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Název:
Regesten zur Geschichte des Herzogthums Troppau, 1061-1464 (Archiv für österreichische Geschichte vol. 45)
Autor:
Kopetzky, Franz
Rok vydání:
1871
Místo vydání:
Wien
Česká národní bibliografie:
x
Počet stran celkem:
179
Obsah:
- Ia: Titel
- I: Titulatio
- 99: Praefatio
- 101: Editio
upravit
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Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Fünfundvierzigster Band. — Wien, 1871. In Commission bei Karl Gerold's Sohn Buchhlindler der k. Akademie der Wissenschaften.
Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Fünfundvierzigster Band. — Wien, 1871. In Commission bei Karl Gerold's Sohn Buchhlindler der k. Akademie der Wissenschaften.
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REGESTEN ZUR GESCHICHTE DES HERZOGTHUMS TROPPAU (1061 — 1464). VON FRANZ KOPETZKY. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte-
REGESTEN ZUR GESCHICHTE DES HERZOGTHUMS TROPPAU (1061 — 1464). VON FRANZ KOPETZKY. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte-
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In dem schriftlichen Nachlasse meines Freundes Kopetzky, den im Frühling dieses Jahres ein früher Tod ereilte, fan- den sich — bereits zum Drucke vorbereitet — die nachste- henden Regesten, welche ich im Sinne des Verfassers hiemit der Oeffentlichkeit übergebe. Als Ergebniss jahrelangen, em- sigen Fleisses werden sie den Freunden der schlesischen Ge- schichte sicherlich willkommen sein. Schon im Jahre 1865, als ich mit Kopetzky im Troppauer Landesarchive arbeitete, fassten wir den Entschluss, eine Re- gestensammlung zur Geschichte des ehemaligen Herzogthums Troppau anzulegen. Kaum waren wir aber über die ersten An- fänge hinaus, als ich zu einer andern Arbeit nach Eger abberufen wurde. Da sich mein Aufenthalt daselbst über Erwartung in die Länge zog, und ich somit keine Aussicht hatte meinen Theil an der gemeinsamen Arbeit ohne unliebsame Verzöge- rung zu liefern, so unterzog sich Kopetzky derselben allein und brachte kurz vor seinem Tode die vorliegende Sammlung zu Stande, die bis zum Erlöschen der Troppauer Linie des Pře- mysliden-Hauses reicht. Aus der ganzen Anlage des Werkes wird der Kundige leicht ersehen, dass der Verfasser bei seiner Arbeit es an Fleiss und Umsicht in keiner Weise fehlen liess, indem er abgesehen von der genauesten Benützung einschlägiger Druckwerke umfas- sende archivalische Forschungen anstellte. In dem Nachlasse Tillers, einer reichhaltigen Materialiensammlung zur schlesi- schen Geschichte, fand Kopetzky eine brauchbare Vorarbeit vor, die sich insofern von grosser Bedeutung erwies, als Tiller, der noch in den vierziger Jahren arbeitete, so manches Docu- ment in und um Troppau benützen konnte, das heutzutage nicht 7 *
In dem schriftlichen Nachlasse meines Freundes Kopetzky, den im Frühling dieses Jahres ein früher Tod ereilte, fan- den sich — bereits zum Drucke vorbereitet — die nachste- henden Regesten, welche ich im Sinne des Verfassers hiemit der Oeffentlichkeit übergebe. Als Ergebniss jahrelangen, em- sigen Fleisses werden sie den Freunden der schlesischen Ge- schichte sicherlich willkommen sein. Schon im Jahre 1865, als ich mit Kopetzky im Troppauer Landesarchive arbeitete, fassten wir den Entschluss, eine Re- gestensammlung zur Geschichte des ehemaligen Herzogthums Troppau anzulegen. Kaum waren wir aber über die ersten An- fänge hinaus, als ich zu einer andern Arbeit nach Eger abberufen wurde. Da sich mein Aufenthalt daselbst über Erwartung in die Länge zog, und ich somit keine Aussicht hatte meinen Theil an der gemeinsamen Arbeit ohne unliebsame Verzöge- rung zu liefern, so unterzog sich Kopetzky derselben allein und brachte kurz vor seinem Tode die vorliegende Sammlung zu Stande, die bis zum Erlöschen der Troppauer Linie des Pře- mysliden-Hauses reicht. Aus der ganzen Anlage des Werkes wird der Kundige leicht ersehen, dass der Verfasser bei seiner Arbeit es an Fleiss und Umsicht in keiner Weise fehlen liess, indem er abgesehen von der genauesten Benützung einschlägiger Druckwerke umfas- sende archivalische Forschungen anstellte. In dem Nachlasse Tillers, einer reichhaltigen Materialiensammlung zur schlesi- schen Geschichte, fand Kopetzky eine brauchbare Vorarbeit vor, die sich insofern von grosser Bedeutung erwies, als Tiller, der noch in den vierziger Jahren arbeitete, so manches Docu- ment in und um Troppau benützen konnte, das heutzutage nicht 7 *
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100 mehr aufzufinden ist. Der schlesische Landesausschuss hat den Nachlass Tillers von dessen Witwe für das Landesarchiv er- worben und dadurch der wissenschaftlichen Benützung zugäng- lich gemacht. Kopetzky's Arbeit bedurfte von meiner Seite nur noch einer letzten Durchsicht und hie und da einer Ergänzung. In dieser Hinsicht fühle ich mich dem Herrn Regierungsrath Swo- boda in Troppau zu besonderem Danke verpflichtet, der mir bei seiner genauen Kenntniss der historischen Topographie Schlesiens so manchen nunmehr verschollenen Namen deuten half. — Wien, im November 1869. Dr. Franz Kürschner.
100 mehr aufzufinden ist. Der schlesische Landesausschuss hat den Nachlass Tillers von dessen Witwe für das Landesarchiv er- worben und dadurch der wissenschaftlichen Benützung zugäng- lich gemacht. Kopetzky's Arbeit bedurfte von meiner Seite nur noch einer letzten Durchsicht und hie und da einer Ergänzung. In dieser Hinsicht fühle ich mich dem Herrn Regierungsrath Swo- boda in Troppau zu besonderem Danke verpflichtet, der mir bei seiner genauen Kenntniss der historischen Topographie Schlesiens so manchen nunmehr verschollenen Namen deuten half. — Wien, im November 1869. Dr. Franz Kürschner.
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1 Cosmas II. 18. 22. — vgl. Roepell, Gesch. v. Polen I. 189. Palacky I. 299. Dudik, Mähr. Geschichte II. 291. 1061. — Boleslaus von Polen geht im Kriege mit Böh- men über die Oppa und belagert Grätz (bei Troppau) ver- geblich. 1062. 21. December. Olmütz. — Otto Herzog von Olmütz gibt dem Grafen Drisizlau, dem Sohne des Benesch, tausch- weise das Dorf Luk im Troppauischen (villam Luche in cir- cuitu Gradechensi) mit 6 Mansen, einer Schenke, Mühle und einer Oede an der Oppa gegen die Güter des Grafen am Flusse Ozca. Actum in Olomuc anno dn. inc. MLXII, XII kal. Januarii. 2 Aus dem (verdächtigen) Fragmente Monse’s und einer Abschrift Friebeks. C. d. Mor. I. 138. — Erben I. Nr. 130. — C. d. Sil. VII. Nr. 11. — vgl. Dudik, Troppau. Beilage VII. und Mähr. Gesch. II. 302, Anm. 2. 1078. 3. Februar.! — Otto Herzog von Olmütz schenkt dem von ihm gegründeten Kloster Hradisch bei Olmütz unter anderem den 6. Denar von der Strasse, die nach Polen führt, bei der „Stadt“ Grätz und den 10. Denar von der Münze. (de via vero, que ducit ad Poloniam juxta civitatem Gradech sex- tus denarius et de moneta decimus denarius.) Data sunt hec a. inc. d. MLXXVIII, epactarum IIII, concurrente VII, indic- 3 tione I. Nach einer Abschrift Friebeks aus einem Hradischer Codex saec. XIII. C. d. Mor. I. 162. — Erben Nr. 160. — C. d. S. VII. 14. An diesem Tage wurde die Urkunde dem ersten Abte Johann bei der Einweihung des Klosters übergeben.
1 Cosmas II. 18. 22. — vgl. Roepell, Gesch. v. Polen I. 189. Palacky I. 299. Dudik, Mähr. Geschichte II. 291. 1061. — Boleslaus von Polen geht im Kriege mit Böh- men über die Oppa und belagert Grätz (bei Troppau) ver- geblich. 1062. 21. December. Olmütz. — Otto Herzog von Olmütz gibt dem Grafen Drisizlau, dem Sohne des Benesch, tausch- weise das Dorf Luk im Troppauischen (villam Luche in cir- cuitu Gradechensi) mit 6 Mansen, einer Schenke, Mühle und einer Oede an der Oppa gegen die Güter des Grafen am Flusse Ozca. Actum in Olomuc anno dn. inc. MLXII, XII kal. Januarii. 2 Aus dem (verdächtigen) Fragmente Monse’s und einer Abschrift Friebeks. C. d. Mor. I. 138. — Erben I. Nr. 130. — C. d. Sil. VII. Nr. 11. — vgl. Dudik, Troppau. Beilage VII. und Mähr. Gesch. II. 302, Anm. 2. 1078. 3. Februar.! — Otto Herzog von Olmütz schenkt dem von ihm gegründeten Kloster Hradisch bei Olmütz unter anderem den 6. Denar von der Strasse, die nach Polen führt, bei der „Stadt“ Grätz und den 10. Denar von der Münze. (de via vero, que ducit ad Poloniam juxta civitatem Gradech sex- tus denarius et de moneta decimus denarius.) Data sunt hec a. inc. d. MLXXVIII, epactarum IIII, concurrente VII, indic- 3 tione I. Nach einer Abschrift Friebeks aus einem Hradischer Codex saec. XIII. C. d. Mor. I. 162. — Erben Nr. 160. — C. d. S. VII. 14. An diesem Tage wurde die Urkunde dem ersten Abte Johann bei der Einweihung des Klosters übergeben.
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102 1107. — Otto Herzog von Olmütz schenkt mit Zustimmung seines Bruders Zvatopluk, Herzogs von Böhmen, zum Bau der Wenzelskirche in Olmütz 8 Mansen am Flusse Hotzenplotz im Gebiete von Leobschütz. 4 Aus Friebeks Analekten. — Im Auszug C. d. Mor. I. 193. — Erben 194. — C. d. Sil. VII. 18. — vgl. Kleiber, Geschichte der Stadt Leobschütz. Gymna- sialprogramm v. 1864 p. 3. — Heinrich Bischof von Olmütz gibt seinen 1146. Getreuen Sobin und dessen Sohne Bolebud das Dorf Lubine. Unter den Zeugen: Drzlau de Gradec. 5 . Aus der Bestätigung des Bischofs Bruno von 1277 in Kremsir. — C. d. Mor. I. 253. — Erben 266. 1160. 16. Juni. Prag. — Wladislaw König von Böhmen bestätigt und vermehrt die Besitzungen des Klosters Hradisch, unter anderem den 6. Denar von der Strasse, die bei Grätz nach Polen führt, und den 10. Denar von der Münze. Anno dn. inc. MCLX, epactarum XI, concurrentium V, indic- tionis VIII. 6s Orig. im böhm. Mus. zu Prag. — Erben 304 (nach dem Orig.) — C. d Mor. I. 271 (nach einer Abschrift Friebeks). — C. d. Sil. VII. 42. vgl. Nr. 3. 1183." — Friedrich Herzog von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Johanniter-Ordens in Böhmen und Mähren, darunter einen Pflug Landes vor Grätz, den Ozel, Sohn des Hirdata, geschenkt hat, und Gröbnik bei Leobschütz. Anno dn. inc. MOLXXXIII, principatus mei VII, pontificatus vero Brecislai fratris mei anno II. 7 Copien im Johanniter-Archive in Prag, im erzbischöflichen in Olmütz. C. d. Mor. I. 307. — Erben 376. — C. d. Sil. VII. 51. vgl. Dudik, Troppau. Beilage IX. Kleiber, Gesch. v. Leobsch. p. 9. Palacky bemerkt zu dieser Urkunde (Erben p. 624) : Dubium, nec ante 1185 scriptum. — Allerdings stimmen die beiden Angaben nicht, Heinrich Břetislaw wurde 1182, 25. März Bischof von Prag (Potthast, Supplement p. 388), domnach fiel das zweite Pontificatsjahr in d. J., 1183 ; das erste Jahr Friedrichs würde dann 1176 zu setzen sein, und doch wurde er erst 1178 Herzog. (Palacky I. 471.) Nimmt man dagegen die Regierungsjahre Friedrichs zur Grundlage, so ist die Urkunde aus dem J. 1185, dem 7. Regierungsjahre Friedrichs.
102 1107. — Otto Herzog von Olmütz schenkt mit Zustimmung seines Bruders Zvatopluk, Herzogs von Böhmen, zum Bau der Wenzelskirche in Olmütz 8 Mansen am Flusse Hotzenplotz im Gebiete von Leobschütz. 4 Aus Friebeks Analekten. — Im Auszug C. d. Mor. I. 193. — Erben 194. — C. d. Sil. VII. 18. — vgl. Kleiber, Geschichte der Stadt Leobschütz. Gymna- sialprogramm v. 1864 p. 3. — Heinrich Bischof von Olmütz gibt seinen 1146. Getreuen Sobin und dessen Sohne Bolebud das Dorf Lubine. Unter den Zeugen: Drzlau de Gradec. 5 . Aus der Bestätigung des Bischofs Bruno von 1277 in Kremsir. — C. d. Mor. I. 253. — Erben 266. 1160. 16. Juni. Prag. — Wladislaw König von Böhmen bestätigt und vermehrt die Besitzungen des Klosters Hradisch, unter anderem den 6. Denar von der Strasse, die bei Grätz nach Polen führt, und den 10. Denar von der Münze. Anno dn. inc. MCLX, epactarum XI, concurrentium V, indic- tionis VIII. 6s Orig. im böhm. Mus. zu Prag. — Erben 304 (nach dem Orig.) — C. d Mor. I. 271 (nach einer Abschrift Friebeks). — C. d. Sil. VII. 42. vgl. Nr. 3. 1183." — Friedrich Herzog von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Johanniter-Ordens in Böhmen und Mähren, darunter einen Pflug Landes vor Grätz, den Ozel, Sohn des Hirdata, geschenkt hat, und Gröbnik bei Leobschütz. Anno dn. inc. MOLXXXIII, principatus mei VII, pontificatus vero Brecislai fratris mei anno II. 7 Copien im Johanniter-Archive in Prag, im erzbischöflichen in Olmütz. C. d. Mor. I. 307. — Erben 376. — C. d. Sil. VII. 51. vgl. Dudik, Troppau. Beilage IX. Kleiber, Gesch. v. Leobsch. p. 9. Palacky bemerkt zu dieser Urkunde (Erben p. 624) : Dubium, nec ante 1185 scriptum. — Allerdings stimmen die beiden Angaben nicht, Heinrich Břetislaw wurde 1182, 25. März Bischof von Prag (Potthast, Supplement p. 388), domnach fiel das zweite Pontificatsjahr in d. J., 1183 ; das erste Jahr Friedrichs würde dann 1176 zu setzen sein, und doch wurde er erst 1178 Herzog. (Palacky I. 471.) Nimmt man dagegen die Regierungsjahre Friedrichs zur Grundlage, so ist die Urkunde aus dem J. 1185, dem 7. Regierungsjahre Friedrichs.
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103 1185. — Břetislaw Herzog von Mähren schenkt, mit Ein- willigung seines Bruders Wladimir Herzogs von Olmütz, dem Kloster Hradisch einen Wald im Gebiete von Odersch (Oldri- šow) bei Troppau. 8 Aus der Urkunde Wladimirs vom J. 1198. — Im Auszug im C. d. Mor. I. 315. 1195. 26. Dec. Troppau. — Wladimir Fürst von Olmütz schenkt dem Kloster Hradisch das Dorf Boyanouiz, mit Zu- stimmung seines Bruders Bracizlaus. Zeugen: Bracizlaus prin- ceps Morauie, domina Euffemia soror principum, Engelbertus episcopus Olomucensis etc. Anno d. inc. MCXCVI, epacta nulla . . . ind. XIV. Dat. in Opavia VII kal. Januarii. 9 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. I. 341. 1198. — Wladimir Fürst von Olmütz schenkt dem Kloster Hradisch ein halbes Landgut in-Odersch, das er von dem edlen Manne Hermann, dem Sohne des Ratibor, gekauft, mit der 6. Woche vom Zolle an der Oppa und einen Wald im Troppauer Gebiet (in circuitu Golasiz, que eodem fluvio terminatur). 10 Aus Friebeks Analekten und einem Hradischer Nekrolog im C. d. Mor. I. 350. — Erben 442. — C. d. Sil. VII. 63. — vgl. Dudik, Troppau p. 247. 1201. Juli. — Premysl König von Böhmen befiehlt mit Zustimmung der böhmischen und mährischen Grossen, dass künftig dem Bischofe von Olmütz in der Troppauer Provinz (in provincia Golasizch) 6 Denare vom Pfluge als Zehent gegeben werden sollen. Anno dn. inc. MCCI, indictione V, epacta 11 XIIII, concurrente VII, mense Julio." Orig. im Archive des Capitels in Olmütz. — C. d. Mor. II. 5. — Erben 459. — C. d. Sil. VII. 73. 1201.2 — Přemysl König von Böhmen gibt dem Kloster Hradisch das Dorf Stephanau und bestätigt die Besitzungen desselben, darunter ein Kretscham in Troppau. Anno dn. inc. MCCI, epacta XIIII, concurrente VII, ind. IV. 12 Orig. im Staatsarchiv zu Wien. — C. d. Mor. II. 2. — Erben 460. — C. d. Sil. VII. 72. 1 Die Daten stimmen überein bis auf die indictio, eine ind. V ist Juli 1201 ganz unmöglich. 2 Da Bawarus, der hier als Zeuge erscheint, bis 1. October 1201 Bischof von Olmütz war, so fällt also die Urkunde in die Zeit vor 1. October.
103 1185. — Břetislaw Herzog von Mähren schenkt, mit Ein- willigung seines Bruders Wladimir Herzogs von Olmütz, dem Kloster Hradisch einen Wald im Gebiete von Odersch (Oldri- šow) bei Troppau. 8 Aus der Urkunde Wladimirs vom J. 1198. — Im Auszug im C. d. Mor. I. 315. 1195. 26. Dec. Troppau. — Wladimir Fürst von Olmütz schenkt dem Kloster Hradisch das Dorf Boyanouiz, mit Zu- stimmung seines Bruders Bracizlaus. Zeugen: Bracizlaus prin- ceps Morauie, domina Euffemia soror principum, Engelbertus episcopus Olomucensis etc. Anno d. inc. MCXCVI, epacta nulla . . . ind. XIV. Dat. in Opavia VII kal. Januarii. 9 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. I. 341. 1198. — Wladimir Fürst von Olmütz schenkt dem Kloster Hradisch ein halbes Landgut in-Odersch, das er von dem edlen Manne Hermann, dem Sohne des Ratibor, gekauft, mit der 6. Woche vom Zolle an der Oppa und einen Wald im Troppauer Gebiet (in circuitu Golasiz, que eodem fluvio terminatur). 10 Aus Friebeks Analekten und einem Hradischer Nekrolog im C. d. Mor. I. 350. — Erben 442. — C. d. Sil. VII. 63. — vgl. Dudik, Troppau p. 247. 1201. Juli. — Premysl König von Böhmen befiehlt mit Zustimmung der böhmischen und mährischen Grossen, dass künftig dem Bischofe von Olmütz in der Troppauer Provinz (in provincia Golasizch) 6 Denare vom Pfluge als Zehent gegeben werden sollen. Anno dn. inc. MCCI, indictione V, epacta 11 XIIII, concurrente VII, mense Julio." Orig. im Archive des Capitels in Olmütz. — C. d. Mor. II. 5. — Erben 459. — C. d. Sil. VII. 73. 1201.2 — Přemysl König von Böhmen gibt dem Kloster Hradisch das Dorf Stephanau und bestätigt die Besitzungen desselben, darunter ein Kretscham in Troppau. Anno dn. inc. MCCI, epacta XIIII, concurrente VII, ind. IV. 12 Orig. im Staatsarchiv zu Wien. — C. d. Mor. II. 2. — Erben 460. — C. d. Sil. VII. 72. 1 Die Daten stimmen überein bis auf die indictio, eine ind. V ist Juli 1201 ganz unmöglich. 2 Da Bawarus, der hier als Zeuge erscheint, bis 1. October 1201 Bischof von Olmütz war, so fällt also die Urkunde in die Zeit vor 1. October.
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104 (1204.) — Wladislaus Markgraf v. Mähren gestattet dem Orden der Johanniter, auf dessen Besitzungen in Mähren Orte nach deutschem Rechte auszusetzen, und befreit sie von allen Abgaben (sicut habent theutonici habeant securam libertatem). Bestätigt von Bischof Robert v. Olmütz. Orig, im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 22. 13 s 1213. 30. Dec. Olmütz. — Přemysl König von Böhmen bestätigt den Bürgern von Freudenthal die Aussetzung ihrer Stadt nach deutschem Rechte, das, bisher in Böhmen und Mähren ungewöhnlich und ungebraucht (hactenus in terris Bo- hemie et Moravie inconsuetum et inusitatum), ihnen von seinem Bruder Markgraf Wladislaus verliehen worden. Er verordnet, dass diese ,neue und gute Einrichtung" in allen ihren Theilen unverletzt fortbestehe, und verleiht den Bürgern den Zehnten vom Zolle und den Metallen im Umkreise von 4 Meilen, so lange er und sein Bruder leben. Unter den Zeugen: Vitco ca- stellanus de Gradech. Actum apud Olomuc, III kal. Januarii anno verbi inc. MCCXIIII. 14 Aus der Bestätigung des Mkg. Přemysl v. 1233. C. d. Mor. II. 68. — Erben 544. — C. d. Sil. VII. 158. 1213. 31. Dec. Prosteyow. — Premysl König von Böhmen bestätigt auf Bitten seines Bruders Wladislaw die Exemtion der Besitzungen der Johanniter in Mähren, nämlich in Olomu- censi, in Znoemensi, in Brenensi, in Golessicensi provinciis (Troppauer Prov.). Acta sunt hec anno MCCXIIII dn. inc., anno vero regni nostri XV, data vero Prosteyow pridie kal. Januarii. 15 s Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 71. — Erben 547. — C. d. Sil. VII. 159. — Wladislaw Heinrich Markgraf von 1218. 27. April. Mähren schenkt dem Baron (baroni meo) Stefan das Dorf Bog- danowe (Bohdanow) in Holaschiz mit Zustimmung des Königs Otokar v. Böhmen. Acta — anno d. inc. MCCXVIII, V kal. Maii, anno regni (Otokari) sui XV. 16S Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. II. 103. — Erben Nr. 594. — C. d. Sil. VII. Nr. 200. Hier ist die Krönung im J. 1203 als Epoche angenommen, obgleich Oto- kar seine Regierungsjahre von 1198 zählte; vgl. Palacky II. 1. p. 65.
104 (1204.) — Wladislaus Markgraf v. Mähren gestattet dem Orden der Johanniter, auf dessen Besitzungen in Mähren Orte nach deutschem Rechte auszusetzen, und befreit sie von allen Abgaben (sicut habent theutonici habeant securam libertatem). Bestätigt von Bischof Robert v. Olmütz. Orig, im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 22. 13 s 1213. 30. Dec. Olmütz. — Přemysl König von Böhmen bestätigt den Bürgern von Freudenthal die Aussetzung ihrer Stadt nach deutschem Rechte, das, bisher in Böhmen und Mähren ungewöhnlich und ungebraucht (hactenus in terris Bo- hemie et Moravie inconsuetum et inusitatum), ihnen von seinem Bruder Markgraf Wladislaus verliehen worden. Er verordnet, dass diese ,neue und gute Einrichtung" in allen ihren Theilen unverletzt fortbestehe, und verleiht den Bürgern den Zehnten vom Zolle und den Metallen im Umkreise von 4 Meilen, so lange er und sein Bruder leben. Unter den Zeugen: Vitco ca- stellanus de Gradech. Actum apud Olomuc, III kal. Januarii anno verbi inc. MCCXIIII. 14 Aus der Bestätigung des Mkg. Přemysl v. 1233. C. d. Mor. II. 68. — Erben 544. — C. d. Sil. VII. 158. 1213. 31. Dec. Prosteyow. — Premysl König von Böhmen bestätigt auf Bitten seines Bruders Wladislaw die Exemtion der Besitzungen der Johanniter in Mähren, nämlich in Olomu- censi, in Znoemensi, in Brenensi, in Golessicensi provinciis (Troppauer Prov.). Acta sunt hec anno MCCXIIII dn. inc., anno vero regni nostri XV, data vero Prosteyow pridie kal. Januarii. 15 s Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 71. — Erben 547. — C. d. Sil. VII. 159. — Wladislaw Heinrich Markgraf von 1218. 27. April. Mähren schenkt dem Baron (baroni meo) Stefan das Dorf Bog- danowe (Bohdanow) in Holaschiz mit Zustimmung des Königs Otokar v. Böhmen. Acta — anno d. inc. MCCXVIII, V kal. Maii, anno regni (Otokari) sui XV. 16S Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. II. 103. — Erben Nr. 594. — C. d. Sil. VII. Nr. 200. Hier ist die Krönung im J. 1203 als Epoche angenommen, obgleich Oto- kar seine Regierungsjahre von 1198 zählte; vgl. Palacky II. 1. p. 65.
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105 — Robert Bischof von Olmütz 1220. August. Olmütz. verzichtet mit Einwilligung seines Capitels auf den Zehnten von den Dörfern des Klosters Welehrad zu dessen Gunsten, darunter auch Styboricz (Stibrowitz, 1 M. w. v. Troppau) in der Troppauer Provinz (in Opaviensi provincia). A. domini MCCXX, mense Augusti, ind. VII. 17 Orig. in der Gubernialregistratur in Brünn. — C. d. Mor. II. 115. — Erben 627. — C. d. Sil. VII. 227. — Wladislaus Markgraf von 1222. 25. Jänner. Gaya. Mähren überlässt dem Abte Sigbert von Welehrad 2 Mansen bei Troppau, die Ekkard von Troppau von Otto von Ratibor und Ekkard gekauft und dem Markgrafen übergeben hatte. Der Abt gibt nun dieselben dem Ekkard, dessen Sohn und Nachkommen zu Lehen gegen die jährliche Zahlung eines hal- ben Vierdungs Goldes und unter der Bedingung, dass die 2 Mansen an das Kloster zurückfallen, wenn das Geschlecht aus- stirbt. Acta sunt ista in Kihowe a. inc. MCCXXII, VIII kal. Februarii. 18 Aus einem Welehrader Codex. C. d. Mor. II. 128. — Erben 648. — C. d. Sil. VII. 255. 1222. bei Troppau. — Wladislaus Markgraf von Mähren schenkt mit Einwilligung seines Bruders Otokar dem Procura- tor seiner Gemahlin Wernhard das Dorf Wernharticze (Wer- nersdorf bei Leobschütz). Unter den Zeugen : Vitgo burgravius de Gradec, Liutcho, Szudek, Rochza castellani de Gradec. 19 Orig. im Nikolsburger Archive. C. d. Mor. II. 129. — Erben 653. — C. d. Sil. VII. 248. vgl. Dudik, Beilage XII. 12222. — Radozlaus Archidiacon in Olmütz gibt dem Kloster Welehrad 10 Mark von seinem Gute Hoschitz," das 18 Mark jährlich trägt; 8 Mark, den Garten, Wiese etc. behält er sich für seine Bedürfnisse vor, doch sollen sie nach seinem Tode dem Kloster anheimfallen. Ferner schenkt er demselben 1 Die Indiction ist unrichtig, das J. 1220 hat die Ind. VIII. 2 Die Urkunde hat weder Tages- noch Jahresdatum, nur am Rücken der- selben findet sich das J. 1222. Radozlaus erscheint als Archidiacon inner- halb der Jahre 1206 (C. d. Mor. II. 37) und 1240 (ibid. II. 370). 3 Östl. v. Troppau (in Pr. Schlesien).
105 — Robert Bischof von Olmütz 1220. August. Olmütz. verzichtet mit Einwilligung seines Capitels auf den Zehnten von den Dörfern des Klosters Welehrad zu dessen Gunsten, darunter auch Styboricz (Stibrowitz, 1 M. w. v. Troppau) in der Troppauer Provinz (in Opaviensi provincia). A. domini MCCXX, mense Augusti, ind. VII. 17 Orig. in der Gubernialregistratur in Brünn. — C. d. Mor. II. 115. — Erben 627. — C. d. Sil. VII. 227. — Wladislaus Markgraf von 1222. 25. Jänner. Gaya. Mähren überlässt dem Abte Sigbert von Welehrad 2 Mansen bei Troppau, die Ekkard von Troppau von Otto von Ratibor und Ekkard gekauft und dem Markgrafen übergeben hatte. Der Abt gibt nun dieselben dem Ekkard, dessen Sohn und Nachkommen zu Lehen gegen die jährliche Zahlung eines hal- ben Vierdungs Goldes und unter der Bedingung, dass die 2 Mansen an das Kloster zurückfallen, wenn das Geschlecht aus- stirbt. Acta sunt ista in Kihowe a. inc. MCCXXII, VIII kal. Februarii. 18 Aus einem Welehrader Codex. C. d. Mor. II. 128. — Erben 648. — C. d. Sil. VII. 255. 1222. bei Troppau. — Wladislaus Markgraf von Mähren schenkt mit Einwilligung seines Bruders Otokar dem Procura- tor seiner Gemahlin Wernhard das Dorf Wernharticze (Wer- nersdorf bei Leobschütz). Unter den Zeugen : Vitgo burgravius de Gradec, Liutcho, Szudek, Rochza castellani de Gradec. 19 Orig. im Nikolsburger Archive. C. d. Mor. II. 129. — Erben 653. — C. d. Sil. VII. 248. vgl. Dudik, Beilage XII. 12222. — Radozlaus Archidiacon in Olmütz gibt dem Kloster Welehrad 10 Mark von seinem Gute Hoschitz," das 18 Mark jährlich trägt; 8 Mark, den Garten, Wiese etc. behält er sich für seine Bedürfnisse vor, doch sollen sie nach seinem Tode dem Kloster anheimfallen. Ferner schenkt er demselben 1 Die Indiction ist unrichtig, das J. 1220 hat die Ind. VIII. 2 Die Urkunde hat weder Tages- noch Jahresdatum, nur am Rücken der- selben findet sich das J. 1222. Radozlaus erscheint als Archidiacon inner- halb der Jahre 1206 (C. d. Mor. II. 37) und 1240 (ibid. II. 370). 3 Östl. v. Troppau (in Pr. Schlesien).
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106 3 Mühlen, einen Garten, ein Haus etc. in Troppau, wofür man am Palmsonntag sein Anniversarium feiern solle. 20 Orig. im Kloster Welehrad. — C. d. Mor. II. 139. — Erben 665. — C. d. Sil. VII. 253. 1223. Brünn. — Otokar König von Böhmen bestätigt den Bürgern von Unisow (Mähr.-Neustadt) den Gebrauch des Mag- deburger Rechtes nach den Gewohnheiten der Stadt Freuden- thal. Anno dn. inc. MCCXXIII, indictione XI. 21 Orig. in Neustadt. — C. d. Mor. II. 147. — Erben 670. — C. d. Sil. VII. 261. vgl. Eugl, Geschichte der k. Stadt Mähr.-Neustadt. Olmütz 1832. 1224. Hulein. — Otokar König von Böhmen verleiht der Stadt Troppau einige Güter, eigene und umgetauschte und zum Schlosse Grätz gehörende, und setzt fest, dass innerhalb einer Meile keine Taberne sein soll, mit Ausnahme derjenigen, die den Kirchen gehören (que sunt in dotibus ecclesiarum), dass die Troppauer in Leobschütz keinen Zoll zahlen sollen, selbst wenn sie Wein nach Polen führen. Er gibt ferner der Stadt und den Bürgern das Recht, ihre Güter ohne Hinderniss ver- kaufen zu dürfen, ferner die Dörfer Andreowitz, sein Eigen- thum, Lubomirici, das er von Lutco gegen Crawarn ungetauscht, Zlawicowawes,2 das dem Sohne des Peter gehörte, und diesseits des Wassers Hosnitz die zum Schlosse Grätz gehörigen Orte Napsdicari und Drahul, und endlich die Güter des Jägers Pro- simir, die er gegen die Hälfte des Dorfes Lechsdorf eingetauscht. Wenn einer der Adeligen gegen diese königlichen Bestimmungen handelt, soll er 100 Mark Goldes zahlen. Unter den Zeugen: Witco castellanus de Gradec. Datum in Hulin a. inc. dn. MCCXXIV, indict. XIII3. 22 Tschoppe u. Stenzel, Urk. p. 284. — C. d. Mor. II. 155. — Erben Nr. 686. — C. d. Sil. VII. Nr. 280. 1228. 27. Nov. — Otokar König von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Klosters Welehrad, darunter Sdeboritz in der Troppauer Provinz mit dem dabeiliegenden Walde und allem Zubehör im W. bis zur Morawitza (Mohra) und zwei Hofstätten (curie) in Troppau. U. d. Z.: Diwis castellanus 3 1 Leimeritz, 2 M. nördlich v. Troppau. 2 Schlackau. Ind. XIII passt zum folg. Jahre 1225.
106 3 Mühlen, einen Garten, ein Haus etc. in Troppau, wofür man am Palmsonntag sein Anniversarium feiern solle. 20 Orig. im Kloster Welehrad. — C. d. Mor. II. 139. — Erben 665. — C. d. Sil. VII. 253. 1223. Brünn. — Otokar König von Böhmen bestätigt den Bürgern von Unisow (Mähr.-Neustadt) den Gebrauch des Mag- deburger Rechtes nach den Gewohnheiten der Stadt Freuden- thal. Anno dn. inc. MCCXXIII, indictione XI. 21 Orig. in Neustadt. — C. d. Mor. II. 147. — Erben 670. — C. d. Sil. VII. 261. vgl. Eugl, Geschichte der k. Stadt Mähr.-Neustadt. Olmütz 1832. 1224. Hulein. — Otokar König von Böhmen verleiht der Stadt Troppau einige Güter, eigene und umgetauschte und zum Schlosse Grätz gehörende, und setzt fest, dass innerhalb einer Meile keine Taberne sein soll, mit Ausnahme derjenigen, die den Kirchen gehören (que sunt in dotibus ecclesiarum), dass die Troppauer in Leobschütz keinen Zoll zahlen sollen, selbst wenn sie Wein nach Polen führen. Er gibt ferner der Stadt und den Bürgern das Recht, ihre Güter ohne Hinderniss ver- kaufen zu dürfen, ferner die Dörfer Andreowitz, sein Eigen- thum, Lubomirici, das er von Lutco gegen Crawarn ungetauscht, Zlawicowawes,2 das dem Sohne des Peter gehörte, und diesseits des Wassers Hosnitz die zum Schlosse Grätz gehörigen Orte Napsdicari und Drahul, und endlich die Güter des Jägers Pro- simir, die er gegen die Hälfte des Dorfes Lechsdorf eingetauscht. Wenn einer der Adeligen gegen diese königlichen Bestimmungen handelt, soll er 100 Mark Goldes zahlen. Unter den Zeugen: Witco castellanus de Gradec. Datum in Hulin a. inc. dn. MCCXXIV, indict. XIII3. 22 Tschoppe u. Stenzel, Urk. p. 284. — C. d. Mor. II. 155. — Erben Nr. 686. — C. d. Sil. VII. Nr. 280. 1228. 27. Nov. — Otokar König von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Klosters Welehrad, darunter Sdeboritz in der Troppauer Provinz mit dem dabeiliegenden Walde und allem Zubehör im W. bis zur Morawitza (Mohra) und zwei Hofstätten (curie) in Troppau. U. d. Z.: Diwis castellanus 3 1 Leimeritz, 2 M. nördlich v. Troppau. 2 Schlackau. Ind. XIII passt zum folg. Jahre 1225.
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107 de Graecze. Anno ab incarnatione -domini MCCXXVIII mense Novembri, ind. I, in consecratione ipsius ecclesie, que sunt V kal. Decembris, regni nostri anno XXXIII. . 23 Orig. im Staatsarchive in Wien und im Klosterarchive in Brünn. — C. d. Mor. II. 193. — Erben 735. — C. d. Sil. VII. 340. 1229. 7. Juni. Perugia. — Gregor IX. trägt dem Bischofe von Krakau und den Pröbsten von Prag und St. Michael in Krakau auf, den Streit zwischen den Bischöfen von Olmütz und Breslau wegen der streitigen Gränzen ihrer Diöcesen im Troppauischen (de Golesisco), der schon vor mehreren geist- lichen Richtern verhandelt wurde, zu entscheiden und keine Appellation zuzulassen. Datum Perusii VII idus Junii, pontif. 24s anno III. Aus den päpst. Regesten. — Copie im böhm. Museum. — C. d. Mor. II. 215. — Erben 747. — Theiner, mon. Polonie I. 17. — Cod. d. Sil. VII. 350. vgl. auch ibid. Nr. 312 und 313. 1230. — Heinrich Markgraf von Mähren übergibt dem Johanniter-Orden sein Erbgut (hereditatem suam) Gröbnig. 25 Gärth, Handschriftl. Geschichte der Comthurei Gröbnik im k. Staats- archive in Breslan p. 207. — Constantia Königin von 1233. Jänner. Olnütz. Böhmen und ihr Sohn Markgraf Přemysl von Mähren bestä- tigen den Bürgern von Freudenthal auf deren Bitten das Pri- vilegium des Königs Přemysl von 1213 (Nr. 14). Acta sunt hec in Olomuc, mense Januario, a. dn. inc. MCCXXXIII, ind. VI. 26 Aus einem Tischnowitzer Codex saec. XIV. — Cod. d. Mor. II. 244. — Erben I. 798. — C. d. Sil. VII. 402. 1233. 15. Juni. Pramsen.1 — Johannes Sohn des Sybotha verfügt testamentarisch über seine Güter und gibt seinen Grund- besitz jenseits der Pramsen gegen den Fluss Hotzenplotz dem Breslauer Bischofe, dem auch alles zufallen soll auf pol- nischem Gebiete, wenn die Gränze zwischen Polen und Mähren festgesetzt sein wird. Anno dn. inc. MCCXXXIII in die sanctorum Viti et sociorum. 26 Orig. im Domarchiv in Breslau und darnach theilweise abgedruckt C. d. Sil. VII. 409 — nach einer Abschrift im liber niger. C. d. M. II. 251. Bei Zülz.
107 de Graecze. Anno ab incarnatione -domini MCCXXVIII mense Novembri, ind. I, in consecratione ipsius ecclesie, que sunt V kal. Decembris, regni nostri anno XXXIII. . 23 Orig. im Staatsarchive in Wien und im Klosterarchive in Brünn. — C. d. Mor. II. 193. — Erben 735. — C. d. Sil. VII. 340. 1229. 7. Juni. Perugia. — Gregor IX. trägt dem Bischofe von Krakau und den Pröbsten von Prag und St. Michael in Krakau auf, den Streit zwischen den Bischöfen von Olmütz und Breslau wegen der streitigen Gränzen ihrer Diöcesen im Troppauischen (de Golesisco), der schon vor mehreren geist- lichen Richtern verhandelt wurde, zu entscheiden und keine Appellation zuzulassen. Datum Perusii VII idus Junii, pontif. 24s anno III. Aus den päpst. Regesten. — Copie im böhm. Museum. — C. d. Mor. II. 215. — Erben 747. — Theiner, mon. Polonie I. 17. — Cod. d. Sil. VII. 350. vgl. auch ibid. Nr. 312 und 313. 1230. — Heinrich Markgraf von Mähren übergibt dem Johanniter-Orden sein Erbgut (hereditatem suam) Gröbnig. 25 Gärth, Handschriftl. Geschichte der Comthurei Gröbnik im k. Staats- archive in Breslan p. 207. — Constantia Königin von 1233. Jänner. Olnütz. Böhmen und ihr Sohn Markgraf Přemysl von Mähren bestä- tigen den Bürgern von Freudenthal auf deren Bitten das Pri- vilegium des Königs Přemysl von 1213 (Nr. 14). Acta sunt hec in Olomuc, mense Januario, a. dn. inc. MCCXXXIII, ind. VI. 26 Aus einem Tischnowitzer Codex saec. XIV. — Cod. d. Mor. II. 244. — Erben I. 798. — C. d. Sil. VII. 402. 1233. 15. Juni. Pramsen.1 — Johannes Sohn des Sybotha verfügt testamentarisch über seine Güter und gibt seinen Grund- besitz jenseits der Pramsen gegen den Fluss Hotzenplotz dem Breslauer Bischofe, dem auch alles zufallen soll auf pol- nischem Gebiete, wenn die Gränze zwischen Polen und Mähren festgesetzt sein wird. Anno dn. inc. MCCXXXIII in die sanctorum Viti et sociorum. 26 Orig. im Domarchiv in Breslau und darnach theilweise abgedruckt C. d. Sil. VII. 409 — nach einer Abschrift im liber niger. C. d. M. II. 251. Bei Zülz.
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108 1234. 5. April. Welehrad. — Přemysl Markgraf von Mähren befreit dem Kloster Hradisch dessen ,Haus‘ in Odersch und andere Besitzungen in der Troppauer Provinz (diocesis Oppaviensis) von allen Lasten und Abgaben. U. d. Z.: Pribis. laus filius Pyrkose. Acta — in Welegrad anno verbi incarnati MCCXXXIV, ind. VI, nonas Aprilis.2 28 Aus den Hradischer Annalen. C. d. Mor. II. 262. — Erben 833. — C. d. Sil. VII. 442. Von demselben Datum findet sich die Bestätigung Bischof Roberts von Olmütz C. d. M. II. 264. 1234. 15. August. Olmütz. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt der Stadt Neustadt in Mähren (Unichow) die ihr von seinen Vorfahren verliehenen Privilegien und Rechte. U. d. Z.: Wokco burgrabius de Gradec. Anno gracie MCCXXXIIII, ind. VIII, datum in Olomuc — XVIII kal. Septembris." 29 Orig. in Neustadt. — C. d. Mor. II. 265. — Erben 845. — C. d. Sil. VII. 448. 1234. September. Iglau. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem Ratibor von Doblin einen Theil der Silbergruben in Doblin. U. d. Z.: Pribizlaus burgrauius de Gradec, filius Pyrcose.4 Acta — in Igla, a. dn. inc. MCCXXXIIII — datum mense Septembri, ind. VII. 30 Orig. in Tischnowitz. — C. d. Mor. II. 268. — Erben 852. — C. d. Sil. VII. 450. 1234. 2. Octob. bei Prag. — Premysl Markgraf von Mähren übergibt dem Hospital des h. Franciscus in Prag das Dorf Rakschitz in Mähren. U. d. Z.: Pribizlaus filius Pircos, burgrauius Gradecensis. Anno dn. inc. MCCXXXIV, ind. VII, datum apud Pragam VI nonas Octobris. C. d. Mor. II. 269. — Erben 401. — C. d. Sil. VII. 453. 1234. 22. October. Znaim. — Derselbe befreit das Kloster Luk von aller weltlichen Gerichtsbarkeit. U. d. Z.: Pribizlaus, 31 1 Später Burggraf zu Grätz. 2 Die Ind. ist unrichtig, soll VII sein. 3 Die Ind. sollte VII heissen. 1 Vgl. auch C. d. Mor. II. 265: Pyrkos filius Pribizlai.
108 1234. 5. April. Welehrad. — Přemysl Markgraf von Mähren befreit dem Kloster Hradisch dessen ,Haus‘ in Odersch und andere Besitzungen in der Troppauer Provinz (diocesis Oppaviensis) von allen Lasten und Abgaben. U. d. Z.: Pribis. laus filius Pyrkose. Acta — in Welegrad anno verbi incarnati MCCXXXIV, ind. VI, nonas Aprilis.2 28 Aus den Hradischer Annalen. C. d. Mor. II. 262. — Erben 833. — C. d. Sil. VII. 442. Von demselben Datum findet sich die Bestätigung Bischof Roberts von Olmütz C. d. M. II. 264. 1234. 15. August. Olmütz. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt der Stadt Neustadt in Mähren (Unichow) die ihr von seinen Vorfahren verliehenen Privilegien und Rechte. U. d. Z.: Wokco burgrabius de Gradec. Anno gracie MCCXXXIIII, ind. VIII, datum in Olomuc — XVIII kal. Septembris." 29 Orig. in Neustadt. — C. d. Mor. II. 265. — Erben 845. — C. d. Sil. VII. 448. 1234. September. Iglau. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem Ratibor von Doblin einen Theil der Silbergruben in Doblin. U. d. Z.: Pribizlaus burgrauius de Gradec, filius Pyrcose.4 Acta — in Igla, a. dn. inc. MCCXXXIIII — datum mense Septembri, ind. VII. 30 Orig. in Tischnowitz. — C. d. Mor. II. 268. — Erben 852. — C. d. Sil. VII. 450. 1234. 2. Octob. bei Prag. — Premysl Markgraf von Mähren übergibt dem Hospital des h. Franciscus in Prag das Dorf Rakschitz in Mähren. U. d. Z.: Pribizlaus filius Pircos, burgrauius Gradecensis. Anno dn. inc. MCCXXXIV, ind. VII, datum apud Pragam VI nonas Octobris. C. d. Mor. II. 269. — Erben 401. — C. d. Sil. VII. 453. 1234. 22. October. Znaim. — Derselbe befreit das Kloster Luk von aller weltlichen Gerichtsbarkeit. U. d. Z.: Pribizlaus, 31 1 Später Burggraf zu Grätz. 2 Die Ind. ist unrichtig, soll VII sein. 3 Die Ind. sollte VII heissen. 1 Vgl. auch C. d. Mor. II. 265: Pyrkos filius Pribizlai.
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109 Dyrsizlaus filii Pyrkos. Anno gracie MCCXXXIIII, ind. VI, datum Znoym XI kal. Novembris. 1 32 Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 271. — Pelzel, Carl IV. I. 119. — C. d. Sil. VII. 454. 1234. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem Nonnenkloster Oslowan das Patronatsrecht von Neukirchen im Troppauischen (in terminis Oppavie). D. anno gracie MCCXXXIIII. 33 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 288. — Erben 855. — C. d. Sil. VII. 438. vgl. Dudik, Troppau. Beilage XIII. (1234). Troppau. — Přemysl Markgraf von Mähren be- freit das Dorf Löwitz2, dem Kloster Obrowitz gehörig und in der Troppauer Provinz (sitam in Holachiz) gelegen, von aller Dienstbarkeit. U. d. Z.: Mileta de Gradec. Datum in Opavia, ind. VII. 34 Orig. im Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. II. 287. — Erben 863. — C. d. Sil. VII. 437. 1236. 30. Juni. Kamik. — Wenzel König von Böhmen bestätigt dem Kloster Oslowan das demselben von seinem Bruder Přemysl verliehene Patronatsrecht in Neukirchen im Troppauischen (in terminis Oppaviae). Datum apud Camik — MCCXXXVI — pridie kal. Julii. 35 Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 313. — Erben 893. — C. d. Sil. VII. 495. vgl. Nr. 33. 1236. Olmütz. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt dem Johanniter-Orden den Besitz im Dorfe Koberice. U. d. Z.: Voko filius Boruth, burgrauius de Gradech. Acta — in Olomuc anno dn. inc. MCCXXXVI. 36 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 317. — Erben 899. — C. d. Sil. VII. 489. 1237. 31. März. Viterbo. — Papst Gregor IX. befiehlt den Prioren und Provincialen des Prediger-Ordens, den Bruder Bur- chard, der in einer Predigt zu Troppau (Moravie civitate) die Wundenmale des h. Franciscus geläugnet haben soll, vom Pre- digeramte zu suspendiren und im Falle, als sich dies bewahr- Ind. sollte VII sein. — Die Schwankungen in der Indictio finden sich in jenen Urkunden, die von dem Notar Hylarius ausgingen, so die vom 15. August mit der unrichtigen ind. VIII. s. Nr. 29. 2 Oestl. v. Jägerndorf in Pr. Schlesien.
109 Dyrsizlaus filii Pyrkos. Anno gracie MCCXXXIIII, ind. VI, datum Znoym XI kal. Novembris. 1 32 Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 271. — Pelzel, Carl IV. I. 119. — C. d. Sil. VII. 454. 1234. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem Nonnenkloster Oslowan das Patronatsrecht von Neukirchen im Troppauischen (in terminis Oppavie). D. anno gracie MCCXXXIIII. 33 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 288. — Erben 855. — C. d. Sil. VII. 438. vgl. Dudik, Troppau. Beilage XIII. (1234). Troppau. — Přemysl Markgraf von Mähren be- freit das Dorf Löwitz2, dem Kloster Obrowitz gehörig und in der Troppauer Provinz (sitam in Holachiz) gelegen, von aller Dienstbarkeit. U. d. Z.: Mileta de Gradec. Datum in Opavia, ind. VII. 34 Orig. im Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. II. 287. — Erben 863. — C. d. Sil. VII. 437. 1236. 30. Juni. Kamik. — Wenzel König von Böhmen bestätigt dem Kloster Oslowan das demselben von seinem Bruder Přemysl verliehene Patronatsrecht in Neukirchen im Troppauischen (in terminis Oppaviae). Datum apud Camik — MCCXXXVI — pridie kal. Julii. 35 Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 313. — Erben 893. — C. d. Sil. VII. 495. vgl. Nr. 33. 1236. Olmütz. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt dem Johanniter-Orden den Besitz im Dorfe Koberice. U. d. Z.: Voko filius Boruth, burgrauius de Gradech. Acta — in Olomuc anno dn. inc. MCCXXXVI. 36 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. II. 317. — Erben 899. — C. d. Sil. VII. 489. 1237. 31. März. Viterbo. — Papst Gregor IX. befiehlt den Prioren und Provincialen des Prediger-Ordens, den Bruder Bur- chard, der in einer Predigt zu Troppau (Moravie civitate) die Wundenmale des h. Franciscus geläugnet haben soll, vom Pre- digeramte zu suspendiren und im Falle, als sich dies bewahr- Ind. sollte VII sein. — Die Schwankungen in der Indictio finden sich in jenen Urkunden, die von dem Notar Hylarius ausgingen, so die vom 15. August mit der unrichtigen ind. VIII. s. Nr. 29. 2 Oestl. v. Jägerndorf in Pr. Schlesien.
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110 heiten sollte, nach Rom zu schicken. Dat. Viterbii II kal. Aprilis, pontificatus nostri anno XI. 37 C. d. Mor. II. 324. — Erben 908. — C. d. Sil. VII. 502. Ein Ermah- nungsschreiben ähnlichen Inhalts erhielt auch der Olmützer Bischof Robert. C. d. Mor. II. 322. 1237. Obrowitz. — Robert Bischof von Olmütz bestätigt dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über das in seiner Diöcese gelegene Neukirchen. Dat. in Zabardawitz, anno dn. inc. MCCXXXVII. 38 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 332. — Erben 927. — C. d. Sil. VII. 499. 1238. 27. Jänner. bei Hulein. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt dem Kloster Dubrawnik die Schenkung des Gebietes Szemislaw (circuitus Szemislaw in Holacensi districtu) durch Woitech v. Dubrawnik, den Schwiegersohn des früheren Besitzers Szemizlaus. — Acta — anno gracie MCCXXXVIII. indictione IX, dat. apud Hulin — VI kal. Februarii. 39 Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. II. 333. — Erben 432. — C. d. Sil. VII. 512. 1238. 30. März. Prag. — Přemysl Markgraf von Mähren schenkt dem Abte Gerlach von Hradisch das Dorf Polom (bei Weisskirchen). U. d. Z.: dominus Burchardus notarius Oppa- uiensis, cives Opp. Winadus, Steuen, Heroldus, Maroldus, Alber- tus de Vreudenthal. Anno ab inc. domini MCCXXXVIII, tertio kal. Aprilis, ind. X.2 40 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. II. 334. — Erben 937. — C. d. Sil. VII. 516. 1238. — Heinrich und Thomas von Lobenstein schenken dem Czysenke für seine treuen Dienste ein Stück Waldes mit der Vollmacht, denselben auszuroden und ein Dorf unter dem Namen Pickau (Bykow3) zu erbauen. Es werden die Gerecht- same angeführt, die sich die Herren von Lobenstein vorbe- halten und die sie dem Beschenkten übertragen. Der Letztere gibt jährlich einen Zins an Weizen, Gerste und Silber; die Gerichtsbarkeit über Todtschlag, Unzucht und Ehebruch wird Die Ind. des J. 1238 ist XI. 2 Ind. sollte XI sein. 3 Pickau südlich von Jägerndorf.
110 heiten sollte, nach Rom zu schicken. Dat. Viterbii II kal. Aprilis, pontificatus nostri anno XI. 37 C. d. Mor. II. 324. — Erben 908. — C. d. Sil. VII. 502. Ein Ermah- nungsschreiben ähnlichen Inhalts erhielt auch der Olmützer Bischof Robert. C. d. Mor. II. 322. 1237. Obrowitz. — Robert Bischof von Olmütz bestätigt dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über das in seiner Diöcese gelegene Neukirchen. Dat. in Zabardawitz, anno dn. inc. MCCXXXVII. 38 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 332. — Erben 927. — C. d. Sil. VII. 499. 1238. 27. Jänner. bei Hulein. — Přemysl Markgraf von Mähren bestätigt dem Kloster Dubrawnik die Schenkung des Gebietes Szemislaw (circuitus Szemislaw in Holacensi districtu) durch Woitech v. Dubrawnik, den Schwiegersohn des früheren Besitzers Szemizlaus. — Acta — anno gracie MCCXXXVIII. indictione IX, dat. apud Hulin — VI kal. Februarii. 39 Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. II. 333. — Erben 432. — C. d. Sil. VII. 512. 1238. 30. März. Prag. — Přemysl Markgraf von Mähren schenkt dem Abte Gerlach von Hradisch das Dorf Polom (bei Weisskirchen). U. d. Z.: dominus Burchardus notarius Oppa- uiensis, cives Opp. Winadus, Steuen, Heroldus, Maroldus, Alber- tus de Vreudenthal. Anno ab inc. domini MCCXXXVIII, tertio kal. Aprilis, ind. X.2 40 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. II. 334. — Erben 937. — C. d. Sil. VII. 516. 1238. — Heinrich und Thomas von Lobenstein schenken dem Czysenke für seine treuen Dienste ein Stück Waldes mit der Vollmacht, denselben auszuroden und ein Dorf unter dem Namen Pickau (Bykow3) zu erbauen. Es werden die Gerecht- same angeführt, die sich die Herren von Lobenstein vorbe- halten und die sie dem Beschenkten übertragen. Der Letztere gibt jährlich einen Zins an Weizen, Gerste und Silber; die Gerichtsbarkeit über Todtschlag, Unzucht und Ehebruch wird Die Ind. des J. 1238 ist XI. 2 Ind. sollte XI sein. 3 Pickau südlich von Jägerndorf.
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111 vorbehalten. Zeugen: Zacharias von Wardtnaw, zwei Herren von Lobenstein, Sprocz und Roczicka. 41 Das Original war im Archive zu Braunsdorf 1820 noch vorhanden, ist aber jetzt nicht mehr zu finden. — Tillers Nachlass. 1239. Prag. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem edlen Manne Victor, Sohn des Bludo, wegen seiner Ver- dienste einige Besitzungen, darunter drei Landstücke, welche zum Schlosse Grätz (Gradech) gehören. Unter denen, welche die Gränzen festsetzen: Zmil villicus de Gradech. U. d. Z.: Vocco filius Boruth (vgl. Nr. 36). Acta a. dominice inc. MCCXXXIX in castro Pragensi. 42 Aus dem Orig. im Klosterarchive zu Hradisch. — C. d. Mor. II. 360. — C. d. Sil. VII. Nr. 526. 1239. — Mesko, Kasimirs Sohn, Herzog von Oppeln er- klärt, dass der Graf Goczlaus von dem Gute Yodlownich den Vorstehern der Johanniter, Bogusa in Gröbnik und Potrco in Makau, die zur Burg Kosel gehörenden Ackerstücke, welche Chischi (Czissek) heissen, geschenkt habe und befreit dieselben von allen herzoglichen Lasten. Actum ab incarnatione domini nostri Jhesu Christi MCCXXXIX, principatus nostri anno I. 43 Orig. im Johanniter-Archive in Prag. — C. d. Mor. II. 363. — Erben I. Nr. 982. — C. d. Sil. VII. 528. 1240. 27. April. Brünn. — Wenzel König von Böhmen schenkt auf Bitten seiner Mutter Constanze und zum Seelen- heile seines verstorbenen Bruders Přemysl, Markgrafen von Mähren, dem Kloster Tischnowitz, wo letzterer ruhe, einen Be- zirk im Holaschitzer Kreise, Kyrnow (Jägerndorf) genannt (cir- cuitum quendam in districtu Holaschicensi, Kyrnow vulgariter nuncupatum). U. d. Z.: Ratiborius de Deblin et filii ipsius Hart- liebus cum Jance. Acta — anno gracie MCCXL, ind. XIII, dat. Brunne, V kal. Maii. 44 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. II. 367. — Erben I. 985. — C. d. Sil. VII. Nr. 550. — Ueber Holaschiz vgl. Dudik p. 49 und dagegen Kleiber (I) p. 6. 1240. 16. Mai. Brünn. — Wenzel König von Böhmen schenkt dem Stifte Obrowitz eine in der Nähe des Klosters ge- „ . "„
111 vorbehalten. Zeugen: Zacharias von Wardtnaw, zwei Herren von Lobenstein, Sprocz und Roczicka. 41 Das Original war im Archive zu Braunsdorf 1820 noch vorhanden, ist aber jetzt nicht mehr zu finden. — Tillers Nachlass. 1239. Prag. — Přemysl Markgraf von Mähren verleiht dem edlen Manne Victor, Sohn des Bludo, wegen seiner Ver- dienste einige Besitzungen, darunter drei Landstücke, welche zum Schlosse Grätz (Gradech) gehören. Unter denen, welche die Gränzen festsetzen: Zmil villicus de Gradech. U. d. Z.: Vocco filius Boruth (vgl. Nr. 36). Acta a. dominice inc. MCCXXXIX in castro Pragensi. 42 Aus dem Orig. im Klosterarchive zu Hradisch. — C. d. Mor. II. 360. — C. d. Sil. VII. Nr. 526. 1239. — Mesko, Kasimirs Sohn, Herzog von Oppeln er- klärt, dass der Graf Goczlaus von dem Gute Yodlownich den Vorstehern der Johanniter, Bogusa in Gröbnik und Potrco in Makau, die zur Burg Kosel gehörenden Ackerstücke, welche Chischi (Czissek) heissen, geschenkt habe und befreit dieselben von allen herzoglichen Lasten. Actum ab incarnatione domini nostri Jhesu Christi MCCXXXIX, principatus nostri anno I. 43 Orig. im Johanniter-Archive in Prag. — C. d. Mor. II. 363. — Erben I. Nr. 982. — C. d. Sil. VII. 528. 1240. 27. April. Brünn. — Wenzel König von Böhmen schenkt auf Bitten seiner Mutter Constanze und zum Seelen- heile seines verstorbenen Bruders Přemysl, Markgrafen von Mähren, dem Kloster Tischnowitz, wo letzterer ruhe, einen Be- zirk im Holaschitzer Kreise, Kyrnow (Jägerndorf) genannt (cir- cuitum quendam in districtu Holaschicensi, Kyrnow vulgariter nuncupatum). U. d. Z.: Ratiborius de Deblin et filii ipsius Hart- liebus cum Jance. Acta — anno gracie MCCXL, ind. XIII, dat. Brunne, V kal. Maii. 44 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. II. 367. — Erben I. 985. — C. d. Sil. VII. Nr. 550. — Ueber Holaschiz vgl. Dudik p. 49 und dagegen Kleiber (I) p. 6. 1240. 16. Mai. Brünn. — Wenzel König von Böhmen schenkt dem Stifte Obrowitz eine in der Nähe des Klosters ge- „ . "„
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112 legene Mühle. U. d. Z.: Ratibor castellanus de Gradecz. Anno gracie MCCXL, indictione XIII, dat. Brune XVII kal. Junii. 45 Aus den Obrowitzer Annalen im C. d. Mor. II. 365. 1240. 30. Juni. Kamik. — Wenzel König von Böhmen überträgt dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über die in Neukirch gegründete Capelle. Anno dn. inc. MCCXL, XIII 46 indictione — pridie kal. Julii. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 372. — Erben Nr. 993. — C. d. Sil. VII. Nr. 555. — Wenzel König von Böhmen 1240. 7. Dec. Brünn. nimmt das Kloster Tischnowitz in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen, darunter Hohendorf bei Troppau (Hohen- dorf circa Oppawiam). Anno gracie MCCXL, ind. XIII, VII 47 idus Aprilis. Orig. im Staatsarch. in Wien. — C. d. Mor. II. 382. — Erben 1013. — C. d. Sil. VII. Nr. 561. vgl. Dudik, Troppau p. 15. Anm. 1. 1241 (?). Brünn. — Wenzel König von Böhmen bestätigt einem gewissen dominus Fr. dictus de . . . sein Erbgut in Oppaviensi provincia, das er von Margarethe, weiland der Ge- mahlin seines Bruders des Markgrafen Přemysl, erhalten, befreit es von allen Abgaben gegen die Zahlung einer Mark von jedem Mansus am St. Martinstag, verleiht ihm die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Gutes und erneuert den Bewohnern desselben das Recht (jus habitum ab antiquo), dass sie in der Troppauer 48 Provinz keinen Zoll zahlen. Aus dem Codex der Wiener Hofbibliothek Nr. 2493 fol. 116. Bei Erben 1014 und daraus C. d. Mor. VII. 726. C. d. Sil. VII. Nr. 544. 1243. 1. October. Prag. — Wenzel König von Böhmen bestätigt den Johannitern, um sie wegen ,der Gewalt und des Unrechtes, das ihnen vor und in unseren Zeiten durch verboste Leute geschehen, das Privilegium seines Bruders des Mark- grafen Heinrich (Nr. 25), betreffend die Schenkung des Gutes Gröbnik, verleiht ihnen die Gerichtsbarkeit selbst bei Diebstahl und Todtschlag, und erlaubt ihnen allda ein festes Haus zu bauen. Zeugen: Herr Conradus Bischoff zu Ollmutz, Heynrich Burggraw zue Wonitz, Smilo von Tukleybe! u. A. m. Gesche- 1 Die richtige Namensform ist, wie aus C. d. Mor. III. 33 hervorgeht, Tut- leybe und Reinboto.
112 legene Mühle. U. d. Z.: Ratibor castellanus de Gradecz. Anno gracie MCCXL, indictione XIII, dat. Brune XVII kal. Junii. 45 Aus den Obrowitzer Annalen im C. d. Mor. II. 365. 1240. 30. Juni. Kamik. — Wenzel König von Böhmen überträgt dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über die in Neukirch gegründete Capelle. Anno dn. inc. MCCXL, XIII 46 indictione — pridie kal. Julii. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. II. 372. — Erben Nr. 993. — C. d. Sil. VII. Nr. 555. — Wenzel König von Böhmen 1240. 7. Dec. Brünn. nimmt das Kloster Tischnowitz in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen, darunter Hohendorf bei Troppau (Hohen- dorf circa Oppawiam). Anno gracie MCCXL, ind. XIII, VII 47 idus Aprilis. Orig. im Staatsarch. in Wien. — C. d. Mor. II. 382. — Erben 1013. — C. d. Sil. VII. Nr. 561. vgl. Dudik, Troppau p. 15. Anm. 1. 1241 (?). Brünn. — Wenzel König von Böhmen bestätigt einem gewissen dominus Fr. dictus de . . . sein Erbgut in Oppaviensi provincia, das er von Margarethe, weiland der Ge- mahlin seines Bruders des Markgrafen Přemysl, erhalten, befreit es von allen Abgaben gegen die Zahlung einer Mark von jedem Mansus am St. Martinstag, verleiht ihm die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Gutes und erneuert den Bewohnern desselben das Recht (jus habitum ab antiquo), dass sie in der Troppauer 48 Provinz keinen Zoll zahlen. Aus dem Codex der Wiener Hofbibliothek Nr. 2493 fol. 116. Bei Erben 1014 und daraus C. d. Mor. VII. 726. C. d. Sil. VII. Nr. 544. 1243. 1. October. Prag. — Wenzel König von Böhmen bestätigt den Johannitern, um sie wegen ,der Gewalt und des Unrechtes, das ihnen vor und in unseren Zeiten durch verboste Leute geschehen, das Privilegium seines Bruders des Mark- grafen Heinrich (Nr. 25), betreffend die Schenkung des Gutes Gröbnik, verleiht ihnen die Gerichtsbarkeit selbst bei Diebstahl und Todtschlag, und erlaubt ihnen allda ein festes Haus zu bauen. Zeugen: Herr Conradus Bischoff zu Ollmutz, Heynrich Burggraw zue Wonitz, Smilo von Tukleybe! u. A. m. Gesche- 1 Die richtige Namensform ist, wie aus C. d. Mor. III. 33 hervorgeht, Tut- leybe und Reinboto.
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113 hen etc. 1244 zue Prage den 1. Octobris indictionis I. anno et mense prescriptis per manum curie nostre notarii Remisstonis. 49 Unbegl. Uebersetzung im Tropp. Landesarchiv nach Tiller. — C. d. Sil. VII. 605. 1244. 28. September. — Johann Pfarrer in Neukirchen und Dechant von Troppau erklärt, dass er das Patronatsrecht des Klosters Oslowan anerkenne. Anno domini MCCXL, feria IV ante festum b. Michaelis. 50 Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. III. 42. — Erben 1100. — C. d. Sil. VII. Nr. 625. 1245. 12. April. Ratibor. — Mesko Herzog von Oppeln tauscht von dem Cistercienserstifte Leubus die Dörfer Sonouo (Schönau) und Clyzino (Gläsen), an der Gränze Mährens ge- legen (in confinio Moraviae sitas), gegen die Dörfer Kasimir, Loncowitz und Komornik ein, mit der Bestimmung, dass nach seinem Tode die erstgenannten Orte an das Kloster zurück- fallen sollen. Actum in Ratibor a. inc. dom. MCCXLV, pridie 51 idus Aprilis. Das gefälschte Orig. im k. Staatsarchive in Breslau, darnach C. d. Mor. III. 51. — Erben 1115. — Büsching, Urkunden des Klosters Leubus p. 172. — Nach dem ältesten Leubuser Copialbuch C. d. Sil. VII. N. 635. 1247. 3. Mai. Brünn. — Přemysl Markgraf von Mähren gibt den Bürgern von Troppau (qui pro nobis et honore regni nostri nullatenus formidant exponere pluries res et corpus), auf deren Bitten und zum Besten des von den Tartaren verwü- steten Landes (que in magna parte per destructionem Tarta- rorum est destructa), einen Jahrmarkt zu Maria Geburt durch 3 Wochen (septem dies veniendi, septem — pertractandi, septem abeundi) und verleiht allen Zollfreiheit in seinem Lande, die zu demselben ziehen. Der Dawiderhandelnde soll mit dem Tode bestraft und doppelter Schadenersatz geleistet werden. Anno inc. MCCXLVII, V nonas Maii. 52 Orig. im Troppauer Stadtarchiv. Das runde Wachssiegel hängt an einer rothen Seidenschnur und zeigt den Markgrafen zu Pferde, nach links spren- gend. Legende grösstentheils abgebrochen. — C. d. Mor. II. 71. — Erben 1169. — C. d. Sil. VII. Nr. 655. Das Datum 1244 ist unrichtig. Die ind. I weist auf 1243, noch mehr aber die Anwesenheit des Bischofs Conrad, der schon im September beim Könige erscheint (1. c. III. 33). Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 8
113 hen etc. 1244 zue Prage den 1. Octobris indictionis I. anno et mense prescriptis per manum curie nostre notarii Remisstonis. 49 Unbegl. Uebersetzung im Tropp. Landesarchiv nach Tiller. — C. d. Sil. VII. 605. 1244. 28. September. — Johann Pfarrer in Neukirchen und Dechant von Troppau erklärt, dass er das Patronatsrecht des Klosters Oslowan anerkenne. Anno domini MCCXL, feria IV ante festum b. Michaelis. 50 Orig. im Brünner Stadtarchiv. — C. d. Mor. III. 42. — Erben 1100. — C. d. Sil. VII. Nr. 625. 1245. 12. April. Ratibor. — Mesko Herzog von Oppeln tauscht von dem Cistercienserstifte Leubus die Dörfer Sonouo (Schönau) und Clyzino (Gläsen), an der Gränze Mährens ge- legen (in confinio Moraviae sitas), gegen die Dörfer Kasimir, Loncowitz und Komornik ein, mit der Bestimmung, dass nach seinem Tode die erstgenannten Orte an das Kloster zurück- fallen sollen. Actum in Ratibor a. inc. dom. MCCXLV, pridie 51 idus Aprilis. Das gefälschte Orig. im k. Staatsarchive in Breslau, darnach C. d. Mor. III. 51. — Erben 1115. — Büsching, Urkunden des Klosters Leubus p. 172. — Nach dem ältesten Leubuser Copialbuch C. d. Sil. VII. N. 635. 1247. 3. Mai. Brünn. — Přemysl Markgraf von Mähren gibt den Bürgern von Troppau (qui pro nobis et honore regni nostri nullatenus formidant exponere pluries res et corpus), auf deren Bitten und zum Besten des von den Tartaren verwü- steten Landes (que in magna parte per destructionem Tarta- rorum est destructa), einen Jahrmarkt zu Maria Geburt durch 3 Wochen (septem dies veniendi, septem — pertractandi, septem abeundi) und verleiht allen Zollfreiheit in seinem Lande, die zu demselben ziehen. Der Dawiderhandelnde soll mit dem Tode bestraft und doppelter Schadenersatz geleistet werden. Anno inc. MCCXLVII, V nonas Maii. 52 Orig. im Troppauer Stadtarchiv. Das runde Wachssiegel hängt an einer rothen Seidenschnur und zeigt den Markgrafen zu Pferde, nach links spren- gend. Legende grösstentheils abgebrochen. — C. d. Mor. II. 71. — Erben 1169. — C. d. Sil. VII. Nr. 655. Das Datum 1244 ist unrichtig. Die ind. I weist auf 1243, noch mehr aber die Anwesenheit des Bischofs Conrad, der schon im September beim Könige erscheint (1. c. III. 33). Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 8
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114 1247. 3. Mai. Brünn. — Derselbe gibt den Bürgern von Freudenthal, deren Stadt durch die Tartaren ebenfalls zum grössten Theile zerstört wurde, den Zoll, der von den Kauf- leuten aus Polen, dié über Jägerndorf und Freudenthal nach Olmütz ziehen, gezahlt wird, auf 25 Jahre, mit Ausnahme des Zolles, der auf der Strasse nach Troppau erhoben wird. Ferner schenkt er ihnen von seinen Silbergruben in Bennisch (Benesoue), wenn sie auf den früheren Stand gebracht werden, den Genuss des fünften Stollen ausser dem Zehnten für immer. 53 Dasselbe Datum. — Aus einer Copie saec. XV. C. d. Mor. III. 72. — Erben 1170. — C. d. Sil. VII. 656. 1247. 11. Mai. Lyon. — Papst Innocenz IV. befiehlt dem Cardinallegaten Peter, dem von dem Olmützer Bischofsstuhle entfernten Conrad einige Besitzungen bis zum Werthe von 300 Mark Silber jährlich zu lassen, darunter auch de Opavia. Dat. Lugduni, V idus Maii, pont. nostri a. IV. 54 Aus den päpst. Regesten C. d. Mor. III. 73. — Erben 1174. — C. d. Sil. VII. Nr. 657. 1247. 25. Mai. Lyon. — Papst Innocenz IV. befiehlt dem Bruno ,Erwählten von Olmütz', die Vergabung einiger Kirchen, deren Besetzung dem Olmützer Bischofe zusteht, von Seite des abgesetzten Conrad zu genehmigen, da dieselbe vor seiner Absetzung erfolgt sei; darunter die Kirche St. Peter in Jaktar. Dat. Lugduni VIII kal. Junii, pont. nostri anno IV. 55 Aus den päpstl. Reg. C. d. Mor. III. 74. — C. d. Sil. VII. 658. 1247. Wischau. — Přemysl Markgraf von Mähren gibt dem Kloster Hradisch zum Ersatze für den durch die Tartaren erlittenen Schaden die Einkünfte von der Hälfte des Dorfes Hatschein bei Olmütz und Lobenstein (Uualno) (in districtu Opaviensi sita) im Troppauischen. Actum in Wischow anno d. MCCXLVII. n 56 — Copie im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 80. — Erben 1172. — C. d. Sil. VII. Nr. 649. 1249. 22. Februar. Gauela. — Bruno Bischof von Olmütz belehnt den Gallus von Löwenberg mit den Dörfern Chotun und Přetoka in Böhmen. U. d. Z.: Symon de Opavia, miles episcopi. A. d. MCCXLVIIII, VIII kal. Martii. Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 105. 57
114 1247. 3. Mai. Brünn. — Derselbe gibt den Bürgern von Freudenthal, deren Stadt durch die Tartaren ebenfalls zum grössten Theile zerstört wurde, den Zoll, der von den Kauf- leuten aus Polen, dié über Jägerndorf und Freudenthal nach Olmütz ziehen, gezahlt wird, auf 25 Jahre, mit Ausnahme des Zolles, der auf der Strasse nach Troppau erhoben wird. Ferner schenkt er ihnen von seinen Silbergruben in Bennisch (Benesoue), wenn sie auf den früheren Stand gebracht werden, den Genuss des fünften Stollen ausser dem Zehnten für immer. 53 Dasselbe Datum. — Aus einer Copie saec. XV. C. d. Mor. III. 72. — Erben 1170. — C. d. Sil. VII. 656. 1247. 11. Mai. Lyon. — Papst Innocenz IV. befiehlt dem Cardinallegaten Peter, dem von dem Olmützer Bischofsstuhle entfernten Conrad einige Besitzungen bis zum Werthe von 300 Mark Silber jährlich zu lassen, darunter auch de Opavia. Dat. Lugduni, V idus Maii, pont. nostri a. IV. 54 Aus den päpst. Regesten C. d. Mor. III. 73. — Erben 1174. — C. d. Sil. VII. Nr. 657. 1247. 25. Mai. Lyon. — Papst Innocenz IV. befiehlt dem Bruno ,Erwählten von Olmütz', die Vergabung einiger Kirchen, deren Besetzung dem Olmützer Bischofe zusteht, von Seite des abgesetzten Conrad zu genehmigen, da dieselbe vor seiner Absetzung erfolgt sei; darunter die Kirche St. Peter in Jaktar. Dat. Lugduni VIII kal. Junii, pont. nostri anno IV. 55 Aus den päpstl. Reg. C. d. Mor. III. 74. — C. d. Sil. VII. 658. 1247. Wischau. — Přemysl Markgraf von Mähren gibt dem Kloster Hradisch zum Ersatze für den durch die Tartaren erlittenen Schaden die Einkünfte von der Hälfte des Dorfes Hatschein bei Olmütz und Lobenstein (Uualno) (in districtu Opaviensi sita) im Troppauischen. Actum in Wischow anno d. MCCXLVII. n 56 — Copie im Klosterarchive. — C. d. Mor. II. 80. — Erben 1172. — C. d. Sil. VII. Nr. 649. 1249. 22. Februar. Gauela. — Bruno Bischof von Olmütz belehnt den Gallus von Löwenberg mit den Dörfern Chotun und Přetoka in Böhmen. U. d. Z.: Symon de Opavia, miles episcopi. A. d. MCCXLVIIII, VIII kal. Martii. Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 105. 57
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115 1249. 2. Juni. Rademaritz. — Dionys Probst von Wisse- hrad, regni Boemie cancellarius, erklärt, dass er in seinem und der Probstei Namen dem Bischofe Conrad von Meissen die Dörfer Muschelwitz und Kubschütz in terra Budesinensi con- stitutas verkauft und dafür andere Güter in Oppavia erworben habe. A. d. MCCXLIX, IV nonas Julii. 58 Orig. im k. Archiv in Dresden. — Erben 1232. — C. d. Sax. II. 1. 130. — C. d. Sil. VII. Nr. 699. 1250. 1. September. Prag. — Wenzel König von Böhmen bestätigt dem Kloster Hradisch alle Besitzungen und Rechte, darunter den Zoll bei Grätz (in Hradecz secus Oppauiam), wo es den 6. Denar oder die 6. Woche besitzt, dann eine Ta� berne bei Troppau infra milliare et propius.' D. Prage anno d. 59 MCCL, kal. Septembris. Orig, im Klosterarchive. — C. d. Mor. V. 234. — Erben p. 580, anfäng- lich mit dem falschen Jahresdatum 1240 (nach den Hradischer Annalen) C. d Mor. II. 375 und Erben 1002. — vgl. Dudik, Troppau. Beilage 14. — Dieser Urkunde scheint die falsche Urkunde von 1249 (C. d. Mor. III. 109) nachge- ahmt zu sein. 1250. 18. December. Lyon. — Papst Innocenz IV. be- stätigt die Besitzungen des Klosters Welehrad, darunter Stibro- witz, Jeskendorf (Jäschkowitz?), Sczadec (Zottig), Jamenicz (Jamnitz), Ekkardisdorf (Eckersdorf),Hermansdorf(Hermersdorf), Bratrigsdorf (Brättersdorf), Mladotsdorf (Mladetschko), Turkowe (Turkau in Pr. Schles.), Clebiczstowe (Klepsch), Hoscicz (Hoschitz), Balaticz (Lolatitz), Piscz (Pischtz), Had (Hatsch), beide nördlich von Hultschin, Darkendorf (Darkowitz bei Be- neschau?), Sibodesdorf (Seitendorf?). Datum Lugduni XV kal. Januarii, ind. VIIII, incarn. dn. anno MCCL., pontific. — anno VIII.2 60 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. III. 128. — Erben 1256. — C. d. Sil. VII. Nr. 729. 1251. 1. August. Hotzenplotz. — Bruno Bischof von Olmütz bestätigt seinem Diener Berthold das Lehen in Hirsitz. U. d. Z.: 1 Von diesen heisst es : in quibus primitus a nostris beneficiariis vel civibus Olomucensibus vel aliis civibus impediebantur. Die Indictio ist unrichtig, ind. IX könnte für 1250 nur gelten, wenn man eine September-Indiction annehmen könnte. Indessen wird damals die Ind. sehr nachlässig gebraucht, die Pontificatsjahre ergeben 1250. 8*
115 1249. 2. Juni. Rademaritz. — Dionys Probst von Wisse- hrad, regni Boemie cancellarius, erklärt, dass er in seinem und der Probstei Namen dem Bischofe Conrad von Meissen die Dörfer Muschelwitz und Kubschütz in terra Budesinensi con- stitutas verkauft und dafür andere Güter in Oppavia erworben habe. A. d. MCCXLIX, IV nonas Julii. 58 Orig. im k. Archiv in Dresden. — Erben 1232. — C. d. Sax. II. 1. 130. — C. d. Sil. VII. Nr. 699. 1250. 1. September. Prag. — Wenzel König von Böhmen bestätigt dem Kloster Hradisch alle Besitzungen und Rechte, darunter den Zoll bei Grätz (in Hradecz secus Oppauiam), wo es den 6. Denar oder die 6. Woche besitzt, dann eine Ta� berne bei Troppau infra milliare et propius.' D. Prage anno d. 59 MCCL, kal. Septembris. Orig, im Klosterarchive. — C. d. Mor. V. 234. — Erben p. 580, anfäng- lich mit dem falschen Jahresdatum 1240 (nach den Hradischer Annalen) C. d Mor. II. 375 und Erben 1002. — vgl. Dudik, Troppau. Beilage 14. — Dieser Urkunde scheint die falsche Urkunde von 1249 (C. d. Mor. III. 109) nachge- ahmt zu sein. 1250. 18. December. Lyon. — Papst Innocenz IV. be- stätigt die Besitzungen des Klosters Welehrad, darunter Stibro- witz, Jeskendorf (Jäschkowitz?), Sczadec (Zottig), Jamenicz (Jamnitz), Ekkardisdorf (Eckersdorf),Hermansdorf(Hermersdorf), Bratrigsdorf (Brättersdorf), Mladotsdorf (Mladetschko), Turkowe (Turkau in Pr. Schles.), Clebiczstowe (Klepsch), Hoscicz (Hoschitz), Balaticz (Lolatitz), Piscz (Pischtz), Had (Hatsch), beide nördlich von Hultschin, Darkendorf (Darkowitz bei Be- neschau?), Sibodesdorf (Seitendorf?). Datum Lugduni XV kal. Januarii, ind. VIIII, incarn. dn. anno MCCL., pontific. — anno VIII.2 60 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. III. 128. — Erben 1256. — C. d. Sil. VII. Nr. 729. 1251. 1. August. Hotzenplotz. — Bruno Bischof von Olmütz bestätigt seinem Diener Berthold das Lehen in Hirsitz. U. d. Z.: 1 Von diesen heisst es : in quibus primitus a nostris beneficiariis vel civibus Olomucensibus vel aliis civibus impediebantur. Die Indictio ist unrichtig, ind. IX könnte für 1250 nur gelten, wenn man eine September-Indiction annehmen könnte. Indessen wird damals die Ind. sehr nachlässig gebraucht, die Pontificatsjahre ergeben 1250. 8*
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116 Herbordus dapifer noster de Vullmsteyn, Johannes filius ipsius Albertus Snypir, Conradus de Brucks cives Oppavienses. Dat. in Hocemploz a. dn. MCCLI, kal. Augusti. Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 140. — Erben 1273. 61 1253. 25. Jänner. — Bruno Bischof von Olmütz ent- scheidet in einem Streite zwischen dem Kloster Oslowan und dem Notar des Königs, Arnold, dass dieser die Kirche von Neukirchen auf Lebenszeit behalten solle, dem Kloster aber das Patronatsrecht zustehe. A. d. MCCLIII, in die conver- sionis b. Pauli, ordinationis nostre a. VI. 62 Aus dem Orig. im Klosterarchive C. d. Mor. III. 162. — Erben 1319. 1253. — Otokar Herzog von Oesterreich und Steiermark und Markgraf von Mähren verleiht dem Olmützer Kämmerer Pardus das Dorf Usisko. U. d. Z.: Budizlaus judex Oppa- viensis. 63 Orig. im Capitelarchiv in Olmütz. — C. d. Mor. III. 172. — Erben 1341. 1253. — Polen und Russen im Bunde mit Wladislaw von Oppeln verwüsten das Troppauische. Annal. capit. Cracov. (Pertz XIX. 600): eodem anno dux Boleslaus Cracovie et dux Wladislaus Opolie cum Ruthenorum exercitu terram Opaviensem vastaverunt et multam familiam et predam aliam Rutheni ab- duxerunt. Troppau wurde von Benesch von Beneschau ver- theidigt. (Palacky, Mongoleneinfall p. 401. vgl. den Bericht der Ipatyewska’schen Chronik bei Weltzel, Geschichte v. Ratibor p. 34.) 64 1255. 6. Febr. — Otokar berührt auf der Heimkehr vom Kreuzzuge gegen die Preussen die Stadt Troppau. (Princeps ergo Bohemiae venit Opaviam VIII idus Februarii, inde prope- ravit in Austriam.) Canonic. Prag. cont. Cosmae. Pertz XI. 182. 65 1255. 19. Juli. Prag. — Přemysl (Otokar) König v. Böhmen verträgt sich unter Vermittlung des Bischofs Pran- dota v. Krakau mit den polnischen Fürsten und Daniel König der Russen, welche sein Land, besonders das Troppauische, sehr verwüstet haben. Dat. Pragae XIII kal. Augusti, ind. XIII. 66 Gladyssewicz, žywot Prandoty p. 199. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau.
116 Herbordus dapifer noster de Vullmsteyn, Johannes filius ipsius Albertus Snypir, Conradus de Brucks cives Oppavienses. Dat. in Hocemploz a. dn. MCCLI, kal. Augusti. Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 140. — Erben 1273. 61 1253. 25. Jänner. — Bruno Bischof von Olmütz ent- scheidet in einem Streite zwischen dem Kloster Oslowan und dem Notar des Königs, Arnold, dass dieser die Kirche von Neukirchen auf Lebenszeit behalten solle, dem Kloster aber das Patronatsrecht zustehe. A. d. MCCLIII, in die conver- sionis b. Pauli, ordinationis nostre a. VI. 62 Aus dem Orig. im Klosterarchive C. d. Mor. III. 162. — Erben 1319. 1253. — Otokar Herzog von Oesterreich und Steiermark und Markgraf von Mähren verleiht dem Olmützer Kämmerer Pardus das Dorf Usisko. U. d. Z.: Budizlaus judex Oppa- viensis. 63 Orig. im Capitelarchiv in Olmütz. — C. d. Mor. III. 172. — Erben 1341. 1253. — Polen und Russen im Bunde mit Wladislaw von Oppeln verwüsten das Troppauische. Annal. capit. Cracov. (Pertz XIX. 600): eodem anno dux Boleslaus Cracovie et dux Wladislaus Opolie cum Ruthenorum exercitu terram Opaviensem vastaverunt et multam familiam et predam aliam Rutheni ab- duxerunt. Troppau wurde von Benesch von Beneschau ver- theidigt. (Palacky, Mongoleneinfall p. 401. vgl. den Bericht der Ipatyewska’schen Chronik bei Weltzel, Geschichte v. Ratibor p. 34.) 64 1255. 6. Febr. — Otokar berührt auf der Heimkehr vom Kreuzzuge gegen die Preussen die Stadt Troppau. (Princeps ergo Bohemiae venit Opaviam VIII idus Februarii, inde prope- ravit in Austriam.) Canonic. Prag. cont. Cosmae. Pertz XI. 182. 65 1255. 19. Juli. Prag. — Přemysl (Otokar) König v. Böhmen verträgt sich unter Vermittlung des Bischofs Pran- dota v. Krakau mit den polnischen Fürsten und Daniel König der Russen, welche sein Land, besonders das Troppauische, sehr verwüstet haben. Dat. Pragae XIII kal. Augusti, ind. XIII. 66 Gladyssewicz, žywot Prandoty p. 199. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau.
