, das uns dy ersamen weysen burgermeister und rath der stad Elbogen ersucht, gebeten und mit recht darzu ge- bracht, in kuntschaft zu geben, was uns bewust sey, dy weyl wir fur alt her unsere recht und erfarung van in nemen, wer ein rat bey in fur alt her gesatzt und dy stad in weslichem baw gehalten. dar auf wir uns fleissiglichen bedacht und durch uns und unsere eldisten befragt. dy weyl wir mit recht do hin gedrungen sein, sulch ir ansuchen, dy furgemelten stuck unsern bewust dy warheit zu geben, sagen wir in kraft diz brives den bnanten burgern zum Elbogen: das uns wol bewust ist und van unsern eltern ny anders vernomen haben, den dasz dy burger ein rath alle jar gesatzt und gekoren haben, und also fur viel langen jaren her bracht, und nicht dy herschaft. dy selben einer gemein auf ire gesworne eyd getreulich furgestanden und an einred meniglich und der herschaft ungehindert und noch irem erkentnusz dy ko. stad mit bawen versorgt haben und zu aller ir notdorft der stad thoren, thurmen, mewren, zwingern, schroten blanken umb dy stad, gettern und falgattern uber ire thore gemacht und dy der loblichen cron zu gut mit grosser swerer muh und arbeyt befestigt und mit werhaftiger hant erhalten haben. wir haben auch zwene unsers ratz eldisten bey in blanken umb dy stat und ein falgattern uber ire thore, so sy der stad zu befestung gemacht haben, besichtigen lassen und nicht merken, das sulcher baw irer herschaft hindrung breng an iren slossen, dy thor auf und zu zusperren, sunder grosser nutz und fromen der stat sey, dy weyl sy an der grentz gelegen ist, vil anstusse musz leiden, und sich dy selben burger bey der loblichen cron redlich gehalten als from leuth, des wir in lob und alles gut nach sagen. dasz dem also sey und nicht anders wissen, geben wir in dise kuntschaft mit unserm unten aufgedrucktem stad insigel besigelt noch Christi gebuert der mynnern zal im achtundnewnzigstim jare den nechsten mantag noch desz heyligen creutz tag noch ostern, 1498 Mai 7. doch uns und unser stad anschaden. Kunigsbergk. Auf bsunder schriftlich befehel des edeln, wolgeboren hern, hern Peter van Rosenberg, an stad und van wegen ko. mt. Hungern, Behem etc. desz konigkreichs zu Behem haubman, an uns den vam Elbogen kuntschaft irer handlung gerechtickeit, so viel uns kunt und wir van in bericht werden,
58 Schoneck. Wir burgermeister und rath der stad Schoneck bekennen mit disem offen brive fur meniglich, dy in sehen, horen oder lesen, das uns dy ersamen weysen burgermeister und rath der stad Elbogen ersucht, gebeten und mit recht darzu ge- bracht, in kuntschaft zu geben, was uns bewust sey, dy weyl wir fur alt her unsere recht und erfarung van in nemen, wer ein rat bey in fur alt her gesatzt und dy stad in weslichem baw gehalten. dar auf wir uns fleissiglichen bedacht und durch uns und unsere eldisten befragt. dy weyl wir mit recht do hin gedrungen sein, sulch ir ansuchen, dy furgemelten stuck unsern bewust dy warheit zu geben, sagen wir in kraft diz brives den bnanten burgern zum Elbogen: das uns wol bewust ist und van unsern eltern ny anders vernomen haben, den dasz dy burger ein rath alle jar gesatzt und gekoren haben, und also fur viel langen jaren her bracht, und nicht dy herschaft. dy selben einer gemein auf ire gesworne eyd getreulich furgestanden und an einred meniglich und der herschaft ungehindert und noch irem erkentnusz dy ko. stad mit bawen versorgt haben und zu aller ir notdorft der stad thoren, thurmen, mewren, zwingern, schroten blanken umb dy stad, gettern und falgattern uber ire thore gemacht und dy der loblichen cron zu gut mit grosser swerer muh und arbeyt befestigt und mit werhaftiger hant erhalten haben. wir haben auch zwene unsers ratz eldisten bey in blanken umb dy stat und ein falgattern uber ire thore, so sy der stad zu befestung gemacht haben, besichtigen lassen und nicht merken, das sulcher baw irer herschaft hindrung breng an iren slossen, dy thor auf und zu zusperren, sunder grosser nutz und fromen der stat sey, dy weyl sy an der grentz gelegen ist, vil anstusse musz leiden, und sich dy selben burger bey der loblichen cron redlich gehalten als from leuth, des wir in lob und alles gut nach sagen. dasz dem also sey und nicht anders wissen, geben wir in dise kuntschaft mit unserm unten aufgedrucktem stad insigel besigelt noch Christi gebuert der mynnern zal im achtundnewnzigstim jare den nechsten mantag noch desz heyligen creutz tag noch ostern, 1498 Mai 7. doch uns und unser stad anschaden. Kunigsbergk. Auf bsunder schriftlich befehel des edeln, wolgeboren hern, hern Peter van Rosenberg, an stad und van wegen ko. mt. Hungern, Behem etc. desz konigkreichs zu Behem haubman, an uns den vam Elbogen kuntschaft irer handlung gerechtickeit, so viel uns kunt und wir van in bericht werden,
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59 sy nit zu verhindern vermaent hat, umb dasz dy ersamen weysen burgermeister und rath vam Elbogen uns gutlich ersucht, gebeten und angelangt, in unser stad freyheit und alt her komen, so wir van keysern und konigen begnad, becreftigt und gehantfest sein, nemlich wer bey uns umb ein newen rath zu erwelen und stat zu befestigen gestalt hab, des der warheit nicht zu verhalten begert haben; angesehen sulch ir zymlich begern. das zu verant worten wissen haben wir burgermeister, rat und ganze gemein zu Konigspergk in diesim offen brive fur meniglich bekennen: zu der zeit, so wir alhye bey uns ein newen rat setzen und kôren, erscheynt ein ambtman, und van dem alten rate an stat und van wegen unsers gnedigsten hern, konigs der loblichen cron zu Behem, dy eyd auf nympt ; dar nach der selbe alt rath wehelt und kuert zwene ausz der gemein; des selben gleychen kuren dy gemeyn zwen ausz den selben des gedachten ratz. dy viere also gewehelt haben den rat an alle hindernusz macht kuren und zu setzen. so das nu verbracht, an stad unsers gnedigsten hern, des kunigs etc., gedachter ambtman den also erkurten gesetzten newen rat den eyd furstabt zum rechten, den nach pillickeit haben zu halten. auch unser stadrecht, verschobner urteyl entschidung und erfarung wir und unser veter van den burgern vam Elbogen und nyndert anders suchen, so fur langer zeit herbracht, und noch also halten, und unser stad mit schroten blanken, greben redlich noch notdorft zu befesten macht haben. der und ander meher freiheyt als gewonheit recht in andern steten, mergkten der loblichen cron zu Behem begriffen van den allerdurchleuchtigisten fursten, unsers gne- digsten hern Sigmundt Romischer keyser mit zu gebrauchen begnad, selbst ausgesprochen hat, auch van andern konigen und keysern der loblichen cron zu Behem etc. begnad, be- stetigt, gefreyet van meuiglich ungehindert sullen bleiben. dar uber haben des zu warer bekentnusz haben wir berurt burgermeister, rat und gemein zu Kunigspergk unser stat insigel zu end der schrift thun drucken. gescheen dinstag noch Urbani pape m'cecc° im lxxxxviijo. 16b. 1498 Mai 29. Nach dem und der ko. haubtmann, wy furgemelt, den hern Sebastian Slick etc. und auch dy burger vam Elpogen ein tag bestympt zu Prag fur sein gnaden zu stehen, dar zu den ein rath und gemein Waccalarium, Sichelawer, Nickel Reinl, Johannem Tuchmacher, gesworen des ratz, und Caspar Fitler, iren stadschreyber, fur den ko. haubmann van iren wegen zu stehen auf dinstag noch suntag trinitatis hinein ge- Juni 12.
59 sy nit zu verhindern vermaent hat, umb dasz dy ersamen weysen burgermeister und rath vam Elbogen uns gutlich ersucht, gebeten und angelangt, in unser stad freyheit und alt her komen, so wir van keysern und konigen begnad, becreftigt und gehantfest sein, nemlich wer bey uns umb ein newen rath zu erwelen und stat zu befestigen gestalt hab, des der warheit nicht zu verhalten begert haben; angesehen sulch ir zymlich begern. das zu verant worten wissen haben wir burgermeister, rat und ganze gemein zu Konigspergk in diesim offen brive fur meniglich bekennen: zu der zeit, so wir alhye bey uns ein newen rat setzen und kôren, erscheynt ein ambtman, und van dem alten rate an stat und van wegen unsers gnedigsten hern, konigs der loblichen cron zu Behem, dy eyd auf nympt ; dar nach der selbe alt rath wehelt und kuert zwene ausz der gemein; des selben gleychen kuren dy gemeyn zwen ausz den selben des gedachten ratz. dy viere also gewehelt haben den rat an alle hindernusz macht kuren und zu setzen. so das nu verbracht, an stad unsers gnedigsten hern, des kunigs etc., gedachter ambtman den also erkurten gesetzten newen rat den eyd furstabt zum rechten, den nach pillickeit haben zu halten. auch unser stadrecht, verschobner urteyl entschidung und erfarung wir und unser veter van den burgern vam Elbogen und nyndert anders suchen, so fur langer zeit herbracht, und noch also halten, und unser stad mit schroten blanken, greben redlich noch notdorft zu befesten macht haben. der und ander meher freiheyt als gewonheit recht in andern steten, mergkten der loblichen cron zu Behem begriffen van den allerdurchleuchtigisten fursten, unsers gne- digsten hern Sigmundt Romischer keyser mit zu gebrauchen begnad, selbst ausgesprochen hat, auch van andern konigen und keysern der loblichen cron zu Behem etc. begnad, be- stetigt, gefreyet van meuiglich ungehindert sullen bleiben. dar uber haben des zu warer bekentnusz haben wir berurt burgermeister, rat und gemein zu Kunigspergk unser stat insigel zu end der schrift thun drucken. gescheen dinstag noch Urbani pape m'cecc° im lxxxxviijo. 16b. 1498 Mai 29. Nach dem und der ko. haubtmann, wy furgemelt, den hern Sebastian Slick etc. und auch dy burger vam Elpogen ein tag bestympt zu Prag fur sein gnaden zu stehen, dar zu den ein rath und gemein Waccalarium, Sichelawer, Nickel Reinl, Johannem Tuchmacher, gesworen des ratz, und Caspar Fitler, iren stadschreyber, fur den ko. haubmann van iren wegen zu stehen auf dinstag noch suntag trinitatis hinein ge- Juni 12.
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60 — mussigt und verordent. wy wol sich dy selben das zu thun gewidert, doch bey dem gehorsam, so in gepoten, nicht haben abslahen mugen und mit gnuglicher abfertung irer freyheit kuntschaften, briven und privilegien zu Prag erschynen. wy wol den selben geschickten dy sach swer gewest, ursachen das ir keiner der bemischen sprach verstant gehapt, doch sich also viel gemuhet durch rath und hulf des edeln Mathis Hisserl und ander hern und guten frunde den erbern hern magistrum Procopium, oberster stadschreyber zu Prag, neben sich bracht und mit swerer muh als der dewtzsche sprach nicht verstanden, sunder in lateynischer zung eins ratz anligen, brive und privilegien alle und gnuglichen irer sachen unter- richt getan. und wy fur angezeigt, als dann fur dy hern in der koniglichen stuben im kamerrechten gestanden. do Sarer van wegen hern Sebastian sich uber dy burger beclagt, nemlich dasz dy burger ein falgattern uber das stat thoer innewenig gemacht, der sy verhindert, das sy dy thoer auf und zu nicht mugen slissen etc., auch blanken unterm slos, dy nicht fuglich sein, gemacht etc., auch furgenomen ein rat zu setzen und vororden etc., und das dy burger durch geheysz desz hern nicht haben wellen auf der strassen gleyten, wy das uben gnuglich angezeigt. auf sulche clage dy geschickten durch magistrum Procopium, auch den erbern und vesten Snabel gnant gnunglichen verantwort, alle punkt und artickel beweist, keyserliche, konigliche und andere brive und kunt- schaft aufgelegt haben, auch verhoert und gelesen worden. dar auf dy hern, zur zeit im rechten gesessen, erkant und gesprochen haben am sunabent dar nach in nachvolgender meynung ; ist aber in bemisch ausgesprochen und ins register also geschriben worden : 1498 Juni 1d. In der zwytracht zwischen hern Sebastianum und Qui- rinum Slicken, gebrudern, auf einem teyl und burgern vam Elbogen auf dem anderm teyl : do selben, do dy hern Slicken dy burger beschuldigt haben, wy das sy nach erfindung und recesz ko. mt. inwendig der stad ein gattern gemacht haben, das fur nicht gewest ist, und des gleichen newe
60 — mussigt und verordent. wy wol sich dy selben das zu thun gewidert, doch bey dem gehorsam, so in gepoten, nicht haben abslahen mugen und mit gnuglicher abfertung irer freyheit kuntschaften, briven und privilegien zu Prag erschynen. wy wol den selben geschickten dy sach swer gewest, ursachen das ir keiner der bemischen sprach verstant gehapt, doch sich also viel gemuhet durch rath und hulf des edeln Mathis Hisserl und ander hern und guten frunde den erbern hern magistrum Procopium, oberster stadschreyber zu Prag, neben sich bracht und mit swerer muh als der dewtzsche sprach nicht verstanden, sunder in lateynischer zung eins ratz anligen, brive und privilegien alle und gnuglichen irer sachen unter- richt getan. und wy fur angezeigt, als dann fur dy hern in der koniglichen stuben im kamerrechten gestanden. do Sarer van wegen hern Sebastian sich uber dy burger beclagt, nemlich dasz dy burger ein falgattern uber das stat thoer innewenig gemacht, der sy verhindert, das sy dy thoer auf und zu nicht mugen slissen etc., auch blanken unterm slos, dy nicht fuglich sein, gemacht etc., auch furgenomen ein rat zu setzen und vororden etc., und das dy burger durch geheysz desz hern nicht haben wellen auf der strassen gleyten, wy das uben gnuglich angezeigt. auf sulche clage dy geschickten durch magistrum Procopium, auch den erbern und vesten Snabel gnant gnunglichen verantwort, alle punkt und artickel beweist, keyserliche, konigliche und andere brive und kunt- schaft aufgelegt haben, auch verhoert und gelesen worden. dar auf dy hern, zur zeit im rechten gesessen, erkant und gesprochen haben am sunabent dar nach in nachvolgender meynung ; ist aber in bemisch ausgesprochen und ins register also geschriben worden : 1498 Juni 1d. In der zwytracht zwischen hern Sebastianum und Qui- rinum Slicken, gebrudern, auf einem teyl und burgern vam Elbogen auf dem anderm teyl : do selben, do dy hern Slicken dy burger beschuldigt haben, wy das sy nach erfindung und recesz ko. mt. inwendig der stad ein gattern gemacht haben, das fur nicht gewest ist, und des gleichen newe
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61 blanken unterhalben der stad gemacht und gesetzt hetten, und wy das sy uber irer hern willen und wissen unter in selbst ein rat setzen wolten, und wy sy auf dy strasz leute zu besichern dy strasz nicht schicken wolten, und wy sy gewapent leuth auf dy stad einlassen und dy selbigen wider iren willen in der stad authielten wider dy furgeschribne artickel, haben sich dy burger vam Elpogen widersetzt und haben gesprochen und gesagt, wy das sy den selben gattern und dy blanken zu einer bestung und sicherung der stad gemacht hetten und meher, das sy van alt her unter in selbst ein rat gesetzt hetten, und desz selbigen haben sy etzliche kuntschaft und zeugknusz erzeigt. und van wegen der strassen sagen sy, wy der herre ein newes gleyt erdacht hab und sy nicht schuldig und pflichtig sint, dasz selbige zu geleyten und besichern, wen war umb der her van dem den nutz neme, und auf der stad das selbige van alter her nicht gewest ist und merer, das sy ire erbleute und untersasse van unsicherheit wegen der stad zu in auf dy stad gelassen haben. do selben hat der her haubmann sein gnad mit andern hern rath an stad ko. mt. van der artickel wegen geschaft und gepoten: zum ersten, was sich des gattern und blanken halben antrift, sinte- mal das sy das noch k. mt. erfindung und recesz van newen dingen und an wissen irer hern gemacht und gepawet haben, dasz sy das selbige in zweyen wochen zurutten und brechen sullen, so das selbige ire hern mit in schaffen und heyssen. und was sich antrift ein rat zu setzen, das selbige das also bleibe, das dy burger erwelen sullen viere, und wen sy ein rath erwehelt haben, dasz dy selben den hern noch ge- wonheyt des rechtens sweren sullen; und dy erwelung sal bleiben pisz auf weiter schaffung und gepitung koniglicher mt. und was sich antrift dy besicherung und bereytung der strasse, sintemal dasz gleit der hern ist und sy den nutz da van nemen, dasz dy hern selber ire dyner mit dem gleyt schicken sullen, auch meher, dasz dy burger an wissen und willen irer hern gewapent leuth auf dy stad nicht lassen sullen. actum in camera sabbato post corporis Cristi anno etc. im 98. 17а. 1498 Juni 16. Als nu dy geschickten sulchen spruch mit iren hern und guten frunden vernamen, dar inne vermerkt, dasz ein rat sal gesatzt werden durch dy viere unz auf weyter vor- schaffen k. mt., sint sy van stund an rath worden und im pesten erkant, sich an dy k. mt. zu muhen und sulchs irs altherkomens und gerechtickeyt bestetigung auszzubrengen. wy wol in das swer gewesen, doch haben sy des edeln und
61 blanken unterhalben der stad gemacht und gesetzt hetten, und wy das sy uber irer hern willen und wissen unter in selbst ein rat setzen wolten, und wy sy auf dy strasz leute zu besichern dy strasz nicht schicken wolten, und wy sy gewapent leuth auf dy stad einlassen und dy selbigen wider iren willen in der stad authielten wider dy furgeschribne artickel, haben sich dy burger vam Elpogen widersetzt und haben gesprochen und gesagt, wy das sy den selben gattern und dy blanken zu einer bestung und sicherung der stad gemacht hetten und meher, das sy van alt her unter in selbst ein rat gesetzt hetten, und desz selbigen haben sy etzliche kuntschaft und zeugknusz erzeigt. und van wegen der strassen sagen sy, wy der herre ein newes gleyt erdacht hab und sy nicht schuldig und pflichtig sint, dasz selbige zu geleyten und besichern, wen war umb der her van dem den nutz neme, und auf der stad das selbige van alter her nicht gewest ist und merer, das sy ire erbleute und untersasse van unsicherheit wegen der stad zu in auf dy stad gelassen haben. do selben hat der her haubmann sein gnad mit andern hern rath an stad ko. mt. van der artickel wegen geschaft und gepoten: zum ersten, was sich des gattern und blanken halben antrift, sinte- mal das sy das noch k. mt. erfindung und recesz van newen dingen und an wissen irer hern gemacht und gepawet haben, dasz sy das selbige in zweyen wochen zurutten und brechen sullen, so das selbige ire hern mit in schaffen und heyssen. und was sich antrift ein rat zu setzen, das selbige das also bleibe, das dy burger erwelen sullen viere, und wen sy ein rath erwehelt haben, dasz dy selben den hern noch ge- wonheyt des rechtens sweren sullen; und dy erwelung sal bleiben pisz auf weiter schaffung und gepitung koniglicher mt. und was sich antrift dy besicherung und bereytung der strasse, sintemal dasz gleit der hern ist und sy den nutz da van nemen, dasz dy hern selber ire dyner mit dem gleyt schicken sullen, auch meher, dasz dy burger an wissen und willen irer hern gewapent leuth auf dy stad nicht lassen sullen. actum in camera sabbato post corporis Cristi anno etc. im 98. 17а. 1498 Juni 16. Als nu dy geschickten sulchen spruch mit iren hern und guten frunden vernamen, dar inne vermerkt, dasz ein rat sal gesatzt werden durch dy viere unz auf weyter vor- schaffen k. mt., sint sy van stund an rath worden und im pesten erkant, sich an dy k. mt. zu muhen und sulchs irs altherkomens und gerechtickeyt bestetigung auszzubrengen. wy wol in das swer gewesen, doch haben sy des edeln und
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62 vehsten Mathis Hisserlen, der sich van wegen einer ganzen gemein in diesen sachen viel und ofte getreulich gemuhet, rath genomen, sulchen handel anzunemen gebeten, sich nicht sewmen, sunder an dy ko. mt. zu prengen, angesehen des inhalt desz recesz, das sein k. mt. den vam Elpogen irer gehapten privilegien wider umb newe freyheyt, wes sy be- weysen mugen, geben und in mit etlichen kuntschaften und brive an sein k. g. verfertigt und geben; der denn mit grosser, swerer muhe alleine umb gerechtickeit der vam Elpogen sich an dy ko. mt. gemuhet, durch hulf seiner hern und guten frunden diz privilegium und confirmazen zu einer ewigen, festen, steten haltung einer gantzen gemein gnediglichen ausbracht und erlangt, des im dy vam Elpogen nicht unpillich dank sagen sulten und kunftiglich nicht vergessen. dasz selbige privilegium in sich also helt, van wort zu worte lauttend: 17b. Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem, Dalmatien, Croatien etc. konigk, marggrave zu Merhern, herzog zu Lutzenburgk und in Šlesien, marggrave in Lausitz etc., bekennen offenlich fur meniglich, dasz in ob verschynnen jaren fur uns komen sein dy fursichtigen burgermeister, rath- man und gemein unser stad Elbogen, unsere liben getreuwen, und haben uns claglich zu erkennen geben, wy in dy edeln Niclosz und etwan Jeronymus 1) Slick, hern zur Weiskyrchen, auch unsere getreuwen, da sy dy selbe stad uberfallen, viel ausz unsern burgern ausgetriben, auch gemeiner stad alle und itzliche freyheyt, privilegia, brive und gerechtickeit genomen haben, uns demutiglich betend, das wir in ausz koniglicher milde umb gotis und gerechtickeit wille geruchten so gnedig zu sein, sulche in genomen und entwente privilegia wider zu geben und zu vernewen. das haben wir in jener zeit in ansehung irer treuw und dienst bey unsern forfaren der cron Behem und uns erzeigt, da durch sy dan das mal in ver- terblichen schaden komen und obgemelter irer privilegia ge- waltlich beraubt sein, gnediglich zugesagt: so viel sy und durch glaubwirdigen schein anzeigen muchten, fur uberfallung und einnemung der stad privilegia gehabt und gebraucht hetten, so viel wulten wir in und gemeiner stad widergeben 1) Vor „Slick" steht am Rande von anderer Hand geschrieben: „ge- brudere.“
62 vehsten Mathis Hisserlen, der sich van wegen einer ganzen gemein in diesen sachen viel und ofte getreulich gemuhet, rath genomen, sulchen handel anzunemen gebeten, sich nicht sewmen, sunder an dy ko. mt. zu prengen, angesehen des inhalt desz recesz, das sein k. mt. den vam Elpogen irer gehapten privilegien wider umb newe freyheyt, wes sy be- weysen mugen, geben und in mit etlichen kuntschaften und brive an sein k. g. verfertigt und geben; der denn mit grosser, swerer muhe alleine umb gerechtickeit der vam Elpogen sich an dy ko. mt. gemuhet, durch hulf seiner hern und guten frunden diz privilegium und confirmazen zu einer ewigen, festen, steten haltung einer gantzen gemein gnediglichen ausbracht und erlangt, des im dy vam Elpogen nicht unpillich dank sagen sulten und kunftiglich nicht vergessen. dasz selbige privilegium in sich also helt, van wort zu worte lauttend: 17b. Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem, Dalmatien, Croatien etc. konigk, marggrave zu Merhern, herzog zu Lutzenburgk und in Šlesien, marggrave in Lausitz etc., bekennen offenlich fur meniglich, dasz in ob verschynnen jaren fur uns komen sein dy fursichtigen burgermeister, rath- man und gemein unser stad Elbogen, unsere liben getreuwen, und haben uns claglich zu erkennen geben, wy in dy edeln Niclosz und etwan Jeronymus 1) Slick, hern zur Weiskyrchen, auch unsere getreuwen, da sy dy selbe stad uberfallen, viel ausz unsern burgern ausgetriben, auch gemeiner stad alle und itzliche freyheyt, privilegia, brive und gerechtickeit genomen haben, uns demutiglich betend, das wir in ausz koniglicher milde umb gotis und gerechtickeit wille geruchten so gnedig zu sein, sulche in genomen und entwente privilegia wider zu geben und zu vernewen. das haben wir in jener zeit in ansehung irer treuw und dienst bey unsern forfaren der cron Behem und uns erzeigt, da durch sy dan das mal in ver- terblichen schaden komen und obgemelter irer privilegia ge- waltlich beraubt sein, gnediglich zugesagt: so viel sy und durch glaubwirdigen schein anzeigen muchten, fur uberfallung und einnemung der stad privilegia gehabt und gebraucht hetten, so viel wulten wir in und gemeiner stad widergeben 1) Vor „Slick" steht am Rande von anderer Hand geschrieben: „ge- brudere.“
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63 und vernewen. dar auf sein sy abermals durch ir erber bot- schaft fur uns komen und haben uns ir furgehapten freiheit und privilegia glaubwirdige vidimus und van viel steten glaub- wirdige gezeucknusz und kuntschaft, als van wort zu worte hirnach folgen : Wir Georg abt zu Waltsassen bekennen und thun kunt allermeniglich, das fur uns komen sein dy ersamen Mathis Dilg und Nickel Knotner, beyde gesworne desz ratz zum Elbogen, und haben uns ein brief auf pergamen geschriben furbracht, der mit der erwirgen und vesten Hansen Honynger und Albrichten Bernsteiners als spruchmenner, auch der erbern und weisen desz ratz zu Nurenbergk und Eger als zeugen sulchs spruchs, auch der bethe umb dy insigel aigen an- hangenden insigeln bekreftigt van wort zu worte des lautz, wy hirnach volget: Wir Hans Honinger und Albricht Bernsteiner bekennen mit disim offen brief allen den, dy in sehen oder horen lesen, das wir geteydingt haben zwischen dem rate zum Elpogen und der ganzen gemeine do selbst van zwitracht, dy sich van N. Hertenperger wegen verlauffen hat und umb allen unwillen, der sich da zwischen gemacht hat, das sy van beyden parteyen mit ganzer macht gewilkuert und ver- folgt haben bey iren guten, waren treuwen und eren, was wir obgnant darumb ansprechen 1) den zu fulgen und an allen ein- trag und widerred stet und ganz zu halten alles, das hir nach beschriben stet : zum ersten so sal der rath zwene kysen ausz der gesworen gemein, und dy gesworne gemein sal zwene kysen ausz dem rate; dy vire sullen bey iren eyden ein rat kysen und setzen, und vier und zwenzig van der gemein, dy selben, dy also gekoren werden, sullen mugen und macht haben, alle ding zu thun und zu lassen, als van alter her ist komen. dar wider sal sich nymant setzen in keinerley weise. auch ab rat und gemeine stussig oder zwitrechtig wurd, so sullen sy das nit verner schiben suchen, noch holen, sunder sy sullen komen fur den erbergern rat zu Eger, der sal sy des entscheiden. und wy sy van demselben rate entscheiden und geweist werden, da bey sal es unwidersprechlich bleiben. auch sal kein hantwerk den rat, noch gemeine dringen, noch ein hantwerk das ander in keinerley weise, sunder bey ge- wonlichen rechten lassen bleiben. auch sal nymant kein auf- lauf noch samnung wider den rat und gesworne gemein machen, noch mit gewapenter hant recht fodern, sunder ider- 1) Nach „ansprechen“ folgen die durchgestrichenen Worte "mit gantzer macht gewillkuert und verfulgt.“
63 und vernewen. dar auf sein sy abermals durch ir erber bot- schaft fur uns komen und haben uns ir furgehapten freiheit und privilegia glaubwirdige vidimus und van viel steten glaub- wirdige gezeucknusz und kuntschaft, als van wort zu worte hirnach folgen : Wir Georg abt zu Waltsassen bekennen und thun kunt allermeniglich, das fur uns komen sein dy ersamen Mathis Dilg und Nickel Knotner, beyde gesworne desz ratz zum Elbogen, und haben uns ein brief auf pergamen geschriben furbracht, der mit der erwirgen und vesten Hansen Honynger und Albrichten Bernsteiners als spruchmenner, auch der erbern und weisen desz ratz zu Nurenbergk und Eger als zeugen sulchs spruchs, auch der bethe umb dy insigel aigen an- hangenden insigeln bekreftigt van wort zu worte des lautz, wy hirnach volget: Wir Hans Honinger und Albricht Bernsteiner bekennen mit disim offen brief allen den, dy in sehen oder horen lesen, das wir geteydingt haben zwischen dem rate zum Elpogen und der ganzen gemeine do selbst van zwitracht, dy sich van N. Hertenperger wegen verlauffen hat und umb allen unwillen, der sich da zwischen gemacht hat, das sy van beyden parteyen mit ganzer macht gewilkuert und ver- folgt haben bey iren guten, waren treuwen und eren, was wir obgnant darumb ansprechen 1) den zu fulgen und an allen ein- trag und widerred stet und ganz zu halten alles, das hir nach beschriben stet : zum ersten so sal der rath zwene kysen ausz der gesworen gemein, und dy gesworne gemein sal zwene kysen ausz dem rate; dy vire sullen bey iren eyden ein rat kysen und setzen, und vier und zwenzig van der gemein, dy selben, dy also gekoren werden, sullen mugen und macht haben, alle ding zu thun und zu lassen, als van alter her ist komen. dar wider sal sich nymant setzen in keinerley weise. auch ab rat und gemeine stussig oder zwitrechtig wurd, so sullen sy das nit verner schiben suchen, noch holen, sunder sy sullen komen fur den erbergern rat zu Eger, der sal sy des entscheiden. und wy sy van demselben rate entscheiden und geweist werden, da bey sal es unwidersprechlich bleiben. auch sal kein hantwerk den rat, noch gemeine dringen, noch ein hantwerk das ander in keinerley weise, sunder bey ge- wonlichen rechten lassen bleiben. auch sal nymant kein auf- lauf noch samnung wider den rat und gesworne gemein machen, noch mit gewapenter hant recht fodern, sunder ider- 1) Nach „ansprechen“ folgen die durchgestrichenen Worte "mit gantzer macht gewillkuert und verfulgt.“
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64 — 18а. 1431 Marz 5. 1498 Mai 8. 18b. man sal sich lassen benügen an stadrechten, als van alter her komen ist. wer aber sach, das ymant uberfure, den hat ein rat und gesworne gemeine dar umb zu straffen und zu pussen noch allem herkomen, und sulch vorfallen pues sullen sy an einen gemeinen nutz keren und wenden. auch sal man dy losung anlegen iderman noch seinem vermugen. was in der losung leyt, und wy ein rath und dy gesworne gemein erkent, wen auch der rat und dy gesworen gemein dar zu geben wirdt dy losung einzunemen, dy selben sullen da van dem rate und gesworen gemein alle jar redliche rechnung thun. des zu urkund und warem bekentnus haben wir egnantn Hans Honinger und Albricht Bernsteiner unser insigel ge- hangen an diesen brief. so sein des alles gebeten zeugen van beden teilen, die erbergen und in aller weisheit fursichtigen der rate zu Nurenbergk und der rate zu Eger, dasz sy ire stete insigel zu gezeucknus auch an diesen brief gehangen haben. (des auch wir der rath zu Nurenbergk und der rathe zu Eger sunderlich an diesem brief bekennen, das wir van baiden vorgnantn teyle fleissigen bete wegen unsere stete insigl zu gezeucknus also an diesen brief gehangen haben) 1) doch uns, unsern steten und unsern nochkomen an schaden. der brief ist geben am mantag noch dem suntag oculi in der vasten nach Cristz gebuert vierzenhundert und in dem ein und dreissigisten jaren. Und wan oder wir obgemelter abt sulchen obgeschriben brief in eygener person fleissiglich uberlesen und ansigeln, iren umbschriften, clauseln, punkten, artickeln und allen sachen ganz gerecht und unvermeligt gesehen und erkant, haben wir van bete wegen der obgeschriben gesworen des ratz zum Elpogen den selben brief in diz vidimus schreyben, zihen und machen, dar auf mit unserm aigen hir unten anhangendem insigel verwaren lassen. gescheen zu Waltsassen am eritag noch dem suntag jubilate noch Cristi unsers liben hern gebuert vierzenhundert und in dem achtundnewnzigstim jaren. 2) furbracht und dy zu vernewen, auch gnediglich zu zelassen und zu bestaten mit ganzem fleisz gebeten. des haben wir angesehen ire treuwe dinst verterben und fleissig gebet oben angezeigt in und allen iren nach komen alle und itzliche herinne aufgedruckte irer furgehabten freiheiten, privilegien und gerechtickeyten und dar zu ire alte gute gewonheit und herkomen, dy sy redlich herbracht haben, in allen iren stucken, 1) Das Eingeklammerte wird am Rand mit „non“ glossiert. 2) Es folgen die Kuntschaften von Schlackenwerth v. 1498 Juni 6. und von Königsberg v. 1498 Mai 29. im selben Wortlaute, wie sie bereits auf S. 57 u. 58 erscheinen.
64 — 18а. 1431 Marz 5. 1498 Mai 8. 18b. man sal sich lassen benügen an stadrechten, als van alter her komen ist. wer aber sach, das ymant uberfure, den hat ein rat und gesworne gemeine dar umb zu straffen und zu pussen noch allem herkomen, und sulch vorfallen pues sullen sy an einen gemeinen nutz keren und wenden. auch sal man dy losung anlegen iderman noch seinem vermugen. was in der losung leyt, und wy ein rath und dy gesworne gemein erkent, wen auch der rat und dy gesworen gemein dar zu geben wirdt dy losung einzunemen, dy selben sullen da van dem rate und gesworen gemein alle jar redliche rechnung thun. des zu urkund und warem bekentnus haben wir egnantn Hans Honinger und Albricht Bernsteiner unser insigel ge- hangen an diesen brief. so sein des alles gebeten zeugen van beden teilen, die erbergen und in aller weisheit fursichtigen der rate zu Nurenbergk und der rate zu Eger, dasz sy ire stete insigel zu gezeucknus auch an diesen brief gehangen haben. (des auch wir der rath zu Nurenbergk und der rathe zu Eger sunderlich an diesem brief bekennen, das wir van baiden vorgnantn teyle fleissigen bete wegen unsere stete insigl zu gezeucknus also an diesen brief gehangen haben) 1) doch uns, unsern steten und unsern nochkomen an schaden. der brief ist geben am mantag noch dem suntag oculi in der vasten nach Cristz gebuert vierzenhundert und in dem ein und dreissigisten jaren. Und wan oder wir obgemelter abt sulchen obgeschriben brief in eygener person fleissiglich uberlesen und ansigeln, iren umbschriften, clauseln, punkten, artickeln und allen sachen ganz gerecht und unvermeligt gesehen und erkant, haben wir van bete wegen der obgeschriben gesworen des ratz zum Elpogen den selben brief in diz vidimus schreyben, zihen und machen, dar auf mit unserm aigen hir unten anhangendem insigel verwaren lassen. gescheen zu Waltsassen am eritag noch dem suntag jubilate noch Cristi unsers liben hern gebuert vierzenhundert und in dem achtundnewnzigstim jaren. 2) furbracht und dy zu vernewen, auch gnediglich zu zelassen und zu bestaten mit ganzem fleisz gebeten. des haben wir angesehen ire treuwe dinst verterben und fleissig gebet oben angezeigt in und allen iren nach komen alle und itzliche herinne aufgedruckte irer furgehabten freiheiten, privilegien und gerechtickeyten und dar zu ire alte gute gewonheit und herkomen, dy sy redlich herbracht haben, in allen iren stucken, 1) Das Eingeklammerte wird am Rand mit „non“ glossiert. 2) Es folgen die Kuntschaften von Schlackenwerth v. 1498 Juni 6. und von Königsberg v. 1498 Mai 29. im selben Wortlaute, wie sie bereits auf S. 57 u. 58 erscheinen.
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65 — punkten und artickeln gnediglich vernewet, confirmiert und bestetigt, vernewen, confirmieren und besteten in und ge- meiner stat alle und itzliche hie mit in kraft diz brives ausz Bemischer koniglicher macht wissentlich, setzen und wollen, das sy und ire nach komen sich der gebrauchen, haben, halten, nutzen und genissen gleichermasz, als ob sy van wort zu worte in diesim brive begriffen und beschriben weren. und dy weyl sulche unsere stad ausserhalb der cron an der grenitz gelegen, manigfeltig widerwertickeyt erwart, wollen wir, das ein itzlicher dar inne wonend burgerliche handlung nicht fure, er sey den durch ein rat zu burger aufgenomen, den ein rat also dar zu tuchtig aufnemen sol, auch urlaub wider zu geben, als sy das fur alt her bracht haben, auch so oft in not ist zu iren gemeinen nutz ein ewssere gemein zu in fodern und also in einickeyt leben, aufruer unter ein- ander zu vermeiden und dy stad auswenig und inwenig allent- halben, wo sy erkennen, mit thurmen, mit pforten und thoren befestigen sullen und mugen angefar dem slos do selbst. so aber, wer der were, sich unser mandat und frey- hung in verruckung setzen und sich noch eim rath ungehor- samglich hielt, den selben zu straf, wy sy das herbracht, an- nemen und so als dan der gedachten stad burgern und ein- wonern van dem haubtman und hern unser cron Behem rechtlich zuerkant ist, dy weyl dy Slick, ire pfanthern, den zol und gleytzgelt nemen, das dy burger nicht schuldig sein mit iren lewten ze leyten, sunder ire gedachte hern, dy des nutz nemen, wollen wir auch ernstlich, das sy und gemeine stad van iren pfandhern, der erben und nachkomen nicht ge- drungen werden, noch schuldig sein sullen. auch das sy und ire leuth mit keiner newen zolnemung beswerer, sunder dy ganz abthun und gegen der stad lewthen noch andern gebrauchen, noch nemen sullen, und dy weyl des eyds halben, so oft gedachte unsere stad iren pfandhern und so ir burger- meister, rathman und geswornen jerlichen zum rechten sweren mussen, viel zwytracht gewest, haben wir den eyd, wy der gescheen sol, als durch uns und unser viel gestympten cron- hern zu Behem zu Kuttenpergk rechtlich erkant und be- schriben ist mit bemischen worten und auch leutterlich ver- dewtzscht, hir ein schreyben lassen : (also der eyd bemisch etc. und ist also verdewtzscht eingeschriben.) „wir sweren und globen got dem hern und allen heiligen und den edeln hern hern Quirino, hern Sebastiano, gebrudern van Weiskirch, unsern pfanthern und gnedigen hern, und iren erben treuw und unterthenickeyt zu leysten noch irer verschreybung, als auf verpfant gut lewth gehoert, als uns got helf und alle heyligen.“ und wollen dar auf, das burgermeister, rathman
65 — punkten und artickeln gnediglich vernewet, confirmiert und bestetigt, vernewen, confirmieren und besteten in und ge- meiner stat alle und itzliche hie mit in kraft diz brives ausz Bemischer koniglicher macht wissentlich, setzen und wollen, das sy und ire nach komen sich der gebrauchen, haben, halten, nutzen und genissen gleichermasz, als ob sy van wort zu worte in diesim brive begriffen und beschriben weren. und dy weyl sulche unsere stad ausserhalb der cron an der grenitz gelegen, manigfeltig widerwertickeyt erwart, wollen wir, das ein itzlicher dar inne wonend burgerliche handlung nicht fure, er sey den durch ein rat zu burger aufgenomen, den ein rat also dar zu tuchtig aufnemen sol, auch urlaub wider zu geben, als sy das fur alt her bracht haben, auch so oft in not ist zu iren gemeinen nutz ein ewssere gemein zu in fodern und also in einickeyt leben, aufruer unter ein- ander zu vermeiden und dy stad auswenig und inwenig allent- halben, wo sy erkennen, mit thurmen, mit pforten und thoren befestigen sullen und mugen angefar dem slos do selbst. so aber, wer der were, sich unser mandat und frey- hung in verruckung setzen und sich noch eim rath ungehor- samglich hielt, den selben zu straf, wy sy das herbracht, an- nemen und so als dan der gedachten stad burgern und ein- wonern van dem haubtman und hern unser cron Behem rechtlich zuerkant ist, dy weyl dy Slick, ire pfanthern, den zol und gleytzgelt nemen, das dy burger nicht schuldig sein mit iren lewten ze leyten, sunder ire gedachte hern, dy des nutz nemen, wollen wir auch ernstlich, das sy und gemeine stad van iren pfandhern, der erben und nachkomen nicht ge- drungen werden, noch schuldig sein sullen. auch das sy und ire leuth mit keiner newen zolnemung beswerer, sunder dy ganz abthun und gegen der stad lewthen noch andern gebrauchen, noch nemen sullen, und dy weyl des eyds halben, so oft gedachte unsere stad iren pfandhern und so ir burger- meister, rathman und geswornen jerlichen zum rechten sweren mussen, viel zwytracht gewest, haben wir den eyd, wy der gescheen sol, als durch uns und unser viel gestympten cron- hern zu Behem zu Kuttenpergk rechtlich erkant und be- schriben ist mit bemischen worten und auch leutterlich ver- dewtzscht, hir ein schreyben lassen : (also der eyd bemisch etc. und ist also verdewtzscht eingeschriben.) „wir sweren und globen got dem hern und allen heiligen und den edeln hern hern Quirino, hern Sebastiano, gebrudern van Weiskirch, unsern pfanthern und gnedigen hern, und iren erben treuw und unterthenickeyt zu leysten noch irer verschreybung, als auf verpfant gut lewth gehoert, als uns got helf und alle heyligen.“ und wollen dar auf, das burgermeister, rathman
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66 1498 Sept. 8. und gemeine, so oft dy iren pfanthern treuw und gehorsam ze sein oder zum rechten sweren, also und nicht anders sweren und van irem pfandhern anders zu sweren, sunst auch zu nichte unpillichen sullen gedrungen werden bey unser hochsten straf und ungnad meydung. desz zu urkund haben wir unser koniglich insigel hir an hengen lassen. geben zu Offen am tag nativitatis Marie noch Cristi gebuert vierzenhundert und in dem acht und newnzigstim unser reyche des Hungrischen im newndem und des Bemischen im acht und zweynzigstem jaren. Ad relacionem magnifici domini Johannis de Schel- lenpergk, supremi cancellarii regni Bohemiae. 1) 19а Es ist auch ein brief van der ko.mt. ausgangen, an dy vam Elbogen komen zu denselben zeiten, wes sich eine gemein und ein rat halten sullen des lautz, hernach volgt: Wir Wladislaus van gots gnaden zu Hungern, Behem ete. kunigk, margrave zu Merhern, herzog zu Lutzenburgk und in der Slesie, margrave zu Lausitz, entpiten den fur- sichtigen, unsern getreuwen burgermeister, rathmannen und ganzer gemeine unser erbstad Elbogen unser kuniglich gnad und alles gut. liben getreuwen ! wir horen, das sich etliche ausz euch mit manigfeltiger, ungehorsamer ubung gegen und wider einen burgermeister, rate und dy geswornen ausz der gemeine eigen willens zu gebrauchen furnemen und, so sich zu burgerlichem wesen nicht erhaischt, zu gezenk und auf- ruer befleissigen. ob deme wir nit wenig misfal haben, begeren van euch und mit ernst verschaffen allen und itzlichen der selben unser erbstad Elbogen inwonern, das ewer keiner nichtz handel noch wandel, er sey den durch ein rath zu burger aufgenomen, als dan ein rath van alters her und noch ein iglichen, der darzu tuchtig, aufzunemen und enturlauben in machten. und auch ab eime rate und euch ausz der ge- sworen gemeine etwas alleine in handlung zu swere, darauf wollen wir, das ir eine ganze gemeine zu euch fodern sollet und als dan durch rate und ganze gemeine das peste, so in 1) Dieses Privilegium findet sich noch vor im Privilegienbuch v. 1638 Juni 2, ferner in einer Perg. Handschrift des böhmischen Museums (5 C. 2), im Egerer Archiv (Kasten C. 1. fasc. 40 im Exzerpt. Nach dem Pri- vilegienbuche lautet der Eid in tschechischer Sprache: „Przisaháme a sli- bujem panu bohu a wssem a urosným panom, panu Guirinowi a panu Sebastianowi bratřjm holiczw panum nassim milostiwym a zastawnim a diediczem gich wiernost a poddanost zachowati wedle zapissuov, gich yako na dobre lyda zastawne slussie tack nam pan buoch pomohay wssiczkni swati."
66 1498 Sept. 8. und gemeine, so oft dy iren pfanthern treuw und gehorsam ze sein oder zum rechten sweren, also und nicht anders sweren und van irem pfandhern anders zu sweren, sunst auch zu nichte unpillichen sullen gedrungen werden bey unser hochsten straf und ungnad meydung. desz zu urkund haben wir unser koniglich insigel hir an hengen lassen. geben zu Offen am tag nativitatis Marie noch Cristi gebuert vierzenhundert und in dem acht und newnzigstim unser reyche des Hungrischen im newndem und des Bemischen im acht und zweynzigstem jaren. Ad relacionem magnifici domini Johannis de Schel- lenpergk, supremi cancellarii regni Bohemiae. 1) 19а Es ist auch ein brief van der ko.mt. ausgangen, an dy vam Elbogen komen zu denselben zeiten, wes sich eine gemein und ein rat halten sullen des lautz, hernach volgt: Wir Wladislaus van gots gnaden zu Hungern, Behem ete. kunigk, margrave zu Merhern, herzog zu Lutzenburgk und in der Slesie, margrave zu Lausitz, entpiten den fur- sichtigen, unsern getreuwen burgermeister, rathmannen und ganzer gemeine unser erbstad Elbogen unser kuniglich gnad und alles gut. liben getreuwen ! wir horen, das sich etliche ausz euch mit manigfeltiger, ungehorsamer ubung gegen und wider einen burgermeister, rate und dy geswornen ausz der gemeine eigen willens zu gebrauchen furnemen und, so sich zu burgerlichem wesen nicht erhaischt, zu gezenk und auf- ruer befleissigen. ob deme wir nit wenig misfal haben, begeren van euch und mit ernst verschaffen allen und itzlichen der selben unser erbstad Elbogen inwonern, das ewer keiner nichtz handel noch wandel, er sey den durch ein rath zu burger aufgenomen, als dan ein rath van alters her und noch ein iglichen, der darzu tuchtig, aufzunemen und enturlauben in machten. und auch ab eime rate und euch ausz der ge- sworen gemeine etwas alleine in handlung zu swere, darauf wollen wir, das ir eine ganze gemeine zu euch fodern sollet und als dan durch rate und ganze gemeine das peste, so in 1) Dieses Privilegium findet sich noch vor im Privilegienbuch v. 1638 Juni 2, ferner in einer Perg. Handschrift des böhmischen Museums (5 C. 2), im Egerer Archiv (Kasten C. 1. fasc. 40 im Exzerpt. Nach dem Pri- vilegienbuche lautet der Eid in tschechischer Sprache: „Przisaháme a sli- bujem panu bohu a wssem a urosným panom, panu Guirinowi a panu Sebastianowi bratřjm holiczw panum nassim milostiwym a zastawnim a diediczem gich wiernost a poddanost zachowati wedle zapissuov, gich yako na dobre lyda zastawne slussie tack nam pan buoch pomohay wssiczkni swati."
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67 den selben sachen furzunemen. vorschaffen mit euch und wollen, das ir euch alle samptlichen und ewr ider in sunder- heit ewre freyheit, dy wir euch auf ewre redliche anzeigen gnediglich bestetiget, dem nach also richtet und haldet und in gehorsamer eynickeyt mit ein ander lebet. wurd imandz diz unser mandat in veruckung setzen, den selbigen als ewern mitburger zu straf nemen und ein iglichen bey ewerm stad- rechte bleyben, daruber auch nicht ferner gedrungen werden sulle, dem also und nicht anders thuend, als libe und euch sey unsere swere straf und ungnaden meydung. doch das in den edeln unsern liben getreuwen Sebastiano und Quirino den Slicken, die weylen sy ewre pfanthern sein, thut noch laut irer vorschreybung, so viel und pillich, zu urkund haben wir unser koniglich insigel an diesen brief aufdrucken lassen, der geben ist zu Ofen am tage Marie nativitatis noch Cristi gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzigstim unser reyche des Hungrischen in newnden und des Bemischen im achtundzweynzigsten jaren. 1498 Sept. 8. Item anno domini etc. in lxxxxviij jaren am freitag noch Aug. 17. assumptionem Marie hat sich begeben, das Mertel Franck, als er sich fur eim rath fur xiiij tagen, so er mit Fritzen Fleischmann zu thun gehabt, verwilt ein kuntschaft zu brengen, wy er mit dem fleisch, das er weylent gein Eger getragen, gehandelt hab, sulche kuntschaft ein rat van im begert ausz- zulegen, in massen er sich fur eim rat verwilt habe. hat Mertel geret, er hab sich des nicht verwilt, sunder er hab gesagt, wo im das not thun worde, wolle er des kuntschaft brengen. hat ein rat zu in gesagt : „Mertel, du hast also geret, ist ein ganz hantwerk bey gewest. du hast auch dy gesworne schawer, da sy dir dein fleisch geschawt und noch deinem willen nicht gesetzt haben, geschulten, gesmeht und ire eyd geret und lugen strafft uns in ein ganzen rat sitzend. bist ein mitburger, machst dich ungehorsam, wir wollen dich dar umb straffen und als unsern mitburger einlegen.“ wy sich nu Mertel mit seinen frevelichen groben worten gein eim rat widersetzt, hir nach gnuglich begriffen. denn als in ein rat in keller gelegt, nicht uber lang ist her Sebastian komen und in an wissen und willen eins rats mit gewalt ausz gefenknusz genomen und wider ein ganzen rat und gemein
67 den selben sachen furzunemen. vorschaffen mit euch und wollen, das ir euch alle samptlichen und ewr ider in sunder- heit ewre freyheit, dy wir euch auf ewre redliche anzeigen gnediglich bestetiget, dem nach also richtet und haldet und in gehorsamer eynickeyt mit ein ander lebet. wurd imandz diz unser mandat in veruckung setzen, den selbigen als ewern mitburger zu straf nemen und ein iglichen bey ewerm stad- rechte bleyben, daruber auch nicht ferner gedrungen werden sulle, dem also und nicht anders thuend, als libe und euch sey unsere swere straf und ungnaden meydung. doch das in den edeln unsern liben getreuwen Sebastiano und Quirino den Slicken, die weylen sy ewre pfanthern sein, thut noch laut irer vorschreybung, so viel und pillich, zu urkund haben wir unser koniglich insigel an diesen brief aufdrucken lassen, der geben ist zu Ofen am tage Marie nativitatis noch Cristi gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzigstim unser reyche des Hungrischen in newnden und des Bemischen im achtundzweynzigsten jaren. 1498 Sept. 8. Item anno domini etc. in lxxxxviij jaren am freitag noch Aug. 17. assumptionem Marie hat sich begeben, das Mertel Franck, als er sich fur eim rath fur xiiij tagen, so er mit Fritzen Fleischmann zu thun gehabt, verwilt ein kuntschaft zu brengen, wy er mit dem fleisch, das er weylent gein Eger getragen, gehandelt hab, sulche kuntschaft ein rat van im begert ausz- zulegen, in massen er sich fur eim rat verwilt habe. hat Mertel geret, er hab sich des nicht verwilt, sunder er hab gesagt, wo im das not thun worde, wolle er des kuntschaft brengen. hat ein rat zu in gesagt : „Mertel, du hast also geret, ist ein ganz hantwerk bey gewest. du hast auch dy gesworne schawer, da sy dir dein fleisch geschawt und noch deinem willen nicht gesetzt haben, geschulten, gesmeht und ire eyd geret und lugen strafft uns in ein ganzen rat sitzend. bist ein mitburger, machst dich ungehorsam, wir wollen dich dar umb straffen und als unsern mitburger einlegen.“ wy sich nu Mertel mit seinen frevelichen groben worten gein eim rat widersetzt, hir nach gnuglich begriffen. denn als in ein rat in keller gelegt, nicht uber lang ist her Sebastian komen und in an wissen und willen eins rats mit gewalt ausz gefenknusz genomen und wider ein ganzen rat und gemein
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68 — ein gleyt geben. wy sich Mertel weyter gein rat und gemein gehalten, vint man hernach beschriben. den der meynung des hern was, dy weyl sich Mertel auf in het beruffen, wolt er in und ein rat dar umb verhoren und entscheiden. vermeint ein rat, sy weren zu rat und recht gesworen, in wer nicht not, so ein mitburger verbrech und sy auf ire eyd erkant, sich mit im dar umb erkennen lassen. es vermeint der her, wen sich einer auf in beruffet, der sult da bey bleiben. das im ein rat nicht gestendig, sunder, wer pruchig und unge- horsam were, den wolten sy straffen, wy fur alt her komen und noch befehel k. mt. nicht anders thun. dar ein sich den ein ganze gemein verwilt hat, das willig zu tragen. Wywol her Sebastian sein gnad vielleicht das und ein anders wol het lassen bleiben und ein rat mit iren mitburgern, wy fur alt her komen, prauchen lassen, sint doch etliche, nemlich Nickel vam Saher und andere meher ungesetigt, ein newes uber das ander funden, ein rath zu viel uncost und zerung gedrungen, wolten sy anders ire alte stad gerechtic- keyt, gewonheit und freyheyt behalten, viel und oft sein gnad gebeten, sy gnediglich bleiben lassen und ir gnediger her sein. dar auf sein gnad alweg gesagt : „dy weyl und ir nicht thuet, was ich euch heysse, wil ich ewr gnediger her nicht sein.“ dar auf ein rat geantwort : „wir wollen e. g. thun, das wir pflichtig und schuldig sint zu thun, williglichen und gern; beten ewer gnaden, uns bey unserm alt her komen, freiheit und privilegien gnediglich bleiben lassen.“ aber alweg gesagt : „ir must thun, was ich euch heysse,“ und sich zu viel malen wider ein rat erzornt. des ein rat kein gunst noch gnad hat mugen erlangen; aber dennoch uber irem altherkomen und privilegien, so viel an in gewest, fest gehalten unz zu der zeit, do sich sein gnad gerüst zu der k. mt. gein Hungern in dynst zu reyten. das den ein rat nicht lang da fur sein gnaden aber gebeten, sein gnad wol ir gnedig her sein, sy wollen auch sich auch gein sein gnaden in allem, das sy im pflichtig und schuldig zu thun sint, ge- 19b
68 — ein gleyt geben. wy sich Mertel weyter gein rat und gemein gehalten, vint man hernach beschriben. den der meynung des hern was, dy weyl sich Mertel auf in het beruffen, wolt er in und ein rat dar umb verhoren und entscheiden. vermeint ein rat, sy weren zu rat und recht gesworen, in wer nicht not, so ein mitburger verbrech und sy auf ire eyd erkant, sich mit im dar umb erkennen lassen. es vermeint der her, wen sich einer auf in beruffet, der sult da bey bleiben. das im ein rat nicht gestendig, sunder, wer pruchig und unge- horsam were, den wolten sy straffen, wy fur alt her komen und noch befehel k. mt. nicht anders thun. dar ein sich den ein ganze gemein verwilt hat, das willig zu tragen. Wywol her Sebastian sein gnad vielleicht das und ein anders wol het lassen bleiben und ein rat mit iren mitburgern, wy fur alt her komen, prauchen lassen, sint doch etliche, nemlich Nickel vam Saher und andere meher ungesetigt, ein newes uber das ander funden, ein rath zu viel uncost und zerung gedrungen, wolten sy anders ire alte stad gerechtic- keyt, gewonheit und freyheyt behalten, viel und oft sein gnad gebeten, sy gnediglich bleiben lassen und ir gnediger her sein. dar auf sein gnad alweg gesagt : „dy weyl und ir nicht thuet, was ich euch heysse, wil ich ewr gnediger her nicht sein.“ dar auf ein rat geantwort : „wir wollen e. g. thun, das wir pflichtig und schuldig sint zu thun, williglichen und gern; beten ewer gnaden, uns bey unserm alt her komen, freiheit und privilegien gnediglich bleiben lassen.“ aber alweg gesagt : „ir must thun, was ich euch heysse,“ und sich zu viel malen wider ein rat erzornt. des ein rat kein gunst noch gnad hat mugen erlangen; aber dennoch uber irem altherkomen und privilegien, so viel an in gewest, fest gehalten unz zu der zeit, do sich sein gnad gerüst zu der k. mt. gein Hungern in dynst zu reyten. das den ein rat nicht lang da fur sein gnaden aber gebeten, sein gnad wol ir gnedig her sein, sy wollen auch sich auch gein sein gnaden in allem, das sy im pflichtig und schuldig zu thun sint, ge- 19b
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69 horsamglich halten. sy haben aber kein gunst noch gutlickeyt mugen erlangen; den sein gnad zu in gesagt: „ir sult sehen, ich reist zu der k. mt. ; ir must thun, was ich euch heisse, und ich wil euch graüsemer werden, wen ich ye gewest byn.“ dy und andere rede ein rat gehoert, kein gunst haben er- langen mugen. also ist sein gnad umb sent Erhartz tag hin weg zu der k. mt. mit vj pferden geriten. was aber sein gnad ausgericht, verpurgen ligt. und dar nach des selben jaers am abent sancti Andree wider komen. 1499 Jan. 8. Nov. 29. Es hat sich auch begeben in dem selben jare, das ein zwitracht und ein hader in eim piher hawse bey nacht ge- scheen durch etliche mitburger und nemlich einer, Endres Lederer gnant, da durch der richter durch den wirt verpot zu komen, dy, wy sich noch stad ordnung erhaysch, zu ver- porgen. des sich Endres Lederer geweert, wy wol in etliche, wirt und wirthin und andere meher dar umb mit worten gestraft, sich wider den richter nicht setzen, dar auf Endres Lederer gesagt, er wolle in richter und gesworen scheyssen. bey sulchen reden ist ein gesworner des ratz gesessen. desz morgens frue ist der richter in ein rath komen und sich beclagt uber Endres Lederer, wy er sulche smeliche red getan ; und dy weyl er sey ein mitburger, clag er das eim rate in zuversicht, dar inne zu beweisen, seim g. hn. und gerichte sulche verachtung weyter nicht geschee. wen es sey ein gesworner dabey gewest, den sulle ein rat befragen, wirt man den grundt erfaren. wy wol in bey wesen des herrens Endres Lederer der red nicht bekant, und der richter zu im gesagt: "du hast das geret, wil ich dich mit eim gesworen und andern meher uber weisen." sint dy ding ausz andern notsachen also verlengert unz auf mitwoch fur purificationem Marie ; ist der gesworne befragt wurden. wy wol er sich des zu sagen viel und ofte gewidert, dennoch durch ein rat ge- fodert dy warheyt zu sagen, der den dy meynung, wy der richter sich beclagt, auch gesagt hat. dar auf ein rat Endressen in thurm gelegt und dar nach freitag noch Dorothee wider Feb. 8. Jan. 30.
69 horsamglich halten. sy haben aber kein gunst noch gutlickeyt mugen erlangen; den sein gnad zu in gesagt: „ir sult sehen, ich reist zu der k. mt. ; ir must thun, was ich euch heisse, und ich wil euch graüsemer werden, wen ich ye gewest byn.“ dy und andere rede ein rat gehoert, kein gunst haben er- langen mugen. also ist sein gnad umb sent Erhartz tag hin weg zu der k. mt. mit vj pferden geriten. was aber sein gnad ausgericht, verpurgen ligt. und dar nach des selben jaers am abent sancti Andree wider komen. 1499 Jan. 8. Nov. 29. Es hat sich auch begeben in dem selben jare, das ein zwitracht und ein hader in eim piher hawse bey nacht ge- scheen durch etliche mitburger und nemlich einer, Endres Lederer gnant, da durch der richter durch den wirt verpot zu komen, dy, wy sich noch stad ordnung erhaysch, zu ver- porgen. des sich Endres Lederer geweert, wy wol in etliche, wirt und wirthin und andere meher dar umb mit worten gestraft, sich wider den richter nicht setzen, dar auf Endres Lederer gesagt, er wolle in richter und gesworen scheyssen. bey sulchen reden ist ein gesworner des ratz gesessen. desz morgens frue ist der richter in ein rath komen und sich beclagt uber Endres Lederer, wy er sulche smeliche red getan ; und dy weyl er sey ein mitburger, clag er das eim rate in zuversicht, dar inne zu beweisen, seim g. hn. und gerichte sulche verachtung weyter nicht geschee. wen es sey ein gesworner dabey gewest, den sulle ein rat befragen, wirt man den grundt erfaren. wy wol in bey wesen des herrens Endres Lederer der red nicht bekant, und der richter zu im gesagt: "du hast das geret, wil ich dich mit eim gesworen und andern meher uber weisen." sint dy ding ausz andern notsachen also verlengert unz auf mitwoch fur purificationem Marie ; ist der gesworne befragt wurden. wy wol er sich des zu sagen viel und ofte gewidert, dennoch durch ein rat ge- fodert dy warheyt zu sagen, der den dy meynung, wy der richter sich beclagt, auch gesagt hat. dar auf ein rat Endressen in thurm gelegt und dar nach freitag noch Dorothee wider Feb. 8. Jan. 30.
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70 1499 Juli 26. ausz dem thurm genomen, doch das dise hernach beschribne, Erhart Pinter, Endres Schelm, Hans Colbborer, Hans Clorell, burg worden in der gestalt, das Endres Lederer sal thun, was in ein rat heysset, und wen man sy fodert, in fur ein rat wider zu stellen in noch eins ratz erkentnusz zu- straffen. so er aber sulcher straf nicht wolt nach komen, noch seiner antwort, das sy in wider in thurm, dar ausz sy in genomen haben, stellen. codem anno am freitag noch Ja- cobi apostoli haben dy burgen Endressen selbst fur ein rat bracht und nymer stehen wellen, und zu Endressen ein rat gesagt, dy weyl er dy bschuldigung desz richters, desz im ein gesworner gestanden, gehoert habe, wollt er dar umb 20a eins ratz straffe leiden oder nicht. hat Endres Lederer gesagt. er hab das nicht gethan, dar umb wolle er sich in keine straf geben. dar auf haben in seine burgen wider in thurm gestelt, sint irer burgschaft van eim rat ledig gesagt wurden. wy wol viel und ofte sich bnanten Endressen frund und sweger gein eim rat gemuht, in ausz gefenknus zu brengen. das in ein rat alzeit willig gewest auf burgschaft auszugeben, aber nymanz burg fur in worden mucht: vielleicht auch so lang nicht gelegen, wo Endres sein droliche wort im thurm gelassen, und dy weyl Endres in den lewften eim rate viel und ofte widerspenigk und wider ein rat neben dem hern gestanden, der massen Fabian van Veyltz in abwesen des hern haubtmann angeruffen, in ausz gefenknusz helffen. dar auf Fabian van Veyltz ein rat viel und oft ersucht; das ein rat willig gewest, doch das Endres verpurg oder verschrey- bung thue. hat Endres ny thun wellen, dar ein der haubt- mann also zu thun nicht unpillich zu gescheen. [?] do das Endres nicht hat wellen annemen, hat eim rat nicht gefugt, in aus- zulassen, uber das hat sich bnanter haubtmann an wissen eins ratz schriftlichen an den k. haubtman hern Peter van Rosenbergk beclagt in noch geschribner weyse :
70 1499 Juli 26. ausz dem thurm genomen, doch das dise hernach beschribne, Erhart Pinter, Endres Schelm, Hans Colbborer, Hans Clorell, burg worden in der gestalt, das Endres Lederer sal thun, was in ein rat heysset, und wen man sy fodert, in fur ein rat wider zu stellen in noch eins ratz erkentnusz zu- straffen. so er aber sulcher straf nicht wolt nach komen, noch seiner antwort, das sy in wider in thurm, dar ausz sy in genomen haben, stellen. codem anno am freitag noch Ja- cobi apostoli haben dy burgen Endressen selbst fur ein rat bracht und nymer stehen wellen, und zu Endressen ein rat gesagt, dy weyl er dy bschuldigung desz richters, desz im ein gesworner gestanden, gehoert habe, wollt er dar umb 20a eins ratz straffe leiden oder nicht. hat Endres Lederer gesagt. er hab das nicht gethan, dar umb wolle er sich in keine straf geben. dar auf haben in seine burgen wider in thurm gestelt, sint irer burgschaft van eim rat ledig gesagt wurden. wy wol viel und ofte sich bnanten Endressen frund und sweger gein eim rat gemuht, in ausz gefenknus zu brengen. das in ein rat alzeit willig gewest auf burgschaft auszugeben, aber nymanz burg fur in worden mucht: vielleicht auch so lang nicht gelegen, wo Endres sein droliche wort im thurm gelassen, und dy weyl Endres in den lewften eim rate viel und ofte widerspenigk und wider ein rat neben dem hern gestanden, der massen Fabian van Veyltz in abwesen des hern haubtmann angeruffen, in ausz gefenknusz helffen. dar auf Fabian van Veyltz ein rat viel und oft ersucht; das ein rat willig gewest, doch das Endres verpurg oder verschrey- bung thue. hat Endres ny thun wellen, dar ein der haubt- mann also zu thun nicht unpillich zu gescheen. [?] do das Endres nicht hat wellen annemen, hat eim rat nicht gefugt, in aus- zulassen, uber das hat sich bnanter haubtmann an wissen eins ratz schriftlichen an den k. haubtman hern Peter van Rosenbergk beclagt in noch geschribner weyse :
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71 Dem wolgeboren hern hern Petern van Rosen- bergk, obirster haubtman des konigkreychs zu Behem, meinem gnedigem hern. Wolgeborner her, mein ganz willig dinst sint ewern gnad zuvor. Gnediger her! ungezweifelt ewern gnaden sey frischer gedechtnusz, dasz zu der zeit, als mein gnediger her, her Sebastian, her van der Weiskyrchen etc., mich durch Nickel vam Saer ewern gnaden als seinen ambtman befolhen, das ewern gnaden mit mir der selben zeit verschaft und begeert, nichtz eygen willigs furnemen zu gebrauchen, sunder ab mir ein- cherley zu handen sties, das an ewern gnaden gelangen lassen, wolt sich ewr gnad in sulchem mir hulflichen und retlichen gnediglichen erzeigen. des ich mich bisher als gehorsamer gehalten, und ab got wil, hinfur sulcher mas halten wil. wan aber itzund dy notdorft erfordert, dise nach geschribne hand- lung an stat meins gnedigen hern ewern gnaden eroffen, bith ich ewr gnad gnediglich zu vernemen, das ein armer hant- werksmann mit namen Endres Lederer durch einen burger- meister und rat der stad Elpogen numals lange zeit in zweyen gefenknus enthalten. geben im ursach, er sal meiner gnedigen hern richter und einen gesworen zum Elpogen mit worten gesmet haben. des doch der arman in keinerley weise be- kentlichen und verhoft, es sulle im in warheit nymermer bey bracht werden, sunder er hat sich alles erpoten und nach hewt des tages umb alles, das, so sy in umb beschuldigen, wolle er in steen fur meinen gnedigen hern oder fur in selbst zu recht, und was als da an der ende einem erkant, des wolle er geniessen und entgelten. er wolle sich auch gegen in allen oder zu welchem er in sunderheyt zu sprechen habe, an recht benugen lassen und in das gnugsamlich verburgen, dem also nach zu komen und sunst in oder der iren keins argen zu gewarten. dar auf ich an stat meiner gnedigen hern mit den vam Elpogen verschaft, den armen bey seiner gleich- messigen erpitung bleiben und in ausz gefenknusz komen lassen. das aber alles unangesehen wirt, der arman durch sy uber sein rechtlich erpitung gewaltsamlichen mit gefenknusz be- swert und im wege und meynung fur halten, dy dem nicht anzunemen, auch nicht muglichen, iren willen zu ersetigen, hat ewer gnad abzunemen. und ab dy vam Elpogen einen tetner oder morder in gefenknus hetten, sy wolten den wider dy billickeit handeln, so musten sy in bey recht bleiben lassen, das aber dem armann bisher nicht mugen widerfaren; aber als der arman sagt, so sey nicht dy ursach, in massen sy in beschuldigen, es ist in auch der nicht gestendig, sunder vermeint, nachdem er in der zwitracht, so sich zwischen
71 Dem wolgeboren hern hern Petern van Rosen- bergk, obirster haubtman des konigkreychs zu Behem, meinem gnedigem hern. Wolgeborner her, mein ganz willig dinst sint ewern gnad zuvor. Gnediger her! ungezweifelt ewern gnaden sey frischer gedechtnusz, dasz zu der zeit, als mein gnediger her, her Sebastian, her van der Weiskyrchen etc., mich durch Nickel vam Saer ewern gnaden als seinen ambtman befolhen, das ewern gnaden mit mir der selben zeit verschaft und begeert, nichtz eygen willigs furnemen zu gebrauchen, sunder ab mir ein- cherley zu handen sties, das an ewern gnaden gelangen lassen, wolt sich ewr gnad in sulchem mir hulflichen und retlichen gnediglichen erzeigen. des ich mich bisher als gehorsamer gehalten, und ab got wil, hinfur sulcher mas halten wil. wan aber itzund dy notdorft erfordert, dise nach geschribne hand- lung an stat meins gnedigen hern ewern gnaden eroffen, bith ich ewr gnad gnediglich zu vernemen, das ein armer hant- werksmann mit namen Endres Lederer durch einen burger- meister und rat der stad Elpogen numals lange zeit in zweyen gefenknus enthalten. geben im ursach, er sal meiner gnedigen hern richter und einen gesworen zum Elpogen mit worten gesmet haben. des doch der arman in keinerley weise be- kentlichen und verhoft, es sulle im in warheit nymermer bey bracht werden, sunder er hat sich alles erpoten und nach hewt des tages umb alles, das, so sy in umb beschuldigen, wolle er in steen fur meinen gnedigen hern oder fur in selbst zu recht, und was als da an der ende einem erkant, des wolle er geniessen und entgelten. er wolle sich auch gegen in allen oder zu welchem er in sunderheyt zu sprechen habe, an recht benugen lassen und in das gnugsamlich verburgen, dem also nach zu komen und sunst in oder der iren keins argen zu gewarten. dar auf ich an stat meiner gnedigen hern mit den vam Elpogen verschaft, den armen bey seiner gleich- messigen erpitung bleiben und in ausz gefenknusz komen lassen. das aber alles unangesehen wirt, der arman durch sy uber sein rechtlich erpitung gewaltsamlichen mit gefenknusz be- swert und im wege und meynung fur halten, dy dem nicht anzunemen, auch nicht muglichen, iren willen zu ersetigen, hat ewer gnad abzunemen. und ab dy vam Elpogen einen tetner oder morder in gefenknus hetten, sy wolten den wider dy billickeit handeln, so musten sy in bey recht bleiben lassen, das aber dem armann bisher nicht mugen widerfaren; aber als der arman sagt, so sey nicht dy ursach, in massen sy in beschuldigen, es ist in auch der nicht gestendig, sunder vermeint, nachdem er in der zwitracht, so sich zwischen
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72 20b meinen hern und den burgern gehalten, den dem hern meher dan den burgern zufellig gewest, des musz er itzundt ent- gelten, vielleicht gedenken mit dem ebenpild zu setzen, das sich ander meiner gnedigen hern anhengung zu sein schew sullen entpfahen. hir umb ewr gnad dienstlichs fleis petend, an stad ko. mt. mit den van Elbogen ernstlichen zu vorschaffen, das sy den arman auf sein gleich erbitung, in massen oben anzaigt, ausz ge- fenknus komen lassen, in also gewaltsamlich ferrer nicht be- sweren, als mir ganz nicht zweifelt, ewer gnad thun werd. und ab dy vam Elbogen dieser seiner erpitung nicht gesetigt sein wolten, so erpewth ich mich an stad meiner gnedigen hern, schreib auch selbst ewern gnaden hie mit zw, das ich den armann auf sent Mertins tag schirsten, oder wen mir des van ewern gnaden ein tag ernenet wirt, fur ewr gnad stellen wil. und was ewr gnad allein oder sampt dem cammer gericht auf der vam Elpogen clag und sein antwort, dergleichen auf sein clag und der vam Elbogen antwort sprechen oder er- kennen, das sal der arman besetigt sein und bleiben der zuversicht, ewr gnad werd diese erpitung als gnugsamlich ermessen; und ab dy vam Elpogen ausflucht hir inne fur wenten wolten, sy als ungehorsame erkennen, irs eygen willens nicht gestaten, sunder mir bey diesim boten gnediglichen in schriften raten und anzeigen thun, wy mir hirinne gegen irem ungehorsam hinfur fuglich gepur zehalten. das wil ich umb ewr gnad mit willigen fleis verdienen. des ewer gnad 1499 beschribene antwort, datum suntag Egidy anno etc. lxxxxviiij". Sept. 1. Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen. Auf sulche clage buanteu haubtmans hat her Peter van Rosenbergk, k. mt. haubtman, den vam Elbogen geschriben in nach volgender weise : Mein dienst mit guten willen zuvor. ersamen weisen liben frundt! Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen, hat mir ytz geschriben van eins armen hantwerks mans mit namen Endres Lederers wegen, gegen dem ir etwas unwillens etlicher unzimlicher wort halben, so er geret sal haben etc., furge- nomen, dar umb ir in dan, uber das er doch der massen ganz nit gestanden, gefenknusz und den selben auf sein willig und billich erpiten, in masse inligend copey vermeltes haubtmans schreiben anzeigt, fur her Sebastian, hern zur Weiskirchen, noch fur euch oder andern pillichen enden, auch auf des selben haubmans van seinen wegen ersuchen bisher nit ausgeben habt wollen : das mich dan, wo dem also were, nit billich bedunket, und ist dar auf mein ernstlich begeren an euch, sulchen unwillen noch gutlich auf sein
72 20b meinen hern und den burgern gehalten, den dem hern meher dan den burgern zufellig gewest, des musz er itzundt ent- gelten, vielleicht gedenken mit dem ebenpild zu setzen, das sich ander meiner gnedigen hern anhengung zu sein schew sullen entpfahen. hir umb ewr gnad dienstlichs fleis petend, an stad ko. mt. mit den van Elbogen ernstlichen zu vorschaffen, das sy den arman auf sein gleich erbitung, in massen oben anzaigt, ausz ge- fenknus komen lassen, in also gewaltsamlich ferrer nicht be- sweren, als mir ganz nicht zweifelt, ewer gnad thun werd. und ab dy vam Elbogen dieser seiner erpitung nicht gesetigt sein wolten, so erpewth ich mich an stad meiner gnedigen hern, schreib auch selbst ewern gnaden hie mit zw, das ich den armann auf sent Mertins tag schirsten, oder wen mir des van ewern gnaden ein tag ernenet wirt, fur ewr gnad stellen wil. und was ewr gnad allein oder sampt dem cammer gericht auf der vam Elpogen clag und sein antwort, dergleichen auf sein clag und der vam Elbogen antwort sprechen oder er- kennen, das sal der arman besetigt sein und bleiben der zuversicht, ewr gnad werd diese erpitung als gnugsamlich ermessen; und ab dy vam Elpogen ausflucht hir inne fur wenten wolten, sy als ungehorsame erkennen, irs eygen willens nicht gestaten, sunder mir bey diesim boten gnediglichen in schriften raten und anzeigen thun, wy mir hirinne gegen irem ungehorsam hinfur fuglich gepur zehalten. das wil ich umb ewr gnad mit willigen fleis verdienen. des ewer gnad 1499 beschribene antwort, datum suntag Egidy anno etc. lxxxxviiij". Sept. 1. Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen. Auf sulche clage buanteu haubtmans hat her Peter van Rosenbergk, k. mt. haubtman, den vam Elbogen geschriben in nach volgender weise : Mein dienst mit guten willen zuvor. ersamen weisen liben frundt! Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen, hat mir ytz geschriben van eins armen hantwerks mans mit namen Endres Lederers wegen, gegen dem ir etwas unwillens etlicher unzimlicher wort halben, so er geret sal haben etc., furge- nomen, dar umb ir in dan, uber das er doch der massen ganz nit gestanden, gefenknusz und den selben auf sein willig und billich erpiten, in masse inligend copey vermeltes haubtmans schreiben anzeigt, fur her Sebastian, hern zur Weiskirchen, noch fur euch oder andern pillichen enden, auch auf des selben haubmans van seinen wegen ersuchen bisher nit ausgeben habt wollen : das mich dan, wo dem also were, nit billich bedunket, und ist dar auf mein ernstlich begeren an euch, sulchen unwillen noch gutlich auf sein
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73 furberuert erbiten abzustellen und mergnanten burger sulcher fenknusz auf burgschaft ledig zu zelen. wo ir euch dan zu bederseyt deshalb gutlich ye nicht vertragen mocht, so er- nenne und bestymb ich euch hir mit einen tag nemlich auf Martini schierst durch ewern volmechtigen anwalt fur mich gein Prag zu rechtlicher oder gutlicher verhorung zu erscheinen, aldo dann furgnant Fabian van Veyltzsch den selben burger auch zu stellen erbutig und als dann ferrer durch mich zwischen ewr nach billichem und entlichem entschied gehandelt sal werden. datum Krumenaw am mantag nach nativitatem Marie anno etc. lxxxxviiij. 1499 Sept. 9. Sulche desz ko. haubtmans schrift zu verantworten und nicht unbillich auch der clage, so Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen, uber ein rat zum Elpogen hinter ir bewust gescheen, hat ein rath Jorgen Odelheyder und Caspar Fitler, stadschreiber, zu sein gnaden zu zihen gemussigt. wy wol dy selben alle und itzliche punkt desz Lederers vam anfang, mittel und end muntlichen gnugsam fur dem konig- lichen haubtman fur antwort, haben sy dennoch sulche ire verantwortung sein gnaden und andere anligen auf schrift- lichen angeben in nach geschribnem laut: Grosmechtiger und wolgeborner edler her ! ewer gnad geruchen unser anligen notdorft, wy hir nach angezeigt, un- verdrislich zu vernemen. anfangs einer unser mitburger, gnant Endres Lederer, hat unser gnedigen hern richter zum Elbogen, dar bey einen ausz unserm rath mit unzymlichen bosen worten groblich beleidigt und gesmecht, da durch er gefenclich an- genomen und enthalten wirt. wy wol in mitler zeit seiner gefenknus etzliche wege zu erledigen seiner gefencknus dinend als burgschaft zu thun furgenomen, aber auf seinen teyl ver- echtlich angesehen, auch eins teyls der burgschaft nicht ge- haben mugen. da mit wir aber kunftigen unratz, so uns van im erstehen mucht, noch dem er seins gemütz ein eigen willig mensch ist, uberhaben bleiben, ist im zu letzt ein ver- schreibung oder urfed uber sich zu geben van uns furgehalten, der er aber nicht vermeint anzunemen und tut uns uber sulch furgehalten pillickeit in seiner gefenknus fur und fur mit boser nachred schelten und bedrohen etc. weiter gne- diger her ! als dy stad Elpogen in der cron zu Behem am ewsserstem ort und ganz an der grenitz gelegen, deshalben wir meher den andere leuth geferlickeit und anstusse haben zu besorgen, ist van uns dem rathe und van der gemein im 21a
73 furberuert erbiten abzustellen und mergnanten burger sulcher fenknusz auf burgschaft ledig zu zelen. wo ir euch dan zu bederseyt deshalb gutlich ye nicht vertragen mocht, so er- nenne und bestymb ich euch hir mit einen tag nemlich auf Martini schierst durch ewern volmechtigen anwalt fur mich gein Prag zu rechtlicher oder gutlicher verhorung zu erscheinen, aldo dann furgnant Fabian van Veyltzsch den selben burger auch zu stellen erbutig und als dann ferrer durch mich zwischen ewr nach billichem und entlichem entschied gehandelt sal werden. datum Krumenaw am mantag nach nativitatem Marie anno etc. lxxxxviiij. 1499 Sept. 9. Sulche desz ko. haubtmans schrift zu verantworten und nicht unbillich auch der clage, so Fabian van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen, uber ein rat zum Elpogen hinter ir bewust gescheen, hat ein rath Jorgen Odelheyder und Caspar Fitler, stadschreiber, zu sein gnaden zu zihen gemussigt. wy wol dy selben alle und itzliche punkt desz Lederers vam anfang, mittel und end muntlichen gnugsam fur dem konig- lichen haubtman fur antwort, haben sy dennoch sulche ire verantwortung sein gnaden und andere anligen auf schrift- lichen angeben in nach geschribnem laut: Grosmechtiger und wolgeborner edler her ! ewer gnad geruchen unser anligen notdorft, wy hir nach angezeigt, un- verdrislich zu vernemen. anfangs einer unser mitburger, gnant Endres Lederer, hat unser gnedigen hern richter zum Elbogen, dar bey einen ausz unserm rath mit unzymlichen bosen worten groblich beleidigt und gesmecht, da durch er gefenclich an- genomen und enthalten wirt. wy wol in mitler zeit seiner gefenknus etzliche wege zu erledigen seiner gefencknus dinend als burgschaft zu thun furgenomen, aber auf seinen teyl ver- echtlich angesehen, auch eins teyls der burgschaft nicht ge- haben mugen. da mit wir aber kunftigen unratz, so uns van im erstehen mucht, noch dem er seins gemütz ein eigen willig mensch ist, uberhaben bleiben, ist im zu letzt ein ver- schreibung oder urfed uber sich zu geben van uns furgehalten, der er aber nicht vermeint anzunemen und tut uns uber sulch furgehalten pillickeit in seiner gefenknus fur und fur mit boser nachred schelten und bedrohen etc. weiter gne- diger her ! als dy stad Elpogen in der cron zu Behem am ewsserstem ort und ganz an der grenitz gelegen, deshalben wir meher den andere leuth geferlickeit und anstusse haben zu besorgen, ist van uns dem rathe und van der gemein im 21a
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74 pesten furgenomen und dar zu verwilligt, als, wen dy wach, torhuten und andere notdorft der stad nach unser ordnung betreffe, das derselbige sulche mit seiner selbst person ver- wese und vertrette, dar inne sich etzliche unsere mitburgere widerspenigk und ungehorsam merken lassen etc. zum letzten, gnediger her ! wirt umb dy stad Elpogen allenthalben auf den strassen viel und mancherley pflackerey und wilde anstosse gepflegen, des halben wir mit unser hantirung und gewerbe grossen nachteyl und beswerde und verhinderung leyden, den wir noch staten und noch unser notdorft nicht auswarten mugen, das uns zu merglichem verterblichem schaden thut reichen ete. deshalben an stad und van wegen k. mt. zu Hungern etc., unsers allergnedigsten hern, ewr gnad, als unsern gnedigen hern, wir mit unterthenigem demutigem fleis thun anruffen betend e. g. als unsern gnedigen hern geruchen gnedigliehen dar an zu sein und so viel verfugen, das wir bey unsern zimlichen und billichen furnemen, dem gefangen fur- gehalten, gehanthabt und da van unbedrungen bleiben, auf das wir kunftigen unratz, so dar ausz komen mucht, entladen, auch der ungehorsamen widerspenigen unsz mitburger in irem unbillichem furnemen nicht zu stewren oder fudern, sunder dy sulchen betrachten, furwilligten, furgenomen gemein nutz und fromen der stad verachten und dar an verprechen, noch unserm erkentnusz inhalt unser privilegia und begnadung dy straf aufnemen, und das etzliche mittel und wege mit fleis furgenomen wurden, da durch dy pflackerey und beschedigung auf den strassen abgewendet und in guten gerutem wesen seinen anstand mucht erlangen. das wollen wir mit unsern armen dinst umb e. g. als unsern g. hern alzeit in unter- theniger gehorsamer willickeyt mit ungespartem fleis getrew- lichen verdienen. 1199 Oct. 23 Auf sulch anbrengen muntlichen und schriftlichen der konigliche haubtman Fabian van Veyltzsch geschriben, nicht hir eingeschriben, doch so viel gehandelt, da mit Endres Lederer ausz gefenknusz komen mucht, doch in der gestalt, das Endres verpurge, sulcher gefenknusz nymer in arg zu gedenken, welche burgschaft ist im schriftlichen furgehalten und gelesen. dar ein dy burgen und Endres Lederer dem also nachzukomen inhalt der selben burgschaft verwillt, und dy burgen mit hant und munt gelobt eim burgermeister haben in nachgeschribner weyse : also dar nach am mitwoch Severini sint Hans Beyer, Endressen bruder, und Hans Wentzel, sein
74 pesten furgenomen und dar zu verwilligt, als, wen dy wach, torhuten und andere notdorft der stad nach unser ordnung betreffe, das derselbige sulche mit seiner selbst person ver- wese und vertrette, dar inne sich etzliche unsere mitburgere widerspenigk und ungehorsam merken lassen etc. zum letzten, gnediger her ! wirt umb dy stad Elpogen allenthalben auf den strassen viel und mancherley pflackerey und wilde anstosse gepflegen, des halben wir mit unser hantirung und gewerbe grossen nachteyl und beswerde und verhinderung leyden, den wir noch staten und noch unser notdorft nicht auswarten mugen, das uns zu merglichem verterblichem schaden thut reichen ete. deshalben an stad und van wegen k. mt. zu Hungern etc., unsers allergnedigsten hern, ewr gnad, als unsern gnedigen hern, wir mit unterthenigem demutigem fleis thun anruffen betend e. g. als unsern gnedigen hern geruchen gnedigliehen dar an zu sein und so viel verfugen, das wir bey unsern zimlichen und billichen furnemen, dem gefangen fur- gehalten, gehanthabt und da van unbedrungen bleiben, auf das wir kunftigen unratz, so dar ausz komen mucht, entladen, auch der ungehorsamen widerspenigen unsz mitburger in irem unbillichem furnemen nicht zu stewren oder fudern, sunder dy sulchen betrachten, furwilligten, furgenomen gemein nutz und fromen der stad verachten und dar an verprechen, noch unserm erkentnusz inhalt unser privilegia und begnadung dy straf aufnemen, und das etzliche mittel und wege mit fleis furgenomen wurden, da durch dy pflackerey und beschedigung auf den strassen abgewendet und in guten gerutem wesen seinen anstand mucht erlangen. das wollen wir mit unsern armen dinst umb e. g. als unsern g. hern alzeit in unter- theniger gehorsamer willickeyt mit ungespartem fleis getrew- lichen verdienen. 1199 Oct. 23 Auf sulch anbrengen muntlichen und schriftlichen der konigliche haubtman Fabian van Veyltzsch geschriben, nicht hir eingeschriben, doch so viel gehandelt, da mit Endres Lederer ausz gefenknusz komen mucht, doch in der gestalt, das Endres verpurge, sulcher gefenknusz nymer in arg zu gedenken, welche burgschaft ist im schriftlichen furgehalten und gelesen. dar ein dy burgen und Endres Lederer dem also nachzukomen inhalt der selben burgschaft verwillt, und dy burgen mit hant und munt gelobt eim burgermeister haben in nachgeschribner weyse : also dar nach am mitwoch Severini sint Hans Beyer, Endressen bruder, und Hans Wentzel, sein
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75 frundt, mitburger zu Eger, und Hans Clorell, sein swager, mitburger zum Elpogen, fur ein rat entgegen Fabian van Veyltzsch, haubtmans, gepeten burg zu werden; dy ein rat zu burgen aufgenomen, dasz sy mit gesampter hant ein burger- meister geret und globt, Endres seiner verhandlung noch gefenknusz nymmer meher in keinem arg zu gedenken, auch nymandz dister freuder zu sein, noch gein dem wolgeboren hern Sebastian, hern Quirin und hern Albrichten etc., unsern gnedigen hern, und iren gnaden verwanten, burgermeister, rath und gemeine, vorwanten und unterthanen mit worten noch mit werken nicht anten noch efern in keinem argk. het er aber zu imands zu sprechen oder ein ander zu im, dasz fur unserm stadrechten und nyndert anderswo austragen, het er aber zu eim rath, das mit recht und an billichen enden furzunemen. 21b Auf sulche gelesne burgschaft haben sy alle drey mit hant und mund ein burgermeister gelobt, dy gantz, stet und fest zuhalten, und burg worden entgegen Endressen Lederers, der sy dar umb hat gepeten. und auf dy selbige stund hat Endres Lederer dem gestrengen unserm gnedigen hern haubt- man mit hantgebenden treuwen und eren gelobt, der massen dem burgermeister und mit aufgeragkten vingern dem haubt- man ein gelarten eyd zu got und den heyligen gesworen, dy bmelten seine burgen der burgschaft in kein scheden furen, sunder das sy dem burgermeister gelobt haben, ganz, stet und vest wil halten noch lauth getaner burgschaft. Noch dem und Mertel Frank, den man sunst Maulmertel nennet, wy oben angezeigt, ausz gefenknus komen und durch ein mitburger, Fritz Necker, mit recht angelangt und recht- fluchtig worden der ding, der her auch sein anwalt wider ein rath geleyt geben, dar nach viendt worden, dy vam Elpogen beschedigt und gemortbrenth und vermeint, gerechtickeyt zu haben; noch inhalt seiner clag zetel fur den hern bracht und im ein rat zum Elpogen nicht gestendig, auch in irer brief-
75 frundt, mitburger zu Eger, und Hans Clorell, sein swager, mitburger zum Elpogen, fur ein rat entgegen Fabian van Veyltzsch, haubtmans, gepeten burg zu werden; dy ein rat zu burgen aufgenomen, dasz sy mit gesampter hant ein burger- meister geret und globt, Endres seiner verhandlung noch gefenknusz nymmer meher in keinem arg zu gedenken, auch nymandz dister freuder zu sein, noch gein dem wolgeboren hern Sebastian, hern Quirin und hern Albrichten etc., unsern gnedigen hern, und iren gnaden verwanten, burgermeister, rath und gemeine, vorwanten und unterthanen mit worten noch mit werken nicht anten noch efern in keinem argk. het er aber zu imands zu sprechen oder ein ander zu im, dasz fur unserm stadrechten und nyndert anderswo austragen, het er aber zu eim rath, das mit recht und an billichen enden furzunemen. 21b Auf sulche gelesne burgschaft haben sy alle drey mit hant und mund ein burgermeister gelobt, dy gantz, stet und fest zuhalten, und burg worden entgegen Endressen Lederers, der sy dar umb hat gepeten. und auf dy selbige stund hat Endres Lederer dem gestrengen unserm gnedigen hern haubt- man mit hantgebenden treuwen und eren gelobt, der massen dem burgermeister und mit aufgeragkten vingern dem haubt- man ein gelarten eyd zu got und den heyligen gesworen, dy bmelten seine burgen der burgschaft in kein scheden furen, sunder das sy dem burgermeister gelobt haben, ganz, stet und vest wil halten noch lauth getaner burgschaft. Noch dem und Mertel Frank, den man sunst Maulmertel nennet, wy oben angezeigt, ausz gefenknus komen und durch ein mitburger, Fritz Necker, mit recht angelangt und recht- fluchtig worden der ding, der her auch sein anwalt wider ein rath geleyt geben, dar nach viendt worden, dy vam Elpogen beschedigt und gemortbrenth und vermeint, gerechtickeyt zu haben; noch inhalt seiner clag zetel fur den hern bracht und im ein rat zum Elpogen nicht gestendig, auch in irer brief-
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76 lichen und muntlichen an hern gelangten antwort hir nach folgend ist zu vernemen: 1500 Jan. 11. Vormergkt anno domini etc. tausent funfhundert jare am sunabent noch Erhardi setz ich Mertel Frank zu den van Elpogen schult und spruch, wy hernach volgen, der ursachen sy mich van in und in vehed gedrungen. 22а Item zum ersten so ich als einer desz hantwerks der fleischer zum Elpogen gewest, mein hantwergk wy erlich und redlich meins vermugens gearbt und vorweylt, in ofner bank schotzen geslacht, aldo bey dem Fritz Fleischman als gesworner meyster und schawer gestanden und verhanden gesehen, und ab in was bedeucht hette, doch unvormelt, bisz ich der zeit, wy gewonheit, sulch fleisch, desz bey andern wenig verhanden, hab hin hawen und verkauffen wollen, hat mir Fritz Fleischmann das bey seinem ampt verpoten. Item her auf hab ich mich des unpillichen gescheens beswert zu sein bedeucht und doch stil gehalten, hat mich des zum ersten auch zum endern mal an Erhart Smidt, dy zeit burgermeister, beclagt und dar auf mit fleis gepeten mir sulch fleisch, wy pillich, schawen zu lassen, mir ungezweifelt, werd Fritz Fleischmans verpot noch seinen schulden nicht erfinden. do hat der burgermeister mit Fritzen verschaft, mir noch ordnung seins amptz sulch fleisch zu schawen, welch gescheft er angenomen, oder nicht thun wellen. zum andern mal aber der burgermeister wy fur mit im verschaft und zwen desz ratz neben in dar zu geben. sulch geschefte er aber angenomen, und doch nicht thun wollen. da mit seinem ampt nicht benug getan, hir inne seins eygen willens praucht, mir mein gut verterblich gemacht, mich des haubtgutz mit der unerfintlichen beruchtung in merglich scheden gefuert. Item der ursachen ich Fritzen Fleischman mit fur echter verclag fur ein rat furnam, dar auf mich der burgermeister und rath vam rechten genomen mit der zusag sich des zu erfaren, welch erfarung mir mit langer verzoglickeit und merglichen schaden, mit enperung meins haubtgutz und mit der beruchtung fur hielten und doch zuletzt mir und meinen mit gesellen Cuntz Tucken das haubtgut vorlegten und be- zaleten und dar auf mich mit Fritzen Fleischman bey treuwen und eren als durch Thumshirn, dy zeit ein eldister, van ratz wegen fur eim rath richten. Item welche richtung aber durch Fritzen Fleischman an mir uberfaren und nicht gehalten. des ich mich abermals an ein burgermeister und rat zum Elbogen beclagt, mit im
76 lichen und muntlichen an hern gelangten antwort hir nach folgend ist zu vernemen: 1500 Jan. 11. Vormergkt anno domini etc. tausent funfhundert jare am sunabent noch Erhardi setz ich Mertel Frank zu den van Elpogen schult und spruch, wy hernach volgen, der ursachen sy mich van in und in vehed gedrungen. 22а Item zum ersten so ich als einer desz hantwerks der fleischer zum Elpogen gewest, mein hantwergk wy erlich und redlich meins vermugens gearbt und vorweylt, in ofner bank schotzen geslacht, aldo bey dem Fritz Fleischman als gesworner meyster und schawer gestanden und verhanden gesehen, und ab in was bedeucht hette, doch unvormelt, bisz ich der zeit, wy gewonheit, sulch fleisch, desz bey andern wenig verhanden, hab hin hawen und verkauffen wollen, hat mir Fritz Fleischmann das bey seinem ampt verpoten. Item her auf hab ich mich des unpillichen gescheens beswert zu sein bedeucht und doch stil gehalten, hat mich des zum ersten auch zum endern mal an Erhart Smidt, dy zeit burgermeister, beclagt und dar auf mit fleis gepeten mir sulch fleisch, wy pillich, schawen zu lassen, mir ungezweifelt, werd Fritz Fleischmans verpot noch seinen schulden nicht erfinden. do hat der burgermeister mit Fritzen verschaft, mir noch ordnung seins amptz sulch fleisch zu schawen, welch gescheft er angenomen, oder nicht thun wellen. zum andern mal aber der burgermeister wy fur mit im verschaft und zwen desz ratz neben in dar zu geben. sulch geschefte er aber angenomen, und doch nicht thun wollen. da mit seinem ampt nicht benug getan, hir inne seins eygen willens praucht, mir mein gut verterblich gemacht, mich des haubtgutz mit der unerfintlichen beruchtung in merglich scheden gefuert. Item der ursachen ich Fritzen Fleischman mit fur echter verclag fur ein rat furnam, dar auf mich der burgermeister und rath vam rechten genomen mit der zusag sich des zu erfaren, welch erfarung mir mit langer verzoglickeit und merglichen schaden, mit enperung meins haubtgutz und mit der beruchtung fur hielten und doch zuletzt mir und meinen mit gesellen Cuntz Tucken das haubtgut vorlegten und be- zaleten und dar auf mich mit Fritzen Fleischman bey treuwen und eren als durch Thumshirn, dy zeit ein eldister, van ratz wegen fur eim rath richten. Item welche richtung aber durch Fritzen Fleischman an mir uberfaren und nicht gehalten. des ich mich abermals an ein burgermeister und rat zum Elbogen beclagt, mit im
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77 zu verschaffen, mich bey sulcher richtung bleyben lassen. wolt ein rat nicht annemen, sunder sy waren Fritzen Fleischman seins eygen willens gestendig. Item der ursachen, so ich mit Fritzen gericht, an mir uberfaren und bey sulcher richtung van einem rat nicht ge- schutzt noch gehanthabt werden wolt und also vam rechten genomen und mich des an dy oberkeyt, an den wolgeboren hern, hern Sebastian, her van Weyskirchen und her zum Elpogen, erclagte, der halben mir sein gnad Ernsten, seiner gnaden dyner und hofschreyber, zuschuf, van wegen seiner gnaden mit dem rate zu reden, mich kegen und wider Fritzen Fleischman bey sulcher richtung zu verschutzen und hanthaben. was mir aber unhulflich, sunder mir Fritz Fleischman sulcher richtung auszfellig, des im ein rath zufellig. des ich in peident- halben nicht gestendig noch im grund unerfintlich sich der ursachen, so mir ein rat mein haubtgut, der halben ich mit Fritz Fleischmann irrig worden, bezaelt und auch an Thums- hirn selbst erweist, wy dy richtung bescheen, und wy dann her Sebastian ein rat der halben beschickt zu fragen und durch zwen des ratz geschickte und sunsten mir ungezweifelt gnuglich erfaren ist zu vermerken, wy mir ein rat mit sampt Fritzen Fleischmans neyd und hasz unpillichs furnemen noch meim leibe, ere und gut gestanden, wy der masz meher hirnach volgt. Item meher nam ich Fritzen Fleischmann aber mit recht- licher verclag fur ein rat zum Elbogen umb ein gulden, dar zu Fritz sein antwort teth, und satzten das beidenthalben zu recht, welcher urteyl zu versprechen, so oftmals ersucht, mir ny und noch bisher in das vierde jaer mugen widerfaren. der halben mich aber in merglich scheden gefuert und hab rechtlos bleiben mussen. Item meher hab ich Fritzen Fleischman eins lambs halben beschuldigt fur dem hantwerk der fleischer zum Elbogen. da wider Fritz aber seins eigen willens gepraucht, van dem hantwerk auf ein rath geflohen, der ursachen mir das hantwerk kegen und wider Fritzen Fleischman fur ein rat beystendig. sagt ein rath, sich der sach noch schult und antwort zu erfaren, des ich also wartend und bey eim rath oftmals er- sucht, wes sy sich in der sachen erfaren. das mir aber nicht widerfaren wolt, da mit mir alweg mein rechtlich furbrengen und anfodrung zu merglichen schaden und vorterbnus vor- stopften und Fritzen wider mich seins eygenwillens vorhulflich und beystendig der masz teglich in mich verhetzten. Item so ich in mittel des handels mein hantwerk mit Plumels eyden arbeyte und vermeinte ye zu verdolden und mich getrewlich zu neren, lisz sich ein rath irs fur an mir
77 zu verschaffen, mich bey sulcher richtung bleyben lassen. wolt ein rat nicht annemen, sunder sy waren Fritzen Fleischman seins eygen willens gestendig. Item der ursachen, so ich mit Fritzen gericht, an mir uberfaren und bey sulcher richtung van einem rat nicht ge- schutzt noch gehanthabt werden wolt und also vam rechten genomen und mich des an dy oberkeyt, an den wolgeboren hern, hern Sebastian, her van Weyskirchen und her zum Elpogen, erclagte, der halben mir sein gnad Ernsten, seiner gnaden dyner und hofschreyber, zuschuf, van wegen seiner gnaden mit dem rate zu reden, mich kegen und wider Fritzen Fleischman bey sulcher richtung zu verschutzen und hanthaben. was mir aber unhulflich, sunder mir Fritz Fleischman sulcher richtung auszfellig, des im ein rath zufellig. des ich in peident- halben nicht gestendig noch im grund unerfintlich sich der ursachen, so mir ein rat mein haubtgut, der halben ich mit Fritz Fleischmann irrig worden, bezaelt und auch an Thums- hirn selbst erweist, wy dy richtung bescheen, und wy dann her Sebastian ein rat der halben beschickt zu fragen und durch zwen des ratz geschickte und sunsten mir ungezweifelt gnuglich erfaren ist zu vermerken, wy mir ein rat mit sampt Fritzen Fleischmans neyd und hasz unpillichs furnemen noch meim leibe, ere und gut gestanden, wy der masz meher hirnach volgt. Item meher nam ich Fritzen Fleischmann aber mit recht- licher verclag fur ein rat zum Elbogen umb ein gulden, dar zu Fritz sein antwort teth, und satzten das beidenthalben zu recht, welcher urteyl zu versprechen, so oftmals ersucht, mir ny und noch bisher in das vierde jaer mugen widerfaren. der halben mich aber in merglich scheden gefuert und hab rechtlos bleiben mussen. Item meher hab ich Fritzen Fleischman eins lambs halben beschuldigt fur dem hantwerk der fleischer zum Elbogen. da wider Fritz aber seins eigen willens gepraucht, van dem hantwerk auf ein rath geflohen, der ursachen mir das hantwerk kegen und wider Fritzen Fleischman fur ein rat beystendig. sagt ein rath, sich der sach noch schult und antwort zu erfaren, des ich also wartend und bey eim rath oftmals er- sucht, wes sy sich in der sachen erfaren. das mir aber nicht widerfaren wolt, da mit mir alweg mein rechtlich furbrengen und anfodrung zu merglichen schaden und vorterbnus vor- stopften und Fritzen wider mich seins eygenwillens vorhulflich und beystendig der masz teglich in mich verhetzten. Item so ich in mittel des handels mein hantwerk mit Plumels eyden arbeyte und vermeinte ye zu verdolden und mich getrewlich zu neren, lisz sich ein rath irs fur an mir
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78 22b geubten handels und mutwillens nicht benugen und sagten zu im, wo er mich nicht verlegte, so kunt ich des hantwerks nicht gearbeiten ; und wolten dar umb im noch in unser gut nicht schawen noch schawen lassen. der masz haben sy Plumels eyden van mir getriben und da mit mich gesmehet und mir mein hantwerk zu mer verterblichem schaden nyder gelegt. Item des ein rat dar an nicht benugig und mit behen- dickeyt unpillicher furnemung mir noch meinen leib, ere und gut zu stehen ertichten, wy (?) mich bewilligt van einem hant- wergk zu Eger in ein rath geim Elbogen ein kuntschaft zu brengen, wy das fleisch, da mit ich mit Fritzen Fleischmans anfangs irrig und gericht worden, van einem hantwerk zu Eger wer geschawet worden. sulcher bewillung ich eim rath nicht gestendigk und noch nicht gestee, widerrette, als sich in in selbst erweist, so mir mein gut verlangst van eim rath bezaelt und mit Fritzen gericht. mich daruber fenglich angenomen, gestuckt und gepfluckt, da mit da hin zu notigen, in des beyfelliger, den ich in kein zufahel gab. dar umb sy mich in thurm und mit sweren gefenknusz belestigiten. Item abermals zu merken, wie mir ein rat mitsampt Fritzen Fleischman noch meinen leib, ere und gut gestanden und Fritzen wider mich unpillich furschub und fodrung teten uber das, so ich doch Fritzen obgemelt der gerichten sachen, so er an mir uberfaren, und ander zuspruch halben obbe- ruert bey dem rath rechtlich und gutlich in meinen anclagen und zuspruchen het, des anfangs mir bey eim rath vorspert und van in nicht erlangen mucht, das mich Fritz Fleisch- man umb der anred willen der gerichten sach an mir uber- faren, der halben unib ein widerspruch rechtlich ansprach, desz ich mich fur den rechten, wy dy sach zwischen mir und im gericht an mir uberfaren, seins furnemens nicht gestendig, als dan hern Sebastian wissend und mich desz vam rechten auf hern Sebastian mechtiglich zu ubersagen und erkennen zu lassen erputig, des mich sein gnad der meinung und pil- lickeyt noch zu verhoren und erkennen aufnam ader der rat zum Elpogen dar uber iren hern obgnant vorachten und Fritzen Fleischman seiner unergrunten und unerfintlichen un- rechtlichen furnemung wider mich entlich verhulfen, das mir aber wider Fritzen ny widerfaren wolt. Item so ich das vermerkte, wy mir der masse ein rath zum Elpogen unpillicher weise allenthalben obenberuert noch meinen leib, ere und gut trachten, da wider ich gedachte und begert van eim rath mir urlaub und kuntschaft zu geben, wy ich mich verhalten und van in entprochen mucht ; mir von in nicht widerfaren.