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117 1255. 4. October. Prag. — Premysl (Otokar) Herzog und Erbe des böhmischen Reichs, Herzog von Oesterreich und Markgraf v. Mähren, verzeiht um des Beistandes willen, den ihm der heilige Stanislaus, von dem er eine Reliquie, nämlich den Arm besitzt, auf dem preussischen Feldzuge geleistet hat, die Beschädigung seiner Lande, besonders des Troppauer Gebietes, und verspricht das Land seines Vetters, Herzogs Boleslaus v. Krakau und Sendomir, vor allen Angreifern, besonders Schisma- tikern und Heiden, zu schützen, doch wünscht er die Ausliefe- rung der Gefangenen, die noch in Polen festgehalten werden. Dat. 67 Pragae IV non. Octobris, ind. XIII. Liber Privilegiorum capituli Cracov. II. f. 21 im Krakauer Domarchiv. — Regest im kgl. Staatsarchiv in Breslau. 1255. 6. November. Olmütz. — Bruno Bischof von Olmütz und sein Capitel vergleichen sich mit dem Abte von Břewnow wegen der Zehnten von einigen zu Raygern gehörigen Dör- fern. U. d. Z.: Haidolfus archidiaconus Opaviensis. Acta in Olomutz, anno gracie MCCLV, VIII idus Nouembris, pontif. nostri anno IX. Orig. in Raygern. — C. d. Mor. III. 195. 68 1255. 7. Nov. Olmütz. — Bruno Bischof von Olmütz be- lehnt den Herbord, seinen Truchsess, der sich im Kampfe mit H. Wladislaw v. Oppeln Verdienste erworben, mit den Dörfern Gläsin mit 50 Mansen, Thomas (Thomnitz) mit 24 Mansen, beide in Polen gelegen und von H. Wladislaus als Schaden- ersatz der Olmützer Kirche abgetreten, — dann mit Rudolues- walt (Rosswald) mit 40 Mansen, Godeuridestorp mit 35 M. und dem Dorfe Slawecowe,(Schlakau?) mit 35 M. nach Magdebur- gischem Rechte (iure, ministerialium Magdeburgensis ecclesiae), dazu verleiht er ihm die Hälfte des Schlosses Wlmensten (Fül- lenstein) als Zubehör des Truchsessamtes. Dagegen übergibt Herbord seine Söhne Johann Herbord und Theoderich der Ol- mützer Kirche als Ministerialen, nachdem er sie von dem Kloster Molebeke in der Mindener Diöcese, deren Ministerialen sie früher waren, befreit hat, und verpflichtet sich einem Tausch der Hälfte des Dorfes Godeuridestorp (que ante castrum Wl- mensten sita est) von Seite des Bischofs nicht entgegen zu treten. Act. Olomuz anno MCCLV, VIII idus Nouembris. 69 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 198.
117 1255. 4. October. Prag. — Premysl (Otokar) Herzog und Erbe des böhmischen Reichs, Herzog von Oesterreich und Markgraf v. Mähren, verzeiht um des Beistandes willen, den ihm der heilige Stanislaus, von dem er eine Reliquie, nämlich den Arm besitzt, auf dem preussischen Feldzuge geleistet hat, die Beschädigung seiner Lande, besonders des Troppauer Gebietes, und verspricht das Land seines Vetters, Herzogs Boleslaus v. Krakau und Sendomir, vor allen Angreifern, besonders Schisma- tikern und Heiden, zu schützen, doch wünscht er die Ausliefe- rung der Gefangenen, die noch in Polen festgehalten werden. Dat. 67 Pragae IV non. Octobris, ind. XIII. Liber Privilegiorum capituli Cracov. II. f. 21 im Krakauer Domarchiv. — Regest im kgl. Staatsarchiv in Breslau. 1255. 6. November. Olmütz. — Bruno Bischof von Olmütz und sein Capitel vergleichen sich mit dem Abte von Břewnow wegen der Zehnten von einigen zu Raygern gehörigen Dör- fern. U. d. Z.: Haidolfus archidiaconus Opaviensis. Acta in Olomutz, anno gracie MCCLV, VIII idus Nouembris, pontif. nostri anno IX. Orig. in Raygern. — C. d. Mor. III. 195. 68 1255. 7. Nov. Olmütz. — Bruno Bischof von Olmütz be- lehnt den Herbord, seinen Truchsess, der sich im Kampfe mit H. Wladislaw v. Oppeln Verdienste erworben, mit den Dörfern Gläsin mit 50 Mansen, Thomas (Thomnitz) mit 24 Mansen, beide in Polen gelegen und von H. Wladislaus als Schaden- ersatz der Olmützer Kirche abgetreten, — dann mit Rudolues- walt (Rosswald) mit 40 Mansen, Godeuridestorp mit 35 M. und dem Dorfe Slawecowe,(Schlakau?) mit 35 M. nach Magdebur- gischem Rechte (iure, ministerialium Magdeburgensis ecclesiae), dazu verleiht er ihm die Hälfte des Schlosses Wlmensten (Fül- lenstein) als Zubehör des Truchsessamtes. Dagegen übergibt Herbord seine Söhne Johann Herbord und Theoderich der Ol- mützer Kirche als Ministerialen, nachdem er sie von dem Kloster Molebeke in der Mindener Diöcese, deren Ministerialen sie früher waren, befreit hat, und verpflichtet sich einem Tausch der Hälfte des Dorfes Godeuridestorp (que ante castrum Wl- mensten sita est) von Seite des Bischofs nicht entgegen zu treten. Act. Olomuz anno MCCLV, VIII idus Nouembris. 69 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 198.
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118 1255. 17. Decemb. Znaim. — Boček Graf von Bernek und Castellan von Znaim gibt zu seinem Seelenheile dem von ihm gegründeten Kloster Saar unter anderem auch sein Erbgut bei Troppau, nämlich Milostowitz und Plesna, und die Hälfte des Dorfes Putsche. Acta in Znoym, XVI kal. Januarii, verbi incarnati anno MCCLV, ind. XIII. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. III. 200. 70 1256. 16. Jänner. Olmütz. — Otokar König von Böhmen etc. bestätigt die Privilegien des Klosters Welehrad von 1228 (Nr. 23) und 1232. U. d. Z.: Jancho burgrauius de Gradech, Hartlebus frater suus. A. inc. dn. MCCLVI, XVII kal. Februarii. Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. III. 203. 71 1256. 2. Juni. Olmütz. Bruno Bischof von Olmütz gibt dem Helembert vom Thurm (de turri) für das Dorf Schönau (in Polonia sita) 210 Mansen im District Zlawitschin (östl. v. Ung. Hradisch) nach Lehensrecht. U. d. Z.: Heydolphus archidiaconus provincie Opauiensis. Anno dn. MCCLVI, IIII nonas Junii. Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. III. 209. 72 1256. 16. Juli. Troppau. — Přemysl, rex Bohemorum tercius," bestätigt die Besitzungen und Rechte der Olmützer Kirche. U. d. Z.: Jenchzo castellanus Gradicensis, Budizlaus iudex Oppauiensis. Anno gracie MCCLVI et publicata in colloquio generali in Oppauia celebrato, XVII kal. Augusti. 73 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 214. 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Otokar König v. Böhmen etc. bestätigt den Tausch eines Hofes (curia) in Opawicz (Tropp- lowitz) für einen Hof in Slawkow (Schlakau?) zwischen den Bürgern von Troppau und dem deutschen Orden daselbst. U. d. Z.: Hartlibus et Jaenzo fratres. Dat. apud Opaviam, — act. anno d. MCCLVI, XV kal. Augusti. 74 Copie saec. XV im Stadtarchiv in Troppau. — C. d. Mor. III. 220. 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Otokar König von Böh- men bestätigt, dass die Brüder des Johanniter-Ordens in Gröb- 1 Dieser Titel ist ungewöhnlich.
118 1255. 17. Decemb. Znaim. — Boček Graf von Bernek und Castellan von Znaim gibt zu seinem Seelenheile dem von ihm gegründeten Kloster Saar unter anderem auch sein Erbgut bei Troppau, nämlich Milostowitz und Plesna, und die Hälfte des Dorfes Putsche. Acta in Znoym, XVI kal. Januarii, verbi incarnati anno MCCLV, ind. XIII. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. III. 200. 70 1256. 16. Jänner. Olmütz. — Otokar König von Böhmen etc. bestätigt die Privilegien des Klosters Welehrad von 1228 (Nr. 23) und 1232. U. d. Z.: Jancho burgrauius de Gradech, Hartlebus frater suus. A. inc. dn. MCCLVI, XVII kal. Februarii. Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. III. 203. 71 1256. 2. Juni. Olmütz. Bruno Bischof von Olmütz gibt dem Helembert vom Thurm (de turri) für das Dorf Schönau (in Polonia sita) 210 Mansen im District Zlawitschin (östl. v. Ung. Hradisch) nach Lehensrecht. U. d. Z.: Heydolphus archidiaconus provincie Opauiensis. Anno dn. MCCLVI, IIII nonas Junii. Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. III. 209. 72 1256. 16. Juli. Troppau. — Přemysl, rex Bohemorum tercius," bestätigt die Besitzungen und Rechte der Olmützer Kirche. U. d. Z.: Jenchzo castellanus Gradicensis, Budizlaus iudex Oppauiensis. Anno gracie MCCLVI et publicata in colloquio generali in Oppauia celebrato, XVII kal. Augusti. 73 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. III. 214. 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Otokar König v. Böhmen etc. bestätigt den Tausch eines Hofes (curia) in Opawicz (Tropp- lowitz) für einen Hof in Slawkow (Schlakau?) zwischen den Bürgern von Troppau und dem deutschen Orden daselbst. U. d. Z.: Hartlibus et Jaenzo fratres. Dat. apud Opaviam, — act. anno d. MCCLVI, XV kal. Augusti. 74 Copie saec. XV im Stadtarchiv in Troppau. — C. d. Mor. III. 220. 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Otokar König von Böh- men bestätigt, dass die Brüder des Johanniter-Ordens in Gröb- 1 Dieser Titel ist ungewöhnlich.
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119 nik (bei Leobschütz) dem Pardus, Kämmerer von Olmütz, die Nutzniessung des Dorfes Ugezde verliehen haben. Dies. Zeu- gen und Datum. Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. III. 220. 75 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Parduz, Kämmerer von Olmütz, übergibt seinen Antheil vom Dorfe Dirsizlawe (Dirschel) den Johannitern in Gröbnik. Dies. Zeugen und Datum. 76 Orig. ebendas. — C. d. Mor. III. 221. 1256. 6. Nov. — Bruno Bischof v. Olmütz schliesst einen Vergleich mit dem Kloster in Leitomischl. U. d. Z.: Heydolfus Oppauiensis diaconus. C. d. Mor. III. 223. 77 1256. Grätz. — Přemislaw König zu Behem, Fürst in Schlesien, Herr zu Troppe (!) bestätigt den Johannitern den Besitz von Gröbnik und verbietet speciell in diesem Hause oder in des Ordens Gütern gewaltsam Herberge zu fordern. Uffm 78 Schloss zu Grecz. Gärth, Handschriftl. Gesch. v. Gröbnik p. 367. Excerpt aus der General- confirmation der Gröbniker Priv. von 1519. — C. d. Mor. VII. 760. 1256. — Otokar König v. Böhmen schliesst mit Wla- dislaw von Oppeln Frieden und bestimmt die Gränzen, videlicet quod metae terrae Moraviae et ducatus Opoliensis a terminis episcopatus Wratizlawiensis, scilicet in villa que Lypa nuncu- patur — et abinde usque in villam Bogun nominatam predicti ducis Opoliae protenduntur. A qua siquidem villa eaedem metae fluvium, qui Odra dicitur, transeunt versus villam Grussene et abinde in Ostrawam fluvium, qui usque ad terminos terrae Un- 79 garie protenditur, discurrentes — Formelbuch der K. Kunigunde. Palacky, Formelbücher p. 300. — C. d. Mor. VII. 916. 1257. 30. Jänner. Lateran. — Papst Alexander IV. be- stätigt den Tausch, den der deutsche Orden mit dem Capitel der Laterankirche eingegangen. Letzteres übergab dem d. Orden den jährlichen Zins eines Vierdungs von der Kirche in Niplawicz de Opawia (Neplachowitz) gegen einige Weinberge bei Rom, da dem letzteren die Kirche der Reform wegen vom Olmützer Bischof übertragen worden war. Dat. Laterani III kal. Februarii, pont. a. III. 80
119 nik (bei Leobschütz) dem Pardus, Kämmerer von Olmütz, die Nutzniessung des Dorfes Ugezde verliehen haben. Dies. Zeu- gen und Datum. Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. III. 220. 75 1256. 18. Juli. bei Troppau. — Parduz, Kämmerer von Olmütz, übergibt seinen Antheil vom Dorfe Dirsizlawe (Dirschel) den Johannitern in Gröbnik. Dies. Zeugen und Datum. 76 Orig. ebendas. — C. d. Mor. III. 221. 1256. 6. Nov. — Bruno Bischof v. Olmütz schliesst einen Vergleich mit dem Kloster in Leitomischl. U. d. Z.: Heydolfus Oppauiensis diaconus. C. d. Mor. III. 223. 77 1256. Grätz. — Přemislaw König zu Behem, Fürst in Schlesien, Herr zu Troppe (!) bestätigt den Johannitern den Besitz von Gröbnik und verbietet speciell in diesem Hause oder in des Ordens Gütern gewaltsam Herberge zu fordern. Uffm 78 Schloss zu Grecz. Gärth, Handschriftl. Gesch. v. Gröbnik p. 367. Excerpt aus der General- confirmation der Gröbniker Priv. von 1519. — C. d. Mor. VII. 760. 1256. — Otokar König v. Böhmen schliesst mit Wla- dislaw von Oppeln Frieden und bestimmt die Gränzen, videlicet quod metae terrae Moraviae et ducatus Opoliensis a terminis episcopatus Wratizlawiensis, scilicet in villa que Lypa nuncu- patur — et abinde usque in villam Bogun nominatam predicti ducis Opoliae protenduntur. A qua siquidem villa eaedem metae fluvium, qui Odra dicitur, transeunt versus villam Grussene et abinde in Ostrawam fluvium, qui usque ad terminos terrae Un- 79 garie protenditur, discurrentes — Formelbuch der K. Kunigunde. Palacky, Formelbücher p. 300. — C. d. Mor. VII. 916. 1257. 30. Jänner. Lateran. — Papst Alexander IV. be- stätigt den Tausch, den der deutsche Orden mit dem Capitel der Laterankirche eingegangen. Letzteres übergab dem d. Orden den jährlichen Zins eines Vierdungs von der Kirche in Niplawicz de Opawia (Neplachowitz) gegen einige Weinberge bei Rom, da dem letzteren die Kirche der Reform wegen vom Olmützer Bischof übertragen worden war. Dat. Laterani III kal. Februarii, pont. a. III. 80
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120 Päpstl. Reg. — C. d. Mor. III. 228. — Dies wurde unter demselben Datum dem Bischof von Olmütz (a. a. O. III. 230) und dem Könige Otokar (III. 231) mitgetheilt. 1257. 17. April. Lateran. — Papst Alexander IV. ernennt die Minoriten Bartholomäus, Lector in Brünn, und Lambert ge- nannt der Deutsche zu Inquisitoren der Ketzerei in Böhmen und an der Gränze Polens (Polonie confiniis). Dat. Laterani XV kal. Maii, pontif. a. III. Aus den päpstl. Regesten. — C. d. Mor. III. 238. 81 1258. 3. Jänner. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz creirt 4 Canonicatspräbenden. U. d. Z.: Heydolfus Opauien- sis archidiaconus. Act. Olomucz III nonas Januarii a. d. MCCLVIII. C. d. Mor. III. 253. 82 1259. 5. Jänner. Brünn.— Otokar König v. Böhmen be- stätigt dem Kloster Tischnowitz das Privilegium des Markgrafen Přemysl und die darin aufgeführten Besitzungen, darunter Bochuwalewiz, quod et Hohendorf nuncupatur, cum tabernis ac omni jure et utilitate. U. d. Z.: Jaenzo purchrauius de Graecz, Hartlibus frater ejus. Dat. in Brunna anno ab inc. dni. MCCLVIIII, non. Januarii. Orig. im Klosterarchiv in Brünn. — C. d. Mor. III. 264. 83 1259. 17. Nov. Znaim. — Otokar K. v. Böhmen bestä- tigt dem Capellan Elias und dessen Nachfolgern, dass der Zehent vom Zoll und Zinse der Leobschützer Kirche gehöre, wie es durch ehrliches Zeugniss (testimonio honesto) sei nach- gewiesen worden. An. MCCLIX, XV kal. Decembris. 84 Aus der Bestätigung der Königin Kunigunde im Johanniter�Archiv in Prag. — C. d. Mor. III. 275. — Palacky, Formelbücher I. 313. — vgl. Kleiber, Geschichte d. Stadt Leobschütz (I) p. 15. 1260. 4. April. Piezk. — Otokar König v. Böhmen lässt den Bürgern von Troppau den Zins von den Schankhäusern nach. — Anno dn. MCCLX, in die sancto Pasce. 85 g Copialbuch des 17. Jahrh. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. III. 277. 1260. Juni. Hohenfurth. — Wok von Rosenberg erneuert und bestätigt seiner Stiftung, dem Kloster Hohenfurth, die von ihm gemachten Schenkungen, darunter item in terra Opaviae villam unam Kotzen (Kotzen, 1/4 M. südl. v. Neustadt in Pr.-
120 Päpstl. Reg. — C. d. Mor. III. 228. — Dies wurde unter demselben Datum dem Bischof von Olmütz (a. a. O. III. 230) und dem Könige Otokar (III. 231) mitgetheilt. 1257. 17. April. Lateran. — Papst Alexander IV. ernennt die Minoriten Bartholomäus, Lector in Brünn, und Lambert ge- nannt der Deutsche zu Inquisitoren der Ketzerei in Böhmen und an der Gränze Polens (Polonie confiniis). Dat. Laterani XV kal. Maii, pontif. a. III. Aus den päpstl. Regesten. — C. d. Mor. III. 238. 81 1258. 3. Jänner. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz creirt 4 Canonicatspräbenden. U. d. Z.: Heydolfus Opauien- sis archidiaconus. Act. Olomucz III nonas Januarii a. d. MCCLVIII. C. d. Mor. III. 253. 82 1259. 5. Jänner. Brünn.— Otokar König v. Böhmen be- stätigt dem Kloster Tischnowitz das Privilegium des Markgrafen Přemysl und die darin aufgeführten Besitzungen, darunter Bochuwalewiz, quod et Hohendorf nuncupatur, cum tabernis ac omni jure et utilitate. U. d. Z.: Jaenzo purchrauius de Graecz, Hartlibus frater ejus. Dat. in Brunna anno ab inc. dni. MCCLVIIII, non. Januarii. Orig. im Klosterarchiv in Brünn. — C. d. Mor. III. 264. 83 1259. 17. Nov. Znaim. — Otokar K. v. Böhmen bestä- tigt dem Capellan Elias und dessen Nachfolgern, dass der Zehent vom Zoll und Zinse der Leobschützer Kirche gehöre, wie es durch ehrliches Zeugniss (testimonio honesto) sei nach- gewiesen worden. An. MCCLIX, XV kal. Decembris. 84 Aus der Bestätigung der Königin Kunigunde im Johanniter�Archiv in Prag. — C. d. Mor. III. 275. — Palacky, Formelbücher I. 313. — vgl. Kleiber, Geschichte d. Stadt Leobschütz (I) p. 15. 1260. 4. April. Piezk. — Otokar König v. Böhmen lässt den Bürgern von Troppau den Zins von den Schankhäusern nach. — Anno dn. MCCLX, in die sancto Pasce. 85 g Copialbuch des 17. Jahrh. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. III. 277. 1260. Juni. Hohenfurth. — Wok von Rosenberg erneuert und bestätigt seiner Stiftung, dem Kloster Hohenfurth, die von ihm gemachten Schenkungen, darunter item in terra Opaviae villam unam Kotzen (Kotzen, 1/4 M. südl. v. Neustadt in Pr.-
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121 Schl.) nomine fundatam noviter et plantatam cum omnibus pro- ventibus ab ea venientibus, et in ea in presenti 52 viri hospites commorantur. Acta sunt autem in Hohenfurt et scripta in Rosenberch, anno gracie d. MCCLX, in mense Junii. r 86 Orig. im Stiftsarchive. — Die Urkunden des Klosters Hohenfurth, her. v. Pangerl in Fontes rer. austr. II. Abth. XXIII. Bd. p. 7. — Nochmals bestätigt von Wok v. Rosenberg am 29. Mai 1261 (p. 10) und vom Bischof Johann v. Prag 1. Juni 1259 (p. 4). 1260. 6. October. Anagni. — Papst Alexander IV. legi- timirt Nikolaus, den Sohn Otokars, und gestattet ihm, alle weltlichen Ehrenstellen, die er rechtmässiger Weise erhalten könne, annehmen zu dürfen. Dat. Anagnie II nonas Octob. pont. anno VI. Aus den päpstlichen Regesten. — C. d. Mor. III. 283. 87 1260. 21. Oct. Anagni. — Papst Alexander IV. erklärt dem Könige Otokar von Böhmen, dass, wenn er auch seinen natürlichen Sohn Nikolaus und seine Töchter legitimirt habe, es nicht in seiner Absicht gelegen sei, sie zur Thronfolge für berechtigt zu erklären. Der Ueberbringer des Schreibens Berar- dus de Turconio werde ihm das Nähere mittheilen. Dat. Anagnie, XII kal. Novembris, pontific. nostri a. VI. Aus den päpstl. Reg. — C. d. Mor. III. 289. 88 1261. 27. Jänner. Modřice. — Bruno Bischof v. Olmütz bestätigt die Schenkung des Grafen Boczek, Castellans von Znaim, an das Kloster Saar (vgl. Nr. 70). D. in Moderiz VI kal. Februarii a. domini MCCLXI. C. d. Mor. III. 295. 89 1261. 25. Februar. Lateran. — Papst Alexander IV. nimmt die Besitzungen des Klosters Welehrad in seinen Schutz, darunter possessiones, prata et pascua, que habetis in villa, que Stiboricz dicitur (Stibrowitz). Datum Laterani - V kal. Marcii, ind. III, inc. dn. anno MCCLX, pontif. anno VII. 90 Aus einem Welehrader Codex. — C. d. Mor. III. 304. vgl. Nr. 23. N 1261. 23. Mai. Piezk. — Otokar König von Böhmen verleiht dem Bischof Bruno von Olmütz den Bezirk Hullein. *.4 Die Indictio III stimmt wohl zu dem angegebenen Jahre 1260, — das 7. Pontificatsjahr beginnt aber erst Ende des J. 1260 (12. Dec.) — und es ist daher die Urkunde in das J. 1261 zu setzen.
121 Schl.) nomine fundatam noviter et plantatam cum omnibus pro- ventibus ab ea venientibus, et in ea in presenti 52 viri hospites commorantur. Acta sunt autem in Hohenfurt et scripta in Rosenberch, anno gracie d. MCCLX, in mense Junii. r 86 Orig. im Stiftsarchive. — Die Urkunden des Klosters Hohenfurth, her. v. Pangerl in Fontes rer. austr. II. Abth. XXIII. Bd. p. 7. — Nochmals bestätigt von Wok v. Rosenberg am 29. Mai 1261 (p. 10) und vom Bischof Johann v. Prag 1. Juni 1259 (p. 4). 1260. 6. October. Anagni. — Papst Alexander IV. legi- timirt Nikolaus, den Sohn Otokars, und gestattet ihm, alle weltlichen Ehrenstellen, die er rechtmässiger Weise erhalten könne, annehmen zu dürfen. Dat. Anagnie II nonas Octob. pont. anno VI. Aus den päpstlichen Regesten. — C. d. Mor. III. 283. 87 1260. 21. Oct. Anagni. — Papst Alexander IV. erklärt dem Könige Otokar von Böhmen, dass, wenn er auch seinen natürlichen Sohn Nikolaus und seine Töchter legitimirt habe, es nicht in seiner Absicht gelegen sei, sie zur Thronfolge für berechtigt zu erklären. Der Ueberbringer des Schreibens Berar- dus de Turconio werde ihm das Nähere mittheilen. Dat. Anagnie, XII kal. Novembris, pontific. nostri a. VI. Aus den päpstl. Reg. — C. d. Mor. III. 289. 88 1261. 27. Jänner. Modřice. — Bruno Bischof v. Olmütz bestätigt die Schenkung des Grafen Boczek, Castellans von Znaim, an das Kloster Saar (vgl. Nr. 70). D. in Moderiz VI kal. Februarii a. domini MCCLXI. C. d. Mor. III. 295. 89 1261. 25. Februar. Lateran. — Papst Alexander IV. nimmt die Besitzungen des Klosters Welehrad in seinen Schutz, darunter possessiones, prata et pascua, que habetis in villa, que Stiboricz dicitur (Stibrowitz). Datum Laterani - V kal. Marcii, ind. III, inc. dn. anno MCCLX, pontif. anno VII. 90 Aus einem Welehrader Codex. — C. d. Mor. III. 304. vgl. Nr. 23. N 1261. 23. Mai. Piezk. — Otokar König von Böhmen verleiht dem Bischof Bruno von Olmütz den Bezirk Hullein. *.4 Die Indictio III stimmt wohl zu dem angegebenen Jahre 1260, — das 7. Pontificatsjahr beginnt aber erst Ende des J. 1260 (12. Dec.) — und es ist daher die Urkunde in das J. 1261 zu setzen.
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122 U. d. Z.: Jaenzo burcrauius de Gretz, Hartlibus frater suus." A. dn. inc. MCCLXI, X kal. Junii, ind. IV. Orig. im Capitelsarch. in Olmütz. — C. d. Mor. III. 311. 91 1263. 12. Sept. Beyzka. — Otokar König von Böhmen etc. bestätigt den Johannitern in Gröbnig den Besitz des ihnen von König Wenzel geschenkten Erbgutes Gröbnig, verleiht ihnen die Gerichtsbarkeit und gestattet ihnen, sich daselbst ein festes Haus erbauen zu dürfen. — Act. in Beyzska a. d. MCCLXIII, factum ibidem per manus magistri Arnoldi tunc nostri protho- 92 notarii pridie idus Sept. Copie des 18. Jahrhunderts im Troppauer Landesarchiv. — C. d. Mor. VII. 765. 1265. 3. Febr. — Otokar König von Böhmen bestätigt dem bischöflichen Truchsess Herbord von Fullstein den Besitz der Dörfer Chrenowicze (Kranowitz) und Stepanowicz, eximirt die Bewohner von der Provincialvogtei und gibt dem Herbord 93 das Recht, Kranowitz zu einer Stadt zu erheben. Regest im kgl. Staatsarchiv in Breslau nach einer Mittheilung Weltzels aus der Bestätigungsurkunde König Johanns von 1303, 10. August. — Ein ähnliches Regest mit dem Datum nonis Februarii, Pragae siehe in C. d. Mor. V. 251. 1265. 25. Febr. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass er mit dem Abt und Convent des Klosters Welehrad dahin übereingekommen sei, dass letzteres ihm für den Zehnten seiner Besitzungen jährlich 1 Mark Goldes zahlen solle; unter diesen werden genannt: Pischl, Bolatitz, Klepsch, Hoschitz, Stibrowitz, Jäschkowitz, Zottig, Jamnitz, Brättersdorf, Mladečko, Ekkersdorf, Hermersdorf, Schönbrunn. — Dat. apud Cremeser, V kal. Martii anno d. MCCLXV. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. III. 372. 1265. 7. April. Wien. — Otokar König von Böhmen schenkt der Stadt Leobschütz 20 Lahne vom Walde bei Tropp- lowitz, wofür ihm die Stadt 4 Mark Goldes aus Erkenntlichkeit überreicht hat. — Act. Wienne anno d. MCCLXV, VII id. Aprilis. 94 95 1 In einer Urkunde Otokars vom 1. Mai 1262 (ibid. III. 335) erscheinen als Zeugen Hartlibus et Jaenzo fratres de Doblin — also war Jaenzo nicht mehr Burggraf.
122 U. d. Z.: Jaenzo burcrauius de Gretz, Hartlibus frater suus." A. dn. inc. MCCLXI, X kal. Junii, ind. IV. Orig. im Capitelsarch. in Olmütz. — C. d. Mor. III. 311. 91 1263. 12. Sept. Beyzka. — Otokar König von Böhmen etc. bestätigt den Johannitern in Gröbnig den Besitz des ihnen von König Wenzel geschenkten Erbgutes Gröbnig, verleiht ihnen die Gerichtsbarkeit und gestattet ihnen, sich daselbst ein festes Haus erbauen zu dürfen. — Act. in Beyzska a. d. MCCLXIII, factum ibidem per manus magistri Arnoldi tunc nostri protho- 92 notarii pridie idus Sept. Copie des 18. Jahrhunderts im Troppauer Landesarchiv. — C. d. Mor. VII. 765. 1265. 3. Febr. — Otokar König von Böhmen bestätigt dem bischöflichen Truchsess Herbord von Fullstein den Besitz der Dörfer Chrenowicze (Kranowitz) und Stepanowicz, eximirt die Bewohner von der Provincialvogtei und gibt dem Herbord 93 das Recht, Kranowitz zu einer Stadt zu erheben. Regest im kgl. Staatsarchiv in Breslau nach einer Mittheilung Weltzels aus der Bestätigungsurkunde König Johanns von 1303, 10. August. — Ein ähnliches Regest mit dem Datum nonis Februarii, Pragae siehe in C. d. Mor. V. 251. 1265. 25. Febr. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass er mit dem Abt und Convent des Klosters Welehrad dahin übereingekommen sei, dass letzteres ihm für den Zehnten seiner Besitzungen jährlich 1 Mark Goldes zahlen solle; unter diesen werden genannt: Pischl, Bolatitz, Klepsch, Hoschitz, Stibrowitz, Jäschkowitz, Zottig, Jamnitz, Brättersdorf, Mladečko, Ekkersdorf, Hermersdorf, Schönbrunn. — Dat. apud Cremeser, V kal. Martii anno d. MCCLXV. Orig. im Klosterarchiv. — C. d. Mor. III. 372. 1265. 7. April. Wien. — Otokar König von Böhmen schenkt der Stadt Leobschütz 20 Lahne vom Walde bei Tropp- lowitz, wofür ihm die Stadt 4 Mark Goldes aus Erkenntlichkeit überreicht hat. — Act. Wienne anno d. MCCLXV, VII id. Aprilis. 94 95 1 In einer Urkunde Otokars vom 1. Mai 1262 (ibid. III. 335) erscheinen als Zeugen Hartlibus et Jaenzo fratres de Doblin — also war Jaenzo nicht mehr Burggraf.
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123 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte der St. Leobschütz (1) p. 25. — C. d. Mor. VII. 767. — In Uebersetzung bei Minsberg, Gesch. v. Leobschütz p. 115; vgl. darüber Kleiber a. a. O. p. 11. 1266. 3. Juni. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass sich wegen des Patronatsrechtes über die Kirche zu Neukirchen zwischen dem Kloster Oslowan und der Königin Kunigunde Streit erhoben, dass aber letztere ihr Recht dem Kloster abgetreten, und inserirt das bezügliche Schreiben der Königin d. Prag 14. April (XVIII kal. Maii). — Dat. in Cremeser IV non. Junii a. d. MCCLXVI. Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. III. 384. 96 1266. 1. Nov. Füllstein. — Bruno Bischof von Olmütz überträgt seinem Diener Theoderich von Broda die käuflich erworbenen 11/2 Lahne im Dorfe Mathisdorf (Matzdorf) als Lehen für männliche und weibliche Nachkommen. Z.: Hey- dolfus decanus, Conradus scolasticus ecclesie nostre, Johannes de Ketscher capellanus noster, Johannes et Arnoldus notarii nostri, Herbordus de Fullenstein dapifer noster, et Johannes filius suus, Henricus et Johannes de Broda, Otto de Livonia, Henricus Struz milites nostri et quam pl. alii. Dat. in Füllen- stein a. d. MCCLXVI in die omnium sanctorum. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. III. 387. 97 1267. 22. Jänner. Prag. — Kunigunde Königin von Böhmen bestätigt aus Anlass des Streites über Neukirchen dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über dasselbe und die darauf bezüglichen Privilegien des Markgrafen Premysl vom J. 1234 (Nr. 33), des Königs Wenzel von 1236 (Nr. 35), des Olmützer Bischofs Robert von 1237 (Nr. 38) und die letzt- getroffene (inserirte) Entscheidung des Bischofs Bruno, dass nämlich Arnold, Notar des Königs, dem die Königin die Kirche verliehen, diese auf Lebenszeit behalten solle, dagegen die Königin auf das Patronatsrecht verzichte. — Dat. Prage a. d. MCCLXVII, XI kal. Febr. 98 Orig. im Klosterarch. — C. d. Mor. III. 388. 1269. 4. Juli. Brünn. — Otokar König von Böhmen verleiht der Stadt Iglau das Recht der Waarenniederlage. U. d. Z.: Nicolaus dominus Opavie. Anno dn. MCCLXIX, IV nonas Julii — coronationis nostre anno VIII, ind. XII. 99 Orig. in Iglau. — C. d. Mor. IV. 27. — Tomaschek, Deutsches Recht in Oestr. im 13. Jahrh. Wien 1859, p. 325.
123 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte der St. Leobschütz (1) p. 25. — C. d. Mor. VII. 767. — In Uebersetzung bei Minsberg, Gesch. v. Leobschütz p. 115; vgl. darüber Kleiber a. a. O. p. 11. 1266. 3. Juni. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass sich wegen des Patronatsrechtes über die Kirche zu Neukirchen zwischen dem Kloster Oslowan und der Königin Kunigunde Streit erhoben, dass aber letztere ihr Recht dem Kloster abgetreten, und inserirt das bezügliche Schreiben der Königin d. Prag 14. April (XVIII kal. Maii). — Dat. in Cremeser IV non. Junii a. d. MCCLXVI. Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. III. 384. 96 1266. 1. Nov. Füllstein. — Bruno Bischof von Olmütz überträgt seinem Diener Theoderich von Broda die käuflich erworbenen 11/2 Lahne im Dorfe Mathisdorf (Matzdorf) als Lehen für männliche und weibliche Nachkommen. Z.: Hey- dolfus decanus, Conradus scolasticus ecclesie nostre, Johannes de Ketscher capellanus noster, Johannes et Arnoldus notarii nostri, Herbordus de Fullenstein dapifer noster, et Johannes filius suus, Henricus et Johannes de Broda, Otto de Livonia, Henricus Struz milites nostri et quam pl. alii. Dat. in Füllen- stein a. d. MCCLXVI in die omnium sanctorum. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. III. 387. 97 1267. 22. Jänner. Prag. — Kunigunde Königin von Böhmen bestätigt aus Anlass des Streites über Neukirchen dem Kloster Oslowan das Patronatsrecht über dasselbe und die darauf bezüglichen Privilegien des Markgrafen Premysl vom J. 1234 (Nr. 33), des Königs Wenzel von 1236 (Nr. 35), des Olmützer Bischofs Robert von 1237 (Nr. 38) und die letzt- getroffene (inserirte) Entscheidung des Bischofs Bruno, dass nämlich Arnold, Notar des Königs, dem die Königin die Kirche verliehen, diese auf Lebenszeit behalten solle, dagegen die Königin auf das Patronatsrecht verzichte. — Dat. Prage a. d. MCCLXVII, XI kal. Febr. 98 Orig. im Klosterarch. — C. d. Mor. III. 388. 1269. 4. Juli. Brünn. — Otokar König von Böhmen verleiht der Stadt Iglau das Recht der Waarenniederlage. U. d. Z.: Nicolaus dominus Opavie. Anno dn. MCCLXIX, IV nonas Julii — coronationis nostre anno VIII, ind. XII. 99 Orig. in Iglau. — C. d. Mor. IV. 27. — Tomaschek, Deutsches Recht in Oestr. im 13. Jahrh. Wien 1859, p. 325.
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124 1269. 4. September. Troppau. — Abt Lupinus und der Convent des Klosters Welehrad erklären, dass einst Abt Hart- lieb dem Troppauer Bürger Hermann Lohen einige Güter in Gross- und Kleinhoschitz für 84 Mark Silber ohne Bewilligung des Conventes verkauft habe. Da sie nun denselben bei dem von König Otokar zum Richter bestimmten Unterkämmerer Hartlieb gerichtlich belangen wollten, hätten sich mehrere angesehene Personen für Hermann Lohen verwendet, und da sich derselbe ihrer Gnade ergeben, hätten sie ein Schiedsgericht angenommen und dazu Cuno, Kämmerer von Olmütz, und Herrn Zaschit, ihr Gegner aber die Ritter Milota und Mrakota gewählt. Dieses bestimmte, dass Hermann Lohen in Klein- hoschitz einen Mansus, der 1 Mark und 1 Loth trägt, eine Mühle, die eine halbe Mark, einen Garten und andere Be- sitzungen, die 1 Loth oder darüber jährlich tragen, dem Kloster übergebe, dagegen alle Besitzungen in Grosshoschitz behalte. — U. d. Z.: Gunpertus aduocatus de Lubeschiez 'et Theodericus frater ejus, Sifridus de Jegerdorf, Vilhelmus Strippir aduocatus Oppauiensis et Albertus frater ejus. Erenfridus et Rapoto, Meinhardus, Wilhelmus cognomento Hovwer, Henningus magister monete, Heroldus et Cristanus filii Volradi, cives Oppavienses. — Acta — in choro minorum fratrum in Oppauia a. verbi inc. MCCLXIX, pridie non. Sept., ind. XII. Orig, im Archiv zu Wittingau. — C. d. Mor. IV. 29. 100 1269. 6. Dec. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz gründet die Stadt Braunsberg und gibt ihr Magdeburgisches Recht, das sie von Troppau erhalten soll (preterea ut promisi, quod meis civibus jus Meydburgense doccatur apud Oppauiam tenorem obtinere). — Acta in Ketcer, anno dn. MCCLXIX, in die b. Nicholai. Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 3 101 3. 1270. 16. Febr. Brünn. — Otokar König von Böhmen bestätigt dem Kloster Welehrad die demselben von seinem Grossvater und Vater (1232) 1 verliehenen Privilegien und Be- sitzungen, darunter in Opaviensi provincia: Styboricz (Stibro- witz), Jezdkowitz (Jeschkowitz), Jemniz (Jamnitz), Zadech (Zottig), Hlamniz (Glomnitz), Mladodiz (Mladotschko), Bratsico- 1 C. d. Mor. II. 236.
124 1269. 4. September. Troppau. — Abt Lupinus und der Convent des Klosters Welehrad erklären, dass einst Abt Hart- lieb dem Troppauer Bürger Hermann Lohen einige Güter in Gross- und Kleinhoschitz für 84 Mark Silber ohne Bewilligung des Conventes verkauft habe. Da sie nun denselben bei dem von König Otokar zum Richter bestimmten Unterkämmerer Hartlieb gerichtlich belangen wollten, hätten sich mehrere angesehene Personen für Hermann Lohen verwendet, und da sich derselbe ihrer Gnade ergeben, hätten sie ein Schiedsgericht angenommen und dazu Cuno, Kämmerer von Olmütz, und Herrn Zaschit, ihr Gegner aber die Ritter Milota und Mrakota gewählt. Dieses bestimmte, dass Hermann Lohen in Klein- hoschitz einen Mansus, der 1 Mark und 1 Loth trägt, eine Mühle, die eine halbe Mark, einen Garten und andere Be- sitzungen, die 1 Loth oder darüber jährlich tragen, dem Kloster übergebe, dagegen alle Besitzungen in Grosshoschitz behalte. — U. d. Z.: Gunpertus aduocatus de Lubeschiez 'et Theodericus frater ejus, Sifridus de Jegerdorf, Vilhelmus Strippir aduocatus Oppauiensis et Albertus frater ejus. Erenfridus et Rapoto, Meinhardus, Wilhelmus cognomento Hovwer, Henningus magister monete, Heroldus et Cristanus filii Volradi, cives Oppavienses. — Acta — in choro minorum fratrum in Oppauia a. verbi inc. MCCLXIX, pridie non. Sept., ind. XII. Orig, im Archiv zu Wittingau. — C. d. Mor. IV. 29. 100 1269. 6. Dec. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz gründet die Stadt Braunsberg und gibt ihr Magdeburgisches Recht, das sie von Troppau erhalten soll (preterea ut promisi, quod meis civibus jus Meydburgense doccatur apud Oppauiam tenorem obtinere). — Acta in Ketcer, anno dn. MCCLXIX, in die b. Nicholai. Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 3 101 3. 1270. 16. Febr. Brünn. — Otokar König von Böhmen bestätigt dem Kloster Welehrad die demselben von seinem Grossvater und Vater (1232) 1 verliehenen Privilegien und Be- sitzungen, darunter in Opaviensi provincia: Styboricz (Stibro- witz), Jezdkowitz (Jeschkowitz), Jemniz (Jamnitz), Zadech (Zottig), Hlamniz (Glomnitz), Mladodiz (Mladotschko), Bratsico- 1 C. d. Mor. II. 236.
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125 wiz (Brättersdorf), Hermanstorf (Hermersdorf), Schonnebrunne (Schönbrunn), Driscowiz (Dirschel), Ekhartstorf (Ekkersdorf), Bohdanowiz (Seitendorf ?), Darkowiz, Seiffridestorf (?), Mezina (?), Piesche (Pietsch), Bolatiz, Zaberzi (Zabřeh), Chlebeschawe (Klepsch), Minus Hoschiz (Kl. Hoschitz) et minus Ekhartowiz, in Turcho (Turko) curie tres. — U. d. Z.: Nycolaus dominus Opauie. Act. Brunne anno dn. MCCLXX, XIIII kal. Martii, anno coronationis nostre IX, ind. XIII, epacta XXVI, con- currente II.1 102 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. IV. 42. — Som- mersberg I. 918. — Bruno Bischof von Olmütz 1270. 13. April. Olmütz. belehnt die Brüder Gotfrid, Heinrich und Bertold v. Emse mit dem Dorfe Tluztemoz (Stolzmütz). — Anno dn. MCCLXX, in die sancto Paschae. 103 Aus Copialbüchern in Olmütz und Kremsir C. d. Mor. IV. 48. 1270. 28. August. Kenenhicz. 2 — Otokar König von Böhmen bestätigt und vermehrt das Stadtrecht von Leobschütz. Act. et dat. Krenenhicz a. d. MCCLXX, V kal. Septembris, 104 IIII ind. 3 Orig. im Stadtarchive in Leobschüitz. — Bei Tschoppe und Stenzel, Urkundenb. p. 371. — C. d. Mor. IV. 53. — In Uebersetzung bei Minsberg p. 116. Die alte Uebersetzung aus dem Leobschützer Stadtbuche von 1421 bei Böhme, Dipl. Beiträge I. 1, und Tschoppe u. Stenzel a. a. O. Vgl. darüber Toma- schek, Dentsches Recht in Oesterreich p. 75 ff. und Kleiber, Gesch. v. Leob- schütz (I) p. 15. 1270. 10. Sept. Dobrowitz. — Die Brüder des deutschen Ordens verzichten zu Gunsten des Smilo von Lichtenburg auf ihr Recht auf die Kirche bei Brod. — U. d. Z.: Frater Leopol- dus commendator de Oppauia. Dat. in Dobrowicz, IV idus Septembris. 105 Millauer, Gesch. des deutschen Ordens p. 118. — C. d. Mor. V. 253. 1271. 17. August. — Giselbert, einst Richter in Hlusso- witz, erklärt, dass er einst 3 Lahne in Hlussowitz, die er von dem Abte Robert von Hradisch auf Lebenszeit erhalten, vor 1 Die Daten stimmen überein. 2 Wahrscheinlich Knihnitz nördl. von Brünn. 3 Das Jahr 1270 hat ind. XIII, welche Zahl durch einen Schreibfehler leicht zu IIII werden komnte.
125 wiz (Brättersdorf), Hermanstorf (Hermersdorf), Schonnebrunne (Schönbrunn), Driscowiz (Dirschel), Ekhartstorf (Ekkersdorf), Bohdanowiz (Seitendorf ?), Darkowiz, Seiffridestorf (?), Mezina (?), Piesche (Pietsch), Bolatiz, Zaberzi (Zabřeh), Chlebeschawe (Klepsch), Minus Hoschiz (Kl. Hoschitz) et minus Ekhartowiz, in Turcho (Turko) curie tres. — U. d. Z.: Nycolaus dominus Opauie. Act. Brunne anno dn. MCCLXX, XIIII kal. Martii, anno coronationis nostre IX, ind. XIII, epacta XXVI, con- currente II.1 102 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. IV. 42. — Som- mersberg I. 918. — Bruno Bischof von Olmütz 1270. 13. April. Olmütz. belehnt die Brüder Gotfrid, Heinrich und Bertold v. Emse mit dem Dorfe Tluztemoz (Stolzmütz). — Anno dn. MCCLXX, in die sancto Paschae. 103 Aus Copialbüchern in Olmütz und Kremsir C. d. Mor. IV. 48. 1270. 28. August. Kenenhicz. 2 — Otokar König von Böhmen bestätigt und vermehrt das Stadtrecht von Leobschütz. Act. et dat. Krenenhicz a. d. MCCLXX, V kal. Septembris, 104 IIII ind. 3 Orig. im Stadtarchive in Leobschüitz. — Bei Tschoppe und Stenzel, Urkundenb. p. 371. — C. d. Mor. IV. 53. — In Uebersetzung bei Minsberg p. 116. Die alte Uebersetzung aus dem Leobschützer Stadtbuche von 1421 bei Böhme, Dipl. Beiträge I. 1, und Tschoppe u. Stenzel a. a. O. Vgl. darüber Toma- schek, Dentsches Recht in Oesterreich p. 75 ff. und Kleiber, Gesch. v. Leob- schütz (I) p. 15. 1270. 10. Sept. Dobrowitz. — Die Brüder des deutschen Ordens verzichten zu Gunsten des Smilo von Lichtenburg auf ihr Recht auf die Kirche bei Brod. — U. d. Z.: Frater Leopol- dus commendator de Oppauia. Dat. in Dobrowicz, IV idus Septembris. 105 Millauer, Gesch. des deutschen Ordens p. 118. — C. d. Mor. V. 253. 1271. 17. August. — Giselbert, einst Richter in Hlusso- witz, erklärt, dass er einst 3 Lahne in Hlussowitz, die er von dem Abte Robert von Hradisch auf Lebenszeit erhalten, vor 1 Die Daten stimmen überein. 2 Wahrscheinlich Knihnitz nördl. von Brünn. 3 Das Jahr 1270 hat ind. XIII, welche Zahl durch einen Schreibfehler leicht zu IIII werden komnte.
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126 dem Troppauer Gerichte seinem Sohne zu überlassen ver- sprochen habe. Er erklärt nun diese Handlung für unrecht- mässig und widerruft sie vor den Geschworenen der Städte Olmütz und Troppau, die auch ihre Siegel anhingen. — Z.: die Bürger und Geschworenen von Olmütz, Snypir advocatus Oppa- viensis, Wilhelmus, Christianus, Rapoto, Mainhardus, Stesno, Geschworene von Troppau. — Anno dm. MCCLXXI, feria III post assumptionem b. Marie virginis. Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. IV. 84. 106 1271. 24. Nov. Breslau. — Otokar König v. Böhmen gestattet den Bürgern von Troppau, dass ihre Wagen, wenn sie Blei nach Ung.-Brod führen, nur 3 Tage anhalten, am vierten mögen sie, ob das Blei verkauft sei oder nicht, weiter ziehen. Ferner schenkt er ihnen vom Walde bei Grätz 40 Lahne, die ihnen Hartlieb, Kämmerer von Mähren, anweisen soll, von den Silbergruben bei Bennisch die Lahne, die gewöhn- lich Seifenlehen genannt werden, und gestattet dabei den Ge- brauch des Iglauer Rechtes. — Act. Vratislauie, anno dn. MCCLXXI, VIII kal. Decemb., coronationis nostre a. XI, ind. XV. 107 Aus Copialbuch saec. XVII im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 85. — Tschoppe und Stenzel p. 285, Anm. 9. 1272. 5. Febr. Prag. — Kunigunde Königin v. Böhmen gewährt den Armen zu Neukirch die unentgeltliche Verab- reichung des nöthigen Brennholzes aus der Lipowicze. 108 Regest bei Minsberg, Gesch. der St. Leobschütz p. 10, Anm. 1272. 20. August. Leobschütz. — Theoderich Vogt und die Gemeinde der Stadt Leobschütz erklären, dass Hizen- trudis, die Witwe Conrads, Richters von Macheovker (Matz- kirch), nebst ihren Kindern auf alle Ansprüche an die Richterei, welche Conrad dem Kloster Rauden verkauft hat, verzichtet habe. — Dat. et act. Glubchiz anno d. inc. MCCLXXII, XIII kal. Septembris. Nomina autem testium: Helyas plebanus ecclesie de Glubchiz, Hartmundus, Hermannus, Thilo, Rudgerus, Die Daten stimmen nicht, da 1271 die Indiction XIV hat, andererseits das 11. Regierungsjahr (Epoche 25. Dec. 1261) erst mit dem 25. Dec. 1271 beginut. Vielleicht sind diese irrigen Daten dem Copisten zuzuschreiben. Vgl. Nr. 104.
126 dem Troppauer Gerichte seinem Sohne zu überlassen ver- sprochen habe. Er erklärt nun diese Handlung für unrecht- mässig und widerruft sie vor den Geschworenen der Städte Olmütz und Troppau, die auch ihre Siegel anhingen. — Z.: die Bürger und Geschworenen von Olmütz, Snypir advocatus Oppa- viensis, Wilhelmus, Christianus, Rapoto, Mainhardus, Stesno, Geschworene von Troppau. — Anno dm. MCCLXXI, feria III post assumptionem b. Marie virginis. Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. IV. 84. 106 1271. 24. Nov. Breslau. — Otokar König v. Böhmen gestattet den Bürgern von Troppau, dass ihre Wagen, wenn sie Blei nach Ung.-Brod führen, nur 3 Tage anhalten, am vierten mögen sie, ob das Blei verkauft sei oder nicht, weiter ziehen. Ferner schenkt er ihnen vom Walde bei Grätz 40 Lahne, die ihnen Hartlieb, Kämmerer von Mähren, anweisen soll, von den Silbergruben bei Bennisch die Lahne, die gewöhn- lich Seifenlehen genannt werden, und gestattet dabei den Ge- brauch des Iglauer Rechtes. — Act. Vratislauie, anno dn. MCCLXXI, VIII kal. Decemb., coronationis nostre a. XI, ind. XV. 107 Aus Copialbuch saec. XVII im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 85. — Tschoppe und Stenzel p. 285, Anm. 9. 1272. 5. Febr. Prag. — Kunigunde Königin v. Böhmen gewährt den Armen zu Neukirch die unentgeltliche Verab- reichung des nöthigen Brennholzes aus der Lipowicze. 108 Regest bei Minsberg, Gesch. der St. Leobschütz p. 10, Anm. 1272. 20. August. Leobschütz. — Theoderich Vogt und die Gemeinde der Stadt Leobschütz erklären, dass Hizen- trudis, die Witwe Conrads, Richters von Macheovker (Matz- kirch), nebst ihren Kindern auf alle Ansprüche an die Richterei, welche Conrad dem Kloster Rauden verkauft hat, verzichtet habe. — Dat. et act. Glubchiz anno d. inc. MCCLXXII, XIII kal. Septembris. Nomina autem testium: Helyas plebanus ecclesie de Glubchiz, Hartmundus, Hermannus, Thilo, Rudgerus, Die Daten stimmen nicht, da 1271 die Indiction XIV hat, andererseits das 11. Regierungsjahr (Epoche 25. Dec. 1261) erst mit dem 25. Dec. 1271 beginut. Vielleicht sind diese irrigen Daten dem Copisten zuzuschreiben. Vgl. Nr. 104.
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127 Bartholdus, Hermannus cives et jurati dicte civitatis de Glub- chiz, Lupoldus vice judex in Macheovker, Gerardus, Michael, Rudgerus, Martinus jurati ejusdem ville, Zauicius judex de Dobroslauicz, Clemens, Dobrong, Milong, Miroslaus et Paulus homines et jurati ejusdem ville. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 11. 109 1273. Troppau. — Zusammenkunft Otokars v. Böhmen mit H. Boleslaus von Krakau. Annales Polonorum, Pertz XIX. 638. 110 1273. (September.) Raab. — König Otokar schlägt 50 Krieger, darunter seinen Sohn Nikolaus, zu Rittern.2 111 Cont. Vind. Pertz XI. 705. 1273. 6. December. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz verleiht dem Johann von Vrolenwetz als Lehen 10 Mansen in Katscher, die er nach dem Tode seiner Schwester, der Witwe Alberts Stango, die sie jetzt innehält, in Besitz nehmen soll. — U. d. Z.: Herbordus de Fullenstein dapifer noster et Johannes filius ejus. — Theodoricus de Fullenstein ecclesie nostre canonicus. — Herbordus et Waltherus fratres de Fullenstein. — Dat. in Keltschir anno dn. MCCLXXIII, in die b. Nicolai. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. IV. 108. 112 1274. 7. März. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz verkauft dem Capitel das Dorf Kozelowe 3 in Opaviensi pro- vincia sitam für 108 Mark. — Anno dn. MCCLXXIV, nonas Marcii. 113 Orig. im Capitelsarchiv in Olmütz. — C. d. Mor. IV. 114. 1275. 30. April. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz erklärt, dass, als er Gotfridisdorf seinem Truchsess Herbord verliehen (1255, vgl. Nr. 69), ihn dieser gebeten habe, darin eine Festung anlegen zu dürfen. Er habe dies unter der Be- Dux Boleslaus Cracovie convenit cum duce Bohemie Przimislio in Opavia et firmant amicitiam perpetuam. 2 Illic similiter omnes munitiones machinis et pugna fortissima usque in Raba rex suo dominio subjugavit, ibique 50 milites cum filio regis Boemie gladio sunt accincti. Kösling bei Hotzenplotz. — Die Bestätigung Otokars vòm 5. Juli 1274 ibidem IV. 128.
127 Bartholdus, Hermannus cives et jurati dicte civitatis de Glub- chiz, Lupoldus vice judex in Macheovker, Gerardus, Michael, Rudgerus, Martinus jurati ejusdem ville, Zauicius judex de Dobroslauicz, Clemens, Dobrong, Milong, Miroslaus et Paulus homines et jurati ejusdem ville. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 11. 109 1273. Troppau. — Zusammenkunft Otokars v. Böhmen mit H. Boleslaus von Krakau. Annales Polonorum, Pertz XIX. 638. 110 1273. (September.) Raab. — König Otokar schlägt 50 Krieger, darunter seinen Sohn Nikolaus, zu Rittern.2 111 Cont. Vind. Pertz XI. 705. 1273. 6. December. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz verleiht dem Johann von Vrolenwetz als Lehen 10 Mansen in Katscher, die er nach dem Tode seiner Schwester, der Witwe Alberts Stango, die sie jetzt innehält, in Besitz nehmen soll. — U. d. Z.: Herbordus de Fullenstein dapifer noster et Johannes filius ejus. — Theodoricus de Fullenstein ecclesie nostre canonicus. — Herbordus et Waltherus fratres de Fullenstein. — Dat. in Keltschir anno dn. MCCLXXIII, in die b. Nicolai. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. IV. 108. 112 1274. 7. März. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz verkauft dem Capitel das Dorf Kozelowe 3 in Opaviensi pro- vincia sitam für 108 Mark. — Anno dn. MCCLXXIV, nonas Marcii. 113 Orig. im Capitelsarchiv in Olmütz. — C. d. Mor. IV. 114. 1275. 30. April. Olmütz. — Bruno Bischof v. Olmütz erklärt, dass, als er Gotfridisdorf seinem Truchsess Herbord verliehen (1255, vgl. Nr. 69), ihn dieser gebeten habe, darin eine Festung anlegen zu dürfen. Er habe dies unter der Be- Dux Boleslaus Cracovie convenit cum duce Bohemie Przimislio in Opavia et firmant amicitiam perpetuam. 2 Illic similiter omnes munitiones machinis et pugna fortissima usque in Raba rex suo dominio subjugavit, ibique 50 milites cum filio regis Boemie gladio sunt accincti. Kösling bei Hotzenplotz. — Die Bestätigung Otokars vòm 5. Juli 1274 ibidem IV. 128.
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128 dingung zugestanden, dass die Hälfte derselben ihm gehöre. Da aber bereits Hotzenplotz und Füllstein befestigt und die Kosten zu gross seien, übertrage er dem Ekkerich, dem Sohne des Herbord, und dessen Erben die Hälfte der Feste Füllstein und das Dorf Paulowitz als Lehen, mit der Bedingung Heeres- folge zu leisten und die Burg dem Bischofe stets zu öffnen. Um sich sicher zu stellen, dass er nicht verdrängt werde, gab Ekkerich dem Bischofe 250 Mark Silber Troppauer Gewichtes und entsagte allen Einkünften von Hotzenplotz im Werthe von 50 Mark, die sein Vater und seine Brüder zu Lehen hatten. Das Capitel gibt dazu seine Zustimmung. — Apud Olomucz, anno d. MCCLXXV, II kal. Maii. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. IV. 149. 114 1275. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz verleiht seinem getreuen Diener Alexander den dritten Theil von den Einkünften seiner Mühle in Katscher. — U. d. Z.: Herbord v. Fullstein. 115 Aus der Bestätigung Conrads v. 1323. — C. d. Mor. V. 258. 1277. 30. Jänner. Viterbo. — Papst Johann XXI. be- stätigt dem Kloster Saar alle Besitzungen, die ihm Graf Boček von Berneck gegeben, darunter im Troppauer Gebiet: Milostiz (Milostowitz), Pulgs (Pustkowetz?), Bleesse (Plesna). — Dat. Viterbii III kal. Februarii, pont. nostri anno I. 116 Orig, im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 370. — vgl. Nr. 70. 1277. 20. April. Brünn. — Otokar König v. Böhmen bestätigt der Stadt Troppau den Besitz des Waldes bei Krsip- paw (Skřipp), quam ipsis olim vendideramus ab antiquo.2 — Actum Brunne — anno dn. MCCLXXVII, XII kal. Maii. 117 Aus dem Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 188. 1278. 7. Febr. Prag. — Rulco von Biberstein erkauft von König Otokar das Schloss Fridland. — U. d. Z.: Dominus Bestätigt von König Otokar am 2. Juni 1275 ibid. IV. 152. 2 In der Urkunde von 1271 (Nr. 107) ist nichts erwähnt, dass die Trop- pauer dem Könige für die Anweisung des Waldes gezahlt hätten. Dies ist indess sehr wahrscheinlich, da die Bürger Troppau’s 1288 dem H. Nikolaus in einem ühnlichen Falle 4 Mark zahlten (Nr. 156) und dies 1265 bei Leobschütz ebenso der Fall war (Nr. 95).
128 dingung zugestanden, dass die Hälfte derselben ihm gehöre. Da aber bereits Hotzenplotz und Füllstein befestigt und die Kosten zu gross seien, übertrage er dem Ekkerich, dem Sohne des Herbord, und dessen Erben die Hälfte der Feste Füllstein und das Dorf Paulowitz als Lehen, mit der Bedingung Heeres- folge zu leisten und die Burg dem Bischofe stets zu öffnen. Um sich sicher zu stellen, dass er nicht verdrängt werde, gab Ekkerich dem Bischofe 250 Mark Silber Troppauer Gewichtes und entsagte allen Einkünften von Hotzenplotz im Werthe von 50 Mark, die sein Vater und seine Brüder zu Lehen hatten. Das Capitel gibt dazu seine Zustimmung. — Apud Olomucz, anno d. MCCLXXV, II kal. Maii. Aus einem Olmützer Codex. — C. d. Mor. IV. 149. 114 1275. Kremsir. — Bruno Bischof von Olmütz verleiht seinem getreuen Diener Alexander den dritten Theil von den Einkünften seiner Mühle in Katscher. — U. d. Z.: Herbord v. Fullstein. 115 Aus der Bestätigung Conrads v. 1323. — C. d. Mor. V. 258. 1277. 30. Jänner. Viterbo. — Papst Johann XXI. be- stätigt dem Kloster Saar alle Besitzungen, die ihm Graf Boček von Berneck gegeben, darunter im Troppauer Gebiet: Milostiz (Milostowitz), Pulgs (Pustkowetz?), Bleesse (Plesna). — Dat. Viterbii III kal. Februarii, pont. nostri anno I. 116 Orig, im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 370. — vgl. Nr. 70. 1277. 20. April. Brünn. — Otokar König v. Böhmen bestätigt der Stadt Troppau den Besitz des Waldes bei Krsip- paw (Skřipp), quam ipsis olim vendideramus ab antiquo.2 — Actum Brunne — anno dn. MCCLXXVII, XII kal. Maii. 117 Aus dem Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 188. 1278. 7. Febr. Prag. — Rulco von Biberstein erkauft von König Otokar das Schloss Fridland. — U. d. Z.: Dominus Bestätigt von König Otokar am 2. Juni 1275 ibid. IV. 152. 2 In der Urkunde von 1271 (Nr. 107) ist nichts erwähnt, dass die Trop- pauer dem Könige für die Anweisung des Waldes gezahlt hätten. Dies ist indess sehr wahrscheinlich, da die Bürger Troppau’s 1288 dem H. Nikolaus in einem ühnlichen Falle 4 Mark zahlten (Nr. 156) und dies 1265 bei Leobschütz ebenso der Fall war (Nr. 95).
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129 Nicolaus filius dicti domini regis. Datum Prage VII id. Februarii. 118 Balbin, epist. 115. Vol. I. pars I. pag. 158. — Sommersberg I. 752 (Extr.). 1278. 29. Sept. im Lager bei Rossitz. — Rudolf, römi- scher König, bestätigt der Stadt Leobschütz, die sich seiner Herrschaft freiwillig unterworfen, alle Freiheiten und Rechte, die sie von König Otokar und seinen Vorfahren erhalten hat. Die Freiheit von ausserordentlichen Steuern aber bewilligt er nur auf ein Jahr, bis sie sich darüber besser würde ausweisen können. Dat. in castris apud Rossitz, III kal. Octobris, ind. VI, anno d. MCCLXXVIII, regni vero nostri anno V. 119 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte der Stadt Leobschütz (I) p. 25. — Ledeburs Archiv VIII. 370 — in deutscher Ueber- setzung bei Minsberg p. 123. — Rudolf weist der Königin Kuni- 1278 — (October).: gunde, die sich an ihn gewendet, ein Leibgedinge von 3000 Mark in der Troppauer Provinz und andern Gebieten an. 120 Bodmann, codex epistolaris Rudolfi p. 109. — Boczek, Mähren p. 55. — Vgl. Palacky II. Bd. I. Abth. p. 323. Lichnowsky I. 266. 1279. 12. Februar. Prag. — Kunigunde Königin von Böhmen befreit den Johanniter-Orden und dessen Leute und Güter sowohl in Gröbnik als auch die andern in der Trop- pauer Provinz (quam et alibi per universam Oppaviensem pro- vinciam constituta) von der Gerichtsbarkeit, die ,zud‘ genannt wird, und von allen Abgaben und Lasten. Dat. Prage anno d. MCCLXXIX, sabbato proximo ante dominicam Esto michi. 121 Ein Vidimus der Stadt Breslau von 1512 im Johanniter - Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 221. 1279. (Frühling.) — Ankunft der Königin Kunigunde in Troppau von der Flucht aus Prag. 122 1 Wenn man die Worte des Chronicon Colmar. (Böhmer, fontes II. 63) da- rauf bezicht: Regina Bohemie cum Rudolfo rege ita composuit, quod filius regine filiam regis Rudolfi duceret uxorem. Quod factum est intra octavas sancti Francisci. — Am 29. Sept. 1278 befand sich der Abge- sandte der böhm. Königin, Jerozlaus v. Krawař, im Lager Rudolfs bei Ros- sitz. Boczek, Mähren p. 53. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte.
129 Nicolaus filius dicti domini regis. Datum Prage VII id. Februarii. 118 Balbin, epist. 115. Vol. I. pars I. pag. 158. — Sommersberg I. 752 (Extr.). 1278. 29. Sept. im Lager bei Rossitz. — Rudolf, römi- scher König, bestätigt der Stadt Leobschütz, die sich seiner Herrschaft freiwillig unterworfen, alle Freiheiten und Rechte, die sie von König Otokar und seinen Vorfahren erhalten hat. Die Freiheit von ausserordentlichen Steuern aber bewilligt er nur auf ein Jahr, bis sie sich darüber besser würde ausweisen können. Dat. in castris apud Rossitz, III kal. Octobris, ind. VI, anno d. MCCLXXVIII, regni vero nostri anno V. 119 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte der Stadt Leobschütz (I) p. 25. — Ledeburs Archiv VIII. 370 — in deutscher Ueber- setzung bei Minsberg p. 123. — Rudolf weist der Königin Kuni- 1278 — (October).: gunde, die sich an ihn gewendet, ein Leibgedinge von 3000 Mark in der Troppauer Provinz und andern Gebieten an. 120 Bodmann, codex epistolaris Rudolfi p. 109. — Boczek, Mähren p. 55. — Vgl. Palacky II. Bd. I. Abth. p. 323. Lichnowsky I. 266. 1279. 12. Februar. Prag. — Kunigunde Königin von Böhmen befreit den Johanniter-Orden und dessen Leute und Güter sowohl in Gröbnik als auch die andern in der Trop- pauer Provinz (quam et alibi per universam Oppaviensem pro- vinciam constituta) von der Gerichtsbarkeit, die ,zud‘ genannt wird, und von allen Abgaben und Lasten. Dat. Prage anno d. MCCLXXIX, sabbato proximo ante dominicam Esto michi. 121 Ein Vidimus der Stadt Breslau von 1512 im Johanniter - Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 221. 1279. (Frühling.) — Ankunft der Königin Kunigunde in Troppau von der Flucht aus Prag. 122 1 Wenn man die Worte des Chronicon Colmar. (Böhmer, fontes II. 63) da- rauf bezicht: Regina Bohemie cum Rudolfo rege ita composuit, quod filius regine filiam regis Rudolfi duceret uxorem. Quod factum est intra octavas sancti Francisci. — Am 29. Sept. 1278 befand sich der Abge- sandte der böhm. Königin, Jerozlaus v. Krawař, im Lager Rudolfs bei Ros- sitz. Boczek, Mähren p. 53. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte.
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130 Vgl. Cont. Prag. Cosmae. Pertz XI. 200.1 Palacky II. Bd. I. Abthl. p. 337. — Boczek, Mähren p. 25. 1279. (Sommer.) — Kunigunde schliesst mit Herzog Wladislaw von Oppeln folgenden Vertrag: Alle Streitigkeiten hören auf, vielmehr soll der Herzog das Land der Königin wie das seinige schützen. Jeden, der das Gebiet des Herzogs an- greift, wird die Königin nach Landesrecht, d. i. nach dreimaliger Vorladung je nach 2 Wochen, bestrafen. Der Herzog aber verpflichtet sich am 4. Tage nach Empfang des gegenwärtigen Briefes ihr hinsichtlich der Gränzen genug zu thun. Alle Streitigkeiten, die vor Ostern auftauchten, bevor durch H. Hein- rich v. Breslau zwischen ihnen Waffenstillstand geschlossen wurde, sollen durch dessen Spruch entschieden werden. Endlich ver- pflichten sich beide, ihren Rittern die Erbauung neuer Burgen zu verbieten, um so dem Raubwesen Einhalt zu thun und keinem von einer Seite Geächteten in dem Lande des Andern Aufent- halt zu geben. 123 Formelbuch der König. Kunigunde. Wiener Hofbibliothek Cod. 526. fol. 122. Boczek, Mähren p. 64. Palacky, Formelbüicher p. 314. 1279. 31. August. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und ,Frau des Landes Troppau‘ bestätigt der Stadt Jägerndorf auf Bitten des Richters Tilmann und der ganzen Gemeinde die Schenkung der Dörfer Bleischwitz, Komeise, Weiskirch und Rod (Raden) von Seite ihres Gemahles Otokar. U. d. Z.: Herbord v. Füllstein, Woko v. Krawař. Geben in Grätz im J. des Herrn 1279, den 31. Augusti. 124 Eine deutsche Uebersetzung aus einer Bestätigung Carl IV. bei Boczek, Mähren p. 61, vgl. Wiener Jahrbücher der Literatur XXXXVII, p. 59. 1279. 13. October. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin des Landes Troppau (domina terre Opa- vie) bestätigt dem Johanniter-Orden das ihm von König Otokar verliehene Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Leobschütz. U. d. Z.: Herbordus Vullenstein et filius suus Henningus, Kuno — Rudgerus iudex de Lubschitz. burgrauius in Gretz — Dat. in Gretz anno d. MCCLXXIX, III idus Octobris. 125 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 229. — Bestä- tigt von Bischof Bruno am 18. Oct. 1279. ibid. IV. 230. 1 Et arrepto itinere cum deberet venire in Moraviam divertit gressus suos in Opaviam et sic astute et sapienter angustias et molestias, quas patie- batur ex parte Theutonicorum evasit.
130 Vgl. Cont. Prag. Cosmae. Pertz XI. 200.1 Palacky II. Bd. I. Abthl. p. 337. — Boczek, Mähren p. 25. 1279. (Sommer.) — Kunigunde schliesst mit Herzog Wladislaw von Oppeln folgenden Vertrag: Alle Streitigkeiten hören auf, vielmehr soll der Herzog das Land der Königin wie das seinige schützen. Jeden, der das Gebiet des Herzogs an- greift, wird die Königin nach Landesrecht, d. i. nach dreimaliger Vorladung je nach 2 Wochen, bestrafen. Der Herzog aber verpflichtet sich am 4. Tage nach Empfang des gegenwärtigen Briefes ihr hinsichtlich der Gränzen genug zu thun. Alle Streitigkeiten, die vor Ostern auftauchten, bevor durch H. Hein- rich v. Breslau zwischen ihnen Waffenstillstand geschlossen wurde, sollen durch dessen Spruch entschieden werden. Endlich ver- pflichten sich beide, ihren Rittern die Erbauung neuer Burgen zu verbieten, um so dem Raubwesen Einhalt zu thun und keinem von einer Seite Geächteten in dem Lande des Andern Aufent- halt zu geben. 123 Formelbuch der König. Kunigunde. Wiener Hofbibliothek Cod. 526. fol. 122. Boczek, Mähren p. 64. Palacky, Formelbüicher p. 314. 1279. 31. August. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und ,Frau des Landes Troppau‘ bestätigt der Stadt Jägerndorf auf Bitten des Richters Tilmann und der ganzen Gemeinde die Schenkung der Dörfer Bleischwitz, Komeise, Weiskirch und Rod (Raden) von Seite ihres Gemahles Otokar. U. d. Z.: Herbord v. Füllstein, Woko v. Krawař. Geben in Grätz im J. des Herrn 1279, den 31. Augusti. 124 Eine deutsche Uebersetzung aus einer Bestätigung Carl IV. bei Boczek, Mähren p. 61, vgl. Wiener Jahrbücher der Literatur XXXXVII, p. 59. 1279. 13. October. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin des Landes Troppau (domina terre Opa- vie) bestätigt dem Johanniter-Orden das ihm von König Otokar verliehene Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Leobschütz. U. d. Z.: Herbordus Vullenstein et filius suus Henningus, Kuno — Rudgerus iudex de Lubschitz. burgrauius in Gretz — Dat. in Gretz anno d. MCCLXXIX, III idus Octobris. 125 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 229. — Bestä- tigt von Bischof Bruno am 18. Oct. 1279. ibid. IV. 230. 1 Et arrepto itinere cum deberet venire in Moraviam divertit gressus suos in Opaviam et sic astute et sapienter angustias et molestias, quas patie- batur ex parte Theutonicorum evasit.
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131 1279. 1. Nov. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin des Landes Troppau bestätigt die Privilegien der Stadt Freudenthal. 126 Copie im erzb. Archiv in Olmütz. — C. d. Mor. V. 272 (im Auszug). (1279). — Kunigunde etc. begabt nach Rath ihrer Ge- treuen den Herbord von Füllstein für seine ihrem Gemahle und ihr geleisteten Dienste mit einigen Gütern. 125 Formelbuch etc. fol. 122. — Boczek, Mähren p. 63. — Palacky, Formelbücher p. 313. 1280. 10. Mai. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass vor ihm Zudico, miles noster, sein Erbgut Luptin den Brüdern Heinrich und Gottfried v. Nemse und ihren Erben übergeben habe. Z.: Herr Chuno v. Chunstat, Milota, Bohuss Marschall v. Mähren, Herr Tasso, Herbord v. Füllstein Truch- sess und sein Sohn Johann, Herr Woko, Spizlaus, Woko Bru- der des Beness, Herr Wolfram v. Petrowitz und Jeruzlaus und Bohuss von Petrowitz, Hermann v. Lobenstein, Marcward v. Nassidel, Friedrich v. Lodnitz, Dirsco v. Dirskowitz und Jesko sein Sohn, Lupus v. Nassidel u. A. m. Datum in Ketschir a. d. MCCLXXX, in die beatorum Gordiani et Epimachi mar- tirum. 128 Aus Olmützer Copialb. — Boczek, Mähren p. 75. (1280 ?) — König Rudolf etc. nimmt den Herzog Nikolaus auf Verwendung (Bischof Bruno’s) zu Gnaden auf und ver- spricht, sich für ihn beim Könige von Böhmen oder wo es sonst nöthig sein würde, zu verwenden. Bodmann, Cod. epist. Rud. p. 219. — Boczek, Mähren p. 72. 129 12811. 11. Febr. Leobschütz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin von Troppau bestätigt dem Johanniter- Orden das Privileg Otokars v. 1259 bezüglich des Patronatsrechtes über die Pfarrkirche. U. d. Z.: Zauissius noster purcrauius de Gredez. Actum et dat. in Hlupchizhe anno d. MCCLXXXI, III idus Febr. 130 Das Orig. (und das darnach angefertigte Regest im Bresl. Staatsarchive) und eine Abschrift im Tropp. Landesarchive hat das Datum III idus Februarii. 9*
131 1279. 1. Nov. Grätz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin des Landes Troppau bestätigt die Privilegien der Stadt Freudenthal. 126 Copie im erzb. Archiv in Olmütz. — C. d. Mor. V. 272 (im Auszug). (1279). — Kunigunde etc. begabt nach Rath ihrer Ge- treuen den Herbord von Füllstein für seine ihrem Gemahle und ihr geleisteten Dienste mit einigen Gütern. 125 Formelbuch etc. fol. 122. — Boczek, Mähren p. 63. — Palacky, Formelbücher p. 313. 1280. 10. Mai. Katscher. — Bruno Bischof von Olmütz erklärt, dass vor ihm Zudico, miles noster, sein Erbgut Luptin den Brüdern Heinrich und Gottfried v. Nemse und ihren Erben übergeben habe. Z.: Herr Chuno v. Chunstat, Milota, Bohuss Marschall v. Mähren, Herr Tasso, Herbord v. Füllstein Truch- sess und sein Sohn Johann, Herr Woko, Spizlaus, Woko Bru- der des Beness, Herr Wolfram v. Petrowitz und Jeruzlaus und Bohuss von Petrowitz, Hermann v. Lobenstein, Marcward v. Nassidel, Friedrich v. Lodnitz, Dirsco v. Dirskowitz und Jesko sein Sohn, Lupus v. Nassidel u. A. m. Datum in Ketschir a. d. MCCLXXX, in die beatorum Gordiani et Epimachi mar- tirum. 128 Aus Olmützer Copialb. — Boczek, Mähren p. 75. (1280 ?) — König Rudolf etc. nimmt den Herzog Nikolaus auf Verwendung (Bischof Bruno’s) zu Gnaden auf und ver- spricht, sich für ihn beim Könige von Böhmen oder wo es sonst nöthig sein würde, zu verwenden. Bodmann, Cod. epist. Rud. p. 219. — Boczek, Mähren p. 72. 129 12811. 11. Febr. Leobschütz. — Kunigunde Königin von Böhmen und Herrin von Troppau bestätigt dem Johanniter- Orden das Privileg Otokars v. 1259 bezüglich des Patronatsrechtes über die Pfarrkirche. U. d. Z.: Zauissius noster purcrauius de Gredez. Actum et dat. in Hlupchizhe anno d. MCCLXXXI, III idus Febr. 130 Das Orig. (und das darnach angefertigte Regest im Bresl. Staatsarchive) und eine Abschrift im Tropp. Landesarchive hat das Datum III idus Februarii. 9*
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132 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 264. — Palacky, Formelbücher 313 mit der Jahresangabe 1279.1 1281. 16. April. — Woko v. Krawarz, Kämmerer des Herzogs Nikolaus von Troppau, urkundet über den Wald Libuscha. 131 Vidimirtes Verzeichniss der bei der Pfarre in Troppau vorhandenen Privilegien vom J. 1614 im Tropp. Landesarchiv. — Tillers Nachlass. 2 1281. 17. Sept. Modritz. — Theoderich Bischof von Olmütz gestattet den Minoriten in seiner Diöcese zu predigen und Beichte zu hören. — Data in Modrichz anno MCCLXXXI, XV kal. Octob., pontif. nostri a. I. Orig. im Stadtarchiv in Znaim. — C. d. Mor. V. 273. 132 1281. 19. September. — Nikolaus Herzog v. Troppau schenkt dem deutschen Orden das Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Jägerndorf. — Z.: Wocko de Crawar, Henningus de Wllenstein, Conradus de Wllenstein camerarius noster, Bene- sius de Lobenstein, Bludo de Tyzin, Prothivo de Wilouwe, Theodericus de Wllenstein plebanus de Brunna et frater suus Henricus notarius noster et Herbordus Puso de Wllenstein, Otto de Linauia et frater suus Vlricus, Crafto et Winandus iudices in Oppauia, Henningus Albus, Burchardus et Henricus frater suus, Guntherus et Gerhardus ciues Oppauienses, Tilemannus iudex de Jegerdorf et Hermannus de Noua ecclesia ciuis in Jegerdorf et a. q. pl. — Acta sunt hec a. d. MCCLXXXI, XIII kal. Octobris. S. 133 Orig. im deutschen Ordensarchiv in Wien. — Nach einer Copie im mähr. Museum C. d. Mor. IV. 259; Boczek, Mähren p. 87. — Nikolaus Herzog von Troppau, 1281. Leobschütz. Sohn Otokars Königs von Böhmen, schenkt der Stadt Jägern- dorf als Belohnung für ihre treuen Dienste bei seinem Re- Die Angaben Kunigundens weichen von den Bestimmungen Otokars von 1259 (Nr. 84) etwas ab. Hier wird der 10. Theil der Feldfrüchte, der 17. des Zolles und der 10. des Zinses angeführt, während in dem frühern Privileg nur vom Zehnten des Zolles und Zinses gesprochen wird — vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobsch. (I) p. 15. List latinsky pana pana Woka z Krawařz na les Libussku, ktery se tak poczyna: Omnibus presentibus paginam inspecturis Woko de Krawarz camerarius domini Nicolai ducis Oppauiensis prouincie salutem etc. — gehoz datum 1281 dne 16. Aprillis.
132 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 264. — Palacky, Formelbücher 313 mit der Jahresangabe 1279.1 1281. 16. April. — Woko v. Krawarz, Kämmerer des Herzogs Nikolaus von Troppau, urkundet über den Wald Libuscha. 131 Vidimirtes Verzeichniss der bei der Pfarre in Troppau vorhandenen Privilegien vom J. 1614 im Tropp. Landesarchiv. — Tillers Nachlass. 2 1281. 17. Sept. Modritz. — Theoderich Bischof von Olmütz gestattet den Minoriten in seiner Diöcese zu predigen und Beichte zu hören. — Data in Modrichz anno MCCLXXXI, XV kal. Octob., pontif. nostri a. I. Orig. im Stadtarchiv in Znaim. — C. d. Mor. V. 273. 132 1281. 19. September. — Nikolaus Herzog v. Troppau schenkt dem deutschen Orden das Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Jägerndorf. — Z.: Wocko de Crawar, Henningus de Wllenstein, Conradus de Wllenstein camerarius noster, Bene- sius de Lobenstein, Bludo de Tyzin, Prothivo de Wilouwe, Theodericus de Wllenstein plebanus de Brunna et frater suus Henricus notarius noster et Herbordus Puso de Wllenstein, Otto de Linauia et frater suus Vlricus, Crafto et Winandus iudices in Oppauia, Henningus Albus, Burchardus et Henricus frater suus, Guntherus et Gerhardus ciues Oppauienses, Tilemannus iudex de Jegerdorf et Hermannus de Noua ecclesia ciuis in Jegerdorf et a. q. pl. — Acta sunt hec a. d. MCCLXXXI, XIII kal. Octobris. S. 133 Orig. im deutschen Ordensarchiv in Wien. — Nach einer Copie im mähr. Museum C. d. Mor. IV. 259; Boczek, Mähren p. 87. — Nikolaus Herzog von Troppau, 1281. Leobschütz. Sohn Otokars Königs von Böhmen, schenkt der Stadt Jägern- dorf als Belohnung für ihre treuen Dienste bei seinem Re- Die Angaben Kunigundens weichen von den Bestimmungen Otokars von 1259 (Nr. 84) etwas ab. Hier wird der 10. Theil der Feldfrüchte, der 17. des Zolles und der 10. des Zinses angeführt, während in dem frühern Privileg nur vom Zehnten des Zolles und Zinses gesprochen wird — vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobsch. (I) p. 15. List latinsky pana pana Woka z Krawařz na les Libussku, ktery se tak poczyna: Omnibus presentibus paginam inspecturis Woko de Krawarz camerarius domini Nicolai ducis Oppauiensis prouincie salutem etc. — gehoz datum 1281 dne 16. Aprillis.
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133 gierungsantritte und als Ersatz für die vor seiner Ankunft er- littenen Schäden 24 Lahne Waldes von seinem Erbgute Tropp- lowitz bei Gotschdorf (villa Godesalci). 1— Z.: Wok v. Krawař, Johann unser Truchsess, Zbyslaus v. Cchuth, Conrad unser Kämmerer, Benes v. Lobenstein, Rudger Vogt, Hermann Rose, Walter v. Sanuritz, Walter v. Lysentitz, Tylo v. Krakau, Gerboto, Hartmund, Bürger von Leobschütz u. A. m. — Actum anno d. MCCLXXXI, dat. in Lubschicz per manus Henrici 134 nostri cancellarii. Aus der Bestätigung der Jägernd. Privilegien von Carl VI. Boczek, Mähren 79. — C. d. Mor. IV. 265. — Wenzel König von Böhmen gibt dem 1279—1281. Günther von Troppau zur Belohnung der einst der Königin Kunigunde und ihm geleisteten Dienste ein in der Troppauer Provinz liegendes Dorf mit der Verpflichtung, mit einem Streit- ross auf seine Kosten in der Troppauer Provinz, gegen Polen oder Mähren aber auf seine oder der Königin Kosten Kriegs- dienste zu thun. Im Falle der Verhinderung soll Günther zwei Knechte statt seiner schicken. 135 Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv f. östr. Gesch. XXIX. 79. 1279—1281.2 — Wenzel König von Böhmen verleiht dem G(ünther) von Troppau mit Wissen und Willen seiner Propter merita deuotionis eorum, qua se gratos nostre reddiderunt celsi- tudini et acceptos in eo, quod nobis ad terram nostram Oppauie venien- tibus nos dominum eorum recognoscentes esse naturalem pie susceperunt et honorifice secundum exigentiam eorum fidei et honorum et etiam in recompensationem laboris et servitiorum suorum, que post susceptionem nostram nobis in debita exhibuerunt reverentia et honore, quin immo etiam in meliorationem civitatis eorum et in allevationem damnorum, que ante nostrum dispendiosum adventum sunt perpessi per disturbium malignorum. Ich glaube, diese beiden Urkunden in die Zeit von 1279—81 setzen zu sollen, in jene Zeit, in welcher Kunigunde als Herrin des Landes Troppau erscheint, da sie in beiden noch als Herrscherin zu betrachten ist: die Verleihung des Schrotamtes erfolgt mit ihrer Genehmigung, auf ihre Kosten soll Günther gegen Mähren (Nikolaus?) und Polen (Wladislaw v. Oppeln, vgl. Nr. 123) Kriegsdienste leisten. Gegen die Jahre 1294—1306, in welcher Zeit Troppau von König Wenzel eingezogen wurde, spricht der Umstand, dass Kunigunde schon 1285 starb.
133 gierungsantritte und als Ersatz für die vor seiner Ankunft er- littenen Schäden 24 Lahne Waldes von seinem Erbgute Tropp- lowitz bei Gotschdorf (villa Godesalci). 1— Z.: Wok v. Krawař, Johann unser Truchsess, Zbyslaus v. Cchuth, Conrad unser Kämmerer, Benes v. Lobenstein, Rudger Vogt, Hermann Rose, Walter v. Sanuritz, Walter v. Lysentitz, Tylo v. Krakau, Gerboto, Hartmund, Bürger von Leobschütz u. A. m. — Actum anno d. MCCLXXXI, dat. in Lubschicz per manus Henrici 134 nostri cancellarii. Aus der Bestätigung der Jägernd. Privilegien von Carl VI. Boczek, Mähren 79. — C. d. Mor. IV. 265. — Wenzel König von Böhmen gibt dem 1279—1281. Günther von Troppau zur Belohnung der einst der Königin Kunigunde und ihm geleisteten Dienste ein in der Troppauer Provinz liegendes Dorf mit der Verpflichtung, mit einem Streit- ross auf seine Kosten in der Troppauer Provinz, gegen Polen oder Mähren aber auf seine oder der Königin Kosten Kriegs- dienste zu thun. Im Falle der Verhinderung soll Günther zwei Knechte statt seiner schicken. 135 Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv f. östr. Gesch. XXIX. 79. 1279—1281.2 — Wenzel König von Böhmen verleiht dem G(ünther) von Troppau mit Wissen und Willen seiner Propter merita deuotionis eorum, qua se gratos nostre reddiderunt celsi- tudini et acceptos in eo, quod nobis ad terram nostram Oppauie venien- tibus nos dominum eorum recognoscentes esse naturalem pie susceperunt et honorifice secundum exigentiam eorum fidei et honorum et etiam in recompensationem laboris et servitiorum suorum, que post susceptionem nostram nobis in debita exhibuerunt reverentia et honore, quin immo etiam in meliorationem civitatis eorum et in allevationem damnorum, que ante nostrum dispendiosum adventum sunt perpessi per disturbium malignorum. Ich glaube, diese beiden Urkunden in die Zeit von 1279—81 setzen zu sollen, in jene Zeit, in welcher Kunigunde als Herrin des Landes Troppau erscheint, da sie in beiden noch als Herrscherin zu betrachten ist: die Verleihung des Schrotamtes erfolgt mit ihrer Genehmigung, auf ihre Kosten soll Günther gegen Mähren (Nikolaus?) und Polen (Wladislaw v. Oppeln, vgl. Nr. 123) Kriegsdienste leisten. Gegen die Jahre 1294—1306, in welcher Zeit Troppau von König Wenzel eingezogen wurde, spricht der Umstand, dass Kunigunde schon 1285 starb.