78 22b geubten handels und mutwillens nicht benugen und sagten zu im, wo er mich nicht verlegte, so kunt ich des hantwerks nicht gearbeiten ; und wolten dar umb im noch in unser gut nicht schawen noch schawen lassen. der masz haben sy Plumels eyden van mir getriben und da mit mich gesmehet und mir mein hantwerk zu mer verterblichem schaden nyder gelegt. Item des ein rat dar an nicht benugig und mit behen- dickeyt unpillicher furnemung mir noch meinen leib, ere und gut zu stehen ertichten, wy (?) mich bewilligt van einem hant- wergk zu Eger in ein rath geim Elbogen ein kuntschaft zu brengen, wy das fleisch, da mit ich mit Fritzen Fleischmans anfangs irrig und gericht worden, van einem hantwerk zu Eger wer geschawet worden. sulcher bewillung ich eim rath nicht gestendigk und noch nicht gestee, widerrette, als sich in in selbst erweist, so mir mein gut verlangst van eim rath bezaelt und mit Fritzen gericht. mich daruber fenglich angenomen, gestuckt und gepfluckt, da mit da hin zu notigen, in des beyfelliger, den ich in kein zufahel gab. dar umb sy mich in thurm und mit sweren gefenknusz belestigiten. Item abermals zu merken, wie mir ein rat mitsampt Fritzen Fleischman noch meinen leib, ere und gut gestanden und Fritzen wider mich unpillich furschub und fodrung teten uber das, so ich doch Fritzen obgemelt der gerichten sachen, so er an mir uberfaren, und ander zuspruch halben obbe- ruert bey dem rath rechtlich und gutlich in meinen anclagen und zuspruchen het, des anfangs mir bey eim rath vorspert und van in nicht erlangen mucht, das mich Fritz Fleisch- man umb der anred willen der gerichten sach an mir uber- faren, der halben unib ein widerspruch rechtlich ansprach, desz ich mich fur den rechten, wy dy sach zwischen mir und im gericht an mir uberfaren, seins furnemens nicht gestendig, als dan hern Sebastian wissend und mich desz vam rechten auf hern Sebastian mechtiglich zu ubersagen und erkennen zu lassen erputig, des mich sein gnad der meinung und pil- lickeyt noch zu verhoren und erkennen aufnam ader der rat zum Elpogen dar uber iren hern obgnant vorachten und Fritzen Fleischman seiner unergrunten und unerfintlichen un- rechtlichen furnemung wider mich entlich verhulfen, das mir aber wider Fritzen ny widerfaren wolt. Item so ich das vermerkte, wy mir der masse ein rath zum Elpogen unpillicher weise allenthalben obenberuert noch meinen leib, ere und gut trachten, da wider ich gedachte und begert van eim rath mir urlaub und kuntschaft zu geben, wy ich mich verhalten und van in entprochen mucht ; mir von in nicht widerfaren.
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79 — Item der ursachen aller obenberurt auf das kurzte entdeckt mit vorbleybung seins merglichen anhangs mich ein rath van in und in veld gedrungen, hernachmals auf mein erpitung mich mit den vam Elpogen fur den gestrengen und vehsten Fabian van Veyltzsch, hewtman zum Elpogen, zu verhorung komen und mich gnanten haubtman auf dy wol- geboren hern, hern Wentzlaw, hern Niclosen, hern Casparn, alle hern zu und van Weiszkirchen etc., mich mechtiglich mit den zum Elpogen erkennen, welchen der hern einen oder meher auf unser vermugen gnanter haubtman bey sich haben wolt, erpoten, das mir gein den vam Elbogen alles un- hulflich und van in verechtlich. den und allen angezeigkten ursachen nach, wy mich dy zum Elbogen an meinen glymf und hantwerk unverschult ausz eygem mutwillen gesmeht, als hoch als umb dy sechzigk gulden schaden gefuert, wil ich van in noch meiner eren notdorft und desz genomen schadens erstatung und vorlegt haben, so hoch mag erkant werden. Sulche wy bmelt elagen Mertel Frank fur hern Sebastian schriftlichen bracht, nicht wenigers, wo dem also were, kurzung gescheen. dar auf dy vam Elpogen dem hern dy meynung gesagt: dy weyl Mertel sein unergrunten eygen willen und furnemen schriftlichen und anders, wy furm haubtman weylent gescheen, furbren[g]t, wollen sy da wider setzen und dy warheit sein gnaden der gleichen auch schrift- lichen horen und vernemen lassen. dar auf ein zeit genamen und zu ausgang gesetzter tagzeit dy vam Elpogen und Mertel fur sein gnaden erschynnen. haben dy vam Elpogen ire wider red, so viel sy belangt, wy hernach volgt, auch horen lassen: Auf schult und spruch, so Mertel Frank wider 1) dy van Elpogen schriftlichen verfast und vermeint zu haben, was dy van Elpogen betrift inhalt seiner clagzetel, diese hernach angezeigte widersatzung gruntlichen aufs kurzte vermergt. was aber Fritzen Fleischman belangt, sich dar wider wol wirt ver- nemen lassen. Noch dem und Mertel Frank in seiner dritten satzung nelt, wy er mit Fritzen Fleischman, ursachen das er im sein fleisch nicht hat schawen wellen etc., fur ein rat fur- 23b 1) Die Seite 23a ist unbeschrieben.
79 — Item der ursachen aller obenberurt auf das kurzte entdeckt mit vorbleybung seins merglichen anhangs mich ein rath van in und in veld gedrungen, hernachmals auf mein erpitung mich mit den vam Elpogen fur den gestrengen und vehsten Fabian van Veyltzsch, hewtman zum Elpogen, zu verhorung komen und mich gnanten haubtman auf dy wol- geboren hern, hern Wentzlaw, hern Niclosen, hern Casparn, alle hern zu und van Weiszkirchen etc., mich mechtiglich mit den zum Elpogen erkennen, welchen der hern einen oder meher auf unser vermugen gnanter haubtman bey sich haben wolt, erpoten, das mir gein den vam Elbogen alles un- hulflich und van in verechtlich. den und allen angezeigkten ursachen nach, wy mich dy zum Elbogen an meinen glymf und hantwerk unverschult ausz eygem mutwillen gesmeht, als hoch als umb dy sechzigk gulden schaden gefuert, wil ich van in noch meiner eren notdorft und desz genomen schadens erstatung und vorlegt haben, so hoch mag erkant werden. Sulche wy bmelt elagen Mertel Frank fur hern Sebastian schriftlichen bracht, nicht wenigers, wo dem also were, kurzung gescheen. dar auf dy vam Elpogen dem hern dy meynung gesagt: dy weyl Mertel sein unergrunten eygen willen und furnemen schriftlichen und anders, wy furm haubtman weylent gescheen, furbren[g]t, wollen sy da wider setzen und dy warheit sein gnaden der gleichen auch schrift- lichen horen und vernemen lassen. dar auf ein zeit genamen und zu ausgang gesetzter tagzeit dy vam Elpogen und Mertel fur sein gnaden erschynnen. haben dy vam Elpogen ire wider red, so viel sy belangt, wy hernach volgt, auch horen lassen: Auf schult und spruch, so Mertel Frank wider 1) dy van Elpogen schriftlichen verfast und vermeint zu haben, was dy van Elpogen betrift inhalt seiner clagzetel, diese hernach angezeigte widersatzung gruntlichen aufs kurzte vermergt. was aber Fritzen Fleischman belangt, sich dar wider wol wirt ver- nemen lassen. Noch dem und Mertel Frank in seiner dritten satzung nelt, wy er mit Fritzen Fleischman, ursachen das er im sein fleisch nicht hat schawen wellen etc., fur ein rat fur- 23b 1) Die Seite 23a ist unbeschrieben.
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80 gefast, und ein burgermeister und rath in vam rechten ge- nomen etc., gestet im ein rath nicht. den das mag sein, das Mertel Fritzen fur ein rath beclagt hat ursachen gemelt, hat ein rat dy ding verschuben sich zu erfaren, wur umb im sein fleisch nicht hat schawen wellen, auch wur umb Mertel dasz fleisch gein Eger getragen. wer unrecht getan dar umb zu- straffen, und angesehen das Mertel arm gewest und nicht zu schaden kame, sein fleisch bezaelt und nicht dar umb, das er recht gethan, das fleisch gein Eger zu tragen. den so Mertel seiner sach ye so gerecht het sein welle, der gesworen schawer, dy sich nicht lang verzugen, noch stad ordnung pillich erharret und eygen willens sich nicht het durfen prauchen das gein Eger zu tragen; ist auch ein unerhorlich sach und wider hantwerks gewonheit. und ab Mertel auf verpoth Fritzens sein fleisch hangen het lassen und im un- geburlich widerfaren, so viel der gebure wider gescheen mussen, dadurch abzunemen eygen willen Mertels und seins unerfuntlichen furnemens, so er melt, dasz ein rat Fritzen eigen willens wider in gestendig, in der warheit, als er melt, nicht erfinden, so Mertel dasz recht unverspert und im ny gewegert, hat ein rat kein wissen, in der dingk vam rechten genomen ursachen hernach begriffen. Aber als Mertel setzt, wy ein rath in und Fritzen der ding gericht und geslicht hab bey treuwen und eren und durch Thumshirn, dy zeit ein eldister am rat gesessen, ist im ein rath ny gestanden und noch nicht gesteet, ursachen das eim rat sulche richtung nicht wer zu thun gewest, wen dy ding Fritzen nicht alleine, sunder dy andern drey, Thumshirn, Engelhart und Lantzendorffer, mit im gesworen schawer gewest mit betreffend. dar umb sey sulche sach zwischen Fritzen und Mertel, wy oben angezeigt, verschuben, sich der ding bey den andern gesworen zu erfaren, da mit nymantz unrechtens zu gestaten. dar umb Mertel sulchen sein eigen willen pillich unterwegen liesz und ein rat nicht unerfintliche sache, da mit er warlich besteen wolt, zu messe. und als er melt, wy im ein rath unbillich neyd und haesz sampt Fritzen getragen und nach seim leibe, ere und gut gestanden, abzunemen, so dem also were, nicht unpillich geschege, so Mertel recht- fluchtig, als oflich am tag wurden ist, arm und reych ausz eigem angenomen mutwillen wider got, ere und recht befehdt und beschedigt, das ein ganze gemein ye van im billich entladen were. Was aber anlangt den gulden, dar umb Mertel Fritzen mit recht geelagt und ein rath in vam rechten genomen urtel nicht zu versprechen, ist eim rat nicht wissen, haben auch kein urtel inne der dinge zu versprechen, aber den grundt
80 gefast, und ein burgermeister und rath in vam rechten ge- nomen etc., gestet im ein rath nicht. den das mag sein, das Mertel Fritzen fur ein rath beclagt hat ursachen gemelt, hat ein rat dy ding verschuben sich zu erfaren, wur umb im sein fleisch nicht hat schawen wellen, auch wur umb Mertel dasz fleisch gein Eger getragen. wer unrecht getan dar umb zu- straffen, und angesehen das Mertel arm gewest und nicht zu schaden kame, sein fleisch bezaelt und nicht dar umb, das er recht gethan, das fleisch gein Eger zu tragen. den so Mertel seiner sach ye so gerecht het sein welle, der gesworen schawer, dy sich nicht lang verzugen, noch stad ordnung pillich erharret und eygen willens sich nicht het durfen prauchen das gein Eger zu tragen; ist auch ein unerhorlich sach und wider hantwerks gewonheit. und ab Mertel auf verpoth Fritzens sein fleisch hangen het lassen und im un- geburlich widerfaren, so viel der gebure wider gescheen mussen, dadurch abzunemen eygen willen Mertels und seins unerfuntlichen furnemens, so er melt, dasz ein rat Fritzen eigen willens wider in gestendig, in der warheit, als er melt, nicht erfinden, so Mertel dasz recht unverspert und im ny gewegert, hat ein rat kein wissen, in der dingk vam rechten genomen ursachen hernach begriffen. Aber als Mertel setzt, wy ein rath in und Fritzen der ding gericht und geslicht hab bey treuwen und eren und durch Thumshirn, dy zeit ein eldister am rat gesessen, ist im ein rath ny gestanden und noch nicht gesteet, ursachen das eim rat sulche richtung nicht wer zu thun gewest, wen dy ding Fritzen nicht alleine, sunder dy andern drey, Thumshirn, Engelhart und Lantzendorffer, mit im gesworen schawer gewest mit betreffend. dar umb sey sulche sach zwischen Fritzen und Mertel, wy oben angezeigt, verschuben, sich der ding bey den andern gesworen zu erfaren, da mit nymantz unrechtens zu gestaten. dar umb Mertel sulchen sein eigen willen pillich unterwegen liesz und ein rat nicht unerfintliche sache, da mit er warlich besteen wolt, zu messe. und als er melt, wy im ein rath unbillich neyd und haesz sampt Fritzen getragen und nach seim leibe, ere und gut gestanden, abzunemen, so dem also were, nicht unpillich geschege, so Mertel recht- fluchtig, als oflich am tag wurden ist, arm und reych ausz eigem angenomen mutwillen wider got, ere und recht befehdt und beschedigt, das ein ganze gemein ye van im billich entladen were. Was aber anlangt den gulden, dar umb Mertel Fritzen mit recht geelagt und ein rath in vam rechten genomen urtel nicht zu versprechen, ist eim rat nicht wissen, haben auch kein urtel inne der dinge zu versprechen, aber den grundt
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81 — zu entdecken. hat sich begeben, dasz Lanzendorffer Fritzen mit recht geclagt, wy er Mertel zu im geschickt habe, im ein gulden zu leyen ; sulchen gulden hab Lantzendorffer Mertel geben, dem Fritzen zu brengen. ist durch urtel und recht erkant worden, dasz Lantzendorffer sulchen gulden am Mertel, dem er in geben hat, fodern sol und mag. aber dasz Mertel Fritzen dar umb mit recht angefodert, hat ein rat kein wissen, ver- meynen auch nicht, das Fritz sage, das dy urtel dar umb zu versprechen inne haben, dasz sich abermals anders, den Mertel furnympt, beweist. Was aber des lambs halben betreffend sagt ein rath, das sulche dingk ein ganz hantwerk und nicht Mertel alleine anlange. so Fritz oder ein ander etwas unpillichs da mit gehandelt hette, ir ordnung in eim hantwerk haben, wes sy sich dar umb halten sullen. ist Mertel nicht van noten, was ein ganz hantwerk belangt, zu verfechten. doch Mertel in dem und eim andern rechtens ny gewegert haben, auch Fritzen, der selbst witrig ist, wider in ny verhetzt, noch Fritzen unpillichs furnemens gestat. vermeint vielleicht Mertel, sein unerfintlich furnemen mit eim rat zu pessern, was aber der warheit gemesz, nicht widersetzen. Dasz aber ein rath gewert sulle haben, Plumels eydem mit Mertel nicht zu arbeyten, hat es dy gestalt : als weilent dy viere gesworen noch ordnung auf ire eyd fleisch unter den benken geschawet, haben sy Mertels fleisch weniger gesatzt zu gelten wen Ulrich Fleischmans und erkant auf ire eyde, dasz Ulrich fleisch pesser gewest wen Mertels. dar auf hat Mertel dy gesworen schawer geschulten und mit worten ge- smehet; gesagt, sy schawen noch gunst und nicht noch ge- rechtickeyt, sein fleisch sey als gut als Ulrichs, sulle sich mit dem fleische beweysen, und den vier gesworer groblich fur viel lewten in ire eyd gereth. desz sich dy gesworne fur eim rath beclagt ; dar auf ein rath etliche gesworne meher dar zu geben. ist ungeferlich der richter zu in komen, semptlich sulch fleisch auch besichtigt. hat sich aber in der warheit funden, das Mertels fleisch wol geringer gewest wen desz Ulrichen. umb sulche smeliche verachtung der gesworen ein rat Merteln wy hernach gefodert und straffen wellen etc. sulchs angesehen und dy weyl Plumels eydem mit Merten arbeite und, als er melt, in verlegte, wolt sich und nicht un- pillich zemen, im sein fleisch nicht zu schawen. dasz aber ein rat Lantzendorffer van im getriben, ist im ein rat nicht ge- stendig. so sich Mertel selbst nicht smehet, van eim rat wol Mertel frank blibe. Item als Mertel melt, wy ein rath mit unpillichem fur- nemen und auf in ertichten behendickeit noch seinem leib, 24a
81 — zu entdecken. hat sich begeben, dasz Lanzendorffer Fritzen mit recht geclagt, wy er Mertel zu im geschickt habe, im ein gulden zu leyen ; sulchen gulden hab Lantzendorffer Mertel geben, dem Fritzen zu brengen. ist durch urtel und recht erkant worden, dasz Lantzendorffer sulchen gulden am Mertel, dem er in geben hat, fodern sol und mag. aber dasz Mertel Fritzen dar umb mit recht angefodert, hat ein rat kein wissen, ver- meynen auch nicht, das Fritz sage, das dy urtel dar umb zu versprechen inne haben, dasz sich abermals anders, den Mertel furnympt, beweist. Was aber des lambs halben betreffend sagt ein rath, das sulche dingk ein ganz hantwerk und nicht Mertel alleine anlange. so Fritz oder ein ander etwas unpillichs da mit gehandelt hette, ir ordnung in eim hantwerk haben, wes sy sich dar umb halten sullen. ist Mertel nicht van noten, was ein ganz hantwerk belangt, zu verfechten. doch Mertel in dem und eim andern rechtens ny gewegert haben, auch Fritzen, der selbst witrig ist, wider in ny verhetzt, noch Fritzen unpillichs furnemens gestat. vermeint vielleicht Mertel, sein unerfintlich furnemen mit eim rat zu pessern, was aber der warheit gemesz, nicht widersetzen. Dasz aber ein rath gewert sulle haben, Plumels eydem mit Mertel nicht zu arbeyten, hat es dy gestalt : als weilent dy viere gesworen noch ordnung auf ire eyd fleisch unter den benken geschawet, haben sy Mertels fleisch weniger gesatzt zu gelten wen Ulrich Fleischmans und erkant auf ire eyde, dasz Ulrich fleisch pesser gewest wen Mertels. dar auf hat Mertel dy gesworen schawer geschulten und mit worten ge- smehet; gesagt, sy schawen noch gunst und nicht noch ge- rechtickeyt, sein fleisch sey als gut als Ulrichs, sulle sich mit dem fleische beweysen, und den vier gesworer groblich fur viel lewten in ire eyd gereth. desz sich dy gesworne fur eim rath beclagt ; dar auf ein rath etliche gesworne meher dar zu geben. ist ungeferlich der richter zu in komen, semptlich sulch fleisch auch besichtigt. hat sich aber in der warheit funden, das Mertels fleisch wol geringer gewest wen desz Ulrichen. umb sulche smeliche verachtung der gesworen ein rat Merteln wy hernach gefodert und straffen wellen etc. sulchs angesehen und dy weyl Plumels eydem mit Merten arbeite und, als er melt, in verlegte, wolt sich und nicht un- pillich zemen, im sein fleisch nicht zu schawen. dasz aber ein rat Lantzendorffer van im getriben, ist im ein rat nicht ge- stendig. so sich Mertel selbst nicht smehet, van eim rat wol Mertel frank blibe. Item als Mertel melt, wy ein rath mit unpillichem fur- nemen und auf in ertichten behendickeit noch seinem leib, 24a
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82 ere und gut gestanden, gefenclich gestuckt und gepfluckt, in thurm gelegt etc., dar inne Mertel den grundt der sachen versweigt, zympt sich zu eroffen. den es hat sich begeben, das Fritz Fleischmann Merteln fur ein rath beclagte, wy in Mertel geschulten, trewlos und erlos gezaelt dar umb, das er eine berichte sache wider in geant hette. dar auf Mertel sein antwort tette und sagte, wy ein richtung durch ein rath zwischen Fritzen und im bey treuwen und eren belangend das fleisch, so im Fritz nicht het wellen schawen und er gein Eger getragen, do es im in eim hantwerk fur gut wer ge- schawet worden, gemacht, dy Fritz nich het gehalten. als ein rat dy ursachen vernamen, zum Mertel gesagt : "du melst ein richtung, der dir ein rat nicht gestendig ist und ny ge- standen, und sagst, ein rath hat dir dein fleisch dar umb bezaelt, dasz es gut gewest, und dy dingk gericht, und sey dir zu Eger gut geschawet wurden.“ dar auf Mertel gesagt: „ja es ist also gescheen, ich wil desz wol kuntschaft brengen, das mir sulch fleisch in eim hantwerk zu Eger gut geschawet ist wurden.“ dar auf hat im ein rat xilij tage zu geben, sulche kuntschaft zu brengen. zu ausgang der xiiij tage ist Mertel fur ein rat gefodert worden, sulche kuntschaft auszulegen, in massen er sich verwilt. hat Mertel gesagt, er habe das nicht gereth, sunder wo es im not thun wurde, und ein rat neme im dingk fur, dy nicht gescheen. hat ein rat gesagt : „Mertel, du hast also gereth, ist ein ganz hantwerk bey gewest, und lugenstrafst ein rath. bist ein mitburger, pillich van dir ent- laden. du hast auch furmals dy gesworne schawer geschulten, gesmehet und verhoent und lugenstrafst uns unter augen. wir wollen dich dar umb als unsern mitburger straffen und einlegen.“ hat Mertel gesagt : „ehe und ir mich einlegt, wil ich ein oder meher zukratzen und reyssen.“ dar inne seins eyds er eim rath als ein ander mitburger getan, vergessen und zu den gesworen gesagt, do man in hat eingelegt : „wirt nicht lang uber drey tage sein, dy mich einlegen, wil ich wider einlegen.“ er wisse, das er nicht lange bleibe ligen, und er sulle das sagen, hab in der herre heyssen reden. auch zu eim rat gesagt, man musse in sleuffen und tragen, er wolle nicht gehen. auf sulche seine drotzliche rede und hoen, so ein rat wol billig an dem orte van im, so er ein gehorsamer mitburger het sein wellen, entladen, und das er dy gesworen schawer geschulten, on ein rat in keller und nicht in thurm, als er sagt, eingelegt als iren mitburger zu straffen, und ist nicht erticht, sunder groblich durch in also gescheen und verhandelt und viel fremden lewten, da bey gewest, wislich. dasz im vielleicht umb seiner armut willen nicht gedacht wer wurden, so er selbst geswigen. und dy
82 ere und gut gestanden, gefenclich gestuckt und gepfluckt, in thurm gelegt etc., dar inne Mertel den grundt der sachen versweigt, zympt sich zu eroffen. den es hat sich begeben, das Fritz Fleischmann Merteln fur ein rath beclagte, wy in Mertel geschulten, trewlos und erlos gezaelt dar umb, das er eine berichte sache wider in geant hette. dar auf Mertel sein antwort tette und sagte, wy ein richtung durch ein rath zwischen Fritzen und im bey treuwen und eren belangend das fleisch, so im Fritz nicht het wellen schawen und er gein Eger getragen, do es im in eim hantwerk fur gut wer ge- schawet worden, gemacht, dy Fritz nich het gehalten. als ein rat dy ursachen vernamen, zum Mertel gesagt : "du melst ein richtung, der dir ein rat nicht gestendig ist und ny ge- standen, und sagst, ein rath hat dir dein fleisch dar umb bezaelt, dasz es gut gewest, und dy dingk gericht, und sey dir zu Eger gut geschawet wurden.“ dar auf Mertel gesagt: „ja es ist also gescheen, ich wil desz wol kuntschaft brengen, das mir sulch fleisch in eim hantwerk zu Eger gut geschawet ist wurden.“ dar auf hat im ein rat xilij tage zu geben, sulche kuntschaft zu brengen. zu ausgang der xiiij tage ist Mertel fur ein rat gefodert worden, sulche kuntschaft auszulegen, in massen er sich verwilt. hat Mertel gesagt, er habe das nicht gereth, sunder wo es im not thun wurde, und ein rat neme im dingk fur, dy nicht gescheen. hat ein rat gesagt : „Mertel, du hast also gereth, ist ein ganz hantwerk bey gewest, und lugenstrafst ein rath. bist ein mitburger, pillich van dir ent- laden. du hast auch furmals dy gesworne schawer geschulten, gesmehet und verhoent und lugenstrafst uns unter augen. wir wollen dich dar umb als unsern mitburger straffen und einlegen.“ hat Mertel gesagt : „ehe und ir mich einlegt, wil ich ein oder meher zukratzen und reyssen.“ dar inne seins eyds er eim rath als ein ander mitburger getan, vergessen und zu den gesworen gesagt, do man in hat eingelegt : „wirt nicht lang uber drey tage sein, dy mich einlegen, wil ich wider einlegen.“ er wisse, das er nicht lange bleibe ligen, und er sulle das sagen, hab in der herre heyssen reden. auch zu eim rat gesagt, man musse in sleuffen und tragen, er wolle nicht gehen. auf sulche seine drotzliche rede und hoen, so ein rat wol billig an dem orte van im, so er ein gehorsamer mitburger het sein wellen, entladen, und das er dy gesworen schawer geschulten, on ein rat in keller und nicht in thurm, als er sagt, eingelegt als iren mitburger zu straffen, und ist nicht erticht, sunder groblich durch in also gescheen und verhandelt und viel fremden lewten, da bey gewest, wislich. dasz im vielleicht umb seiner armut willen nicht gedacht wer wurden, so er selbst geswigen. und dy
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83 — ding sint war und also gescheen. in hat auch ein rat nicht benotigt, kuntschaft zu brengen, sunder er sich selbst fur eim rath in gegenwart eins ganzen hantwerks verwilt, ader nicht nach komen. Item als Mertel melt, wy in Fritz mit recht angefuchten, in seinen artikel gesetzt, das ein rat Fritzen unpillich furschub getan etc., fehelt Mertel desz grundtz, auch so er wolt, wol anders wuste, den dy selben ding also ergangen. wen noch den obgescheen dingen hat Fritz Fleischman Merteln angefuchten, wy er in trewlosz und erlosz geschulten, und noch ordnung des rechtens begert, seiner eren notdurft statung zu thun, wen er wer der sachen al sein lebtag mit Merteln ny gericht worden. dar auf noch etlichen rechten der wol- geboren her, her Sebastian etc., unser gnediger her, durch Plumel, Wenzel Eckel, Johannes Tuchmacher und Hans Gluer, gesworne desz ratz, an ein rat begeert in dy dingk zu sehen, das Mertel und Fritz ausserhalb rechtens gericht wurden. dar auf sy sein gnad geantwort, das dy ding eim rat nichtz zu schaffen geben, wen ein rat verdechtlich wurd, so sy dy richtung zwischen in tetten, den es sult eim itzlichem recht fulgen. dem nach hat Mertel auf Fritzen clag furm rechten geantwort, wy in ein rat mit Fritzen desz fleisch halben bey treuwen und eren gericht, und hat sich des auf ein rath durch recht gezogen. des sich Fritz der gleichen zu ubersagen auf ein rath auch gewurffen, ire sage wol und wee thun lassen. ist ein rat ir bewust zu sagen vam richter wy recht befragt ; dar auf ein rath gesagt, das sy nicht wiszen haben van sulcher richtung, sint dem Mertel auch des nye gestanden, das sy Fritzen und in belangend das fleisch gericht hetten; wen dy sach Fritzen nicht alleine, sunder dy andern mit in gesworen betreffend. do Mertel sulch zeugknusz entfallen und Fritzen das recht gedygen, ist Mertel mit zorn und schelten vam rechten geflohen und rechtfluchtig wurden, als das dem richter, zur zeit dasz recht gesessen, wol indenk ist, und Fritzen des rechtens weyter nicht stendig gewest. so aber Mertel sich furm rechten auf unsern gnedigen hern, hern Sebastian, sein gnad, sich zu ubersagen beruft und van beden teylen verwilt, das recht aber dermasz sein furgang gehalten, der massen dy warheyt gnuglich am tag ligt, was ungrundtz unerfintlich und unrechtlich furnemen Mertel hat, der offenlich fur eim geordentem rechten an wissen und willen des richters entgegen viel fromer lewth rechtfluchtig wurden, in meynung sein unbegrunte eygen willen in dy warheyt zu brengen. Item auch hat Mertel sein mitburgerrecht willig in eim rath aufgeben, dasz er villeicht durch sein handlung verloren 24b
83 — ding sint war und also gescheen. in hat auch ein rat nicht benotigt, kuntschaft zu brengen, sunder er sich selbst fur eim rath in gegenwart eins ganzen hantwerks verwilt, ader nicht nach komen. Item als Mertel melt, wy in Fritz mit recht angefuchten, in seinen artikel gesetzt, das ein rat Fritzen unpillich furschub getan etc., fehelt Mertel desz grundtz, auch so er wolt, wol anders wuste, den dy selben ding also ergangen. wen noch den obgescheen dingen hat Fritz Fleischman Merteln angefuchten, wy er in trewlosz und erlosz geschulten, und noch ordnung des rechtens begert, seiner eren notdurft statung zu thun, wen er wer der sachen al sein lebtag mit Merteln ny gericht worden. dar auf noch etlichen rechten der wol- geboren her, her Sebastian etc., unser gnediger her, durch Plumel, Wenzel Eckel, Johannes Tuchmacher und Hans Gluer, gesworne desz ratz, an ein rat begeert in dy dingk zu sehen, das Mertel und Fritz ausserhalb rechtens gericht wurden. dar auf sy sein gnad geantwort, das dy ding eim rat nichtz zu schaffen geben, wen ein rat verdechtlich wurd, so sy dy richtung zwischen in tetten, den es sult eim itzlichem recht fulgen. dem nach hat Mertel auf Fritzen clag furm rechten geantwort, wy in ein rat mit Fritzen desz fleisch halben bey treuwen und eren gericht, und hat sich des auf ein rath durch recht gezogen. des sich Fritz der gleichen zu ubersagen auf ein rath auch gewurffen, ire sage wol und wee thun lassen. ist ein rat ir bewust zu sagen vam richter wy recht befragt ; dar auf ein rath gesagt, das sy nicht wiszen haben van sulcher richtung, sint dem Mertel auch des nye gestanden, das sy Fritzen und in belangend das fleisch gericht hetten; wen dy sach Fritzen nicht alleine, sunder dy andern mit in gesworen betreffend. do Mertel sulch zeugknusz entfallen und Fritzen das recht gedygen, ist Mertel mit zorn und schelten vam rechten geflohen und rechtfluchtig wurden, als das dem richter, zur zeit dasz recht gesessen, wol indenk ist, und Fritzen des rechtens weyter nicht stendig gewest. so aber Mertel sich furm rechten auf unsern gnedigen hern, hern Sebastian, sein gnad, sich zu ubersagen beruft und van beden teylen verwilt, das recht aber dermasz sein furgang gehalten, der massen dy warheyt gnuglich am tag ligt, was ungrundtz unerfintlich und unrechtlich furnemen Mertel hat, der offenlich fur eim geordentem rechten an wissen und willen des richters entgegen viel fromer lewth rechtfluchtig wurden, in meynung sein unbegrunte eygen willen in dy warheyt zu brengen. Item auch hat Mertel sein mitburgerrecht willig in eim rath aufgeben, dasz er villeicht durch sein handlung verloren 24b
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84 — mucht haben, und dy weyl er kuntschaft seins urlaubs an im selbst gehalten, unnotig im dy schriftlich mit zu teylen. Aber als Mertel im letzten beruert, wy in ein rat van in und in vehed gedrungen, mit weyterm inhalt, daran er eim rath unrecht thut. den so Mertel nicht rechtfluchtig wer wurden und sich als ein ander gehorsamer mitburger gehalten, wy fur her, wol zum Elbogen bliben. dy weyl und er das recht nicht hat wollen leyden und durch eygen mut- willen hinweg gangen, fehed und vientschaft gein den vam Elbogen wider recht furgefast, das dy vam Elbogen zu der zeit haben mussen gescheen lassen. und noch getanen schaden sich auf den gestrengen Fabian van Veyltzsch, haubman zum Elbogen, furzukomen erpoten, das im ein rat nicht ab- geschlagen. do sein gestrenkeit beder teyl red und antwort gnuglich vernomen, auch sein entschaft gehalten, wol innen hat, wen ein rath Merteln seins unerfintlichen furnemens nicht gestendig. so aber Mertel recht het mugen erleiden, das im ny gewegert, nicht fluchtig wurd, in massen im sein handel gnuglich eroffent, dise antwort kurtz angezeichent, desz zu notdorft der sachen wol mer wer zu erzelen, doch wider Merteln muntlichen nicht wollen verhalten. und dar auf sein gnaden gebeten, dy weyl Mertel also rechtfluchtig worden und sy unpillich wider got, ere und recht vient worden, sy beschedigt und gemortbrent, desz sy im in der warheit nicht ursach geben, wolt in sulchen eigen willen, frevel und gewaltsame ubung leyd sein lassen, verhoffen, sein gnad werd im das leyt sein lassen, in hulf und beystand zu thun, als sich zu eim mortbrenner gehoert. ist im aber wenig zu herzen gangen; doch ab dy vam Elpogen und Mertel der ding bey im bleiben wollen, ein bedacht untz auf invocavit geben, den pede teyl angenomen. aber in mitler Merten dem hern sulchen bedacht aufgeschriben, dy weyl im dy vam Elpogen sechzigk gulden nicht geben wollen und sein scheden legen, wisse er dy sach sein gnad nicht weyter macht ze geben. haben dy vam Elpogen sulcher tagzeit gewart, und dy weyl Mertel nicht komen, also gescheen lassen, dach dem hern erkennen geben, nicht not zu schreiben. 25b 1) Wy wol und nach dem dy vam Elpogen mit hern Se- bastian Slick durch sein clagen gantz geslicht und durch recht entschiden, wy oben angezeigt, und sich versehen rue ze haben, hat sy aber nicht mugen helfen. und dy weyl er gein Ofen geryten und Fabian van Veyltzsch an seiner stad 1) Seite 25a ist nicht beschrieben.
84 — mucht haben, und dy weyl er kuntschaft seins urlaubs an im selbst gehalten, unnotig im dy schriftlich mit zu teylen. Aber als Mertel im letzten beruert, wy in ein rat van in und in vehed gedrungen, mit weyterm inhalt, daran er eim rath unrecht thut. den so Mertel nicht rechtfluchtig wer wurden und sich als ein ander gehorsamer mitburger gehalten, wy fur her, wol zum Elbogen bliben. dy weyl und er das recht nicht hat wollen leyden und durch eygen mut- willen hinweg gangen, fehed und vientschaft gein den vam Elbogen wider recht furgefast, das dy vam Elbogen zu der zeit haben mussen gescheen lassen. und noch getanen schaden sich auf den gestrengen Fabian van Veyltzsch, haubman zum Elbogen, furzukomen erpoten, das im ein rat nicht ab- geschlagen. do sein gestrenkeit beder teyl red und antwort gnuglich vernomen, auch sein entschaft gehalten, wol innen hat, wen ein rath Merteln seins unerfintlichen furnemens nicht gestendig. so aber Mertel recht het mugen erleiden, das im ny gewegert, nicht fluchtig wurd, in massen im sein handel gnuglich eroffent, dise antwort kurtz angezeichent, desz zu notdorft der sachen wol mer wer zu erzelen, doch wider Merteln muntlichen nicht wollen verhalten. und dar auf sein gnaden gebeten, dy weyl Mertel also rechtfluchtig worden und sy unpillich wider got, ere und recht vient worden, sy beschedigt und gemortbrent, desz sy im in der warheit nicht ursach geben, wolt in sulchen eigen willen, frevel und gewaltsame ubung leyd sein lassen, verhoffen, sein gnad werd im das leyt sein lassen, in hulf und beystand zu thun, als sich zu eim mortbrenner gehoert. ist im aber wenig zu herzen gangen; doch ab dy vam Elpogen und Mertel der ding bey im bleiben wollen, ein bedacht untz auf invocavit geben, den pede teyl angenomen. aber in mitler Merten dem hern sulchen bedacht aufgeschriben, dy weyl im dy vam Elpogen sechzigk gulden nicht geben wollen und sein scheden legen, wisse er dy sach sein gnad nicht weyter macht ze geben. haben dy vam Elpogen sulcher tagzeit gewart, und dy weyl Mertel nicht komen, also gescheen lassen, dach dem hern erkennen geben, nicht not zu schreiben. 25b 1) Wy wol und nach dem dy vam Elpogen mit hern Se- bastian Slick durch sein clagen gantz geslicht und durch recht entschiden, wy oben angezeigt, und sich versehen rue ze haben, hat sy aber nicht mugen helfen. und dy weyl er gein Ofen geryten und Fabian van Veyltzsch an seiner stad 1) Seite 25a ist nicht beschrieben.
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85 — zu haubtman gesetzt, des sich dy vam Elbogen guter einickeit versehen. und noch dem der edel Mathis Hisserll dem vam Elpogen in iren sachen viel und stetz retlichen und beystendig gewest und zu einer zeit den vam Elpogen ein sendbrief, wy und sy sich, ab sy weyter angefochten wurden, in iren sachen halten sulten, da bey new zeitigen, wy und sulcher brief in eim rath verlesen, und dy in weyter zu iren henden genomen, durch unfleis ist verloren wurden und hern Sebastian gein Ofen geschickt wurden, der den sulchen brief mit den seynigen noch seinen furnemen ausgelegt und glosiert, den vam Elpogen und benantem Hisserl zum ergsten furgenomen und dar auf van Ofen sein haubtmann Fabian van Veyltz mit eingelegter des selben briefs copey einer gemein gelessen, gesriben in der meynung, das sich dy Elpogen des Hisserls enthun, mit im nichtz zu schicken noch zu schaffen haben sullten. dy meynung der haubtman einer gemein auch munt- lichen gesagt, neben im Nickel vam Saher, der dy ding nicht gewenigrt, in der form, als sult ein gemein auf ein rath ein verdrisz nemen und van in weichen. das ein gantze ge- mein als from lewth nicht thun wellen. wy ein rath das aber ein anders im pesten betracht, und wer in ire freiheyt zu behalten nutzlichen ist, furnympt, ist alweg ir wille gewest, und noch, wy wol Nickel vam Saher als dann zu einer gemein geret: „liben frund! ir sult euch zwen, drey ader vier nicht verfuren lassen", das etliche vam rat vorantwort : „wir wollen ein gemein nicht verfuren, sunder wir haben uns unsers hern mit recht weren mussen und nach tun wellen als from lewth, und ir Nickel vam Saher seyt beflissen ein gemein wider ein rath zu setzen. das sult ir nicht zu wege brengen, wen ir seyt unser her nicht. dar umb wollen wir sulches foder van euch entladen sein. denn so Mathis Hisserl etwas unpillichs geschriben, zu sein zeiten wol weysz zu verantworten. dar umb sagen wir also, unser her las uns nur mit fride und wy fur alt her bleiben, konnen wir des und eins anderns entperen; so aber das nicht geschicht, mussen wir den und
85 — zu haubtman gesetzt, des sich dy vam Elbogen guter einickeit versehen. und noch dem der edel Mathis Hisserll dem vam Elpogen in iren sachen viel und stetz retlichen und beystendig gewest und zu einer zeit den vam Elpogen ein sendbrief, wy und sy sich, ab sy weyter angefochten wurden, in iren sachen halten sulten, da bey new zeitigen, wy und sulcher brief in eim rath verlesen, und dy in weyter zu iren henden genomen, durch unfleis ist verloren wurden und hern Sebastian gein Ofen geschickt wurden, der den sulchen brief mit den seynigen noch seinen furnemen ausgelegt und glosiert, den vam Elpogen und benantem Hisserl zum ergsten furgenomen und dar auf van Ofen sein haubtmann Fabian van Veyltz mit eingelegter des selben briefs copey einer gemein gelessen, gesriben in der meynung, das sich dy Elpogen des Hisserls enthun, mit im nichtz zu schicken noch zu schaffen haben sullten. dy meynung der haubtman einer gemein auch munt- lichen gesagt, neben im Nickel vam Saher, der dy ding nicht gewenigrt, in der form, als sult ein gemein auf ein rath ein verdrisz nemen und van in weichen. das ein gantze ge- mein als from lewth nicht thun wellen. wy ein rath das aber ein anders im pesten betracht, und wer in ire freiheyt zu behalten nutzlichen ist, furnympt, ist alweg ir wille gewest, und noch, wy wol Nickel vam Saher als dann zu einer gemein geret: „liben frund! ir sult euch zwen, drey ader vier nicht verfuren lassen", das etliche vam rat vorantwort : „wir wollen ein gemein nicht verfuren, sunder wir haben uns unsers hern mit recht weren mussen und nach tun wellen als from lewth, und ir Nickel vam Saher seyt beflissen ein gemein wider ein rath zu setzen. das sult ir nicht zu wege brengen, wen ir seyt unser her nicht. dar umb wollen wir sulches foder van euch entladen sein. denn so Mathis Hisserl etwas unpillichs geschriben, zu sein zeiten wol weysz zu verantworten. dar umb sagen wir also, unser her las uns nur mit fride und wy fur alt her bleiben, konnen wir des und eins anderns entperen; so aber das nicht geschicht, mussen wir den und
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86 — ein andern unser freiheit und alt her komen zu erhalten an- lauffen". auch hat der haubtmann in demselben desz hern brive gelesen, dy weyl und Niclas Hackensmidt verkauft hab und sich horen lassen, das er hin weg zyhen welle, sey sein mey- nung, das der selbe weyter nicht gehalten werd und in zyhen lassen, er wolle in auch in der stad nicht wissen. da wider ein rath geret: „es begibt sich viel und ofte in steten, das einer verkauft und kauft, und ist kein ursach ein dar umb hin weg zu treyben. dy weyl sich Hackensmidt und sein eltern neben in fromlich und redlich bey der stad gehalten, wollen sy in dar umb van in nicht wissen. het aber Hacken- smid aber ein ander unpillichs gehandelt, der sult das noch ordnung des rechtens entgelten. in der meynung hat der haubtmann gesagt, er wolle dem hern dy meynung also schreyben und so viel ankeren, versche sich, sein gnad werd das und ein anders bleiben lassen. ab das also gescheen oder nicht, mag ich nicht wissen. den eins ist an tag komen, das ein schrift vam Elpogen dem hern Sebastian Slick gein Ofen geschickt, wes er sich uber dy man und dy vam Elbogen gein der ko. mt. beelagen sulle, das dem glimpf und frid wider ist. dy selbe schrift ist ein rath van Ofen zugeschickt. der das selbige geschriben, wil vielleicht, das van im nicht wissen haben, und van wort zu worte also lautth : Item zu gedenken, was bey der k. mt. anzu- brengen sei. Item erstlichen der erber man halben ist not dise mey- nung zu handeln. noch dem sich dy selben den hern aller pflicht und huldung zu thun noch tod iers vaters selligen bisher enthalten, wy wol dy k. mt. dicker mals bey in zu gescheen ver- schaft, das also unfruchtbar, verechtlichen angesehen. villeicht ausz der ursachen gescheen, das sy alle iren fleis, muh und sorg do hin geben ire hern zu vertreiben, als des dy k. mt. wisen, welcher masz mit grossen clag, der viel am grund versamelt, ire hern gegen der k. mt. angetragen, vermeint zu erbegen, sy wider keyserliche und konigliche privilegien und verschreibung abzulòsen. das doch sein k. mt. als lieb- haber des rechtens und gerechtickeit nit angesehen, sunder sy durch erkentnusz des rechten bey sulchen iren verschrei- 26а.
86 — ein andern unser freiheit und alt her komen zu erhalten an- lauffen". auch hat der haubtmann in demselben desz hern brive gelesen, dy weyl und Niclas Hackensmidt verkauft hab und sich horen lassen, das er hin weg zyhen welle, sey sein mey- nung, das der selbe weyter nicht gehalten werd und in zyhen lassen, er wolle in auch in der stad nicht wissen. da wider ein rath geret: „es begibt sich viel und ofte in steten, das einer verkauft und kauft, und ist kein ursach ein dar umb hin weg zu treyben. dy weyl sich Hackensmidt und sein eltern neben in fromlich und redlich bey der stad gehalten, wollen sy in dar umb van in nicht wissen. het aber Hacken- smid aber ein ander unpillichs gehandelt, der sult das noch ordnung des rechtens entgelten. in der meynung hat der haubtmann gesagt, er wolle dem hern dy meynung also schreyben und so viel ankeren, versche sich, sein gnad werd das und ein anders bleiben lassen. ab das also gescheen oder nicht, mag ich nicht wissen. den eins ist an tag komen, das ein schrift vam Elpogen dem hern Sebastian Slick gein Ofen geschickt, wes er sich uber dy man und dy vam Elbogen gein der ko. mt. beelagen sulle, das dem glimpf und frid wider ist. dy selbe schrift ist ein rath van Ofen zugeschickt. der das selbige geschriben, wil vielleicht, das van im nicht wissen haben, und van wort zu worte also lautth : Item zu gedenken, was bey der k. mt. anzu- brengen sei. Item erstlichen der erber man halben ist not dise mey- nung zu handeln. noch dem sich dy selben den hern aller pflicht und huldung zu thun noch tod iers vaters selligen bisher enthalten, wy wol dy k. mt. dicker mals bey in zu gescheen ver- schaft, das also unfruchtbar, verechtlichen angesehen. villeicht ausz der ursachen gescheen, das sy alle iren fleis, muh und sorg do hin geben ire hern zu vertreiben, als des dy k. mt. wisen, welcher masz mit grossen clag, der viel am grund versamelt, ire hern gegen der k. mt. angetragen, vermeint zu erbegen, sy wider keyserliche und konigliche privilegien und verschreibung abzulòsen. das doch sein k. mt. als lieb- haber des rechtens und gerechtickeit nit angesehen, sunder sy durch erkentnusz des rechten bey sulchen iren verschrei- 26а.
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87 bungen gnediglich bleiben lassen, wy wol sy der halben in grosz beswerung, cost, muh und scheden gefuert, als das sein k. mt. an zweifel wol ermessen und abzunemen. Aber noch dem und sintmals dy k mt. bmelt hern gne- diglichen bey der herschaft Elbogner kreisz hat gerucht zu bleiben lassen laut irer verschreybung denst, wider setzen sich dy selben manne, wy oben angezeigt, in hultung zu thun, nemen fur sich dy ursach sprechend, sy haben mein vater, hern Jeronymus selliger, glub und pflicht getan fur sich, hern Niclosen und hern Caspern, seine bruder, vertrauwen, sy sein den jungen hern kein pflicht zu thun schuldig, dy weyl sy durch gnanten hern Niclosen und hern Casparn nicht ledig gezehelt werden. sulcher irer furgenomen antwort tregt her Sebastian und sein bruder grosz beswerung, als wol ab- zunemen, und absgleich also, das sy hern Jeronymus selligen, wy ir furgeben anzeigt, pflicht getan, und her Niclos und her Caspar wolten ir der nicht ledig sagen, vermeinten viel- leicht auch gerechtickeit sey in zu haben, sulten dar umb dy jungen hern als inhaber des Steyns, da alle lehen und oberc- keit zugehoren, irer verpflichten oberkeit, dy in noch an- zeigung irer teylbrive zustendig, entperen, mucht dy billickeit nicht erleiden, ewer k. mt. unterthenigis fleis betend gnedig- lichen geruchen, durch e. k. m. mandat mit gnanten hern Niclosen und hern Caspern zu verschaffen, das sy dy berurten manne, ab sy in eincherley verpflicht ledig sagen wolten, auf das dy manne ditz zu auszzug nicht bedurften, furwenden und auch mit den mannen verschaffen, dasz sy den gnanten hern hultung thun, globen und sweren, wy das in e. k. mt. konigkreych der loblichen cron Behem pillich gewonheit und recht. und so aber dy gnanten her Caspar und her Niclosz, oder dy erbern manne hir inne eincherley auszflucht furwenten wolten, bith her Sebastian e. k. mt. demutiglichen, dem wol- geboren hern, hern Peter van Rosenbergk, konigkreychs zu Behem haubtman, gnediglichen zu befehelen, das er den par- theyen gegen den jungen hern oder iren anwalten fur sich auf das foderlist tag setz und nach verhorung des handels, an welcher partey er unpillichs oder eigen wil befund, an stad e. k. mt. verschaf abzustellen, und wy der gnante haubt- mann sprechen und erkenen wirt, das dy manne hern Se- bastian und seinen brudern hulten und sweren sullen. das wil er besetigt sein der zuversicht, e. k. mt. werd mit den mannen verschaffen, sich der masz auch besetigen lassen, da mit uncost vermyden. das wil er mit seinen willigen dinsten umb e. k. mt. unterteniglichen und gehorsam sein zu ver- dienen.
87 bungen gnediglich bleiben lassen, wy wol sy der halben in grosz beswerung, cost, muh und scheden gefuert, als das sein k. mt. an zweifel wol ermessen und abzunemen. Aber noch dem und sintmals dy k mt. bmelt hern gne- diglichen bey der herschaft Elbogner kreisz hat gerucht zu bleiben lassen laut irer verschreybung denst, wider setzen sich dy selben manne, wy oben angezeigt, in hultung zu thun, nemen fur sich dy ursach sprechend, sy haben mein vater, hern Jeronymus selliger, glub und pflicht getan fur sich, hern Niclosen und hern Caspern, seine bruder, vertrauwen, sy sein den jungen hern kein pflicht zu thun schuldig, dy weyl sy durch gnanten hern Niclosen und hern Casparn nicht ledig gezehelt werden. sulcher irer furgenomen antwort tregt her Sebastian und sein bruder grosz beswerung, als wol ab- zunemen, und absgleich also, das sy hern Jeronymus selligen, wy ir furgeben anzeigt, pflicht getan, und her Niclos und her Caspar wolten ir der nicht ledig sagen, vermeinten viel- leicht auch gerechtickeit sey in zu haben, sulten dar umb dy jungen hern als inhaber des Steyns, da alle lehen und oberc- keit zugehoren, irer verpflichten oberkeit, dy in noch an- zeigung irer teylbrive zustendig, entperen, mucht dy billickeit nicht erleiden, ewer k. mt. unterthenigis fleis betend gnedig- lichen geruchen, durch e. k. m. mandat mit gnanten hern Niclosen und hern Caspern zu verschaffen, das sy dy berurten manne, ab sy in eincherley verpflicht ledig sagen wolten, auf das dy manne ditz zu auszzug nicht bedurften, furwenden und auch mit den mannen verschaffen, dasz sy den gnanten hern hultung thun, globen und sweren, wy das in e. k. mt. konigkreych der loblichen cron Behem pillich gewonheit und recht. und so aber dy gnanten her Caspar und her Niclosz, oder dy erbern manne hir inne eincherley auszflucht furwenten wolten, bith her Sebastian e. k. mt. demutiglichen, dem wol- geboren hern, hern Peter van Rosenbergk, konigkreychs zu Behem haubtman, gnediglichen zu befehelen, das er den par- theyen gegen den jungen hern oder iren anwalten fur sich auf das foderlist tag setz und nach verhorung des handels, an welcher partey er unpillichs oder eigen wil befund, an stad e. k. mt. verschaf abzustellen, und wy der gnante haubt- mann sprechen und erkenen wirt, das dy manne hern Se- bastian und seinen brudern hulten und sweren sullen. das wil er besetigt sein der zuversicht, e. k. mt. werd mit den mannen verschaffen, sich der masz auch besetigen lassen, da mit uncost vermyden. das wil er mit seinen willigen dinsten umb e. k. mt. unterteniglichen und gehorsam sein zu ver- dienen.
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88 — 26b. Verner was dy burger zum Elpogen beruert, hat es dy gestalt : als e. k. mt. ungezweifelt in gedechtnus, wy dy sel- bigen gegen hern Sebastian und seinen brudern der slussel halben und ander mutwilliger clag an e. k. mt. getragen, das doch zu letzt zum Cottenperg durch e. k. mt. entschieden sulcher masz, das sich dy bmelten hern versehen, gnante burger vam Elbogen sulten sich hinfur noch in als iren hern in aller ge- horsam gehalten und erzeigt haben. das aber nicht lenger gestan- den, sunder als palt nach dem, als sy vam Cuttenperg an heym komen und entpfunden, das in dy slussel durch e. k. m. erkant, unterstunten sy sich einen falgattern fur dy thoer ze machen, und so der nyder gelassen, hetten dy hern zu den slussern mit den slusseln nicht komen mugen. sy unterfingen sich auch, das slos unter dem perg zu verblanken der meynung, dy hern sulten an iren willen nit auf und ab komen mugen. sy wolten auch einen rath bemelter stad ganz noch irem willen setzen. das alles und ander ursach meher e. k. mt. haubtman sampt etlichen hern gnugsamlich verhoert und noch aller pillickeit entschiden lauth eins recesz der halben ausgangen. aber allein umb den rath zu setzen, das hat der haubtman auf e. k. mt. zu entscheiden angestalt, das auch her Sebastian und sein bruder so bald nicht mucht angeregt haben, oder in ist in newckeit durch dy vam Elpogen begegent, da durch in van noten sulchs an e. k. m. zu gelangen lassen, und sich c. k. m. des keinen verdrisz zu nemen, sunder gnediglich zu verhoren, wan es hat dy gestalt: do her Sebastian sich zu e. k. m. in dienst erhaben und kein Prag komen, hat er einen knecht Nicolesch, seinen vettern hern Nicolosz vorwant, bey im gehabt. do selbst sich Mathis Hisserll in dy herberg be- funden mit einen vorpfluck brive, den selbigen knecht peinlich an nemen wellen, das aber noch seinem willen nit mugen ergehen. von der selbigen zeit her Niclosz mit allen seinen dynern und knechten e. k. m. haubtmans gleit, der wegen sulcher brief nicht stad gehabt; aber noch dem her Sebastian uber Mathisen Hisserll und nit unpillich verdrisz entpfangen, hat er mit im geret und gesagt, war umb er diser zeit mit dem brief kome, so er doch wisse, das er sich erhaben in e. k. mt. dienst zu zihen, der zuversicht, er sult im seins furnemen auf sulchem wege pillich ungehindert lassen, und war umb er mit dem brive nit geim Elbogen küm, weyl doch der knecht etliche zeit zum Elbogen bey im gewest. dar auf Hisserl geantwort, es wer nit vormyden, sulchen brief het er zwey oder drey mal zum Elbogen gehabt, es het sich aber ny welle schicken, das der knecht in gegen- wertickeit des hern het mugen betreten werden. und als der her van im verstanden, dasz er bey den vam Elpogen so
88 — 26b. Verner was dy burger zum Elpogen beruert, hat es dy gestalt : als e. k. mt. ungezweifelt in gedechtnus, wy dy sel- bigen gegen hern Sebastian und seinen brudern der slussel halben und ander mutwilliger clag an e. k. mt. getragen, das doch zu letzt zum Cottenperg durch e. k. mt. entschieden sulcher masz, das sich dy bmelten hern versehen, gnante burger vam Elbogen sulten sich hinfur noch in als iren hern in aller ge- horsam gehalten und erzeigt haben. das aber nicht lenger gestan- den, sunder als palt nach dem, als sy vam Cuttenperg an heym komen und entpfunden, das in dy slussel durch e. k. m. erkant, unterstunten sy sich einen falgattern fur dy thoer ze machen, und so der nyder gelassen, hetten dy hern zu den slussern mit den slusseln nicht komen mugen. sy unterfingen sich auch, das slos unter dem perg zu verblanken der meynung, dy hern sulten an iren willen nit auf und ab komen mugen. sy wolten auch einen rath bemelter stad ganz noch irem willen setzen. das alles und ander ursach meher e. k. mt. haubtman sampt etlichen hern gnugsamlich verhoert und noch aller pillickeit entschiden lauth eins recesz der halben ausgangen. aber allein umb den rath zu setzen, das hat der haubtman auf e. k. mt. zu entscheiden angestalt, das auch her Sebastian und sein bruder so bald nicht mucht angeregt haben, oder in ist in newckeit durch dy vam Elpogen begegent, da durch in van noten sulchs an e. k. m. zu gelangen lassen, und sich c. k. m. des keinen verdrisz zu nemen, sunder gnediglich zu verhoren, wan es hat dy gestalt: do her Sebastian sich zu e. k. m. in dienst erhaben und kein Prag komen, hat er einen knecht Nicolesch, seinen vettern hern Nicolosz vorwant, bey im gehabt. do selbst sich Mathis Hisserll in dy herberg be- funden mit einen vorpfluck brive, den selbigen knecht peinlich an nemen wellen, das aber noch seinem willen nit mugen ergehen. von der selbigen zeit her Niclosz mit allen seinen dynern und knechten e. k. m. haubtmans gleit, der wegen sulcher brief nicht stad gehabt; aber noch dem her Sebastian uber Mathisen Hisserll und nit unpillich verdrisz entpfangen, hat er mit im geret und gesagt, war umb er diser zeit mit dem brief kome, so er doch wisse, das er sich erhaben in e. k. mt. dienst zu zihen, der zuversicht, er sult im seins furnemen auf sulchem wege pillich ungehindert lassen, und war umb er mit dem brive nit geim Elbogen küm, weyl doch der knecht etliche zeit zum Elbogen bey im gewest. dar auf Hisserl geantwort, es wer nit vormyden, sulchen brief het er zwey oder drey mal zum Elbogen gehabt, es het sich aber ny welle schicken, das der knecht in gegen- wertickeit des hern het mugen betreten werden. und als der her van im verstanden, dasz er bey den vam Elpogen so
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89 viel fodrung sein vorpfluck brief aus und ein zu schicken, wen in gelangt, auch gut wissen, das dy van Elbogen allen iren rath, sulchen zwitracht zwischen sich den hern und in ge- halten, bey Hisserll, der im hessig wider ere noch gutz gaen, entpfangen, hat er seinem haubtman van Brag zu ruck ge- schrieben und im befolen, mit den vam Elpogen zu verschaf- fen, das sy hinfur mit gnanten Hisserl kein gescheft haben sulten. das aber bey den vam Elbogen als ungehorsamg- lichen verachtet, als das e. k. m. ausz diesem brieff, des Mathis Hisserl hantschrift, clerlichen zu vernemen, welcher masz er mit den vam Elpogen zu bescheen nit leidlichen zu verdulten, e. k. mt. unterteniclichen betend, weyl hir aus zu vermerken, das dy van Elpogen ye nit gemütz mit irem hern in rue zu sitzen, gnediglichen zu erkennen und verschaf- fen, das dy hern zymlichen und billichen do selbst einen rat zu setzen und entsetzen mug und macht haben noch irem gefallen, angesehen das sulchs in der loblichen cron Behem keiner stad verhengt, ire rat noch irem gefallen zu besetzen, sunder der camerer an stad e. k. mt. hat das in gewalt zu thun. so dan dy hern Slick alle oberkeyt als e. k. m. selbst lauth ihrer verschreibung uber stad Elpogen und den selben kreisz haben, wirt in des ein rat zu setzen an stad e. k. m. dister muglicher verhengt und gestat. auch gnedigster konigk sich hat in der zwitracht, so dy van Elpogen gegen iren hern furgenomen, begeben, das etliche fur dy andern sich beflissen den hern wider willen, und was in vordrislich, zu erzeigen, und noch teglichen mit Mathisen Hisserl in ubung zwischen den hern und burgern zwitracht zu erwegen, als das ab zu nemen sich in Hisserlis brief erzeigt, das sy nach den slusseln, welch in durch e. k. m. sampt den hern ab erkant, thuren (?) stellen, das sy denselbigen nit gelibt rue zu haben, dar ausz zu besorgen, dy hern muchten desz auf lenger weg nicht erdulden. es ist auch versorglichen, wo es dy leng also sult weren, es muchten in der stad und den hern aufruer entspringen, da durch mort und blut vergissung bescheen, als das zu viel malen durch sy furgenomen, den hern zu erzeigen, wo es noch der selbigen will het sullen vorendt werden, das doch dy so unpartheyschen allweg unterstanden. und am meysten dy ursach, dasz dy bruder alle drey sich zu dynst ergeben und keiner anheym sulchen schaden zu vermeiden, gnedigster konigk bit her Sebastian, e. k. mt. wolle gnediglichen geruchen zu verhengen, das dy selbigen durch sy an alle verletzung irer leib und guter ausz der stad geurlabt und das ir in gerewmer zeit wol mit nutz verkauffen und weg zihen, auf das ich[t] nach folgender zeit ergers dar ausz entspring den gnanten hern und der 27a
89 viel fodrung sein vorpfluck brief aus und ein zu schicken, wen in gelangt, auch gut wissen, das dy van Elbogen allen iren rath, sulchen zwitracht zwischen sich den hern und in ge- halten, bey Hisserll, der im hessig wider ere noch gutz gaen, entpfangen, hat er seinem haubtman van Brag zu ruck ge- schrieben und im befolen, mit den vam Elpogen zu verschaf- fen, das sy hinfur mit gnanten Hisserl kein gescheft haben sulten. das aber bey den vam Elbogen als ungehorsamg- lichen verachtet, als das e. k. m. ausz diesem brieff, des Mathis Hisserl hantschrift, clerlichen zu vernemen, welcher masz er mit den vam Elpogen zu bescheen nit leidlichen zu verdulten, e. k. mt. unterteniclichen betend, weyl hir aus zu vermerken, das dy van Elpogen ye nit gemütz mit irem hern in rue zu sitzen, gnediglichen zu erkennen und verschaf- fen, das dy hern zymlichen und billichen do selbst einen rat zu setzen und entsetzen mug und macht haben noch irem gefallen, angesehen das sulchs in der loblichen cron Behem keiner stad verhengt, ire rat noch irem gefallen zu besetzen, sunder der camerer an stad e. k. mt. hat das in gewalt zu thun. so dan dy hern Slick alle oberkeyt als e. k. m. selbst lauth ihrer verschreibung uber stad Elpogen und den selben kreisz haben, wirt in des ein rat zu setzen an stad e. k. m. dister muglicher verhengt und gestat. auch gnedigster konigk sich hat in der zwitracht, so dy van Elpogen gegen iren hern furgenomen, begeben, das etliche fur dy andern sich beflissen den hern wider willen, und was in vordrislich, zu erzeigen, und noch teglichen mit Mathisen Hisserl in ubung zwischen den hern und burgern zwitracht zu erwegen, als das ab zu nemen sich in Hisserlis brief erzeigt, das sy nach den slusseln, welch in durch e. k. m. sampt den hern ab erkant, thuren (?) stellen, das sy denselbigen nit gelibt rue zu haben, dar ausz zu besorgen, dy hern muchten desz auf lenger weg nicht erdulden. es ist auch versorglichen, wo es dy leng also sult weren, es muchten in der stad und den hern aufruer entspringen, da durch mort und blut vergissung bescheen, als das zu viel malen durch sy furgenomen, den hern zu erzeigen, wo es noch der selbigen will het sullen vorendt werden, das doch dy so unpartheyschen allweg unterstanden. und am meysten dy ursach, dasz dy bruder alle drey sich zu dynst ergeben und keiner anheym sulchen schaden zu vermeiden, gnedigster konigk bit her Sebastian, e. k. mt. wolle gnediglichen geruchen zu verhengen, das dy selbigen durch sy an alle verletzung irer leib und guter ausz der stad geurlabt und das ir in gerewmer zeit wol mit nutz verkauffen und weg zihen, auf das ich[t] nach folgender zeit ergers dar ausz entspring den gnanten hern und der 27a
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90 — loblichen cron zu schaden und nachteyl, des ye dy hern, als weyt ir leyb und leben reycht, nit gerne gestaten. sy sint auch e. k. m. der masz verschriben, das in nicht fug- lichen zu erdulden das jenige in zweifel zu tragen, das e. k. m. oder der cron mucht nachteyl geberen, sunder sul- chen zweyfel gentzlichen ausz zu rewten, sich verhoffen, e. k. m. werd dy gnediglichen bedenken mit pillickeyt er- messen. das wollen sy umb e. k. m. als iren allergnedigsten hern mit untertheniger gehorsam williglichen verdienen. Wy wol sulche clage also hin ab gein Ofen hern Se- bastian uber dy edellewt und dy vam Elpogen zugeschickt, des sich keiner teyl versehen, doch dy vam Elpogen der zuversicht, der sulch unwarheyt auf sy geschriben, nicht gewest, dy weyl sy irer ding allenthalben mit den Slicken entschiden, auch den hern kein ursach sulchs irs furnemens geben, den alleine das sy sich haben mussen schutzen irer gerechtickeyt, und das mit recht. da durch her Sebastian auf sy erhitzt, und dy van iren wegen in sachen ausz gehorsam gehandelt haben, also inhalt der clag an dy k. mt. furge- nomen in ungnaden zu brengen, das doch sein k. m. als lib- haber der gerechtickeit irem furnemen nicht verhengt, und wy wol sulchs durch sein k. g. in rue wol wer bliben, dennoch durch beywesens hern Sebastians sein k. mt. vielleicht der ding auf dy vam Elpogen entsetzt, untz der edel und veste Mathis Hisserl hinab zu seiner k. mt. geryten, den brief van im an dy vam Elpogen geschriben, dar auf hern Sebastian und sein beystand vermeinten in und dy vam Elpogen in k. ungnad zu brengen, gnuglichen verantwort und dy vam Elpogen allenthalben entred. des sein k. mt. den grundt entpfangen, hern Sebastian seins furnemens als dan nicht gestanden. nichtz dister weniger, dy weyl her Sebastian an dem k. hoef zu Hungern dynend gewest, sich wider dy vam Elpogen befleissigt seinem furnemen, wy angezeigt, fulg zu thun und ein brief mit im, als er am abent Andree im 99 jaren an heym geim Elpogen komen, uber dy manne und und dy vam Elpogen ausbracht und also verhalten, untz am 1499 Nov. 29.
90 — loblichen cron zu schaden und nachteyl, des ye dy hern, als weyt ir leyb und leben reycht, nit gerne gestaten. sy sint auch e. k. m. der masz verschriben, das in nicht fug- lichen zu erdulden das jenige in zweifel zu tragen, das e. k. m. oder der cron mucht nachteyl geberen, sunder sul- chen zweyfel gentzlichen ausz zu rewten, sich verhoffen, e. k. m. werd dy gnediglichen bedenken mit pillickeyt er- messen. das wollen sy umb e. k. m. als iren allergnedigsten hern mit untertheniger gehorsam williglichen verdienen. Wy wol sulche clage also hin ab gein Ofen hern Se- bastian uber dy edellewt und dy vam Elpogen zugeschickt, des sich keiner teyl versehen, doch dy vam Elpogen der zuversicht, der sulch unwarheyt auf sy geschriben, nicht gewest, dy weyl sy irer ding allenthalben mit den Slicken entschiden, auch den hern kein ursach sulchs irs furnemens geben, den alleine das sy sich haben mussen schutzen irer gerechtickeyt, und das mit recht. da durch her Sebastian auf sy erhitzt, und dy van iren wegen in sachen ausz gehorsam gehandelt haben, also inhalt der clag an dy k. mt. furge- nomen in ungnaden zu brengen, das doch sein k. m. als lib- haber der gerechtickeit irem furnemen nicht verhengt, und wy wol sulchs durch sein k. g. in rue wol wer bliben, dennoch durch beywesens hern Sebastians sein k. mt. vielleicht der ding auf dy vam Elpogen entsetzt, untz der edel und veste Mathis Hisserl hinab zu seiner k. mt. geryten, den brief van im an dy vam Elpogen geschriben, dar auf hern Sebastian und sein beystand vermeinten in und dy vam Elpogen in k. ungnad zu brengen, gnuglichen verantwort und dy vam Elpogen allenthalben entred. des sein k. mt. den grundt entpfangen, hern Sebastian seins furnemens als dan nicht gestanden. nichtz dister weniger, dy weyl her Sebastian an dem k. hoef zu Hungern dynend gewest, sich wider dy vam Elpogen befleissigt seinem furnemen, wy angezeigt, fulg zu thun und ein brief mit im, als er am abent Andree im 99 jaren an heym geim Elpogen komen, uber dy manne und und dy vam Elpogen ausbracht und also verhalten, untz am 1499 Nov. 29.
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91 1500 tage Valentini im 500 jaren eim rath antworten hat lassen, Feb. 14. welcher brief also van wort zu worte in im gehalten: Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. kunigk, den erenvesten erbern und fursichtigen manschaft zum Steyn gehorend, burgermeister und rathman der stad Elbogen, unsern liben getreuwen. erenvest erber fursichtige lib getrew! uns unterricht der edel Sebastian Slick, her zu Weiskirch, unser hofgesinde und liber getreuwer, in namen sein und seiner bruder, wy ir euch mit inen der freyheit halb, so sy und auch ir ze haben vermeinth, nicht vertragen kunden. dy weyl wir den geneygt sein weyter zwytracht, so deshalb zwischen euch erstehen muchten, zu vorkomen, haben wir weg auf meynung hir nach volgend zum pesten furgenomen und wellen, das ir van der manschaft zun Stein gehorend und ir burgermeister und rathman der stat Elbogen auf mitfasten nechst kunftig mit aller der freyheit, der ir euch wider ewre obgemelte hern zu behelfen vermeint, fur den hern der cron Behem gesteet und dy selben furlegt; der gleich haben wir obgedachten Sebastian und seinen brudern befolen. was erlewtterung den dy hern thuen, wollen wir, das ir euch zu beyder seyt dar nach haldet. dar an tut ir unser ernste meynung. datum Presburgk am freytag noch Martini anno lxxxxviiii unser reyche des Hungrischen im ze- hendem, des Bemischen im xxviiii. 1499 Nov. 15 Ex comissione propria maiestatis regiae etc. Noch dem ein rath sulchen brief uberlesen und sich 27b nicht versehen, sy uber dy rechtspruche gescheen weyter beiagen, haben sy den hern gebeten, wy gemelt bleyben lassen. dar auf der her drey artickel ein rat fur gehalten. wo ein rath dy thuen wellen, sey er wol gemeint sy mit rue ze lassen; so sy aber das nicht thuen, sullen sy noch lauth k. brives mit im zu Prag fur den hern steen. zum ersten, wer sich van den mitburgern auf in beruft, dar uber sal der herre erkennen und nicht der rath. zum andern, wer dem hern in der stad nicht gefellich ist, das er in wil ur- laben noch seinem willen und nicht ein rat. zum dritten, dasz er ein rat setzen und vororden wil noch seinem gefallen. sulch des hern furnemen ein rath einer ganze gemein fur- 1500 gehalten und sy suntag invocavit beschickt, ab sy das thun März 8
91 1500 tage Valentini im 500 jaren eim rath antworten hat lassen, Feb. 14. welcher brief also van wort zu worte in im gehalten: Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. kunigk, den erenvesten erbern und fursichtigen manschaft zum Steyn gehorend, burgermeister und rathman der stad Elbogen, unsern liben getreuwen. erenvest erber fursichtige lib getrew! uns unterricht der edel Sebastian Slick, her zu Weiskirch, unser hofgesinde und liber getreuwer, in namen sein und seiner bruder, wy ir euch mit inen der freyheit halb, so sy und auch ir ze haben vermeinth, nicht vertragen kunden. dy weyl wir den geneygt sein weyter zwytracht, so deshalb zwischen euch erstehen muchten, zu vorkomen, haben wir weg auf meynung hir nach volgend zum pesten furgenomen und wellen, das ir van der manschaft zun Stein gehorend und ir burgermeister und rathman der stat Elbogen auf mitfasten nechst kunftig mit aller der freyheit, der ir euch wider ewre obgemelte hern zu behelfen vermeint, fur den hern der cron Behem gesteet und dy selben furlegt; der gleich haben wir obgedachten Sebastian und seinen brudern befolen. was erlewtterung den dy hern thuen, wollen wir, das ir euch zu beyder seyt dar nach haldet. dar an tut ir unser ernste meynung. datum Presburgk am freytag noch Martini anno lxxxxviiii unser reyche des Hungrischen im ze- hendem, des Bemischen im xxviiii. 1499 Nov. 15 Ex comissione propria maiestatis regiae etc. Noch dem ein rath sulchen brief uberlesen und sich 27b nicht versehen, sy uber dy rechtspruche gescheen weyter beiagen, haben sy den hern gebeten, wy gemelt bleyben lassen. dar auf der her drey artickel ein rat fur gehalten. wo ein rath dy thuen wellen, sey er wol gemeint sy mit rue ze lassen; so sy aber das nicht thuen, sullen sy noch lauth k. brives mit im zu Prag fur den hern steen. zum ersten, wer sich van den mitburgern auf in beruft, dar uber sal der herre erkennen und nicht der rath. zum andern, wer dem hern in der stad nicht gefellich ist, das er in wil ur- laben noch seinem willen und nicht ein rat. zum dritten, dasz er ein rat setzen und vororden wil noch seinem gefallen. sulch des hern furnemen ein rath einer ganze gemein fur- 1500 gehalten und sy suntag invocavit beschickt, ab sy das thun März 8
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92 1500 März 19 März 26. wellen oder nicht, und einer gemein ein bedacht geben. und dar nach dinstag als ein gantze gemein gesammelt, und der her auf dem rat hause auch gewest, haben sy sein gnad gebeten bleiben zu lassen und seins furnemens gein in nicht brauchen geruche, angesehen das sein g. einer ganzen ge- mein zugesagt, da sy im geholt und gesworen, er wolle sy lassen bleiben bey iren freiheiten und alten her komen. "das wir also nicht konnen merken, den was wir e. g. gesworen, wollen wir als from leuth halten, und das uns e. g. zuge- sagt, e. g. werd uns auch halten, so wer sulch e. g. furnemen ganz dawider. so aber e. g. uns ye nicht wil bleiben lassen, mussen wir gescheen lassen; konnen das auf ditz mal nicht bessern." dar auf ein rat Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stadschreiber, mit voller macht auf mitfasten zu stehen hingefertigt. und als sy donnerstag fur oculi sint hin weg geritten, ist in der her bey Tonitz, do er wider van Prag komen, gegegent, zu in gesagt, sy bedurfen nicht hin ein reyten der ursachen, wen alle sach unz auf pfingsten ver- schoben sey worden. also sint sy wider umb kaert und an heym bliben. Aber her Sebastian hat sich nicht lang gesewmpt, und als der ein ganze gemein, wy oben beruert, wider dy pil- lickeyt zu noten dor nach donnerstag fur letare sich heymlich erhoben und zu der k. mt. gein Ofen geritten vielleicht in meynung seinem furnemen fulg zu thun; des sich ein rath mit hulf irer guten frundt und bmelt Mathissen auch nicht gesewmpt und wy fur in gescheen in ruck zu beclagen be- sorgt, der k. mt. geschriben und mit eim poten gein Ofen geschickt, wy hir nach volgt : Dem durchleuchtigistem grosmechtigistem fursten und hern, hern Wladislao, zu Hungern und Behem etc. kunigk, margrave zu Merhern, herzog in Slesien und Lutzenburg und margrave zu Lausitz etc., unserm allergnedigsten hern. durch- leuchtigister grosmechtigister konigk, allergnedigster her ! unser demutig gehorsam unterthenickeyt ewern k. g. als unserm allergnedigsten rechten erbhern alzeit bereyt. gne- digster konigk! uns ist in verschynner zeit zu erkennen
92 1500 März 19 März 26. wellen oder nicht, und einer gemein ein bedacht geben. und dar nach dinstag als ein gantze gemein gesammelt, und der her auf dem rat hause auch gewest, haben sy sein gnad gebeten bleiben zu lassen und seins furnemens gein in nicht brauchen geruche, angesehen das sein g. einer ganzen ge- mein zugesagt, da sy im geholt und gesworen, er wolle sy lassen bleiben bey iren freiheiten und alten her komen. "das wir also nicht konnen merken, den was wir e. g. gesworen, wollen wir als from leuth halten, und das uns e. g. zuge- sagt, e. g. werd uns auch halten, so wer sulch e. g. furnemen ganz dawider. so aber e. g. uns ye nicht wil bleiben lassen, mussen wir gescheen lassen; konnen das auf ditz mal nicht bessern." dar auf ein rat Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stadschreiber, mit voller macht auf mitfasten zu stehen hingefertigt. und als sy donnerstag fur oculi sint hin weg geritten, ist in der her bey Tonitz, do er wider van Prag komen, gegegent, zu in gesagt, sy bedurfen nicht hin ein reyten der ursachen, wen alle sach unz auf pfingsten ver- schoben sey worden. also sint sy wider umb kaert und an heym bliben. Aber her Sebastian hat sich nicht lang gesewmpt, und als der ein ganze gemein, wy oben beruert, wider dy pil- lickeyt zu noten dor nach donnerstag fur letare sich heymlich erhoben und zu der k. mt. gein Ofen geritten vielleicht in meynung seinem furnemen fulg zu thun; des sich ein rath mit hulf irer guten frundt und bmelt Mathissen auch nicht gesewmpt und wy fur in gescheen in ruck zu beclagen be- sorgt, der k. mt. geschriben und mit eim poten gein Ofen geschickt, wy hir nach volgt : Dem durchleuchtigistem grosmechtigistem fursten und hern, hern Wladislao, zu Hungern und Behem etc. kunigk, margrave zu Merhern, herzog in Slesien und Lutzenburg und margrave zu Lausitz etc., unserm allergnedigsten hern. durch- leuchtigister grosmechtigister konigk, allergnedigster her ! unser demutig gehorsam unterthenickeyt ewern k. g. als unserm allergnedigsten rechten erbhern alzeit bereyt. gne- digster konigk! uns ist in verschynner zeit zu erkennen
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93 — geben, wy wir fur e. k. g. swerlich beclagt sein worden, als wy wir uns mit ungehorsam und eygen willen gegen unsern g. hern, hern Sebastian Slick hielten, und so wir im van recht zu thun schuldig als verpfante leute widersetzten. den got wisse, das wir sulchs gemuetz ny gewest, sunder wes wir sein gnaden zu thun pflichtig, so fer bnanter her dar an gesetigt sein wolt, dy weyl wir in verpfant nymer anders erfunden werden, sonder gerne thun und thun wellen. den, gnedigster konigk! noch dem durch e. k. wird sampt den hern des landrechtens zu Prag rechtlichen erkant, uns bey unsern freiheiten und stad alter her prauchter gewonheyt bleiben zu lassen, des uns her Sebastian Slick sein gnad auch zugesagt, inhalt ewern k. m. recesz auf Cottenpergk gescheen sein gnaden gesworen haben, des wir uns zu sein gnad also zu gescheen verhoften; aber van tag zu tage mit grosser, swerer newckeit an ablassen sein gnad sich wider unser stad alter hergebrachter gewonheit und privilegien, durch e. k. m. gnediglich bestetigt, uns zu grossen sweren nach reysen und zerung furnymft, des wir doch durch e. k. wird entlichen entschiden in grosser, demutiger verhofnung, uns armen ver- pfanten leuten als unser aller gnedigster her und erbher gnediglichen da bey zu behalten, so wir ye kein andern trost allein got und e. k. wird haben, beruft in allen landen der gerechtickeit, auch der armen schutzer uber unser freyheit und her geprauchte alte stad gewonheyt, so wir durch viel glaubwirdig zeucknusz stete und mergkte fur e. k. m. haubt- mann und andere hern, wir fur alter gehapt, zu Prag recht- lich beweist, laut desz rechtspruchs gnediglich bedenken, und wo wir mit eincherley furbracht, unsz antwort und unschult gnediglich verhoren, uns armen kein beswerung wider unser stadgewonheit und privilegien auszubrengen demutig ver- hoffen, unsern hern Sebastian Slick do hin weisen, wes wir in als verpfant leuth schuldigk, so wir alzeit willig zu thun erputig, van uns gnediglich an nemen und inhalt e. k. g. rechtspruch und recesz gnediglich unbedrungen bleiben lassen und unser unschult, wy durch den vesten Mathis Hisserl an e. k. mt. bracht, gnediglichen erkennen, wollen wir mit unserm demutigem steten gebet umb gsunt und lang leben e. k. g. gein gote alzeit beflissen und alles vermugens leibs und guten gehorsamglich verdienen. datum mitwoch noch letare anno domini etc. 500. 28а 1500 April 1. E. k. m. burgermeister rat und gemein stad El- bogen. Auf sulche entschuldigung dy k. mt. den burgern zum Elbogen wider geschriben, des gleichen hern Sebastiano und
93 — geben, wy wir fur e. k. g. swerlich beclagt sein worden, als wy wir uns mit ungehorsam und eygen willen gegen unsern g. hern, hern Sebastian Slick hielten, und so wir im van recht zu thun schuldig als verpfante leute widersetzten. den got wisse, das wir sulchs gemuetz ny gewest, sunder wes wir sein gnaden zu thun pflichtig, so fer bnanter her dar an gesetigt sein wolt, dy weyl wir in verpfant nymer anders erfunden werden, sonder gerne thun und thun wellen. den, gnedigster konigk! noch dem durch e. k. wird sampt den hern des landrechtens zu Prag rechtlichen erkant, uns bey unsern freiheiten und stad alter her prauchter gewonheyt bleiben zu lassen, des uns her Sebastian Slick sein gnad auch zugesagt, inhalt ewern k. m. recesz auf Cottenpergk gescheen sein gnaden gesworen haben, des wir uns zu sein gnad also zu gescheen verhoften; aber van tag zu tage mit grosser, swerer newckeit an ablassen sein gnad sich wider unser stad alter hergebrachter gewonheit und privilegien, durch e. k. m. gnediglich bestetigt, uns zu grossen sweren nach reysen und zerung furnymft, des wir doch durch e. k. wird entlichen entschiden in grosser, demutiger verhofnung, uns armen ver- pfanten leuten als unser aller gnedigster her und erbher gnediglichen da bey zu behalten, so wir ye kein andern trost allein got und e. k. wird haben, beruft in allen landen der gerechtickeit, auch der armen schutzer uber unser freyheit und her geprauchte alte stad gewonheyt, so wir durch viel glaubwirdig zeucknusz stete und mergkte fur e. k. m. haubt- mann und andere hern, wir fur alter gehapt, zu Prag recht- lich beweist, laut desz rechtspruchs gnediglich bedenken, und wo wir mit eincherley furbracht, unsz antwort und unschult gnediglich verhoren, uns armen kein beswerung wider unser stadgewonheit und privilegien auszubrengen demutig ver- hoffen, unsern hern Sebastian Slick do hin weisen, wes wir in als verpfant leuth schuldigk, so wir alzeit willig zu thun erputig, van uns gnediglich an nemen und inhalt e. k. g. rechtspruch und recesz gnediglich unbedrungen bleiben lassen und unser unschult, wy durch den vesten Mathis Hisserl an e. k. mt. bracht, gnediglichen erkennen, wollen wir mit unserm demutigem steten gebet umb gsunt und lang leben e. k. g. gein gote alzeit beflissen und alles vermugens leibs und guten gehorsamglich verdienen. datum mitwoch noch letare anno domini etc. 500. 28а 1500 April 1. E. k. m. burgermeister rat und gemein stad El- bogen. Auf sulche entschuldigung dy k. mt. den burgern zum Elbogen wider geschriben, des gleichen hern Sebastiano und
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94 sein brudern und den mannen desz kreysz und sy fur dy hern gein Prag geweist, welch der burger schrift also inhelt: Wladislaus, von gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, den fursichtigen burgermeister, rath und gemeiner stad Elbogen, unsern liben getreuwen. fursichtige libe getrew ! als ir uns itzt geschriben, wie ir durch ewre hern, dy Slicken, bey uns swerlich beclagt und da bey zu erkennen geben, euch wird unser rechtspruch zwischen ewern hern und euch, durch uns und unsere rete der cron zu Behem bescheen, durch dy selben ewer hern nicht gehalten, sunder da wider und wider ewre freiheit und der stat van alter her gebrauchten gewonheit van in groslich beswerdt und be- drangt werdt, bitend, euch dar inne gnediglich zu versehen etc., mit merer inhalt desz selben ewers schreiben haben wir ver- nomen und wellen den hern der landtafel zu Prag schreiben, auch dem edeln Johansen van Schellenpergk, obersten cantzler desz konigkreychs zu Behem, unserm liben getreuwen, be- vehelen, euch und dy gemelten ewr hern auf itzt kunftig quatuortempora zu pfingsten zu vorhoren und sulch irrung und zwytracht zwischen ewr, wy sich gepuert und billich ist, zu gutem end zu bringen, also das kein teyl wider sein gerechtickeit verkurtzt, sunder da bey gehalten und gehant- habt wird. dar nach wist euch zu richten und gemelten tag und zeit mitsampt ewern hern, den wir auch desz halben schreiben, mit euch zu Prag zu steen, nachzekomen. da- tum Ofen suntags noch sent Georgen tag anno domini xv unser reiche des Hungrischen im zehenden und des Bemi- schen im newn und zwenzigsten jaren. 1500 April 26. Juni 5. 28b Ex commissione propria maiestatis regie. Anno eodem freitag fur pfingsten ist her Quirinus Slick wider komen aus der Littey 1) vam grossen herzog, bey dem er im dinst gewest. sint dy burger, ein ganzer rat desz mor- gens frue noch der hoemesz aufs slos gangen und in, als sich gepuert, entpfangen. sint bede bruder bey sammen ge- west. hat ein rath ire gnaden gebeten, als sy furmals oft getan, sy desz zuges gein Prag vertragen und ir gnediger her sein. haben dy hern das nicht tun wellen und den brief, so in dy k. mt. geschriben, gelesen und da bey reden lassen, 1) Lithauen: „Quirinus ist geistlich und ein deutscher Ordensherr gewesen, a 1498 in Polen gezogen und darinnen bliben.“ Diese Nachricht des Brusch (Fichtelberg) S. 27) widerlegt theilweise das Obige.