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134 Mutter (Kunigunde) das Schrotamt in Troppau zu erblichem Besitze gegen die jährliche Zahlung von 10 Mark Silber. 136 Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Arch. f. östr. Gesch. 29. Bd. p. 79. 1282. 27. August. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass Benesch v. Schytin im Minoriten-Kloster in Troppau in seiner und der Edlen des Landes Gegenwart dem Olmützer Bischof Theoderich und seiner Kirche als Ersatz für die der letzteren zugefügten Schäden und zur Lösung vom Kirchenbanne das Dorf Skorotin im Prerauer Kreise übergeben habe. Ihre Siegel haben angehängt Woko v. Krawarz u. sein Bruder Zbyslaw. Z.: Magister Heinrich, decretorum doctor, Comthur in Troppau, Budis Abt von Hradisch, Bartholomäus unser Notar, Milco Capellan des Herrn Albert v. Lessan, die Edlen Albert v. Lessan, Bludo v. Gitschin, Parduz v. Horka, Syfrid v. Baruth, Theoderich Stange Kämmerer v. Mähren, Wokko v. Krawař, Bohus v. Petrowitz, Nikolaus v. Schowen- burg, Herr Stonarius, Boruta v. Bystritz u. A. m. — Actum et dat. in Opavia anno d. MCCLXXXII, VI kal. Septembris. 137 Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 271. — Boczek, Mähren p. 72; vgl. darüber p. 42. 1282. 28. August. Troppau. — Derselbe bezeugt, dass Benesch v. Branitz, Sohn des Benesch v. Zwilin, Burggrafen von Znaim, dem Olmützer Bischofe zum Schadenersatz und zur Lösung vom Banne 12 Mark jährlicher Einkünfte von seinem Dorfe Bykow übergeben habe, gelegen im Troppauer Kreise (in districtu Opaviensi). Ihre Siegel haben mit angehängt Wocko von Krawar und Zbyslaw dessen Bruder von Kuth. Z.: Heinrich, decr. doctor, Comthur in Troppau, Bartholomäus u. Wenzel unsere Notare, Milco Capellan des Albert v. Lessan, die Edlen Albert v. Lessan, Bludo v. Gitschin, Siffrid v. Baruth, Theoderich Stange Kämmerer v. Mähren, Wokko v. Krawař, Bohus v. Petrowitz, Nikolaus v. Schowenburg, Stonarius, Boruta v. Bistritz, Parduz von Horka u. A. m. — Act. et dat. in Opauia a. d. MCCLXXXII, V kal. Septembris. 138 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 272. Boczek, Mähren p. 90. 1282. — Nikolaus Herzog v. Troppau vermittelt einen Vergleich zwischen Hermann v. Hohenlohe, Grossmeister des
134 Mutter (Kunigunde) das Schrotamt in Troppau zu erblichem Besitze gegen die jährliche Zahlung von 10 Mark Silber. 136 Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Arch. f. östr. Gesch. 29. Bd. p. 79. 1282. 27. August. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass Benesch v. Schytin im Minoriten-Kloster in Troppau in seiner und der Edlen des Landes Gegenwart dem Olmützer Bischof Theoderich und seiner Kirche als Ersatz für die der letzteren zugefügten Schäden und zur Lösung vom Kirchenbanne das Dorf Skorotin im Prerauer Kreise übergeben habe. Ihre Siegel haben angehängt Woko v. Krawarz u. sein Bruder Zbyslaw. Z.: Magister Heinrich, decretorum doctor, Comthur in Troppau, Budis Abt von Hradisch, Bartholomäus unser Notar, Milco Capellan des Herrn Albert v. Lessan, die Edlen Albert v. Lessan, Bludo v. Gitschin, Parduz v. Horka, Syfrid v. Baruth, Theoderich Stange Kämmerer v. Mähren, Wokko v. Krawař, Bohus v. Petrowitz, Nikolaus v. Schowen- burg, Herr Stonarius, Boruta v. Bystritz u. A. m. — Actum et dat. in Opavia anno d. MCCLXXXII, VI kal. Septembris. 137 Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 271. — Boczek, Mähren p. 72; vgl. darüber p. 42. 1282. 28. August. Troppau. — Derselbe bezeugt, dass Benesch v. Branitz, Sohn des Benesch v. Zwilin, Burggrafen von Znaim, dem Olmützer Bischofe zum Schadenersatz und zur Lösung vom Banne 12 Mark jährlicher Einkünfte von seinem Dorfe Bykow übergeben habe, gelegen im Troppauer Kreise (in districtu Opaviensi). Ihre Siegel haben mit angehängt Wocko von Krawar und Zbyslaw dessen Bruder von Kuth. Z.: Heinrich, decr. doctor, Comthur in Troppau, Bartholomäus u. Wenzel unsere Notare, Milco Capellan des Albert v. Lessan, die Edlen Albert v. Lessan, Bludo v. Gitschin, Siffrid v. Baruth, Theoderich Stange Kämmerer v. Mähren, Wokko v. Krawař, Bohus v. Petrowitz, Nikolaus v. Schowenburg, Stonarius, Boruta v. Bistritz, Parduz von Horka u. A. m. — Act. et dat. in Opauia a. d. MCCLXXXII, V kal. Septembris. 138 Orig. in Kremsir. — C. d. Mor. IV. 272. Boczek, Mähren p. 90. 1282. — Nikolaus Herzog v. Troppau vermittelt einen Vergleich zwischen Hermann v. Hohenlohe, Grossmeister des
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135 Johanniter-Ordens für Böhmen, Mähren und Schlesien, und der Stadt Leobschütz, deren Bürger das Ordenshaus zu Gröbnig zerstört hatten. Die Stadt zahlt dem Orden 20 Mark, wofür derselbe 2 neben dem Pfarrhofe gelegene Häuser erkauft, die dem Orden für immer zugeeignet werden. Die Stadt lässt durch die Stadtmauer zwei Pforten machen und des Ordens 139 Vieh auf dem Stadtfelde hüten. Gärth, Gesch. v. Gröbnig 209. — Excerpt. C. d. Mor. VII. 776; vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobschütz (II. 5). — Nikolaus Herr von 1283. 23. März. Lobenstein. Troppau (dominus Opauie) erklärt, dass Albert v. Sternberg vor ihm und dem Landesgerichte (coram czuda) sein Recht auf den Wald und die Güter Lubuscha zu Gunsten des deut- schen Ordens aufgegeben habe, und bestätigt daher demselben den Wald und die Güter Lubuscha mit dem Berge Raudenberg und das dem Orden schon von seinem Vater darüber verliehene Privilegium. — Z.: Woko v. Krawar Kämmerer v. Troppau, Johann v. Crenowitz (Kranowitz), Sbyslaw v. Cuth (Kauthen?), Benesch v. Branitz, Trutwin v. Lublitz, Dirscho Richter der Brünner Czude, Marquard v. Nassidl, Benesch Sohn des Woko, Woko u. Jaroslaus Söhne des Dirschlaus, Jeroslaus v. Petro- witz u. A. m. — Actum Lobstein a. d. MCCLXXXIII, X 140 kal. Aprilis. Orig. im Ordensarchiv in Freudenthal (nach Boczek). — Copie im Mähr. Museum. — C. d. Mor. IV. 276. — Unczichus v. Bladen 1283. 7. August. Leobschütz. erklärt, dass er vier Lahne Ackers, drei in Bohaczindorph (?) und einen in Dobischindorph (Dobersdorf) unter Vermittlung des Richters Arnold und der Geschworenen von Bladen dem Jasco, Bürger von Leobschütz, gegen einen jährlichen Zins von einer halben Mark, zahlbar zu St. Martin, verkauft habe. — Z.: Wok v. Krawar, Sbislaus sein Bruder, Benesch v. Loben- stein, Benesch v. Schittin, Trutwin, Bludo v. Titschin, Henning v. Fullenstein, Marquard v. Nassidel, Bruno Kämmerer von Troppau, Bürger von Leobschütz: Sidelmann Vogt, Walther v. Zabschitz, Walther v. Lisentitz (Leisnitz), Gerboto, Tilo v. Ostra, Söhne des alten Vogts, Bertold, Heinrich, Wigand, Her- mann, Scoppo, Richolf u. A. m. — Dat. et act. Lubeschicz 141 anno gracie MCCLXXX tercio, VII idus Augusti.
135 Johanniter-Ordens für Böhmen, Mähren und Schlesien, und der Stadt Leobschütz, deren Bürger das Ordenshaus zu Gröbnig zerstört hatten. Die Stadt zahlt dem Orden 20 Mark, wofür derselbe 2 neben dem Pfarrhofe gelegene Häuser erkauft, die dem Orden für immer zugeeignet werden. Die Stadt lässt durch die Stadtmauer zwei Pforten machen und des Ordens 139 Vieh auf dem Stadtfelde hüten. Gärth, Gesch. v. Gröbnig 209. — Excerpt. C. d. Mor. VII. 776; vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobschütz (II. 5). — Nikolaus Herr von 1283. 23. März. Lobenstein. Troppau (dominus Opauie) erklärt, dass Albert v. Sternberg vor ihm und dem Landesgerichte (coram czuda) sein Recht auf den Wald und die Güter Lubuscha zu Gunsten des deut- schen Ordens aufgegeben habe, und bestätigt daher demselben den Wald und die Güter Lubuscha mit dem Berge Raudenberg und das dem Orden schon von seinem Vater darüber verliehene Privilegium. — Z.: Woko v. Krawar Kämmerer v. Troppau, Johann v. Crenowitz (Kranowitz), Sbyslaw v. Cuth (Kauthen?), Benesch v. Branitz, Trutwin v. Lublitz, Dirscho Richter der Brünner Czude, Marquard v. Nassidl, Benesch Sohn des Woko, Woko u. Jaroslaus Söhne des Dirschlaus, Jeroslaus v. Petro- witz u. A. m. — Actum Lobstein a. d. MCCLXXXIII, X 140 kal. Aprilis. Orig. im Ordensarchiv in Freudenthal (nach Boczek). — Copie im Mähr. Museum. — C. d. Mor. IV. 276. — Unczichus v. Bladen 1283. 7. August. Leobschütz. erklärt, dass er vier Lahne Ackers, drei in Bohaczindorph (?) und einen in Dobischindorph (Dobersdorf) unter Vermittlung des Richters Arnold und der Geschworenen von Bladen dem Jasco, Bürger von Leobschütz, gegen einen jährlichen Zins von einer halben Mark, zahlbar zu St. Martin, verkauft habe. — Z.: Wok v. Krawar, Sbislaus sein Bruder, Benesch v. Loben- stein, Benesch v. Schittin, Trutwin, Bludo v. Titschin, Henning v. Fullenstein, Marquard v. Nassidel, Bruno Kämmerer von Troppau, Bürger von Leobschütz: Sidelmann Vogt, Walther v. Zabschitz, Walther v. Lisentitz (Leisnitz), Gerboto, Tilo v. Ostra, Söhne des alten Vogts, Bertold, Heinrich, Wigand, Her- mann, Scoppo, Richolf u. A. m. — Dat. et act. Lubeschicz 141 anno gracie MCCLXXX tercio, VII idus Augusti.
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136 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Gesch. der Stadt Leob- schütz (II) 22. 1284. 3. April. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau erklärt, dass er, um dem Kriege, der sein Land fast aller Bewohner beraubt habe, ein Ende zu machen, mit den Trop- pauern unter folgenden Bedingungen Friede geschlossen habe: 1) Nach Ablauf des geschlossenen Waffenstillstandes werden die Troppauer ihn als ihren Herrn anerkennen und seinen Bruder, den König von Böhmen, — wenn er sie angereizt haben sollte, was er nicht glaube, — nicht mehr beachten als seine anderen Städte und Getreuen (impulsationem domini ac fratris nostri et dei gracia heredis regni Bohemie et marchio- natus Moravie, si quam erga nos habere ceperit, quod non credimus, non magis quam alie nostre civitates et quilibet nostri fideles animadvertentes vel curantes). 2) Um den Scha- den, den er ihnen zugefügt, zu vergüten, verspricht Nikolaus alle Rechte und Freiheiten ausserhalb und innerhalb der Mauern, die ihnen Wenzel verliehen, zu bestätigen und ebenso die alt- hergebrachten Rechte zu erhalten, nämlich die Münze, die Waarenniederlage, die Hofhaltung, das Provinzialgericht und alle anderen, mit denen die Stadt erbaut wurde. 3) Niko- laus verspricht, keinen Bürger ohne gerichtliches Urtheil zu verletzen oder zu beschweren, wegen des bisherigen Kampfes niemand zu beschädigen und weder inner- noch ausserhalb der Stadt eine Festung anzulegen. 4) Die Bürger dagegen ver- geben den Leuten alle Schäden, die ihnen letztere zur Kriegs- zeit zufügten. — O. Z. — Datum in Opavia a. d. MCCLXXXIIII, feria II post diem Palmarum. 142 Orig, im fürstl. Lichnowsky’schen Archiv in Kuchelna (?). Copialbuch im Tropp. Museum fol. 3. — C. d. Mor. IV. 285; vgl. Dudik, Troppau, Beilage XVI. 1284. (Juli.) — Heinrich IV. Herzog von Breslau beruft in seinem Streite mit Bischof Thomas II. die Herzoge von Oppeln, Glogau und Herzog Nikolaus von Troppau zu sich. 143 Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau p. 120. 1285. 26. Jänner. Eger. — Einweihung der Minoriten- Kirche in Eger durch Bischof Heinrich von Regensburg in Gegenwart König Rudolfs, des Königs und der Königin von Böhmen, einer grossen Anzahl anderer Fürsten: ad missam
136 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Gesch. der Stadt Leob- schütz (II) 22. 1284. 3. April. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau erklärt, dass er, um dem Kriege, der sein Land fast aller Bewohner beraubt habe, ein Ende zu machen, mit den Trop- pauern unter folgenden Bedingungen Friede geschlossen habe: 1) Nach Ablauf des geschlossenen Waffenstillstandes werden die Troppauer ihn als ihren Herrn anerkennen und seinen Bruder, den König von Böhmen, — wenn er sie angereizt haben sollte, was er nicht glaube, — nicht mehr beachten als seine anderen Städte und Getreuen (impulsationem domini ac fratris nostri et dei gracia heredis regni Bohemie et marchio- natus Moravie, si quam erga nos habere ceperit, quod non credimus, non magis quam alie nostre civitates et quilibet nostri fideles animadvertentes vel curantes). 2) Um den Scha- den, den er ihnen zugefügt, zu vergüten, verspricht Nikolaus alle Rechte und Freiheiten ausserhalb und innerhalb der Mauern, die ihnen Wenzel verliehen, zu bestätigen und ebenso die alt- hergebrachten Rechte zu erhalten, nämlich die Münze, die Waarenniederlage, die Hofhaltung, das Provinzialgericht und alle anderen, mit denen die Stadt erbaut wurde. 3) Niko- laus verspricht, keinen Bürger ohne gerichtliches Urtheil zu verletzen oder zu beschweren, wegen des bisherigen Kampfes niemand zu beschädigen und weder inner- noch ausserhalb der Stadt eine Festung anzulegen. 4) Die Bürger dagegen ver- geben den Leuten alle Schäden, die ihnen letztere zur Kriegs- zeit zufügten. — O. Z. — Datum in Opavia a. d. MCCLXXXIIII, feria II post diem Palmarum. 142 Orig, im fürstl. Lichnowsky’schen Archiv in Kuchelna (?). Copialbuch im Tropp. Museum fol. 3. — C. d. Mor. IV. 285; vgl. Dudik, Troppau, Beilage XVI. 1284. (Juli.) — Heinrich IV. Herzog von Breslau beruft in seinem Streite mit Bischof Thomas II. die Herzoge von Oppeln, Glogau und Herzog Nikolaus von Troppau zu sich. 143 Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau p. 120. 1285. 26. Jänner. Eger. — Einweihung der Minoriten- Kirche in Eger durch Bischof Heinrich von Regensburg in Gegenwart König Rudolfs, des Königs und der Königin von Böhmen, einer grossen Anzahl anderer Fürsten: ad missam
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137 vero prelibatam presens etiam adstitit in vestitu deaurato domi- nus Nicolaus dux Opaviensis. 144 Abschrift des Guardians Ferd. Reiss v. J. 1642 im Egerer Stadtarchiv. 1285. 8. Febr. Nürnberg. — König Rudolf ersucht den Bischof Emicho von Freising, einem Fiedler H. Holzappel in Diensten des Pfalzgrafen Ludwig, aus Veranlassung der Hoch- zeit seiner Nichte mit dem Herzog Nikolaus von Troppau, ein Geschenk zu geben. — Dat. in Neurenberch VI idus Februarii, regni nostri anno XII. 145 Ficker aus dem C. lat. 16124 der Münchner Hofbibliothek. — Ficker, Acta imperii selecta ges. v. Böhmer, Innsbruck 1868, p. 793. 1285. 18. April. Ratibor. — Bischof Thomas II. von Breslau wendet sich an Herzog Kasimir von Kosel und Beuthen, der sich bei H. Nikolaus circa castellum Helmboldi befand, er möge ihm gegen Herzog Heinrich IV. beistehen und für ihn bei H. Nikolaus von Troppau (an den ein ähnliches Schreiben erging) wirken. Stenzel, Bisthums-Urkunden p. 157. 146 1285. 18. Nov. Gretz. — Wenzel König von Böhmen bestätigt der Olmützer Kirche den Besitz des Dorfes Vchecho- witz (Wschechowitz) in districtu Opaviensi, das Werner, Cano- nicus von Prag und Olmütz, einst von der Königin Kunigunde erhalten und der Olmützer Kirche überlassen hatte. — Dat. in Gretz a. d. MCCLXXXV, XIV kal. Decembris, XIV ind. 147 Orig. im erzb. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. p. 300. 1286. 28. Febr. Brünn. — Gerhard von Kunstadt und Obrzan gelobt dem Könige Wenzel nach seiner Unterwerfung Treue. — U. d. Z.: Nikolaus (coram domino N. duce Opavie illustre), Zawisch v. Falkenstein. — Acta in castro Brunnensi — anno MCCLXXXVI, II kal. Martii. A 148 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. IV. 310. — Bod- mann, Cod. ep. p. 281. 1286. 8. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt dem Kloster Hradisch die demselben von seinen Vor- fahren verliehenen Privilegien — insoferne sie ihn und sein 1 Das J. 1285 hat ind. XIII.
137 vero prelibatam presens etiam adstitit in vestitu deaurato domi- nus Nicolaus dux Opaviensis. 144 Abschrift des Guardians Ferd. Reiss v. J. 1642 im Egerer Stadtarchiv. 1285. 8. Febr. Nürnberg. — König Rudolf ersucht den Bischof Emicho von Freising, einem Fiedler H. Holzappel in Diensten des Pfalzgrafen Ludwig, aus Veranlassung der Hoch- zeit seiner Nichte mit dem Herzog Nikolaus von Troppau, ein Geschenk zu geben. — Dat. in Neurenberch VI idus Februarii, regni nostri anno XII. 145 Ficker aus dem C. lat. 16124 der Münchner Hofbibliothek. — Ficker, Acta imperii selecta ges. v. Böhmer, Innsbruck 1868, p. 793. 1285. 18. April. Ratibor. — Bischof Thomas II. von Breslau wendet sich an Herzog Kasimir von Kosel und Beuthen, der sich bei H. Nikolaus circa castellum Helmboldi befand, er möge ihm gegen Herzog Heinrich IV. beistehen und für ihn bei H. Nikolaus von Troppau (an den ein ähnliches Schreiben erging) wirken. Stenzel, Bisthums-Urkunden p. 157. 146 1285. 18. Nov. Gretz. — Wenzel König von Böhmen bestätigt der Olmützer Kirche den Besitz des Dorfes Vchecho- witz (Wschechowitz) in districtu Opaviensi, das Werner, Cano- nicus von Prag und Olmütz, einst von der Königin Kunigunde erhalten und der Olmützer Kirche überlassen hatte. — Dat. in Gretz a. d. MCCLXXXV, XIV kal. Decembris, XIV ind. 147 Orig. im erzb. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. IV. p. 300. 1286. 28. Febr. Brünn. — Gerhard von Kunstadt und Obrzan gelobt dem Könige Wenzel nach seiner Unterwerfung Treue. — U. d. Z.: Nikolaus (coram domino N. duce Opavie illustre), Zawisch v. Falkenstein. — Acta in castro Brunnensi — anno MCCLXXXVI, II kal. Martii. A 148 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. IV. 310. — Bod- mann, Cod. ep. p. 281. 1286. 8. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt dem Kloster Hradisch die demselben von seinen Vor- fahren verliehenen Privilegien — insoferne sie ihn und sein 1 Das J. 1285 hat ind. XIII.
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138 Land betreffen, besonders die 6. Woche vom Zoll bei Grätz. Actum et datum in Opavia per manus magistri Wenceslai pro- thonotarii nostri, a. d. MCCLXXXVI, sexto idus Junii. 149 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. IV. 319. 1286. ? (Ende Jänner.) Brünn. — Friedensvertrag zwischen König Wenzel v. Böhmen und Nikolaus Herzog v. Troppau. Der erstere verspricht dem Herzoge durch 3 Jahre vom näch- sten St. Georgtage an freies Geleite in seinem Reiche, inner- halb dieser Zeit behält Nikolaus das Troppauer Land, doch ohne Präjudiz und unbeschadet den Ansprüchen beider; wäh- rend der 3 Jahre wolle ihn Wenzel in seinem Besitze gegen die Ansprüche Anderer schützen. Durch gegenwärtigen Ver- trag solle die frühere Vereinbarung, durch welche beide die Entscheidung des Streites dem römischen Könige Rudolf über- trugen, nicht beseitigt werden ; wenn sich innerhalb der 3 Jahre König Wenzel weder mit Nikolaus noch mit König Rudolf ver- ständige, so solle letzterer ohne Rücksicht auf gegenwärtige Uebereinkunft eine Entscheidung treffen. Sollte König Wenzel ,seiner Ehre nicht eingedenk‘ in der bestimmten Frist den Her- zog gefangen nehmen, ihm das Herzogthum oder einen Theil desselben entziehen, so verspricht er ihm vor den von beiden gewählten Richtern H(einrich) Markgraf von Meissen und Oster- land (orientalis) und H(einrich) Herzog v. Baiern Genugthuung zu leisten, wenn die beiden Fürsten bis zum Feste des heil. Johann des Täufers ihre Einwilligung zur Wahl als Schieds- richter gegeben haben. Sollte der König sich weigern, Rede zu stehn und dem Herzoge genugzuthun, so solle er der Ex- communication der Prager und Olmützer Bischöfe unterliegen und sein Land mit dem Interdict bestraft werden, so lange, bis Herzog Nikolaus volle Freiheit oder Genugthuung erlangt 150 habe. Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv f. östr. Gesch. XXIX, p. 76. 1287. Klingenberg. — Wenzel König von Böhmen etc. verleiht dem Heinrich Pfarrer in Grätz das Münzamt (notariam monetae) in Troppau und befreit die Güter seiner Kirche: Mo- rawa und Sidelperch im Troppauischen und Wachinow in der Olmützer Provinz, von allen Lasten. 151 Aus dem Formelbuch (?) des Zdenko v. Trebecz. — C. d. Mor. V. 285 (im Auszug).
138 Land betreffen, besonders die 6. Woche vom Zoll bei Grätz. Actum et datum in Opavia per manus magistri Wenceslai pro- thonotarii nostri, a. d. MCCLXXXVI, sexto idus Junii. 149 Aus den Hradischer Annalen. — C. d. Mor. IV. 319. 1286. ? (Ende Jänner.) Brünn. — Friedensvertrag zwischen König Wenzel v. Böhmen und Nikolaus Herzog v. Troppau. Der erstere verspricht dem Herzoge durch 3 Jahre vom näch- sten St. Georgtage an freies Geleite in seinem Reiche, inner- halb dieser Zeit behält Nikolaus das Troppauer Land, doch ohne Präjudiz und unbeschadet den Ansprüchen beider; wäh- rend der 3 Jahre wolle ihn Wenzel in seinem Besitze gegen die Ansprüche Anderer schützen. Durch gegenwärtigen Ver- trag solle die frühere Vereinbarung, durch welche beide die Entscheidung des Streites dem römischen Könige Rudolf über- trugen, nicht beseitigt werden ; wenn sich innerhalb der 3 Jahre König Wenzel weder mit Nikolaus noch mit König Rudolf ver- ständige, so solle letzterer ohne Rücksicht auf gegenwärtige Uebereinkunft eine Entscheidung treffen. Sollte König Wenzel ,seiner Ehre nicht eingedenk‘ in der bestimmten Frist den Her- zog gefangen nehmen, ihm das Herzogthum oder einen Theil desselben entziehen, so verspricht er ihm vor den von beiden gewählten Richtern H(einrich) Markgraf von Meissen und Oster- land (orientalis) und H(einrich) Herzog v. Baiern Genugthuung zu leisten, wenn die beiden Fürsten bis zum Feste des heil. Johann des Täufers ihre Einwilligung zur Wahl als Schieds- richter gegeben haben. Sollte der König sich weigern, Rede zu stehn und dem Herzoge genugzuthun, so solle er der Ex- communication der Prager und Olmützer Bischöfe unterliegen und sein Land mit dem Interdict bestraft werden, so lange, bis Herzog Nikolaus volle Freiheit oder Genugthuung erlangt 150 habe. Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv f. östr. Gesch. XXIX, p. 76. 1287. Klingenberg. — Wenzel König von Böhmen etc. verleiht dem Heinrich Pfarrer in Grätz das Münzamt (notariam monetae) in Troppau und befreit die Güter seiner Kirche: Mo- rawa und Sidelperch im Troppauischen und Wachinow in der Olmützer Provinz, von allen Lasten. 151 Aus dem Formelbuch (?) des Zdenko v. Trebecz. — C. d. Mor. V. 285 (im Auszug).
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139 (1288). 23. März. Troppau. — Adelheid, Gemahlin des Conrad, erklärt mit ihren drei Brüdern und Söhnen vor dem Landesgerichte, dass sie ihre Ansprüche auf ein Gut in Smo- drowice (Smodrowitz) zu Gunsten der Johanniter in Gröbnik aufgebe. Z.: Herbord Truchsess und Hening sein Sohn, Wolfram v. Petrowitz, Marquard, Lupus, Mylota, Söhne des weil. Swirczo v. Nassidel, Slavibor v. Wirschowitz, Strachota Burggraf v. Grätz, Bochdalus Burggraf von Czevelin (Zwilin ?), Heinrich Notar des Königs; — von Breslau Conrad v. Kyse- lowitz, Troppauer Lehensleute: Brumo Verwalter (villicus) des Königs, Nikulcec Richter (sudarius), Jakob Notar, Crizanus vicesudarius, Hodislaus, dann Zyghard sagittarius regis, Swa- toslaus, Conrad v. Bruck, Bürger v. Troppau, Ditricus Richter v. Leobschütz. Ihre Siegel haben angehängt: Truchsess Her- bord, Brumo Villicus, Notar Swatobor und der Richter Nikulo. Acta sunt hec in Opawia III feria post diem Palmarum. 152 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 348. 1288. 15. April. Braunsberg. — Theodorich Bischof von Olmütz bestätigt die inserirte Urkunde, vermöge welcher Her- mann und Bertold, Besitzer des Dórfes, das in mährischer Sprache Hoschicz heisst, der von ihnen daselbst gegründeten Capelle zu Ehren des h. Johann einen steuerfreien Mansus, 1 Mark Zins, den Zehnten von ihren 3 Lahnen, wie es im Dorfe Jacter Gewohnheit sei, von der Mühle und eine Wiese bei der Furth in Gegenwart Wocko's von Krawař, Sbylaus, Bur- chard, Herold, Heinrich und Strigonerus (?) Bürger von Troppau schenken. Dat. aput Breinsberg a. d. MCCLXXXVIII, XVII kal. May. 153 Orig. in der Tropp. Museumsbibliothek. 1288. 15. Mai. Troppau. — Benesch v. Branitz überträgt mit Einstimmung seiner Gemahlin Elisabeth, seines Sohnes Woko und seiner Töchter Adelheid und Obieska dem Abte Budis und dem Convente von Hradisch das Patronatsrecht über die Kirche in Bennisch (in provincia Oppaviensi) und deren Filiale in Sybotndorf (Seitendorf), und schenkt demselben als Ersatz für die dem Kloster zugefügten Schäden jeden Ertrag an Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Mühlsteinen und von dem Gerichtsgelde von dem Markte Bennisch und den Dörfern Razow, Schwarzendorf, Seiwetndorf, Wokendorf, Milotndorf und
139 (1288). 23. März. Troppau. — Adelheid, Gemahlin des Conrad, erklärt mit ihren drei Brüdern und Söhnen vor dem Landesgerichte, dass sie ihre Ansprüche auf ein Gut in Smo- drowice (Smodrowitz) zu Gunsten der Johanniter in Gröbnik aufgebe. Z.: Herbord Truchsess und Hening sein Sohn, Wolfram v. Petrowitz, Marquard, Lupus, Mylota, Söhne des weil. Swirczo v. Nassidel, Slavibor v. Wirschowitz, Strachota Burggraf v. Grätz, Bochdalus Burggraf von Czevelin (Zwilin ?), Heinrich Notar des Königs; — von Breslau Conrad v. Kyse- lowitz, Troppauer Lehensleute: Brumo Verwalter (villicus) des Königs, Nikulcec Richter (sudarius), Jakob Notar, Crizanus vicesudarius, Hodislaus, dann Zyghard sagittarius regis, Swa- toslaus, Conrad v. Bruck, Bürger v. Troppau, Ditricus Richter v. Leobschütz. Ihre Siegel haben angehängt: Truchsess Her- bord, Brumo Villicus, Notar Swatobor und der Richter Nikulo. Acta sunt hec in Opawia III feria post diem Palmarum. 152 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 348. 1288. 15. April. Braunsberg. — Theodorich Bischof von Olmütz bestätigt die inserirte Urkunde, vermöge welcher Her- mann und Bertold, Besitzer des Dórfes, das in mährischer Sprache Hoschicz heisst, der von ihnen daselbst gegründeten Capelle zu Ehren des h. Johann einen steuerfreien Mansus, 1 Mark Zins, den Zehnten von ihren 3 Lahnen, wie es im Dorfe Jacter Gewohnheit sei, von der Mühle und eine Wiese bei der Furth in Gegenwart Wocko's von Krawař, Sbylaus, Bur- chard, Herold, Heinrich und Strigonerus (?) Bürger von Troppau schenken. Dat. aput Breinsberg a. d. MCCLXXXVIII, XVII kal. May. 153 Orig. in der Tropp. Museumsbibliothek. 1288. 15. Mai. Troppau. — Benesch v. Branitz überträgt mit Einstimmung seiner Gemahlin Elisabeth, seines Sohnes Woko und seiner Töchter Adelheid und Obieska dem Abte Budis und dem Convente von Hradisch das Patronatsrecht über die Kirche in Bennisch (in provincia Oppaviensi) und deren Filiale in Sybotndorf (Seitendorf), und schenkt demselben als Ersatz für die dem Kloster zugefügten Schäden jeden Ertrag an Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Mühlsteinen und von dem Gerichtsgelde von dem Markte Bennisch und den Dörfern Razow, Schwarzendorf, Seiwetndorf, Wokendorf, Milotndorf und
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140 Rabendorf. — Z.: Herr Sbislaus v. Bohuslawitz und Johann sein Bruder, Sulislaus v. Paczlawitz, Marquard v. Nassidel, Wikard v. Polom, Bludo Sohn des Bludo v. Gyczin, Zacha- rias Nuzerius, Bruder Arnold Quardian, Bruder Thomas, Br. Duchon, Minoriten in Troppau. Datum in Opavia a. d. MCCLXXXVIII, XV kal. Junii. Ans den Hradischer Annalen C. d. Mor. IV. 347. 154 1288. (Mai.) (Grätz?) — Nikolaus Herzog v. Troppau erklärt, dass die Frau Adleydis mit Namen Zolherinna, nach ihrem Gemahl auch Holzhinna genannt, in seiner Gegenwart, als er am 18. bis 20. Mai€ in Grätz einen allgemeinen Hof- tag hielt (curiam nostram terre nostre generalis placiti genera- liter edictam), auf ihr Recht und die Ansprüche auf das Gut in Snoderwitz (Smodrowitz), wegen dessen sie einige Jahre mit Theodorich dem Comthur der Johanniter in Gröbnik gestritten habe, mit ihren 2 Söhnen und allen Miterben zu Gunsten Theo- dorichs verzichtet habe. Z.: Sifrid de Barcht, Herbord v. Full- stein, die ihre Siegel angehängt haben; Sbislaus von (Bohus- lawitz), Benesch v. Lobenstein, Benesch v. Schitin, Trutwin und sein Bruder Witgo, Myroslaus Richter (zuderio), Andreas Richter der Provinz (judex provincialis), Herr Bruno, Herr F. Chisling und Tylo, Bürger v. Leobschütz u. A. m. Ohne Ort und Zeit. Orig, im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 349. 155 1288. 1. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt den Bürgern von Troppau das Privileg seines Vaters über 40 Lahne Waldes bei Skrzipp (Nr. 107), schenkt den- selben das erwähnte Dorf mit Gericht und allen Einkünften und verleiht ihnen noch 20 Lahne sowohl Feld als Wald. Dafür haben die Troppauer, um nicht undankbar zu erscheinen, dem Herzog 4 Mark Gold verehrt. Z.: Sbyslaus v. Bohuslawitz, Benesch v. Lobenstein, Ckriko v. Fullstein, Trutwin v. He- roschidorf (?), Jeroslaus v. Morawitz, Marquard und Lupus v. Nassidel, Budislaus v. Lodnitz, Woko v. Schitin u. A. Actum 1 Anno domini MCCLXXXVIII, XV, XIIII et XIII kal. Junii, feria III festum beati Johannis beate precedens — also Dienstag den 18. Mai. — Auffallend ist aber die Bestimmung : vor Johann; es kann hier kein anderer gemeint sein als Papst Johann, dessen Fest auf den 27. Mai fällt, und Pfingsten, das 2 Tage vorherging (16. Mai), lag doch näher.
140 Rabendorf. — Z.: Herr Sbislaus v. Bohuslawitz und Johann sein Bruder, Sulislaus v. Paczlawitz, Marquard v. Nassidel, Wikard v. Polom, Bludo Sohn des Bludo v. Gyczin, Zacha- rias Nuzerius, Bruder Arnold Quardian, Bruder Thomas, Br. Duchon, Minoriten in Troppau. Datum in Opavia a. d. MCCLXXXVIII, XV kal. Junii. Ans den Hradischer Annalen C. d. Mor. IV. 347. 154 1288. (Mai.) (Grätz?) — Nikolaus Herzog v. Troppau erklärt, dass die Frau Adleydis mit Namen Zolherinna, nach ihrem Gemahl auch Holzhinna genannt, in seiner Gegenwart, als er am 18. bis 20. Mai€ in Grätz einen allgemeinen Hof- tag hielt (curiam nostram terre nostre generalis placiti genera- liter edictam), auf ihr Recht und die Ansprüche auf das Gut in Snoderwitz (Smodrowitz), wegen dessen sie einige Jahre mit Theodorich dem Comthur der Johanniter in Gröbnik gestritten habe, mit ihren 2 Söhnen und allen Miterben zu Gunsten Theo- dorichs verzichtet habe. Z.: Sifrid de Barcht, Herbord v. Full- stein, die ihre Siegel angehängt haben; Sbislaus von (Bohus- lawitz), Benesch v. Lobenstein, Benesch v. Schitin, Trutwin und sein Bruder Witgo, Myroslaus Richter (zuderio), Andreas Richter der Provinz (judex provincialis), Herr Bruno, Herr F. Chisling und Tylo, Bürger v. Leobschütz u. A. m. Ohne Ort und Zeit. Orig, im Johanniter-Archiv in Prag. — C. d. Mor. IV. 349. 155 1288. 1. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt den Bürgern von Troppau das Privileg seines Vaters über 40 Lahne Waldes bei Skrzipp (Nr. 107), schenkt den- selben das erwähnte Dorf mit Gericht und allen Einkünften und verleiht ihnen noch 20 Lahne sowohl Feld als Wald. Dafür haben die Troppauer, um nicht undankbar zu erscheinen, dem Herzog 4 Mark Gold verehrt. Z.: Sbyslaus v. Bohuslawitz, Benesch v. Lobenstein, Ckriko v. Fullstein, Trutwin v. He- roschidorf (?), Jeroslaus v. Morawitz, Marquard und Lupus v. Nassidel, Budislaus v. Lodnitz, Woko v. Schitin u. A. Actum 1 Anno domini MCCLXXXVIII, XV, XIIII et XIII kal. Junii, feria III festum beati Johannis beate precedens — also Dienstag den 18. Mai. — Auffallend ist aber die Bestimmung : vor Johann; es kann hier kein anderer gemeint sein als Papst Johann, dessen Fest auf den 27. Mai fällt, und Pfingsten, das 2 Tage vorherging (16. Mai), lag doch näher.
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141 et dat. Opavie per manus magistri Wenceslai notarii nostri a. d. MCCLXXXVIII, kal. Junii. Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. p. 354. 156 1289. 10. Jänner. Prag. — Kasimir Herzog v. Oppeln und Kosel nimmt sein Herzogthum von König Wenzel von Böhmen zu Lehen. U. d. Z.: Nikolaus Herzog v. Troppau. A. d. MCCLXXXIX, IV idus Januarii, ind. II. 157 Sommersberg I. 881. Balbin VIII. 215. 1289. 29. März. Olmütz. — Benesch v. Branitz und Lo- benstein übergibt dem Kloster Hradisch die Kirchen in Branitz und Lobenstein (Vualen que dicitur Lobenstein in provincia Opaviensi), damit in diesen und der Hradischer Kirche das Andenken seiner Vorfahren und seiner Gemahlin Elisabeth täg- lich gefeiert werde. Zur Branitzer Kirche gehören 2 Lahne und 2 Tabernen; wegen des Seelenheiles seines verstorbenen Bruders Woko gibt Benesch noch 2 Lahne in Branitz hinzu, mit einem jährlichen Erträgnisse von 2 Mark, ferner das zur Bra- nitzer Kirche gehörige Dorf Boboluski (Boblowitz), und von Branitz den vollen Zehent von den Feldern und dem lebenden Vieh. Zur Kirche in Lobenstein gehören 2 Lahne, dazu gibt Benesch aus dem oben erwähnten Grunde noch einen Lahn, der 1/2 Mark jährlich trägt, und von dem Hofe (curia) seiner Gemahlin daselbst den vollen Zehent. Ferner gehören dazu die Dörfer Bykow (Pickau), Dubnicye (?) und das andere Dub- nicie de Hradecz. Mitbesiegelt von Cyrus Probst der Olmützer Kirche, und Werner und Thechontius, canonici. (Zeugen nicht schlesisch.) Datum in Olomuz a. d. MCCLXXXIX, IIII kal. Aprilis. 158 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. IV. 357. 1289. — Hermann genannt von Lo, Bürger in Troppau, erklärt, dass er seine Wiese bei seinem Dorfe Grosshoschitz seinen Mitbürgern Ludwig und Heinrich für 12 Mark reinen Silbers verkauft habe, unter der Bedingung, dass die Käufer ihm zu nichts verpflichtet seien als zur Zahlung eines Vier- dungs Silber jährlich am St. Martinsfeste. Besiegelt mit dem Stadtsiegel zur grössern Sicherheit. Z.: Goblo, Jakob, Sifrid, Winand, Hoschitzer Landleute (villani), Heinrich Kolbo Vogt von Troppau, Friedrich, Albert, Giselbert und Rudlo, Bürger- meister (consules), Petrus, Sidelmann, Heinrich, Conrad, Schöffen,
141 et dat. Opavie per manus magistri Wenceslai notarii nostri a. d. MCCLXXXVIII, kal. Junii. Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. p. 354. 156 1289. 10. Jänner. Prag. — Kasimir Herzog v. Oppeln und Kosel nimmt sein Herzogthum von König Wenzel von Böhmen zu Lehen. U. d. Z.: Nikolaus Herzog v. Troppau. A. d. MCCLXXXIX, IV idus Januarii, ind. II. 157 Sommersberg I. 881. Balbin VIII. 215. 1289. 29. März. Olmütz. — Benesch v. Branitz und Lo- benstein übergibt dem Kloster Hradisch die Kirchen in Branitz und Lobenstein (Vualen que dicitur Lobenstein in provincia Opaviensi), damit in diesen und der Hradischer Kirche das Andenken seiner Vorfahren und seiner Gemahlin Elisabeth täg- lich gefeiert werde. Zur Branitzer Kirche gehören 2 Lahne und 2 Tabernen; wegen des Seelenheiles seines verstorbenen Bruders Woko gibt Benesch noch 2 Lahne in Branitz hinzu, mit einem jährlichen Erträgnisse von 2 Mark, ferner das zur Bra- nitzer Kirche gehörige Dorf Boboluski (Boblowitz), und von Branitz den vollen Zehent von den Feldern und dem lebenden Vieh. Zur Kirche in Lobenstein gehören 2 Lahne, dazu gibt Benesch aus dem oben erwähnten Grunde noch einen Lahn, der 1/2 Mark jährlich trägt, und von dem Hofe (curia) seiner Gemahlin daselbst den vollen Zehent. Ferner gehören dazu die Dörfer Bykow (Pickau), Dubnicye (?) und das andere Dub- nicie de Hradecz. Mitbesiegelt von Cyrus Probst der Olmützer Kirche, und Werner und Thechontius, canonici. (Zeugen nicht schlesisch.) Datum in Olomuz a. d. MCCLXXXIX, IIII kal. Aprilis. 158 Orig. im Klosterarchive. — C. d. Mor. IV. 357. 1289. — Hermann genannt von Lo, Bürger in Troppau, erklärt, dass er seine Wiese bei seinem Dorfe Grosshoschitz seinen Mitbürgern Ludwig und Heinrich für 12 Mark reinen Silbers verkauft habe, unter der Bedingung, dass die Käufer ihm zu nichts verpflichtet seien als zur Zahlung eines Vier- dungs Silber jährlich am St. Martinsfeste. Besiegelt mit dem Stadtsiegel zur grössern Sicherheit. Z.: Goblo, Jakob, Sifrid, Winand, Hoschitzer Landleute (villani), Heinrich Kolbo Vogt von Troppau, Friedrich, Albert, Giselbert und Rudlo, Bürger- meister (consules), Petrus, Sidelmann, Heinrich, Conrad, Schöffen,
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142 Nikolaus v. Niza, Heinrich v. Strigon, Bürger von Troppau. Acta sunt hec anno inc. dn. MCCLXXXVIIII. 159 Orig. ans dem Klosterarchive in Brünn (?) C. d. Mor. IV. 364. 1290. 24. Aug. Frauenfeld. — Nikolaus lässt Zawisch von Falkenstein hinrichten. Cont. Vindob. Pertz XI. 716.1 — vgl. Palacky II. 1. 362. 160 1290. — Nikolaus Herzog von Troppau verleiht der Stadt Troppau mehrere Freiheiten: 1. Dass die Geschworenen, Bür- germeister und Schöffen volles Recht haben sollen über Hand- werke, über den Markt, über Schätzung der Erbschaften und alle Civilstreitigkeiten, die in ihr Bereich gehören, gegen ihr Urtheil solle Niemand in Wort oder That sich erheben. 2. Die Geldstrafen sollen herabgesetzt werden, so dass die grössere 30 Solidi, die kleinere 4 Solidi betrage. 3. Sollen die Gränzen des Dorfes Skřipp mit den 40 Labnen von Otokar, die sie mehr- mals mit Geld erkauften, und 20 Lahnen von Nikolaus bestimmt und bezeichnet werden. (metae et termini, que et qui ,greniz" appellantur vulgariter.) Z.: Zbislaus v. Bohuslawitz, Woko v. Schytin, Bohusch, Marquard v. Nassidel, Budislaus, Edle des Landes, Gerbot, Walter Bürger v. Leobschütz, Bartold, Herold, Bartold v. Schenau, Bürger v. Freudenthal, Heinrich Kusor, Richter, Arnold Resch v. Jägerndorf. Acta sunt hec anno d. MCCLXXXX. 161 Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 371. 1291. 17. Jänner. Olmütz. — Mesko und Boleslaus Her- zoge von Oppeln versprechen dem Könige Wenzel II. von Böhmen, dass sie ihm in der Erwerbung seiner Rechte, Län- der und Güter gegen Jedermann Beistand leisten wollen. U. d. Z.: Nycolao Oppavie duce. Dat. in Olomucz a. d. MCCXCI, XVI kal. Februarii, ind. IV. 162 Copic im k. k. Staatsarchive in Wien. — Fiedler, Böhmens Herrschaft in Polen. Archiv f. östr. Gesch. XIV. 173. Eodem anno Zabisius sopanus quidam nobilis et potens Bohemus, qui relictam domini Otocari Bohemorum regis reginam duxit in uxorem et post mortem ejus cognatam ipsius regis Hungarie sororem de ordine prae- dicatorum receptam duxit in conjugem, a Nicolao duce Oppaviensi pro suis maleficiis decollatur.
142 Nikolaus v. Niza, Heinrich v. Strigon, Bürger von Troppau. Acta sunt hec anno inc. dn. MCCLXXXVIIII. 159 Orig. ans dem Klosterarchive in Brünn (?) C. d. Mor. IV. 364. 1290. 24. Aug. Frauenfeld. — Nikolaus lässt Zawisch von Falkenstein hinrichten. Cont. Vindob. Pertz XI. 716.1 — vgl. Palacky II. 1. 362. 160 1290. — Nikolaus Herzog von Troppau verleiht der Stadt Troppau mehrere Freiheiten: 1. Dass die Geschworenen, Bür- germeister und Schöffen volles Recht haben sollen über Hand- werke, über den Markt, über Schätzung der Erbschaften und alle Civilstreitigkeiten, die in ihr Bereich gehören, gegen ihr Urtheil solle Niemand in Wort oder That sich erheben. 2. Die Geldstrafen sollen herabgesetzt werden, so dass die grössere 30 Solidi, die kleinere 4 Solidi betrage. 3. Sollen die Gränzen des Dorfes Skřipp mit den 40 Labnen von Otokar, die sie mehr- mals mit Geld erkauften, und 20 Lahnen von Nikolaus bestimmt und bezeichnet werden. (metae et termini, que et qui ,greniz" appellantur vulgariter.) Z.: Zbislaus v. Bohuslawitz, Woko v. Schytin, Bohusch, Marquard v. Nassidel, Budislaus, Edle des Landes, Gerbot, Walter Bürger v. Leobschütz, Bartold, Herold, Bartold v. Schenau, Bürger v. Freudenthal, Heinrich Kusor, Richter, Arnold Resch v. Jägerndorf. Acta sunt hec anno d. MCCLXXXX. 161 Copialb. im Tropp. Museum. — C. d. Mor. IV. 371. 1291. 17. Jänner. Olmütz. — Mesko und Boleslaus Her- zoge von Oppeln versprechen dem Könige Wenzel II. von Böhmen, dass sie ihm in der Erwerbung seiner Rechte, Län- der und Güter gegen Jedermann Beistand leisten wollen. U. d. Z.: Nycolao Oppavie duce. Dat. in Olomucz a. d. MCCXCI, XVI kal. Februarii, ind. IV. 162 Copic im k. k. Staatsarchive in Wien. — Fiedler, Böhmens Herrschaft in Polen. Archiv f. östr. Gesch. XIV. 173. Eodem anno Zabisius sopanus quidam nobilis et potens Bohemus, qui relictam domini Otocari Bohemorum regis reginam duxit in uxorem et post mortem ejus cognatam ipsius regis Hungarie sororem de ordine prae- dicatorum receptam duxit in conjugem, a Nicolao duce Oppaviensi pro suis maleficiis decollatur.
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143 1291. 1. Septemb. Troppau. — Einführung der Domini- kaner durch Herzog Nikolaus, der den Grundstein zur Domini- kaner-Kirche legte, die unter Nikolaus II. beendet wurde. 163 Dominikaner-Chronik (Mss. saec. XVIII) im Tropp. Museum fol. 3. 1292. 9.—13. October. im Lager bei Sieradcz. — Wla- dislaw von Cujavien und Sieradien tritt König Wenzel II. von Böhmen Krakau und Sendomir ab. U. d. Z.: Nikolaus Her- zog v. Troppau. A. d. MCCXCI, VII idus Octobris. 164 Fiedler, Böhmens Herrschaft in Polen. Archiv f. östr. Geschichte XIV. 174 u. 178. 1293. 26. Febr. — Ulrich v. Lichtenburg verkauft dem Richter Zcedron das Richteramt in Gilowecz (Eylowitz) für 10 Mark mit dem 6. freien Lahn, einer Schenke, Bäckerei, Schmiede, Fleisch- und Schuhbank, dem 3. Denar von den Strafgeldern, der Fischerei und Jagd, dem Gebrauch des Leob- schützer Rechtes gegen Zahlung von 2 Mark jährlich. Z.: do- minus Milicius de Cetow, Bohuz miles domini Ulrici, Gerlacus plebanus de villa Gerlaci (Gerlsdorf), Nicolaus plebanus de Dirnavia (Tyrn), Clemens judex de Clementis villa, Hartlibus judex de Stachinwalde, Paulus filius Heinrici de Iglavia, Hart- mundus civis in Fulnek, Sobek in Gylobs. — Dat. a. d. MCCLXXXXIII, IV kal. Martii. 165 Copie saec. XVI im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. IV. 397. 1293. 15. Mai. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau und Marschall des Königreiches Böhmen verkauft dem Zby- slaw von Bohuzlawitz, genannt von Benessow, die Dörfer Sucowicz, Lubezwari 2 und was er in Trnawa hat, gelegen in der Prerauer Provinz, die ihm wegen des Schlosses Grätz (ratione castri nostri Grecz) gehören. Z.: Miloto v. Dyedicz, Pro- tiwa v. Dubrawitz, Benesch v. Branitz, Woko und Jerozlaus v. Schitin, Jerozlaus und Bohusch von Petrowitz, Budyzlaus v. Das Siegel des Herzogs wird folgendermassen beschrieben: septimum si- gillum erat magnum de cera alba et rotundum, in cujus medio unus ar- matus cum gladio evaginato quasi percutere volens, galleatus cum signo quasi cum medio cuinsdam rotunditatis equum insidens faleratum apare- bat; littere vero circumferenciales erant : sigillum Nycolai dei gracia ducis Opauie. 2 Nach Wolny, Mähren I. 63. eine halbe Stunde nördlich von Bistritz in Mähren.
143 1291. 1. Septemb. Troppau. — Einführung der Domini- kaner durch Herzog Nikolaus, der den Grundstein zur Domini- kaner-Kirche legte, die unter Nikolaus II. beendet wurde. 163 Dominikaner-Chronik (Mss. saec. XVIII) im Tropp. Museum fol. 3. 1292. 9.—13. October. im Lager bei Sieradcz. — Wla- dislaw von Cujavien und Sieradien tritt König Wenzel II. von Böhmen Krakau und Sendomir ab. U. d. Z.: Nikolaus Her- zog v. Troppau. A. d. MCCXCI, VII idus Octobris. 164 Fiedler, Böhmens Herrschaft in Polen. Archiv f. östr. Geschichte XIV. 174 u. 178. 1293. 26. Febr. — Ulrich v. Lichtenburg verkauft dem Richter Zcedron das Richteramt in Gilowecz (Eylowitz) für 10 Mark mit dem 6. freien Lahn, einer Schenke, Bäckerei, Schmiede, Fleisch- und Schuhbank, dem 3. Denar von den Strafgeldern, der Fischerei und Jagd, dem Gebrauch des Leob- schützer Rechtes gegen Zahlung von 2 Mark jährlich. Z.: do- minus Milicius de Cetow, Bohuz miles domini Ulrici, Gerlacus plebanus de villa Gerlaci (Gerlsdorf), Nicolaus plebanus de Dirnavia (Tyrn), Clemens judex de Clementis villa, Hartlibus judex de Stachinwalde, Paulus filius Heinrici de Iglavia, Hart- mundus civis in Fulnek, Sobek in Gylobs. — Dat. a. d. MCCLXXXXIII, IV kal. Martii. 165 Copie saec. XVI im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. IV. 397. 1293. 15. Mai. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau und Marschall des Königreiches Böhmen verkauft dem Zby- slaw von Bohuzlawitz, genannt von Benessow, die Dörfer Sucowicz, Lubezwari 2 und was er in Trnawa hat, gelegen in der Prerauer Provinz, die ihm wegen des Schlosses Grätz (ratione castri nostri Grecz) gehören. Z.: Miloto v. Dyedicz, Pro- tiwa v. Dubrawitz, Benesch v. Branitz, Woko und Jerozlaus v. Schitin, Jerozlaus und Bohusch von Petrowitz, Budyzlaus v. Das Siegel des Herzogs wird folgendermassen beschrieben: septimum si- gillum erat magnum de cera alba et rotundum, in cujus medio unus ar- matus cum gladio evaginato quasi percutere volens, galleatus cum signo quasi cum medio cuinsdam rotunditatis equum insidens faleratum apare- bat; littere vero circumferenciales erant : sigillum Nycolai dei gracia ducis Opauie. 2 Nach Wolny, Mähren I. 63. eine halbe Stunde nördlich von Bistritz in Mähren.
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144 Lodnitz u. A. m. Act. et dat. in Opavia a. d. MCCXCIII, idus Maii, ind. VI. 166 Orig. in Grazen in Böhmen. — C. d. Mor. IV. 402. — Abged. von Ens im Maiheft der Monatsschrift des böhm. Museums 1828, p. 385. 1293. — Ulrich v. Lichtenburg (Luhtenburg) mit Milischo von Cethau verkaufen dem Richter Tyelmann die Richterei in Thyerna (Tyrn), nämlich 24 Lahn zum Besitz nach Leob- schützer Recht, eine Schenke, Mühle mit 3 dazu gehörigen Frei- hufen, eine Bäckerei, Fleischbank, Schmiede und Schuhbank, Fischerei und Jagd auf niederes Wild und Vögel, den 3. Denar von den Strafgeldern. Sie gestatten den Gebrauch des Leob- schützer Rechtes und Masses. Dagegen zahlt ihnen der Richter jährlich 2 Mark. Testes: dominus Alber de Vulneck miles ducis Nycolai, Beniko miles domini Vlrici, Schelico famulus ducis, Chunradus plebanus in Vulneck, dominus Nycolaus ple- banus in Tyerna, Petrus advocatus in Vulneck, Polomzo famulus Vlrici, Waltherus et Chunradus schabini in Vulneck — — advocatus in nova civitate cum fratribus suis, Svaton et Stani- myerus in Tyerna. Dat. a. d. MCCLXXXXIII. 167 Orig. in der Boczek'schen Sammlung. — C. d. Mor. IV. 398. 1294. 14. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass er mit Bewilligung des Klosters Oslowan und auf Bitten des Gerboto von Lubschitz, seines Getreuen, die von ihm gegründete Kirche in Wojanowicze (Woinowitz) mit der in Neukirch vereinigt habe, so dass erstere eine Filiale der letz- teren sein solle. Z.: Marquardo de Nazil, Budizlao de Lodenicz, Jerozlao et Bohussio de Petrowicz, Cholbone advocato de Opa- via, Chislingo et a. m. Act. et datum Opauie a. d. MCCXCIIII, XVIII kal. Julii. 168 Transsumpt in der Bestätigungsurkunde des Bischofs Theodorich v. 1294, 17. Juni. — C. d. Mor. V. 6. 1295. 29. März (IV kal. April). Krakau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Hauptmann v. Krakau! befreit in An- sehung der treuen Dienste seines Capellans, des Cantors von Krakau Michael, die Einwohner der demselben gehörenden villa 1 Damit stimmt Dlugoss 1. IX a. a. 1301 freilich nicht überein, der zu dem genannten Jahre sagt : Wenceslaus Polonie et Bohemie rex destituto Hin- cone de Duba Nicolaum Opavie ducem capitaneum Polonie in terris Cra- coviensibus etc. creaverat.
144 Lodnitz u. A. m. Act. et dat. in Opavia a. d. MCCXCIII, idus Maii, ind. VI. 166 Orig. in Grazen in Böhmen. — C. d. Mor. IV. 402. — Abged. von Ens im Maiheft der Monatsschrift des böhm. Museums 1828, p. 385. 1293. — Ulrich v. Lichtenburg (Luhtenburg) mit Milischo von Cethau verkaufen dem Richter Tyelmann die Richterei in Thyerna (Tyrn), nämlich 24 Lahn zum Besitz nach Leob- schützer Recht, eine Schenke, Mühle mit 3 dazu gehörigen Frei- hufen, eine Bäckerei, Fleischbank, Schmiede und Schuhbank, Fischerei und Jagd auf niederes Wild und Vögel, den 3. Denar von den Strafgeldern. Sie gestatten den Gebrauch des Leob- schützer Rechtes und Masses. Dagegen zahlt ihnen der Richter jährlich 2 Mark. Testes: dominus Alber de Vulneck miles ducis Nycolai, Beniko miles domini Vlrici, Schelico famulus ducis, Chunradus plebanus in Vulneck, dominus Nycolaus ple- banus in Tyerna, Petrus advocatus in Vulneck, Polomzo famulus Vlrici, Waltherus et Chunradus schabini in Vulneck — — advocatus in nova civitate cum fratribus suis, Svaton et Stani- myerus in Tyerna. Dat. a. d. MCCLXXXXIII. 167 Orig. in der Boczek'schen Sammlung. — C. d. Mor. IV. 398. 1294. 14. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass er mit Bewilligung des Klosters Oslowan und auf Bitten des Gerboto von Lubschitz, seines Getreuen, die von ihm gegründete Kirche in Wojanowicze (Woinowitz) mit der in Neukirch vereinigt habe, so dass erstere eine Filiale der letz- teren sein solle. Z.: Marquardo de Nazil, Budizlao de Lodenicz, Jerozlao et Bohussio de Petrowicz, Cholbone advocato de Opa- via, Chislingo et a. m. Act. et datum Opauie a. d. MCCXCIIII, XVIII kal. Julii. 168 Transsumpt in der Bestätigungsurkunde des Bischofs Theodorich v. 1294, 17. Juni. — C. d. Mor. V. 6. 1295. 29. März (IV kal. April). Krakau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Hauptmann v. Krakau! befreit in An- sehung der treuen Dienste seines Capellans, des Cantors von Krakau Michael, die Einwohner der demselben gehörenden villa 1 Damit stimmt Dlugoss 1. IX a. a. 1301 freilich nicht überein, der zu dem genannten Jahre sagt : Wenceslaus Polonie et Bohemie rex destituto Hin- cone de Duba Nicolaum Opavie ducem capitaneum Polonie in terris Cra- coviensibus etc. creaverat.
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145 Thussow in castellanatu Cracoviensi von allen Lasten, als powoz (Vorspann), stroza (Nachtwache), a stan (eine Steuer statt der Verpflichtung, den Fürsten und sein Gefolge zu bewirthen), targowe (Marktgeld) etc. 169 Krakauer Privilegienbuch II. f. 300. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslan. — vgl. Letowski I. 219. — Ueber die Abgaben vgl. Tschoppe und Stenzel, Urkundenbuch p. 9. 1295. 14. Decemb. Rom. — Die Bischöfe Bonaventura Erzbischof v. Ragusa, Andreas v. Lida (Pat. Jerusalem), Lamer- tus v. Veglia (Diöc. Zara), Ciprian v. Bona (Diöc. Reggio), Jacobus v. Acerno (Diöc. Salerno), Frater Acco v. Caserta (Diöc. Capua), Fr. Paulus Melp —, Aymardus v. Lucera (Diöc. Benevent), Fr. Michael v. Alba (Diöc. Mailand), Fr. Romanus Croensis, Petrus v. Stagno (Diöc. Ragusa), Fr. Daniel v. Lace- dogna (Diöc. Conza), Pasqualis v. Cassano (Diöc. Reggio), Perronus v. Larina (Diöc. Benevent) und Fr. Franciscus v. Senigaglia verleihen allen, welche die Kirchen zum h. Wenzel in Grätz und Freudenthal am St. Wenzelstage, Christi Geburt, Auferstehung und Himmelfahrt, zu Pfingsten und an Maria Geburt, Verkündigung, Reinigung (Lichtmesse) und Himmel- fahrt, an allen Aposteltagen, St. Martin und Nikolaustage und in der Octave aller dieser Feste besuchen, einen Ablass von 40 Tagen, den Bischof Theoderich von Olmütz bestätigt und um ebensoviel Tage vermehrt. — Dat. Rome, die XIIII De- cembris, pontificatus domini Bonifacii pape VIII. anno I. 170 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. — Die Bestätigung Theo- derichs ohne Ort und Datum. Auf der Falte die Unterschriften sämmtlicher Bischöfe über den Siegeln, die an Hanfschnüren hingen. Alle Siegel, mit Ausnahme von 4 halben, fehlen, im Ganzen 16 — daher auch Bischof Theo- derich sein Siegel angehängt haben muss. — Heydinricus und Jo- 1296. 25. Juli. Leobschütz. hannes Vögte, Schöffen und Rathleute der Stadt Leobschütz bezeugen, dass die Kinder Conrads, weiland Richters von Ma- ceyskirch (Matzkirch), gegen 10 Mark Troppauer Gewichtes auf alle Ansprüche an die Richterei daselbst verzichtet haben. — Z.: concives nostros Waltherum de Zabzucz (Sabschütz), Waltherum de Lysinticz (Leisnitz), Gidelmannum, Waltherum Scopponis, de villa Maceyskirch Rugerus judex, Gothardus et Lupoldus. Datum Lubschicz et act. a. d. MCCXCVI, in die beati Jacobi apostoli. Raudner Copialbuch. — C. d. Sil. II 20. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 171 10
145 Thussow in castellanatu Cracoviensi von allen Lasten, als powoz (Vorspann), stroza (Nachtwache), a stan (eine Steuer statt der Verpflichtung, den Fürsten und sein Gefolge zu bewirthen), targowe (Marktgeld) etc. 169 Krakauer Privilegienbuch II. f. 300. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslan. — vgl. Letowski I. 219. — Ueber die Abgaben vgl. Tschoppe und Stenzel, Urkundenbuch p. 9. 1295. 14. Decemb. Rom. — Die Bischöfe Bonaventura Erzbischof v. Ragusa, Andreas v. Lida (Pat. Jerusalem), Lamer- tus v. Veglia (Diöc. Zara), Ciprian v. Bona (Diöc. Reggio), Jacobus v. Acerno (Diöc. Salerno), Frater Acco v. Caserta (Diöc. Capua), Fr. Paulus Melp —, Aymardus v. Lucera (Diöc. Benevent), Fr. Michael v. Alba (Diöc. Mailand), Fr. Romanus Croensis, Petrus v. Stagno (Diöc. Ragusa), Fr. Daniel v. Lace- dogna (Diöc. Conza), Pasqualis v. Cassano (Diöc. Reggio), Perronus v. Larina (Diöc. Benevent) und Fr. Franciscus v. Senigaglia verleihen allen, welche die Kirchen zum h. Wenzel in Grätz und Freudenthal am St. Wenzelstage, Christi Geburt, Auferstehung und Himmelfahrt, zu Pfingsten und an Maria Geburt, Verkündigung, Reinigung (Lichtmesse) und Himmel- fahrt, an allen Aposteltagen, St. Martin und Nikolaustage und in der Octave aller dieser Feste besuchen, einen Ablass von 40 Tagen, den Bischof Theoderich von Olmütz bestätigt und um ebensoviel Tage vermehrt. — Dat. Rome, die XIIII De- cembris, pontificatus domini Bonifacii pape VIII. anno I. 170 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. — Die Bestätigung Theo- derichs ohne Ort und Datum. Auf der Falte die Unterschriften sämmtlicher Bischöfe über den Siegeln, die an Hanfschnüren hingen. Alle Siegel, mit Ausnahme von 4 halben, fehlen, im Ganzen 16 — daher auch Bischof Theo- derich sein Siegel angehängt haben muss. — Heydinricus und Jo- 1296. 25. Juli. Leobschütz. hannes Vögte, Schöffen und Rathleute der Stadt Leobschütz bezeugen, dass die Kinder Conrads, weiland Richters von Ma- ceyskirch (Matzkirch), gegen 10 Mark Troppauer Gewichtes auf alle Ansprüche an die Richterei daselbst verzichtet haben. — Z.: concives nostros Waltherum de Zabzucz (Sabschütz), Waltherum de Lysinticz (Leisnitz), Gidelmannum, Waltherum Scopponis, de villa Maceyskirch Rugerus judex, Gothardus et Lupoldus. Datum Lubschicz et act. a. d. MCCXCVI, in die beati Jacobi apostoli. Raudner Copialbuch. — C. d. Sil. II 20. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 171 10
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146 1296. 18. Dec. Brünn. — Wenzel König v. Böhmen etc. verleiht der Stadt Troppau das Recht der Niederlage, dass alle Waaren, wie Wein, Blei, Tuch, Salz u. s. w., 3 Tage in der Stadt bleiben, ehe sie weiter geführt werden. — Dat. Brunne, 172 a. d. MCCXCVI, XVIII mensis Decembris, ind. X. Aus dem Copialbuch saec. XVII im Tropp. Museum, fol. 6. — C. d. Mor. V. 56. 1296. Olmütz. — Theoderich Bischof v. Olmütz schenkt seinem Prothonotar Ambrosius unter Anderem den Zehnten vom Zolle oder die Einkünfte der 7. Woche bei Grätz und Freuden- thal. — Act. et dat. in Olomucz a. d. MCCLXXXXVI, in die 173 innocentium. Aus einem Codex des erzbisch. Archivs in Olmütz C. d. Mor. V. 57. 1297. 11. Febr. Holleschau. — Theodorich Bischof von Olmütz erklärt, dass Herbord genannt Traberger von Füllstein ihn gebeten, den Söhnen seines Oheims (patrui) Ekkerich die Güter, die er von der Olmützer Kirche hat, zu verleihen, wenn er ohne Kinder sterben sollte. Der Bischof genehmigt dies, wenn der genannte Herbord sich in seinem Leben keines Ver- gehens gegen die Kirche schuldig mache. — Dat. in Holeschow a. d. MCCLXXXXVII, III idus Februarii. 174 Aus der Bestätigung von 1310 im Olmützer erzbischöfl. Archiv C. d. Mor. V. 60. 1298. 12. Febr. Wien. — Fürstencongress zur Feier der Verlobung des böhmischen Kronprinzen Wenzel mit Elisa- beth von Ungarn. Unterhandlungen wegen der Absetzung König Adolfs. Anwesend war auch Herzog Nikolaus von Troppau. 175 Cont. Vind. Pertz XI. 720.1 — vgl. Palacky II. 1. 378. 1298. 26. März. Troppau. — Wenzel König v. Böhmen etc. gibt dem Cisterzienser-Kloster Kamenz für das Dorf Trebenowicz, gelegen ,in unserm Lande Troppau, welches früher von andern in Besitz gehalten wurde', nachdem er dasselbe wieder an sich gebracht (nuper post revocationem dicte terre ad manus nostras), das Dorf Stalsdorf bei Freuden- 1 Post octavam purificationis beate virginis convenerunt ad ducem Austrie in Viennam illustris rex Ungarie Andreas, Wenceslaus rex Bohemie, dux Saxonie, dux Opolic, dux Oppavie.
146 1296. 18. Dec. Brünn. — Wenzel König v. Böhmen etc. verleiht der Stadt Troppau das Recht der Niederlage, dass alle Waaren, wie Wein, Blei, Tuch, Salz u. s. w., 3 Tage in der Stadt bleiben, ehe sie weiter geführt werden. — Dat. Brunne, 172 a. d. MCCXCVI, XVIII mensis Decembris, ind. X. Aus dem Copialbuch saec. XVII im Tropp. Museum, fol. 6. — C. d. Mor. V. 56. 1296. Olmütz. — Theoderich Bischof v. Olmütz schenkt seinem Prothonotar Ambrosius unter Anderem den Zehnten vom Zolle oder die Einkünfte der 7. Woche bei Grätz und Freuden- thal. — Act. et dat. in Olomucz a. d. MCCLXXXXVI, in die 173 innocentium. Aus einem Codex des erzbisch. Archivs in Olmütz C. d. Mor. V. 57. 1297. 11. Febr. Holleschau. — Theodorich Bischof von Olmütz erklärt, dass Herbord genannt Traberger von Füllstein ihn gebeten, den Söhnen seines Oheims (patrui) Ekkerich die Güter, die er von der Olmützer Kirche hat, zu verleihen, wenn er ohne Kinder sterben sollte. Der Bischof genehmigt dies, wenn der genannte Herbord sich in seinem Leben keines Ver- gehens gegen die Kirche schuldig mache. — Dat. in Holeschow a. d. MCCLXXXXVII, III idus Februarii. 174 Aus der Bestätigung von 1310 im Olmützer erzbischöfl. Archiv C. d. Mor. V. 60. 1298. 12. Febr. Wien. — Fürstencongress zur Feier der Verlobung des böhmischen Kronprinzen Wenzel mit Elisa- beth von Ungarn. Unterhandlungen wegen der Absetzung König Adolfs. Anwesend war auch Herzog Nikolaus von Troppau. 175 Cont. Vind. Pertz XI. 720.1 — vgl. Palacky II. 1. 378. 1298. 26. März. Troppau. — Wenzel König v. Böhmen etc. gibt dem Cisterzienser-Kloster Kamenz für das Dorf Trebenowicz, gelegen ,in unserm Lande Troppau, welches früher von andern in Besitz gehalten wurde', nachdem er dasselbe wieder an sich gebracht (nuper post revocationem dicte terre ad manus nostras), das Dorf Stalsdorf bei Freuden- 1 Post octavam purificationis beate virginis convenerunt ad ducem Austrie in Viennam illustris rex Ungarie Andreas, Wenceslaus rex Bohemie, dux Saxonie, dux Opolic, dux Oppavie.
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147 thal. — Dat. in Opauia — a. d. MCCXCVIII, VII kal. Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. 176 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Mor. V. 84. 1298. 8. April. Olmütz. — Wenzel König von Böhmen lässt der Pfarrkirche in Neukirch in terra nostra Opaviensi den jährlichen Zins einer Mark Silber mährisch nach als Ersatz des Schadens, den die Kirche durch Erbauung einer Capelle in Wojanowitz erlitten. — Dat. in Olomucz a. d. MCCXCVIII, V idus Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. Aus einem Mss. in Raygern. C. d. Mor. V. 88. 1298. 8. April. Olmütz. — Wenzel König v. Böhmen bestätigt die Schenkung eines Lahnes an die neuerrichtete Kirche in Wojanowitz von Seiten Gerboto's, Bürgers v. Leob- schütz. — Dat. in Olomucz a. d. MCCXCVIII, V idus Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. Orig. im Stadtarchive zu Brünn. — C. d. Mor. V. 87. 177 178 1298. 15. April. Grätz. — Wenzel König v. Böhmen etc. gestattet der Stadt Leobschütz ,in unserem Lande Troppau" den Ankauf adeliger Güter, die keine Lehen sind, die Errich- tung einer Tuchniederlage oder eines Kaufhauses, u. die Erhebung eines Quentchen Silbers von allen, welche in Streitsachen sich an das Stadtgericht wenden. Doch soll die Stadt verpflichtet sein, von den neu erworbenen Gütern dieselben Abgaben und Dienste zu leisten, wie von den andern der Stadt gehörigen, und die Einkünfte des Kaufhauses und des Gerichtes zum Besten der Stadtmauern, Gräben etc. zu verwenden. — Datum in Gretz a. MCCXCVIII, XVII kal. Maii, XI ind., regni nostri anno I. 179 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — C. d. Mor. VI. 371, in Ueber- setzung bei Minsberg p. 124 (mit dem falschen Datum 16. Mai). 1298.1 15. April. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bewilligt den Bürgern der Stadt Troppau in den Bergwerken zu Bensch Silber zu graben. Regest bei Minsberg p. 14. 180 Es ist schr fraglich, ob diese Urkunde dem Herzoge Nikolaus, dessen Aufenthalt in diesem Jahre unbekannt ist, zuzuschreiben sei. Vielmehr scheint sie von König Wenzel ausgegangen zu sein, der an demselben Tage und Orte urkundet; vgl. Nr. 179. 10*
147 thal. — Dat. in Opauia — a. d. MCCXCVIII, VII kal. Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. 176 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Mor. V. 84. 1298. 8. April. Olmütz. — Wenzel König von Böhmen lässt der Pfarrkirche in Neukirch in terra nostra Opaviensi den jährlichen Zins einer Mark Silber mährisch nach als Ersatz des Schadens, den die Kirche durch Erbauung einer Capelle in Wojanowitz erlitten. — Dat. in Olomucz a. d. MCCXCVIII, V idus Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. Aus einem Mss. in Raygern. C. d. Mor. V. 88. 1298. 8. April. Olmütz. — Wenzel König v. Böhmen bestätigt die Schenkung eines Lahnes an die neuerrichtete Kirche in Wojanowitz von Seiten Gerboto's, Bürgers v. Leob- schütz. — Dat. in Olomucz a. d. MCCXCVIII, V idus Aprilis, ind. XI, regni nostri anno I. Orig. im Stadtarchive zu Brünn. — C. d. Mor. V. 87. 177 178 1298. 15. April. Grätz. — Wenzel König v. Böhmen etc. gestattet der Stadt Leobschütz ,in unserem Lande Troppau" den Ankauf adeliger Güter, die keine Lehen sind, die Errich- tung einer Tuchniederlage oder eines Kaufhauses, u. die Erhebung eines Quentchen Silbers von allen, welche in Streitsachen sich an das Stadtgericht wenden. Doch soll die Stadt verpflichtet sein, von den neu erworbenen Gütern dieselben Abgaben und Dienste zu leisten, wie von den andern der Stadt gehörigen, und die Einkünfte des Kaufhauses und des Gerichtes zum Besten der Stadtmauern, Gräben etc. zu verwenden. — Datum in Gretz a. MCCXCVIII, XVII kal. Maii, XI ind., regni nostri anno I. 179 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — C. d. Mor. VI. 371, in Ueber- setzung bei Minsberg p. 124 (mit dem falschen Datum 16. Mai). 1298.1 15. April. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bewilligt den Bürgern der Stadt Troppau in den Bergwerken zu Bensch Silber zu graben. Regest bei Minsberg p. 14. 180 Es ist schr fraglich, ob diese Urkunde dem Herzoge Nikolaus, dessen Aufenthalt in diesem Jahre unbekannt ist, zuzuschreiben sei. Vielmehr scheint sie von König Wenzel ausgegangen zu sein, der an demselben Tage und Orte urkundet; vgl. Nr. 179. 10*
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148 1298. — Wenzel König von Böhmen verleiht der durch Feuer verwüsteten Stadt Freudenthal Immunität auf zwei Jahre. 181 Extr. im C. d. Mor. V. 82. 1301. 7. Mai. Pyzdr. — Nikolaus Herzog von Troppau und Hauptmann des Königreichs Polen bestätigt einen Tausch des Erzbischofs Jakob von Gnesen mit dem Grafen Sbylaus. 182 Domarchiv in Gnesen, Copialb. II. 24 (?). — Regest im kgl. Staats- archive in Breslau. 1301. 6. Juni (VIII id. Junii). Pisdri. — Nikolaus Herzog von Troppau und Hauptmann von Polen urkundet über die Schenkung von Witoslaw durch Boguphal, Sohn des weiland Dissicraus, Erbherrn von Kossonow, an das Bisthum Posen. Z.: Syfridus protonotarius regni Poloniac. 183 Dominikaner-Archiv in Posen, lib. privil. A. Nr. 92. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1301. 25. Nov. Budischau. — Theoderich von Füllen- stein, Canonicus der Olmützer Kirche, übergibt seinem Getreuen Conrad den Wald Steinbach zur Anlage eines Dorfes (jetzt Kunzendorf), verleiht ihm das Richteramt mit einem freien Lahn, dem siebenten Zinslahn, zwei Mühlen, einer Taberne, einer Bäckerei, Fleischbank, Schuhbank und Schmiede, und dem dritten Denar von den Strafgeldern. Die Kirche dotirt er mit einem halben Lahne, wozu der Richter die andere Hälfte geben soll. Das Dorf soll Leobschützer Recht gebrauchen und in zweifelhaften Fällen in Wytchenau Belehrung suchen. Nach Beendigung der 20 steuerfreien Jahre soll jeder Lahn jährlich 2 Vierdunge zinsen, und die Bauern viermal im Jahre ihn am Felde unterstützen (nos juvare in aratura). Z. nicht schlesisch. — Datum in Budischaw a. d. MCCCI, VII kal. Decembris. 184 Copie in Raygern. — C. d. Mor. V. 131. 1302. 8. März. Straschnitz. — Milota von Benessow mit seinem Sohne Tobias und Neffen Benesch erklärt, dass er das halbe Dorf Spatendorf (Spachendorf) vel Leschowicz, in der Troppauer Provinz, dem Kloster Welehrad geschenkt habe. — Act. a. d. MCCCII, VIII ydus Marcii, ind. XV. Aus einem Welehrader Cod. — C. d. Mor. V. 133 u. 134. 185
148 1298. — Wenzel König von Böhmen verleiht der durch Feuer verwüsteten Stadt Freudenthal Immunität auf zwei Jahre. 181 Extr. im C. d. Mor. V. 82. 1301. 7. Mai. Pyzdr. — Nikolaus Herzog von Troppau und Hauptmann des Königreichs Polen bestätigt einen Tausch des Erzbischofs Jakob von Gnesen mit dem Grafen Sbylaus. 182 Domarchiv in Gnesen, Copialb. II. 24 (?). — Regest im kgl. Staats- archive in Breslau. 1301. 6. Juni (VIII id. Junii). Pisdri. — Nikolaus Herzog von Troppau und Hauptmann von Polen urkundet über die Schenkung von Witoslaw durch Boguphal, Sohn des weiland Dissicraus, Erbherrn von Kossonow, an das Bisthum Posen. Z.: Syfridus protonotarius regni Poloniac. 183 Dominikaner-Archiv in Posen, lib. privil. A. Nr. 92. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1301. 25. Nov. Budischau. — Theoderich von Füllen- stein, Canonicus der Olmützer Kirche, übergibt seinem Getreuen Conrad den Wald Steinbach zur Anlage eines Dorfes (jetzt Kunzendorf), verleiht ihm das Richteramt mit einem freien Lahn, dem siebenten Zinslahn, zwei Mühlen, einer Taberne, einer Bäckerei, Fleischbank, Schuhbank und Schmiede, und dem dritten Denar von den Strafgeldern. Die Kirche dotirt er mit einem halben Lahne, wozu der Richter die andere Hälfte geben soll. Das Dorf soll Leobschützer Recht gebrauchen und in zweifelhaften Fällen in Wytchenau Belehrung suchen. Nach Beendigung der 20 steuerfreien Jahre soll jeder Lahn jährlich 2 Vierdunge zinsen, und die Bauern viermal im Jahre ihn am Felde unterstützen (nos juvare in aratura). Z. nicht schlesisch. — Datum in Budischaw a. d. MCCCI, VII kal. Decembris. 184 Copie in Raygern. — C. d. Mor. V. 131. 1302. 8. März. Straschnitz. — Milota von Benessow mit seinem Sohne Tobias und Neffen Benesch erklärt, dass er das halbe Dorf Spatendorf (Spachendorf) vel Leschowicz, in der Troppauer Provinz, dem Kloster Welehrad geschenkt habe. — Act. a. d. MCCCII, VIII ydus Marcii, ind. XV. Aus einem Welehrader Cod. — C. d. Mor. V. 133 u. 134. 185
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149 1302. 30. August. Olmütz. — Wenzel König v. Böhmen etc. bestätigt dem Johanniter-Orden das Patronatsrecht über die Kirche in Leobschütz, in der Troppauer Provinz. — Dat. in Olmuz — a. d. MCCCII, III kal. Septembris, anno nostr. reg- norum Bohemie VI, Polonie vero III. Aus einer Copie C. d. Mor. V. 145. 186 1303. 28. Jänner. Landek. — Siffrid von Baruth schenkt seinen Bürgern von Hultschin einen hinter der Stadt am Flusse Oppa gelegenen Acker zur Benützung als Viehweide in der Art, wie ihnen denselben schon König Otokar verliehen. — Z.: Fratre Thoma ordinis scti. spiritus nec non preceptore éius- dem per regnum Bohemie et milite domino nostro Henrico de Nicolsdorff, castellano nostro dicto de Rotinburk, Friscone de Waldinrod, Balderano judice de Raugersdorff, Cunrado Hedicaio advocato dicto scriptore et scabinis antedicte civitatis Cheblino de Syfridisdorf, Hidilmano pistore, Raibone, Tilone de Czepan- kowicz et a. q. pl. Datum apud Landek castrum nostrum a. d. MCCCIII, V kal. Februarii in octava scte. Agnetis per manum capellani nostri uiri religiosi fratris Cunradi ordinis scti. spiritus. 187 Orig. in Hultschin. — Nach einer Copie im Landesarchive in Troppau C. d. Mor. VII. 783. 1303. — Nikolaus wird der Stelle eines capitaneus von Polen verlustig. Dlugoss lib. IX. a. a. 1303.1 188 1294—1306. — Wenzel König von Böhmen belässt den H. Richter von Troppau wegen treu geleisteter Dienste in dem Richteramte, das König Otokar dem Vater des H., Iwan von Troppau, erblich überliess, gegen die Hälfte der bisherigen Ab- 189 gabe, 12 Mark Silber. Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv für östr. Geschichte XXIX. p. 148. 1306. 18. Dec. Troppau. — Nikolaus Herzog, Herr und wahrer Erbe des Landes Troppau, bestätigt seinen Städten 1 Nicolao Opavie duce a tenuta et capitaneatu regni Polonie propter que- relas et oppressiones quae de illo afferebantur amoto, (Wenceslaus) Fricz- konem de Schaschowicz Bohemum in regno Polonie ctc. gubernatorem et capitaneum ordinat.
149 1302. 30. August. Olmütz. — Wenzel König v. Böhmen etc. bestätigt dem Johanniter-Orden das Patronatsrecht über die Kirche in Leobschütz, in der Troppauer Provinz. — Dat. in Olmuz — a. d. MCCCII, III kal. Septembris, anno nostr. reg- norum Bohemie VI, Polonie vero III. Aus einer Copie C. d. Mor. V. 145. 186 1303. 28. Jänner. Landek. — Siffrid von Baruth schenkt seinen Bürgern von Hultschin einen hinter der Stadt am Flusse Oppa gelegenen Acker zur Benützung als Viehweide in der Art, wie ihnen denselben schon König Otokar verliehen. — Z.: Fratre Thoma ordinis scti. spiritus nec non preceptore éius- dem per regnum Bohemie et milite domino nostro Henrico de Nicolsdorff, castellano nostro dicto de Rotinburk, Friscone de Waldinrod, Balderano judice de Raugersdorff, Cunrado Hedicaio advocato dicto scriptore et scabinis antedicte civitatis Cheblino de Syfridisdorf, Hidilmano pistore, Raibone, Tilone de Czepan- kowicz et a. q. pl. Datum apud Landek castrum nostrum a. d. MCCCIII, V kal. Februarii in octava scte. Agnetis per manum capellani nostri uiri religiosi fratris Cunradi ordinis scti. spiritus. 187 Orig. in Hultschin. — Nach einer Copie im Landesarchive in Troppau C. d. Mor. VII. 783. 1303. — Nikolaus wird der Stelle eines capitaneus von Polen verlustig. Dlugoss lib. IX. a. a. 1303.1 188 1294—1306. — Wenzel König von Böhmen belässt den H. Richter von Troppau wegen treu geleisteter Dienste in dem Richteramte, das König Otokar dem Vater des H., Iwan von Troppau, erblich überliess, gegen die Hälfte der bisherigen Ab- 189 gabe, 12 Mark Silber. Formelbuch des Heinricus Italicus, her. v. Voigt. Archiv für östr. Geschichte XXIX. p. 148. 1306. 18. Dec. Troppau. — Nikolaus Herzog, Herr und wahrer Erbe des Landes Troppau, bestätigt seinen Städten 1 Nicolao Opavie duce a tenuta et capitaneatu regni Polonie propter que- relas et oppressiones quae de illo afferebantur amoto, (Wenceslaus) Fricz- konem de Schaschowicz Bohemum in regno Polonie ctc. gubernatorem et capitaneum ordinat.
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150 Troppau, Leobschütz, Jägerndorf und Freudenthal alle Rechte und Privilegien, die sie hatten, ehe sie sich ihm neuerdings unterwarfen. Um die Bewohner anderer Länder zu gleichem zu bewegen (et ut predictorum civium nostrorum fidelis devotio — aliarum terrarum incolis ad nostram ditionem transeundi patulum sit exemplum), verspricht er, keinen Bürger der ge- nannten Städte ohne Recht und Urtheil zu verhaften oder sonst zu schädigen. — Act. Opavie XV kal. Januarii sub a. d. MCCCVI, datum per manus Pauli protonotharii curie nostre. 190 Orig. im Tropp. Stadtarchiv. — C. d. Mor. V. 209. — Minsberg p. 126. 1306. 18. Dec. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die Privilegien der Stadt Jägerndorf. — Act. Oppavie, XV kal. Januarii sub a. d. MCCCVI, per manus Pauli protho- notarii curie nostre. 191 Orig. im Stadtarchiv in Jägerndorf. — C. d. Mor. V. 210. 1306. 18. Dec. Troppau. — Derselbe bestätigt die Pri- vilegien der Stadt Leobschütz. 192 Dass. Datum. — Vidimus des Troppauer Stadtrathes vom 17. Februar 1602 im Stadtarchiv in Leobschütz. 1307. 29. Mai. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die den Minoriten daselbst von König Wenzel II. gegebene Erlaubniss, ein Nonnenkloster vom Orden der h. Clara zu er- richten, und die demselben verliehenen Güter. — Actum a. d. MCCCVII, IIII kal. Junii. 193 Orig. (verletzt) im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VI. 6. 1308. — Margarethe Abtissin (des Clarenklosters in Trop- pau?) kauft von der Fürstin Justina 5 Schock Groschen böhm. Währung für 50 Schock, von den Bürgern Troppau's jährlich an St. Georg und Martin zu zahlen. Tiller aus einem Regest im Tropp. Landesarchive.† 194 1308. — Nikolaus Fürst von Troppau erklärt, er habe allen durch unwahre Berichte gegen die Brüder St. Johannis hervorgerufenen Groll vergessen und bestätigt ihnen alle von seinen Vorfahren verliehenen Rechte und Güter, nämlich Leiss- 1 Welebna panna Margaretha abbatyssa od kniežny Justiny kupila piet hrzywen na miestanich Opawskych pocztu Czeského za 50 hrzywen hoto- wych a termin czinsu polowiczy na S. Girzi a pul na S. Martin.
150 Troppau, Leobschütz, Jägerndorf und Freudenthal alle Rechte und Privilegien, die sie hatten, ehe sie sich ihm neuerdings unterwarfen. Um die Bewohner anderer Länder zu gleichem zu bewegen (et ut predictorum civium nostrorum fidelis devotio — aliarum terrarum incolis ad nostram ditionem transeundi patulum sit exemplum), verspricht er, keinen Bürger der ge- nannten Städte ohne Recht und Urtheil zu verhaften oder sonst zu schädigen. — Act. Opavie XV kal. Januarii sub a. d. MCCCVI, datum per manus Pauli protonotharii curie nostre. 190 Orig. im Tropp. Stadtarchiv. — C. d. Mor. V. 209. — Minsberg p. 126. 1306. 18. Dec. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die Privilegien der Stadt Jägerndorf. — Act. Oppavie, XV kal. Januarii sub a. d. MCCCVI, per manus Pauli protho- notarii curie nostre. 191 Orig. im Stadtarchiv in Jägerndorf. — C. d. Mor. V. 210. 1306. 18. Dec. Troppau. — Derselbe bestätigt die Pri- vilegien der Stadt Leobschütz. 192 Dass. Datum. — Vidimus des Troppauer Stadtrathes vom 17. Februar 1602 im Stadtarchiv in Leobschütz. 1307. 29. Mai. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die den Minoriten daselbst von König Wenzel II. gegebene Erlaubniss, ein Nonnenkloster vom Orden der h. Clara zu er- richten, und die demselben verliehenen Güter. — Actum a. d. MCCCVII, IIII kal. Junii. 193 Orig. (verletzt) im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VI. 6. 1308. — Margarethe Abtissin (des Clarenklosters in Trop- pau?) kauft von der Fürstin Justina 5 Schock Groschen böhm. Währung für 50 Schock, von den Bürgern Troppau's jährlich an St. Georg und Martin zu zahlen. Tiller aus einem Regest im Tropp. Landesarchive.† 194 1308. — Nikolaus Fürst von Troppau erklärt, er habe allen durch unwahre Berichte gegen die Brüder St. Johannis hervorgerufenen Groll vergessen und bestätigt ihnen alle von seinen Vorfahren verliehenen Rechte und Güter, nämlich Leiss- 1 Welebna panna Margaretha abbatyssa od kniežny Justiny kupila piet hrzywen na miestanich Opawskych pocztu Czeského za 50 hrzywen hoto- wych a termin czinsu polowiczy na S. Girzi a pul na S. Martin.