94 sein brudern und den mannen desz kreysz und sy fur dy hern gein Prag geweist, welch der burger schrift also inhelt: Wladislaus, von gotz gnaden zu Hungern, Behem etc. konigk, den fursichtigen burgermeister, rath und gemeiner stad Elbogen, unsern liben getreuwen. fursichtige libe getrew ! als ir uns itzt geschriben, wie ir durch ewre hern, dy Slicken, bey uns swerlich beclagt und da bey zu erkennen geben, euch wird unser rechtspruch zwischen ewern hern und euch, durch uns und unsere rete der cron zu Behem bescheen, durch dy selben ewer hern nicht gehalten, sunder da wider und wider ewre freiheit und der stat van alter her gebrauchten gewonheit van in groslich beswerdt und be- drangt werdt, bitend, euch dar inne gnediglich zu versehen etc., mit merer inhalt desz selben ewers schreiben haben wir ver- nomen und wellen den hern der landtafel zu Prag schreiben, auch dem edeln Johansen van Schellenpergk, obersten cantzler desz konigkreychs zu Behem, unserm liben getreuwen, be- vehelen, euch und dy gemelten ewr hern auf itzt kunftig quatuortempora zu pfingsten zu vorhoren und sulch irrung und zwytracht zwischen ewr, wy sich gepuert und billich ist, zu gutem end zu bringen, also das kein teyl wider sein gerechtickeit verkurtzt, sunder da bey gehalten und gehant- habt wird. dar nach wist euch zu richten und gemelten tag und zeit mitsampt ewern hern, den wir auch desz halben schreiben, mit euch zu Prag zu steen, nachzekomen. da- tum Ofen suntags noch sent Georgen tag anno domini xv unser reiche des Hungrischen im zehenden und des Bemi- schen im newn und zwenzigsten jaren. 1500 April 26. Juni 5. 28b Ex commissione propria maiestatis regie. Anno eodem freitag fur pfingsten ist her Quirinus Slick wider komen aus der Littey 1) vam grossen herzog, bey dem er im dinst gewest. sint dy burger, ein ganzer rat desz mor- gens frue noch der hoemesz aufs slos gangen und in, als sich gepuert, entpfangen. sint bede bruder bey sammen ge- west. hat ein rath ire gnaden gebeten, als sy furmals oft getan, sy desz zuges gein Prag vertragen und ir gnediger her sein. haben dy hern das nicht tun wellen und den brief, so in dy k. mt. geschriben, gelesen und da bey reden lassen, 1) Lithauen: „Quirinus ist geistlich und ein deutscher Ordensherr gewesen, a 1498 in Polen gezogen und darinnen bliben.“ Diese Nachricht des Brusch (Fichtelberg) S. 27) widerlegt theilweise das Obige.
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95 — das in nicht fugt an heym zu bleiben, dy weyl dy k. mt. schreibt, das die hern den rechtspruch zwischen in und den vam Elpogen gescheen nicht halten sulten, durch dy van Elpogen an sein k. g. geclagt, wer in swer, das auf in bleiben zu lassen. doch hat her Sebastian da bey geret, woll ein rat dy drey artickel, so er in furgehalten, thun, dorfen sy nicht hin ein zihen. dasz ein rat nicht hat wellen tun und geret : „gnedigen hern ! es ist ein rat swerlichen an dy k. mt. bracht und beclagt wurden, des sy nicht verdient haben. desz in dy k. mt. mit swerer droe geschrieben, das ein rat nicht hat mugen erdolden und sich sulcher beclagung gein der k. mt. entschuldigt und ire geprechen und anlegen als irem naturlichem erbhern entdeckt und nicht unpillich, dy weyl wir ewern g. verpfant, und wes wir e. g. pflichtig, gerne thun ; und ewr gnad vermeint uns da bey nicht bleiben lassen, so mussen wir inhalt k. mandat zu Prag steen.“ und also abgeschiden. es ist auch zum ersten, do her Sebastian zu der k. mt. in dienst geryten, dy prebend, als gewonlichen auf allen koniglichen burgen den schulern auf dy schule wirt geben, abgeprochen und untz her nicht gegeben wur- den. wy wol ein rat in mitler zeit mit dem haubtman und mit her Sebastian, als er wider ausz dem dinst komen, der halben, dy prebend wy fur alt her zu geben, gebeten, ist in aber kein entlich antwort wurden. der massen sy sein gnad abermals gebeten; dar auf sein gnad hat lassen reden durch den haubtman, sein gnad wisse wol, das sulche prebend ist geben wurden, und er auch selbst getan, aber das ers ver- pflicht sey, gestec er nicht. den wol er dy geben, mag er thun oder lassen, wolle des unvorpunten sein. haben desz mals weyter nichtz meher da van gehandelt und iren ab- schied genomen. und van stund Johannem Tuchmacher, Jorgen Odeheyder, ire ratz frunde, und Casparn Fitler, stad- schreyber gein Prag am pfingstag ausz zu reyten verordent, das sy ausz gehorsam haben thun mussen. dy selben ausz ganzer macht eins ratz zu sich den edeln Mathissen Hisserl 1500 Juni 7.
95 — das in nicht fugt an heym zu bleiben, dy weyl dy k. mt. schreibt, das die hern den rechtspruch zwischen in und den vam Elpogen gescheen nicht halten sulten, durch dy van Elpogen an sein k. g. geclagt, wer in swer, das auf in bleiben zu lassen. doch hat her Sebastian da bey geret, woll ein rat dy drey artickel, so er in furgehalten, thun, dorfen sy nicht hin ein zihen. dasz ein rat nicht hat wellen tun und geret : „gnedigen hern ! es ist ein rat swerlichen an dy k. mt. bracht und beclagt wurden, des sy nicht verdient haben. desz in dy k. mt. mit swerer droe geschrieben, das ein rat nicht hat mugen erdolden und sich sulcher beclagung gein der k. mt. entschuldigt und ire geprechen und anlegen als irem naturlichem erbhern entdeckt und nicht unpillich, dy weyl wir ewern g. verpfant, und wes wir e. g. pflichtig, gerne thun ; und ewr gnad vermeint uns da bey nicht bleiben lassen, so mussen wir inhalt k. mandat zu Prag steen.“ und also abgeschiden. es ist auch zum ersten, do her Sebastian zu der k. mt. in dienst geryten, dy prebend, als gewonlichen auf allen koniglichen burgen den schulern auf dy schule wirt geben, abgeprochen und untz her nicht gegeben wur- den. wy wol ein rat in mitler zeit mit dem haubtman und mit her Sebastian, als er wider ausz dem dinst komen, der halben, dy prebend wy fur alt her zu geben, gebeten, ist in aber kein entlich antwort wurden. der massen sy sein gnad abermals gebeten; dar auf sein gnad hat lassen reden durch den haubtman, sein gnad wisse wol, das sulche prebend ist geben wurden, und er auch selbst getan, aber das ers ver- pflicht sey, gestec er nicht. den wol er dy geben, mag er thun oder lassen, wolle des unvorpunten sein. haben desz mals weyter nichtz meher da van gehandelt und iren ab- schied genomen. und van stund Johannem Tuchmacher, Jorgen Odeheyder, ire ratz frunde, und Casparn Fitler, stad- schreyber gein Prag am pfingstag ausz zu reyten verordent, das sy ausz gehorsam haben thun mussen. dy selben ausz ganzer macht eins ratz zu sich den edeln Mathissen Hisserl 1500 Juni 7.
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96 — 1500 Juní 17. Sept. 25. Sept. 26. in rath zu errettung irer freyheyt und altherkomen genomen. wy wol der selbe Hisserl furmals grosse muh und arbeyt van wegen der van Elpogen gehapt, aber nichtz wenigers neben den geschickten der masse getan, sich mit muh und arbeyt zu errettung der vam Elpogen gerechtickeyt nicht gespaert und zu Prag also gelegen und dy hern der land- tafel, auch hern cantzler angelauffen, inhalt k. schrift dy vam Elpogen und hern Sebastian fur beschiden. ungezweyfelt Nikel Sarer van wegen der hern nicht gefeyert, wen er gefrewet dy vam Elpogen in schaden zu furen. wy wol van peden teylen muh und arbeyt gescheen, sint sy fur dy hern nicht komen, sunder mitwoch fur corporis Christi haben dy hern desz rechtens hern Gyttersy vam Guttenstein etc. und Nickel vam Saher zu den mannen desz kreysz Elpogen, sint gewest Gilg van Steinpach, Luppolt Hardecker, Hans Fur- reyter und Wilheln vam Perglesz, den vam Elpogen und den vam Warmpad geschickt und in sagen lassen, das her Sebastian sall den mannen und steten Elbogen und Warm- pad schutz und schirm geben und sy bey iren freiheiten und altherkomen bleiben lassen; des gleichen sullen dy manne und stete, was sy dem hern pflichtig sint, thun und sich gutlichen mit ein ander eynen. so sy sich aber nicht ver- eynen kunnen, sullen sy auf dy nechste katemner wider komen; sullen sy dy ersten sein, dy man fur lassen will. und da mit also abgeschiden. Sulchs haben dy vam Elbogen vermeint weiter van Slicken nicht angelangt werden; sint auch van in nicht an- gefodert wurden. den am freitag fur Michaelis dar nach ist Fabian van Veyltzsch in ein rath komen und van wegen desz hern ein rath gein Prag gefodert, mit in zu stehen. desz hat ein rath sunabent dar nach gebeten, sy sulcher reyse zu entladen, wen sy mit im gericht sein. haben etliche vam adel im lande, dy zur zeit bey dem hern gewest, dar zu geret; und dy ding auf verhore sulchen zug abgestelt eim idem seiner gerechtickeit an schaden.
96 — 1500 Juní 17. Sept. 25. Sept. 26. in rath zu errettung irer freyheyt und altherkomen genomen. wy wol der selbe Hisserl furmals grosse muh und arbeyt van wegen der van Elpogen gehapt, aber nichtz wenigers neben den geschickten der masse getan, sich mit muh und arbeyt zu errettung der vam Elpogen gerechtickeyt nicht gespaert und zu Prag also gelegen und dy hern der land- tafel, auch hern cantzler angelauffen, inhalt k. schrift dy vam Elpogen und hern Sebastian fur beschiden. ungezweyfelt Nikel Sarer van wegen der hern nicht gefeyert, wen er gefrewet dy vam Elpogen in schaden zu furen. wy wol van peden teylen muh und arbeyt gescheen, sint sy fur dy hern nicht komen, sunder mitwoch fur corporis Christi haben dy hern desz rechtens hern Gyttersy vam Guttenstein etc. und Nickel vam Saher zu den mannen desz kreysz Elpogen, sint gewest Gilg van Steinpach, Luppolt Hardecker, Hans Fur- reyter und Wilheln vam Perglesz, den vam Elpogen und den vam Warmpad geschickt und in sagen lassen, das her Sebastian sall den mannen und steten Elbogen und Warm- pad schutz und schirm geben und sy bey iren freiheiten und altherkomen bleiben lassen; des gleichen sullen dy manne und stete, was sy dem hern pflichtig sint, thun und sich gutlichen mit ein ander eynen. so sy sich aber nicht ver- eynen kunnen, sullen sy auf dy nechste katemner wider komen; sullen sy dy ersten sein, dy man fur lassen will. und da mit also abgeschiden. Sulchs haben dy vam Elbogen vermeint weiter van Slicken nicht angelangt werden; sint auch van in nicht an- gefodert wurden. den am freitag fur Michaelis dar nach ist Fabian van Veyltzsch in ein rath komen und van wegen desz hern ein rath gein Prag gefodert, mit in zu stehen. desz hat ein rath sunabent dar nach gebeten, sy sulcher reyse zu entladen, wen sy mit im gericht sein. haben etliche vam adel im lande, dy zur zeit bey dem hern gewest, dar zu geret; und dy ding auf verhore sulchen zug abgestelt eim idem seiner gerechtickeit an schaden.
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97 29a Hye ist zu merken, wy fur nit weyt vam anfang berurt, als her Jeronimus im newnzigstim jare den hof Codaw ge- wonnen, eingenomen und Ventzel Hisserl dar auf gefangen; wy und dy selbe handlung gescheen, unverporgen etc. hat Mathis Hisserl hern Sebastian, hern Quyrin und hern Al- brichten, hern Jeronymus sone, zu Prag mit recht furge- nomen und dar auf ein mandat van den hern zu Prag den vam Elbogen zugeschickt, im kuntschaft zu geben, wy sich sulcher handel begeben hat, welch mandat in im also hat gehalten: Jann, her van Janewitz und Petersburgk zum Weissenwasser etc., oberster burgrave zu Prag und Albricht van Leskobitz etc., cammermeister, vorwesere der haubtmanschaft des konigkreichs zu Behem. Den ersamen weisen burgermeister und rate der stad Elbogen, unsern guten frunden, unsern dienst zufur. ersamen weisen guten frunde! der erber veste Mathis Hisserle van Codaw zu Polum hat uns anbracht, wy ir seinen vater Ventzel Hisserl fur vergangner zeit bey nechtlicher weyl mit puchsen und anderm gereth, zum ernst gehorig, und Codaw, seinen sytz, angewonen, was dar auf gefellig, geblundert, das mit sampt im angenomen und zum Elbogen gefuert, seinen teych und behalter abgezogen und gevischt. dar umb bmelter Hisserl hern Sebastian, Quirin und Albrichten, hern Jeronym Slicken sone, mit recht furgenomen. ab sulcher zugk durch euch selbst vorbracht und gescheen sey oder hern Jeronym Slicken befehel und gescheft, van wem dy haubtleuth vor- ordent, und wer dy gewest sein, ewer ware kuntschaft und zeucknusz seins rechtens mit nichte mag entperen; und dy weyl Mathis Hisserl ewr freyheit, da mit ir begnadt seit, tüt erkennen, das ir an keinen andern enden den fur der k. mt. oder ewern rechten seit schuldig zu geben, und wir van k. mt. diser zeit vorordent, dy haubtmanschaft diser cron zu Behem zu verwesen, der halben gnanter Hisserl ambtz halben uns angeruft bey euch zu verfugen, da mit er angezeigter handlung zu notdorft seins rechtens ewer kunt- schaft unvorhindert bleybe. hir umb und wegen k. mt. Hungern, Behem etc., unsers gnedigsten hern, wir an euch begeren und verschaffen, dise angezeigte ewre mitwoner und ir selbs ewers wissens sulche zeugknusz noch ordnung ewers rechtens unter ewern sigel beslossen dem obgedachtem
97 29a Hye ist zu merken, wy fur nit weyt vam anfang berurt, als her Jeronimus im newnzigstim jare den hof Codaw ge- wonnen, eingenomen und Ventzel Hisserl dar auf gefangen; wy und dy selbe handlung gescheen, unverporgen etc. hat Mathis Hisserl hern Sebastian, hern Quyrin und hern Al- brichten, hern Jeronymus sone, zu Prag mit recht furge- nomen und dar auf ein mandat van den hern zu Prag den vam Elbogen zugeschickt, im kuntschaft zu geben, wy sich sulcher handel begeben hat, welch mandat in im also hat gehalten: Jann, her van Janewitz und Petersburgk zum Weissenwasser etc., oberster burgrave zu Prag und Albricht van Leskobitz etc., cammermeister, vorwesere der haubtmanschaft des konigkreichs zu Behem. Den ersamen weisen burgermeister und rate der stad Elbogen, unsern guten frunden, unsern dienst zufur. ersamen weisen guten frunde! der erber veste Mathis Hisserle van Codaw zu Polum hat uns anbracht, wy ir seinen vater Ventzel Hisserl fur vergangner zeit bey nechtlicher weyl mit puchsen und anderm gereth, zum ernst gehorig, und Codaw, seinen sytz, angewonen, was dar auf gefellig, geblundert, das mit sampt im angenomen und zum Elbogen gefuert, seinen teych und behalter abgezogen und gevischt. dar umb bmelter Hisserl hern Sebastian, Quirin und Albrichten, hern Jeronym Slicken sone, mit recht furgenomen. ab sulcher zugk durch euch selbst vorbracht und gescheen sey oder hern Jeronym Slicken befehel und gescheft, van wem dy haubtleuth vor- ordent, und wer dy gewest sein, ewer ware kuntschaft und zeucknusz seins rechtens mit nichte mag entperen; und dy weyl Mathis Hisserl ewr freyheit, da mit ir begnadt seit, tüt erkennen, das ir an keinen andern enden den fur der k. mt. oder ewern rechten seit schuldig zu geben, und wir van k. mt. diser zeit vorordent, dy haubtmanschaft diser cron zu Behem zu verwesen, der halben gnanter Hisserl ambtz halben uns angeruft bey euch zu verfugen, da mit er angezeigter handlung zu notdorft seins rechtens ewer kunt- schaft unvorhindert bleybe. hir umb und wegen k. mt. Hungern, Behem etc., unsers gnedigsten hern, wir an euch begeren und verschaffen, dise angezeigte ewre mitwoner und ir selbs ewers wissens sulche zeugknusz noch ordnung ewers rechtens unter ewern sigel beslossen dem obgedachtem
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98 1500 Julí 14. 1502 [?] Mai 16. 29b 1500 Okt. 21. Hisserl gebt oder euch da mit itzt kunftiger quatuortemporam fur uns her eyn stellet, auf das der gemelte Hisserl seiner gerechtickeyt unvorkurzt, und ir kunftiger scheden, dy euch, wo ir ungehorsam erscheint, erwachsen muchten, unbeswert und unangezugen bleibt. datum auf dem slos Prag am dinstag nach sent Margareten tag der heyligen jumfrauwen und marteryn anno domini etc. xv°. Nicht unlang dar nach hat her Sebastian Slick des gleichen auch ein mandat van der oberkeit zu Prag an dy vam Elbogen bracht, im des handels auch zu seiner notdo rft kuntschaft zu geben. wy wol sulchs den vam Elbogen swer gewest, doch dy mandat der uberkeit zu Prag nicht zu ver- achten, haben sy beden teylen ein itzlichen in sunderheit iren bewust eins lauetz kuntschaft geben, nicht van nôten hir ein zu schreiben. Anno ciusdem 1502 [?] mantag der heiligen pfing- sten auf ernstlich mandat hern Wilhelm vam Bernstein auf Helffenstein, oberster hofmeister dy zeit des konigkreichs zu Behem, hat ein rath hern Niclosen Slick auch auf sein an- regen in gleichem lauth mit dem ebnanten kuntschaften ein kuntschaft geben, der er gesint zu prauchen wider Mathis Hisserl. Anno domini funfzenhundert jare am tage der eylf tausent jumfrauwen 2) haben her Sebastian, her Qwyrin, her Albricht Slick dy pastey hinter dem pfarhoef mit freyem guten willen an wissen und willen eins ratz und gemein selbst angezunnet und ganz abgebrennet. mit in ist ir hoef gesinde gewest, Gilg Eckel, Gerstenperger, einer van Zed- witz und Burgel. das dem also ist gewest, haben zum ersten her Erhart Rulsz, pfarher zum Elpogen, her Johannes Ne- hinger, her Niclos Frosch und her Mathis, dy zeit cappellan do selbst, her Niclos Smid, prediger, her Endres Wild, alt- prediger, und viel andere lewth. dar zu hat ein rat und gemein stille gehalten; aber unlang dar nach hat ein rat ein 1) Wohl 1500 Juni 8. 2) Bei Palacky V. 2 S. 65 die falsche Datierung 1502.
98 1500 Julí 14. 1502 [?] Mai 16. 29b 1500 Okt. 21. Hisserl gebt oder euch da mit itzt kunftiger quatuortemporam fur uns her eyn stellet, auf das der gemelte Hisserl seiner gerechtickeyt unvorkurzt, und ir kunftiger scheden, dy euch, wo ir ungehorsam erscheint, erwachsen muchten, unbeswert und unangezugen bleibt. datum auf dem slos Prag am dinstag nach sent Margareten tag der heyligen jumfrauwen und marteryn anno domini etc. xv°. Nicht unlang dar nach hat her Sebastian Slick des gleichen auch ein mandat van der oberkeit zu Prag an dy vam Elbogen bracht, im des handels auch zu seiner notdo rft kuntschaft zu geben. wy wol sulchs den vam Elbogen swer gewest, doch dy mandat der uberkeit zu Prag nicht zu ver- achten, haben sy beden teylen ein itzlichen in sunderheit iren bewust eins lauetz kuntschaft geben, nicht van nôten hir ein zu schreiben. Anno ciusdem 1502 [?] mantag der heiligen pfing- sten auf ernstlich mandat hern Wilhelm vam Bernstein auf Helffenstein, oberster hofmeister dy zeit des konigkreichs zu Behem, hat ein rath hern Niclosen Slick auch auf sein an- regen in gleichem lauth mit dem ebnanten kuntschaften ein kuntschaft geben, der er gesint zu prauchen wider Mathis Hisserl. Anno domini funfzenhundert jare am tage der eylf tausent jumfrauwen 2) haben her Sebastian, her Qwyrin, her Albricht Slick dy pastey hinter dem pfarhoef mit freyem guten willen an wissen und willen eins ratz und gemein selbst angezunnet und ganz abgebrennet. mit in ist ir hoef gesinde gewest, Gilg Eckel, Gerstenperger, einer van Zed- witz und Burgel. das dem also ist gewest, haben zum ersten her Erhart Rulsz, pfarher zum Elpogen, her Johannes Ne- hinger, her Niclos Frosch und her Mathis, dy zeit cappellan do selbst, her Niclos Smid, prediger, her Endres Wild, alt- prediger, und viel andere lewth. dar zu hat ein rat und gemein stille gehalten; aber unlang dar nach hat ein rat ein 1) Wohl 1500 Juni 8. 2) Bei Palacky V. 2 S. 65 die falsche Datierung 1502.
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99 newe pastey wider an das selbige orth gesatzt und bawen lassen der stat zu nutz und were. 1) [Anno domini funfzenhundert und zwey jare sunabent fur unser liben frauwen tag licht messe ist der durchleuch- tigste, grosmechtigste furst und her, her Wladislaus, zu Hungern und Behem etc. konigk, van Ofen gein Prag komen und auf sent Wentzlaws bergk eingeriten. Anno eiusdem suntag letare, als man in gewonlicher März 6. weise alle jaer, wie oben steet, ein newen rat ordent und kiest, halten dy hern des ratz, der newe rath, am tag letare ein mael nach der hoemesse. etwan haben sy das zu abentz gehalten und laden den hern auffem slosz und iren haubt- man und den statrichter dar zü und essen dasz mit freuden. hat ein rath als hewt auch thuen wellen. hat her Sebastian Slick zu eim rat geschickt noch zweyen des ratz zu im aufs slos zu komen. hat ein rat also getan. hat der her zu den zweyen desz ratz gesagt, das sy eim rat sagen sullen: noch dem ein rat der herschaft alle jaer zu geben pflichtig ist ein mael, wolle er das mael nicht essen, sunder er wolle umb sulch mael x schock haben, sulle im ein rath noch hyent geben, er musse das zu zerung gein Prag haben. als das an ein rat also bracht und da van gehandelt, auch furmaels nicht gescheen, wider zum hern geschickt und gesagt: wy sy alle jaer ein mael halten und ire eltern auch getan, dar zu haben sy dy herschaft geladen, beten noch sein gnad sulch mael mit in essen. dar auff er ein bedacht genomen und zugesagt, mit in zu essen. das sein gnad also getan und auf das mahel nichtz meher gedacht. dasz selbige mael hat bey vii schock groschen gestanden ungeferlich. Wy wol ein erber rath hern Sebastian und hern Al- brichten gebrudere iren gnaden und Fabian van Veyltzch, dy zeit haubtmann, wy sy das fur alt her bracht, und stad- richter aufs mael geladen, dy denn also erschynnen, aber 30а 1502 Jan. 29. 1) Von [—] 30a eingeschoben. — Ueber die Ankunft K. Wladislaus in Prag s. Palacky V. 2 S. 37.
99 newe pastey wider an das selbige orth gesatzt und bawen lassen der stat zu nutz und were. 1) [Anno domini funfzenhundert und zwey jare sunabent fur unser liben frauwen tag licht messe ist der durchleuch- tigste, grosmechtigste furst und her, her Wladislaus, zu Hungern und Behem etc. konigk, van Ofen gein Prag komen und auf sent Wentzlaws bergk eingeriten. Anno eiusdem suntag letare, als man in gewonlicher März 6. weise alle jaer, wie oben steet, ein newen rat ordent und kiest, halten dy hern des ratz, der newe rath, am tag letare ein mael nach der hoemesse. etwan haben sy das zu abentz gehalten und laden den hern auffem slosz und iren haubt- man und den statrichter dar zü und essen dasz mit freuden. hat ein rath als hewt auch thuen wellen. hat her Sebastian Slick zu eim rat geschickt noch zweyen des ratz zu im aufs slos zu komen. hat ein rat also getan. hat der her zu den zweyen desz ratz gesagt, das sy eim rat sagen sullen: noch dem ein rat der herschaft alle jaer zu geben pflichtig ist ein mael, wolle er das mael nicht essen, sunder er wolle umb sulch mael x schock haben, sulle im ein rath noch hyent geben, er musse das zu zerung gein Prag haben. als das an ein rat also bracht und da van gehandelt, auch furmaels nicht gescheen, wider zum hern geschickt und gesagt: wy sy alle jaer ein mael halten und ire eltern auch getan, dar zu haben sy dy herschaft geladen, beten noch sein gnad sulch mael mit in essen. dar auff er ein bedacht genomen und zugesagt, mit in zu essen. das sein gnad also getan und auf das mahel nichtz meher gedacht. dasz selbige mael hat bey vii schock groschen gestanden ungeferlich. Wy wol ein erber rath hern Sebastian und hern Al- brichten gebrudere iren gnaden und Fabian van Veyltzch, dy zeit haubtmann, wy sy das fur alt her bracht, und stad- richter aufs mael geladen, dy denn also erschynnen, aber 30а 1502 Jan. 29. 1) Von [—] 30a eingeschoben. — Ueber die Ankunft K. Wladislaus in Prag s. Palacky V. 2 S. 37.
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100 her Sebastian hat etliche edellewth mit im auf sulch mael zu der zeit bracht, sint van eim rath nicht geladen, auch ungedankt abschiden, und dy zu seinem tische sitzen heyssen. hat ein rat seynen gnaden zu eren nicht abgesla- gen, so es aber durch ein rat sult gescheen sein, unterlassen ursachen hir mit zu unterlassen. dy selben edellewt sint gewest Ot und Casper van Zedwitz und Ribitzsch, Hans van der Heyd und desz Hardeckers son. ich glaüb eim rat meher zu spot und hoen, den zu eren gescheen. 1502 März 22. Anno eiusdem dinstag nach palmarum ist Fabian van Veyltzsch, dy zeit haubtman zum Elbogen gewest, van seinen dinst abgeschiden und vam Elpogen sein weg geriten, der sich, dy zeit er zum Elbogen gewest, gaer redlich gein den vam Elpogen gehalten; wy wol er zur zeit und nit unpillich als ein diner seines hern willen thun hat mussen, dennoch zwitracht, so viel an im gewest, unterstanden. ist dy her- schaft und dy vam Elpogen bey seinem abscheiden in ruhe gesessen. Mai 16. Anno domini funfzenhundert und zwey jaer ungeverlich der marter wochen ist der wolgeboren her Niclos Slick etc. alle seiner sache und sentenzen, wy anfenglich beschriben, durch dy k. mt. und hern gericht und, als man sagt, ausz der lanttafel ausgethan wurden. wy aber dise richtung ge- scheen, trag ich kein wissen. wen er ist gesint mit recht nach zu forschen, wer sein bruder, hern Jeronym, ermort, nachzufulgen und dar umb kuntschaft ausz zu brengen sich gemuhet und am mantag pfingsten eodem anno mit Mathisen Hisserl auf kunftig freitag zu Prag zu stehen ausgeriten, den er verzigkt, umb seins bruders tod sulle wissen haben. wen bnanter her Niclosz Slick weylent Mathisen Hisserl in seinen eygen hofe zu Codaw hat gefangen und also gefangen gein Schoneck bracht, und des nachtz, do her Niclosz entslaffen, auch dy andern, dy des Mathisen hutten, ist Mathis Hisserl in entworden und gein Codaw komen und also aus dem Elbo- ginschem kreisz verkauft und auf Polum nit weyt van Lutitz März 20—26.
100 her Sebastian hat etliche edellewth mit im auf sulch mael zu der zeit bracht, sint van eim rath nicht geladen, auch ungedankt abschiden, und dy zu seinem tische sitzen heyssen. hat ein rat seynen gnaden zu eren nicht abgesla- gen, so es aber durch ein rat sult gescheen sein, unterlassen ursachen hir mit zu unterlassen. dy selben edellewt sint gewest Ot und Casper van Zedwitz und Ribitzsch, Hans van der Heyd und desz Hardeckers son. ich glaüb eim rat meher zu spot und hoen, den zu eren gescheen. 1502 März 22. Anno eiusdem dinstag nach palmarum ist Fabian van Veyltzsch, dy zeit haubtman zum Elbogen gewest, van seinen dinst abgeschiden und vam Elpogen sein weg geriten, der sich, dy zeit er zum Elbogen gewest, gaer redlich gein den vam Elpogen gehalten; wy wol er zur zeit und nit unpillich als ein diner seines hern willen thun hat mussen, dennoch zwitracht, so viel an im gewest, unterstanden. ist dy her- schaft und dy vam Elpogen bey seinem abscheiden in ruhe gesessen. Mai 16. Anno domini funfzenhundert und zwey jaer ungeverlich der marter wochen ist der wolgeboren her Niclos Slick etc. alle seiner sache und sentenzen, wy anfenglich beschriben, durch dy k. mt. und hern gericht und, als man sagt, ausz der lanttafel ausgethan wurden. wy aber dise richtung ge- scheen, trag ich kein wissen. wen er ist gesint mit recht nach zu forschen, wer sein bruder, hern Jeronym, ermort, nachzufulgen und dar umb kuntschaft ausz zu brengen sich gemuhet und am mantag pfingsten eodem anno mit Mathisen Hisserl auf kunftig freitag zu Prag zu stehen ausgeriten, den er verzigkt, umb seins bruders tod sulle wissen haben. wen bnanter her Niclosz Slick weylent Mathisen Hisserl in seinen eygen hofe zu Codaw hat gefangen und also gefangen gein Schoneck bracht, und des nachtz, do her Niclosz entslaffen, auch dy andern, dy des Mathisen hutten, ist Mathis Hisserl in entworden und gein Codaw komen und also aus dem Elbo- ginschem kreisz verkauft und auf Polum nit weyt van Lutitz März 20—26.
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101 untz hy her gekauft und gesessen. der her Niclosen umb sulche tat viel malen geladen, aber her Niclos ausz ursachen im ersten gemelt nit gestanden, aber heüt zu tagen mit ein ander ire sachen zu Prag rechtlichen auszutragen furge- nomen. was end sein wirt, mit der zeit wol vernemen. 1502 Eodem anno donnerstag der heyligen ostern ist dy k. mt. MArz 31. wider zu Brag gein Ofen ausgeryten. was aber sein k. mt., dy weyl er zu Prag gewest, gehandelt, ist den jenigen wis- sen, da bey gewest. doch so viel dy hern, dy Slick, land, stet und mergkte Elpognischen kreisz belangt, ein wenig her- nach begriffen. aber es ist lant schellig, das dy stete der cron zu Behem nit vast woll mit der k. mt. stehen etlicher artickel halben, so sich dy stete uber dy hern in der cron und den adel beclagt. doch ist ein entlicher anlasz durch dy hern, land und stete gemacht wurden, der k. mt. wider den Turken gelt und ein stewer zu geben. 1) sulche vorwilligung dar nach suntag exaudi durch den hern van Plawen, als der, dem des durch dy k. mt. befehel geben, auch das er ein haubtpman desz Elbognischen kreis, als er gesagt, sein sulle, ins land geschickt, hern, stete und landsessen ein iden in sunderheyt zu wissen getan, sulch Turken gelt zu geben. dar auf her Sebastian dy hern, sein vettern, landschaft, prister, stete und mergte mer malen dar umb zusammen ge- fodert und im rath gefunden, der k. mt. zu schreiben des Turken geltz halben das gnediglich zu erlassen; auch was dy haubtmanschaft betrift, her Sebastian und sein vettern in nit zu dolden, der her van Plawen uber irland ein haubtman zu sein, der k. mt. geschriben, und auf freitag noch Margarete Jull 15. sulche srift der hern, landschaft und stete ausgangen, welche srift eins ratz zum Elbogen, wy im andern blat hernach volg, lautett. 2) Bertel Beck, ein mitburger, ist ein gesworner meister sob auf dem hantwerk und hat gersten unter das rucken brot Maí 8. 1) Vergl. zum Ständestreit u. zur Türkensteuer Palacky V. 1. S. 37 flg. 1) Scheint ein Blatt zu fehlen.
101 untz hy her gekauft und gesessen. der her Niclosen umb sulche tat viel malen geladen, aber her Niclos ausz ursachen im ersten gemelt nit gestanden, aber heüt zu tagen mit ein ander ire sachen zu Prag rechtlichen auszutragen furge- nomen. was end sein wirt, mit der zeit wol vernemen. 1502 Eodem anno donnerstag der heyligen ostern ist dy k. mt. MArz 31. wider zu Brag gein Ofen ausgeryten. was aber sein k. mt., dy weyl er zu Prag gewest, gehandelt, ist den jenigen wis- sen, da bey gewest. doch so viel dy hern, dy Slick, land, stet und mergkte Elpognischen kreisz belangt, ein wenig her- nach begriffen. aber es ist lant schellig, das dy stete der cron zu Behem nit vast woll mit der k. mt. stehen etlicher artickel halben, so sich dy stete uber dy hern in der cron und den adel beclagt. doch ist ein entlicher anlasz durch dy hern, land und stete gemacht wurden, der k. mt. wider den Turken gelt und ein stewer zu geben. 1) sulche vorwilligung dar nach suntag exaudi durch den hern van Plawen, als der, dem des durch dy k. mt. befehel geben, auch das er ein haubtpman desz Elbognischen kreis, als er gesagt, sein sulle, ins land geschickt, hern, stete und landsessen ein iden in sunderheyt zu wissen getan, sulch Turken gelt zu geben. dar auf her Sebastian dy hern, sein vettern, landschaft, prister, stete und mergte mer malen dar umb zusammen ge- fodert und im rath gefunden, der k. mt. zu schreiben des Turken geltz halben das gnediglich zu erlassen; auch was dy haubtmanschaft betrift, her Sebastian und sein vettern in nit zu dolden, der her van Plawen uber irland ein haubtman zu sein, der k. mt. geschriben, und auf freitag noch Margarete Jull 15. sulche srift der hern, landschaft und stete ausgangen, welche srift eins ratz zum Elbogen, wy im andern blat hernach volg, lautett. 2) Bertel Beck, ein mitburger, ist ein gesworner meister sob auf dem hantwerk und hat gersten unter das rucken brot Maí 8. 1) Vergl. zum Ständestreit u. zur Türkensteuer Palacky V. 1. S. 37 flg. 1) Scheint ein Blatt zu fehlen.
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102 Juli 4. gepachen; dar umb in ein rat umb v schock groschen ge- straft, doch 2 schock durch bet erlassen. gescheen suntag exaudi eodem anno. unlang dar nach hat her Sebastian nach bnantem Becken geschickt, aufs slos zu im zu komen. als Beck ist komen, hat her Sebastian zu im gesagt: „dich hat ein rat gestraft, und du hast das brot gefelscht, gersten mel fur rucken mehel verkauft und bist ein ge- sworner meister auf deim hantwerk; du salt mir x schock groschen geben oder in thurm gehen.“ wy wol sich Beck desz gewidert, er sey durch ein rat gestraft, verhof sein gnad nichtz pflichtig; dar auf sich der her erzurnt und in einlegen wellen und in uber redt, das sich Beck ausz furchte dasz gefenknus zu flihen verwilt, dem hern in xiv tagen funf schock groschen zu geben. zu ausgang der xiv tage, als Beck mit dem gelde nit komen, hat in der her in thurm gelegt, untz so lang er sulche v schock gebe. wy wol sich ein rat viel malen, ehe und das gescheen, an hern gemuht, ire mit- burgere also nit benotigen und gebeten, also nit furzunemen, nichtz am hern erlangen mugen. dar auf ein rat ein ganze gemein am tage Procopii aufs rathausz gefodert, dar inne zu handeln Becken zu entledigen. dar auf Johanem Tuchmacher, stadsreiber und etliche meher desz ratz auch aus der eusse- ren gemein zum hern in der Dytrichen hausz geschickt, dy sein gnad van ratz wegen und einer ganzen gemein gebeten, Becken an entgelt ledig lassen. wen dy weyl dy gericht und gerichtz felle seiner gnaden zustendigk, sult Beck fur recht komen, und das gnuglich furgewissen und alles, das Beck im rechten vorbrochen, ab es auch den hals betreff, wold er im wol und wee thun lassen. hat sein gnad nit thun, sunder er hab sich vorwilt, im v schock zu geben, wolle sich nit fugen, uber sein vorwilligung mit im zu rechten und nit anders thun wellen. doch da bey geret, wo im ein rath Becken sein straf gelt wider gebe, wolle er im das sein auch erlassen. hat ein rat nit thun welle, auch hat sein gnad gemelt und verpoten, ein rath sulle dy eussere gemein an sein wissen 1502 Mal 8.
102 Juli 4. gepachen; dar umb in ein rat umb v schock groschen ge- straft, doch 2 schock durch bet erlassen. gescheen suntag exaudi eodem anno. unlang dar nach hat her Sebastian nach bnantem Becken geschickt, aufs slos zu im zu komen. als Beck ist komen, hat her Sebastian zu im gesagt: „dich hat ein rat gestraft, und du hast das brot gefelscht, gersten mel fur rucken mehel verkauft und bist ein ge- sworner meister auf deim hantwerk; du salt mir x schock groschen geben oder in thurm gehen.“ wy wol sich Beck desz gewidert, er sey durch ein rat gestraft, verhof sein gnad nichtz pflichtig; dar auf sich der her erzurnt und in einlegen wellen und in uber redt, das sich Beck ausz furchte dasz gefenknus zu flihen verwilt, dem hern in xiv tagen funf schock groschen zu geben. zu ausgang der xiv tage, als Beck mit dem gelde nit komen, hat in der her in thurm gelegt, untz so lang er sulche v schock gebe. wy wol sich ein rat viel malen, ehe und das gescheen, an hern gemuht, ire mit- burgere also nit benotigen und gebeten, also nit furzunemen, nichtz am hern erlangen mugen. dar auf ein rat ein ganze gemein am tage Procopii aufs rathausz gefodert, dar inne zu handeln Becken zu entledigen. dar auf Johanem Tuchmacher, stadsreiber und etliche meher desz ratz auch aus der eusse- ren gemein zum hern in der Dytrichen hausz geschickt, dy sein gnad van ratz wegen und einer ganzen gemein gebeten, Becken an entgelt ledig lassen. wen dy weyl dy gericht und gerichtz felle seiner gnaden zustendigk, sult Beck fur recht komen, und das gnuglich furgewissen und alles, das Beck im rechten vorbrochen, ab es auch den hals betreff, wold er im wol und wee thun lassen. hat sein gnad nit thun, sunder er hab sich vorwilt, im v schock zu geben, wolle sich nit fugen, uber sein vorwilligung mit im zu rechten und nit anders thun wellen. doch da bey geret, wo im ein rath Becken sein straf gelt wider gebe, wolle er im das sein auch erlassen. hat ein rat nit thun welle, auch hat sein gnad gemelt und verpoten, ein rath sulle dy eussere gemein an sein wissen 1502 Mal 8.
Strana 103
103 — und willen hin fuder nit zusamen fodern; so aber ein rat das thun wurd, must er sy als dy ungehorsamen erkennen. bey sein g. sint gewest der jung her van Swyhe, Cristof Hofman, Fridrich van der Oelsz und seiner g. hofgesinde. do rat und gemein mit sulchem glympf nichtz hat mugen erlangen und ein gemein unwillig wurden; gewalt mit gewalt zu weren, dasz in ein rath verpoten. dar uber ein rat Gilgen van Steinpach, Hansen Furreyter, Heinrich van Globen und Albricht Hisserl, dy erbern und vesten, und gepeten, mit dem hern zu reden Becken halben, wy oben gezeigkt, in an entgelt ledig lassen und dasz recht furslahen. als sy zun hern komen und sein gnad gebeten, hat sein g. zu in ge- sagt: „hapt ir meher zu reden?“ hat Steinpach: „ja her! so ir Becken nit ledig sagt, haben wir mehr zu reden.“ also ist Beck an entgelt desz hern ledig worden. Anhebung des hospitaels zwischen thoren. Anno domini funfzenhundert und im andern jaren is der erste stein am tage decollacionis sancti Johannis gelegt wurden durch dy wirdigen hern prediger und zwen cap- pellan der pfar sancti Wentzeslai. wen ein erber rath den erwirdigen hern, hern Ambrosio, dechent und administrator des bisthums und stiftz zu Brag, das zu vergonnen ersucht, wen etwan in der verlagerung der stad mit vergunst der obersten geistlichen prelaten zu Prag das spitahel fur dem thoer umb ferlickeit der stad abgebrochen, doch mit zu- sagung das wider zu bawen. sulchs ein erber rat zu hertzen genomen und den dinst gotes zu meren, wy oben gemelt, furgenomen. hat bnanter dechent dem wirdigen hern ma- gistro Conrado, dechent und pfarher zu Slackenwerd, ge- sriben und gepoten, sulchen stein zu legen, dar umb in ein rat ersucht und gepeten. do sein wird am suntag fur Bar- Aug. 21 tholomei komen fur dy stad und sulch mandat zu verfuren; und dy stad den selben suntag durch hern Sebastian Slick zugeslossen gewest, nymantz ein noch ausz hat wellen lassen, ist der dechent wider an heym geriten. dar auf in ein rat 31a 1502 Aug. 29.
103 — und willen hin fuder nit zusamen fodern; so aber ein rat das thun wurd, must er sy als dy ungehorsamen erkennen. bey sein g. sint gewest der jung her van Swyhe, Cristof Hofman, Fridrich van der Oelsz und seiner g. hofgesinde. do rat und gemein mit sulchem glympf nichtz hat mugen erlangen und ein gemein unwillig wurden; gewalt mit gewalt zu weren, dasz in ein rath verpoten. dar uber ein rat Gilgen van Steinpach, Hansen Furreyter, Heinrich van Globen und Albricht Hisserl, dy erbern und vesten, und gepeten, mit dem hern zu reden Becken halben, wy oben gezeigkt, in an entgelt ledig lassen und dasz recht furslahen. als sy zun hern komen und sein gnad gebeten, hat sein g. zu in ge- sagt: „hapt ir meher zu reden?“ hat Steinpach: „ja her! so ir Becken nit ledig sagt, haben wir mehr zu reden.“ also ist Beck an entgelt desz hern ledig worden. Anhebung des hospitaels zwischen thoren. Anno domini funfzenhundert und im andern jaren is der erste stein am tage decollacionis sancti Johannis gelegt wurden durch dy wirdigen hern prediger und zwen cap- pellan der pfar sancti Wentzeslai. wen ein erber rath den erwirdigen hern, hern Ambrosio, dechent und administrator des bisthums und stiftz zu Brag, das zu vergonnen ersucht, wen etwan in der verlagerung der stad mit vergunst der obersten geistlichen prelaten zu Prag das spitahel fur dem thoer umb ferlickeit der stad abgebrochen, doch mit zu- sagung das wider zu bawen. sulchs ein erber rat zu hertzen genomen und den dinst gotes zu meren, wy oben gemelt, furgenomen. hat bnanter dechent dem wirdigen hern ma- gistro Conrado, dechent und pfarher zu Slackenwerd, ge- sriben und gepoten, sulchen stein zu legen, dar umb in ein rat ersucht und gepeten. do sein wird am suntag fur Bar- Aug. 21 tholomei komen fur dy stad und sulch mandat zu verfuren; und dy stad den selben suntag durch hern Sebastian Slick zugeslossen gewest, nymantz ein noch ausz hat wellen lassen, ist der dechent wider an heym geriten. dar auf in ein rat 31a 1502 Aug. 29.
Strana 104
104 wider ersucht und gebeten, den stein zu legen; und sein wird sich ein wenig unbillig erzaigt und ein rat gesriben, es thu, wer do welle mit andern meynungen. dar auf ein rat den pfarher hern Erhart Rulsz ersucht, den ersten stein legen zu lassen; das der pfarher swacheit seins leibs durch sich selbst nit thun mugen, bnante seine cappellan dar zu ver- ordent, dy den sulchen stein in der ere gotes zufur und ein haubtfrauwen sancte Elisabet, Margarete und andern liben heyligen gelegt. und auf bnanten tag zu bawen angefangen, und ist auf den ersten stein 41/2 schock und ein perlenbant gelegt wurden. und dy stad, dar auf man sulch spitael an- gefangen zu bawen, ist ein hausung gewest, hat Nickel Elbel inne gehapt ; hat im ein rat dasz abkauft und bezahelt. Anno eiusdem sunabent fur Bartholomei hat her Seba- stian zum burgermeister Odelheider gesagt: „burgermeister! schaf mir xxx gesellen, dy redlich in irem harnisch und gerete morgen frue am thoer sein, mit mir geim Colin gehen.“ ist auf sulchen suntag kyrchweyhung zum Colin gewest. ist ein rat retig wurden und zum hern verschaft zwen desz ratz, sein gnad gebeten, sulche ding nit fur zunemen, angesehen das, wenig leuth in der stat sein, ab fewer oder andere wider- wertickeit enstunde; doch im x gesellen zugesagt. hat aber sein gnad nit annemen wellen. des morgens sint dy gesellen am thoer und viel andere gesellen am thoer gewest und mit sein g. gehen wellen und ein teyls in den hewsern neben dem thoer, do man biher geschenkt, gessen und trunken, und do der her zum thoer, das noch zu gespert, geschickt und nicht so viel, als er gewolt, befunden, ist der selbige wescher zum hern gangen und gesagt, es sey ny- mantz bey dem thoer, und als ein menger nicht dasz peste geret. gleicher zeit hat man zum spreng zu samen geslagen, und sich dy leuth das weyhwasser, als gewonlich zu nemen gesamelt, auch der burgermeister. hat der her, hinter im sein hoefgesinde mit iren weren, zum burgermeister gesagt: „burgermeister! wy das du mir nit hast gesellen verordent, 1502 Aug. 20.
104 wider ersucht und gebeten, den stein zu legen; und sein wird sich ein wenig unbillig erzaigt und ein rat gesriben, es thu, wer do welle mit andern meynungen. dar auf ein rat den pfarher hern Erhart Rulsz ersucht, den ersten stein legen zu lassen; das der pfarher swacheit seins leibs durch sich selbst nit thun mugen, bnante seine cappellan dar zu ver- ordent, dy den sulchen stein in der ere gotes zufur und ein haubtfrauwen sancte Elisabet, Margarete und andern liben heyligen gelegt. und auf bnanten tag zu bawen angefangen, und ist auf den ersten stein 41/2 schock und ein perlenbant gelegt wurden. und dy stad, dar auf man sulch spitael an- gefangen zu bawen, ist ein hausung gewest, hat Nickel Elbel inne gehapt ; hat im ein rat dasz abkauft und bezahelt. Anno eiusdem sunabent fur Bartholomei hat her Seba- stian zum burgermeister Odelheider gesagt: „burgermeister! schaf mir xxx gesellen, dy redlich in irem harnisch und gerete morgen frue am thoer sein, mit mir geim Colin gehen.“ ist auf sulchen suntag kyrchweyhung zum Colin gewest. ist ein rat retig wurden und zum hern verschaft zwen desz ratz, sein gnad gebeten, sulche ding nit fur zunemen, angesehen das, wenig leuth in der stat sein, ab fewer oder andere wider- wertickeit enstunde; doch im x gesellen zugesagt. hat aber sein gnad nit annemen wellen. des morgens sint dy gesellen am thoer und viel andere gesellen am thoer gewest und mit sein g. gehen wellen und ein teyls in den hewsern neben dem thoer, do man biher geschenkt, gessen und trunken, und do der her zum thoer, das noch zu gespert, geschickt und nicht so viel, als er gewolt, befunden, ist der selbige wescher zum hern gangen und gesagt, es sey ny- mantz bey dem thoer, und als ein menger nicht dasz peste geret. gleicher zeit hat man zum spreng zu samen geslagen, und sich dy leuth das weyhwasser, als gewonlich zu nemen gesamelt, auch der burgermeister. hat der her, hinter im sein hoefgesinde mit iren weren, zum burgermeister gesagt: „burgermeister! wy das du mir nit hast gesellen verordent, 1502 Aug. 20.
Strana 105
105 als ich dir befolen hab, das dir gott dy drusse gebe.“ und an sein messer griffen, sein arm vom gewant geloest, sein messer ein wenig gezogen und gesagt: „ich wolt dich wol durch dein kopf hawen, du vorreterischer boswicht, du und alle desz ratz und alle mit eynander, ir seyt vorreterische trewlosse boswicht. es sey ein eyd gesworen,“ und zwen finger ausgeregt, „ich wil euch erwurgen, oder ir must mich erwurgen. wen es gleich hundert jaer anstunde, wil ich mich an euch rechen.“ mit viel grobern worten, wy wol ein ge- mein auf dem kirchof, do wir sulchs pillich entladen van im gewest, bewegt und grossen undrat zu besorgen. hat ein rat nichtz verantwort und noch tisch ein gemein gesamelt, wen der her arm und reich meniglich den ganzen tag bede thoer zugeslossen, nymandz ein noch ausgelassen und also den tag vorslossen gehalten. ist der her vam slosz auf den margt gangen und an dem forigem nit benügt und gesagt: „fewer heer, fewer heer, dy hurensone alle vorbrenen,“ und der rede viel. und das got nit hat haben wellen, so fewer oder ander ungluck zugeslagen, arm und reich, junk und alt alle vorbrennen und vorterben mussen. am abent ist her Niclos und her Casper Slick fur das thoer, das noch gespert gewest, komen und noch hern Sebastian geschickt, der den auf hat geslossen und hin ausz zu in gangen. ist aber ein gemein am thoer gesammelt, und do her Sebastian her ein gangen und gesagt: „ir boswicht, stet ir da?“ das ein ge- mein mit sweren herzen aber geliden, unrat zu vermeiden- auf sulche bedrohung ist eim rath viel und oft warnung komen, wy man den Elbogen gewynnen wil, und auf sehen sal, wen etlich hundert pferdt und fusknecht zu vielmalen verhanden gewest und gesehen wurden. ab es aber also sey, ist verporgen, aber wol zu glauben. dar auf rat und gemein grosz surg und wach gehapt tag und nacht, in sorgen sulcher bedrohung warten mussen. auf sulche scheldung und leste- rung das stadrecht nit gesessen. hat her Sebastian, aus was ursachen man das recht nit sitze, oder ab man das sitzen 31b
105 als ich dir befolen hab, das dir gott dy drusse gebe.“ und an sein messer griffen, sein arm vom gewant geloest, sein messer ein wenig gezogen und gesagt: „ich wolt dich wol durch dein kopf hawen, du vorreterischer boswicht, du und alle desz ratz und alle mit eynander, ir seyt vorreterische trewlosse boswicht. es sey ein eyd gesworen,“ und zwen finger ausgeregt, „ich wil euch erwurgen, oder ir must mich erwurgen. wen es gleich hundert jaer anstunde, wil ich mich an euch rechen.“ mit viel grobern worten, wy wol ein ge- mein auf dem kirchof, do wir sulchs pillich entladen van im gewest, bewegt und grossen undrat zu besorgen. hat ein rat nichtz verantwort und noch tisch ein gemein gesamelt, wen der her arm und reich meniglich den ganzen tag bede thoer zugeslossen, nymandz ein noch ausgelassen und also den tag vorslossen gehalten. ist der her vam slosz auf den margt gangen und an dem forigem nit benügt und gesagt: „fewer heer, fewer heer, dy hurensone alle vorbrenen,“ und der rede viel. und das got nit hat haben wellen, so fewer oder ander ungluck zugeslagen, arm und reich, junk und alt alle vorbrennen und vorterben mussen. am abent ist her Niclos und her Casper Slick fur das thoer, das noch gespert gewest, komen und noch hern Sebastian geschickt, der den auf hat geslossen und hin ausz zu in gangen. ist aber ein gemein am thoer gesammelt, und do her Sebastian her ein gangen und gesagt: „ir boswicht, stet ir da?“ das ein ge- mein mit sweren herzen aber geliden, unrat zu vermeiden- auf sulche bedrohung ist eim rath viel und oft warnung komen, wy man den Elbogen gewynnen wil, und auf sehen sal, wen etlich hundert pferdt und fusknecht zu vielmalen verhanden gewest und gesehen wurden. ab es aber also sey, ist verporgen, aber wol zu glauben. dar auf rat und gemein grosz surg und wach gehapt tag und nacht, in sorgen sulcher bedrohung warten mussen. auf sulche scheldung und leste- rung das stadrecht nit gesessen. hat her Sebastian, aus was ursachen man das recht nit sitze, oder ab man das sitzen 31b
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106 wil oder nit, ein rat befragt. des ein rat ein bedacht ge- nomen, im antwort zu geben; doch noch gehapten rat wider gesessen. 1502 Sept. 17. Okt. 20. Es hat auch ein rat nit unterlassen und zu den mannen desz kreisz, do sy im Warmpad gesammelt, geschickt und aller oben ergangner sach umb rat angelangt. aber sy haben eim rathe kein rat geben, sunder gesagt: ein rat musz selbst wissen, was in zu thun und lassen sey, wen in fuge in dy ding wenig zu raten. Anno domini etc. im andern jaren sunabent noch desz heyligen creutz tag der erhebung haben etliche hundert man und pferd gesammet rotte, als man sagt Meisner gewest, den abt van der Teppel angriffen, im dorffer auspucht und eins verbrent und alles genomen, was sy funden, und viel kue hin weg getriben und etliche manne gefangen, ausz und ein gezogen an hindrung. Anno eiusdem donnerstag noch Galli hat Mathis Hisserl den obersten kemmerer des rechtens zu Brag auf hern Niclasz Slick gein Hertenperg furs slos gefuert mit etlich hundert mannen noch laut seiner gerechtickeit, so er mit im hath. 1) [Wie wol sich dy vam Elbogen irer beswernus an dy k. mt. und sunst andere hern in der kron erclagt, viel malen in van hern Sebastian gescheen, haben sy sich doch sunder- lich der geschichte fur bmelt an ir k. mt. gelangen lassen, wy hernach volgt : Durchleuchtigister, grosmechtigister konigk, aller gne- digster her, e. k. g. unser gehorsame unterthenickeit mit ganzer demut alzeit zufur. gnedigster konig! als e. k. mt. sampt den wolgeboren hern der cron, am landrechten zu Brag sessig, ein rechtlichen entschied zwischen den wol- geboren hern, hern Sebastian Slick und sein brudern und uns getan, den wir armleuth alzeit in gehorsamer unter- thenickeit e. k. mt. gerne halten in verhofung, bnanter her Sebastian Slick, unser her, uns dar uber nit bedringen und da bey bleiben lassen; aber uns mag sulcher e. k. mt., auch der hern der cron rechtliche entschidung so viel nit hulflich 1) Von [—] aus 35a, 35b eingeschoben.
106 wil oder nit, ein rat befragt. des ein rat ein bedacht ge- nomen, im antwort zu geben; doch noch gehapten rat wider gesessen. 1502 Sept. 17. Okt. 20. Es hat auch ein rat nit unterlassen und zu den mannen desz kreisz, do sy im Warmpad gesammelt, geschickt und aller oben ergangner sach umb rat angelangt. aber sy haben eim rathe kein rat geben, sunder gesagt: ein rat musz selbst wissen, was in zu thun und lassen sey, wen in fuge in dy ding wenig zu raten. Anno domini etc. im andern jaren sunabent noch desz heyligen creutz tag der erhebung haben etliche hundert man und pferd gesammet rotte, als man sagt Meisner gewest, den abt van der Teppel angriffen, im dorffer auspucht und eins verbrent und alles genomen, was sy funden, und viel kue hin weg getriben und etliche manne gefangen, ausz und ein gezogen an hindrung. Anno eiusdem donnerstag noch Galli hat Mathis Hisserl den obersten kemmerer des rechtens zu Brag auf hern Niclasz Slick gein Hertenperg furs slos gefuert mit etlich hundert mannen noch laut seiner gerechtickeit, so er mit im hath. 1) [Wie wol sich dy vam Elbogen irer beswernus an dy k. mt. und sunst andere hern in der kron erclagt, viel malen in van hern Sebastian gescheen, haben sy sich doch sunder- lich der geschichte fur bmelt an ir k. mt. gelangen lassen, wy hernach volgt : Durchleuchtigister, grosmechtigister konigk, aller gne- digster her, e. k. g. unser gehorsame unterthenickeit mit ganzer demut alzeit zufur. gnedigster konig! als e. k. mt. sampt den wolgeboren hern der cron, am landrechten zu Brag sessig, ein rechtlichen entschied zwischen den wol- geboren hern, hern Sebastian Slick und sein brudern und uns getan, den wir armleuth alzeit in gehorsamer unter- thenickeit e. k. mt. gerne halten in verhofung, bnanter her Sebastian Slick, unser her, uns dar uber nit bedringen und da bey bleiben lassen; aber uns mag sulcher e. k. mt., auch der hern der cron rechtliche entschidung so viel nit hulflich 1) Von [—] aus 35a, 35b eingeschoben.
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107 sein, sunder teglichen mit swerer gewaltigung, so her Se- stian sein gnad an uns beflissen zu thun, unvordient und wider recht leiden mussen, des wir bnotigt, ewer k. mt. als unserm naturlichen erbhern, ein liphaber der gerechtickeit, demutiglich zu clagen e. k. mt. demutiglich betend, sulche unsere beswerung gnediglichen zu verhoren. allergnedigster konig! es hat sich begeben, das wir einen unsern mitburger umb sein verschuldung in unsere burgerliche straf gefeng- lichen angenomen. hat her Sebastian Slick sulchen unsern mitburger ausz unsern gefenknus mit gewalt genomen und durch sein schutz weg komen lassen, der dar nach unser freudt worden, uns gemortbrent und grosse scheden zubracht. er leuft auch mit gewalt in unsere heusere bey nechtlicher weyl sampt seinen hofgesinde, schlegt uns und gewaldigt uns noch seinen gefallen ; und wen im dy armen hantwergere arbeyten und iren lon fodern, so wil er sy durch dy kopf hawen und zu arbeiten notigen. des wir armen sulcher ge- waldigung gros beswert. dar an ungesetigt er, seine brudere und hoefgesinde mit gutem willen e. k. mt. stad pasteyen, der stat zu nutz gebawet, an gezunnet und in grundt an der stat mawre ausgebrenet; so got der almechtige uns armen nit verhut, alle da durch vorbrenet wurden. sulche und viel gewaltsam ubung an uns armen viel gescheen, als dy nit haben ire gerechtickeit ausz armutz noten zu fodern, alle mit gedult haben leiden mussen. aber des kein aufhore van in haben, sunder noch unsern eren, leib und gutern gedenkt des sein gnad uns unter augen gesagt an eim sun- tag auf dem kirchof, da viel volk das weywasser zu nemen gesamelt, hat er unsern burgermeister durch sein kopf hawen wellen und uns armen leuthen an unsern eren ent- setzt, rat und gemein trewlosse vorreterische boswicht ge- schulten, zwen finger aufgehoben und ein eid gesworen, wen es hundert jaer anstunde, wolle er uns erwurgen und alle vorbrennen. dar auf uns armen den ganzen tag dy stat thoer bis in dy nacht verslossen, nymandz aus noch ein komen lassen und also gefenglich gehalten, wen sein gnad dy slussel zu den thoren hat und nit wir, da durch viel fromer leuth hunger und notdorft erliden. das wir armen vorpfanten lewth aber mit gedult erliden, uns dar uber grosse warnung van tag zu tag zukumpt, und auslendisch volk zu rosse und fusse viel und ofte im land ersehen, mit grosser, swerer muh wach und thoerhuten, tag und nacht e. k. mt. erbstat, da mit sy der cron nit entwant, in hute und vor- warung mit grossem unserm vorterben nü in das funfte jaer erhalten. und dy weil wir armen das recht in der cron und alles, was bnanter her Sebastian zu uns zu sprechen, wol er- 35b
107 sein, sunder teglichen mit swerer gewaltigung, so her Se- stian sein gnad an uns beflissen zu thun, unvordient und wider recht leiden mussen, des wir bnotigt, ewer k. mt. als unserm naturlichen erbhern, ein liphaber der gerechtickeit, demutiglich zu clagen e. k. mt. demutiglich betend, sulche unsere beswerung gnediglichen zu verhoren. allergnedigster konig! es hat sich begeben, das wir einen unsern mitburger umb sein verschuldung in unsere burgerliche straf gefeng- lichen angenomen. hat her Sebastian Slick sulchen unsern mitburger ausz unsern gefenknus mit gewalt genomen und durch sein schutz weg komen lassen, der dar nach unser freudt worden, uns gemortbrent und grosse scheden zubracht. er leuft auch mit gewalt in unsere heusere bey nechtlicher weyl sampt seinen hofgesinde, schlegt uns und gewaldigt uns noch seinen gefallen ; und wen im dy armen hantwergere arbeyten und iren lon fodern, so wil er sy durch dy kopf hawen und zu arbeiten notigen. des wir armen sulcher ge- waldigung gros beswert. dar an ungesetigt er, seine brudere und hoefgesinde mit gutem willen e. k. mt. stad pasteyen, der stat zu nutz gebawet, an gezunnet und in grundt an der stat mawre ausgebrenet; so got der almechtige uns armen nit verhut, alle da durch vorbrenet wurden. sulche und viel gewaltsam ubung an uns armen viel gescheen, als dy nit haben ire gerechtickeit ausz armutz noten zu fodern, alle mit gedult haben leiden mussen. aber des kein aufhore van in haben, sunder noch unsern eren, leib und gutern gedenkt des sein gnad uns unter augen gesagt an eim sun- tag auf dem kirchof, da viel volk das weywasser zu nemen gesamelt, hat er unsern burgermeister durch sein kopf hawen wellen und uns armen leuthen an unsern eren ent- setzt, rat und gemein trewlosse vorreterische boswicht ge- schulten, zwen finger aufgehoben und ein eid gesworen, wen es hundert jaer anstunde, wolle er uns erwurgen und alle vorbrennen. dar auf uns armen den ganzen tag dy stat thoer bis in dy nacht verslossen, nymandz aus noch ein komen lassen und also gefenglich gehalten, wen sein gnad dy slussel zu den thoren hat und nit wir, da durch viel fromer leuth hunger und notdorft erliden. das wir armen vorpfanten lewth aber mit gedult erliden, uns dar uber grosse warnung van tag zu tag zukumpt, und auslendisch volk zu rosse und fusse viel und ofte im land ersehen, mit grosser, swerer muh wach und thoerhuten, tag und nacht e. k. mt. erbstat, da mit sy der cron nit entwant, in hute und vor- warung mit grossem unserm vorterben nü in das funfte jaer erhalten. und dy weil wir armen das recht in der cron und alles, was bnanter her Sebastian zu uns zu sprechen, wol er- 35b
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108 — leiden mugen, uber e. k. mt. landfrid uns zu erwurgen, weib und kind und e. k. mt. erbstadt zu vorbrennen, das got und e. k. mt. als unsern naturlichen erbhern erbarme, uns kein recht an im nit helfen, zu nymandz wen zu e. k. mt. umb schutz, als dy auf dem orth der cron gelegen, van meniglich verlassen, wider gewalt unsers pfanthern uns armen gnediglichen erhoren, ab auch bnanter her Sebastian sein gnad oder sein anwald an e. k. mt. uns in ruck angeben wurd, zu unser demutigen antwort fur e. k. mt. oder e. k. mt. anwalden der cron zu Behem gnediglichem komen und for- fudern lassen, da mit wir armen also unschuldiglichen an unsern eren, leibden und gutern unvorletzt und bei recht bleiben mugen. dar umb den lon van gote hy zeitlich und in jenen leben hundertfechtig entpfahen, wollen wir umb e. k. mt. um glucksam lang leben mit unserm steten gepeth gein gote untertenig gehorsam alzeit schuldig, willig und gerne verdienen. datum suntag noch Galli annorum domini im andern.] 1502 Okt. 23. Anno eiusdem hat her Sebastian Slick burgermeister, rath und gemein gein Prag fur das kammerrecht geladen und Nov. 11. auf Martini mit im fur den hern do selbst stehen diser ur- sachen, das er ein rath setzen will, und nymandz der mit- burgere an sein wissen und willen van der stat zihe, er hab den desz weglosz van im genomen. item ab ein rat ein mit- burger straffen wolt, und sich auf in beruffet, da bey bleibe. item wer im nit gefellich in der stat, in zu urlauben. dise ladung ist hernach, wy wol sy bemisch, im sechsten blate noch irem sin verdeutzst und ein geschriben. 1) [Wilhelm van Bernstein und auf Helffenstein, hochster koniglicher van Behem hofmeister. fursichtige, libe frunde! es sal euch unvorporgen sein, das an mich her Sebastian Slick van der Weiskirchen etc. mit seinen und seinen eigen ungeteilten gebrudere nemlich gepracht hat und tut kunt, das er fur mir und komerrecht euch schuldigen wil, was antreffend ist dy ordnung und burger alda bey euch zum Elbogen : dasz antreffend ist den rath zu setzen, das ir wolt ein rath setzen noch ewerm willen und gedunken und ym, hern Slicken, wolt ir kein macht und willen vergonnen. item das ir nicht wellet, das sy, dy hern Slicken, imantz, der in nicht beheglich were, macht hetten, ausz der stad zu 32а 1) Von [—] 37b (das sechste Blatt) eingeschoben.
108 — leiden mugen, uber e. k. mt. landfrid uns zu erwurgen, weib und kind und e. k. mt. erbstadt zu vorbrennen, das got und e. k. mt. als unsern naturlichen erbhern erbarme, uns kein recht an im nit helfen, zu nymandz wen zu e. k. mt. umb schutz, als dy auf dem orth der cron gelegen, van meniglich verlassen, wider gewalt unsers pfanthern uns armen gnediglichen erhoren, ab auch bnanter her Sebastian sein gnad oder sein anwald an e. k. mt. uns in ruck angeben wurd, zu unser demutigen antwort fur e. k. mt. oder e. k. mt. anwalden der cron zu Behem gnediglichem komen und for- fudern lassen, da mit wir armen also unschuldiglichen an unsern eren, leibden und gutern unvorletzt und bei recht bleiben mugen. dar umb den lon van gote hy zeitlich und in jenen leben hundertfechtig entpfahen, wollen wir umb e. k. mt. um glucksam lang leben mit unserm steten gepeth gein gote untertenig gehorsam alzeit schuldig, willig und gerne verdienen. datum suntag noch Galli annorum domini im andern.] 1502 Okt. 23. Anno eiusdem hat her Sebastian Slick burgermeister, rath und gemein gein Prag fur das kammerrecht geladen und Nov. 11. auf Martini mit im fur den hern do selbst stehen diser ur- sachen, das er ein rath setzen will, und nymandz der mit- burgere an sein wissen und willen van der stat zihe, er hab den desz weglosz van im genomen. item ab ein rat ein mit- burger straffen wolt, und sich auf in beruffet, da bey bleibe. item wer im nit gefellich in der stat, in zu urlauben. dise ladung ist hernach, wy wol sy bemisch, im sechsten blate noch irem sin verdeutzst und ein geschriben. 1) [Wilhelm van Bernstein und auf Helffenstein, hochster koniglicher van Behem hofmeister. fursichtige, libe frunde! es sal euch unvorporgen sein, das an mich her Sebastian Slick van der Weiskirchen etc. mit seinen und seinen eigen ungeteilten gebrudere nemlich gepracht hat und tut kunt, das er fur mir und komerrecht euch schuldigen wil, was antreffend ist dy ordnung und burger alda bey euch zum Elbogen : dasz antreffend ist den rath zu setzen, das ir wolt ein rath setzen noch ewerm willen und gedunken und ym, hern Slicken, wolt ir kein macht und willen vergonnen. item das ir nicht wellet, das sy, dy hern Slicken, imantz, der in nicht beheglich were, macht hetten, ausz der stad zu 32а 1) Von [—] 37b (das sechste Blatt) eingeschoben.
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109 urlauben. item das ir leuth aufnempt in dy stat an wissen der hern und dy mussen eim rat sweren, und dem hern wellen sy nichtz verpflicht sein. item wen sich imandz ausz der stad auf dy hern beruft, so welt ir in nicht da bey bleiben lassen oder hapt ewern willen mit im. item wen sich ymandz weg ausz der stad zeucht, so nympt keiner kein abzug brief van den hern. durch welche gemelte sachen hat mich gebeten der obgeschriben her Sebastian, das ich euch mit im van dem fur mir entschichte. dar umb leg ich euch ein zeit, den tag des heyligen senct Mertin nechst zukunftig, das ir auf den tag fur mir, fur den hern und adel des kunigs gnad rat im kamerrecht auf dem slos zu Brag ge- steet und dem oftgemelten hern Sebastian Slicken van Weis- kirchen gerecht werdet. geben auf Brager slos ym tausent v und im andern jaer dem mitwoch noch sent Gallen.] 1502 Okt. 19. Auf sulche ladung ist Johannes Tuchmacher und Casper Fitler, stadschreiber, van eim rath gein Prag zu zihen und gekoren, dy den ausz gehorsam hin ein geriten und auf Mar- Nov. 11. tini sich furm rechten angesagt; aber sulcher ladung ein aufschub untz aufs heylthum kunftig genomen, mit verwillung Dec. 25. hern Sebastian fur den schreibern gescheen. und also in das register eingeschriben und wider anheym geryten. 1) [Anno eiusdem etc. im andern jaren hat sich der hoch- geboren her, her Heinrich, desz heiligen romischen reichs burgrave zu Meissen, grave vam Hartenstein, her van Plawen und landvoyt in Nyderlausitz, sein gnad im Warmpad horen lassen und van sich geschriben, wy er durch dy k. mt. vor- ordent sei, do sein k. mt. jungst zu Brag gewest, und des ein k. brief geweist, zu eim haubtman des kreis Elbogen. das dy hern Slick nit sein gestendig gewest und in dafur nit haben wellen, dy weyl sy hern sein des kreisz, sein zu keinem hauptman nit bedurffen. mit andern mer reden als dan gescheen etc. Und als dy vam Elbogen der k. mt., wy gemelt, ge- schriben und kein antwort entpfangen und sich sulcher be- drohung besorgt, sulche bedrohung eroffent und weyter erclagt 1) Von [—] von 35b, 36a eingeschoben.
109 urlauben. item das ir leuth aufnempt in dy stat an wissen der hern und dy mussen eim rat sweren, und dem hern wellen sy nichtz verpflicht sein. item wen sich imandz ausz der stad auf dy hern beruft, so welt ir in nicht da bey bleiben lassen oder hapt ewern willen mit im. item wen sich ymandz weg ausz der stad zeucht, so nympt keiner kein abzug brief van den hern. durch welche gemelte sachen hat mich gebeten der obgeschriben her Sebastian, das ich euch mit im van dem fur mir entschichte. dar umb leg ich euch ein zeit, den tag des heyligen senct Mertin nechst zukunftig, das ir auf den tag fur mir, fur den hern und adel des kunigs gnad rat im kamerrecht auf dem slos zu Brag ge- steet und dem oftgemelten hern Sebastian Slicken van Weis- kirchen gerecht werdet. geben auf Brager slos ym tausent v und im andern jaer dem mitwoch noch sent Gallen.] 1502 Okt. 19. Auf sulche ladung ist Johannes Tuchmacher und Casper Fitler, stadschreiber, van eim rath gein Prag zu zihen und gekoren, dy den ausz gehorsam hin ein geriten und auf Mar- Nov. 11. tini sich furm rechten angesagt; aber sulcher ladung ein aufschub untz aufs heylthum kunftig genomen, mit verwillung Dec. 25. hern Sebastian fur den schreibern gescheen. und also in das register eingeschriben und wider anheym geryten. 1) [Anno eiusdem etc. im andern jaren hat sich der hoch- geboren her, her Heinrich, desz heiligen romischen reichs burgrave zu Meissen, grave vam Hartenstein, her van Plawen und landvoyt in Nyderlausitz, sein gnad im Warmpad horen lassen und van sich geschriben, wy er durch dy k. mt. vor- ordent sei, do sein k. mt. jungst zu Brag gewest, und des ein k. brief geweist, zu eim haubtman des kreis Elbogen. das dy hern Slick nit sein gestendig gewest und in dafur nit haben wellen, dy weyl sy hern sein des kreisz, sein zu keinem hauptman nit bedurffen. mit andern mer reden als dan gescheen etc. Und als dy vam Elbogen der k. mt., wy gemelt, ge- schriben und kein antwort entpfangen und sich sulcher be- drohung besorgt, sulche bedrohung eroffent und weyter erclagt 1) Von [—] von 35b, 36a eingeschoben.
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110 — 362 bey hern und guten lewten und auch an den hern van Plawen, wy hernach fulgt : Hochgeborner her! ewern gnaden unser willig, unvor- drossen dinst alzeit zufur. gnediger her! wir haben nit lang vorgangen dem durchleuchtigistim grosmechtigsten fursten und hern, hern Wladislao, zu Hungern und Behem ko- nigk etc., unserm allergnedigsten hern und erbhern, dise angezeigte unsere unaufhorliche beswerde, so der wolgeboren her, her Sebastian Slick, unser her, teglich wider uns fur nympt wider unsere alt herkomen und freiheit, durch sein k. mt. confirmiert, auch sampt den hern der cron zu Behem da bei zu bleiben rechtlichen gespruchen, geschriben; ist uns van seiner k. mt. dar auf kein antwort worden, zu besorgen, sulch unser srift an sein k. mt. nit gelangt. wen uns dy grosse not ursacht, sulche unsere beswerde auch zu errettung unser ere, leib und gut und zufur dy k. stat nit zu verswei- gen, auf das uns nit geschee als unsern forfodern, dy van den hern Slicken mit Dewtzschen vorlagert, e. g. unvorporgen, dar nach uber stigen, ire gutere genomen, in das betrubte elend vorjagt, ersuchen wir e. g. demutiglich betend als durch sein k. mt. vorordenter haubtman zu kreis Elbogen, dy selbige unsere beswerde, hir angezeigt, gnediglich und unvordrislich zu verhoren: zum ersten, noch dem wir durch dy k. mt. sampt den hern der cron zu Behem bey unsern freiheiten und alten gewonheiten zu bleiben rechtlichen er- kant, hat uns her Sebastian Slick zugesagt uns da bey zu bleiben lassen. aber wir werden durch in teglich genotrecht, fur dy hern gein Prag geladen, und unser keiner der sprach nit kundig, unser gerechtickeit nit mugen eroffen, so unser dewtzsche sprach nit gehorig sein wil, uns zu schaden fur- genomen. item her Sebastian Slick hat einen unsern mit- burger ausz unsern gefenknusz mit gewalt genomen und durch sein schutz hin weg komen lassen, der darauf unser freud worden, uns gemortbrent und grosse scheden zugewent. item sein gnad uberleuft unsere mitburger bei nacht in iren hew- sern mit seinen hoefgesinde, slecht sy und gewaldigt sy noch seinen gefallen, und wen im dy armen hantwerks lewth arbeiten und iren lon fodern, so wil er sy durch dy kopf hawen, notigt sy im zu arbeiten. item sein gnad vorpot unsere mitburger aufs slos zu im, und wen sy komen in vertrauwen zu sein gnaden, so feht er sy und legt sy in thurm, ge- waldigt sy noch seinen gefallen. item her Sebastian, seine brudere und hoefgesinde mit seinem drütz und uns zu hoen und schaden ein pastei, der k. stad zu nutz und were ge- bawet, mit iren henden angezunnet und ausgebrent; so got
110 — 362 bey hern und guten lewten und auch an den hern van Plawen, wy hernach fulgt : Hochgeborner her! ewern gnaden unser willig, unvor- drossen dinst alzeit zufur. gnediger her! wir haben nit lang vorgangen dem durchleuchtigistim grosmechtigsten fursten und hern, hern Wladislao, zu Hungern und Behem ko- nigk etc., unserm allergnedigsten hern und erbhern, dise angezeigte unsere unaufhorliche beswerde, so der wolgeboren her, her Sebastian Slick, unser her, teglich wider uns fur nympt wider unsere alt herkomen und freiheit, durch sein k. mt. confirmiert, auch sampt den hern der cron zu Behem da bei zu bleiben rechtlichen gespruchen, geschriben; ist uns van seiner k. mt. dar auf kein antwort worden, zu besorgen, sulch unser srift an sein k. mt. nit gelangt. wen uns dy grosse not ursacht, sulche unsere beswerde auch zu errettung unser ere, leib und gut und zufur dy k. stat nit zu verswei- gen, auf das uns nit geschee als unsern forfodern, dy van den hern Slicken mit Dewtzschen vorlagert, e. g. unvorporgen, dar nach uber stigen, ire gutere genomen, in das betrubte elend vorjagt, ersuchen wir e. g. demutiglich betend als durch sein k. mt. vorordenter haubtman zu kreis Elbogen, dy selbige unsere beswerde, hir angezeigt, gnediglich und unvordrislich zu verhoren: zum ersten, noch dem wir durch dy k. mt. sampt den hern der cron zu Behem bey unsern freiheiten und alten gewonheiten zu bleiben rechtlichen er- kant, hat uns her Sebastian Slick zugesagt uns da bey zu bleiben lassen. aber wir werden durch in teglich genotrecht, fur dy hern gein Prag geladen, und unser keiner der sprach nit kundig, unser gerechtickeit nit mugen eroffen, so unser dewtzsche sprach nit gehorig sein wil, uns zu schaden fur- genomen. item her Sebastian Slick hat einen unsern mit- burger ausz unsern gefenknusz mit gewalt genomen und durch sein schutz hin weg komen lassen, der darauf unser freud worden, uns gemortbrent und grosse scheden zugewent. item sein gnad uberleuft unsere mitburger bei nacht in iren hew- sern mit seinen hoefgesinde, slecht sy und gewaldigt sy noch seinen gefallen, und wen im dy armen hantwerks lewth arbeiten und iren lon fodern, so wil er sy durch dy kopf hawen, notigt sy im zu arbeiten. item sein gnad vorpot unsere mitburger aufs slos zu im, und wen sy komen in vertrauwen zu sein gnaden, so feht er sy und legt sy in thurm, ge- waldigt sy noch seinen gefallen. item her Sebastian, seine brudere und hoefgesinde mit seinem drütz und uns zu hoen und schaden ein pastei, der k. stad zu nutz und were ge- bawet, mit iren henden angezunnet und ausgebrent; so got
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111 der almechtige uns armen nit verhut, alle dadurch vorbrent wurden. item dar an ungesetigt hat her Sebastian Slick un- sern burgermeister an eim suntag auf dem kirchof, da ider- man gesamelt das weywasser zu nemen, mit gefaster were, hinter im sein hofgesinde, durch sein kopf hawen wellen und uns armen an unsern eren offentlich entsetzt, rat und gemein trewlosz vorreterische boswicht geschulten, zwen finger auf- gehoben und ein eyd gesworen, wen es hundert jar anstunde, wulle er uns erwurgen und alle vorbrennen. und dar auf dy stat thore den ganzen tag bisz in dy nacht verslossen, ny- mandz ausz noch ein komen lassen, uns also den tag ge- fenglich gehalten, wen er dy slussel zum thoren hat, vorspert uns, wen er wil, noch seinen gefallen. dise und viel meher gewaltsamer ubung an uns gescheen wir mit gedult erliden e. g. demutiglich betend, sulche unsere beswerd, bedrohung und besorgnus leibs, ere und gut an sein k. mt. unsern allergnedigsten hern zu brengen und als van sein k. mt. haubtman des kreisz vorordent uns armen vorpfanten leuten an sein k. mt. foderlichen sein, wen wir nymandz wen sein k. mt., unsern allergnedigsten hern und erbhern und e. g., ein haubtman des kreisz, van sein k. g. verordent, hir inne wissen zu ersuchen in demutiger verhofung, van hern Seba- stian Slick, unserm hern, seins notrechtens wider unsere freiheit und altherkomen gewonheit entladen, seine bedrohung und gewaltsam ubung an uns armen unvorschulten, vorpfenten leuten zu verbrengen nit gestat werd. wen wir gerne fur seiner k. mt. aller anclag, so her Sebastian zu uns vermeint, ant- worten wollen und gewilligt, im und sein brudern, iren gl, unsern gnedigen hern, wes wir in pflichtig und schuldig zu tun, gerne vorbrengen. wollen wir umb e. g. mit unsern armen dinsten als unsern gnedigen hern willig und gerne verdienen. datum am tage Nicolai annorum domini etc. im andern.] 1502 Dec. 6. Anno domini eiusdem mitwoch noch Lucie sint dy edelleuth Dec. 14. des landz Elpogens zum Elbogen auf dem rathause und ein ganzer rath gesammelt und noch lawth desz koniglichen com- mission, wy hernach geschriben, sich mit ein ander contra- hiert, mit hand und mit munde an ein ander glubig wurden, ab sy imandz, wer der were, gewaldigen und wider ire freiheit notrechten oder dringen und unrecht thun wulde, eins das ander, als der adel dy stat und dy stat den adel, nicht lassen, sunder an ein ander mit leib und gut hulflich
111 der almechtige uns armen nit verhut, alle dadurch vorbrent wurden. item dar an ungesetigt hat her Sebastian Slick un- sern burgermeister an eim suntag auf dem kirchof, da ider- man gesamelt das weywasser zu nemen, mit gefaster were, hinter im sein hofgesinde, durch sein kopf hawen wellen und uns armen an unsern eren offentlich entsetzt, rat und gemein trewlosz vorreterische boswicht geschulten, zwen finger auf- gehoben und ein eyd gesworen, wen es hundert jar anstunde, wulle er uns erwurgen und alle vorbrennen. und dar auf dy stat thore den ganzen tag bisz in dy nacht verslossen, ny- mandz ausz noch ein komen lassen, uns also den tag ge- fenglich gehalten, wen er dy slussel zum thoren hat, vorspert uns, wen er wil, noch seinen gefallen. dise und viel meher gewaltsamer ubung an uns gescheen wir mit gedult erliden e. g. demutiglich betend, sulche unsere beswerd, bedrohung und besorgnus leibs, ere und gut an sein k. mt. unsern allergnedigsten hern zu brengen und als van sein k. mt. haubtman des kreisz vorordent uns armen vorpfanten leuten an sein k. mt. foderlichen sein, wen wir nymandz wen sein k. mt., unsern allergnedigsten hern und erbhern und e. g., ein haubtman des kreisz, van sein k. g. verordent, hir inne wissen zu ersuchen in demutiger verhofung, van hern Seba- stian Slick, unserm hern, seins notrechtens wider unsere freiheit und altherkomen gewonheit entladen, seine bedrohung und gewaltsam ubung an uns armen unvorschulten, vorpfenten leuten zu verbrengen nit gestat werd. wen wir gerne fur seiner k. mt. aller anclag, so her Sebastian zu uns vermeint, ant- worten wollen und gewilligt, im und sein brudern, iren gl, unsern gnedigen hern, wes wir in pflichtig und schuldig zu tun, gerne vorbrengen. wollen wir umb e. g. mit unsern armen dinsten als unsern gnedigen hern willig und gerne verdienen. datum am tage Nicolai annorum domini etc. im andern.] 1502 Dec. 6. Anno domini eiusdem mitwoch noch Lucie sint dy edelleuth Dec. 14. des landz Elpogens zum Elbogen auf dem rathause und ein ganzer rath gesammelt und noch lawth desz koniglichen com- mission, wy hernach geschriben, sich mit ein ander contra- hiert, mit hand und mit munde an ein ander glubig wurden, ab sy imandz, wer der were, gewaldigen und wider ire freiheit notrechten oder dringen und unrecht thun wulde, eins das ander, als der adel dy stat und dy stat den adel, nicht lassen, sunder an ein ander mit leib und gut hulflich
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112 1502 Dec. 27. 1503 Feb. 6. 32b und retlich sein und als fur ein man neben einander stehen als from leuth, damit das koniglich erb, land und stad, bei iren altherkomen und freiheiten bleiben. haben auch das bede teyl hern Sebastian sulche handlung van stundan er- offent und sein gnad gebeten, in als ein her des Steins sy dar uber hanthaben, schutzen und schirmen. das in sein gnad also zu thun, was anders wider sein verschreibung nit ist, zugesagt hat. Desz gleichen ein rath vam Warmpad in sulche vereynung mit in, auch was land und stat Elpogen betreffend, und sy als fur ein man eim so viel als den andern betreffend zu- gesagt mit hand und munde, im Warmpad dinstag nach dem cristage anno etc. im 3° jare zu thun vorwilt haben. 1) ditz k. mt. commisz ist hernach beschriben bey disem zeichen. 2) Anno eiusdem mantag Dorothee, als Seyffret vam Saher, Gilgen van Steinpach, zu Otnebitz gesessen, zur ehe genomen und dy hochzeit ins Warmpad gelegt, dar auf dy wolgeboren hern her Sebastian, her Quirin und her Albricht, gebrudere, hern van Weiskirchen etc., her Jan, her Wulf vam Gutten- stein, her Hans und her Sebastian Pflug vam Rabenstein, hern auf Petzaw etc., und viel andere edele und gute leuth dar auf komen, auch zwen des ratz vam Elpogen, Adelheider und Zuleger, dar zu geschaft. wy wol sunst etliche burgere vam Elbogen irer gescheft da gewest und zur zeit, do man das mahel desz selben tages auf der hochzeit gessen hat und dy nachessere zu tisch gesessen und dy hern und edeln zu tanzen mit den jumffrauwen auf dem tanz podem an- gefangen, hat sich ein auflauf am tanz erhoben, das dy hern Sebastian Slick und her Sebastian Pflug auf ein ander ge- hawen, an einander fast vorwund, viel vam adel auch der Pflug und hern vam Guttenstein vorwund und her Hansen 1) Bei Palacky falsch datiert. 2) Diesmal verweist ein Zeichen der Handschrift auf das Einzuschie- bende auf S. 39a, wo unter demselben Zeicheu die Urkunde Wladislaws d. dto Prag 1497 Juni 11., die sich bereits S. 27 u. 28 abgedruckt findet, neuerdings gebracht wird.
112 1502 Dec. 27. 1503 Feb. 6. 32b und retlich sein und als fur ein man neben einander stehen als from leuth, damit das koniglich erb, land und stad, bei iren altherkomen und freiheiten bleiben. haben auch das bede teyl hern Sebastian sulche handlung van stundan er- offent und sein gnad gebeten, in als ein her des Steins sy dar uber hanthaben, schutzen und schirmen. das in sein gnad also zu thun, was anders wider sein verschreibung nit ist, zugesagt hat. Desz gleichen ein rath vam Warmpad in sulche vereynung mit in, auch was land und stat Elpogen betreffend, und sy als fur ein man eim so viel als den andern betreffend zu- gesagt mit hand und munde, im Warmpad dinstag nach dem cristage anno etc. im 3° jare zu thun vorwilt haben. 1) ditz k. mt. commisz ist hernach beschriben bey disem zeichen. 2) Anno eiusdem mantag Dorothee, als Seyffret vam Saher, Gilgen van Steinpach, zu Otnebitz gesessen, zur ehe genomen und dy hochzeit ins Warmpad gelegt, dar auf dy wolgeboren hern her Sebastian, her Quirin und her Albricht, gebrudere, hern van Weiskirchen etc., her Jan, her Wulf vam Gutten- stein, her Hans und her Sebastian Pflug vam Rabenstein, hern auf Petzaw etc., und viel andere edele und gute leuth dar auf komen, auch zwen des ratz vam Elpogen, Adelheider und Zuleger, dar zu geschaft. wy wol sunst etliche burgere vam Elbogen irer gescheft da gewest und zur zeit, do man das mahel desz selben tages auf der hochzeit gessen hat und dy nachessere zu tisch gesessen und dy hern und edeln zu tanzen mit den jumffrauwen auf dem tanz podem an- gefangen, hat sich ein auflauf am tanz erhoben, das dy hern Sebastian Slick und her Sebastian Pflug auf ein ander ge- hawen, an einander fast vorwund, viel vam adel auch der Pflug und hern vam Guttenstein vorwund und her Hansen 1) Bei Palacky falsch datiert. 2) Diesmal verweist ein Zeichen der Handschrift auf das Einzuschie- bende auf S. 39a, wo unter demselben Zeicheu die Urkunde Wladislaws d. dto Prag 1497 Juni 11., die sich bereits S. 27 u. 28 abgedruckt findet, neuerdings gebracht wird.
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113 — Pflug ein knecht ermord wurden. es sint auch dy zwen hern, dy Pfluge, ehe den her Sebastian Slick vam tanz podem komen und durch Krewsels hawsz, mit in Mathis Hisserlns son und andere meher durch dy Toppel zu fusse auf Telbitz und sich nit gesewmpt komen. in dem her Sebastian Slick und sein zwen brudere nach geeylt und ein gemein auf und angeslagen mit grossem auflauf ungezweifelt, wo dy hern im ersten ankomen wurden, mit swerem schaden unergangen- es ist her Wulff vam Guttenstein van stund van hern Slicken auf dy k. mt. verstrickt wurden. es ist auch her Quirinus Slick van eim gesellen, den hern vam Guttenstein zustendig, in dem gehawen wurden ; der selbige knecht van sein gnaden dar wyder geslagen und fast seer vorwund wurden. in dem hat man dy hern, dy Pflug und hern Jan vam Guttenstein mit grosser aufruer gesucht und nit funden, doch hern Jan auf dy letzt funden und auch vorstrickt wurden auf ir k. mt. in dem das gerucht erschalt, wy dy hern Pfluge auf Telbitz sein, haben dy hern Slick Telbitz belegt und noch volk ge- schickt, sy mit gewalt van Telbitz zu gewynen. in der nacht sint dy vam Elpogen mit puchssen ausgewest und etlich vam lande; sint furn Telbitz nit komen, sunder her Sebastian hern van Globen gesagt, er sulle Albricht Hisserl und Cristof Hofman sagen, das sy den hern Pflug sagen, wo sy sich als morgen dinstag geim Elbogen stellen wollen und in das zu sagen, mugen sy wol van Telbitz wider ins Warmpad gehen ; so sy aber das nit thun, gedenkt er sy mit gewalt herab gewynen. sulche werbung sullen sy thun, sal in kein nach teyl brengen und in kein smach noch unglimpf dar ausz ent- stehen. sulchs hat Heinrich van Globen Albricht Hisserl und Hofman zugesagt. dar auf dy zwen edeln den hern Pflugen und den andern edeln, bei iren gnaden gewest, dise meynung gesagt, das dy hern Pfluge und dy andern neben in zu thun zugesagt, dar auf ins Warmpad komen. des nachtes sint dy hern Slick, alle drei hern Sebastian gefaren, und dy vam Elbogen und dy andern fusknecht geim Elbogen gangen. 8
113 — Pflug ein knecht ermord wurden. es sint auch dy zwen hern, dy Pfluge, ehe den her Sebastian Slick vam tanz podem komen und durch Krewsels hawsz, mit in Mathis Hisserlns son und andere meher durch dy Toppel zu fusse auf Telbitz und sich nit gesewmpt komen. in dem her Sebastian Slick und sein zwen brudere nach geeylt und ein gemein auf und angeslagen mit grossem auflauf ungezweifelt, wo dy hern im ersten ankomen wurden, mit swerem schaden unergangen- es ist her Wulff vam Guttenstein van stund van hern Slicken auf dy k. mt. verstrickt wurden. es ist auch her Quirinus Slick van eim gesellen, den hern vam Guttenstein zustendig, in dem gehawen wurden ; der selbige knecht van sein gnaden dar wyder geslagen und fast seer vorwund wurden. in dem hat man dy hern, dy Pflug und hern Jan vam Guttenstein mit grosser aufruer gesucht und nit funden, doch hern Jan auf dy letzt funden und auch vorstrickt wurden auf ir k. mt. in dem das gerucht erschalt, wy dy hern Pfluge auf Telbitz sein, haben dy hern Slick Telbitz belegt und noch volk ge- schickt, sy mit gewalt van Telbitz zu gewynen. in der nacht sint dy vam Elpogen mit puchssen ausgewest und etlich vam lande; sint furn Telbitz nit komen, sunder her Sebastian hern van Globen gesagt, er sulle Albricht Hisserl und Cristof Hofman sagen, das sy den hern Pflug sagen, wo sy sich als morgen dinstag geim Elbogen stellen wollen und in das zu sagen, mugen sy wol van Telbitz wider ins Warmpad gehen ; so sy aber das nit thun, gedenkt er sy mit gewalt herab gewynen. sulche werbung sullen sy thun, sal in kein nach teyl brengen und in kein smach noch unglimpf dar ausz ent- stehen. sulchs hat Heinrich van Globen Albricht Hisserl und Hofman zugesagt. dar auf dy zwen edeln den hern Pflugen und den andern edeln, bei iren gnaden gewest, dise meynung gesagt, das dy hern Pfluge und dy andern neben in zu thun zugesagt, dar auf ins Warmpad komen. des nachtes sint dy hern Slick, alle drei hern Sebastian gefaren, und dy vam Elbogen und dy andern fusknecht geim Elbogen gangen. 8
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114 — 83a item des morgen dinstag hat her Sebastian an ein rat El- pogen begert, hern Niclosen Slick, der den zur zeit mit etlich hundert mannen bey der zigelhutten gelegen, in dy stat ein zu lassen. hat ein rat nit thuen welle, sunder xx gesellen, dy hern Niclosen sein, in dy stat zu komen vergünt. es hat auch sein gnad ein rat gebeten, ein gesellen oder xxx aufs slosz zu legen, wen er verseh sich, dy hern Pflug werden sich geim Elbogen stellen, aufs slosz, ab sich dar inne unwille wolt entporen den zu unterkomen. das ein rat also getan und dy gesellen aufs slos verordent. gleicher weyl sint dy bmelten hern vam Guttenstein und dy zwen hern, dy Pflug, ungeferlich mit xx pferden an gattern komen, auch dy xx gesellen van Valkenaw in dy stat eingangen. ist her Qui- rinus und etliche edel vam slosse zu den hern an gattern furs thoer gangen, haben dy hern Pflug gesagt: „her wir stellen uns hy her geim Elpogen, wir beten euch aber uns der glubd ledig zelen, sunder uns auf dy k. mt. und dy hern der cron verstricken; wir mugen dy k. mt., dy hern zu Prag und das recht erleiden.“ ist aber unangenomen, sunder alle vier aufs slos gangen. hat her Sebastian Slick zu eim rat verschaft, zu im zu komen. hat ein rath Lorentz Tascher, burgermeister, Engelhart Tuchmacher, Johannem Tuchmacher, Waltasar Wagner, Hawenschilt, sint hernach Jorg Odelheider und Zuleger auch komen, aufs slos verordent. sint sy zum hern komen, hat her Sebastian, und dy zeit bey in gewest her Wentzlaw Slick son, Friderich van der Oels, Jorg vam Eglofstein, Wentzel vam Perglesz und Jorg Stein- wach, angehoben, dy handlung uben bmelt erzehelt und begeert, im in dy sach raten. haben dy hern desz ratz gesagt : „dise sach ist uns unvorstendig dar ein zu raten, wen es ist kein burgerlicher handel ; unser rath were, ir beschicket dy vam adel, und was sy mit uns und wir mit in ewern gnaden im pesten raten, wellen wir mit e. g. thun helfen." sint dy hern ungesetigt und gesagt: „wir mussen wissen, was uns hir inne zu thun sey“, und aufgestanden, herfur auffen podem 1503 Fob. 7.
114 — 83a item des morgen dinstag hat her Sebastian an ein rat El- pogen begert, hern Niclosen Slick, der den zur zeit mit etlich hundert mannen bey der zigelhutten gelegen, in dy stat ein zu lassen. hat ein rat nit thuen welle, sunder xx gesellen, dy hern Niclosen sein, in dy stat zu komen vergünt. es hat auch sein gnad ein rat gebeten, ein gesellen oder xxx aufs slosz zu legen, wen er verseh sich, dy hern Pflug werden sich geim Elbogen stellen, aufs slosz, ab sich dar inne unwille wolt entporen den zu unterkomen. das ein rat also getan und dy gesellen aufs slos verordent. gleicher weyl sint dy bmelten hern vam Guttenstein und dy zwen hern, dy Pflug, ungeferlich mit xx pferden an gattern komen, auch dy xx gesellen van Valkenaw in dy stat eingangen. ist her Qui- rinus und etliche edel vam slosse zu den hern an gattern furs thoer gangen, haben dy hern Pflug gesagt: „her wir stellen uns hy her geim Elpogen, wir beten euch aber uns der glubd ledig zelen, sunder uns auf dy k. mt. und dy hern der cron verstricken; wir mugen dy k. mt., dy hern zu Prag und das recht erleiden.“ ist aber unangenomen, sunder alle vier aufs slos gangen. hat her Sebastian Slick zu eim rat verschaft, zu im zu komen. hat ein rath Lorentz Tascher, burgermeister, Engelhart Tuchmacher, Johannem Tuchmacher, Waltasar Wagner, Hawenschilt, sint hernach Jorg Odelheider und Zuleger auch komen, aufs slos verordent. sint sy zum hern komen, hat her Sebastian, und dy zeit bey in gewest her Wentzlaw Slick son, Friderich van der Oels, Jorg vam Eglofstein, Wentzel vam Perglesz und Jorg Stein- wach, angehoben, dy handlung uben bmelt erzehelt und begeert, im in dy sach raten. haben dy hern desz ratz gesagt : „dise sach ist uns unvorstendig dar ein zu raten, wen es ist kein burgerlicher handel ; unser rath were, ir beschicket dy vam adel, und was sy mit uns und wir mit in ewern gnaden im pesten raten, wellen wir mit e. g. thun helfen." sint dy hern ungesetigt und gesagt: „wir mussen wissen, was uns hir inne zu thun sey“, und aufgestanden, herfur auffen podem 1503 Fob. 7.
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115 gangen und do mit den seynigen ratgeslagt. dennoch hat einer van den burgern als dan zu hern Sebastian gesagt: „her ! mein rat were, ir verstricket dy hern auf dy k. mt., aber aufs recht ader auf dy hern gein Prag, wen ir sy manet umb ewre schult furkomen.“ hat her Sebastian nit thun wellen und gesagt: „es kumpt auf dy letzt denoch wol da hin.“ in mitler zeit sint etliche vam adel hinauf komen, nemlich Heinrich van Globen, Albricht Hisserll, Cristof Hofmann, Sebalt Furreyter und Mertin Roder. hat sy der her Sebastian auch umb rat gebeten, haben sy zu im gesagt: „her! unser rat were, ir vorstricket dy hern gein Prag fur recht, aber auf ir k. mt. und prauchet kein gewalt mit in, wen ir wist, das gewalt grosz wirt geacht in der cron." hat der her gesagt: „liben frund ! ich wil nymandz kein gewalt thun“ ; und also hinab in dy mittern stuben gangen. gleicher zeit haben dy hern gessen, wen sein g. in ein mahel zugericht. do das mahel vergangen, sint dy hern aufgestanden. hat her Hans Pflug gesagt zu hern Sebastian in gegenwart der andern hern, der edeln, der burger und viel van Valkenaw, dy her Niclos Slick hin ein verschaft, nemlich Getzengrund, richter, Eberhart und Michel Springer und andere viel meher : „her wir stellen uns, noch dem ewre edelleuth entgegen van ewern wegen uns alher verstrickt haben, und beten euch, wellet uns sulcher verstrickung ledig sagen, wen wir wellen euch geloben, und ab ir dar an kein gnug, das selbe vorpurgen, wes ir zu uns zu sprechen, dy sach fur ir k. mt. furs recht gein Prag oder fur den hern auszutragen.“ hat der her nit thun welle und gesagt: er welle sy in thurm einlegen, wen sy haben im das gleit, so er in geben, gebrochen und in ermorden wellen, des er sich zu in unversehen sey. dar auf hat her Jahan gesagt : „wir beten euch, her, dasz nit zu thun, wen ich und mein bruder Wulf haben uns auf das mahel, so wir auf dy hochzeit geriten, mit disen hern also vereint, was sy angeht, uns auch antreffen sal. dar umb, so ir sy in thurm wert legen, so must ir uns zu in legen, wen wir hinter 8*
115 gangen und do mit den seynigen ratgeslagt. dennoch hat einer van den burgern als dan zu hern Sebastian gesagt: „her ! mein rat were, ir verstricket dy hern auf dy k. mt., aber aufs recht ader auf dy hern gein Prag, wen ir sy manet umb ewre schult furkomen.“ hat her Sebastian nit thun wellen und gesagt: „es kumpt auf dy letzt denoch wol da hin.“ in mitler zeit sint etliche vam adel hinauf komen, nemlich Heinrich van Globen, Albricht Hisserll, Cristof Hofmann, Sebalt Furreyter und Mertin Roder. hat sy der her Sebastian auch umb rat gebeten, haben sy zu im gesagt: „her! unser rat were, ir vorstricket dy hern gein Prag fur recht, aber auf ir k. mt. und prauchet kein gewalt mit in, wen ir wist, das gewalt grosz wirt geacht in der cron." hat der her gesagt: „liben frund ! ich wil nymandz kein gewalt thun“ ; und also hinab in dy mittern stuben gangen. gleicher zeit haben dy hern gessen, wen sein g. in ein mahel zugericht. do das mahel vergangen, sint dy hern aufgestanden. hat her Hans Pflug gesagt zu hern Sebastian in gegenwart der andern hern, der edeln, der burger und viel van Valkenaw, dy her Niclos Slick hin ein verschaft, nemlich Getzengrund, richter, Eberhart und Michel Springer und andere viel meher : „her wir stellen uns, noch dem ewre edelleuth entgegen van ewern wegen uns alher verstrickt haben, und beten euch, wellet uns sulcher verstrickung ledig sagen, wen wir wellen euch geloben, und ab ir dar an kein gnug, das selbe vorpurgen, wes ir zu uns zu sprechen, dy sach fur ir k. mt. furs recht gein Prag oder fur den hern auszutragen.“ hat der her nit thun welle und gesagt: er welle sy in thurm einlegen, wen sy haben im das gleit, so er in geben, gebrochen und in ermorden wellen, des er sich zu in unversehen sey. dar auf hat her Jahan gesagt : „wir beten euch, her, dasz nit zu thun, wen ich und mein bruder Wulf haben uns auf das mahel, so wir auf dy hochzeit geriten, mit disen hern also vereint, was sy angeht, uns auch antreffen sal. dar umb, so ir sy in thurm wert legen, so must ir uns zu in legen, wen wir hinter 8*
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116 — 33b in nit bleiben wellen." hat her Sebastian gesagt : „liben hern ! ich verseh mich, wert euch gefenknusz zu mir nit noten, wen ich van euch nichtz weisz und versehe mich und mein brudere alles guten zu euch der abred nach, so wir zu Prag Martini verschinnen mit ein ander gehalten". [hy ist zu merken, das her Sebastian mit den hern vam Guttenstein und andern hern meher zur selben zeit ein pund uber dy arm stat El- pogen gemacht, sy zu gewynnen, als das den her Jahn vam Guttenstein itzt den burgern, auch den edeln selbst gesagt hat. mit was trauwen her Sebastian uber dy burger vam Elbogen umb geht, mag ein ider hy merken.] „dar umb so bet ich euch, woltet euch gefenknusz zu mir mit noten". hat her Jan gesagt : „ich bet euch, her, woltet sulchen gewalt an den hern Pflugen nicht thun und sy bey iren pillichen ge- poten und bey recht bleiben lassen; wen ir wist, wy grosz man den gewalt in der cron rechent, und wellet mich und mein bruder nit treulosz machen unser zusage nach, wir in getan. wir sint in ewer gewalt, mugt uns wol uber dy maure hinab werffen, wen wir wollen van in nit weichen". wy wol her Sebastian dy hern vam Guttenstein vielmalen gepeten, sich mit gefenknusz zu im und sein brudern nit noten, haben dy hern vam Guttenstein alweg gesagt, dasz sy nit anders thun wellen, wen ubel und gut mit den hern Pflugen auf dasz mahel leiden. hat her Sebastian, dy weyl sy nit anders thun, so mussen sy mit den hern Pflugen in thurm. hat her Hans Pflug gesagt: „ich beruffe mich auf ir k. mt., aufs recht und dy hern zu Prag, und ir sult dybe und schelk und nicht from hern in ewre thurm legen, und bet euch alle meiner erpitung, so ich thu, zu gedenken“, und gesagt: „ir edelleuth hat uns anders zugesagt, he und wir van Telbitz komen; dar umb so verman ich euch der sel- bigen zusage, es sey den, das sy an uns gehalten werd, wil ich euch dar auf schelten.“ dar auf dy edeln gesagt zu hern Sebastian : „her ! ir hapt uns zugesagt, wir sullen dise hern geim Elbogen verstricken, sol uns kein verletzung sein,
116 — 33b in nit bleiben wellen." hat her Sebastian gesagt : „liben hern ! ich verseh mich, wert euch gefenknusz zu mir nit noten, wen ich van euch nichtz weisz und versehe mich und mein brudere alles guten zu euch der abred nach, so wir zu Prag Martini verschinnen mit ein ander gehalten". [hy ist zu merken, das her Sebastian mit den hern vam Guttenstein und andern hern meher zur selben zeit ein pund uber dy arm stat El- pogen gemacht, sy zu gewynnen, als das den her Jahn vam Guttenstein itzt den burgern, auch den edeln selbst gesagt hat. mit was trauwen her Sebastian uber dy burger vam Elbogen umb geht, mag ein ider hy merken.] „dar umb so bet ich euch, woltet euch gefenknusz zu mir mit noten". hat her Jan gesagt : „ich bet euch, her, woltet sulchen gewalt an den hern Pflugen nicht thun und sy bey iren pillichen ge- poten und bey recht bleiben lassen; wen ir wist, wy grosz man den gewalt in der cron rechent, und wellet mich und mein bruder nit treulosz machen unser zusage nach, wir in getan. wir sint in ewer gewalt, mugt uns wol uber dy maure hinab werffen, wen wir wollen van in nit weichen". wy wol her Sebastian dy hern vam Guttenstein vielmalen gepeten, sich mit gefenknusz zu im und sein brudern nit noten, haben dy hern vam Guttenstein alweg gesagt, dasz sy nit anders thun wellen, wen ubel und gut mit den hern Pflugen auf dasz mahel leiden. hat her Sebastian, dy weyl sy nit anders thun, so mussen sy mit den hern Pflugen in thurm. hat her Hans Pflug gesagt: „ich beruffe mich auf ir k. mt., aufs recht und dy hern zu Prag, und ir sult dybe und schelk und nicht from hern in ewre thurm legen, und bet euch alle meiner erpitung, so ich thu, zu gedenken“, und gesagt: „ir edelleuth hat uns anders zugesagt, he und wir van Telbitz komen; dar umb so verman ich euch der sel- bigen zusage, es sey den, das sy an uns gehalten werd, wil ich euch dar auf schelten.“ dar auf dy edeln gesagt zu hern Sebastian : „her ! ir hapt uns zugesagt, wir sullen dise hern geim Elbogen verstricken, sol uns kein verletzung sein,
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117 — vermanen euch diser zusag uns zu halten und kein gewalt weiter an disen hern uben.“ das viel malen gescheen. hat her Sebastian gesagt: „was ich euch zugesagt hab, dar inne wil ich mich als ein fromer her halten.“ es haben auch dy burger viel malen den hern gebeten, dy ding nit also fur nemen und dy hern auf ir k. mt. und aufs recht vorstricken, da mit sein gnaden und in und dem land kein schaden dar ausz erwachse. hat nit sein wellen, sunder der her hat den burgern geboten, dy hern in thurm legen. haben dy burger den hern gebeten, nicht also furzunemen, sunder dy hern bey irer billichen erbitung zu bleiben. dar auf der gesagt und sich erzornt: „ich vermane euch vam Elpogen bey dem eyd und pflichten, so ir mir getan hapt, dise hern in thurm zu legen und geht hin und steigt fur und nach und last sy hinein." haben dy burger alweg gebeten, desz gleichen dy edeln und also ausz der stuben auf den poden gangen. hat her Sebastian aber angehoben und gesagt: „ich vermane euch, burger vam Elpogen, aber wy fur, dise hern einzu- legen." do dy burger und dy edeln neben in gebeten, sein gnad sulle dy hern bey sulcher pillichen erpitung lassen bleiben, sich und sy nit in schaden furen, und nichtz er- langen konnen, haben dy burger gesagt: „g. her! wir sint van eim rat ewr gnaden beger zu ewern gnaden verordent zu komen, wir wellen sulch e. g. furnemen an ein rath bren- gen; was den eins ratz meynung ist, wider erkennen geben, wen dy Sach wil uns hinter eim rat zu thun nit fugen." hat sich der her erzornt und gesagt: "schauet liben hern, dise wollen aller erst rat pflegen," und gesagt: „ich vermane ein itzlichen in sunderheit bei dem eyd, so er mir getan, das ir dise hern einlegt.“ haben sy aber den hern gebeten, dise sach nit also furnemen und dy hern bey iren pillichen er- piten bleiben lassen. hat der her nit gewolt und sich erzornt und gesagt : o, o ir vam Elpogen! was thut ir hewt an ewern hern. ir hapt mich wellen lassen ermorden und kein hulf wider dy selben thun. also thet ir auch, wen sy mich
117 — vermanen euch diser zusag uns zu halten und kein gewalt weiter an disen hern uben.“ das viel malen gescheen. hat her Sebastian gesagt: „was ich euch zugesagt hab, dar inne wil ich mich als ein fromer her halten.“ es haben auch dy burger viel malen den hern gebeten, dy ding nit also fur nemen und dy hern auf ir k. mt. und aufs recht vorstricken, da mit sein gnaden und in und dem land kein schaden dar ausz erwachse. hat nit sein wellen, sunder der her hat den burgern geboten, dy hern in thurm legen. haben dy burger den hern gebeten, nicht also furzunemen, sunder dy hern bey irer billichen erbitung zu bleiben. dar auf der gesagt und sich erzornt: „ich vermane euch vam Elpogen bey dem eyd und pflichten, so ir mir getan hapt, dise hern in thurm zu legen und geht hin und steigt fur und nach und last sy hinein." haben dy burger alweg gebeten, desz gleichen dy edeln und also ausz der stuben auf den poden gangen. hat her Sebastian aber angehoben und gesagt: „ich vermane euch, burger vam Elpogen, aber wy fur, dise hern einzu- legen." do dy burger und dy edeln neben in gebeten, sein gnad sulle dy hern bey sulcher pillichen erpitung lassen bleiben, sich und sy nit in schaden furen, und nichtz er- langen konnen, haben dy burger gesagt: „g. her! wir sint van eim rat ewr gnaden beger zu ewern gnaden verordent zu komen, wir wellen sulch e. g. furnemen an ein rath bren- gen; was den eins ratz meynung ist, wider erkennen geben, wen dy Sach wil uns hinter eim rat zu thun nit fugen." hat sich der her erzornt und gesagt: "schauet liben hern, dise wollen aller erst rat pflegen," und gesagt: „ich vermane ein itzlichen in sunderheit bei dem eyd, so er mir getan, das ir dise hern einlegt.“ haben sy aber den hern gebeten, dise sach nit also furnemen und dy hern bey iren pillichen er- piten bleiben lassen. hat der her nit gewolt und sich erzornt und gesagt : o, o ir vam Elpogen! was thut ir hewt an ewern hern. ir hapt mich wellen lassen ermorden und kein hulf wider dy selben thun. also thet ir auch, wen sy mich
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118 — 34a gar erslagen hetten.“ hat einer van Valkenaw gesagt: „ja her! wen ir bed erslagen wert worden, wer als eins.“ dar auf dy burger gesagt: „er ist nit from van art, der ein sulchs gerne sehe, und ir van Valkenaw vormest euch, uns zu schenden, und ir, her, lat euch diese leut vorfuren euch und uns zu schaden. wir sein da, leib und leben neben ewern gnaden lassen, wer euch gewalt thun wil, beten e. g. auch kein gewalt thun.“ ist zu merken dise handlung, da der unwille im Warmpad gescheen, sint dy burger zum Elbogen und nit entgegen gewest, ab dy vam Valkenaw nit fromlich geret haben, sunder sich benotigt, dy vam Elpogen zu smehen. wy wol das dy burger gnuglich verantwort, ist nit angesehen. es ist aber zu merken, und ab das dy burger getan und dy hern einlegen wellen, hat her Sebastian den pundt, so er mit den hern uber dy vam Elpogen gemacht, bestetigen wellen, da mit dy hern ursach zu in hetten, und sulch sein furnemen auf dy vam Elpogen zu letzt komen, vielleicht do er und dy andern hern gesehen, das dy burger gewilligt gewest sy einzulegen, selbst abgestelt. also wer den dy ursach auf den burgern bliben, und dy hern dister hitziger auf dy vam Elbogen wurden. also noch viel beten der edeln und der burgern hat sich der her bedacht und dy zwen hern, hern Hansen und hern Sebastian, also vor- strickt, das dy zwen hern vam Guttenstein haben allen dreyen brudern, den Slicken, eim iden in sunderheit mit hand und mund bey treuwen und eren gereden, wen er sy mane, dasz sy wellen dy zwen hern Pflug geim Elpogen stellen. das also gescheen und vam slosse in dy herberge gangen; sint sy und ire gesinde alle vier hern in der herberge bliben bisz auf donnerstag. haben sich dy andern hern vam Guttenstein, her Cristof, her Heinrich, her Gittersich, her Jorg und andere ire frunschaft und dy Pflugischen, auch der her vam Plauwen mit eim heer gesammelt, als man sagt bey funf tausent mann, und furn Elbogen mit guten leuthen umb seygers zwei noch mittage in dy Loe, so man gein Slackenwald
118 — 34a gar erslagen hetten.“ hat einer van Valkenaw gesagt: „ja her! wen ir bed erslagen wert worden, wer als eins.“ dar auf dy burger gesagt: „er ist nit from van art, der ein sulchs gerne sehe, und ir van Valkenaw vormest euch, uns zu schenden, und ir, her, lat euch diese leut vorfuren euch und uns zu schaden. wir sein da, leib und leben neben ewern gnaden lassen, wer euch gewalt thun wil, beten e. g. auch kein gewalt thun.“ ist zu merken dise handlung, da der unwille im Warmpad gescheen, sint dy burger zum Elbogen und nit entgegen gewest, ab dy vam Valkenaw nit fromlich geret haben, sunder sich benotigt, dy vam Elpogen zu smehen. wy wol das dy burger gnuglich verantwort, ist nit angesehen. es ist aber zu merken, und ab das dy burger getan und dy hern einlegen wellen, hat her Sebastian den pundt, so er mit den hern uber dy vam Elpogen gemacht, bestetigen wellen, da mit dy hern ursach zu in hetten, und sulch sein furnemen auf dy vam Elpogen zu letzt komen, vielleicht do er und dy andern hern gesehen, das dy burger gewilligt gewest sy einzulegen, selbst abgestelt. also wer den dy ursach auf den burgern bliben, und dy hern dister hitziger auf dy vam Elbogen wurden. also noch viel beten der edeln und der burgern hat sich der her bedacht und dy zwen hern, hern Hansen und hern Sebastian, also vor- strickt, das dy zwen hern vam Guttenstein haben allen dreyen brudern, den Slicken, eim iden in sunderheit mit hand und mund bey treuwen und eren gereden, wen er sy mane, dasz sy wellen dy zwen hern Pflug geim Elpogen stellen. das also gescheen und vam slosse in dy herberge gangen; sint sy und ire gesinde alle vier hern in der herberge bliben bisz auf donnerstag. haben sich dy andern hern vam Guttenstein, her Cristof, her Heinrich, her Gittersich, her Jorg und andere ire frunschaft und dy Pflugischen, auch der her vam Plauwen mit eim heer gesammelt, als man sagt bey funf tausent mann, und furn Elbogen mit guten leuthen umb seygers zwei noch mittage in dy Loe, so man gein Slackenwald
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119 — gehet, gelagert. nit lang ist der her van Plauwen uber dy bruck gangen und unter dem selben thoer bey der brucken gehart. ist her Sebastian vam slosz herab gangen ins thoer stublen. hat der her van Plawen an hern Sebastian brengen lassen: noch dem er sey vorordent van der k. mt. ein haubt- man uber Elbogner kreisz, des er ir k. mt. brive habe, haben in dy hern vam Guttenstein amptz halben ersucht, van wegen der hern Pfluge, so er gefangen, mit im zu handeln. hat her Sebastian meren malen dise antwort im geben : er halde in fur kein haubtman, wisse auch mit im als eim hauptman nichtz zu handeln, er sey ein her desz kreisz, den wolle er mit im handeln als ein her van Plawen, wolle er gerne thuen. dise rede ist hin und her getragen, und zu letzt der van Plawen gesagt: so er mit im nit wolle handeln als mit eim haubt- man, so wolle er doch mit im als ein her van Plawen handeln. hat her Sebastian angenomen, und am ewsern schrank unter Albricht Becken hawse der her van Plawen ausserhalb desz sckranks und her Sebastian hir hinnen ge- standen. do der herre van Plauwen, wur umb er da sey, erzehelt, auch her Sebastian dy geschichte obenbmelt gnug- lichen eroffent; und van der zeit untz in dy nacht gnuglich red und widerred gescheen, doch zu letzt her Sehastian sich vorwilt, dy hern Pfluge und hern vam Guttenstein irer gelobde ledig zu lassen, doch also, was her Sebastian zu in habe, fur den hern zu| Prag auf Martini kunftig ungeladen zu stehen und ausstehen. das dy hern also zu thun zugesagt, doch das in her Sebastian und sein bruder der gleichen auch stehen wellen, wen sy in laden werden. dar auf her Sebastian dy hern als der eldiste untern brudern ledig ge- zehelt, und sint also mit den andern hern und dem here hin weg gezogen. was aber das heer schaden gethan hat am hulze, so sy in der zeit vorbrent hatten, ist gnuglich bezahelt wurden; sunst nymandz schaden gethan. Es sint auch zu den zeiten her Sebastian Slick und her Quirin fur ein rath komen und ermelt, wy sy ein contract
119 — gehet, gelagert. nit lang ist der her van Plauwen uber dy bruck gangen und unter dem selben thoer bey der brucken gehart. ist her Sebastian vam slosz herab gangen ins thoer stublen. hat der her van Plawen an hern Sebastian brengen lassen: noch dem er sey vorordent van der k. mt. ein haubt- man uber Elbogner kreisz, des er ir k. mt. brive habe, haben in dy hern vam Guttenstein amptz halben ersucht, van wegen der hern Pfluge, so er gefangen, mit im zu handeln. hat her Sebastian meren malen dise antwort im geben : er halde in fur kein haubtman, wisse auch mit im als eim hauptman nichtz zu handeln, er sey ein her desz kreisz, den wolle er mit im handeln als ein her van Plawen, wolle er gerne thuen. dise rede ist hin und her getragen, und zu letzt der van Plawen gesagt: so er mit im nit wolle handeln als mit eim haubt- man, so wolle er doch mit im als ein her van Plawen handeln. hat her Sebastian angenomen, und am ewsern schrank unter Albricht Becken hawse der her van Plawen ausserhalb desz sckranks und her Sebastian hir hinnen ge- standen. do der herre van Plauwen, wur umb er da sey, erzehelt, auch her Sebastian dy geschichte obenbmelt gnug- lichen eroffent; und van der zeit untz in dy nacht gnuglich red und widerred gescheen, doch zu letzt her Sehastian sich vorwilt, dy hern Pfluge und hern vam Guttenstein irer gelobde ledig zu lassen, doch also, was her Sebastian zu in habe, fur den hern zu| Prag auf Martini kunftig ungeladen zu stehen und ausstehen. das dy hern also zu thun zugesagt, doch das in her Sebastian und sein bruder der gleichen auch stehen wellen, wen sy in laden werden. dar auf her Sebastian dy hern als der eldiste untern brudern ledig ge- zehelt, und sint also mit den andern hern und dem here hin weg gezogen. was aber das heer schaden gethan hat am hulze, so sy in der zeit vorbrent hatten, ist gnuglich bezahelt wurden; sunst nymandz schaden gethan. Es sint auch zu den zeiten her Sebastian Slick und her Quirin fur ein rath komen und ermelt, wy sy ein contract
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120 — 36b mit den van Nurenbergk, dar umb dy van Nurenbergk in ein gnug gemacht, das ir slosz, stat und Warmpad den van Nurenbergk ein offnung sein sal zu irer notdorft bey tag und nacht, wen sy komen, ein zu lassen und auf ire be- schedigere ausz und ein zihen mugen, und gebeten, das ein rat auch vergonnen wolten. dar auf ein rath mit einer gemein retig wurden, auch bey etlichen hern der cron rat gepflegt und in rat funden, das in ein sulchs nit zu thun sey, und bnanten hern abgesagt. ausz was ursachen der hern fur- nemen sulchs gescheen, auslender in dy konigliche stat ein- zu lassen, ist iren gnaden wissen, wen wol abzunemen der bedrohung nach, so her Sebastian den vam Elpogen getan, sich nit unpillich fur im zu versehen. 1) [Es hat auch ein rat nit unterlassen, sich der massen an hern Albricht van Collabrath, newlich van irer k. mt. zu canzler vorordent, 2) gemuht und ire gebrechen auch erclagt und sein gnaden auch geschriben, wy hernach volgt: Dem wolgeboren hern, hern Albricht van Colla- brat, her auf Libenstein, k. mt. oberster canzler und hofmeister des konigkreichs zu Behem etc., unserm gnedigen hern. Wolgeborner her, e. g. unser gehorsam, willig dinst alzeit zuvor. g. her! als e. g. durch unsern allergnedigsten hern, konig zu Hungern und Behem etc., ein oberster canzler ir k. mt. verordent, uns armen neben andern irer k. mt. erb- leuthen und unterthanen in unsern anligen gnediglichen zu versehen, sint wir sulcher begnadung, e. g. getan, nit wenig erfrewet, gluck und sellickeit van got e. g. unvorspaert. gnediger her! wir armen irer k. mt. erbleuth und den wol- geboren hern, hern Sebastian Slick und seiner gnaden brudern verpfant erleiden so viel und grosz beswernusz van unsern hern und an ablassen sich wider uns entporen, wie wol wir das nit gerne thuen, doch benotigt, unsere ere, leib und gut zu erretten, ewern gnaden an stat irer k. mt. zu erclagen demutig betend, sulche unsere beswerde gnediglichen ver- 1) Von [—] von 36b und 37a eingeschoben. 2) Im Januar 1503 wird Heinrich v. Neuhaus Oberstburggraf, Johann v. Schellenberg Oberstlandkämmerer und Albrecht v. Kolowrat Oberster Kanzler.
120 — 36b mit den van Nurenbergk, dar umb dy van Nurenbergk in ein gnug gemacht, das ir slosz, stat und Warmpad den van Nurenbergk ein offnung sein sal zu irer notdorft bey tag und nacht, wen sy komen, ein zu lassen und auf ire be- schedigere ausz und ein zihen mugen, und gebeten, das ein rat auch vergonnen wolten. dar auf ein rath mit einer gemein retig wurden, auch bey etlichen hern der cron rat gepflegt und in rat funden, das in ein sulchs nit zu thun sey, und bnanten hern abgesagt. ausz was ursachen der hern fur- nemen sulchs gescheen, auslender in dy konigliche stat ein- zu lassen, ist iren gnaden wissen, wen wol abzunemen der bedrohung nach, so her Sebastian den vam Elpogen getan, sich nit unpillich fur im zu versehen. 1) [Es hat auch ein rat nit unterlassen, sich der massen an hern Albricht van Collabrath, newlich van irer k. mt. zu canzler vorordent, 2) gemuht und ire gebrechen auch erclagt und sein gnaden auch geschriben, wy hernach volgt: Dem wolgeboren hern, hern Albricht van Colla- brat, her auf Libenstein, k. mt. oberster canzler und hofmeister des konigkreichs zu Behem etc., unserm gnedigen hern. Wolgeborner her, e. g. unser gehorsam, willig dinst alzeit zuvor. g. her! als e. g. durch unsern allergnedigsten hern, konig zu Hungern und Behem etc., ein oberster canzler ir k. mt. verordent, uns armen neben andern irer k. mt. erb- leuthen und unterthanen in unsern anligen gnediglichen zu versehen, sint wir sulcher begnadung, e. g. getan, nit wenig erfrewet, gluck und sellickeit van got e. g. unvorspaert. gnediger her! wir armen irer k. mt. erbleuth und den wol- geboren hern, hern Sebastian Slick und seiner gnaden brudern verpfant erleiden so viel und grosz beswernusz van unsern hern und an ablassen sich wider uns entporen, wie wol wir das nit gerne thuen, doch benotigt, unsere ere, leib und gut zu erretten, ewern gnaden an stat irer k. mt. zu erclagen demutig betend, sulche unsere beswerde gnediglichen ver- 1) Von [—] von 36b und 37a eingeschoben. 2) Im Januar 1503 wird Heinrich v. Neuhaus Oberstburggraf, Johann v. Schellenberg Oberstlandkämmerer und Albrecht v. Kolowrat Oberster Kanzler.
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121 horen. gnediger her! wir sint van unserm hern Sebastian Slick etwan unter augen fur einer kirchmeng an unsern treuwen und eren so hart entsetzt, und sein gnad ein eid gesworen, er wolle uns erwurgen, und dar uber offenlich geret, uns allen zu verbrennen, das wir armen irer k. mt. erbleuth van im teglich warten mussen. er hat uns auch, als das offenlich erschalt, in etliche hern der cron getragen; so ire gnad unsere grosse unschult nit erfaren, da durch in grossen verterben komen. es hat sich auch itzt vergangen tagen auf einer hochzeit im Warmpad ein zwitracht begeben zwischen unsern hern und den wolgeboren hern, hern Hansen und hern Sebastian Pflug. als sy van sein gnaden vorstrickt sampt den wolgeboren hern, hern Jan und hern Wulf vam Gutten- stein etc. geim Elpogen komen, hat uns unser her, her Se- bastian gefodert; des wir etliche unser ratz frunde zu sein gnaden verordent. hat er in gepoten, gnante hern in thurm gefenglich einzulegen; des sy sein gnaden iren getreuwen rat geben und, in nit zu thun sey, entschuldigt, dar umb hat er sy und uns abermals an unsern treuwen und eren ent- setzt. des e. g. durch itzt bnante hern dy warheit, das wir uns dar inne als fromleuth gehalten und gruntlich unterricht, wirt vornemen sulcher vorletzung an unsern treuwen und eren und besorgnus leibs und lebens und uns zu vorbrennen bnotigt des zu retten, nit lenger furtragen konnen. es hat uns auch sein gnad dy van Nurenberg zu iren sachen in der stat ausz und ein zu reyten in ein ofnung zu sein ange- sonnen, desz wir uns bisher zu thun unterlassen, ursachen das uns durch irer k. mt. und auch van den hern der cron weylend kein auslender in dy k. stat einzulassen verpoten wirt, uns armen van unserm hern zum ergsten gepilt und zu schaden furgenomen. dise und viel gewaltsam ubung an uns gescheen, dem edeln festen Mathisz Hisserl zugesriben e. g. muntlichen viel paesz zu unterrichten, e. g. mit aller demut an stat ir k. mt. unsers allergnedigsten hern und erb- hern hirmit ersuchen und beten, sulche grosse zwangsal und gewaltsam ubung an unsern eren, leib und gutern zu ver- brengen, uns armen unschuldigen zu erwurgen und zu ver- brenen nit gestaten und gnediglichen mit unsern hern ab- schaffen, als das e. g. an stat irer k. mt. ganz macht zu thun hat, gnediglichen schutz geben; auch was dy van Nurenberg betreffend, wes wir uns dar inne halten, gnediglichen unter- richt geben, damit wir armen van der cron nit gedrungen werden. angesehen dy manigfeltige gewerbe, so ditz jaer van den Tewtzschen furgenomen, wo der almechtige got uns nit bewaert, als eins teyls mit dem hern van der Teppel, an tag uns zu schaden komen, in demutiger zuversicht, e. g. werd 37a
121 horen. gnediger her! wir sint van unserm hern Sebastian Slick etwan unter augen fur einer kirchmeng an unsern treuwen und eren so hart entsetzt, und sein gnad ein eid gesworen, er wolle uns erwurgen, und dar uber offenlich geret, uns allen zu verbrennen, das wir armen irer k. mt. erbleuth van im teglich warten mussen. er hat uns auch, als das offenlich erschalt, in etliche hern der cron getragen; so ire gnad unsere grosse unschult nit erfaren, da durch in grossen verterben komen. es hat sich auch itzt vergangen tagen auf einer hochzeit im Warmpad ein zwitracht begeben zwischen unsern hern und den wolgeboren hern, hern Hansen und hern Sebastian Pflug. als sy van sein gnaden vorstrickt sampt den wolgeboren hern, hern Jan und hern Wulf vam Gutten- stein etc. geim Elpogen komen, hat uns unser her, her Se- bastian gefodert; des wir etliche unser ratz frunde zu sein gnaden verordent. hat er in gepoten, gnante hern in thurm gefenglich einzulegen; des sy sein gnaden iren getreuwen rat geben und, in nit zu thun sey, entschuldigt, dar umb hat er sy und uns abermals an unsern treuwen und eren ent- setzt. des e. g. durch itzt bnante hern dy warheit, das wir uns dar inne als fromleuth gehalten und gruntlich unterricht, wirt vornemen sulcher vorletzung an unsern treuwen und eren und besorgnus leibs und lebens und uns zu vorbrennen bnotigt des zu retten, nit lenger furtragen konnen. es hat uns auch sein gnad dy van Nurenberg zu iren sachen in der stat ausz und ein zu reyten in ein ofnung zu sein ange- sonnen, desz wir uns bisher zu thun unterlassen, ursachen das uns durch irer k. mt. und auch van den hern der cron weylend kein auslender in dy k. stat einzulassen verpoten wirt, uns armen van unserm hern zum ergsten gepilt und zu schaden furgenomen. dise und viel gewaltsam ubung an uns gescheen, dem edeln festen Mathisz Hisserl zugesriben e. g. muntlichen viel paesz zu unterrichten, e. g. mit aller demut an stat ir k. mt. unsers allergnedigsten hern und erb- hern hirmit ersuchen und beten, sulche grosse zwangsal und gewaltsam ubung an unsern eren, leib und gutern zu ver- brengen, uns armen unschuldigen zu erwurgen und zu ver- brenen nit gestaten und gnediglichen mit unsern hern ab- schaffen, als das e. g. an stat irer k. mt. ganz macht zu thun hat, gnediglichen schutz geben; auch was dy van Nurenberg betreffend, wes wir uns dar inne halten, gnediglichen unter- richt geben, damit wir armen van der cron nit gedrungen werden. angesehen dy manigfeltige gewerbe, so ditz jaer van den Tewtzschen furgenomen, wo der almechtige got uns nit bewaert, als eins teyls mit dem hern van der Teppel, an tag uns zu schaden komen, in demutiger zuversicht, e. g. werd 37a
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122 — 1503 Feb. 12. sulch unser anbrengen nit unzymlich ermessen und uns bey billickeit erhalten. wen wir gewilligt alles, das wir unsern hern verpflicht zu thun, gerne vorbrengen. verhoffen, auch sy uns bey unsern freiheiten und altherkomen, dar zu wir rechtlich erkant, bleiben lassen. umb sulche e. g. guttat den lon van gote dar umb entpfahen, wollen wir mit unsern armen untertenigen dinsten gein e. g. willig und gerne vor- dienen. datum suntag noch Appolonie virginis anno etc. tercio. Anno eiusdem im dritten jaren mantag fur kathedra sancti Petri ist eim rath ein brief zukomen, dar inne zu merken, wes sich dy vam Elbogen versehen sullen, van etlichen hern ausgangen, nemlichen Thyme van Koltitz, her auf Grauppen, Cristof her vam Guttenstein und auf Raben- stein, Heinrich her vam Guttenstein und zu Tacha, Getterzich her vam Guttenstein und zu Kysch, Wilhelm her van Eylen- burg auf Ronaw, Jhan her van der Weitmül und zu Comptaw, Jhan her vam Guttenstein auf Breitenstein, Wulf her vam Guttenstein und zu Bela, Michel her van der Weytmol, Schpan van Odenburg, Christoff her von der Weitmôl, Se- bastian her van der Weitmôl etc. mit andern hern und frunden, dy auf ditz mael unser insigel mit gebrauchen: 34b Feb. 20. Den ersamen weisen burgermeister und rat stat Elbogen, unsern guten frunden. Unsern gunst mit gutem willen bevor. ersam und weisen gut gonner! wir werden gleublich bericht, wy ir gein dem wolgeboren hern, hern Sebastian Slicken, hern zur Weis- kirchen und Elbogen, unserm liben ohem, swager und frund wider pillikeyt etlicher furnemen pflegt und ungehorsamglich erzaigt und zu sulchem der gleichen ewr gemein mit fleis anhaltet, aufruer gein den selben ewern hern zu erwegen im zu schaden und abpruch seiner vorschreibung und herlickeit. dasz wir ungern gehoert, uns aller pillicher furnemen zu euch versehen hetten, als euch wol zymet. auch geret sult sein, her Sebastian obgnant sein swester weg geschickt, an etlichen enden fewer eingelegt hadt sullen werden. sulch gerucht, im unschuldig zugefugt, in der warheyt nymer bey bracht wer- den sult etc. dem selbigen und seiner entschuldigung nach, dem wir nit unglauben geben mugen, dy weil wir nit anders grundts entpfahen, trauwen wir euch, ir woltet euch gein ewern hern neben seiner vorschreibung ewr vorpflicht nach
122 — 1503 Feb. 12. sulch unser anbrengen nit unzymlich ermessen und uns bey billickeit erhalten. wen wir gewilligt alles, das wir unsern hern verpflicht zu thun, gerne vorbrengen. verhoffen, auch sy uns bey unsern freiheiten und altherkomen, dar zu wir rechtlich erkant, bleiben lassen. umb sulche e. g. guttat den lon van gote dar umb entpfahen, wollen wir mit unsern armen untertenigen dinsten gein e. g. willig und gerne vor- dienen. datum suntag noch Appolonie virginis anno etc. tercio. Anno eiusdem im dritten jaren mantag fur kathedra sancti Petri ist eim rath ein brief zukomen, dar inne zu merken, wes sich dy vam Elbogen versehen sullen, van etlichen hern ausgangen, nemlichen Thyme van Koltitz, her auf Grauppen, Cristof her vam Guttenstein und auf Raben- stein, Heinrich her vam Guttenstein und zu Tacha, Getterzich her vam Guttenstein und zu Kysch, Wilhelm her van Eylen- burg auf Ronaw, Jhan her van der Weitmül und zu Comptaw, Jhan her vam Guttenstein auf Breitenstein, Wulf her vam Guttenstein und zu Bela, Michel her van der Weytmol, Schpan van Odenburg, Christoff her von der Weitmôl, Se- bastian her van der Weitmôl etc. mit andern hern und frunden, dy auf ditz mael unser insigel mit gebrauchen: 34b Feb. 20. Den ersamen weisen burgermeister und rat stat Elbogen, unsern guten frunden. Unsern gunst mit gutem willen bevor. ersam und weisen gut gonner! wir werden gleublich bericht, wy ir gein dem wolgeboren hern, hern Sebastian Slicken, hern zur Weis- kirchen und Elbogen, unserm liben ohem, swager und frund wider pillikeyt etlicher furnemen pflegt und ungehorsamglich erzaigt und zu sulchem der gleichen ewr gemein mit fleis anhaltet, aufruer gein den selben ewern hern zu erwegen im zu schaden und abpruch seiner vorschreibung und herlickeit. dasz wir ungern gehoert, uns aller pillicher furnemen zu euch versehen hetten, als euch wol zymet. auch geret sult sein, her Sebastian obgnant sein swester weg geschickt, an etlichen enden fewer eingelegt hadt sullen werden. sulch gerucht, im unschuldig zugefugt, in der warheyt nymer bey bracht wer- den sult etc. dem selbigen und seiner entschuldigung nach, dem wir nit unglauben geben mugen, dy weil wir nit anders grundts entpfahen, trauwen wir euch, ir woltet euch gein ewern hern neben seiner vorschreibung ewr vorpflicht nach
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123 — gein im, wy pillich und ir zu thun schuldig seit, und anders, wie bisher gescheen, erzaigen und halten als gein ewern hern gehorsamglichen. het ir eincherlei beswerung van ime und woltet uns dy furbrengen, wolten wir handeln, sulchs abzustellen. wu ir aber eigen willens gebrauchen, wy wir bericht, furgescheen sey, als wir uns dan zu euch versehen, nit gescheen solle, wolten wir sulchs an den enden, wu pillich, anbrengen, mit fleis dar auf gedenken, furnemen und verhelffen, da durch obgnanter unser ohem, swager und frundt wider pillickeit unbedrungen darbei bleiben mucht, wes er und sein bruder recht hetten. in zuversicht, werdt euch selbest weisen und der gebure nach gein ewr herschaft, als sich fromen untertanen gebuert, halten und erzaigen, desz wir zusampt der pillickeit umb euch und dy ewern in guten zu erkennen gedenken, begern desz ewr antwort, nach der wir uns entlichen richten muchten. geben am suntag noch Elisabet noch Christi unsers liben hern gebuert tausent funfzenhundert und im andern jaren. 1502 Nov. 20. Auf sulche schrift rath stat Elbogen bnanten hern dise antwort getan: Wolgeborne hern, e. g. seind unser willig, unvordrossen dinst zufur. gnedigen hern! e. g. thun uns schreiben, wie ir gleublich bericht seit, das wir gein den wolgeboren hern Sebastian Slick, her zur Weiskirchen etc., unsern gnedigen hern wider dy billickeit etlicher furnemung pflegen und un- gehorsamglich erzaigen sullen und zu dem der gleichen unsere gemein mit fleis anhalten, aufrure gein dem selbigen unserm hern zu erwegen im zu schaden und abpruch seiner vorschreibung und herlickeit; auch geret sult sein, her Se- bastian obgnant sein swester weg geschickt, an etlichen enden fewer eingelegt het sullen werden, sulch gerucht, sein gnaden unschuldig zugefugt, in der warheyt nymer bey pracht sult werden. mit furder inhaltz ewr gnaden brief, seins datum suntag nach Elisabet vorschinnen ausgangen, als heut dato an uns gelangt, haben wir angenomen und mit fleisz angehoert, wer sulchs an e. g. getragen uns zu schaden furgenomen. den gnedige hern! e. g. unvorporgen, das wir sint etwan durch unsern allergnedigsten hern, hern zu Hungern und Behem etc. konigk, unserm allergnedigsten hern und erbhern, und auch dy wolgeboren hern des rech- tens zu Brag mit hern Sebastian Slick, unserm hern, recht- lichent entschiden, wes sich sein gnad gein uns und wir gein sein gnaden halten sullen. das wir also bisher und hinfuder alles, des wir sein gnad pflichtig und schuldig zu thun, gerne thuen; sint nicht dy, das wir eincherlei wider 35а
123 — gein im, wy pillich und ir zu thun schuldig seit, und anders, wie bisher gescheen, erzaigen und halten als gein ewern hern gehorsamglichen. het ir eincherlei beswerung van ime und woltet uns dy furbrengen, wolten wir handeln, sulchs abzustellen. wu ir aber eigen willens gebrauchen, wy wir bericht, furgescheen sey, als wir uns dan zu euch versehen, nit gescheen solle, wolten wir sulchs an den enden, wu pillich, anbrengen, mit fleis dar auf gedenken, furnemen und verhelffen, da durch obgnanter unser ohem, swager und frundt wider pillickeit unbedrungen darbei bleiben mucht, wes er und sein bruder recht hetten. in zuversicht, werdt euch selbest weisen und der gebure nach gein ewr herschaft, als sich fromen untertanen gebuert, halten und erzaigen, desz wir zusampt der pillickeit umb euch und dy ewern in guten zu erkennen gedenken, begern desz ewr antwort, nach der wir uns entlichen richten muchten. geben am suntag noch Elisabet noch Christi unsers liben hern gebuert tausent funfzenhundert und im andern jaren. 1502 Nov. 20. Auf sulche schrift rath stat Elbogen bnanten hern dise antwort getan: Wolgeborne hern, e. g. seind unser willig, unvordrossen dinst zufur. gnedigen hern! e. g. thun uns schreiben, wie ir gleublich bericht seit, das wir gein den wolgeboren hern Sebastian Slick, her zur Weiskirchen etc., unsern gnedigen hern wider dy billickeit etlicher furnemung pflegen und un- gehorsamglich erzaigen sullen und zu dem der gleichen unsere gemein mit fleis anhalten, aufrure gein dem selbigen unserm hern zu erwegen im zu schaden und abpruch seiner vorschreibung und herlickeit; auch geret sult sein, her Se- bastian obgnant sein swester weg geschickt, an etlichen enden fewer eingelegt het sullen werden, sulch gerucht, sein gnaden unschuldig zugefugt, in der warheyt nymer bey pracht sult werden. mit furder inhaltz ewr gnaden brief, seins datum suntag nach Elisabet vorschinnen ausgangen, als heut dato an uns gelangt, haben wir angenomen und mit fleisz angehoert, wer sulchs an e. g. getragen uns zu schaden furgenomen. den gnedige hern! e. g. unvorporgen, das wir sint etwan durch unsern allergnedigsten hern, hern zu Hungern und Behem etc. konigk, unserm allergnedigsten hern und erbhern, und auch dy wolgeboren hern des rech- tens zu Brag mit hern Sebastian Slick, unserm hern, recht- lichent entschiden, wes sich sein gnad gein uns und wir gein sein gnaden halten sullen. das wir also bisher und hinfuder alles, des wir sein gnad pflichtig und schuldig zu thun, gerne thuen; sint nicht dy, das wir eincherlei wider 35а
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124 — dy pillickeit oder furnemung pflegten oder pflegen wulten, mit ungehorsamglicher erzeigung wider sein gnad sulten verhalten, auch unsere gemein mit nichte anhalten eincherlei aufruer zu erwegen. haben auch kein wissen des fewers halben, wy angezeigt, van uns erhoert wurden. aber wir sint des in hoen vertrauwen, sein gnad uns bey sulchen koniglichen und der hern der cron rechtspruchen und ent- schiden, mermalen getan, gnediglich bleiben lassen. wu aber her Sebastian, unser her, e. g. mit eincherlei clag oder hulf wider uns zu thun ersucht hette, das wir doch sein gnaden nit ursachen geben haben, auch ungern thun wolten; das wir aber in uns ermessen mugen, sulch schrift van ewern selbsten thuen nit ausgangen, beten wir ewr aller gnaden mit fleis als unsere gnedige hern, uns armen zu verun- glimpfen nit annemen, sunder hern Sebastians, unsers hern, an e. g. brengen grund erfurschen. dabei e. g. mag er- merken, das wir uns alles, wir im pflichtig zu thun, auch wes wir begnadt und durch ir k. m. bestetigt und zu recht erkant, als fromen getreuwen leuten zusteet, gerne halten wollen. in beslusz begeert desz unser antwort, noch der ir euch entlichen richten muchtet, mugen wir e. g. gnediglichen willen und nit aus ungnaden uns zu wissen fugen gerne anhoren, wo mit wir auch wusten aller e. gnaden als unsern gnedigen hern zu dinen. dasz thun wir mit unvordrossen fleis alzeit willig und gerne, datum dinstag vigilie kathedra Petri anno domini etc. im dritten jaren. 1503 Feb. 21. Und nochdem der her van Plawen sulche anligen der vam Elbogen verstanden, wol zu vermuten, das an ir k. mt. gelangt, als dan irer k. mt. schrift, im behendigt, ausweist, wy hirnach folgt : Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behem konigk dem hochgeboren hern Heinrichen, burgraven zu Meissen, graven zum Hartenstein, her van Blawen und landvoit in Niderlausitz, un- serm liben getreuwen. Hochgeborner besunder liber getreuwer! wir haben nit allein sunder der vam Elbogen und der van Tepel, auch der ritterschaft und manschaft Elpogner kreisz schreiben, uns itzt getan und zugesant, der grossen und unpillicher beswe- rung, so in mutwilliglichen van den Slicken beschiecht, horen lesen und vernomen und schreiben dem edeln, unserm liben getreuwen Albrichten van Collabrat auf Libenstein, konigk- reichs zu Behem obersten canzler, zu dem sy umb sulch
124 — dy pillickeit oder furnemung pflegten oder pflegen wulten, mit ungehorsamglicher erzeigung wider sein gnad sulten verhalten, auch unsere gemein mit nichte anhalten eincherlei aufruer zu erwegen. haben auch kein wissen des fewers halben, wy angezeigt, van uns erhoert wurden. aber wir sint des in hoen vertrauwen, sein gnad uns bey sulchen koniglichen und der hern der cron rechtspruchen und ent- schiden, mermalen getan, gnediglich bleiben lassen. wu aber her Sebastian, unser her, e. g. mit eincherlei clag oder hulf wider uns zu thun ersucht hette, das wir doch sein gnaden nit ursachen geben haben, auch ungern thun wolten; das wir aber in uns ermessen mugen, sulch schrift van ewern selbsten thuen nit ausgangen, beten wir ewr aller gnaden mit fleis als unsere gnedige hern, uns armen zu verun- glimpfen nit annemen, sunder hern Sebastians, unsers hern, an e. g. brengen grund erfurschen. dabei e. g. mag er- merken, das wir uns alles, wir im pflichtig zu thun, auch wes wir begnadt und durch ir k. m. bestetigt und zu recht erkant, als fromen getreuwen leuten zusteet, gerne halten wollen. in beslusz begeert desz unser antwort, noch der ir euch entlichen richten muchtet, mugen wir e. g. gnediglichen willen und nit aus ungnaden uns zu wissen fugen gerne anhoren, wo mit wir auch wusten aller e. gnaden als unsern gnedigen hern zu dinen. dasz thun wir mit unvordrossen fleis alzeit willig und gerne, datum dinstag vigilie kathedra Petri anno domini etc. im dritten jaren. 1503 Feb. 21. Und nochdem der her van Plawen sulche anligen der vam Elbogen verstanden, wol zu vermuten, das an ir k. mt. gelangt, als dan irer k. mt. schrift, im behendigt, ausweist, wy hirnach folgt : Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behem konigk dem hochgeboren hern Heinrichen, burgraven zu Meissen, graven zum Hartenstein, her van Blawen und landvoit in Niderlausitz, un- serm liben getreuwen. Hochgeborner besunder liber getreuwer! wir haben nit allein sunder der vam Elbogen und der van Tepel, auch der ritterschaft und manschaft Elpogner kreisz schreiben, uns itzt getan und zugesant, der grossen und unpillicher beswe- rung, so in mutwilliglichen van den Slicken beschiecht, horen lesen und vernomen und schreiben dem edeln, unserm liben getreuwen Albrichten van Collabrat auf Libenstein, konigk- reichs zu Behem obersten canzler, zu dem sy umb sulch
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125 und ander ir notdorft zuflucht haben mugen, befelend, den Slicken in unserm namen ernstlich zu schreiben und zu gepiten, dy vam Elpogen und Tepel, auch dy ritterschaft und man- schaft Elbogner kreis wider ir freyheyt und alt herkomen und sunst in keiner weise zu besweren noch zu bekomern, und das sy auch, dy Slicken, das landrecht des selbigen creisz, wy van alters gewesen, besetzen und handeln. wir schreiben auch itzt bnanten unserm canzler, das er und andere hern weg und mittel finde, wan dy vam Elpogen oder dy manschaft des selben kreisz umb ire sachen und notdorft fur das landsrecht gein Brag komen, das sy alle ire sachen und notdorft, wy das fur alters gewesen, tewtzsch reden und fur brengen mugen. dan der ablosung halb dir auf der selbigen stat und slos Elpogen und des kreisz zu geben und zu vergonnen, als du uns in sunderheit geschriben, schreiben wir auch gedachten unserm canzler, in dy register zu sehen und schawen, in was summa und wy in, den Slicken, das vorschriben und vorpfend ist, uns sulchs schriftlichen zu erkunden, und so wir des wissen gewynen, wollen wir dir als dan sulcher ablosung weyter unser meynung und antwort wissen lassen. und noch dem uns dy vam Elpogen, dy ritterschaft und manschaft desz selbigen kreisz und dy van Tepel geschriben, betend, in dy stewer und hulf wider dy Turken zu ringern oder aber, wo das nit sein kunde, gne- diglich zu vergonnen, das sy dy selbsten zwischen ein ander noch irem vermugen anslahen und einnehmen muchten, ist dar auf unser befehel, das du inen allen van unsern wegen sagst, das sy sich mit einander einen und dar ein geben sulche steuer und hulf anzuslahen und auszurichten, wy dy bewilligung gemeniglich durch alle stande der cron zu Behem bescheen ist. der vierhundert pferd halben, wy dy, als du uns gesriben, noch der van Tepel schaden starg ge- halten, ist unser meynung dem eigentlich erfaren zu haben, wer dy gewesen sint, war umb und auf weme sy gehalten haben, uns als dan schriftlich zu erkunden. Mathis Hisserlis halben haben wir den hern, so itzt hy bey uns gewesen, bevolen, dy sachen zwischen im und Slicken laut des recht- spruchs zu end zu brengen. datum Ofen freitag noch purifi- cationem Marie anno domini etc. xv‘ im dritten, unser reyche des Hungrischen im dreyzenden und des Bemischen im zwei und dreissigisten jaren. 1503 Feb. 3. Ex commissione propria maiestatis regie. Ire konigliche maiestet hat den vam Elbogen bemisch auf ire getane clage auch geschriben, und ist also vordewtzt wurden:
125 und ander ir notdorft zuflucht haben mugen, befelend, den Slicken in unserm namen ernstlich zu schreiben und zu gepiten, dy vam Elpogen und Tepel, auch dy ritterschaft und man- schaft Elbogner kreis wider ir freyheyt und alt herkomen und sunst in keiner weise zu besweren noch zu bekomern, und das sy auch, dy Slicken, das landrecht des selbigen creisz, wy van alters gewesen, besetzen und handeln. wir schreiben auch itzt bnanten unserm canzler, das er und andere hern weg und mittel finde, wan dy vam Elpogen oder dy manschaft des selben kreisz umb ire sachen und notdorft fur das landsrecht gein Brag komen, das sy alle ire sachen und notdorft, wy das fur alters gewesen, tewtzsch reden und fur brengen mugen. dan der ablosung halb dir auf der selbigen stat und slos Elpogen und des kreisz zu geben und zu vergonnen, als du uns in sunderheit geschriben, schreiben wir auch gedachten unserm canzler, in dy register zu sehen und schawen, in was summa und wy in, den Slicken, das vorschriben und vorpfend ist, uns sulchs schriftlichen zu erkunden, und so wir des wissen gewynen, wollen wir dir als dan sulcher ablosung weyter unser meynung und antwort wissen lassen. und noch dem uns dy vam Elpogen, dy ritterschaft und manschaft desz selbigen kreisz und dy van Tepel geschriben, betend, in dy stewer und hulf wider dy Turken zu ringern oder aber, wo das nit sein kunde, gne- diglich zu vergonnen, das sy dy selbsten zwischen ein ander noch irem vermugen anslahen und einnehmen muchten, ist dar auf unser befehel, das du inen allen van unsern wegen sagst, das sy sich mit einander einen und dar ein geben sulche steuer und hulf anzuslahen und auszurichten, wy dy bewilligung gemeniglich durch alle stande der cron zu Behem bescheen ist. der vierhundert pferd halben, wy dy, als du uns gesriben, noch der van Tepel schaden starg ge- halten, ist unser meynung dem eigentlich erfaren zu haben, wer dy gewesen sint, war umb und auf weme sy gehalten haben, uns als dan schriftlich zu erkunden. Mathis Hisserlis halben haben wir den hern, so itzt hy bey uns gewesen, bevolen, dy sachen zwischen im und Slicken laut des recht- spruchs zu end zu brengen. datum Ofen freitag noch purifi- cationem Marie anno domini etc. xv‘ im dritten, unser reyche des Hungrischen im dreyzenden und des Bemischen im zwei und dreissigisten jaren. 1503 Feb. 3. Ex commissione propria maiestatis regie. Ire konigliche maiestet hat den vam Elbogen bemisch auf ire getane clage auch geschriben, und ist also vordewtzt wurden:
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126 — 1503 Márz 14. Ersamen, unsern liben getreuwen! nach dem, als ir uns schreibt und offenbaert ewre viel angehen und abdringen, welche euch gescheen van ewern vorsetzten hern, denselbi- gen allen haben wir vernomen ausz ewerm schreiben, wo wir dan den hern und edeln haben bevolen, im landrechten an unser stat, was unter euch und yn ist, das alles zu verhoren, und so euch wurde was wider dy abred und ewre begaben van yn gescheen, das selbige ausgehoert an unser stat das wider ein zu brengen, dar umb das ir zu sulcher verhorung etliche person ausclaübt auf den eritztag noch quatuortempo- ra nechst komend mit aller notdorft fur den selbigen hern und edeln im landrecht zu stehen. auch ist uns angetragen, das ewre hern eincherlei abred mit den van Nurenbergk sulten getan haben, das das slos und stat Elbogen zu irer notdorft yn auf getan wurde. so euch was wissend davan ist, wir gepiten euch, so ewre hern wolten euch dar zu zwingen, ir das mit nichte zugeben solt an unser wissen, das ir ymantz fremdes yn ewre stat einlassen sult, welcher dan ir wol mechtig nicht mucht sein. so wir doch den glauben in dy Slicke nicht haben, das sy sy in sulche ding wider recht ordnung und vorpindung sulten geben; wo wir in auch dar van schreiben wurden, sy aber euch dar uber zwingen, tut uns wissen an unterlasz, so musten wir das anders versorgen. April 4. Item der gleichen hat ir k. mt. den mannen Elbogner kreisz auch geschriben und sy fur dy hern der cron gein Prag verpot auf dinstag, wy dy vam Elbogen, mit irer ge- rechtickeit zu stehen. dar auf sy etliche van in, des gleichen dy vam Elbogen Johanem Tuchmacher und Jorgen Adel- heider hin ein verordent. also sint dy edeln und burger, auch dy vam Warmpad fur hern canzler und andern hern mit iren clagen, wy oben angezeigt, gestanden notdorftiglich ; aber her Sebastian Slick aussen bliben, auch nymantz van seint wegen entgegen gewest. dar auf dy hern nichtz geteylt [?] noch erkant, sundern den mannen, den vam Elbogen, Warmpad, gesagt, das sy sich sullen fugen mit iren freyheiten und gerechtickeiten dinstag noch judica kunftig gein Eger, als dan werden etliche hern der cron da auch sein; der gleichen wellen sy hern Sebastian Slick auch schreiben, da hin zu komen, und sy irer gebrechen entscheiden. welche srift an
126 — 1503 Márz 14. Ersamen, unsern liben getreuwen! nach dem, als ir uns schreibt und offenbaert ewre viel angehen und abdringen, welche euch gescheen van ewern vorsetzten hern, denselbi- gen allen haben wir vernomen ausz ewerm schreiben, wo wir dan den hern und edeln haben bevolen, im landrechten an unser stat, was unter euch und yn ist, das alles zu verhoren, und so euch wurde was wider dy abred und ewre begaben van yn gescheen, das selbige ausgehoert an unser stat das wider ein zu brengen, dar umb das ir zu sulcher verhorung etliche person ausclaübt auf den eritztag noch quatuortempo- ra nechst komend mit aller notdorft fur den selbigen hern und edeln im landrecht zu stehen. auch ist uns angetragen, das ewre hern eincherlei abred mit den van Nurenbergk sulten getan haben, das das slos und stat Elbogen zu irer notdorft yn auf getan wurde. so euch was wissend davan ist, wir gepiten euch, so ewre hern wolten euch dar zu zwingen, ir das mit nichte zugeben solt an unser wissen, das ir ymantz fremdes yn ewre stat einlassen sult, welcher dan ir wol mechtig nicht mucht sein. so wir doch den glauben in dy Slicke nicht haben, das sy sy in sulche ding wider recht ordnung und vorpindung sulten geben; wo wir in auch dar van schreiben wurden, sy aber euch dar uber zwingen, tut uns wissen an unterlasz, so musten wir das anders versorgen. April 4. Item der gleichen hat ir k. mt. den mannen Elbogner kreisz auch geschriben und sy fur dy hern der cron gein Prag verpot auf dinstag, wy dy vam Elbogen, mit irer ge- rechtickeit zu stehen. dar auf sy etliche van in, des gleichen dy vam Elbogen Johanem Tuchmacher und Jorgen Adel- heider hin ein verordent. also sint dy edeln und burger, auch dy vam Warmpad fur hern canzler und andern hern mit iren clagen, wy oben angezeigt, gestanden notdorftiglich ; aber her Sebastian Slick aussen bliben, auch nymantz van seint wegen entgegen gewest. dar auf dy hern nichtz geteylt [?] noch erkant, sundern den mannen, den vam Elbogen, Warmpad, gesagt, das sy sich sullen fugen mit iren freyheiten und gerechtickeiten dinstag noch judica kunftig gein Eger, als dan werden etliche hern der cron da auch sein; der gleichen wellen sy hern Sebastian Slick auch schreiben, da hin zu komen, und sy irer gebrechen entscheiden. welche srift an
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127 hern Sebastian getan also ist verdewtzt wurden, wy hernach vulgt: Wolgeboren hern, liben frund ! unser gnedigster her und konig, ir konigliche gnaden, han uns geschaft und bevolen, euch mit den mannen und steten desz Elbognischen kreis zu vorhoren, und sy, dy manne, uns ir k. gnaden brive fur- geweist, dar inne ire k. gnaden verschaft, euch fur uns zu- verhoren und zu gescheen. dor auf so dy mannen, auch dy stete mit aller irer notdorft fur uns gestanden, geruft und gebeten einer verhorung, bei dem auch ire beswerung, dy in van euch uber ire altherkomen, aussatzung und gerech- tickeiten bescheen, verkundet, besunder das den mannen ir landrecht neben altherkomender gerechtickeit unersetzt sey, und das auch den burgern van hern Niclosen, ewerm vet- tern, vorboten sey, alle sachen zu margte in ire stete zu furen. dar umb wir euch ausz befehel k. mt. vormanen, das ir ynen dy alle sachen, das yn zu beswerung ist und wider rechtlich ordnung beschiet, gein yn dasz zu pessern und verandern, den mannen ir landgericht zu setzen und bey altherkomen, rechten und aussatzungen, auch dy burger neben irer abberednusz zu behalten, so fern sy dy mit euch haben. und was furder anlangt dy vam Warmpad und ander alle manen, noch geschaft k. mt. befeheln und verschaffen, dasz ir mit keinen gewalt keinerlei weise sy nit bedrangt, noch auch ewern vettern, hern Niclosen, desz gleichen zu thun nit vorstatet. basz der sache zu vorhorung und dar umb diser aller sachen mit den mannen und auch den steten sult ir auf dinstag noch dem suntag judica erstkomende fur den hern und ritterschaften, dy zu Eger auf dy zeit sein werden, furgestehen, do selbst dy manne und van steten des gleich sein sollen. so haben wir van uns und auf bevehel k. mt. gnanten hern und van der ritterschaft befehel euch an unser stat verhoren und noch sulcher verhore euch beyde teyl zu bescheiden und erkennen, was ir euch gein in halten und sy wider umb euch zu thun schuldig sein sollen. dem tut also und nit anders, so fern ir der k. mt. zorn vermeiden wolt; dan zu verseen were, wo ir euch dieser verhore ent- setzen, das ir dar inne mer ewern willen den der gerech- tickeit fur haben zu gebrauchen. geben auf dem slos zu Prag am mitwoch noch reminiscere etc. xv‘ tercio. 38а 1503 März 15. Es ist aber sulche tagsatzung gein Eger durch dy hern der kron abgekundt und nit fur sich gangen; ausz was ur- sachen iren gnaden unvorporgen. dar umb der edeln und vam Elpogen sachen in der forigen aufs heylthum gein Prag
127 hern Sebastian getan also ist verdewtzt wurden, wy hernach vulgt: Wolgeboren hern, liben frund ! unser gnedigster her und konig, ir konigliche gnaden, han uns geschaft und bevolen, euch mit den mannen und steten desz Elbognischen kreis zu vorhoren, und sy, dy manne, uns ir k. gnaden brive fur- geweist, dar inne ire k. gnaden verschaft, euch fur uns zu- verhoren und zu gescheen. dor auf so dy mannen, auch dy stete mit aller irer notdorft fur uns gestanden, geruft und gebeten einer verhorung, bei dem auch ire beswerung, dy in van euch uber ire altherkomen, aussatzung und gerech- tickeiten bescheen, verkundet, besunder das den mannen ir landrecht neben altherkomender gerechtickeit unersetzt sey, und das auch den burgern van hern Niclosen, ewerm vet- tern, vorboten sey, alle sachen zu margte in ire stete zu furen. dar umb wir euch ausz befehel k. mt. vormanen, das ir ynen dy alle sachen, das yn zu beswerung ist und wider rechtlich ordnung beschiet, gein yn dasz zu pessern und verandern, den mannen ir landgericht zu setzen und bey altherkomen, rechten und aussatzungen, auch dy burger neben irer abberednusz zu behalten, so fern sy dy mit euch haben. und was furder anlangt dy vam Warmpad und ander alle manen, noch geschaft k. mt. befeheln und verschaffen, dasz ir mit keinen gewalt keinerlei weise sy nit bedrangt, noch auch ewern vettern, hern Niclosen, desz gleichen zu thun nit vorstatet. basz der sache zu vorhorung und dar umb diser aller sachen mit den mannen und auch den steten sult ir auf dinstag noch dem suntag judica erstkomende fur den hern und ritterschaften, dy zu Eger auf dy zeit sein werden, furgestehen, do selbst dy manne und van steten des gleich sein sollen. so haben wir van uns und auf bevehel k. mt. gnanten hern und van der ritterschaft befehel euch an unser stat verhoren und noch sulcher verhore euch beyde teyl zu bescheiden und erkennen, was ir euch gein in halten und sy wider umb euch zu thun schuldig sein sollen. dem tut also und nit anders, so fern ir der k. mt. zorn vermeiden wolt; dan zu verseen were, wo ir euch dieser verhore ent- setzen, das ir dar inne mer ewern willen den der gerech- tickeit fur haben zu gebrauchen. geben auf dem slos zu Prag am mitwoch noch reminiscere etc. xv‘ tercio. 38а 1503 März 15. Es ist aber sulche tagsatzung gein Eger durch dy hern der kron abgekundt und nit fur sich gangen; ausz was ur- sachen iren gnaden unvorporgen. dar umb der edeln und vam Elpogen sachen in der forigen aufs heylthum gein Prag
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128 1508 April 28 anstehen bliben, und aufs heylthum Johannem Tuchmacher und Casparn Fitler, stadschreiber, dy zeit ein rat gein Prag verordent; des gleichen dy edeln desz kreisz auch getan, alle fur ein man irer gerechtickeit mit hern Sebastian furm kammerrechten zu stehen. Aber do her Sebastian, auch her Casper Slick dunerstag April 27 urm heyltum auffen Retzschen oben ein geriten, und der weg vam Retzscheen auf dy Clein Seyten bey sent Bene- dicten verfallen, nit hinab gekunt, zu ruck gesint den stein- weg hinab zu reyten, sint dy hern vam Guttenstein, her Heinrich, her Joan und her Wulff, auch auf den Retzscheen in unter augen geriten, vil leicht bedacht dy geschichte im Warmpad gescheen und geschrihen: „stecht tot, slat tod, es sint dy rechten.“ ist her Sebastian, und mit in gewest, ge- flohen, wen er yn zu swach gewest, und zum slosse zu. in dem ist seiner diener einer, Jorg Summer, durch bed packen gestochen; sint van der Slicke viere ins slos, und vier van den Burgenischen in nach gefolgt; dise achte sint ins slos komen, gefangen und eingelegt worden. her Sebastian ist aber dy steynen staffeln hinab, und dy Burgenischen ym nachgeriten, und entworden. in diser aufrure hern Sebastian der wetzscko, 1) dar inne sein gerechtickeit und gelt gehapt, dem jenigen, der yn gefuert, vam pferd geruckt und ver- loren worden, und dy bnanten edeln und burger vam El- pogen des furbeschidz furs recht vam heylthum untz auf mitwoch furm rechten gestanden. am mitwoch hat einer aussem rechten, Reynl, 2) k. mt. procurator, offenlich geruffen, das dy mannen desz kreisz Elpogen und dy burger vam El- pogen auf ditz mahel an heym zihen sollen und auf Martini kunftig wider furs kammerrecht komen, dy weyl her Se- bastian Slick sein wetzscko mit seiner gerechtickeit verloren; wollen dy hern desz rechtens alle sachen yn belangend, auch den hern van Plawen, untz auf Martini verschriben. dar auf 1) Hängetasche. 2) Rendl v. Anschowa.
128 1508 April 28 anstehen bliben, und aufs heylthum Johannem Tuchmacher und Casparn Fitler, stadschreiber, dy zeit ein rat gein Prag verordent; des gleichen dy edeln desz kreisz auch getan, alle fur ein man irer gerechtickeit mit hern Sebastian furm kammerrechten zu stehen. Aber do her Sebastian, auch her Casper Slick dunerstag April 27 urm heyltum auffen Retzschen oben ein geriten, und der weg vam Retzscheen auf dy Clein Seyten bey sent Bene- dicten verfallen, nit hinab gekunt, zu ruck gesint den stein- weg hinab zu reyten, sint dy hern vam Guttenstein, her Heinrich, her Joan und her Wulff, auch auf den Retzscheen in unter augen geriten, vil leicht bedacht dy geschichte im Warmpad gescheen und geschrihen: „stecht tot, slat tod, es sint dy rechten.“ ist her Sebastian, und mit in gewest, ge- flohen, wen er yn zu swach gewest, und zum slosse zu. in dem ist seiner diener einer, Jorg Summer, durch bed packen gestochen; sint van der Slicke viere ins slos, und vier van den Burgenischen in nach gefolgt; dise achte sint ins slos komen, gefangen und eingelegt worden. her Sebastian ist aber dy steynen staffeln hinab, und dy Burgenischen ym nachgeriten, und entworden. in diser aufrure hern Sebastian der wetzscko, 1) dar inne sein gerechtickeit und gelt gehapt, dem jenigen, der yn gefuert, vam pferd geruckt und ver- loren worden, und dy bnanten edeln und burger vam El- pogen des furbeschidz furs recht vam heylthum untz auf mitwoch furm rechten gestanden. am mitwoch hat einer aussem rechten, Reynl, 2) k. mt. procurator, offenlich geruffen, das dy mannen desz kreisz Elpogen und dy burger vam El- pogen auf ditz mahel an heym zihen sollen und auf Martini kunftig wider furs kammerrecht komen, dy weyl her Se- bastian Slick sein wetzscko mit seiner gerechtickeit verloren; wollen dy hern desz rechtens alle sachen yn belangend, auch den hern van Plawen, untz auf Martini verschriben. dar auf 1) Hängetasche. 2) Rendl v. Anschowa.
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129 — dy edeln und dy burgere abgeschiden und wider an heym gezogen. Sein konigliche maiestet hat geschriben den edeln, unsern liben getreuwen Niclasen, Casparn und Sebastian, den Slicken, gebrudern und gevettern van der Weiskirchen: Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behm etc. konig. Edeln liben getreuwen! wir haben euch vtel (?) 1) zeit nachfolgende hore zu schreiben und befelen lassen, was an- langt dy erber manschaft mitsampt den van steten auf viel irer anligen oder zufuderligste mit in dar umb zu verhoren und weisen lassen und dasselbige etlichen unser crone hern zwischen ewr zu handeln und furzunemen etlich mahel be- volen, des ir dan, als ir wist, da hin zu komen beschickt worden, aber auf ewern teyl dar inne ny furgestanden, des wir nit wenig auf des andern teil stetlich furtragen unge- fallis tragen. also darumb auf weytern betracht disz handels haben wir iczt aber der erbar mannen und der van steten anligen gnediglich angesehen und zu einen entlichem fur- nemen uns aigentlich bevehel hir inne an unser stat den hern unser crone Behem, so das landrecht besitzen, getan, dy selbigen irrigen sachen mit ewrer, den mannen und den van steten auf ein ende zu vorhoren und rechtlichen ewrs irsals dar umb erkennen und ansprechen. das selbe so zwi- schen bevehlen wir euch hir mit ernstlich und des bey vor- lisung aller ewrer privilegien, guter und gerechtickeit vor- manen, zur zeit iczt der quatuortempora nehst erscheinenden auf dem dinstag nach Jeronimi, da man ander neben sachen verhoert, fur dy hern obgnant mit itzlicher ewrer notdurft, dy euch zu ewerm behelf dienen mag, furzugesteen, mit gnanten erbern mannen und den van steten, dy wir des- selben tages auch zu komen verbot haben, vorhoren und erkennen lassen, und da selbst der sachen ganz fur und auszustehen, kein andern behelf zu nemen bey den penen und verlust, ir vormelt vernomen hapt, kein anders zu thun bey vermeydung unser ungnaden. datum Ofen am tage Bor- tholomei anno domini etc. xv' im dritten jaren. 38b 1503 Aug. 24. Ex commissione propria maiestatis regie. Item desz gleichen sein k. mt. den mannen und steten Elbognischen kreis, wy hernach volgt, auch geschriben: 1) Viel?
129 — dy edeln und dy burgere abgeschiden und wider an heym gezogen. Sein konigliche maiestet hat geschriben den edeln, unsern liben getreuwen Niclasen, Casparn und Sebastian, den Slicken, gebrudern und gevettern van der Weiskirchen: Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behm etc. konig. Edeln liben getreuwen! wir haben euch vtel (?) 1) zeit nachfolgende hore zu schreiben und befelen lassen, was an- langt dy erber manschaft mitsampt den van steten auf viel irer anligen oder zufuderligste mit in dar umb zu verhoren und weisen lassen und dasselbige etlichen unser crone hern zwischen ewr zu handeln und furzunemen etlich mahel be- volen, des ir dan, als ir wist, da hin zu komen beschickt worden, aber auf ewern teyl dar inne ny furgestanden, des wir nit wenig auf des andern teil stetlich furtragen unge- fallis tragen. also darumb auf weytern betracht disz handels haben wir iczt aber der erbar mannen und der van steten anligen gnediglich angesehen und zu einen entlichem fur- nemen uns aigentlich bevehel hir inne an unser stat den hern unser crone Behem, so das landrecht besitzen, getan, dy selbigen irrigen sachen mit ewrer, den mannen und den van steten auf ein ende zu vorhoren und rechtlichen ewrs irsals dar umb erkennen und ansprechen. das selbe so zwi- schen bevehlen wir euch hir mit ernstlich und des bey vor- lisung aller ewrer privilegien, guter und gerechtickeit vor- manen, zur zeit iczt der quatuortempora nehst erscheinenden auf dem dinstag nach Jeronimi, da man ander neben sachen verhoert, fur dy hern obgnant mit itzlicher ewrer notdurft, dy euch zu ewerm behelf dienen mag, furzugesteen, mit gnanten erbern mannen und den van steten, dy wir des- selben tages auch zu komen verbot haben, vorhoren und erkennen lassen, und da selbst der sachen ganz fur und auszustehen, kein andern behelf zu nemen bey den penen und verlust, ir vormelt vernomen hapt, kein anders zu thun bey vermeydung unser ungnaden. datum Ofen am tage Bor- tholomei anno domini etc. xv' im dritten jaren. 38b 1503 Aug. 24. Ex commissione propria maiestatis regie. Item desz gleichen sein k. mt. den mannen und steten Elbognischen kreis, wy hernach volgt, auch geschriben: 1) Viel?
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130 — Den strengen ernfesten fursichtigen und weisen ritter- schaft, manschaften und steten unsers Elbognischen kreis, unsern liben getrewen. Wladislaus etc. 1503 Okt. 3. Aug. 24. Strenge ernfeste fursichtige und weise, liben getreuwen! zu gnediglichen betracht haben wir angesehen ewrer viel beswerde und anbrengen, das ir bisher zu ewern pfantzhern fur uns anbracht, und demnach an unser stat den hern und wladecken, so das landgerichte in unser cron Behem be- sitzen, austraglich zwischen ewer beyder part zu handeln befolen, zu nagst erscheinende dinstag nach itzt kunftig Jeronimi und entlich dar umb auszusprechen, wie wir dann durch unsern vorbot brive ewern gnanten pfantzhern bey ernstlichen penen und vorlisung irer privilegien, guter und gerechtickeit zusenden lassen haben. dasselbe so auch mit zu wissen vormanen wir euch auch alle, uf vermelte zeit kegenwertig bey den penen, ewrn pfantzhern aufgelegt ist, mit aller ewrer notdorft entlich zu erscheinen, daselbsten ewr irrigen sachen mit ewrn pfantzhern zu verhoren und recht- lichen abscheiden und erkennen lassen unde kein anders. datum Ofen am tage Bartholomei unser reiche des Hungri- schen im drevzenden und desz Bemischen im zwei und dreissigisten jaren. 89b Ex mandato proprio regie maiestatis. Auf sulche irer k. mt. geschefte haben dy ritterschaft desz kreis Elbogen, desz gleichen ein rath zum Elpogen Nickel Reinl, Jorg Odelheider, Lorenz Tascher und Casparn Fitleer, stadschreiber, ir ratz frunde, desz gleichen dy vam Warmpad ir ratz frunde, und itzlicher teyl mit iren frei- heiten und gerechtickeyten gein Prag fur dy hern desz land- rechtens verordent, und ritterschaft Elbogen und Warmpad der zusag nach lauth desz koniglichen commisz alle fur ein man gestanden. 1) desz haben dy ritterschaft ire clagen wider hern Sebastian getan, sint ire freyheit gelesen worden und ire clagen gnuglich durch dy hern verhoert, desz gleichen dy vam Elpogen und Warmpad ire freiheit offenlich erzaigt 1) Wegen des grossen Zwiespaltes am Hieronymuslandtage kamen viele Beisitzer des Landrechtes nicht nach Prag und das Landrecht hielt desshalb keine Sitzung. (Palacky V. 2 S. 82.)
130 — Den strengen ernfesten fursichtigen und weisen ritter- schaft, manschaften und steten unsers Elbognischen kreis, unsern liben getrewen. Wladislaus etc. 1503 Okt. 3. Aug. 24. Strenge ernfeste fursichtige und weise, liben getreuwen! zu gnediglichen betracht haben wir angesehen ewrer viel beswerde und anbrengen, das ir bisher zu ewern pfantzhern fur uns anbracht, und demnach an unser stat den hern und wladecken, so das landgerichte in unser cron Behem be- sitzen, austraglich zwischen ewer beyder part zu handeln befolen, zu nagst erscheinende dinstag nach itzt kunftig Jeronimi und entlich dar umb auszusprechen, wie wir dann durch unsern vorbot brive ewern gnanten pfantzhern bey ernstlichen penen und vorlisung irer privilegien, guter und gerechtickeit zusenden lassen haben. dasselbe so auch mit zu wissen vormanen wir euch auch alle, uf vermelte zeit kegenwertig bey den penen, ewrn pfantzhern aufgelegt ist, mit aller ewrer notdorft entlich zu erscheinen, daselbsten ewr irrigen sachen mit ewrn pfantzhern zu verhoren und recht- lichen abscheiden und erkennen lassen unde kein anders. datum Ofen am tage Bartholomei unser reiche des Hungri- schen im drevzenden und desz Bemischen im zwei und dreissigisten jaren. 89b Ex mandato proprio regie maiestatis. Auf sulche irer k. mt. geschefte haben dy ritterschaft desz kreis Elbogen, desz gleichen ein rath zum Elpogen Nickel Reinl, Jorg Odelheider, Lorenz Tascher und Casparn Fitleer, stadschreiber, ir ratz frunde, desz gleichen dy vam Warmpad ir ratz frunde, und itzlicher teyl mit iren frei- heiten und gerechtickeyten gein Prag fur dy hern desz land- rechtens verordent, und ritterschaft Elbogen und Warmpad der zusag nach lauth desz koniglichen commisz alle fur ein man gestanden. 1) desz haben dy ritterschaft ire clagen wider hern Sebastian getan, sint ire freyheit gelesen worden und ire clagen gnuglich durch dy hern verhoert, desz gleichen dy vam Elpogen und Warmpad ire freiheit offenlich erzaigt 1) Wegen des grossen Zwiespaltes am Hieronymuslandtage kamen viele Beisitzer des Landrechtes nicht nach Prag und das Landrecht hielt desshalb keine Sitzung. (Palacky V. 2 S. 82.)
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131 — und meniglich gesehen. aber es ist kein clag in sunderheit van steten eroffent, den allein, was dy ritterschaft geclagt, wy sy dy vam Elpogen und Warmpad bey iren freiheiten, alten gewonheiten und gerechtickeiten und k. rechtspruchen van hern Sebastian Slick nit pleiben konen und stehen als dy gehorsamen irer k. mt. mit iren freiheiten und gerech- tickeiten, versehen sich, dy hern Slick werden der gleichen ire freiheiten und grundbrive auch auflegen und horen lassen. dar auf Nickel vam Saher van wegen hern Sebastian Slick als sein redner ein copien aufgelegt; ist aber nit gnugsam erkant und durch dy hern rechtlichen gesprochen, das noch verschaffung k. mt. ire grundbrive und alle ire gerechtickeyt auflegen sullen zu verhoren. haben dy Slick nit thun wellen und unter andern reden gesagt, sy sind nit schuldig ire brive und gerechtickeit aldo aufzulegen und horen lassen, sunder fur irer k. mth dar auf dy hern noch gehaptem rathe gesagt, dy weyl dy manne und stete Elpognischen kreisz als dy gehorsamen irer k. mt. mit irer gerechtickeit erscheynen, und her Sebastian Slick sulchs vorechtig und als ein un. gehorsamer, wollen sy sulchs irer k. mt. schreiben, wes sy sich weyter wissen zu halten. das denn also gescheen, und also abgeschiden und van stundan ir k. mt. unter dem land- sigel geschriben haben. also haben dy vam Elpogen sich irer k. mt. mandat gehalten. ist her Sebastian Slick dar nach auf Martini fur dy hern des cammerrechtens getretten, und dy vam Elpogen nit gestanden, sunder sich der gepot k. mt. gehalten. als dan hat man dy vam Elpogen gefodert. ist Mathis Hisserl do van wegen der vam Elpogen gestanden und sy vorantwort, auch ire brive, so dy vam Elpogen den hern desz cammerrechtens geschriben, den hern geantwort, dy den gnuglich verlesen wurden, wy sy gefreyet, nyrgen wen fur irer k. mt. zu stehen, auch wy sy dy k. mt. und hern Sebastian fur dy hern desz landrechtens geweist, und sy als dy gehorsam gestanden, welchen ir k. mt. mandat sich noch gehorsamglich halten wellen. ist in aber auf dasz 1503 Nov. 11 9*
131 — und meniglich gesehen. aber es ist kein clag in sunderheit van steten eroffent, den allein, was dy ritterschaft geclagt, wy sy dy vam Elpogen und Warmpad bey iren freiheiten, alten gewonheiten und gerechtickeiten und k. rechtspruchen van hern Sebastian Slick nit pleiben konen und stehen als dy gehorsamen irer k. mt. mit iren freiheiten und gerech- tickeiten, versehen sich, dy hern Slick werden der gleichen ire freiheiten und grundbrive auch auflegen und horen lassen. dar auf Nickel vam Saher van wegen hern Sebastian Slick als sein redner ein copien aufgelegt; ist aber nit gnugsam erkant und durch dy hern rechtlichen gesprochen, das noch verschaffung k. mt. ire grundbrive und alle ire gerechtickeyt auflegen sullen zu verhoren. haben dy Slick nit thun wellen und unter andern reden gesagt, sy sind nit schuldig ire brive und gerechtickeit aldo aufzulegen und horen lassen, sunder fur irer k. mth dar auf dy hern noch gehaptem rathe gesagt, dy weyl dy manne und stete Elpognischen kreisz als dy gehorsamen irer k. mt. mit irer gerechtickeit erscheynen, und her Sebastian Slick sulchs vorechtig und als ein un. gehorsamer, wollen sy sulchs irer k. mt. schreiben, wes sy sich weyter wissen zu halten. das denn also gescheen, und also abgeschiden und van stundan ir k. mt. unter dem land- sigel geschriben haben. also haben dy vam Elpogen sich irer k. mt. mandat gehalten. ist her Sebastian Slick dar nach auf Martini fur dy hern des cammerrechtens getretten, und dy vam Elpogen nit gestanden, sunder sich der gepot k. mt. gehalten. als dan hat man dy vam Elpogen gefodert. ist Mathis Hisserl do van wegen der vam Elpogen gestanden und sy vorantwort, auch ire brive, so dy vam Elpogen den hern desz cammerrechtens geschriben, den hern geantwort, dy den gnuglich verlesen wurden, wy sy gefreyet, nyrgen wen fur irer k. mt. zu stehen, auch wy sy dy k. mt. und hern Sebastian fur dy hern desz landrechtens geweist, und sy als dy gehorsam gestanden, welchen ir k. mt. mandat sich noch gehorsamglich halten wellen. ist in aber auf dasz 1503 Nov. 11 9*
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132 — mahel nit hulflich gewest, sunder dy hern desz cammer- rechtens haben hern Sebastian sein sach erstanden zuerkant in ruck den vam Elpogen. 1) Des haben sich der adel des kreisz, auch dy vam El- pogen beswert funden, uber verweysung irer k. mt. fur zweyen rechten zu stehen, auch uber ire freiheit, dar zu sy fur rechtlich erkant, weyter dar uber erkennen und rechten lassen. haben den hern sulchs sprechens nit gesteen wellen und beswert funden; dar auf der adel und sy als fur ein man den edeln Mathisen Hisserl vermucht, gein Ofen zu irer k. mt. geschickt und verordent, der sulchs van eins gemeinen nutz wegen, wy wol es im swer gewest, angenommen und geryten, sich der grossen muh nit verdrissen lassen, sulche notprestung, dy her Sebastian land und stete belestigt, wider an ir kr. mt. gebracht. dar auf ir k. mt. der ritter- schaft und steten desz kreisz Elpogen also schreibt : 40a Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behem etc. konigk. Den ernfesten und fursichtigen der ritterschaft, manschaft und den steten im Elpogner kreisz, unsern liben getreuwen. Ernfeste und fursichtig lib getreuw ! wir haben ewr anligen und beswerung vernomen. uns nit hetten versehen, uber unser forig schreiben solt anders gein euch furgenomen sein, den wy es dy hern am landrechten auf unser befehel aufgestelt haben. dy weyl ir dan van ewern pfandshern weiter bedrangt werdet, thu wir in schreiben und schaffen, das er euch mit allen sachen unbemuhet sal lassen, an ewr freiheyt und altherkomen mit nichte beswere, sunder sich unser forigen und itzigen schreiben nach halden, pey der peen, dar auf gesetzt ist, unser zukunft erbeiten, wellen wir disen handel selbst verhoren und wissen haben, wer sich gehorsam und unserm gescheft nach gehalten hat oder der peen vorfallen. wissen wir uns forder dar innen weyter wol zu halten. wollen euch auch an ewr freyheit und rechten nit vorkurzen lassen; bevelen euch hirmit und wellen, das ir an einander helfet, wer euch gewalt thun wolt mit brant, rauberei ader ander ubeltat, das wider recht were, im kreisz, 1) Den Schlicken wurde gegen die Elbogner das Contumazrecht (právo stane) zugesprochen. (Ibidem.)
132 — mahel nit hulflich gewest, sunder dy hern desz cammer- rechtens haben hern Sebastian sein sach erstanden zuerkant in ruck den vam Elpogen. 1) Des haben sich der adel des kreisz, auch dy vam El- pogen beswert funden, uber verweysung irer k. mt. fur zweyen rechten zu stehen, auch uber ire freiheit, dar zu sy fur rechtlich erkant, weyter dar uber erkennen und rechten lassen. haben den hern sulchs sprechens nit gesteen wellen und beswert funden; dar auf der adel und sy als fur ein man den edeln Mathisen Hisserl vermucht, gein Ofen zu irer k. mt. geschickt und verordent, der sulchs van eins gemeinen nutz wegen, wy wol es im swer gewest, angenommen und geryten, sich der grossen muh nit verdrissen lassen, sulche notprestung, dy her Sebastian land und stete belestigt, wider an ir kr. mt. gebracht. dar auf ir k. mt. der ritter- schaft und steten desz kreisz Elpogen also schreibt : 40a Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungern und Behem etc. konigk. Den ernfesten und fursichtigen der ritterschaft, manschaft und den steten im Elpogner kreisz, unsern liben getreuwen. Ernfeste und fursichtig lib getreuw ! wir haben ewr anligen und beswerung vernomen. uns nit hetten versehen, uber unser forig schreiben solt anders gein euch furgenomen sein, den wy es dy hern am landrechten auf unser befehel aufgestelt haben. dy weyl ir dan van ewern pfandshern weiter bedrangt werdet, thu wir in schreiben und schaffen, das er euch mit allen sachen unbemuhet sal lassen, an ewr freiheyt und altherkomen mit nichte beswere, sunder sich unser forigen und itzigen schreiben nach halden, pey der peen, dar auf gesetzt ist, unser zukunft erbeiten, wellen wir disen handel selbst verhoren und wissen haben, wer sich gehorsam und unserm gescheft nach gehalten hat oder der peen vorfallen. wissen wir uns forder dar innen weyter wol zu halten. wollen euch auch an ewr freyheit und rechten nit vorkurzen lassen; bevelen euch hirmit und wellen, das ir an einander helfet, wer euch gewalt thun wolt mit brant, rauberei ader ander ubeltat, das wider recht were, im kreisz, 1) Den Schlicken wurde gegen die Elbogner das Contumazrecht (právo stane) zugesprochen. (Ibidem.)