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151 nitz mit Wald, Schammerwitz, Dirschel, Babitz, Schönbrunn, 195 Jernau, Leimerwitz (Ludmeritza) und Wernersdorf. Excerpt bei Gärth p. 363 in der Privilegiumsbestätigung von 1519. — Weltzel, Gesch. v. Gröbnik (Mss.). — C. d. Mor. VII. 793. 1309. — Herzog Boleslaus v. Breslau in Troppau. item domino nostro duci in Troppowe 300 marc. promptorum. item domino nostro duci cum reverteretur de Oppavia 30 pannos de Ypir pro 300 marcis minus 15 marcis. Rechnungsbücher der Stadt Breslau. — C. d. Sil. III. 27. 196 1310. 8. Jänner (VI id. Jan.). Breslau. — Boleslaus Herzog von Breslau, Liegnitz und Troppau schenkt der Bres- lauer Kirche den Platz, der an die Curien der Domherren an- 197 stösst. Orig. im Domkapitel-Archiv in Breslau. — Regest im kgl. Staats- archiv daselbst. 1310. 24. März. — Boleslaus Herzog von Troppau und Breslau befreit dem Hoyer von Preticz die 4 von Friczo von Waldaw erkauften Huben in Gross-Mochbern. — Dat. feria III 198 proxima post Oculi. Regest im königl. Staatsarchive. — Orig. im Domkapitel-Archive in Breslau. 1310. 29. März. Breslau. — Bolko und Heinrich Slezie et Oppavie duces et domini Oppavie bestätigen die durch ihren Protonotar Günther von Biberstein erfolgte Untersuchung und Beilegung der zwischen den Liegnitzer Kammerherrn und Ge- wandschneidern ausgebrochenen Streitigkeiten. — Dat. Wratis- 199 lawie a. d. MCCCX in dominica Letare. Orig. in Liegnitz. — Schirrmacher, Urkundenbuch der Stadt Liegnitz (Liegnitz 1866), p. 21. 1310. 22. Juni. Mödritz. — Johann Bischof v. Olmütz bestätigt die Urkunde seines Vorgängers Theoderich von 1297 (Nr. 174) und überträgt die Burg Füllstein, nach dem kinder- losen Absterben des Herbord v. Traberg, dem Herbord von Fullstein, dem Sohne des Ekerich. — Act. et dat. in Modricz a. d. MCCCX, X kal. Julii, pontif. nostri anno VII. 200 Aus einem Codex im erzb. Archiv in Kremsir C. d. Mor. VI. 29.
151 nitz mit Wald, Schammerwitz, Dirschel, Babitz, Schönbrunn, 195 Jernau, Leimerwitz (Ludmeritza) und Wernersdorf. Excerpt bei Gärth p. 363 in der Privilegiumsbestätigung von 1519. — Weltzel, Gesch. v. Gröbnik (Mss.). — C. d. Mor. VII. 793. 1309. — Herzog Boleslaus v. Breslau in Troppau. item domino nostro duci in Troppowe 300 marc. promptorum. item domino nostro duci cum reverteretur de Oppavia 30 pannos de Ypir pro 300 marcis minus 15 marcis. Rechnungsbücher der Stadt Breslau. — C. d. Sil. III. 27. 196 1310. 8. Jänner (VI id. Jan.). Breslau. — Boleslaus Herzog von Breslau, Liegnitz und Troppau schenkt der Bres- lauer Kirche den Platz, der an die Curien der Domherren an- 197 stösst. Orig. im Domkapitel-Archiv in Breslau. — Regest im kgl. Staats- archiv daselbst. 1310. 24. März. — Boleslaus Herzog von Troppau und Breslau befreit dem Hoyer von Preticz die 4 von Friczo von Waldaw erkauften Huben in Gross-Mochbern. — Dat. feria III 198 proxima post Oculi. Regest im königl. Staatsarchive. — Orig. im Domkapitel-Archive in Breslau. 1310. 29. März. Breslau. — Bolko und Heinrich Slezie et Oppavie duces et domini Oppavie bestätigen die durch ihren Protonotar Günther von Biberstein erfolgte Untersuchung und Beilegung der zwischen den Liegnitzer Kammerherrn und Ge- wandschneidern ausgebrochenen Streitigkeiten. — Dat. Wratis- 199 lawie a. d. MCCCX in dominica Letare. Orig. in Liegnitz. — Schirrmacher, Urkundenbuch der Stadt Liegnitz (Liegnitz 1866), p. 21. 1310. 22. Juni. Mödritz. — Johann Bischof v. Olmütz bestätigt die Urkunde seines Vorgängers Theoderich von 1297 (Nr. 174) und überträgt die Burg Füllstein, nach dem kinder- losen Absterben des Herbord v. Traberg, dem Herbord von Fullstein, dem Sohne des Ekerich. — Act. et dat. in Modricz a. d. MCCCX, X kal. Julii, pontif. nostri anno VII. 200 Aus einem Codex im erzb. Archiv in Kremsir C. d. Mor. VI. 29.
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152 1310. 8. Nov. Liegnitz. — Boleslaus! und Heinrich, Herzoge in Schlesien und Troppau, Herren von Breslau, er- lassen dem Eberhard Schulzen zu Mertschütz (bei Jauer) die herzoglichen Dienste daselbst. — Actum et d. Legnicz VI idus Novembris a. d. MCCCX. Tschoppe und Stenzel, Urkundenbuch p. 488. 201 1311. 26. Jänner. Liegnitz. — Boleslaus und Heinrich, Herzoge von Schlesien und Troppau, Herren von Breslau und Liegnitz, bestätigen und erneuern den Brüdern des deutschen Ordens das denselben von Herzog Nikolaus von Troppau ver- liehene Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Jägerndorf (vgl. Nr. 133). — Actum et dat. Lignicz sub a. d. MCOCXI, in die beati Policarpi martiris atque pontificis, presentibus nostris fide- libus domino Gunthero de Bybersteyn nostro prothonotario, Johanne de Schiltperg et Johanne nostro capellano. 202 Orig, im deutschen Ordensarchiv in Wien. — Mit dem unrichtigen Jahres- und Tagesdatum 1302 in die octava Policarpi C. d. Mor. V. 113, und ebenfalls unrichtig als Regest C. d. Mor. VII. 800. 1311. 11. Juni. Olmütz. — Boleslaus, Heinrich und Wladislaus, Herzoge in Schlesien und Herren von Breslau und Liegnitz, erklären im Vereine mit ihren Vettern Bernhard und Heinrich, Herzogen von Fürstenberg , das Troppauer Land, das ihnen für 8000 Mark von König Johann verpfändet sei, diesem oder seinen rechtmässigen Erben zurückzugeben, wenn ihnen oder ihren Erben die genannte Summe vom Könige, oder wen er dazu bestimmt, zurückgezahlt werde. Zugleich ver- sprechen sie, alle Castellane in Grätz vor ihrem Amtsantritte darauf schwören zu lassen, nach Auszahlung des Geldes Grätz sofort zu übergeben, wie es bereits Heinrich v. Bilitz, Castellan in Grätz, gethan hat. Bernhard und Heinrich v. Fürstenberg bestätigen dies und lassen ihre Siegel anhängen. — Datum in Olomuntz a. d. MCCCXI, III idus Junii. 203 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VI. 39. — Som- mersberg I. 840. — Dobner IV. 284. — vgl. Chron. Aule regie (Dobner V. 270). 2 1 Derselbe war auch in diesem Jahre in Troppau, wie dic Breslauer Rech- nungsbücher beweisen : item summa, cum dominus dux venisset de Oppavia mille marce (C. d. Sil. III. 29). 2 Venit etiam tunc ad Johannem regem Boleslaus dux Wratislaviensis, qui dominium tenuit ducatus Oppaviensis, intervenientibus quoque ibidem plu- ribus tractatibus rex cum duce amicabiliter concordavit et regi dux terram
152 1310. 8. Nov. Liegnitz. — Boleslaus! und Heinrich, Herzoge in Schlesien und Troppau, Herren von Breslau, er- lassen dem Eberhard Schulzen zu Mertschütz (bei Jauer) die herzoglichen Dienste daselbst. — Actum et d. Legnicz VI idus Novembris a. d. MCCCX. Tschoppe und Stenzel, Urkundenbuch p. 488. 201 1311. 26. Jänner. Liegnitz. — Boleslaus und Heinrich, Herzoge von Schlesien und Troppau, Herren von Breslau und Liegnitz, bestätigen und erneuern den Brüdern des deutschen Ordens das denselben von Herzog Nikolaus von Troppau ver- liehene Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Jägerndorf (vgl. Nr. 133). — Actum et dat. Lignicz sub a. d. MCOCXI, in die beati Policarpi martiris atque pontificis, presentibus nostris fide- libus domino Gunthero de Bybersteyn nostro prothonotario, Johanne de Schiltperg et Johanne nostro capellano. 202 Orig, im deutschen Ordensarchiv in Wien. — Mit dem unrichtigen Jahres- und Tagesdatum 1302 in die octava Policarpi C. d. Mor. V. 113, und ebenfalls unrichtig als Regest C. d. Mor. VII. 800. 1311. 11. Juni. Olmütz. — Boleslaus, Heinrich und Wladislaus, Herzoge in Schlesien und Herren von Breslau und Liegnitz, erklären im Vereine mit ihren Vettern Bernhard und Heinrich, Herzogen von Fürstenberg , das Troppauer Land, das ihnen für 8000 Mark von König Johann verpfändet sei, diesem oder seinen rechtmässigen Erben zurückzugeben, wenn ihnen oder ihren Erben die genannte Summe vom Könige, oder wen er dazu bestimmt, zurückgezahlt werde. Zugleich ver- sprechen sie, alle Castellane in Grätz vor ihrem Amtsantritte darauf schwören zu lassen, nach Auszahlung des Geldes Grätz sofort zu übergeben, wie es bereits Heinrich v. Bilitz, Castellan in Grätz, gethan hat. Bernhard und Heinrich v. Fürstenberg bestätigen dies und lassen ihre Siegel anhängen. — Datum in Olomuntz a. d. MCCCXI, III idus Junii. 203 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VI. 39. — Som- mersberg I. 840. — Dobner IV. 284. — vgl. Chron. Aule regie (Dobner V. 270). 2 1 Derselbe war auch in diesem Jahre in Troppau, wie dic Breslauer Rech- nungsbücher beweisen : item summa, cum dominus dux venisset de Oppavia mille marce (C. d. Sil. III. 29). 2 Venit etiam tunc ad Johannem regem Boleslaus dux Wratislaviensis, qui dominium tenuit ducatus Oppaviensis, intervenientibus quoque ibidem plu- ribus tractatibus rex cum duce amicabiliter concordavit et regi dux terram
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153 1311. 16. Juni. Troppau. — Albert der Richter, die Schöffen und die ganze Gemeinde der Stadt Troppau erklären, dem Könige Johann v. Böhmen und Polen als ihrem wahren Herrn den Huldigungseid geleistet zu haben. Ebenso hätten sie auf dessen Geheiss den Herzogen Boleslaus, Heinrich und Wladislaus v. Schlesien, Herren von Breslau und Liegnitz, und deren Nachkommen, denen König Johann sie und das ganze Land (terram) Troppau um 8000 Mark Groschen verpfändet habe, Gehorsam und Treue geschworen und zwar auf so lange, bis die Rückzahlung der Summe — zu welchem Zweèke von beiden Seiten Abgeordnete unterhandeln, — erfolgt ist. O. Z. Datum Oppauie a. d. MCCCXI, XVI kal. Julii. 204 Orig. mit dem anhängenden Stadtsiegel im k. k. Staatsarchiv. — C. d. Mor. VI. 36. — Sommersberg I. 839. 1311. 16. Juni. Troppau. — Petrus der Richter und die Schöffen der Stadt Jägerndorf erklären dasselbe. — Das- selbe Datum. Orig. mit anhängendem Stadtsiegel im k. k. Staatsarchive. 205 1311. 16. Juni. Troppau. — Johann der Richter und die Schöffen der Stadt Leobschütz erklären dasselbe. — Das- selbe Datum. 206 Orig. mit anhängendem Stadtsiegel (ein Schild mit dem gekrönten zwei- geschwänzten Löwen) im k. k. Staatsarchive. 1311. — Johann Cresnitz, Bürger in Leobschütz, verkauft den Johannitern das Dorf Dittmerau. 207 Angef. bei Gärth 201. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. Oppavie voluntarie resignavit, nam ducatus Opavie ab antiquo ad regnum pertinuit Bohemie, insurrexerunt autem quidam Barones de ducatu Opavie contra Nicolaum ducem verum ipsorum dominum, qui frater exstitit domini Wenceslai —et ipsum ducem expulerunt seque Boleslao duci Wratisla- viensi ultroneo cum civitatibus subdiderunt, qui dominabatur eis usque ad presentiam istius Johannis regis. In premissa vero concordia rex duci promisit dare et solvere — in certis terminis marcarum argenti VIII milia, promisit autem hanc pecuniam rex non solum ob hoc, ut terram Opavie dux resignet, sed ut de cetero de regno Bohemie domine Margarethe uxori sue dotalitium dux ille non exigat vel requirât. Regis namque Johannis et ducis Wratislaviensis uxores domini Wenceslai regis filie sunt et mutuo sibi sorores. — Auch in diesem Jahre bezog Herzog Boleslaus bedeutende Summen aus Breslau: item 30 marce et 100 marc. in Oppaviam. item duci Boleslao 200 marce in Oppaviam civibus. (Rechnungsbücher von Breslau. C. d. Sil. III. 31.)
153 1311. 16. Juni. Troppau. — Albert der Richter, die Schöffen und die ganze Gemeinde der Stadt Troppau erklären, dem Könige Johann v. Böhmen und Polen als ihrem wahren Herrn den Huldigungseid geleistet zu haben. Ebenso hätten sie auf dessen Geheiss den Herzogen Boleslaus, Heinrich und Wladislaus v. Schlesien, Herren von Breslau und Liegnitz, und deren Nachkommen, denen König Johann sie und das ganze Land (terram) Troppau um 8000 Mark Groschen verpfändet habe, Gehorsam und Treue geschworen und zwar auf so lange, bis die Rückzahlung der Summe — zu welchem Zweèke von beiden Seiten Abgeordnete unterhandeln, — erfolgt ist. O. Z. Datum Oppauie a. d. MCCCXI, XVI kal. Julii. 204 Orig. mit dem anhängenden Stadtsiegel im k. k. Staatsarchiv. — C. d. Mor. VI. 36. — Sommersberg I. 839. 1311. 16. Juni. Troppau. — Petrus der Richter und die Schöffen der Stadt Jägerndorf erklären dasselbe. — Das- selbe Datum. Orig. mit anhängendem Stadtsiegel im k. k. Staatsarchive. 205 1311. 16. Juni. Troppau. — Johann der Richter und die Schöffen der Stadt Leobschütz erklären dasselbe. — Das- selbe Datum. 206 Orig. mit anhängendem Stadtsiegel (ein Schild mit dem gekrönten zwei- geschwänzten Löwen) im k. k. Staatsarchive. 1311. — Johann Cresnitz, Bürger in Leobschütz, verkauft den Johannitern das Dorf Dittmerau. 207 Angef. bei Gärth 201. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. Oppavie voluntarie resignavit, nam ducatus Opavie ab antiquo ad regnum pertinuit Bohemie, insurrexerunt autem quidam Barones de ducatu Opavie contra Nicolaum ducem verum ipsorum dominum, qui frater exstitit domini Wenceslai —et ipsum ducem expulerunt seque Boleslao duci Wratisla- viensi ultroneo cum civitatibus subdiderunt, qui dominabatur eis usque ad presentiam istius Johannis regis. In premissa vero concordia rex duci promisit dare et solvere — in certis terminis marcarum argenti VIII milia, promisit autem hanc pecuniam rex non solum ob hoc, ut terram Opavie dux resignet, sed ut de cetero de regno Bohemie domine Margarethe uxori sue dotalitium dux ille non exigat vel requirât. Regis namque Johannis et ducis Wratislaviensis uxores domini Wenceslai regis filie sunt et mutuo sibi sorores. — Auch in diesem Jahre bezog Herzog Boleslaus bedeutende Summen aus Breslau: item 30 marce et 100 marc. in Oppaviam. item duci Boleslao 200 marce in Oppaviam civibus. (Rechnungsbücher von Breslau. C. d. Sil. III. 31.)
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154 1312. 20. Juli. Brünn. — Johann König von Böhmen nimmt die Friedensstörer Friedrich von Linau, den jungen Herzog Nikolaus (II.) von Troppau, Ulrich von Bosko- witz etc. zu Gnaden auf und empfängt von ihnen den Eid der Treue. 208 Palacky, Gesch. v. Böhmen II. 2. p. 103, daraus in C. d. Mor. VI. 383. 1313. 4. August. Prag. — Johann König v. Böhmen be- stätigt eine Urkunde Otokars über die Anlage der Stadt Kra- nowitz (na založeni miesta Krzenowitz) und einige Begabungen. 209 Aus der Bestätigung der Privilegien der Stadt von K. Ferdinand III. do. Wien, Sonntag vor St. Dorotheentag, 1639. — C. d. Mor. VI. 52. 1315. 2. März. Brünn. — Johann König v. Böhmen be- freit das Cisterzienser-Kloster Welehrad und die auf dessen Gütern lebenden Leute sowohl in Mähren als in Troppau (tam in terra Moravie quam Oppavie) von der Gerichtsbarkeit seiner Beamten. Dat. Brunne, VI non. Marcii a. d. MCCCXV, regnorum vero nostrorum V. 210 Orig. im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. VI. 61. — Pelzel, Carl IV. I. 16 (mit dem Datum VII nonas). 1316. 2. Juli. Fulnek. — Johann König v. Böhmen ver- leiht der Stadt Jägerndorf das Recht, an Maria Himmelfahrt einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen. 211 Aus der Privilegienbestätigung Georg Friedrichs v. 1574 — im Auszuge C. d. Mor. VI. 74. 1318. 3. Juli. Prag. — Nikolaus II. Herzog v. Troppau erklärt, dass König Johann in Anbetracht seiner treuen Dienste ihm und seinen Nachkommen sein Land oder Herzogthum Troppau als Lehen übertragen habe. Dafür schwöre er durch einen körperlichen Eid Treue, und wolle er und seine Nach- kommen dem böhmischen Könige als rechte Vasallen stets Hilfe leisten. Sollte er oder einer seiner Nachkommen ohne legitime männliche Erben abgehen, so falle das Herzogthum an Böhmen zurück. Z.: Boleslaus und Hinko Herzoge v. Schlesien. Ulrich Graf v. Hanau. Otto v. Bolanden. Peter v. Rosenberg, oberster Kämmerer des Königreichs Böhmen. Heinrich v. Lipa, Unter- kämmerer. Ulrich v. Mendico, Burggraf in Prag. Benesch v. Wartenberg, Mundschenk. Hermann v. Militzin, Truchsess. Ul- rich v. Rytzano, Richter (judex terrae). Tymo v. Kolditz. Heinrich
154 1312. 20. Juli. Brünn. — Johann König von Böhmen nimmt die Friedensstörer Friedrich von Linau, den jungen Herzog Nikolaus (II.) von Troppau, Ulrich von Bosko- witz etc. zu Gnaden auf und empfängt von ihnen den Eid der Treue. 208 Palacky, Gesch. v. Böhmen II. 2. p. 103, daraus in C. d. Mor. VI. 383. 1313. 4. August. Prag. — Johann König v. Böhmen be- stätigt eine Urkunde Otokars über die Anlage der Stadt Kra- nowitz (na založeni miesta Krzenowitz) und einige Begabungen. 209 Aus der Bestätigung der Privilegien der Stadt von K. Ferdinand III. do. Wien, Sonntag vor St. Dorotheentag, 1639. — C. d. Mor. VI. 52. 1315. 2. März. Brünn. — Johann König v. Böhmen be- freit das Cisterzienser-Kloster Welehrad und die auf dessen Gütern lebenden Leute sowohl in Mähren als in Troppau (tam in terra Moravie quam Oppavie) von der Gerichtsbarkeit seiner Beamten. Dat. Brunne, VI non. Marcii a. d. MCCCXV, regnorum vero nostrorum V. 210 Orig. im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. VI. 61. — Pelzel, Carl IV. I. 16 (mit dem Datum VII nonas). 1316. 2. Juli. Fulnek. — Johann König v. Böhmen ver- leiht der Stadt Jägerndorf das Recht, an Maria Himmelfahrt einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen. 211 Aus der Privilegienbestätigung Georg Friedrichs v. 1574 — im Auszuge C. d. Mor. VI. 74. 1318. 3. Juli. Prag. — Nikolaus II. Herzog v. Troppau erklärt, dass König Johann in Anbetracht seiner treuen Dienste ihm und seinen Nachkommen sein Land oder Herzogthum Troppau als Lehen übertragen habe. Dafür schwöre er durch einen körperlichen Eid Treue, und wolle er und seine Nach- kommen dem böhmischen Könige als rechte Vasallen stets Hilfe leisten. Sollte er oder einer seiner Nachkommen ohne legitime männliche Erben abgehen, so falle das Herzogthum an Böhmen zurück. Z.: Boleslaus und Hinko Herzoge v. Schlesien. Ulrich Graf v. Hanau. Otto v. Bolanden. Peter v. Rosenberg, oberster Kämmerer des Königreichs Böhmen. Heinrich v. Lipa, Unter- kämmerer. Ulrich v. Mendico, Burggraf in Prag. Benesch v. Wartenberg, Mundschenk. Hermann v. Militzin, Truchsess. Ul- rich v. Rytzano, Richter (judex terrae). Tymo v. Kolditz. Heinrich
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155 v. Luchtenburg. Heinmann und sein Bruder Hinko, Söhne des Pocho v. Fridland. Bernhard v. Cynnenburg, Schwertträger. Plichta v. Adlar. Hermann v. Swiretitz. Johann Stamborius genannt v. Schiltberg. Sbinko v. Mendico. Spatzmann v. Bene- schau. Zesema v. Hirstein und Zdenko Kowan. Datum Prage, V nonas Julii a. d. MCCCXVIII. 212 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VI. 108. — Som- mersberg I. 840. — Balbin VIII. 229. 1318. 19. Juli. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau verspricht den Baronen und Edlen seines Herzogthums, sie bei denselben Rechten und Gewohnheiten, welche die Herren und Edlen des Königreichs Böhmen und der Markgrafschaft Mähren besitzen, zu erhalten. Bestätigt von König Johann, der auch sein Siegel an die Urkunde anhängt. Dat. Brunne a. d. MCCCXVIII, XIIII kal. Augusti. Orig, im Troppauer Landesarchive. 213 1318. 19. Juli. Brünn. — Derselbe verspricht den Baronen und Edlen seines Landes, dass er alle ihre von den Königen von Böhmen erhaltenen Privilegien für echt und recht erkennen und unverbrüchlich halten wolle. Datum und alles übrige wie vorher. 214 Orig. ebenda. — Beide Urkunden inserirt in der Bestätigungsurkunde von 1339, C. d. Mor. VII. 176. 1318. (Juli). Brünn. — Herzog Nikolaus I. stirbt. 215 Chron. Aulae reg. Dobner V. 368.1 1311—1318. — Nikolaus Herzog v. Troppau verkauft dem Könige Johann die Burg Plumenau mit dem Markte Drahus etc., welcher diese Burg 1322 dem Wok v. Krawař um 2200 Mark verkaufte. 216 1 Eodem anno rex Bohemie ducatum Opavie contulit Nicolao eleganti juveni circiter triginta annos etatis habenti, filio videlicet senioris ducis Nicolai. Iste dux senior Nicolaus frater regis Wenzeslai fundatoris aule regie, ille- gitime tamen per regem Ottakarum genitus exstitit et ducatum Oppavie annis pluribus tenuit, sed advenientibus contrariis eventibus eodem ducatu usque ad mortem suam privatus fuit; ipse hoc anno satis pauper rebus, sed dives virtutibus in Brunna moritur et in ecclesia fratrum minorum ibidem circa festum beati Jacobi (25. Juli) sepelitur. Nicolaus itaque junior ducatum suscipit Opavie ducitque filiam ducis de Ratibor (Anna) legitima pro uxore; ipse quoque factus est camerarius regni Bohemie ista vice.
155 v. Luchtenburg. Heinmann und sein Bruder Hinko, Söhne des Pocho v. Fridland. Bernhard v. Cynnenburg, Schwertträger. Plichta v. Adlar. Hermann v. Swiretitz. Johann Stamborius genannt v. Schiltberg. Sbinko v. Mendico. Spatzmann v. Bene- schau. Zesema v. Hirstein und Zdenko Kowan. Datum Prage, V nonas Julii a. d. MCCCXVIII. 212 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VI. 108. — Som- mersberg I. 840. — Balbin VIII. 229. 1318. 19. Juli. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau verspricht den Baronen und Edlen seines Herzogthums, sie bei denselben Rechten und Gewohnheiten, welche die Herren und Edlen des Königreichs Böhmen und der Markgrafschaft Mähren besitzen, zu erhalten. Bestätigt von König Johann, der auch sein Siegel an die Urkunde anhängt. Dat. Brunne a. d. MCCCXVIII, XIIII kal. Augusti. Orig, im Troppauer Landesarchive. 213 1318. 19. Juli. Brünn. — Derselbe verspricht den Baronen und Edlen seines Landes, dass er alle ihre von den Königen von Böhmen erhaltenen Privilegien für echt und recht erkennen und unverbrüchlich halten wolle. Datum und alles übrige wie vorher. 214 Orig. ebenda. — Beide Urkunden inserirt in der Bestätigungsurkunde von 1339, C. d. Mor. VII. 176. 1318. (Juli). Brünn. — Herzog Nikolaus I. stirbt. 215 Chron. Aulae reg. Dobner V. 368.1 1311—1318. — Nikolaus Herzog v. Troppau verkauft dem Könige Johann die Burg Plumenau mit dem Markte Drahus etc., welcher diese Burg 1322 dem Wok v. Krawař um 2200 Mark verkaufte. 216 1 Eodem anno rex Bohemie ducatum Opavie contulit Nicolao eleganti juveni circiter triginta annos etatis habenti, filio videlicet senioris ducis Nicolai. Iste dux senior Nicolaus frater regis Wenzeslai fundatoris aule regie, ille- gitime tamen per regem Ottakarum genitus exstitit et ducatum Oppavie annis pluribus tenuit, sed advenientibus contrariis eventibus eodem ducatu usque ad mortem suam privatus fuit; ipse hoc anno satis pauper rebus, sed dives virtutibus in Brunna moritur et in ecclesia fratrum minorum ibidem circa festum beati Jacobi (25. Juli) sepelitur. Nicolaus itaque junior ducatum suscipit Opavie ducitque filiam ducis de Ratibor (Anna) legitima pro uxore; ipse quoque factus est camerarius regni Bohemie ista vice.
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156 Wolny’s Excerpt aus dem Cod. Pernstein. in Brünn (Wolny’s Mähren V. 645). — C. d. Mor. VII. 795. 1319. 6. Juli. Tischnowitz. — Conrad Bischof v. Olmütz erklärt, dass er den Zehnten von seinen Dörfern Schaicz und Lapanitz gegen die Dörfer Barfuss bei Brünn und Hohndorf in partibus Oppavie, welche dem Nonnenkloster Tischnowitz gehören, eingetauscht habe, mit dem Vorbehalte, dass das Ca- pitel seine Zustimmung gebe. Act. et dat. in monasterio Tusch- nowicz a. d. MCCCXIX, II non. Julii. 217 Orig. im Gubernialarchiv (Landesarchiv ?) in Brünn. — C. d. Mor. VI. 118. 1319. 8. Juli (VIII id. Julii). vor Prag. — König Johann v. Böhmen belagert Prag, in seinem Heere Herzog Nikolaus. 218 Chron. Aule regiel bei Dobner, Mon. V. 378. 1319. 22. Sept. bei Oelsnitz. — Johann König v. Böhmen verkauft den Bürgern zu Budissin zwei ihm zuständige Denare vom Gericht für 150 Schock Prager Groschen. U. d. Z.: illu- stris Nycolaus dux Oppauie, princeps noster dilectus. Dat. in castro apud Oelsnitz, X kal. Octobris a. d. MCCCXIX. 219 Köhler, Cod. d. Lusatiae superioris I. 235. — C. d. Mor. VII. 809. (Extr.) 1320. — Przescho Burggraf v. Grätz erklärt, dass er vom Kloster Welehrad den wüsten Ort Darkowitz auf Lebenszeit zur Anlage erhalten habe unter folgenden Be- dingungen: Von den 2 Mansen, die er zum Aufbau des Hofes (curia) empfangen, wolle er den vollen Zehnten zahlen, auch solle der Hof nach seinem Tode an das Kloster fallen, ebenso die Mühle, die er bauen wolle, wo früher der Teich (piscina) war, der nach ˛Sifritsdorf gehörte. Wollte aber das Kloster den Teich herstellen, so werde er auf die restaurirte Mühle verzichten. Von andern 14 Mansen wolle er jährlich nach Ab- lauf von 8 steuerfreien Jahren den Zins an den St. Martins- und Georgtagen erlegen; sollte nach 8 Jahren das Dorf noch nicht völlig hergestellt sein, so soll der Zins doch nicht herab- gesetzt werden (in censu michi depereat et non eis). Ausser- 1 Porro Nicolaus dux Oppavie, Heinricus de Lypa et fere omnes regni nobiles in castro erant cum rege, qui omnes consuluerunt uno ore, qua- tenus rex se deberet de illis rebellibus civibus acriter vindicare.
156 Wolny’s Excerpt aus dem Cod. Pernstein. in Brünn (Wolny’s Mähren V. 645). — C. d. Mor. VII. 795. 1319. 6. Juli. Tischnowitz. — Conrad Bischof v. Olmütz erklärt, dass er den Zehnten von seinen Dörfern Schaicz und Lapanitz gegen die Dörfer Barfuss bei Brünn und Hohndorf in partibus Oppavie, welche dem Nonnenkloster Tischnowitz gehören, eingetauscht habe, mit dem Vorbehalte, dass das Ca- pitel seine Zustimmung gebe. Act. et dat. in monasterio Tusch- nowicz a. d. MCCCXIX, II non. Julii. 217 Orig. im Gubernialarchiv (Landesarchiv ?) in Brünn. — C. d. Mor. VI. 118. 1319. 8. Juli (VIII id. Julii). vor Prag. — König Johann v. Böhmen belagert Prag, in seinem Heere Herzog Nikolaus. 218 Chron. Aule regiel bei Dobner, Mon. V. 378. 1319. 22. Sept. bei Oelsnitz. — Johann König v. Böhmen verkauft den Bürgern zu Budissin zwei ihm zuständige Denare vom Gericht für 150 Schock Prager Groschen. U. d. Z.: illu- stris Nycolaus dux Oppauie, princeps noster dilectus. Dat. in castro apud Oelsnitz, X kal. Octobris a. d. MCCCXIX. 219 Köhler, Cod. d. Lusatiae superioris I. 235. — C. d. Mor. VII. 809. (Extr.) 1320. — Przescho Burggraf v. Grätz erklärt, dass er vom Kloster Welehrad den wüsten Ort Darkowitz auf Lebenszeit zur Anlage erhalten habe unter folgenden Be- dingungen: Von den 2 Mansen, die er zum Aufbau des Hofes (curia) empfangen, wolle er den vollen Zehnten zahlen, auch solle der Hof nach seinem Tode an das Kloster fallen, ebenso die Mühle, die er bauen wolle, wo früher der Teich (piscina) war, der nach ˛Sifritsdorf gehörte. Wollte aber das Kloster den Teich herstellen, so werde er auf die restaurirte Mühle verzichten. Von andern 14 Mansen wolle er jährlich nach Ab- lauf von 8 steuerfreien Jahren den Zins an den St. Martins- und Georgtagen erlegen; sollte nach 8 Jahren das Dorf noch nicht völlig hergestellt sein, so soll der Zins doch nicht herab- gesetzt werden (in censu michi depereat et non eis). Ausser- 1 Porro Nicolaus dux Oppavie, Heinricus de Lypa et fere omnes regni nobiles in castro erant cum rege, qui omnes consuluerunt uno ore, qua- tenus rex se deberet de illis rebellibus civibus acriter vindicare.
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157 dem verpflichte er sich dem jeweiligen Verwalter des Hofes in Stibrowitz getreulich beizustehn. Sollte er eine Bedingung nicht erfüllen, so sei er gezwungen in Troppau Einlager zu halten. Die vom Fürsten des Landes aufgelegte Steuer müssen auch die Armen von Darkowitz zahlen, doch wolle er nach Kräften für deren Befreiung sich bemühen. Mitbesiegelt von Herzog Nikolaus v. Troppau, Woko v. Chrawarn, Geroslaus dessen Bruder, Spatzmann v. Beneschau, Friedrich v. Radyn und Bürgern von Troppau. Acta sunt hec a. d. MCCCXX in kathedra s. Petri. 220 Codex saec. XV im Gubernialarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 122. 1322. 28. Mai. Beneschau. — Nikolaus Herzog von Trop- pau bestätigt dem Kloster Welehrad den Besitz von 4 Lehen im Dorfe Doloplas, zwischen Olmütz und Prerau gelegen, die es vom Markgrafen von Mähren, seinem Vorgänger, erhalten (?). Datum in Beneschaw super Oppaviam a. d. MCCCXXII, V kal. Junii, per manus Hermanni nostre curie subnotarii. 221 Orig. im Landesarchiv in Brünn (?). — C. d. Mor. VI. 154. 1323. 13. September. Brünn. — Johann König von Böh- men und Polen etc. erklärt, dass er von seinen Unterthanen alle Steuern und Abgaben, welche ihm zu seiner Krönung und zur Aussteuer seiner bisher geborenen Töchter zu leisten sind, er- halten und kein Recht auf weitere Abgaben habe, solche auch nicht im vorhinein fordern werde. Nur im Falle, dass ihm noch Töchter geboren werden sollten, seien für jede ein Jahr nach ihrer Verheirathung 1 Vierdung oder 16 Groschen vom Lehen zu entrichten. In Anbetracht dessen bestimmt er, dass auch die Troppauer Landherren, gleichwie die von Böhmen und Mähren, ihrem Fürsten Nikolaus nur dann steuerpflichtig sind, wenn der König von seinen Unterthanen in Böhmen und Mähren eine Steuer verlangt, und zwar 16 Groschen vom Lehen. Datum Brunne a. d. MCCCXXIII, idus Septembris. 22 Orig. auf Pergament im Landesarchiv in Troppau. Das (angekündigte) sigillum maius an rothgelben Seidenfäden hängend ist das Reitersiegel mit Contrasiegel. — C. d. Mor. VI. 179. 1323. 18. Sept. Göding. — Johann König v. Böhmen schliesst mit König Carl v. Ungern und den österreichischen
157 dem verpflichte er sich dem jeweiligen Verwalter des Hofes in Stibrowitz getreulich beizustehn. Sollte er eine Bedingung nicht erfüllen, so sei er gezwungen in Troppau Einlager zu halten. Die vom Fürsten des Landes aufgelegte Steuer müssen auch die Armen von Darkowitz zahlen, doch wolle er nach Kräften für deren Befreiung sich bemühen. Mitbesiegelt von Herzog Nikolaus v. Troppau, Woko v. Chrawarn, Geroslaus dessen Bruder, Spatzmann v. Beneschau, Friedrich v. Radyn und Bürgern von Troppau. Acta sunt hec a. d. MCCCXX in kathedra s. Petri. 220 Codex saec. XV im Gubernialarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 122. 1322. 28. Mai. Beneschau. — Nikolaus Herzog von Trop- pau bestätigt dem Kloster Welehrad den Besitz von 4 Lehen im Dorfe Doloplas, zwischen Olmütz und Prerau gelegen, die es vom Markgrafen von Mähren, seinem Vorgänger, erhalten (?). Datum in Beneschaw super Oppaviam a. d. MCCCXXII, V kal. Junii, per manus Hermanni nostre curie subnotarii. 221 Orig. im Landesarchiv in Brünn (?). — C. d. Mor. VI. 154. 1323. 13. September. Brünn. — Johann König von Böh- men und Polen etc. erklärt, dass er von seinen Unterthanen alle Steuern und Abgaben, welche ihm zu seiner Krönung und zur Aussteuer seiner bisher geborenen Töchter zu leisten sind, er- halten und kein Recht auf weitere Abgaben habe, solche auch nicht im vorhinein fordern werde. Nur im Falle, dass ihm noch Töchter geboren werden sollten, seien für jede ein Jahr nach ihrer Verheirathung 1 Vierdung oder 16 Groschen vom Lehen zu entrichten. In Anbetracht dessen bestimmt er, dass auch die Troppauer Landherren, gleichwie die von Böhmen und Mähren, ihrem Fürsten Nikolaus nur dann steuerpflichtig sind, wenn der König von seinen Unterthanen in Böhmen und Mähren eine Steuer verlangt, und zwar 16 Groschen vom Lehen. Datum Brunne a. d. MCCCXXIII, idus Septembris. 22 Orig. auf Pergament im Landesarchiv in Troppau. Das (angekündigte) sigillum maius an rothgelben Seidenfäden hängend ist das Reitersiegel mit Contrasiegel. — C. d. Mor. VI. 179. 1323. 18. Sept. Göding. — Johann König v. Böhmen schliesst mit König Carl v. Ungern und den österreichischen
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158 Herzogen Friede. U. d. Z.: Nyelas Herczog ze Troppaw. Ze Göding an der March des Suntags vor sand Matheus tag. 223 Kurz, Oestreich unter Friedrich dem Schönen p. 479. — C. d. Mor. VI. 180. 1323. 28. Sept. Prag. — Johann König von Böhmen gibt dem Heinrich v. Lipa für das Gut Tachau die in Mähren gele- genen Güter Frain und Gewitsch. U. d. Z.: Nycolaus dux Oppauie. Dat. Prage IIII kal. Octob. a. d. MCCCXXIII. 224 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 818. 1323. 10. October. Katscher. — Conrad Bischof von Ol- mütz bestätigt dem Conrad von Bourowicz (Bauerwitz), seinem Müller in Katscher, das durch Alter und schlechte Aufbewah- rung verdorbene Privileg B. Bruno’s von 1275. Datum in Ket- schir a. d. MCCCXXIII, VI idus Octobris. Orig. im erzb. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 190. 225 1324. 2. Juli. vor Müntzilles. — Johann König v. Böhmen bekennt, dass er mit seinem lieben Schwager Herzog Heinrich v. Kärnthen ewige Freundschaft geschlossen habe und ver- spricht unter anderem, dass er seinem Sohne, der die Tochter des Herzogs heirathen solle, geben wolle: Mähren, dazu das Land Troppau mit allen den Rechten, als wir es inne haben, das Land zu Glatz etc. Gegeben vor Müntzilles, do man zalt etc. MCCCXXIV jar, des Montags nach sand Peter und s. Paulstag. 226 Steyerer, Comment. pro hist. Alberti II. 596. — C. d. Mor. VI. 200. — Böhmer, Regesten Johanns Nr. 71. 1324. 30. Dec. Avignon. — Papst Johann XXII. provi- dirt den Wenzel Sohn des Herzogs Niklas von Troppau mit einem Prager und Olmützer Canonicat. Dudik, Iter Romanum II. 94. 227 1325. 16. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau gibt den Städten Troppau, Leobschütz, Jägerndorf und Freu- denthal folgende Willkür: Leute, die des Todtschlages, der Un- zucht, des Diebstahls und der Brandstiftung überwiesen seien, sollen gerichtet werden nach Gewissen; denen, die sich nicht wohl gehalten, soll keine Einrede gestattet sein. 2. Eine Jung-
158 Herzogen Friede. U. d. Z.: Nyelas Herczog ze Troppaw. Ze Göding an der March des Suntags vor sand Matheus tag. 223 Kurz, Oestreich unter Friedrich dem Schönen p. 479. — C. d. Mor. VI. 180. 1323. 28. Sept. Prag. — Johann König von Böhmen gibt dem Heinrich v. Lipa für das Gut Tachau die in Mähren gele- genen Güter Frain und Gewitsch. U. d. Z.: Nycolaus dux Oppauie. Dat. Prage IIII kal. Octob. a. d. MCCCXXIII. 224 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 818. 1323. 10. October. Katscher. — Conrad Bischof von Ol- mütz bestätigt dem Conrad von Bourowicz (Bauerwitz), seinem Müller in Katscher, das durch Alter und schlechte Aufbewah- rung verdorbene Privileg B. Bruno’s von 1275. Datum in Ket- schir a. d. MCCCXXIII, VI idus Octobris. Orig. im erzb. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 190. 225 1324. 2. Juli. vor Müntzilles. — Johann König v. Böhmen bekennt, dass er mit seinem lieben Schwager Herzog Heinrich v. Kärnthen ewige Freundschaft geschlossen habe und ver- spricht unter anderem, dass er seinem Sohne, der die Tochter des Herzogs heirathen solle, geben wolle: Mähren, dazu das Land Troppau mit allen den Rechten, als wir es inne haben, das Land zu Glatz etc. Gegeben vor Müntzilles, do man zalt etc. MCCCXXIV jar, des Montags nach sand Peter und s. Paulstag. 226 Steyerer, Comment. pro hist. Alberti II. 596. — C. d. Mor. VI. 200. — Böhmer, Regesten Johanns Nr. 71. 1324. 30. Dec. Avignon. — Papst Johann XXII. provi- dirt den Wenzel Sohn des Herzogs Niklas von Troppau mit einem Prager und Olmützer Canonicat. Dudik, Iter Romanum II. 94. 227 1325. 16. Juni. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau gibt den Städten Troppau, Leobschütz, Jägerndorf und Freu- denthal folgende Willkür: Leute, die des Todtschlages, der Un- zucht, des Diebstahls und der Brandstiftung überwiesen seien, sollen gerichtet werden nach Gewissen; denen, die sich nicht wohl gehalten, soll keine Einrede gestattet sein. 2. Eine Jung-
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159 frau, die wider ihren Willen entführt wurde, ist von der Erb- berechtigung an ihrer Eltern Gut, so lange der Entführer lebt, ausgeschlossen; dieser aber soll sofort vor Gericht gezogen werden; eine Frau oder Jungfrau, die sich mit Willen ohne Zustimmung der Eltern entführen lässt, soll für immer ihre Erbberechtigung verlieren. — Dirre brif ist gegeben zcu Trop- pau nach vnsers heren geburt 1325 an dem nesten suntage nach sende Vytis tage. 2 Orig. im Tropp. Stadtarchive. — C. d. Mor. VII. 830. — Es scheint, dass jede Stadt eine specielle Urkunde erhielt, wie z. B. Leobschütz, denn in dem dortigen Rechtsbuche findet sich diese Urkunde mit einer Stelle, die in der vorliegenden fehlt, nämlich die Bestätigung der Privilegien von König Rudolf, König Otokar etc. Sie leitet die Leobschützer Willküren ein (abgedr. bei Böhme II. 4), vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobschütz (II.) 13. 1327. 18. Febr. Troppau. — Kasimir Herzog v. Teschen erklärt, sein Herzogthum Teschen dem Könige Johann über- geben und es von ihm als Lehen des böhmischen Reiches empfangen zu haben. — Dat. in Opauia a. d. MCCCXXVII, kal. Marcii duodecimo. 229 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 845. — Som- mersberg I. 804. 1327. 18. Febr. Troppau. — Bolko Herzog v. Oppeln erklärt dasselbe. 230 Sommersberg I. 883. — C. d. Mor. VII. 846. 1327. 19. Febr. Troppau. — Wladislaus Herzog von Kosel erklärt dasselbe. ibidem. 230a. 1327. 24. Nov. Meran. — Tymo v. Kolditz und Wil- helm von Landstein bürgen für Herzog Nikolaus von Troppau und sechs andere böhmische Herren bezüglich der 40.000 Mark der Heimsteuer für Margarethe, Tochter Herzog Heinrichs von Kärnthen. — Datum in Merano MCCCXXVII, die Veneris ante Katherine. C. d. Mor. VI. 393. 231 1327. — Nikolaus Herzog ,im Troppauer Lande‘ gibt der Troppauer Kaufmannschaft folgende Satzungen: Es soll 26 Kaufkammern geben, von denen jede jährlich 3 Vierdung Pfen- ninge Zins zahlt. Dafür darf weder in der Stadt noch ausser- halb derselben innerhalb einer Meile Jemand Tuch verkaufen. Jeder Gewandschneider bedarf einer Kammer als Eigenthum
159 frau, die wider ihren Willen entführt wurde, ist von der Erb- berechtigung an ihrer Eltern Gut, so lange der Entführer lebt, ausgeschlossen; dieser aber soll sofort vor Gericht gezogen werden; eine Frau oder Jungfrau, die sich mit Willen ohne Zustimmung der Eltern entführen lässt, soll für immer ihre Erbberechtigung verlieren. — Dirre brif ist gegeben zcu Trop- pau nach vnsers heren geburt 1325 an dem nesten suntage nach sende Vytis tage. 2 Orig. im Tropp. Stadtarchive. — C. d. Mor. VII. 830. — Es scheint, dass jede Stadt eine specielle Urkunde erhielt, wie z. B. Leobschütz, denn in dem dortigen Rechtsbuche findet sich diese Urkunde mit einer Stelle, die in der vorliegenden fehlt, nämlich die Bestätigung der Privilegien von König Rudolf, König Otokar etc. Sie leitet die Leobschützer Willküren ein (abgedr. bei Böhme II. 4), vgl. Kleiber, Gesch. v. Leobschütz (II.) 13. 1327. 18. Febr. Troppau. — Kasimir Herzog v. Teschen erklärt, sein Herzogthum Teschen dem Könige Johann über- geben und es von ihm als Lehen des böhmischen Reiches empfangen zu haben. — Dat. in Opauia a. d. MCCCXXVII, kal. Marcii duodecimo. 229 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 845. — Som- mersberg I. 804. 1327. 18. Febr. Troppau. — Bolko Herzog v. Oppeln erklärt dasselbe. 230 Sommersberg I. 883. — C. d. Mor. VII. 846. 1327. 19. Febr. Troppau. — Wladislaus Herzog von Kosel erklärt dasselbe. ibidem. 230a. 1327. 24. Nov. Meran. — Tymo v. Kolditz und Wil- helm von Landstein bürgen für Herzog Nikolaus von Troppau und sechs andere böhmische Herren bezüglich der 40.000 Mark der Heimsteuer für Margarethe, Tochter Herzog Heinrichs von Kärnthen. — Datum in Merano MCCCXXVII, die Veneris ante Katherine. C. d. Mor. VI. 393. 231 1327. — Nikolaus Herzog ,im Troppauer Lande‘ gibt der Troppauer Kaufmannschaft folgende Satzungen: Es soll 26 Kaufkammern geben, von denen jede jährlich 3 Vierdung Pfen- ninge Zins zahlt. Dafür darf weder in der Stadt noch ausser- halb derselben innerhalb einer Meile Jemand Tuch verkaufen. Jeder Gewandschneider bedarf einer Kammer als Eigenthum
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160 oder in Miethe, bei Strafe von 3 Mark im entgegengesetzten Falle. Besitzen zwei eine Kammer, so müssen sie ihr Geschäft gemeinschaftlich führen. Keiner darf aus Wolle verfertigtes Tuch verkaufen. Wer gegen diese Vorschriften handelt, zahlt 3 Mark Strafe, von denen eine dem Vogt, die zweite der Stadt, die dritte dem Kaufhause zufällt. Führt ein Fremder (gast) sein Tuch ins Gewandhaus, so zahlt er vom schönen Tuche 2 Pf., vom ,Landtuch‘ 1 Pf. zu Gunsten der Wächter, ausser- dem ein Quart (?). — Der ist gegeben nach unsers herrn 3 232 geburt 1327. Copie von 1618 im fürstl. Lichtensteinischen Schlossarchive in Trop- pau (?). Nach Tillers Abschrift C. d. Mor. VII. 850. 1328. 22. März. bei Kosel. — Wladislaus Herzog von Beuthen und Kosel macht bekannt, dass sein Vasall Lapota alle Ansprüche auf den von seinen Vorfahren den Johannitern in Leobschütz verkauften Antheil von Dittmorow (Dittmerau) aufgegeben habe und dass er (der Herzog) den Comthur Petrus durch seinen Procurator Nikolaus in den Besitz habe einführen lassen. — Dat. apud Coslam, XI kal. Aprilis. 233 Wattenbachs Regest aus Gärth p. 342 im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1328. 30. Juli. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau verbürgt sich dem Herzog Heinrich von Kärnthen für König Johann von Böhmen hinsichtlich der Zahlung der 40.000 Mark, die in 5 Jahren ratenweise erfolgen soll. Geschehe dies nicht, so verpflichte er sich in Regensburg Einlager zu halten. — Ze Brunne do man zalt etc. MCCCXXVIII des suneabents nach sand Jacobstag. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 852. 234 1329. 3. März (?). Brünn. — Johann und Dirslaw, Brüder v. Crawar, schenken wegen des Seclenheiles ihres Vaters Wocko v. Crawar einen Zinslahn in �Gerlachsdorf‘! und den Zehnten von ihrem Hofe, gelegen bei ihrer Stadt Fulnek, dem Pfarrer daselbst, der dafür den Jahrestag ihres Vaters festlich begehen soll. — Datum in Brunna a. d. MCCCXXIX, tercia Marcii. 235 Meynert in Hormayrs Archiv 1833, Urkundenblatt Nr. 1, p. 1. — C. d. Mor. VI. 292. 1 Gerlsdorf bei Fulnek.
160 oder in Miethe, bei Strafe von 3 Mark im entgegengesetzten Falle. Besitzen zwei eine Kammer, so müssen sie ihr Geschäft gemeinschaftlich führen. Keiner darf aus Wolle verfertigtes Tuch verkaufen. Wer gegen diese Vorschriften handelt, zahlt 3 Mark Strafe, von denen eine dem Vogt, die zweite der Stadt, die dritte dem Kaufhause zufällt. Führt ein Fremder (gast) sein Tuch ins Gewandhaus, so zahlt er vom schönen Tuche 2 Pf., vom ,Landtuch‘ 1 Pf. zu Gunsten der Wächter, ausser- dem ein Quart (?). — Der ist gegeben nach unsers herrn 3 232 geburt 1327. Copie von 1618 im fürstl. Lichtensteinischen Schlossarchive in Trop- pau (?). Nach Tillers Abschrift C. d. Mor. VII. 850. 1328. 22. März. bei Kosel. — Wladislaus Herzog von Beuthen und Kosel macht bekannt, dass sein Vasall Lapota alle Ansprüche auf den von seinen Vorfahren den Johannitern in Leobschütz verkauften Antheil von Dittmorow (Dittmerau) aufgegeben habe und dass er (der Herzog) den Comthur Petrus durch seinen Procurator Nikolaus in den Besitz habe einführen lassen. — Dat. apud Coslam, XI kal. Aprilis. 233 Wattenbachs Regest aus Gärth p. 342 im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1328. 30. Juli. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau verbürgt sich dem Herzog Heinrich von Kärnthen für König Johann von Böhmen hinsichtlich der Zahlung der 40.000 Mark, die in 5 Jahren ratenweise erfolgen soll. Geschehe dies nicht, so verpflichte er sich in Regensburg Einlager zu halten. — Ze Brunne do man zalt etc. MCCCXXVIII des suneabents nach sand Jacobstag. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 852. 234 1329. 3. März (?). Brünn. — Johann und Dirslaw, Brüder v. Crawar, schenken wegen des Seclenheiles ihres Vaters Wocko v. Crawar einen Zinslahn in �Gerlachsdorf‘! und den Zehnten von ihrem Hofe, gelegen bei ihrer Stadt Fulnek, dem Pfarrer daselbst, der dafür den Jahrestag ihres Vaters festlich begehen soll. — Datum in Brunna a. d. MCCCXXIX, tercia Marcii. 235 Meynert in Hormayrs Archiv 1833, Urkundenblatt Nr. 1, p. 1. — C. d. Mor. VI. 292. 1 Gerlsdorf bei Fulnek.
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161 1330. 8. Mai. Titschein. — Johann v. Krawař und seine Brüder Dirslaus und Heinrich schenken dem Nonnenkloster St. Clara in Troppau, in dem ihre Schwestern Jutka und Katharina den Schleier genommen haben, ihr Dorf Stepankowitz mit der Bedingung, dass die Hälfte des Zinses vom benannten Dorfe ihren Schwestern gehören solle. — Z.: Fridericus de Ra . . ., Tobias de Stralhen, Vokko de Czytyn, Borzuta de Heroltouitz (Herrlitz), Swoysso de Sudicz, Benessius de Czytyn, (Benes)sius de pulcro prato (Schönwiese). — Datum in Tycyn castro in die sancti Stanislai episcopi et martyris, VIII idus Maji sub inc. dni. MCCCXXX anno. Orig. im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 305. 236 1331. 15. Juni. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt dem Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor, dass seine Getreuen Otto genannt Thurn und Jescho, Brüder v. Linavia, deren Schwester in demselben Nonne wurde, 81/2 Mark jähr- licher Einkünfte in dem Dorfe Besdcaw (Bieskau) ,in unserem Troppauer Lande" verkauft und 3 Mark geschenkt haben. — O. Z. — Actum in Grecz, sub a. d. MCCCXXXI, XVII kal. Julii, per manus Petri de Mertindorf curie nostre notarii. 23e Aus der Privilegienbestätigung Ferdinand II. v. 1622 im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 131. — C. d. Mor. VII. 863. 1331. 1. August. — Nikolaus Herzog von Troppau be- stätigt den Verkauf des Dorfes Rusin (Rausen) von Seiten der Getreuen Henselin und Gischco, Söhne des Gisco von Rausen, an Heyniko von Leobschütz. — Z.: Dobeschius, Borschutha de Herolticz (Herrlitz), Thymo de Wydmbach, Vlemannus de Lynauia, Bernhardus de Opol, Stascko et Slawata. — Datum a. d. MCCCXXXI, proxima feria V post festum s. Jacobi apostoli. 238 Orig. im Capitelsarchiv in Olmütz. — Im Auszuge C. d. Mor. VI. 324. 1332. 8. März. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Troppau erlässt der Stadt Leobschütz allen Zins von Bauten, dem Kaufhause, Tuchkrämen, Schuhbänken, Fragnerkammern u. s. w., der Stadt zur Besserung. — Z.: Tyme von Widinbach, Gunther und Vlman von der Lynaw, Burchart Stosche, Heinke von Lubschiz, Burchart v. Opal, Heinrich Hoberch u. A. — Geschehen in der stat zv Lubschiz des suntags an aller Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 11
161 1330. 8. Mai. Titschein. — Johann v. Krawař und seine Brüder Dirslaus und Heinrich schenken dem Nonnenkloster St. Clara in Troppau, in dem ihre Schwestern Jutka und Katharina den Schleier genommen haben, ihr Dorf Stepankowitz mit der Bedingung, dass die Hälfte des Zinses vom benannten Dorfe ihren Schwestern gehören solle. — Z.: Fridericus de Ra . . ., Tobias de Stralhen, Vokko de Czytyn, Borzuta de Heroltouitz (Herrlitz), Swoysso de Sudicz, Benessius de Czytyn, (Benes)sius de pulcro prato (Schönwiese). — Datum in Tycyn castro in die sancti Stanislai episcopi et martyris, VIII idus Maji sub inc. dni. MCCCXXX anno. Orig. im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 305. 236 1331. 15. Juni. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt dem Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor, dass seine Getreuen Otto genannt Thurn und Jescho, Brüder v. Linavia, deren Schwester in demselben Nonne wurde, 81/2 Mark jähr- licher Einkünfte in dem Dorfe Besdcaw (Bieskau) ,in unserem Troppauer Lande" verkauft und 3 Mark geschenkt haben. — O. Z. — Actum in Grecz, sub a. d. MCCCXXXI, XVII kal. Julii, per manus Petri de Mertindorf curie nostre notarii. 23e Aus der Privilegienbestätigung Ferdinand II. v. 1622 im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 131. — C. d. Mor. VII. 863. 1331. 1. August. — Nikolaus Herzog von Troppau be- stätigt den Verkauf des Dorfes Rusin (Rausen) von Seiten der Getreuen Henselin und Gischco, Söhne des Gisco von Rausen, an Heyniko von Leobschütz. — Z.: Dobeschius, Borschutha de Herolticz (Herrlitz), Thymo de Wydmbach, Vlemannus de Lynauia, Bernhardus de Opol, Stascko et Slawata. — Datum a. d. MCCCXXXI, proxima feria V post festum s. Jacobi apostoli. 238 Orig. im Capitelsarchiv in Olmütz. — Im Auszuge C. d. Mor. VI. 324. 1332. 8. März. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Troppau erlässt der Stadt Leobschütz allen Zins von Bauten, dem Kaufhause, Tuchkrämen, Schuhbänken, Fragnerkammern u. s. w., der Stadt zur Besserung. — Z.: Tyme von Widinbach, Gunther und Vlman von der Lynaw, Burchart Stosche, Heinke von Lubschiz, Burchart v. Opal, Heinrich Hoberch u. A. — Geschehen in der stat zv Lubschiz des suntags an aller Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 11
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162 manne vasnacht do nach Christus geburt ergangin worn MCCCXXXII jare. 239 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — C. d. Mor. VI. 396. — Mins- berg p. 127. 1332. 17. August. Fulnek. — Reynbot Vogt v. Fulnek schenkt mit Einwilligung seiner Söhne Bartholomäus, Nikolaus und Reynczco dem Pfarrer Mladota eine von den vier Fleisch- bänken, die zur Vogtei gehören. — Datum Fulnek sub a. inc. dni. MCCCXXXII, feria II proxima post festum assumptionis Marie. 240 Orig. im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 338. 1333. 19. Jänner. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass er seinem Capellan Theoderich, genannt Kasmyr, die Capelle des Hospitals vor den Thoren der Stadt Troppau, das er erbaut habe, übergebe und ihn und Johann v. Leobschütz, Bürger von Troppau, zu Procuratoren des Hospitals ernannt habe. — Z.: Thymo de Wydinbach, Hineco de Lubschicz et Heinricus Hoberch, nostre terre cammerarius. Dat. in Opavia in crastino b. Priscae. 241 Orig. im Landesarchiv in Brünn. — Im Auszug C. d. Mor. VI. 346. 1334. 7. Mai. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau erklärt, dass er den in Sifridezdorff (Seifersdorf) gelegenen und dem Kloster Welehrad gehörigen Teich für das letztere wieder hergestellt habe. Für seine Lebenszeit behält sich der Herzog die Nutzniessung vor, nach seinem Tode soll derselbe dem Kloster zufallen. — Datum in Grecz a. d. MCCCXXXIV, nonas Maii. 242 Copie v. 1402 im Landesarchive in Brünn. — C. d. Mor. VII. 9 (mit der Angabe IV nonas Maii in der Inhaltsangabe, die im Texte fehlt). — Nikolaus Herzog von 1334. 22. August. Olmütz. Troppau bestätigt dem Abte Stefan von Welehrad nach Vor- weisung einer Urkunde König Otokars die Befreiung zweier Lahne in Schukowicz (Zalkowitz) von allen ihm zustehenden Rechten. — Act. et dat. in Olomucz, XI kal. Septembris sub a. d. MCCCXXXIV, scriptum per manus Petri de Mestendorf, curie nostre notarii. 243 Aus einem Welehrader Cod. im Brünner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 18.
162 manne vasnacht do nach Christus geburt ergangin worn MCCCXXXII jare. 239 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — C. d. Mor. VI. 396. — Mins- berg p. 127. 1332. 17. August. Fulnek. — Reynbot Vogt v. Fulnek schenkt mit Einwilligung seiner Söhne Bartholomäus, Nikolaus und Reynczco dem Pfarrer Mladota eine von den vier Fleisch- bänken, die zur Vogtei gehören. — Datum Fulnek sub a. inc. dni. MCCCXXXII, feria II proxima post festum assumptionis Marie. 240 Orig. im Landesarchiv in Brünn. — C. d. Mor. VI. 338. 1333. 19. Jänner. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau erklärt, dass er seinem Capellan Theoderich, genannt Kasmyr, die Capelle des Hospitals vor den Thoren der Stadt Troppau, das er erbaut habe, übergebe und ihn und Johann v. Leobschütz, Bürger von Troppau, zu Procuratoren des Hospitals ernannt habe. — Z.: Thymo de Wydinbach, Hineco de Lubschicz et Heinricus Hoberch, nostre terre cammerarius. Dat. in Opavia in crastino b. Priscae. 241 Orig. im Landesarchiv in Brünn. — Im Auszug C. d. Mor. VI. 346. 1334. 7. Mai. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau erklärt, dass er den in Sifridezdorff (Seifersdorf) gelegenen und dem Kloster Welehrad gehörigen Teich für das letztere wieder hergestellt habe. Für seine Lebenszeit behält sich der Herzog die Nutzniessung vor, nach seinem Tode soll derselbe dem Kloster zufallen. — Datum in Grecz a. d. MCCCXXXIV, nonas Maii. 242 Copie v. 1402 im Landesarchive in Brünn. — C. d. Mor. VII. 9 (mit der Angabe IV nonas Maii in der Inhaltsangabe, die im Texte fehlt). — Nikolaus Herzog von 1334. 22. August. Olmütz. Troppau bestätigt dem Abte Stefan von Welehrad nach Vor- weisung einer Urkunde König Otokars die Befreiung zweier Lahne in Schukowicz (Zalkowitz) von allen ihm zustehenden Rechten. — Act. et dat. in Olomucz, XI kal. Septembris sub a. d. MCCCXXXIV, scriptum per manus Petri de Mestendorf, curie nostre notarii. 243 Aus einem Welehrader Cod. im Brünner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 18.
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163 — Swrezo und Marquard, Brüder von 1335. 10. Febr. Nasite (Nassidl), schenken das Patronat über die Kirche in Nassidl, gelegen in der Troppauer Provinz, dem Abte Friedrich und dem Kloster der Prämonstratenser in Hradisch, so dass der Abt nach dem Ableben des gegenwärtigen Pfarrers Ulmann über die Kirche verfügen soll. Ihre Siegel haben angehängt Sboro prepositus, Vitko archidiaconus Bretslaviensis, Bartholo- meus archid. Preroviensis, canonici ecclesie Olomucensis etc.— Dat. a. d. MCCCXXXV in die Scholastice virginis b. 244 Aus den Hradischer Annalen im Brüinner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 30. 1335. 25. März. — Petrus der Vogt, Bürgermeister, Schöffen und die Gemeinde der Stadt Jägerndorf erklären, dass sie mit Ditlin, Comthur des deutschen Ordens und Pfarrer in Jägerndorf, einen gütlichen Vergleich bezüglich des Dorfes Resenitz (Rösnitz), das sie von einem gewissen Bartholomäus, Hildbrands Sohn, in verwahrlostem Zustande gekauft hatten, geschlossen haben. Ditlin verleiht den Bürgern zum Behufe der Aussetzung des Dorfes mit Einwilligung seiner Ordens- brüder Johann, Franz und Peter auf 5 Jahre Zinsfreiheit mit Vorbehalt der Honoralien, die gemäss einem alten Privileg zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten zu entrichten sind. Nach Ablauf dieser Frist soll der Zins, der eine halbe Troppauer Mark beträgt, regelmässig gezahlt werden und zwar nicht mehr zu Martini, sondern zu Mariä Verkündigung, selbst dann, wenn das Dorf noch nicht ausgesetzt sein sollte, ausgenommen den Fall feindlicher Landesverwüstung. Z.: Petrus advocatus . . consules et scabini civitatis prefate, Bymon Loso dictus, Theo- dericus magister operis pistorum, Heynuschius dictus Sternenher, Theodericus circa waluam, Rudgerus de Beneschau, Petrus Gerbodi, Fridericus Vincencii, Bertoldus carnifex, Petrus Ec- cuschonis, Jacobus Wilhelmi, Philippus carnifex, Mathias Hei- nonis etc. — Dat. a. dnce. incar. MCCCXXXV, in die annun- ciacionis b. virginis gloriose. . 245 Orig. mit dem anhängenden Stadtsiegel im deutschen Ordensarchiv in Wien. 1335. 16. Sept. Regensburg. — Johann König von Böhmen schliesst mit Kaiser Ludwig einen Waffenstillstand. H. Nikolaus als Stellvertreter der Bürgen König Johanns. 246 C. d. Mor. VII. 64. — Böhmer, Regesten K. Johanns Nr. 208. 11*)
163 — Swrezo und Marquard, Brüder von 1335. 10. Febr. Nasite (Nassidl), schenken das Patronat über die Kirche in Nassidl, gelegen in der Troppauer Provinz, dem Abte Friedrich und dem Kloster der Prämonstratenser in Hradisch, so dass der Abt nach dem Ableben des gegenwärtigen Pfarrers Ulmann über die Kirche verfügen soll. Ihre Siegel haben angehängt Sboro prepositus, Vitko archidiaconus Bretslaviensis, Bartholo- meus archid. Preroviensis, canonici ecclesie Olomucensis etc.— Dat. a. d. MCCCXXXV in die Scholastice virginis b. 244 Aus den Hradischer Annalen im Brüinner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 30. 1335. 25. März. — Petrus der Vogt, Bürgermeister, Schöffen und die Gemeinde der Stadt Jägerndorf erklären, dass sie mit Ditlin, Comthur des deutschen Ordens und Pfarrer in Jägerndorf, einen gütlichen Vergleich bezüglich des Dorfes Resenitz (Rösnitz), das sie von einem gewissen Bartholomäus, Hildbrands Sohn, in verwahrlostem Zustande gekauft hatten, geschlossen haben. Ditlin verleiht den Bürgern zum Behufe der Aussetzung des Dorfes mit Einwilligung seiner Ordens- brüder Johann, Franz und Peter auf 5 Jahre Zinsfreiheit mit Vorbehalt der Honoralien, die gemäss einem alten Privileg zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten zu entrichten sind. Nach Ablauf dieser Frist soll der Zins, der eine halbe Troppauer Mark beträgt, regelmässig gezahlt werden und zwar nicht mehr zu Martini, sondern zu Mariä Verkündigung, selbst dann, wenn das Dorf noch nicht ausgesetzt sein sollte, ausgenommen den Fall feindlicher Landesverwüstung. Z.: Petrus advocatus . . consules et scabini civitatis prefate, Bymon Loso dictus, Theo- dericus magister operis pistorum, Heynuschius dictus Sternenher, Theodericus circa waluam, Rudgerus de Beneschau, Petrus Gerbodi, Fridericus Vincencii, Bertoldus carnifex, Petrus Ec- cuschonis, Jacobus Wilhelmi, Philippus carnifex, Mathias Hei- nonis etc. — Dat. a. dnce. incar. MCCCXXXV, in die annun- ciacionis b. virginis gloriose. . 245 Orig. mit dem anhängenden Stadtsiegel im deutschen Ordensarchiv in Wien. 1335. 16. Sept. Regensburg. — Johann König von Böhmen schliesst mit Kaiser Ludwig einen Waffenstillstand. H. Nikolaus als Stellvertreter der Bürgen König Johanns. 246 C. d. Mor. VII. 64. — Böhmer, Regesten K. Johanns Nr. 208. 11*)
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164 1335. 12. Novemb. Wyssehrad. — Kasimir König von Polen erklärt dem Könige Johann von Böhmen für die Ver- zichtleistung auf Polen 20,000 Schock Prag. Gr. schuldig zu sein, von denen 14,000 ihm theils bezahlt, theils sichergestellt seien. Die übrigen 6000 Schock verspricht er am nächsten Himmelfahrtsfeste auf seine Gefahr und Kosten in Ratibor zu zahlen, oder wenn inzwischen diese Stadt dem Könige und ihrem Herrn Lesko entzogen würde, in Troppau in Mähren (vel si ipsum oppidum intermedio tempore de ipsius domini regis Boemie et sui principis domini Geskonis (sic) ducis ibidem manibus extrahi contingeret, ex tunc in civitate Oppauia in Mo- rauia). Datum in Wysegrado in Hungaria a. d. MCCCXXXV die XII mensis Novembris. Ludewig, reliquiae V. 593. — C. d. Mor. VII. 69. 247 1336. 1. Nov. Troppau. — Johann Bischof v. Olmütz und päpstl. Legat a latere erklärt, dass er auf Bitten Herzogs Nikolaus, des Gründers (!) des Dominikaner-Klosters, dasselbe zu Ehren des h. Wenzel eingeweiht und demselben einen ihm eigenthümlichen Acker in der Nähe des Teiches, der dem Comthur der Troppauer Pfarre gehört, geschenkt habe. Um die Gläubigen zu Gleichem aufzufordern, verleiht er allen, die ein Vaterunser und Ave Maria in derselben Kirche beten, 100 Tage Ablass. — Dat. in Oppavia a. d. MCCCXXXVI, in die omnium sanctorum. 248 Dominikaner-Chronik, Mss. saec. XVIII. in d. Troppauer Museumsbiblio- thek. — C. d. Mor. VII. 99. (Unecht?) 1337. 14. Jänner. Breslau. — Johann König v. Böhmen erklärt, dass die Herzoge Wladislaus v. Beuthen, Kasimir v. Teschen, Bolko v. Falkenberg, Bolko v. Oppeln, Albert v. Strelitz und Johann v. Auschwitz gegen Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor wegen des Herzogthums Ratibor, mit dem letzterer nach dem Tode des Herzogs Lesko belehnt wor- den sei, Klage erhoben hätten. An dem auf Ansuchen des Herzogs Nikolaus bestimmten Tage verlangten die Herzoge, dass über die Frage, wem das Herzogthum rechtlich zukomme, nach polnischem Recht entschieden werde, da sie Polen seien und der König ihnen dasselbe in ihren Ländern zugestanden habe. Herzog Nikolaus aber habe auf das Lehenrecht hingewiesen, da alle Herzoge Vasallen des Königs seien. Als er (der König)
164 1335. 12. Novemb. Wyssehrad. — Kasimir König von Polen erklärt dem Könige Johann von Böhmen für die Ver- zichtleistung auf Polen 20,000 Schock Prag. Gr. schuldig zu sein, von denen 14,000 ihm theils bezahlt, theils sichergestellt seien. Die übrigen 6000 Schock verspricht er am nächsten Himmelfahrtsfeste auf seine Gefahr und Kosten in Ratibor zu zahlen, oder wenn inzwischen diese Stadt dem Könige und ihrem Herrn Lesko entzogen würde, in Troppau in Mähren (vel si ipsum oppidum intermedio tempore de ipsius domini regis Boemie et sui principis domini Geskonis (sic) ducis ibidem manibus extrahi contingeret, ex tunc in civitate Oppauia in Mo- rauia). Datum in Wysegrado in Hungaria a. d. MCCCXXXV die XII mensis Novembris. Ludewig, reliquiae V. 593. — C. d. Mor. VII. 69. 247 1336. 1. Nov. Troppau. — Johann Bischof v. Olmütz und päpstl. Legat a latere erklärt, dass er auf Bitten Herzogs Nikolaus, des Gründers (!) des Dominikaner-Klosters, dasselbe zu Ehren des h. Wenzel eingeweiht und demselben einen ihm eigenthümlichen Acker in der Nähe des Teiches, der dem Comthur der Troppauer Pfarre gehört, geschenkt habe. Um die Gläubigen zu Gleichem aufzufordern, verleiht er allen, die ein Vaterunser und Ave Maria in derselben Kirche beten, 100 Tage Ablass. — Dat. in Oppavia a. d. MCCCXXXVI, in die omnium sanctorum. 248 Dominikaner-Chronik, Mss. saec. XVIII. in d. Troppauer Museumsbiblio- thek. — C. d. Mor. VII. 99. (Unecht?) 1337. 14. Jänner. Breslau. — Johann König v. Böhmen erklärt, dass die Herzoge Wladislaus v. Beuthen, Kasimir v. Teschen, Bolko v. Falkenberg, Bolko v. Oppeln, Albert v. Strelitz und Johann v. Auschwitz gegen Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor wegen des Herzogthums Ratibor, mit dem letzterer nach dem Tode des Herzogs Lesko belehnt wor- den sei, Klage erhoben hätten. An dem auf Ansuchen des Herzogs Nikolaus bestimmten Tage verlangten die Herzoge, dass über die Frage, wem das Herzogthum rechtlich zukomme, nach polnischem Recht entschieden werde, da sie Polen seien und der König ihnen dasselbe in ihren Ländern zugestanden habe. Herzog Nikolaus aber habe auf das Lehenrecht hingewiesen, da alle Herzoge Vasallen des Königs seien. Als er (der König)
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165 sich darauf für die Ansicht ausgesprochen, dass hier nach polni- schem Rechte zu entscheiden sei, habe Herzog Nikolaus sich ent- fernt. Da sich aber seine Freunde für ihn verwendet, so ent- scheide er, dass Herzog Nikolaus und seine Erben männlichen und weiblichen Geschlechtes Ratibor, Sorau, Pless, Loslau und Ribnik nebst dem Herzogthume Troppau behalten, Kosel und Gleiwitz aber bis zum 3. Februar dem Wolfram v. Panowicz oder dem Bischofe Johann v. Olmütz oder dem Herzoge Boles- laus v. Liegnitz ausliefern solle. U. d. Z.: illustri domino Heinrico duce Bavarie, Johanne episcopo Olomucensi, Boleslao duce Slesie et domino Legnicensi. — Acta Wratislawie a. d. MCCCXXXVII, feria III proxima post octavam epiphanie. 249 Copie im Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 180. vgl. Pelzel, Carl IV. I. 72. 1337. 14. Jänner. Breslau. — Johann König v. Böhmen verspricht dem Herzoge Nikolaus ihn im Besitze des Herzog- thums Ratibor zu schützen und gestattet, dass er und seine Nachkommen beiderlei Geschlechtes nur nach dem Rechte und Brauch der Fürsten Deutschlands, nie nach polnischem Rechte Rede stehen sollen, und kassirt alle von ihm über das Herzog- thum Ratibor ergangenen gegentheiligen Anordnungen. — Die- selben Zeugen. Acta Wratislawie a. d. MCCCXXXVII feria III etc. 250 Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. p. 182. 1337. 17. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er das Dorf Suchapsina (Zauchwitz), im Troppauer Lande, aber im Leobschützer Rechte gelegen, dem Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor um 300 Mark Pr. Gr. verkauft habe, mit allem Zubehör (dem Dienst- oder Jagd- haber, in deutscher Sprache ,Lovczhaber‘ genannt) und ohne Vorbehalt mit Ausnahme des beim Dorfe gelegenen Gebüsches (?) behufs der Jagd. Actum et datum apud Ratibor in castro, XIII kal. Martii a. d. MCCCXXXVII, presentibus nostris fide- libus domino Wokcone de Sczicina (Stettin), Borsuta camerario, Vlmanno de Linavia, Hyncone de Lubshicz, Pribislao czudario nostro, Frederico de Lodnicz, Alberto longo ac aliis multis fide
165 sich darauf für die Ansicht ausgesprochen, dass hier nach polni- schem Rechte zu entscheiden sei, habe Herzog Nikolaus sich ent- fernt. Da sich aber seine Freunde für ihn verwendet, so ent- scheide er, dass Herzog Nikolaus und seine Erben männlichen und weiblichen Geschlechtes Ratibor, Sorau, Pless, Loslau und Ribnik nebst dem Herzogthume Troppau behalten, Kosel und Gleiwitz aber bis zum 3. Februar dem Wolfram v. Panowicz oder dem Bischofe Johann v. Olmütz oder dem Herzoge Boles- laus v. Liegnitz ausliefern solle. U. d. Z.: illustri domino Heinrico duce Bavarie, Johanne episcopo Olomucensi, Boleslao duce Slesie et domino Legnicensi. — Acta Wratislawie a. d. MCCCXXXVII, feria III proxima post octavam epiphanie. 249 Copie im Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 180. vgl. Pelzel, Carl IV. I. 72. 1337. 14. Jänner. Breslau. — Johann König v. Böhmen verspricht dem Herzoge Nikolaus ihn im Besitze des Herzog- thums Ratibor zu schützen und gestattet, dass er und seine Nachkommen beiderlei Geschlechtes nur nach dem Rechte und Brauch der Fürsten Deutschlands, nie nach polnischem Rechte Rede stehen sollen, und kassirt alle von ihm über das Herzog- thum Ratibor ergangenen gegentheiligen Anordnungen. — Die- selben Zeugen. Acta Wratislawie a. d. MCCCXXXVII feria III etc. 250 Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. p. 182. 1337. 17. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er das Dorf Suchapsina (Zauchwitz), im Troppauer Lande, aber im Leobschützer Rechte gelegen, dem Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor um 300 Mark Pr. Gr. verkauft habe, mit allem Zubehör (dem Dienst- oder Jagd- haber, in deutscher Sprache ,Lovczhaber‘ genannt) und ohne Vorbehalt mit Ausnahme des beim Dorfe gelegenen Gebüsches (?) behufs der Jagd. Actum et datum apud Ratibor in castro, XIII kal. Martii a. d. MCCCXXXVII, presentibus nostris fide- libus domino Wokcone de Sczicina (Stettin), Borsuta camerario, Vlmanno de Linavia, Hyncone de Lubshicz, Pribislao czudario nostro, Frederico de Lodnicz, Alberto longo ac aliis multis fide
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166 dignis et domino Petro Wladizlauiensi, nostro capellano, cuius manibus loco, die et anno predictis presencia conscribuntur. 251 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 136. — C. d. Mor. VII. 872. 1337. 23. Juli. (Troppau). — Theoderich Comthur des deutschen Ordens in Troppau und dessen Convent erklären, dass die grössere Glocke im Thurme ihrer Kirche zur heil. Maria, welche die Troppauer Bürger auf ihre Kosten ange- schafft haben, diesen gehören solle. Zugleich wurde durch kluge Männer festgesetzt, dass dieselbe nur an den grössten Feiertagen, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, den Marien- festen und der Kirchweihe geläutet werden solle und zwar nur in Friedenszeiten." Actum et datum a. d. MCCCXXXVII, X kal. Augusti, secunda die post festum sancte Marie Magdalene. 252 Tiller aus einer Copie im fürstl. Lichtensteinischen Schlossarchive in Тroррau. 1337. 4. August. — Elisabeth Witwe des Tobias von Stralek erklärt, dass sie bei der Resignation ihrer Güter in Gegenwart ihres Schwagers Sbinko v. Stralek und des Herzogs Nikolaus sich einiges zur Belohnung treuer Dienste vorbe- halten habe. Sie schenkt nun dem Jarosch von Drahotuss eine Mühle in Mlinau bei Neu-Beneschau (in Mlinaw penes nowum Benessow) mit Zubehör. Act. et datum a. d. MCCCXXXVII, pridie nonas Augusti. Orig. im Brünner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 113. 253 1338. 21. September. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor (Oppauiensis et Ratiboriensis terrarum dux) bestätigt, dass Frau Isaldis, Witwe des Peter genannt Strala, ihre Söhne Friedrich und Peter und ihre Töchter Kostka, Anna und Katharina ihr Erbgut Lgota (Ellgoth in districtu Ratiboriensi super Golam situatam) dem Kloster der Domini- kanerinnen in Ratibor für 100 Mark Prager Gr. verkauft haben. 1 ita tamen, si medio tempore, adjuvante domino, pacis tranquillitas domi- natur, si vero per malorum contumaciam seu discordiam pax non esset, tune sono interdicto stabit sonus ipsius campanc, nisi necessitatis arti- culo exigente.
166 dignis et domino Petro Wladizlauiensi, nostro capellano, cuius manibus loco, die et anno predictis presencia conscribuntur. 251 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 136. — C. d. Mor. VII. 872. 1337. 23. Juli. (Troppau). — Theoderich Comthur des deutschen Ordens in Troppau und dessen Convent erklären, dass die grössere Glocke im Thurme ihrer Kirche zur heil. Maria, welche die Troppauer Bürger auf ihre Kosten ange- schafft haben, diesen gehören solle. Zugleich wurde durch kluge Männer festgesetzt, dass dieselbe nur an den grössten Feiertagen, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, den Marien- festen und der Kirchweihe geläutet werden solle und zwar nur in Friedenszeiten." Actum et datum a. d. MCCCXXXVII, X kal. Augusti, secunda die post festum sancte Marie Magdalene. 252 Tiller aus einer Copie im fürstl. Lichtensteinischen Schlossarchive in Тroррau. 1337. 4. August. — Elisabeth Witwe des Tobias von Stralek erklärt, dass sie bei der Resignation ihrer Güter in Gegenwart ihres Schwagers Sbinko v. Stralek und des Herzogs Nikolaus sich einiges zur Belohnung treuer Dienste vorbe- halten habe. Sie schenkt nun dem Jarosch von Drahotuss eine Mühle in Mlinau bei Neu-Beneschau (in Mlinaw penes nowum Benessow) mit Zubehör. Act. et datum a. d. MCCCXXXVII, pridie nonas Augusti. Orig. im Brünner Landesarchive. — C. d. Mor. VII. 113. 253 1338. 21. September. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor (Oppauiensis et Ratiboriensis terrarum dux) bestätigt, dass Frau Isaldis, Witwe des Peter genannt Strala, ihre Söhne Friedrich und Peter und ihre Töchter Kostka, Anna und Katharina ihr Erbgut Lgota (Ellgoth in districtu Ratiboriensi super Golam situatam) dem Kloster der Domini- kanerinnen in Ratibor für 100 Mark Prager Gr. verkauft haben. 1 ita tamen, si medio tempore, adjuvante domino, pacis tranquillitas domi- natur, si vero per malorum contumaciam seu discordiam pax non esset, tune sono interdicto stabit sonus ipsius campanc, nisi necessitatis arti- culo exigente.
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167 Actum apud Ratibor a. d. MCCCXXXVIII, in die beati Mathaei apostoli et ewangelizte, presentibus nostris fidelibus Jacobo dicto Skelba milite, Deczcone nostre curie Ratiboriensis judice, Msticone de Cornicz, Henrico dicto Hoberk, Wernero de Oder- berk, Peshcone de Czulcz cive Ratiboriensi. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 137. 254 1339. 9. Febr. Krakau. — Kasimir König v. Polen er- klärt gemäss dem von ihm mit König Johann v. Böhmen und Markgraf Carl geschlossenen Frieden, dass er auf Schlesien kein Recht habe." Datum Cracovie in octava purificationis b. 255 Mariae virginis a. d. MCCCXXXIX. C. d. Mor. VII. 160. — Sommersberg I. 775. — Balbin, Misc. VIII. 34. 1339. 8. Juli. Olmütz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die beiden (inserirten) Privilegien von 1318 (Nr. 213, 214) und gewährt den Baronen und Edlen des Herzogthums Troppau im Falle der Rechtsverweigerung die Befugniss an den König v. Böhmen zu appelliren. Würde er auf Ermahnung des Königs Recht zu sprechen sich doch noch weigern, so solle dies der König nach den Gewohnheiten des Landès thun. Dat. in Olomucz die VIII mensis Julii a. d. MCCCXXXIX. 256 Orig. im Troppauer Landesarchiv, an rothgrünen Seidenfäden das Rei- tersiegel des Herzogs. — C. d. Mor. VII. 176. — Sommersberg I. 841. Balbin, miscell. VIII. 230. 1339. 8. Juli. Olmütz. — Nikolaus Herzog v. Troppau übergibt dem Könige Johann in Anbetracht seines Ungehorsams gegen denselben die Städte (oppida) Zuckmantel, Hermann- 1 Unter den namentlich aufgezählten schlesischen Fürsten findet sich Niko- laus II. nicht, wohl aber noch Herzog Lesko v. Ratibor, der 1336 bereits gestorben war. Dieser Irrthum, auf den Grünhagen (C. d. Sil. III. 90 Anm. 4) aufmerksam gemacht hat, erklärt sich vielleicht dadurch, dass man dem Friedensvertrage den ähnlichen von 1335 (Sommersberg I. 774), in welchem Jahre Lesko noch lebte, zu Grunde legte und die inzwischen eingetretene Veränderung hinsichtlich des Herzogthums Ratibor nicht beachtete. Auf dies Zerwürfniss zwischen K. Johann und H. Nikolaus bezieht sich die Stelle der vita Karoli (Böhmer, fontes I. 258): deinde pater meus pro- cessit versus Moraviam volens destruere Nicolaum ducem Opavie et Rat- marie (Ratiborie). Quem patri meo vix reconciliavi, dedit tamen patri meo castra et pecuniam multam. 2
167 Actum apud Ratibor a. d. MCCCXXXVIII, in die beati Mathaei apostoli et ewangelizte, presentibus nostris fidelibus Jacobo dicto Skelba milite, Deczcone nostre curie Ratiboriensis judice, Msticone de Cornicz, Henrico dicto Hoberk, Wernero de Oder- berk, Peshcone de Czulcz cive Ratiboriensi. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 137. 254 1339. 9. Febr. Krakau. — Kasimir König v. Polen er- klärt gemäss dem von ihm mit König Johann v. Böhmen und Markgraf Carl geschlossenen Frieden, dass er auf Schlesien kein Recht habe." Datum Cracovie in octava purificationis b. 255 Mariae virginis a. d. MCCCXXXIX. C. d. Mor. VII. 160. — Sommersberg I. 775. — Balbin, Misc. VIII. 34. 1339. 8. Juli. Olmütz. — Nikolaus Herzog v. Troppau bestätigt die beiden (inserirten) Privilegien von 1318 (Nr. 213, 214) und gewährt den Baronen und Edlen des Herzogthums Troppau im Falle der Rechtsverweigerung die Befugniss an den König v. Böhmen zu appelliren. Würde er auf Ermahnung des Königs Recht zu sprechen sich doch noch weigern, so solle dies der König nach den Gewohnheiten des Landès thun. Dat. in Olomucz die VIII mensis Julii a. d. MCCCXXXIX. 256 Orig. im Troppauer Landesarchiv, an rothgrünen Seidenfäden das Rei- tersiegel des Herzogs. — C. d. Mor. VII. 176. — Sommersberg I. 841. Balbin, miscell. VIII. 230. 1339. 8. Juli. Olmütz. — Nikolaus Herzog v. Troppau übergibt dem Könige Johann in Anbetracht seines Ungehorsams gegen denselben die Städte (oppida) Zuckmantel, Hermann- 1 Unter den namentlich aufgezählten schlesischen Fürsten findet sich Niko- laus II. nicht, wohl aber noch Herzog Lesko v. Ratibor, der 1336 bereits gestorben war. Dieser Irrthum, auf den Grünhagen (C. d. Sil. III. 90 Anm. 4) aufmerksam gemacht hat, erklärt sich vielleicht dadurch, dass man dem Friedensvertrage den ähnlichen von 1335 (Sommersberg I. 774), in welchem Jahre Lesko noch lebte, zu Grunde legte und die inzwischen eingetretene Veränderung hinsichtlich des Herzogthums Ratibor nicht beachtete. Auf dies Zerwürfniss zwischen K. Johann und H. Nikolaus bezieht sich die Stelle der vita Karoli (Böhmer, fontes I. 258): deinde pater meus pro- cessit versus Moraviam volens destruere Nicolaum ducem Opavie et Rat- marie (Ratiborie). Quem patri meo vix reconciliavi, dedit tamen patri meo castra et pecuniam multam. 2
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168 stadt, das Dorf Arnoldsdorf (Arnsdorf) und die Burg Edelstein mit ihren Goldgruben und allem Zubehör (darunter die Juden) zu rechtem Eigenthum. Dat. in Olomuncz VIII die mensis Julii a. d. MCCCXXXIX. 257 C. d. Mor. VII. 177. — Sommersberg I. 842. — Ludewig, reliquiae V. 564. vgl. Nr. 256, Anm. 1339. 9. Juli. Olmütz. — Johann König v. Böhmen be- lehnt den Herzog Nikolaus v. Troppau" neuerdings mit dem Herzogthume Ratibor, wozu Ratibor, Sorau, Pless, Loslau und Ribnik gehören, wiederholt die Versicherung, dass er und seine Nachkommen beiderlei Geschlechtes nie nach polnischem Rechte beurtheilt werden sollen, wozu sich auch Markgraf Carl ver- pflichtet. Act. Olomucz, feria VI ante festum b. Margarethe virginis proxima a. d. MCCCXXXIX. Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 184. 258 1340. 19. August. Troppau. — Heinrich v. Plumenau und Jesko sein Bruder vom deutschen Orden erklären, dass sie der Eufemia, Schwester des Herzogs Lesko v. Ratibor, und den Töchtern H. Nikolaus, Elisabeth, Agnes und Anna, Nonnen im Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor, ihr Erbgut Bauer- witz (Baworob) und die Dörfer Sulcau (Zülkowitz), Czirbenkau (Tschirmkau) und Dgehilhau (Eiglau), gelegen im Troppauer District, für 650 Mark Mährisch (zu 64 Gr.) verkauft haben. Die Verkäufer und ihre Freunde, Benesch ihr Bruder, Dirs- laus v. Crawarn ihr Oheim (patruus), Bocko v. Czythyn ihr Oheim versprechen, die Güter nach Troppauer Landesrecht frei zu machen und alles unverbrüchlich zu halten; im Falle sie dies nicht könnten, würden sie in Troppau Einlager halten. Ihre Siegel haben angehängt Dirsislaus v. Crawarn und Bocko von Stettin. Datum Oppavie a. d. MCCCXL — sabbato infra octavas assumpcionis b. Marie virginis. 259 Orig. im kgl. Staatsarchive in Breslau — mit 4 Siegeln, das des Dirs- law hat die Legende: S. Dirzizlai de Wlnek. — C. d. Sil. II. 140. — C. d. Mor. VII. 873. 1340. 22. August. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt den Dominikanerinnen in Ratibor den Kauf des Gutes Bauerwitz mit den Dörfern Zülkowitz, Tschirm- 1 Auffallender Weise nennt sich hier Nikolaus nur Herzog v. Troppau.