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133 — es were pey tag oder pei nacht, dar zu wol wir ouch mit gnaden geneigt sein, euch dar innen nit zu verlassen; auch das ir ewr landrecht sollet siczen, wie das fur altherkomen ist, euch nymandz da van entzihen lassen. wird euch imandz uber unser gescheft dar an hindern, uns zu verkunden, da mit wir wissen, an wem der bruch sey, uns dar nach wissen gen denen zu halten. dar an tut ir unser meynung. datum Ofen suntags fur Thome apostoli anno domini etc. xv' im dritten unser reyche desz Hungrischen im vierzenden und des Bemischen im drey und dreissigisten jaren. 1508 Dec. 17. Des gleichen hat auch ir kon. maiestet hern Sebastian Slick, wie hernach volgt, geschriben: Dem edeln Sebastian Slick, hern van Weiskirchen und zum Elpogen, unserm liben getrewen. edler liber getreuwer! wir haben vernomen, das du dy vam Elpogen habst fur- genomen mit dem cammerrechten etlicher stuck halben ir freiheit betreffend und sy vermeinst da mit zu ubereilen. das wir uns zu dir nit hetten versehen uber unser gescheft dich der masz zu erzeigen, nach dem wir dir und in haben ge- schriben und verschaft, mit allen ewern freyheyten, brief und gerechtickeit fur den hern am landrechten unser cron Behm zu steen und umb alle sach, so ir mit einander irrig seit, entlichen entschied warten, pei verlisung der sach und aller gerechtickeyt. hetten uns versehen, du sulst dich unserm schreiben nach, auch unser cron Behem der hern, am rechten sitzen, auf schub gehalten haben und nit anderswo gesucht, dan wy unser furbescheid anzeigt; wellen van dir haben, das du dy vam Elbogen unbemuhet salt lassen und ire stadrecht, wy sy dy fur alt her gepracht haben, mit nichte irrest, dan wir sy pei unser schrift und pillich furbeschied wollen behalten und sulchen handel zwischen euch selbst verhoren, wer den streflich gehandelt hat, wissen wir uns auch zu halten und nit zu verlasen. befelen dir hirmit und wollen, das du dy vam Elpogen, Warmpad und ritterschaft, noch ir armleut keinen unrecht thuest und den Gilg Stein- pach sein baw an seim sitz nit werest, noch dem wir dir fur auch dar umb geschriben haben, und im oder sein leuten vorgleichung thuest, was im mit dem teich ertrenkt ist zwi- schen und der katemer iczt in der fasten, auch ir landrecht, wy fur alt her komen ist, lassen sitzen un geirt und nymand da van abwenden, dy fur dar zu gehoren. wurd das van dir oder imandz veracht, wissen wir uns der und ander ver- achtung nach zu erzaigen. du salt auch Cristof Hofman sein hals gericht lassen sitzen, wy das fur alt herkomen ist, und
133 — es were pey tag oder pei nacht, dar zu wol wir ouch mit gnaden geneigt sein, euch dar innen nit zu verlassen; auch das ir ewr landrecht sollet siczen, wie das fur altherkomen ist, euch nymandz da van entzihen lassen. wird euch imandz uber unser gescheft dar an hindern, uns zu verkunden, da mit wir wissen, an wem der bruch sey, uns dar nach wissen gen denen zu halten. dar an tut ir unser meynung. datum Ofen suntags fur Thome apostoli anno domini etc. xv' im dritten unser reyche desz Hungrischen im vierzenden und des Bemischen im drey und dreissigisten jaren. 1508 Dec. 17. Des gleichen hat auch ir kon. maiestet hern Sebastian Slick, wie hernach volgt, geschriben: Dem edeln Sebastian Slick, hern van Weiskirchen und zum Elpogen, unserm liben getrewen. edler liber getreuwer! wir haben vernomen, das du dy vam Elpogen habst fur- genomen mit dem cammerrechten etlicher stuck halben ir freiheit betreffend und sy vermeinst da mit zu ubereilen. das wir uns zu dir nit hetten versehen uber unser gescheft dich der masz zu erzeigen, nach dem wir dir und in haben ge- schriben und verschaft, mit allen ewern freyheyten, brief und gerechtickeit fur den hern am landrechten unser cron Behm zu steen und umb alle sach, so ir mit einander irrig seit, entlichen entschied warten, pei verlisung der sach und aller gerechtickeyt. hetten uns versehen, du sulst dich unserm schreiben nach, auch unser cron Behem der hern, am rechten sitzen, auf schub gehalten haben und nit anderswo gesucht, dan wy unser furbescheid anzeigt; wellen van dir haben, das du dy vam Elbogen unbemuhet salt lassen und ire stadrecht, wy sy dy fur alt her gepracht haben, mit nichte irrest, dan wir sy pei unser schrift und pillich furbeschied wollen behalten und sulchen handel zwischen euch selbst verhoren, wer den streflich gehandelt hat, wissen wir uns auch zu halten und nit zu verlasen. befelen dir hirmit und wollen, das du dy vam Elpogen, Warmpad und ritterschaft, noch ir armleut keinen unrecht thuest und den Gilg Stein- pach sein baw an seim sitz nit werest, noch dem wir dir fur auch dar umb geschriben haben, und im oder sein leuten vorgleichung thuest, was im mit dem teich ertrenkt ist zwi- schen und der katemer iczt in der fasten, auch ir landrecht, wy fur alt her komen ist, lassen sitzen un geirt und nymand da van abwenden, dy fur dar zu gehoren. wurd das van dir oder imandz veracht, wissen wir uns der und ander ver- achtung nach zu erzaigen. du salt auch Cristof Hofman sein hals gericht lassen sitzen, wy das fur alt herkomen ist, und
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134 — 1508 Dec. 17. 40b 1504 Jan. 4. mit gewalt nit weren. dunkt dich aber was da wider zu haben, magst du in mit recht furnemen laut des kreisz freiheit, da mit keim teyl gewalt ader unrecht geschee, dich unserm ge- scheft nach habest zu richten und dir selbst an deiner ver- schreibung nit schaden tuest; dan wir wollen, das unser ritterschaft, stete und inwoner wider ir recht und freiheit nit bedrangt werden. dar an vorbrengst du unser ernstliche meynung. datum Ofen ut supra in alia littera. Als sulche brive donnerstag fur der heiligen drei ko- nigen tag eim rat zugeschickt und bevolen, hern Sebastian sein brief durch etliche vom adel und zwen desz ratz geben, dar auf sy dy erbern vesten Heinrich van Globen, Cristof Meinl und Ot van Sparnek, Venzel Eckel und Lorenzen Pinter mit sulchem brive zum hern, im zu geben, geschickt. als sy fur dem slos thoer zuin hern Sebastian komen und Globner angehaben zu reden, hat her Sebastian zum Sparnecker gesagt: "wy das du her auf geest in das mein?“ hat Ott geantwort: „war umb sal ich nit herein gehen?“ hat der her gesagt: „du salt mir nicht in das mein gehen. ich pin dir nit holt.“ hat Ot gesagt : „war umb seit ir mir nit holt? ir wist ye kein schalkeit van mir.“ hat her Sebastian ge- sagt : „ya, ich weis schalkheit und bosheit van dir.“ hat Ot gesagt : „wist ir schalcheit und bosheit van mir, so sagst, wil ich mich verantworten.“ in dem hat der her noch ein mahel gesagt: „ich weis schalkheit und bosheit van dir“ und untern rock griffen zum messer. do das Sparnecker gesehen, ist er zu ruck treten, an sein swert griffen. hat her Sebastian gesagt: „wolst du dich mein weren?“ hat Ot gesagt: „wy anders her, wen ir mich slahen woltet?“ dar auf hat der her geschrihen: „spies her, spies her." also hat Ot sein swert gewonnen und dy staffeln zu ruck hinab gelauffen. ist des hern knecht gleicher zeit dy bruck herauf gangen. hat der her zu im gesagt: „sich drauf Hans, las in nit hyn." also ist Ot uber den kirchof hinab, und der knecht im mit blosser wer nach gelauffen. hat der her ein spies im slosz genomen und herab zum stad thoer gelauffen und das zugeslagen. ist Sparnecker in Hackensmidz hausz, dy zeit
134 — 1508 Dec. 17. 40b 1504 Jan. 4. mit gewalt nit weren. dunkt dich aber was da wider zu haben, magst du in mit recht furnemen laut des kreisz freiheit, da mit keim teyl gewalt ader unrecht geschee, dich unserm ge- scheft nach habest zu richten und dir selbst an deiner ver- schreibung nit schaden tuest; dan wir wollen, das unser ritterschaft, stete und inwoner wider ir recht und freiheit nit bedrangt werden. dar an vorbrengst du unser ernstliche meynung. datum Ofen ut supra in alia littera. Als sulche brive donnerstag fur der heiligen drei ko- nigen tag eim rat zugeschickt und bevolen, hern Sebastian sein brief durch etliche vom adel und zwen desz ratz geben, dar auf sy dy erbern vesten Heinrich van Globen, Cristof Meinl und Ot van Sparnek, Venzel Eckel und Lorenzen Pinter mit sulchem brive zum hern, im zu geben, geschickt. als sy fur dem slos thoer zuin hern Sebastian komen und Globner angehaben zu reden, hat her Sebastian zum Sparnecker gesagt: "wy das du her auf geest in das mein?“ hat Ott geantwort: „war umb sal ich nit herein gehen?“ hat der her gesagt: „du salt mir nicht in das mein gehen. ich pin dir nit holt.“ hat Ot gesagt : „war umb seit ir mir nit holt? ir wist ye kein schalkeit van mir.“ hat her Sebastian ge- sagt : „ya, ich weis schalkheit und bosheit van dir.“ hat Ot gesagt : „wist ir schalcheit und bosheit van mir, so sagst, wil ich mich verantworten.“ in dem hat der her noch ein mahel gesagt: „ich weis schalkheit und bosheit van dir“ und untern rock griffen zum messer. do das Sparnecker gesehen, ist er zu ruck treten, an sein swert griffen. hat her Sebastian gesagt: „wolst du dich mein weren?“ hat Ot gesagt: „wy anders her, wen ir mich slahen woltet?“ dar auf hat der her geschrihen: „spies her, spies her." also hat Ot sein swert gewonnen und dy staffeln zu ruck hinab gelauffen. ist des hern knecht gleicher zeit dy bruck herauf gangen. hat der her zu im gesagt: „sich drauf Hans, las in nit hyn." also ist Ot uber den kirchof hinab, und der knecht im mit blosser wer nach gelauffen. hat der her ein spies im slosz genomen und herab zum stad thoer gelauffen und das zugeslagen. ist Sparnecker in Hackensmidz hausz, dy zeit
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135 — burgermeister, komen, und her Sebastian dy stat herauf und iderman angeschrihen, wen er gesehen: „auf, auf uber Sparnecker, der mich hat ermorden wellen." in dem ist dem hern sein hofgesind und etliche van der gemein zukomen dem burgermeister fur sein hausz, und mit grossem geschrey der her gesagt viel malen: „burgermeister gib mir Sparnecker herausz, der mich ermorden hat wollen." und als dy van der gemein dise red gehoert und nit anders gewust, im sey also, und dem hern seiner red zu gefallen und also fur dem burgermeister mit gefaster were und mit gespanten arm- brusten und pfeyl dar auf gestanden, hat der burgermeister gesagt : „ich pit ewr gnad, mir in meim hause kein gewalt thun.“ dar auf der her : „ich wil dir kein gewalt thun ; gib mir Sparnecker herausz, der mich hat wellen ermorden." dar auf hat Globner gesagt: „ey herre, dy ding sint anders ge- scheen." hat im der her geantwort: „sweig Globner, ich wil dich nit horen, ich beger Sparneckers, der mich hat wellen ermorden in dem meinen; das ir mir den gebt, das ich in in thurm lege.“ sulcher red viel und schendung, so der her dem bugermeister und dy neben im waren tete, gescheen; also sprach der Lewn vam Jenessen, des hern pawren: „ey her, last uns zuslahen; iczunt ist es zeit." und andere meher gesagt: „ey, ey, slaht zu und machtz ausz; es ist iczt zeit. seht ir nit, das ir viel jungern rathe hinder euch hapt?“ ya ich glaub, wo der her ein wort gesprochen: „slaht zu," wer burgermeister, dy zwen edeln und all, dy bei in im hause stunden, van einer gemein erslagen worden, und dy pei dem hern waren. aber der her hat an sich gehalten und stet, wy gemelt, Sparnecker gefodert. er hat auch kein red van nymands zu der zeit horen wellen. hat im der burger- meister gesagt: „her! Sparnecker ist mit eim k. brive zu ewern gnaden in geschef der k. mt. komen; hat er ewr gnaden ermorden wellen, ist uns nit liep; wir wollen in verstricken, ist er hynnen, auf dy k. mt. ader auf dy hern desz hoen rechtens zu Prag, ewern gnaden dar umb gerecht
135 — burgermeister, komen, und her Sebastian dy stat herauf und iderman angeschrihen, wen er gesehen: „auf, auf uber Sparnecker, der mich hat ermorden wellen." in dem ist dem hern sein hofgesind und etliche van der gemein zukomen dem burgermeister fur sein hausz, und mit grossem geschrey der her gesagt viel malen: „burgermeister gib mir Sparnecker herausz, der mich ermorden hat wollen." und als dy van der gemein dise red gehoert und nit anders gewust, im sey also, und dem hern seiner red zu gefallen und also fur dem burgermeister mit gefaster were und mit gespanten arm- brusten und pfeyl dar auf gestanden, hat der burgermeister gesagt : „ich pit ewr gnad, mir in meim hause kein gewalt thun.“ dar auf der her : „ich wil dir kein gewalt thun ; gib mir Sparnecker herausz, der mich hat wellen ermorden." dar auf hat Globner gesagt: „ey herre, dy ding sint anders ge- scheen." hat im der her geantwort: „sweig Globner, ich wil dich nit horen, ich beger Sparneckers, der mich hat wellen ermorden in dem meinen; das ir mir den gebt, das ich in in thurm lege.“ sulcher red viel und schendung, so der her dem bugermeister und dy neben im waren tete, gescheen; also sprach der Lewn vam Jenessen, des hern pawren: „ey her, last uns zuslahen; iczunt ist es zeit." und andere meher gesagt: „ey, ey, slaht zu und machtz ausz; es ist iczt zeit. seht ir nit, das ir viel jungern rathe hinder euch hapt?“ ya ich glaub, wo der her ein wort gesprochen: „slaht zu," wer burgermeister, dy zwen edeln und all, dy bei in im hause stunden, van einer gemein erslagen worden, und dy pei dem hern waren. aber der her hat an sich gehalten und stet, wy gemelt, Sparnecker gefodert. er hat auch kein red van nymands zu der zeit horen wellen. hat im der burger- meister gesagt: „her! Sparnecker ist mit eim k. brive zu ewern gnaden in geschef der k. mt. komen; hat er ewr gnaden ermorden wellen, ist uns nit liep; wir wollen in verstricken, ist er hynnen, auf dy k. mt. ader auf dy hern desz hoen rechtens zu Prag, ewern gnaden dar umb gerecht
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136 412 zu werden." hat der her gesagt: „ir sult mir den geben in meine hende; ich wil in yn thurm legen und wil im recht thun, und ir sult das recht uber in sprechen.“ In mitler zeit sint etliche van der gemein hinten ein ins hawsz zum burgermeister komen und sich auch gesterkt. hat der her gesagt: „nu burgermeister, ich foder Sparnecker van euch, der mich hat wellen morden, das ir mir den gebt, das ich yn in thurm lege ; und wil im kein walt thun, ich wil im recht thun, und ir wolt mir den nit geben. so sag ich dir zu, such yn und antwort mir yn. lest du ihn aber hin weg, wil ich das van euch sagen und schreiben und zu deim leib und leben suchen." in dem van der thuer hindaen ge- treten und gefodert alle, dy pei im stehen wellen. sint eins teils van der gemein zu im getreten, eins teils van der gemein sint stil gestanden, sich dy ursach zu erfaren. und als man so hort, hat angeslagen und dy gemein sich ge- samelt. ist der her Jorg vam Eglofsteyn und andere sein hofgesind aufs slos gangen und dem burgermeister gesagt, den Sparnecker zu suchen und im zu antworten. dar zu hat der her etliche sein pawern geben und in gesucht, aber nit konnen fienden. wen es sich nu in dy nacht verzugen und Sparnecker uber dy stadtmaure hinten hin ab gefallen und in dy Rabitz kommen, und Rabitzer begriffen und gehalten, dasz dem burgermeister in geheym zu wissen getan. und da dy gemein gleicher zeit auffem rathausz gewest, hat in ein rath erzelet den anfang, wy Sparnecker in koniglicher pot- schaft mit eim koniglichen brive und van unser aller wegen den dem hern zu antworten, dar zu neben andern edeln verordent, und das sich dy ding anders, wen der gesagt, begeben haben. hat dy ganze gemein gesagt: dy weyl er van unsern wegen dar zu kome mit eim koniglichen brive, und den grund nu wissen, woll in nit fugen den uber zu antworten, und man sulle yn suchen. wollen auch uber im halten als from leuth; doch man sulle sich mit also ver- waren, da mit er auch nit entwerd. und hat der herre auf
136 412 zu werden." hat der her gesagt: „ir sult mir den geben in meine hende; ich wil in yn thurm legen und wil im recht thun, und ir sult das recht uber in sprechen.“ In mitler zeit sint etliche van der gemein hinten ein ins hawsz zum burgermeister komen und sich auch gesterkt. hat der her gesagt: „nu burgermeister, ich foder Sparnecker van euch, der mich hat wellen morden, das ir mir den gebt, das ich yn in thurm lege ; und wil im kein walt thun, ich wil im recht thun, und ir wolt mir den nit geben. so sag ich dir zu, such yn und antwort mir yn. lest du ihn aber hin weg, wil ich das van euch sagen und schreiben und zu deim leib und leben suchen." in dem van der thuer hindaen ge- treten und gefodert alle, dy pei im stehen wellen. sint eins teils van der gemein zu im getreten, eins teils van der gemein sint stil gestanden, sich dy ursach zu erfaren. und als man so hort, hat angeslagen und dy gemein sich ge- samelt. ist der her Jorg vam Eglofsteyn und andere sein hofgesind aufs slos gangen und dem burgermeister gesagt, den Sparnecker zu suchen und im zu antworten. dar zu hat der her etliche sein pawern geben und in gesucht, aber nit konnen fienden. wen es sich nu in dy nacht verzugen und Sparnecker uber dy stadtmaure hinten hin ab gefallen und in dy Rabitz kommen, und Rabitzer begriffen und gehalten, dasz dem burgermeister in geheym zu wissen getan. und da dy gemein gleicher zeit auffem rathausz gewest, hat in ein rath erzelet den anfang, wy Sparnecker in koniglicher pot- schaft mit eim koniglichen brive und van unser aller wegen den dem hern zu antworten, dar zu neben andern edeln verordent, und das sich dy ding anders, wen der gesagt, begeben haben. hat dy ganze gemein gesagt: dy weyl er van unsern wegen dar zu kome mit eim koniglichen brive, und den grund nu wissen, woll in nit fugen den uber zu antworten, und man sulle yn suchen. wollen auch uber im halten als from leuth; doch man sulle sich mit also ver- waren, da mit er auch nit entwerd. und hat der herre auf
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137 — sliessen lassen das Rabitz thoer ; und da ein rath Sparnecker funden, in auf den Rabitz thurm gelegt und in bewacht. auch van dem adel zu wissen getan; dy sich nit gesewmpt und mit dem fruesten mit iren armerleuten geim Elpogen komen. ist dy stadt pisz auf newn stunden zugeslossen gewest. und do der her erfaren, das Sparnecker gefunden wurden, hat er dy stad aufgeslossen und mermalen herab geschickt, durch sein dyner, Sparnecker im zu antworten ; wo man das nit tun, wolle er pey tausent schocken zu peinlichen rechten auf yn vor burgen. als dy edeln und ein rat desz hern bot- schaft am freitag also verstanden, haben sy auch zum hern hinauf geschickt Heinrich van Globen, Cristof Meinl, Venzel Eckel, Lorenz Pinter und etlich aus der eusser gemein, und Globner den k. brief geben, dem hern zu antworten. als Globner sulchen brief dem hern geben wellen, hat der her zu ym gesagt: „ich wil yn van dir nit nemen; wen mir aber der konig ein brief pei seim poten schickt, so wil ich yn annemen.“ hat Globner gesagt: „ich bet euch, her, ver- gest ewers zorns, wen dy ding sint nit so swermutig, als irs furnempt.“ dar auf der her gesagt: "du leugst ins maul hineyn." dar auf sint sy vam hern gangen. Item nit lang dar nach sint sy durch den hern wider hinauf verpot. hat ein rat etliche mer van der gemein dar zu geben und den brief Meinl dem hern zu antworten. sint zum hern komen, hat Meinl den brief in seiner hant gehapt und gesagt: „e. g. wol den k. brief van mir annemen.“ dar auf der her gesagt : „ich hab nit dar umb nach dir geschickt leck mich im arsch mit dem brive;" und den brief aber nit nemen wellen. also sint sy vam slosz gangen. haben sich auffem slosz gesterkt und van der zeit das besetzt, ire puchssen alle auf dy stad gericht, das gespeist und al ir notdorft hinauf gefuert. am sunabent frue ist der heiligen drei konigen tag; als sy dasz slosz mer den mit hundert mannen beseczt, ist der adel merer teyls und ir armleut mit in dy stad komen und neben eim rath ordnung gemacht 1504 Jan. 5. Jan. 6.
137 — sliessen lassen das Rabitz thoer ; und da ein rath Sparnecker funden, in auf den Rabitz thurm gelegt und in bewacht. auch van dem adel zu wissen getan; dy sich nit gesewmpt und mit dem fruesten mit iren armerleuten geim Elpogen komen. ist dy stadt pisz auf newn stunden zugeslossen gewest. und do der her erfaren, das Sparnecker gefunden wurden, hat er dy stad aufgeslossen und mermalen herab geschickt, durch sein dyner, Sparnecker im zu antworten ; wo man das nit tun, wolle er pey tausent schocken zu peinlichen rechten auf yn vor burgen. als dy edeln und ein rat desz hern bot- schaft am freitag also verstanden, haben sy auch zum hern hinauf geschickt Heinrich van Globen, Cristof Meinl, Venzel Eckel, Lorenz Pinter und etlich aus der eusser gemein, und Globner den k. brief geben, dem hern zu antworten. als Globner sulchen brief dem hern geben wellen, hat der her zu ym gesagt: „ich wil yn van dir nit nemen; wen mir aber der konig ein brief pei seim poten schickt, so wil ich yn annemen.“ hat Globner gesagt: „ich bet euch, her, ver- gest ewers zorns, wen dy ding sint nit so swermutig, als irs furnempt.“ dar auf der her gesagt: "du leugst ins maul hineyn." dar auf sint sy vam hern gangen. Item nit lang dar nach sint sy durch den hern wider hinauf verpot. hat ein rat etliche mer van der gemein dar zu geben und den brief Meinl dem hern zu antworten. sint zum hern komen, hat Meinl den brief in seiner hant gehapt und gesagt: „e. g. wol den k. brief van mir annemen.“ dar auf der her gesagt : „ich hab nit dar umb nach dir geschickt leck mich im arsch mit dem brive;" und den brief aber nit nemen wellen. also sint sy vam slosz gangen. haben sich auffem slosz gesterkt und van der zeit das besetzt, ire puchssen alle auf dy stad gericht, das gespeist und al ir notdorft hinauf gefuert. am sunabent frue ist der heiligen drei konigen tag; als sy dasz slosz mer den mit hundert mannen beseczt, ist der adel merer teyls und ir armleut mit in dy stad komen und neben eim rath ordnung gemacht 1504 Jan. 5. Jan. 6.
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138 — und in der stat gelegen. der her aber, do er noch viel her abschaffung, war umb man so viel volks in dy stat liesse, dy ursach wolt wissen, auch dy vam adel und Elpogen wider umb fragten, war umb er das slosz beseczet und sich also speisset, ist der her hin weg gein Valkenaw umb vesperzeit geriten. van der stund haben sy das slos noch mer gespeist, beseczt und behut tag und nacht mit macht. 1) 1) Leider bricht hier die Chronik ab. Uiber die weitere Entwicklung der Ereignisse s. Staři let. česk. S. 266, 275, 276 Palacky V. 2. S. 84— 86, 94—108 ; Heisinger S. 18 fig. und folgende im Archiv česky abge- druckte Urkunden: a) 1504 Juni 4. (VI. S. 292), b) 1505 Juli (s. d.) (VI. S. 318), 1505 Oktober 4. (V S. 322), c) d) 1505 Oktober 15. (VI. S. 327), e) 1505 Oktober 15 —21 (VI. S. 338), ƒ) 1506 März 21. (VI. S. 332 �337). Von letztrer, einem Landtags- erkentniss, welches den langen Streit beendigt, finden sich im Elbogner Ar- chiv Ubersetzungen.
138 — und in der stat gelegen. der her aber, do er noch viel her abschaffung, war umb man so viel volks in dy stat liesse, dy ursach wolt wissen, auch dy vam adel und Elpogen wider umb fragten, war umb er das slosz beseczet und sich also speisset, ist der her hin weg gein Valkenaw umb vesperzeit geriten. van der stund haben sy das slos noch mer gespeist, beseczt und behut tag und nacht mit macht. 1) 1) Leider bricht hier die Chronik ab. Uiber die weitere Entwicklung der Ereignisse s. Staři let. česk. S. 266, 275, 276 Palacky V. 2. S. 84— 86, 94—108 ; Heisinger S. 18 fig. und folgende im Archiv česky abge- druckte Urkunden: a) 1504 Juni 4. (VI. S. 292), b) 1505 Juli (s. d.) (VI. S. 318), 1505 Oktober 4. (V S. 322), c) d) 1505 Oktober 15. (VI. S. 327), e) 1505 Oktober 15 —21 (VI. S. 338), ƒ) 1506 März 21. (VI. S. 332 �337). Von letztrer, einem Landtags- erkentniss, welches den langen Streit beendigt, finden sich im Elbogner Ar- chiv Ubersetzungen.
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Beilagen. [1] Herzog Albrecht von Sachsen theilt den Elbognern mit, dass Mathes und Wenzel Schlick Schlosz und Stadt Elbogen an die von Sachsen verkauft habe und fordert sie auf, dem dahin gesandten bevollmächtigten sächsischen Rath Kaspar von Schönburg zu huldigen. [1471 März? Albrecht von gots gnaden herzog zu Sachsen etc. lant- grave in Doringen und margrave zu Missen. den ersamen weisen burgermeister rathe und ganzen gemeyne der stat zum Elbogen empieten wir unsern grus zuvor. lieben be- sundern! uns zwifelt nicht, uch sey durch die edeln unsere lieben getruwen ern Mattes und ern Wenczlawen Slick von Lazan gevettere hern zur Weissenkirch, burgraven zue Eger und Elpogen, zu erkennen gegeben, ader ap nicht gesheen were, uch nochmals zu erkennen gegeben werde, wie das sie uns alle ire gerechtikeit so sie noch ynhalt koniglicher verschreibung an dem lant, slos unde stat zum Elpogen biszher gehabt, verkoufft haben noch meldung unser beidersit brive undireynander doruber gegeben. doruff schicken wir zu uch dissen geinwertigen unsern rath unde lieben getrewen ern Casparn von Schonberg ritter mit gnuglicher empfe- lunge unde macht bevor, in unsz bis uff unser ankunft glubde unde zusage an unser stat uffzunemen unde zu empfahen, also das ir uch mit aller gerechtikeit, so ir den genanten ern Mathes und ern Wenczlaw noch ynhalt irer verschreibung biszher verwant und verpflicht gewest seit, an uns zu halden und uns domit gewertig sein wullit. dorumb begern wir von uch allen und uwer iglichen besundern mit ganzem vlis gutlich, ir wullet uff ein sulch dem genanten unserm rate an unser stat unde an unser handt sulche glubde und zusage tun, bisz mir personlich by uch komen und die ding mit uch noch nohturft handeln, furnemen unde bestellen, uch auch dem guten ern Casparn ader deme, an den er uch von unser wegen wiesen werdet, als nach uns selbs richten und ym gewerdig sin bisz uff unsre ankunfft ader ander empfelung. uch in deme gutwillig bewisen unde erfunden lassen, als wir zu gescheen an uch nicht zwiveln und einen ganzen getreuwen
Beilagen. [1] Herzog Albrecht von Sachsen theilt den Elbognern mit, dass Mathes und Wenzel Schlick Schlosz und Stadt Elbogen an die von Sachsen verkauft habe und fordert sie auf, dem dahin gesandten bevollmächtigten sächsischen Rath Kaspar von Schönburg zu huldigen. [1471 März? Albrecht von gots gnaden herzog zu Sachsen etc. lant- grave in Doringen und margrave zu Missen. den ersamen weisen burgermeister rathe und ganzen gemeyne der stat zum Elbogen empieten wir unsern grus zuvor. lieben be- sundern! uns zwifelt nicht, uch sey durch die edeln unsere lieben getruwen ern Mattes und ern Wenczlawen Slick von Lazan gevettere hern zur Weissenkirch, burgraven zue Eger und Elpogen, zu erkennen gegeben, ader ap nicht gesheen were, uch nochmals zu erkennen gegeben werde, wie das sie uns alle ire gerechtikeit so sie noch ynhalt koniglicher verschreibung an dem lant, slos unde stat zum Elpogen biszher gehabt, verkoufft haben noch meldung unser beidersit brive undireynander doruber gegeben. doruff schicken wir zu uch dissen geinwertigen unsern rath unde lieben getrewen ern Casparn von Schonberg ritter mit gnuglicher empfe- lunge unde macht bevor, in unsz bis uff unser ankunft glubde unde zusage an unser stat uffzunemen unde zu empfahen, also das ir uch mit aller gerechtikeit, so ir den genanten ern Mathes und ern Wenczlaw noch ynhalt irer verschreibung biszher verwant und verpflicht gewest seit, an uns zu halden und uns domit gewertig sein wullit. dorumb begern wir von uch allen und uwer iglichen besundern mit ganzem vlis gutlich, ir wullet uff ein sulch dem genanten unserm rate an unser stat unde an unser handt sulche glubde und zusage tun, bisz mir personlich by uch komen und die ding mit uch noch nohturft handeln, furnemen unde bestellen, uch auch dem guten ern Casparn ader deme, an den er uch von unser wegen wiesen werdet, als nach uns selbs richten und ym gewerdig sin bisz uff unsre ankunfft ader ander empfelung. uch in deme gutwillig bewisen unde erfunden lassen, als wir zu gescheen an uch nicht zwiveln und einen ganzen getreuwen
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140 — haben, kompt uns von uch allen unde uwer iglichen besundern wol zu dancke zukunftiglich in gnaden zu erkennen. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Arch. in Dresden, Würtemberg Arch. Böhm. Sachen Kaps. 5. Bl. 183. Concept auf Papier. [2.] Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen be- kennen dem Mathäus und Wenzel Schlick „von Land, Schloss und Stadt in Elbogen rechter redlicher Schuld 23.000 Rhei- nischer Gulden schuldig geworden zu sein" und geloben diese Schuld bis Dienstag nach dem Leipziger Markt (Cantate) einzulösen. Die Städte Leipzig, Zwickau und Chemnitz ver- schreiben sich als Bürgen und Selbstschuldige. Am Sonntag Oculi. — 1471. März 17.2) Aus dem Elbogner Archiv. Mir stand nur eine mangelschafte Copie zur Verfügung, weeswegen ich die Urkunde anch nicht vollinhaltlich bringe. [3.] Herzog Albrecht berichtet an Kurfürst Ernst über die Weigerung der Stadt Elbogen, den sächsischen Räthen zu huldigen, dass die Herrn von Plauen und andere die Stadt unterstützten, wesswegen der Kurfürst selbst weitere Hilfs- truppen nachsenden möge. Olsnitz 1471. März 22. Sunderliche libe mit ganzen truwen allezeit zuvor. hochgeborner furste, lieber bruder! als wir am ersten von uwer liebe gescheiden unde gein Czwigkaw komen sint, haben wir von stunt nach etlichen den unsern reysegen unde tra- banten, so ir in disser ingelegten zedel verzeichent findet, geschrieben, der dannen einsteils uff hute freitag eysteils uff morne sonnabent und die andern in zweyen tagen dornoch by uns kommen sullen. und als wir am dinstage nestver- gangen her gein Olsznicz sint komen, haben wir uff mit- woch dornoch fru unsere rete unde lieben getruwen ern Casparn von Schonberg ritter unde Herman von Wissembach mit unsern offen briven einen an die erbar mannen unde lantschaft geyn Elpogen gehorende, einen an die burgermeister, rate unde ganzen gemeyne zum Elbogen unde einen an die burger zu Slackenwerde von uns gefertigt unde an yn begert, denselben unsern retten uff sulchen kouff, so wir mit den edeln ern Mattes unde ern Wenczlawen Slick etc. umbe yre 1) Diese wichtige (nicht datierte) Urkunde fällt wohl in den Anfang des Jahres 1471 oder Ende 1470. C. Brusch (Fichtelberg S. 18) erzählt zum Jahre 1470, dass die Schlicke, da die Elbogner nicht gehorsamen wollten, die Stadt um 23.000 Rh. Gulden an Ernst und Albrecht v. Sachsen verkauft hätten. Vergl. [2]. 2) Vergleiche hiezu den Schadlosbrief d. dto. Dresden 1471 März 8., welchen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht dem Rathe zu Chemnitz aus- stellen (Codex diplom. Saxoniae Il. 6 Bd. S. 202). Brusch 1. c. nennt die Städte Leipzig, Zwicka und „Penick“(!) als Bürgen.
140 — haben, kompt uns von uch allen unde uwer iglichen besundern wol zu dancke zukunftiglich in gnaden zu erkennen. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Arch. in Dresden, Würtemberg Arch. Böhm. Sachen Kaps. 5. Bl. 183. Concept auf Papier. [2.] Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen be- kennen dem Mathäus und Wenzel Schlick „von Land, Schloss und Stadt in Elbogen rechter redlicher Schuld 23.000 Rhei- nischer Gulden schuldig geworden zu sein" und geloben diese Schuld bis Dienstag nach dem Leipziger Markt (Cantate) einzulösen. Die Städte Leipzig, Zwickau und Chemnitz ver- schreiben sich als Bürgen und Selbstschuldige. Am Sonntag Oculi. — 1471. März 17.2) Aus dem Elbogner Archiv. Mir stand nur eine mangelschafte Copie zur Verfügung, weeswegen ich die Urkunde anch nicht vollinhaltlich bringe. [3.] Herzog Albrecht berichtet an Kurfürst Ernst über die Weigerung der Stadt Elbogen, den sächsischen Räthen zu huldigen, dass die Herrn von Plauen und andere die Stadt unterstützten, wesswegen der Kurfürst selbst weitere Hilfs- truppen nachsenden möge. Olsnitz 1471. März 22. Sunderliche libe mit ganzen truwen allezeit zuvor. hochgeborner furste, lieber bruder! als wir am ersten von uwer liebe gescheiden unde gein Czwigkaw komen sint, haben wir von stunt nach etlichen den unsern reysegen unde tra- banten, so ir in disser ingelegten zedel verzeichent findet, geschrieben, der dannen einsteils uff hute freitag eysteils uff morne sonnabent und die andern in zweyen tagen dornoch by uns kommen sullen. und als wir am dinstage nestver- gangen her gein Olsznicz sint komen, haben wir uff mit- woch dornoch fru unsere rete unde lieben getruwen ern Casparn von Schonberg ritter unde Herman von Wissembach mit unsern offen briven einen an die erbar mannen unde lantschaft geyn Elpogen gehorende, einen an die burgermeister, rate unde ganzen gemeyne zum Elbogen unde einen an die burger zu Slackenwerde von uns gefertigt unde an yn begert, denselben unsern retten uff sulchen kouff, so wir mit den edeln ern Mattes unde ern Wenczlawen Slick etc. umbe yre 1) Diese wichtige (nicht datierte) Urkunde fällt wohl in den Anfang des Jahres 1471 oder Ende 1470. C. Brusch (Fichtelberg S. 18) erzählt zum Jahre 1470, dass die Schlicke, da die Elbogner nicht gehorsamen wollten, die Stadt um 23.000 Rh. Gulden an Ernst und Albrecht v. Sachsen verkauft hätten. Vergl. [2]. 2) Vergleiche hiezu den Schadlosbrief d. dto. Dresden 1471 März 8., welchen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht dem Rathe zu Chemnitz aus- stellen (Codex diplom. Saxoniae Il. 6 Bd. S. 202). Brusch 1. c. nennt die Städte Leipzig, Zwicka und „Penick“(!) als Bürgen.
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141 gerechtikeit, als sie noch ynhalt koniglicher verschreibunge an den lande und stat zum Elbogen gehabt, troffen unde getan hetten, an unser stat unde an unser hende, bisz an uns zusage unde glubde zu tune. als lieber bruder ist Her- man von Wissembach uff hute fru umb des seygers dreye, der dannen hiute die nacht geritten hat, alleyne her by uns komen und hat uns bericht, wie sie von dem rate zum El- bogen an alle verdingknisz ingelassen sint, unde noch irer inkunfft haben er Mattes unde er Wenczlaw Slick vom slosse hinabe by den rat geschickt unde yn lassen erzelen, wie das sie uns ire gerechtikeit, so sie an den lande unde stat zum Elbogen noch ynhalt koniglicher verschreibunge ge- habt, verkoufft hetten und an yn begert unde gebeten, unsern reten an unser stat glubde unde huldunge zu thune. deshalben sich der rat mit vast vszezogen [?] gewidert unde gebeten, als er Mattes gesagt hat, ein sulchs gein yn nicht furzunemen, sie wolten yn lieber mit einer stewr von zwey ader dry tusent schocken zu hulffe komen. des hetten sich die gnanten er Mattes unde er Wenclaw nicht wullen annemen noch be- geben, sundern slechts an yn begert, unsern reten an unser stat zusage unde huldunge zu tune. das dannen aber nicht hette wullen sin; sundern undir vyl ergangenem handel hetten der rat zum Elbogen gebeten, yn vier wochen schub unde bedenken zu geben. des hetten die gnanten hern Slick nicht wullen tun, sundern yn furhalten lassen, sie hetten uns sulch yre gerechtikeit wie obingemelt, in massen sie dannen das noch ynhalt koniglicher verschreibunge, die sie yn fur- halten wolten, recht und macht zu thune hetten, redelich unde uffrichtiglich verkoufft, sie wolten uns auch den kouff halten unde yn kein bedencken geben. dannen sie merckten, dorusz ir furhaben nichts anders den kunigk von Hungern dorumb zu ersuchen unde rats zu erholen lassen, des yn keine not tete noch zu glympffe ader zu nucze komen mochte. yn geburte auch doruff nicht zu warten, so sie ye nach ynhalt kuniglicher verschreibunge ganze vollkomen macht hetten, sulch obingemelte ire gerechtikeit ane menigliche verhin- derunge uns zu verkouffen. unde haben an yn gemütet, uff hute morgen yre gemeyne und inwoner bey einander zu haben, so wolten sie yn ire konigliche brive zu erkennen geben und weren ane zwivel, so sie die vernemen, sie wurden yn eine gute antwort thun und sich in sulch zusage unde huldung gein unsern reten begeben. es hetten auch die gnanten er Mattes und er Wenczlaw Slick die yren hute by die ritterschaft und landschafft geym Elbogen gehorende ge- schickt, sulch glubde und zusage unsern reten an unser stat zu tune ; doby dannen die vom Elbogen auch zwene bestalt
141 gerechtikeit, als sie noch ynhalt koniglicher verschreibunge an den lande und stat zum Elbogen gehabt, troffen unde getan hetten, an unser stat unde an unser hende, bisz an uns zusage unde glubde zu tune. als lieber bruder ist Her- man von Wissembach uff hute fru umb des seygers dreye, der dannen hiute die nacht geritten hat, alleyne her by uns komen und hat uns bericht, wie sie von dem rate zum El- bogen an alle verdingknisz ingelassen sint, unde noch irer inkunfft haben er Mattes unde er Wenczlaw Slick vom slosse hinabe by den rat geschickt unde yn lassen erzelen, wie das sie uns ire gerechtikeit, so sie an den lande unde stat zum Elbogen noch ynhalt koniglicher verschreibunge ge- habt, verkoufft hetten und an yn begert unde gebeten, unsern reten an unser stat glubde unde huldunge zu thune. deshalben sich der rat mit vast vszezogen [?] gewidert unde gebeten, als er Mattes gesagt hat, ein sulchs gein yn nicht furzunemen, sie wolten yn lieber mit einer stewr von zwey ader dry tusent schocken zu hulffe komen. des hetten sich die gnanten er Mattes unde er Wenclaw nicht wullen annemen noch be- geben, sundern slechts an yn begert, unsern reten an unser stat zusage unde huldunge zu tune. das dannen aber nicht hette wullen sin; sundern undir vyl ergangenem handel hetten der rat zum Elbogen gebeten, yn vier wochen schub unde bedenken zu geben. des hetten die gnanten hern Slick nicht wullen tun, sundern yn furhalten lassen, sie hetten uns sulch yre gerechtikeit wie obingemelt, in massen sie dannen das noch ynhalt koniglicher verschreibunge, die sie yn fur- halten wolten, recht und macht zu thune hetten, redelich unde uffrichtiglich verkoufft, sie wolten uns auch den kouff halten unde yn kein bedencken geben. dannen sie merckten, dorusz ir furhaben nichts anders den kunigk von Hungern dorumb zu ersuchen unde rats zu erholen lassen, des yn keine not tete noch zu glympffe ader zu nucze komen mochte. yn geburte auch doruff nicht zu warten, so sie ye nach ynhalt kuniglicher verschreibunge ganze vollkomen macht hetten, sulch obingemelte ire gerechtikeit ane menigliche verhin- derunge uns zu verkouffen. unde haben an yn gemütet, uff hute morgen yre gemeyne und inwoner bey einander zu haben, so wolten sie yn ire konigliche brive zu erkennen geben und weren ane zwivel, so sie die vernemen, sie wurden yn eine gute antwort thun und sich in sulch zusage unde huldung gein unsern reten begeben. es hetten auch die gnanten er Mattes und er Wenczlaw Slick die yren hute by die ritterschaft und landschafft geym Elbogen gehorende ge- schickt, sulch glubde und zusage unsern reten an unser stat zu tune ; doby dannen die vom Elbogen auch zwene bestalt
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142 hetten, zu horen unde zu erlernen, was sie in deme tun wullen, und ist versehelich, so sich dieselben in sulch glubde und zusage begeben wurden, das sie dannen auch desto eher bewegt werden mochten, deme also zu tune. wir haben auch hute nochmittage Herman von Wissenbach wider geym Elbogen gefertigt ; wie er nü die ding finden wirdet, konnen wir nicht gewissen. doch so werden wir one eylende botschafft von ern Časparn unde ym nicht gelassen, dannen, lieber bruder, er Mattes er Wenczlaw unde er Niclas Slick, auch er Caspar von Schonberg, Apel und Hans von Tettaw sind uff dem slosse zum Elbogen. unde der rath doselbst wullen hinfur nymand der unsern auch die Slick angehorende wider zu rosse noch zu fusse mer in die stat lassen, und was sich mer handels begeben hat, uwer libe usz unser, auch ern Mattes schrifften unde zedeln, uch in Bernharts von Schon- berg unsers rats brive zugesant eigentlich vernommen. wir haben hute durch eine botschaft er Benische von der Weyt- mole, auch durch eine kuntschaft Cristoffels Steinbachs und ander mer vernomen, wie das der von Plawen, Swamberg und andere die furder nacht hundert drabanten in die stat geym Elbogen sullen geschickt haben; so sullen sich auch der von Sternberg, Swamberg, Plauwen und ander mer zugericht haben, uff huite ader morne zu nacht mit einer merglichen zal volks in die stat doselbs zu komen, in meynunge und vereynigunge den vom Elbogen uns ganzen widerstant und widersacz zu thune unde die herrn Slick von dem Elbogen zu brengen. was aber warlich doran ist, konnen wir nicht gewissen. dannen wir sind in meynunge uff sonn- tag schirsten etlich die unsern . . . unde mit hilffe er Mattes unde sun Wenczlaws das slos zum Elbogen zu bemannen unde der unsern, so vil not sin wirdet, hinuff zu schicken, das dannen, als ir vernemen, ane widerstant nicht wohl gesin kan. hirumbe bitten dorumbe uwer liben mit ganzem vlis frundlich, ir wullet von stunt an den örtern unser lande, da uch das zu thune am nesten unde bequemsten ist, zwey ader dry tusent man zu rosse unde zu fusse beschriben und zu- sampne brengen und die eyns zihens unsumelich her by uns gein Olsznicz komen lassen. und ap wir von hynnen gezogen weren, so sullen sie etlich die unsern hinder uns allhie ge- lassen unde doruff zu warten finden von den uffgenomen unde ferrer by uns oder wohin wir die haben wollen bracht werden, ap sulch obingemelt widerstant unde furnemen vor- handen wäre unde uns begegen wurde, das wir mit den un- sern geschickt weren, deme nach notturft zuvorkomen und darwider zu gedenken. wannen uwer libe wol zu mercken hat, nu wir uns der dinge so hart angenomen haben und
142 hetten, zu horen unde zu erlernen, was sie in deme tun wullen, und ist versehelich, so sich dieselben in sulch glubde und zusage begeben wurden, das sie dannen auch desto eher bewegt werden mochten, deme also zu tune. wir haben auch hute nochmittage Herman von Wissenbach wider geym Elbogen gefertigt ; wie er nü die ding finden wirdet, konnen wir nicht gewissen. doch so werden wir one eylende botschafft von ern Časparn unde ym nicht gelassen, dannen, lieber bruder, er Mattes er Wenczlaw unde er Niclas Slick, auch er Caspar von Schonberg, Apel und Hans von Tettaw sind uff dem slosse zum Elbogen. unde der rath doselbst wullen hinfur nymand der unsern auch die Slick angehorende wider zu rosse noch zu fusse mer in die stat lassen, und was sich mer handels begeben hat, uwer libe usz unser, auch ern Mattes schrifften unde zedeln, uch in Bernharts von Schon- berg unsers rats brive zugesant eigentlich vernommen. wir haben hute durch eine botschaft er Benische von der Weyt- mole, auch durch eine kuntschaft Cristoffels Steinbachs und ander mer vernomen, wie das der von Plawen, Swamberg und andere die furder nacht hundert drabanten in die stat geym Elbogen sullen geschickt haben; so sullen sich auch der von Sternberg, Swamberg, Plauwen und ander mer zugericht haben, uff huite ader morne zu nacht mit einer merglichen zal volks in die stat doselbs zu komen, in meynunge und vereynigunge den vom Elbogen uns ganzen widerstant und widersacz zu thune unde die herrn Slick von dem Elbogen zu brengen. was aber warlich doran ist, konnen wir nicht gewissen. dannen wir sind in meynunge uff sonn- tag schirsten etlich die unsern . . . unde mit hilffe er Mattes unde sun Wenczlaws das slos zum Elbogen zu bemannen unde der unsern, so vil not sin wirdet, hinuff zu schicken, das dannen, als ir vernemen, ane widerstant nicht wohl gesin kan. hirumbe bitten dorumbe uwer liben mit ganzem vlis frundlich, ir wullet von stunt an den örtern unser lande, da uch das zu thune am nesten unde bequemsten ist, zwey ader dry tusent man zu rosse unde zu fusse beschriben und zu- sampne brengen und die eyns zihens unsumelich her by uns gein Olsznicz komen lassen. und ap wir von hynnen gezogen weren, so sullen sie etlich die unsern hinder uns allhie ge- lassen unde doruff zu warten finden von den uffgenomen unde ferrer by uns oder wohin wir die haben wollen bracht werden, ap sulch obingemelt widerstant unde furnemen vor- handen wäre unde uns begegen wurde, das wir mit den un- sern geschickt weren, deme nach notturft zuvorkomen und darwider zu gedenken. wannen uwer libe wol zu mercken hat, nu wir uns der dinge so hart angenomen haben und
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143 — so tiff darhinder komen sint, das uns in keiner weise fugen wil, ane endung unsers furhabens dovon zu lassen, ver- schympffung, hon und spot uns doruff ane zwivel, wo wir so stumpff . . . entstunde dodurch zu vermeiden. doby wir dannen allen vlis thun, auch was uns furder begent, uch das unverhalden wissen lassen unde umbe uwer liebe freunt- lich und bruderlich gerne verdinen wollen. geben zu Olsznicz am fritage noch oculi anno domini etc. lxx primo. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Archiv i. Dresden Würtemb. Arch. Böhm. Sach. Kapsel V. Bl. 155, 156. Papier, Koncept. [4.] Otto von Sparneck berichtet an Herman von Weisenbach, dass Mathes Schlick mit zwei Räthen von Elbogen und der Mannschaft zu Sattel unterhandelt habe, und dass man uber- eingekommen sei, die Unterhandlungen in der Stadt zu been- digen. Sattel 1471 März 22. Mein freuntlich willige dinst zuvor. besunder gunstiger freünd! ewr schreiben hat mir gepürt, darinnen ire anne mich begeret, eüch zü erkunden des abschides, als heut zum Sattel geschen, der manschaft auch der vom Elbogen halben etc. also fuge ich eüch zü wissen, das mein here her Mathes selbs persönlich mit zweyen des rattes vom Elbogen zum Sattel pey der manschaft gewest ist und hat da nach notdorft mit der manschaft und den zweyen vom Elbogen geredet; darinen wart fur das pest furgenomen, das drey aus den mannen mit meinen hern gein Elbogen ritten, auf das ab mit eynem ratt entlichen gehandelt mocht werden, ab der handel eintrechtiklich furgenomen wurde von landt und stadt und in gücht gekart. des ich in gutter hoffnuug pin und als vill ich vorsche, die manschaft getrewlich han- delt und stet. morgen nüe anne dem wie der abschid sein wirt pleibt euch unverporgen. mit meniglichen fleisse etc. auch so ist der Morbach noch bey mir und hart, in mossen ir von . . . geschiden seyt. datum zum Satel etc. am frei- tag zu nacht nest noch oculi im lxxj. 2) [Unten rechts: Otto . . . Sparneck. [In tergo: Dem gestrengen und vesten Herman von Weisenbach zum Honfels (?) meinen besunder guten freund. Ibidem Bl. 157. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel zerstört. 1) In einer Nachschrift sagt Albrecht, dass er nur 100 Sch. Geld mitgenommen, davon schon einen Theil verzehrt, im Amte Olsnitz aber kein Geld gfunden habe, wesswegen ihm der Bruder 200 Sch. nachschi- cken möge. 2) Obiges Schreiben sendet Herman von Weissenbach am 23. März an Herzog Albrecht. (Ibidem Bl. 158. Orig. Gesch. Pap. Br.)
143 — so tiff darhinder komen sint, das uns in keiner weise fugen wil, ane endung unsers furhabens dovon zu lassen, ver- schympffung, hon und spot uns doruff ane zwivel, wo wir so stumpff . . . entstunde dodurch zu vermeiden. doby wir dannen allen vlis thun, auch was uns furder begent, uch das unverhalden wissen lassen unde umbe uwer liebe freunt- lich und bruderlich gerne verdinen wollen. geben zu Olsznicz am fritage noch oculi anno domini etc. lxx primo. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Archiv i. Dresden Würtemb. Arch. Böhm. Sach. Kapsel V. Bl. 155, 156. Papier, Koncept. [4.] Otto von Sparneck berichtet an Herman von Weisenbach, dass Mathes Schlick mit zwei Räthen von Elbogen und der Mannschaft zu Sattel unterhandelt habe, und dass man uber- eingekommen sei, die Unterhandlungen in der Stadt zu been- digen. Sattel 1471 März 22. Mein freuntlich willige dinst zuvor. besunder gunstiger freünd! ewr schreiben hat mir gepürt, darinnen ire anne mich begeret, eüch zü erkunden des abschides, als heut zum Sattel geschen, der manschaft auch der vom Elbogen halben etc. also fuge ich eüch zü wissen, das mein here her Mathes selbs persönlich mit zweyen des rattes vom Elbogen zum Sattel pey der manschaft gewest ist und hat da nach notdorft mit der manschaft und den zweyen vom Elbogen geredet; darinen wart fur das pest furgenomen, das drey aus den mannen mit meinen hern gein Elbogen ritten, auf das ab mit eynem ratt entlichen gehandelt mocht werden, ab der handel eintrechtiklich furgenomen wurde von landt und stadt und in gücht gekart. des ich in gutter hoffnuug pin und als vill ich vorsche, die manschaft getrewlich han- delt und stet. morgen nüe anne dem wie der abschid sein wirt pleibt euch unverporgen. mit meniglichen fleisse etc. auch so ist der Morbach noch bey mir und hart, in mossen ir von . . . geschiden seyt. datum zum Satel etc. am frei- tag zu nacht nest noch oculi im lxxj. 2) [Unten rechts: Otto . . . Sparneck. [In tergo: Dem gestrengen und vesten Herman von Weisenbach zum Honfels (?) meinen besunder guten freund. Ibidem Bl. 157. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel zerstört. 1) In einer Nachschrift sagt Albrecht, dass er nur 100 Sch. Geld mitgenommen, davon schon einen Theil verzehrt, im Amte Olsnitz aber kein Geld gfunden habe, wesswegen ihm der Bruder 200 Sch. nachschi- cken möge. 2) Obiges Schreiben sendet Herman von Weissenbach am 23. März an Herzog Albrecht. (Ibidem Bl. 158. Orig. Gesch. Pap. Br.)
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144 [5.] Kaspar von Schonberg, Appel und Hans von Tettaw be- richten an Hz. Albrecht, dass sie sich mit den Bürgern v. El- bogen verabredet, am Freitag (Tag der Datirung) in Sattel zu einer Berathung zusammenzukommen. Sie bitten ferner um Munition. Datum Freitag vor unser frawen tag. 1471 März 22. Ibidem Bl. 173. Orig. Geschl. Pap. Br. Beschädigtes Siegel. [6.] Caspar von Schonburg, Appel u. Hans von Tettaw be- richten an Herzog Albrecht, die Elbogner seien nicht geneigt, die Herzoglichen aufzunehmen, sie bereiten Widerstand vor, wollen den von Plawen einlassen; — das Schloss sei in üblem Zustand, es fehle an Lebensmitteln. etc. Sonabent fur unsers liben frauen tag. 1471 März 23. Ibidem Bl. 174. Orig. Gschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [7.] Bernhard von Schönberg, Hermann von Weiszenbach, Götz von Welflisdorf, Sittich von Zedwitz und Georg von Reynsberg berichten an den Herzog Albrecht von Sachsen, wie sie vor Elbogen angekommen, die Stadt aber feindselig und von Hilfstruppen der von Plauen unterstützt gefunden; der Herzog möge für Nahrungsmittel, Waffen und Munition sorgen. [Elbogen/ 1471 März 25. Gnediger here! wir sint uff hewte montag frwe her vor den Elbogen komen, habin uns gar nahen do bey nider geslagen. alz balde wir her quomen, habin sich dy aus der stat fintlich keyn uns erzeigt, zu uns mit buchszin und pfeylin gar sere geschossin, ouch etzliche dy unsern ge- wundt; dorausz ewir gnad vorstet, wy der fride, der durch dy ewirn zu haldin zu gesaget, waz ist gehaltin worden. gnediger here! an den endin, do wir zum slosse obir daz wassir am bestin hettin komen mogin, habin sy einen schrot und gutte were gebawet, den zu zit am andern ortte ist weyter dennen vor durch uns besehin. wir alle finden dy sache also, daz wir an gros beswerung und schadin an den bergk nicht komen mogin; so wir denne, ab es der zu qweme, an den bergk allir dinge komen, so sint wir in grossin sorge, ab wir den bergk ansteygen mogin. gnediger here! man saget uns, auch habin wir etzlich gesehin, daz heute 11/2 hynnyn komen sint, daz nu der von Plawen iii1/2 in der stat hette. waz dy stat selbir vermag, wissin wir nicht. so wir in daz slos komen weren, saget man uns, sy haben in der stat fil keyn dem slosze gebawet. wir habin heute wenigk lust an unsern drabantin gesehin. waz hertiket sal enthaldin werdin, musz alles obir ewir gnadin gute leute gehin. wir habin, als ewir gnad weis, keyn wayn noch krippin ; deszhalbin habin wir unser pferd alle
144 [5.] Kaspar von Schonberg, Appel und Hans von Tettaw be- richten an Hz. Albrecht, dass sie sich mit den Bürgern v. El- bogen verabredet, am Freitag (Tag der Datirung) in Sattel zu einer Berathung zusammenzukommen. Sie bitten ferner um Munition. Datum Freitag vor unser frawen tag. 1471 März 22. Ibidem Bl. 173. Orig. Geschl. Pap. Br. Beschädigtes Siegel. [6.] Caspar von Schonburg, Appel u. Hans von Tettaw be- richten an Herzog Albrecht, die Elbogner seien nicht geneigt, die Herzoglichen aufzunehmen, sie bereiten Widerstand vor, wollen den von Plawen einlassen; — das Schloss sei in üblem Zustand, es fehle an Lebensmitteln. etc. Sonabent fur unsers liben frauen tag. 1471 März 23. Ibidem Bl. 174. Orig. Gschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [7.] Bernhard von Schönberg, Hermann von Weiszenbach, Götz von Welflisdorf, Sittich von Zedwitz und Georg von Reynsberg berichten an den Herzog Albrecht von Sachsen, wie sie vor Elbogen angekommen, die Stadt aber feindselig und von Hilfstruppen der von Plauen unterstützt gefunden; der Herzog möge für Nahrungsmittel, Waffen und Munition sorgen. [Elbogen/ 1471 März 25. Gnediger here! wir sint uff hewte montag frwe her vor den Elbogen komen, habin uns gar nahen do bey nider geslagen. alz balde wir her quomen, habin sich dy aus der stat fintlich keyn uns erzeigt, zu uns mit buchszin und pfeylin gar sere geschossin, ouch etzliche dy unsern ge- wundt; dorausz ewir gnad vorstet, wy der fride, der durch dy ewirn zu haldin zu gesaget, waz ist gehaltin worden. gnediger here! an den endin, do wir zum slosse obir daz wassir am bestin hettin komen mogin, habin sy einen schrot und gutte were gebawet, den zu zit am andern ortte ist weyter dennen vor durch uns besehin. wir alle finden dy sache also, daz wir an gros beswerung und schadin an den bergk nicht komen mogin; so wir denne, ab es der zu qweme, an den bergk allir dinge komen, so sint wir in grossin sorge, ab wir den bergk ansteygen mogin. gnediger here! man saget uns, auch habin wir etzlich gesehin, daz heute 11/2 hynnyn komen sint, daz nu der von Plawen iii1/2 in der stat hette. waz dy stat selbir vermag, wissin wir nicht. so wir in daz slos komen weren, saget man uns, sy haben in der stat fil keyn dem slosze gebawet. wir habin heute wenigk lust an unsern drabantin gesehin. waz hertiket sal enthaldin werdin, musz alles obir ewir gnadin gute leute gehin. wir habin, als ewir gnad weis, keyn wayn noch krippin ; deszhalbin habin wir unser pferd alle
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145 eyn grosse meyle von uns in den margkt keyn Falgkenaw schicken mossin. wy bewarlich dy selbigen unsir knecht und pferd dor innen legen, konnen wir ewir gnadin nicht von geschreibin; es treget ouch wogenisz. item wir habin mit hern Matis off den handel mit ewir gnadin rettin gered und im gesaget, daz ewir gnade uns demselbigen obscheide noch geschicket hette ; wy wol wir dy sachin alle, dy ern Matis zu vorsurgin geburtin, dem abschidt noch im keym stucke gemesse fundin, dennoch woltin wir so von im und den seynen weysse und wege, waz man in den sachin thun solde etc. etc. . . . . montag nach letare im lxxi. 1) [Unten rechts :] Bernhart von Schonenberg, Herman von Weiszenbach, Gocz von Wolffisdorf, Sittich von Czedewicz, Jorg von Reynsperg. [In tergo:] Dem hochgeboren fursten und hern hern Albrecht von gots gnaden herczogen von Sachsen etc. unsern gnedigen lieben hern etc. . . Ibidem Bl. 159. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [8] Bernhard von Schönberg berichtet an Herzog Albrecht v. Sachsen über die Schwierigkeiten der Belagerung Elbogens, über eine Unterredung Gilgs von Kauffung mit Heinrich von Plauen und bittet den Herzog um Geld und Mannschaft. Vor Elbogen 1471 März 26. Gnediger here! als wir ewir gnad am nestin befollin hat, waz wir iczund in deszin thun adir uns begegin wurde, ewirn gnadin daz nu vor botschaft nicht laszin, fuge ich ewern gnaden wissin, daz wir noch gar nichts ausgericht habin ; sundir wir findin dy sache so hertte, daz wir vor hynnen ehir wir in daz slos gedenckin eyn grosse erbeyt an wagin, dy wir mit bretin behengen, und tarssen und dy hyn zu treybin ouch korbe und fasz zu seczin, do mit wir an daz wassir komen mochtin, alles vorhin machen mussin, dor zu wir noch baz off dy stunde zymerleute, beylle, schauffeln, hawen, und waz zu sulchem notdorfft ist, von ern Matus und den seynen nicht habin bekomen mogin. und habin gestern den tagk do mitte zubracht, daz wir dy 1) In einer Nachschrift werden Mannschaft, Büchsen, Pfeile, Pulver und Spiesse verlangt. — In einem andern undatierten Schreiben (Ibidem Bl. 187. Orig. Geschl. Pap. Br.) berichten Bernhard von Schonenberg, Nickel Pflug und Hermann von Weyssenbach an Herzog Albrecht über die vorgenommene Besichtigung der Zugänge zum Schlosse Elbogen.
145 eyn grosse meyle von uns in den margkt keyn Falgkenaw schicken mossin. wy bewarlich dy selbigen unsir knecht und pferd dor innen legen, konnen wir ewir gnadin nicht von geschreibin; es treget ouch wogenisz. item wir habin mit hern Matis off den handel mit ewir gnadin rettin gered und im gesaget, daz ewir gnade uns demselbigen obscheide noch geschicket hette ; wy wol wir dy sachin alle, dy ern Matis zu vorsurgin geburtin, dem abschidt noch im keym stucke gemesse fundin, dennoch woltin wir so von im und den seynen weysse und wege, waz man in den sachin thun solde etc. etc. . . . . montag nach letare im lxxi. 1) [Unten rechts :] Bernhart von Schonenberg, Herman von Weiszenbach, Gocz von Wolffisdorf, Sittich von Czedewicz, Jorg von Reynsperg. [In tergo:] Dem hochgeboren fursten und hern hern Albrecht von gots gnaden herczogen von Sachsen etc. unsern gnedigen lieben hern etc. . . Ibidem Bl. 159. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [8] Bernhard von Schönberg berichtet an Herzog Albrecht v. Sachsen über die Schwierigkeiten der Belagerung Elbogens, über eine Unterredung Gilgs von Kauffung mit Heinrich von Plauen und bittet den Herzog um Geld und Mannschaft. Vor Elbogen 1471 März 26. Gnediger here! als wir ewir gnad am nestin befollin hat, waz wir iczund in deszin thun adir uns begegin wurde, ewirn gnadin daz nu vor botschaft nicht laszin, fuge ich ewern gnaden wissin, daz wir noch gar nichts ausgericht habin ; sundir wir findin dy sache so hertte, daz wir vor hynnen ehir wir in daz slos gedenckin eyn grosse erbeyt an wagin, dy wir mit bretin behengen, und tarssen und dy hyn zu treybin ouch korbe und fasz zu seczin, do mit wir an daz wassir komen mochtin, alles vorhin machen mussin, dor zu wir noch baz off dy stunde zymerleute, beylle, schauffeln, hawen, und waz zu sulchem notdorfft ist, von ern Matus und den seynen nicht habin bekomen mogin. und habin gestern den tagk do mitte zubracht, daz wir dy 1) In einer Nachschrift werden Mannschaft, Büchsen, Pfeile, Pulver und Spiesse verlangt. — In einem andern undatierten Schreiben (Ibidem Bl. 187. Orig. Geschl. Pap. Br.) berichten Bernhard von Schonenberg, Nickel Pflug und Hermann von Weyssenbach an Herzog Albrecht über die vorgenommene Besichtigung der Zugänge zum Schlosse Elbogen.
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146 — fihende kawme von dem schermoczel in der vorstat getrebin habin. unsir fusknechte haltin sich in dem geschicke und ernste, der dach noch gar cleyne gewest ist, faste obil, daz uns zu sulchir herter not, dy man bey nacht und nicht anders sust zu thun ist, thun sal, gar obil gefellet. gnediger here ! es were gros not, daz ewir gnad bey tagk und nachte mehir leutte schickete. es ist umb dy stat so wunderlich gestalt, daz wir mit so wenigk leutin zu dem thun, dar wir umb hy sint, nicht vorsurget sint, daz man den dyngen irgent eyn gutte masse mochte angewinen. denne es stet also : wo wir zu der stat sullin, daz musz mit vil beswerunge vor den buschsin geschehin; dorzu habin sy gebawet, daz sy mogin obij uns und widir an ir gewarszam an zweyen adir iij enden lauffen. ewir gnad eylle mit den leutin, ab ist gancz not. gnedigir here! ich hab gar kein gelt, ich kan ouch keins erburgin. wir habin gestirn den ganzin tagk alle nichts baz off dy nacht zu essin gehabet, hewte wissin wir noch wenigir. her Matus lest uns nichtes zu- furn, her hat uns angesaget, uns sulle hyn furdir genugk zugefurd werdin; des sind wir in hoffin. gestern sint uns iij fusknechte erschossin, der firde aff den tot wund; der lange Fruheler, ist ouch wund, adir ab got wil nicht zu schadin. des gleichin eczliche fusknechte. so dy burger von Elbogin nechtin spate von ewirn gnadin qwamen, schickete ich Gigelt [Gilg?] von Kouffunge mit in, sy vor den unsern zu vorsurgin, in dy stat; mit dem hatte der von Plawen rede gehabet, undir andirn wortin gesaget: her gonste den burgern irs tedigen wol, sunder en solde nymand zu keiner andern tedingk brengin ; her were in dy stat komen, seym hern dem konige von Hungarn zu ern und mocht im seyne stad helfin zu behaltin; waz in den dingen sulde gehandelt werdin, wolde her an keym ende denne vor seynem konige geschehin und erkennen lassin; wol wolde er gestatin, daz ewir gnadin rethe und dyner aus dem slosse an ir gewar rittin. daz alles hab ich ewirn gnadin ym bestin zu schreibin nicht vorhaltin wollin in hoffin, ewir gnad neme daz gne- diglich auff. noch ewirn gnadin richte ich mich gehorszam- lich. datum vor dem Elbogin bey dem galgin am dinstag noch letare. [In tergo: [Unten rechts :] B. v. Schonbergk. Seine gnaden hern Albrecht herzog v. Sachsen etc. Ibidem Bl 160. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Siegel..
146 — fihende kawme von dem schermoczel in der vorstat getrebin habin. unsir fusknechte haltin sich in dem geschicke und ernste, der dach noch gar cleyne gewest ist, faste obil, daz uns zu sulchir herter not, dy man bey nacht und nicht anders sust zu thun ist, thun sal, gar obil gefellet. gnediger here ! es were gros not, daz ewir gnad bey tagk und nachte mehir leutte schickete. es ist umb dy stat so wunderlich gestalt, daz wir mit so wenigk leutin zu dem thun, dar wir umb hy sint, nicht vorsurget sint, daz man den dyngen irgent eyn gutte masse mochte angewinen. denne es stet also : wo wir zu der stat sullin, daz musz mit vil beswerunge vor den buschsin geschehin; dorzu habin sy gebawet, daz sy mogin obij uns und widir an ir gewarszam an zweyen adir iij enden lauffen. ewir gnad eylle mit den leutin, ab ist gancz not. gnedigir here! ich hab gar kein gelt, ich kan ouch keins erburgin. wir habin gestirn den ganzin tagk alle nichts baz off dy nacht zu essin gehabet, hewte wissin wir noch wenigir. her Matus lest uns nichtes zu- furn, her hat uns angesaget, uns sulle hyn furdir genugk zugefurd werdin; des sind wir in hoffin. gestern sint uns iij fusknechte erschossin, der firde aff den tot wund; der lange Fruheler, ist ouch wund, adir ab got wil nicht zu schadin. des gleichin eczliche fusknechte. so dy burger von Elbogin nechtin spate von ewirn gnadin qwamen, schickete ich Gigelt [Gilg?] von Kouffunge mit in, sy vor den unsern zu vorsurgin, in dy stat; mit dem hatte der von Plawen rede gehabet, undir andirn wortin gesaget: her gonste den burgern irs tedigen wol, sunder en solde nymand zu keiner andern tedingk brengin ; her were in dy stat komen, seym hern dem konige von Hungarn zu ern und mocht im seyne stad helfin zu behaltin; waz in den dingen sulde gehandelt werdin, wolde her an keym ende denne vor seynem konige geschehin und erkennen lassin; wol wolde er gestatin, daz ewir gnadin rethe und dyner aus dem slosse an ir gewar rittin. daz alles hab ich ewirn gnadin ym bestin zu schreibin nicht vorhaltin wollin in hoffin, ewir gnad neme daz gne- diglich auff. noch ewirn gnadin richte ich mich gehorszam- lich. datum vor dem Elbogin bey dem galgin am dinstag noch letare. [In tergo: [Unten rechts :] B. v. Schonbergk. Seine gnaden hern Albrecht herzog v. Sachsen etc. Ibidem Bl 160. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Siegel..
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147 — [9] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr zu Plauen, an König Mathias: Nachdem frühere Botschaften unbeantwortet blieben, berichte er, dass Albrecht von Sachsen verlauten lasse, König von Böhmen zu werden, dass er die Stadt Elbogen im Einverständniss mit den Schlicken belagere ; er sei den Bürgern mit Fussvolk zu Hilfe gekommen; der König möge den von Schwamberg und die von Pilsen als Beistand senden. Elbogen 1471 März 27. Allerdurchleuchtigister groszmechtiger konig! unser willig untertenig dinst ewern konigklichen gnaden allzeit mit vleiss bereit. gnedigster herr ! wir haben zwir bottschafft auff einander an ewer konigklich gnade gefertigt und die erst zu weyhnachten, die ander in diser vasten, und ewer k. g. geschriben, wo hin uns, wenn uns ewer k. g. beschyed, nach ewern k. g. gefallen mit viertzig ader vier und dreissig pferden nach unsern vermögen zugeschickt und gerustigt an ewer k. g. hofe zu reiten und bei ewern gnaden zu be- harren in ganczen vertrawen, ewer k. g. uns des wol on schaden halten wurde. so unser vatter und wir von den ketzern und unsern veinden diszen krieg in sunderheit ditz jare und im wynter gar verderbet sind und nicht zuzu bussen haben, als der und ander unser schade von den herren von Sachsen uns entstanden, ewern k. g. unverporgen ist. derselben botten ist uns keiner widerkomen, und be- sorgen, das die unterwegen abkomen sind. nun begibt sichs umb unseres vatters und unser sloszs gar wunderlich, darauff wir sorg nye gehabt haben. hertzog Albrecht von Sachsen, als wir bericht sint, lesst rede gehen und untersteht sich, zu Pehem konig zu werden. der hat sein rete und ampt- leut, nemlich erren Caspar von Schonberg, er Albrechten Sack ritter und Herman Weyssenpach, Appeln und Hanssen von Tettaw mit etlichen raysigen zeug gein Elbogen durch die stat und ins slosz geschickt und das von feint wegen lassen einnemen. das haben ime also err Mathes Slick und sein vettern pfleger zum Elpogen vor zeiten von koniglicher macht geseczt, uberantwurt und abegetreten und die burger in der statt ernstlich erfordert, den gnanten reten und ampt- leuten von herezog Albrechts wegen glubde und huldung zu tun. nun haben dieselben burger vor ewern k. g. als eym rechten konig zu Pehem erbhuldung getan und als iren konig und herren erkannt und gebetten, das man ine an ewer erfarung frist gebe, wye sye von ewern k. g. sich in den sachen zu halten geheyssen wurden, nachdem sye erb- lich zu der crone zu Pehem gehoren, und err Mathesen nye anders denn als ein pfleger erkant haben; solch frist haben
147 — [9] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr zu Plauen, an König Mathias: Nachdem frühere Botschaften unbeantwortet blieben, berichte er, dass Albrecht von Sachsen verlauten lasse, König von Böhmen zu werden, dass er die Stadt Elbogen im Einverständniss mit den Schlicken belagere ; er sei den Bürgern mit Fussvolk zu Hilfe gekommen; der König möge den von Schwamberg und die von Pilsen als Beistand senden. Elbogen 1471 März 27. Allerdurchleuchtigister groszmechtiger konig! unser willig untertenig dinst ewern konigklichen gnaden allzeit mit vleiss bereit. gnedigster herr ! wir haben zwir bottschafft auff einander an ewer konigklich gnade gefertigt und die erst zu weyhnachten, die ander in diser vasten, und ewer k. g. geschriben, wo hin uns, wenn uns ewer k. g. beschyed, nach ewern k. g. gefallen mit viertzig ader vier und dreissig pferden nach unsern vermögen zugeschickt und gerustigt an ewer k. g. hofe zu reiten und bei ewern gnaden zu be- harren in ganczen vertrawen, ewer k. g. uns des wol on schaden halten wurde. so unser vatter und wir von den ketzern und unsern veinden diszen krieg in sunderheit ditz jare und im wynter gar verderbet sind und nicht zuzu bussen haben, als der und ander unser schade von den herren von Sachsen uns entstanden, ewern k. g. unverporgen ist. derselben botten ist uns keiner widerkomen, und be- sorgen, das die unterwegen abkomen sind. nun begibt sichs umb unseres vatters und unser sloszs gar wunderlich, darauff wir sorg nye gehabt haben. hertzog Albrecht von Sachsen, als wir bericht sint, lesst rede gehen und untersteht sich, zu Pehem konig zu werden. der hat sein rete und ampt- leut, nemlich erren Caspar von Schonberg, er Albrechten Sack ritter und Herman Weyssenpach, Appeln und Hanssen von Tettaw mit etlichen raysigen zeug gein Elbogen durch die stat und ins slosz geschickt und das von feint wegen lassen einnemen. das haben ime also err Mathes Slick und sein vettern pfleger zum Elpogen vor zeiten von koniglicher macht geseczt, uberantwurt und abegetreten und die burger in der statt ernstlich erfordert, den gnanten reten und ampt- leuten von herezog Albrechts wegen glubde und huldung zu tun. nun haben dieselben burger vor ewern k. g. als eym rechten konig zu Pehem erbhuldung getan und als iren konig und herren erkannt und gebetten, das man ine an ewer erfarung frist gebe, wye sye von ewern k. g. sich in den sachen zu halten geheyssen wurden, nachdem sye erb- lich zu der crone zu Pehem gehoren, und err Mathesen nye anders denn als ein pfleger erkant haben; solch frist haben
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148 — in die genanten rete, ampleute und pfleger nicht wolt geben, sundern in furgehalden, so sye das nit tun wurden, wurd man sich anders gen ine erzaigen. auff das haben sye unsern vatter und uns eylends besucht und von ewern gnaden wegen umb hilf und rettung gebetten. also haben unser vatter und wir gemerckt, das die leut alles trostes verlassen waren, und ewer k. g. mocht umb die statt, die vest und mercklichen ortt des landes innen hatt, und der wirdigen cron ein grosser schade davon komen; und wye wol uns das zerung und kost halben gar swere gewest ist, haben wir dannoch angesehen der herren von Sachsen schedlich furnemung, und nachdem wir ewern k. g. manschaft und dinsts halben gewant sint, uns in aygner person mit etlichem fuszvolk am samcztag nehstvergangen in die stat Elbogen gefuget und den auff dem slosse, das den mit der statt mauer begriffen ist, zu starck wurden und also die burger und statt entrett und behalten. also haben uns die herren von Sachsen mit zweyen heren verlagern lassen, und zum dritten sei wir mit dem slosz verlagert. darauf sei wir der auff dem slosz veindt wurden nach inhalt diszer einge- slossen copien. wye nu ewer k. g. furder mit uns schaffen, ob wir die statt auff rettung ewer gnaden halten sollen, were notturft, das ewer koniglich gnade unsern oheim von Swamberg die von Pilzzen und ewer gnaden hofleut uns zu rettung und entschuttung der veindt schicket; wenn sie stercken sich teglich in den heren, und sye uns und an dem ortt oblegen, mechten sye darnach wol vil unrats hin ein ins land stiften und umb Cadan, Kommetaw, Brüx und andern mehr gedenken. das ewer k. g. am ersten wol zu unterstehen hatt, und was uns ewer k. g. nů derhalben entpfelhen und mit uns schaffen wirdet, sol uns ewer k. g. unverspart leibs und gutts gancz willig erfinden. in getrawen einer k. g. das gen uns mit gnaden erkennen werde, und bitten ewer gnedig antwurtt, was ewern k. g. in den sachen gemaint ist. gegeben zum Elbogen in der statt am mittwoch nach letare anno domini etc. lxx primo. [Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meyssen, grave von Hartten- stein, der jung herr zu Plawen. [In tergo: Dem allerdurchleuchtigisten groszmechtigen fursten und herren Mathyas zu Hungarn, Pehem, Dalmacien, Croa- cien etc. konig, marggraven zu Merhern, hertzogen zu Lutzenburg und in Slesien und marggraven zu Lausitz, unsern gnedigsten herren.
148 — in die genanten rete, ampleute und pfleger nicht wolt geben, sundern in furgehalden, so sye das nit tun wurden, wurd man sich anders gen ine erzaigen. auff das haben sye unsern vatter und uns eylends besucht und von ewern gnaden wegen umb hilf und rettung gebetten. also haben unser vatter und wir gemerckt, das die leut alles trostes verlassen waren, und ewer k. g. mocht umb die statt, die vest und mercklichen ortt des landes innen hatt, und der wirdigen cron ein grosser schade davon komen; und wye wol uns das zerung und kost halben gar swere gewest ist, haben wir dannoch angesehen der herren von Sachsen schedlich furnemung, und nachdem wir ewern k. g. manschaft und dinsts halben gewant sint, uns in aygner person mit etlichem fuszvolk am samcztag nehstvergangen in die stat Elbogen gefuget und den auff dem slosse, das den mit der statt mauer begriffen ist, zu starck wurden und also die burger und statt entrett und behalten. also haben uns die herren von Sachsen mit zweyen heren verlagern lassen, und zum dritten sei wir mit dem slosz verlagert. darauf sei wir der auff dem slosz veindt wurden nach inhalt diszer einge- slossen copien. wye nu ewer k. g. furder mit uns schaffen, ob wir die statt auff rettung ewer gnaden halten sollen, were notturft, das ewer koniglich gnade unsern oheim von Swamberg die von Pilzzen und ewer gnaden hofleut uns zu rettung und entschuttung der veindt schicket; wenn sie stercken sich teglich in den heren, und sye uns und an dem ortt oblegen, mechten sye darnach wol vil unrats hin ein ins land stiften und umb Cadan, Kommetaw, Brüx und andern mehr gedenken. das ewer k. g. am ersten wol zu unterstehen hatt, und was uns ewer k. g. nů derhalben entpfelhen und mit uns schaffen wirdet, sol uns ewer k. g. unverspart leibs und gutts gancz willig erfinden. in getrawen einer k. g. das gen uns mit gnaden erkennen werde, und bitten ewer gnedig antwurtt, was ewern k. g. in den sachen gemaint ist. gegeben zum Elbogen in der statt am mittwoch nach letare anno domini etc. lxx primo. [Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meyssen, grave von Hartten- stein, der jung herr zu Plawen. [In tergo: Dem allerdurchleuchtigisten groszmechtigen fursten und herren Mathyas zu Hungarn, Pehem, Dalmacien, Croa- cien etc. konig, marggraven zu Merhern, hertzogen zu Lutzenburg und in Slesien und marggraven zu Lausitz, unsern gnedigsten herren.
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149 — Ibidem Orig. Geschl. Pap. Br. Zerstörtes Siegel. Ein Zettel (folgt) angeschlossen. Was uns auch ewer k. g. zu rettung schicken ader bevellen wurde, bitten wir ewer k. g. denselben zu bevellen, ab die gnanten von Sachsen an unsers vatters und unsern slossen icht anfahen wurden, das uns diselben bevolhen weren, wenn wir uns mit der stat Elbogen an leuten und andern dingen vast entblösset haben und doch von ewer k. g. wegen zu solchen sachen komen. datum ut supra. Ein schmaler Papierstreifen der vorigen Urkunde angeklebt. [10] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr zu Plauen, sendet den Schlicken, weil diese Elbogen der Krone Böhmen entfremden wollen, den Fehdebrief. Elbogen 1471 März 27. Wisset alle Slicke, wie ir in sunderheit mit namen heisset, herrn zur Weissenkirch und alle andere, die mit uch auf dem slosse und wer die sind: nochdem ir slos und stad Elbogen, daz do ein erblich zugehorung ist der wirdigen cron zu Beheim, der landsese wir sind, ane wissen und willen unsers gnedigsten hern des kunigs zu Hungern und Behmen etc. zu untreuwen habt wollen entwenden, der wirdigen cron entzihen und in fremde hende, die nicht land- sesen sind der wirdigen cron zu Beheim, brengen, sind wir als ein diener und hofgesinde unsers gnedigsten hern des konigs, dem solch stad erbhuldung getan, umb rettung er- sucht und angerufen, haben darauf betracht, was wir der vorgenanten cron schuldig und unsern gnedigsten hern ko- nige pflichig sind, und haben uns mit hilf gots seiner k. g. andre unsre hern und freunde in der cron zu Beheim, solch seiner k. g. und der wirdigen cron stat zu retten, bisz an sein gnade understanden. und darumb so wollen wir Hein- rich, burggrave zu Meissen, grave von Hartenstein, der junge herr zu Plawen, mit allen unsern manen und dinern und allen unsirn helfern und helfirs helfern ewer aller und iglichs in sunderheit und aller ewer helfer und helfers helfer offen feynd sein, und was wir euch bei tag und nacht schadens getan und zugefugen mugen und auf ewer und der ewern schaden brengen konnen, wollen wir, das unsre ere gein uch und iglichen und allen denselbin beward, und was wir mer bewarung bedorfften, alle hiemit getan haben, und uch von eren und rechts wegen forder nichs pflichtig noch keyner antwurtt schuldig sein. und zihin uns das an den genanten unsers gnedigsten und den konig zu fride und
149 — Ibidem Orig. Geschl. Pap. Br. Zerstörtes Siegel. Ein Zettel (folgt) angeschlossen. Was uns auch ewer k. g. zu rettung schicken ader bevellen wurde, bitten wir ewer k. g. denselben zu bevellen, ab die gnanten von Sachsen an unsers vatters und unsern slossen icht anfahen wurden, das uns diselben bevolhen weren, wenn wir uns mit der stat Elbogen an leuten und andern dingen vast entblösset haben und doch von ewer k. g. wegen zu solchen sachen komen. datum ut supra. Ein schmaler Papierstreifen der vorigen Urkunde angeklebt. [10] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr zu Plauen, sendet den Schlicken, weil diese Elbogen der Krone Böhmen entfremden wollen, den Fehdebrief. Elbogen 1471 März 27. Wisset alle Slicke, wie ir in sunderheit mit namen heisset, herrn zur Weissenkirch und alle andere, die mit uch auf dem slosse und wer die sind: nochdem ir slos und stad Elbogen, daz do ein erblich zugehorung ist der wirdigen cron zu Beheim, der landsese wir sind, ane wissen und willen unsers gnedigsten hern des kunigs zu Hungern und Behmen etc. zu untreuwen habt wollen entwenden, der wirdigen cron entzihen und in fremde hende, die nicht land- sesen sind der wirdigen cron zu Beheim, brengen, sind wir als ein diener und hofgesinde unsers gnedigsten hern des konigs, dem solch stad erbhuldung getan, umb rettung er- sucht und angerufen, haben darauf betracht, was wir der vorgenanten cron schuldig und unsern gnedigsten hern ko- nige pflichig sind, und haben uns mit hilf gots seiner k. g. andre unsre hern und freunde in der cron zu Beheim, solch seiner k. g. und der wirdigen cron stat zu retten, bisz an sein gnade understanden. und darumb so wollen wir Hein- rich, burggrave zu Meissen, grave von Hartenstein, der junge herr zu Plawen, mit allen unsern manen und dinern und allen unsirn helfern und helfirs helfern ewer aller und iglichs in sunderheit und aller ewer helfer und helfers helfer offen feynd sein, und was wir euch bei tag und nacht schadens getan und zugefugen mugen und auf ewer und der ewern schaden brengen konnen, wollen wir, das unsre ere gein uch und iglichen und allen denselbin beward, und was wir mer bewarung bedorfften, alle hiemit getan haben, und uch von eren und rechts wegen forder nichs pflichtig noch keyner antwurtt schuldig sein. und zihin uns das an den genanten unsers gnedigsten und den konig zu fride und
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150 unfride. versigelt mit unsern zuruck auffgedruckten insigel am mittwoch nach letare anno etc. lxx primo. Ibidem Bl. 162, 163. Orig. Geschl. Pap. Siegel fehlen. In dupplo vorhanden. [11] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr von die Plauen, an den Oberstburggrafen Zdenko von Sternberg: Schlicke haben Elbogen an die Sachsen überliefert, er sei den Bürgern zu Hilfe geeilt und werde mit diesen von drei Sei- ten belagert; er bittet um schleunige Hilfe. Elbogen 1471 März 28. Unsern freuntlichen dinst zuvor. wolgeborner edler be- sunder freuntlicher lieber swager! herr Mathes Slick mit seinen vettern haben zugericht, slosz, stat und landt Elbogen, das do erblich zugehorung ist der wirdigen cron zu Pehem, zu entwenden und uber zu antwurtten und haben ytz am mittwochen nach oculi der hern von Sachsen rete und ampt- leute, nemlich ern Casparn Schonberg, ern Albrecht Sack ritter, Herman von Weyssenbach, Appeln und Hansen von Tettaw ander mit ettlichs reisigem zeug durch die statt und ins slosz bracht und die burger erfordert, das sye denselben reten solden huldung und glubde tun. nun hat diselbige statt vor langer weil unserm gnedigsten hern dem konig erbhuldung getan und als iren konig und hern erkant und aufgenomen und haben gebetten diselbigen Slick und der hern von Meissen rete, das sie in wolten holung und frist geton an unsern gnedigsten hern den konig, wye sein k. g. mit ine schaffen wurde, auff das sye iren eren auch genug totten. sulch frist hat man ine nicht wolt geben, sunder von stund an nottigen, die huldung zu tun und erinnert, wie ir herr herzog Albrecht zu Pehem konig solt werden, als wir bericht sind. also haben die fromen leut unsern hern und vatter und uns angeloffen, sie und ire stat unserm gnedigsten hern dem konig und der cron zu gut zu retten; also sind wir in eigner person mit ettlichen fuszknechten als ein landt- sesse der cron zu Pehem und in sunderheit dyener und hofgesind unsers gnedigsten hern des konigs der cron und seiner k. g. zu gut in die stat komen und die zu retten und bei der cron zu behalten bisz an sein gnad under- standen, und nach inhalt dieser copien veyndt wurden. also haben uns die gnanten hern von Meyssen mit zweyen heren verlagern lassen, so sind wir zum dritten mit dem slosz, das mit der stat mauer begriffen ist, auch verlagert. bitten wir euch als unsern besundern lieben freund und swager, ir wollet an unsern gnedigsten hern den konig gemuet sein, auch selbs vleiss und arbeit darinnen haben, das wir mit
150 unfride. versigelt mit unsern zuruck auffgedruckten insigel am mittwoch nach letare anno etc. lxx primo. Ibidem Bl. 162, 163. Orig. Geschl. Pap. Siegel fehlen. In dupplo vorhanden. [11] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr von die Plauen, an den Oberstburggrafen Zdenko von Sternberg: Schlicke haben Elbogen an die Sachsen überliefert, er sei den Bürgern zu Hilfe geeilt und werde mit diesen von drei Sei- ten belagert; er bittet um schleunige Hilfe. Elbogen 1471 März 28. Unsern freuntlichen dinst zuvor. wolgeborner edler be- sunder freuntlicher lieber swager! herr Mathes Slick mit seinen vettern haben zugericht, slosz, stat und landt Elbogen, das do erblich zugehorung ist der wirdigen cron zu Pehem, zu entwenden und uber zu antwurtten und haben ytz am mittwochen nach oculi der hern von Sachsen rete und ampt- leute, nemlich ern Casparn Schonberg, ern Albrecht Sack ritter, Herman von Weyssenbach, Appeln und Hansen von Tettaw ander mit ettlichs reisigem zeug durch die statt und ins slosz bracht und die burger erfordert, das sye denselben reten solden huldung und glubde tun. nun hat diselbige statt vor langer weil unserm gnedigsten hern dem konig erbhuldung getan und als iren konig und hern erkant und aufgenomen und haben gebetten diselbigen Slick und der hern von Meissen rete, das sie in wolten holung und frist geton an unsern gnedigsten hern den konig, wye sein k. g. mit ine schaffen wurde, auff das sye iren eren auch genug totten. sulch frist hat man ine nicht wolt geben, sunder von stund an nottigen, die huldung zu tun und erinnert, wie ir herr herzog Albrecht zu Pehem konig solt werden, als wir bericht sind. also haben die fromen leut unsern hern und vatter und uns angeloffen, sie und ire stat unserm gnedigsten hern dem konig und der cron zu gut zu retten; also sind wir in eigner person mit ettlichen fuszknechten als ein landt- sesse der cron zu Pehem und in sunderheit dyener und hofgesind unsers gnedigsten hern des konigs der cron und seiner k. g. zu gut in die stat komen und die zu retten und bei der cron zu behalten bisz an sein gnad under- standen, und nach inhalt dieser copien veyndt wurden. also haben uns die gnanten hern von Meyssen mit zweyen heren verlagern lassen, so sind wir zum dritten mit dem slosz, das mit der stat mauer begriffen ist, auch verlagert. bitten wir euch als unsern besundern lieben freund und swager, ir wollet an unsern gnedigsten hern den konig gemuet sein, auch selbs vleiss und arbeit darinnen haben, das wir mit
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— 151 — solcher seiner koniglichen gnaden stat gerett wurden; wann so die deutschen fursten das eingenommen und uns darausz dringen mochte, sye weitter ins landt umb Cadan, Kometaw und Brux gedencken und unsern gnedigsten hern dem konig und der cron zu Pehem mercklichin unrat und schaden zu zyhen, als allerding wol verhanden ist, und doch den vein- den gar wol und vil ab zu brechen wäre. des wollet guten vleis haben und als unser swager und freund erzaigen wollet, wollen wir allezeit freuntlich umb euch vordyenen. gegeben zum Elbogen am donerstag nach letare anno etc. lxx primo. [Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meyssen, grave vom Hartten- stein, der jung her von Plawen. [In tergo: Dem edeln wolgeboren herren Zdencken von Sternberg, obersten burggraven zu Prage und bayder konigreich Hungarn und Pehem obersten hauptman, unsern besundern freuntlichen lieben swager. Ibidem Bl. 164. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [12] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der ältere Herr von Plauen, an König Mathias: Elbogen werde von den Sachsen, welchen die Schlicke Stadt, Schloss und Landschaft übergeben, belagert; er habe den Bürgern von Elbogen seinen Sohn mit 350 Mann zu Hilfe gesendet; der König möge Beistand leisten. 1471 März 29. Allerdurchleuchtigster grossmechtigster her und konig, mein willige gehorsame untertenige dinst seindt ewern konig- lichen gnaden zu voran bereyt. gnedigster konig! sich hat be- geben, das die von Sachsen und der Girzik eins worden sindt mit hern Mathes Slick und seinen vettern, das sie den von Sachsen slos und stadt Elpogen mit sampt der landschafft an der mittwochen vor letare ubergeben haben. also seindt des die purger zum Elpogen ynnen worden und haben sich darinne gemüet an mich und meinen son und uns angeruffen, umb hilf und peystandt yn zu thun, domit sie der wirdigen cron zu Pehm und ewern k. g. nicht entwant und ent- pfremdt würden, angesehen wie sie dorch die process dorch unsern heiligsten vater den pabst und seiner heilikeit le- gaten herticlich ersucht und abgefordert seindt worden von dem Girziken den ketzer, dorinne sie sich gehorsamlich als frome cristen gehalden haben, vorder von seiner heilikeit legaten an ewer k. g. geweiset sindt als an einen bestetigten konig der Romischen kirchen und an unser aller erwelten hern und konig, und sie ewern k. g. pflicht und gehorsam
— 151 — solcher seiner koniglichen gnaden stat gerett wurden; wann so die deutschen fursten das eingenommen und uns darausz dringen mochte, sye weitter ins landt umb Cadan, Kometaw und Brux gedencken und unsern gnedigsten hern dem konig und der cron zu Pehem mercklichin unrat und schaden zu zyhen, als allerding wol verhanden ist, und doch den vein- den gar wol und vil ab zu brechen wäre. des wollet guten vleis haben und als unser swager und freund erzaigen wollet, wollen wir allezeit freuntlich umb euch vordyenen. gegeben zum Elbogen am donerstag nach letare anno etc. lxx primo. [Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meyssen, grave vom Hartten- stein, der jung her von Plawen. [In tergo: Dem edeln wolgeboren herren Zdencken von Sternberg, obersten burggraven zu Prage und bayder konigreich Hungarn und Pehem obersten hauptman, unsern besundern freuntlichen lieben swager. Ibidem Bl. 164. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [12] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der ältere Herr von Plauen, an König Mathias: Elbogen werde von den Sachsen, welchen die Schlicke Stadt, Schloss und Landschaft übergeben, belagert; er habe den Bürgern von Elbogen seinen Sohn mit 350 Mann zu Hilfe gesendet; der König möge Beistand leisten. 1471 März 29. Allerdurchleuchtigster grossmechtigster her und konig, mein willige gehorsame untertenige dinst seindt ewern konig- lichen gnaden zu voran bereyt. gnedigster konig! sich hat be- geben, das die von Sachsen und der Girzik eins worden sindt mit hern Mathes Slick und seinen vettern, das sie den von Sachsen slos und stadt Elpogen mit sampt der landschafft an der mittwochen vor letare ubergeben haben. also seindt des die purger zum Elpogen ynnen worden und haben sich darinne gemüet an mich und meinen son und uns angeruffen, umb hilf und peystandt yn zu thun, domit sie der wirdigen cron zu Pehm und ewern k. g. nicht entwant und ent- pfremdt würden, angesehen wie sie dorch die process dorch unsern heiligsten vater den pabst und seiner heilikeit le- gaten herticlich ersucht und abgefordert seindt worden von dem Girziken den ketzer, dorinne sie sich gehorsamlich als frome cristen gehalden haben, vorder von seiner heilikeit legaten an ewer k. g. geweiset sindt als an einen bestetigten konig der Romischen kirchen und an unser aller erwelten hern und konig, und sie ewern k. g. pflicht und gehorsam
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152 getan haben als einem konig zu Pehm. allergnedigster her! so wir von yn so hach und manchveldiclich ermant sindt worden als ewer k. g. untertenige, hat sich mein son von erst mit zwei hundert manen werlichen zu yn yn die stadt gefuget am negsten sonnabend vor letare. also haben die von Sachsen an unser lieben frawen annunciationis tag die stadt mit zweyen heren verlagern lassen; also hab ich sider- mals meinem son noch auf 11/2 hundert man zu hulfe yn die stadt geschickt; den gnedigster her! sie sindt mit dem slosz und den zweyen heren vast uberladen. darumb ewern k. g. wol notturft thuet, eylend dawider zu gedencken, da- mit mein son und die fromen leuth entschûtt mochten werden. sie haben auch erbhuldung von der stat begeret und die rede keyn yn verlawten lassen, wie ir her herzog Albrecht konig zu Pehm werden solde, als ewer k. g. das wol weiter erfaren wirt, wie sie nach dem konigkreich und ewer k. g. landt steen, und so der Girzik nicht gestorben wer, so salten uns die ketzer Harttenstein und Petczaw unsre slôsser verlagert haben. dergleichen dy von Eger mit der von Sachsen hilf Konigswart auch unser slosz verlagert salten haben auff meynung, uns ganz zu vertreiben. darumb aller- gnedigster her! haben wir getan als die, die ewern k. g. und verpflicht und gewandt sindt, das nach den besten bisz- her helfen zu unterstehen, domit ewern k. g. und der cron solcher abzugk von den von Sachsen und den Slicken mocht unterkomen werden. auch gnedigster her! sewme ewer k. g. dorinne nicht, dodorch ewern k. g. icht andere unradt ersteen môchte. denn worinne ich ewern k. g. zu willen und dinste werden kan, das thue ich allzeit gern als meinen gnedigsten hern. gegeben am freitag noch letare anno domini millesimo quadringentesimo lxx primo. 1) Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meiszen, grave von Hartten stein, der elder her zu Plawen. [In tergo: Dem allerdurchleuchtigsten und grossmechtigsten herrn hern Matthiaschen konig zu Ungarn und yn Pehm, Dal- macien und Croacien konig, hercogen in Slesien, march- graven zu Merhern und yn Lawsicz, mein allergnedigsten hern. Ibidem Bl. 166. Orig. Geschl. Pap. Br. Beschädigtes Siegel. 1) Fast denselben Wortlaut hat Bl. 165, nur mit der Adresse und Ansprache: „Dem wolgeboren edln hern hern Zdenken von Sternberg, gubernator, obersten purggrafen zu Prag, meinen freuntlichen swager."
152 getan haben als einem konig zu Pehm. allergnedigster her! so wir von yn so hach und manchveldiclich ermant sindt worden als ewer k. g. untertenige, hat sich mein son von erst mit zwei hundert manen werlichen zu yn yn die stadt gefuget am negsten sonnabend vor letare. also haben die von Sachsen an unser lieben frawen annunciationis tag die stadt mit zweyen heren verlagern lassen; also hab ich sider- mals meinem son noch auf 11/2 hundert man zu hulfe yn die stadt geschickt; den gnedigster her! sie sindt mit dem slosz und den zweyen heren vast uberladen. darumb ewern k. g. wol notturft thuet, eylend dawider zu gedencken, da- mit mein son und die fromen leuth entschûtt mochten werden. sie haben auch erbhuldung von der stat begeret und die rede keyn yn verlawten lassen, wie ir her herzog Albrecht konig zu Pehm werden solde, als ewer k. g. das wol weiter erfaren wirt, wie sie nach dem konigkreich und ewer k. g. landt steen, und so der Girzik nicht gestorben wer, so salten uns die ketzer Harttenstein und Petczaw unsre slôsser verlagert haben. dergleichen dy von Eger mit der von Sachsen hilf Konigswart auch unser slosz verlagert salten haben auff meynung, uns ganz zu vertreiben. darumb aller- gnedigster her! haben wir getan als die, die ewern k. g. und verpflicht und gewandt sindt, das nach den besten bisz- her helfen zu unterstehen, domit ewern k. g. und der cron solcher abzugk von den von Sachsen und den Slicken mocht unterkomen werden. auch gnedigster her! sewme ewer k. g. dorinne nicht, dodorch ewern k. g. icht andere unradt ersteen môchte. denn worinne ich ewern k. g. zu willen und dinste werden kan, das thue ich allzeit gern als meinen gnedigsten hern. gegeben am freitag noch letare anno domini millesimo quadringentesimo lxx primo. 1) Unten rechts: Heinrich, burggrave zu Meiszen, grave von Hartten stein, der elder her zu Plawen. [In tergo: Dem allerdurchleuchtigsten und grossmechtigsten herrn hern Matthiaschen konig zu Ungarn und yn Pehm, Dal- macien und Croacien konig, hercogen in Slesien, march- graven zu Merhern und yn Lawsicz, mein allergnedigsten hern. Ibidem Bl. 166. Orig. Geschl. Pap. Br. Beschädigtes Siegel. 1) Fast denselben Wortlaut hat Bl. 165, nur mit der Adresse und Ansprache: „Dem wolgeboren edln hern hern Zdenken von Sternberg, gubernator, obersten purggrafen zu Prag, meinen freuntlichen swager."
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153 [13] Die sächsischen Räthe und Hauptleute berichten an Herzog Albrecht über den Vergleich zwischen Mathes Schlick und der Stadt Elbogen vom 1. April. Elbogen 1471 April 2. Gnediger here ! noch dem uns ewir furstlich gnad gestern off unser nest gethan schrifft antwerd zu geschickt, der yn- halt habin wir gar gehorszamlich vorstandin und ewir gnadin begern, wy sich dy sachin endettin, ewir gnadin daz eylende wissin zu lassin. gnedigir here! dy gebrechin, so sich zwischsin ern Matus und den von Elbogin ergebin habin, sint alle auff furm und meynunge, wy wir ewirn gnadin nest zu geschrebin habin, vorthediget und von beyden teylin angenomen. dach so sullin dy sachin, wy dy vortediget seyn, heute dinstagk allir und eygentlich yn geschrifft brocht und vorsigelt werdin. ab sich in demselbigen ichtes anderunge der dinge ergebin wil, dor durch der bethedingk zuruckt wurde, konnen wir ewir gnadin nicht eygentlich von schreibin. bleibet es dobey, wy dorvon geredt ist, so sulle wir morgin auffbrechin, der von Plawen ausz der stat reytin, er Matus seyn slos und herschaft widir in nemen, ewir gnadin rethe und dyner ouch an entheldin heraus reytin. ab sich abir dy dinck in ichte andirn adir vorlengin, wollin wir an eylend botschafft nicht lassin. datum Elbogen am dinstrag frye. 1) [Unten rechts: Rethe und haptleut des heeres. [In tergo: Dem gnedigen herrn herzoge in Sachsen. Ibidem Bl. 179. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Siegel. [14] Jan Lasstowicze berichtet an Herrn Zdenko von Stern- berg nebst andern, dass Elbogen von den Meissner Fürsten belagert werde, und bittet um Hilfe. Feria iii post dominicam judica. Pilsen 1471 April 2. Ibidem Bl. 167. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. In tschechischer Syrache. Gedruckt bei Palacky Arch. česky V. 316 flg. [15] Burian der Jüngere von Guttenstein sendet an den Burggrafen von Engelsburg aufgefangene Briefe zur Weiter- beförderung an den Herzog von Sachsen. 1471 April 6. Mein dinst zuvor. liber frendt! ich schick euch dy briff des hern von Plawen. etc. dy antwort ir meinen gnedigen 1) Siehe S. 1. flg. d. Chronik. Bl. 182 im Staatsarchiv (ibidem) bringt einen Entwurf des Vertrags v. 1. April.
153 [13] Die sächsischen Räthe und Hauptleute berichten an Herzog Albrecht über den Vergleich zwischen Mathes Schlick und der Stadt Elbogen vom 1. April. Elbogen 1471 April 2. Gnediger here ! noch dem uns ewir furstlich gnad gestern off unser nest gethan schrifft antwerd zu geschickt, der yn- halt habin wir gar gehorszamlich vorstandin und ewir gnadin begern, wy sich dy sachin endettin, ewir gnadin daz eylende wissin zu lassin. gnedigir here! dy gebrechin, so sich zwischsin ern Matus und den von Elbogin ergebin habin, sint alle auff furm und meynunge, wy wir ewirn gnadin nest zu geschrebin habin, vorthediget und von beyden teylin angenomen. dach so sullin dy sachin, wy dy vortediget seyn, heute dinstagk allir und eygentlich yn geschrifft brocht und vorsigelt werdin. ab sich in demselbigen ichtes anderunge der dinge ergebin wil, dor durch der bethedingk zuruckt wurde, konnen wir ewir gnadin nicht eygentlich von schreibin. bleibet es dobey, wy dorvon geredt ist, so sulle wir morgin auffbrechin, der von Plawen ausz der stat reytin, er Matus seyn slos und herschaft widir in nemen, ewir gnadin rethe und dyner ouch an entheldin heraus reytin. ab sich abir dy dinck in ichte andirn adir vorlengin, wollin wir an eylend botschafft nicht lassin. datum Elbogen am dinstrag frye. 1) [Unten rechts: Rethe und haptleut des heeres. [In tergo: Dem gnedigen herrn herzoge in Sachsen. Ibidem Bl. 179. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Siegel. [14] Jan Lasstowicze berichtet an Herrn Zdenko von Stern- berg nebst andern, dass Elbogen von den Meissner Fürsten belagert werde, und bittet um Hilfe. Feria iii post dominicam judica. Pilsen 1471 April 2. Ibidem Bl. 167. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. In tschechischer Syrache. Gedruckt bei Palacky Arch. česky V. 316 flg. [15] Burian der Jüngere von Guttenstein sendet an den Burggrafen von Engelsburg aufgefangene Briefe zur Weiter- beförderung an den Herzog von Sachsen. 1471 April 6. Mein dinst zuvor. liber frendt! ich schick euch dy briff des hern von Plawen. etc. dy antwort ir meinen gnedigen 1) Siehe S. 1. flg. d. Chronik. Bl. 182 im Staatsarchiv (ibidem) bringt einen Entwurf des Vertrags v. 1. April.
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154 hern hern Friderichen 1) herzogen von Sachsen und sicket sy in hier, ader wo sein gnad ist, unverziehlich, wen sein mir unter weg worden etc. datum sabbato ante palmarum annorum lxxi. 2) [Unten rechts: Burian der jungere von Guttenstein. [In tergo: Dem erbern vesten etc. purgraff zu Engelburk sol der brieff etc. Ibidem Bl. 168. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel zerstört. [16] König Mathias an Ernst und Albrecht von Sachsen: sie möchten Elbogen, das ihm dem Könige gehöre, unbehelligt lassen und das Belagerungsheer zurückziehen. Znaim 1471 April 8. (?) Wir Mathias von gots gnaden zu Hungern zu Behem kunig etc. embieten den hochgebornen fursten unsern be- sunder lieben ohemen und swager . . . . . . . . . des heiligen Romischen reichs etc. kurfursten und Albrechten gebruedern . . . . . . . landgraven in Doringen und marggraven in Meissen unsern fruntlichen grusz . . . was wir liebs und guts vermugen bevor. hochgeboren fursten! uns ist ange- langt, wie der Mathes Slick unser gsloss Elbogen in ewr handt geantwurt hett und darausz dieselb unser stat Elbogen verre bekriegen, auch die statleut mit glubd, huldigunge ewr lieb gehorsam und gewertig ze sein betwingen vermaynet, die auch nu mit ewern here umbelegt hiet. das uns von ewer lieb gar frembd nymbt, nach dem und wir mit der- selben ewer lieb albeg fruntliche und gute verstentnusz ge- habt haben. darzu so sind dieselben unser lewt nyemands mer mit glubd verpunden, wenn sy uns ainmalen als . . kunig zu Behem und iren rechten erbhern gehuldigt haben. wie denn allen begern wir euch mit vleisz bittende, ir wollet dieselben unser lewt und die stat Elbogen hinfur unbekumert lassen und sy verre nicht bekriegen. hieten aber ewer lieb ader die ewern zu in ichts zesprechen, und so wir darumb von ewer lieb angelangt wurden, so sein wir willig, der- selben ewer lieb und ain yeglichen recht . . zu ergoen ze- lassen. darumb wir trawen ewer lieb, ir werdet die benannt *) Friedrich? 2) Guttenstein fing die vorhergehenden von den Plawen ausgefertig- ten Schriftstücke [9—12] auf, schickte sie an den von Engelsburg und dieser beförderte sie weiter an die sächsischen Fürsten. So erklärt sich denn auch das Vorhandensein dieser Urkunden im könig. sächs. H. St. Archiv in Dresden.
154 hern hern Friderichen 1) herzogen von Sachsen und sicket sy in hier, ader wo sein gnad ist, unverziehlich, wen sein mir unter weg worden etc. datum sabbato ante palmarum annorum lxxi. 2) [Unten rechts: Burian der jungere von Guttenstein. [In tergo: Dem erbern vesten etc. purgraff zu Engelburk sol der brieff etc. Ibidem Bl. 168. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel zerstört. [16] König Mathias an Ernst und Albrecht von Sachsen: sie möchten Elbogen, das ihm dem Könige gehöre, unbehelligt lassen und das Belagerungsheer zurückziehen. Znaim 1471 April 8. (?) Wir Mathias von gots gnaden zu Hungern zu Behem kunig etc. embieten den hochgebornen fursten unsern be- sunder lieben ohemen und swager . . . . . . . . . des heiligen Romischen reichs etc. kurfursten und Albrechten gebruedern . . . . . . . landgraven in Doringen und marggraven in Meissen unsern fruntlichen grusz . . . was wir liebs und guts vermugen bevor. hochgeboren fursten! uns ist ange- langt, wie der Mathes Slick unser gsloss Elbogen in ewr handt geantwurt hett und darausz dieselb unser stat Elbogen verre bekriegen, auch die statleut mit glubd, huldigunge ewr lieb gehorsam und gewertig ze sein betwingen vermaynet, die auch nu mit ewern here umbelegt hiet. das uns von ewer lieb gar frembd nymbt, nach dem und wir mit der- selben ewer lieb albeg fruntliche und gute verstentnusz ge- habt haben. darzu so sind dieselben unser lewt nyemands mer mit glubd verpunden, wenn sy uns ainmalen als . . kunig zu Behem und iren rechten erbhern gehuldigt haben. wie denn allen begern wir euch mit vleisz bittende, ir wollet dieselben unser lewt und die stat Elbogen hinfur unbekumert lassen und sy verre nicht bekriegen. hieten aber ewer lieb ader die ewern zu in ichts zesprechen, und so wir darumb von ewer lieb angelangt wurden, so sein wir willig, der- selben ewer lieb und ain yeglichen recht . . zu ergoen ze- lassen. darumb wir trawen ewer lieb, ir werdet die benannt *) Friedrich? 2) Guttenstein fing die vorhergehenden von den Plawen ausgefertig- ten Schriftstücke [9—12] auf, schickte sie an den von Engelsburg und dieser beförderte sie weiter an die sächsischen Fürsten. So erklärt sich denn auch das Vorhandensein dieser Urkunden im könig. sächs. H. St. Archiv in Dresden.
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155 — unser stat Elbogen unbekummert, sunder das volk, so sich fur dieselb unser stat geslagen hat, wieder ablaiten .. . daran tun uns ewer lieb sunder danknemen wolgevallen. geben zu Znoym am Montag . . . . palm suntag anno do- mini etc. lxxi, unser reiche des Hungrischen etc. im vir- zehenden .. . . Beheimischen im andern jaren. [Unten rechts: Ad mandatum domini regis. [In tergo: Den hochgeborenen fursten unsern besunderlichen ohemen und swager hern Ernsten des heiligen Romischen reichs etc. kurfursten und Albrechten, gebrudern herzogen zu Sachsen, landgraven in Doringen und marggraven in Meissen. Ibidem Bl. 169. Orig. Geschl. Pap. Br. und Pap. Siegel. Die punk- tirten Stellen sind durchlöchert. [17] Der päpstliche Legat Bischof Laurentius von Fer- rara mahnt Ernst und Albrecht von Sachsen von ihrem Unter- nehmen gegen Elbogen ab. Znaim 1471 April 8. Irluchten fursten und hern, allelibisten hern und frunde ! unsern grus. es haben geclagt die inwoner der stat zum El- bogen fur dem durchluchtigisten fursten hern Mathian zu Hungern, Behem etc konige und fur uns, wie das unangesehen das sie und auch in unser geinwertickeit itzunt lange die pflicht und getrawickeit globdnis und huldung demselben hern konige haben getan, itzunt durch uwer irluchten her- lickeiten mit mancherley beswerung und belestigungen wider sie furgenomen, werden benotiget, das sie dergleichen globdnis und huldung, wir wissen aber nicht umb was sachen willen, uch tun sullen. dieselbe sache uns so vil grosser missehagung hat bracht so grossen schaden den geschefften des cristlichen glaubens wir zu fallen ferchten, die sache mochte sich auch in vil arges zihen, sunderlich dorumb man dieselben lute also ware gloubigen ader cristen und gehorsame ir pflicht dem gnanten konige und heiligen bebstlichen stule auch nicht one ferlikeit der widerwertigen ketzer haben getan. und dorumb werden sie billich von allen gloubigen gelobet, und yn sulte vil mehir gunst dann beschedigung werden zugefugt. weren aber etlich sachen von uch ader eym andern wider die gnanten vom Elbogen, so mochten uwer irluchten herlickeiten also wir nicht zwiveln, so ir wullet von andern mit uwern undertan zu gescheen, das dem gnanten konige ader uns zu wissen tun, derhalben nicht von demselben konige geburlich recht und von uns rechte innerung oder vlissigung were ge
155 — unser stat Elbogen unbekummert, sunder das volk, so sich fur dieselb unser stat geslagen hat, wieder ablaiten .. . daran tun uns ewer lieb sunder danknemen wolgevallen. geben zu Znoym am Montag . . . . palm suntag anno do- mini etc. lxxi, unser reiche des Hungrischen etc. im vir- zehenden .. . . Beheimischen im andern jaren. [Unten rechts: Ad mandatum domini regis. [In tergo: Den hochgeborenen fursten unsern besunderlichen ohemen und swager hern Ernsten des heiligen Romischen reichs etc. kurfursten und Albrechten, gebrudern herzogen zu Sachsen, landgraven in Doringen und marggraven in Meissen. Ibidem Bl. 169. Orig. Geschl. Pap. Br. und Pap. Siegel. Die punk- tirten Stellen sind durchlöchert. [17] Der päpstliche Legat Bischof Laurentius von Fer- rara mahnt Ernst und Albrecht von Sachsen von ihrem Unter- nehmen gegen Elbogen ab. Znaim 1471 April 8. Irluchten fursten und hern, allelibisten hern und frunde ! unsern grus. es haben geclagt die inwoner der stat zum El- bogen fur dem durchluchtigisten fursten hern Mathian zu Hungern, Behem etc konige und fur uns, wie das unangesehen das sie und auch in unser geinwertickeit itzunt lange die pflicht und getrawickeit globdnis und huldung demselben hern konige haben getan, itzunt durch uwer irluchten her- lickeiten mit mancherley beswerung und belestigungen wider sie furgenomen, werden benotiget, das sie dergleichen globdnis und huldung, wir wissen aber nicht umb was sachen willen, uch tun sullen. dieselbe sache uns so vil grosser missehagung hat bracht so grossen schaden den geschefften des cristlichen glaubens wir zu fallen ferchten, die sache mochte sich auch in vil arges zihen, sunderlich dorumb man dieselben lute also ware gloubigen ader cristen und gehorsame ir pflicht dem gnanten konige und heiligen bebstlichen stule auch nicht one ferlikeit der widerwertigen ketzer haben getan. und dorumb werden sie billich von allen gloubigen gelobet, und yn sulte vil mehir gunst dann beschedigung werden zugefugt. weren aber etlich sachen von uch ader eym andern wider die gnanten vom Elbogen, so mochten uwer irluchten herlickeiten also wir nicht zwiveln, so ir wullet von andern mit uwern undertan zu gescheen, das dem gnanten konige ader uns zu wissen tun, derhalben nicht von demselben konige geburlich recht und von uns rechte innerung oder vlissigung were ge
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156 spart. und so nü uwer erluchtigkeit das tun, geschyt das nicht. und darumb so vormanen wir dieselbigen uwer irluch- tickeiten in dem hern und auch anzusehen den heiligen cristen glouben dem in gehorsam habt getan bitten und flehen, das ir von sulcher und aller ander frenclichen widerstant gein den von Elbogen wullet uffhoren. und als wir vorge- sagt haben, ab ir sachen wider dieselben hettet, wullet dan vormittelst des rechten fur dem gnanten durchluchtigsten hern konige nachkomen, der so wir nicht zwiveln, tun wirdet, was recht ist. zu dem wullen wir auch unsern vlis tun, ab es notturft wirdet sin. des wir uns gerne erbyten und vor- heissen denselben uwern irluchten herlickeiten die wir alle wege wol mogende begern in dem hern. zu Znoyma am achten tage des aprillen M.cccclxxi. Unten rechts: Laurentius, bischove zu Ferrarien, bebstlicher legate. Ibidem Bl. 171. Gleichzeitige Uebersetzung der daselbst unter Blatt 170 aufbewahrten lateinischen Originalurkunde. [18] Der Rath von Elbogen schreibt an die von Eger wegen des Zutrittes der Egerer in die Stadt Elbogen. El- bogen 1471 April 10. Unser freuntlich dinst zuvor. erbern weissen lieben herrn! ewr schreiben, wie wir und die unsern euch offen- werlich bereden, und die ewern in unser stat nit einlassen wollen, etc. habe wir vernomen und fugen euch wissen: nach dem und wir unversorgter sach und eylend uber zogen und verlagert sein, sey wir warlich bericht, dass die ewern den selben unsern wider sachen, prot, pyr und ander speyss und notturft wider uns zu gefurt haben. uns unnachperlich bedeucht hat. und nach sulcher begriffner beteydigung haben dieselben ewern awsz dem hehre in unser stat begert, mey- net wir zu sulcher gezeit einzulassen die ader andre, als das here auff brach, nit pillich zu sein; ader die andere ewre, die darnach an unser stat komen, eingelassen sein, und etliche der ewren noch bey uns iren handel haben und in eyn geen, euch in eym sulchen nicht verprochen haben, so uns in sulcher ferlikeit nott thuet, die sachen machtung zu haben. geben am mitwoch in der marter wochen anno do- mini etc. lxx primo. [Unten rechts: Der rate zum Elbogen. [In tergo: Dem erbern und weisen herren burgermeister und rate der stat Eger, unseren guten günern. Aus dem Egerer Archiv, Kasten C. 1. Fasc. 90 Orig. Gesch. Pap. Br. mit 2 stark beschädigten Siegeln.
156 spart. und so nü uwer erluchtigkeit das tun, geschyt das nicht. und darumb so vormanen wir dieselbigen uwer irluch- tickeiten in dem hern und auch anzusehen den heiligen cristen glouben dem in gehorsam habt getan bitten und flehen, das ir von sulcher und aller ander frenclichen widerstant gein den von Elbogen wullet uffhoren. und als wir vorge- sagt haben, ab ir sachen wider dieselben hettet, wullet dan vormittelst des rechten fur dem gnanten durchluchtigsten hern konige nachkomen, der so wir nicht zwiveln, tun wirdet, was recht ist. zu dem wullen wir auch unsern vlis tun, ab es notturft wirdet sin. des wir uns gerne erbyten und vor- heissen denselben uwern irluchten herlickeiten die wir alle wege wol mogende begern in dem hern. zu Znoyma am achten tage des aprillen M.cccclxxi. Unten rechts: Laurentius, bischove zu Ferrarien, bebstlicher legate. Ibidem Bl. 171. Gleichzeitige Uebersetzung der daselbst unter Blatt 170 aufbewahrten lateinischen Originalurkunde. [18] Der Rath von Elbogen schreibt an die von Eger wegen des Zutrittes der Egerer in die Stadt Elbogen. El- bogen 1471 April 10. Unser freuntlich dinst zuvor. erbern weissen lieben herrn! ewr schreiben, wie wir und die unsern euch offen- werlich bereden, und die ewern in unser stat nit einlassen wollen, etc. habe wir vernomen und fugen euch wissen: nach dem und wir unversorgter sach und eylend uber zogen und verlagert sein, sey wir warlich bericht, dass die ewern den selben unsern wider sachen, prot, pyr und ander speyss und notturft wider uns zu gefurt haben. uns unnachperlich bedeucht hat. und nach sulcher begriffner beteydigung haben dieselben ewern awsz dem hehre in unser stat begert, mey- net wir zu sulcher gezeit einzulassen die ader andre, als das here auff brach, nit pillich zu sein; ader die andere ewre, die darnach an unser stat komen, eingelassen sein, und etliche der ewren noch bey uns iren handel haben und in eyn geen, euch in eym sulchen nicht verprochen haben, so uns in sulcher ferlikeit nott thuet, die sachen machtung zu haben. geben am mitwoch in der marter wochen anno do- mini etc. lxx primo. [Unten rechts: Der rate zum Elbogen. [In tergo: Dem erbern und weisen herren burgermeister und rate der stat Eger, unseren guten günern. Aus dem Egerer Archiv, Kasten C. 1. Fasc. 90 Orig. Gesch. Pap. Br. mit 2 stark beschädigten Siegeln.
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157 [19] Kurfürst Ernst sendet an den päpstlichen Legaten ein Promemoria in der Elbogner Angelegenheit, aus welchem hervorgehe, dass die Darstellung der Elbogner nicht richtig ist. Dresden 1471 April 28. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Arch. in Dresden Würtemberg. Arch. Böhm. Sach. Kaps. 5. Bl. 172. Copie Pap. (lateinisch). 20] König Mathias vergleicht sich mit den sächsischen Fürsten wegen des Unternehmens gegen Elbogen, wegen der Besitzungen der Sachsen in Böhmen und bestimmt M. Schlick zur Anerkennung seines böhmischen Königthums. Iglau 1471 Juni 19. Wir Mathias von gots gnaden zu Hungern, Behmen etc. konig, marggrave zu Merhern etc. bekennen offenlich mit diesem brive: als der hochgeboren furst, unser lieber swager her Albrecht herzog zu Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave zu Meissen etc. etlicher bewegunge halben in unser konigreich zu Behmen mit here gezogen ist, das wir von derselbigen inzuge in unser konigreieh und ausz sunder frundschaft, so wir sunderlich zu den hochgebornen fursten hern Ernsten auch herzogen zu Sachsen etc. des heiligen Romischen reichs erzmarschalk und kurfursten, unsern liben swager seinen libe bruder und seiner firr [? ander unser frunde gutlich und fruntlich beteidinget, vertragen und ver- eyniget haben, inmassen als hiernach volget: von ersten so sollen alle vergangen sache, wie sich die unz uff disen hu- tigen tag zwischen unser und denselben unsern swägern, unser und ir beyder land und lewt begeben und verlawffen habin, gantz tod und ab sein, sollen und wullen aller obge- schriben geschicht halben gegen beyden ir liebe und allen iren landen und lewten wider mit krige ader keiner ander beschedigung, durch kein weg, wie ymand die erdencken mag, beswerung thun ader furnemen weder durch uns selbs ader ymand anders schaffen ader in thun gestatten in keinem wege. und wann wir von unserm heiligen vater dem babst, unserm vater dem Romischen keiser und ir libe fur eynen konig zu Behmen und kurfursten auffgenomen werden, so sollen und wullen wir die gemelten unser liben swager bey allen slossen und steten, so sie von der kron zu Behmen und besunder von etwan konig Jorgen zu lehn entpfangen habin, behalden und on widerwertigkeit bliben lassen; dorzu alle ir verschreibung, so sie von den vorigen konigen von Behmen uber ir lehn habin, auch alle ander vorschreibung zwischen weyland den konigen und der kron zu Behmen 1) Das Promemoria selbst ist nicht vorhanden.
157 [19] Kurfürst Ernst sendet an den päpstlichen Legaten ein Promemoria in der Elbogner Angelegenheit, aus welchem hervorgehe, dass die Darstellung der Elbogner nicht richtig ist. Dresden 1471 April 28. 1) Aus dem königl. sächs. H. St. Arch. in Dresden Würtemberg. Arch. Böhm. Sach. Kaps. 5. Bl. 172. Copie Pap. (lateinisch). 20] König Mathias vergleicht sich mit den sächsischen Fürsten wegen des Unternehmens gegen Elbogen, wegen der Besitzungen der Sachsen in Böhmen und bestimmt M. Schlick zur Anerkennung seines böhmischen Königthums. Iglau 1471 Juni 19. Wir Mathias von gots gnaden zu Hungern, Behmen etc. konig, marggrave zu Merhern etc. bekennen offenlich mit diesem brive: als der hochgeboren furst, unser lieber swager her Albrecht herzog zu Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave zu Meissen etc. etlicher bewegunge halben in unser konigreich zu Behmen mit here gezogen ist, das wir von derselbigen inzuge in unser konigreieh und ausz sunder frundschaft, so wir sunderlich zu den hochgebornen fursten hern Ernsten auch herzogen zu Sachsen etc. des heiligen Romischen reichs erzmarschalk und kurfursten, unsern liben swager seinen libe bruder und seiner firr [? ander unser frunde gutlich und fruntlich beteidinget, vertragen und ver- eyniget haben, inmassen als hiernach volget: von ersten so sollen alle vergangen sache, wie sich die unz uff disen hu- tigen tag zwischen unser und denselben unsern swägern, unser und ir beyder land und lewt begeben und verlawffen habin, gantz tod und ab sein, sollen und wullen aller obge- schriben geschicht halben gegen beyden ir liebe und allen iren landen und lewten wider mit krige ader keiner ander beschedigung, durch kein weg, wie ymand die erdencken mag, beswerung thun ader furnemen weder durch uns selbs ader ymand anders schaffen ader in thun gestatten in keinem wege. und wann wir von unserm heiligen vater dem babst, unserm vater dem Romischen keiser und ir libe fur eynen konig zu Behmen und kurfursten auffgenomen werden, so sollen und wullen wir die gemelten unser liben swager bey allen slossen und steten, so sie von der kron zu Behmen und besunder von etwan konig Jorgen zu lehn entpfangen habin, behalden und on widerwertigkeit bliben lassen; dorzu alle ir verschreibung, so sie von den vorigen konigen von Behmen uber ir lehn habin, auch alle ander vorschreibung zwischen weyland den konigen und der kron zu Behmen 1) Das Promemoria selbst ist nicht vorhanden.
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158 und den hertzogen von Sachsen auszgangen, ir libe und iren landen und luten gegeben, vernewen und bestetigen und ire liben bey allen iren anfallen, wie die rechtlich uff sie komen oder fallen mogen, bliben lassen, in kein verhinderung doran thun, das ymands zu thun gestatten noch verhengen, uns dorein nicht legen, sunder iren liben getrewlichen dorzu helfen und furdern die einzubrengen. Mattes Slig sal auch uns hie zwischen und sant Bartholomeustag schirstkomende die pflicht, so er eynem konige zu Behmen noch inhalt seiner verschreibung von unser herschaft zu dem Elpogen schuldig ist, thun und sich gegin uns als ein konig zu Behmen noch inhalt seiner verschreibung bliben lassen, und von dem Eln- pogen und seiner zugehorung nicht dringen, noch das ymands andern gestatten weder mit fehde ader one vehde ader keiner ander beswerung im dhaynen weg allis trewlich und on ge- verde. mit urkunde disz brifs mit unsern anhangenden inge- sigel. geben zu der Igla am mitwoche vor sant Johannstage sunwenden nach Cristi gepurt vierzehnhundert und im eyn und sibenzigsten jare unser reiche des Ungerischen im xiiii und des Romischen im dritten jore. Ibidem Loc. 8790 „Copeyen von verschiedenen“ etc. Fol. 1. 2. 21] Herzog Albrecht von Sachsen bekennt, sich mit König Mathias gütlich verglichen zu haben. Cölln an der Elbe 1471 Donnerstag nach Vitus. Kolin 1471 Juni 20. Ibidem Loc. 8790. Fol. 2 [22] Mathäus Schlick berichtet an seinen Sohn (Hiero- nymus) uber die Fehde mit denen von Plauen und fordert ihn auf, die sächsischen Fürsten um Intervention bei König Ma- thias zu ersuchen. Hartenberg 1471 Juni 22. Liber sune! ich lasz dich wissen, das her Wenczlab und dein bruder mit den mannen veint worden sinth desz alten von Plawen; und haben yn eyn nam gethun zu Konigfart, da selbest den margk und mayrhoff gepucht auch zu Sandawe, und ward umb eyn geringes versawmpt, das sie den hoff und die kirchen auch erloffen hetten. und in andern dörffern haben sie auch genomen, und sie haben wol vihe genomen als pey vi 1) schogken, die unser und der andern geweszen sindt, und unszer schaff bey iii 2) dobey funden. auch haben sie yn den swarcen teich abgegraben, dorynnen vil fisch gewesen sinth, sie abe nymandts zu nutz komen. den heynt in der nacht hat er uns fünf dorffer abgeprant und ) 6. 2) 300.
158 und den hertzogen von Sachsen auszgangen, ir libe und iren landen und luten gegeben, vernewen und bestetigen und ire liben bey allen iren anfallen, wie die rechtlich uff sie komen oder fallen mogen, bliben lassen, in kein verhinderung doran thun, das ymands zu thun gestatten noch verhengen, uns dorein nicht legen, sunder iren liben getrewlichen dorzu helfen und furdern die einzubrengen. Mattes Slig sal auch uns hie zwischen und sant Bartholomeustag schirstkomende die pflicht, so er eynem konige zu Behmen noch inhalt seiner verschreibung von unser herschaft zu dem Elpogen schuldig ist, thun und sich gegin uns als ein konig zu Behmen noch inhalt seiner verschreibung bliben lassen, und von dem Eln- pogen und seiner zugehorung nicht dringen, noch das ymands andern gestatten weder mit fehde ader one vehde ader keiner ander beswerung im dhaynen weg allis trewlich und on ge- verde. mit urkunde disz brifs mit unsern anhangenden inge- sigel. geben zu der Igla am mitwoche vor sant Johannstage sunwenden nach Cristi gepurt vierzehnhundert und im eyn und sibenzigsten jare unser reiche des Ungerischen im xiiii und des Romischen im dritten jore. Ibidem Loc. 8790 „Copeyen von verschiedenen“ etc. Fol. 1. 2. 21] Herzog Albrecht von Sachsen bekennt, sich mit König Mathias gütlich verglichen zu haben. Cölln an der Elbe 1471 Donnerstag nach Vitus. Kolin 1471 Juni 20. Ibidem Loc. 8790. Fol. 2 [22] Mathäus Schlick berichtet an seinen Sohn (Hiero- nymus) uber die Fehde mit denen von Plauen und fordert ihn auf, die sächsischen Fürsten um Intervention bei König Ma- thias zu ersuchen. Hartenberg 1471 Juni 22. Liber sune! ich lasz dich wissen, das her Wenczlab und dein bruder mit den mannen veint worden sinth desz alten von Plawen; und haben yn eyn nam gethun zu Konigfart, da selbest den margk und mayrhoff gepucht auch zu Sandawe, und ward umb eyn geringes versawmpt, das sie den hoff und die kirchen auch erloffen hetten. und in andern dörffern haben sie auch genomen, und sie haben wol vihe genomen als pey vi 1) schogken, die unser und der andern geweszen sindt, und unszer schaff bey iii 2) dobey funden. auch haben sie yn den swarcen teich abgegraben, dorynnen vil fisch gewesen sinth, sie abe nymandts zu nutz komen. den heynt in der nacht hat er uns fünf dorffer abgeprant und ) 6. 2) 300.
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159 hat domit den mort prant angehaben. nun werben sich peid von Plawen ser um folgk und haben suldt auszgerufft und vormeynen, uns mit macht zu verzyhen und zu brennen. und hat sich an viel enden beclagt, wie wir yn groszen shaden myt mort, branth gethan haben. das denn nicht gesheen ist, es geshee denn nun furder, nun her den pranth angehaben hat. und dobey geshriben, wie ich von der hei- ligen Romishen kirchen auf der ketzer seyten getreten sey, und schreibet mir meyner gnedigen hern halben vil un- gelümpfs zu, wie ich alles, das mein herrn verrat, was wider den konig von Ungern ist und ich nort[!] erfaren kann. ich lasz besteen zu seiner zeit, wenn ich wasz ab got wil aller sach recht fertig, wie wol ich seyn meher enkilt den ichs genewsz gen den falschen lewten etc. Item so hat er zween briff pracht von meinem gnedigen hern den konig von Ungern, den eynen an die von Elbogen, das sie yn aufnemen sullen zu eynen haubtmann und das yn seyne konigliche gnade iiim 1) ungerisch gulden uff den Elbogen vorschriben habe. hat er nun an die von Elbogen pracht und gesant und begert, yn auff zu nemen, so wulle er lewt hyn nyn legen. wülten sie seyn nicht thun, so must ersz widder an meyn g. hern konig pringen und gelangen lazen. desz haben sye yn eyn bedacht genomen, unz uff den nehesten sontag sullen sie ym entlich antworten. was nun geschicht, weisz ich nicht. doch vorsieh ich mich, sie werden sich desz auffhalden und widder potschafft an meyn hern den konig zu thun; alzo haben sie mich selbest durch zween desz rats wissen lazen. nun tat ich yn nicht wol vortrawen, wann sie mochten esz darum an mich pracht haben zu einer beschemig 2), das sie es iczund nicht thun hetten wollen und dorumb zu konigk gesant. der heth sie es nun muntlich geheissen; dorum so hetten sie ym nicht andresz getan mögen etc. Item der ander briff helt ynne, das yn die erbern von Schlagkenwerd, Falkenaw, Lichtenstadt und ander ynwoner auffnemen sullen als iren pfleger adder purggraffen, und wie ichs verwirgkt sulde haben, dorum das ichs meynen gne- digen herrn habe wullen yn gewen etc. adder an die mann hat er noch nichtes gelangen lassen; er wil villeicht vor vornemen, wie es ym mit den von Elbogen ergehe. Item drey mandat haben die geistlichen lazen ausz- gehen: nemlich alle mein g. herrn herzog Albrecht mich 1) 3000. 2) bescheinung?
159 hat domit den mort prant angehaben. nun werben sich peid von Plawen ser um folgk und haben suldt auszgerufft und vormeynen, uns mit macht zu verzyhen und zu brennen. und hat sich an viel enden beclagt, wie wir yn groszen shaden myt mort, branth gethan haben. das denn nicht gesheen ist, es geshee denn nun furder, nun her den pranth angehaben hat. und dobey geshriben, wie ich von der hei- ligen Romishen kirchen auf der ketzer seyten getreten sey, und schreibet mir meyner gnedigen hern halben vil un- gelümpfs zu, wie ich alles, das mein herrn verrat, was wider den konig von Ungern ist und ich nort[!] erfaren kann. ich lasz besteen zu seiner zeit, wenn ich wasz ab got wil aller sach recht fertig, wie wol ich seyn meher enkilt den ichs genewsz gen den falschen lewten etc. Item so hat er zween briff pracht von meinem gnedigen hern den konig von Ungern, den eynen an die von Elbogen, das sie yn aufnemen sullen zu eynen haubtmann und das yn seyne konigliche gnade iiim 1) ungerisch gulden uff den Elbogen vorschriben habe. hat er nun an die von Elbogen pracht und gesant und begert, yn auff zu nemen, so wulle er lewt hyn nyn legen. wülten sie seyn nicht thun, so must ersz widder an meyn g. hern konig pringen und gelangen lazen. desz haben sye yn eyn bedacht genomen, unz uff den nehesten sontag sullen sie ym entlich antworten. was nun geschicht, weisz ich nicht. doch vorsieh ich mich, sie werden sich desz auffhalden und widder potschafft an meyn hern den konig zu thun; alzo haben sie mich selbest durch zween desz rats wissen lazen. nun tat ich yn nicht wol vortrawen, wann sie mochten esz darum an mich pracht haben zu einer beschemig 2), das sie es iczund nicht thun hetten wollen und dorumb zu konigk gesant. der heth sie es nun muntlich geheissen; dorum so hetten sie ym nicht andresz getan mögen etc. Item der ander briff helt ynne, das yn die erbern von Schlagkenwerd, Falkenaw, Lichtenstadt und ander ynwoner auffnemen sullen als iren pfleger adder purggraffen, und wie ichs verwirgkt sulde haben, dorum das ichs meynen gne- digen herrn habe wullen yn gewen etc. adder an die mann hat er noch nichtes gelangen lassen; er wil villeicht vor vornemen, wie es ym mit den von Elbogen ergehe. Item drey mandat haben die geistlichen lazen ausz- gehen: nemlich alle mein g. herrn herzog Albrecht mich 1) 3000. 2) bescheinung?
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160 ser vorreden [?] ich habe aber so vil mit yn tispotirt, das sie do mit ruen. das alles zu lang zu schreiben were; so wult ich euch mit den abschrifften auch nicht bekummern. und sitz also gar in groszer beschwerung und pyn nun in den krigk kommen. wann Appel von Tettaw entpotten, ich mocht keyne beqwemere zeit dorzu haben, dann iczundt mich zu wern, so wult er mir volgk thun, deszgleich mir her marschalgk von Schonburg zu thun geschreben hath. nun hab ich Appel von Thetaw umb solchs geschreben; der ist willig, mir ymanden zu schicken und hat mir am dornstag vorgangen iii 1) drabanten zugeschickt gegen Kunigsperg. der thar ich uff meyn veint nicht geprauchen, wann die schrifft, die am newligisten ym von meynen gn. hern gescheen ist, helt nicht in pefellungk, mir zu helfen, sundern ab mich ymandt beschedigen wult, den helfern widderstandt zu thun, dan het ich die hilf zu der folgk und der lewt geprawchen mocht. hofft wir hinder die hoff zu Kunigszwart und Sandaw zu komen, dann hofft ich, das ersz widder unsz nicht auff pringen mocht; adder alzo besorge ich, sol ich der folg und der lewt nicht geprawchen, so werd ich yn mit den meyn nicht vil getan mögen, und wurd mir obir hant nemen, und were vil pesser villeicht, ich heth nicht angehaben und meyns gnaden hern zukunfft erharret. und so ich nun doryn kumen pyn, so pith seyn furstlich gnad demuetiglich, unverzoglich Appel von Tettaw zu schreiben, mir volkumlich gen den von Plawen zu verhelfen. wil ich umb seyne f. gnade allezeit demutiglich vordynen. Ich werd nun noch schwerlicher gen meynen hern konig von Ungern vorclagt werden, die sach grosz machen, und ich verantwort mich nicht und mocht alzo umbs landt kumen und hab doch noch got dem hern zu nymandts keyn hoffungk den zu meyn g. hern. der konig gedenckt ym, ich hebe mit dem von Plawen an. so weisz sein g. nicht, dasz esz vor dreissig jare her pey meynen brudern hern Caspar seligen und pei mir her gewert hat, das sie uns, und die noch den unsern gestanden haben, vormals uns bekriegt haben, und dann ye gericht ist wurden, adder nicht lang gehalden. aber iczundt meynen sie, das ir zeit recht ersehen haben, und under dem schein des glawbens sich werntlich und geist- lichen behelfen mit unbestendigen furpringen, do von ich zu zeyten nicht gewust, noch von nymande weder muntlich noch schriftlich dorumb zu red gesaczt pin, meyn antwort zu vorhoren. ich habe meyns hern desz legaten nycht ge- 1) 300.
160 ser vorreden [?] ich habe aber so vil mit yn tispotirt, das sie do mit ruen. das alles zu lang zu schreiben were; so wult ich euch mit den abschrifften auch nicht bekummern. und sitz also gar in groszer beschwerung und pyn nun in den krigk kommen. wann Appel von Tettaw entpotten, ich mocht keyne beqwemere zeit dorzu haben, dann iczundt mich zu wern, so wult er mir volgk thun, deszgleich mir her marschalgk von Schonburg zu thun geschreben hath. nun hab ich Appel von Thetaw umb solchs geschreben; der ist willig, mir ymanden zu schicken und hat mir am dornstag vorgangen iii 1) drabanten zugeschickt gegen Kunigsperg. der thar ich uff meyn veint nicht geprauchen, wann die schrifft, die am newligisten ym von meynen gn. hern gescheen ist, helt nicht in pefellungk, mir zu helfen, sundern ab mich ymandt beschedigen wult, den helfern widderstandt zu thun, dan het ich die hilf zu der folgk und der lewt geprawchen mocht. hofft wir hinder die hoff zu Kunigszwart und Sandaw zu komen, dann hofft ich, das ersz widder unsz nicht auff pringen mocht; adder alzo besorge ich, sol ich der folg und der lewt nicht geprawchen, so werd ich yn mit den meyn nicht vil getan mögen, und wurd mir obir hant nemen, und were vil pesser villeicht, ich heth nicht angehaben und meyns gnaden hern zukunfft erharret. und so ich nun doryn kumen pyn, so pith seyn furstlich gnad demuetiglich, unverzoglich Appel von Tettaw zu schreiben, mir volkumlich gen den von Plawen zu verhelfen. wil ich umb seyne f. gnade allezeit demutiglich vordynen. Ich werd nun noch schwerlicher gen meynen hern konig von Ungern vorclagt werden, die sach grosz machen, und ich verantwort mich nicht und mocht alzo umbs landt kumen und hab doch noch got dem hern zu nymandts keyn hoffungk den zu meyn g. hern. der konig gedenckt ym, ich hebe mit dem von Plawen an. so weisz sein g. nicht, dasz esz vor dreissig jare her pey meynen brudern hern Caspar seligen und pei mir her gewert hat, das sie uns, und die noch den unsern gestanden haben, vormals uns bekriegt haben, und dann ye gericht ist wurden, adder nicht lang gehalden. aber iczundt meynen sie, das ir zeit recht ersehen haben, und under dem schein des glawbens sich werntlich und geist- lichen behelfen mit unbestendigen furpringen, do von ich zu zeyten nicht gewust, noch von nymande weder muntlich noch schriftlich dorumb zu red gesaczt pin, meyn antwort zu vorhoren. ich habe meyns hern desz legaten nycht ge- 1) 300.
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161 nyszen konnen, der uns eyn commission gegeben hat, fur drey prelaten zu komen zu eynen tag gen Kemnach bey dem pan, nemlich fur meynen hern den weihpischoff zu Regenspurgk und die ebbt zu Waltsassen und Speinshart. ich kome mer dan mit i° 1) pferden dohin, die von Plawen bleiben aussen. das dem legaten alles geschrebin wart. er mich auch entpotten hat, ich sulle mich wern, wannen er wol west, wie er mir Hertinberg hett wullen lazen besteigen, den Elbogen uber das eysz erlauffen lazen, Slockenwerd und das Warmpad wullen lazen auszprennen. und der dinge sint so vil die geschen sindt, und alles tegelich geschen. mit mord kam prandt, unser arm lewt gefangen gesaczt, das ich mich in die were hab müszen setzen. wir haben auch unsere schaff als bei iii 2) yezundt bey ym funden ane ander vihe und habe. sult mein gnediger her der konigk den grunt und warheit wissen, ich wult an zweiffel, sein konigliche gnade werde kein gefallen doran haben. dorumb lieber son! bith meyne gnedige hern, mich zu verantworten lazen, dor- mit wir alzo nicht um das unsere qwemen. wenn ehe meyner gnedigen hern en nyn zohe, was ich in willen, mich zuvor antworten, und path seyne gnade, mir ymandesz mit zu schigken. schreben mir meyne gnedigen hern peyde mer denn eyn priff, das zu beruen lazen unz nach dem tag zu Prage. das ich alzo gethan habe und auch alzeit noch iren furstlichen gnad richte. und zo ich noch nicht weisz, was ir furstlichen gnaden wille ist, dorumb so bith sein gnade, gnediglich dorin zu raten. und ab meyn gnediger her ymandes uns vorantworten liesz, wann ich nymandts zu schigken adder zo hern Matiasen den Ungerischen hern, und du sicher komen mochten zu meynen hern dem konigk und das ir ein heth, (?) die sach gereden kondt mit notdurfft und auch mit erpittunge, als sichs gepurt, wer mir hoch zu dangk. und das kunth der liber marschalgk adder her Bernhart adder Herman Weispach wol, wenn sichs anders alzo begebe, das sie in sicherheit zu konige reyssen wurden. und man must seyne konigliche g. vorzelen, das die sache nicht newe, sundern vor vil jaren her gewert hette etc., als fur berurt ist, und wie dorynne nichts geschee bey seyn k. g. dieweil meyn g. her dorynne ist, besurge ich, esz wirt mir obil zu stehen. dorumb so thu darynne dein mögelichen fleisz. der alte gram und vintschaft komet aller her, dorumb dasz mein pruder selig und ich unszern gnedigen hern von jogent auff getrewlich gedint haben, und ab got wil bisz an 1) 100. 2) 300.
161 nyszen konnen, der uns eyn commission gegeben hat, fur drey prelaten zu komen zu eynen tag gen Kemnach bey dem pan, nemlich fur meynen hern den weihpischoff zu Regenspurgk und die ebbt zu Waltsassen und Speinshart. ich kome mer dan mit i° 1) pferden dohin, die von Plawen bleiben aussen. das dem legaten alles geschrebin wart. er mich auch entpotten hat, ich sulle mich wern, wannen er wol west, wie er mir Hertinberg hett wullen lazen besteigen, den Elbogen uber das eysz erlauffen lazen, Slockenwerd und das Warmpad wullen lazen auszprennen. und der dinge sint so vil die geschen sindt, und alles tegelich geschen. mit mord kam prandt, unser arm lewt gefangen gesaczt, das ich mich in die were hab müszen setzen. wir haben auch unsere schaff als bei iii 2) yezundt bey ym funden ane ander vihe und habe. sult mein gnediger her der konigk den grunt und warheit wissen, ich wult an zweiffel, sein konigliche gnade werde kein gefallen doran haben. dorumb lieber son! bith meyne gnedige hern, mich zu verantworten lazen, dor- mit wir alzo nicht um das unsere qwemen. wenn ehe meyner gnedigen hern en nyn zohe, was ich in willen, mich zuvor antworten, und path seyne gnade, mir ymandesz mit zu schigken. schreben mir meyne gnedigen hern peyde mer denn eyn priff, das zu beruen lazen unz nach dem tag zu Prage. das ich alzo gethan habe und auch alzeit noch iren furstlichen gnad richte. und zo ich noch nicht weisz, was ir furstlichen gnaden wille ist, dorumb so bith sein gnade, gnediglich dorin zu raten. und ab meyn gnediger her ymandes uns vorantworten liesz, wann ich nymandts zu schigken adder zo hern Matiasen den Ungerischen hern, und du sicher komen mochten zu meynen hern dem konigk und das ir ein heth, (?) die sach gereden kondt mit notdurfft und auch mit erpittunge, als sichs gepurt, wer mir hoch zu dangk. und das kunth der liber marschalgk adder her Bernhart adder Herman Weispach wol, wenn sichs anders alzo begebe, das sie in sicherheit zu konige reyssen wurden. und man must seyne konigliche g. vorzelen, das die sache nicht newe, sundern vor vil jaren her gewert hette etc., als fur berurt ist, und wie dorynne nichts geschee bey seyn k. g. dieweil meyn g. her dorynne ist, besurge ich, esz wirt mir obil zu stehen. dorumb so thu darynne dein mögelichen fleisz. der alte gram und vintschaft komet aller her, dorumb dasz mein pruder selig und ich unszern gnedigen hern von jogent auff getrewlich gedint haben, und ab got wil bisz an 1) 100. 2) 300.
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— 162 — unsern ende thun wollen und uns von yren f. g. nicht er- schregken lazen wullen. und lasz mich auch an potschafft nicht, fertige mir den andern potten, was der marschalgk guts erlangt heth. die sache wir nue alle new, nu wir zu vehden komen sinth etc. Item sage ingeheym meynen gnedigen hern den obir- marschalgk auch hern Bernhart von Schonburg etc. und sust rede nicht weit davon, das der von Swampurg zu mir geschigkt hat und wult sich mit mir umb den Elbogen vor- tragen, deszgleichen er Worgan 1) erlernen (?), auch ab wir den konig von Ungern sulten an schiben, domit wir nicht alzo umb das unszer queme. wenn die stat von Elbogen allein teth, zo heth esz keyn noth nicht, aber alzo prengen sie uns der tage eins gewislich, dorumb sie wullen mir nichts noch nymands ynlazen. das ist mir zu male swer, adder die Plawnischen haben ganz recht dynne. Item pisz mit sampt hern Albrecht Sak, doran des Caspar junglicher mit seym slosz, das er meyn gnedigen hern williglich erpewt auch iczunt veint werden wolt, in seyner gnaden shucz genommen werden und mir adder ym das zu geschreben wurde ; wann dein bruder Niclas hat yms lazen zusagen, das mein g. yn in seyner yn schucz genom- men hab auff hern Albrechts Saks rede mit seyn furstlichen gnaden. darumb gethan wult er den grunth gerne pasz wis- sen etc. Itém dein her der cardinal und all seyn hoffgesinde schreiben noch dir, zu ym zu kommen, adder ich sehe dich bey keyn hern uff erden lieber, denn bey meyn gnedigen hern, den pisz unvordrossen zu dynen, das kompt mir von dir zu dangke. Item als das geschreben was, qwam mir potschaft, das die von Elbogen uns das slosz an der Eger gar verpawet, das der von Plawn slosz und stat ye ynnemen wult, und der konig hets ym gegeben. ich hoffe mein g. her lasz yms nicht sweher sein, bey dem konig unvorzihn zu erbeten lazen, und das mir schir antwort werden mocht. ich wult gerne, das bey dem konige von Ungern gemeldet wurde, ehe die von Elbogen dahyn qwemen etc. sage meynen g. hern meyn untertenigen gehorszamen willigen dinst, auch alle andern meynen hern den rethen meyn willigen dinst. datum zu Hertenberg anno domini etc. im lxxi am sonnabente vor Johann baptist. [Unten rechts:] M. S. Ibidem Bl. 166, 167. Concept auf Papier. 1) Burian?
— 162 — unsern ende thun wollen und uns von yren f. g. nicht er- schregken lazen wullen. und lasz mich auch an potschafft nicht, fertige mir den andern potten, was der marschalgk guts erlangt heth. die sache wir nue alle new, nu wir zu vehden komen sinth etc. Item sage ingeheym meynen gnedigen hern den obir- marschalgk auch hern Bernhart von Schonburg etc. und sust rede nicht weit davon, das der von Swampurg zu mir geschigkt hat und wult sich mit mir umb den Elbogen vor- tragen, deszgleichen er Worgan 1) erlernen (?), auch ab wir den konig von Ungern sulten an schiben, domit wir nicht alzo umb das unszer queme. wenn die stat von Elbogen allein teth, zo heth esz keyn noth nicht, aber alzo prengen sie uns der tage eins gewislich, dorumb sie wullen mir nichts noch nymands ynlazen. das ist mir zu male swer, adder die Plawnischen haben ganz recht dynne. Item pisz mit sampt hern Albrecht Sak, doran des Caspar junglicher mit seym slosz, das er meyn gnedigen hern williglich erpewt auch iczunt veint werden wolt, in seyner gnaden shucz genommen werden und mir adder ym das zu geschreben wurde ; wann dein bruder Niclas hat yms lazen zusagen, das mein g. yn in seyner yn schucz genom- men hab auff hern Albrechts Saks rede mit seyn furstlichen gnaden. darumb gethan wult er den grunth gerne pasz wis- sen etc. Itém dein her der cardinal und all seyn hoffgesinde schreiben noch dir, zu ym zu kommen, adder ich sehe dich bey keyn hern uff erden lieber, denn bey meyn gnedigen hern, den pisz unvordrossen zu dynen, das kompt mir von dir zu dangke. Item als das geschreben was, qwam mir potschaft, das die von Elbogen uns das slosz an der Eger gar verpawet, das der von Plawn slosz und stat ye ynnemen wult, und der konig hets ym gegeben. ich hoffe mein g. her lasz yms nicht sweher sein, bey dem konig unvorzihn zu erbeten lazen, und das mir schir antwort werden mocht. ich wult gerne, das bey dem konige von Ungern gemeldet wurde, ehe die von Elbogen dahyn qwemen etc. sage meynen g. hern meyn untertenigen gehorszamen willigen dinst, auch alle andern meynen hern den rethen meyn willigen dinst. datum zu Hertenberg anno domini etc. im lxxi am sonnabente vor Johann baptist. [Unten rechts:] M. S. Ibidem Bl. 166, 167. Concept auf Papier. 1) Burian?
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163 — [23] Heinrich Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr von Plauen, theilt der Mannschaft des Elbogner Kreises mit, dass er sie von der den Schlicken angesagten Fehde ausgenom- men habe, und dass er Nachricht über ihr Verhalten er- warte. Petschau 1471 Juni 26. Heinrich burgraf zu Meissen, grafen von Harten- stein, der jung her zu Plawen. Unsern grus lieben besundern ! wir sind von mercklicher trefflicher ursach wegen auf hewt hern Mates und Wenczlabs Slicks und aller der iren veint worden und haben doch dorin alle erbare manschafft des Elbogner kraysz awsge- schiden. dorumb begern wir von uch eyn wissenschaft, ab wir mit den gnanten unsern veinten zu schaden ader schicken gewunnen [?], wes wir uns zu uch dorin versehen sollen ewer beschriben antwort. datum zu Betschaw am Mitwoch Johannis und Pauli anno etc. lxx primo. [In tergo:] Den erenvesten unsern getrewen und lieben besundern, der erbarn manschaft gemaynlich im Elbogner kraysz. Ibidem Bl. 210. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [24) Kurfürst Ernst verwendet sich bei König Mathias für M. Schlick, dass diesem dessen Recht an der Herrschaft Elbogen in Gemässheit des zwischen dem König und Herzog Albrecht zu Iglau geschlossenen Vertrages erhalten werde. Ohne Datum. 1471. 1) Ibid. 5 Bl. 181. Concept. Pap. 25] Bischof Johann v. Jerusalem fordert die Elbogner im Namen des päpstlichen Legaten Laurentius, Bischofs von Ferrara, und des Königs Mathias auf, dem Mathes Schlick gehorsam zu sein. Ohne Datum 1471.2) Wir Johanns von gots gnaden bischoff zu Jeropolitan und in der sachen des crewtz gemeyner comissary etc. em- bieten den ersamen und weisen burgermeister, rat und gantze gemein der stat zu Elbogen unsern grus. und lassen uch wissen, das wir von dem hochwirdigen fursten und hern hern Laurencio bischoff zu Ferrerer bebstlichen legaten etc. ein credentzbriff an den wolgeboren edeln hern Mates Sligk von Lazan hern zur Weysenkirchen etc. bracht und auff 1) Wir möchten dieses Schreiben in Zusammenhang mit [22] bringen; es dürfte alsdann frühestens Ende Juni fallen. 2) Disz Schreiben wohl die Folge von [22] u. [24], also nicht vor Ende Juni zu datieren.
163 — [23] Heinrich Burggraf zu Meissen, der jüngere Herr von Plauen, theilt der Mannschaft des Elbogner Kreises mit, dass er sie von der den Schlicken angesagten Fehde ausgenom- men habe, und dass er Nachricht über ihr Verhalten er- warte. Petschau 1471 Juni 26. Heinrich burgraf zu Meissen, grafen von Harten- stein, der jung her zu Plawen. Unsern grus lieben besundern ! wir sind von mercklicher trefflicher ursach wegen auf hewt hern Mates und Wenczlabs Slicks und aller der iren veint worden und haben doch dorin alle erbare manschafft des Elbogner kraysz awsge- schiden. dorumb begern wir von uch eyn wissenschaft, ab wir mit den gnanten unsern veinten zu schaden ader schicken gewunnen [?], wes wir uns zu uch dorin versehen sollen ewer beschriben antwort. datum zu Betschaw am Mitwoch Johannis und Pauli anno etc. lxx primo. [In tergo:] Den erenvesten unsern getrewen und lieben besundern, der erbarn manschaft gemaynlich im Elbogner kraysz. Ibidem Bl. 210. Orig. Geschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [24) Kurfürst Ernst verwendet sich bei König Mathias für M. Schlick, dass diesem dessen Recht an der Herrschaft Elbogen in Gemässheit des zwischen dem König und Herzog Albrecht zu Iglau geschlossenen Vertrages erhalten werde. Ohne Datum. 1471. 1) Ibid. 5 Bl. 181. Concept. Pap. 25] Bischof Johann v. Jerusalem fordert die Elbogner im Namen des päpstlichen Legaten Laurentius, Bischofs von Ferrara, und des Königs Mathias auf, dem Mathes Schlick gehorsam zu sein. Ohne Datum 1471.2) Wir Johanns von gots gnaden bischoff zu Jeropolitan und in der sachen des crewtz gemeyner comissary etc. em- bieten den ersamen und weisen burgermeister, rat und gantze gemein der stat zu Elbogen unsern grus. und lassen uch wissen, das wir von dem hochwirdigen fursten und hern hern Laurencio bischoff zu Ferrerer bebstlichen legaten etc. ein credentzbriff an den wolgeboren edeln hern Mates Sligk von Lazan hern zur Weysenkirchen etc. bracht und auff 1) Wir möchten dieses Schreiben in Zusammenhang mit [22] bringen; es dürfte alsdann frühestens Ende Juni fallen. 2) Disz Schreiben wohl die Folge von [22] u. [24], also nicht vor Ende Juni zu datieren.
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164 die selbe credentz etwas werbung an in getan haben. dorauff er uns dann nottorfftiglich geantwort, auch underrichtunge und underweisung getan hat. dobey seine vorschreibung und privilegia verhoren lassen, die wir dann verstanden und wol vernomen haben, doran uns benugt. nachdem nü sein hoch- wirdigkeit zu unpillikeit und wider recht nymant dringen wil, ist uns von dem egenanten hern dem bebstlichen legaten auch von dem durchleuchtigsten fursten und hern hern Ma- tias zu Hungern und zu Behmen konig unsern gnedigen hern etc. bevolhen, mit uch zu schaffen und hayssen, dem obgenanten hern Matesen sein vettern und iren erben ver- sprechen und gereden, getrew, gehorsam, gewertig und pei- stendig zu sein als uwern hern nach lawt ir verschreibung. und dorauff von gewalt der egenanten unser gnedigen hern schaffen wir ernstlich in crafft ditz brief und hayssen solchs hern Mattes zu thun und zu volfuren, wie obir berurt ist. und ab ir dorin sewmig sein wurt, musten wir uns geyn uch ferrer halden, nachdem uns bevolhen ist. und tut dorin als wir uch vertrawen. Ibidem Bl. 179, 180. Concept oder Copie in dupplo. 26] Kurfürst Ernst stimmt in einem eigenen Reverse dem Vergleiche seines Bruders Albrecht mit König Mathias bei. Dinstag nach assumptionis Marie. Regensburg 1471 August 20. Ibidem Loc. 8790 fol. 3. 27[ Der Rath von Elbogen bittet den Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen, deren Vogt von Schonberg Namens Hönerkopf die weitere Bekrieguug Elbogens zu unter- sagen und für den angerichteten Schaden zum Ersatz zu ver- halten — ferner den Elbognern, welche die Leipziger Messe besuchen, freies Geleit zu gewähren. Elbogen 1471 Sep- tember 10. Irleuchten hochgeboren fursten und gnedigen lieben hern ! unser willige onverdrosin dinste ewern furstenlichen gnaden zuvoran allezeit bereit. und fügen ewern furstenlichen gna- den wissen, mit clage fürbrengende, das uns Hönerkopf, voyt zu Schonperg, ewer gnaden dyner und underthan, bekriegt hat armen lewtten zu gotes dinste unser lieben frawenmesse gehorende uns zu versprechen steen grossen gemercklichen schaden gethan, ire habe und viech wider recht genomen und das geen Schonperg auff ewer gnaden güter getriben und gebracht und sich doch zu derselbig zeit gern und als sich gepurt nicht bewart hat. habe wir der sachen halb der frawen Metschin geschriben und nichts entlichs und daselbist zu antwort worden ist. denn wie sie in vorlawbt hab und
164 die selbe credentz etwas werbung an in getan haben. dorauff er uns dann nottorfftiglich geantwort, auch underrichtunge und underweisung getan hat. dobey seine vorschreibung und privilegia verhoren lassen, die wir dann verstanden und wol vernomen haben, doran uns benugt. nachdem nü sein hoch- wirdigkeit zu unpillikeit und wider recht nymant dringen wil, ist uns von dem egenanten hern dem bebstlichen legaten auch von dem durchleuchtigsten fursten und hern hern Ma- tias zu Hungern und zu Behmen konig unsern gnedigen hern etc. bevolhen, mit uch zu schaffen und hayssen, dem obgenanten hern Matesen sein vettern und iren erben ver- sprechen und gereden, getrew, gehorsam, gewertig und pei- stendig zu sein als uwern hern nach lawt ir verschreibung. und dorauff von gewalt der egenanten unser gnedigen hern schaffen wir ernstlich in crafft ditz brief und hayssen solchs hern Mattes zu thun und zu volfuren, wie obir berurt ist. und ab ir dorin sewmig sein wurt, musten wir uns geyn uch ferrer halden, nachdem uns bevolhen ist. und tut dorin als wir uch vertrawen. Ibidem Bl. 179, 180. Concept oder Copie in dupplo. 26] Kurfürst Ernst stimmt in einem eigenen Reverse dem Vergleiche seines Bruders Albrecht mit König Mathias bei. Dinstag nach assumptionis Marie. Regensburg 1471 August 20. Ibidem Loc. 8790 fol. 3. 27[ Der Rath von Elbogen bittet den Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen, deren Vogt von Schonberg Namens Hönerkopf die weitere Bekrieguug Elbogens zu unter- sagen und für den angerichteten Schaden zum Ersatz zu ver- halten — ferner den Elbognern, welche die Leipziger Messe besuchen, freies Geleit zu gewähren. Elbogen 1471 Sep- tember 10. Irleuchten hochgeboren fursten und gnedigen lieben hern ! unser willige onverdrosin dinste ewern furstenlichen gnaden zuvoran allezeit bereit. und fügen ewern furstenlichen gna- den wissen, mit clage fürbrengende, das uns Hönerkopf, voyt zu Schonperg, ewer gnaden dyner und underthan, bekriegt hat armen lewtten zu gotes dinste unser lieben frawenmesse gehorende uns zu versprechen steen grossen gemercklichen schaden gethan, ire habe und viech wider recht genomen und das geen Schonperg auff ewer gnaden güter getriben und gebracht und sich doch zu derselbig zeit gern und als sich gepurt nicht bewart hat. habe wir der sachen halb der frawen Metschin geschriben und nichts entlichs und daselbist zu antwort worden ist. denn wie sie in vorlawbt hab und
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165 vor ewern fürstenlichen gnaden rechtens sten woldt, ab wir sie in schuldig hetten und sulchen gewaldt, hochmuth und onrecht unzheer wie wol onleydlich haben gemüst dulden, ewer furstenliche gnade in demûtigen dinstlichen vleys bit- tende als unser gnedigste hern, das ewer gnade darob sein und mit demselbigen Hönerkopf bestellen und schaffen wol- len, damit wir onbekriegt von in hin furbasz bleyben mochten, und den selben armen lewten sulche ire genomen hab on ferrer entgeltnis widergeben würd, ansehende das der selbig Hönerkopf kein redliche schuld zu uns hat, darumb er uns bekrieget und den unsern sulchen grossen schaden gethan soldt haben. auch bitten wir ewer fürstliche gnade, so gnedig zu sein und unsern, die Leypczker jarmark schirstkünftig besuchen würden, ein sicher ongeferlich gleit ab und zu zuzihen durch ewer gnedig schrifft gnediclich zu versorgen und in das zu geben, das wir in den und andern befinden genossen haben. das durchleuchtigisten fürsten und hern hern Mathias zu Ungern und zu Behem etc. konigs unsers allergnedigsten hern hochwirdiger und edler potschaft und rethe vorbete, die als wir vernomen haben mit ewern furst- lichen gnaden und nemlich mit dem irlauchten hochgeboren fürsten und hern hern Ernst kürfurst und herzog zu Sach- sen etc. unsern gnedigen hern yczund zu Rengspurg unsern halben geredt haben, wolle wir umb ewer fürstenliche gnade nach gepüre aller unser vermüge in allen demütigen vleys williklich allezeit gern verdinen. geben am dinstag nach unserer lieben frawen tag der gepurt anno dom. etc. lxxi. [Unten rechts:] Der rate zum Elbogen. [In tergo: Den irleuchten hochgeborn fursten und hern hern Ernst des heiligen Romischen reichs erzmarschalk und kur- furst und hern Albrechten, gebrudern herzogen zu Sach- sen, lantgraven in Duringen und margraven zu Meissen etc. unsern gnedigen lieben herren. Ibidem Würt. Arch. Böhm. Sach. Kaps. 5. Bl. 175 Orig Gschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [28] Papst Sixtus IV. schreibt an die Aebte von Walt- sassen und Grünhain und an den Dekan der Prager Kirche in Angelegenheit der Bannlegung des Mathäus, Wenzel, Ni- kolaus und Jeronymus Schlick. Rom 1475 Oktober 17. Sixtus episcopus servus servorum dei dilectis filiis in Waltsaxen et de Grunhain Ratisponensis et Misnensis dioces. monasteriorm abbatibus, decano ecclesiae Pragensis salutem et apostolicam benedictionem. humilibus supplicum votis li-
165 vor ewern fürstenlichen gnaden rechtens sten woldt, ab wir sie in schuldig hetten und sulchen gewaldt, hochmuth und onrecht unzheer wie wol onleydlich haben gemüst dulden, ewer furstenliche gnade in demûtigen dinstlichen vleys bit- tende als unser gnedigste hern, das ewer gnade darob sein und mit demselbigen Hönerkopf bestellen und schaffen wol- len, damit wir onbekriegt von in hin furbasz bleyben mochten, und den selben armen lewten sulche ire genomen hab on ferrer entgeltnis widergeben würd, ansehende das der selbig Hönerkopf kein redliche schuld zu uns hat, darumb er uns bekrieget und den unsern sulchen grossen schaden gethan soldt haben. auch bitten wir ewer fürstliche gnade, so gnedig zu sein und unsern, die Leypczker jarmark schirstkünftig besuchen würden, ein sicher ongeferlich gleit ab und zu zuzihen durch ewer gnedig schrifft gnediclich zu versorgen und in das zu geben, das wir in den und andern befinden genossen haben. das durchleuchtigisten fürsten und hern hern Mathias zu Ungern und zu Behem etc. konigs unsers allergnedigsten hern hochwirdiger und edler potschaft und rethe vorbete, die als wir vernomen haben mit ewern furst- lichen gnaden und nemlich mit dem irlauchten hochgeboren fürsten und hern hern Ernst kürfurst und herzog zu Sach- sen etc. unsern gnedigen hern yczund zu Rengspurg unsern halben geredt haben, wolle wir umb ewer fürstenliche gnade nach gepüre aller unser vermüge in allen demütigen vleys williklich allezeit gern verdinen. geben am dinstag nach unserer lieben frawen tag der gepurt anno dom. etc. lxxi. [Unten rechts:] Der rate zum Elbogen. [In tergo: Den irleuchten hochgeborn fursten und hern hern Ernst des heiligen Romischen reichs erzmarschalk und kur- furst und hern Albrechten, gebrudern herzogen zu Sach- sen, lantgraven in Duringen und margraven zu Meissen etc. unsern gnedigen lieben herren. Ibidem Würt. Arch. Böhm. Sach. Kaps. 5. Bl. 175 Orig Gschl. Pap. Br. Siegel fehlt. [28] Papst Sixtus IV. schreibt an die Aebte von Walt- sassen und Grünhain und an den Dekan der Prager Kirche in Angelegenheit der Bannlegung des Mathäus, Wenzel, Ni- kolaus und Jeronymus Schlick. Rom 1475 Oktober 17. Sixtus episcopus servus servorum dei dilectis filiis in Waltsaxen et de Grunhain Ratisponensis et Misnensis dioces. monasteriorm abbatibus, decano ecclesiae Pragensis salutem et apostolicam benedictionem. humilibus supplicum votis li-
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166 benter annuimus eaque favoribus prosequimur oportunis. exhibita siquidem nobis nuper pro parte dilectorum filiorum nobilium virorum Mathei, Wenczelai, Nicolai et Jeronimi Slick dominorum opidi Cubitensis Pragensis diocesis peticio continebat, quod olim dilecti filii, clerus ac universi incolae et habitatores dicti opidi falso asserentes, quod Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus praedicti praefatum opi- dum fere totaliter et illius parrochialem ecclesiam cum suis ornamentis et clenodiis ac eukaristie sacramentum in eadem ecclesia ignis incendio concremassent et quosdam ex dictis incolis et habitatoribus temere captivassent et suis bonis spoliassent aliasque graves iniurias eis irrogassent, venera- bilis fratris nostri Rudolphi episcopi Wratislaviensis in partibus illis apostolicae sedis nuncii habentis ut dicebat in eisdem par- tibus utendi et fungendi omnibus auctoritatibus et potestatibus in quibuscunque causis, quibus, legati de latere in provinciis eis decretis uti et fungi solent, specialem praedictae sedis litteras facultatem super hiis ad dilectos filios Procopium Pragensis et Stanislaum Luthomislensis ecclesiarum archi- diaconos litteras impetrarunt, per quas ipse Rudolphus epis- copus dictis archidiaconis dedit in mandatis, ut si premissa invenirent veritate subniti Matheum, Wenczelaum, Nicolaum et Jeronimum predictos excommunicationis anathematis et alias tunc expressas poenas incidisse declararent ac loca Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis subiecta ecclesiastico supponerent interdicto, donec ipsi Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus de dampnis et iniuriis huiusmodi clero ac incolis et habitatoribus praefatis satis- facerent competenter, dictisque clero ac incolis et habitatoribus falso referentibus praedictis archidiaconis praemissa omnia tempore impetracionis litterarum praedictarum fuisse et esse vera iidem archidiaconi ad falsam relationem huiusmodi nulla super relatis ipsis cognitione previa, et quanquam sibi de illis non constaret nec notoria essent de facto dictarum litte- rarum forma non servata Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis in infra certum tunc expressum terminum clero ac incolis et habitatoribus praefatis de dampnis et in- iuriis huiusmodi satisfacerent vel interim cum eis super hiis amicabiliter concordarent. per suas litteras mandarunt alio- quin opidum et loca praedicta ecclesiastico supposuerunt in- terdicto, et si interdictum huiusmodi per certum tunc etiam expressum terminum animo sustinerent indurato, ex tunc in eos et eorum quemlibet excomminicationis sententia(m) pro- mulgarunt illamque ipsos ex tunc eo ipso incidisse declara- runt, unde Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus prae- dicti sentientes ex hiis indebite se gravari ad sedem praedictam
166 benter annuimus eaque favoribus prosequimur oportunis. exhibita siquidem nobis nuper pro parte dilectorum filiorum nobilium virorum Mathei, Wenczelai, Nicolai et Jeronimi Slick dominorum opidi Cubitensis Pragensis diocesis peticio continebat, quod olim dilecti filii, clerus ac universi incolae et habitatores dicti opidi falso asserentes, quod Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus praedicti praefatum opi- dum fere totaliter et illius parrochialem ecclesiam cum suis ornamentis et clenodiis ac eukaristie sacramentum in eadem ecclesia ignis incendio concremassent et quosdam ex dictis incolis et habitatoribus temere captivassent et suis bonis spoliassent aliasque graves iniurias eis irrogassent, venera- bilis fratris nostri Rudolphi episcopi Wratislaviensis in partibus illis apostolicae sedis nuncii habentis ut dicebat in eisdem par- tibus utendi et fungendi omnibus auctoritatibus et potestatibus in quibuscunque causis, quibus, legati de latere in provinciis eis decretis uti et fungi solent, specialem praedictae sedis litteras facultatem super hiis ad dilectos filios Procopium Pragensis et Stanislaum Luthomislensis ecclesiarum archi- diaconos litteras impetrarunt, per quas ipse Rudolphus epis- copus dictis archidiaconis dedit in mandatis, ut si premissa invenirent veritate subniti Matheum, Wenczelaum, Nicolaum et Jeronimum predictos excommunicationis anathematis et alias tunc expressas poenas incidisse declararent ac loca Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis subiecta ecclesiastico supponerent interdicto, donec ipsi Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus de dampnis et iniuriis huiusmodi clero ac incolis et habitatoribus praefatis satis- facerent competenter, dictisque clero ac incolis et habitatoribus falso referentibus praedictis archidiaconis praemissa omnia tempore impetracionis litterarum praedictarum fuisse et esse vera iidem archidiaconi ad falsam relationem huiusmodi nulla super relatis ipsis cognitione previa, et quanquam sibi de illis non constaret nec notoria essent de facto dictarum litte- rarum forma non servata Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis in infra certum tunc expressum terminum clero ac incolis et habitatoribus praefatis de dampnis et in- iuriis huiusmodi satisfacerent vel interim cum eis super hiis amicabiliter concordarent. per suas litteras mandarunt alio- quin opidum et loca praedicta ecclesiastico supposuerunt in- terdicto, et si interdictum huiusmodi per certum tunc etiam expressum terminum animo sustinerent indurato, ex tunc in eos et eorum quemlibet excomminicationis sententia(m) pro- mulgarunt illamque ipsos ex tunc eo ipso incidisse declara- runt, unde Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus prae- dicti sentientes ex hiis indebite se gravari ad sedem praedictam
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167 appellarunt et deinde nobis humiliter supplicarunt, ut causam appellationis huiusmodi aliquibus probis viris in partibus illis committere ipsosque Matheum, Wenczelaum, Nicolaum et Je- ronimum ab eadem excommunicationis sententia ad cautelam absolvi, necnon interdictum huiusmodi in opido et locis prae- fatis ut praefertur positum relaxari mandare et alias eis in praemissis oportune providere de benignitate apostolica digna- remur: nos itaque huiusmodi supplicationibus inclinati discre- tioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vos vel duo aut unus vestrum vocatis clero ac incolis et habitatori- bus praefatis et aliis qui fuerint evocandi Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis, si hoc humiliter petierint, recepta tamen prius ab eis cautione ydonea super hoc quo excommunicati habentur, quod si dictam excommunicationis sententiam in eos latam vobis constiterit, fore iustam nostris et ecclesiae mandatis parebunt huiusmodi absolutionis bene- ficium ad cautelam auctoritate nostra inpendatis dictumque interdictum relaxetis, si et prout iustum fuerit, super aliis vero auditis hincinde propositis, quod iustum fuerit appella tione remota decernatis per censuram ecclesiasticam firmiter observari proviso, ne aliqua singularis persona ex incolis et habitatoribus praedictis auctoritate praesentium ad iudicium evocetur seu in illos vel dictum opidum interdicti sententiam proferatis, nisi super hoc a nobis mandatum receperitis spe- ciale, non obstantibus felicis recordationis Bonifacii papae VIII. praedecessoris nostri quibus cavetur ne quis extra suam ci- vitatem vel diocesim nisi incertis exceptis casibus et in illis ultra unam dictam a fine suae dioceseos ad iudicium evocetur, seu ne iudices a sede deputati praedicta extra civitatem vel diocesim in quibus deputati fuerint contra quoscunque pro- cedere aut alii vel aliis vices suas committere praesumant dummodo ultra duas dictas aliquis auctoritate praesentium non trahatur et aliis apostólicis constitutionibus contrariis quibuscunque aut si clero et incolis ac habitatoribus praedictis vel quibusvis aliis communiter vel divisim a dicta sit sede indultum quod interdici suspendi vel excommunicari aut extra vel ultra certa loca ad iudicium evocari non possint per lit- teras apostolicas non facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huiusmodi mentionem. datum Romae apud sanctum Petrum anno incarnationis dominicae millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto, sextodecimo kalendas novembris, pontificatus nostri anno quinto. Ibidem Bl. 176. Copie. 29] König Wladislaus bestätiget dem Mathes Schlik die Gerechtsame auf Elbogen, die auch dessen Söhne Niklas, Je-
167 appellarunt et deinde nobis humiliter supplicarunt, ut causam appellationis huiusmodi aliquibus probis viris in partibus illis committere ipsosque Matheum, Wenczelaum, Nicolaum et Je- ronimum ab eadem excommunicationis sententia ad cautelam absolvi, necnon interdictum huiusmodi in opido et locis prae- fatis ut praefertur positum relaxari mandare et alias eis in praemissis oportune providere de benignitate apostolica digna- remur: nos itaque huiusmodi supplicationibus inclinati discre- tioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vos vel duo aut unus vestrum vocatis clero ac incolis et habitatori- bus praefatis et aliis qui fuerint evocandi Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis, si hoc humiliter petierint, recepta tamen prius ab eis cautione ydonea super hoc quo excommunicati habentur, quod si dictam excommunicationis sententiam in eos latam vobis constiterit, fore iustam nostris et ecclesiae mandatis parebunt huiusmodi absolutionis bene- ficium ad cautelam auctoritate nostra inpendatis dictumque interdictum relaxetis, si et prout iustum fuerit, super aliis vero auditis hincinde propositis, quod iustum fuerit appella tione remota decernatis per censuram ecclesiasticam firmiter observari proviso, ne aliqua singularis persona ex incolis et habitatoribus praedictis auctoritate praesentium ad iudicium evocetur seu in illos vel dictum opidum interdicti sententiam proferatis, nisi super hoc a nobis mandatum receperitis spe- ciale, non obstantibus felicis recordationis Bonifacii papae VIII. praedecessoris nostri quibus cavetur ne quis extra suam ci- vitatem vel diocesim nisi incertis exceptis casibus et in illis ultra unam dictam a fine suae dioceseos ad iudicium evocetur, seu ne iudices a sede deputati praedicta extra civitatem vel diocesim in quibus deputati fuerint contra quoscunque pro- cedere aut alii vel aliis vices suas committere praesumant dummodo ultra duas dictas aliquis auctoritate praesentium non trahatur et aliis apostólicis constitutionibus contrariis quibuscunque aut si clero et incolis ac habitatoribus praedictis vel quibusvis aliis communiter vel divisim a dicta sit sede indultum quod interdici suspendi vel excommunicari aut extra vel ultra certa loca ad iudicium evocari non possint per lit- teras apostolicas non facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huiusmodi mentionem. datum Romae apud sanctum Petrum anno incarnationis dominicae millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto, sextodecimo kalendas novembris, pontificatus nostri anno quinto. Ibidem Bl. 176. Copie. 29] König Wladislaus bestätiget dem Mathes Schlik die Gerechtsame auf Elbogen, die auch dessen Söhne Niklas, Je-
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168 ronymus und Kasper „unabgelöst“ geniessen sollen. Prag 1476 April 4. Wir Wladislaus von gots gnaden konig zu Behem, mar- grave zu Mehern, herzoge zu Lucemburg unde Slesien, mar- grave zu Lusicz bekennen offenlich mit disem brieve aller- meniglichin: das fur uns kommen ist der edel Mathis Slik von Lazan, herr zu Weyssenkirchen, unser libir getrewer und hat uns demutiglichen gebeten, das wir im, seinen sonen und vettern alle und igliche ire gnad, freiheit, recht, hant- festen, brive, privilegia, gute gewonheit unde alte herkomen, die van iren altfordern und in von kunigen zu Behem unsern vorfordern gegeben sind, zu vernewen, zu confirmiren und zu bestettigen gnediclichen geruchten. des haben wir ange- sehen solche seine demutige bete, darzu betracht getrewe, willige, angeneme dienst, die der bemelte Mathis unsern vor- fordern unde unser kron zu Behmen oft und dick willig- lichen nuczlichen und unvordrossentlichen getan hat und teglich tut und hinfur in zukunftigin zeiten tun sol unde mage, und haben darum mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen demselben Mathisen, seinen sonen und vetern, allen iren erben und nachkomen alle und igliche ire gnade, freyheit, rechtbrief, privilegia, hantfesten, gute ge- wonheit und alte herkomen, die iren altvordern und yne von unsern vorfordern kunigen zu Behmen gegeben sind, in allen iren stucken und begreiffungen, wie dann die von wort zu wort lauten und begriffen sind, gnediclichen vernewet, confirmirt, bestettiget unde bekreftiget, vernewen, confirmiren, bestetigen und bekreftigen yn die von koniglicher macht in craft diz briefs und meynen, seczen unde wollen, das sie furbas mehr alle kreftig und mächtig sein, und das sie auch dabei bleiben und der an allen andern gebrauchen und ge- niessen sollen und mogen gleicherweys, als ob sie alle von wort zu wort in diesen unsern brief begriffen unde ge- schriben weren, von allermeniglich ungehindert, dabey wir sie auch schuczen, schirmen und handhaben wollen als ir gnediger herr. und nachdem unser vorfor, der etwan konig Jorg loblicher gedechtnus, dem bemelten Mathesen vorschri- ben, das er unser slossir Eger und Elbogen sein lebtag unabgelost mit iren zugehorungen ynnen haben soll und auf das der genant Mathes unser kunigliche milde durch seinen dinst willen empfinden moge, so haben wir im die sunder gnade getan, das seine sone nemlich Niclas, Jeronym und Kasper solch unser slos Elbogen mit aller zugehorung, wie vor berurt, noch auf ire bemelte drey leibe unabgelost ynnen haben sollen und gebrauchin, und verschreybin yn das von
168 ronymus und Kasper „unabgelöst“ geniessen sollen. Prag 1476 April 4. Wir Wladislaus von gots gnaden konig zu Behem, mar- grave zu Mehern, herzoge zu Lucemburg unde Slesien, mar- grave zu Lusicz bekennen offenlich mit disem brieve aller- meniglichin: das fur uns kommen ist der edel Mathis Slik von Lazan, herr zu Weyssenkirchen, unser libir getrewer und hat uns demutiglichen gebeten, das wir im, seinen sonen und vettern alle und igliche ire gnad, freiheit, recht, hant- festen, brive, privilegia, gute gewonheit unde alte herkomen, die van iren altfordern und in von kunigen zu Behem unsern vorfordern gegeben sind, zu vernewen, zu confirmiren und zu bestettigen gnediclichen geruchten. des haben wir ange- sehen solche seine demutige bete, darzu betracht getrewe, willige, angeneme dienst, die der bemelte Mathis unsern vor- fordern unde unser kron zu Behmen oft und dick willig- lichen nuczlichen und unvordrossentlichen getan hat und teglich tut und hinfur in zukunftigin zeiten tun sol unde mage, und haben darum mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen demselben Mathisen, seinen sonen und vetern, allen iren erben und nachkomen alle und igliche ire gnade, freyheit, rechtbrief, privilegia, hantfesten, gute ge- wonheit und alte herkomen, die iren altvordern und yne von unsern vorfordern kunigen zu Behmen gegeben sind, in allen iren stucken und begreiffungen, wie dann die von wort zu wort lauten und begriffen sind, gnediclichen vernewet, confirmirt, bestettiget unde bekreftiget, vernewen, confirmiren, bestetigen und bekreftigen yn die von koniglicher macht in craft diz briefs und meynen, seczen unde wollen, das sie furbas mehr alle kreftig und mächtig sein, und das sie auch dabei bleiben und der an allen andern gebrauchen und ge- niessen sollen und mogen gleicherweys, als ob sie alle von wort zu wort in diesen unsern brief begriffen unde ge- schriben weren, von allermeniglich ungehindert, dabey wir sie auch schuczen, schirmen und handhaben wollen als ir gnediger herr. und nachdem unser vorfor, der etwan konig Jorg loblicher gedechtnus, dem bemelten Mathesen vorschri- ben, das er unser slossir Eger und Elbogen sein lebtag unabgelost mit iren zugehorungen ynnen haben soll und auf das der genant Mathes unser kunigliche milde durch seinen dinst willen empfinden moge, so haben wir im die sunder gnade getan, das seine sone nemlich Niclas, Jeronym und Kasper solch unser slos Elbogen mit aller zugehorung, wie vor berurt, noch auf ire bemelte drey leibe unabgelost ynnen haben sollen und gebrauchin, und verschreybin yn das von
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169 koniglicher macht in kraft diez briefes. so sie aber von tods wegen abgingen, alsdann sol uns und unsirn nachkom- men, kunigen zu Behem die ablosung gestat werden noch laut irer verschreibung. und wir gebieten darumb allen und jeglichen unsern und der crone Behmen undertanen unde getrewen, in welchen wirden, stant adir wesen die sein, ernstlichen und vestiglichen mit disen brief, das sie die vor- genannten Mathesen, Niclassen, Jeronym und Caspern seine sone, vettern unde ire erben und nachkommen an solchin egedachten iren gnaden, freiheiten, rechten, briven, privile- gien, hantfesten, gut gewonheit und altherkommen und diser unser bestettigung und begnadung furpas nit hindern, noch irren in keinerley weisz, sunder sy dabey hanthaben, schuczen und schirmen und genuglichin bleiben lassen, als lieb in sey, unser swere ungnade zu vormeyden. mit urkund diz briefs versigelt mit unsern koniglichen anhengenden insigel. geben zu Prage am donerstag nach dem suntag judica in der hei- ligen vasten nach Crizts geburt vierzehenhundert darnach im sechs und sibenzigisten, unsers reichs im funften jaren. Nach einer von K. Renner genommenen Copie aus dem k. k. Statt- haltereiarchive i. Prag. Vergl. Arch. český VI. S. 549. [30] Sigmund von Schwarzenberg fordert von den Egerern die Zahlung von hundert Gulden für die Schonung ihres Gebietes Seitens seiner von Elbogen abziehenden Hofleute. El- bogen 1476 December 6. Sigmundt herr zu Schwartzemberg. unsern grus zuvor ersamen weisen lieben besundern! als wir in vergangen tagen den Elbogen die stat durch hilfe gots des almechigen auch unsrer herrn und guten freunde eroberten, schickt ir ewer knechte einen on credentz zu uns und liest uns biten, so wir wider hinausz riten, unsere hofelewthe und zewgk durch ewer land und gebiete on ewer und der ewern schaden zu furen; wart demselben ewern knechte antwort von uns, die euch, als uns nit zweyfelt, von ime underhalten ist. doruff fertigt ir einen ewer ratzfreunde mit einer credentz zu uns, der dergleichen werbung und bethe, die ewer knecht vor an uns getan hett, auch an uns thett. dem gaben wir zu antwort : wir wolten es gerne thun, doch das uns etwas von euch dorumb beschee, und vorderten hundert gulden, die uns denn derselbe ewer ratzfreunt von ewren wegen zu geben verwenet. also do wir nun mit unsern zewge hinausz riten, kerten wir emsigen fleisz an mit wider und fur ren- nen neben hinder und vor dem zewge, domit wir die hofe- lewthe bey einander behielten, uff das euch und den ewern kein schade gefugt ward, nachdem etwie mancher under dem
169 koniglicher macht in kraft diez briefes. so sie aber von tods wegen abgingen, alsdann sol uns und unsirn nachkom- men, kunigen zu Behem die ablosung gestat werden noch laut irer verschreibung. und wir gebieten darumb allen und jeglichen unsern und der crone Behmen undertanen unde getrewen, in welchen wirden, stant adir wesen die sein, ernstlichen und vestiglichen mit disen brief, das sie die vor- genannten Mathesen, Niclassen, Jeronym und Caspern seine sone, vettern unde ire erben und nachkommen an solchin egedachten iren gnaden, freiheiten, rechten, briven, privile- gien, hantfesten, gut gewonheit und altherkommen und diser unser bestettigung und begnadung furpas nit hindern, noch irren in keinerley weisz, sunder sy dabey hanthaben, schuczen und schirmen und genuglichin bleiben lassen, als lieb in sey, unser swere ungnade zu vormeyden. mit urkund diz briefs versigelt mit unsern koniglichen anhengenden insigel. geben zu Prage am donerstag nach dem suntag judica in der hei- ligen vasten nach Crizts geburt vierzehenhundert darnach im sechs und sibenzigisten, unsers reichs im funften jaren. Nach einer von K. Renner genommenen Copie aus dem k. k. Statt- haltereiarchive i. Prag. Vergl. Arch. český VI. S. 549. [30] Sigmund von Schwarzenberg fordert von den Egerern die Zahlung von hundert Gulden für die Schonung ihres Gebietes Seitens seiner von Elbogen abziehenden Hofleute. El- bogen 1476 December 6. Sigmundt herr zu Schwartzemberg. unsern grus zuvor ersamen weisen lieben besundern! als wir in vergangen tagen den Elbogen die stat durch hilfe gots des almechigen auch unsrer herrn und guten freunde eroberten, schickt ir ewer knechte einen on credentz zu uns und liest uns biten, so wir wider hinausz riten, unsere hofelewthe und zewgk durch ewer land und gebiete on ewer und der ewern schaden zu furen; wart demselben ewern knechte antwort von uns, die euch, als uns nit zweyfelt, von ime underhalten ist. doruff fertigt ir einen ewer ratzfreunde mit einer credentz zu uns, der dergleichen werbung und bethe, die ewer knecht vor an uns getan hett, auch an uns thett. dem gaben wir zu antwort : wir wolten es gerne thun, doch das uns etwas von euch dorumb beschee, und vorderten hundert gulden, die uns denn derselbe ewer ratzfreunt von ewren wegen zu geben verwenet. also do wir nun mit unsern zewge hinausz riten, kerten wir emsigen fleisz an mit wider und fur ren- nen neben hinder und vor dem zewge, domit wir die hofe- lewthe bey einander behielten, uff das euch und den ewern kein schade gefugt ward, nachdem etwie mancher under dem
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170 — zewge der ewern abegesagter veindt was. und in demselben wider und fur rennen verterbten wir zwei pfert fur ander halp hundert gulden; vordern wir an euch gutlich bitende, uns sollich zwei pfert, so wir uff ewer bethe in ewern dienst verterbt haben, zu bezalen oder aber uns die hundert gul- den, so uns dorumb von ewern ratzfreunde zu geben ver- wenet sein, in acht tagen den nechsten her gein dem Elbogen zu schicken. das wollen wir hinfur, so es zu schulden kompt, in der gleichen oder mererem geneigt sein umb euch zu be- schulden, denn wo sollichs von euch nit beschee, müsten wir des ein vorderer an euch sein. datum zum Elbogen under unsern secret am freitage nach sant Endres tage anno etc. lxxvj. 1) [In tergo: Den ersamen weisen burgermeistern und rathe zu Eger, unsern lieben besundern. Aus dem Egerer Arch. Kasten C. 1. Fasc. 90. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Sieg. [31] Lorenz Hanusch, vertriebener Elbogner, bittet seinen Schwager Wenzel Buchelberger in Eger, ihm die Abschrift eines Briefes zu verschaffen, den Sigmund von Seinsheim an die Egerer geschrieben. Graupen 1476 Dezember 8. Meinen willigen fruntlichen dinst erberger unde wehe- ster fruntlicher lieber herr unde schwager! ich fuegk ewer liebe zu wissen, daz ich von dreien heiligen vatern den bebsten, van kaiser salliger gedechtnis, von konigen unde fursten unde heren unde gaistlich unde weltlich mit irer hulf unde schrift unser gerachtikait erlangt haben, das alle standt der gantzen werlit hulf solln thun, da vil von zu schreiben were, und auch nicht fuglich ist, dor von zu schreiben. denn ich wer so selbs personlich bei euch, ab got wil hoff ich in ainer kurz wol vonemen werth unde unser gerachtickait nhie neher beikomen sint. nu hat mir ayn guter frunt in trewe zu wissen getan, wie die Schlik- ken in korczer zeit vorgangen, das her Segemunt von Seins- hayn die stat unde schlosz zu dem Elpogen ayngenommen hette von wegen das markgraven von Brambork, unde her Segemunt ayn erberen raet der loblichen stat Egern ayn prief geschikt hot, dorinne sich her Sigemunt von Seins- hain sain titulum geschriben ayn burgrave adder ayn pfleger von wegen meins gnedigen hern margraven aus der stat Elpogen, bitt ich ewer liebe demutiklichen und umb der 1) Die Ziffern der Jahreszahl sind nicht deutlich; mit Rücksicht auf das Seite 4 in der Chronik Erzählte haben wir 1476 datiert.
170 — zewge der ewern abegesagter veindt was. und in demselben wider und fur rennen verterbten wir zwei pfert fur ander halp hundert gulden; vordern wir an euch gutlich bitende, uns sollich zwei pfert, so wir uff ewer bethe in ewern dienst verterbt haben, zu bezalen oder aber uns die hundert gul- den, so uns dorumb von ewern ratzfreunde zu geben ver- wenet sein, in acht tagen den nechsten her gein dem Elbogen zu schicken. das wollen wir hinfur, so es zu schulden kompt, in der gleichen oder mererem geneigt sein umb euch zu be- schulden, denn wo sollichs von euch nit beschee, müsten wir des ein vorderer an euch sein. datum zum Elbogen under unsern secret am freitage nach sant Endres tage anno etc. lxxvj. 1) [In tergo: Den ersamen weisen burgermeistern und rathe zu Eger, unsern lieben besundern. Aus dem Egerer Arch. Kasten C. 1. Fasc. 90. Orig. Geschl. Pap. Br. mit Pap. Sieg. [31] Lorenz Hanusch, vertriebener Elbogner, bittet seinen Schwager Wenzel Buchelberger in Eger, ihm die Abschrift eines Briefes zu verschaffen, den Sigmund von Seinsheim an die Egerer geschrieben. Graupen 1476 Dezember 8. Meinen willigen fruntlichen dinst erberger unde wehe- ster fruntlicher lieber herr unde schwager! ich fuegk ewer liebe zu wissen, daz ich von dreien heiligen vatern den bebsten, van kaiser salliger gedechtnis, von konigen unde fursten unde heren unde gaistlich unde weltlich mit irer hulf unde schrift unser gerachtikait erlangt haben, das alle standt der gantzen werlit hulf solln thun, da vil von zu schreiben were, und auch nicht fuglich ist, dor von zu schreiben. denn ich wer so selbs personlich bei euch, ab got wil hoff ich in ainer kurz wol vonemen werth unde unser gerachtickait nhie neher beikomen sint. nu hat mir ayn guter frunt in trewe zu wissen getan, wie die Schlik- ken in korczer zeit vorgangen, das her Segemunt von Seins- hayn die stat unde schlosz zu dem Elpogen ayngenommen hette von wegen das markgraven von Brambork, unde her Segemunt ayn erberen raet der loblichen stat Egern ayn prief geschikt hot, dorinne sich her Sigemunt von Seins- hain sain titulum geschriben ayn burgrave adder ayn pfleger von wegen meins gnedigen hern margraven aus der stat Elpogen, bitt ich ewer liebe demutiklichen und umb der 1) Die Ziffern der Jahreszahl sind nicht deutlich; mit Rücksicht auf das Seite 4 in der Chronik Erzählte haben wir 1476 datiert.
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171 gerachtikait gotis wille, ir wolt mir von den erbern raet zu Egern sulch seynt brief mir zuschikken bei zaiger dis briefis, mags aber nicht gesayn, das ir mir doch wolt von irer erbern waisshait und van der ere gotis wegen unde von der hailigen gotis gerachtikait wegen ayn vidimus unter der erbern staet siegel schigken, wert und wolt von meindt weigen zo gutwilligk sain und wollet trewlichen fleisz ankeren an den erberen raet demutiglichen bietten mit solchen schrieften nicht zuvorsagen, dor umbe ir alle ab got wil im himmel unde auff erden ain grossen loen entpfaen wert und den grossen ablasz ausz gegangen von unsern hailigen watern den babst, den die kaiserliche maiestaet salliger gedachtniss mit sainen kaiserlichen ge- schrifften bezaiget und mit briefe kaigen alle welt. der umbe bitte ich euch gar demutigleich, ir welt awern fleisz ankeren und wollet den lohen vom dem almachtigenn got nehemen. wolle wir arme lewte alle got dem almachtigen vor ewer alle langk leben ebige sallikait pitten. dattum in Grawppen an der entpfanunge unser liben frawen Maria in dem lxxvi [?] 1) jare der minnern zael. [Unten rechts Lorens Hanusch, eyn vollmachtiger gewalthaber der armen lewte ausz der koniglichen stat Elpogen vertrieben. [In tergo: Den edeln unde vehesten Wenzcel Buchelberger, wanhaf- tigk zu Eger, mainen liben fruntlichen hern und schwoger. Aus dem Egerer Archive Kasten C. 1, Fasc. 90. Orig. Gesch. Pap. Br. mit zerstörtem Siegel. 32] König Wladislaus bestätiget die Gerechtsame und Privilegien, welche die Stadt Elbogen von den früheren Kö- nigen Böhmens erhalten. Prag 1479 Oktober 5. Wladislaus dei gratia Bohemiae rex, Moraviae marchio, Lucemburgensis et Silesiae dux ac Lusatiae marchio ad per- petuam rei memoriam: civitas nostra Cubitensis ob ejus fidem et constantiam liberalitate divorum olim antecessorum nostrorum Romanorum et Bohemiae regum precipuis donis et libertatibus est honestata, merito etiam itaque nostris fa- voribus est munienda, ut nostro beneficio regio consolata ac roborata vigorem suarum gratiarum servare firmiter valeat et possit. sane itaque pro parte magnanimi consulatus, jura- torum et totius communitatis jam dictae civitatis nostrae Cubitensis fidelium nostrorum dilectorum est nobis humiliter 1) Eine Archivsbemerkung in der Urkunde löst die Datierung mit 1414 auf Vergl. die einschlägige bei Pröckl (Geschichte Elbogens S. 73 flg.) abgedruckte Urkunde.