168 stadt, das Dorf Arnoldsdorf (Arnsdorf) und die Burg Edelstein mit ihren Goldgruben und allem Zubehör (darunter die Juden) zu rechtem Eigenthum. Dat. in Olomuncz VIII die mensis Julii a. d. MCCCXXXIX. 257 C. d. Mor. VII. 177. — Sommersberg I. 842. — Ludewig, reliquiae V. 564. vgl. Nr. 256, Anm. 1339. 9. Juli. Olmütz. — Johann König v. Böhmen be- lehnt den Herzog Nikolaus v. Troppau" neuerdings mit dem Herzogthume Ratibor, wozu Ratibor, Sorau, Pless, Loslau und Ribnik gehören, wiederholt die Versicherung, dass er und seine Nachkommen beiderlei Geschlechtes nie nach polnischem Rechte beurtheilt werden sollen, wozu sich auch Markgraf Carl ver- pflichtet. Act. Olomucz, feria VI ante festum b. Margarethe virginis proxima a. d. MCCCXXXIX. Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 184. 258 1340. 19. August. Troppau. — Heinrich v. Plumenau und Jesko sein Bruder vom deutschen Orden erklären, dass sie der Eufemia, Schwester des Herzogs Lesko v. Ratibor, und den Töchtern H. Nikolaus, Elisabeth, Agnes und Anna, Nonnen im Kloster der Dominikanerinnen in Ratibor, ihr Erbgut Bauer- witz (Baworob) und die Dörfer Sulcau (Zülkowitz), Czirbenkau (Tschirmkau) und Dgehilhau (Eiglau), gelegen im Troppauer District, für 650 Mark Mährisch (zu 64 Gr.) verkauft haben. Die Verkäufer und ihre Freunde, Benesch ihr Bruder, Dirs- laus v. Crawarn ihr Oheim (patruus), Bocko v. Czythyn ihr Oheim versprechen, die Güter nach Troppauer Landesrecht frei zu machen und alles unverbrüchlich zu halten; im Falle sie dies nicht könnten, würden sie in Troppau Einlager halten. Ihre Siegel haben angehängt Dirsislaus v. Crawarn und Bocko von Stettin. Datum Oppavie a. d. MCCCXL — sabbato infra octavas assumpcionis b. Marie virginis. 259 Orig. im kgl. Staatsarchive in Breslau — mit 4 Siegeln, das des Dirs- law hat die Legende: S. Dirzizlai de Wlnek. — C. d. Sil. II. 140. — C. d. Mor. VII. 873. 1340. 22. August. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt den Dominikanerinnen in Ratibor den Kauf des Gutes Bauerwitz mit den Dörfern Zülkowitz, Tschirm- 1 Auffallender Weise nennt sich hier Nikolaus nur Herzog v. Troppau.
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169 kau und Eiglau von Heinrich v. Plumenau und seinem Bruder Jeschko, befreit die Güter von allen Lasten bis auf die gewöhn- lichen und 15 schwere Mark für einen Rossdienst. Actum in Rathowor castro nostro ducali, in presencia nobilium — — — Dgheczconis curie nostre Rathoworiensis judicis, Miscziconis dicti Körnitz, Wernheri longi de Warutzwerde, Petri Razsicz, Waltheri de Fullen, Heynkonis de Lubsicz, Borsuthe de Her- rolticz (Herrlitz) camerarii zude terre nostre Oppauiensis, et Chunatonis dicti Slüsser de Nysa — et datum per manus prothonotarii et fidelis nostri Frenczlini quondam Cristani de Praga sub a. ab inc. d. MCCCXL, in octava assumpcionis virginis gloriose. 260 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 141. — C. d. Mor. VII. 875. 1341. 13. Juli. Prag. — Kasimir König von Polen er- neuert das Bündniss mit König Johann von Böhmen und Mark- graf Carl gegen jeden mit Ausnahme des Königs Carl von Ungarn. U. d. Z.: domino Nicolao Ratiboris duce. Act. Prage a. d. MCCCXLI, in die Margarethe virginis. 261 C. d. Mor. VII. 240. — Ludewig, reliq. V. 503. — Dogiel, C. d. Pol. I. 5. 1341. 22. Juli. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt der Frau Liertze, Witwe des Albrecht genannt Mascola, Richters in Spachendorf, alle Rechte und Frei- heiten der Erbrichterei, da das darüber ausgestellte Privileg durch Feuer ,aus unvorsichtiger Verwahrung umkommen sei'. Darnach stehen dem Richter zu eine Mehlmühle mit 2 Gängen, von der er jährlich 16 Scheffel Korn Zins gibt, eine freie Brettmühle, eine Oelmühle, nebst einem freien Schenkhaus. Gegeben in Grätz im J. 1341, am Tage der heil. Maria Magdalena. 262 Unbegl. deutsche Copie aus einem Urbar bei Tiller. 1341. 24. August. Prag. — Ulrich Bischof von Chur, Bo- leslaw Herzog v. Liegnitz, Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor und andere Herren bezeugen, dass Carl Markgraf von Mähren dem Kloster in Pustomer einige Güter geschenkt habe. Dat. Prage in die b. Bartholomei apostoli a. d. MCCCXLI. 263
169 kau und Eiglau von Heinrich v. Plumenau und seinem Bruder Jeschko, befreit die Güter von allen Lasten bis auf die gewöhn- lichen und 15 schwere Mark für einen Rossdienst. Actum in Rathowor castro nostro ducali, in presencia nobilium — — — Dgheczconis curie nostre Rathoworiensis judicis, Miscziconis dicti Körnitz, Wernheri longi de Warutzwerde, Petri Razsicz, Waltheri de Fullen, Heynkonis de Lubsicz, Borsuthe de Her- rolticz (Herrlitz) camerarii zude terre nostre Oppauiensis, et Chunatonis dicti Slüsser de Nysa — et datum per manus prothonotarii et fidelis nostri Frenczlini quondam Cristani de Praga sub a. ab inc. d. MCCCXL, in octava assumpcionis virginis gloriose. 260 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 141. — C. d. Mor. VII. 875. 1341. 13. Juli. Prag. — Kasimir König von Polen er- neuert das Bündniss mit König Johann von Böhmen und Mark- graf Carl gegen jeden mit Ausnahme des Königs Carl von Ungarn. U. d. Z.: domino Nicolao Ratiboris duce. Act. Prage a. d. MCCCXLI, in die Margarethe virginis. 261 C. d. Mor. VII. 240. — Ludewig, reliq. V. 503. — Dogiel, C. d. Pol. I. 5. 1341. 22. Juli. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt der Frau Liertze, Witwe des Albrecht genannt Mascola, Richters in Spachendorf, alle Rechte und Frei- heiten der Erbrichterei, da das darüber ausgestellte Privileg durch Feuer ,aus unvorsichtiger Verwahrung umkommen sei'. Darnach stehen dem Richter zu eine Mehlmühle mit 2 Gängen, von der er jährlich 16 Scheffel Korn Zins gibt, eine freie Brettmühle, eine Oelmühle, nebst einem freien Schenkhaus. Gegeben in Grätz im J. 1341, am Tage der heil. Maria Magdalena. 262 Unbegl. deutsche Copie aus einem Urbar bei Tiller. 1341. 24. August. Prag. — Ulrich Bischof von Chur, Bo- leslaw Herzog v. Liegnitz, Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor und andere Herren bezeugen, dass Carl Markgraf von Mähren dem Kloster in Pustomer einige Güter geschenkt habe. Dat. Prage in die b. Bartholomei apostoli a. d. MCCCXLI. 263
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170 Orig, im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 248. — Dudik, iter Romanum II. 160. 1341. 1. September. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt dem von ihm gegründeten Spital zu St. Nikolaus vor den Thoren der Stadt Troppau ein Allod im Dorfe Kylezowicz (Gilschwitz), das nach dem Tode des Ma- gister Walther, seines Arztes, dem er es auf Lebenszeit über- lassen, dem Spitale zufallen soll. Dat. Oppawie a. d. MCCCXLI, in die b. Egidii confessoris, in presencia Hinconis de Lubschitz, Alsianus de Fulnstein, Ger"s de Hoberg et Francisci rectoris ecclesie in Grecz (statt Bretz), protonotarii nostri. Copie in der Boczek'schen Sammlung. — C. d. Mor. VII. 251. 264 1342. 13. Jänner. Prag. — Carl Markgraf v. Mähren be- freit das Nonnenkloster Pustomeř, dessen Güter und Leute von der weltlichen Jurisdiction. U. d. Z.: Nicolao duce Opauie et Ratiborie. Acta sunt hec Prage — datum a. d. MCCCXLII, in octaua epiphanie domini. 265 Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 274. 1342. 11. Mai. Krakau. — Kasimir König v. Polen ver- spricht dem Markgrafen Carl v. Mähren, Boleslaw v. Schlesien und dessen Söhnen Wenzel und Ludwig, und dem Herzoge Nikolaus von Troppau und Ratibor, die ihm verpfändeten Städte Namslau, Kreuzenberg, Pitschen etc. zurückzustellen, sobald er bezüglich der Pfandsumme sichergestellt sei. Act. et dat. Cracovie sabbato post festum ascensionis domini proximo, anno nativitatis ejusdem MCCCXLII. 266 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 297. 1342. 1. Juli. Breslau. — Preczlaus Bischof v. Breslau erklärt in Gegenwart des Markgrafen Carl, der ihn hiezu auf- gefordert, dass die Herzoge Boleslaus v. Brieg, Bolko v. Fal- kenberg, Bolko v. Oppeln, Wladislaus v- Kosel, Kasimir v. Teschen, Nikolaus v. Troppau und Ratibor und Semowit von Gleiwitz, und ebenso die Edlen des Landes und der Rath der Stadt Breslau dem Könige Johann v. Böhmen ihre Länder übergeben, dieselben wieder zu Lehen genommen und dem Könige den Lehenseid geleistet haben. Act. et dat. in domo habitationis cruciferorum ordinis sancti Johannis Jerosolimitani
170 Orig, im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 248. — Dudik, iter Romanum II. 160. 1341. 1. September. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt dem von ihm gegründeten Spital zu St. Nikolaus vor den Thoren der Stadt Troppau ein Allod im Dorfe Kylezowicz (Gilschwitz), das nach dem Tode des Ma- gister Walther, seines Arztes, dem er es auf Lebenszeit über- lassen, dem Spitale zufallen soll. Dat. Oppawie a. d. MCCCXLI, in die b. Egidii confessoris, in presencia Hinconis de Lubschitz, Alsianus de Fulnstein, Ger"s de Hoberg et Francisci rectoris ecclesie in Grecz (statt Bretz), protonotarii nostri. Copie in der Boczek'schen Sammlung. — C. d. Mor. VII. 251. 264 1342. 13. Jänner. Prag. — Carl Markgraf v. Mähren be- freit das Nonnenkloster Pustomeř, dessen Güter und Leute von der weltlichen Jurisdiction. U. d. Z.: Nicolao duce Opauie et Ratiborie. Acta sunt hec Prage — datum a. d. MCCCXLII, in octaua epiphanie domini. 265 Orig. im erzbisch. Archiv in Kremsir. — C. d. Mor. VII. 274. 1342. 11. Mai. Krakau. — Kasimir König v. Polen ver- spricht dem Markgrafen Carl v. Mähren, Boleslaw v. Schlesien und dessen Söhnen Wenzel und Ludwig, und dem Herzoge Nikolaus von Troppau und Ratibor, die ihm verpfändeten Städte Namslau, Kreuzenberg, Pitschen etc. zurückzustellen, sobald er bezüglich der Pfandsumme sichergestellt sei. Act. et dat. Cracovie sabbato post festum ascensionis domini proximo, anno nativitatis ejusdem MCCCXLII. 266 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 297. 1342. 1. Juli. Breslau. — Preczlaus Bischof v. Breslau erklärt in Gegenwart des Markgrafen Carl, der ihn hiezu auf- gefordert, dass die Herzoge Boleslaus v. Brieg, Bolko v. Fal- kenberg, Bolko v. Oppeln, Wladislaus v- Kosel, Kasimir v. Teschen, Nikolaus v. Troppau und Ratibor und Semowit von Gleiwitz, und ebenso die Edlen des Landes und der Rath der Stadt Breslau dem Könige Johann v. Böhmen ihre Länder übergeben, dieselben wieder zu Lehen genommen und dem Könige den Lehenseid geleistet haben. Act. et dat. in domo habitationis cruciferorum ordinis sancti Johannis Jerosolimitani
Strana 171
171 prope Wratislauiam in octaua b. Johannis baptiste a. d. MCCCXLII. 267 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 306. — Stenzel, Bisthumsurkunden 349. — Sommersberg 1. 788. — Balbin, misc. VIII. 185. 1342. 8. Nov. — Heinko v. Leobschütz gibt dem Hospital vor der Stadt Troppau 6 Mark weniger einen Vierdung, Trop- pauer Währung, jährlichen Zins von seinem Garten in Leob- schütz. Z.: Johann Vogt in Leobschütz, Heinrich Poppo, Walther von Bogdanowitz (Badewitz), Nikolaus Werkoczo, Peter Richlins Sohn, Rathmannen, und Johann Rector der Schule in Leobschütz und Stadtschreiber. 268 Neisser Lagerbuch Nr. 1. im k. Staatsarchive in Breslau, — vgl. Klei- ber, Gesch. v. Leobschütz (II.) p. 16. Nach 1342. — Bericht des Galhard de Carceribus über die Sammlung des Peterspfennigs in den Jahren 1335—1342. (Theiner, Mon. I. 448.) Item postmodum iterum veni in Wra- tislaviam cum ambaxiatoribus marchionibus ad requirendum iterum ipsos duces et cives Wratislawie, ut solverent denarium b. Petri secundum ordinationem factam inter prefatum dominum regem et me et autoritate apostolica confirmatam, et dedi cur- soribus, qui iverunt ad citandum et monendum prefatos duces, pro eorum laboribus et expensis V fertones. Nomina autem ipsorum ducum, qui in rebellione perseverant et quos ego ex- communicavi et eorum terras subposui ecclesiastico interdicto, sunt hec : primo Bolko Walkinbergensis, Conradus Olsnicensis, Wenceslaus et Ludvicus Lignicenses, Heinricus Javorensis, Johannes Stinaviensis, Nicolaus Rathiboriensis, Nicolaus Munsterbergensis, Kazimirus Koslensis, Heinricus Za- ganensis, Bolco Swidnicensis, insuper civitatem Wratislaviensem et Glogoviensem. 269 1343. 2. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor (dei' gracia Oppaviensis et Rathiboriensis terrarum dux) erklärt, dass er den Dominikanerinnen in Ratibor sein herzogliches Recht und 201/2 Zinshuben in Benkowicz (Binko- witz), im Ratiborer District gelegen, für 220 Mark verkauft habe. Actum et datum in castro Rathiboriensi a. d. MCCCXLIII in purificatione virginis gloriose, presentibus hiis testibus : Heyn- kone de Lubsicz, Cunado Stoschowicz, Wolframo de Franken-
171 prope Wratislauiam in octaua b. Johannis baptiste a. d. MCCCXLII. 267 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 306. — Stenzel, Bisthumsurkunden 349. — Sommersberg 1. 788. — Balbin, misc. VIII. 185. 1342. 8. Nov. — Heinko v. Leobschütz gibt dem Hospital vor der Stadt Troppau 6 Mark weniger einen Vierdung, Trop- pauer Währung, jährlichen Zins von seinem Garten in Leob- schütz. Z.: Johann Vogt in Leobschütz, Heinrich Poppo, Walther von Bogdanowitz (Badewitz), Nikolaus Werkoczo, Peter Richlins Sohn, Rathmannen, und Johann Rector der Schule in Leobschütz und Stadtschreiber. 268 Neisser Lagerbuch Nr. 1. im k. Staatsarchive in Breslau, — vgl. Klei- ber, Gesch. v. Leobschütz (II.) p. 16. Nach 1342. — Bericht des Galhard de Carceribus über die Sammlung des Peterspfennigs in den Jahren 1335—1342. (Theiner, Mon. I. 448.) Item postmodum iterum veni in Wra- tislaviam cum ambaxiatoribus marchionibus ad requirendum iterum ipsos duces et cives Wratislawie, ut solverent denarium b. Petri secundum ordinationem factam inter prefatum dominum regem et me et autoritate apostolica confirmatam, et dedi cur- soribus, qui iverunt ad citandum et monendum prefatos duces, pro eorum laboribus et expensis V fertones. Nomina autem ipsorum ducum, qui in rebellione perseverant et quos ego ex- communicavi et eorum terras subposui ecclesiastico interdicto, sunt hec : primo Bolko Walkinbergensis, Conradus Olsnicensis, Wenceslaus et Ludvicus Lignicenses, Heinricus Javorensis, Johannes Stinaviensis, Nicolaus Rathiboriensis, Nicolaus Munsterbergensis, Kazimirus Koslensis, Heinricus Za- ganensis, Bolco Swidnicensis, insuper civitatem Wratislaviensem et Glogoviensem. 269 1343. 2. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor (dei' gracia Oppaviensis et Rathiboriensis terrarum dux) erklärt, dass er den Dominikanerinnen in Ratibor sein herzogliches Recht und 201/2 Zinshuben in Benkowicz (Binko- witz), im Ratiborer District gelegen, für 220 Mark verkauft habe. Actum et datum in castro Rathiboriensi a. d. MCCCXLIII in purificatione virginis gloriose, presentibus hiis testibus : Heyn- kone de Lubsicz, Cunado Stoschowicz, Wolframo de Franken-
Strana 172
172 berg, Henrico Hoberg, Petro Rasycza (v. Raschütz) judice castri Rathiboriensis, Wernhero de Barutzferd, Lexa Wlodario castri Rathiboriensis,' domino Henrico plebano de Warswicz. 270 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 147. 1343. 3. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor befreit den Troppauer Bürger Johannes von Leob- schütz von der Zahlung des Zinses von einem Lahn im Dorfe Hosnitz, den er von Conrad Schwab käuflich an sich gebracht. Von dem Lahne waren jährlich 18 Gr. der herzoglichen Kam- mer, 8 Gr. dem Landesvogt (advocato provinciali terre Oppa- viensis) zu zahlen. Datum Oppauie in crastino purificationis beate virginis a. d. MCCCXLIII. Orig. im Landesarchive in Brünn. — C. d. Mor. VII. 332. 271 1343. 30. Juli. Prag. — Die Herzoge Wenzel und Ludwig v. Liegnitz erklären, dass sie Vasallen der Krone Böhmens seien und ihre Länder unter derselben Bedingung, wie es einst ihr Vater Boleslaw gethan, vom König Johann zu Lehen ge- nommen haben. U. d. Z.: Nicolaus Opavie et Ratiborie dux. Act. et dat. in castro Pragensi III kal. Augusti a. d. MCCCXLIII. 272 Sommersberg I. 902. — Extr. C. d. Mor. VII. 362. 1343. 1. Nov. — Johann König v. Böhmen befreit auf Bitten des Gallus von Lemberch, Prior generalis für Böhmen, die Leute der Johanniter von der Gerichtsbarkeit der Cuden und bestimmt, dass sie nur nach deutschem Rechte und dem Rechte der nächsten Stadt gerichtet werden sollen. Dat. et act. in arce in festo omnium sanctorum a. d. MCCCXLIII. 273 Pelzel, Carl IV. I. 191. — C. d. Mor. VII. 379. 1345. (Sommer.) — Krieg zwischen Böhmen und Polen. König Kasimir fällt in das Herzogthum Troppau ein und be- lagert Sohrau. 274 Vita Caroli bei Böhmer, fontes I. 267. — Franciscus canon. Prag. bei Dobner, Mon. VI. 294 (a. a. 1344). — vgl. Caro, Gesch. Polens p. 269. 1345. 11. August. Breslau. — Johann König v. Böhmen bestätigt in Gegenwart der Herzoge Conrad v. Oels und Niko- 1 Wlodarius Verwalter, Pfleger.
172 berg, Henrico Hoberg, Petro Rasycza (v. Raschütz) judice castri Rathiboriensis, Wernhero de Barutzferd, Lexa Wlodario castri Rathiboriensis,' domino Henrico plebano de Warswicz. 270 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 147. 1343. 3. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor befreit den Troppauer Bürger Johannes von Leob- schütz von der Zahlung des Zinses von einem Lahn im Dorfe Hosnitz, den er von Conrad Schwab käuflich an sich gebracht. Von dem Lahne waren jährlich 18 Gr. der herzoglichen Kam- mer, 8 Gr. dem Landesvogt (advocato provinciali terre Oppa- viensis) zu zahlen. Datum Oppauie in crastino purificationis beate virginis a. d. MCCCXLIII. Orig. im Landesarchive in Brünn. — C. d. Mor. VII. 332. 271 1343. 30. Juli. Prag. — Die Herzoge Wenzel und Ludwig v. Liegnitz erklären, dass sie Vasallen der Krone Böhmens seien und ihre Länder unter derselben Bedingung, wie es einst ihr Vater Boleslaw gethan, vom König Johann zu Lehen ge- nommen haben. U. d. Z.: Nicolaus Opavie et Ratiborie dux. Act. et dat. in castro Pragensi III kal. Augusti a. d. MCCCXLIII. 272 Sommersberg I. 902. — Extr. C. d. Mor. VII. 362. 1343. 1. Nov. — Johann König v. Böhmen befreit auf Bitten des Gallus von Lemberch, Prior generalis für Böhmen, die Leute der Johanniter von der Gerichtsbarkeit der Cuden und bestimmt, dass sie nur nach deutschem Rechte und dem Rechte der nächsten Stadt gerichtet werden sollen. Dat. et act. in arce in festo omnium sanctorum a. d. MCCCXLIII. 273 Pelzel, Carl IV. I. 191. — C. d. Mor. VII. 379. 1345. (Sommer.) — Krieg zwischen Böhmen und Polen. König Kasimir fällt in das Herzogthum Troppau ein und be- lagert Sohrau. 274 Vita Caroli bei Böhmer, fontes I. 267. — Franciscus canon. Prag. bei Dobner, Mon. VI. 294 (a. a. 1344). — vgl. Caro, Gesch. Polens p. 269. 1345. 11. August. Breslau. — Johann König v. Böhmen bestätigt in Gegenwart der Herzoge Conrad v. Oels und Niko- 1 Wlodarius Verwalter, Pfleger.
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173 laus v. Troppau die Privilegien des Hospitals zum h. Geist bei Breslau und empfiehlt es seinem Sohne Carl. 275 Aus dem liber perpetuus f. 4 im Bresl. Staatsarchiv. — Jacobi, codex epistolaris Johannis regis Bohemie. Berlin 1841, Nr. 311. 1345. 12. August. Breslau. — Conrad Herzog v. Oels verkauft dem Könige Johann v. Böhmen die Hälfte des Landes Guhrau, Steinau und Köben für 5000 Mark. U. d. Z.: Nico- laus Oppavie et Ratiboris dux. Dat. a. d. MCCCXLV, feria 276 VI ante festum assumpcionis b. virginis. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 448. — Sommersberg I. 837. 1345. 7. Octob. (non. Octob.) Prag. — Carl IV. bestätigt dem Herrn Colbatz in der Neumark seine Besitzungen. Z.: Przimko Teschinensis, Johannes Opaviensis, Bolko Falken- 277 bergensis duces. Riedel, Cod. d. Brandenb. I. 18. 588. 1346. 15. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor verleiht sein Vorwerk mit dem Dorfe Odra (Odrau) am Flusse Oder seinem Getreuen Sbinko v. Turkaw zum erb- lichen Eigenthum. Z.: Heyko de Lubschicz, Heinrich Hobergk, Jeczko de Snellenwald, Ullmann de Linavia, He ... scriptor und sein Sohn Senczlin (sic) Bürger zu Troppau, Frenczlin Notar. Dat. Oppavie, in crastino b. Valentini. 278 Registrum S. Wenceslai. — Extr. C. d. Sil. VI. Nr. 15. 1346. 15. Febr. Beuthen. — Kasimir König v. Polen schliesst einen Vertrag mit Wladislaus Herzog v. Beuthen, nach welchem dieser keinen Feind des Königs, namentlich nicht den König v. Böhmen und dessen Söhne und den Herzog Nikolaus v. Troppau, begünstigen oder gar in die Festungen aufnehmen soll. Dat. in Bithom, in crastino s. Valentini a. d. MCCCXLVI. 279 Dogiel I. 538. — Extr. in Inventarium arch. Cracov. p. 52. — Som- mersberg, Mantissa 87. — vgl. Caro, Gesch. Polens p. 274. 1346. 15. Febr. Prag. — Carl Markgraf v. Mähren er- klärt dem Grafen Purkhard v. Maidburg und Hadek 900 Schock Prager Pfennige schuldig zu sein, die er von seinem (des Grafen) Schwager Herzog Nikolaus v. Troppau empfangen hat und vor Jahren schon zurückzahlen sollte. Er weist ihn nun
173 laus v. Troppau die Privilegien des Hospitals zum h. Geist bei Breslau und empfiehlt es seinem Sohne Carl. 275 Aus dem liber perpetuus f. 4 im Bresl. Staatsarchiv. — Jacobi, codex epistolaris Johannis regis Bohemie. Berlin 1841, Nr. 311. 1345. 12. August. Breslau. — Conrad Herzog v. Oels verkauft dem Könige Johann v. Böhmen die Hälfte des Landes Guhrau, Steinau und Köben für 5000 Mark. U. d. Z.: Nico- laus Oppavie et Ratiboris dux. Dat. a. d. MCCCXLV, feria 276 VI ante festum assumpcionis b. virginis. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 448. — Sommersberg I. 837. 1345. 7. Octob. (non. Octob.) Prag. — Carl IV. bestätigt dem Herrn Colbatz in der Neumark seine Besitzungen. Z.: Przimko Teschinensis, Johannes Opaviensis, Bolko Falken- 277 bergensis duces. Riedel, Cod. d. Brandenb. I. 18. 588. 1346. 15. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor verleiht sein Vorwerk mit dem Dorfe Odra (Odrau) am Flusse Oder seinem Getreuen Sbinko v. Turkaw zum erb- lichen Eigenthum. Z.: Heyko de Lubschicz, Heinrich Hobergk, Jeczko de Snellenwald, Ullmann de Linavia, He ... scriptor und sein Sohn Senczlin (sic) Bürger zu Troppau, Frenczlin Notar. Dat. Oppavie, in crastino b. Valentini. 278 Registrum S. Wenceslai. — Extr. C. d. Sil. VI. Nr. 15. 1346. 15. Febr. Beuthen. — Kasimir König v. Polen schliesst einen Vertrag mit Wladislaus Herzog v. Beuthen, nach welchem dieser keinen Feind des Königs, namentlich nicht den König v. Böhmen und dessen Söhne und den Herzog Nikolaus v. Troppau, begünstigen oder gar in die Festungen aufnehmen soll. Dat. in Bithom, in crastino s. Valentini a. d. MCCCXLVI. 279 Dogiel I. 538. — Extr. in Inventarium arch. Cracov. p. 52. — Som- mersberg, Mantissa 87. — vgl. Caro, Gesch. Polens p. 274. 1346. 15. Febr. Prag. — Carl Markgraf v. Mähren er- klärt dem Grafen Purkhard v. Maidburg und Hadek 900 Schock Prager Pfennige schuldig zu sein, die er von seinem (des Grafen) Schwager Herzog Nikolaus v. Troppau empfangen hat und vor Jahren schon zurückzahlen sollte. Er weist ihn nun
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174 hinsichtlich der Rückerstattung auf Kuttenberg an, von wo er wöchentlich 3 Mark Silber erhalten soll. — Der geben ist zu Prag, do man czalt von Cristus geburd 1346, des nechsten mit- wochen nach sand Valteins tag. Orig. im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. VII. 471. 280 1346. (Juli.) — Erzbischof Ernst v. Prag und Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor werden von den Kurfürsten nach Avignon entsendet, um dem Papste die Wahl Carl IV. anzuzeigen. Benesch v. Weitmühl. 1 Dobner, mon. IV. p. 30. 281 1346. 26. Nov. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor befreit den Hof in Killizowicz (Gilschwitz), den der Troppauer Bürger Hanko genannt Bohemus mit allem Zubehör käuflich an sich gebracht, in Ansehung seiner treuen Dienste von allen Abgaben, mit Ausnahme von dritthalb Mark, welche Hanko den Minoriten zum h. Geist in Troppau jährlich zur Einkleidung zweier Brüder bestimmen soll. — Datum Op- pavie a. d. MCCCXLVI, in crastino beate Catherine virginis, per manus Frenzlini prothonotarii nostri. 282 Copie im fürstl. Lichtensteinischen Archiv in Troppau. — C. d. Mor. VII. 505. 1347. 4. Jänner. Avignon. — Papst Clemens VI. be- willigt dem Erzbischofe von Gnesen die nachgesuchte Dispens für den Herzog Semowit von Masowien und dessen Gemahlin Euphemia, Tochter des Herzogs Nikolaus (II.) von Troppau, welche, ohne zu wissen dass sie im 3. und 4. Verwandtschafts- grade ständen, geheirathet und bereits Kinder erzeugt haben. Datum Avinione, II nonas Januarii pont. nostri anno V. 283 Aus den päpstl. Regesten bei Theiner, vet. mon. Pol. et Lithuanie I. 501. — C. d. Mor. VII. 510. 1347. 1. Septemb. Prag. — Carl IV. gestattet auf Bitten vieler geistlicher und weltlicher Fürsten, darunter Nicolaus Opavie et Ratiborie dux, dem Prager Erzbischofe das Recht, 1 Mox principes electores mittunt suos solenmes ambassatores videlicet ve- nerabilem in Christo patrem dominum Arnestum sancte Pragensis ecclesic archiepiscopum primum et magnificum principem dominum Nicolaum ducem Oppavie et Ratiborie cum decreto electionis ad summum pontificem in civitatem Aviniensem.
174 hinsichtlich der Rückerstattung auf Kuttenberg an, von wo er wöchentlich 3 Mark Silber erhalten soll. — Der geben ist zu Prag, do man czalt von Cristus geburd 1346, des nechsten mit- wochen nach sand Valteins tag. Orig. im Brünner Landesarchiv. — C. d. Mor. VII. 471. 280 1346. (Juli.) — Erzbischof Ernst v. Prag und Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor werden von den Kurfürsten nach Avignon entsendet, um dem Papste die Wahl Carl IV. anzuzeigen. Benesch v. Weitmühl. 1 Dobner, mon. IV. p. 30. 281 1346. 26. Nov. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor befreit den Hof in Killizowicz (Gilschwitz), den der Troppauer Bürger Hanko genannt Bohemus mit allem Zubehör käuflich an sich gebracht, in Ansehung seiner treuen Dienste von allen Abgaben, mit Ausnahme von dritthalb Mark, welche Hanko den Minoriten zum h. Geist in Troppau jährlich zur Einkleidung zweier Brüder bestimmen soll. — Datum Op- pavie a. d. MCCCXLVI, in crastino beate Catherine virginis, per manus Frenzlini prothonotarii nostri. 282 Copie im fürstl. Lichtensteinischen Archiv in Troppau. — C. d. Mor. VII. 505. 1347. 4. Jänner. Avignon. — Papst Clemens VI. be- willigt dem Erzbischofe von Gnesen die nachgesuchte Dispens für den Herzog Semowit von Masowien und dessen Gemahlin Euphemia, Tochter des Herzogs Nikolaus (II.) von Troppau, welche, ohne zu wissen dass sie im 3. und 4. Verwandtschafts- grade ständen, geheirathet und bereits Kinder erzeugt haben. Datum Avinione, II nonas Januarii pont. nostri anno V. 283 Aus den päpstl. Regesten bei Theiner, vet. mon. Pol. et Lithuanie I. 501. — C. d. Mor. VII. 510. 1347. 1. Septemb. Prag. — Carl IV. gestattet auf Bitten vieler geistlicher und weltlicher Fürsten, darunter Nicolaus Opavie et Ratiborie dux, dem Prager Erzbischofe das Recht, 1 Mox principes electores mittunt suos solenmes ambassatores videlicet ve- nerabilem in Christo patrem dominum Arnestum sancte Pragensis ecclesic archiepiscopum primum et magnificum principem dominum Nicolaum ducem Oppavie et Ratiborie cum decreto electionis ad summum pontificem in civitatem Aviniensem.
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175 den König von Böhmen krönen zu dürfen. — Dat. Prage a. d. MCCCXLVII, ind. XV, kal. Septembris, regnor. nostr. a. II. 284 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 530 (mit dem falschen Datum XV kal. Sept.). — Goldast, comment. de regno Bohemie, suppl. actor. public. Nr. 33. — Sommersberg I. 755 Extr. 1347. 21. Nov. Nürnberg. — Carl IV. stiftet das Slaven- kloster in Prag. U. d. Z.: Nikolaus Herzog v. Troppau. Dat. Nuremberg XI kal. Decembris. 285 Orig. im erzb. Archiv in Prag, abgedr. bei Pelzel, Carl IV. I. 61. — C. d. Mor. VII. 544 Extr. 1348. 7. April. Prag. — Carl IV. erklärt mit Rücksicht auf die Privilegien Kaiser Friedrichs I. von 1157 über das Tragen eines goldenen Reifen, das Otokar I. verliehene Recht, Bischöfe einzusetzen, das Friedrichs II. von 1212 über die Königswahl, die Belehnungsurkunde Richards von 1262 und die Schenkung Otokars an H. Nikolaus v. Troppau und die Errichtung des Herzogthums Troppau, die Markgrafschaft Mähren, das Bisthum Olmütz und das Herzogthum Troppau zu Lehen des Königreichs Böhmen, nachdem die Originale dieser Urkunden durch den Bischof Johann v. Olmütz, Herzog Nikolaus v. Troppau und Markgraf Johann geprüft worden seien. Jeden Mangel daran, bes. an der Schenkung Otokars, da er vielleicht das Herzogthum Troppau ohne Ein- willigung des Kaisers nicht schaffen konnte, ergänzt er aus kaiserlicher Macht. Dat. Prage a. d. MCCCXLVIII, ind. I, VII idus Aprilis, regn. nostr. a. II. 286 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 564. — Balbin, misc. VIII. 165. — Pelzel, Carl IV. I. 159. vgl. Dudik. — Auffallend ist es, dass, während bei Erwähnung der Privilegien immer von einer littera gesprochen wird, dies bei der donacio Ottokari über die Errichtung des Her- zogthums Troppau nicht der Fall ist, — weil eben keine Urkunde vorlag. 1348. 7. April. Prag. — Carl IV. bestätigt die Urkunde Friedrichs II. von 1212 bezüglich der Rechte und Freiheiten Böhmens auf Ansuchen mehrerer geistlicher und weltlicher Fürsten. Unter letzteren Nicolaus Oppauie et Ratyborie dux. Dat. Prage a. d. MCCCXLVIII, ind. I, VII id. Aprilis, regn. nostr. a. II. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 555. 287
175 den König von Böhmen krönen zu dürfen. — Dat. Prage a. d. MCCCXLVII, ind. XV, kal. Septembris, regnor. nostr. a. II. 284 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 530 (mit dem falschen Datum XV kal. Sept.). — Goldast, comment. de regno Bohemie, suppl. actor. public. Nr. 33. — Sommersberg I. 755 Extr. 1347. 21. Nov. Nürnberg. — Carl IV. stiftet das Slaven- kloster in Prag. U. d. Z.: Nikolaus Herzog v. Troppau. Dat. Nuremberg XI kal. Decembris. 285 Orig. im erzb. Archiv in Prag, abgedr. bei Pelzel, Carl IV. I. 61. — C. d. Mor. VII. 544 Extr. 1348. 7. April. Prag. — Carl IV. erklärt mit Rücksicht auf die Privilegien Kaiser Friedrichs I. von 1157 über das Tragen eines goldenen Reifen, das Otokar I. verliehene Recht, Bischöfe einzusetzen, das Friedrichs II. von 1212 über die Königswahl, die Belehnungsurkunde Richards von 1262 und die Schenkung Otokars an H. Nikolaus v. Troppau und die Errichtung des Herzogthums Troppau, die Markgrafschaft Mähren, das Bisthum Olmütz und das Herzogthum Troppau zu Lehen des Königreichs Böhmen, nachdem die Originale dieser Urkunden durch den Bischof Johann v. Olmütz, Herzog Nikolaus v. Troppau und Markgraf Johann geprüft worden seien. Jeden Mangel daran, bes. an der Schenkung Otokars, da er vielleicht das Herzogthum Troppau ohne Ein- willigung des Kaisers nicht schaffen konnte, ergänzt er aus kaiserlicher Macht. Dat. Prage a. d. MCCCXLVIII, ind. I, VII idus Aprilis, regn. nostr. a. II. 286 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 564. — Balbin, misc. VIII. 165. — Pelzel, Carl IV. I. 159. vgl. Dudik. — Auffallend ist es, dass, während bei Erwähnung der Privilegien immer von einer littera gesprochen wird, dies bei der donacio Ottokari über die Errichtung des Her- zogthums Troppau nicht der Fall ist, — weil eben keine Urkunde vorlag. 1348. 7. April. Prag. — Carl IV. bestätigt die Urkunde Friedrichs II. von 1212 bezüglich der Rechte und Freiheiten Böhmens auf Ansuchen mehrerer geistlicher und weltlicher Fürsten. Unter letzteren Nicolaus Oppauie et Ratyborie dux. Dat. Prage a. d. MCCCXLVIII, ind. I, VII id. Aprilis, regn. nostr. a. II. Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — C. d. Mor. VII. 555. 287
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176 1348. 8. April. Prag. — Carl IV. bestätigt auf Bitten vieler geistlicher und weltlicher Herren, darunter des Herzogs Nikolaus von Troppau und Ratibor, die Urkunde König Rudolfs vom 26. Juli 1290, womit derselbe allen Reichslehen entsagt, welche ihm in den Ländern des Breslauer Herzogs zufallen könnten, und dieselben dem Könige von Böhmen verleiht. — Dat. Prage VI idus Aprilis a. d. MCCCXLVIII. 288 Goldast, suppl. actor. public. p. 287. — C. d. Mor. VII. 568 Extr. — Nikolaus Herzog von 1349. 3. Febr. Leobschütz. Troppau und Ratibor gibt den Johannitern ein Privilegium (In- halt unbekannt). 289 Angeführt von Wattenbach im Register zu Gärths Geschichte v. Gröb- nik nach dem Regest aus dem Dipl. magni prioratus Bohemie aus einem Transsumpt von 1508. — vgl. Kleiber (II.) 15. 1349. nach 24. Juni. Troppau. — Borsutha v. Herolticz (Herrlitz) Kämmerer der Czude in Troppau erklärt, dass Swa- tomir de pulcro prato (Schönwiese) mit freiem Willen der Jung- frau Elisabeth Aebtissin und dem Kloster zu St. Clara in Troppau 2 Lahne im Dorfe Jerkowicz (Jarkowitz) verkauft habe unter der Bedingung, dass er (der Aussteller) das Kloster im Besitze derselben beschütze, damit niemand dasselbe darin störe et quod majus est quod wlgariter nuncupatur ,abeschuten'. Act. et dat. in Oppauia a. d. MCCCXLIX, post festum s. Jo- hannis baptiste. 290 Orig, im Landesarchive in Brünn. — Böhm. Copie in der Troppauer Museumsbibliothek. — C. d. Mor. VII. 661. 1349. 25. Sept. Troppau. — Nikolaus bestätigt die Schenkung von 12 Mark Einkünfte von der Troppauer Vogtei an das Spital St. Nikolaus vor den Thoren der Stadt Troppau von Seiten des Petrus, einst Vogt von Teschen, Rector und Herr der Burg Landek. Zwei Priester sollen 6 Mark, die an- dere Hälfte der Vorstand des Spitals erhalten. Dat. Opaviae fer. VI proxima ante b. Wenceslai. 291 Orig. im Archive der Commende S. Johann in Troppau. — Extr. im C. d. Mor. VII. 670. 1349. 26. Dec. Prag. — Johann Markgraf von Mähren erklärt, von Carl IV. seinem Bruder die Markgrafschaft Mähren als Lehen erhalten zu haben und verspricht, dass seine Herr- schaft dem Bischofe von Olmütz und dem Herzoge v. Troppau
176 1348. 8. April. Prag. — Carl IV. bestätigt auf Bitten vieler geistlicher und weltlicher Herren, darunter des Herzogs Nikolaus von Troppau und Ratibor, die Urkunde König Rudolfs vom 26. Juli 1290, womit derselbe allen Reichslehen entsagt, welche ihm in den Ländern des Breslauer Herzogs zufallen könnten, und dieselben dem Könige von Böhmen verleiht. — Dat. Prage VI idus Aprilis a. d. MCCCXLVIII. 288 Goldast, suppl. actor. public. p. 287. — C. d. Mor. VII. 568 Extr. — Nikolaus Herzog von 1349. 3. Febr. Leobschütz. Troppau und Ratibor gibt den Johannitern ein Privilegium (In- halt unbekannt). 289 Angeführt von Wattenbach im Register zu Gärths Geschichte v. Gröb- nik nach dem Regest aus dem Dipl. magni prioratus Bohemie aus einem Transsumpt von 1508. — vgl. Kleiber (II.) 15. 1349. nach 24. Juni. Troppau. — Borsutha v. Herolticz (Herrlitz) Kämmerer der Czude in Troppau erklärt, dass Swa- tomir de pulcro prato (Schönwiese) mit freiem Willen der Jung- frau Elisabeth Aebtissin und dem Kloster zu St. Clara in Troppau 2 Lahne im Dorfe Jerkowicz (Jarkowitz) verkauft habe unter der Bedingung, dass er (der Aussteller) das Kloster im Besitze derselben beschütze, damit niemand dasselbe darin störe et quod majus est quod wlgariter nuncupatur ,abeschuten'. Act. et dat. in Oppauia a. d. MCCCXLIX, post festum s. Jo- hannis baptiste. 290 Orig, im Landesarchive in Brünn. — Böhm. Copie in der Troppauer Museumsbibliothek. — C. d. Mor. VII. 661. 1349. 25. Sept. Troppau. — Nikolaus bestätigt die Schenkung von 12 Mark Einkünfte von der Troppauer Vogtei an das Spital St. Nikolaus vor den Thoren der Stadt Troppau von Seiten des Petrus, einst Vogt von Teschen, Rector und Herr der Burg Landek. Zwei Priester sollen 6 Mark, die an- dere Hälfte der Vorstand des Spitals erhalten. Dat. Opaviae fer. VI proxima ante b. Wenceslai. 291 Orig. im Archive der Commende S. Johann in Troppau. — Extr. im C. d. Mor. VII. 670. 1349. 26. Dec. Prag. — Johann Markgraf von Mähren erklärt, von Carl IV. seinem Bruder die Markgrafschaft Mähren als Lehen erhalten zu haben und verspricht, dass seine Herr- schaft dem Bischofe von Olmütz und dem Herzoge v. Troppau
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177 unnachtheilig sein solle. — Dat. Prage a. d. MCCCL jubileo in die b. Stephani protomartyris. 292 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 684. — Som- mersberg I. 976. 1350. 14. Febr. Budissin. — Carl IV. bestätigt den Urtheilsspruch des Pfalzgrafen Rupert, durch welchen die Mark Brandenburg dem falschen Waldemar ab- und dem Markgrafen Ludwig zugesprochen wird. Unter denen, die der Pfalzgraf zu Rathe zieht, ist Nikolaus Herzog v. Troppau. Gegeben zu Bu- dissin am Sonntag Invocavit. Riedel, C. d. Brand. II. 2. 270. — Sommersberg I. 981. 293 1350. 16. Febr. Budissin. — Carl IV. belchnt die Markg. Ludwig, Ludwig den Römer und Otto mit Brandenburg. U. d. Z.: Nikolaus H. v. Troppau. Riedel II. 2. 279. 294 1350. 10. April (IV id. April). Ratibor. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor erklärt, dass 4 Hufen in Scherzina (Schardzin) nebst dem Vorwerk in Pawlau sammt Zubehör als Schenkung des ehemaligen Canonicus und Hof- caplans Gerlach zum Altar der heil. Margaretha der Thomas- kirche in Ratibor zugefügt worden seien. 295 Orig. im schles. Provinzial-Archive. Angef. von Stenzel, Jahresbericht der schles. Gesellschaft 1840, p. 131. — Heyne I. 838. — Weltzel, Gesch. v. Ratibor p. 418. 1350. 14. April. Troppau. — Paulus Herr v. Bressein mit seinem Sohne und allen Erben erklärt, dass er das Dorf Hochkrätscham der Jungfrau Elisabeth, Aebtissin zu St. Clara in Troppau, mit allen Rechten, wie er es besessen, verkauft habe. Geschehen Troppau, am Mittwoch nach dem Sonntag Misericordia. 296 Aus der deutschen notariell beglaubigten Uebersetzung von 1669 in der Musealbibliothek in Troppau. 1350. 2. Mai. Pustmyr. — Johann Bischof von Olmütz bestätigt die Schenkung des Petrus, Vogt von Teschen, an das Spital St. Nikolaus vor Troppau von 12 Mark aus den Ein- künften der Troppauer Vogtei. 297 Diplomatar im Johanniter-Archiv in Prag. — Regest im kgl. Staats- archive in Breslau. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 12
177 unnachtheilig sein solle. — Dat. Prage a. d. MCCCL jubileo in die b. Stephani protomartyris. 292 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — C. d. Mor. VII. 684. — Som- mersberg I. 976. 1350. 14. Febr. Budissin. — Carl IV. bestätigt den Urtheilsspruch des Pfalzgrafen Rupert, durch welchen die Mark Brandenburg dem falschen Waldemar ab- und dem Markgrafen Ludwig zugesprochen wird. Unter denen, die der Pfalzgraf zu Rathe zieht, ist Nikolaus Herzog v. Troppau. Gegeben zu Bu- dissin am Sonntag Invocavit. Riedel, C. d. Brand. II. 2. 270. — Sommersberg I. 981. 293 1350. 16. Febr. Budissin. — Carl IV. belchnt die Markg. Ludwig, Ludwig den Römer und Otto mit Brandenburg. U. d. Z.: Nikolaus H. v. Troppau. Riedel II. 2. 279. 294 1350. 10. April (IV id. April). Ratibor. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor erklärt, dass 4 Hufen in Scherzina (Schardzin) nebst dem Vorwerk in Pawlau sammt Zubehör als Schenkung des ehemaligen Canonicus und Hof- caplans Gerlach zum Altar der heil. Margaretha der Thomas- kirche in Ratibor zugefügt worden seien. 295 Orig. im schles. Provinzial-Archive. Angef. von Stenzel, Jahresbericht der schles. Gesellschaft 1840, p. 131. — Heyne I. 838. — Weltzel, Gesch. v. Ratibor p. 418. 1350. 14. April. Troppau. — Paulus Herr v. Bressein mit seinem Sohne und allen Erben erklärt, dass er das Dorf Hochkrätscham der Jungfrau Elisabeth, Aebtissin zu St. Clara in Troppau, mit allen Rechten, wie er es besessen, verkauft habe. Geschehen Troppau, am Mittwoch nach dem Sonntag Misericordia. 296 Aus der deutschen notariell beglaubigten Uebersetzung von 1669 in der Musealbibliothek in Troppau. 1350. 2. Mai. Pustmyr. — Johann Bischof von Olmütz bestätigt die Schenkung des Petrus, Vogt von Teschen, an das Spital St. Nikolaus vor Troppau von 12 Mark aus den Ein- künften der Troppauer Vogtei. 297 Diplomatar im Johanniter-Archiv in Prag. — Regest im kgl. Staats- archive in Breslau. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 12
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178 1350. 19. August. Avignon. — Clemens VI. ermächtigt den Bischof von Olmütz zur Dispensertheilung für den Mark- grafen Johann v. Mähren und Margarethe, Tochter des Herzogs Nikolaus von Troppau, wegen ihrer Ehe. 298 Dudik, iter Romanum II. 164. 1350. 29. August. Grätz. — Carl IV. gibt den Schulzen von Schwedeldorf und Bertoldisdorph, die nur dem mündlichen Befehl des Königs gehorchen wollen und die er deshalb nach Grecz super Albea rufen liess, Instructionen. — Z.: Johanne Olomucensi episcopo aule nostre camerario, Nicolao duce Oppavie tune Glacensi capitaneo, Czenkone et Hein- rico de Lypa, Wankone et Jescone de Wartenberg. Dat. in oppido nostro Grecz, jubileo anno, regni anno V, ind. III, IV. kal. Septembris. 299 Klose'sche Abschriften f. 29. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1351. 7. Octob. Breslau. — Carl IV. erlässt mit dem Beirath der Herzoge Boleslaus v. Brieg, Nikolaus v. Trop- pau,1 des Capitäns Conrad v. Falkenhain und des Breslauer Rathes eine neue Ordnung und Statuten zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Kaufleuten oder Gewandschreibern einerseits und den Webern und Schneidern andererseits zu Neumarkt. Actum in civitate nostra Wratislavia anno domini MCCCLI, ind. IV, nonis mensis Octob. regnor. nostr. a. VI. 300 Aus dem Registrum privilegiorum ducatus Wratislav. im C. d. Sil. VIII. 34. 1351. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau u. Ratibor bestätigt den Verkauf des Gutes Binkowitz von Seiten der Brüder Benko, Turczo und Kobern an das Stift der Domini- kanerinnen in Ratibor. — Actum et datum Rathewor, a. d. MCCCLI, in presencia fidelium nostrorum Michahelis curie nostre Rath. judicis, Slabathe, Milote de Turgau, Czepani 1 Dass H. Nikolaus in diesem J. in Breslau war, erfahren wir auch aus den Rechnungsbüchern der Stadt Breslau (C. d. Sil. III. 78): primo ad honores dominis episcopis Vratislaviensi, Lubucensi, Olomucensi, ducibus Nicolao de Oppavia, Svidnicensi, Olsnicensi etc. 165 marce, 4 scot.
178 1350. 19. August. Avignon. — Clemens VI. ermächtigt den Bischof von Olmütz zur Dispensertheilung für den Mark- grafen Johann v. Mähren und Margarethe, Tochter des Herzogs Nikolaus von Troppau, wegen ihrer Ehe. 298 Dudik, iter Romanum II. 164. 1350. 29. August. Grätz. — Carl IV. gibt den Schulzen von Schwedeldorf und Bertoldisdorph, die nur dem mündlichen Befehl des Königs gehorchen wollen und die er deshalb nach Grecz super Albea rufen liess, Instructionen. — Z.: Johanne Olomucensi episcopo aule nostre camerario, Nicolao duce Oppavie tune Glacensi capitaneo, Czenkone et Hein- rico de Lypa, Wankone et Jescone de Wartenberg. Dat. in oppido nostro Grecz, jubileo anno, regni anno V, ind. III, IV. kal. Septembris. 299 Klose'sche Abschriften f. 29. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1351. 7. Octob. Breslau. — Carl IV. erlässt mit dem Beirath der Herzoge Boleslaus v. Brieg, Nikolaus v. Trop- pau,1 des Capitäns Conrad v. Falkenhain und des Breslauer Rathes eine neue Ordnung und Statuten zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Kaufleuten oder Gewandschreibern einerseits und den Webern und Schneidern andererseits zu Neumarkt. Actum in civitate nostra Wratislavia anno domini MCCCLI, ind. IV, nonis mensis Octob. regnor. nostr. a. VI. 300 Aus dem Registrum privilegiorum ducatus Wratislav. im C. d. Sil. VIII. 34. 1351. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau u. Ratibor bestätigt den Verkauf des Gutes Binkowitz von Seiten der Brüder Benko, Turczo und Kobern an das Stift der Domini- kanerinnen in Ratibor. — Actum et datum Rathewor, a. d. MCCCLI, in presencia fidelium nostrorum Michahelis curie nostre Rath. judicis, Slabathe, Milote de Turgau, Czepani 1 Dass H. Nikolaus in diesem J. in Breslau war, erfahren wir auch aus den Rechnungsbüchern der Stadt Breslau (C. d. Sil. III. 78): primo ad honores dominis episcopis Vratislaviensi, Lubucensi, Olomucensi, ducibus Nicolao de Oppavia, Svidnicensi, Olsnicensi etc. 165 marce, 4 scot.
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179 Raczicz, Wernconis de Rogan, Thome de Bresa, Peczonis Czülcz civis Rath. et Franczisci prothonotarii nostri, plebani in Grecz. 301 Orig. im k. Staatarchiv in Breslan. — C. d. Sil. II. 151. 1352. 9. August. Ratibor. — Otto und Jesko, Brüder von Linau, mit ihrer Schwester Clara erklären, dass sie 4 Huben in dem Dorfe Bieskau bei Deutsch-Neukirch den Domi- nikanerinnen in Ratibor verkauft haben, und versprechen die- selben bei dem Troppauer Landrechte (coram provinciali judicio) aufzulassen. Datum Rachibor (sic) a. d. MCCCLII, in vigilia b. Laurencii, presentibus hiis militibus d. Walthero de Kaczer, d. Henrico dicto Hoberg, d. Michaele judice castri Rathibor, d. Hynkone de Lubsichcz, Sbencone de Turcav, Wlmanno de Lynavia. 302 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 153. 1352. 23. November. (Leobschütz.) — Heinko genannt von Leobschütz errichtet und dotirt in Leobschütz ein Stift für 9 Nonnen, genannt der Heinkoconvent. Z.: Conrad Pfarrer in Leobschütz, Johann Stadtvogt, Hennig Schopo's Sohn, Mathias Birchner, Peter Richlins Sohn und Prunlin Rathmanne, Johann Schoppo's Sohn, Peter Quatemper Schöppen u. A. Dat. a. d. MCCCLII die s. Clementis. 303 Orig, im Stadtarchiv in Leobschütz — in Uebersetzung bei Minsberg p. 231. — vgl. Kleiber (II.) p. 17. 1353. 9. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt den Tausch, den Franz, Pfarrer in Grätz und herzoglicher Notar, bezüglich seines Dorfes Warzinowitz bei Olmütz mit Buso v. Radim gegen 11. Mark und 20 Groschen Mährisch von dem Dorfe Milostowitz eingegangen. Damit aber Niemand den Pfarrer der Erschleichung der Urkunde, weil er das herzogliche Siegel führe (eo quod nostra regit sigilla), be- schuldigen oder verdächtigen könne, haben auch Albertus de Erenvicz (Crenwicz, Kranowitz) und Heynko de Lubschicz ihre Siegel angehängt. Dat. Oppavie a. d. MOCCLIII, sabbato ante dominicam Invocavit per manus Andree plebani in Turkow 304 notarii et fidelis dilecti nostri. Matrica circa ecclesiam Graeczensem. Mss. des 18. J. im Grätzer Pfarrarchiv. — Abschrift bei Tiller. 12*
179 Raczicz, Wernconis de Rogan, Thome de Bresa, Peczonis Czülcz civis Rath. et Franczisci prothonotarii nostri, plebani in Grecz. 301 Orig. im k. Staatarchiv in Breslan. — C. d. Sil. II. 151. 1352. 9. August. Ratibor. — Otto und Jesko, Brüder von Linau, mit ihrer Schwester Clara erklären, dass sie 4 Huben in dem Dorfe Bieskau bei Deutsch-Neukirch den Domi- nikanerinnen in Ratibor verkauft haben, und versprechen die- selben bei dem Troppauer Landrechte (coram provinciali judicio) aufzulassen. Datum Rachibor (sic) a. d. MCCCLII, in vigilia b. Laurencii, presentibus hiis militibus d. Walthero de Kaczer, d. Henrico dicto Hoberg, d. Michaele judice castri Rathibor, d. Hynkone de Lubsichcz, Sbencone de Turcav, Wlmanno de Lynavia. 302 Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 153. 1352. 23. November. (Leobschütz.) — Heinko genannt von Leobschütz errichtet und dotirt in Leobschütz ein Stift für 9 Nonnen, genannt der Heinkoconvent. Z.: Conrad Pfarrer in Leobschütz, Johann Stadtvogt, Hennig Schopo's Sohn, Mathias Birchner, Peter Richlins Sohn und Prunlin Rathmanne, Johann Schoppo's Sohn, Peter Quatemper Schöppen u. A. Dat. a. d. MCCCLII die s. Clementis. 303 Orig, im Stadtarchiv in Leobschütz — in Uebersetzung bei Minsberg p. 231. — vgl. Kleiber (II.) p. 17. 1353. 9. Febr. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt den Tausch, den Franz, Pfarrer in Grätz und herzoglicher Notar, bezüglich seines Dorfes Warzinowitz bei Olmütz mit Buso v. Radim gegen 11. Mark und 20 Groschen Mährisch von dem Dorfe Milostowitz eingegangen. Damit aber Niemand den Pfarrer der Erschleichung der Urkunde, weil er das herzogliche Siegel führe (eo quod nostra regit sigilla), be- schuldigen oder verdächtigen könne, haben auch Albertus de Erenvicz (Crenwicz, Kranowitz) und Heynko de Lubschicz ihre Siegel angehängt. Dat. Oppavie a. d. MOCCLIII, sabbato ante dominicam Invocavit per manus Andree plebani in Turkow 304 notarii et fidelis dilecti nostri. Matrica circa ecclesiam Graeczensem. Mss. des 18. J. im Grätzer Pfarrarchiv. — Abschrift bei Tiller. 12*
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180 1353. 2. Octob. Königsfeld. — Carl IV. macht dem Bischofe von Breslau, den Herzogen von Schlesien und allen Edlen und Vasallen der Krone Böhmens bekannt, dass er den Bischof v. Olmütz und Herzog Nikolaus v. Troppau u. Ratibor zu ihnen als seine Bevollmächtigten schicke. — Dat. II die mensis Octobris, regnorum nostrorum anno VIII. 305 Aus einem Wittingauer Formelbuch bei Palacky, Formelbücher p. 365. 1353. 6. Nov. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor bestätigt die Stiftung des Heinko von Leobschütz (Nr. 303) und die darüber von den Bürgern aus- gefertigten Zeugnisse. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 234. 306 1354. 20. Mai. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor verkauft dem Edlen Stefan, genannt von Razsicz, für 60 Mark sein herzogliches Recht in Rassitz und in Borina vulgo Woytresdorf, indem er ihn und s. Erben befreit von allen Steuern und Lasten, worunter poradlne genannt ist, auch dürfen die Bauern für ihren Bedarf Holz aus den herzoglichen Waldungen nehmen. Herzog Johann gibt dazu seine Zu- stimmung. Dat. in ducali castro nostro Rathibor, feria III in diebus rogationum. Z.: Heinricus Hoberk, Michael Deczko curie nostre Rathiboriensis judex, Zebiss de Potrustrat milites Budi . . Yasco . . . . Sseliga, Henselinus de Czerwenicz et Frenczlinus plebanus in Grecz prothonotarius. 307 Abschrift in Oppeln. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1354. 30. Sept. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor befreit das Nonnenstift der Dominikanerinnen in Ratibor auf Bitten seiner Töchter Elisabeth und Agnes wie seiner Enkelin Elisabeth, der Tochter des Grafen Burkhard v. Maidburg und Hardek und seiner Tochter Anna, Nonnen da- selbst, von der Zahlung von 15 Mark für den Rossdienst von ihrem Gute Bauerwitz (vgl. Nr. 260). Datum in Rathuor a. d. MCCCLIV, in crastino b. Michaelis archangeli, in presencia fratris Jacobi Parisiensis ordinis predicatorum et Franczisci plebani in Grecz prothonotarii nostri. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 155. 308 1355. 16. Mai. Pisa. — Carl IV. widerruft alle gegen die Markgrafen von Monte Santa Maria und deren Voreltern
180 1353. 2. Octob. Königsfeld. — Carl IV. macht dem Bischofe von Breslau, den Herzogen von Schlesien und allen Edlen und Vasallen der Krone Böhmens bekannt, dass er den Bischof v. Olmütz und Herzog Nikolaus v. Troppau u. Ratibor zu ihnen als seine Bevollmächtigten schicke. — Dat. II die mensis Octobris, regnorum nostrorum anno VIII. 305 Aus einem Wittingauer Formelbuch bei Palacky, Formelbücher p. 365. 1353. 6. Nov. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor bestätigt die Stiftung des Heinko von Leobschütz (Nr. 303) und die darüber von den Bürgern aus- gefertigten Zeugnisse. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 234. 306 1354. 20. Mai. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor verkauft dem Edlen Stefan, genannt von Razsicz, für 60 Mark sein herzogliches Recht in Rassitz und in Borina vulgo Woytresdorf, indem er ihn und s. Erben befreit von allen Steuern und Lasten, worunter poradlne genannt ist, auch dürfen die Bauern für ihren Bedarf Holz aus den herzoglichen Waldungen nehmen. Herzog Johann gibt dazu seine Zu- stimmung. Dat. in ducali castro nostro Rathibor, feria III in diebus rogationum. Z.: Heinricus Hoberk, Michael Deczko curie nostre Rathiboriensis judex, Zebiss de Potrustrat milites Budi . . Yasco . . . . Sseliga, Henselinus de Czerwenicz et Frenczlinus plebanus in Grecz prothonotarius. 307 Abschrift in Oppeln. — Regest im kgl. Staatsarchive in Breslau. 1354. 30. Sept. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor befreit das Nonnenstift der Dominikanerinnen in Ratibor auf Bitten seiner Töchter Elisabeth und Agnes wie seiner Enkelin Elisabeth, der Tochter des Grafen Burkhard v. Maidburg und Hardek und seiner Tochter Anna, Nonnen da- selbst, von der Zahlung von 15 Mark für den Rossdienst von ihrem Gute Bauerwitz (vgl. Nr. 260). Datum in Rathuor a. d. MCCCLIV, in crastino b. Michaelis archangeli, in presencia fratris Jacobi Parisiensis ordinis predicatorum et Franczisci plebani in Grecz prothonotarii nostri. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 155. 308 1355. 16. Mai. Pisa. — Carl IV. widerruft alle gegen die Markgrafen von Monte Santa Maria und deren Voreltern
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181 ergangenen Verurtheilungen und Bannsprüche und setzt sie in alle Rechte und Ehren wieder ein. U. d. Z.: Nicolaus Oppavie dux. Dat. Pisis a. d. MCCCLV, ind. VI, XVII kal. Junii regn. nostr. a. XIV, imperii vero I. Ficker, acta selecta imperii I. 576. 309 1355. 8. Juni (VI idus Junii). Nürnberg. — Carl IV. bestätigt dem Erzbischofe Wilhelm v. Köln auf ewige Zeit die Zölle zu Andernach, Bonn, Neuss und Rheinberg. U. d. Z.: Nicolaus Oppavie dux. Lacomblet, Urkundenbuch des Niederrheins III. 453. 310 1355. 28. Juli. Regensburg. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor, Zeuge in einer Urkunde Carl IV. für Eger (im Eg. Stadtarchiv). Mittheilung des Hrn. Dr. Kürschner. 311 1355. 27. Sept. Prag. — Carl IV. gibt seinem Bruder Johann die Markgrafschaft Mähren zu Lehen und bestimmt die Erbfolge. U. d. Z.: Johannes Oppavie dux. Dat. Prage V kal. Octobris a. d. MCCCLV. 312 Copialbuch im Tropp. Landesarchiv. — Dobner IV. 324. — Schriften der hist.-stat. Section in Brünn I. p. 66. 1355. 9. Octob. Prag. — Carl IV. vereinigt Schlesien und die Mark Bautzen und Görlitz velut utile et immediatum dominium nostrum mit der Krone Böhmens. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Dat. Prage a. d. MCCCLV, ind. VIII, VII idus Octobris. 313 Sommersberg I. 776. — Balbin, misc. VIII. 55. 1355. 8. Dec. (VI id. Dec.) Nürnberg. — Carl IV. be- stätigt die Privilegien der Stadt Köln. U. d. Z.: Johannes Oppaviensis dux. 314 Lacomblet, Urkund. d. Niederrheins III. 457. 1355. 17. Decemb. Nürnberg. — Carl IV. bestätigt dem deutschen Orden ein Privilegium Friedrichs II. von 1221. — U. d. Z.: Joannes Opavie dux. Dat. Nuremberg a. d. MCCCLV, VIII ind., XVI kal. Januarii regnorum nostrorum a. X, imperii vero I. 315 Lünig, Reichsarchiv pars spec. cont. I. (app. vom deutsch. Orden) p. 10. 1356. 12. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt, dass Nikolaus Erbvogt von Ratibor dem
181 ergangenen Verurtheilungen und Bannsprüche und setzt sie in alle Rechte und Ehren wieder ein. U. d. Z.: Nicolaus Oppavie dux. Dat. Pisis a. d. MCCCLV, ind. VI, XVII kal. Junii regn. nostr. a. XIV, imperii vero I. Ficker, acta selecta imperii I. 576. 309 1355. 8. Juni (VI idus Junii). Nürnberg. — Carl IV. bestätigt dem Erzbischofe Wilhelm v. Köln auf ewige Zeit die Zölle zu Andernach, Bonn, Neuss und Rheinberg. U. d. Z.: Nicolaus Oppavie dux. Lacomblet, Urkundenbuch des Niederrheins III. 453. 310 1355. 28. Juli. Regensburg. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor, Zeuge in einer Urkunde Carl IV. für Eger (im Eg. Stadtarchiv). Mittheilung des Hrn. Dr. Kürschner. 311 1355. 27. Sept. Prag. — Carl IV. gibt seinem Bruder Johann die Markgrafschaft Mähren zu Lehen und bestimmt die Erbfolge. U. d. Z.: Johannes Oppavie dux. Dat. Prage V kal. Octobris a. d. MCCCLV. 312 Copialbuch im Tropp. Landesarchiv. — Dobner IV. 324. — Schriften der hist.-stat. Section in Brünn I. p. 66. 1355. 9. Octob. Prag. — Carl IV. vereinigt Schlesien und die Mark Bautzen und Görlitz velut utile et immediatum dominium nostrum mit der Krone Böhmens. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Dat. Prage a. d. MCCCLV, ind. VIII, VII idus Octobris. 313 Sommersberg I. 776. — Balbin, misc. VIII. 55. 1355. 8. Dec. (VI id. Dec.) Nürnberg. — Carl IV. be- stätigt die Privilegien der Stadt Köln. U. d. Z.: Johannes Oppaviensis dux. 314 Lacomblet, Urkund. d. Niederrheins III. 457. 1355. 17. Decemb. Nürnberg. — Carl IV. bestätigt dem deutschen Orden ein Privilegium Friedrichs II. von 1221. — U. d. Z.: Joannes Opavie dux. Dat. Nuremberg a. d. MCCCLV, VIII ind., XVI kal. Januarii regnorum nostrorum a. X, imperii vero I. 315 Lünig, Reichsarchiv pars spec. cont. I. (app. vom deutsch. Orden) p. 10. 1356. 12. Febr. Ratibor. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor bestätigt, dass Nikolaus Erbvogt von Ratibor dem
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182 dortigen Dominikanerinnen-Stifte 4 Mark Zins von der Stadt Saar (Sohrau) geschenkt habe, nebst allem übrigen Gelde, wel- ches seiner Schwester Margarethe, Nonne im Kloster, geschenkt ist. Act. et dat. Rath. a. d. MCCCLVI, proxima feria VI post octavas purificacionis b. Marie virginis gloriose. 316 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 156. 1356. 20. Juli (XIII kal. Aug.). Prag. — Carl IV. be- lehnt auf Ansuchen des Erzbischofs Wilhelm von Köln den edlen Johann von Gennep mit der gleichnamigen Herrschaft. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Lacomblet, Urkund. d. Niederrheins III. 468. 317 1356. 12. August (II id. Aug.). Prag. — Carl IV. be- stätigt die Freiheiten und Rechte Breslau's. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Sommersberg I. 910. 318 1357. 23. Febr. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er die Pfarre in Jägerndorf seinem Ca- pellan Petrus übergeben habe, dass er aber jetzt das Patronats- recht über diese Kirche dem deutschen Orden, besonders dem Bruder Rudolf von Hauwerk, Ordensprovinzial für Böhmen und Mähren, übertrage, sowohl auf Bitten Kaiser Carls IV., seines lieben Schwiegersohnes des Markgrafen Johann v. Mähren und des Bischofs Johann von Olmütz, als auch in Anbetracht, dass bereits sein Vater und er selbst dem Orden das Patronatsrecht verliehen (vgl. Nr. 133), wie dies aus den (inserirten) Privi- legien zu ersehen sei. Datum Brune a. d. MCCCLVII, V feria post diem cinerum, in presencia venerabilis in Christo patris ac domini domini Johannis episcopi Olomucensis, domini Nicolai magistri camerarii ipsius domini episcopi, prepositi Cremsiriensis, Herbordi de Vulstein canonici ecclesie Olomucensis, domini Stephani de Sternberk, Jezkonis et Dirzlai fratrum de Crawarn, Bocconis de Holnsteyn, Franczisci plebani de Grecz Olomucensis dyocesis prothonotarii nostri et aliorum etc. 319 Orig. auf Perg. mit anhangendem Reitersiegel im Archive des deutschen Ordens in Wien. 1357. 10. April (IV id. April.). Prag. — Carl IV. be- stätigt die Privilegien und Freiheiten des Klosters Mauerbach. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Pez, script. rer. austr. II. 356. 320
182 dortigen Dominikanerinnen-Stifte 4 Mark Zins von der Stadt Saar (Sohrau) geschenkt habe, nebst allem übrigen Gelde, wel- ches seiner Schwester Margarethe, Nonne im Kloster, geschenkt ist. Act. et dat. Rath. a. d. MCCCLVI, proxima feria VI post octavas purificacionis b. Marie virginis gloriose. 316 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 156. 1356. 20. Juli (XIII kal. Aug.). Prag. — Carl IV. be- lehnt auf Ansuchen des Erzbischofs Wilhelm von Köln den edlen Johann von Gennep mit der gleichnamigen Herrschaft. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Lacomblet, Urkund. d. Niederrheins III. 468. 317 1356. 12. August (II id. Aug.). Prag. — Carl IV. be- stätigt die Freiheiten und Rechte Breslau's. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Sommersberg I. 910. 318 1357. 23. Febr. Brünn. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er die Pfarre in Jägerndorf seinem Ca- pellan Petrus übergeben habe, dass er aber jetzt das Patronats- recht über diese Kirche dem deutschen Orden, besonders dem Bruder Rudolf von Hauwerk, Ordensprovinzial für Böhmen und Mähren, übertrage, sowohl auf Bitten Kaiser Carls IV., seines lieben Schwiegersohnes des Markgrafen Johann v. Mähren und des Bischofs Johann von Olmütz, als auch in Anbetracht, dass bereits sein Vater und er selbst dem Orden das Patronatsrecht verliehen (vgl. Nr. 133), wie dies aus den (inserirten) Privi- legien zu ersehen sei. Datum Brune a. d. MCCCLVII, V feria post diem cinerum, in presencia venerabilis in Christo patris ac domini domini Johannis episcopi Olomucensis, domini Nicolai magistri camerarii ipsius domini episcopi, prepositi Cremsiriensis, Herbordi de Vulstein canonici ecclesie Olomucensis, domini Stephani de Sternberk, Jezkonis et Dirzlai fratrum de Crawarn, Bocconis de Holnsteyn, Franczisci plebani de Grecz Olomucensis dyocesis prothonotarii nostri et aliorum etc. 319 Orig. auf Perg. mit anhangendem Reitersiegel im Archive des deutschen Ordens in Wien. 1357. 10. April (IV id. April.). Prag. — Carl IV. be- stätigt die Privilegien und Freiheiten des Klosters Mauerbach. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. Pez, script. rer. austr. II. 356. 320
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183 1357. 10. August. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor bestätigt das Vermächtniss des Hinko von Leobschütz, welcher seiner Tochter, Nonne zu St. Clara in Troppau, gewisse Einkünfte, Zinsen und Zehnten vermacht hat. 321 Gegeben in Troppau am St. Laurentiustag. Regest aus Středowsky’s apog. in Ens’ Nachlass in der Tropp. Museal- bibliothek. 1357. Grätz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Rati- bor erklärt, dass vor langer Zeit einige Aecker unter dem Schlosse Grätz unter andern schon bebauten Feldern von eini- gen Bauern zum Besten ihres Seelenheiles der Grätzer Kirche geschenkt worden seien. Da diese Schenkung gegen seinen und seiner Vorfahren Willen und ohne deren Bewilligung ge- macht worden sei, er aber der Kirche lieber nützen als schaden wolle, so bestimmt er, dass letztere von diesen wie von anderen Aeckern, beim Flusse Mora, beim Dorfe Zembrovicz bis zum Graben, der gewöhnlich ,Landgraven‘ heisst, bis zur kleinen Mühle an der Mora und dem Dorfe Branka den Zehnten von Weizen, Korn, Gerste, Hafer und Erbsen erhalte. Dat. in Grecz castro nostro ducali a. d. MCCCLVII in vigilia b. Marie vir- ginis (?), in presentia illustris Venceslai fratris nostri et nobi- lium virorum Wenczussy de Boraw, Henrici de Gobert militum, Woyslay de Zbislawicz quondam burggrauii nostri in Grecz, Slawate de Pirz tunc burggravii nostri et Marzkonis de Damra- vicz prius etiam nostri burggravii in Grecz. Matrica eccl. Graecz. — Tiller. 322 1357. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt dem' Nonnenkloster St. Clara in Troppau einiges von den Aeckern bei der Stadt Leobschütz. 323 Böhmische Notiz bei Tiller aus einer Notiz im Landesarchive. 1358. 12. Jänner (II id. Jan.). Prag. — Carl IV. bestätigt die Gründung des Klosters Schalitz in Böhmen durch den Bi- schof Theodor von Meissen. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 324 Sommersberg I. 957. 1358. 5. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt dem Kloster Niederaltaich ein päpstliches Privileg. U. d. Z.: Johannes
183 1357. 10. August. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor bestätigt das Vermächtniss des Hinko von Leobschütz, welcher seiner Tochter, Nonne zu St. Clara in Troppau, gewisse Einkünfte, Zinsen und Zehnten vermacht hat. 321 Gegeben in Troppau am St. Laurentiustag. Regest aus Středowsky’s apog. in Ens’ Nachlass in der Tropp. Museal- bibliothek. 1357. Grätz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Rati- bor erklärt, dass vor langer Zeit einige Aecker unter dem Schlosse Grätz unter andern schon bebauten Feldern von eini- gen Bauern zum Besten ihres Seelenheiles der Grätzer Kirche geschenkt worden seien. Da diese Schenkung gegen seinen und seiner Vorfahren Willen und ohne deren Bewilligung ge- macht worden sei, er aber der Kirche lieber nützen als schaden wolle, so bestimmt er, dass letztere von diesen wie von anderen Aeckern, beim Flusse Mora, beim Dorfe Zembrovicz bis zum Graben, der gewöhnlich ,Landgraven‘ heisst, bis zur kleinen Mühle an der Mora und dem Dorfe Branka den Zehnten von Weizen, Korn, Gerste, Hafer und Erbsen erhalte. Dat. in Grecz castro nostro ducali a. d. MCCCLVII in vigilia b. Marie vir- ginis (?), in presentia illustris Venceslai fratris nostri et nobi- lium virorum Wenczussy de Boraw, Henrici de Gobert militum, Woyslay de Zbislawicz quondam burggrauii nostri in Grecz, Slawate de Pirz tunc burggravii nostri et Marzkonis de Damra- vicz prius etiam nostri burggravii in Grecz. Matrica eccl. Graecz. — Tiller. 322 1357. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt dem' Nonnenkloster St. Clara in Troppau einiges von den Aeckern bei der Stadt Leobschütz. 323 Böhmische Notiz bei Tiller aus einer Notiz im Landesarchive. 1358. 12. Jänner (II id. Jan.). Prag. — Carl IV. bestätigt die Gründung des Klosters Schalitz in Böhmen durch den Bi- schof Theodor von Meissen. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 324 Sommersberg I. 957. 1358. 5. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt dem Kloster Niederaltaich ein päpstliches Privileg. U. d. Z.: Johannes
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184 Opaviae dux. Dat. Prage III nonas Maii, ind. XI, a. d. MCCCLVIII. 325 Mon. Boica XI. 313. 1358. 8. Dec. Ratibor. — Eufemia Priorin der Domini- kanerinnen in Ratibor, Schwester des Herzogs Lesko von Rat., macht ihr Testament, in welchem sie die Töchter des Herzogs Nikolaus, Elisabeth und Agnes, zu Haupterben einsetzt. U. d. Z.: Nikolaus und sein Sohn Johann, Franz Pfarrer in Grätz und Protonotar. Dat. in antedicto claustro — — a. d. MCCCLVIII, proximo sabbato post festum b. Nicolai episcopi et confessoris. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 158. 326 1359. 5. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt dem Kloster des heil. Grabes in Denkendorf ein Privileg Heinrichs VII. Unt. d. Z.: Johannes Opavie dux. 327 Aus den Documenta rediviva monasteriorum in ducatu Würtembergico. Tübingen 1636, bei Sommersberg I. 756. 1359. 27. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt der Stadt Iglau das ihr von König Wenzel verliehene Bergrecht. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 328 Tomaschek, deutsches Recht etc. p. 335. — Hormayr, Taschenbuch für vaterländische Geschichte 1830 p. 196. 1359. 13. Juli. Karlstein. — Carl IV. errichtet eine Ca- pelle der Mansionare in villa Terencii in der Diöcese Parma. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 329 Dobner, Mon. III. 373 (diplomata Mansionarium). 1360. 5. Juni. Avignon. — Papst Innocenz VI. bewilligt dem Olmützer Bischofe die nachgesuchte Dispens für Herzog Nikolaus v. Troppau und Jutta, die Tochter Herzog Bolko's v. Falkenberg, dessen Gemahlin, welche eine Ehe eingegangen, 1 Ueber die Ursache dieser Eheschliessung erfahren wir aus der Urkunde: Exhibita nobis pro parte nobilis viri Nicolai ducis Oppaviensis tue dio- cesis et nobilis mulieris Jucte (sic) nate dilecti filii nobilis viri Bolconis ducis Slesie et Falkenburgensis peticio continebat, quod olim sedandum gravia guerrarum discrimina, que inter duces predictos et corum sequaces dudum per multa tempora viguerant et vigebant, ex quibus erant hominum strages, depopulaciones, incendia et alia mala plurima subsecuta et que per multos principes super hoc laborantes sedari hactenus nequiverant,
184 Opaviae dux. Dat. Prage III nonas Maii, ind. XI, a. d. MCCCLVIII. 325 Mon. Boica XI. 313. 1358. 8. Dec. Ratibor. — Eufemia Priorin der Domini- kanerinnen in Ratibor, Schwester des Herzogs Lesko von Rat., macht ihr Testament, in welchem sie die Töchter des Herzogs Nikolaus, Elisabeth und Agnes, zu Haupterben einsetzt. U. d. Z.: Nikolaus und sein Sohn Johann, Franz Pfarrer in Grätz und Protonotar. Dat. in antedicto claustro — — a. d. MCCCLVIII, proximo sabbato post festum b. Nicolai episcopi et confessoris. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 158. 326 1359. 5. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt dem Kloster des heil. Grabes in Denkendorf ein Privileg Heinrichs VII. Unt. d. Z.: Johannes Opavie dux. 327 Aus den Documenta rediviva monasteriorum in ducatu Würtembergico. Tübingen 1636, bei Sommersberg I. 756. 1359. 27. Mai. Prag. — Carl IV. bestätigt der Stadt Iglau das ihr von König Wenzel verliehene Bergrecht. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 328 Tomaschek, deutsches Recht etc. p. 335. — Hormayr, Taschenbuch für vaterländische Geschichte 1830 p. 196. 1359. 13. Juli. Karlstein. — Carl IV. errichtet eine Ca- pelle der Mansionare in villa Terencii in der Diöcese Parma. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 329 Dobner, Mon. III. 373 (diplomata Mansionarium). 1360. 5. Juni. Avignon. — Papst Innocenz VI. bewilligt dem Olmützer Bischofe die nachgesuchte Dispens für Herzog Nikolaus v. Troppau und Jutta, die Tochter Herzog Bolko's v. Falkenberg, dessen Gemahlin, welche eine Ehe eingegangen, 1 Ueber die Ursache dieser Eheschliessung erfahren wir aus der Urkunde: Exhibita nobis pro parte nobilis viri Nicolai ducis Oppaviensis tue dio- cesis et nobilis mulieris Jucte (sic) nate dilecti filii nobilis viri Bolconis ducis Slesie et Falkenburgensis peticio continebat, quod olim sedandum gravia guerrarum discrimina, que inter duces predictos et corum sequaces dudum per multa tempora viguerant et vigebant, ex quibus erant hominum strages, depopulaciones, incendia et alia mala plurima subsecuta et que per multos principes super hoc laborantes sedari hactenus nequiverant,
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185 obgleich Jutta und Nikolaus' erste Gemahlin Anna im dritten Verwandtschaftsgrade standen. Er dispensirt sie auf Bitten Kaiser Carls IV. und König Ludwigs von Ungarn, dafür soll aber H. Nikolaus dem Egydius Bischof v. Sabina, Legaten in Italie partibus, in 4 Monaten 25 ausgerüstete Réiter für 6 Mo- nate stellen. Datum apud villam novam Avinionensis diocesis, nonis Junii, pont. nostri anno VIII. 330 Aus den päpstlichen Regesten Theiner I. 595. 1360. 5. Sept. (non. Sept.). Esslingen. — Carl IV. und sein Bruder Johann v. Mähren schliessen mit Herzog Rudolf v. Oesterreich Frieden. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 331 Steyerer, commentarii pro hist. Alberti II. pag. 309. — Sommersberg I. 757. 1360. 4. December. Nürnberg. — Carl IV. verleibt die Besitzungen Karlswald, Parkstein und Weyda im Egerer Gebiet dem böhmischen Reiche ein. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 332 Balbin, Miscell. VIII. 250. 1360. 12. December. Nürnberg. — Carl IV. erklärt, dass er mit seinen Räthen entschieden habe, dass kein Lehensmann ohne Wissen des Lehensherrn ein Lehen veräussern dürfe. Unter den Räthen: Johann Herzog v. Troppau. Dat. . . . am Sunnabent vor sant Lucientag. Aus dem Orig. bei Pelzel, Carl IV., II. 320. 333 1361. 20. Jänner. Leubus. — Hanns der erstgeborene Sohn des erlauchten Fürsten Herzogs Niklas Herrn zu Troppau bekennt, dass er mit Rath des Kaisers und anderer Freunde mit Herzog Heinrich von Glogau ewige Freundschaft geschlossen und ihm gelobt habe, seine Tochter Anna zur Frau zu nehmen, wenn nöthig die päpstliche Dispens einzuholen und ihr 2000 Mark zu geben. Mit diesen und den 2000 Mark, die ihr inter duces predictos tractatu prehabito, predictus Nicolaus et Jucta, non ignorantes quod ipsa Jucta et quondam Anna uxor dicti Nicolai tercio consanguinitatis gradu se invicem contingebant, matrimonium per verba de presenti inter se contraxerunt, illudque per carnalem copulam con- sumarunt.
185 obgleich Jutta und Nikolaus' erste Gemahlin Anna im dritten Verwandtschaftsgrade standen. Er dispensirt sie auf Bitten Kaiser Carls IV. und König Ludwigs von Ungarn, dafür soll aber H. Nikolaus dem Egydius Bischof v. Sabina, Legaten in Italie partibus, in 4 Monaten 25 ausgerüstete Réiter für 6 Mo- nate stellen. Datum apud villam novam Avinionensis diocesis, nonis Junii, pont. nostri anno VIII. 330 Aus den päpstlichen Regesten Theiner I. 595. 1360. 5. Sept. (non. Sept.). Esslingen. — Carl IV. und sein Bruder Johann v. Mähren schliessen mit Herzog Rudolf v. Oesterreich Frieden. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 331 Steyerer, commentarii pro hist. Alberti II. pag. 309. — Sommersberg I. 757. 1360. 4. December. Nürnberg. — Carl IV. verleibt die Besitzungen Karlswald, Parkstein und Weyda im Egerer Gebiet dem böhmischen Reiche ein. U. d. Z.: Johannes Opavie dux. 332 Balbin, Miscell. VIII. 250. 1360. 12. December. Nürnberg. — Carl IV. erklärt, dass er mit seinen Räthen entschieden habe, dass kein Lehensmann ohne Wissen des Lehensherrn ein Lehen veräussern dürfe. Unter den Räthen: Johann Herzog v. Troppau. Dat. . . . am Sunnabent vor sant Lucientag. Aus dem Orig. bei Pelzel, Carl IV., II. 320. 333 1361. 20. Jänner. Leubus. — Hanns der erstgeborene Sohn des erlauchten Fürsten Herzogs Niklas Herrn zu Troppau bekennt, dass er mit Rath des Kaisers und anderer Freunde mit Herzog Heinrich von Glogau ewige Freundschaft geschlossen und ihm gelobt habe, seine Tochter Anna zur Frau zu nehmen, wenn nöthig die päpstliche Dispens einzuholen und ihr 2000 Mark zu geben. Mit diesen und den 2000 Mark, die ihr inter duces predictos tractatu prehabito, predictus Nicolaus et Jucta, non ignorantes quod ipsa Jucta et quondam Anna uxor dicti Nicolai tercio consanguinitatis gradu se invicem contingebant, matrimonium per verba de presenti inter se contraxerunt, illudque per carnalem copulam con- sumarunt.
Strana 186
186 Herzog Heinrich als Aussteuer gibt, will Herzog Johann ihr ein rechtes Leibgedinge schaffen. Dafür bürgen für Herzog Johann Herr Hager und Herr Leutold und Herr Wytche von Landstein und Jeske Kossohor den Vormündern der Herzogin Anna : Herz. Heinrich von Glogau und seinem Sohne Heinrich, H. Conrad v. Oels und dessen Sohne Conrad, und H. Ludwig v. Brieg. Geben zu Lubens in dem closter an sente Fabians vnd Sebastians tag der heiligin merterer noch gotis gepurte 1361. 334 Sommersberg I. 843. 1361. 26. Juni. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet seiner Hofmeisterin Kunel v. Masowien das Dorf Nekazanitz (Osterwitz) im Troppauischen und 2 Mark jährlichen Zinses von dem Dorfe Czybancz (Krug) zu kaufen. Nach ihrem Tode fallen 3 Mark den siechen Schwestern im Ratiborer Dominikanerinnen-Stifte, das übrige der Herzogin Anna, Nonne daselbst zu, nach deren Tode dem Kloster. Das Dorf und der Zins ist mit Ausnahme der allgemeinen ,lantbern" (Landessteuer) befreit von allen Lasten, nur 8 Kapauner sollen jährlich zu Weihnachten dem Herzoge abgeliefert werden. Ge- gebin cze Grecz of vnserm huze, noch gotis geburt thusunt jar dryhundirt jar, in dem eynen vnde sechczigisten jare, an des lychten sente Johannis vnde sente Pauli der merterer tak, in keginwortikeyt vnser getruwen hern Bowors von Sdynkow, gesessin cze dem Nassidil, hern Alschykes von Fullensteyn, hern Heynrichs von Fullenstein, Jarusches von Drahathuzz, Peczen von Slywicz, Cunadis von Pawilwicz vnde herrn Frenczils vnsers obirsten schribers, phfarrers cze Grecz. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 162. 335 1361. 26. Juni. Grätz. — Hanns Erbsohn des Herzogs Nikolaus gibt dazu seine Einwilligung. Orig. ebend. — C. d. Sil. II. 163. 336 1361. 21. August. Prag. — Carl IV. gibt dem Herzoge Nikolaus von Troppau und Ratibor das Städtchen Zuckmantel und Schloss Edelstein mit Zubehör, welche König Johann ihm einst in Folge böswilliger Einflüsterung der Nebenbuhler des Herzogs weggenommen, wieder zurück, da Zuckmantel unzwei- felhaft zum Herzogthume Troppau gehöre. Dat. Prage, a. d.
186 Herzog Heinrich als Aussteuer gibt, will Herzog Johann ihr ein rechtes Leibgedinge schaffen. Dafür bürgen für Herzog Johann Herr Hager und Herr Leutold und Herr Wytche von Landstein und Jeske Kossohor den Vormündern der Herzogin Anna : Herz. Heinrich von Glogau und seinem Sohne Heinrich, H. Conrad v. Oels und dessen Sohne Conrad, und H. Ludwig v. Brieg. Geben zu Lubens in dem closter an sente Fabians vnd Sebastians tag der heiligin merterer noch gotis gepurte 1361. 334 Sommersberg I. 843. 1361. 26. Juni. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet seiner Hofmeisterin Kunel v. Masowien das Dorf Nekazanitz (Osterwitz) im Troppauischen und 2 Mark jährlichen Zinses von dem Dorfe Czybancz (Krug) zu kaufen. Nach ihrem Tode fallen 3 Mark den siechen Schwestern im Ratiborer Dominikanerinnen-Stifte, das übrige der Herzogin Anna, Nonne daselbst zu, nach deren Tode dem Kloster. Das Dorf und der Zins ist mit Ausnahme der allgemeinen ,lantbern" (Landessteuer) befreit von allen Lasten, nur 8 Kapauner sollen jährlich zu Weihnachten dem Herzoge abgeliefert werden. Ge- gebin cze Grecz of vnserm huze, noch gotis geburt thusunt jar dryhundirt jar, in dem eynen vnde sechczigisten jare, an des lychten sente Johannis vnde sente Pauli der merterer tak, in keginwortikeyt vnser getruwen hern Bowors von Sdynkow, gesessin cze dem Nassidil, hern Alschykes von Fullensteyn, hern Heynrichs von Fullenstein, Jarusches von Drahathuzz, Peczen von Slywicz, Cunadis von Pawilwicz vnde herrn Frenczils vnsers obirsten schribers, phfarrers cze Grecz. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 162. 335 1361. 26. Juni. Grätz. — Hanns Erbsohn des Herzogs Nikolaus gibt dazu seine Einwilligung. Orig. ebend. — C. d. Sil. II. 163. 336 1361. 21. August. Prag. — Carl IV. gibt dem Herzoge Nikolaus von Troppau und Ratibor das Städtchen Zuckmantel und Schloss Edelstein mit Zubehör, welche König Johann ihm einst in Folge böswilliger Einflüsterung der Nebenbuhler des Herzogs weggenommen, wieder zurück, da Zuckmantel unzwei- felhaft zum Herzogthume Troppau gehöre. Dat. Prage, a. d.
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187 MCCCLXI, ind. XIV, XII kal. Septembris, regnorum nostr. . Romanorum a. XVI, Boemie XV, imperii vero VII. Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 187. 332 1362. 23. Jänner. Troppau. — Nikolaus Pfarrer in Jaktar und Michael Pfarrer in Katscher erklären von Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor 100 Mark Mährisch erhalten zu haben bei Gelegenheit der Errichtung des Hospitals und der Kirche in area St. Nicolai vor den Thoren der Stadt Troppau, geweiht dem h. Johann dem Täufer und Johann dem Evangelisten, da- mit nach dem Befehle des Olmützer Bischofs sichere Zinsen angekauft werden für die Pfarrkirche zu St. Maria in Troppau pro tollendo omni prejudicio et damno. Datum Oppavie proxima dominica ante conversionem S. Pauli apostoli. 338 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. Theilweise abgedruckt in Melly, Beiträge zur Siegelkunde des Mittelalters I. 143. 1362. 30. Jänner. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet dem Franz, Sohn des Christinus von Prag, seinem Capellan und Pfarrer in Grätz, seinem langjährigen Freunde (familiaris) und Protonotar, ein Allod oder Hof in dem Dorfe Branka über dem Flusse Moravicza (Mora), welchen einst Buczlaus Sohn des Slavibor von Wiersowicz besass, mit eigenem Gelde ankaufen zu dürfen. Die dazu gehörigen Aecker liegen theils vom Berge Hamberg nach Norden zu bis zum Dorfe Stebelsdorff, theils jenseits der Mora. Dafür sollen die Nach- folger des Pfarrers Franz zu dessen Seelenheil eine ewige Lampe zu erhalten verbunden sein. Ihre Siegel haben ange- hängt Venceslaus frater noster et Joannes filius noster illustres principes, Petrus dictus Rokita burggravius pro nunc castri nostri Graecz et Czenko de Dytrychsdorff vice burggravius ibidem. Act. et dat. Oppavie a. d. MCCCLXII, proxima do- minica die ante purificationem sancte Marie virginis gl. 339 Matrica eccl. Graetz. — Tiller. 1362. 2. Nov. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet dem Hanmannus genannt Sartiner, Bür- ger v. Troppau, 6 Mark jährlichen Zinses zur Errichtung eines Altares erwerben zu dürfen, non obstante constitucione nostra, qua cauctur bona sive redditus quoscumque in terris nostris vendi vel emi non posse sine licencia et permissione
187 MCCCLXI, ind. XIV, XII kal. Septembris, regnorum nostr. . Romanorum a. XVI, Boemie XV, imperii vero VII. Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 187. 332 1362. 23. Jänner. Troppau. — Nikolaus Pfarrer in Jaktar und Michael Pfarrer in Katscher erklären von Nikolaus Herzog von Troppau und Ratibor 100 Mark Mährisch erhalten zu haben bei Gelegenheit der Errichtung des Hospitals und der Kirche in area St. Nicolai vor den Thoren der Stadt Troppau, geweiht dem h. Johann dem Täufer und Johann dem Evangelisten, da- mit nach dem Befehle des Olmützer Bischofs sichere Zinsen angekauft werden für die Pfarrkirche zu St. Maria in Troppau pro tollendo omni prejudicio et damno. Datum Oppavie proxima dominica ante conversionem S. Pauli apostoli. 338 Orig. im Johanniter-Archiv in Prag. Theilweise abgedruckt in Melly, Beiträge zur Siegelkunde des Mittelalters I. 143. 1362. 30. Jänner. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet dem Franz, Sohn des Christinus von Prag, seinem Capellan und Pfarrer in Grätz, seinem langjährigen Freunde (familiaris) und Protonotar, ein Allod oder Hof in dem Dorfe Branka über dem Flusse Moravicza (Mora), welchen einst Buczlaus Sohn des Slavibor von Wiersowicz besass, mit eigenem Gelde ankaufen zu dürfen. Die dazu gehörigen Aecker liegen theils vom Berge Hamberg nach Norden zu bis zum Dorfe Stebelsdorff, theils jenseits der Mora. Dafür sollen die Nach- folger des Pfarrers Franz zu dessen Seelenheil eine ewige Lampe zu erhalten verbunden sein. Ihre Siegel haben ange- hängt Venceslaus frater noster et Joannes filius noster illustres principes, Petrus dictus Rokita burggravius pro nunc castri nostri Graecz et Czenko de Dytrychsdorff vice burggravius ibidem. Act. et dat. Oppavie a. d. MCCCLXII, proxima do- minica die ante purificationem sancte Marie virginis gl. 339 Matrica eccl. Graetz. — Tiller. 1362. 2. Nov. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet dem Hanmannus genannt Sartiner, Bür- ger v. Troppau, 6 Mark jährlichen Zinses zur Errichtung eines Altares erwerben zu dürfen, non obstante constitucione nostra, qua cauctur bona sive redditus quoscumque in terris nostris vendi vel emi non posse sine licencia et permissione
Strana 188
188 nostra speciali. — Dat. Oppavie a. d. MCCCLXII, in crastino omnium sanctorum per Franciscum plebanum in Grecz protho- notarium nostrum. 340 Orig. mit dem grossen Reitersiegel des Herzogs im Stadtarchiv in Troppau. — Conrad Comthur des 1362. 17. Decemb. Troppau. deutschen Ordens und Pfarrer in Troppau erklärt in seinem und des Landes-Comthurs Rudolf Namen, dass ein Hof in Kreuzendorf bei der Kirche, den weiland Martin Quatember und andere Bürger von Leobschütz besessen haben, von allen Lasten frei sei bis auf die Zahlung von 5 Vierdung für die Ordensbrüder und eines halben Guldens für Wachs, jährlich am Martinstag zu zahlen. Ausgenommen eine halbe Hube, welche Gemeinweide ist und von der Zinsen und Steuern wie von anderen Gründen zu zahlen sind. Dies erklärt Conrad, nachdem en sowohl ,alle alte Bücher und Register, darinnen der Grund und Güter, so obgemeltem Orden aus gnädiger Verleihung und Freiheit mitgetheilet, zugeeignet und zuständig sein, aller Rent und Einkommen Summa verfasst ist,' durch- sucht, als auch von den Aeltesten des Dorfes und dem Rathe zu Leobschütz ,wahren Bericht‘ empfangen habe. Z.: Hainke und Hamann, Rathmanne und Geschworene von Troppau. — Gegeben zu Troppau, Sambstag vor Thomae apostoli im jar des herrn 1362. 341 Vidimus des Georg Fink Comthurs von 1537 Troppau, Freitag nach Conversionis Pauli. — Abschrift des 17. Jahrh. im Tropp. Landesarchiv. 1363. 1. Jänner. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor kauft mit Einstimmung seines Sohnes Johann von dem Vogte Nikolaus zu Ratibor 4 Mark jährlichen Zinses vom Schlachthofe, Kuttelzins genannt, und schenkt denselben dem Kloster Raudén. — Actum et datum in castro Grecz sub anno MCCCLXIII in die circumcisionis domini. 342 Orig. im Archiv in Rauden. — C. d. Sil. II. 32. 1365. 30. April. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor schenkt dem Stifte St. Clara in Troppau 1 Mark sichere Zinsen und das Allod Romslow, damit sie für das Seelenheil seiner Vorfahren und Nachfolger beten. — Troppau, Mittwoch vor der octava s. Marci. Regest aus Středowsky in Ens' Nachlass. 343
188 nostra speciali. — Dat. Oppavie a. d. MCCCLXII, in crastino omnium sanctorum per Franciscum plebanum in Grecz protho- notarium nostrum. 340 Orig. mit dem grossen Reitersiegel des Herzogs im Stadtarchiv in Troppau. — Conrad Comthur des 1362. 17. Decemb. Troppau. deutschen Ordens und Pfarrer in Troppau erklärt in seinem und des Landes-Comthurs Rudolf Namen, dass ein Hof in Kreuzendorf bei der Kirche, den weiland Martin Quatember und andere Bürger von Leobschütz besessen haben, von allen Lasten frei sei bis auf die Zahlung von 5 Vierdung für die Ordensbrüder und eines halben Guldens für Wachs, jährlich am Martinstag zu zahlen. Ausgenommen eine halbe Hube, welche Gemeinweide ist und von der Zinsen und Steuern wie von anderen Gründen zu zahlen sind. Dies erklärt Conrad, nachdem en sowohl ,alle alte Bücher und Register, darinnen der Grund und Güter, so obgemeltem Orden aus gnädiger Verleihung und Freiheit mitgetheilet, zugeeignet und zuständig sein, aller Rent und Einkommen Summa verfasst ist,' durch- sucht, als auch von den Aeltesten des Dorfes und dem Rathe zu Leobschütz ,wahren Bericht‘ empfangen habe. Z.: Hainke und Hamann, Rathmanne und Geschworene von Troppau. — Gegeben zu Troppau, Sambstag vor Thomae apostoli im jar des herrn 1362. 341 Vidimus des Georg Fink Comthurs von 1537 Troppau, Freitag nach Conversionis Pauli. — Abschrift des 17. Jahrh. im Tropp. Landesarchiv. 1363. 1. Jänner. Grätz. — Nikolaus Herzog v. Troppau und Ratibor kauft mit Einstimmung seines Sohnes Johann von dem Vogte Nikolaus zu Ratibor 4 Mark jährlichen Zinses vom Schlachthofe, Kuttelzins genannt, und schenkt denselben dem Kloster Raudén. — Actum et datum in castro Grecz sub anno MCCCLXIII in die circumcisionis domini. 342 Orig. im Archiv in Rauden. — C. d. Sil. II. 32. 1365. 30. April. Troppau. — Nikolaus Herzog v. Trop- pau und Ratibor schenkt dem Stifte St. Clara in Troppau 1 Mark sichere Zinsen und das Allod Romslow, damit sie für das Seelenheil seiner Vorfahren und Nachfolger beten. — Troppau, Mittwoch vor der octava s. Marci. Regest aus Středowsky in Ens' Nachlass. 343
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189 1365. Grätz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ra- tibor bestätigt den Kauf des Gutes Kleinhoschitz, welches die Aebtissin zu St. Clara in Troppau von Wito an sich gebracht hat, frei von allen Abgaben mit Ausnahme der Zinsen, welche an das Stift Welehrad zu zahlen sind. 344 Regest aus Středowsky’s apogr. in Ens' Nachlass im Tropp. Museum. 1366. 30. Jänner. Prag. — Carl IV. bekennt, dass vor ihm Herzog Wenzel von Troppau, des verstorbenen Herzogs Nikolaus Bruder, zu Gunsten seines Neffen Johann alle Anfälle, Rechte und Forderungen, die er als rechter Erbe und ehelicher ungesonderter Bruder an das Herzogthum Troppau hat, aufge- geben und in seine (des Kaisers) Hände überreicht habe, welcher sie nun als König v. Böhmen dem Herzog Johann verleiht. Dasselbe Datum wie Nr. 346. 345 Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 37. — Pelzel, Wenzel I. 11. — Bestätigt von Wenzel unter demselben Datum C. d. Sil. VI. Nr. 38. 1366. 30. Jänner. Prag. — Carl IV. belehnt Johann Herzog v. Troppau und Ratibor mit dem Herzogthume Ratibor, mit den Burgen, Städten und Märkten, Ratibor, Laslaw (Los- lau), Zar (Sohrau), Plessen, Ribnik, Niklaw (Nikolai), Kozel und Glibicz (Gleiwitz) u. s. w., wie es sein Oheim Lesko be- sessen und von ihm und seiner Schwester Anna, Herzog Jo� hanns Mutter, erblich an ihn gefallen ist. Zu Prage, am Frei- tage vor Lichtmesse unserer reiche im 20, des kaiserth. im 11 jahre. 346 Reg. S. Wencesl. — C. d. Sil. VI. Nr. 35. — Pelzel, Wenzel I. 10 (Urkundenbuch). — Bestätigt von K. Wenzel unter demselben Datum C. d. Sil. VI. Nr. 36. 1367. 28. Febr. Prag. — Carl IV. erklärt, dass, nach- dem Herzog Johann und H. Nikolaus von Troppau ihrèn Streit auf ihn, die Herzoge Ludwig von Brieg und H. Přemko von Teschen übertragen haben, er mit Rath und Wissen der beiden Herzoge folgenden Entscheid spreche : Herzog Nikolaus er- hält vom Troppauer Lande den vierten Theil, Her- zog Johann behält mit den zwei andern Brüdern drei Theile, stirbt einer ohne männliche Erben, so fällt sein Theil an die andern Brüder. Ratibor behält Herzog Johann allein, das ihm von seiner Mutter (Herzogin Anna) ,ange- storben‘ ist; Herzog Nikolaus hat kein Recht darauf, wenn die
189 1365. Grätz. — Nikolaus Herzog von Troppau und Ra- tibor bestätigt den Kauf des Gutes Kleinhoschitz, welches die Aebtissin zu St. Clara in Troppau von Wito an sich gebracht hat, frei von allen Abgaben mit Ausnahme der Zinsen, welche an das Stift Welehrad zu zahlen sind. 344 Regest aus Středowsky’s apogr. in Ens' Nachlass im Tropp. Museum. 1366. 30. Jänner. Prag. — Carl IV. bekennt, dass vor ihm Herzog Wenzel von Troppau, des verstorbenen Herzogs Nikolaus Bruder, zu Gunsten seines Neffen Johann alle Anfälle, Rechte und Forderungen, die er als rechter Erbe und ehelicher ungesonderter Bruder an das Herzogthum Troppau hat, aufge- geben und in seine (des Kaisers) Hände überreicht habe, welcher sie nun als König v. Böhmen dem Herzog Johann verleiht. Dasselbe Datum wie Nr. 346. 345 Registrum S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 37. — Pelzel, Wenzel I. 11. — Bestätigt von Wenzel unter demselben Datum C. d. Sil. VI. Nr. 38. 1366. 30. Jänner. Prag. — Carl IV. belehnt Johann Herzog v. Troppau und Ratibor mit dem Herzogthume Ratibor, mit den Burgen, Städten und Märkten, Ratibor, Laslaw (Los- lau), Zar (Sohrau), Plessen, Ribnik, Niklaw (Nikolai), Kozel und Glibicz (Gleiwitz) u. s. w., wie es sein Oheim Lesko be- sessen und von ihm und seiner Schwester Anna, Herzog Jo� hanns Mutter, erblich an ihn gefallen ist. Zu Prage, am Frei- tage vor Lichtmesse unserer reiche im 20, des kaiserth. im 11 jahre. 346 Reg. S. Wencesl. — C. d. Sil. VI. Nr. 35. — Pelzel, Wenzel I. 10 (Urkundenbuch). — Bestätigt von K. Wenzel unter demselben Datum C. d. Sil. VI. Nr. 36. 1367. 28. Febr. Prag. — Carl IV. erklärt, dass, nach- dem Herzog Johann und H. Nikolaus von Troppau ihrèn Streit auf ihn, die Herzoge Ludwig von Brieg und H. Přemko von Teschen übertragen haben, er mit Rath und Wissen der beiden Herzoge folgenden Entscheid spreche : Herzog Nikolaus er- hält vom Troppauer Lande den vierten Theil, Her- zog Johann behält mit den zwei andern Brüdern drei Theile, stirbt einer ohne männliche Erben, so fällt sein Theil an die andern Brüder. Ratibor behält Herzog Johann allein, das ihm von seiner Mutter (Herzogin Anna) ,ange- storben‘ ist; Herzog Nikolaus hat kein Recht darauf, wenn die
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190 zwei andern Brüder mündig werden, ist es ihnen nicht ver- wehrt, darauf Ansprüche zu erheben. Herzog Johann zahlt dem H. Nikolaus das Ehegeld seiner Mutter (Hedwig v. Oels) zurück und zwar vom nächsten St. Georgstage in vier jährlichen Raten, oder wird ihm dasselbe mit 10% ver- zinsen. Stürbe Herzog Nikolaus früher, so zahlt Herzog Johann dem H. Conrad von Oels dasselbe. Die Schul- den ihres Vaters zahlen sie gemeinschaftlich. Von allen Zinsen und Einkünften, die H. Johann nach des Vaters Tode von Troppau erhoben hat, zahlt er dem H. Nikolaus den vierten Theil aus, von Ratibor aber nichts. Herzog Ludwig von Brieg und H. Premko von Teschen bestätigen dies und hängen ihre Siegel an den Brief. — Der geben ist zu Prage nach Cristus gepurd 1367 an dem nehesten suntag vor Vastnacht. Sommersberg I. 843. — C. d. Sil. VI. Nr. 39 (Extr.). 347 1367. 2. März. Prag. — Carl IV. erklärt, dass er zwi- schen Herzog Přemko von Teschen und H. Johann v. Troppau einerseits und Bolko Herzog v. Falkenberg andererseits einen Frieden bis St. Georg übers Jahr errichtet, und den Herzog Ludwig v. Brieg und die Bürger von Breslau beauftragt habe, die behaupteten Friedensbrüche und streitigen Grenzen zu unter- suchen und darüber zu entscheiden. Geben zu Prag nach Ch. geburt 1367 jar, an dem fasnachttage, vnser reiche in dem 21, 348 vnd des kayserthumbs in dem 12 jare. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 189. — Sommersberg I. 842. vgl. Klose II. 241. 1367. 5. März. Prag. — Carl IV. macht bekannt, dass auf sein besonderes Geheiss zwischen den Herzogen Johann u. Nikolaus von Troppau und den beiden andern Brüdern, deren Vormund Herzog Johann ist, einerseits und ihrem Oheim Herzog Wenzel andererseits dahin übereingekommen wurde, dass die Herzoge Johann und Nikolaus ihrem Oheim 200 Mark mährischer Zahl jährlichen Zinses an sichern Orten anweisen, und mit 200 Mark seine Schulden bezahlen. Davon kommt auf Nikolaus 1/4, auf Johann und seine Brüder 3/4: Geben zu 349 Prag, des ersten freitags in der vasten etc. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 41. 1367. 16. Juli. Troppau. — Sbinko von Turkau und Cunot von Paulowitz erklären, dass die Stadt Troppau nach
190 zwei andern Brüder mündig werden, ist es ihnen nicht ver- wehrt, darauf Ansprüche zu erheben. Herzog Johann zahlt dem H. Nikolaus das Ehegeld seiner Mutter (Hedwig v. Oels) zurück und zwar vom nächsten St. Georgstage in vier jährlichen Raten, oder wird ihm dasselbe mit 10% ver- zinsen. Stürbe Herzog Nikolaus früher, so zahlt Herzog Johann dem H. Conrad von Oels dasselbe. Die Schul- den ihres Vaters zahlen sie gemeinschaftlich. Von allen Zinsen und Einkünften, die H. Johann nach des Vaters Tode von Troppau erhoben hat, zahlt er dem H. Nikolaus den vierten Theil aus, von Ratibor aber nichts. Herzog Ludwig von Brieg und H. Premko von Teschen bestätigen dies und hängen ihre Siegel an den Brief. — Der geben ist zu Prage nach Cristus gepurd 1367 an dem nehesten suntag vor Vastnacht. Sommersberg I. 843. — C. d. Sil. VI. Nr. 39 (Extr.). 347 1367. 2. März. Prag. — Carl IV. erklärt, dass er zwi- schen Herzog Přemko von Teschen und H. Johann v. Troppau einerseits und Bolko Herzog v. Falkenberg andererseits einen Frieden bis St. Georg übers Jahr errichtet, und den Herzog Ludwig v. Brieg und die Bürger von Breslau beauftragt habe, die behaupteten Friedensbrüche und streitigen Grenzen zu unter- suchen und darüber zu entscheiden. Geben zu Prag nach Ch. geburt 1367 jar, an dem fasnachttage, vnser reiche in dem 21, 348 vnd des kayserthumbs in dem 12 jare. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 189. — Sommersberg I. 842. vgl. Klose II. 241. 1367. 5. März. Prag. — Carl IV. macht bekannt, dass auf sein besonderes Geheiss zwischen den Herzogen Johann u. Nikolaus von Troppau und den beiden andern Brüdern, deren Vormund Herzog Johann ist, einerseits und ihrem Oheim Herzog Wenzel andererseits dahin übereingekommen wurde, dass die Herzoge Johann und Nikolaus ihrem Oheim 200 Mark mährischer Zahl jährlichen Zinses an sichern Orten anweisen, und mit 200 Mark seine Schulden bezahlen. Davon kommt auf Nikolaus 1/4, auf Johann und seine Brüder 3/4: Geben zu 349 Prag, des ersten freitags in der vasten etc. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 41. 1367. 16. Juli. Troppau. — Sbinko von Turkau und Cunot von Paulowitz erklären, dass die Stadt Troppau nach
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191 ihnen gesandt und ihnen eröffnet habe, dass die Ritter des St. Johannis-Ordens zu Grätz einen Brief wegen des Spitals zu Troppau ddo. Troppau an dem ,nestin Tage nach sinte Bar- tholomäustage‘ (25. Aug.) in einer Abschrift, ,daran gedrucket der Stat yngesigil von Bresslau’, vor Herzog Johann und anderen vorgewiesen haben, in welchem Briefe sie als Zeugen sollen unterschrieben sein. Dies erklären sie für unwahr, da sie da- mals von niemand zu einem Zeugnisse aufgefordert worden seien. Gegeben zu Troppaw, an dem nestin Tage noch der teylunge der heyligin czwelf botin. Orig. im Tropp. Stadtarchiv. 350 — Banfoldus miles de Lub- 1368. 2. Febr. Troppau. schütz verkauft dem Troppauer Bürger Hanmanus Gartiner 4 Mark jährlichen Zins von seinem Dorfe Bohdanowitz (Badewitz) zur Errichtung eines Altares zu Ehren der h. Maria Magdalena in der Pfarrkirche zu Troppau. Dat. Oppavie, in die purifica- tionis Marie. 351 Regest aus Středowsky’s Apog. in Ens’ Nachlass in der Troppauer Museumsbibliothek. 1368. 10. Febr. Kelmitz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt den Brüdern Clemens und Andreas, den Söhnen des Jonathan, einen freien Lahn im Dorfe Gross-Chelm. In die s. Scholastice. 352 Orig. im Capitelarchive in Krakau. — Extr. bei Dudik, Archiv für östr. Gesch. XXXIX. 42. 1368. 19. März. Breslau. — Die Rathmanne der Stadt Breslau erklären, dass Hanco Garthener und Henselin Schreiber (scriptor), Bürger von Troppau, im Namen ihrer Gemeinde mit Meister Swelbelin von Breslau folgenden Vertrag abgeschlossen: Letzterer soll die Uhr (fortis atque valens) in Troppau reno- viren über einer Glocke von 40 Ctr. (pro horologio apud eos in civitate instaurando et preparando super una eorum campana XL centenarum obtinenda), dafür erhalte er 24 Mark, 8 so- gleich, 16 nach Beendigung der Arbeit, d. h. am Feste des heil. Jakob (25. Juli). 353 Aus dem Nudus Laurentius Cod. saec. XIV. fol. 119, im k. Staatsarchiv in Breslau. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor und 1368. seine Gemahlin Anna erklären, dass sie, um ihrer Eltern Seelen-
191 ihnen gesandt und ihnen eröffnet habe, dass die Ritter des St. Johannis-Ordens zu Grätz einen Brief wegen des Spitals zu Troppau ddo. Troppau an dem ,nestin Tage nach sinte Bar- tholomäustage‘ (25. Aug.) in einer Abschrift, ,daran gedrucket der Stat yngesigil von Bresslau’, vor Herzog Johann und anderen vorgewiesen haben, in welchem Briefe sie als Zeugen sollen unterschrieben sein. Dies erklären sie für unwahr, da sie da- mals von niemand zu einem Zeugnisse aufgefordert worden seien. Gegeben zu Troppaw, an dem nestin Tage noch der teylunge der heyligin czwelf botin. Orig. im Tropp. Stadtarchiv. 350 — Banfoldus miles de Lub- 1368. 2. Febr. Troppau. schütz verkauft dem Troppauer Bürger Hanmanus Gartiner 4 Mark jährlichen Zins von seinem Dorfe Bohdanowitz (Badewitz) zur Errichtung eines Altares zu Ehren der h. Maria Magdalena in der Pfarrkirche zu Troppau. Dat. Oppavie, in die purifica- tionis Marie. 351 Regest aus Středowsky’s Apog. in Ens’ Nachlass in der Troppauer Museumsbibliothek. 1368. 10. Febr. Kelmitz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor schenkt den Brüdern Clemens und Andreas, den Söhnen des Jonathan, einen freien Lahn im Dorfe Gross-Chelm. In die s. Scholastice. 352 Orig. im Capitelarchive in Krakau. — Extr. bei Dudik, Archiv für östr. Gesch. XXXIX. 42. 1368. 19. März. Breslau. — Die Rathmanne der Stadt Breslau erklären, dass Hanco Garthener und Henselin Schreiber (scriptor), Bürger von Troppau, im Namen ihrer Gemeinde mit Meister Swelbelin von Breslau folgenden Vertrag abgeschlossen: Letzterer soll die Uhr (fortis atque valens) in Troppau reno- viren über einer Glocke von 40 Ctr. (pro horologio apud eos in civitate instaurando et preparando super una eorum campana XL centenarum obtinenda), dafür erhalte er 24 Mark, 8 so- gleich, 16 nach Beendigung der Arbeit, d. h. am Feste des heil. Jakob (25. Juli). 353 Aus dem Nudus Laurentius Cod. saec. XIV. fol. 119, im k. Staatsarchiv in Breslau. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor und 1368. seine Gemahlin Anna erklären, dass sie, um ihrer Eltern Seelen-
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192 heil zu fördern und um den Gottesdienst zu erhöhen, bei der Schlosscapelle in Ratibor ein neues Canonicat gestiftet und dotirt haben. St. Stephanstag. 354 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. Extr. bei Weltzel, Gesch. v. Ra- tibor 419. — Bestätigt von Bischof Přecislaus v. Breslau, ddo. Ottmachau 1369, 4. Juli, Heyne II. 842. 1370. 7. Мai. Тroppau. — Herr Slavata, Altarist der Prager und Breslauer Kirche, erklärt in Gegenwart eines Notars auf Bitten des Johann Pfarrer in Grätz, dass er die von seinem Vater Slavata ererbte, diesseits der Mora beim Dorfe Branka gelegene Mühle der Kirche und dem Pfarrer in Grätz unter der Bedingung schenke, dass Johann für seine Vorfahren und Freunde an jedem Montage eine gesungene Messe lese. Anno nativitatis MCCCLXX, ind. VIII, die VII mensis Maji, ponti- ficatus Urbani pape V. anno VIII. 355 Copie in der Matrica ecclesiae Graec. Handschrift des vorigen Jahrh. im Grätzer Pfarrarchiv. 1370. 1. August. Prag. — Carl IV. verbindet die Mark- grafschaft Lausitz, die er käuflich an sich gebracht, mit Böhmen. U. d. Z.: Joannes Opaviensis dux. Dat. Prage, kal. Augusti, ind. VIII. 356 Balbinus, miscell. VIII. 267. — Sommersberg I. 757 (Extr.). 1371. 9. März. Jägerndorf. — Johann Herzog v. Trop- pau und Ratibor gelobt für sich und seine zwei Brüder Wenzel und Přemko, deren Vormund er ist, dem Herzog Nikolaus und seinen Erben, und wenn dieser stürbe, dem H. Conrad v. Oels, seinem Oheim, dass er von seinem Theile, und die jüngern Brüder von Jägerndorf, Freudenthal und halb Lobenstein 200 Schoek Geldes zahlen wollen. Geben zu Jegirdorf an dem Son- tage Oculi nach gotes gepurt 1371. Sommersberg I. 844. — Dobner, Mon. IV. 368. 357 1371. 2. Juli. Jägerndorf. — Peter der Vogt, Bürger- meister, Rathmanne und Schöppen zu Jägerndorf setzen und bewilligen auf Grund des Befehles des H. Nikolaus I. zur Ord- nung der Zünfte und Bruderschaften, weil etliche Frevler und widerspenstige Leute ihren Muthwillen üben wollen, die Zunft- artikel der Bäcker in Jägerndorf. Gegeben nach g. g. 1371, am Tag Marie Heimsuchung. Nach Tiller. — Einf. Abschrift in der Jägernd. Bäckerlade. 358
192 heil zu fördern und um den Gottesdienst zu erhöhen, bei der Schlosscapelle in Ratibor ein neues Canonicat gestiftet und dotirt haben. St. Stephanstag. 354 Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. Extr. bei Weltzel, Gesch. v. Ra- tibor 419. — Bestätigt von Bischof Přecislaus v. Breslau, ddo. Ottmachau 1369, 4. Juli, Heyne II. 842. 1370. 7. Мai. Тroppau. — Herr Slavata, Altarist der Prager und Breslauer Kirche, erklärt in Gegenwart eines Notars auf Bitten des Johann Pfarrer in Grätz, dass er die von seinem Vater Slavata ererbte, diesseits der Mora beim Dorfe Branka gelegene Mühle der Kirche und dem Pfarrer in Grätz unter der Bedingung schenke, dass Johann für seine Vorfahren und Freunde an jedem Montage eine gesungene Messe lese. Anno nativitatis MCCCLXX, ind. VIII, die VII mensis Maji, ponti- ficatus Urbani pape V. anno VIII. 355 Copie in der Matrica ecclesiae Graec. Handschrift des vorigen Jahrh. im Grätzer Pfarrarchiv. 1370. 1. August. Prag. — Carl IV. verbindet die Mark- grafschaft Lausitz, die er käuflich an sich gebracht, mit Böhmen. U. d. Z.: Joannes Opaviensis dux. Dat. Prage, kal. Augusti, ind. VIII. 356 Balbinus, miscell. VIII. 267. — Sommersberg I. 757 (Extr.). 1371. 9. März. Jägerndorf. — Johann Herzog v. Trop- pau und Ratibor gelobt für sich und seine zwei Brüder Wenzel und Přemko, deren Vormund er ist, dem Herzog Nikolaus und seinen Erben, und wenn dieser stürbe, dem H. Conrad v. Oels, seinem Oheim, dass er von seinem Theile, und die jüngern Brüder von Jägerndorf, Freudenthal und halb Lobenstein 200 Schoek Geldes zahlen wollen. Geben zu Jegirdorf an dem Son- tage Oculi nach gotes gepurt 1371. Sommersberg I. 844. — Dobner, Mon. IV. 368. 357 1371. 2. Juli. Jägerndorf. — Peter der Vogt, Bürger- meister, Rathmanne und Schöppen zu Jägerndorf setzen und bewilligen auf Grund des Befehles des H. Nikolaus I. zur Ord- nung der Zünfte und Bruderschaften, weil etliche Frevler und widerspenstige Leute ihren Muthwillen üben wollen, die Zunft- artikel der Bäcker in Jägerndorf. Gegeben nach g. g. 1371, am Tag Marie Heimsuchung. Nach Tiller. — Einf. Abschrift in der Jägernd. Bäckerlade. 358
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193 1371. 4. Juli. Wohlau. — Herbert, Heinrich u. Ekrich, Brüder von Crenowicz (Kranowitz), erklären, dass sie alle Schuld, die H. Nikolaus ihrem Vater Olbroch schuldig gewesen und die ihnen angestorben ist, dem Herzoge Nikolaus (III.) nachlassen, da er sich von seinem vierten Theile mit ihnen verglichen hat. Sie versprechen, ihn nicht mehr zu mahnen, auch soll jeder Schuldbrief kraftlos und ,hingeleit' sein. — Z.: Herr Johanns Schreibchen, Herr Henczko von Bebirstein, Ritter Friedrich von Heinchin und Peter v. Gliwin. Geben ze Wolaw am Frytage nach der h. mertyrer tag Processi und Martiniani nach Christis geburth 1371. Sommersberg II. 133 (accessiones). 359 1371. 10. August. Fulnek. — Dirslaus v. Crawař, Erbe und Herr v. Fulnek, erklärt, dass er seinen getreuen Bürgern in Wockenstat (Wagstadt) den Hof (curiam) Hoffleins bei dem Dorfe Slatina (Schlatten) für 10 Mark Mähr. (à 64 Gr.) ver- kauft habe. Zu grösserer Sicherheit haben auch seine Brüder Benesch und Laczko v. Crawař ihre Siegel angehängt. Datum castro meo Fulneck in octava sancti Stephani a. d. MCCCLXXI. 360 Begl. Abschrift im Tropp. Landesarchiv. — Tiller. 1371. 21. October. — Carl IV. erklärt, dass alle Lehens- vasallen in Mähren, mit Ausnahme des Olmützer Bisthums und des Herzogs v. Troppau, dem Markgrafen v. Mähren den Lehens- eid zu leisten schuldig sind. Dat. Pirnis super Alba, XII kal. Novembris. Schriften der hist.-stat. Section in Brünn, Extr. IV. 174. 361 1371. 13. Decemb. Troppau. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor erklärt für sich und seine Brüder Wenzel und Przemko, der vormünde wir sein," dass, wenn letztere zu Jahren gekommen und ihren Landestheil erhalten haben, sie den Troppauern den Gebrauch des Magdeburgischen Rechtes ebenso bestätigen sollen, wie er, widrigenfalls gelobt er, ,die vorgesprochen vormundtschafft unser Brueder der egenanten nicht abzutreten." Geben zue Troppaw an St. Lucientag noch Gottes geburth 1371. 362 Copialbuch im Tropp. Museum fol. 211. 1371. 13. Dec. Troppau. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt den Bürgern von Breslau, dass er die alte Archiv. Bd. XLV. I. Hülfte. 13 - .„" „ " „
193 1371. 4. Juli. Wohlau. — Herbert, Heinrich u. Ekrich, Brüder von Crenowicz (Kranowitz), erklären, dass sie alle Schuld, die H. Nikolaus ihrem Vater Olbroch schuldig gewesen und die ihnen angestorben ist, dem Herzoge Nikolaus (III.) nachlassen, da er sich von seinem vierten Theile mit ihnen verglichen hat. Sie versprechen, ihn nicht mehr zu mahnen, auch soll jeder Schuldbrief kraftlos und ,hingeleit' sein. — Z.: Herr Johanns Schreibchen, Herr Henczko von Bebirstein, Ritter Friedrich von Heinchin und Peter v. Gliwin. Geben ze Wolaw am Frytage nach der h. mertyrer tag Processi und Martiniani nach Christis geburth 1371. Sommersberg II. 133 (accessiones). 359 1371. 10. August. Fulnek. — Dirslaus v. Crawař, Erbe und Herr v. Fulnek, erklärt, dass er seinen getreuen Bürgern in Wockenstat (Wagstadt) den Hof (curiam) Hoffleins bei dem Dorfe Slatina (Schlatten) für 10 Mark Mähr. (à 64 Gr.) ver- kauft habe. Zu grösserer Sicherheit haben auch seine Brüder Benesch und Laczko v. Crawař ihre Siegel angehängt. Datum castro meo Fulneck in octava sancti Stephani a. d. MCCCLXXI. 360 Begl. Abschrift im Tropp. Landesarchiv. — Tiller. 1371. 21. October. — Carl IV. erklärt, dass alle Lehens- vasallen in Mähren, mit Ausnahme des Olmützer Bisthums und des Herzogs v. Troppau, dem Markgrafen v. Mähren den Lehens- eid zu leisten schuldig sind. Dat. Pirnis super Alba, XII kal. Novembris. Schriften der hist.-stat. Section in Brünn, Extr. IV. 174. 361 1371. 13. Decemb. Troppau. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor erklärt für sich und seine Brüder Wenzel und Przemko, der vormünde wir sein," dass, wenn letztere zu Jahren gekommen und ihren Landestheil erhalten haben, sie den Troppauern den Gebrauch des Magdeburgischen Rechtes ebenso bestätigen sollen, wie er, widrigenfalls gelobt er, ,die vorgesprochen vormundtschafft unser Brueder der egenanten nicht abzutreten." Geben zue Troppaw an St. Lucientag noch Gottes geburth 1371. 362 Copialbuch im Tropp. Museum fol. 211. 1371. 13. Dec. Troppau. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt den Bürgern von Breslau, dass er die alte Archiv. Bd. XLV. I. Hülfte. 13 - .„" „ " „
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194 Gewohnheit bei Grätz, ubi mercatorum currus subvertebantur, abgeschafft habe, so dass niemand dort fortan Schaden an Leib und Gut erleiden solle. — Dat. Oppavie die S. Lucie a. d. 363 MCCCLXXI. Copie in dem nudus Laurentius im k. Staatsarchiv in Breslau f. 151. 1372. 10. Febr. Breslau. — Jost, der erstgeborne Sohn des Markgrafen Johann, erklärt, dass sein bisher gebrauchter Titel, Herr des Landes Mähren, den Königen von Böhmen, den Bischöfen von Olmütz und den Herzogen von Troppau unschäd- 364 lich sein solle. Schriften der hist.-stat. Section in Brünn II. 79. König Wenzel be- stätigt unter demselben Datum (an sant Scolastica tag) diese Urkunde. Pelzel, Wenzel I. Urkd. 15. 1372. 3. März. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass die geschworenen Bürgermeister der Stadt Troppau einen Altar zu Ehren der Verklärung (trans- figuratio) Christi in der Pfarrkirche daselbst gestiftet und mit 10 Mark Pr. Gr. Mährisch jährl. Zinses dotirt haben und zwar von folgenden Grundstücken: Vor dem Jaktarer Thor von dem Garten Gerlachs 1 Vierdung, von seinem Nachbar Peter Faber 8 Gr., von dem Garten des Pescho 8 Gr., von dem des Simon 11 Gr., von dem Garten Martins 21/2 Gr. (tertium medium grossum), von dem des Paul 5 Gr., von dem des Heinlin 5 Gr., von dem des Heuslin des Oelhändlers (oleator) 41/2 Gr., von dem des Joklin 5 Gr., von dem des Hayno . . . (salsatoris) 9 Gr., von dem des Peter 9 Gr., dem des Nikolaus . . . (auri- ficis) 4 Gr., von dem des Peter . . . (carpentarii) 4 Gr., von dem des Nikolaus 4 Gr., von dem des Hermann 71/2 Gr., von dem des Barthold 10 Gr., von dem des Hermann 5 Gr., von dem des Henslin 221/2 Gr., von dem Garten am Ende, dem Henslin gehörig, 20 Gr., — gegenüber vom Garten des Hayno 1 Vierd., von dem des Martin 1 Vierd., von der Brauerei hinter der Badestube 1/2 M., von dem Hause hinter der Braucrei 4 Gr., von dem Allod des Petrus 2 Gr., von dem Garten des Johann bei der Mühle mit 6 Rädern 12 Gr., von dem des Nikolaus 12 Gr., von dem des Henslin 12 Gr., von dom des Peter Men- tini (?) 12 Gr., — gegenüber vom Garten des Müllers 8 Gr., von dem verlassenen Hause in der Ketzergasse (in platea here- ticorum) 12 Gr., von der Brauerei des Rudger 10 Gr., von der
194 Gewohnheit bei Grätz, ubi mercatorum currus subvertebantur, abgeschafft habe, so dass niemand dort fortan Schaden an Leib und Gut erleiden solle. — Dat. Oppavie die S. Lucie a. d. 363 MCCCLXXI. Copie in dem nudus Laurentius im k. Staatsarchiv in Breslau f. 151. 1372. 10. Febr. Breslau. — Jost, der erstgeborne Sohn des Markgrafen Johann, erklärt, dass sein bisher gebrauchter Titel, Herr des Landes Mähren, den Königen von Böhmen, den Bischöfen von Olmütz und den Herzogen von Troppau unschäd- 364 lich sein solle. Schriften der hist.-stat. Section in Brünn II. 79. König Wenzel be- stätigt unter demselben Datum (an sant Scolastica tag) diese Urkunde. Pelzel, Wenzel I. Urkd. 15. 1372. 3. März. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass die geschworenen Bürgermeister der Stadt Troppau einen Altar zu Ehren der Verklärung (trans- figuratio) Christi in der Pfarrkirche daselbst gestiftet und mit 10 Mark Pr. Gr. Mährisch jährl. Zinses dotirt haben und zwar von folgenden Grundstücken: Vor dem Jaktarer Thor von dem Garten Gerlachs 1 Vierdung, von seinem Nachbar Peter Faber 8 Gr., von dem Garten des Pescho 8 Gr., von dem des Simon 11 Gr., von dem Garten Martins 21/2 Gr. (tertium medium grossum), von dem des Paul 5 Gr., von dem des Heinlin 5 Gr., von dem des Heuslin des Oelhändlers (oleator) 41/2 Gr., von dem des Joklin 5 Gr., von dem des Hayno . . . (salsatoris) 9 Gr., von dem des Peter 9 Gr., dem des Nikolaus . . . (auri- ficis) 4 Gr., von dem des Peter . . . (carpentarii) 4 Gr., von dem des Nikolaus 4 Gr., von dem des Hermann 71/2 Gr., von dem des Barthold 10 Gr., von dem des Hermann 5 Gr., von dem des Henslin 221/2 Gr., von dem Garten am Ende, dem Henslin gehörig, 20 Gr., — gegenüber vom Garten des Hayno 1 Vierd., von dem des Martin 1 Vierd., von der Brauerei hinter der Badestube 1/2 M., von dem Hause hinter der Braucrei 4 Gr., von dem Allod des Petrus 2 Gr., von dem Garten des Johann bei der Mühle mit 6 Rädern 12 Gr., von dem des Nikolaus 12 Gr., von dem des Henslin 12 Gr., von dom des Peter Men- tini (?) 12 Gr., — gegenüber vom Garten des Müllers 8 Gr., von dem verlassenen Hause in der Ketzergasse (in platea here- ticorum) 12 Gr., von der Brauerei des Rudger 10 Gr., von der
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195 Badstube gegenüber der St. Johannskirche 1/2 Mark, vom Gar- ten der Witwe des Bertold 1/2 M., von dem des Menzlin 11/2 M. (alteram mediam marcam); vor dem Grätzer Thore vom Hause des Haynmann 12 Gr., vom Garten daselbst 8 Gr., vor dem Hoschitzer (Hosnicensem) Thor vom Garten des Petrus 1 V., vom Acker des Henslin des Schreibers 8 Gr., vom Garten in civitate retro Judaeos iacens, in quo moratur Clara judaea, 8 Gr., von der Badstube auf dem Viehmarkte 1 Mk., vom Hause des Johann bei der Badstube 8 Gr., von der Badstube hinter der Schule (retro scolas) 18 Gr.1 — Herzog Johann bestätigt diese Stiftung und verspricht die bischöfliche Bestätigung er- wirken zu wollen. Z.: Henningi de Fullinstein, Puschonis de Boruczwerde militum, Haschonis magistri nostre curie, Nicolai Goczkonis advocati de Rathiboria et Procopii nostre curie protho- notarii. Dat. in Rathiboria feria IV infra dominicam Laetare a. inc. d. MCCCLXXII. 365 Copie von 1618 im Tropp. Lichtenstein. Schlossarchiv. — Tiller. 1372. 23. Mai. Wissehrad. — Ludwig König von Polen und Ungarn verspricht K. Carl IV. und dessen Erben bei einem körperlichen Eide auf Schlesien keine Ansprüche zu erheben, selbst wenn es sich freiwillig anbieten würde. Unter den namentlich aufgezählten Gebieten befinden sich auch Ratibo- riensis et Oppavia (ducatus). Datum in Wissegrad in festo scte. trinitatis. 366 Sommersberg I. 778. — Balbin, misc. VIII. 194. — vgl. Nr. 247 v. J. 1335. 1372. 9. Juli. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor schreibt den Bürgern v. Breslau, dass er ihnen und ihrer Stadt immer gern gedienet habe; dass sie aber jetzt wieder aus ihrer Stadt die gefordert haben, die wider ihn seien und seine Ehre, und sie mit demselben ,vnsir len impfrenndin wellit, sei ihm leid und solle ihm immer mehr leid werden. Gegeben zu Grecz am Fritag. 2 Aus dem nudus Laurentius f. 153 im k. Staatsarchiv in Breslau. 363 1 Aus der Summe der Groschen ergibt sich, dass die miihrische Mark da- mals nicht wie gowölmlich 64, sondern nur 58 Gr. zihlte. 2 Die Breslauer erhielten den Brief am Montag vor Margarethe. 13*
195 Badstube gegenüber der St. Johannskirche 1/2 Mark, vom Gar- ten der Witwe des Bertold 1/2 M., von dem des Menzlin 11/2 M. (alteram mediam marcam); vor dem Grätzer Thore vom Hause des Haynmann 12 Gr., vom Garten daselbst 8 Gr., vor dem Hoschitzer (Hosnicensem) Thor vom Garten des Petrus 1 V., vom Acker des Henslin des Schreibers 8 Gr., vom Garten in civitate retro Judaeos iacens, in quo moratur Clara judaea, 8 Gr., von der Badstube auf dem Viehmarkte 1 Mk., vom Hause des Johann bei der Badstube 8 Gr., von der Badstube hinter der Schule (retro scolas) 18 Gr.1 — Herzog Johann bestätigt diese Stiftung und verspricht die bischöfliche Bestätigung er- wirken zu wollen. Z.: Henningi de Fullinstein, Puschonis de Boruczwerde militum, Haschonis magistri nostre curie, Nicolai Goczkonis advocati de Rathiboria et Procopii nostre curie protho- notarii. Dat. in Rathiboria feria IV infra dominicam Laetare a. inc. d. MCCCLXXII. 365 Copie von 1618 im Tropp. Lichtenstein. Schlossarchiv. — Tiller. 1372. 23. Mai. Wissehrad. — Ludwig König von Polen und Ungarn verspricht K. Carl IV. und dessen Erben bei einem körperlichen Eide auf Schlesien keine Ansprüche zu erheben, selbst wenn es sich freiwillig anbieten würde. Unter den namentlich aufgezählten Gebieten befinden sich auch Ratibo- riensis et Oppavia (ducatus). Datum in Wissegrad in festo scte. trinitatis. 366 Sommersberg I. 778. — Balbin, misc. VIII. 194. — vgl. Nr. 247 v. J. 1335. 1372. 9. Juli. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor schreibt den Bürgern v. Breslau, dass er ihnen und ihrer Stadt immer gern gedienet habe; dass sie aber jetzt wieder aus ihrer Stadt die gefordert haben, die wider ihn seien und seine Ehre, und sie mit demselben ,vnsir len impfrenndin wellit, sei ihm leid und solle ihm immer mehr leid werden. Gegeben zu Grecz am Fritag. 2 Aus dem nudus Laurentius f. 153 im k. Staatsarchiv in Breslau. 363 1 Aus der Summe der Groschen ergibt sich, dass die miihrische Mark da- mals nicht wie gowölmlich 64, sondern nur 58 Gr. zihlte. 2 Die Breslauer erhielten den Brief am Montag vor Margarethe. 13*
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196 1372. 13. December. Ratibor. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor und Nikolaus Herzog v. Troppau, Brüder, bestätigen der Stadt Troppau mit Rath ihrer Edlen und der Aelteren des Landes alle Rechte und Freiheiten, die sie von König Otokar, Nikolaus ihrem Ahnherrn und Herz. Nikolaus ihrem Vater erhalten hat, besonders aber den Gebrauch des Magdeburgischen Rechtes, das sie von Alters her gehabt bis auf diese Zeit, in allen Punkten, als es geschrieben stehet in ihrem Buch; und gestatten derselben in Breslau sich Rechts- belehrungen holen zu dürfen. Endlich gelobt Herzog Johann als Vormund seiner Brüder Wenzel und Přemko, dass auch diese wie ihre Erben diese Bestätigung unversehrt halten sollen. Geben czu Ratibor an St. Lucientag nach Ch. g. 1372. 368 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 22. 1373. 6. Jänner. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor ertheilt dem Ritter Pasco de Borutswerde, weil ihm seine Privilegien von Herzog Lesko v. Ratibor verbrannt sind, einen neuen Brief über die Burg Borutswerde mit dem Städtlein (opido) Oderberg und den Dörfern: halb Sabulkow (Zabelkau) in polonico et in vulgo Neuschurgerdorf, ganz Kri- schow und Grunow sive Slaczin, dem oberen und niederen her- zoglichen Recht, Jagd, Vogelfang etc. als lehenrechtlichen Besitz. Dafür hat er und seine Erben nach Landrecht mit einer galea und 2 balistariis (Schützen) zu dienen. Z.: Meloth von Turkow, Nicolaus Goczkonis Hauptmann zu Ratibor, Jekelin Silberkow, Sbinco de Petirwicz, Czenko de Turkow, Ditko Vogt zu Los- lau und Nikolaus de Tincz Pfarrer in Ratibor, Hof-Protonotar. — Dat. Rathibor in die epiphanie — Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 51. 369 1373. 26. Juli. Troppau. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er seinen Städten volle Gewalt ge- geben habe, alle ,ungerechten‘ Leute, wo sie die aufgreifen, auf dem Lande oder in den Städten, zu richten, ohne Hinderniss seines Hauptmannes. Geben czu Troppow an nestin tage noch sant Jacobstage noch gotis geb. 1373. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 370 v 1373. 16. August. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass der Troppauer Bürger Reinczko in
196 1372. 13. December. Ratibor. — Johann Herzog von Troppau und Ratibor und Nikolaus Herzog v. Troppau, Brüder, bestätigen der Stadt Troppau mit Rath ihrer Edlen und der Aelteren des Landes alle Rechte und Freiheiten, die sie von König Otokar, Nikolaus ihrem Ahnherrn und Herz. Nikolaus ihrem Vater erhalten hat, besonders aber den Gebrauch des Magdeburgischen Rechtes, das sie von Alters her gehabt bis auf diese Zeit, in allen Punkten, als es geschrieben stehet in ihrem Buch; und gestatten derselben in Breslau sich Rechts- belehrungen holen zu dürfen. Endlich gelobt Herzog Johann als Vormund seiner Brüder Wenzel und Přemko, dass auch diese wie ihre Erben diese Bestätigung unversehrt halten sollen. Geben czu Ratibor an St. Lucientag nach Ch. g. 1372. 368 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 22. 1373. 6. Jänner. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor ertheilt dem Ritter Pasco de Borutswerde, weil ihm seine Privilegien von Herzog Lesko v. Ratibor verbrannt sind, einen neuen Brief über die Burg Borutswerde mit dem Städtlein (opido) Oderberg und den Dörfern: halb Sabulkow (Zabelkau) in polonico et in vulgo Neuschurgerdorf, ganz Kri- schow und Grunow sive Slaczin, dem oberen und niederen her- zoglichen Recht, Jagd, Vogelfang etc. als lehenrechtlichen Besitz. Dafür hat er und seine Erben nach Landrecht mit einer galea und 2 balistariis (Schützen) zu dienen. Z.: Meloth von Turkow, Nicolaus Goczkonis Hauptmann zu Ratibor, Jekelin Silberkow, Sbinco de Petirwicz, Czenko de Turkow, Ditko Vogt zu Los- lau und Nikolaus de Tincz Pfarrer in Ratibor, Hof-Protonotar. — Dat. Rathibor in die epiphanie — Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 51. 369 1373. 26. Juli. Troppau. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass er seinen Städten volle Gewalt ge- geben habe, alle ,ungerechten‘ Leute, wo sie die aufgreifen, auf dem Lande oder in den Städten, zu richten, ohne Hinderniss seines Hauptmannes. Geben czu Troppow an nestin tage noch sant Jacobstage noch gotis geb. 1373. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 370 v 1373. 16. August. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor erklärt, dass der Troppauer Bürger Reinczko in
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197 der Pfarrkirche einen Altar zu Ehren der h. Agnes gegründet und mit 101/2 Mark Zinsen dotirt habe, nämlich 6 Mark von 8 Kaufkammern der Gewandschneider, von der Kammer des Peter Belchen, der Hanmannin, der Kinder des Albert Gloger, des Nonenkegil, der Oboglinne, des Franczko, des Thumher, des Hohaus je 3 Vierdung, ferner 41/2 Mark von Aeckern im Umkreise der Stadt, nämlich 5 Vierdung von dem Allode (Vor- werk) Alberts, das einst dem Niklas Rotenbecher gehörte, 5 Vierdunge von dem Allode des Johannes Gemlich, ebenfalls einst Eigenthum des Rotenbecher, und 2 Mark von 2 Lahnen, von denen einer dem Henslin Hubenscheider und der andere dem Mathias Lobenstein gehört, welche beide Lahne einst Niko- laus Schwarz (Niger) besass. Herzog Johann bestätigt auf An- suchen Reynczko's diese Stiftung mit Einwilligung seiner Brüder, deren Vormund er sei (quorum curam provisionis gerimus), bittet den Bischof Johann von Olmütz, diese 101/2 Mark der genannten Stiftung einzuverleiben und bestimmt, dass das Pa- tronatsrecht nach des Stifters Tode an den Troppauer Stadt- rath fallen solle. Z.: Bohuschio de Drahotusch, Nycolao de Malinowicz, Scwichio magistro curie nostre et Petro capellano nostro. Dat. castro nostro Grecz sub a. inc. d. MCCCLXXIII, 371 in crastino assumptionis b. virginis gloriose. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. — Copie von 1466 in der Museums- bibliothek daselbst. 1373. 1. Dec. Prag. — Carl IV. gibt dem Erzbischofe von Prag die Stadt Luh im Regensburgischen (oppidum Luh consistens in partibus transsiluanis Ratisp. diocesis). U. d. Z.: Joannes dux Opaviensis. Pelzel, Carl IV. II. 306. 372 1374. 1. März. Teschenau. — Conrad II. Herzog von Oels und Kosel gelobt dem Herzoge Johann v. Troppau und Ratibor und dessen jüngsten Brüdern Wenzel und Přemko, im Falle dass Herzog Nikolaus auf seiner Reise (auf dem wege, als er nu von dem lande get) sterben sollte, dessen vierten Theil von Troppau, den er zu verwesen hat, ihnen abzutreten, doch unschädlich den 2500 Mark, die er ihrem Vater (Nikolaus II.) mit seiner Schwester selig, Herzog Nikolaus' (III.) Mutter (Hed- wig), zu rechtem Ehegeld gegeben und die nach des letztern Tode ihm anheimfallen. Sollte Herzog Johann in der Zeit von
197 der Pfarrkirche einen Altar zu Ehren der h. Agnes gegründet und mit 101/2 Mark Zinsen dotirt habe, nämlich 6 Mark von 8 Kaufkammern der Gewandschneider, von der Kammer des Peter Belchen, der Hanmannin, der Kinder des Albert Gloger, des Nonenkegil, der Oboglinne, des Franczko, des Thumher, des Hohaus je 3 Vierdung, ferner 41/2 Mark von Aeckern im Umkreise der Stadt, nämlich 5 Vierdung von dem Allode (Vor- werk) Alberts, das einst dem Niklas Rotenbecher gehörte, 5 Vierdunge von dem Allode des Johannes Gemlich, ebenfalls einst Eigenthum des Rotenbecher, und 2 Mark von 2 Lahnen, von denen einer dem Henslin Hubenscheider und der andere dem Mathias Lobenstein gehört, welche beide Lahne einst Niko- laus Schwarz (Niger) besass. Herzog Johann bestätigt auf An- suchen Reynczko's diese Stiftung mit Einwilligung seiner Brüder, deren Vormund er sei (quorum curam provisionis gerimus), bittet den Bischof Johann von Olmütz, diese 101/2 Mark der genannten Stiftung einzuverleiben und bestimmt, dass das Pa- tronatsrecht nach des Stifters Tode an den Troppauer Stadt- rath fallen solle. Z.: Bohuschio de Drahotusch, Nycolao de Malinowicz, Scwichio magistro curie nostre et Petro capellano nostro. Dat. castro nostro Grecz sub a. inc. d. MCCCLXXIII, 371 in crastino assumptionis b. virginis gloriose. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. — Copie von 1466 in der Museums- bibliothek daselbst. 1373. 1. Dec. Prag. — Carl IV. gibt dem Erzbischofe von Prag die Stadt Luh im Regensburgischen (oppidum Luh consistens in partibus transsiluanis Ratisp. diocesis). U. d. Z.: Joannes dux Opaviensis. Pelzel, Carl IV. II. 306. 372 1374. 1. März. Teschenau. — Conrad II. Herzog von Oels und Kosel gelobt dem Herzoge Johann v. Troppau und Ratibor und dessen jüngsten Brüdern Wenzel und Přemko, im Falle dass Herzog Nikolaus auf seiner Reise (auf dem wege, als er nu von dem lande get) sterben sollte, dessen vierten Theil von Troppau, den er zu verwesen hat, ihnen abzutreten, doch unschädlich den 2500 Mark, die er ihrem Vater (Nikolaus II.) mit seiner Schwester selig, Herzog Nikolaus' (III.) Mutter (Hed- wig), zu rechtem Ehegeld gegeben und die nach des letztern Tode ihm anheimfallen. Sollte Herzog Johann in der Zeit von
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1 198 dem Ehegelde etwas abzahlen, des soll er quitt sein. Geben zu Teschnaw, Mittwoch nach Reminiscere. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 53. 373 1374. 29. Juni (?). Troppau. — Johann Bischof von Olmütz, kais. Kanzler, bestätigt die Altarstiftung zur h. Drei- faltigkeit in der Tropp. Pfarrkirche von Seiten Jutta's, der Witwe H. Nikolaus, und Johanns Herzogs v. Troppau u. Rati- bor. Dat. Oppavie die s. Pauli. 374 Regest aus Středowsky’s apog. in Ens’ Nachlass in der Tropp. Mu- seumsbibliothek. 1374. 21. Sept. Troppau. — Albert v. Dulyn, Provinzial- comthur des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren, be- stätigt mit Einwilligung seiner Ordensbrüder die Errichtung der Capelle zur h. Agnes durch den Bürger Reyticzko in der Tropp. Pfarrkirche. Der dazu bestimmte Priester dürfe aber nur Messe lesen, zur Beichte und zum Spenden der Sacramente bedürfe er der Erlaubniss des Pfarrers (der damalige rector ecclesiae hiess Johann). Zu andern kirchlichen Diensten sei er nicht verpflichtet, ausgenommen, dass er an hohen Festen und Sonn- tagen sich den Feierlichkeiten anschliesse. Ferner solle er aus seinen Einkünften 2 Lampen vor dem grossen Kreuze in der Kirche unterhalten und die Lichter für die Messen und Horen in der Capelle zahlen. Dat. Opavie a. d. MCCCLXXIV, die sancti Mathei. Abschrift bei Tiller. 375 1374. 27. Dec. Retz. — Berthold Burggraf von Maid- burg und Graf v. Hardek erklärt, von dem seligen Herzog Conrad von Oels, seinem lieben Schwager, 3000 Mark Silber Polnischer Währung als Heirathsgut seiner Frau Beate erhalten zu haben, wofür er ihm einige Besitzungen in Oesterreich ver- pfändet und seinen Bruder Burkhart darüber als Vogt setzt. Graf Burghard von Maidburg gelobt H. Conrad und seinen Erben darüber zu wachen; sollte Conrad ohne Erben sterben, so sei er dem Herzog Nikolaus v. Troppau, seinem (Conrads) Oheim, verpflichtet. Geben ze Recz am sand Johannstag in den Weynacht feyern do man zelt nach Christes geburth 1374. Sommersberg I. 967 (und accessiones II. 128). 376
1 198 dem Ehegelde etwas abzahlen, des soll er quitt sein. Geben zu Teschnaw, Mittwoch nach Reminiscere. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 53. 373 1374. 29. Juni (?). Troppau. — Johann Bischof von Olmütz, kais. Kanzler, bestätigt die Altarstiftung zur h. Drei- faltigkeit in der Tropp. Pfarrkirche von Seiten Jutta's, der Witwe H. Nikolaus, und Johanns Herzogs v. Troppau u. Rati- bor. Dat. Oppavie die s. Pauli. 374 Regest aus Středowsky’s apog. in Ens’ Nachlass in der Tropp. Mu- seumsbibliothek. 1374. 21. Sept. Troppau. — Albert v. Dulyn, Provinzial- comthur des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren, be- stätigt mit Einwilligung seiner Ordensbrüder die Errichtung der Capelle zur h. Agnes durch den Bürger Reyticzko in der Tropp. Pfarrkirche. Der dazu bestimmte Priester dürfe aber nur Messe lesen, zur Beichte und zum Spenden der Sacramente bedürfe er der Erlaubniss des Pfarrers (der damalige rector ecclesiae hiess Johann). Zu andern kirchlichen Diensten sei er nicht verpflichtet, ausgenommen, dass er an hohen Festen und Sonn- tagen sich den Feierlichkeiten anschliesse. Ferner solle er aus seinen Einkünften 2 Lampen vor dem grossen Kreuze in der Kirche unterhalten und die Lichter für die Messen und Horen in der Capelle zahlen. Dat. Opavie a. d. MCCCLXXIV, die sancti Mathei. Abschrift bei Tiller. 375 1374. 27. Dec. Retz. — Berthold Burggraf von Maid- burg und Graf v. Hardek erklärt, von dem seligen Herzog Conrad von Oels, seinem lieben Schwager, 3000 Mark Silber Polnischer Währung als Heirathsgut seiner Frau Beate erhalten zu haben, wofür er ihm einige Besitzungen in Oesterreich ver- pfändet und seinen Bruder Burkhart darüber als Vogt setzt. Graf Burghard von Maidburg gelobt H. Conrad und seinen Erben darüber zu wachen; sollte Conrad ohne Erben sterben, so sei er dem Herzog Nikolaus v. Troppau, seinem (Conrads) Oheim, verpflichtet. Geben ze Recz am sand Johannstag in den Weynacht feyern do man zelt nach Christes geburth 1374. Sommersberg I. 967 (und accessiones II. 128). 376
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199 1375. 10. Jänner. Katscher. — Johann Bischof v. Olmütz bestätigt die Errichtung einer Capelle zur h. Agnes in der Pfarrkirche zu Troppau durch den Bürger Reyticzko (vgl. Nr. 375). Datum in oppido Keczer, feria IV infra octavam epiphanie. 377 Orig. im Tropp. Stadtarchiv. 1375. 14. April. Brünn. — Ladislaus Herzog v. Oppeln, v. Welun und Russland leistet dem Kaiser Carl IV. als Be- sitzer der Stadt Pless und Nikolai sammt Zubehör, die er von seinem lieben Schwager Herzog Johann von Troppau und Ra- tibor käuflich an sich gebracht, den Lehenseid. Dat. Brunne a. d. MCCCLXXV, die XIIII mensis Aprilis. 378 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. 1375. 16. Juni. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor, seine Gemahlin Anna und ihr Sohn Johann, er- klären, dass sie in der Johanneskirche des Jungfrauenstiftes in Ratibor einen Altar der h. Dreifaltigkeit gestiftet haben und dazu den Heerdzins der Stadt Ratibor widmen. Act. et dat. 379 Ran. sub a. d. MCCCLXXV, in vigilia sancte trinitatis. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 166. 1375. 25. Juli. — Johann Herzog von Troppau und Ra- tibor verkauft das Gericht im Dorfe Gamnau (bei Ratibor) dem Jakob Wrchnitz von Bawraw (Bauerwitz) mit aller Zubehör gegen die Leistung einer balista. Z.: Nicolao Goczkonis advo- cato in Ratibor, Ditkone advocato in Loslavia, Jeklino sculteto in Crawar, Andrea sculteto in Mokau et Petro plebano in Ne- plachowitz, capellano curie nostre. Dat. a. d. MCCCLXXV, 380 in die s. Jacobi majoris apostoli. Stenzel, in der Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schles. Gesellschaft f. vaterl. Cultur. 1840. Breslau 1841 p. 130. 1375. 28. Octob. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet der Stadt Ratibor, den Dominikanern da- selbst 3 Mark Zins auf Bitten des Ritters Pasko de Barucz- werde zu verkaufen. Act. et dat. a. d. 1375 in die beatorum Symonis et Jude apostolorum, presentibus fidelibus nostris Nicolao Goczonis advocato in Ratibor, Jankone de Cornicz ca-
199 1375. 10. Jänner. Katscher. — Johann Bischof v. Olmütz bestätigt die Errichtung einer Capelle zur h. Agnes in der Pfarrkirche zu Troppau durch den Bürger Reyticzko (vgl. Nr. 375). Datum in oppido Keczer, feria IV infra octavam epiphanie. 377 Orig. im Tropp. Stadtarchiv. 1375. 14. April. Brünn. — Ladislaus Herzog v. Oppeln, v. Welun und Russland leistet dem Kaiser Carl IV. als Be- sitzer der Stadt Pless und Nikolai sammt Zubehör, die er von seinem lieben Schwager Herzog Johann von Troppau und Ra- tibor käuflich an sich gebracht, den Lehenseid. Dat. Brunne a. d. MCCCLXXV, die XIIII mensis Aprilis. 378 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. 1375. 16. Juni. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor, seine Gemahlin Anna und ihr Sohn Johann, er- klären, dass sie in der Johanneskirche des Jungfrauenstiftes in Ratibor einen Altar der h. Dreifaltigkeit gestiftet haben und dazu den Heerdzins der Stadt Ratibor widmen. Act. et dat. 379 Ran. sub a. d. MCCCLXXV, in vigilia sancte trinitatis. Orig. im k. Staatsarchiv in Breslau. — C. d. Sil. II. 166. 1375. 25. Juli. — Johann Herzog von Troppau und Ra- tibor verkauft das Gericht im Dorfe Gamnau (bei Ratibor) dem Jakob Wrchnitz von Bawraw (Bauerwitz) mit aller Zubehör gegen die Leistung einer balista. Z.: Nicolao Goczkonis advo- cato in Ratibor, Ditkone advocato in Loslavia, Jeklino sculteto in Crawar, Andrea sculteto in Mokau et Petro plebano in Ne- plachowitz, capellano curie nostre. Dat. a. d. MCCCLXXV, 380 in die s. Jacobi majoris apostoli. Stenzel, in der Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schles. Gesellschaft f. vaterl. Cultur. 1840. Breslau 1841 p. 130. 1375. 28. Octob. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor gestattet der Stadt Ratibor, den Dominikanern da- selbst 3 Mark Zins auf Bitten des Ritters Pasko de Barucz- werde zu verkaufen. Act. et dat. a. d. 1375 in die beatorum Symonis et Jude apostolorum, presentibus fidelibus nostris Nicolao Goczonis advocato in Ratibor, Jankone de Cornicz ca-
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200 merario nostro, Dobuszio de Torkaw et Johanne Oderberg no- tario civitatis supradicte. 381 Copialbuch d. Dominikaner. — C. d. Sil. II. 168. 1376. 9. Jänner. Karlsbad. — Wenzel König v. Böhmen belehnt den Markgrafen Jost mit Mähren. U. d. Z.: Johann Н. v. Тroррau. 382 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — Pelzel, Wenzel I. 46 (Extr.). 1376. — Wenzel v. Krawař, Kämmerer des Olmützer Landrechtes, löst die Rechte auf 10 Mark Zins, welche die Dechantei in Olmütz auf sein Gut Hoschitz in Opaviensi di- strictu habe, mit Gütern in seinem Dorfe Czechowitz bei 383 Prossnitz. Mährische Landtafel, her. v. Demuth. Olmützer Czude Nr. 205. 1377. 27. Jänner. Leobschütz. — Jutta einst Herzogin, des erlauchten hochgeborenen Fürsten Herzogs Nikolaus von Troppau und Ratibor Gemahlin und Frau zu Leobschütz be- stätigt den Verkauf der Stadtvogtei sammt Zubehör, einer Mühle und einem Teiche vor der Stadt von Seiten des Andreas von Jeskewitz an seinen Eidam Andreas Birkener. Z.: dy ediln Cuncze von der Warht, Nicze Czuchtendorf, Petir Czuchtin- dorf, Wilhelm von Lupschicz vnd dy erbern rotmanne der oft- genanten stat Lupschicz, dy iczunt syn Johannes Schouer, Hen- sil Pilgrymsdorf, Niclos Parde (?) vnd Gilge Beyer. Gegeben czu Lupschicz noch Chr. g. 1377, an dem nesten Dinstage vor vnsir lieben frawen Lichteweyen tage. Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Minsberg p. 281. 384 1377. 27. Nov. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor mit seiner Gemahlin Anna und seinem Sohne Johann erklärt, dass er mit seinen Schwestern Elka und Agnes im Jungfrauenstift in Ratibor folgenden Tausch abgeschlossen habe. Der Herzog tritt den letztern 4 Malter Korn jährlich ab gegen die Mühle am Stadtgraben. Gegebin czu Rathibor, nach gotis geburte 1377 an dem nestin freitag noch senthe Katherin tage der heiligin junefrowin. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 172. 385. 1378. 17. Juli. Prag. — Wenzel römischer König etc. er- klärt, dass er den Brüdern Wenczlaw und Prziemke Herzogen
200 merario nostro, Dobuszio de Torkaw et Johanne Oderberg no- tario civitatis supradicte. 381 Copialbuch d. Dominikaner. — C. d. Sil. II. 168. 1376. 9. Jänner. Karlsbad. — Wenzel König v. Böhmen belehnt den Markgrafen Jost mit Mähren. U. d. Z.: Johann Н. v. Тroррau. 382 Orig. im k. k. Staatsarchive in Wien. — Pelzel, Wenzel I. 46 (Extr.). 1376. — Wenzel v. Krawař, Kämmerer des Olmützer Landrechtes, löst die Rechte auf 10 Mark Zins, welche die Dechantei in Olmütz auf sein Gut Hoschitz in Opaviensi di- strictu habe, mit Gütern in seinem Dorfe Czechowitz bei 383 Prossnitz. Mährische Landtafel, her. v. Demuth. Olmützer Czude Nr. 205. 1377. 27. Jänner. Leobschütz. — Jutta einst Herzogin, des erlauchten hochgeborenen Fürsten Herzogs Nikolaus von Troppau und Ratibor Gemahlin und Frau zu Leobschütz be- stätigt den Verkauf der Stadtvogtei sammt Zubehör, einer Mühle und einem Teiche vor der Stadt von Seiten des Andreas von Jeskewitz an seinen Eidam Andreas Birkener. Z.: dy ediln Cuncze von der Warht, Nicze Czuchtendorf, Petir Czuchtin- dorf, Wilhelm von Lupschicz vnd dy erbern rotmanne der oft- genanten stat Lupschicz, dy iczunt syn Johannes Schouer, Hen- sil Pilgrymsdorf, Niclos Parde (?) vnd Gilge Beyer. Gegeben czu Lupschicz noch Chr. g. 1377, an dem nesten Dinstage vor vnsir lieben frawen Lichteweyen tage. Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Minsberg p. 281. 384 1377. 27. Nov. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor mit seiner Gemahlin Anna und seinem Sohne Johann erklärt, dass er mit seinen Schwestern Elka und Agnes im Jungfrauenstift in Ratibor folgenden Tausch abgeschlossen habe. Der Herzog tritt den letztern 4 Malter Korn jährlich ab gegen die Mühle am Stadtgraben. Gegebin czu Rathibor, nach gotis geburte 1377 an dem nestin freitag noch senthe Katherin tage der heiligin junefrowin. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 172. 385. 1378. 17. Juli. Prag. — Wenzel römischer König etc. er- klärt, dass er den Brüdern Wenczlaw und Prziemke Herzogen
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201 von Troppau, seinen lieben Schwägern, als böhmischer König das Fürstenthum Troppau auf deren Bitten verliehen und diese ihm als böhmischen König und der Krone von Böhmen gehul- digt hätten. Zugleich bestimmt er, dass, im Falle einer der Brüder ohne Manneserben stürbe, das Fürstenthum an den andern Bruder und dessen männliche Nachkommen fallen solle. Geben zu Prage nach C. geb. 1378 jore, an dem nechsten sunnabend vor sand Marie Magdalene tage vnser reiche des Behem. XVI, vnd des Röm. in dem III. jare. Orig. im Landesarchiv zu Troppau. 386 1378. 16. August. Grätz. — Wenzel und Přemko Brüder, Herzoge von Troppau, erklären, dass ihre Getreuen Peczko und Kunczo von der Wartha 6 Mark Prag. Gr. Mähr. Zahl von den Reichskammern in Troppau gekauft haben, nämlich von den Kammern des Vela Petinentini (?), des Paul von Czedlicz, des Reniczko, von 2 Kammern der Waisen des Nikolaus Wildo, von der Kammer des Peter Apecz, des Franczko Vector, des Johann Bokil je 3 Vierdunge und sie dem Altare zu Ehren corporis Christi in ihrer Stadt Hultschin, der von ihnen von neuem errichtet wurde, zugewandt hätten. Die Herzoge bestä� tigen die Stiftung und versprechen die Einwilligung des Bischofs Johann von Olmütz zu erwirken. Z.: Nicolaus de Malenowicz camerarius curie nostre Oppauiensis, Johannes de Schonstein milites, Peczko Sleuicz et Milotha de Radun. Dat. et act. castro nostro Graecz sub a. inc. d. MCCCLXXVIII, in crastino assump- tionis s. Marie virginis gloriose. Orig. im Stadtarchive in Troppau. 387 1378. 23. Aug. Meraw. — Johann Bischof v. Olmütz be- stätigt die Altarstiftung in Hultschin durch die Brüder Peczo und Kuncze Bürger in Troppau. Dat. Meraw, in vigilia beati Bartholomei apostoli. Orig. im Troppauer Stadtarchiv. 388 1379. 19. Juli. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor (Oppauie et Rathiborie terrarum dux) schenkt dem Dominikaner Johann, seinem Beichtvater, Haus und Garten in Ratibor. Act. Ratiborie a. d. MCCCLXXIX, presentibus nostris fidelibus domino Paschcone de Odirberg, Tschepano de Rasschicz, Jeschcone Scheliga, Gaczone advocato Rathib. et Nicolao de
201 von Troppau, seinen lieben Schwägern, als böhmischer König das Fürstenthum Troppau auf deren Bitten verliehen und diese ihm als böhmischen König und der Krone von Böhmen gehul- digt hätten. Zugleich bestimmt er, dass, im Falle einer der Brüder ohne Manneserben stürbe, das Fürstenthum an den andern Bruder und dessen männliche Nachkommen fallen solle. Geben zu Prage nach C. geb. 1378 jore, an dem nechsten sunnabend vor sand Marie Magdalene tage vnser reiche des Behem. XVI, vnd des Röm. in dem III. jare. Orig. im Landesarchiv zu Troppau. 386 1378. 16. August. Grätz. — Wenzel und Přemko Brüder, Herzoge von Troppau, erklären, dass ihre Getreuen Peczko und Kunczo von der Wartha 6 Mark Prag. Gr. Mähr. Zahl von den Reichskammern in Troppau gekauft haben, nämlich von den Kammern des Vela Petinentini (?), des Paul von Czedlicz, des Reniczko, von 2 Kammern der Waisen des Nikolaus Wildo, von der Kammer des Peter Apecz, des Franczko Vector, des Johann Bokil je 3 Vierdunge und sie dem Altare zu Ehren corporis Christi in ihrer Stadt Hultschin, der von ihnen von neuem errichtet wurde, zugewandt hätten. Die Herzoge bestä� tigen die Stiftung und versprechen die Einwilligung des Bischofs Johann von Olmütz zu erwirken. Z.: Nicolaus de Malenowicz camerarius curie nostre Oppauiensis, Johannes de Schonstein milites, Peczko Sleuicz et Milotha de Radun. Dat. et act. castro nostro Graecz sub a. inc. d. MCCCLXXVIII, in crastino assump- tionis s. Marie virginis gloriose. Orig. im Stadtarchive in Troppau. 387 1378. 23. Aug. Meraw. — Johann Bischof v. Olmütz be- stätigt die Altarstiftung in Hultschin durch die Brüder Peczo und Kuncze Bürger in Troppau. Dat. Meraw, in vigilia beati Bartholomei apostoli. Orig. im Troppauer Stadtarchiv. 388 1379. 19. Juli. Ratibor. — Johann Herzog v. Troppau und Ratibor (Oppauie et Rathiborie terrarum dux) schenkt dem Dominikaner Johann, seinem Beichtvater, Haus und Garten in Ratibor. Act. Ratiborie a. d. MCCCLXXIX, presentibus nostris fidelibus domino Paschcone de Odirberg, Tschepano de Rasschicz, Jeschcone Scheliga, Gaczone advocato Rathib. et Nicolao de
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202 Freienstat notario nostro. Dat. ibidem feria III proxima post festum S. Margarethe virginis gloriose. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 175. 389 1379. 21. Decemb. Grätz. — Wenzel und Přemko Brüder, Erbherren zu Troppau, erklären, dass Paul, Peters des Vogts von Teschen Sohn, dem Troppauer Bürger Reynczko seinen väterlichen Zins von 101/2 Mark von den Kaufkammern und Grundstücken in Troppau übergeben habe, welchen Zins er zur Dotirung des von ihm in der Troppauer Pfarrkirche gegrün- deten Altars zur h. Agnes bestimmte. Die Herzoge bestätigen die vorgenannte Stiftung. Z.: Kuncze von der Wartha unser hauptman, Niczko von Widbach, Jeschko von Domoradowicz, Peter Czuchtindorff, Pecze Wosthube, Lenhart von Widbach, Heynko v. Paulowicz. Gegeb. uf unserem hause Grecz am nesten Mitwoch vor weihnachten. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 390 1380. 10. Mai. Grätz. — Wenzel und Přemko Herzoge, Gebrüder und Erbherren zu Troppau, bekennen, dass die Stadt Troppau sich bei dem Juden Salman (Salomon) zu Ratibor für 117 Mark Mährisch, jede zu 64 Gr. gerechnet, die sie (die Herzoge) in ihre Kammer zu ihrer ,Nothdurft' genommen und die künftige Mitfasten zu zahlen sind, verbürgt habe. Nach diesem Tage will die Stadt von jeder Mark 1/2 Gr. ,Wucher‘ zahlen. Die Her- zoge versprechen die Stadt deswegen zu vertreten und sie bis zur bestimmten Zeit ihrer Verpflichtung zu entbinden. Gebin of vnserm hause Grecz am Donnerstage vor Pfingsten noch Ch. geb. 1380 jaren. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 391 1380. 10. Mai. Grätz. — Wenzel und Přemko, Gebrüder und Erbherren von Troppau, versprechen den Bürgern und der Stadt Troppau, da diese ihren Brief versiegelt mit dem grossen Stadtsiegel gegeben haben Peschken Nebowyt von der Ostra und seinen Erben für 200 Mark Prager Gr. polnisch. Zahl, welche sie (die Herzoge) zu ihrer Nothdurft in ihre Kammer genommen, und die nächste Ostern fällig sind, und für den ge- wöhnlichen Zins von je 10 Mark eine Mark, an demselben Tag zu geben, die Stadt mit gesammter Hand zu vertreten und
202 Freienstat notario nostro. Dat. ibidem feria III proxima post festum S. Margarethe virginis gloriose. Orig. im k. Staatsarchive in Breslau. — C. d. Sil. II. 175. 389 1379. 21. Decemb. Grätz. — Wenzel und Přemko Brüder, Erbherren zu Troppau, erklären, dass Paul, Peters des Vogts von Teschen Sohn, dem Troppauer Bürger Reynczko seinen väterlichen Zins von 101/2 Mark von den Kaufkammern und Grundstücken in Troppau übergeben habe, welchen Zins er zur Dotirung des von ihm in der Troppauer Pfarrkirche gegrün- deten Altars zur h. Agnes bestimmte. Die Herzoge bestätigen die vorgenannte Stiftung. Z.: Kuncze von der Wartha unser hauptman, Niczko von Widbach, Jeschko von Domoradowicz, Peter Czuchtindorff, Pecze Wosthube, Lenhart von Widbach, Heynko v. Paulowicz. Gegeb. uf unserem hause Grecz am nesten Mitwoch vor weihnachten. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 390 1380. 10. Mai. Grätz. — Wenzel und Přemko Herzoge, Gebrüder und Erbherren zu Troppau, bekennen, dass die Stadt Troppau sich bei dem Juden Salman (Salomon) zu Ratibor für 117 Mark Mährisch, jede zu 64 Gr. gerechnet, die sie (die Herzoge) in ihre Kammer zu ihrer ,Nothdurft' genommen und die künftige Mitfasten zu zahlen sind, verbürgt habe. Nach diesem Tage will die Stadt von jeder Mark 1/2 Gr. ,Wucher‘ zahlen. Die Her- zoge versprechen die Stadt deswegen zu vertreten und sie bis zur bestimmten Zeit ihrer Verpflichtung zu entbinden. Gebin of vnserm hause Grecz am Donnerstage vor Pfingsten noch Ch. geb. 1380 jaren. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 391 1380. 10. Mai. Grätz. — Wenzel und Přemko, Gebrüder und Erbherren von Troppau, versprechen den Bürgern und der Stadt Troppau, da diese ihren Brief versiegelt mit dem grossen Stadtsiegel gegeben haben Peschken Nebowyt von der Ostra und seinen Erben für 200 Mark Prager Gr. polnisch. Zahl, welche sie (die Herzoge) zu ihrer Nothdurft in ihre Kammer genommen, und die nächste Ostern fällig sind, und für den ge- wöhnlichen Zins von je 10 Mark eine Mark, an demselben Tag zu geben, die Stadt mit gesammter Hand zu vertreten und
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203 ihren Brief an demselben Tag zu ledigen. Geschehen auf un- serm hause Grecz am Donnerstag vor Pfingsten. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 392 1382. 22. März. Troppau. — Přemko Herzog von Troppau bestätigt der Stadt Troppau alle Rechte und Briefe, dié sie von König Otokar, Nikolaus seinem Ahnherrn, Nikolaus seinem Vater und von Johann und Nikolaus seinen Brüdern erhalten hat, besonders den Gebrauch des Magdeburger Rechtes mit Rechtszug nach Breslau. Geben zue Troppaw an dem nechsten Sonabend vor der dominica Judica me noch Ch. geb. 1382 iare. 393 Copialbuch in der Troppauer Museumsbibliothek f. 23. — vgl. Kelle in der Zeitschrift für deutsches Recht und Rechtswissenschaft, 142. Anm. 3. 1382. 11. Octob. Prag. — König Wenzel gestattet dem Bischofe Peter von Olmütz, das Gut Drzewitz und Popowitz in Böhmen von Heinrich v. Merow zu kaufen. U. d. Z.: Herzog Przemko. 394 Pelzel, König Wenzel I. 122. 1382. 19. Nov. — Anna Herzogin von Ratibor und ihr Sohn Johann, Herzog von Troppau und Ratibor, bewilligen auf Bitten des Ritters Pesko von Wissla, dass die Stadt Ratibor den Dominikanern einen Zins von 4 Mark veräussere. Act. et dat. a. d. MCCCLXXXII, in die s. Elyzabeth. Aus einem Copialbuch. — C. d. Sil. II. 182. 395 1383. 16. März. Titschein. — Wocko v. Krawař, oberster Kämmerer der Czude von Olmütz und Herr v. Titschein, und Laczek von Krawař Herr auf Helfenstein bekennen, dass ihnen Herzog Přemko von Troppau für eine gewisse Geldsumme die Veste Grätz sammt Zubehör eingeräumt habe, und geloben nun den Rathmannen und geschworenen Handwerksmeistern der Stadt Troppau, die Festung keinem anderen Fürsten zu über- geben und sie von der Stadt nicht zu trennen. Gegebin czu Thiczin am nestin Montage noch dem Palmentage noch Ch. geb. im 1383 jare. 396 Orig. — nach Tillers Angabe — im fürstl. Lichnowsky'schen Archiv in Kuchelna. 1383. 9. April. Troppau. — Jost Markgraf und Herr von Mähren erklärt und gelobt, dass er, wenn die Lande seines
203 ihren Brief an demselben Tag zu ledigen. Geschehen auf un- serm hause Grecz am Donnerstag vor Pfingsten. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 392 1382. 22. März. Troppau. — Přemko Herzog von Troppau bestätigt der Stadt Troppau alle Rechte und Briefe, dié sie von König Otokar, Nikolaus seinem Ahnherrn, Nikolaus seinem Vater und von Johann und Nikolaus seinen Brüdern erhalten hat, besonders den Gebrauch des Magdeburger Rechtes mit Rechtszug nach Breslau. Geben zue Troppaw an dem nechsten Sonabend vor der dominica Judica me noch Ch. geb. 1382 iare. 393 Copialbuch in der Troppauer Museumsbibliothek f. 23. — vgl. Kelle in der Zeitschrift für deutsches Recht und Rechtswissenschaft, 142. Anm. 3. 1382. 11. Octob. Prag. — König Wenzel gestattet dem Bischofe Peter von Olmütz, das Gut Drzewitz und Popowitz in Böhmen von Heinrich v. Merow zu kaufen. U. d. Z.: Herzog Przemko. 394 Pelzel, König Wenzel I. 122. 1382. 19. Nov. — Anna Herzogin von Ratibor und ihr Sohn Johann, Herzog von Troppau und Ratibor, bewilligen auf Bitten des Ritters Pesko von Wissla, dass die Stadt Ratibor den Dominikanern einen Zins von 4 Mark veräussere. Act. et dat. a. d. MCCCLXXXII, in die s. Elyzabeth. Aus einem Copialbuch. — C. d. Sil. II. 182. 395 1383. 16. März. Titschein. — Wocko v. Krawař, oberster Kämmerer der Czude von Olmütz und Herr v. Titschein, und Laczek von Krawař Herr auf Helfenstein bekennen, dass ihnen Herzog Přemko von Troppau für eine gewisse Geldsumme die Veste Grätz sammt Zubehör eingeräumt habe, und geloben nun den Rathmannen und geschworenen Handwerksmeistern der Stadt Troppau, die Festung keinem anderen Fürsten zu über- geben und sie von der Stadt nicht zu trennen. Gegebin czu Thiczin am nestin Montage noch dem Palmentage noch Ch. geb. im 1383 jare. 396 Orig. — nach Tillers Angabe — im fürstl. Lichnowsky'schen Archiv in Kuchelna. 1383. 9. April. Troppau. — Jost Markgraf und Herr von Mähren erklärt und gelobt, dass er, wenn die Lande seines
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.„ 204 lieben Oheims Herzog Premko's von Troppau an ihn fallen sollten, nach Laut der Briefe, die er von ihm hat, die edlen Herren Woko und Laczko von Krawař, andere Landleute und auch die Stadt Troppau von allen Verpflichtungen, die sie wegen der Geldschulden des H. Přemko eingegangen, lösen werde. Geben czu Troppaw noch Ch. geb. 1383 jare, des nechsten Donerstages noch dem Suntag als man Misericordia domini singet. 397 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1383. 24. April. Fulnek. — Benesch von Krawař, des röm. Königs Kämmerer, verkauft den Bürgern von Wagstadt und den Leuten von Radotyn (Radnitz) den Anfall und anderes Sterbgut, welches früher die Herrschaft besessen und genommen, für 100 Mark Mährisch. — Den ganzen Betrag und 3 Jahre Geschossfreiheit erhält die Stadt, damit die Stadtmauer ganz vollendet würde. Ferner verleiht er ihnen das freie Testirungs- recht und verbietet die Stiftung von Seelgeräthen auf unbe- wegliche Habe ,wen die Stadt davon abnimmt und verdirbt’. Letztere dürfen nur mit baarem Gelde oder fahrender Habe errichtet werden. Zu besserer Bekräftigung hat auch Woko von Krawař Kämmerer der Olmützer Czude, sein Bruder, sein Insiegel angehängt. Geben zu Fulnek an St. Georgitag nach Ch. geb. 1383 jahre. Orig. im Stadtarchiv zu Wagstadt. 398 1383. 10. November. Oppeln. — Ladislaus Herzog v. Oppeln etc. macht bekannt, dass er seinen Vettern, Johann Bischof v. Poznaw und Bolko, Heinrich und Bernhard Herzogen v. Oppeln, das Land Sossneschowicz (Kieferstädtel), welches er vormals von Herzog Přemko von Troppau um 11000 Mark gelöst habe, gegen andére Zugeständnisse über- lassen habe. Geben czu Opul an sant Mertens abend des hei- ligen beichtigers nach gotes geb. 1383. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 201. 399 1385. 4. April. Leobschütz. — Conrad II. und Conrad III. Herzoge von Oels und Kosel geloben dem Herzoge Premko von Troppau alles, was Herzog Nikolaus (v. Leobschütz) ihnen versetzt hat, nämlich die Stadt Leobschütz, das Haus Edelstein mit der Stadt Zuckmantel, das Haus Landek mit der Stadt
.„ 204 lieben Oheims Herzog Premko's von Troppau an ihn fallen sollten, nach Laut der Briefe, die er von ihm hat, die edlen Herren Woko und Laczko von Krawař, andere Landleute und auch die Stadt Troppau von allen Verpflichtungen, die sie wegen der Geldschulden des H. Přemko eingegangen, lösen werde. Geben czu Troppaw noch Ch. geb. 1383 jare, des nechsten Donerstages noch dem Suntag als man Misericordia domini singet. 397 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1383. 24. April. Fulnek. — Benesch von Krawař, des röm. Königs Kämmerer, verkauft den Bürgern von Wagstadt und den Leuten von Radotyn (Radnitz) den Anfall und anderes Sterbgut, welches früher die Herrschaft besessen und genommen, für 100 Mark Mährisch. — Den ganzen Betrag und 3 Jahre Geschossfreiheit erhält die Stadt, damit die Stadtmauer ganz vollendet würde. Ferner verleiht er ihnen das freie Testirungs- recht und verbietet die Stiftung von Seelgeräthen auf unbe- wegliche Habe ,wen die Stadt davon abnimmt und verdirbt’. Letztere dürfen nur mit baarem Gelde oder fahrender Habe errichtet werden. Zu besserer Bekräftigung hat auch Woko von Krawař Kämmerer der Olmützer Czude, sein Bruder, sein Insiegel angehängt. Geben zu Fulnek an St. Georgitag nach Ch. geb. 1383 jahre. Orig. im Stadtarchiv zu Wagstadt. 398 1383. 10. November. Oppeln. — Ladislaus Herzog v. Oppeln etc. macht bekannt, dass er seinen Vettern, Johann Bischof v. Poznaw und Bolko, Heinrich und Bernhard Herzogen v. Oppeln, das Land Sossneschowicz (Kieferstädtel), welches er vormals von Herzog Přemko von Troppau um 11000 Mark gelöst habe, gegen andére Zugeständnisse über- lassen habe. Geben czu Opul an sant Mertens abend des hei- ligen beichtigers nach gotes geb. 1383. Registr. S. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. 201. 399 1385. 4. April. Leobschütz. — Conrad II. und Conrad III. Herzoge von Oels und Kosel geloben dem Herzoge Premko von Troppau alles, was Herzog Nikolaus (v. Leobschütz) ihnen versetzt hat, nämlich die Stadt Leobschütz, das Haus Edelstein mit der Stadt Zuckmantel, das Haus Landek mit der Stadt
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205 Hultschin und das Haus Lobenstein herauszugeben, wenn er oder seine Erben sie von der Bürgschaft, die sie für ihren Oheim Nikolaus gelobt, lösen. Auch versprechen sie die Veste Meidburg und die Stadt Kranowitz und andere Güter, die sie als Pfand innehalten für das Leibgedinge von Herzog Nikolaus. Mutter, abzutreten, wenn ihnen die 2500 Mark und das ver- baute Geld nach Herzog Nikolaus' Tode zurückerstattet werden. Geben zu Lubschitz, am dienstag nach Ostern. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 70. 400 1385. 25. April. Fulnek. — Benesch v. Krawař Herr zu Krummau gestattet der Stadt Fulnek, den Stadtgraben zum Ansetzen von Fischen benutzen zu dürfen. Am Tage des h. Markus des Ewang. Regest bei Tiller. 401 1389. 8. Jänner. Hotzenplotz. — Nikolaus Bischof v. Ol- mütz schliesst mit Wenzel Bischof v. Breslau und den Herzo- gen Ludwig v. Brieg, Ladislaus v. Oppeln, Premko und Se- mowit v. Teschen, Conrad v. Oels, Heinrich v. Brieg, Ruprecht v. Liegnitz, Nikolaus v. Troppau (Leobschütz), Heinrich von Glogau, dem jüngern Conrad v. Oels, Heinrich v. Freistadt, Přemko v. Troppau, Bolko v. Oppeln ein Bündniss zur Er- haltung des Landfriedens und zur Bestrafung von Räubereien. Am nächsten Freitage nach dem Obristen tag. 402 Orig, im erzb. Archiv in Kremsir. — Regest in Wolny, Excommuni- cation des Markgrafen Procop etc. Archiv f. östr. Geschichte VIII. 183. 1389. 15. Jänner. Jaktar. — Nikolaus Bischof v. Olmütz verleiht allen, welche den feierlichen Messen in der Tropp. Pfarrkirche am Donnerstag zu Ehren corporis Christi und an Samstagen zu Ehren der h. Jungfrau beiwohnen, einen Ablass von 40 Tagen. Datum in Jecter a. d. MCCCLXXXIX, feria VI proxima post octavas Epiphanie. Orig, im Stadtarchiv in Troppau. 403 1389. 28. Sept.—5. Oct. Olmütz. — Nikolaus Bischof v. Olmütz gestattet Benesch von Krawař, alias de Krumnaw, könig- lichem Kämmerer, die Pfarrkirche in Fulnek in ein Chorherren- stift des Augustiner-Ordens umwandeln zu dürfen. Das Capitel 1Bei Troppau (mähr. Enclave).