171 gerachtikait gotis wille, ir wolt mir von den erbern raet zu Egern sulch seynt brief mir zuschikken bei zaiger dis briefis, mags aber nicht gesayn, das ir mir doch wolt von irer erbern waisshait und van der ere gotis wegen unde von der hailigen gotis gerachtikait wegen ayn vidimus unter der erbern staet siegel schigken, wert und wolt von meindt weigen zo gutwilligk sain und wollet trewlichen fleisz ankeren an den erberen raet demutiglichen bietten mit solchen schrieften nicht zuvorsagen, dor umbe ir alle ab got wil im himmel unde auff erden ain grossen loen entpfaen wert und den grossen ablasz ausz gegangen von unsern hailigen watern den babst, den die kaiserliche maiestaet salliger gedachtniss mit sainen kaiserlichen ge- schrifften bezaiget und mit briefe kaigen alle welt. der umbe bitte ich euch gar demutigleich, ir welt awern fleisz ankeren und wollet den lohen vom dem almachtigenn got nehemen. wolle wir arme lewte alle got dem almachtigen vor ewer alle langk leben ebige sallikait pitten. dattum in Grawppen an der entpfanunge unser liben frawen Maria in dem lxxvi [?] 1) jare der minnern zael. [Unten rechts Lorens Hanusch, eyn vollmachtiger gewalthaber der armen lewte ausz der koniglichen stat Elpogen vertrieben. [In tergo: Den edeln unde vehesten Wenzcel Buchelberger, wanhaf- tigk zu Eger, mainen liben fruntlichen hern und schwoger. Aus dem Egerer Archive Kasten C. 1, Fasc. 90. Orig. Gesch. Pap. Br. mit zerstörtem Siegel. 32] König Wladislaus bestätiget die Gerechtsame und Privilegien, welche die Stadt Elbogen von den früheren Kö- nigen Böhmens erhalten. Prag 1479 Oktober 5. Wladislaus dei gratia Bohemiae rex, Moraviae marchio, Lucemburgensis et Silesiae dux ac Lusatiae marchio ad per- petuam rei memoriam: civitas nostra Cubitensis ob ejus fidem et constantiam liberalitate divorum olim antecessorum nostrorum Romanorum et Bohemiae regum precipuis donis et libertatibus est honestata, merito etiam itaque nostris fa- voribus est munienda, ut nostro beneficio regio consolata ac roborata vigorem suarum gratiarum servare firmiter valeat et possit. sane itaque pro parte magnanimi consulatus, jura- torum et totius communitatis jam dictae civitatis nostrae Cubitensis fidelium nostrorum dilectorum est nobis humiliter 1) Eine Archivsbemerkung in der Urkunde löst die Datierung mit 1414 auf Vergl. die einschlägige bei Pröckl (Geschichte Elbogens S. 73 flg.) abgedruckte Urkunde.
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172 — supplicatum, quatenus ipsis omnes literas, gratias, emunitates, libertates prärogativas, laudabiles consuetudines, donationes, concessiones, privilegia quoque indulta et jura universa, quas et quae eidem civitati et ejus incolis olim serenissimi Roma- norum imperatores et Bohemiae reges dederunt, contulerunt et concesserunt, approbare, ratificare, innovare et gratiosius confirmare dignaremur: nos itaque attentis dicte civitatis Cubitensis fideli nobis aspirientia in prompte obsequendo et placendo perseverentia et dilectione integra votis jam dictis gratiose annuimus, quapropter non per errorem aut impro- vide, sed animo deliberato, cum sano consilio procerum et aliorum nostrorum fidelium, ex certa nostra scientia, autho- ritate regia jam dictas omnes et singulas literas, gratias, emunitates, libertates praerogativas, laudabiles consuetudines, donationes, concessiones, privilegia quoque indulta et jura universa, quas et quae prafatae civitati Cubitensi olim sere- nissimi Romanorum imperatores et Bohemiae reges prä- decessores nostri, signanter Johannes, Carolus, Wenceslaus, Sigismundus, Ladislaus, Georgius et cäteri quicumque reges et principes eis dederunt et contulerunt, ipsi civitati et ejus incolis präsentibus et futuris approbamus, ratificamus, inno vamus et gratiosius confirmamus in omnibus earundem lite- rarum et privilegiorum punctis, clausulis, articulis et senten- tiis taliter omnino, ac si eadem privilegia et literae his nostris literis expresse de verbo ad verbum integre essent insertae, decernentes eadem autoritate regia, ipsas omnes literas et privilegia obtinere debere firmum et validum robur perpetuis temporibus in futurum. nulli ergo omnino hominum liceat, hanc paginam nostrae confirmationis voluntatis et decreti quovis modo infringere sub poena indignationis nostre regiae nostrorumve successorum, quam contra facientes noverint se irremissibiliter incursuros. in quorum fidem robur et testimonium presentes nostras literas fieri et sigillo nostrae regalis majestatis jussimus muniri. datum Pragae die quinta mensis Octobris anno domini 1479, regni nostri anno nono. Aus dem Copialbuch der Stadt Elbogen v. 1638. [33] Der böhmische Landtag fällt einen Schiedsspruch in dem Streite zwischen den Schlicken einerseits und den Städten Elbogen, Karlsbad und und den Mannen des Kreises Elbogen andererseits. 1506 März 21. Da auf dem allgemeinen Landtag die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick von Holajč und Wenzel und Nikolaus Schlick einer- seits nud die Mannen des Elbogner Kreises und die Elbogner und Karlsbader Bürger andererseits — den drei Ständen den Schiedsspruch vollständig anheimstellten, erkennen wir folgendermassen: Item soll Sebastian Schlick mit seinen Brüdern Quirin und Albrecht
172 — supplicatum, quatenus ipsis omnes literas, gratias, emunitates, libertates prärogativas, laudabiles consuetudines, donationes, concessiones, privilegia quoque indulta et jura universa, quas et quae eidem civitati et ejus incolis olim serenissimi Roma- norum imperatores et Bohemiae reges dederunt, contulerunt et concesserunt, approbare, ratificare, innovare et gratiosius confirmare dignaremur: nos itaque attentis dicte civitatis Cubitensis fideli nobis aspirientia in prompte obsequendo et placendo perseverentia et dilectione integra votis jam dictis gratiose annuimus, quapropter non per errorem aut impro- vide, sed animo deliberato, cum sano consilio procerum et aliorum nostrorum fidelium, ex certa nostra scientia, autho- ritate regia jam dictas omnes et singulas literas, gratias, emunitates, libertates praerogativas, laudabiles consuetudines, donationes, concessiones, privilegia quoque indulta et jura universa, quas et quae prafatae civitati Cubitensi olim sere- nissimi Romanorum imperatores et Bohemiae reges prä- decessores nostri, signanter Johannes, Carolus, Wenceslaus, Sigismundus, Ladislaus, Georgius et cäteri quicumque reges et principes eis dederunt et contulerunt, ipsi civitati et ejus incolis präsentibus et futuris approbamus, ratificamus, inno vamus et gratiosius confirmamus in omnibus earundem lite- rarum et privilegiorum punctis, clausulis, articulis et senten- tiis taliter omnino, ac si eadem privilegia et literae his nostris literis expresse de verbo ad verbum integre essent insertae, decernentes eadem autoritate regia, ipsas omnes literas et privilegia obtinere debere firmum et validum robur perpetuis temporibus in futurum. nulli ergo omnino hominum liceat, hanc paginam nostrae confirmationis voluntatis et decreti quovis modo infringere sub poena indignationis nostre regiae nostrorumve successorum, quam contra facientes noverint se irremissibiliter incursuros. in quorum fidem robur et testimonium presentes nostras literas fieri et sigillo nostrae regalis majestatis jussimus muniri. datum Pragae die quinta mensis Octobris anno domini 1479, regni nostri anno nono. Aus dem Copialbuch der Stadt Elbogen v. 1638. [33] Der böhmische Landtag fällt einen Schiedsspruch in dem Streite zwischen den Schlicken einerseits und den Städten Elbogen, Karlsbad und und den Mannen des Kreises Elbogen andererseits. 1506 März 21. Da auf dem allgemeinen Landtag die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick von Holajč und Wenzel und Nikolaus Schlick einer- seits nud die Mannen des Elbogner Kreises und die Elbogner und Karlsbader Bürger andererseits — den drei Ständen den Schiedsspruch vollständig anheimstellten, erkennen wir folgendermassen: Item soll Sebastian Schlick mit seinen Brüdern Quirin und Albrecht
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173 in seinem vollen Besitzthum bleiben, dasselbe mit seinen Brüdern untheil- bar behalten und es sowie früher ohne alles Hinderniss jetzt und in Zu- kunft geniessen. Item sollen die obgenannten Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick die Elbogner und Karlsbader Bürger wieder in ihre Wohnsitze, in die Städte Elbogen und Karlsbad aufnehmen, so dass sie wieder in den Be- sitz ihrer Häuser, Grundstücke und Wohnungen eingesetzt werden. Item sollen die Mannen nnd Bürger von Elbogen und Karlsbad das Bündniss, das sie unter einander geschlossen und besiegelt, sofort vor Ihren Gnaden den Herren auflösen und vernichten. Was ferner den Grundbesitz der Mannen und Bürger von Elbogen und Karlsbad betrifft, welchen die Schlicke inne haben, diese und ähn- liche Grundstücke sollen die Schlicke in zwei Wochen vom heutigen Tage an die Mannen und Bürger abtreten, damit diese mit ihren Grundstücken und Leuten frei schalten und walten können, ohne allen Widerstand und Hinderung der Schlicke und deren Helfershelfer, wie es ihre Privilegien beurkunden. Item da die Schlicke die Burg des Heinrich v. Plauen Namens Gras- litz (Grezles) besetzt halten, sollen sie diese Burg dem Herrn von Plauen unverzüglich wieder herausgeben und zwar auch vom heutigen Tage binnen zwei Wochen. Item da der Hauptmann S. M. des Königs, Jiřík von Násilí, Haupt- mann auf Schloss Bürglitz, Schloss und Stadt Karlsbad besetzt hält, soll dieses Schloss Karlsbad mit Allem, was Hauptmann Jiřik besetzt hält, den Herren Schlick abgetreten werden vom heutigen Tage binnen zwei Wochen. Item da zwischen den obgenannten Parteien bezüglich der Streitig- keiten, die zwischen ihnen entstanden, verschiedene Erkenntnisse gefällt, sollen alle solche Erkenntnisse, soweit sie die Ehre betreffen, von den Parteien aufgehoben, aus der Landtafel gelöscht und vernichtet werden, mit Bewilligung der Herren I. Gnaden und Wladyken des Landrechtes, und alle Abschriften, welche etwa die Mannen oder wer immer von diesen Erkenntnissen angefertigt, sollen zurückgestellt werden. Item Auch das wurde besonders ansbedungen und fest bestimmt, dass keine von den genannten Parteien, noch deren beiderseitige Freunde und Helfer all dieser Angelegenheiten, welche in früherer Zeit zwischen ihnen entstanden und wie immer endeten, jetzt, künftig und ewig in kom- menden Zeiten, einander in arger Weise gedenken sollen, weder in Worten noch in Werken ; dass keine Person die andere anklagen, noch sie irgend- wie beschimpfen, weder die Mannen, noch irgend ein anderer; falls sich eine Partei oder wer immer nicht darnach, besonders uach dem Obenerwähnten verhalte, dann solle einer den andern wegen Ehrenbelei- digung belangen dürfen; ebenso sollen die oben genannten Erkenntnisse, welche zwischen den obenerwähnten Parteien in die Tafeln eingeschrieben wurden, weder ihnen noch ihren jetzigen oder künftigen Erben keiner von beiden Parteien irgendwie an ihrer Ehre oder gutem Rufe Schaden oder Nachtheil bringen, weder den Schlicken, den Mannen, noch den Bürgern jetzt und in künftigen Zeiten; und alle Fehdebriefe von beiden Parteien sollen zwischen ihnen von diesem Tage erloschen sein und ebenso alle Schä- den nicht nur zwischen den Parteien, sondern auch zwischen ihren Helfern. Item in diesen Vertrag sind alle jene aufgenommen, welche immer den Schlicken gegen die obgenannten Mannen und Bürger, ebenso wer immer diesen Mannen und Bürgern gegen die Schlicke beigestanden, so dass dieser Beistand keiner Seite an ihrer Ehre und gutem Rufe zum Schaden gereichen solle. Item was den Mathias Hirsle und den Scherntinger betrifft, so übertragen diese die Schlichtung ihres Streites mit Nikolaus Schlick acht
173 in seinem vollen Besitzthum bleiben, dasselbe mit seinen Brüdern untheil- bar behalten und es sowie früher ohne alles Hinderniss jetzt und in Zu- kunft geniessen. Item sollen die obgenannten Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick die Elbogner und Karlsbader Bürger wieder in ihre Wohnsitze, in die Städte Elbogen und Karlsbad aufnehmen, so dass sie wieder in den Be- sitz ihrer Häuser, Grundstücke und Wohnungen eingesetzt werden. Item sollen die Mannen nnd Bürger von Elbogen und Karlsbad das Bündniss, das sie unter einander geschlossen und besiegelt, sofort vor Ihren Gnaden den Herren auflösen und vernichten. Was ferner den Grundbesitz der Mannen und Bürger von Elbogen und Karlsbad betrifft, welchen die Schlicke inne haben, diese und ähn- liche Grundstücke sollen die Schlicke in zwei Wochen vom heutigen Tage an die Mannen und Bürger abtreten, damit diese mit ihren Grundstücken und Leuten frei schalten und walten können, ohne allen Widerstand und Hinderung der Schlicke und deren Helfershelfer, wie es ihre Privilegien beurkunden. Item da die Schlicke die Burg des Heinrich v. Plauen Namens Gras- litz (Grezles) besetzt halten, sollen sie diese Burg dem Herrn von Plauen unverzüglich wieder herausgeben und zwar auch vom heutigen Tage binnen zwei Wochen. Item da der Hauptmann S. M. des Königs, Jiřík von Násilí, Haupt- mann auf Schloss Bürglitz, Schloss und Stadt Karlsbad besetzt hält, soll dieses Schloss Karlsbad mit Allem, was Hauptmann Jiřik besetzt hält, den Herren Schlick abgetreten werden vom heutigen Tage binnen zwei Wochen. Item da zwischen den obgenannten Parteien bezüglich der Streitig- keiten, die zwischen ihnen entstanden, verschiedene Erkenntnisse gefällt, sollen alle solche Erkenntnisse, soweit sie die Ehre betreffen, von den Parteien aufgehoben, aus der Landtafel gelöscht und vernichtet werden, mit Bewilligung der Herren I. Gnaden und Wladyken des Landrechtes, und alle Abschriften, welche etwa die Mannen oder wer immer von diesen Erkenntnissen angefertigt, sollen zurückgestellt werden. Item Auch das wurde besonders ansbedungen und fest bestimmt, dass keine von den genannten Parteien, noch deren beiderseitige Freunde und Helfer all dieser Angelegenheiten, welche in früherer Zeit zwischen ihnen entstanden und wie immer endeten, jetzt, künftig und ewig in kom- menden Zeiten, einander in arger Weise gedenken sollen, weder in Worten noch in Werken ; dass keine Person die andere anklagen, noch sie irgend- wie beschimpfen, weder die Mannen, noch irgend ein anderer; falls sich eine Partei oder wer immer nicht darnach, besonders uach dem Obenerwähnten verhalte, dann solle einer den andern wegen Ehrenbelei- digung belangen dürfen; ebenso sollen die oben genannten Erkenntnisse, welche zwischen den obenerwähnten Parteien in die Tafeln eingeschrieben wurden, weder ihnen noch ihren jetzigen oder künftigen Erben keiner von beiden Parteien irgendwie an ihrer Ehre oder gutem Rufe Schaden oder Nachtheil bringen, weder den Schlicken, den Mannen, noch den Bürgern jetzt und in künftigen Zeiten; und alle Fehdebriefe von beiden Parteien sollen zwischen ihnen von diesem Tage erloschen sein und ebenso alle Schä- den nicht nur zwischen den Parteien, sondern auch zwischen ihren Helfern. Item in diesen Vertrag sind alle jene aufgenommen, welche immer den Schlicken gegen die obgenannten Mannen und Bürger, ebenso wer immer diesen Mannen und Bürgern gegen die Schlicke beigestanden, so dass dieser Beistand keiner Seite an ihrer Ehre und gutem Rufe zum Schaden gereichen solle. Item was den Mathias Hirsle und den Scherntinger betrifft, so übertragen diese die Schlichtung ihres Streites mit Nikolaus Schlick acht
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174 — Schiedsrichtern; und vor diesen sollen sie zu nächsten Pfingsten Qua- tember ihre Anklagen vorbringen, und eine Partei soll nicht der andern widersprechen. Item die beiderseitigen Gefangenen sollen frei sein und sofort ohne Verzug freigelassen werden. Item sollen alle Fehden, welche zwischen dem ganzen Lande einer- seits und den Herren Schlick andererseits bestanden und entstanden, erlöschen. Item da der Herr Heinrich von Plauen und die Herren von Gutten- stein und Pflug den Herren Schlicken die Fehde erklärten, soll zwischen ihnen diese Fehde erlöschen. Ebenso sollen die Schlicke die Fehdebriefe, die sie von den Herren des Ritterstandes und der Städte des Königreiches Böhmen haben, von heute binnen der nächsten 14 Tage herausgeben und bei dem Prager Burggrafen niederlegen ; wenn sie einen von diesen Fehde- briefen nicht herausgeben würden, und er käme irgendwo zum Vorscheine, soll er Niemandem zum Schaden gereichen, sondern er soll vernichtet werden; denn dieser Fehdebrief soll erlöschen, und die Schlieke sowie alle Elbogner Mannen und Bürger sollen sollen sich ruhig verhalten, so- wie die übrigen Bewohner des Königreiches Böhmen gegen alle Bewohner desselben Königreiches jetzt und in künftigen Zeiten. Und da auch die Mannen ihre Privilegien vorlegten mit der Bitte, dass sie ihnen erhalten blieben, und ebenso die Elbogner Bürger, welche letzteren die Bestätigung ihrer Rechte vorzeigten, welche durch Feuer vernichtet worden, mit dem Bemerken, dass ihnen in diesem Majestäts- briefe althergebrachte Gewohnheiten verbrieft worden seien, welche Ge- wohnheiten sie nannten, dass sie nach diesem Brauche die Schlüssel von der Stadt haben wollten, ferner die Rathsherrn einsetzen und auch, wem sie wollten, aufnehmen und entlassen könnten ohne den Willen ihrer Herren — und hiefür zeigten sie Majestätsbriefe und Rechtssprüche; da- gegen sagten die oberwähnten Brüder Schlick, dass sie hierüber ein Urtheil hätten, gefällt von S. M. dem Könige und den Herren zu Kutten- berg, und dass es von dem Willen ihrer Brüder abhänge, die Schlüssel selbst zu behalten oder sie den Bürgern zu geben; und weiter sagten sie, dass Kaiser Sigmund S. M. ihren Vorfahren den Elbogner Kreis mit den Mannen und allem Zugehör und Herrschaften verpfändet habe: da ent- scheidet auf Verlangen beider Parteien der öffentliche Landtag, nachdem er ihre Majestätsbriefe sowie die Entscheidungen des Königs Georg ruhm- vollen Andenkens und auch S. M. des Königs unseres Herrn gehört, wie fogt : Da die Mannen die Bestätigung des Kaisers Karl vorgezeigt, worin derselbe den Majestätsbrief des Königs Johann bestätigt, in welehem fol- gende Punkte stehen: dass keiner von diesen Lehensmännern und Be� wohnern vor das Cudengericht zu Prag oder ein anderes, nämlich vor die Landtafel oder das Landesgericht vorgefordert werden dürfe, oder durchaus nicht wegen irgend welcher Verschreibungen von den Richtern unserer Kreise des Königreichs Böhmen gerichtet werden, sondern nur sie selbst sind verpflichtet, in einem jedem Vorfalle und in jedem Streite vor uns oder vor unseren Elbogner Burggrafen sich zu verantworten, und so oft diese Mannen und Lehensleute in unserem Dienste sind, sollen wir ihnen, sobald sie ihre Wohnungen verlassen, bis zu ihrer Rückkehr alles Nöthige geben und alle Schäden, die sie in unseren Dienste erlei- den und gerecht nachweisen, vergüten; wenn wir es nicht thäten, sollen die, denen solche Schäden nicht vergütet wurden, so lange nicht ver- pflichtet sein uns zu dienen, so lange wir ihnen für diese Schäden nicht Ersatz geleistet, und erst wenn diess geschehen, sollen sie zu Diensten verpflichtet sein. — Auch alle Güter, welche sie von demselben Schlosse zu Lehen haben, sollen nicht des Erbrechts verlustig sein, und weder
174 — Schiedsrichtern; und vor diesen sollen sie zu nächsten Pfingsten Qua- tember ihre Anklagen vorbringen, und eine Partei soll nicht der andern widersprechen. Item die beiderseitigen Gefangenen sollen frei sein und sofort ohne Verzug freigelassen werden. Item sollen alle Fehden, welche zwischen dem ganzen Lande einer- seits und den Herren Schlick andererseits bestanden und entstanden, erlöschen. Item da der Herr Heinrich von Plauen und die Herren von Gutten- stein und Pflug den Herren Schlicken die Fehde erklärten, soll zwischen ihnen diese Fehde erlöschen. Ebenso sollen die Schlicke die Fehdebriefe, die sie von den Herren des Ritterstandes und der Städte des Königreiches Böhmen haben, von heute binnen der nächsten 14 Tage herausgeben und bei dem Prager Burggrafen niederlegen ; wenn sie einen von diesen Fehde- briefen nicht herausgeben würden, und er käme irgendwo zum Vorscheine, soll er Niemandem zum Schaden gereichen, sondern er soll vernichtet werden; denn dieser Fehdebrief soll erlöschen, und die Schlieke sowie alle Elbogner Mannen und Bürger sollen sollen sich ruhig verhalten, so- wie die übrigen Bewohner des Königreiches Böhmen gegen alle Bewohner desselben Königreiches jetzt und in künftigen Zeiten. Und da auch die Mannen ihre Privilegien vorlegten mit der Bitte, dass sie ihnen erhalten blieben, und ebenso die Elbogner Bürger, welche letzteren die Bestätigung ihrer Rechte vorzeigten, welche durch Feuer vernichtet worden, mit dem Bemerken, dass ihnen in diesem Majestäts- briefe althergebrachte Gewohnheiten verbrieft worden seien, welche Ge- wohnheiten sie nannten, dass sie nach diesem Brauche die Schlüssel von der Stadt haben wollten, ferner die Rathsherrn einsetzen und auch, wem sie wollten, aufnehmen und entlassen könnten ohne den Willen ihrer Herren — und hiefür zeigten sie Majestätsbriefe und Rechtssprüche; da- gegen sagten die oberwähnten Brüder Schlick, dass sie hierüber ein Urtheil hätten, gefällt von S. M. dem Könige und den Herren zu Kutten- berg, und dass es von dem Willen ihrer Brüder abhänge, die Schlüssel selbst zu behalten oder sie den Bürgern zu geben; und weiter sagten sie, dass Kaiser Sigmund S. M. ihren Vorfahren den Elbogner Kreis mit den Mannen und allem Zugehör und Herrschaften verpfändet habe: da ent- scheidet auf Verlangen beider Parteien der öffentliche Landtag, nachdem er ihre Majestätsbriefe sowie die Entscheidungen des Königs Georg ruhm- vollen Andenkens und auch S. M. des Königs unseres Herrn gehört, wie fogt : Da die Mannen die Bestätigung des Kaisers Karl vorgezeigt, worin derselbe den Majestätsbrief des Königs Johann bestätigt, in welehem fol- gende Punkte stehen: dass keiner von diesen Lehensmännern und Be� wohnern vor das Cudengericht zu Prag oder ein anderes, nämlich vor die Landtafel oder das Landesgericht vorgefordert werden dürfe, oder durchaus nicht wegen irgend welcher Verschreibungen von den Richtern unserer Kreise des Königreichs Böhmen gerichtet werden, sondern nur sie selbst sind verpflichtet, in einem jedem Vorfalle und in jedem Streite vor uns oder vor unseren Elbogner Burggrafen sich zu verantworten, und so oft diese Mannen und Lehensleute in unserem Dienste sind, sollen wir ihnen, sobald sie ihre Wohnungen verlassen, bis zu ihrer Rückkehr alles Nöthige geben und alle Schäden, die sie in unseren Dienste erlei- den und gerecht nachweisen, vergüten; wenn wir es nicht thäten, sollen die, denen solche Schäden nicht vergütet wurden, so lange nicht ver- pflichtet sein uns zu dienen, so lange wir ihnen für diese Schäden nicht Ersatz geleistet, und erst wenn diess geschehen, sollen sie zu Diensten verpflichtet sein. — Auch alle Güter, welche sie von demselben Schlosse zu Lehen haben, sollen nicht des Erbrechts verlustig sein, und weder
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175 auf uns noch auf einen anderen Besitzer oder Burggrafen desselben Schlosses fallen; sondern jeder Besitzer kann sein Gut mit denselben Dienstverpflichtungen geben oder vererben, wem es beliebt, bei Lebzeiten oder im Sterben; falls diess nicht geschieht, falle es auf den nächsten Verwandten. Auch wenn einer von den Mannen jemanden tödtete oder anders wie sich vergehe, dass er zum Tode verurtheilt würde, so soll das Gut des Verurtheilten frei dem Erben zufallen; wenn aber ein solcher sich dem Gerichte nicht stellen würde, so soll das Erbgut des Flüchtigen und das Recht seiner Fran unserer Gnade anheim fallen, und der Burg- graf dieses Schlosses soll es in seine Macht nehmen und verwalten, aber von den Zinsleuten sollen sie den gerechten Zins einnehmen, so lange nicht das Gut einem anderen übertragen wäre, oder er wieder zu unserer Gnade znrückgekehrt wäre. Und auch wenn ein Bauer, der auf einem Lehensgute sitzt, oder ein anderer jemanden tödten oder sich einer anderen That schuldig machen würde, für welche er den Tod verdiente, und dabei gefangen würde, soll ihn unser Burggraf nur über sein Leben richten; aber das Gut des Schuldigen, bewegliches wie unbewegliches, ob er sich dem Gerichte stelle oder fliehe, fällt auf seinen Herrn, dessen Hintersasse er ist, und der Burggraf hat hier nichts. Und wenn jemand von den Mannen auf seinem Gute Kleinvieh oder Grossvieh, Saat, Gras oder anderes ohne Erben fände, was sich da vermehrt hat — soll auch der nähere Erbe der Besitzer dieser Dinge sein. Item alle im Elbogner Kreise wohnende Mannen sollen überall in dem Kreise alle Vögel, Kleinwild, ausgenommen Hirsche und Hirschkühe, jagen dürfen, ausser in den angelegten Burggrenzen, welche Burggehege (purkheck!) heissen. Item auch die besondere Gnade wird denselben Mannen oder ihren Leuten in demselben Majestätsbriefe gewährt, dass sie — falls sie oder ihre Leute in eine Geldstrafe oder Busse im Gerichte oder ausser dem Gerichte verfallen würden — diese Geldbusse bloss bei der Stadt El- bogen zu leisten verpflichtet sein. Und von der königlichen Abgabe steht in dem Majestätsbriefe fol- gendes: dass alle und jeder Bewohner dieses Kreises nach der Zahlung und Schätzung des Jahreszinses an Geld, Getreide oder Zehent nach dem Brauche dieses Kreises zahlen solle, so dass jeder, der Zins zahlt, die Hälfte davon, falls eine Steuer auferlegt würde, zu geben und zu zahlen verpflichtet sein würde; darüber hinaus sollen jene Bewohner in nichts belästigt werden. Und da jene Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick den Pfandbrief des Königs Sigmund zeigten, wodurch er ihren Vorfahren den Kreis Elbogen mit den Mannen und allem Zugehör und Herrschaften verschreibt, so wie er S. M. selbst sie besessen und inne gehabt, daher sollten jene Brüder Schlick sich gegen die Mannen nach ihren Ver- pflichtungen und allen anderen Artikeln, die zu Kuttenberg bestimmt worden und aus ihrem Majestätsbriefen entnommen wurden, benehmen, gerade so, wie I. M. die Könige von Böhmen selbst es gethan, so lange sie im Besitze des Elbogner Kreises waren; und jene Mannen wieder sollten zu den obgenannten Brüdern Schlick in allen Diensten, zu denen sie nach den auf Kuttenberg festgesetzten und aus ihrem Majestätsbriefe heraus- geschriebenen Artikeln von den genannten Brüdern oder deren Erben aufgeboten wurden, gerade so verhalten, wie zu ihren Herren die über sie die Herrschaft haben, so wie sich ihre Vorfahren zu I. M. den Königen in allen den erwähnten Diensten verhielten. Was ferner das Lehnsgericht des Elbogner Kreises betrifft, so sollen diese Mannen, da sie eine Entscheidung S. M. des Königs unseres Herrn vorgezeigt, zu diesem Gerichte folgendermassen schwören: „Ich gelobe
175 auf uns noch auf einen anderen Besitzer oder Burggrafen desselben Schlosses fallen; sondern jeder Besitzer kann sein Gut mit denselben Dienstverpflichtungen geben oder vererben, wem es beliebt, bei Lebzeiten oder im Sterben; falls diess nicht geschieht, falle es auf den nächsten Verwandten. Auch wenn einer von den Mannen jemanden tödtete oder anders wie sich vergehe, dass er zum Tode verurtheilt würde, so soll das Gut des Verurtheilten frei dem Erben zufallen; wenn aber ein solcher sich dem Gerichte nicht stellen würde, so soll das Erbgut des Flüchtigen und das Recht seiner Fran unserer Gnade anheim fallen, und der Burg- graf dieses Schlosses soll es in seine Macht nehmen und verwalten, aber von den Zinsleuten sollen sie den gerechten Zins einnehmen, so lange nicht das Gut einem anderen übertragen wäre, oder er wieder zu unserer Gnade znrückgekehrt wäre. Und auch wenn ein Bauer, der auf einem Lehensgute sitzt, oder ein anderer jemanden tödten oder sich einer anderen That schuldig machen würde, für welche er den Tod verdiente, und dabei gefangen würde, soll ihn unser Burggraf nur über sein Leben richten; aber das Gut des Schuldigen, bewegliches wie unbewegliches, ob er sich dem Gerichte stelle oder fliehe, fällt auf seinen Herrn, dessen Hintersasse er ist, und der Burggraf hat hier nichts. Und wenn jemand von den Mannen auf seinem Gute Kleinvieh oder Grossvieh, Saat, Gras oder anderes ohne Erben fände, was sich da vermehrt hat — soll auch der nähere Erbe der Besitzer dieser Dinge sein. Item alle im Elbogner Kreise wohnende Mannen sollen überall in dem Kreise alle Vögel, Kleinwild, ausgenommen Hirsche und Hirschkühe, jagen dürfen, ausser in den angelegten Burggrenzen, welche Burggehege (purkheck!) heissen. Item auch die besondere Gnade wird denselben Mannen oder ihren Leuten in demselben Majestätsbriefe gewährt, dass sie — falls sie oder ihre Leute in eine Geldstrafe oder Busse im Gerichte oder ausser dem Gerichte verfallen würden — diese Geldbusse bloss bei der Stadt El- bogen zu leisten verpflichtet sein. Und von der königlichen Abgabe steht in dem Majestätsbriefe fol- gendes: dass alle und jeder Bewohner dieses Kreises nach der Zahlung und Schätzung des Jahreszinses an Geld, Getreide oder Zehent nach dem Brauche dieses Kreises zahlen solle, so dass jeder, der Zins zahlt, die Hälfte davon, falls eine Steuer auferlegt würde, zu geben und zu zahlen verpflichtet sein würde; darüber hinaus sollen jene Bewohner in nichts belästigt werden. Und da jene Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht Schlick den Pfandbrief des Königs Sigmund zeigten, wodurch er ihren Vorfahren den Kreis Elbogen mit den Mannen und allem Zugehör und Herrschaften verschreibt, so wie er S. M. selbst sie besessen und inne gehabt, daher sollten jene Brüder Schlick sich gegen die Mannen nach ihren Ver- pflichtungen und allen anderen Artikeln, die zu Kuttenberg bestimmt worden und aus ihrem Majestätsbriefen entnommen wurden, benehmen, gerade so, wie I. M. die Könige von Böhmen selbst es gethan, so lange sie im Besitze des Elbogner Kreises waren; und jene Mannen wieder sollten zu den obgenannten Brüdern Schlick in allen Diensten, zu denen sie nach den auf Kuttenberg festgesetzten und aus ihrem Majestätsbriefe heraus- geschriebenen Artikeln von den genannten Brüdern oder deren Erben aufgeboten wurden, gerade so verhalten, wie zu ihren Herren die über sie die Herrschaft haben, so wie sich ihre Vorfahren zu I. M. den Königen in allen den erwähnten Diensten verhielten. Was ferner das Lehnsgericht des Elbogner Kreises betrifft, so sollen diese Mannen, da sie eine Entscheidung S. M. des Königs unseres Herrn vorgezeigt, zu diesem Gerichte folgendermassen schwören: „Ich gelobe
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176 und schwöre dem durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Wladislaw meinem Könige von Ungarn, Böhmen etc. den Herrn Sebastian von Lažan, als meinem Herrn anstatt S. M. des Königs.“ Und so sollen sich die Mannen den Brüdern gegenüber nach diesem Eid und der Entscheidung S. M. des Königs benehmen. Und wie die Elbogner Bürger den Majestätsbrief des Kaisers Karl vorzeigten, wodurch S. M. diese Bürger, ihre jetzigen und künftigen Erben, für ewig von allen Abgaben befreit, von der Beisteuer an Schossen, Zins und allen anderen Abgaben, sie mögen wie immer heissen, und besonders von dem königlichen Zoll, und auch in unbewussten und irrigen Streitigkeiten sollten sie sich nirgend andershin um Urtheil und Erkennt- niss zu berufen haben, als an die Stadt Eger. Auch soll es keinem Menschen gestattet sein, Wirthshäuser, Bräuhäuser, Malzdörren, Schmie- den auf eine Meile von dieser Stadt zu erbauen, ausser denen, die schon von Alters her privilegirt waren. Auch wenn irgend welche adelige Mannen oder Leute, welcher Art und Standes immer in der oberwähnten Stadt Elbogen oder in der Vor- stadt wohnen wollten, die sollten alle verpflichtet sein, die Schosse und Abgaben zu leisten, und allen Leistungen und Anordnungen wie andere Bewohner sich zu fügen. Auch wenn es sich ereignete, dass ein Mörder oder Räuber oder ein anderer Verbrecher unter den Bürgern und Bewohnern wäre, und in welcher unschicklicher That oder Werke immer getroffen wurde, so dass er deshalb proscribirt oder vom Landgericht verurtheilt würde, wollen wir nicht, dass sein Gut, Erbe, Dörfer oder Vorwerke auch die beweg- lichen Sachen, welche er hinterlassen sollte, seinen Erben genommen würden, ausser wenn ein soleher Verbrecher durch solches Gut sich von der Proscription oder dem Tode befreien wollte. Und daher sollen die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht die Bürger von Elbogen nach all’ dem, wie es der Majestätsbrief Kaiser Karls enthält, in allen auf Kuttenberg festgesetzten Artikeln behandeln; und die Bürger von Elbogen sollen — da die obgenannten Brüder den Mäjestätsbrief Kaiser Sigmunds vorlegten, worin er ihnen den Elbogner Kreis mit allen Herrschaften verpfändet und weder sich S. M., ausser der Auslösung, noch den künftigen Königen etwas vorbehalten — sie sollen sich zu Sebastian, Quirin und Albrecht so und mit der Ergebenheit ver- halten, wie es ihre Vorfahren den Königen Böhmens I. M. gegenüber gethan. Und die Bürger klagten, dass ihnen obgenannte Brüder die Schlüssel zur Stadt nehmen, welche ihnen zum Bewahren von Altersher gehörten. Da zeigten die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht eine zwischen den Parteien getroffene Entscheidung, worin S. M. folgendermassen hierin zu entscheiden geruhten: da sie die Schlicke die Herren des Schlosses und der Stadt sind, haben sie den freien Willen, die Schlüssel bei sich zu behalten oder sie den Bürgern zu lassen, und daher bleibt es dem Willen der genannten Brüder und ihrer Nachkommen überlassen, die Schlüssel der Stadt Elbogen bei sich zu behalten oder sie den Bür- gern zu geben. Und was den Eid derselben Bürger den Schlicken gegenüber betrifft, sollen sich die Parteien nach dieser Entscheidung verhalten. Und da jene Bürger den Majestätsbrief des Kaisers Karl zeigten, dass S. M. ihnen althergebrachte Gebräuche gebe und bestätige, welche Gebräuche die Bürger nannten; dass sie selbst sich Rathsherrn wählen und in die Stadt aufnehmen könnten, wenn sie wollten, und ebenso entlassen könnten, wer nicht mehr unter ihnen sein will — so sollen die Bürger diese Gebräuche an den kommenden Pfingsten�Quatember vor den Herren I. G. und den Wladyken auf dem vollen Gerichte des Landes beweisen; und die Brüder
176 und schwöre dem durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Wladislaw meinem Könige von Ungarn, Böhmen etc. den Herrn Sebastian von Lažan, als meinem Herrn anstatt S. M. des Königs.“ Und so sollen sich die Mannen den Brüdern gegenüber nach diesem Eid und der Entscheidung S. M. des Königs benehmen. Und wie die Elbogner Bürger den Majestätsbrief des Kaisers Karl vorzeigten, wodurch S. M. diese Bürger, ihre jetzigen und künftigen Erben, für ewig von allen Abgaben befreit, von der Beisteuer an Schossen, Zins und allen anderen Abgaben, sie mögen wie immer heissen, und besonders von dem königlichen Zoll, und auch in unbewussten und irrigen Streitigkeiten sollten sie sich nirgend andershin um Urtheil und Erkennt- niss zu berufen haben, als an die Stadt Eger. Auch soll es keinem Menschen gestattet sein, Wirthshäuser, Bräuhäuser, Malzdörren, Schmie- den auf eine Meile von dieser Stadt zu erbauen, ausser denen, die schon von Alters her privilegirt waren. Auch wenn irgend welche adelige Mannen oder Leute, welcher Art und Standes immer in der oberwähnten Stadt Elbogen oder in der Vor- stadt wohnen wollten, die sollten alle verpflichtet sein, die Schosse und Abgaben zu leisten, und allen Leistungen und Anordnungen wie andere Bewohner sich zu fügen. Auch wenn es sich ereignete, dass ein Mörder oder Räuber oder ein anderer Verbrecher unter den Bürgern und Bewohnern wäre, und in welcher unschicklicher That oder Werke immer getroffen wurde, so dass er deshalb proscribirt oder vom Landgericht verurtheilt würde, wollen wir nicht, dass sein Gut, Erbe, Dörfer oder Vorwerke auch die beweg- lichen Sachen, welche er hinterlassen sollte, seinen Erben genommen würden, ausser wenn ein soleher Verbrecher durch solches Gut sich von der Proscription oder dem Tode befreien wollte. Und daher sollen die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht die Bürger von Elbogen nach all’ dem, wie es der Majestätsbrief Kaiser Karls enthält, in allen auf Kuttenberg festgesetzten Artikeln behandeln; und die Bürger von Elbogen sollen — da die obgenannten Brüder den Mäjestätsbrief Kaiser Sigmunds vorlegten, worin er ihnen den Elbogner Kreis mit allen Herrschaften verpfändet und weder sich S. M., ausser der Auslösung, noch den künftigen Königen etwas vorbehalten — sie sollen sich zu Sebastian, Quirin und Albrecht so und mit der Ergebenheit ver- halten, wie es ihre Vorfahren den Königen Böhmens I. M. gegenüber gethan. Und die Bürger klagten, dass ihnen obgenannte Brüder die Schlüssel zur Stadt nehmen, welche ihnen zum Bewahren von Altersher gehörten. Da zeigten die Brüder Sebastian, Quirin und Albrecht eine zwischen den Parteien getroffene Entscheidung, worin S. M. folgendermassen hierin zu entscheiden geruhten: da sie die Schlicke die Herren des Schlosses und der Stadt sind, haben sie den freien Willen, die Schlüssel bei sich zu behalten oder sie den Bürgern zu lassen, und daher bleibt es dem Willen der genannten Brüder und ihrer Nachkommen überlassen, die Schlüssel der Stadt Elbogen bei sich zu behalten oder sie den Bür- gern zu geben. Und was den Eid derselben Bürger den Schlicken gegenüber betrifft, sollen sich die Parteien nach dieser Entscheidung verhalten. Und da jene Bürger den Majestätsbrief des Kaisers Karl zeigten, dass S. M. ihnen althergebrachte Gebräuche gebe und bestätige, welche Gebräuche die Bürger nannten; dass sie selbst sich Rathsherrn wählen und in die Stadt aufnehmen könnten, wenn sie wollten, und ebenso entlassen könnten, wer nicht mehr unter ihnen sein will — so sollen die Bürger diese Gebräuche an den kommenden Pfingsten�Quatember vor den Herren I. G. und den Wladyken auf dem vollen Gerichte des Landes beweisen; und die Brüder
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177 Schlick sollen auch ihre Gerechtsame dagegen vorzeigen und erweisen, dass jene Bürger diese Macht nie hatten und ausübten. Was dann die Bürger von Karlsbad betrifft, die auch ihre Privi- legien vorgelegt, welche darthun, dass sie sich ganz nach dem Rechte verhalten sollen, wie die Elbogner Bürger, so sollen die Schlicke sich daran halten. Und sie die Karlsbader sollen sich auch gegen die Schlicke so verhalten, wie gegen ihre Herren, so wie sie verpflichtet waren, sich gegen I. M. die Könige von Böhmen zu verhalten. Und da sich die Karlsbader auch darauf beriefen, dass sie sich auch den Rath wählen dürfen und entlassen und aufnehmen könnten, sollen sie das auch an dem nächsten Pfingsten-Quatember vor den Herren und Wladyken vor dem vollen Gerichte des Landes beweisen, und die Schlicke mögen auch thun, wie oben bei den Elbognern geschrieben wird; sie haben den freien Willen, wie gegen die Elbogner, gegen sie zu sprechen oder zu beweisen. Und diesen Bescheid sollen sich beide Parteien auf ewige und künftige Zeiten erhalten. Falls welche immer von den Parteien diesen Be- scheid im Ganzen oder irgend einen Punkt nicht beobachten würde, so soll es die andere Partei bei S. M. dem Könige, dem jetzigen oder künf- tigen, und wenn S. M. der König nicht im Lande wäre, so vor den Herrn und Wladyken beim vollen Gerichte des Landes anhängig machen, und da sollen die Herren I. G. und die Wladyken desselben Gerichtes die sich nicht daran haltende Partei vorladen lassen und in der Vorladung angeben, worin sich diese Partei nicht an die oberwähnte Entscheidung hält, und sie solle an dem nächsten Quatember nach dieser Vorladung erscheinen; und stellt sich die vorgeladene Patei nicht, so soll der sich stellenden Partei das Contumazrecht über sie ertheilt werden; falls sie sich stellt und von I. G. den Herren entschieden würde, dass eine Partei sich an irgend etwas nicht hält, sollen sie den Auftrag geben, dass sie alles halten und dem Befehle der Herren Genüge thun; falls eine Partei dem, was die Herren entschieden und befahlen, nicht Genüge leisten würde, soll sie in dieselbe Strafe verfallen, wie der, welcher dem Rechte widerspricht und ihm nicht Genüge leistet. 1) Gegeben zur Erinnerung. Die Aussage (Zeugniss) aller Beamten. Gegeben Samstag, am Tage des hl. Benedikt, im J. d. H. 1506. Uebersetzung des der Landtafel (Nr. 42 lit. D. 21—25) entnommenen tschechischen Originals, gedruckt bei Palacky, Archiv č. VI. S. 332 —337. kokoenezeheo. 1) Das erwähnte Privilegium K. Johanns 1341 Mai 4. Prag) ist ge- druckt bei „Heimerl, die deutsche Lehenhauntmannschaft“ S. 49.
177 Schlick sollen auch ihre Gerechtsame dagegen vorzeigen und erweisen, dass jene Bürger diese Macht nie hatten und ausübten. Was dann die Bürger von Karlsbad betrifft, die auch ihre Privi- legien vorgelegt, welche darthun, dass sie sich ganz nach dem Rechte verhalten sollen, wie die Elbogner Bürger, so sollen die Schlicke sich daran halten. Und sie die Karlsbader sollen sich auch gegen die Schlicke so verhalten, wie gegen ihre Herren, so wie sie verpflichtet waren, sich gegen I. M. die Könige von Böhmen zu verhalten. Und da sich die Karlsbader auch darauf beriefen, dass sie sich auch den Rath wählen dürfen und entlassen und aufnehmen könnten, sollen sie das auch an dem nächsten Pfingsten-Quatember vor den Herren und Wladyken vor dem vollen Gerichte des Landes beweisen, und die Schlicke mögen auch thun, wie oben bei den Elbognern geschrieben wird; sie haben den freien Willen, wie gegen die Elbogner, gegen sie zu sprechen oder zu beweisen. Und diesen Bescheid sollen sich beide Parteien auf ewige und künftige Zeiten erhalten. Falls welche immer von den Parteien diesen Be- scheid im Ganzen oder irgend einen Punkt nicht beobachten würde, so soll es die andere Partei bei S. M. dem Könige, dem jetzigen oder künf- tigen, und wenn S. M. der König nicht im Lande wäre, so vor den Herrn und Wladyken beim vollen Gerichte des Landes anhängig machen, und da sollen die Herren I. G. und die Wladyken desselben Gerichtes die sich nicht daran haltende Partei vorladen lassen und in der Vorladung angeben, worin sich diese Partei nicht an die oberwähnte Entscheidung hält, und sie solle an dem nächsten Quatember nach dieser Vorladung erscheinen; und stellt sich die vorgeladene Patei nicht, so soll der sich stellenden Partei das Contumazrecht über sie ertheilt werden; falls sie sich stellt und von I. G. den Herren entschieden würde, dass eine Partei sich an irgend etwas nicht hält, sollen sie den Auftrag geben, dass sie alles halten und dem Befehle der Herren Genüge thun; falls eine Partei dem, was die Herren entschieden und befahlen, nicht Genüge leisten würde, soll sie in dieselbe Strafe verfallen, wie der, welcher dem Rechte widerspricht und ihm nicht Genüge leistet. 1) Gegeben zur Erinnerung. Die Aussage (Zeugniss) aller Beamten. Gegeben Samstag, am Tage des hl. Benedikt, im J. d. H. 1506. Uebersetzung des der Landtafel (Nr. 42 lit. D. 21—25) entnommenen tschechischen Originals, gedruckt bei Palacky, Archiv č. VI. S. 332 —337. kokoenezeheo. 1) Das erwähnte Privilegium K. Johanns 1341 Mai 4. Prag) ist ge- druckt bei „Heimerl, die deutsche Lehenhauntmannschaft“ S. 49.
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Sprache der Chronik. Die Sprache der Elbogner Chronik ist ein mitteldeutscher Dialekt, eine Mischung oberdeutscher und mitteldeutscher Elemente. Die folgenden Zeilen sollen eine möglichst knappe Darstellung der Lautverhältnisse geben. I. Vocale. a ist für o eingetreten in van, vam (fast durchwegs), ab (3, 48. 4, 10. 7, 16 etc.), sal (3, 2. 9, 5. 12. 22 etc.), ader (3, 3. 10, 1. 11. etc.), dach (27, 31. 29, 19. etc.), nach (40, 14. etc.), genamen (79, 25.), aberkeyt (9. 16.) — a schwankt mit e in nachsten (4, 21.), nechsten (8, 10. 10, 34. etc.), geschaft (40, 27.), geschefte (18, 16. 28, 10. etc.), inhalt (40, 37.), helt (17, 4. 37, 27. etc.), gettern (58, 22.), gattern (58, 22. 26 etc.), maiestat (4, 10. 40, 2.), maiestet (4, 15. 16, 21 etc.); für mhd. e ist a eingetreten in verlagerung (1,2.), gelager (2, 33.). Der Rückumlaut findet nicht immer statt: gesetzt (9, 3. 51, 30), benent (25, 14. 26, 19), versetzt (28, 26.), ernenten (29, 3.) etc. Für au steht a in geurlabt (89, 44), urlaben (91, 35.), gegen urlaub (65, 12), ent- urlauben (66, 31). Contrakzion hat stattgefunden in malstad (25, 14. 26, 19), lat (118, 5), han (127, 4), slat (128, 13). als Umlaut von a ist sehr häufig und nur einmal durch ä vertreten (majestät 5, 14). In md. Weise steht e für a in wen (6, 26. 15, 8. etc.). den (22, 32. 28, 23 etc.), manigfeltige (44, 1. 65, 9. etc.), felgattern (37, 17), sent (8, 6. 25, 2. etc., sant 41, 1), spen (1, 15), desz (30, 29), dergegen (28, 3), enders (28, 15), endern 76, 19), merterers (32, 15. 34, 37 etc.), graüsemer (69, 4), dechent (103, 21 etc.). Für i findet sich e in brengen (2, 17. 23. 29. etc., bringen (94, 21), umb- legenden (34, 16), während es in demutig (22, 32), demutiglich (50, 24 etc.), demut (121, 34), vertel (31, 21), denst (87, 6) auf ie zurückgeht. mhd. ei ist zu e e
Sprache der Chronik. Die Sprache der Elbogner Chronik ist ein mitteldeutscher Dialekt, eine Mischung oberdeutscher und mitteldeutscher Elemente. Die folgenden Zeilen sollen eine möglichst knappe Darstellung der Lautverhältnisse geben. I. Vocale. a ist für o eingetreten in van, vam (fast durchwegs), ab (3, 48. 4, 10. 7, 16 etc.), sal (3, 2. 9, 5. 12. 22 etc.), ader (3, 3. 10, 1. 11. etc.), dach (27, 31. 29, 19. etc.), nach (40, 14. etc.), genamen (79, 25.), aberkeyt (9. 16.) — a schwankt mit e in nachsten (4, 21.), nechsten (8, 10. 10, 34. etc.), geschaft (40, 27.), geschefte (18, 16. 28, 10. etc.), inhalt (40, 37.), helt (17, 4. 37, 27. etc.), gettern (58, 22.), gattern (58, 22. 26 etc.), maiestat (4, 10. 40, 2.), maiestet (4, 15. 16, 21 etc.); für mhd. e ist a eingetreten in verlagerung (1,2.), gelager (2, 33.). Der Rückumlaut findet nicht immer statt: gesetzt (9, 3. 51, 30), benent (25, 14. 26, 19), versetzt (28, 26.), ernenten (29, 3.) etc. Für au steht a in geurlabt (89, 44), urlaben (91, 35.), gegen urlaub (65, 12), ent- urlauben (66, 31). Contrakzion hat stattgefunden in malstad (25, 14. 26, 19), lat (118, 5), han (127, 4), slat (128, 13). als Umlaut von a ist sehr häufig und nur einmal durch ä vertreten (majestät 5, 14). In md. Weise steht e für a in wen (6, 26. 15, 8. etc.). den (22, 32. 28, 23 etc.), manigfeltige (44, 1. 65, 9. etc.), felgattern (37, 17), sent (8, 6. 25, 2. etc., sant 41, 1), spen (1, 15), desz (30, 29), dergegen (28, 3), enders (28, 15), endern 76, 19), merterers (32, 15. 34, 37 etc.), graüsemer (69, 4), dechent (103, 21 etc.). Für i findet sich e in brengen (2, 17. 23. 29. etc., bringen (94, 21), umb- legenden (34, 16), während es in demutig (22, 32), demutiglich (50, 24 etc.), demut (121, 34), vertel (31, 21), denst (87, 6) auf ie zurückgeht. mhd. ei ist zu e e
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179 O geworden in zwenzig (19, 34. 22, 15), urtel (81, 4. 8), vertel (31, 21), gewegert (81, 17 etc), ohem (122, 27 etc.), gemeniglich (125, 30). e und ei finden sich neben ein- ander in bede (25, 1. 36, 9 etc.), beyde (3, 19. 26, 20 etc.) und deren Formen. Zu erwähnen ist noch stublen (119, 4). Ungemein häufig begegnet Synkope und Apokope des e; jede Seite bietet Beispiele hiefür: bleiben, bmelte, bnanten, obgnant, gleiten, gwertig, bsunder, bschuldigung, gsunt, teyls, leibs, weibs, vorgnanten, gewenigrt etc. — setz, hab, werd, schaf, helf, wurd, red etc. Mit dem Vokal schwindet auch ein Consonant: betracht, gelawth, bericht, gereth (geret, gered), werd (52, 22), vint (68, 2), begnad (59, 4 etc.); ähnlich 36, 25 desz slosz, 58, 37 des creutz etc.; ein (acc. 41, 20 etc.), eigem (8, 40) etc. Dem gegenüber steht die Anfügung eines e in sahe (15, 19), ichte (29, 15), ge- bote (54, 19), rate (64, 15. 17 etc.), gutere (8, 20), heusere (107, 13). tritt für e ein in wider (stäts), itzlicher (9, 1. 21, 20. 23) etc., dister (10, 29. 23, 24 etc.); es schwankt mit e in herinne (22, 21. 64, 39), hirinne (11, 27. 28, 31). hernach (8, 7. 9, 3 etc.), hirnach (76, 1). Den Umlaut des u vertritt dieser Vokal in firsten (1, 3). Synkope hat stattgefunden in regment (18, 20); Contrakzion in hynnen (135, 34). Md. ist das i in den Endsilben: diesim (5, 30. 42, 3), dreissigstim (15, 13), achtzigistim (8, 6), eltisten (4, 22), dewtzschin (50, 26) und sonst sehr oft. steht für a in holten (52, 10), begobt (53, 40), orges (26, 15), wort (35, 4. 24. 56, 40), komerrecht (108, 34), gegenwort (54, 28), holen (63, 34), Bortholomci (129, 36); farforen (53, 43). Sehr häufig ist der Wechsel von o und u: bekomert (18, 9), abbroch (44, 14), thoren (15, 5), ober (25, 39); notdorfft (10, 1. 9, 28 etc.), notdurft (12, 20), erdolden (95, 11), dolden (101, 27), erdulden (89, 33. 90, 4), foder (85, 31), hinfuder (103, 1), erforst (56, 5), erfurst (55, 19), worde (67, 27), wurde (37, 18. 45, 1 etc.) etc.; ebenso steht u für und neben o in: fulgen (63, 24. 83, 21), folgen (66, 15), surge (17, 11. 51, 32), sorg, (86, 32), angefuchten (83, 5. 10), angefochten (85, 5), uben (60, 22. 114, 28), oben (64, 37), gespruchen (110, 12), gesprochen (131, 11); häufig ist ferner wulle (111, 9), wulten (124, 1), wulde (111, 40), muchte (22, 35. 36 etc.) neben den Formen mit o etc. md. ist vor anstatt ver (2, 1. 3, 3. 10, 14. 20,
179 O geworden in zwenzig (19, 34. 22, 15), urtel (81, 4. 8), vertel (31, 21), gewegert (81, 17 etc), ohem (122, 27 etc.), gemeniglich (125, 30). e und ei finden sich neben ein- ander in bede (25, 1. 36, 9 etc.), beyde (3, 19. 26, 20 etc.) und deren Formen. Zu erwähnen ist noch stublen (119, 4). Ungemein häufig begegnet Synkope und Apokope des e; jede Seite bietet Beispiele hiefür: bleiben, bmelte, bnanten, obgnant, gleiten, gwertig, bsunder, bschuldigung, gsunt, teyls, leibs, weibs, vorgnanten, gewenigrt etc. — setz, hab, werd, schaf, helf, wurd, red etc. Mit dem Vokal schwindet auch ein Consonant: betracht, gelawth, bericht, gereth (geret, gered), werd (52, 22), vint (68, 2), begnad (59, 4 etc.); ähnlich 36, 25 desz slosz, 58, 37 des creutz etc.; ein (acc. 41, 20 etc.), eigem (8, 40) etc. Dem gegenüber steht die Anfügung eines e in sahe (15, 19), ichte (29, 15), ge- bote (54, 19), rate (64, 15. 17 etc.), gutere (8, 20), heusere (107, 13). tritt für e ein in wider (stäts), itzlicher (9, 1. 21, 20. 23) etc., dister (10, 29. 23, 24 etc.); es schwankt mit e in herinne (22, 21. 64, 39), hirinne (11, 27. 28, 31). hernach (8, 7. 9, 3 etc.), hirnach (76, 1). Den Umlaut des u vertritt dieser Vokal in firsten (1, 3). Synkope hat stattgefunden in regment (18, 20); Contrakzion in hynnen (135, 34). Md. ist das i in den Endsilben: diesim (5, 30. 42, 3), dreissigstim (15, 13), achtzigistim (8, 6), eltisten (4, 22), dewtzschin (50, 26) und sonst sehr oft. steht für a in holten (52, 10), begobt (53, 40), orges (26, 15), wort (35, 4. 24. 56, 40), komerrecht (108, 34), gegenwort (54, 28), holen (63, 34), Bortholomci (129, 36); farforen (53, 43). Sehr häufig ist der Wechsel von o und u: bekomert (18, 9), abbroch (44, 14), thoren (15, 5), ober (25, 39); notdorfft (10, 1. 9, 28 etc.), notdurft (12, 20), erdolden (95, 11), dolden (101, 27), erdulden (89, 33. 90, 4), foder (85, 31), hinfuder (103, 1), erforst (56, 5), erfurst (55, 19), worde (67, 27), wurde (37, 18. 45, 1 etc.) etc.; ebenso steht u für und neben o in: fulgen (63, 24. 83, 21), folgen (66, 15), surge (17, 11. 51, 32), sorg, (86, 32), angefuchten (83, 5. 10), angefochten (85, 5), uben (60, 22. 114, 28), oben (64, 37), gespruchen (110, 12), gesprochen (131, 11); häufig ist ferner wulle (111, 9), wulten (124, 1), wulde (111, 40), muchte (22, 35. 36 etc.) neben den Formen mit o etc. md. ist vor anstatt ver (2, 1. 3, 3. 10, 14. 20,
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180 — u. 15. 25, 13 etc.). — Neben vorlauffen (3, 3), angelauffen (20, 25) begegnet verloffen (21, 6). Für e scheint o zu stehen in worden (70, 20) und in entprochen (78, 44). — Der Umlaut des o begegnet selten und wird durch ò bezeichnet: abzulôsen (86, 36), nôten (98, 14); kôren (neben kuren s. Glossar) 57, 21, 59, 11. Die Form ôn, welche 10, 22. 33, 13. 82, 41 vorkommt, steht wol für en = in. Dass dieser Vokal für und neben o steht, s. sub o. — mhd. iu vertritt u in frund, fruntlichen. Die Endsilbe nisz erscheint nur einmal (51, 7), sonst immer nusz (2, 25. 45. 10, 34. 11, 2. 18 etc.). Für mhd. â steht u in wurumb (44, 6. 119, 19), wu (123, 5. 7. 124, 8). Altes a vertritt u in harnusch (2, 45); ô in zwu (9, 13); ie in verfulen (11, 40). zu für zer findet sich in zurutten (61, 24). Ob überall, wo ü steht, auch wirklich der Umlaut gemeint sein soll, bleibt zweifelhaft; vielleicht wollte damit der Schreiber unserer Chronik nur den Vokal bezeichnen im Gegensatz zu u = v, das sich oft findet, was allerdings dann nicht consequent durchgeführt wäre. Meistens aber finden sich neben den Formen mit ü auch solche mit u (slüssel 36, 7. slussel 12, 16. 35, 38. 36, 16 etc. müg 55, 35. 56, 21. mug 56, 24. be- nügen 61, 1. benugen 71, 30. demütiglich 50, 24. de- mutiglich 49, 20. benümen 25, 11, benumen 26, 15 etc.); und liesse sich in nü (35, 30. 43, 7 etc.), darzü (99, 13), tüt (97, 32), vgl. auch laütten (31, 18) überhaupt an den Umlaut denken? II. Diphthonge. ei, ai. Für mhd. î ist überall ei eingetreten; durch Contrak- zion entstanden begegnet ei in gein, geim (sehr oft), teydungslewth (3, 23. 30) etc. ai findet sich in erzaigt (13, 15), entschaiden (30, 21), ayd (32, 44), aigen (63, 13. 64, 31), baiden (64, 19), erhaischt (66, 25), an- zaigt (72, 7). ist überall für mhd. û eingetreten bis auf ûf (130, 16). Ob in den Formen laütten (31, 18), glaüb (100, 8), graüsemer (69, 4), ausclaübt (126, 10) der Umlaut ge- meint ist, bleibt fraglich ; durch eu ist er sonst be- zeichnet; in glewblich (38, 32), mewren (58, 21), ge- rewmer (89, 44), hewtman (79, 5) erscheint der Umlaut über Gebühr erweitert au findet sich auch in er- lauchten (3, 5). au
180 — u. 15. 25, 13 etc.). — Neben vorlauffen (3, 3), angelauffen (20, 25) begegnet verloffen (21, 6). Für e scheint o zu stehen in worden (70, 20) und in entprochen (78, 44). — Der Umlaut des o begegnet selten und wird durch ò bezeichnet: abzulôsen (86, 36), nôten (98, 14); kôren (neben kuren s. Glossar) 57, 21, 59, 11. Die Form ôn, welche 10, 22. 33, 13. 82, 41 vorkommt, steht wol für en = in. Dass dieser Vokal für und neben o steht, s. sub o. — mhd. iu vertritt u in frund, fruntlichen. Die Endsilbe nisz erscheint nur einmal (51, 7), sonst immer nusz (2, 25. 45. 10, 34. 11, 2. 18 etc.). Für mhd. â steht u in wurumb (44, 6. 119, 19), wu (123, 5. 7. 124, 8). Altes a vertritt u in harnusch (2, 45); ô in zwu (9, 13); ie in verfulen (11, 40). zu für zer findet sich in zurutten (61, 24). Ob überall, wo ü steht, auch wirklich der Umlaut gemeint sein soll, bleibt zweifelhaft; vielleicht wollte damit der Schreiber unserer Chronik nur den Vokal bezeichnen im Gegensatz zu u = v, das sich oft findet, was allerdings dann nicht consequent durchgeführt wäre. Meistens aber finden sich neben den Formen mit ü auch solche mit u (slüssel 36, 7. slussel 12, 16. 35, 38. 36, 16 etc. müg 55, 35. 56, 21. mug 56, 24. be- nügen 61, 1. benugen 71, 30. demütiglich 50, 24. de- mutiglich 49, 20. benümen 25, 11, benumen 26, 15 etc.); und liesse sich in nü (35, 30. 43, 7 etc.), darzü (99, 13), tüt (97, 32), vgl. auch laütten (31, 18) überhaupt an den Umlaut denken? II. Diphthonge. ei, ai. Für mhd. î ist überall ei eingetreten; durch Contrak- zion entstanden begegnet ei in gein, geim (sehr oft), teydungslewth (3, 23. 30) etc. ai findet sich in erzaigt (13, 15), entschaiden (30, 21), ayd (32, 44), aigen (63, 13. 64, 31), baiden (64, 19), erhaischt (66, 25), an- zaigt (72, 7). ist überall für mhd. û eingetreten bis auf ûf (130, 16). Ob in den Formen laütten (31, 18), glaüb (100, 8), graüsemer (69, 4), ausclaübt (126, 10) der Umlaut ge- meint ist, bleibt fraglich ; durch eu ist er sonst be- zeichnet; in glewblich (38, 32), mewren (58, 21), ge- rewmer (89, 44), hewtman (79, 5) erscheint der Umlaut über Gebühr erweitert au findet sich auch in er- lauchten (3, 5). au
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181 ie. ue. oi eu ist nicht nur Umlaut von au, es steht auch überall für mhd. iu ; für ei findet es sich in gejewt (7, 18), freuder (75, 7), freud (107, 12. 110, 33), drevzenden (130, 22). Neben altem ie begegnet bereits i: dienst (3, 24. 5, 7. 6, 24 etc.), dinsten (40, 16. 43, 32), dynst (42, 9. 47, 38), lieben (4, 20), liben (9, 8. 8, 5 etc.), nye (15, 9. 40, 5), ny (7, 22. 13, 12. 16, 32 etc.); dy, wy, sy sind häufiger als die Formen mit ie, iderman (2, 34), ider (2, 45), idem (3, 23) etc. etc. Ueber ein anderes ie s. d. Zerdehnungslaute. Die diphthongische Aussprache bestätigt piher (69, 11), biher (104, 26). Mhd. uo ist gewönlich zu u geworden; daneben be- gegnet der alte Diphthong in der Form ue: gepuert, versuent, pues, gefuert, beruert, gemuetz etc. üe er- scheint in süen (32, 7) und in der Form versvhent (3, 14), welche von der Doppellautigkeit Zeugnis gibt. Ueber ue vgl. noch die Zerdehnungslaute. begegnet in voyt (14, 31. 124, 34) und ou in ouch (133, 1). III. Zerdehnungslaute. Eine Eigentümlichkeit aller md. Dialekte ist die Vocal- zerdehnung, welche (nach H. Rückert „Darstellung der schles. Mundart" in der Zeitschrift für Geschichte und Alter- thum Schlesiens, VIII, pag. 239) K. Schröer „Latein. Voca- bular von 1420“ pag. 61 bereits für das nordböhmische nachgewiesen hat. Auch in unserer Chronik finden wir diesen unbestimmten, vokalischen Nachklang (stäts mit e bezeichnet) und zwar in folgenden Fällen: ae: zael (35, 6. 57, 15), mael (22, 17. 99, 11, 19 etc.), ge- zaelt (82, 5), hospitaels (103, 16), bezaelt (77, 17. 78, 16); vermaent (27, 25. 59, 1), abgethaen (3, 14), gaen (89, 4), hindaen (136, 12); jaer (12, 9. 13, 14. 33, 41 etc.). unvorspaert (120, 18), gespaert (96, 6), be- waert (29, 7. 34, 15 etc.), offenbaert (126, 2), umbkaert (92, 19), gaer (100, 13), fruchtbaer (34, 18), Saer (71, 8), thaer (43, 16). Aber nicht nur nach Liquiden erscheint ae: paesz (121, 33), Gaeszler (17, 39), Haesz (33, 44), haesz (86, 36), spaet (32, 2). Dass die Aussprache wirklich diphthongisch war, beweist der Einschub eines h: anfahel (9, 43), vahel (11, 26), befahelt (17, 9), 25 etc.), bezahelt (104, 13, mahel (99, 28. 128, 29. 134, 119, 32), zufahel (78, 18), spitahel (103, 24); neben Saher (85, 17. 23. 112, 15) auch Sarer (96, 9).
181 ie. ue. oi eu ist nicht nur Umlaut von au, es steht auch überall für mhd. iu ; für ei findet es sich in gejewt (7, 18), freuder (75, 7), freud (107, 12. 110, 33), drevzenden (130, 22). Neben altem ie begegnet bereits i: dienst (3, 24. 5, 7. 6, 24 etc.), dinsten (40, 16. 43, 32), dynst (42, 9. 47, 38), lieben (4, 20), liben (9, 8. 8, 5 etc.), nye (15, 9. 40, 5), ny (7, 22. 13, 12. 16, 32 etc.); dy, wy, sy sind häufiger als die Formen mit ie, iderman (2, 34), ider (2, 45), idem (3, 23) etc. etc. Ueber ein anderes ie s. d. Zerdehnungslaute. Die diphthongische Aussprache bestätigt piher (69, 11), biher (104, 26). Mhd. uo ist gewönlich zu u geworden; daneben be- gegnet der alte Diphthong in der Form ue: gepuert, versuent, pues, gefuert, beruert, gemuetz etc. üe er- scheint in süen (32, 7) und in der Form versvhent (3, 14), welche von der Doppellautigkeit Zeugnis gibt. Ueber ue vgl. noch die Zerdehnungslaute. begegnet in voyt (14, 31. 124, 34) und ou in ouch (133, 1). III. Zerdehnungslaute. Eine Eigentümlichkeit aller md. Dialekte ist die Vocal- zerdehnung, welche (nach H. Rückert „Darstellung der schles. Mundart" in der Zeitschrift für Geschichte und Alter- thum Schlesiens, VIII, pag. 239) K. Schröer „Latein. Voca- bular von 1420“ pag. 61 bereits für das nordböhmische nachgewiesen hat. Auch in unserer Chronik finden wir diesen unbestimmten, vokalischen Nachklang (stäts mit e bezeichnet) und zwar in folgenden Fällen: ae: zael (35, 6. 57, 15), mael (22, 17. 99, 11, 19 etc.), ge- zaelt (82, 5), hospitaels (103, 16), bezaelt (77, 17. 78, 16); vermaent (27, 25. 59, 1), abgethaen (3, 14), gaen (89, 4), hindaen (136, 12); jaer (12, 9. 13, 14. 33, 41 etc.). unvorspaert (120, 18), gespaert (96, 6), be- waert (29, 7. 34, 15 etc.), offenbaert (126, 2), umbkaert (92, 19), gaer (100, 13), fruchtbaer (34, 18), Saer (71, 8), thaer (43, 16). Aber nicht nur nach Liquiden erscheint ae: paesz (121, 33), Gaeszler (17, 39), Haesz (33, 44), haesz (86, 36), spaet (32, 2). Dass die Aussprache wirklich diphthongisch war, beweist der Einschub eines h: anfahel (9, 43), vahel (11, 26), befahelt (17, 9), 25 etc.), bezahelt (104, 13, mahel (99, 28. 128, 29. 134, 119, 32), zufahel (78, 18), spitahel (103, 24); neben Saher (85, 17. 23. 112, 15) auch Sarer (96, 9).
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182 oe: Oelsz (103, 4. 114, 26), hoen (82, 39. 100, 9), soens (17, 16), verhoent (82, 28); thoer (33, 20. 34, 10 etc.), zugehoert (46, 12), hoert (44, 8), unverhoert (49, 1), angehoert (123, 36), gehoert (24, 8. 27, 38 etc.), wilkoer (28, 35. 36, 26), verhoert (36, 14. 49, 33 etc.), erhoert (124, 5); sloesz (11, 16), loesz (17, 28), geloest (105, 2), Nicloes (24, 5); gepoet (11, 23), hoef (5, 1. 11, 9. 20, 5). Einschub von h findet hier nicht statt. — erweelt (Hs. 18a), seel (33, 43); peen (132, 30. 33), Retzscheen (128, 8. 11); begeert (71, 9. 83, 16. 114, 29), heer (exercitus 2, 32. 37. 43. 118, 33. 119, 31), heer (105, 17), seer (113, 13), geweert (69, 15), sweert (44, 27), Fitleer (130, 28) ; die Doppellautigkeit beweist ein- geschobenes h: wehelt (59, 14). gewehelt (59, 17), er- wehelt (61, 28), zehelt (3, 35), gezehelt (86, 13, 119, 29), erzehelt (14, 20. 114, 28. 119, 20), fehel 41, 26), fehelt (83, 7), befehel (17, 3. 21. 19, 31. 20, 6. 15 etc.), befehelen (87, 34), mehel (102, 7); meher (10, 1. 17, 20. 25, 40 etc. etc.). Hierher gehören auch die Formen gehen, stehen, neben geen, steen, ferner ehe (9, 2. 31, 34 etc.). Wie lebendig die Vokalzerdehnung war, zeigen die Formen gesteheen (29, 32), verzeheelt (36, 4), in denen nebst der alten Zerdehnung bereits eine zweite, jüngere erscheint. viel (stäts), dieser (39, 28. 10, 21. 12, 41 etc.), diesen (3, 1. 14, 14 etc.), diesim (5, 30, 42, 3 etc.), gelieden (43, 26), fried (34, 17), iers (24, 18. 56, 35), beschiecht (124, 40), fienden (136, 21), beschiet (127, 18). Die Doppellautigkeit bezeugt befihelt (57, 37); vgl. auch piher (69, 11. 104, 26), geschrihen (128, 13 etc.). Diesen Zerdehnungslaut finden wir wol in gewilkuert (63, 22), kuert (59, 15), vgl. wilkoer und in thuer (136, 12). Selbst hinter dem Diphthonge au begegnet jener Nach- laut e: lauctz 98, 14. ce: ie: ue: aue: IV. Consonanten. 1. Lippenlaute. p tritt schr häufig für b ein und zwar sowol vor Conso- nanten als vor Vokalen, wofür jede Seite Beispiele bietet. — Für p steht b in babst (2, 26), geblundert (97, 22), brivilegien (31, 6), Brag (40, 41. 103, 22 etc.); ausgefallen ist b in bekomert (18,9), bekomern (125, 5). Oft wird p eingeschoben: kempnat (9, 13. 10, 8), sampt
182 oe: Oelsz (103, 4. 114, 26), hoen (82, 39. 100, 9), soens (17, 16), verhoent (82, 28); thoer (33, 20. 34, 10 etc.), zugehoert (46, 12), hoert (44, 8), unverhoert (49, 1), angehoert (123, 36), gehoert (24, 8. 27, 38 etc.), wilkoer (28, 35. 36, 26), verhoert (36, 14. 49, 33 etc.), erhoert (124, 5); sloesz (11, 16), loesz (17, 28), geloest (105, 2), Nicloes (24, 5); gepoet (11, 23), hoef (5, 1. 11, 9. 20, 5). Einschub von h findet hier nicht statt. — erweelt (Hs. 18a), seel (33, 43); peen (132, 30. 33), Retzscheen (128, 8. 11); begeert (71, 9. 83, 16. 114, 29), heer (exercitus 2, 32. 37. 43. 118, 33. 119, 31), heer (105, 17), seer (113, 13), geweert (69, 15), sweert (44, 27), Fitleer (130, 28) ; die Doppellautigkeit beweist ein- geschobenes h: wehelt (59, 14). gewehelt (59, 17), er- wehelt (61, 28), zehelt (3, 35), gezehelt (86, 13, 119, 29), erzehelt (14, 20. 114, 28. 119, 20), fehel 41, 26), fehelt (83, 7), befehel (17, 3. 21. 19, 31. 20, 6. 15 etc.), befehelen (87, 34), mehel (102, 7); meher (10, 1. 17, 20. 25, 40 etc. etc.). Hierher gehören auch die Formen gehen, stehen, neben geen, steen, ferner ehe (9, 2. 31, 34 etc.). Wie lebendig die Vokalzerdehnung war, zeigen die Formen gesteheen (29, 32), verzeheelt (36, 4), in denen nebst der alten Zerdehnung bereits eine zweite, jüngere erscheint. viel (stäts), dieser (39, 28. 10, 21. 12, 41 etc.), diesen (3, 1. 14, 14 etc.), diesim (5, 30, 42, 3 etc.), gelieden (43, 26), fried (34, 17), iers (24, 18. 56, 35), beschiecht (124, 40), fienden (136, 21), beschiet (127, 18). Die Doppellautigkeit bezeugt befihelt (57, 37); vgl. auch piher (69, 11. 104, 26), geschrihen (128, 13 etc.). Diesen Zerdehnungslaut finden wir wol in gewilkuert (63, 22), kuert (59, 15), vgl. wilkoer und in thuer (136, 12). Selbst hinter dem Diphthonge au begegnet jener Nach- laut e: lauctz 98, 14. ce: ie: ue: aue: IV. Consonanten. 1. Lippenlaute. p tritt schr häufig für b ein und zwar sowol vor Conso- nanten als vor Vokalen, wofür jede Seite Beispiele bietet. — Für p steht b in babst (2, 26), geblundert (97, 22), brivilegien (31, 6), Brag (40, 41. 103, 22 etc.); ausgefallen ist b in bekomert (18,9), bekomern (125, 5). Oft wird p eingeschoben: kempnat (9, 13. 10, 8), sampt
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183 — (2, 42. 9, 13), nempt (29, 1. 109, 1), bestympten (41, 4), zympt (42, 31. 82, 3), nachkumpt (44, 11), benumpt (25, 21) etc. b ist angefügt in bestymb (70, 4). und v wechseln mit einander; geminiertes f begegnet in angeruffen (9, 36), beruffen (15, 5 etc.), landtaffel (42, 37. 39), straffen (67, 32. 68, 10 etc.), straffe (70, 13) etc. Vereinfachung ist dagegen eingetreten in ofnung (10, 30), schaf (44, 25), verhoften (52, 8 etc.), getreflich (30, 22). f steht für b in Jacofs 8, 7, v für w in Ventzel 14, 27. 20, 19 etc. Die härtere Stufe der Labialaspirata ist stäts durch pf ausgedrückt (entpfhaen 32, 2 ist wol Schreibfehler für entpfahen); neben letzterem erscheint f in glymf (79, 13), glympf (86, 20. 103, 5). Für f ist pf eingetreten in entpfangen (49, 11), entpfunden (88, 10), vorpfluck (88, 30. 89, 1.) Suffigiertes w findet sich noch in frauwen (11,27 etc.), treuwen (3, 21. 12, 39 etc.), getreuwen (4, 19. 20 etc.), vertrawen (87, 20), ja sogar in getreuw (42, 19); zweifelhaft ist es in folgenden Fäl- len: bawen (11, 12. 56, 22 etc.), newen (50, 11. 14), gepawet (61, 23), schawer (67, 30), hawen (76, 15); weggefallen ist es in rue (46, 4. 84, 40 etc.), droe (95, 10). w ist für b eingetreten in wurgermeister (21, 31), Waltasar (114, 23), während neben wladecken (130, 9) die Form bladecken (24, 7. 31) vorkommt. m ist ausgefallen in arman (71, 22. 35 etc.); aus ng ist es entstanden in jumfrauwen (98, 6. 24). Neben bestymnen (26, 15) findet sich eynstimig (54, 30). F 2. Zungenlaute. d für t begegnet anlautend in drotzliche (82, 38), drütz (110, 43); dagegen ist die Tenuis für die Media in ver- terben (23, 22. 64, 37), verterblich (76, 20. 78, 6), vor- terbnus (77, 41) eingetreten. Im Inlaute schwanken Media und Tenuis : erbhuldung (4, 9. 27, 2), erbhultung (4, 12. 5, 10. 21), gewaldige (6, 36), gewaltiglichen (4, 5); halten (5, 18. 7, 20. 9, 17 etc.), haldet (22, 12. 39, 13. 40, 41), eltern (27, 4), eldisten (5, 16. 26, 44); zedel (20, 12), zetel (75, 33), gereden (41, 23. 42, 19), gereten (41, 19) etc. Ver- schärfung der Media zur Tenuis trat ein in anten (3, 16. 75, 11), furwenten (72, 20. 86, 31), dister (10, 29. 23, 24), verschulten (24, 3. 18), witrig (81, 18), während die Tenuis zur Media erweicht erscheint in geliden (105, 26), erliden (38, 3. 111, 13). Ungebührliche Gemination der Tenuis findet sich in rette (2, 4), tetten (42, 33),
183 — (2, 42. 9, 13), nempt (29, 1. 109, 1), bestympten (41, 4), zympt (42, 31. 82, 3), nachkumpt (44, 11), benumpt (25, 21) etc. b ist angefügt in bestymb (70, 4). und v wechseln mit einander; geminiertes f begegnet in angeruffen (9, 36), beruffen (15, 5 etc.), landtaffel (42, 37. 39), straffen (67, 32. 68, 10 etc.), straffe (70, 13) etc. Vereinfachung ist dagegen eingetreten in ofnung (10, 30), schaf (44, 25), verhoften (52, 8 etc.), getreflich (30, 22). f steht für b in Jacofs 8, 7, v für w in Ventzel 14, 27. 20, 19 etc. Die härtere Stufe der Labialaspirata ist stäts durch pf ausgedrückt (entpfhaen 32, 2 ist wol Schreibfehler für entpfahen); neben letzterem erscheint f in glymf (79, 13), glympf (86, 20. 103, 5). Für f ist pf eingetreten in entpfangen (49, 11), entpfunden (88, 10), vorpfluck (88, 30. 89, 1.) Suffigiertes w findet sich noch in frauwen (11,27 etc.), treuwen (3, 21. 12, 39 etc.), getreuwen (4, 19. 20 etc.), vertrawen (87, 20), ja sogar in getreuw (42, 19); zweifelhaft ist es in folgenden Fäl- len: bawen (11, 12. 56, 22 etc.), newen (50, 11. 14), gepawet (61, 23), schawer (67, 30), hawen (76, 15); weggefallen ist es in rue (46, 4. 84, 40 etc.), droe (95, 10). w ist für b eingetreten in wurgermeister (21, 31), Waltasar (114, 23), während neben wladecken (130, 9) die Form bladecken (24, 7. 31) vorkommt. m ist ausgefallen in arman (71, 22. 35 etc.); aus ng ist es entstanden in jumfrauwen (98, 6. 24). Neben bestymnen (26, 15) findet sich eynstimig (54, 30). F 2. Zungenlaute. d für t begegnet anlautend in drotzliche (82, 38), drütz (110, 43); dagegen ist die Tenuis für die Media in ver- terben (23, 22. 64, 37), verterblich (76, 20. 78, 6), vor- terbnus (77, 41) eingetreten. Im Inlaute schwanken Media und Tenuis : erbhuldung (4, 9. 27, 2), erbhultung (4, 12. 5, 10. 21), gewaldige (6, 36), gewaltiglichen (4, 5); halten (5, 18. 7, 20. 9, 17 etc.), haldet (22, 12. 39, 13. 40, 41), eltern (27, 4), eldisten (5, 16. 26, 44); zedel (20, 12), zetel (75, 33), gereden (41, 23. 42, 19), gereten (41, 19) etc. Ver- schärfung der Media zur Tenuis trat ein in anten (3, 16. 75, 11), furwenten (72, 20. 86, 31), dister (10, 29. 23, 24), verschulten (24, 3. 18), witrig (81, 18), während die Tenuis zur Media erweicht erscheint in geliden (105, 26), erliden (38, 3. 111, 13). Ungebührliche Gemination der Tenuis findet sich in rette (2, 4), tetten (42, 33),
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184 lauttend (62, 15), vertrette (74, 4), getretten (131, 25). — Ausgefallen ist d in innewenig 60, 16. inwenig 65, 16. auswenig 65, 16. vorornen (57, 8), verornet (57, 11), erwirgen (43, 10). t fiel aus in wolst (134, 28). Im Auslaute wechselt die Tenuis mit der Media, nur ist jene häufiger; neben beiden findet sich auch dt. An- gefügt ist ein d in nymand (2, 18 etc.), weylend (48, 10); nd in itzund (17, 10). Dieselbe Geltung hat das t in allenthalben (2, 33. 11, 34), anlast (8, 22), wissent- lich (12, 6), eigentlich (24, 8. 35), weylent (67, 23. 79, 23), nymant (63, 32), ymant (64, 2), reist (69, 3), selbst (61, 2), dechent (103, 21 etc.), itzt (40, 27), rechtlichent (123, 42) etc. Diesen Fällen gegenüber steht der Aus- fall des t in vormechnusz (11, 28), haubmann (38, 22. 40, 21. 52, 29 etc.), enperung (76, 36), nich (82, 11), erhaysch (69, 14), volg (101, 31), is (103, 17), pfingstag (55, 45. 56, 30 etc.), frunschaft (118, 32), geschef (134, 28). — Als Bezeichnung der Dentalaspirata finden sich ohne jede Consequenz sz, tz, ss, s, die einander willkürlich ab- wechseln; z tritt für s oft nach Dentalen ein : grundz (51, 6), margktz (55, 43 etc.), Cristz (57, 42 etc.), ratz (58, 25) etc. s. In den Verbindungen sl, sm, sn, sw erscheint s ungetrübt mit Ausnahme von schlachthawsz (11, 20), Schlacken- wald (55, 14. 15), Schlackenwerd (57, 17), schlegt (107, 14); neben regelmässig vorkommendem schrift, geschri- ben, schreiber etc. begegnet srift (101, 29. 30. 110, 14), gesriben (85, 14. 103, 29. 104, 2), sreiber (102, 22). Eingeschoben ist s in sagst (134, 23); im Auslaute an- gehängt in imands (54, 43. 75, 12) neben ymantz (38, 33), nymantz (38, 26), nymanz (70, 20). Ausgefallen ist s in lugenstrafft (67, 32) und öfter im Genitiv, z. B. Ulrich (81, 27), fleisch (83, 22). Ungebührliche Gemination findet statt in selliger (19, 11. 20, 10. 53, 14); für r ist 1 eingetreten in thorwertel, (12, 21) während in edelewth (25, 8) ein 1 verloren gieng. ist weggefallen in erfodert (19, 23), gefodert (13, 5. 23, 13. 29 etc.), fodrung (11, 35. 89, 1), vorvodern (12, 10. 42, 23), daneben begegnen allerdings auch die Formen mit r; fudern (74, 21), foder (= mhd. vürder 85, 31), fuder (103, 1). In der Zusammensetzung fiel ein r weg in veruckung (67, 6). Für nn ist nd eingetreten in mynders (10, 29), während in angezunnet (98, 27. 107, 20, 110, 45) nd zu nn ge- 1. r n.
184 lauttend (62, 15), vertrette (74, 4), getretten (131, 25). — Ausgefallen ist d in innewenig 60, 16. inwenig 65, 16. auswenig 65, 16. vorornen (57, 8), verornet (57, 11), erwirgen (43, 10). t fiel aus in wolst (134, 28). Im Auslaute wechselt die Tenuis mit der Media, nur ist jene häufiger; neben beiden findet sich auch dt. An- gefügt ist ein d in nymand (2, 18 etc.), weylend (48, 10); nd in itzund (17, 10). Dieselbe Geltung hat das t in allenthalben (2, 33. 11, 34), anlast (8, 22), wissent- lich (12, 6), eigentlich (24, 8. 35), weylent (67, 23. 79, 23), nymant (63, 32), ymant (64, 2), reist (69, 3), selbst (61, 2), dechent (103, 21 etc.), itzt (40, 27), rechtlichent (123, 42) etc. Diesen Fällen gegenüber steht der Aus- fall des t in vormechnusz (11, 28), haubmann (38, 22. 40, 21. 52, 29 etc.), enperung (76, 36), nich (82, 11), erhaysch (69, 14), volg (101, 31), is (103, 17), pfingstag (55, 45. 56, 30 etc.), frunschaft (118, 32), geschef (134, 28). — Als Bezeichnung der Dentalaspirata finden sich ohne jede Consequenz sz, tz, ss, s, die einander willkürlich ab- wechseln; z tritt für s oft nach Dentalen ein : grundz (51, 6), margktz (55, 43 etc.), Cristz (57, 42 etc.), ratz (58, 25) etc. s. In den Verbindungen sl, sm, sn, sw erscheint s ungetrübt mit Ausnahme von schlachthawsz (11, 20), Schlacken- wald (55, 14. 15), Schlackenwerd (57, 17), schlegt (107, 14); neben regelmässig vorkommendem schrift, geschri- ben, schreiber etc. begegnet srift (101, 29. 30. 110, 14), gesriben (85, 14. 103, 29. 104, 2), sreiber (102, 22). Eingeschoben ist s in sagst (134, 23); im Auslaute an- gehängt in imands (54, 43. 75, 12) neben ymantz (38, 33), nymantz (38, 26), nymanz (70, 20). Ausgefallen ist s in lugenstrafft (67, 32) und öfter im Genitiv, z. B. Ulrich (81, 27), fleisch (83, 22). Ungebührliche Gemination findet statt in selliger (19, 11. 20, 10. 53, 14); für r ist 1 eingetreten in thorwertel, (12, 21) während in edelewth (25, 8) ein 1 verloren gieng. ist weggefallen in erfodert (19, 23), gefodert (13, 5. 23, 13. 29 etc.), fodrung (11, 35. 89, 1), vorvodern (12, 10. 42, 23), daneben begegnen allerdings auch die Formen mit r; fudern (74, 21), foder (= mhd. vürder 85, 31), fuder (103, 1). In der Zusammensetzung fiel ein r weg in veruckung (67, 6). Für nn ist nd eingetreten in mynders (10, 29), während in angezunnet (98, 27. 107, 20, 110, 45) nd zu nn ge- 1. r n.
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185 — worden ist. rr wurde zu rn in verner (63, 34. 67, 8). Ausgefallen ist n in verhofung (106, 33. 111,22), kunigk, konigk (stäts). Im Auslaut schwand n: wolle (23, 5. 41, 23), welle (40, 20. 80, 10. 88, 44. 102, 34 etc.), furneme (46, 23). en ist ausgefallen bei der Inversion: hab wir (35, 16. 26), sag wir (35, 18), thu wir (132, 26). Angefügt erscheint n in sundern (11, 30, 42, 2), gnung- lichen (60, 24), burgern (118, 22). Aus früherem m ist n entstanden in eyden (77, 45. 78, 5), poden (117, 16. podem 112, 27. 114, 35 etc.) 3. Kehllaute. Für anlautendes g tritt k ein in kegenwere (10, 41), kegen (77, 11. 36), kein (21, 27). Anstatt der Tenuis er- scheint die Media in mergten (3, 7), margt (9, 7), merglich (77, 30), hantwergere (107, 15), starg (125, 32), also stäts nach r. gk findet sich öfter, z. B. hinwegk (2, 37), argk (3, 15), Hertenpergk (8, 10), Ludwigk (8, 13), begengknus (12, 11), konigk (2, 25. 27. 30 etc.), vermagk (17, 6), inne- wendigk (37, 7), mugkt (52, 19), mergkte (52, 23) etc. etc. — In der Zusammensetzung fiel ein g aus in burgrave (8, 1. 97, 12), margrave (4, 18. 10, 6. 11, 7 etc.), bewegrund (17, 37); ferner in Kunspergk (9, 21. Kunigspergk 34, 25. 26), pfinsten (23, 10), furbrent (79, 20). — g steht für h in geschege (46, 11. 80, 38), schlegt (107, 14. slecht 40, 36), nagst (130, 11). — Für anlautendes k steht mitunter c: clein, Cristi, cron, clugheit, beclagt, costung etc. ch ist für g eingetreten in eincherley (2, 16. 19. 9, 34 etc.); für h steht es in slecht (40, 36), gesmecht (73, 27. gemehet 78, 5. gesmeht 97, 31. 79, 14); für mhd. ht ist regelmässig cht zu finden. ch ist ausgefallen in foderlist (87, 36); bemer- kenswert ist noch hundertfechtig (108, 14). h ist ausgefallen in Monchof (9, 27), befolen (44, 9. be folhen 71, 8), nit (24, 5. 14), kirchof (105, 10 etc.), hoern (11, 21). gescheen (sehr oft), hoemesz (94, 33. 99, 11), hoen (124, 6. 135, 35), weywasser (107, 28), verseen (127, 37), leyen (4, 43, 81, 3). Als Stellvertreter eines früheren w fin- det sich h in bedrohen (73, 38, bedrohung (105, 27. be- droung 39, 26), ruhe (100, 17. rue 46, 4); für älteres j ist es eingetreten in muhen (61, 41), gemuhet (60, 7. 62, 2, 10). Eingeschoben ist h in freihung. Ueber das h, welches als diakritisches Zeichen zwischen Zerdehnungslauten steht, s. oben unter III. Zur Deckung des Hiatus steht h in Michahel, geschrihen (128, 13. 134, 2. 30). — Als Dehnungs- zeichen findet sich h häufig: mehr (2, 12. mer 103, 14),
185 — worden ist. rr wurde zu rn in verner (63, 34. 67, 8). Ausgefallen ist n in verhofung (106, 33. 111,22), kunigk, konigk (stäts). Im Auslaut schwand n: wolle (23, 5. 41, 23), welle (40, 20. 80, 10. 88, 44. 102, 34 etc.), furneme (46, 23). en ist ausgefallen bei der Inversion: hab wir (35, 16. 26), sag wir (35, 18), thu wir (132, 26). Angefügt erscheint n in sundern (11, 30, 42, 2), gnung- lichen (60, 24), burgern (118, 22). Aus früherem m ist n entstanden in eyden (77, 45. 78, 5), poden (117, 16. podem 112, 27. 114, 35 etc.) 3. Kehllaute. Für anlautendes g tritt k ein in kegenwere (10, 41), kegen (77, 11. 36), kein (21, 27). Anstatt der Tenuis er- scheint die Media in mergten (3, 7), margt (9, 7), merglich (77, 30), hantwergere (107, 15), starg (125, 32), also stäts nach r. gk findet sich öfter, z. B. hinwegk (2, 37), argk (3, 15), Hertenpergk (8, 10), Ludwigk (8, 13), begengknus (12, 11), konigk (2, 25. 27. 30 etc.), vermagk (17, 6), inne- wendigk (37, 7), mugkt (52, 19), mergkte (52, 23) etc. etc. — In der Zusammensetzung fiel ein g aus in burgrave (8, 1. 97, 12), margrave (4, 18. 10, 6. 11, 7 etc.), bewegrund (17, 37); ferner in Kunspergk (9, 21. Kunigspergk 34, 25. 26), pfinsten (23, 10), furbrent (79, 20). — g steht für h in geschege (46, 11. 80, 38), schlegt (107, 14. slecht 40, 36), nagst (130, 11). — Für anlautendes k steht mitunter c: clein, Cristi, cron, clugheit, beclagt, costung etc. ch ist für g eingetreten in eincherley (2, 16. 19. 9, 34 etc.); für h steht es in slecht (40, 36), gesmecht (73, 27. gemehet 78, 5. gesmeht 97, 31. 79, 14); für mhd. ht ist regelmässig cht zu finden. ch ist ausgefallen in foderlist (87, 36); bemer- kenswert ist noch hundertfechtig (108, 14). h ist ausgefallen in Monchof (9, 27), befolen (44, 9. be folhen 71, 8), nit (24, 5. 14), kirchof (105, 10 etc.), hoern (11, 21). gescheen (sehr oft), hoemesz (94, 33. 99, 11), hoen (124, 6. 135, 35), weywasser (107, 28), verseen (127, 37), leyen (4, 43, 81, 3). Als Stellvertreter eines früheren w fin- det sich h in bedrohen (73, 38, bedrohung (105, 27. be- droung 39, 26), ruhe (100, 17. rue 46, 4); für älteres j ist es eingetreten in muhen (61, 41), gemuhet (60, 7. 62, 2, 10). Eingeschoben ist h in freihung. Ueber das h, welches als diakritisches Zeichen zwischen Zerdehnungslauten steht, s. oben unter III. Zur Deckung des Hiatus steht h in Michahel, geschrihen (128, 13. 134, 2. 30). — Als Dehnungs- zeichen findet sich h häufig: mehr (2, 12. mer 103, 14),
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186 — steht (2, 5), nehmen (52, 11), vehsten (14, 23. 62, 1), for- fahren (51, 18), geht (115, 34. 117, 14) etc. etc. Neben nechsten (8, 10. 10, 34), nechste (21, 13), nechst (91, 16. 96, 23) begegnen die md. Formen nehst (13, 3. 23, 7) und nesten (11, 33). Erwähnenswert sind noch die Zusammen- setzungen mit heit: billickeit (11, 45 etc.), einickeit (14, 15), widerwertickeit (14, 20), ferlickeit (43, 41), gerechtickeit (45, 30) und gerechtigkeyt (42, 40), oberckeit (86, 19), ge- strenkeit (84, 14), swacheit (104, 5); schalkeit (134, 21), schalcheit (134, 23), schalkheit (134, 22. 25). Ueber die Liquida ist noch zu bemerken, dass oft ihre Gemination im In- und Auslaut vereinfacht wird. — Neben j begegnet i und y: beiagen (91, 28), maiestet (4, 15. 16, 21. 20, 15 etc.); ya (134, 22. 135, 25). —
186 — steht (2, 5), nehmen (52, 11), vehsten (14, 23. 62, 1), for- fahren (51, 18), geht (115, 34. 117, 14) etc. etc. Neben nechsten (8, 10. 10, 34), nechste (21, 13), nechst (91, 16. 96, 23) begegnen die md. Formen nehst (13, 3. 23, 7) und nesten (11, 33). Erwähnenswert sind noch die Zusammen- setzungen mit heit: billickeit (11, 45 etc.), einickeit (14, 15), widerwertickeit (14, 20), ferlickeit (43, 41), gerechtickeit (45, 30) und gerechtigkeyt (42, 40), oberckeit (86, 19), ge- strenkeit (84, 14), swacheit (104, 5); schalkeit (134, 21), schalcheit (134, 23), schalkheit (134, 22. 25). Ueber die Liquida ist noch zu bemerken, dass oft ihre Gemination im In- und Auslaut vereinfacht wird. — Neben j begegnet i und y: beiagen (91, 28), maiestet (4, 15. 16, 21. 20, 15 etc.); ya (134, 22. 135, 25). —
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Glossar. Abfertung 60, 3. Vollmacht. abzugbriet 109, 7. vgl. weglosz. abrichten 30, 33. abthun, vor Ge- richt abfertigen. abscheiden 780, 20. entscheiden, alweg 42, 25. 39 etc. alle wege, 9, 46. alleweg 54, 33 etc. alwegen 10, 9. 55, 4. allewegen 54, 28. 52. beständig, immer. anfahel 9, 43. das Geld, das der- jenige, welcher ein Lehensgut über- nimmt, dem Obereigenthiimer zu zahlen hat. anfal 158, 3. angeferde 2, 13. 46. ohne Hinterlist. anlassen sich 17, 14. sich ändern. anlasz 101, 14. anlast 8, 22. Com- promiss. anlegen dy losung 64, 6. bemessen. ankomen 9, 39. 56, 7. bekommen. erhalten, erben. annemen 97, 23. festnehmen, arre- tieren. peinlich a. 88, 31. anschiben es einem 17. 16. begünstigen, Vorschub leisten. 162, 11. ansinnen 57, 18, wie nhd. anslahen 113, 7. 136, 16. an die Glocken mit dem Schwengel. stewer a. 125, 26. 29. auferlegen, be- stimmen. Ausrüstung mit einen ansprechen einen in — 10, 39. ge- richtlich belangen wegen ; 63, 24. 78, 29. 129, 24. anstellen 88, 21. aufschieben. antragen 86, 34. 88, 4. 126, 12 klagen, verklagen. antworten sich fur dy k. mt. 22, 28. sich ihr präsentieren. antworter 11, 36. der Angeklagie. aufschreiben 84, 32. aufkündigen, aufsagen. auspuchen 106, 13. ausplündern, s. puchen. aussatzung 24, 12. 25, 7. 35. 41. 26, 11. 23. 36, 37. Privileg. ausschieszen 43, 13. ausschliessen. auszfellig 77, 14. nicht zustimmend. auszgeben 24, 41. 25, 16. 25. 26, 21. namhaft machen, bestimmen. auszrichten 124, 29. bezahlen, ent- richten. auszstehen 25, 43, 119, 26. 129, 34. ausharren vor Gericht, auszzug 87, 26. Vorwand, Ausflucht, 8. uszzog — Begrussen 10, 3. ansprechen. behalter 97, 24. Ort, wo Fische ge- halten werden. behelfen sich auf etwas 17,27. sich berufen auf etwas. beiagen 91, 28. verfolgen. benugen, benug thun 39, 2. 76, 29. genügen, nachkommen. benugt sein 16, 17. zufrieden sein vgl. noch 64, I. 71, 30. 78, 1. 105, 16. benumen 25, 11. 21. 26, 15. nam- haft machen.