205 Hultschin und das Haus Lobenstein herauszugeben, wenn er oder seine Erben sie von der Bürgschaft, die sie für ihren Oheim Nikolaus gelobt, lösen. Auch versprechen sie die Veste Meidburg und die Stadt Kranowitz und andere Güter, die sie als Pfand innehalten für das Leibgedinge von Herzog Nikolaus. Mutter, abzutreten, wenn ihnen die 2500 Mark und das ver- baute Geld nach Herzog Nikolaus' Tode zurückerstattet werden. Geben zu Lubschitz, am dienstag nach Ostern. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 70. 400 1385. 25. April. Fulnek. — Benesch v. Krawař Herr zu Krummau gestattet der Stadt Fulnek, den Stadtgraben zum Ansetzen von Fischen benutzen zu dürfen. Am Tage des h. Markus des Ewang. Regest bei Tiller. 401 1389. 8. Jänner. Hotzenplotz. — Nikolaus Bischof v. Ol- mütz schliesst mit Wenzel Bischof v. Breslau und den Herzo- gen Ludwig v. Brieg, Ladislaus v. Oppeln, Premko und Se- mowit v. Teschen, Conrad v. Oels, Heinrich v. Brieg, Ruprecht v. Liegnitz, Nikolaus v. Troppau (Leobschütz), Heinrich von Glogau, dem jüngern Conrad v. Oels, Heinrich v. Freistadt, Přemko v. Troppau, Bolko v. Oppeln ein Bündniss zur Er- haltung des Landfriedens und zur Bestrafung von Räubereien. Am nächsten Freitage nach dem Obristen tag. 402 Orig, im erzb. Archiv in Kremsir. — Regest in Wolny, Excommuni- cation des Markgrafen Procop etc. Archiv f. östr. Geschichte VIII. 183. 1389. 15. Jänner. Jaktar. — Nikolaus Bischof v. Olmütz verleiht allen, welche den feierlichen Messen in der Tropp. Pfarrkirche am Donnerstag zu Ehren corporis Christi und an Samstagen zu Ehren der h. Jungfrau beiwohnen, einen Ablass von 40 Tagen. Datum in Jecter a. d. MCCCLXXXIX, feria VI proxima post octavas Epiphanie. Orig, im Stadtarchiv in Troppau. 403 1389. 28. Sept.—5. Oct. Olmütz. — Nikolaus Bischof v. Olmütz gestattet Benesch von Krawař, alias de Krumnaw, könig- lichem Kämmerer, die Pfarrkirche in Fulnek in ein Chorherren- stift des Augustiner-Ordens umwandeln zu dürfen. Das Capitel 1Bei Troppau (mähr. Enclave).
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206 gibt dazu seine Zustimmung. Dat. Olomuc a. d. MCCCLXXXIX, in octava sancti Wenceslai martyris nostri patroni. Hormayrs Archiv f. Gesch. etc. 1833. Urkundenblatt p. 17. 404 1389. 29. Sept. Krummau. — Benesch v. Krawař, Herr in Krummau, romani regis camere magister, stiftet zu seinem und seiner Eltern Dirslaus und Elisabeth, sowie des Jeschko von Krawař Seelenheil und um das Unrecht, das er vielleicht durch den Besitz fremden Gutes gethan, wieder gut zu machen, in seiner Stadt Fulnek das Kloster der Chorherren vom Orden des h. Augustin mit Einwilligung seiner Söhne Benesch und Johann v. Krawař und des Olmützer Bischofs Nikolaus. Er dotirt die neue Stiftung mit Tyrn, ausgenommen was sein Le- hensmann dort besitzt (vgl. Nr. 408.), mit Gilowetz (Eulowitz), den Einkünften der Salzbänke in Fulnek, einem Garten am Schlossberge, einem Walde bei Tyrn. Dagegen behält er sich, vor die königlichen Steuern und 24 Groschen von jedem Lahne von den Richtern, die Chorherren dagegen verpflichten sich, den Jahrestag seines seligen Bruders Dirslaus und künftig den seinen zu feiern. Sämmtliche Familienmitglieder: Benesch und seine Söhne Benesch und Johann, Laschko v. Helfenstein, Bru- der des Benesch, Petrus v. Krawař Herr auf Plumau, der Oheim, geloben dies festzuhalten und in die Troppauer Land- tafel eintragen zu lassen. Dat. Chrumpnaw a. d. MCCCLXXXIX, in die sancti Michaelis archangeli. 405 Eine vidimirte Abschrift von 1542 im Fulneker Pfarrarchiv. — Hor- mayrs Archiv 1833, Urkundenblatt p. 6. 1390. 1. März. Jägerndorf. — Jost Markgraf v. Mähren gestattet der Stadt Jägerndorf, nachdem er sie ,gnädiglich wieder in unser Macht empfangen‘ habe, Zollfreiheit für ihre Güter in ganz Mähren. Geben zu Jägerndorf nach Christi geburt 1390 jahr, an dem nechsten Dienstag nach dem Sontag Reminiscere. 406 Einf. Copie bei Tiller. 1391. 7. Juli. Olmütz. — Markgraf Jost und Bischof Ni- kolaus von Olmütz entscheiden als Schiedsrichter zwischen dem Capitel und H. Nikolaus v. Troppau (Leobschütz), dass alle Misshelligkeiten zwischen beiden Theilen aufhören sollen, den Unterthanen des Capitels gestattet sei, die Märkte der Städte etc.
206 gibt dazu seine Zustimmung. Dat. Olomuc a. d. MCCCLXXXIX, in octava sancti Wenceslai martyris nostri patroni. Hormayrs Archiv f. Gesch. etc. 1833. Urkundenblatt p. 17. 404 1389. 29. Sept. Krummau. — Benesch v. Krawař, Herr in Krummau, romani regis camere magister, stiftet zu seinem und seiner Eltern Dirslaus und Elisabeth, sowie des Jeschko von Krawař Seelenheil und um das Unrecht, das er vielleicht durch den Besitz fremden Gutes gethan, wieder gut zu machen, in seiner Stadt Fulnek das Kloster der Chorherren vom Orden des h. Augustin mit Einwilligung seiner Söhne Benesch und Johann v. Krawař und des Olmützer Bischofs Nikolaus. Er dotirt die neue Stiftung mit Tyrn, ausgenommen was sein Le- hensmann dort besitzt (vgl. Nr. 408.), mit Gilowetz (Eulowitz), den Einkünften der Salzbänke in Fulnek, einem Garten am Schlossberge, einem Walde bei Tyrn. Dagegen behält er sich, vor die königlichen Steuern und 24 Groschen von jedem Lahne von den Richtern, die Chorherren dagegen verpflichten sich, den Jahrestag seines seligen Bruders Dirslaus und künftig den seinen zu feiern. Sämmtliche Familienmitglieder: Benesch und seine Söhne Benesch und Johann, Laschko v. Helfenstein, Bru- der des Benesch, Petrus v. Krawař Herr auf Plumau, der Oheim, geloben dies festzuhalten und in die Troppauer Land- tafel eintragen zu lassen. Dat. Chrumpnaw a. d. MCCCLXXXIX, in die sancti Michaelis archangeli. 405 Eine vidimirte Abschrift von 1542 im Fulneker Pfarrarchiv. — Hor- mayrs Archiv 1833, Urkundenblatt p. 6. 1390. 1. März. Jägerndorf. — Jost Markgraf v. Mähren gestattet der Stadt Jägerndorf, nachdem er sie ,gnädiglich wieder in unser Macht empfangen‘ habe, Zollfreiheit für ihre Güter in ganz Mähren. Geben zu Jägerndorf nach Christi geburt 1390 jahr, an dem nechsten Dienstag nach dem Sontag Reminiscere. 406 Einf. Copie bei Tiller. 1391. 7. Juli. Olmütz. — Markgraf Jost und Bischof Ni- kolaus von Olmütz entscheiden als Schiedsrichter zwischen dem Capitel und H. Nikolaus v. Troppau (Leobschütz), dass alle Misshelligkeiten zwischen beiden Theilen aufhören sollen, den Unterthanen des Capitels gestattet sei, die Märkte der Städte etc.
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207 zu besuchen, dass der Herzog auf den Gütern des Capitels keine Stationen machen und sich jeder Beschädigung der Per- sonen und Sachen enthalten solle. Am Freitag nach St. Procop. 407 Orig. im Domcapitel-Archiv in Olmütz. — Regest bei Wolny, Excommu- nication etc. Archiv VIII. 186. 1391. 10. Dec. Fulnek. — Alschiko v. Brandeis schenkt zu seinem, seiner Gemahlin Agnes und seiner Vorfahren See- lenheil dem Augustiner-Kloster in Fulnek 5 Zinslahne in Tirn mit allem Zubehör; Johann der Probst und der ganze Convent sichern dem Geber den Antheil an allen Andachtsübungen, Feier seines Todestages etc. zu. Dat. et actum a. d. MCCCXCI loco prenotato, decima die mensis Decembris. Hormayrs Archiv 1833. Urkundenblatt p. 23. — vgl. Nr. 389. 408 1394. 9. Juli. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Leob- schütz stirbt.! — Leobschütz fällt an H. Přemko von Troppau. vgl. Nr. 400. 409 1 Aus seiner Regierungszeit haben sich folgende Urkunden erhalten: 1380. 24. August. Leobschütz. — Nikolaus bestätigt dem Andreas Birke- ner den Besitz der Vogtei. Z.: Zifrid von Krenowitz, Lenhart dy czit marschalk vnd ich herre Jenko schreiber, Wilhelm houptman vnd Heynko Skalitz vnd Petir von Lobenstein vnd Hanuschko v. Slewitz. — Geben an Bartholomei. — Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. 1383. 11. Nov. Leobschütz. — Derselbe verkauft den Zehnten viererlei Getreides von 2 grossen Huben vor dem Niederthore an den Pfarrer Niklas von Crucigersdorf zu einer Altarstiftung. — Z.: Leupolt v. Nichterwicz Comthur zu Leobschütz, Jacob v. Breslau Pfarrer zu Leobschütz, Jenko Pfarrer zu Kranowitz, Otto Stosch unser Hauptmann, Seifrid v. Kranowitz, Hanko von dem Taubenstein, Mathias Mollheim, Leonard von Cowin, Heinrich Stoss, Hensil Stoss und Eberhard Stacha unser Hofschreiber. — Am Tage des h. Martin. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 235. 1383. 3. Dec. Leobschütz. — Derselbe erlässt der Stadt Leobschütz allen Zins von Bauten, Stiften, dem Kaufhause etc. und schenkt derselben das Dorf Heinzendorf. Z.: Otto Stoss, Seifrid v. Kranowitz, Mathaeus Waltheim, Seifrid v. Barut, Jänke Pfarrer zu Kranowicz, Nicol. Stoss v. Gotfridsdorf, Hensel Stoss und Leonard v. Krappitz. — Donnerstag vor St. Nicolaustag. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 131. 1383. 4. Dec. Leobschütz. — Derselbe erklärt, dass er seiner Stadt Leobschütz 12 Gewandkammern für 200 Mark Prag. Gr. verkauft habe, von denen sie einen jährlichen Zins von 12 Gr. beziehen sollen, da nie-
207 zu besuchen, dass der Herzog auf den Gütern des Capitels keine Stationen machen und sich jeder Beschädigung der Per- sonen und Sachen enthalten solle. Am Freitag nach St. Procop. 407 Orig. im Domcapitel-Archiv in Olmütz. — Regest bei Wolny, Excommu- nication etc. Archiv VIII. 186. 1391. 10. Dec. Fulnek. — Alschiko v. Brandeis schenkt zu seinem, seiner Gemahlin Agnes und seiner Vorfahren See- lenheil dem Augustiner-Kloster in Fulnek 5 Zinslahne in Tirn mit allem Zubehör; Johann der Probst und der ganze Convent sichern dem Geber den Antheil an allen Andachtsübungen, Feier seines Todestages etc. zu. Dat. et actum a. d. MCCCXCI loco prenotato, decima die mensis Decembris. Hormayrs Archiv 1833. Urkundenblatt p. 23. — vgl. Nr. 389. 408 1394. 9. Juli. Leobschütz. — Nikolaus Herzog von Leob- schütz stirbt.! — Leobschütz fällt an H. Přemko von Troppau. vgl. Nr. 400. 409 1 Aus seiner Regierungszeit haben sich folgende Urkunden erhalten: 1380. 24. August. Leobschütz. — Nikolaus bestätigt dem Andreas Birke- ner den Besitz der Vogtei. Z.: Zifrid von Krenowitz, Lenhart dy czit marschalk vnd ich herre Jenko schreiber, Wilhelm houptman vnd Heynko Skalitz vnd Petir von Lobenstein vnd Hanuschko v. Slewitz. — Geben an Bartholomei. — Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. 1383. 11. Nov. Leobschütz. — Derselbe verkauft den Zehnten viererlei Getreides von 2 grossen Huben vor dem Niederthore an den Pfarrer Niklas von Crucigersdorf zu einer Altarstiftung. — Z.: Leupolt v. Nichterwicz Comthur zu Leobschütz, Jacob v. Breslau Pfarrer zu Leobschütz, Jenko Pfarrer zu Kranowitz, Otto Stosch unser Hauptmann, Seifrid v. Kranowitz, Hanko von dem Taubenstein, Mathias Mollheim, Leonard von Cowin, Heinrich Stoss, Hensil Stoss und Eberhard Stacha unser Hofschreiber. — Am Tage des h. Martin. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 235. 1383. 3. Dec. Leobschütz. — Derselbe erlässt der Stadt Leobschütz allen Zins von Bauten, Stiften, dem Kaufhause etc. und schenkt derselben das Dorf Heinzendorf. Z.: Otto Stoss, Seifrid v. Kranowitz, Mathaeus Waltheim, Seifrid v. Barut, Jänke Pfarrer zu Kranowicz, Nicol. Stoss v. Gotfridsdorf, Hensel Stoss und Leonard v. Krappitz. — Donnerstag vor St. Nicolaustag. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 131. 1383. 4. Dec. Leobschütz. — Derselbe erklärt, dass er seiner Stadt Leobschütz 12 Gewandkammern für 200 Mark Prag. Gr. verkauft habe, von denen sie einen jährlichen Zins von 12 Gr. beziehen sollen, da nie-
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208 1394. 10. Juli. Leobschütz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz erklärt, dass sein verstorbener Bruder Herzog Nikolaus in der Pfarrkirche zu Leobschütz einen Altar zu Ehren des h. Johann des Täufers und des h. Sigmund gestiftet, mit 10 Mark Mährisch dotirt und denselben dem Al- taristen Symon, seinem Kaplan, übertragen habe. H. Nikolaus habe aber die Stiftung nicht ausgeführt, deshalb bestätigt er das Seelgeräthe, übergibt den Altar dem Symon mit der Ver- pflichtung wöchentlich 4 Messen zu lesen, und behält sich und seinen Nachkommen das Patronatsrecht vor. Gegebin ezu Lup- schicz noch C. geb. 1394 iare an dem nesten Freitag vor sant Margarethentag und an dem nestin Donirstag do fur noch mittemtage ist tot das tewer edil blut herezog Niclas dem got gnade. 410 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1394. 9. Sept. Troppau. — Michael v. Deutschbrod, Prie- ster des deutschen Ordens und Pfarrer zu St. Maria, erklärt, mand Tuch innerhalb der Bannmeile schneiden soll, als der, welcher Zins von den Kammern zahlt. Z.: Bawor v. Nassiedl, Stefan v. Würben, Otto Stoss, Hanke v. Lobenstein, Hansel Stoss, Niclas Stoss von Gotschalks- dorf (Gotschdorf), Leonard v. Krappitz und Eberhard v. Stachau Hof- schreiber. — Am Tage der h. Barbara. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 129. 1385. 14. Mai. — Derselbe verkauft dem Hans Richil ein Haus in Leobschütz gegenüber dem Chore der Kirche und stattet dasselbe mit meh- reren Freiheiten aus. Z.: Seiffrid von Crenewitz, Janke Pfarrer zu Cre- newitz, Heinrich Stoss, Otto Stoss der Junge, Lenhart v. Crappitz und Wilhelm v. Lubschicz. — An dem negsten Sontage vor Pfingsten. — In einem Vidimus von 1450 im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Kleiber, Leob- schütz (II.) p. 22. 1385. 20. Mai. Oels. — Derselbe verspricht seine Stadt Leobschütz, die er wegen seiner Geldschulden versetzt hat, von allen Gelübden zu lösen. — An dem h. Pfingstabend. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 133. 1388. 27. Febr. Leobschütz. — Die Rathmanne der Stadt Leobschütz verkaufen mit Zustimmung des Herzogs Nikolaus und mit Rath der Schöppen und Handwerksmeister die Mühle vor dem Niederthore ihrem Vogte An- dreas Birkener. — Donnerstag vor Oculi. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 282. 1389. — Herzog Nikolaus bestätigt die Schenkung einiger Felder von Seiten mehrerer Leobschützer Bürger an das St. Claren-Kloster in Trop- pau. — Böhm. Extr. im Tropp. Landesarchiv nach Tiller.
208 1394. 10. Juli. Leobschütz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz erklärt, dass sein verstorbener Bruder Herzog Nikolaus in der Pfarrkirche zu Leobschütz einen Altar zu Ehren des h. Johann des Täufers und des h. Sigmund gestiftet, mit 10 Mark Mährisch dotirt und denselben dem Al- taristen Symon, seinem Kaplan, übertragen habe. H. Nikolaus habe aber die Stiftung nicht ausgeführt, deshalb bestätigt er das Seelgeräthe, übergibt den Altar dem Symon mit der Ver- pflichtung wöchentlich 4 Messen zu lesen, und behält sich und seinen Nachkommen das Patronatsrecht vor. Gegebin ezu Lup- schicz noch C. geb. 1394 iare an dem nesten Freitag vor sant Margarethentag und an dem nestin Donirstag do fur noch mittemtage ist tot das tewer edil blut herezog Niclas dem got gnade. 410 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1394. 9. Sept. Troppau. — Michael v. Deutschbrod, Prie- ster des deutschen Ordens und Pfarrer zu St. Maria, erklärt, mand Tuch innerhalb der Bannmeile schneiden soll, als der, welcher Zins von den Kammern zahlt. Z.: Bawor v. Nassiedl, Stefan v. Würben, Otto Stoss, Hanke v. Lobenstein, Hansel Stoss, Niclas Stoss von Gotschalks- dorf (Gotschdorf), Leonard v. Krappitz und Eberhard v. Stachau Hof- schreiber. — Am Tage der h. Barbara. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 129. 1385. 14. Mai. — Derselbe verkauft dem Hans Richil ein Haus in Leobschütz gegenüber dem Chore der Kirche und stattet dasselbe mit meh- reren Freiheiten aus. Z.: Seiffrid von Crenewitz, Janke Pfarrer zu Cre- newitz, Heinrich Stoss, Otto Stoss der Junge, Lenhart v. Crappitz und Wilhelm v. Lubschicz. — An dem negsten Sontage vor Pfingsten. — In einem Vidimus von 1450 im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Kleiber, Leob- schütz (II.) p. 22. 1385. 20. Mai. Oels. — Derselbe verspricht seine Stadt Leobschütz, die er wegen seiner Geldschulden versetzt hat, von allen Gelübden zu lösen. — An dem h. Pfingstabend. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 133. 1388. 27. Febr. Leobschütz. — Die Rathmanne der Stadt Leobschütz verkaufen mit Zustimmung des Herzogs Nikolaus und mit Rath der Schöppen und Handwerksmeister die Mühle vor dem Niederthore ihrem Vogte An- dreas Birkener. — Donnerstag vor Oculi. — Orig. ebenda. — Minsberg p. 282. 1389. — Herzog Nikolaus bestätigt die Schenkung einiger Felder von Seiten mehrerer Leobschützer Bürger an das St. Claren-Kloster in Trop- pau. — Böhm. Extr. im Tropp. Landesarchiv nach Tiller.
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209 dass Herzog Přemko zu seinem und seiner Vorfahren See- lenheile mit seinem und seiner Brüder Johannis de Vitis, Jo- hannis dicti Reysenkitel de Nouadomo (Neuhaus), Hermanni de Novadomo et Pauli Muzyk de Oppauia Einvernehmen eine Capelle zum h. Kreuz, in dem Gebiete der obgenannten Kirche gelegen, gegründet habe. Damit aber der Pfarrer zu St. Maria dadurch keinen Schaden erleide, habe Herzog Přemko letzterer Kirche einen Wald bei Witkenstein (Wigstein) zum Besitze überlassen, weshalb er verspreche den Capellan der Kreuzcapelle in nichts hindern zu wollen. Actum et datum Oppavie a. d. MCCCXCIV, feria IV proxima post festum na- tivitatis Marie virginis gloriose. 411 Orig, im Troppauer Stadtarchiv. 1395. 30. Juni. Leobschütz. — Přemko Herzog v. Troppau bewilligt den Bürgern der Stadt Leobschütz in der Pfarrkirche daselbst einen Altar zu Ehren der h. Katharina, Anna und Hedwig errichten zu dürfen. Unter die Verpflichtungen des Altarherrn ist auch die, für seinen verstorbenen Bruder Herzog Nikolaus ein Anniversarium zu feiern, aufgenommen. Z.: Len- hard von Crapicz, Bernhard von Bibersteyne, Conrad Stossche v. Brenicz, Petir von der Legnaw, Petir Czochtindorff, Petir Fras und her Symon altarista ezu Lupschicz, Notar. Geben czu Lubschiz an der Mittwoch vor vnsir lieben frawn tag visi- tationis. 412 Orig. im Leobschützer Stadtarchiv. — Minsberg p. 239. 1395. 8. Juli. Leobschütz. — Peter v. Wansau Comthur und Pfarrer in Leobschütz berichtet dem Bischofe Nikolaus v. Olmütz, dass Herr Heinrich Vogt, Nikolaus Puschel und Petrus Vector Bürger daselbst mit seiner Einwilligung einen Altar zu Ehren der h. Maria, Katharina und Anna in der Pfarrkirche errichtet haben, sich für Lebenszeit das Präsentationsrecht vor- behalten, das nach ihrem Tode an den Stadtrath übergehen soll, und den Priester Peter Prause aus Gleiwitz präsentiren. Dat. feria V ante festum Margarethe. — Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 241. 413 1395. 9. Juli. Leobschütz. — Die Rathmanne der Stadt Leobschütz erklären, dass sie den ehrbaren Mitbürgern Hein- rich Vogt zu Leobschütz, Gregor Nikolaus Puschel und Peter Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 14
209 dass Herzog Přemko zu seinem und seiner Vorfahren See- lenheile mit seinem und seiner Brüder Johannis de Vitis, Jo- hannis dicti Reysenkitel de Nouadomo (Neuhaus), Hermanni de Novadomo et Pauli Muzyk de Oppauia Einvernehmen eine Capelle zum h. Kreuz, in dem Gebiete der obgenannten Kirche gelegen, gegründet habe. Damit aber der Pfarrer zu St. Maria dadurch keinen Schaden erleide, habe Herzog Přemko letzterer Kirche einen Wald bei Witkenstein (Wigstein) zum Besitze überlassen, weshalb er verspreche den Capellan der Kreuzcapelle in nichts hindern zu wollen. Actum et datum Oppavie a. d. MCCCXCIV, feria IV proxima post festum na- tivitatis Marie virginis gloriose. 411 Orig, im Troppauer Stadtarchiv. 1395. 30. Juni. Leobschütz. — Přemko Herzog v. Troppau bewilligt den Bürgern der Stadt Leobschütz in der Pfarrkirche daselbst einen Altar zu Ehren der h. Katharina, Anna und Hedwig errichten zu dürfen. Unter die Verpflichtungen des Altarherrn ist auch die, für seinen verstorbenen Bruder Herzog Nikolaus ein Anniversarium zu feiern, aufgenommen. Z.: Len- hard von Crapicz, Bernhard von Bibersteyne, Conrad Stossche v. Brenicz, Petir von der Legnaw, Petir Czochtindorff, Petir Fras und her Symon altarista ezu Lupschicz, Notar. Geben czu Lubschiz an der Mittwoch vor vnsir lieben frawn tag visi- tationis. 412 Orig. im Leobschützer Stadtarchiv. — Minsberg p. 239. 1395. 8. Juli. Leobschütz. — Peter v. Wansau Comthur und Pfarrer in Leobschütz berichtet dem Bischofe Nikolaus v. Olmütz, dass Herr Heinrich Vogt, Nikolaus Puschel und Petrus Vector Bürger daselbst mit seiner Einwilligung einen Altar zu Ehren der h. Maria, Katharina und Anna in der Pfarrkirche errichtet haben, sich für Lebenszeit das Präsentationsrecht vor- behalten, das nach ihrem Tode an den Stadtrath übergehen soll, und den Priester Peter Prause aus Gleiwitz präsentiren. Dat. feria V ante festum Margarethe. — Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 241. 413 1395. 9. Juli. Leobschütz. — Die Rathmanne der Stadt Leobschütz erklären, dass sie den ehrbaren Mitbürgern Hein- rich Vogt zu Leobschütz, Gregor Nikolaus Puschel und Peter Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 14
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210 Vector 5 Mark Prager Gr. jährlichen Zins zur Dotirung des von ihnen errichteten Altars verkauft haben. Geben am näch- sten Fréitag vor s. Margarethen tag. Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 243. 414 1395. 16. Dec. Freiburg. — Nikolaus Bischof v. Olmütz bestätigt die Errichtung eines Altars in der Leobschützer Pfarr- kirche von Seiten 3 Bürger. Dat. in Friburg feria V proxima ante festum s. Thomae apostoli. Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg 242. 415 1395. 17. Dec. Freiburg. — Derselbe setzt als Altarherrn in Leobschütz den Priester Peter Prause ein. Orig. ebendaselbst. — vgl. Nr. 414. 416 1396. 5. August. Oppeln. — Bolko und Bernhard Her- zoge von Oppeln schliessen für sich und ihren abwesenden Bruder Johann Bischof von Camin Frieden mit dem Könige von Polen durch Vermittlung des Bischofs Wenzel von Breslau, Conrads Herzogs von Oels und Kosel und Herzog Přemko's v. Troppau, die mit Herzog Ludwig von Brieg den Frieden ga- rantiren. Datum ante Opol die dominica in crastino s. Do- minici confessoris anno d. MCCCXCVI. Dogiel, C. d. Pol. I. 539. — Sommersberg I. 1009. 417 1397. 21. August. Lukau. — Johann v. Sternberg alias de Lukau und Marquard v. Sternberg, die Erben Peters v. Sternberg, versprechen in die Hände des Markgrafen Jost, Přemko's Herzogs von Troppau, Peters v. Krawař alias v. Plumlow und Heinrichs v. Schönwald die Schulden des Te- stators bis künftigen Georgstag zu zahlen. D. Lukaw a. d. MCCCXCVII, feria III ante festum s. Bartholomei. Dobner, Mon. IV. 388. 418 1399. 10. Mai. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass er nebst dem Herzoge Albrecht von Oesterreich alle Sachen, die zwischen den Herzogen Wilhelm von Oesterreich und Nikolaus von Troppau und Ratibor wegen des ,Glefenrynnens‘ entstanden und verlaufen sind, freundlich beigelegt und das Glefenrynnen gütlich ganz und gar abge- nommen hat. Gebin zu Troppaw am nesten Sonnobind noch der auffart unseres herren noch gotis geb. 1399 jare. 419
210 Vector 5 Mark Prager Gr. jährlichen Zins zur Dotirung des von ihnen errichteten Altars verkauft haben. Geben am näch- sten Fréitag vor s. Margarethen tag. Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 243. 414 1395. 16. Dec. Freiburg. — Nikolaus Bischof v. Olmütz bestätigt die Errichtung eines Altars in der Leobschützer Pfarr- kirche von Seiten 3 Bürger. Dat. in Friburg feria V proxima ante festum s. Thomae apostoli. Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg 242. 415 1395. 17. Dec. Freiburg. — Derselbe setzt als Altarherrn in Leobschütz den Priester Peter Prause ein. Orig. ebendaselbst. — vgl. Nr. 414. 416 1396. 5. August. Oppeln. — Bolko und Bernhard Her- zoge von Oppeln schliessen für sich und ihren abwesenden Bruder Johann Bischof von Camin Frieden mit dem Könige von Polen durch Vermittlung des Bischofs Wenzel von Breslau, Conrads Herzogs von Oels und Kosel und Herzog Přemko's v. Troppau, die mit Herzog Ludwig von Brieg den Frieden ga- rantiren. Datum ante Opol die dominica in crastino s. Do- minici confessoris anno d. MCCCXCVI. Dogiel, C. d. Pol. I. 539. — Sommersberg I. 1009. 417 1397. 21. August. Lukau. — Johann v. Sternberg alias de Lukau und Marquard v. Sternberg, die Erben Peters v. Sternberg, versprechen in die Hände des Markgrafen Jost, Přemko's Herzogs von Troppau, Peters v. Krawař alias v. Plumlow und Heinrichs v. Schönwald die Schulden des Te- stators bis künftigen Georgstag zu zahlen. D. Lukaw a. d. MCCCXCVII, feria III ante festum s. Bartholomei. Dobner, Mon. IV. 388. 418 1399. 10. Mai. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass er nebst dem Herzoge Albrecht von Oesterreich alle Sachen, die zwischen den Herzogen Wilhelm von Oesterreich und Nikolaus von Troppau und Ratibor wegen des ,Glefenrynnens‘ entstanden und verlaufen sind, freundlich beigelegt und das Glefenrynnen gütlich ganz und gar abge- nommen hat. Gebin zu Troppaw am nesten Sonnobind noch der auffart unseres herren noch gotis geb. 1399 jare. 419
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211 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — Lichnowsky, Regest Nr. 1399. 1402. 16. Juli. Breslau. — Wenzel Bischof v. Breslau, die Herzoge Přemko v. Teschen, Conrad v. Oels, Ruprecht v. Liegnitz, Přemko v. Troppau, Bolko und Bernhard v. Oppeln, Offka v. Oppeln, Heinrich v. Lüben, Hanns v. Auschwitz, Ludwig v. Brieg, Hanns v. Glogau und die Städte Breslau, Neumarkt und Namslau schliessen einen Bund, bei ihrem Könige Wenzel getreulich und fest zu stehen, Ruhe im Lande zu schaffen und die Räuber und Uebelthäter zu vertilgen. Dazu bestimmen sie den Beitrag eines jeden (H. Přemko 6 Glefen und 6 Schützen) und wählen Ruprecht v. Liegnitz und Bern- hard v. Falkenberg zu Vorstehern. Geben in Bresslaw am Montage vor S. Maria Magdalenen tag nach Christi geburth 1402. 420 Sommersberg I. 1006. 1403. 29. Juli. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau schenkt dem von seinem Caplan Peter v. Zator in der Capelle zu unserer lieben Frau zu Grätz gegründeten Altare zu Ehren der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin 7 Mark jährlichen Zins von seinem Dorfe Kylezowicz (Gilsch- witz), wovon die Hälfte an St. Michael und die andere an St. Georg zu erheben ist, jedoch unter dem Vorbehalt des Patronatrechtes. Gebin czu Troppaw am nesten Sontag noch sant Jacobstage noch g. geb. 1403 jare. 421 Orig. — nach einer begl. Copie in der Tropp. Museumsbibl. — im fürstl. Lichnowsky’schen Archiv in Kuchelna. 1404. 16. August. Breslau. — Wenzel König v. Böhmen verleiht den Herzogen Przymke (Přemko), Johann und Niklas Herzogen zu Troppau um treuer Dienste willen und mit Rath seiner Getreuen und Fürsten die Gnade, dass sie ihre Länder als Gesammtlehen halten mögen, als ob sie ungetheilt wären, so dass Johann und Niklas zuvoran ungesondert sein sollen, sterben sie aber unbeerbt, so solle H. Premko mit seinen Erben eintreten. Geben zu Breslaw nach Christi geburt 1404, des nechsten sontags nach unser frawen tage assumptionis. 422 Sommersberg I. 845. — C. d. Sil. VI. Nr. 105. (Extr.) 1407. 30. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und seine Söhne Wenzel und Nikolaus schliessen 14*
211 Orig. im k. k. Staatsarchiv in Wien. — Lichnowsky, Regest Nr. 1399. 1402. 16. Juli. Breslau. — Wenzel Bischof v. Breslau, die Herzoge Přemko v. Teschen, Conrad v. Oels, Ruprecht v. Liegnitz, Přemko v. Troppau, Bolko und Bernhard v. Oppeln, Offka v. Oppeln, Heinrich v. Lüben, Hanns v. Auschwitz, Ludwig v. Brieg, Hanns v. Glogau und die Städte Breslau, Neumarkt und Namslau schliessen einen Bund, bei ihrem Könige Wenzel getreulich und fest zu stehen, Ruhe im Lande zu schaffen und die Räuber und Uebelthäter zu vertilgen. Dazu bestimmen sie den Beitrag eines jeden (H. Přemko 6 Glefen und 6 Schützen) und wählen Ruprecht v. Liegnitz und Bern- hard v. Falkenberg zu Vorstehern. Geben in Bresslaw am Montage vor S. Maria Magdalenen tag nach Christi geburth 1402. 420 Sommersberg I. 1006. 1403. 29. Juli. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau schenkt dem von seinem Caplan Peter v. Zator in der Capelle zu unserer lieben Frau zu Grätz gegründeten Altare zu Ehren der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin 7 Mark jährlichen Zins von seinem Dorfe Kylezowicz (Gilsch- witz), wovon die Hälfte an St. Michael und die andere an St. Georg zu erheben ist, jedoch unter dem Vorbehalt des Patronatrechtes. Gebin czu Troppaw am nesten Sontag noch sant Jacobstage noch g. geb. 1403 jare. 421 Orig. — nach einer begl. Copie in der Tropp. Museumsbibl. — im fürstl. Lichnowsky’schen Archiv in Kuchelna. 1404. 16. August. Breslau. — Wenzel König v. Böhmen verleiht den Herzogen Przymke (Přemko), Johann und Niklas Herzogen zu Troppau um treuer Dienste willen und mit Rath seiner Getreuen und Fürsten die Gnade, dass sie ihre Länder als Gesammtlehen halten mögen, als ob sie ungetheilt wären, so dass Johann und Niklas zuvoran ungesondert sein sollen, sterben sie aber unbeerbt, so solle H. Premko mit seinen Erben eintreten. Geben zu Breslaw nach Christi geburt 1404, des nechsten sontags nach unser frawen tage assumptionis. 422 Sommersberg I. 845. — C. d. Sil. VI. Nr. 105. (Extr.) 1407. 30. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und seine Söhne Wenzel und Nikolaus schliessen 14*
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212 mit Johann von Ratibor einen Erbvertrag, nach dem, im Falle seine Söhne ohne männliche Erben sterben sollten, ihre Länder an ihren Vetter fallen sollen, wie ihnen König Wenzel das vormals vergönnt hat (vgl. Nr. 386). Bei Kriegen wollen sie nach ihrem Vermögen Hülfe senden, doch auf seine Kosten. Dörfer dürfe jeder Theil verpfänden, nicht aber Festungen und Städte ausser in ,ehhafter Not‘ mit Wissen und Willen des an- dern Theils, zur Austragung von Streitigkeiten ernennt jeden Theil 4 Mannen. Dieser Vertrag ist 3 Monate vorher kündbar. Z.: Henczil Stosch v. Postenticz, Sbinco Hrzywnacz v. Schrei- berdorf, Kristko v. Morawicz, Cunrad Stosch von Brenicz, Han- nosch Czeschow von der Neunkirchen, Jeschko v. Olbramdorf, Czenko von Beneschaw u. Hanuschko v. Bladen, Landleute u. die Städte Troppau, Leobschütz und Zuckmantel. Geb. czu 423 Troppaw an s. Endrestag. Reg. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 113. — Die gleichlautende Urkunde H. Johanns ibid. VI. 112. 1408. 15. Jänner. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau gibt seine Einwilligung, dass Mathis Pfarrer zu Woinowitz und die Bürger von Leobschütz zu dem Altar zu Ehren der hl. Katharina, Anna und Hedwig einen zweiten Altaristen anstellen und dotiren. Geben czu Grecz Sonntag vor Agnetentag nach Ch. geb. 1408. Orig. im Leobschützer Stadtarchiv. — Minsberg p. 248. 424 — Nikolaus Birkener 1408. 20. April. Leobschütz. Pfarrer in Leobschütz berichtet an den Bischof Laczko von Olmütz, dass Mathis Pfarrer zu Woinowitz, Nikolaus Lange Vogt, Gregor Nikolaus Puschel und Peter Vector, Bürger von Leobschütz, einen jährlichen Zins von 6 Mark zur Unterhaltung eines zweiten Altaristen in der Pfarrkirche angekauft, er dazu seine Einwilligung gegeben und die Bürgermeister von Leob- schütz, denen das Präsentationsrecht zukomme, den Pfarrer Mathias v. Woinowitz berufen hätten. Orig, im Stadtarchiv in Loobschütz. — Minsberg p. 246. 425 1409. (Troppau.) — Mathias Johannes von Petrowitz, Cleriker der Olmützer Diöcese und öffentlicher Notar, erklärt, dass in seiner und der unterschriebenen Zeugen Gegenwart Přemko Herzog und Herr v. Troppau den abwesenden Jakob
212 mit Johann von Ratibor einen Erbvertrag, nach dem, im Falle seine Söhne ohne männliche Erben sterben sollten, ihre Länder an ihren Vetter fallen sollen, wie ihnen König Wenzel das vormals vergönnt hat (vgl. Nr. 386). Bei Kriegen wollen sie nach ihrem Vermögen Hülfe senden, doch auf seine Kosten. Dörfer dürfe jeder Theil verpfänden, nicht aber Festungen und Städte ausser in ,ehhafter Not‘ mit Wissen und Willen des an- dern Theils, zur Austragung von Streitigkeiten ernennt jeden Theil 4 Mannen. Dieser Vertrag ist 3 Monate vorher kündbar. Z.: Henczil Stosch v. Postenticz, Sbinco Hrzywnacz v. Schrei- berdorf, Kristko v. Morawicz, Cunrad Stosch von Brenicz, Han- nosch Czeschow von der Neunkirchen, Jeschko v. Olbramdorf, Czenko von Beneschaw u. Hanuschko v. Bladen, Landleute u. die Städte Troppau, Leobschütz und Zuckmantel. Geb. czu 423 Troppaw an s. Endrestag. Reg. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 113. — Die gleichlautende Urkunde H. Johanns ibid. VI. 112. 1408. 15. Jänner. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau gibt seine Einwilligung, dass Mathis Pfarrer zu Woinowitz und die Bürger von Leobschütz zu dem Altar zu Ehren der hl. Katharina, Anna und Hedwig einen zweiten Altaristen anstellen und dotiren. Geben czu Grecz Sonntag vor Agnetentag nach Ch. geb. 1408. Orig. im Leobschützer Stadtarchiv. — Minsberg p. 248. 424 — Nikolaus Birkener 1408. 20. April. Leobschütz. Pfarrer in Leobschütz berichtet an den Bischof Laczko von Olmütz, dass Mathis Pfarrer zu Woinowitz, Nikolaus Lange Vogt, Gregor Nikolaus Puschel und Peter Vector, Bürger von Leobschütz, einen jährlichen Zins von 6 Mark zur Unterhaltung eines zweiten Altaristen in der Pfarrkirche angekauft, er dazu seine Einwilligung gegeben und die Bürgermeister von Leob- schütz, denen das Präsentationsrecht zukomme, den Pfarrer Mathias v. Woinowitz berufen hätten. Orig, im Stadtarchiv in Loobschütz. — Minsberg p. 246. 425 1409. (Troppau.) — Mathias Johannes von Petrowitz, Cleriker der Olmützer Diöcese und öffentlicher Notar, erklärt, dass in seiner und der unterschriebenen Zeugen Gegenwart Přemko Herzog und Herr v. Troppau den abwesenden Jakob
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213 v. Dobroczkowicz, Procurator des Olmützer Consistoriums, und Johann Schoekl, Altaristen des St. Martinsaltars in Troppau, bevollmächtigt habe. (Wozu?) Z.: Heinrico Glawbis burgrawio castri Edilstein, Nicolao Schwab burgrawio castri Greez et 426 Hanuschkone de Wladynyn (Bladen) aliisque multis. Die Urkunde bildet den Einband des Ladungsbuches von 1410—1461 im Tropp. Landesarchiv. — Tiller. 1411. 4. Jänner. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau macht bekannt, dass vor ihm die Brüder Otto und Purkhard Stosch dem ehrbaren Heinrich Clodbug ihr Dorf Pomirswicz (Pommerswitz) sammt Zubehör verkauft haben mit seiner Zustimmung, doch unter dem Vorbehalt, dass der Käufer nach Vermögen des Gutes diene, ,als ander vnser Manne vnder vns gesessen pflegen zu thun." Z.: Sbinko Hrziwnacz v. Schrei- bersdorf, Pilgram v. Rympicz, Niclas Laris v. Zawischicz, Hein- rich Strauch und herr Thoma Pfarrer zu Grätz. Geben czu Grecz, Sontags nach des jares tag. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 118. 423 1411. 8. März. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau gestattet dem Heinrich Clodbug sein Dorf Pommerswitz seiner Frau Anna als Leibgedinge zu verschreiben nach Recht des Troppauer Landes, doch unschädlich den fürstlichen Rechten. Vormünder der Frau sind Hinczig von Dewicz (Maidelberg) und Heinrich Fulstein von Gotfredisdorf. Z.: Pilgram v. Rympnitz, Eiser Streit, Hartel (so, nicht Fartel) Tunkel und Thomas Pfarrer zu Grätz. Geben am Sonntag Reminiscere. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 124. 428 1412. 24. Mai. Troppau. — Notarielles Instrument, dass Herbord von Füllstein und sein Sohn Nikolaus v. Slawkow (Schlakau) der Anna Voglyn, Nonne im St. Clara-Kloster in Troppau, und dem Johann Schokl, Altaristen des h. Martin in der Pfarrkirche daselbst, mit Zustimmung des H. Přemko 2 Mark Mährisch (jede zu 64 Gr.) jährlichen Zins von ihrem Dorfe Jarkowitz im Herzogthum Troppau für 20 Mark unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkauft haben. Johann der Richter des Dorfes und Wenzel und Martin Slazuch, welche die 2 Mark zu zahlen haben, erklären ihre Einwilligung. Z.: Conrado Stosch de Branicz, Burchardo Stosch de Schonwicz, Hanusch-
213 v. Dobroczkowicz, Procurator des Olmützer Consistoriums, und Johann Schoekl, Altaristen des St. Martinsaltars in Troppau, bevollmächtigt habe. (Wozu?) Z.: Heinrico Glawbis burgrawio castri Edilstein, Nicolao Schwab burgrawio castri Greez et 426 Hanuschkone de Wladynyn (Bladen) aliisque multis. Die Urkunde bildet den Einband des Ladungsbuches von 1410—1461 im Tropp. Landesarchiv. — Tiller. 1411. 4. Jänner. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau macht bekannt, dass vor ihm die Brüder Otto und Purkhard Stosch dem ehrbaren Heinrich Clodbug ihr Dorf Pomirswicz (Pommerswitz) sammt Zubehör verkauft haben mit seiner Zustimmung, doch unter dem Vorbehalt, dass der Käufer nach Vermögen des Gutes diene, ,als ander vnser Manne vnder vns gesessen pflegen zu thun." Z.: Sbinko Hrziwnacz v. Schrei- bersdorf, Pilgram v. Rympicz, Niclas Laris v. Zawischicz, Hein- rich Strauch und herr Thoma Pfarrer zu Grätz. Geben czu Grecz, Sontags nach des jares tag. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 118. 423 1411. 8. März. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau gestattet dem Heinrich Clodbug sein Dorf Pommerswitz seiner Frau Anna als Leibgedinge zu verschreiben nach Recht des Troppauer Landes, doch unschädlich den fürstlichen Rechten. Vormünder der Frau sind Hinczig von Dewicz (Maidelberg) und Heinrich Fulstein von Gotfredisdorf. Z.: Pilgram v. Rympnitz, Eiser Streit, Hartel (so, nicht Fartel) Tunkel und Thomas Pfarrer zu Grätz. Geben am Sonntag Reminiscere. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 124. 428 1412. 24. Mai. Troppau. — Notarielles Instrument, dass Herbord von Füllstein und sein Sohn Nikolaus v. Slawkow (Schlakau) der Anna Voglyn, Nonne im St. Clara-Kloster in Troppau, und dem Johann Schokl, Altaristen des h. Martin in der Pfarrkirche daselbst, mit Zustimmung des H. Přemko 2 Mark Mährisch (jede zu 64 Gr.) jährlichen Zins von ihrem Dorfe Jarkowitz im Herzogthum Troppau für 20 Mark unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkauft haben. Johann der Richter des Dorfes und Wenzel und Martin Slazuch, welche die 2 Mark zu zahlen haben, erklären ihre Einwilligung. Z.: Conrado Stosch de Branicz, Burchardo Stosch de Schonwicz, Hanusch-
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214 kone et Mikulaschone de Wladinin (Bladen). — Sub a. d. MCCCCXII, ind. V, die vero XXIV mensis Maii, in Oppavia. 429 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1413. 11. November. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Frau Elisabeth, des Hanns Wushuben Witwe, mit Willen ihrer Söhne, Johann Pfarrers zu Casmir, Peczo und Heinrich, dem Heinrich Clodbug von Aldenpeczkaw (Patschkau) ihr Vorwerk in Pommerswitz, das sie zum Leibgedinge hatte, verkauft habe, und belehnt damit den Heinrich Clodbug nach Recht und Gewohnheit des Landes Troppau. Z.: Eyserstreet, Gunther v. Drschkowitz, Hanuschko Nassen von Glogoczendorf (Glockersdorf) Mannen, Jost von Paczkaw, Haitman (Hauptmann) Twardaw, Jaroslaw von der Biela, Diener und Hofgesinde, Herr Thomas Pfarrer zu Grätz, dem der Brief befohlen ward. — Geben czu Grecz an s. Mertenstag. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 132. 430 1414. 12. März. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass, da Nikolaus Gawl, Altarist zu Leobschütz, einen Altar zu errichten gedenkt und deshalb von dem Rathe der Stadt 10 Mark Gr. jährlichen Zins für 100 Mark mähr. Zahl gekauft hat, mit Bewilligung der Aeltesten u. Hand- werksmeister, vor ihm erwähnter Nikolaus Gawl und Peter Eystrot, Augustin Schöner, Aegydius Wytt und Mathias Schnei- der, geschworene Bürgermeister der Stadt Leobschütz, erschienen sind und ihn gebeten haben, die Altarstiftung und den Zinsen- kauf zu bestätigen, da sie wohl wussten, dass letzterer ohne seine Genehmigung nicht bestehen kann. Er bestätigt nun beides, darunter die Bestimmung, dass das Patronat und Prä- sentationsrecht den jeweiligen Bürgermeistern und Vorstehern der Brüderschaft zustehen solle. Gegeben an St. Gregorstag. 431 1414. Olmütz. — Wenzel Patriarch von Antiochia, Ver- weser der Olmützer Kirche, erklärt, dass Johannes Lawner, Bürger in Troppau, 10 Mark Prag. Gr. mährischer Zahl, 64 auf die Mark gerechnet, jährlichen Zinses von seinem Lehen, der Olmützer Kirche gehörig, in Jaktar, genannt der Wylenhof, dem Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 250.
214 kone et Mikulaschone de Wladinin (Bladen). — Sub a. d. MCCCCXII, ind. V, die vero XXIV mensis Maii, in Oppavia. 429 Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1413. 11. November. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Frau Elisabeth, des Hanns Wushuben Witwe, mit Willen ihrer Söhne, Johann Pfarrers zu Casmir, Peczo und Heinrich, dem Heinrich Clodbug von Aldenpeczkaw (Patschkau) ihr Vorwerk in Pommerswitz, das sie zum Leibgedinge hatte, verkauft habe, und belehnt damit den Heinrich Clodbug nach Recht und Gewohnheit des Landes Troppau. Z.: Eyserstreet, Gunther v. Drschkowitz, Hanuschko Nassen von Glogoczendorf (Glockersdorf) Mannen, Jost von Paczkaw, Haitman (Hauptmann) Twardaw, Jaroslaw von der Biela, Diener und Hofgesinde, Herr Thomas Pfarrer zu Grätz, dem der Brief befohlen ward. — Geben czu Grecz an s. Mertenstag. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 132. 430 1414. 12. März. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass, da Nikolaus Gawl, Altarist zu Leobschütz, einen Altar zu errichten gedenkt und deshalb von dem Rathe der Stadt 10 Mark Gr. jährlichen Zins für 100 Mark mähr. Zahl gekauft hat, mit Bewilligung der Aeltesten u. Hand- werksmeister, vor ihm erwähnter Nikolaus Gawl und Peter Eystrot, Augustin Schöner, Aegydius Wytt und Mathias Schnei- der, geschworene Bürgermeister der Stadt Leobschütz, erschienen sind und ihn gebeten haben, die Altarstiftung und den Zinsen- kauf zu bestätigen, da sie wohl wussten, dass letzterer ohne seine Genehmigung nicht bestehen kann. Er bestätigt nun beides, darunter die Bestimmung, dass das Patronat und Prä- sentationsrecht den jeweiligen Bürgermeistern und Vorstehern der Brüderschaft zustehen solle. Gegeben an St. Gregorstag. 431 1414. Olmütz. — Wenzel Patriarch von Antiochia, Ver- weser der Olmützer Kirche, erklärt, dass Johannes Lawner, Bürger in Troppau, 10 Mark Prag. Gr. mährischer Zahl, 64 auf die Mark gerechnet, jährlichen Zinses von seinem Lehen, der Olmützer Kirche gehörig, in Jaktar, genannt der Wylenhof, dem Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg p. 250.
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215 Johannes Wolf, Bürger in Troppau, für 100 Mark unter Vor- behalt des Wiederkaufs veräussert hat. Diesen Zins bestimmt Johann Wolf zur Dotirung des von-ihm in der Pfarrkirche zu St. Maria in Troppau gegründeten Altars zu Ehren der h. Peter und Paul. Das Patronat steht dem Stifter, seinen Nachkommen und Blutsverwandten und nach deren Ableben den geschworenen Bürgermeistern der Stadt Troppau zu. Actum et dat. Olomucii a. d. MCCCCXIV. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 432 1415. 25. Mai. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau verleiht seinem Getreuen Niclas Hermel, Bürger zu Leobschütz, seine Mühle zu Sabschütz, im Herzogthume 433 Troppau gelegen. 1416. 20. Sept. (Troppau.) — Přemko Herzog u. Herr zu Troppau bewilligt, dass Nikolaus Lange, Erbvogt von Leob- schütz, seine Vogtei sammt Zubehör, einem Hause bei der Pfarr- kirche, dem Schrottamte, 4 Mark Kuttelzins, einem Teiche, einer Mühle und Hofstätte vor der Stadt, einem Garten und Wiese vor dem Gröbniker Thor, den Stadtgräben vor dem Niederthore und allen Bussen und Zinsen etc., den Rathmannen der Stadt Leobschütz verkaufe und bestätigt alle Privilegien über die Vogtei, die einst Herzog Nikolaus und seine Vorfahren ihnen verliehen, insbesondere gestattet er, dass sie in Zeiten der Noth- durft etwas von der Vogtei versetzen oder verkaufen dürfen, 434 doch stets mit seiner Zustimmung. — Wenzel Herzog und baí- 1416. 28. Sept. Leobschütz. Erbling zu Troppau bekennt der Stadt Leobschütz 500 Mark Gr. mährischer Zahl, für jede Mark 64 Gr. gerechnet, schuldig zu sein und weist ihr, da er ,begriffen sei, eine weite Reise in fernes Land zu unternehmen’, den Zins auf seinen Hof vor der Stadt und auf seine Renten, die er in Leobschütz hat, an. — 435 Geben czu Lubschicz an s. Wenczeslaus tage. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 136. 1416. 18. Novemb. (Troppau.) — Mathias Richter, Petir Wolf, Petir Rudil, Jorge Haber, Niklas Kretschmer, Hannos Steyrer und Erasmus Honsinger, Schöppen zu Troppau, erklären, dass jan gehegter Bank, als Niklas Zalczschreiber Vogt war, Martin Cruslicht und seine Frau Clara dem Martin Grunz-
215 Johannes Wolf, Bürger in Troppau, für 100 Mark unter Vor- behalt des Wiederkaufs veräussert hat. Diesen Zins bestimmt Johann Wolf zur Dotirung des von-ihm in der Pfarrkirche zu St. Maria in Troppau gegründeten Altars zu Ehren der h. Peter und Paul. Das Patronat steht dem Stifter, seinen Nachkommen und Blutsverwandten und nach deren Ableben den geschworenen Bürgermeistern der Stadt Troppau zu. Actum et dat. Olomucii a. d. MCCCCXIV. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 432 1415. 25. Mai. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau verleiht seinem Getreuen Niclas Hermel, Bürger zu Leobschütz, seine Mühle zu Sabschütz, im Herzogthume 433 Troppau gelegen. 1416. 20. Sept. (Troppau.) — Přemko Herzog u. Herr zu Troppau bewilligt, dass Nikolaus Lange, Erbvogt von Leob- schütz, seine Vogtei sammt Zubehör, einem Hause bei der Pfarr- kirche, dem Schrottamte, 4 Mark Kuttelzins, einem Teiche, einer Mühle und Hofstätte vor der Stadt, einem Garten und Wiese vor dem Gröbniker Thor, den Stadtgräben vor dem Niederthore und allen Bussen und Zinsen etc., den Rathmannen der Stadt Leobschütz verkaufe und bestätigt alle Privilegien über die Vogtei, die einst Herzog Nikolaus und seine Vorfahren ihnen verliehen, insbesondere gestattet er, dass sie in Zeiten der Noth- durft etwas von der Vogtei versetzen oder verkaufen dürfen, 434 doch stets mit seiner Zustimmung. — Wenzel Herzog und baí- 1416. 28. Sept. Leobschütz. Erbling zu Troppau bekennt der Stadt Leobschütz 500 Mark Gr. mährischer Zahl, für jede Mark 64 Gr. gerechnet, schuldig zu sein und weist ihr, da er ,begriffen sei, eine weite Reise in fernes Land zu unternehmen’, den Zins auf seinen Hof vor der Stadt und auf seine Renten, die er in Leobschütz hat, an. — 435 Geben czu Lubschicz an s. Wenczeslaus tage. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 136. 1416. 18. Novemb. (Troppau.) — Mathias Richter, Petir Wolf, Petir Rudil, Jorge Haber, Niklas Kretschmer, Hannos Steyrer und Erasmus Honsinger, Schöppen zu Troppau, erklären, dass jan gehegter Bank, als Niklas Zalczschreiber Vogt war, Martin Cruslicht und seine Frau Clara dem Martin Grunz-
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216 krenczil und seiner Frau Margareth verkauft haben 1 Schock Prag. Gr. jährlichen Zinses von ihrem Kram ,unter den Kromen an der Ecken, als man vff die rechte Hand in die Gewandt- kammern pflegt zu geen", um 10 Schock Prag. Gr., 60 für jedes Schock gerechnet. Der Zins ist an St. Martinstag zu zahlen, Wiederkauf des Zinses gestattet. Zu besserer Sicherheit ver- pfändet Martin Cruslicht seinen Kram, wenn er den Zins nicht zahlen könnte. Geben an der Mittwochen vor Elisabeth noch Ch. geb. anno etc. XVI. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 436 1417. 24. April. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass die chrsamen Johannes Czauditz magister, Mathias rector scolarum in Oppauia, Johannes Lub- schütz Notar der Stadt Troppau, Erasmus Hoenhäuser, Augustin Schreiber, Petrus Gaudil, Jacobus Merkil, Nikolaus Salez- schreiber, Andreas Beckmaister und die gesammte Bruderschaft der h. Maria einen Altar zu Ehren des h. Kreuzes errichtet und folgendermassen dotirt haben, von Bohdanowicz bei Leob- schütz und zwar jenem Theile des Dorfes, den sein Getreuer Wlostko hat, mit 2 Mark Gr., mit 7 Vierdung von einem Garten ausserhalb Troppau's in Ganzaw (Gänsau), mit 1/2 Mark von 2 Gärten gegenüber der St. Katharinen-Kirche ausserhalb Trop- pau's, mit 1 Vierd. von einem Garten in platea lutifigu- lorum, sicut transitur ad bleycham Oppaviensem, mit einem bald grössern bald kleineren Zinse von 3 Schlachtbänken, mit 1 Mark vom Hause des Rudlin Bürgers in Troppau, welcher Zins in der Landtafel (tabulis terre) und im Stadtbuche verzeichnet und eingetragen ist. Der Herzog, bestätigt die Stiftung und überträgt das Patronat der Bruderschaft und nach deren Ende dem Stadtrathe. Act. et dat. in Oppauia in die s. Georgii mar- tyris a. d. MCCCCXVII. 437 Copie von 1618 im Lichtenstein. Schlossarchiv in Troppau nach Tiller. 1417. 12. Juli. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er unlängst (dudum) 2 Altäre in der Mariencapelle in Grätz (oppido) gegründet, den einen zu Ehren der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin, den andern zu Ehren der h. Georg, Mauritius und ihrer Genossen Fabian und Sebastian, dieselben mit je 7 Mark von seinem Dorfe Gylesso- wicz und den letzteren mit noch 2 Mark von der Vogtei in
216 krenczil und seiner Frau Margareth verkauft haben 1 Schock Prag. Gr. jährlichen Zinses von ihrem Kram ,unter den Kromen an der Ecken, als man vff die rechte Hand in die Gewandt- kammern pflegt zu geen", um 10 Schock Prag. Gr., 60 für jedes Schock gerechnet. Der Zins ist an St. Martinstag zu zahlen, Wiederkauf des Zinses gestattet. Zu besserer Sicherheit ver- pfändet Martin Cruslicht seinen Kram, wenn er den Zins nicht zahlen könnte. Geben an der Mittwochen vor Elisabeth noch Ch. geb. anno etc. XVI. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 436 1417. 24. April. Troppau. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass die chrsamen Johannes Czauditz magister, Mathias rector scolarum in Oppauia, Johannes Lub- schütz Notar der Stadt Troppau, Erasmus Hoenhäuser, Augustin Schreiber, Petrus Gaudil, Jacobus Merkil, Nikolaus Salez- schreiber, Andreas Beckmaister und die gesammte Bruderschaft der h. Maria einen Altar zu Ehren des h. Kreuzes errichtet und folgendermassen dotirt haben, von Bohdanowicz bei Leob- schütz und zwar jenem Theile des Dorfes, den sein Getreuer Wlostko hat, mit 2 Mark Gr., mit 7 Vierdung von einem Garten ausserhalb Troppau's in Ganzaw (Gänsau), mit 1/2 Mark von 2 Gärten gegenüber der St. Katharinen-Kirche ausserhalb Trop- pau's, mit 1 Vierd. von einem Garten in platea lutifigu- lorum, sicut transitur ad bleycham Oppaviensem, mit einem bald grössern bald kleineren Zinse von 3 Schlachtbänken, mit 1 Mark vom Hause des Rudlin Bürgers in Troppau, welcher Zins in der Landtafel (tabulis terre) und im Stadtbuche verzeichnet und eingetragen ist. Der Herzog, bestätigt die Stiftung und überträgt das Patronat der Bruderschaft und nach deren Ende dem Stadtrathe. Act. et dat. in Oppauia in die s. Georgii mar- tyris a. d. MCCCCXVII. 437 Copie von 1618 im Lichtenstein. Schlossarchiv in Troppau nach Tiller. 1417. 12. Juli. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er unlängst (dudum) 2 Altäre in der Mariencapelle in Grätz (oppido) gegründet, den einen zu Ehren der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin, den andern zu Ehren der h. Georg, Mauritius und ihrer Genossen Fabian und Sebastian, dieselben mit je 7 Mark von seinem Dorfe Gylesso- wicz und den letzteren mit noch 2 Mark von der Vogtei in
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217 Troppau dotirt und zu Altaristen die Priester Peter v. Zator und Johann Cleymann eingesetzt habe. Da aber die beiden Altäre in Grätz nicht gut situirt seien, so überträgt er beide in die Troppauer Pfarrkirche und bittet den Bischof Johann von Leitomischl, Verweser des Olmützer Bisthums, diese Ueber- tragung zu genehmigen. Dat. in castro nostro Grecz, die s. Margarethe virginis ac martiris a. d. MCCCCXVII. Orig, im Stadtarchiv in Troppau. 438 1417. 15. Juli. Troppau. — Mathias deutscher Ordens- priester und Pfarrer in Troppau berichtet dem Johannes Bischof von Leitomischl, Verweser des Olmützer Bisthums in spiritua- libus et temporalibus, über die Altarstiftung (Nr. 437). — Dat. Oppavie die divisionis apostolorum. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 439 1417. 17. Juli. Hotzenplotz. — Andreas Swoyslai de Gewicz, Canonicus, Vicar in spiritualibus und Official der Ol- mützer Kirche, bestätigt die Altarstiftung zu Ehren corporis Christi. Dat. die XVII Julii. Orig. ebenda. 440 1417. 23. Septemb. Neisse. Conrad Kantener ge- — nannt Herzog v. Oels erklärt, dass Herzog Přemko Herr zu Troppau, sein lieber Schwager, für 500 Mark Prag. Gr. Pol- nischer Zahl wiedergekauft hat den Zins von 50 Mark, den einst Herzog Nikolaus v. Troppau Herr v. Leobschütz seliger Gedächtniss dem Herzoge Conrad dem Andern, weiland seinem lieben Eldervater, unter Bürgschaft der Städte Troppau und Leobschütz verkauft hat. Er und die Bürgermeister und Rath- manne der Stadt Oels sprechen nun Herzog Přemko und die Städte Troppau und Leobschütz von aller Verpflichtung los. Geschen czur Neise am nesten Donerstage vor Michaelis noch C. geborte 1417 jare. 441 Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg mit dem fehlerhaften Datum 1517, p. 157. 1420. 24. März. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Hartel Tunkel, Burggraf zu Loben- stein u. Erbrichter im Dorfe daselbst, sein Erbgericht dem Adam von Cybancz (Krug) gegen ein Vorwerk in Dobeschaw tausch- weise überlassen hat. Zum Erbgerichte gehören 2 Freihuben,
217 Troppau dotirt und zu Altaristen die Priester Peter v. Zator und Johann Cleymann eingesetzt habe. Da aber die beiden Altäre in Grätz nicht gut situirt seien, so überträgt er beide in die Troppauer Pfarrkirche und bittet den Bischof Johann von Leitomischl, Verweser des Olmützer Bisthums, diese Ueber- tragung zu genehmigen. Dat. in castro nostro Grecz, die s. Margarethe virginis ac martiris a. d. MCCCCXVII. Orig, im Stadtarchiv in Troppau. 438 1417. 15. Juli. Troppau. — Mathias deutscher Ordens- priester und Pfarrer in Troppau berichtet dem Johannes Bischof von Leitomischl, Verweser des Olmützer Bisthums in spiritua- libus et temporalibus, über die Altarstiftung (Nr. 437). — Dat. Oppavie die divisionis apostolorum. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 439 1417. 17. Juli. Hotzenplotz. — Andreas Swoyslai de Gewicz, Canonicus, Vicar in spiritualibus und Official der Ol- mützer Kirche, bestätigt die Altarstiftung zu Ehren corporis Christi. Dat. die XVII Julii. Orig. ebenda. 440 1417. 23. Septemb. Neisse. Conrad Kantener ge- — nannt Herzog v. Oels erklärt, dass Herzog Přemko Herr zu Troppau, sein lieber Schwager, für 500 Mark Prag. Gr. Pol- nischer Zahl wiedergekauft hat den Zins von 50 Mark, den einst Herzog Nikolaus v. Troppau Herr v. Leobschütz seliger Gedächtniss dem Herzoge Conrad dem Andern, weiland seinem lieben Eldervater, unter Bürgschaft der Städte Troppau und Leobschütz verkauft hat. Er und die Bürgermeister und Rath- manne der Stadt Oels sprechen nun Herzog Přemko und die Städte Troppau und Leobschütz von aller Verpflichtung los. Geschen czur Neise am nesten Donerstage vor Michaelis noch C. geborte 1417 jare. 441 Orig. im Stadtarchiv zu Leobschütz. — Minsberg mit dem fehlerhaften Datum 1517, p. 157. 1420. 24. März. Grätz. — Přemko Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Hartel Tunkel, Burggraf zu Loben- stein u. Erbrichter im Dorfe daselbst, sein Erbgericht dem Adam von Cybancz (Krug) gegen ein Vorwerk in Dobeschaw tausch- weise überlassen hat. Zum Erbgerichte gehören 2 Freihuben,
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218 Freikretscham, eine Schmiede, Brot-, Fleisch-, Schuh- und Schneiderbank, der 3. Pfennig der Busse ,die in dem Dinge gefallen’, und eine freie Schaftrift. Der Herzog bestätigt den Tausch, unschädlich seinen Rechten und Diensten, nämlich mit einem Pferde, Panzer und Armbrust von 3 Schock Gr. Gegeb. czu Grecz des Sontags als man singet Judica me, nach Ch. geb. 1420 jare. Begl. Copic in der Tropp. Museumsbibliothek. 1421. 23. April. Olmütz. — König Sigmund macht be- kannt, dass er dem Herzog Přemko von Troppau für sein Jahr- geld und seine Dienste 15,400 ung. Gulden und 400 Schock Gr. seinen Dienern für ihre Schäden, die sie vor Prag erlitten haben, schulde, und verspricht ihm dieses Geld in 3 Jahren zu zahlen, nämlich je zu Weihnachten 5150 Gulden und 150 Schock und das drittemal 5100 Gulden und 100 Schock. Czu Olomucz, an s. Georgentag, unserer reiche des Hung. im 35., des Rö- mischen im 11., des Behemischen im 1. jare. 443 Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 161. 1421. 28. October. Hradisch. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und Benesch v. Krawař alias v. Krummau erklären, dass sie zwischen Sigmund, römischem König otc., einerseits und Herrn Peter v. Krawař alias v. Straznitz anderer- seits einen Vergleich geschlossen, Herr Peter soll innerhalb 4 Wochen sich mit den Herren Jan von Lomnitz, Haschek und Milota v. Trawnik und Sbynek Dubrawka besprechen, ob sie dem Vergleiche beitreten; tritt Herr Peter nach Ablauf dieser Zeit zurück, so wird Herzog Přemko die ihm übergebene Burg Helfenstein dem Könige ausliefern, sonst erhält sie Herr Peter zurück. König Sigmund wird seinen Zorn und Unwillen über Herrn Peter aufgeben und sollen überhaupt alle Feindseligkeiten zwischen beiden aufhören. Dan w Hradyssczi leta po bozim narozenym MCCCCXXI letyen, den swatisch aposstolow Sy- monysse a Judy. Orig. auf Perg. im k. k. geh. Staatsarchive in Wien. 1421. 17. Novemb. Brünn. — König Sigmund schliesst mit Herzog Přemko von Troppau und den Ständen Mährens einen Landfrieden und Bund gegen die Hussiten. Zu diesem 442 444 1 Schon 1423 sehen wir Herz. Přemko im Kampfe mit denselben: eodem anno predictus Divissius (de Miletnik) cum domino Vietorino et Hynkone
218 Freikretscham, eine Schmiede, Brot-, Fleisch-, Schuh- und Schneiderbank, der 3. Pfennig der Busse ,die in dem Dinge gefallen’, und eine freie Schaftrift. Der Herzog bestätigt den Tausch, unschädlich seinen Rechten und Diensten, nämlich mit einem Pferde, Panzer und Armbrust von 3 Schock Gr. Gegeb. czu Grecz des Sontags als man singet Judica me, nach Ch. geb. 1420 jare. Begl. Copic in der Tropp. Museumsbibliothek. 1421. 23. April. Olmütz. — König Sigmund macht be- kannt, dass er dem Herzog Přemko von Troppau für sein Jahr- geld und seine Dienste 15,400 ung. Gulden und 400 Schock Gr. seinen Dienern für ihre Schäden, die sie vor Prag erlitten haben, schulde, und verspricht ihm dieses Geld in 3 Jahren zu zahlen, nämlich je zu Weihnachten 5150 Gulden und 150 Schock und das drittemal 5100 Gulden und 100 Schock. Czu Olomucz, an s. Georgentag, unserer reiche des Hung. im 35., des Rö- mischen im 11., des Behemischen im 1. jare. 443 Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 161. 1421. 28. October. Hradisch. — Přemko Herzog und Herr von Troppau und Benesch v. Krawař alias v. Krummau erklären, dass sie zwischen Sigmund, römischem König otc., einerseits und Herrn Peter v. Krawař alias v. Straznitz anderer- seits einen Vergleich geschlossen, Herr Peter soll innerhalb 4 Wochen sich mit den Herren Jan von Lomnitz, Haschek und Milota v. Trawnik und Sbynek Dubrawka besprechen, ob sie dem Vergleiche beitreten; tritt Herr Peter nach Ablauf dieser Zeit zurück, so wird Herzog Přemko die ihm übergebene Burg Helfenstein dem Könige ausliefern, sonst erhält sie Herr Peter zurück. König Sigmund wird seinen Zorn und Unwillen über Herrn Peter aufgeben und sollen überhaupt alle Feindseligkeiten zwischen beiden aufhören. Dan w Hradyssczi leta po bozim narozenym MCCCCXXI letyen, den swatisch aposstolow Sy- monysse a Judy. Orig. auf Perg. im k. k. geh. Staatsarchive in Wien. 1421. 17. Novemb. Brünn. — König Sigmund schliesst mit Herzog Přemko von Troppau und den Ständen Mährens einen Landfrieden und Bund gegen die Hussiten. Zu diesem 442 444 1 Schon 1423 sehen wir Herz. Přemko im Kampfe mit denselben: eodem anno predictus Divissius (de Miletnik) cum domino Vietorino et Hynkone
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219 Zwecke wird das Land in 4 Kreise getheilt mit den Versamm- lungsorten : Olmütz, Brünn, Znaim und Troppau. Dan v Brnie ten pondieli przed s. Alzbetu, leta kralowstwi nassich Uherskeho XXXV, Rzimskeho w XII a Czeskeho w II. 445 Copie im Archiv zu Wittingau. — Archiv český III. 234. 1422. 23. April. — Katharina, erste Gemahlin Přemko's, stirbt. 446 Nekrolog v. Heinrichau, 1 Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens IV. 288. 1423. 5. Jänner. Pressburg. — Conrad Bischof v. Bres- lau, Přemko Herzog und Herr von Troppau bekennen, dass sie nach Macht, die sie von den Herzogen Ludwig von Brieg und Liegnitz, Conrad Kanthener v. Oels, Johann v. Münster- berg, Johann v. Sagan, Ruprecht v. Löben (Lobin), Heinrich dem Aelteren von Glogau, Conrad d. Weissen v. Kosel in eigener Person erhalten, und für den H. Conrad v. Steinau, dessen Be- vollmächtigter Bischof Conrad, für H. Johann v. Ratibor, dessen Bevollmächtigter Herzog Přemko, für die H. Wenzel und Lud- wig Gebrüder v. Ohlau, deren Bevollmächtigter H. Ludwig v. Brieg, für H. Heinrich Rompold, dessen Bevollmächtigter H. Heinrich d. Aeltere sein Bruder ist, in Gegenwärtigkeit des Herzogs Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein und des Herrn Ludwig Marschalk des deutschen Ordens in Preussen ,Gemeinlichen‘ zu Breslau, nach Laut eines ihnen aus Nürnberg vom Könige Sig- mund zugekommenen Schreibens, einen Bund geschlossen, sich vereinigt und verwilligt haben von des Hochmeisters und Ordens wegen in Preussen. Geben czu Prespurg des Dinstags an der heylgen drey Könige obent noch Christs geburte 1423 yare. Orig. auf Perg. im k. k. geh. Staatsarchive in Wien. 447 de Podebrad et cum domino Hasskone de Walstan et domino Hynkone de Golsstan et cum ceteris Moraviam equitantes aliquot propugnacula et civitates ibidem lucraverunt et conflictum circa Kromierziz (Kremsir) cum episcopo Olomucensi domino Johanne et cum duce Przemkone de Oppavia ac cum aliis baronibus habuerunt et multi ex utraque parte interfecti sunt, sed Boemi campum obtinuerunt et crastino die civitatem Kromierziz obti- nuerunt. — Chronicon veteris collegiati Pragensis. Höfler, Geschichts- schreiber der Hussitischen Bewegung. Fontes rer. Austr. II. 86. Obiit domina Catharina de Monsterberg ducissa Opavic. — Sie war die Tochter Bolko's III. v. Münsterberg.
219 Zwecke wird das Land in 4 Kreise getheilt mit den Versamm- lungsorten : Olmütz, Brünn, Znaim und Troppau. Dan v Brnie ten pondieli przed s. Alzbetu, leta kralowstwi nassich Uherskeho XXXV, Rzimskeho w XII a Czeskeho w II. 445 Copie im Archiv zu Wittingau. — Archiv český III. 234. 1422. 23. April. — Katharina, erste Gemahlin Přemko's, stirbt. 446 Nekrolog v. Heinrichau, 1 Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens IV. 288. 1423. 5. Jänner. Pressburg. — Conrad Bischof v. Bres- lau, Přemko Herzog und Herr von Troppau bekennen, dass sie nach Macht, die sie von den Herzogen Ludwig von Brieg und Liegnitz, Conrad Kanthener v. Oels, Johann v. Münster- berg, Johann v. Sagan, Ruprecht v. Löben (Lobin), Heinrich dem Aelteren von Glogau, Conrad d. Weissen v. Kosel in eigener Person erhalten, und für den H. Conrad v. Steinau, dessen Be- vollmächtigter Bischof Conrad, für H. Johann v. Ratibor, dessen Bevollmächtigter Herzog Přemko, für die H. Wenzel und Lud- wig Gebrüder v. Ohlau, deren Bevollmächtigter H. Ludwig v. Brieg, für H. Heinrich Rompold, dessen Bevollmächtigter H. Heinrich d. Aeltere sein Bruder ist, in Gegenwärtigkeit des Herzogs Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein und des Herrn Ludwig Marschalk des deutschen Ordens in Preussen ,Gemeinlichen‘ zu Breslau, nach Laut eines ihnen aus Nürnberg vom Könige Sig- mund zugekommenen Schreibens, einen Bund geschlossen, sich vereinigt und verwilligt haben von des Hochmeisters und Ordens wegen in Preussen. Geben czu Prespurg des Dinstags an der heylgen drey Könige obent noch Christs geburte 1423 yare. Orig. auf Perg. im k. k. geh. Staatsarchive in Wien. 447 de Podebrad et cum domino Hasskone de Walstan et domino Hynkone de Golsstan et cum ceteris Moraviam equitantes aliquot propugnacula et civitates ibidem lucraverunt et conflictum circa Kromierziz (Kremsir) cum episcopo Olomucensi domino Johanne et cum duce Przemkone de Oppavia ac cum aliis baronibus habuerunt et multi ex utraque parte interfecti sunt, sed Boemi campum obtinuerunt et crastino die civitatem Kromierziz obti- nuerunt. — Chronicon veteris collegiati Pragensis. Höfler, Geschichts- schreiber der Hussitischen Bewegung. Fontes rer. Austr. II. 86. Obiit domina Catharina de Monsterberg ducissa Opavic. — Sie war die Tochter Bolko's III. v. Münsterberg.