Glossar. Abfertung 60, 3. Vollmacht. abzugbriet 109, 7. vgl. weglosz. abrichten 30, 33. abthun, vor Ge- richt abfertigen. abscheiden 780, 20. entscheiden, alweg 42, 25. 39 etc. alle wege, 9, 46. alleweg 54, 33 etc. alwegen 10, 9. 55, 4. allewegen 54, 28. 52. beständig, immer. anfahel 9, 43. das Geld, das der- jenige, welcher ein Lehensgut über- nimmt, dem Obereigenthiimer zu zahlen hat. anfal 158, 3. angeferde 2, 13. 46. ohne Hinterlist. anlassen sich 17, 14. sich ändern. anlasz 101, 14. anlast 8, 22. Com- promiss. anlegen dy losung 64, 6. bemessen. ankomen 9, 39. 56, 7. bekommen. erhalten, erben. annemen 97, 23. festnehmen, arre- tieren. peinlich a. 88, 31. anschiben es einem 17. 16. begünstigen, Vorschub leisten. 162, 11. ansinnen 57, 18, wie nhd. anslahen 113, 7. 136, 16. an die Glocken mit dem Schwengel. stewer a. 125, 26. 29. auferlegen, be- stimmen. Ausrüstung mit einen ansprechen einen in — 10, 39. ge- richtlich belangen wegen ; 63, 24. 78, 29. 129, 24. anstellen 88, 21. aufschieben. antragen 86, 34. 88, 4. 126, 12 klagen, verklagen. antworten sich fur dy k. mt. 22, 28. sich ihr präsentieren. antworter 11, 36. der Angeklagie. aufschreiben 84, 32. aufkündigen, aufsagen. auspuchen 106, 13. ausplündern, s. puchen. aussatzung 24, 12. 25, 7. 35. 41. 26, 11. 23. 36, 37. Privileg. ausschieszen 43, 13. ausschliessen. auszfellig 77, 14. nicht zustimmend. auszgeben 24, 41. 25, 16. 25. 26, 21. namhaft machen, bestimmen. auszrichten 124, 29. bezahlen, ent- richten. auszstehen 25, 43, 119, 26. 129, 34. ausharren vor Gericht, auszzug 87, 26. Vorwand, Ausflucht, 8. uszzog — Begrussen 10, 3. ansprechen. behalter 97, 24. Ort, wo Fische ge- halten werden. behelfen sich auf etwas 17,27. sich berufen auf etwas. beiagen 91, 28. verfolgen. benugen, benug thun 39, 2. 76, 29. genügen, nachkommen. benugt sein 16, 17. zufrieden sein vgl. noch 64, I. 71, 30. 78, 1. 105, 16. benumen 25, 11. 21. 26, 15. nam- haft machen.
Strana 188
188 beruchtung 76, 31. 37. das Bringen enthun 85, 15. sich lossagen, los- machen. in üblen Ruf. beruft 93, 23. berühmt. entprechen 78, 44. von einer An- besetigt sein 72, 18 (gesetigt 93, 7) klage freisprechen, einer Sache entledigen. zufrieden sein. bestaten 64, 36. besteten 65, 2. be- entschichten 109, 9. entscheiden. stätigen, gestatten. entschütten 152, 12. befreien. bestung 61, 9. Befestigung. entschuttung 148, 25. Befreiung. beteydung 1, I. Verabredung, Ab- erbeiten 132, 30. warten. erechtag 26, 28. eritag 64, 32. eritz- schluss eines Vertrages. bladecken 24, 7. 31. Wladicken, tag 126, 10. Dienstag. edelleuth (25, 8. 31. 26, 31). Das- erewgen 43, 18. zeigen, darthun. selbe Wort ist wol auch gemeint erfarung 53, 37. 58, 6. 147, 42. bei Ködiz, Leben des hl. Ludwig Ausforschung, Erkundigung. pag. 27, 1: ,do vorstorte he alle erfurschen 124, 16. (erfurst 31, 29. 32, 30 etc.) erforschen. bose rete und orblasunge der untogintlichen pladekin (g. pla- erstehen 25, 43. vor Gericht (durch decken)' wofür die A. R. bieten: Stehen) erwerben. erwegen 122, 26. 123, 28. 124, 4. ,dissipavit consilia malorum, re- probavit persuasiones magnato- anregen, anstiften. rum'; Ködiz hat das Wort noch etwan 23, 34. 36. 121, 2. 123, 38. 30, 12. vgl. auch wladecken 130, 9. vormals ; 103, 23. weiland. etwe viel 30, 25. ziemlich viel. Damit als conj. in jetziger Bedeu- tung 74, 34. 107, 43. darlegung 12, 16. Kosten, Aufwand. demnach 17, 14. 50, 28. ferner, demnach. dynne 31, 13. darinn. drusse 105, 1. Drüsengeschwür, Pest- beule. Eben 2, 19. 35, 22. gelegen, passend. effern 3, 17. 75, 11. rächen. eyden 77, 45. 78, 5. Eidam. eigen fewer 3, 39. im Gegensatz zu „einlegen“ s. d. eygentlich 24, 35. genau. eincherley 2, 16. 20. 9, 34. 11, 46 etc. irgend ein. einlegen fewer 3, 39. brandstiften. einnemung (der eyd) 19, 16. Ab- nahme. enthalt, an entheldin 153, 21. ohne Verweilen. Fehel 41, 26. Fehler. fliehen auf — 77. 35. seine Zuflucht nehmen bei —. furder, forder, fuder, foder (mhd. vürder) fürder, fortan. forderlich 5, 1. bald. auf das foder- list 87, 36. fragweis 6, 1. fragend. freude 75, 7. gewaltthätig, trotzig, keck; freudt 107, 12. 110, 33. treulos, abtrünnig. fugen 70, 30. passend, füglich sein. furanlassen 8, 20. compromittieren. furbeschiedt 31, 3. Zitation. furbringen 93, 29. anklagen. fur echt 76, 33. Hier ist wol ein Schreibfehler anzunchmen ; vgl. mit rechtlicher verklag 77, 25. und furm rechten 83, 22. 36. furnemen 76, 33. 93, 19. 97, 6. 97, 26. gerichtlich belangen; 81, 10.
188 beruchtung 76, 31. 37. das Bringen enthun 85, 15. sich lossagen, los- machen. in üblen Ruf. beruft 93, 23. berühmt. entprechen 78, 44. von einer An- besetigt sein 72, 18 (gesetigt 93, 7) klage freisprechen, einer Sache entledigen. zufrieden sein. bestaten 64, 36. besteten 65, 2. be- entschichten 109, 9. entscheiden. stätigen, gestatten. entschütten 152, 12. befreien. bestung 61, 9. Befestigung. entschuttung 148, 25. Befreiung. beteydung 1, I. Verabredung, Ab- erbeiten 132, 30. warten. erechtag 26, 28. eritag 64, 32. eritz- schluss eines Vertrages. bladecken 24, 7. 31. Wladicken, tag 126, 10. Dienstag. edelleuth (25, 8. 31. 26, 31). Das- erewgen 43, 18. zeigen, darthun. selbe Wort ist wol auch gemeint erfarung 53, 37. 58, 6. 147, 42. bei Ködiz, Leben des hl. Ludwig Ausforschung, Erkundigung. pag. 27, 1: ,do vorstorte he alle erfurschen 124, 16. (erfurst 31, 29. 32, 30 etc.) erforschen. bose rete und orblasunge der untogintlichen pladekin (g. pla- erstehen 25, 43. vor Gericht (durch decken)' wofür die A. R. bieten: Stehen) erwerben. erwegen 122, 26. 123, 28. 124, 4. ,dissipavit consilia malorum, re- probavit persuasiones magnato- anregen, anstiften. rum'; Ködiz hat das Wort noch etwan 23, 34. 36. 121, 2. 123, 38. 30, 12. vgl. auch wladecken 130, 9. vormals ; 103, 23. weiland. etwe viel 30, 25. ziemlich viel. Damit als conj. in jetziger Bedeu- tung 74, 34. 107, 43. darlegung 12, 16. Kosten, Aufwand. demnach 17, 14. 50, 28. ferner, demnach. dynne 31, 13. darinn. drusse 105, 1. Drüsengeschwür, Pest- beule. Eben 2, 19. 35, 22. gelegen, passend. effern 3, 17. 75, 11. rächen. eyden 77, 45. 78, 5. Eidam. eigen fewer 3, 39. im Gegensatz zu „einlegen“ s. d. eygentlich 24, 35. genau. eincherley 2, 16. 20. 9, 34. 11, 46 etc. irgend ein. einlegen fewer 3, 39. brandstiften. einnemung (der eyd) 19, 16. Ab- nahme. enthalt, an entheldin 153, 21. ohne Verweilen. Fehel 41, 26. Fehler. fliehen auf — 77. 35. seine Zuflucht nehmen bei —. furder, forder, fuder, foder (mhd. vürder) fürder, fortan. forderlich 5, 1. bald. auf das foder- list 87, 36. fragweis 6, 1. fragend. freude 75, 7. gewaltthätig, trotzig, keck; freudt 107, 12. 110, 33. treulos, abtrünnig. fugen 70, 30. passend, füglich sein. furanlassen 8, 20. compromittieren. furbeschiedt 31, 3. Zitation. furbringen 93, 29. anklagen. fur echt 76, 33. Hier ist wol ein Schreibfehler anzunchmen ; vgl. mit rechtlicher verklag 77, 25. und furm rechten 83, 22. 36. furnemen 76, 33. 93, 19. 97, 6. 97, 26. gerichtlich belangen; 81, 10.
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82, 23. 87, 8. 13. vorgeben, vor- schützen. furstaben 59, 20. vorsprechen. furstgelt 9, 17. Ertrag des Forstes. furwenden 87, 26. zur Verantwor- tung ziehen; 87, 31. vorgeben. Gehen zum hals 24, 19. an den Hals, an’s Leben gehen. gejagt 10, 23. gejewt 7, 18. Jagd. gelangen imp. 89, 2. gelüsten. gelarter eyd 75, 23. vorgesprochener Eid. geleiten — 11, 3. 50, 19. 30 etc. einen Reisenden schirmen und da- für die Gebühr erheben. vgl. leyten. gepurn 143, 17. widerfahren, zu Theil werden. gereden 39, 24. 39. 41, 19. 28. etc. geloben. geschefte 18, 16. 28, 10. 29. 35. gescheft 37, 12. 55, 39. geschaft 40, 27. Gebot, Erlass; Testament. gespeist 157, 31. Proviant. gesten, gestehen 27, 9. 28, 31. 46, 25 etc. zugestehen. getreflich 30, 22. bedeutend, wichtig. gewant 2,8. 3, 14. 148, 13. 152, 23. in einem Verhältnis stehend zu, verpflichtet. geware 3, 1. Sicherheit, sicherer Auf- enthalt. gleit 7, 19. 9, 16. 10, 31 etc. Schutz auf dem Wege; Zoll für das Ge- leite (gleitzgelt 65, 25). egl. straf- gleit. gücht 143, 28. wol für guet, guett? gufte 7, 8. statt gift? Halten 125, 32, 34. lauern, im Hin- terhalte liegen. hant 25, 26. 41, 32. Handschlag. hinfuran 47, 40. fortan. hinlegen 1, 14. 3. 15. beilegen. holung 150, 25 restauratio juris vel revocatio verborum, 189 — Innerung 155, 44. Erinnerung. irrig werden 77, 17. 78, 12. in Streit gerathen ; irrig sein 133, 22. jumfrauwe 98, 6. 24. 112, 27. Jung- frau. Katemmer 10, 33. katemer 20, 13. 21, 13. 14 etc. katemner 23, 9. 95, 23. — quatuortempora 94, 19. 98, 1 etc. Quatemberfasten; vier- teljahr. komen auf — 11, 33. sich dem Schiedsspruche | Jemandes werfen; ühnlich 2, 94. costung 31, 8. 49, 25. Kosten, Auf- wand. kuren, kóren 57, 21. 34. 35, 59, 11. 15. 17. kurzung 79, 20. Verkiirzung, Beein- trüchtigung. unter- Landwissig 21, 6. im Lande be- kannt. landmaszweisz 43, 13. allgemein. langen an — 22, 17. 23. 16. 51,8. bitten. lantschellig 101, 11. allgemein be- sprochen. legen 84, 33. die Kosten tragen s. verlegen. leyten 65, 26 s. geleiten. losung 9, 20. 64, 6. 7. Geldeinnalme durch Steuererhebung, Steuer, Ab- gabe. im Lande, Malstad 25, 14. 26, 19. Gerichts- stütte. menger 104, 30. Friedensstorer, Zwi- schentrüger. myner: der myner zael 35, 6. 27. 58, 35. Jahreszahl ohne Angabe des Jahrhunderts. vgl. wenig. morgenst 25, 2. morgen. mug 56, 35. 56, 21. 24. Macht, Kraft.
82, 23. 87, 8. 13. vorgeben, vor- schützen. furstaben 59, 20. vorsprechen. furstgelt 9, 17. Ertrag des Forstes. furwenden 87, 26. zur Verantwor- tung ziehen; 87, 31. vorgeben. Gehen zum hals 24, 19. an den Hals, an’s Leben gehen. gejagt 10, 23. gejewt 7, 18. Jagd. gelangen imp. 89, 2. gelüsten. gelarter eyd 75, 23. vorgesprochener Eid. geleiten — 11, 3. 50, 19. 30 etc. einen Reisenden schirmen und da- für die Gebühr erheben. vgl. leyten. gepurn 143, 17. widerfahren, zu Theil werden. gereden 39, 24. 39. 41, 19. 28. etc. geloben. geschefte 18, 16. 28, 10. 29. 35. gescheft 37, 12. 55, 39. geschaft 40, 27. Gebot, Erlass; Testament. gespeist 157, 31. Proviant. gesten, gestehen 27, 9. 28, 31. 46, 25 etc. zugestehen. getreflich 30, 22. bedeutend, wichtig. gewant 2,8. 3, 14. 148, 13. 152, 23. in einem Verhältnis stehend zu, verpflichtet. geware 3, 1. Sicherheit, sicherer Auf- enthalt. gleit 7, 19. 9, 16. 10, 31 etc. Schutz auf dem Wege; Zoll für das Ge- leite (gleitzgelt 65, 25). egl. straf- gleit. gücht 143, 28. wol für guet, guett? gufte 7, 8. statt gift? Halten 125, 32, 34. lauern, im Hin- terhalte liegen. hant 25, 26. 41, 32. Handschlag. hinfuran 47, 40. fortan. hinlegen 1, 14. 3. 15. beilegen. holung 150, 25 restauratio juris vel revocatio verborum, 189 — Innerung 155, 44. Erinnerung. irrig werden 77, 17. 78, 12. in Streit gerathen ; irrig sein 133, 22. jumfrauwe 98, 6. 24. 112, 27. Jung- frau. Katemmer 10, 33. katemer 20, 13. 21, 13. 14 etc. katemner 23, 9. 95, 23. — quatuortempora 94, 19. 98, 1 etc. Quatemberfasten; vier- teljahr. komen auf — 11, 33. sich dem Schiedsspruche | Jemandes werfen; ühnlich 2, 94. costung 31, 8. 49, 25. Kosten, Auf- wand. kuren, kóren 57, 21. 34. 35, 59, 11. 15. 17. kurzung 79, 20. Verkiirzung, Beein- trüchtigung. unter- Landwissig 21, 6. im Lande be- kannt. landmaszweisz 43, 13. allgemein. langen an — 22, 17. 23. 16. 51,8. bitten. lantschellig 101, 11. allgemein be- sprochen. legen 84, 33. die Kosten tragen s. verlegen. leyten 65, 26 s. geleiten. losung 9, 20. 64, 6. 7. Geldeinnalme durch Steuererhebung, Steuer, Ab- gabe. im Lande, Malstad 25, 14. 26, 19. Gerichts- stütte. menger 104, 30. Friedensstorer, Zwi- schentrüger. myner: der myner zael 35, 6. 27. 58, 35. Jahreszahl ohne Angabe des Jahrhunderts. vgl. wenig. morgenst 25, 2. morgen. mug 56, 35. 56, 21. 24. Macht, Kraft.
Strana 190
190 — Recht, rechten begegnet in vielen Redensarten: anfechten mit r. 83, 5. 10. anfodern mit r. 81, 7. fur- nemen mit r. 96, 6. 97, 26. ant- worten furm r. 83, 22. entladen des r. 50, 1. (befreien von der Gerichtsverhandlung). fliehen vam r. 83, 33 (= rechtfluchtig werden). das r. furslahen 103, 11. fur r. komen 102, 27. nemen vam r. 76, 34. 77, 7. 80, 1. 22. 44. setzen zu r. 77, 27. das r. sitzen 83, 34. fur r. verstricken 115, 10. im r. vorbrechen 102, 28 (gegen das R. fehlen). rechtens wegern 81, 17. — etc. rechtfluchtig 80, 38. 83, 33. 42. 84, 5. 22. sich dem Gerichte entziehend. retig 20, 25. 104, 19. rathend. rolwagen 18, 2. Reisewagen. Nam 158, 32. Beute. nyndert 53, 38. 75, 13. nirgend. nort 159, 11. nur. notsache 69, 30. dringende Ursache. numals 71, 19. neulich? muten an einen 141, 37. von ihm schicken 9, 24. 12, 7. testamentarisch vermachen, legieren. verlangen. schotze 76, 11. Schöps. schrenke 15, 5. 28. umzäunter Ge- richtsplatz. schrot 144, 29. u. pl. 58, 20. 59, 25. aneinandergefugte rohe Baum- stämme, zur Wehre und Verthei- digung dienend. schub 53, 37. 133, 26. 141, 23. Rathserholung bei einem höheren Gerichte; Uberweisung eines Pro- zesses an eine höhere Instanz. sehen in — 83, 17. sich als Ver- mittler, Schiedsrichter einer Sache annehmen. seyger 118, 34. 141, 5. Uhr. settigen 40, 20. 72, 10. befriedigen, zufriedenstellen. setzen 18, 20. znweisen; 49, 30. 87, 36. 65, 4. festsetzen, bestimmen; 67, 31. taxieren. sitz 15, 15. 19. Haus, Hof, Wohnsitz. spen 1, 15. Spannung, Zwietracht, Streitigkeit. speissen 138, 5. mit Lebensmitteln versehen. Pachaus 11, 10. Backhaus, Bäckerei. pflackerey 44, 2. 74, 7. 26. Strassen- räuberei. pflucken 78, 17. 82, 1. tadeln, be- schimpfen. pillen 121, 30. schärfen, zuspitzen. pruchig 68, 9. treubrüchig. puchen 158, 33. plündern s. aus- puchen. pussen 64, 4. strafen. Obernant 57, 40. oben genannt. obleuth 8, 10. 22. Schiedsrichter. spreng 104, 31. das Besprengen, jene Ceremonie, bei welcher der Priester die Gemeinde mit Weih- wasser besprengt. spruch 11, 35. rechtliche Forderung, Anspruch. statung 83, 11. Vergütung. stehen 20, 27. 21, 17. 23, 7 etc. vor Gericht stehen; st. nach — 24, 39. 27, 27. 77, 23 etc. verlangen, es zu erreichen suchen. stellen 20, 14. 22, 9. 70, 5. etc. präsentieren. stellen nach 89, 31. streben nach. stendig 83, 35. geständig? sterk 35, 26. Stärkung. stymmen; vil gest. 65, 36. genannt. strafgleit 10, 43. Strafgeleitsgeld. Schadenus 15, 27. Schaden. schermoczel 145, 39. Scharmützel.
190 — Recht, rechten begegnet in vielen Redensarten: anfechten mit r. 83, 5. 10. anfodern mit r. 81, 7. fur- nemen mit r. 96, 6. 97, 26. ant- worten furm r. 83, 22. entladen des r. 50, 1. (befreien von der Gerichtsverhandlung). fliehen vam r. 83, 33 (= rechtfluchtig werden). das r. furslahen 103, 11. fur r. komen 102, 27. nemen vam r. 76, 34. 77, 7. 80, 1. 22. 44. setzen zu r. 77, 27. das r. sitzen 83, 34. fur r. verstricken 115, 10. im r. vorbrechen 102, 28 (gegen das R. fehlen). rechtens wegern 81, 17. — etc. rechtfluchtig 80, 38. 83, 33. 42. 84, 5. 22. sich dem Gerichte entziehend. retig 20, 25. 104, 19. rathend. rolwagen 18, 2. Reisewagen. Nam 158, 32. Beute. nyndert 53, 38. 75, 13. nirgend. nort 159, 11. nur. notsache 69, 30. dringende Ursache. numals 71, 19. neulich? muten an einen 141, 37. von ihm schicken 9, 24. 12, 7. testamentarisch vermachen, legieren. verlangen. schotze 76, 11. Schöps. schrenke 15, 5. 28. umzäunter Ge- richtsplatz. schrot 144, 29. u. pl. 58, 20. 59, 25. aneinandergefugte rohe Baum- stämme, zur Wehre und Verthei- digung dienend. schub 53, 37. 133, 26. 141, 23. Rathserholung bei einem höheren Gerichte; Uberweisung eines Pro- zesses an eine höhere Instanz. sehen in — 83, 17. sich als Ver- mittler, Schiedsrichter einer Sache annehmen. seyger 118, 34. 141, 5. Uhr. settigen 40, 20. 72, 10. befriedigen, zufriedenstellen. setzen 18, 20. znweisen; 49, 30. 87, 36. 65, 4. festsetzen, bestimmen; 67, 31. taxieren. sitz 15, 15. 19. Haus, Hof, Wohnsitz. spen 1, 15. Spannung, Zwietracht, Streitigkeit. speissen 138, 5. mit Lebensmitteln versehen. Pachaus 11, 10. Backhaus, Bäckerei. pflackerey 44, 2. 74, 7. 26. Strassen- räuberei. pflucken 78, 17. 82, 1. tadeln, be- schimpfen. pillen 121, 30. schärfen, zuspitzen. pruchig 68, 9. treubrüchig. puchen 158, 33. plündern s. aus- puchen. pussen 64, 4. strafen. Obernant 57, 40. oben genannt. obleuth 8, 10. 22. Schiedsrichter. spreng 104, 31. das Besprengen, jene Ceremonie, bei welcher der Priester die Gemeinde mit Weih- wasser besprengt. spruch 11, 35. rechtliche Forderung, Anspruch. statung 83, 11. Vergütung. stehen 20, 27. 21, 17. 23, 7 etc. vor Gericht stehen; st. nach — 24, 39. 27, 27. 77, 23 etc. verlangen, es zu erreichen suchen. stellen 20, 14. 22, 9. 70, 5. etc. präsentieren. stellen nach 89, 31. streben nach. stendig 83, 35. geständig? sterk 35, 26. Stärkung. stymmen; vil gest. 65, 36. genannt. strafgleit 10, 43. Strafgeleitsgeld. Schadenus 15, 27. Schaden. schermoczel 145, 39. Scharmützel.
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stucken 78, 17. 82, 1. beschimpfen. stussig 63, 33, uneins. Tarsse 145, 32. kleiner, länglich- runder Schild. teydungsleuth 3, 30. Schiedsrichter. teylen 126, 34. urtheilen, durch Ur- theil. entscheiden. tetner 71, 40. Mörder. thaer 43, 15. thar 160, 12. s. d. Folg. thuren, thoren 89, 31. 50, 5. wagen. Ubereilen 133, 17. übervortheilen. uberfaren 64, 2. 76, 43. 77, 5. 78, 24. 31. übertreten, dawider han- deln ; unterlassen. ubersagen 83, 25. 37. widerlegen, überweisen. unaberkant 36, 16. zuerkannt. unangezogen 17, 26. 98, 5. unge- mahnt. und an conj. und relat. angefügt: ehe und 15, 2. 16, 34. 17, 1 etc. was und 37, 2. so und 36, 25. 37, 7. nochdem und 39, 15. 50, 9. 75, 27. wen und 50, 18. und 54, 27. 56, 12. dyweil und 68, 21. — so viel sy und 62, 34. als und ehe 9, 2. — ungesetigt 114, 34. unzufrieden. uurath 73, 32. 19. 105, 26. undrat 105, 11. Nachtheil. unterkomen 49, 12. verhindern. untersasse 61, 17. Unterthan. untersteheu 89, 38, verhindern. unubung 53, 33. schlechte Handlung. unvermeligt 64, 28. unversehrt. uszczog 141, 15. dass. wie auszzug. wie Vahel 17, 26. Todesfall, Tod. val 9, 40. Ubergang eines Lehens- gutes an einen anderen Besitzer. verfertigen 53, 22. 62, 8. — abfer- tigen 53, 5. 12. ausrüsten mit einer Vollmacht. 191 — verfestung 48, 26. Befestigung. verfuren 48, 35. vollführen. verdingknisz 141, 8. Vertrag. verhalten 6, 31. 38. vorenthalten, verkeren, vorkeren 50, 15. 57, 26. 30. neu wählen, verkomen 31, 24. verhindern, ver- hüten. verlangst 78, 15. vor langer Zeit. verlegen, vorlegen 77, 2. 76,38. 79 17. 81, 40. die Kosten tragen. verrichtzbrief 3, 24. Urkunde über einen Vertrag, einen Ausgleich. verschicken 11, 12. legieren. verschieben 59, 21. an eine hohere Instanz überweisen. versetzen 54, 32. neu wählen. versprechen 77, 28, 80, 45. 46. 81, 9. gegen etwas sprechen. vertragen 21, 7. 22, 35. 94, 36. ver- schonen, überheben, verwant 13, 8. 139, 26. betheiligt, unterthan. verwenen 169, 45. 170, 6. abschla- gen, verweigern. verzeyen sich 16, 27. schlagen, versagen, elias ab- verzigken 100, 29. bezichtigen, ver- důchtigen. vlissigung 155, 44. Sorgfalt? vorjehung 2, 1. Aussage. vorpfluck-brif 88, 30. 89, 1. ein Brief, Urkunde, ausgestellt auf einen Flüchtigen. vorredeu 160, 1. Falsches berichten von Jemanden. vorweylen ein hantwergk 76, 10. es betreiben, Walt 736, 8. Gewalt. wandel 11, 40. Busse, Strafe. warleichnamstag 17, 36. Frohnleich- namstag. waserley 26, 5. was. weglosz 108, 24. Abgabe an den Guts- oder Zinsherrn beim Abzuge
stucken 78, 17. 82, 1. beschimpfen. stussig 63, 33, uneins. Tarsse 145, 32. kleiner, länglich- runder Schild. teydungsleuth 3, 30. Schiedsrichter. teylen 126, 34. urtheilen, durch Ur- theil. entscheiden. tetner 71, 40. Mörder. thaer 43, 15. thar 160, 12. s. d. Folg. thuren, thoren 89, 31. 50, 5. wagen. Ubereilen 133, 17. übervortheilen. uberfaren 64, 2. 76, 43. 77, 5. 78, 24. 31. übertreten, dawider han- deln ; unterlassen. ubersagen 83, 25. 37. widerlegen, überweisen. unaberkant 36, 16. zuerkannt. unangezogen 17, 26. 98, 5. unge- mahnt. und an conj. und relat. angefügt: ehe und 15, 2. 16, 34. 17, 1 etc. was und 37, 2. so und 36, 25. 37, 7. nochdem und 39, 15. 50, 9. 75, 27. wen und 50, 18. und 54, 27. 56, 12. dyweil und 68, 21. — so viel sy und 62, 34. als und ehe 9, 2. — ungesetigt 114, 34. unzufrieden. uurath 73, 32. 19. 105, 26. undrat 105, 11. Nachtheil. unterkomen 49, 12. verhindern. untersasse 61, 17. Unterthan. untersteheu 89, 38, verhindern. unubung 53, 33. schlechte Handlung. unvermeligt 64, 28. unversehrt. uszczog 141, 15. dass. wie auszzug. wie Vahel 17, 26. Todesfall, Tod. val 9, 40. Ubergang eines Lehens- gutes an einen anderen Besitzer. verfertigen 53, 22. 62, 8. — abfer- tigen 53, 5. 12. ausrüsten mit einer Vollmacht. 191 — verfestung 48, 26. Befestigung. verfuren 48, 35. vollführen. verdingknisz 141, 8. Vertrag. verhalten 6, 31. 38. vorenthalten, verkeren, vorkeren 50, 15. 57, 26. 30. neu wählen, verkomen 31, 24. verhindern, ver- hüten. verlangst 78, 15. vor langer Zeit. verlegen, vorlegen 77, 2. 76,38. 79 17. 81, 40. die Kosten tragen. verrichtzbrief 3, 24. Urkunde über einen Vertrag, einen Ausgleich. verschicken 11, 12. legieren. verschieben 59, 21. an eine hohere Instanz überweisen. versetzen 54, 32. neu wählen. versprechen 77, 28, 80, 45. 46. 81, 9. gegen etwas sprechen. vertragen 21, 7. 22, 35. 94, 36. ver- schonen, überheben, verwant 13, 8. 139, 26. betheiligt, unterthan. verwenen 169, 45. 170, 6. abschla- gen, verweigern. verzeyen sich 16, 27. schlagen, versagen, elias ab- verzigken 100, 29. bezichtigen, ver- důchtigen. vlissigung 155, 44. Sorgfalt? vorjehung 2, 1. Aussage. vorpfluck-brif 88, 30. 89, 1. ein Brief, Urkunde, ausgestellt auf einen Flüchtigen. vorredeu 160, 1. Falsches berichten von Jemanden. vorweylen ein hantwergk 76, 10. es betreiben, Walt 736, 8. Gewalt. wandel 11, 40. Busse, Strafe. warleichnamstag 17, 36. Frohnleich- namstag. waserley 26, 5. was. weglosz 108, 24. Abgabe an den Guts- oder Zinsherrn beim Abzuge
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192 von einem Gute; dann wol auch eine Urkunde darüber. vgl. abzugbrief. wehe 170. 23. wert, lieb. wen 5, 12. 16, 28. 17, 19 etc. denn, weil. 19, 5. 22, 36 etc. als (beim comp.). 27, 33. wann. wenig, der weniger, der wenigsten zal 57, 15. 34. 38. s. myner. werfen sich an — 83, 25. sich wenden an. werntlich 160, 39. weltlich. wescher 104, 29. Schwätzer. (vgl. nhd. Gewäsch). weslich 58. 7. in w. baw in gutem Zustande. wetzscko (slavisch) 128, 22, 31. Hängetasche. widerkeren 10, 33. 29, 17. 22. zu- rückerstatten. widerspenigk 70, 23. 74, 5. 20. wi- derspenstig. widerspruch 78, 29. Widerruf. widerstatung 11, 2. Vergütung. wilkueren 63, 22. beschliessen, ein willigen. Zihen sich auf — 83, 24. sich be- rufen auf. zuchtiger 14, 27, 28. Scharfrichter. zufahel 78, 18. Beistimmung, Zu- stimmung. zufellig 72, 2. 77, 14. beistimmend, anhänglich. zufuran 25, 13. im Voraus. zugrif 9, 35. feindlicher Einfall. zusammenslahen 104, 31. scil. die Glocken, das letzte Zeichen mit den Glocken geben. zusitz 12, 34. 42. Beisitzer. zuslahen 105, 19. sich hinzugesellen. zuspruch 3, 12. 78, 24. 26. Anspruch, rechtliche Forderung.
192 von einem Gute; dann wol auch eine Urkunde darüber. vgl. abzugbrief. wehe 170. 23. wert, lieb. wen 5, 12. 16, 28. 17, 19 etc. denn, weil. 19, 5. 22, 36 etc. als (beim comp.). 27, 33. wann. wenig, der weniger, der wenigsten zal 57, 15. 34. 38. s. myner. werfen sich an — 83, 25. sich wenden an. werntlich 160, 39. weltlich. wescher 104, 29. Schwätzer. (vgl. nhd. Gewäsch). weslich 58. 7. in w. baw in gutem Zustande. wetzscko (slavisch) 128, 22, 31. Hängetasche. widerkeren 10, 33. 29, 17. 22. zu- rückerstatten. widerspenigk 70, 23. 74, 5. 20. wi- derspenstig. widerspruch 78, 29. Widerruf. widerstatung 11, 2. Vergütung. wilkueren 63, 22. beschliessen, ein willigen. Zihen sich auf — 83, 24. sich be- rufen auf. zuchtiger 14, 27, 28. Scharfrichter. zufahel 78, 18. Beistimmung, Zu- stimmung. zufellig 72, 2. 77, 14. beistimmend, anhänglich. zufuran 25, 13. im Voraus. zugrif 9, 35. feindlicher Einfall. zusammenslahen 104, 31. scil. die Glocken, das letzte Zeichen mit den Glocken geben. zusitz 12, 34. 42. Beisitzer. zuslahen 105, 19. sich hinzugesellen. zuspruch 3, 12. 78, 24. 26. Anspruch, rechtliche Forderung.
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Register. Abzugsbrief 109. Adelheider s. Odelheider. Albrecht, Herzog v. Sachsen 1—3, 139 flg. 146 flg. 163, 164, 165. Altsattel s. Sattel. Ambrosius Dechant, Administrator in Prag 103. Ausländer (Deutsche) 29, 30, 107, 110, 120, 121. Bauern der Schlicke 135, 136, 175. „ „ v. E. S. Elbogen. Beck Albrecht, Bürger 119. Beck Bertel, Bürger 101 flg. Bela s. Guttenstein. Bernstein s. Pernstein. Bernsteiner Albricht 63, 64. Bernsteiner Nickel 14, 23, 24. Bernsteiner Sebastian 23, 24. Betzschaw, Betschawe, s. Pet- schau. Beyer Hans, Bürger 74. Bieschin Heinrich v. Bieschin 26. Bladecken s. Wladicken. Bonifacius VIII. Papst 167. Borglesz s. Bürglitz. Brage s. Prag. Breitenstein s. Guttenstein. Brüx (Brux) Stadt 148, 151. Buchau (Buchaw) Stadt 5 St. ö. v. E. 35. Buchelberger Wenzel, Bürger v. Eger 170, 171. Bucher Mathis, Bürger in Pet- schau 33. Burgel, wahrscheinlich das Dorf Pürgles (Burgles) 1 St. s. s.w. v. Hartenberg, Dienstmann aus 98. Burglesz s. Bürglitz. Bürglitz (Borglesz, Burglesz) kö- nigl. Schloss 29, 173. Cadan s. Kaden. Cadener Paulus, Bürger 1, 3. Chiesch (Kysch) Städtchen 8 St. osö. v. E. — s. Guttenstein. Chemnitz, Stadt in Sachsen 140. Chodau (Codaw) Schloss mit Dorf 1 St. n. v. E. 15, 97, 100. Teich 97. Clorell Hans, Bürger, 70, 75. Codaw s. Chodan. Colb Hans, Bürger 32. Colbborer Hans, Bürger 70. Colin s. Kulm. Collobrath s. Kolowrat. *) Abkürzungen : n. = nördlich, s. = südlich, ö. = östlich, w. = westlich. E. = Elbogen. Die ohne weitere Bezeichnung als Bürger angeführten Personen sind Elbogner Bürger.
Register. Abzugsbrief 109. Adelheider s. Odelheider. Albrecht, Herzog v. Sachsen 1—3, 139 flg. 146 flg. 163, 164, 165. Altsattel s. Sattel. Ambrosius Dechant, Administrator in Prag 103. Ausländer (Deutsche) 29, 30, 107, 110, 120, 121. Bauern der Schlicke 135, 136, 175. „ „ v. E. S. Elbogen. Beck Albrecht, Bürger 119. Beck Bertel, Bürger 101 flg. Bela s. Guttenstein. Bernstein s. Pernstein. Bernsteiner Albricht 63, 64. Bernsteiner Nickel 14, 23, 24. Bernsteiner Sebastian 23, 24. Betzschaw, Betschawe, s. Pet- schau. Beyer Hans, Bürger 74. Bieschin Heinrich v. Bieschin 26. Bladecken s. Wladicken. Bonifacius VIII. Papst 167. Borglesz s. Bürglitz. Brage s. Prag. Breitenstein s. Guttenstein. Brüx (Brux) Stadt 148, 151. Buchau (Buchaw) Stadt 5 St. ö. v. E. 35. Buchelberger Wenzel, Bürger v. Eger 170, 171. Bucher Mathis, Bürger in Pet- schau 33. Burgel, wahrscheinlich das Dorf Pürgles (Burgles) 1 St. s. s.w. v. Hartenberg, Dienstmann aus 98. Burglesz s. Bürglitz. Bürglitz (Borglesz, Burglesz) kö- nigl. Schloss 29, 173. Cadan s. Kaden. Cadener Paulus, Bürger 1, 3. Chiesch (Kysch) Städtchen 8 St. osö. v. E. — s. Guttenstein. Chemnitz, Stadt in Sachsen 140. Chodau (Codaw) Schloss mit Dorf 1 St. n. v. E. 15, 97, 100. Teich 97. Clorell Hans, Bürger, 70, 75. Codaw s. Chodan. Colb Hans, Bürger 32. Colbborer Hans, Bürger 70. Colin s. Kulm. Collobrath s. Kolowrat. *) Abkürzungen : n. = nördlich, s. = südlich, ö. = östlich, w. = westlich. E. = Elbogen. Die ohne weitere Bezeichnung als Bürger angeführten Personen sind Elbogner Bürger.
Strana 194
194 — Colmbach Landschreiber zum 16. Comptaw s. Weitmül, Kommotau. Conradus, Pfarrer in Schlacken- werth 103. Cölln an d. Elbe s. Kolin. Crumenawe s. Krummau. Cuttenperg s. Kuttenberg. Czedewicz s. Zedwitz. Czwigkaw s. Zwickau. Dallwitz (Telbitz) Dorf 1/2 St. n. v. Karlsbad 113, 116. Daub Georg v. der, zu der Leyppe, oberster Hofrichter 20. Deutsche s. Ausländer. Dilg Mathis, Bürger 63. Donitz (Tonitz) Dorf 1/2 St. w. von Karlsbad 92. Dresden i. Sachsen 157. Dytel Bürger 53. Dytrich Bürger 102. Eberhart Bürger v. Falkenau 115. Eckel Bürger v. Karlsbad 22. Eckel Gilg, Dienstmann 98. Eckel Wenzel, Bürger 5, 20, 22, 83, 134, 137. Eger Fluss 4, 37, 46, 47, 145, 161, 162. Eger Schloss 168. Eger Stadt 28, 53, 63, 64, 67, 75, 78, 80, 82, 126, 127, 139, 152, 156, 169, 170, 171, 176. Eglofstein Jorg v. 114, 136. Elbel Nickel, Bürger 104. Elbogen Kreis, Land, Mannen (Adel, Ritterschaft) 1, 3, 6, 9, 11, 12, 15, 22—28, 31, 37, 38, 40, 42—44, 46, 87, 90, 91, 94, 96, 100, 101, 106, 109—111, 114, 115, 119, 124—134, 136, 137, 140, 141, 143, 150, 151, 163, 172 flg. Bauern 175. Kreistag, Landtag 10!. Landrecht 125, 127, 133. Lehen 9 flg. 87, 174 flg. Elbogen Kreis, Land, Mannen. Leheneid 175, 176. Lehengericht 175, 176. Elbogen Stadt Abgaben 7, 9, 176. Alteste 4, 5, 6, 26. Bannmeile 176. Blanken s. Befestigung. Bastei 98, 99, 107, 110. Bauern 31. Bäcker 101 flg. Befestigung (Blanken, Fall- gatter) 37, 46—49, 51, 52, 55, 56, 58—61, 65, 88, 114, 144, 146 flg. 162 flg. Bierhaus 68. Brücke 119. Bürgeraufnahme 65, 66, 174, 176. Bürgermeister 1, 4, 16, 21, 27, 30—34, 38, 40, 47, 52, 62, 65, 66, 71, 74, 75, 76, 80, 91, 93, 94, 97, 104, 107, 108, 111, 122, 139, 140, 163. Erbhuldigung 4—7, 13, 19, 21, 27, 28, 35, 36, 39—42, 44, 87, 147 flg. 176. Eroberung 5, 6, 62, 169. Fallgatter s. Befestigung. Feuersbrunst 3, 122, 123, 124, 166, 174. Fleischer 67, 68, 76 flg. Forstgeld 9. Galgen 146. Gefängniss 67, 69—75, 78, 82, 102, 107, 110, 116, 135 flg. Geleite 7, 10, 50, 52, 60, 61, 65. Geleitsgeld 65. Gemeine (ganze) 27—30, 32, 40, 41, 43, 45, 46, 53, 59, 62—66, 68, 73, 75, 85, 91, 92, 94, 98, 102, 103, 105, 111, 120, 135— 137, 139, 140, 163, 171.
194 — Colmbach Landschreiber zum 16. Comptaw s. Weitmül, Kommotau. Conradus, Pfarrer in Schlacken- werth 103. Cölln an d. Elbe s. Kolin. Crumenawe s. Krummau. Cuttenperg s. Kuttenberg. Czedewicz s. Zedwitz. Czwigkaw s. Zwickau. Dallwitz (Telbitz) Dorf 1/2 St. n. v. Karlsbad 113, 116. Daub Georg v. der, zu der Leyppe, oberster Hofrichter 20. Deutsche s. Ausländer. Dilg Mathis, Bürger 63. Donitz (Tonitz) Dorf 1/2 St. w. von Karlsbad 92. Dresden i. Sachsen 157. Dytel Bürger 53. Dytrich Bürger 102. Eberhart Bürger v. Falkenau 115. Eckel Bürger v. Karlsbad 22. Eckel Gilg, Dienstmann 98. Eckel Wenzel, Bürger 5, 20, 22, 83, 134, 137. Eger Fluss 4, 37, 46, 47, 145, 161, 162. Eger Schloss 168. Eger Stadt 28, 53, 63, 64, 67, 75, 78, 80, 82, 126, 127, 139, 152, 156, 169, 170, 171, 176. Eglofstein Jorg v. 114, 136. Elbel Nickel, Bürger 104. Elbogen Kreis, Land, Mannen (Adel, Ritterschaft) 1, 3, 6, 9, 11, 12, 15, 22—28, 31, 37, 38, 40, 42—44, 46, 87, 90, 91, 94, 96, 100, 101, 106, 109—111, 114, 115, 119, 124—134, 136, 137, 140, 141, 143, 150, 151, 163, 172 flg. Bauern 175. Kreistag, Landtag 10!. Landrecht 125, 127, 133. Lehen 9 flg. 87, 174 flg. Elbogen Kreis, Land, Mannen. Leheneid 175, 176. Lehengericht 175, 176. Elbogen Stadt Abgaben 7, 9, 176. Alteste 4, 5, 6, 26. Bannmeile 176. Blanken s. Befestigung. Bastei 98, 99, 107, 110. Bauern 31. Bäcker 101 flg. Befestigung (Blanken, Fall- gatter) 37, 46—49, 51, 52, 55, 56, 58—61, 65, 88, 114, 144, 146 flg. 162 flg. Bierhaus 68. Brücke 119. Bürgeraufnahme 65, 66, 174, 176. Bürgermeister 1, 4, 16, 21, 27, 30—34, 38, 40, 47, 52, 62, 65, 66, 71, 74, 75, 76, 80, 91, 93, 94, 97, 104, 107, 108, 111, 122, 139, 140, 163. Erbhuldigung 4—7, 13, 19, 21, 27, 28, 35, 36, 39—42, 44, 87, 147 flg. 176. Eroberung 5, 6, 62, 169. Fallgatter s. Befestigung. Feuersbrunst 3, 122, 123, 124, 166, 174. Fleischer 67, 68, 76 flg. Forstgeld 9. Galgen 146. Gefängniss 67, 69—75, 78, 82, 102, 107, 110, 116, 135 flg. Geleite 7, 10, 50, 52, 60, 61, 65. Geleitsgeld 65. Gemeine (ganze) 27—30, 32, 40, 41, 43, 45, 46, 53, 59, 62—66, 68, 73, 75, 85, 91, 92, 94, 98, 102, 103, 105, 111, 120, 135— 137, 139, 140, 163, 171.
Strana 195
— 105 — Gemeine äussere 31, 65, 102, Stadtschreiber s. Fitler. 137. Elbogen Stadt. Elbogen Stadt. Thore 11, 15, 27, 29, 37, 43, Gericht s. Richter. Graben 55, 59. Grundstücke 173. Handwerk, Handwerker 63, 67, 68, 76 fig. 101 fig. 107, 110. Häuser (Wohnungen) 173. Herberge 118. Hochmesse 94, 99. Hospital 103 flg. Kapline 38,98, 103, 104. Kirche 166. Kirchhof 105, 107, 111, 134, Lage 146 flg. Losung 64. Markt 127. Marktplatz 105. Mauern 11, 55, 58, 107, 116, 136, 148, 150. P farrer 98. Pfarrhof 98, 103. Prebende 95. Prediger 98, 103. Rath, Rathmannen 1, 4—7 13, 15, 16, 18—23, 26—29, 31 —35, 38—43, 45—47, 49, 51— 53, 59, 60, 62, 64—71, 73, 75 — 86, 88, 91—106, 109, 111, 112, 114, 117, 119, 120, 122, 123, 128, 130, 134, 137, 139— 141, 143, 163, 164, 165, 171. Rathhaus 13, 15, 28, 41, 47, 92, 102, 111, 136. Rathswahl 50—59, 54-61, 63 89, 91, 99, 100, 108, 174, 176 Richter (Gericht; 69—71, 73, 81, 83, 99, 102. Robitsch (Rabitz) Vorstadt 55, 136, 137, 145, 176, Thor v. 137, Thurm v. 137. Schmelzhiitte 9, Schule 9%. Srtadtschlüssel 27.2056, 47. 10%. 111. 4x, KT. NM. 174. 176, 44, 47, 55, 58, 60, 65, 74, 88, 103—105, 107, 111, 114, 119, 133. Thorsperrer 12, 32, 33, 34. Thorstube 119. Thürme 51, 55, 115—117, 120. Unterthinigkeitseid 45, 65, 117. Vorstadt s. Robitsch. Wasserweihe 104, 107, 111. Ziegelhütte 114. Zoli 65, 176. 58, 65, 110, Elbogen Schloss (Stein) 2, 9—12, 16, 26, 29, 36, 37, 46, 47, 54, 58, 60, 65, 87, 88, 91, 94, 99, 102, 105, 110, 112, 114, 118— 120, 125, 126, 134, 137 flg. 145 fig. 161 flg. 172 fig. Backhaus 11. Biichsenmeister 12, Burggehego 175. Burggut 9 fig. Jagd 7, 10, 175. Lehen (Steinlehen) 9 flg. 87, 174 flg. Markgrafenhaus 9, 10. 11. Schlachthaus 11. Thorwärtel 12. Thürmer 12. Voigt s. Gumpel. Zisterne 19. Ende (Mende) Heinrich v., Ritter 2, 3. Engelhart Bürger 20, 53, 80. Engelsburg (Engelsburk) Schloss von Engelstadt 153, 154. Engelstadt (Engelhaus) Stadt 2 St. 6. von Karlsbad 32, Ernst Hofschreiber 77. Ernst Kurfürst v. Sachsen 140 fig. 163. 161. 165.
— 105 — Gemeine äussere 31, 65, 102, Stadtschreiber s. Fitler. 137. Elbogen Stadt. Elbogen Stadt. Thore 11, 15, 27, 29, 37, 43, Gericht s. Richter. Graben 55, 59. Grundstücke 173. Handwerk, Handwerker 63, 67, 68, 76 fig. 101 fig. 107, 110. Häuser (Wohnungen) 173. Herberge 118. Hochmesse 94, 99. Hospital 103 flg. Kapline 38,98, 103, 104. Kirche 166. Kirchhof 105, 107, 111, 134, Lage 146 flg. Losung 64. Markt 127. Marktplatz 105. Mauern 11, 55, 58, 107, 116, 136, 148, 150. P farrer 98. Pfarrhof 98, 103. Prebende 95. Prediger 98, 103. Rath, Rathmannen 1, 4—7 13, 15, 16, 18—23, 26—29, 31 —35, 38—43, 45—47, 49, 51— 53, 59, 60, 62, 64—71, 73, 75 — 86, 88, 91—106, 109, 111, 112, 114, 117, 119, 120, 122, 123, 128, 130, 134, 137, 139— 141, 143, 163, 164, 165, 171. Rathhaus 13, 15, 28, 41, 47, 92, 102, 111, 136. Rathswahl 50—59, 54-61, 63 89, 91, 99, 100, 108, 174, 176 Richter (Gericht; 69—71, 73, 81, 83, 99, 102. Robitsch (Rabitz) Vorstadt 55, 136, 137, 145, 176, Thor v. 137, Thurm v. 137. Schmelzhiitte 9, Schule 9%. Srtadtschlüssel 27.2056, 47. 10%. 111. 4x, KT. NM. 174. 176, 44, 47, 55, 58, 60, 65, 74, 88, 103—105, 107, 111, 114, 119, 133. Thorsperrer 12, 32, 33, 34. Thorstube 119. Thürme 51, 55, 115—117, 120. Unterthinigkeitseid 45, 65, 117. Vorstadt s. Robitsch. Wasserweihe 104, 107, 111. Ziegelhütte 114. Zoli 65, 176. 58, 65, 110, Elbogen Schloss (Stein) 2, 9—12, 16, 26, 29, 36, 37, 46, 47, 54, 58, 60, 65, 87, 88, 91, 94, 99, 102, 105, 110, 112, 114, 118— 120, 125, 126, 134, 137 flg. 145 fig. 161 flg. 172 fig. Backhaus 11. Biichsenmeister 12, Burggehego 175. Burggut 9 fig. Jagd 7, 10, 175. Lehen (Steinlehen) 9 flg. 87, 174 flg. Markgrafenhaus 9, 10. 11. Schlachthaus 11. Thorwärtel 12. Thürmer 12. Voigt s. Gumpel. Zisterne 19. Ende (Mende) Heinrich v., Ritter 2, 3. Engelhart Bürger 20, 53, 80. Engelsburg (Engelsburk) Schloss von Engelstadt 153, 154. Engelstadt (Engelhaus) Stadt 2 St. 6. von Karlsbad 32, Ernst Hofschreiber 77. Ernst Kurfürst v. Sachsen 140 fig. 163. 161. 165.
Strana 196
196 — Falkenau (Falgkenaw, Falkenaw, Valkenaw) Stadt, Schloss 2 St. w. v. E. 7, 9, 45, 114, 115, 118, 138, 145, 159. Fischer Gilg, Bürger von Karls- bad 22. Fitler (Fitleer) Caspar, Stadt- schreiber 29, 31, 38, 43, 45, 49, 51, 53 (?), 59, 73, 92, 95, 109, 128, 130. Fleischman Bürger v. Karlsbad 22. Fleischman Fritze 67, 76—83. Fleischman Ullrich 81. Frank Mertel (Maulmertel) 67, 68, 75 fig. 81 flg. Frosch Niclos, Kaplan 98. Fruheler, der lange, sächs. Soldat 146. Fureyter Hans 96, 103. Furreyter Sebald 115. Gasler (Gaesler) Michael, Stadt- richter 15, 17, 18. Georg Abt v. Waldsassen 63. Georg (Girzik, Jorg) König v. Böh- men 6, 151, 152, 157, 172, 174. Gerstenberger Dienstmann 98. Getzengrund Richter v. Falke- nau 115. Girzik s. Georg. Gleichen Ernst Graf v., Herr zu Petschau 8. Globen Heinrich v. 103, 113, 115, 134 flg. Gluer Hans, Bürger 83. Gomerawer Endres 46. Gossengrün (Gossengrun) Markt 2 St. wsw. v. Hartenberg 46. Graben, Bürger 53. Graslitz (Grezles) Burg 2 St. n. w. v. E. 173. Graupen (Grawpen) Stadt bei Tep- litz 170, 171. Eylenburg Wilhelm v., auf Ro- Greutz s. Plauen. Grezles s. Graslitz. naw 122. Gries Bürger v. Karlsbad 22. Grisse Heintz v. Mentzes zum Tzedlitz 8. Grunwalt Hans 15. Grünhain (Grunhain) Abt v. 165. Gumpel (Jumpel) Hans, Hausvoigt auf dem Schlosse in E. 14, 16. Guttenstein Burian (Worgan) d. Jüngere v. 153, 154, 162. Guttenstein Christof Herr v. und zum Rabenstein 8, 118, 122. Guttenste in Gyttersy (Gittersich) * v. und zu Kysch 96, 118, 122. Guttenstein Heinrich v. und zu Tachau 118, 122, 128. Guttenstein Jan v. und auf Brei- tenstein 112 flg. 121, 122, 128. Guttenstein Jorg v. 118. Guttenstein Wulf v. und zu Bela 112 flg. 121, 122, 128. Hackensmidt Niclas, Bürger- meister 22, 53, 86, 134 flg. Haesz Nickel, Bürger v. Petschau 33. Hamersmidt Bürger v. Karlsbad 22. Hans, Knecht 134. Hanusch Lorenz, vertriebener Bür- ger 170, 171. Hardecker Luppolt 96. Hardecker Sohn 100. Hartenberg (Hertenbergk, Hertin- berg) Schloss 31/ St. wnw. v. E. 8, 106, 158, 161, 162. Hartenstein Schloss 152, s.Plauen. Haselawer N. 46. Hassenstein s. Lobkowitz. Hawenschilt Bürger 114. Heinrichsgrün, Städtchen 21/2 St. nw. v. E. 9. Helffenstein s. Pernstein. Hertenperger N. 63. Hertenpergk s. Hartenberg.
196 — Falkenau (Falgkenaw, Falkenaw, Valkenaw) Stadt, Schloss 2 St. w. v. E. 7, 9, 45, 114, 115, 118, 138, 145, 159. Fischer Gilg, Bürger von Karls- bad 22. Fitler (Fitleer) Caspar, Stadt- schreiber 29, 31, 38, 43, 45, 49, 51, 53 (?), 59, 73, 92, 95, 109, 128, 130. Fleischman Bürger v. Karlsbad 22. Fleischman Fritze 67, 76—83. Fleischman Ullrich 81. Frank Mertel (Maulmertel) 67, 68, 75 fig. 81 flg. Frosch Niclos, Kaplan 98. Fruheler, der lange, sächs. Soldat 146. Fureyter Hans 96, 103. Furreyter Sebald 115. Gasler (Gaesler) Michael, Stadt- richter 15, 17, 18. Georg Abt v. Waldsassen 63. Georg (Girzik, Jorg) König v. Böh- men 6, 151, 152, 157, 172, 174. Gerstenberger Dienstmann 98. Getzengrund Richter v. Falke- nau 115. Girzik s. Georg. Gleichen Ernst Graf v., Herr zu Petschau 8. Globen Heinrich v. 103, 113, 115, 134 flg. Gluer Hans, Bürger 83. Gomerawer Endres 46. Gossengrün (Gossengrun) Markt 2 St. wsw. v. Hartenberg 46. Graben, Bürger 53. Graslitz (Grezles) Burg 2 St. n. w. v. E. 173. Graupen (Grawpen) Stadt bei Tep- litz 170, 171. Eylenburg Wilhelm v., auf Ro- Greutz s. Plauen. Grezles s. Graslitz. naw 122. Gries Bürger v. Karlsbad 22. Grisse Heintz v. Mentzes zum Tzedlitz 8. Grunwalt Hans 15. Grünhain (Grunhain) Abt v. 165. Gumpel (Jumpel) Hans, Hausvoigt auf dem Schlosse in E. 14, 16. Guttenstein Burian (Worgan) d. Jüngere v. 153, 154, 162. Guttenstein Christof Herr v. und zum Rabenstein 8, 118, 122. Guttenste in Gyttersy (Gittersich) * v. und zu Kysch 96, 118, 122. Guttenstein Heinrich v. und zu Tachau 118, 122, 128. Guttenstein Jan v. und auf Brei- tenstein 112 flg. 121, 122, 128. Guttenstein Jorg v. 118. Guttenstein Wulf v. und zu Bela 112 flg. 121, 122, 128. Hackensmidt Niclas, Bürger- meister 22, 53, 86, 134 flg. Haesz Nickel, Bürger v. Petschau 33. Hamersmidt Bürger v. Karlsbad 22. Hans, Knecht 134. Hanusch Lorenz, vertriebener Bür- ger 170, 171. Hardecker Luppolt 96. Hardecker Sohn 100. Hartenberg (Hertenbergk, Hertin- berg) Schloss 31/ St. wnw. v. E. 8, 106, 158, 161, 162. Hartenstein Schloss 152, s.Plauen. Haselawer N. 46. Hassenstein s. Lobkowitz. Hawenschilt Bürger 114. Heinrichsgrün, Städtchen 21/2 St. nw. v. E. 9. Helffenstein s. Pernstein. Hertenperger N. 63. Hertenpergk s. Hartenberg.
Strana 197
— 197 — Heyd Hans v. der 100. Hisserl (Hirsle, Hisserle, Hisserll) Albrecht 103, 113, 115. » , Mathis 14, 15, 31, 35, 50, 60, 62, 85, 88 flg. 92 fig. 97, 98, 100, 106, 113, 121, 125, 131, 132, 173, 174. » » Wenzel 97, 98. Hofman Cristof 103, 113, 115, 133. Honinger (Honynger) Hans 63, 64. Hónerkopf, Vogt v. Schonberg 164, 165. Huter Nickel, Bürger i. Petschau 33. Iglau (Igla) Stadt i. Mihren 157 158, 163. Janessen (Jenessen) Dorf 17, St. nó, v. E. 135. Janewitz Jan, Herr v. und zu Petersburg, Oberstburggraf 97. Johann Bischof v. Jerusalem 163. Johann, Kónig v. Bóhmen 172, 174. Jorg Herzog 12. Jumpel s. Gumpel. Kaden (Cadan) Stadt 148, 151. Kammersgriin (Kamersgrun) Dorf 1!/, St. 0s6. v. Neudek 9. Kammerrecht 49, 60, 108, 109, 128, 131 fig. Karl IV. Kaiser, König v. Böhmen 172, 176. Karlsbad (Keyserkarlsbad, Warm- bad) Stadt 9, 20 fig. 31, 36, 37, 96, 106, 109, 112 fig. 118, 120, 121, 126 fig. 130 fig. 161, 172 fig. Karlsbad Schloss 173. Kauffung (Kouffunge) Gilg (Gi- gelt) v. 145, 146. Keller, Bürger 17, 18. Kemnach 161. Knotner Nickel, Bürger 38, 53, 63. K olin (Cólln a. d. Elbe) Stadt 158. Kolowrat (Collobrath) Albrecht v., Oberster Kanzler 120, 124. Koltitz Thyme v., Herr auf Grau- pen 122. Kommotau (Comptaw, Komojaw, Kommetaw) Stadt 122, 148, 151. Korschner Linhart, Biirger 53. Königsberg (Kunigspergk, Kuns- pergk) Stadt 3%, St. wsw. v. E. 9, 34, 58, 59, 160. Kónigswart (Konigfart, Kunigs- wart) Stadt, Schloss 5 St. s. v. E. 152, 158, 160. Kranichfelt s. Plauen. Krewsel Hausbesitzer bad 113. Krummau(Crumenawe, Krumenaw) Stadt im südl. Böhmen 41, 52, 53, 73. Kulm (Colin, Mariakulm) Wall- fahrtsort 3 St. w. v. Ii. 104. Kunigsberg, Kunsperg s. Kónigs- berg. Kuttenberg (Cuttemperg, Kotten- pergk) Stadt 30, 31, 35. Kuttenberger Recess 36, 37, 44, 65, 88, 98, 174, 175, 176. Kysch s. Chiesch. in Karls- Ladislaus, Kónig v. Bólunen 172. Landfriede 108. Landrecht 20, 21, 23, 26, 38, 93, 106, 195, 126, 129, 130 flg. 173, 174, 176, 177. Landsiegel 131. Landtafcl 21, 23, 26, 27, 38, 42, 48, 94, 96, 100, 173, 174. Landtag 172 fig. Lasstowicze Jan 153. Lantzendorffer, Birger 80, 81. Laurentius v. Ferrara, Bischof, püpstl. Legat 155, 163. Lederer Endres, Bürger 69 fig. dessen Bruder 74. Lederer, Biirger v. Karlsbad 22. Lehen s. Schloss (Stein).
— 197 — Heyd Hans v. der 100. Hisserl (Hirsle, Hisserle, Hisserll) Albrecht 103, 113, 115. » , Mathis 14, 15, 31, 35, 50, 60, 62, 85, 88 flg. 92 fig. 97, 98, 100, 106, 113, 121, 125, 131, 132, 173, 174. » » Wenzel 97, 98. Hofman Cristof 103, 113, 115, 133. Honinger (Honynger) Hans 63, 64. Hónerkopf, Vogt v. Schonberg 164, 165. Huter Nickel, Bürger i. Petschau 33. Iglau (Igla) Stadt i. Mihren 157 158, 163. Janessen (Jenessen) Dorf 17, St. nó, v. E. 135. Janewitz Jan, Herr v. und zu Petersburg, Oberstburggraf 97. Johann Bischof v. Jerusalem 163. Johann, Kónig v. Bóhmen 172, 174. Jorg Herzog 12. Jumpel s. Gumpel. Kaden (Cadan) Stadt 148, 151. Kammersgriin (Kamersgrun) Dorf 1!/, St. 0s6. v. Neudek 9. Kammerrecht 49, 60, 108, 109, 128, 131 fig. Karl IV. Kaiser, König v. Böhmen 172, 176. Karlsbad (Keyserkarlsbad, Warm- bad) Stadt 9, 20 fig. 31, 36, 37, 96, 106, 109, 112 fig. 118, 120, 121, 126 fig. 130 fig. 161, 172 fig. Karlsbad Schloss 173. Kauffung (Kouffunge) Gilg (Gi- gelt) v. 145, 146. Keller, Bürger 17, 18. Kemnach 161. Knotner Nickel, Bürger 38, 53, 63. K olin (Cólln a. d. Elbe) Stadt 158. Kolowrat (Collobrath) Albrecht v., Oberster Kanzler 120, 124. Koltitz Thyme v., Herr auf Grau- pen 122. Kommotau (Comptaw, Komojaw, Kommetaw) Stadt 122, 148, 151. Korschner Linhart, Biirger 53. Königsberg (Kunigspergk, Kuns- pergk) Stadt 3%, St. wsw. v. E. 9, 34, 58, 59, 160. Kónigswart (Konigfart, Kunigs- wart) Stadt, Schloss 5 St. s. v. E. 152, 158, 160. Kranichfelt s. Plauen. Krewsel Hausbesitzer bad 113. Krummau(Crumenawe, Krumenaw) Stadt im südl. Böhmen 41, 52, 53, 73. Kulm (Colin, Mariakulm) Wall- fahrtsort 3 St. w. v. Ii. 104. Kunigsberg, Kunsperg s. Kónigs- berg. Kuttenberg (Cuttemperg, Kotten- pergk) Stadt 30, 31, 35. Kuttenberger Recess 36, 37, 44, 65, 88, 98, 174, 175, 176. Kysch s. Chiesch. in Karls- Ladislaus, Kónig v. Bólunen 172. Landfriede 108. Landrecht 20, 21, 23, 26, 38, 93, 106, 195, 126, 129, 130 flg. 173, 174, 176, 177. Landsiegel 131. Landtafcl 21, 23, 26, 27, 38, 42, 48, 94, 96, 100, 173, 174. Landtag 172 fig. Lasstowicze Jan 153. Lantzendorffer, Birger 80, 81. Laurentius v. Ferrara, Bischof, püpstl. Legat 155, 163. Lederer Endres, Bürger 69 fig. dessen Bruder 74. Lederer, Biirger v. Karlsbad 22. Lehen s. Schloss (Stein).
Strana 198
Lehen Plauensche 9. Leipzig (Leipzigk) Stadt 2, 140. ^ „ Messe (Leypezker jar- mark) 164, 165. Leskobitz Albrecht v., Kammer- meister 97. Lewn v. Jenessen s. Janessen 135. Lichtenstadt (Lichtenstad) Stadt 21/ ft. n. v. Karlsbad 9, 45, 56, 57, 159. Lithauen (Littey) 94. Lobkowitz (Lockewitz) Jan v., Herr zum Hassenstein 8. Loe Thal bei E. 118. Lucas Bürger v. Karlsbad 22. Luditz (Lutitz) Stadt 7 St. oso. v. E. 100. Mangolt Dytrich 14, 16. Mariakulm s. Kulin. Mathias, König v. Ungarn 146 —149, 151, 152, 154, 155, 157— 165. Mathis, Kaplan 98. Maulmertel s. Frank Mertel. Meinl Cristof 134, 187. Meinl (Meynl) Jorg 1, 3. Meisner Kriegsvolk 106, 140 fig. Mende Heinrich v., s. Ende. Mentzes s. Grisse. Metschin Frau 164. Morbach Kriegsmann (?) 143. Mónchhof s. Münchhof. Mück Hans, Bürger 32. Münchhof (Mónchhof) Dorf 1!/, St. n. v. E. 9. Násilí Jiřík v., Hauptmann auf Schloss Biirglitz 173. Necker Fritz, Biirger 75. Nehinger Johannes, Kaplan 38, 98. Neudeck Stadt 35 st. n. v. E. 9%, Newe Sehonbure = Vitztun. Nevadeeker Kanzelsehreiber 22, Niceleselhl Knechr 17, 1X, xx, 198 — Nürnberg (Nurenbergk) Stadt 63, 64, 120, 121, 126. Odelheyder (Adelheider) Bürgermeister 53, 73, 95, 112, 114, 126, 130. Odenburg Schpan v. 122. Ofen Stadt in Ungarn 18, 19, 38, 66, 67, 84, 85, 86, 90, 92, 94, 99, 101, 125, 129, 130, 132, 133, 134. Olsnicz s. Ölsnitz. Otnebitz s. Steinpach. Ólsnitz (Olsznicz) Stadt in Sachsen 140, 142, 143. Ólsz Friedrich von der 103, 114. Jorg, 104, Paulsdorfer Lehen 12. Perglesz Nickel v. 1, 3. Perglesz Wenzel v. 114. Perglesz Wilhelm v. 96. Pernstein (Bernstein) Wilhelm v. auf Helffenstein, Obersthofmeister 36, 98, 108. Petershurgk s. Janewitz. Petschau (Betschaw, Betzschawe, Petzcaw, Petzaw) Stadt, Schloss, 3 St. só, v. E. 8, 33, 34, 45, 54, 55, 112, 152, 163. Pflug Nickel, Hauptmann zu Leip- zig 2. Pflug Hans von Rabenstein 112 flg. 121. Pflug Sebastian von Rabenstein 112 flg. 121. Pilsen (Pilssen, Pilzzen) Stadt 43, 148, 153. Pinter Erhard, Bürger 70. Pinter Lorenz, Bürger 134, 137. Plauen (Plawen) Heinrich Rewsse von, der Altere, Herr zu Greutz und Kranichfeld, 2, 3, 8, 11, 101, 140 fig. Plauen Heinrich von. der Jüngere, Graf zum Hartenstein, 2.3.8. 109, LEO, 118, 119. 124, 12x, J40 Ag. 163 fig. 175. 174.
Lehen Plauensche 9. Leipzig (Leipzigk) Stadt 2, 140. ^ „ Messe (Leypezker jar- mark) 164, 165. Leskobitz Albrecht v., Kammer- meister 97. Lewn v. Jenessen s. Janessen 135. Lichtenstadt (Lichtenstad) Stadt 21/ ft. n. v. Karlsbad 9, 45, 56, 57, 159. Lithauen (Littey) 94. Lobkowitz (Lockewitz) Jan v., Herr zum Hassenstein 8. Loe Thal bei E. 118. Lucas Bürger v. Karlsbad 22. Luditz (Lutitz) Stadt 7 St. oso. v. E. 100. Mangolt Dytrich 14, 16. Mariakulm s. Kulin. Mathias, König v. Ungarn 146 —149, 151, 152, 154, 155, 157— 165. Mathis, Kaplan 98. Maulmertel s. Frank Mertel. Meinl Cristof 134, 187. Meinl (Meynl) Jorg 1, 3. Meisner Kriegsvolk 106, 140 fig. Mende Heinrich v., s. Ende. Mentzes s. Grisse. Metschin Frau 164. Morbach Kriegsmann (?) 143. Mónchhof s. Münchhof. Mück Hans, Bürger 32. Münchhof (Mónchhof) Dorf 1!/, St. n. v. E. 9. Násilí Jiřík v., Hauptmann auf Schloss Biirglitz 173. Necker Fritz, Biirger 75. Nehinger Johannes, Kaplan 38, 98. Neudeck Stadt 35 st. n. v. E. 9%, Newe Sehonbure = Vitztun. Nevadeeker Kanzelsehreiber 22, Niceleselhl Knechr 17, 1X, xx, 198 — Nürnberg (Nurenbergk) Stadt 63, 64, 120, 121, 126. Odelheyder (Adelheider) Bürgermeister 53, 73, 95, 112, 114, 126, 130. Odenburg Schpan v. 122. Ofen Stadt in Ungarn 18, 19, 38, 66, 67, 84, 85, 86, 90, 92, 94, 99, 101, 125, 129, 130, 132, 133, 134. Olsnicz s. Ölsnitz. Otnebitz s. Steinpach. Ólsnitz (Olsznicz) Stadt in Sachsen 140, 142, 143. Ólsz Friedrich von der 103, 114. Jorg, 104, Paulsdorfer Lehen 12. Perglesz Nickel v. 1, 3. Perglesz Wenzel v. 114. Perglesz Wilhelm v. 96. Pernstein (Bernstein) Wilhelm v. auf Helffenstein, Obersthofmeister 36, 98, 108. Petershurgk s. Janewitz. Petschau (Betschaw, Betzschawe, Petzcaw, Petzaw) Stadt, Schloss, 3 St. só, v. E. 8, 33, 34, 45, 54, 55, 112, 152, 163. Pflug Nickel, Hauptmann zu Leip- zig 2. Pflug Hans von Rabenstein 112 flg. 121. Pflug Sebastian von Rabenstein 112 flg. 121. Pilsen (Pilssen, Pilzzen) Stadt 43, 148, 153. Pinter Erhard, Bürger 70. Pinter Lorenz, Bürger 134, 137. Plauen (Plawen) Heinrich Rewsse von, der Altere, Herr zu Greutz und Kranichfeld, 2, 3, 8, 11, 101, 140 fig. Plauen Heinrich von. der Jüngere, Graf zum Hartenstein, 2.3.8. 109, LEO, 118, 119. 124, 12x, J40 Ag. 163 fig. 175. 174.
Strana 199
— 199 Plumel Hans, Bürger 20, 22, 77, 78, 83. Sein Eidam 81. Pohlem ;Polum) Dorf 1'/, St. nw. v. Luditz 97, 100. Potzschirer Hans, 22, 53. Prag (Brag, Brage) Stadt, 5, 7, 20, 21, 22, 23, 28, 29, 30, 38, 39, 40, 42, 45, 47, 48, 49, 52, 53, 59, 60, 73, 88, 89, 92—98, 100, 101, 103, 106, 108, 109, 110, 115, 116, 123, 125, 126, 127, 128, 130, 135, 169, 172. S. Benedikt 128. Bürger 20, » n » » Hradschin (Retschen, Ret- schcen) 128. » ^» Kleinseite 198. » » Schloss 128. » „ Stadtschreiber 60. Stiege steinerne 128. » Wentzlawsberg 99. . Pressburg (Prespurgk) Stadt in Ungarn 91. Procopius, Archidiakon v. Prag 166. Procopius, Magister, Oberster Stadtschreiber v. Prag 60. Pürgles s. Burgel. Rabenstein s. Guttenstein und Pflug. Ra bitz s. Robitsch. Regensburg (Rengspurg) Stadt 164, 165. Weihbischof v. 161. Reinl (Reindl), Nickel, Bürger 22, 29, 81, 49, 53, 59, 130. Rendel (Reinl, Reynel) Albrecht von Auschowa, Prokurator 35, 128. Retschen, Retscheen (Hradschin) s. Prag. Reynsberg Georg von 144, 145. Reytzenstein Jorg von, Haupt- mann in E. 16. 18. Ribitzsch s. Zedwitz. Robitsch (Rabitz) Vorstadt v. E. 55, 136, 137, 145, 176, Thor 137, Thurm 137. Roder Mertin 115. Rodisfurt (Rodesfart) Dorf 2 St. nó. v. Karlsbad Rom Stadt 167. Ronaw s. Eylenburg. Rosenbergk Jorg von 4. Rosenbergk Peter von, Landes- hauptmann 38, 39, 40, 42, 44, 47, 52, 53, 54, 56, 58, 70, 11, 72, 87. Rudolf Bischof v. Breslau 166. Rulsz Erhart, Pfarrer 98, 104. Ruprecht Hans, Bürger aus Pet. schau 33. Rybischt Edelmann 43. Rymer Wenzel Seelsorger von Petschau 33. Rysenbergk Putta von u. von Swyhaw, Oberster Landrichter 26. Snaz Kreis 8. Sack Albrecht, Ritter 147, 150, 162. Saher (Sarer) Nickel von 41, 45, 46, 50, 51, 60, 68, 71, 85, 90, 131. Saher Seyffret von 112. Sandau (Sandaw, Sandawe) Stadt 1 St. w. v. Kónigswart 158, 160. Sattel, Altsattel (Satel) Dorf !/, St. w. E. 143, 144. Schellenbergk Johannes v., Ober- ster Kanzler 66, 94. Schelm Endres, Biirger 70. Schenk Ludwig, Herr zu Tauten- bergk 8. Scherer Lorenz, Bürger 22. Schiltberg der bei Ofen 18. Schmidt Erhard, Bürgermeister 5, 22, 76. Schirntinger (Scherntinger) Ni- clas, Ritter 16, 173, 174. Schlackenwald (Slackenwald) Stadt 1'/, St. s0. v. E. 33, 45, bo, 116. |
— 199 Plumel Hans, Bürger 20, 22, 77, 78, 83. Sein Eidam 81. Pohlem ;Polum) Dorf 1'/, St. nw. v. Luditz 97, 100. Potzschirer Hans, 22, 53. Prag (Brag, Brage) Stadt, 5, 7, 20, 21, 22, 23, 28, 29, 30, 38, 39, 40, 42, 45, 47, 48, 49, 52, 53, 59, 60, 73, 88, 89, 92—98, 100, 101, 103, 106, 108, 109, 110, 115, 116, 123, 125, 126, 127, 128, 130, 135, 169, 172. S. Benedikt 128. Bürger 20, » n » » Hradschin (Retschen, Ret- schcen) 128. » ^» Kleinseite 198. » » Schloss 128. » „ Stadtschreiber 60. Stiege steinerne 128. » Wentzlawsberg 99. . Pressburg (Prespurgk) Stadt in Ungarn 91. Procopius, Archidiakon v. Prag 166. Procopius, Magister, Oberster Stadtschreiber v. Prag 60. Pürgles s. Burgel. Rabenstein s. Guttenstein und Pflug. Ra bitz s. Robitsch. Regensburg (Rengspurg) Stadt 164, 165. Weihbischof v. 161. Reinl (Reindl), Nickel, Bürger 22, 29, 81, 49, 53, 59, 130. Rendel (Reinl, Reynel) Albrecht von Auschowa, Prokurator 35, 128. Retschen, Retscheen (Hradschin) s. Prag. Reynsberg Georg von 144, 145. Reytzenstein Jorg von, Haupt- mann in E. 16. 18. Ribitzsch s. Zedwitz. Robitsch (Rabitz) Vorstadt v. E. 55, 136, 137, 145, 176, Thor 137, Thurm 137. Roder Mertin 115. Rodisfurt (Rodesfart) Dorf 2 St. nó. v. Karlsbad Rom Stadt 167. Ronaw s. Eylenburg. Rosenbergk Jorg von 4. Rosenbergk Peter von, Landes- hauptmann 38, 39, 40, 42, 44, 47, 52, 53, 54, 56, 58, 70, 11, 72, 87. Rudolf Bischof v. Breslau 166. Rulsz Erhart, Pfarrer 98, 104. Ruprecht Hans, Bürger aus Pet. schau 33. Rybischt Edelmann 43. Rymer Wenzel Seelsorger von Petschau 33. Rysenbergk Putta von u. von Swyhaw, Oberster Landrichter 26. Snaz Kreis 8. Sack Albrecht, Ritter 147, 150, 162. Saher (Sarer) Nickel von 41, 45, 46, 50, 51, 60, 68, 71, 85, 90, 131. Saher Seyffret von 112. Sandau (Sandaw, Sandawe) Stadt 1 St. w. v. Kónigswart 158, 160. Sattel, Altsattel (Satel) Dorf !/, St. w. E. 143, 144. Schellenbergk Johannes v., Ober- ster Kanzler 66, 94. Schelm Endres, Biirger 70. Schenk Ludwig, Herr zu Tauten- bergk 8. Scherer Lorenz, Bürger 22. Schiltberg der bei Ofen 18. Schmidt Erhard, Bürgermeister 5, 22, 76. Schirntinger (Scherntinger) Ni- clas, Ritter 16, 173, 174. Schlackenwald (Slackenwald) Stadt 1'/, St. s0. v. E. 33, 45, bo, 116. |
Strana 200
— 900 — Schlackenwerth (Bchlagken- werd, Slakenwerd, Slackenwerde, Slackenwerth, Slockenwerd) Stadt 2 St. nó. v. Karlsbad 7, 9, 20, 45, 57, 103, 140, 159, 161. Schlick (Slick) Albrecht 18, 75, 97, 98, 99, 112, 172 fig. Hieronymus 5—10, 12, 14, 15, 17—20, 23, 24, 25, 48, 53, 62, 87, 97, 100, 158, 165, —169. » » Kaspar 7—10, 12, 13, 18—21, 23, 26, 31, 36, 79, 87, 105, 128, 129, 160, 168, 169. » » Mathäus 1, 2, 6, 7, 9, 53, 139 -- 143, 145 fig. 163—169. „ » Niklas 4, 7—10, 12, 13, 15, 18, 23, 25, 29, 31, 62, 79, 87, 88, 98, 100, 101, 105, 106, 114, 115, 127, 129, 142, 162, 165—169, 172 flg. Quirin 18, 23, 24, 25, 29, 30, 31, 35, 36, 41, 45, 60, 65, 67, 75, 94, 97, 98, 112, 113, 119, 172 flg. Sebastian 18, 19, 22—26, 28 —31, 35— 42, 45, 46, 47, 49 — 54, 59, 60, 55, 67, 68, 71, 72, 75, 77—79, 83—93, 95— 114, 116, 117, 119—122, 124, 126, 128—138, 172 fig. Wenzel 1—4, 11, 79, 114, 139, —142, 158, 163, 165, 166, 167, 172 flg. Schonperg Schlosz "in Sachsen 164. Schonpergk (Schomburg, n» Scho- nenberg) Bernhard v., Marschall 2, 3, 142, 144, 145, 146, 160, 161, 162. Schónburg (Śchónberg) Kaspar v. 139, 140, 142, 144, 147, 150. Schóneck (Schoneck) im Voigt- lande 34, 35, 58, 100. Schönfeld (Schonfelt) Stadt 2 St. sö. v. E. 31, 46, 56. Schuster Hans, Thorsperrer 33. Sehutz Hans, Bürger 53. Sehwarzenberg (Swarzenpergk, Swartzbergk) Sigmund v. Seins- hayn 4, 11, 15—18, 169, 170. Seeberg (Sebergk) Gut, Schloss 2 St. nw. v. Eger 9. Seybat Niklos, Biirger 1, 3. Seydel Wenzel, Bürger v. Pet- schau 33. Seyler Hans, Biirger 53. Seinshayn Sigmund v. s. Schwar- zenberg. Seynsheym Hans v. 23. Sichelawer, Bürger 59. Sichelsmidt, Bürger 49. Sigmund König v. Böhmen 59, 172, 174, 175, 176. Sixtus IV., Papst 165 fig. Skuhrew Jeronymus v. 26. Slackenwald s. Schlackenwald. Slackcuwerd, Slockenwerd, Slackenwerth s. Schlackenwerd. Smid Niclas, Prediger 98. Smidt Erhard, Bürger 53. Smidt Jorg, Bürger 53. Snabel, Vertreter der Elbogner 50, 51, 60. Sparneek Otto (Ot) von, 134 fig. 143. Speinshart Abt v. 161. Springer Michel, Bürger v. Fal- kenau 115. Stanislaus, Archidiakon v. Leito- mischl 166. Stein (Steyn) s. Schloss Elbogen. Steinbach (Steinpach, Steinwach) Christoffel 142. » » Gilg, zu Otnebitz gesessen, 96, 103, 112, 133. » » Jorg 46, 114. Sternberg Zdenko v., Oberstburg- graf 150, 151, 153.
— 900 — Schlackenwerth (Bchlagken- werd, Slakenwerd, Slackenwerde, Slackenwerth, Slockenwerd) Stadt 2 St. nó. v. Karlsbad 7, 9, 20, 45, 57, 103, 140, 159, 161. Schlick (Slick) Albrecht 18, 75, 97, 98, 99, 112, 172 fig. Hieronymus 5—10, 12, 14, 15, 17—20, 23, 24, 25, 48, 53, 62, 87, 97, 100, 158, 165, —169. » » Kaspar 7—10, 12, 13, 18—21, 23, 26, 31, 36, 79, 87, 105, 128, 129, 160, 168, 169. » » Mathäus 1, 2, 6, 7, 9, 53, 139 -- 143, 145 fig. 163—169. „ » Niklas 4, 7—10, 12, 13, 15, 18, 23, 25, 29, 31, 62, 79, 87, 88, 98, 100, 101, 105, 106, 114, 115, 127, 129, 142, 162, 165—169, 172 flg. Quirin 18, 23, 24, 25, 29, 30, 31, 35, 36, 41, 45, 60, 65, 67, 75, 94, 97, 98, 112, 113, 119, 172 flg. Sebastian 18, 19, 22—26, 28 —31, 35— 42, 45, 46, 47, 49 — 54, 59, 60, 55, 67, 68, 71, 72, 75, 77—79, 83—93, 95— 114, 116, 117, 119—122, 124, 126, 128—138, 172 fig. Wenzel 1—4, 11, 79, 114, 139, —142, 158, 163, 165, 166, 167, 172 flg. Schonperg Schlosz "in Sachsen 164. Schonpergk (Schomburg, n» Scho- nenberg) Bernhard v., Marschall 2, 3, 142, 144, 145, 146, 160, 161, 162. Schónburg (Śchónberg) Kaspar v. 139, 140, 142, 144, 147, 150. Schóneck (Schoneck) im Voigt- lande 34, 35, 58, 100. Schönfeld (Schonfelt) Stadt 2 St. sö. v. E. 31, 46, 56. Schuster Hans, Thorsperrer 33. Sehutz Hans, Bürger 53. Sehwarzenberg (Swarzenpergk, Swartzbergk) Sigmund v. Seins- hayn 4, 11, 15—18, 169, 170. Seeberg (Sebergk) Gut, Schloss 2 St. nw. v. Eger 9. Seybat Niklos, Biirger 1, 3. Seydel Wenzel, Bürger v. Pet- schau 33. Seyler Hans, Biirger 53. Seinshayn Sigmund v. s. Schwar- zenberg. Seynsheym Hans v. 23. Sichelawer, Bürger 59. Sichelsmidt, Bürger 49. Sigmund König v. Böhmen 59, 172, 174, 175, 176. Sixtus IV., Papst 165 fig. Skuhrew Jeronymus v. 26. Slackenwald s. Schlackenwald. Slackcuwerd, Slockenwerd, Slackenwerth s. Schlackenwerd. Smid Niclas, Prediger 98. Smidt Erhard, Bürger 53. Smidt Jorg, Bürger 53. Snabel, Vertreter der Elbogner 50, 51, 60. Sparneek Otto (Ot) von, 134 fig. 143. Speinshart Abt v. 161. Springer Michel, Bürger v. Fal- kenau 115. Stanislaus, Archidiakon v. Leito- mischl 166. Stein (Steyn) s. Schloss Elbogen. Steinbach (Steinpach, Steinwach) Christoffel 142. » » Gilg, zu Otnebitz gesessen, 96, 103, 112, 133. » » Jorg 46, 114. Sternberg Zdenko v., Oberstburg- graf 150, 151, 153.
Strana 201
— 01 — Strackonitz Herr v. 44. Strausz, Räuber 15. Summer Jorg, Diener 128. Swamberg (Swampurg) Herr v. 148, 162. Swartze Sneider, Bürger 22. Swyhaw s. Rysenbergk. Swyhe Jungherr v. 103. Tachau (Tacha) Stadt im westl. Bóhmen s. Guttenstein. Tascher Lorenz, Bürgermeister 114, 130. Tautenbergk s. Schenck. Teich schwarzer 158. Telbitz s. Dallwitz. Tepel (Toppel) Fluss 113. Tepel (Teppel) Kloster, Abt 1006, 121, 124, 125. Tettaw Apel v. 150, 160. » » Hans v. 142, 144, 141, 150 Thumshirn, Altester 76, 77, 80. Tonitz s. Donitz. Tschechische Amtssprache 35, 36, 50, 60, 110. Tuchmacher Engelhart, Bürger 22, 114. Tuchmacher Johannes, Bürger 20, 22, 29, 31, 48, 45, 49, 51, 53, 59, 83, 92, 95, 102, 109, 114, 126, 128. Tuchmacher Wenzel, Bürger 1, 8, 5. Tucke Cuntz, Fleischergeselle 76. Türkensteuer 101, 125. Tzedlitz s. Grisse. 142, 144, 147, Ungarn, Land 17, 21, 68, 90. Unruer Mathis, 18. Unterkämmerer 50, 89. Walkenaw s. Falkenau. Veyltsch (Veyltz) Fabian v., Haupt- mann 70, 72—75, 79, 84, 85, 96, 99, 100. Vitztum (Vitzthum) Felix auf Neu- schónburg (Newe Schonburg) 41, 42, 44, 45. Vorpfluck Brief 88, 89. Voygt Jorg 18. W accalaurius, Biirger 20, 22, 49, 53, 59. Wagner Waltasar, Bürger 114. Waldsassen (Waltsassen, Walt- saxen) in Baiern, Kloster, Abt 63, 64, 161, 165, Warmbad (Warmpad) s. Karlsbad. Weglassrecht 108 flg. Weiszenbach (Weispuch, Weys- senbach, Wissembach) Hermann v. 140—145, 147, 150, 161. Weitmül (Weitmoel, Weitmol, Weytmole) Benisch v. der 142. » » Cristof v. der 122. » » Johann v. der und zu Kom- motau 122. » » Michel v. der 122. , » Sebastian v. der 122. Welfisdorf (Wolffisdorf, Goez v.) Goetz v. 144, 145. Wentzlawsberg s. Prag. W enzel Hans, Bürger 74. Wenzel (Ventzel), Henker 14. Wenzel, Kónig v. Bóhmen 172. Weyspach Herman v. 3. Wien (Wyem? Wyeun) Stadt 17, 18. Wild Endres, Altprediger 98. Wissenbach s. Weiszenbach. Wladicken (Bladecken) 24, 130, 173, 176, 177. Wladislaus König v. Böhmen 4, 5, 14, 19, 22, 23, 26, 27, 29, 30, 37, 62, 66, 91, 92, 94, 99, 110, 124, 129, 130, 132, 167, 168, 169, 171, 172, 176.
— 01 — Strackonitz Herr v. 44. Strausz, Räuber 15. Summer Jorg, Diener 128. Swamberg (Swampurg) Herr v. 148, 162. Swartze Sneider, Bürger 22. Swyhaw s. Rysenbergk. Swyhe Jungherr v. 103. Tachau (Tacha) Stadt im westl. Bóhmen s. Guttenstein. Tascher Lorenz, Bürgermeister 114, 130. Tautenbergk s. Schenck. Teich schwarzer 158. Telbitz s. Dallwitz. Tepel (Toppel) Fluss 113. Tepel (Teppel) Kloster, Abt 1006, 121, 124, 125. Tettaw Apel v. 150, 160. » » Hans v. 142, 144, 141, 150 Thumshirn, Altester 76, 77, 80. Tonitz s. Donitz. Tschechische Amtssprache 35, 36, 50, 60, 110. Tuchmacher Engelhart, Bürger 22, 114. Tuchmacher Johannes, Bürger 20, 22, 29, 31, 48, 45, 49, 51, 53, 59, 83, 92, 95, 102, 109, 114, 126, 128. Tuchmacher Wenzel, Bürger 1, 8, 5. Tucke Cuntz, Fleischergeselle 76. Türkensteuer 101, 125. Tzedlitz s. Grisse. 142, 144, 147, Ungarn, Land 17, 21, 68, 90. Unruer Mathis, 18. Unterkämmerer 50, 89. Walkenaw s. Falkenau. Veyltsch (Veyltz) Fabian v., Haupt- mann 70, 72—75, 79, 84, 85, 96, 99, 100. Vitztum (Vitzthum) Felix auf Neu- schónburg (Newe Schonburg) 41, 42, 44, 45. Vorpfluck Brief 88, 89. Voygt Jorg 18. W accalaurius, Biirger 20, 22, 49, 53, 59. Wagner Waltasar, Bürger 114. Waldsassen (Waltsassen, Walt- saxen) in Baiern, Kloster, Abt 63, 64, 161, 165, Warmbad (Warmpad) s. Karlsbad. Weglassrecht 108 flg. Weiszenbach (Weispuch, Weys- senbach, Wissembach) Hermann v. 140—145, 147, 150, 161. Weitmül (Weitmoel, Weitmol, Weytmole) Benisch v. der 142. » » Cristof v. der 122. » » Johann v. der und zu Kom- motau 122. » » Michel v. der 122. , » Sebastian v. der 122. Welfisdorf (Wolffisdorf, Goez v.) Goetz v. 144, 145. Wentzlawsberg s. Prag. W enzel Hans, Bürger 74. Wenzel (Ventzel), Henker 14. Wenzel, Kónig v. Bóhmen 172. Weyspach Herman v. 3. Wien (Wyem? Wyeun) Stadt 17, 18. Wild Endres, Altprediger 98. Wissenbach s. Weiszenbach. Wladicken (Bladecken) 24, 130, 173, 176, 177. Wladislaus König v. Böhmen 4, 5, 14, 19, 22, 23, 26, 27, 29, 30, 37, 62, 66, 91, 92, 94, 99, 110, 124, 129, 130, 132, 167, 168, 169, 171, 172, 176.
Strana 202
202 Wolffisdorf s. Welfisdorf. Worgan s. Guttenstein, Burian. Wyem? Wyenn s. Wien. Zedwitz Dienstmann aus 98. Zedwitz (Czedewicz,) Kaspar v. u. v. Ribitzch 100. Zedwitz Ott v. u. v. Ribitzch 100. „ „ Sittich v. 144, 145. Znaim (Znoym, Znoyma) i. Mäh- ren 155, 156. Zuleger, Bürger 112, 114. Zwickau (Czwigkaw) Stadt in Sachsen 140.
202 Wolffisdorf s. Welfisdorf. Worgan s. Guttenstein, Burian. Wyem? Wyenn s. Wien. Zedwitz Dienstmann aus 98. Zedwitz (Czedewicz,) Kaspar v. u. v. Ribitzch 100. Zedwitz Ott v. u. v. Ribitzch 100. „ „ Sittich v. 144, 145. Znaim (Znoym, Znoyma) i. Mäh- ren 155, 156. Zuleger, Bürger 112, 114. Zwickau (Czwigkaw) Stadt in Sachsen 140.
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Inhaltsverzeichniss. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Text der Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Beilagen (1—33) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Sprache der Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
Inhaltsverzeichniss. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Text der Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Beilagen (1—33) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Sprache der Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
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