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220 1423. 15. Septemb. (Troppau.) — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt vor dem Landrechte, Conrad Stosch v. Branitz Kämmerer, Dyetoch Czauder (Richter), Samuel Czudschreiber, dass er der Frau Elska v. Nassidl, des alten Herrn Baworz Tochter, zu all dem Recht verhelfen wolle, wel- ches ihr nach des Landrechtes Aussprache und Urtheil zu- kömmt. Actum quatuor tempora crucis (exaltatio) anno d. etc. XXIII. 448 Ladungsbuch von 1410—1461 im Troppauer Landesarchiv. — Albrecht Herzog v. Oester- 1423. 3. Octob. Ofen. reich erklärt, dass seine Herrschaft in der ihm vom Könige Sigmund übergebenen Markgrafschaft Mähren dem Bischofe v. Olmütz und dem Herzoge Přemko von Troppau unschädlich sein solle, welche beide nicht zu Mähren gehören, sondern ihre Stimme zu geben haben zu dem Königreich Böhmen. Geben zu Ofen, am Sonntag nach S. Michelstag. Lünig, Reichsarchiv spec. cont. I. 262. 449 1424. 12. Sept. Troppau. — Jan von Krawař u. Gyczyn verschreibt vor Conrad Stosch v. Branitz Kämmerer, Dyetoch v. Schönwald Richter und Landschreiber und dem Landrechte seiner Gemahlin Agnes, der Tochter des Herzogs Přemko, 400 Schock guter Silbergroschen (jedes Schock zu 64 Gr.) jähr- lichen Zins von seinen Gütern im Herzogthume Troppau, von Bielowecz (Wagstadt) 40 Sch., von Clymkowicz (Königsberg) 3 Sch., von Langnow (Langnau bei Königsberg) 251/2 Sch. und 8 Gr., vom Dorfe Radotyn (Radnitz) 24 Sch. und 52 Gr., von Buotowicz (Bothenwald) 25 Sch. und 1 Gr., von Polanka 13 Sch. und 34 Gr., von Stach bei Polanka 53 Gr., von Martynow (Martinau) 41/2 Vierd., von Elgot 6 Sch. und von der Mühle daselbst 3 Sch. weniger 8 Gr. und von dem Richtamt daselbst 6 Gr., von Swynow (Schönbrunn) 101/2 Sch. und 20 Gr., von dem Richter daselbst 1/2 Sch., von Gistebnik (Stiebnik) 25 Sch. und 25 Gr., vom Richter daselbst 1 Sch., von Krasne Pole (Schönwiese) 17 Sch. 24 Gr., von Kugiawach (Klantendorf) 481/2 Sch. und 61/2 Gr., vom Richter daselbst 4 Sch., von Mar- tinau 101/2 Sch. 17 Gr. und 4 Pf. (halerze), vom Richter in Pustkowecz 31/2 Sch. 15 Gr. und 6 Pf., von Stachowicz (Stachen- wald) 221/2 Sch. 28 Gr. und 2 Pf., vom Richter daselbst 4 Sch.,
220 1423. 15. Septemb. (Troppau.) — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt vor dem Landrechte, Conrad Stosch v. Branitz Kämmerer, Dyetoch Czauder (Richter), Samuel Czudschreiber, dass er der Frau Elska v. Nassidl, des alten Herrn Baworz Tochter, zu all dem Recht verhelfen wolle, wel- ches ihr nach des Landrechtes Aussprache und Urtheil zu- kömmt. Actum quatuor tempora crucis (exaltatio) anno d. etc. XXIII. 448 Ladungsbuch von 1410—1461 im Troppauer Landesarchiv. — Albrecht Herzog v. Oester- 1423. 3. Octob. Ofen. reich erklärt, dass seine Herrschaft in der ihm vom Könige Sigmund übergebenen Markgrafschaft Mähren dem Bischofe v. Olmütz und dem Herzoge Přemko von Troppau unschädlich sein solle, welche beide nicht zu Mähren gehören, sondern ihre Stimme zu geben haben zu dem Königreich Böhmen. Geben zu Ofen, am Sonntag nach S. Michelstag. Lünig, Reichsarchiv spec. cont. I. 262. 449 1424. 12. Sept. Troppau. — Jan von Krawař u. Gyczyn verschreibt vor Conrad Stosch v. Branitz Kämmerer, Dyetoch v. Schönwald Richter und Landschreiber und dem Landrechte seiner Gemahlin Agnes, der Tochter des Herzogs Přemko, 400 Schock guter Silbergroschen (jedes Schock zu 64 Gr.) jähr- lichen Zins von seinen Gütern im Herzogthume Troppau, von Bielowecz (Wagstadt) 40 Sch., von Clymkowicz (Königsberg) 3 Sch., von Langnow (Langnau bei Königsberg) 251/2 Sch. und 8 Gr., vom Dorfe Radotyn (Radnitz) 24 Sch. und 52 Gr., von Buotowicz (Bothenwald) 25 Sch. und 1 Gr., von Polanka 13 Sch. und 34 Gr., von Stach bei Polanka 53 Gr., von Martynow (Martinau) 41/2 Vierd., von Elgot 6 Sch. und von der Mühle daselbst 3 Sch. weniger 8 Gr. und von dem Richtamt daselbst 6 Gr., von Swynow (Schönbrunn) 101/2 Sch. und 20 Gr., von dem Richter daselbst 1/2 Sch., von Gistebnik (Stiebnik) 25 Sch. und 25 Gr., vom Richter daselbst 1 Sch., von Krasne Pole (Schönwiese) 17 Sch. 24 Gr., von Kugiawach (Klantendorf) 481/2 Sch. und 61/2 Gr., vom Richter daselbst 4 Sch., von Mar- tinau 101/2 Sch. 17 Gr. und 4 Pf. (halerze), vom Richter in Pustkowecz 31/2 Sch. 15 Gr. und 6 Pf., von Stachowicz (Stachen- wald) 221/2 Sch. 28 Gr. und 2 Pf., vom Richter daselbst 4 Sch.,
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221 von Waltierzowicz (Walthersdorf) 10 Sch. und 10 Gr.1 Dazu verpfändet ihr Herr Jan das Gut Trzebowicz auf so lange, bis der Zins von 400 Schock mit 4000 Sch. abgelöst ist. Zu Vor- mündern wählte Frau Agnes ihren Vater H. Přemko, ihre Brü- der die H. Wenzel, Nikolaus, Wilhelm und Ernst, ihren Oheim Bischof Conrad v. Breslau, und ihre Vettern die H. Nikolaus und Wenzel v. Ratibor. Die Eintragung in die Landtafel haben besorgt Herr Andreas v. Tworkau und Nikolaus v. Bladen. — Od narozenye syna bozieho 1424 leta, ten vtery prwy przed 450 swateho krzyzze powissienye. Troppauer Ldtafel I. f. 2. — Šembera in Časopis českého Museum 1846, p. 718. 1426. 31. März. Wagstadt. — Jugpiter Bürgermeister, Nicolaus Preier, Jacob Hegar, Gerge Rimiter, Rathleute der Stadt Wockenstadt (Wagstadt), orklären, dass sie mit Ein- willigung ihres Herrn Jan v. Ticzin (Krawař) und seiner Amt- leute Silvester Burggraf v. Fulnek und Helmes Hauptmann v. Alttitschein mit dem ehrwürdigen Michael Probst und dem Convent der Domherren in Fulnek folgenden Vergleich ge- schlossen haben: Die Stadt Wagstadt tritt dem Richter Michael v. Aldenstadt (bei Wagstadt), das dem Kloster gehört, einen „Flecken‘ das Höflein genannt ab, dagegen erhält sie vom Probste zwei Gärten bei Aldenstadt zur Anlage eines freien Weges, doch soll sich die Stadt genügen lassen ,an einem schlechten und gemeinen Weg‘, auch soll nicht jedermann neue Wege machen. Gegeben noch Cristi geb. 1426 jare an dem Ostertage. 451 Begl. Copie im Landesarchive in Troppau. 1426. 7. Octob. Leobschütz. — Přemko Herzog u. Herr von Troppau und Wenzel und Niklas Brüder, Herzoge und Erblinge von Troppau, erklären, dass sie wegen des genannten Herzogs Niklas Nothdurft 5 Mark jährlichen Zinses von den Städten Troppau und Leobschütz für 50 Mark Prag. Gr. dem Johannes Maczner von Leobschütz verkauft haben. Sollten die Städte den Zins nicht zahlen, so sollen 2 aus dem Troppauer und 2 aus dem Leobschützer Rathe, jeder mit einem Knechte und 2 Pferden, in Neisse Einlager halten; geschehe auch das 1 Ergibt die Summe von 302 Sch. 11 Gr. und 12 Pf.
221 von Waltierzowicz (Walthersdorf) 10 Sch. und 10 Gr.1 Dazu verpfändet ihr Herr Jan das Gut Trzebowicz auf so lange, bis der Zins von 400 Schock mit 4000 Sch. abgelöst ist. Zu Vor- mündern wählte Frau Agnes ihren Vater H. Přemko, ihre Brü- der die H. Wenzel, Nikolaus, Wilhelm und Ernst, ihren Oheim Bischof Conrad v. Breslau, und ihre Vettern die H. Nikolaus und Wenzel v. Ratibor. Die Eintragung in die Landtafel haben besorgt Herr Andreas v. Tworkau und Nikolaus v. Bladen. — Od narozenye syna bozieho 1424 leta, ten vtery prwy przed 450 swateho krzyzze powissienye. Troppauer Ldtafel I. f. 2. — Šembera in Časopis českého Museum 1846, p. 718. 1426. 31. März. Wagstadt. — Jugpiter Bürgermeister, Nicolaus Preier, Jacob Hegar, Gerge Rimiter, Rathleute der Stadt Wockenstadt (Wagstadt), orklären, dass sie mit Ein- willigung ihres Herrn Jan v. Ticzin (Krawař) und seiner Amt- leute Silvester Burggraf v. Fulnek und Helmes Hauptmann v. Alttitschein mit dem ehrwürdigen Michael Probst und dem Convent der Domherren in Fulnek folgenden Vergleich ge- schlossen haben: Die Stadt Wagstadt tritt dem Richter Michael v. Aldenstadt (bei Wagstadt), das dem Kloster gehört, einen „Flecken‘ das Höflein genannt ab, dagegen erhält sie vom Probste zwei Gärten bei Aldenstadt zur Anlage eines freien Weges, doch soll sich die Stadt genügen lassen ,an einem schlechten und gemeinen Weg‘, auch soll nicht jedermann neue Wege machen. Gegeben noch Cristi geb. 1426 jare an dem Ostertage. 451 Begl. Copie im Landesarchive in Troppau. 1426. 7. Octob. Leobschütz. — Přemko Herzog u. Herr von Troppau und Wenzel und Niklas Brüder, Herzoge und Erblinge von Troppau, erklären, dass sie wegen des genannten Herzogs Niklas Nothdurft 5 Mark jährlichen Zinses von den Städten Troppau und Leobschütz für 50 Mark Prag. Gr. dem Johannes Maczner von Leobschütz verkauft haben. Sollten die Städte den Zins nicht zahlen, so sollen 2 aus dem Troppauer und 2 aus dem Leobschützer Rathe, jeder mit einem Knechte und 2 Pferden, in Neisse Einlager halten; geschehe auch das 1 Ergibt die Summe von 302 Sch. 11 Gr. und 12 Pf.
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222 nicht, dann solle Johann Maczner das Recht haben, jeden Bür- ger von Troppau und Leobschütz als Bürgen anzuhalten und die Herzoge sollen das nicht wehren. Die Rathmanne, Aeltesten und geschworene Handwerksmeister der beiden Städte geben dazu ihre Zustimmung. Geben ezu Lubschicz am achten tag nach sante Michel. Ex autographo archivi regii (?) Dobner, Mon. IV. 415. 452 1427. 10. August. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau willigt ein, dass Mathis Lenhardt, sein Hintersasse und Bürger in Troppau, seine Verpflichtung, für 20 Mark (jede zu 64 Gr.), die er den Herren Thomas Pfarrer zu Grätz und Niklas Gelezer Bürger in Troppau, den ,Schefftleuten des einst von Frau Agnes Opitz gestifteten Seelgeräthes‘ schulde, jährlich 2 Tücher für die Armen zu liefern, auf seinen Hof vor dem Grätzer Thore schreiben und eintragen dürfe, doch un- schädlich des Herzogs Geschossen und andern Renten, die er von dem Hofe hat. Geben zue Grätz am Sontage St. Laurenci- tage noch Ch. geb. 1427 jahren. Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 24. 453 1427. 14. Septemb. Troppau. — Elska v. Bladen Aeb- tissin und der ganze Convent des Nonnenklosters St. Clara in Troppau übergibt dem Sebaldus Hartfaust de Hollandia, Alta- risten in Leobschütz und Altarherrn des Altars zum h. Kreuz und h. Nikolaus, das Haus, das einst sein Vorgänger Herr Michael erbaut, frei von aller Abgabe und Steuer und mit einem Grunde (fundo et area) vor dem Kloster zum Besten des Altars zum h. Kreuz. — In die exaltacionis s. crucis. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 454 — Přemko Herzog und Herr 1428. 1. Mai. Troppau. v. Troppau erklärt, dass er 41/2 Mark jährlichen Zinses der Bruderschaft zur h. Jungfrau Maria in Troppau und dem Tho- mas v. Weidenau, Altaristen des Altars zum h. Kreuz und h. Nikolaus in der Troppauer Pfarrkirche, von seinem Dorfe Lud- mierziz! verkauft habe, zum Zwecke der Vertheidigung seines Herzogthums gegen die Wiklefiten oder Hussiten. 2 Dat. Oppa- vie die s. apostoli Philippi et Jacobi. 455 1 Lag im Fürstenthum Jägerndorf. 2 Was die Hussitenkämpfe jener Zeit anbelangt, so tragen wir hier folgen- des nach: Schon 1424 zichen die Polen dem K. Sigmund zu Hilfe über
222 nicht, dann solle Johann Maczner das Recht haben, jeden Bür- ger von Troppau und Leobschütz als Bürgen anzuhalten und die Herzoge sollen das nicht wehren. Die Rathmanne, Aeltesten und geschworene Handwerksmeister der beiden Städte geben dazu ihre Zustimmung. Geben ezu Lubschicz am achten tag nach sante Michel. Ex autographo archivi regii (?) Dobner, Mon. IV. 415. 452 1427. 10. August. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau willigt ein, dass Mathis Lenhardt, sein Hintersasse und Bürger in Troppau, seine Verpflichtung, für 20 Mark (jede zu 64 Gr.), die er den Herren Thomas Pfarrer zu Grätz und Niklas Gelezer Bürger in Troppau, den ,Schefftleuten des einst von Frau Agnes Opitz gestifteten Seelgeräthes‘ schulde, jährlich 2 Tücher für die Armen zu liefern, auf seinen Hof vor dem Grätzer Thore schreiben und eintragen dürfe, doch un- schädlich des Herzogs Geschossen und andern Renten, die er von dem Hofe hat. Geben zue Grätz am Sontage St. Laurenci- tage noch Ch. geb. 1427 jahren. Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 24. 453 1427. 14. Septemb. Troppau. — Elska v. Bladen Aeb- tissin und der ganze Convent des Nonnenklosters St. Clara in Troppau übergibt dem Sebaldus Hartfaust de Hollandia, Alta- risten in Leobschütz und Altarherrn des Altars zum h. Kreuz und h. Nikolaus, das Haus, das einst sein Vorgänger Herr Michael erbaut, frei von aller Abgabe und Steuer und mit einem Grunde (fundo et area) vor dem Kloster zum Besten des Altars zum h. Kreuz. — In die exaltacionis s. crucis. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 454 — Přemko Herzog und Herr 1428. 1. Mai. Troppau. v. Troppau erklärt, dass er 41/2 Mark jährlichen Zinses der Bruderschaft zur h. Jungfrau Maria in Troppau und dem Tho- mas v. Weidenau, Altaristen des Altars zum h. Kreuz und h. Nikolaus in der Troppauer Pfarrkirche, von seinem Dorfe Lud- mierziz! verkauft habe, zum Zwecke der Vertheidigung seines Herzogthums gegen die Wiklefiten oder Hussiten. 2 Dat. Oppa- vie die s. apostoli Philippi et Jacobi. 455 1 Lag im Fürstenthum Jägerndorf. 2 Was die Hussitenkämpfe jener Zeit anbelangt, so tragen wir hier folgen- des nach: Schon 1424 zichen die Polen dem K. Sigmund zu Hilfe über
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223 Aus Středowsky's apog. — in Ens' Nachlass in der Tropp. Museums- bibliothek. 1428. 13. Novemb. Stramberg. — Elka hinterlassene Tochter Herrn Protiwows stellt mit ihren Kindern ungezwungen dem Herrn Heinrich von Dielau (z Diehylowa) die endgültige Er- klärung aus, dass sie von ihm aus dem Nachlasse den ihr ge- bührenden Theil vollständig erhalten und nun nichts mehr zu fordern habe. Ihre Siegel haben angehängt Herr Jan v. Krawař auf Titschein, Jan v. Tworkau auf Ratibor, Wenzel Rus v. Doloplas u. Trschitz und Nikolaus Strus v. Ratschein (z Raczyna) und Wagstadt (z Bilowcze). Dan na Strallembercze w sobotu 456 po sw. Martinu. Orig, mit 4 anhäng. Siegeln im Landesarchiv in Troppau. 1429. 13. Mai. Stramberg. — Johann v. Krawař auf Titschein und Fulnek bestätigt der Stadt Fulnek ihre Privilegien und trägt ihnen auf, die Stadtmauern in gutem Stand zu er- halten und die durch Feuer verheerte Stadt aufzubauen. Z.: Janak v. Turkau, Smil v. Daubrowitz, Johann v. Ratirimic, Waczlaw der Schreiber. — Freitag vor Pfingsten. 45 Mittheilung Becks an Tiller ohne Quellenangabe. — Tillers Nachlass im Tropp. Landesarchiv. 1429. 17. Mai. Fulnek. — Johann v. Krawař befreit die Stadt Fulnek auf 6 Jahre von allen Giebigkeiten und Abgaben und gibt jenen, die keinen Wald besitzen, Holz zum Bau ihrer Häuser. — Dienstag nach Pfingsten. Becks Excerpt in Tillers Nachlass. 458 Troppau. Dlugoss lib. XI. a. a. 1424. — Im J. 1428 suchen die Hussiten das erstemal unser Herzogthum heim: Post apud Possonium sive Press- burgk castra metati ante suburbia, que postea exusserunt et multa damna intulerunt et demum versus Losnicz et Senicz et Sintawam et circum Tyr- nawiam, Costelany, Czehticze et circa novam civitatem contra Beczkow omnia devastantes et concremantes Brodam revertuntur et ibi dimissis suis per Moraviam versus Oppaviam tendunt. Tunc timore territi fugiunt de civitate Polska Ostrawa, Ketrzie (Katscher), Osso- bloha (Hotzenplotz) civitatibus et dux Wenceslaus Oppaviensis cum civitate Hlubschicz et Hradecz subdidit se benivole eis. (Chronicon veteris collegiati Prag. — Höfler, Geschichtsschreiber etc., fon- tes II. 90.) Zu vergleichen ist auch Martin v. Bolkenhain: do schickten sy sich (die Hussiten) vnde czogin wedir aus vnde quomen durch Merhern vnde neichinten sich dem lande keigin Troppe, wenne das her mit en frede hatte, do ezogin sy vorbas kegin Schurgast (Script. rer. Lusaticarum I. 362).
223 Aus Středowsky's apog. — in Ens' Nachlass in der Tropp. Museums- bibliothek. 1428. 13. Novemb. Stramberg. — Elka hinterlassene Tochter Herrn Protiwows stellt mit ihren Kindern ungezwungen dem Herrn Heinrich von Dielau (z Diehylowa) die endgültige Er- klärung aus, dass sie von ihm aus dem Nachlasse den ihr ge- bührenden Theil vollständig erhalten und nun nichts mehr zu fordern habe. Ihre Siegel haben angehängt Herr Jan v. Krawař auf Titschein, Jan v. Tworkau auf Ratibor, Wenzel Rus v. Doloplas u. Trschitz und Nikolaus Strus v. Ratschein (z Raczyna) und Wagstadt (z Bilowcze). Dan na Strallembercze w sobotu 456 po sw. Martinu. Orig, mit 4 anhäng. Siegeln im Landesarchiv in Troppau. 1429. 13. Mai. Stramberg. — Johann v. Krawař auf Titschein und Fulnek bestätigt der Stadt Fulnek ihre Privilegien und trägt ihnen auf, die Stadtmauern in gutem Stand zu er- halten und die durch Feuer verheerte Stadt aufzubauen. Z.: Janak v. Turkau, Smil v. Daubrowitz, Johann v. Ratirimic, Waczlaw der Schreiber. — Freitag vor Pfingsten. 45 Mittheilung Becks an Tiller ohne Quellenangabe. — Tillers Nachlass im Tropp. Landesarchiv. 1429. 17. Mai. Fulnek. — Johann v. Krawař befreit die Stadt Fulnek auf 6 Jahre von allen Giebigkeiten und Abgaben und gibt jenen, die keinen Wald besitzen, Holz zum Bau ihrer Häuser. — Dienstag nach Pfingsten. Becks Excerpt in Tillers Nachlass. 458 Troppau. Dlugoss lib. XI. a. a. 1424. — Im J. 1428 suchen die Hussiten das erstemal unser Herzogthum heim: Post apud Possonium sive Press- burgk castra metati ante suburbia, que postea exusserunt et multa damna intulerunt et demum versus Losnicz et Senicz et Sintawam et circum Tyr- nawiam, Costelany, Czehticze et circa novam civitatem contra Beczkow omnia devastantes et concremantes Brodam revertuntur et ibi dimissis suis per Moraviam versus Oppaviam tendunt. Tunc timore territi fugiunt de civitate Polska Ostrawa, Ketrzie (Katscher), Osso- bloha (Hotzenplotz) civitatibus et dux Wenceslaus Oppaviensis cum civitate Hlubschicz et Hradecz subdidit se benivole eis. (Chronicon veteris collegiati Prag. — Höfler, Geschichtsschreiber etc., fon- tes II. 90.) Zu vergleichen ist auch Martin v. Bolkenhain: do schickten sy sich (die Hussiten) vnde czogin wedir aus vnde quomen durch Merhern vnde neichinten sich dem lande keigin Troppe, wenne das her mit en frede hatte, do ezogin sy vorbas kegin Schurgast (Script. rer. Lusaticarum I. 362).
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224 1429. 1. Juni. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau verkauft das Anfallsrecht auf die Güter Pustkowetz und Plesna an Peter Przeczek v. Kuchelna um 40 Mark Gr. mähr. Zahl mit dem Beding, dass, sofern Conrad Stosch oder die Erben des Paul Stosch diese Summe erlegen sollten, Peter Przeczek und jeder Inhaber diese Güter an die genannten Erben abzutreten habe. Gegeben zu Troppau, Mittwoch nach dem h. Leichnamstag. 459 Aus Středowsky's apog. in Ens' Nachlass. 1429. 8. September. Troppau. — Christian Comthur und Pfarrer in Troppau, Johann genannt molendinatoris Pfarrer und Comthur der Benediktiner-Kirche in Prag, Friderich Pfarrer und Comthur in Neuhaus, Johann de Liniis präsentirter Pfarrer in Deutschbrod, Gallus Pfarrer in Elbyeis, Rector der Alberts- kirche in Troppau, Paulus genannt Muzyk von Troppau, Niko- laus genannt Proxlin v. Troppau, Otho magister curie in Trop- pau, Brüder des deutschen Ordensconventes in Troppau, erklären, dass sie nach reifer Ueberlegung und mit Einwilligung ihrer Ordensbrüder Nikolaus genannt Myka Pfarrers in Jägerndorf, Nikolaus genannt Weinknecht Pfarrers und Comthurs in Krum- mau (Chrumpnaw), und Jakobs genannt Ort (locus) einst Pfar- rers und Comthurs in Troppau, jetzt Conventualen in Jägern- dorf, mit dem Troppauer Bürger Nikolaus Leonardi folgenden Tausch eingegangen. Nikolaus tritt seine zwischen den Feldern des Ordens gelegenen Aecker, einen halben Lahn, dem Orden für immer ab, dieser gibt ihm ebensoviel von seinen Feldern in der Gegend ,auf der Schaywe‘ genannt, unter der Bedingung, dass Nikolaus wie seine Vorfahren und er bisher dem Comthur Christian und dessen Nachfolgern 1/2 Schock Prager Gr. jähr- lich an St. Martinstag gebe. Wollte ferner Nikolaus seine Felder verkaufen, so solle er dieselben erst dem Orden an- bieten. Dat. Oppavie in domo nostre habitationis die nativi- tatis virginis Marie a. dn. incarnacionis MCCCCXXIX. 460 Copie von 1618 im Lichtenstein. Schlossarchive in Troppau, nach Tiller. 1429. 6. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er zur Zoit, als es seine und des Herzog- thums Nothdurft erforderte, 61/2 Mark Gr. Zins (jede zu 64 Gr.) von dem Dorfe Steborzicz (Stibrowitz) im Herzogthume Troppau,
224 1429. 1. Juni. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau verkauft das Anfallsrecht auf die Güter Pustkowetz und Plesna an Peter Przeczek v. Kuchelna um 40 Mark Gr. mähr. Zahl mit dem Beding, dass, sofern Conrad Stosch oder die Erben des Paul Stosch diese Summe erlegen sollten, Peter Przeczek und jeder Inhaber diese Güter an die genannten Erben abzutreten habe. Gegeben zu Troppau, Mittwoch nach dem h. Leichnamstag. 459 Aus Středowsky's apog. in Ens' Nachlass. 1429. 8. September. Troppau. — Christian Comthur und Pfarrer in Troppau, Johann genannt molendinatoris Pfarrer und Comthur der Benediktiner-Kirche in Prag, Friderich Pfarrer und Comthur in Neuhaus, Johann de Liniis präsentirter Pfarrer in Deutschbrod, Gallus Pfarrer in Elbyeis, Rector der Alberts- kirche in Troppau, Paulus genannt Muzyk von Troppau, Niko- laus genannt Proxlin v. Troppau, Otho magister curie in Trop- pau, Brüder des deutschen Ordensconventes in Troppau, erklären, dass sie nach reifer Ueberlegung und mit Einwilligung ihrer Ordensbrüder Nikolaus genannt Myka Pfarrers in Jägerndorf, Nikolaus genannt Weinknecht Pfarrers und Comthurs in Krum- mau (Chrumpnaw), und Jakobs genannt Ort (locus) einst Pfar- rers und Comthurs in Troppau, jetzt Conventualen in Jägern- dorf, mit dem Troppauer Bürger Nikolaus Leonardi folgenden Tausch eingegangen. Nikolaus tritt seine zwischen den Feldern des Ordens gelegenen Aecker, einen halben Lahn, dem Orden für immer ab, dieser gibt ihm ebensoviel von seinen Feldern in der Gegend ,auf der Schaywe‘ genannt, unter der Bedingung, dass Nikolaus wie seine Vorfahren und er bisher dem Comthur Christian und dessen Nachfolgern 1/2 Schock Prager Gr. jähr- lich an St. Martinstag gebe. Wollte ferner Nikolaus seine Felder verkaufen, so solle er dieselben erst dem Orden an- bieten. Dat. Oppavie in domo nostre habitationis die nativi- tatis virginis Marie a. dn. incarnacionis MCCCCXXIX. 460 Copie von 1618 im Lichtenstein. Schlossarchive in Troppau, nach Tiller. 1429. 6. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er zur Zoit, als es seine und des Herzog- thums Nothdurft erforderte, 61/2 Mark Gr. Zins (jede zu 64 Gr.) von dem Dorfe Steborzicz (Stibrowitz) im Herzogthume Troppau,
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2 225 den ihm die Zinsbauern als obersten Herrn (ratione dominii seu manutuicionis et alias superioris juris) zahlten, dem Andreas Galli von Zlin, Capellan der beim Friedhofe der Pfarrkirche in Troppau neu errichteten Capelle zu St. Peter und Paul und Altaristen des Altars der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin, für 65 Mk. verkauft habe, die er zur Vertheidigung seines Herzogthums gegen die Wiklefiten oder Hussiten ver- wendet habe. Gleichzeitig schenkt er seines Seelenheiles wegen der vorerwähnten Capelle das Haus des Johannes Conradi, hinter dem Spitale in Troppau gelegen, das ihm durch den Tod des Peter Wolf Bürgers daselbst, der ab intestato und ohne Erben gestorben, rechtlich zugefallen ist. Z.: presentibus nobilibus ac famosis familiaribus ac consiliariis nostris fidelibus dilectis d. Henrico de Fulstein, domino Czeynkone de Hradczan (Ratschein), Nicolao de Wladienyn (Bladen), Hartlino Tunkelino de Sczytyna (Stettin) et Johanne Helm de Chotierad — a. d. MCCCCXXIX, dominica die ante festum s. Martini episcopi. 461 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1430. 21. Jänner. Leobschütz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau bestätigt die Ueberweisung des sogenannten Bruderschaftshauses in Leobschütz von Seiten der Bürgermeister, Rathmanne und Zunftmeister der Stadt an die beiden Altäre, und zwar den einen zu Ehren der h. Maria, Anna, Katharina und Hedwig im Chore, den andern zu Ehren der h. Maria, Katharina und Dorothea in der Pfarrkirche, zu welchen die Stadtgemeinde das Patronatsrecht hat. Geben ezu Lubschicz an S. Agnestag. 462 Orig. mit dem kleinen (angekündigten) Siegel im Stadtarchiv in Leob- schütz. — Minsberg p. 254. 1430. 21. Jänner. Leobschütz. — Der Stadtrath von Leob- schütz bittet den Cardinalpriester Johannes, Generalvikar in spiritualibus der Kirchen Prag und Olmütz, das den beiden Altären schon früher legirte Bruderschaftshaus einverleiben zu wollen, damit sowohl den gegenwärtigen Altarherren Sebald Hartfaust von Holland, Jakobus Brede, Jodokus Schönborn und Nikolaus Sartorius v. Leobschütz wie den zukünftigen kein Nachtheil erwachse. Actum Lubschiz in die s. Agnetis. 463 Orig. ebenda. — Minsberg p. 256. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 15
2 225 den ihm die Zinsbauern als obersten Herrn (ratione dominii seu manutuicionis et alias superioris juris) zahlten, dem Andreas Galli von Zlin, Capellan der beim Friedhofe der Pfarrkirche in Troppau neu errichteten Capelle zu St. Peter und Paul und Altaristen des Altars der h. Bartholomäus, Christoforus und Valentin, für 65 Mk. verkauft habe, die er zur Vertheidigung seines Herzogthums gegen die Wiklefiten oder Hussiten ver- wendet habe. Gleichzeitig schenkt er seines Seelenheiles wegen der vorerwähnten Capelle das Haus des Johannes Conradi, hinter dem Spitale in Troppau gelegen, das ihm durch den Tod des Peter Wolf Bürgers daselbst, der ab intestato und ohne Erben gestorben, rechtlich zugefallen ist. Z.: presentibus nobilibus ac famosis familiaribus ac consiliariis nostris fidelibus dilectis d. Henrico de Fulstein, domino Czeynkone de Hradczan (Ratschein), Nicolao de Wladienyn (Bladen), Hartlino Tunkelino de Sczytyna (Stettin) et Johanne Helm de Chotierad — a. d. MCCCCXXIX, dominica die ante festum s. Martini episcopi. 461 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1430. 21. Jänner. Leobschütz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau bestätigt die Ueberweisung des sogenannten Bruderschaftshauses in Leobschütz von Seiten der Bürgermeister, Rathmanne und Zunftmeister der Stadt an die beiden Altäre, und zwar den einen zu Ehren der h. Maria, Anna, Katharina und Hedwig im Chore, den andern zu Ehren der h. Maria, Katharina und Dorothea in der Pfarrkirche, zu welchen die Stadtgemeinde das Patronatsrecht hat. Geben ezu Lubschicz an S. Agnestag. 462 Orig. mit dem kleinen (angekündigten) Siegel im Stadtarchiv in Leob- schütz. — Minsberg p. 254. 1430. 21. Jänner. Leobschütz. — Der Stadtrath von Leob- schütz bittet den Cardinalpriester Johannes, Generalvikar in spiritualibus der Kirchen Prag und Olmütz, das den beiden Altären schon früher legirte Bruderschaftshaus einverleiben zu wollen, damit sowohl den gegenwärtigen Altarherren Sebald Hartfaust von Holland, Jakobus Brede, Jodokus Schönborn und Nikolaus Sartorius v. Leobschütz wie den zukünftigen kein Nachtheil erwachse. Actum Lubschiz in die s. Agnetis. 463 Orig. ebenda. — Minsberg p. 256. Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 15
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226 1430. 4. Febr. Olmütz. — Paulus de Praga, Canonicus v. Prag und Olmütz, Vicar in spiritualibus und Official der bischöflichen Curie in Olmütz, erklärt, dass er auf Bitten des Sebald Hartfaust von Holland, Altarherrn in Leobschütz, die Schenkung des Bruderschaftshauses an die Altarherren in Leob- schütz nach Vorweisung zweier darauf bezüglicher Briefe be- stätigt habe. Dat. Olmütz. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 253. 464 1430. 8. März. Olmütz. — Jacobus von Dobroczkowicz, Generalprocurator des Consistoriums der Olmützer Kirche und Procurator des Mathias Pfarrers in Rusnycz’, präsentirt für die Pfarre von Bleyschwicz vom Herzog Přemko v. Troppau, er- klärt vor dem Olmützer Consistorium gegen Jakob genannt Schobirlin v. Jägerndorf, von anderer Seite für die Bleischwitzer Pfarre vorgeschlagen, dass das Patronatsrecht von jeher dem Schlosse Lobensteyn alias Czwilin zukomme; so habe schon einst Herzog Nikolaus von Troppau, der leibliche Bruder des Herzogs Přemko, als Besitzer von Lobenstein den bereits verstorbenen Benedikt zum Pfarrer in Bleischwitz präsentirt. Nach dem Tode des Herzogs Nikolaus, derohne Erben starb, sei das Schloss sammt den dazugehörigen Gütern in Bleischwitz, also auch das Patronàtsrecht an H. Přemko gefallen, wie alles was einst Herzog Nikolaus besass. H. Přemko habe nun den Mathias für die Pfarre von Bleischwitz präsentirt, dagegen aber Jakobus Schobirlin geltend gemacht, dass das Patronats- recht dem Stadtrathe von Jägerndorf zustehe und dieser ihn zum Pfarrer eingesetzt habe. Jacobus hindere nun den er- wähnten Mathias in der Ausübung seines Amtes. — Das Con- sistorium erklärt sich für letzteren und beschliesst, dass Jaco- bus von der Bleischwitzer Pfarre zu entfernen sei. Actum Olomuc a. d. MCCCCXXX, VIII die Marcii. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 465 1430. 2. September. Fulnek. — Laczko v. Krawař Hern auf Helfenstein erklärt, dass um ,den gebrechen und grossen armut' der Stadt Fulnek aufzuhelfen, weder in den Dörfern Clemenzdorf (Klantendorf), Seibotindorf (Seitendorf), Czauchen- thal (Zauchtl), die ihm nach dem Tode seines Bruders Drslaw 1 Er heisst in derselben Urkunde ein zweitesmal von Rosumicz.
226 1430. 4. Febr. Olmütz. — Paulus de Praga, Canonicus v. Prag und Olmütz, Vicar in spiritualibus und Official der bischöflichen Curie in Olmütz, erklärt, dass er auf Bitten des Sebald Hartfaust von Holland, Altarherrn in Leobschütz, die Schenkung des Bruderschaftshauses an die Altarherren in Leob- schütz nach Vorweisung zweier darauf bezüglicher Briefe be- stätigt habe. Dat. Olmütz. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 253. 464 1430. 8. März. Olmütz. — Jacobus von Dobroczkowicz, Generalprocurator des Consistoriums der Olmützer Kirche und Procurator des Mathias Pfarrers in Rusnycz’, präsentirt für die Pfarre von Bleyschwicz vom Herzog Přemko v. Troppau, er- klärt vor dem Olmützer Consistorium gegen Jakob genannt Schobirlin v. Jägerndorf, von anderer Seite für die Bleischwitzer Pfarre vorgeschlagen, dass das Patronatsrecht von jeher dem Schlosse Lobensteyn alias Czwilin zukomme; so habe schon einst Herzog Nikolaus von Troppau, der leibliche Bruder des Herzogs Přemko, als Besitzer von Lobenstein den bereits verstorbenen Benedikt zum Pfarrer in Bleischwitz präsentirt. Nach dem Tode des Herzogs Nikolaus, derohne Erben starb, sei das Schloss sammt den dazugehörigen Gütern in Bleischwitz, also auch das Patronàtsrecht an H. Přemko gefallen, wie alles was einst Herzog Nikolaus besass. H. Přemko habe nun den Mathias für die Pfarre von Bleischwitz präsentirt, dagegen aber Jakobus Schobirlin geltend gemacht, dass das Patronats- recht dem Stadtrathe von Jägerndorf zustehe und dieser ihn zum Pfarrer eingesetzt habe. Jacobus hindere nun den er- wähnten Mathias in der Ausübung seines Amtes. — Das Con- sistorium erklärt sich für letzteren und beschliesst, dass Jaco- bus von der Bleischwitzer Pfarre zu entfernen sei. Actum Olomuc a. d. MCCCCXXX, VIII die Marcii. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 465 1430. 2. September. Fulnek. — Laczko v. Krawař Hern auf Helfenstein erklärt, dass um ,den gebrechen und grossen armut' der Stadt Fulnek aufzuhelfen, weder in den Dörfern Clemenzdorf (Klantendorf), Seibotindorf (Seitendorf), Czauchen- thal (Zauchtl), die ihm nach dem Tode seines Bruders Drslaw 1 Er heisst in derselben Urkunde ein zweitesmal von Rosumicz.
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227 zufielen, noch in andern Dörfern, selbst nicht in denen des Chorherrenstiftes (Tyrn, Eilowetz und Petrowitz) Handwerke getrieben oder Bier gebraut werden dürfen, nur ,Suster, die do Keuler heissen vnd alde Such machen‘ ausgenommen. Geben zu Fullnek an sunnobend nach Egydy. 466 Hormayrs Archiv 1833. Urkundenblatt p. 24. 1430. 30. Novemb. Troppau. — Martinus Nicolai v. Troppau, öffentlicher Notar, bezeugt, dass in seiner und der erbetenen Zeugen Gegenwart Nycolaus genannt Niklas Middemal, Bürger in Troppau, ungezwungen dem Troppauer Dominikaner-Kloster zu seinem und seiner Eltern Seelenheil eine Wiese von 21/2 Joch, zwischen Troppau und dem Dorfe Hoschitz gelegen, ge- schenkt und jedem Rechte darauf für alle Zeiten entsagt habe. Z.: Fratre Bernhardo professo ordinis Cisterciensis monasterii Welegradensis magistro curie in Steborzicz, Ottone Gurvicz armigero, Nicolao dicto Faulherino consule jurato in Oppavia aliisque pluribus fide dignis. — Sub anno d. MCCCCXXX, ind. VIII, die vero ultima mensis Novembris, pontificatus Mar- tini pape V anno XIV, in cenobio ordinis fratrum predicatorum monasterii St. Wenceslai in aestuario hyemali in Oppavia. 467 Copie in der Museumsbibliothek in Troppau. 1431. 21. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau befiehlt, dass nach dem grossen Brande der Stadt Troppau am 31. Juli (utery po swatem Jacubie apostolu), in welchem sämmtliche Landtafelbücher, die alten und die neuen, verbrannten, auf Bitten folgender Herren, Edlen und Mannen seines Landes neue Landesbücher gemäss der Landesordnung anzulegen seien: Johann v. Krawař und Gitschin, Johann Strassky v. Czech, Janak v. Tworkau, Strus von Raczyna, Pilgrim v. Czeczow, Johann Giskra v. Wssechiowitz, Hynek Taufalt, Mstych v. Altdorf (stare wsy) und Nikolaus v. Olbers- dorf (Albrechticz), Hofleute und Diener des Herrn Johann von Krawař; Herr Heinrich v. Füllstein, Czenyek von Tworkau, Hanusch v. Bladen, Nikolaus v. Bladen, Nikolaus v. Lewitz und Krawař, Heinrich Kossierz von Leitersdorf (Lituollowiez), Dyetoch v. Schönwald, Otto, Nikolaus und Johann Brüder von Radun, Ulrich v. Ratschein (Hradczan), Johann v. Klantendorf 15*
227 zufielen, noch in andern Dörfern, selbst nicht in denen des Chorherrenstiftes (Tyrn, Eilowetz und Petrowitz) Handwerke getrieben oder Bier gebraut werden dürfen, nur ,Suster, die do Keuler heissen vnd alde Such machen‘ ausgenommen. Geben zu Fullnek an sunnobend nach Egydy. 466 Hormayrs Archiv 1833. Urkundenblatt p. 24. 1430. 30. Novemb. Troppau. — Martinus Nicolai v. Troppau, öffentlicher Notar, bezeugt, dass in seiner und der erbetenen Zeugen Gegenwart Nycolaus genannt Niklas Middemal, Bürger in Troppau, ungezwungen dem Troppauer Dominikaner-Kloster zu seinem und seiner Eltern Seelenheil eine Wiese von 21/2 Joch, zwischen Troppau und dem Dorfe Hoschitz gelegen, ge- schenkt und jedem Rechte darauf für alle Zeiten entsagt habe. Z.: Fratre Bernhardo professo ordinis Cisterciensis monasterii Welegradensis magistro curie in Steborzicz, Ottone Gurvicz armigero, Nicolao dicto Faulherino consule jurato in Oppavia aliisque pluribus fide dignis. — Sub anno d. MCCCCXXX, ind. VIII, die vero ultima mensis Novembris, pontificatus Mar- tini pape V anno XIV, in cenobio ordinis fratrum predicatorum monasterii St. Wenceslai in aestuario hyemali in Oppavia. 467 Copie in der Museumsbibliothek in Troppau. 1431. 21. Nov. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau befiehlt, dass nach dem grossen Brande der Stadt Troppau am 31. Juli (utery po swatem Jacubie apostolu), in welchem sämmtliche Landtafelbücher, die alten und die neuen, verbrannten, auf Bitten folgender Herren, Edlen und Mannen seines Landes neue Landesbücher gemäss der Landesordnung anzulegen seien: Johann v. Krawař und Gitschin, Johann Strassky v. Czech, Janak v. Tworkau, Strus von Raczyna, Pilgrim v. Czeczow, Johann Giskra v. Wssechiowitz, Hynek Taufalt, Mstych v. Altdorf (stare wsy) und Nikolaus v. Olbers- dorf (Albrechticz), Hofleute und Diener des Herrn Johann von Krawař; Herr Heinrich v. Füllstein, Czenyek von Tworkau, Hanusch v. Bladen, Nikolaus v. Bladen, Nikolaus v. Lewitz und Krawař, Heinrich Kossierz von Leitersdorf (Lituollowiez), Dyetoch v. Schönwald, Otto, Nikolaus und Johann Brüder von Radun, Ulrich v. Ratschein (Hradczan), Johann v. Klantendorf 15*
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228 (Kygiowecz) und Luk (Lukawecz), Johann und Nikolaus Brü- der v. Bencschau, Zibřid von Boblowitz (Bobolusk), Wanek genannt Třidsatnik v. Olbramitz, Hanns Czrt von Mossczyn (?), Taschek v. Elgot, Wenzel Kokor v. Köberwitz (Koberzicz), Jaratsch v. Branitz, Heinrich v. Dobroslawitz, Nikolaus Stosch v. Posutycz (?), Ottik v. Rohow, Nikolaus Sohn des Krzyz- kowsky und Wanek von Bohdanow, Edelleute und Mannen des Herzogs Přemko. Gegenwärtig waren noch Meister Johann von Biela, Andreas v. Zlyn Schreiber des Herzogs und Niko- — laus Zubrziczsky Schreiber des Herzogs und der Stadt. Actum feria IV ante festum s. Clementis pape in novo castro et ibidem fuit electus a domino duce ad consensum omnium, qui interfuerunt, in terre camerarium Johannes de Benessow. 468 Troppauer Landtafel I. fol. 1. — vgl. Šembera im Časopis českého Museum 1846, 713. 1431. 12. Decemb. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau lässt vor Johann v. Drahotusch auf Beneschau Kämmerer, Dietoch v. Schönwald Richter, Nikolaus Landes- schreiber und dem ganzen Gerichte sein Anfallsrecht auf Ol- bramicz (Wolmersdorf), das ihm nach dem Tode des Pawel (Paul) zufiel, den Waniek und Johann Brüdern v. Wogietyn (z Wogietyna) in die Landtafel legen. Actum in quatuor tem- poribus Lucie a. d. MCCCCXXXI. Čechische Einlage in der Tropp. Landtafel I. f. 3°. 469 1431. 12. Decemb. Troppau. — Derselbe überträgt vor dem Landrechte sein Anfallsrecht auf das Dorf Wrzessin (Wrzechin nö. v. Beneschau) dem Johann v. Pelhrzymow (Pilgersdorf). 470 Dass. Datum. — Tropp. Landtafel I. f. 3. 1431. 12. Dec. Troppau. — Dyetoch v. Schönwald Land- richter des Herzogthums Troppau gibt in Gegenwart des Jan v. Drahotusch auf Beneschau Kämmerers und Nikolaus Land- schreibers und vor dem gesammten Amte 2 Schock jährl. Zinses von seinen Dörfern Jakubowicz und Hradczan dem Klo- ster zum heil. Geist (in Troppau), damit sie am Tage nach dem Georg- und Wenzelstag sein Andenken feiern, durch 9 Jahre am Montag, Mittwoch und Sonnabend Vigilien singen und Mes-
228 (Kygiowecz) und Luk (Lukawecz), Johann und Nikolaus Brü- der v. Bencschau, Zibřid von Boblowitz (Bobolusk), Wanek genannt Třidsatnik v. Olbramitz, Hanns Czrt von Mossczyn (?), Taschek v. Elgot, Wenzel Kokor v. Köberwitz (Koberzicz), Jaratsch v. Branitz, Heinrich v. Dobroslawitz, Nikolaus Stosch v. Posutycz (?), Ottik v. Rohow, Nikolaus Sohn des Krzyz- kowsky und Wanek von Bohdanow, Edelleute und Mannen des Herzogs Přemko. Gegenwärtig waren noch Meister Johann von Biela, Andreas v. Zlyn Schreiber des Herzogs und Niko- — laus Zubrziczsky Schreiber des Herzogs und der Stadt. Actum feria IV ante festum s. Clementis pape in novo castro et ibidem fuit electus a domino duce ad consensum omnium, qui interfuerunt, in terre camerarium Johannes de Benessow. 468 Troppauer Landtafel I. fol. 1. — vgl. Šembera im Časopis českého Museum 1846, 713. 1431. 12. Decemb. Troppau. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau lässt vor Johann v. Drahotusch auf Beneschau Kämmerer, Dietoch v. Schönwald Richter, Nikolaus Landes- schreiber und dem ganzen Gerichte sein Anfallsrecht auf Ol- bramicz (Wolmersdorf), das ihm nach dem Tode des Pawel (Paul) zufiel, den Waniek und Johann Brüdern v. Wogietyn (z Wogietyna) in die Landtafel legen. Actum in quatuor tem- poribus Lucie a. d. MCCCCXXXI. Čechische Einlage in der Tropp. Landtafel I. f. 3°. 469 1431. 12. Decemb. Troppau. — Derselbe überträgt vor dem Landrechte sein Anfallsrecht auf das Dorf Wrzessin (Wrzechin nö. v. Beneschau) dem Johann v. Pelhrzymow (Pilgersdorf). 470 Dass. Datum. — Tropp. Landtafel I. f. 3. 1431. 12. Dec. Troppau. — Dyetoch v. Schönwald Land- richter des Herzogthums Troppau gibt in Gegenwart des Jan v. Drahotusch auf Beneschau Kämmerers und Nikolaus Land- schreibers und vor dem gesammten Amte 2 Schock jährl. Zinses von seinen Dörfern Jakubowicz und Hradczan dem Klo- ster zum heil. Geist (in Troppau), damit sie am Tage nach dem Georg- und Wenzelstag sein Andenken feiern, durch 9 Jahre am Montag, Mittwoch und Sonnabend Vigilien singen und Mes-
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229 sen lesen. Von den 2 Schock sollen 11/2 für das Beste des Convents verwendet, 1/2 Sch. unter die Brüder vertheilt werden. Actum in quatuor temporibus Lucie, leta od nározenye syna bozieho MCCCCXXXI. 471 Troppauer Landtafel I. fol. 4. 1431. 19. Dec. (Troppau.) — Přemko Herzog und Herr von Troppau schenkt vor dem Landrechte seinen Anfall auf das Dorf Wressin dem Johann von Pelhrzymow (Pilgersdorf) und lässt dies in die Landtafel eintragen. Actum in quatuor temporibus Lucie. 472 Tropp. Landtafel I. f. 3. 1432. 3. Sept. (Troppau.) — Jan von Krawař und Git- schin ändert das seiner Gemahlin Agnes verschriebene Witthum (Nr. 450), indem er ihr statt Trzebowitz Schloss und Stadt Fulnek verpfändet, dazu einen Hof, Mühle und Wald in Gerlochowicz (Gerlsdorf). Z.: Mikolass z Tworkowa (Tworkau), Jan Mars- sialek, Jessiek z Clymkowicz (Königsberg), Jan Donat z Po- lomye a Gindrzyssiek z Dychylowa (Heinrich v. Diehlau), Dienstleute Herrn Jans v. Krawař. Od narozenye syna bozieho 1432 leta, wtu strzedu przed matky bozie nàrozenym. 483 Gleichlautend mit der Einlage von 1424. Tropp. Landtafel I. f. 8. 1432. 17. December. Troppau. — Marthe Schonwicz wählt sich vor dem Landrechte mit Bewilligung des Herzogs Přemko hinsichtlich der Schulden, die ihr Wlostek auf Buohdanowicz (Boydensdorf?) verschrieb, zum Vormund Zibrzid v. Bobolusk (Boblowitz). Actum in IV temporibus Lucie in novo castro in stuba familie ubi pro tunc fuit czawda post exustionem civi- tatis et antequam liber terre renovatus et confectus erat. 474 Ladungsbuch v. 1410—1461 im Tropp. Landesarchiv. 1433. 26. August. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau ertheilt seinem Getreuen Hartel Tunkel v. Sczytyn (Stettin)! die Bewilligung, das Dorf Chlebiczow (Klepsch in Pr. 1 Stettin mit Zubehör (Mokrolasetz etc.) hatte Hartel Tunkel 1432 von Czenek von Tworkau erworben (Tropp. Landtafel I. f. 9).
229 sen lesen. Von den 2 Schock sollen 11/2 für das Beste des Convents verwendet, 1/2 Sch. unter die Brüder vertheilt werden. Actum in quatuor temporibus Lucie, leta od nározenye syna bozieho MCCCCXXXI. 471 Troppauer Landtafel I. fol. 4. 1431. 19. Dec. (Troppau.) — Přemko Herzog und Herr von Troppau schenkt vor dem Landrechte seinen Anfall auf das Dorf Wressin dem Johann von Pelhrzymow (Pilgersdorf) und lässt dies in die Landtafel eintragen. Actum in quatuor temporibus Lucie. 472 Tropp. Landtafel I. f. 3. 1432. 3. Sept. (Troppau.) — Jan von Krawař und Git- schin ändert das seiner Gemahlin Agnes verschriebene Witthum (Nr. 450), indem er ihr statt Trzebowitz Schloss und Stadt Fulnek verpfändet, dazu einen Hof, Mühle und Wald in Gerlochowicz (Gerlsdorf). Z.: Mikolass z Tworkowa (Tworkau), Jan Mars- sialek, Jessiek z Clymkowicz (Königsberg), Jan Donat z Po- lomye a Gindrzyssiek z Dychylowa (Heinrich v. Diehlau), Dienstleute Herrn Jans v. Krawař. Od narozenye syna bozieho 1432 leta, wtu strzedu przed matky bozie nàrozenym. 483 Gleichlautend mit der Einlage von 1424. Tropp. Landtafel I. f. 8. 1432. 17. December. Troppau. — Marthe Schonwicz wählt sich vor dem Landrechte mit Bewilligung des Herzogs Přemko hinsichtlich der Schulden, die ihr Wlostek auf Buohdanowicz (Boydensdorf?) verschrieb, zum Vormund Zibrzid v. Bobolusk (Boblowitz). Actum in IV temporibus Lucie in novo castro in stuba familie ubi pro tunc fuit czawda post exustionem civi- tatis et antequam liber terre renovatus et confectus erat. 474 Ladungsbuch v. 1410—1461 im Tropp. Landesarchiv. 1433. 26. August. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau ertheilt seinem Getreuen Hartel Tunkel v. Sczytyn (Stettin)! die Bewilligung, das Dorf Chlebiczow (Klepsch in Pr. 1 Stettin mit Zubehör (Mokrolasetz etc.) hatte Hartel Tunkel 1432 von Czenek von Tworkau erworben (Tropp. Landtafel I. f. 9).
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230 Schlesien), das er lehenweise besitzt, an einen andern ver- kaufen zu dürfen. Geben zu Grätz, Mitwoch nach Bartholomei. 475 Aus Středowsky's apog. in Ens' Nachlass. 1433. 18. Septemb. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau macht, um Streitigkeiten nach seinem Tode! zu ver- meiden, mit Wissen seiner Söhne Wenzel, Wilhelm und Ernst sein Testament. Er ermahnt sie, das Land nicht zu theilen, sondern ihren ältesten Bruder Wenzel zum Vorsteher anzu- nehmen, solange die (hussitischen) Unruhen in den Nachbar- ländern dauern. Ihren Bruder Nikolaus sollen sie zu keinem Landestheil zulassen, sondern ihm nach dem Rathe der Land- leute und Städte seinen ihm gebührenden Theil jährlich in Geld abliefern, im Falle der Noth müsse aber Nikolaus auch bei- steuern. Zum Leibgedinge seiner Gemahlin Helena ,diediczky Bosenskey‘ (Erbin von ?) bestimmt er die Burg Wickenstein (Wiegstein) und den Zins vom Hof der Augustiner in Troppau2, die Schulden, die er bei seiner Gemahlin gemacht, sollen sie zahlen. Ihre Schwestern, sowohl die welche den geistlichen Stand erwählt, als die welche später heirathen sollten, mögen sie redlich halten, die Schulden, die er in diesen unruhigen Jahren zur Vertheidigung des Landes und zur Vermeidung grösseren Verderbens habe machen müssen, abzuzahlen trachten und endlich seines Seelenheiles nicht vergessen. — Mitbesiegelt v. Czenek v. Tworkau, Hanns Kossyrz v. Zyboticz (Seiten- dorf), Heinrich Kossyrz v. Lituoltowicz (Leitersdorf), Hartel Tunkel v. Stettin und den Städten Troppau und Leobschütz. Dan na Hradczy w patek przed sw. Mathussem aposstolem a evangelista. 476 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 187. 1433. 4. Octob. Troppau. — Wenzel, Niklas, Wilhelm und Ernst Gebrüder, Herzoge und Herren von Troppau, er- Premko starb nach einer gleichzeitigen Notiz auf dem Einbande des ersten Landtafelbuches 1433 am 28. September, feria II die s. Wenceslai. vgl. Šembera a. a. O. časopis ctc. 1846 p. 715. Hier findet ein Irrthum statt, in Troppau gab es kein Augustiner-Kloster, wahrscheinlich sind die Dominikaner oder Minoriten gemeint, da Francis- kaner erst später in Troppau ein Kloster grüindeten.
230 Schlesien), das er lehenweise besitzt, an einen andern ver- kaufen zu dürfen. Geben zu Grätz, Mitwoch nach Bartholomei. 475 Aus Středowsky's apog. in Ens' Nachlass. 1433. 18. Septemb. Grätz. — Přemko Herzog und Herr v. Troppau macht, um Streitigkeiten nach seinem Tode! zu ver- meiden, mit Wissen seiner Söhne Wenzel, Wilhelm und Ernst sein Testament. Er ermahnt sie, das Land nicht zu theilen, sondern ihren ältesten Bruder Wenzel zum Vorsteher anzu- nehmen, solange die (hussitischen) Unruhen in den Nachbar- ländern dauern. Ihren Bruder Nikolaus sollen sie zu keinem Landestheil zulassen, sondern ihm nach dem Rathe der Land- leute und Städte seinen ihm gebührenden Theil jährlich in Geld abliefern, im Falle der Noth müsse aber Nikolaus auch bei- steuern. Zum Leibgedinge seiner Gemahlin Helena ,diediczky Bosenskey‘ (Erbin von ?) bestimmt er die Burg Wickenstein (Wiegstein) und den Zins vom Hof der Augustiner in Troppau2, die Schulden, die er bei seiner Gemahlin gemacht, sollen sie zahlen. Ihre Schwestern, sowohl die welche den geistlichen Stand erwählt, als die welche später heirathen sollten, mögen sie redlich halten, die Schulden, die er in diesen unruhigen Jahren zur Vertheidigung des Landes und zur Vermeidung grösseren Verderbens habe machen müssen, abzuzahlen trachten und endlich seines Seelenheiles nicht vergessen. — Mitbesiegelt v. Czenek v. Tworkau, Hanns Kossyrz v. Zyboticz (Seiten- dorf), Heinrich Kossyrz v. Lituoltowicz (Leitersdorf), Hartel Tunkel v. Stettin und den Städten Troppau und Leobschütz. Dan na Hradczy w patek przed sw. Mathussem aposstolem a evangelista. 476 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 187. 1433. 4. Octob. Troppau. — Wenzel, Niklas, Wilhelm und Ernst Gebrüder, Herzoge und Herren von Troppau, er- Premko starb nach einer gleichzeitigen Notiz auf dem Einbande des ersten Landtafelbuches 1433 am 28. September, feria II die s. Wenceslai. vgl. Šembera a. a. O. časopis ctc. 1846 p. 715. Hier findet ein Irrthum statt, in Troppau gab es kein Augustiner-Kloster, wahrscheinlich sind die Dominikaner oder Minoriten gemeint, da Francis- kaner erst später in Troppau ein Kloster grüindeten.
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231 klären, dass sie in Betracht des grossen Schadens, den ihre Länder, Städte und Einwohner in Folge der schlechten Münze erlitten, ,dass uns fast in Wehemutte schwerlich zu Herzen ist gegangen,' mit Rath der ältesten Landleute, Mannen und Städte mit den Städten Troppau, Leobschütz und Zuckmantel folgendes Uebereinkommen getroffen haben: die drei Städte erhalten das Recht der Münze, Troppauer Heller zu schlagen, dafür zahlen dieselben den Fürsten jährlich 100 Mark Münz- geld, halb in Prager Groschen, halb in Troppauer Hellern, und zwar die Hälfte an St. Georgstag, die andere Hälfte an St. Michael. Geschehe es aber, dass der römische Kaiser diese Münze verschlagen und seine kaiserliche Münze aufwerfen wollte, so sind die Städte von der Zahlung des Münzgeldes befreit. Gegen alle Fälscher der Münze, sie seien edel oder unedel, einheimisch oder Ausländer, Mann oder Weib, die sie auf frischer That ergreifen und überführen, sollen sie nach ihrer Erkenntniss vorgehen und die Fürsten wollen sie darin unterstützen. Geben zu Troppau nach Christi geb. 1433 jahr am Sonntage St. Francisci tage des heil. Mertererss. Copialbuch in der Tropp. Museumsbibliothek fol. 25. 477 1433. 16. Dec. (Troppau). — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau befiehlt dem Landrechte, Johann v. Drahotusch Kämmerer, Dietoch v. Schönwald Richter und Nikolaus Land- schreiber, wegen der Vernichtung der Landtafel im Stadtbrande in die neuen Bücher einzutragen, was dem Kloster in Fulnek gehöre. Die Herren patres legen nun in die Landtafel Tyrn und Eilowetz (Gilowecz), das ihnen der Gründer des Klosters, Benesch v. Krawař, gegeben, ferner Bielow und Altdorf (stara wes Aldenstadt?), welche sie von dessen Bruder Laczek von Krawař erhalten, und endlich Petrowitz, das sie von dem verstorbenen Bischofe Laczek von Olmütz gekauft. Od narozenye sina buozieho leta 1433, tu strzedu po swatey Lucy. 478 Tropp. Landtafel I. fol. 9°. 1433. 16. Dec. (Troppau). — Dietoch v. Schönwald Landrichter verschreibt vor dem Landrechte seiner Frau Mar- garethe all sein Habe, um es nach seinem Tode zu geniessen, so lange sie Witwe bleibe. Zu Vormündern bestellt er: Hein-
231 klären, dass sie in Betracht des grossen Schadens, den ihre Länder, Städte und Einwohner in Folge der schlechten Münze erlitten, ,dass uns fast in Wehemutte schwerlich zu Herzen ist gegangen,' mit Rath der ältesten Landleute, Mannen und Städte mit den Städten Troppau, Leobschütz und Zuckmantel folgendes Uebereinkommen getroffen haben: die drei Städte erhalten das Recht der Münze, Troppauer Heller zu schlagen, dafür zahlen dieselben den Fürsten jährlich 100 Mark Münz- geld, halb in Prager Groschen, halb in Troppauer Hellern, und zwar die Hälfte an St. Georgstag, die andere Hälfte an St. Michael. Geschehe es aber, dass der römische Kaiser diese Münze verschlagen und seine kaiserliche Münze aufwerfen wollte, so sind die Städte von der Zahlung des Münzgeldes befreit. Gegen alle Fälscher der Münze, sie seien edel oder unedel, einheimisch oder Ausländer, Mann oder Weib, die sie auf frischer That ergreifen und überführen, sollen sie nach ihrer Erkenntniss vorgehen und die Fürsten wollen sie darin unterstützen. Geben zu Troppau nach Christi geb. 1433 jahr am Sonntage St. Francisci tage des heil. Mertererss. Copialbuch in der Tropp. Museumsbibliothek fol. 25. 477 1433. 16. Dec. (Troppau). — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau befiehlt dem Landrechte, Johann v. Drahotusch Kämmerer, Dietoch v. Schönwald Richter und Nikolaus Land- schreiber, wegen der Vernichtung der Landtafel im Stadtbrande in die neuen Bücher einzutragen, was dem Kloster in Fulnek gehöre. Die Herren patres legen nun in die Landtafel Tyrn und Eilowetz (Gilowecz), das ihnen der Gründer des Klosters, Benesch v. Krawař, gegeben, ferner Bielow und Altdorf (stara wes Aldenstadt?), welche sie von dessen Bruder Laczek von Krawař erhalten, und endlich Petrowitz, das sie von dem verstorbenen Bischofe Laczek von Olmütz gekauft. Od narozenye sina buozieho leta 1433, tu strzedu po swatey Lucy. 478 Tropp. Landtafel I. fol. 9°. 1433. 16. Dec. (Troppau). — Dietoch v. Schönwald Landrichter verschreibt vor dem Landrechte seiner Frau Mar- garethe all sein Habe, um es nach seinem Tode zu geniessen, so lange sie Witwe bleibe. Zu Vormündern bestellt er: Hein-
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232 rich Kossierz v. Litoltowicz (Leitersdorf), Füllstein v. Schlackau und Johann Wlaschek v. Kuchelna; sollte Margarethe heirathen, so sollen die Vormünder die Güter verwalten, besonders aber Bernhard z Zzerzetyna auf Hlubok, sein Vetter. Tu strzedu po swatey Lucy. Troppauer Landtafel I. fol. 10°. 479 1433. (Troppau.) — Johann v. Krawař und Gičin ver- pfändet vor Johann von Drahotusch Kämmerer, Dietoch von Schönwald Richter, und Nikolaus Landschreiber und dem ge- sammten Landrechte dem Wenzel Rus v. Doloplaz das Dorf Olbersdorf (Albrechticze) bei Wagstadt für 300 Schock Gr. mährischer Währung. Wenzel Rus kann diese Summe ver- kaufen mit Herrn Johanns Willen. Letzterer hat auf Lebens- zeit das Recht des Wiederkaufs, doch muss er dies ein Jahr vorher dem Wenzel Rus anzeigen. Troppauer Landtafel I. fol. 9'. 480 1434. 21. Jänner. Troppau. — Wenzel, Nikolaus, Wil- helm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau erklären, dass einst ihr Vater Herzog Přemko seligen Andenkens sein Anfallsrecht auf einen Hof und das Richteramt in Kylessowicz (Gilschowitz) sammt Zubehör seinem Diener Conrad Begiar gegeben habe. Da aber diesem im Brande der Stadt Troppau die darüber vom H. Přemko ausgestellte Urkunde zu Grunde gegangen sei, so bestätigen sie demselben den Besitz des Hofes mit 2 Lahnen, 8 Gärten, 2 Mühlen, von denen die eine im Dorfe Morawecz, die andere unter dem Berge bei der Stadt Troppau liegt, mit 6 Teichen und 3 Vierdung jährlichen Zins von Kylessowicz und anderem Zubehör, mit dem 3. Heller von den Strafgeldern und allem Zubehör des Richteramtes, wie es bei andern Richtereien üblich sei. Ferner erhält Begiar das Recht, seinen Besitz verkaufen oder verpfänden zu dürfen, doch unschädlich den herzoglichen Rechten, den Dienst mit einem Pferde in Grätz fordern zu können. Sollte Begiar früher sterben, so folgt seine Frau Katharina im Besitze nach, zu Vormündern setzen die Herzoge für diesen Fall ein: den Herrn Johann v. Krawař und seine Söhne, und im Falle diese sterben sollten, den Onesch Kyowecz v. Heiewoschicz und seine Söhne. Dan 1 In einer späteren Abschrift heisst er von Zerotin.
232 rich Kossierz v. Litoltowicz (Leitersdorf), Füllstein v. Schlackau und Johann Wlaschek v. Kuchelna; sollte Margarethe heirathen, so sollen die Vormünder die Güter verwalten, besonders aber Bernhard z Zzerzetyna auf Hlubok, sein Vetter. Tu strzedu po swatey Lucy. Troppauer Landtafel I. fol. 10°. 479 1433. (Troppau.) — Johann v. Krawař und Gičin ver- pfändet vor Johann von Drahotusch Kämmerer, Dietoch von Schönwald Richter, und Nikolaus Landschreiber und dem ge- sammten Landrechte dem Wenzel Rus v. Doloplaz das Dorf Olbersdorf (Albrechticze) bei Wagstadt für 300 Schock Gr. mährischer Währung. Wenzel Rus kann diese Summe ver- kaufen mit Herrn Johanns Willen. Letzterer hat auf Lebens- zeit das Recht des Wiederkaufs, doch muss er dies ein Jahr vorher dem Wenzel Rus anzeigen. Troppauer Landtafel I. fol. 9'. 480 1434. 21. Jänner. Troppau. — Wenzel, Nikolaus, Wil- helm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau erklären, dass einst ihr Vater Herzog Přemko seligen Andenkens sein Anfallsrecht auf einen Hof und das Richteramt in Kylessowicz (Gilschowitz) sammt Zubehör seinem Diener Conrad Begiar gegeben habe. Da aber diesem im Brande der Stadt Troppau die darüber vom H. Přemko ausgestellte Urkunde zu Grunde gegangen sei, so bestätigen sie demselben den Besitz des Hofes mit 2 Lahnen, 8 Gärten, 2 Mühlen, von denen die eine im Dorfe Morawecz, die andere unter dem Berge bei der Stadt Troppau liegt, mit 6 Teichen und 3 Vierdung jährlichen Zins von Kylessowicz und anderem Zubehör, mit dem 3. Heller von den Strafgeldern und allem Zubehör des Richteramtes, wie es bei andern Richtereien üblich sei. Ferner erhält Begiar das Recht, seinen Besitz verkaufen oder verpfänden zu dürfen, doch unschädlich den herzoglichen Rechten, den Dienst mit einem Pferde in Grätz fordern zu können. Sollte Begiar früher sterben, so folgt seine Frau Katharina im Besitze nach, zu Vormündern setzen die Herzoge für diesen Fall ein: den Herrn Johann v. Krawař und seine Söhne, und im Falle diese sterben sollten, den Onesch Kyowecz v. Heiewoschicz und seine Söhne. Dan 1 In einer späteren Abschrift heisst er von Zerotin.
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233 w Oppawie syna od narozenie bozieho 1434 ten cztwrtek den swatey Nietisse (sic?) panni slawney. 481 Aus dem Vidimus des Wenzel v. Bladen Kämmerers von Troppau für Johann Kyowecz von Lukawecz, ddo. Troppau w uteri przed bozym tielem (29. Mai) 1464, im Landesarchiv zu Troppau. 1434. 2. Febr. Troppau. — Hanns v. Bladen, Haida v. Neukirch, Hanns Kosierz v. Seitendorf (Ziboticz), Wlostek v. Bohdanow, Jechnik v. Zubřicz, Dietoch v. Schönwald, Heinrich Kosierz von Leitersdorf, Hartl Tunkel v. Chlebitschow, Johann Schuchar von Beneschau, Johann Krawař z Brezyny, Sbinek Hriwnacz v. Stettin und Janacz Stosch v. Branitz, Landleute und Mannen des Fürstenthums Troppau, erklären, dass sie von den Herzogen Wenzel, Niklas, Wilhelm und Ernst erwählt sind das Land zu theilen. Zuerst bitten sie die Herzoge allen Streit zu vergessen und weisen dem Herzoge Nikolaus Zuckmantel und Leobschütz mit dem Hauptsitze Edelstein zu. Dazu ge- hören Hanns v. Arnoltowitz (Arnsdorf), Krawař (welcher?) v. Pelhřimow bei Rosswald (Pilgersdorf), Heinrich Stosch v. Olbers- dorf (unw. v. Jägerndorf) und Löwitz, Heinrich Fulstein v. Hinczycz (Heinzendorf) und Steboczicz, der Sohn des Buskuow mit Rowny (Roben bei Rosswald), die Klodbuger mit Pommer- schwitz, Hanns Glesen und Libnawsky mit Wenigsdorf, Chrastelowsky mit Malgota (Ellgot?) und Kytlicze (Kittelwitz), Lerisch v. Zawisscze (Sabschütz), Bohdanowicz (Dittersdorf bei Neustadt?), Söppau, Rakau und Rausen. Ferner erhält Herzog Nikolaus 25 Mark Münzgeld von Leobschütz. Das Bergwerks- urbar bleibt gemeinschaftlich. Was ihnen von der Fulneker Herrschaft, die auch zum Lande Troppau gehört, zukömmt, soll vertheilt werden. Wenn der jüngste Bruder zu Jahren kommt (H. Přemko?), muss jeder ihm von seinem Theil etwas abtreten. Der Fürstin, ihrer Stiefmutter, sollen sie gemeinschaftlich die Renten, die ihr auf der Stadt Troppau verschrieben sind, aus- zahlen. Das Landrecht bleibt wie vor alter Zeit ein einiges. Dan w Oppawie, ten vtery den o hodu matky bozii genz slowe Hromniczne. 482 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 188. 1 Wahrscheinlich Agnietisse, Agnes, deren Feier in diesem Jahre auf einen Donnerstag fällt.
233 w Oppawie syna od narozenie bozieho 1434 ten cztwrtek den swatey Nietisse (sic?) panni slawney. 481 Aus dem Vidimus des Wenzel v. Bladen Kämmerers von Troppau für Johann Kyowecz von Lukawecz, ddo. Troppau w uteri przed bozym tielem (29. Mai) 1464, im Landesarchiv zu Troppau. 1434. 2. Febr. Troppau. — Hanns v. Bladen, Haida v. Neukirch, Hanns Kosierz v. Seitendorf (Ziboticz), Wlostek v. Bohdanow, Jechnik v. Zubřicz, Dietoch v. Schönwald, Heinrich Kosierz von Leitersdorf, Hartl Tunkel v. Chlebitschow, Johann Schuchar von Beneschau, Johann Krawař z Brezyny, Sbinek Hriwnacz v. Stettin und Janacz Stosch v. Branitz, Landleute und Mannen des Fürstenthums Troppau, erklären, dass sie von den Herzogen Wenzel, Niklas, Wilhelm und Ernst erwählt sind das Land zu theilen. Zuerst bitten sie die Herzoge allen Streit zu vergessen und weisen dem Herzoge Nikolaus Zuckmantel und Leobschütz mit dem Hauptsitze Edelstein zu. Dazu ge- hören Hanns v. Arnoltowitz (Arnsdorf), Krawař (welcher?) v. Pelhřimow bei Rosswald (Pilgersdorf), Heinrich Stosch v. Olbers- dorf (unw. v. Jägerndorf) und Löwitz, Heinrich Fulstein v. Hinczycz (Heinzendorf) und Steboczicz, der Sohn des Buskuow mit Rowny (Roben bei Rosswald), die Klodbuger mit Pommer- schwitz, Hanns Glesen und Libnawsky mit Wenigsdorf, Chrastelowsky mit Malgota (Ellgot?) und Kytlicze (Kittelwitz), Lerisch v. Zawisscze (Sabschütz), Bohdanowicz (Dittersdorf bei Neustadt?), Söppau, Rakau und Rausen. Ferner erhält Herzog Nikolaus 25 Mark Münzgeld von Leobschütz. Das Bergwerks- urbar bleibt gemeinschaftlich. Was ihnen von der Fulneker Herrschaft, die auch zum Lande Troppau gehört, zukömmt, soll vertheilt werden. Wenn der jüngste Bruder zu Jahren kommt (H. Přemko?), muss jeder ihm von seinem Theil etwas abtreten. Der Fürstin, ihrer Stiefmutter, sollen sie gemeinschaftlich die Renten, die ihr auf der Stadt Troppau verschrieben sind, aus- zahlen. Das Landrecht bleibt wie vor alter Zeit ein einiges. Dan w Oppawie, ten vtery den o hodu matky bozii genz slowe Hromniczne. 482 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 188. 1 Wahrscheinlich Agnietisse, Agnes, deren Feier in diesem Jahre auf einen Donnerstag fällt.
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234 1434. 3. März. Brünn. — Landfriede zwischen Albrecht Herzog v. Oesterreich und Markgrafen v. Mähren einerseits und dem Bischof von Olmütz, Wenzel Herzog v. Troppau und andern Herren andererseits. (Mit 55 Siegeln.) Schriften der hist.-stat. Section in Brünn IV. 176. 483 1434. 15. Sept. (Troppau.) — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau lassen in die Land- tafel eintragen ihr angeborenes Gut Třebowitz sammt Zubehör, nichts ausgenommen, ausser den Landesdiensten dem Johann Sobek und Mathias Brüdern von Kornitz. Od narozenie syna bozieho 1434 leta, ty suche dny przed swatym Waczlawem. Tropp. Landtafel I. fol. 11'. 484 — Die Rathmanne der 1434. 15. Septemb. Troppau. Stadt Leobschütz erklären, dass sie mit den Troppauern wegen des Münzgeldes in Zwist gerathen und von diesen vor die Troppauer Czaude (Gericht) geladen worden seien, aber auf Geheiss des Herzogs Wenzel, ihres gnädigen Herrn, sich mit den Troppauern folgendermassen verglichen haben : Da Leobschütz mit Zuckmantel bei der Theilung des Landes ein Viertel bilden, so soll Leobschütz nur den 4. Theil der Summe entrichten, aber auch nur ein Vierteljahr in der Troppauer Münze Heller schla- gen, aber nicht geringere als die Troppauer. Von Seite der Leobschützer (v. Lieschwicz) haben den Vergleich gemacht Niklas Magrianich, Lorenz Balbierer und Peter Reisswitz, von Scite der Troppauer Niklas Kretschmer, Stefan Richter, Hand- lusch von Neukirchen, Paul Fiecke, Hans Steirer, Hans Vre- munger, Niklas Faulhering und Hans Merckel Bürger daselbst. Geschehen zu Troppaw in dem closter zum h. Geist vor der Baude in Maresch's Hause vor der grossen Stuben, in den quatuor temporibus nach beate virginis in dem Jahr nach Christi geburt 1434 jahr. Copialbuch in der Musealbibliothek zu Troppau fol. 26'. 485 1434. 21. Septemb. Troppau. — Die Rathmanne der Stadt Troppau erklären, dass sie in Betracht der ,chhaften Not- durftigkeit‘ den Kramern eine Willkür und noue Ordnung fest- gesetzt haben : Alle Kramer sollen ihren Zechmeistern gehorchen und sie in Ehren halten. Wer in die Zeche Aufnahme begehrt,
234 1434. 3. März. Brünn. — Landfriede zwischen Albrecht Herzog v. Oesterreich und Markgrafen v. Mähren einerseits und dem Bischof von Olmütz, Wenzel Herzog v. Troppau und andern Herren andererseits. (Mit 55 Siegeln.) Schriften der hist.-stat. Section in Brünn IV. 176. 483 1434. 15. Sept. (Troppau.) — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau lassen in die Land- tafel eintragen ihr angeborenes Gut Třebowitz sammt Zubehör, nichts ausgenommen, ausser den Landesdiensten dem Johann Sobek und Mathias Brüdern von Kornitz. Od narozenie syna bozieho 1434 leta, ty suche dny przed swatym Waczlawem. Tropp. Landtafel I. fol. 11'. 484 — Die Rathmanne der 1434. 15. Septemb. Troppau. Stadt Leobschütz erklären, dass sie mit den Troppauern wegen des Münzgeldes in Zwist gerathen und von diesen vor die Troppauer Czaude (Gericht) geladen worden seien, aber auf Geheiss des Herzogs Wenzel, ihres gnädigen Herrn, sich mit den Troppauern folgendermassen verglichen haben : Da Leobschütz mit Zuckmantel bei der Theilung des Landes ein Viertel bilden, so soll Leobschütz nur den 4. Theil der Summe entrichten, aber auch nur ein Vierteljahr in der Troppauer Münze Heller schla- gen, aber nicht geringere als die Troppauer. Von Seite der Leobschützer (v. Lieschwicz) haben den Vergleich gemacht Niklas Magrianich, Lorenz Balbierer und Peter Reisswitz, von Scite der Troppauer Niklas Kretschmer, Stefan Richter, Hand- lusch von Neukirchen, Paul Fiecke, Hans Steirer, Hans Vre- munger, Niklas Faulhering und Hans Merckel Bürger daselbst. Geschehen zu Troppaw in dem closter zum h. Geist vor der Baude in Maresch's Hause vor der grossen Stuben, in den quatuor temporibus nach beate virginis in dem Jahr nach Christi geburt 1434 jahr. Copialbuch in der Musealbibliothek zu Troppau fol. 26'. 485 1434. 21. Septemb. Troppau. — Die Rathmanne der Stadt Troppau erklären, dass sie in Betracht der ,chhaften Not- durftigkeit‘ den Kramern eine Willkür und noue Ordnung fest- gesetzt haben : Alle Kramer sollen ihren Zechmeistern gehorchen und sie in Ehren halten. Wer in die Zeche Aufnahme begehrt,
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235 soll gute Briefe seiner Lehrkunde bringen und 24 Gr. zahlen zur Besserung der Harnisch. Ehelose sollen nicht aufgenommen und gelitten werden. Kein Schwabe (sic), Ziechner (sic), noch Leinweber soll gebleichte Leinwand, Zwillich, noch Barchent schneiden unter einer Mark, ebenso soll kein Kramer Seiden- tücher und Borten unter einer Mark schneiden. Mandeln, Reis, Feigen, Rosinen soll kein Kramer unter einem halben Stein bei Strafe einer Mark verkaufen, ebenso Messing, Blei, Zinn, Alaun, Kupferwasser, Wünstein (sic), Seife, Wachs unter einem Stein, Pfeffer, Ingwer, Nelken, Kümmel, Muskaten, Muskaten- blum, Zinnemey (sic) unter einem Pfund und Safran unter einem halben Pfund, und sonst keinerlei Kraudich (sic) bei Strafe einer Mark. — Die Kramer sollen nicht einer dem andern die Kaufleute entfremden. Wenn die Meister einen Schaden wissen aber nicht abstellen und dessen ,überweiset werden, soll ein jeder ein Vierdung Strafe auf dem Rathhause zahlen. — Jeder Bürger, der ein Haus und andere Nahrung treibt und einen Kram hält, soll alle Rechte wie die andern Kramer besitzen. — Entsteht unter ihnen Zwietracht, so mögen sie dieselbe erst in der Zeche beilegen, ehe sie dieselbe vor den Vogt bringen. — Wer absichtlich in die Zeche zu kommen versäumt, zahlt einen Vierdung Busse in die Zeche. Ungehorsamen Kramern, die die Busse nicht zahlen, soll man den Laden sperren. — Alle Jahr sollen die Zechmeister mit 2 Schöppen die Gewichte und Ellen untersuchen, zu geringes Gewicht und Mass auf das Rathhaus bringen, worauf der Rath die Strafe bestimmen soll. Jeder Kramer-oder Kramerin, welche zu geringes Gewicht und Mass wiederholt gebraucht, soll aus der Zeche ausgeschlossen werden. — Will eine Witwe, die keine Kramerin ist, in die Zeche aufgenommen werden, so sollen sie die Meinung der Rathmanne einholen; dagegen soll jede Witwe eines Kramers — An heiligen Tagen, wenn die Zech- ihren Kram behalten. meister es verbieten, darf kein Kramer seinen Laden öffnen bei Strafe eines Vierdungs in die Zeche; wer es versäumt, dem Leichenbegängnisse eines Mitbruders beizuwohnen, zahlt ein (Pfund) Wachs in die Zeche. — Wenn die Zechmeister in der Stadt etwas Arges oder Unchrenhaftes hören, sollen sie es dem Rathe melden. Datum Oppavie in festo S. Mathaei apostoli et evangeliste, a. d. 1434. 486
235 soll gute Briefe seiner Lehrkunde bringen und 24 Gr. zahlen zur Besserung der Harnisch. Ehelose sollen nicht aufgenommen und gelitten werden. Kein Schwabe (sic), Ziechner (sic), noch Leinweber soll gebleichte Leinwand, Zwillich, noch Barchent schneiden unter einer Mark, ebenso soll kein Kramer Seiden- tücher und Borten unter einer Mark schneiden. Mandeln, Reis, Feigen, Rosinen soll kein Kramer unter einem halben Stein bei Strafe einer Mark verkaufen, ebenso Messing, Blei, Zinn, Alaun, Kupferwasser, Wünstein (sic), Seife, Wachs unter einem Stein, Pfeffer, Ingwer, Nelken, Kümmel, Muskaten, Muskaten- blum, Zinnemey (sic) unter einem Pfund und Safran unter einem halben Pfund, und sonst keinerlei Kraudich (sic) bei Strafe einer Mark. — Die Kramer sollen nicht einer dem andern die Kaufleute entfremden. Wenn die Meister einen Schaden wissen aber nicht abstellen und dessen ,überweiset werden, soll ein jeder ein Vierdung Strafe auf dem Rathhause zahlen. — Jeder Bürger, der ein Haus und andere Nahrung treibt und einen Kram hält, soll alle Rechte wie die andern Kramer besitzen. — Entsteht unter ihnen Zwietracht, so mögen sie dieselbe erst in der Zeche beilegen, ehe sie dieselbe vor den Vogt bringen. — Wer absichtlich in die Zeche zu kommen versäumt, zahlt einen Vierdung Busse in die Zeche. Ungehorsamen Kramern, die die Busse nicht zahlen, soll man den Laden sperren. — Alle Jahr sollen die Zechmeister mit 2 Schöppen die Gewichte und Ellen untersuchen, zu geringes Gewicht und Mass auf das Rathhaus bringen, worauf der Rath die Strafe bestimmen soll. Jeder Kramer-oder Kramerin, welche zu geringes Gewicht und Mass wiederholt gebraucht, soll aus der Zeche ausgeschlossen werden. — Will eine Witwe, die keine Kramerin ist, in die Zeche aufgenommen werden, so sollen sie die Meinung der Rathmanne einholen; dagegen soll jede Witwe eines Kramers — An heiligen Tagen, wenn die Zech- ihren Kram behalten. meister es verbieten, darf kein Kramer seinen Laden öffnen bei Strafe eines Vierdungs in die Zeche; wer es versäumt, dem Leichenbegängnisse eines Mitbruders beizuwohnen, zahlt ein (Pfund) Wachs in die Zeche. — Wenn die Zechmeister in der Stadt etwas Arges oder Unchrenhaftes hören, sollen sie es dem Rathe melden. Datum Oppavie in festo S. Mathaei apostoli et evangeliste, a. d. 1434. 486
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236 Höchst ungenaue Abschrift aus dem Anfang des 18. Jahrh. — nach Tiller — im Landesarchiv zu Troppau. 1435. 7. März. Troppau. — Wilhelm und Ernst Ge- brüder, Herzoge und Herren zu Troppau und Witkenstein (sic), bestätigen und erneuern dem Hans Richl Richter zu Tzirmnaw (Tschirm) die althergebrachten Rechte, da die darüber ausge- stellten Briefe und Handfesten verbrannt seien. Zur Richterei gehören zwei freie Huben mit einem Kretscham, einem Malz- haus mit einem Bräuhaus, dem 3. Pfennig von den Bussgeldern, mit einer Fleisch-, Schuh-, Schneiderbank, einer Schmiede, einer freien Schäferei, einer Mühle mit einem oberschlächtigen Rade, mit freier Jagd auf kleines Wild — das grosse soll er dem Burggrafen auf Witkenstein abliefern — und Fischerei auf der Moraw alle 4 Wochen. Dafür soll er mit einem Pferde die herzoglichen Dienste leisten, so oft es verlangt wird. Geben czu Troppaw am Montag nach aller mannen Fassnacht im 483 1435 jahre. Copie des 17. Jahrh. im Landesarchiv in Troppau — nach Tiller. 1435. 23. April. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bestätigt den Verkauf einer Mark Prag. Gr. Mähr. Währung jährlichen Zins von Seiten des Pfar- rers Thomas in Grätz an Peter Bruner in Troppau und Peter Gegringermut Altaristen des Altars der h. Fabian u. Sebastian in der Pfarrkirche für 20 ung. Gulden von dem Dorfe seiner Kirche Cyhowicz. Act. et datum in castro nostro Grecz, die st. Georgii martiris a. d. MCCCCXXXV. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 488 1435. 21. Sept. Breslau. — Die schlesischen Fürsten und Städte schliessen auf Geheiss Kaiser Sigmunds einen Land- frieden, dem auch ,Wenczlaw Herczog zu Troppaw mit seinen Brüdern, und Niclas und Wenezlaw Herczoge zu Ratibor‘ bei- treten. Geben zu Breslaw an der mittwoch nach s. Mathei des zwölfbothen und Ewang. tag. 489 Sommersberg I. 1019. 1436. 20. Jänner. Troppau. — Wilhelm und Ernst Brüder, Herzoge von Troppau, erklären, dass Seboldus Hart- faust Capellan der Capelle der h. Laurentius und Margarethe in der Troppauer Pfarrkirche, Altarist des Altars des h. Niko-
236 Höchst ungenaue Abschrift aus dem Anfang des 18. Jahrh. — nach Tiller — im Landesarchiv zu Troppau. 1435. 7. März. Troppau. — Wilhelm und Ernst Ge- brüder, Herzoge und Herren zu Troppau und Witkenstein (sic), bestätigen und erneuern dem Hans Richl Richter zu Tzirmnaw (Tschirm) die althergebrachten Rechte, da die darüber ausge- stellten Briefe und Handfesten verbrannt seien. Zur Richterei gehören zwei freie Huben mit einem Kretscham, einem Malz- haus mit einem Bräuhaus, dem 3. Pfennig von den Bussgeldern, mit einer Fleisch-, Schuh-, Schneiderbank, einer Schmiede, einer freien Schäferei, einer Mühle mit einem oberschlächtigen Rade, mit freier Jagd auf kleines Wild — das grosse soll er dem Burggrafen auf Witkenstein abliefern — und Fischerei auf der Moraw alle 4 Wochen. Dafür soll er mit einem Pferde die herzoglichen Dienste leisten, so oft es verlangt wird. Geben czu Troppaw am Montag nach aller mannen Fassnacht im 483 1435 jahre. Copie des 17. Jahrh. im Landesarchiv in Troppau — nach Tiller. 1435. 23. April. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bestätigt den Verkauf einer Mark Prag. Gr. Mähr. Währung jährlichen Zins von Seiten des Pfar- rers Thomas in Grätz an Peter Bruner in Troppau und Peter Gegringermut Altaristen des Altars der h. Fabian u. Sebastian in der Pfarrkirche für 20 ung. Gulden von dem Dorfe seiner Kirche Cyhowicz. Act. et datum in castro nostro Grecz, die st. Georgii martiris a. d. MCCCCXXXV. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 488 1435. 21. Sept. Breslau. — Die schlesischen Fürsten und Städte schliessen auf Geheiss Kaiser Sigmunds einen Land- frieden, dem auch ,Wenczlaw Herczog zu Troppaw mit seinen Brüdern, und Niclas und Wenezlaw Herczoge zu Ratibor‘ bei- treten. Geben zu Breslaw an der mittwoch nach s. Mathei des zwölfbothen und Ewang. tag. 489 Sommersberg I. 1019. 1436. 20. Jänner. Troppau. — Wilhelm und Ernst Brüder, Herzoge von Troppau, erklären, dass Seboldus Hart- faust Capellan der Capelle der h. Laurentius und Margarethe in der Troppauer Pfarrkirche, Altarist des Altars des h. Niko-
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237 laus in der Clara-Capelle, ihr Capellan, einen Theil eines Gar- tens bei seinem Hause gelegen von dem Pfarrer Thomas in Grätz gekauft und von dem Stadtrathe der Stadt Troppau ein Stück Grund (portionem aree) neben seinem Hause erhalten habe, welche er seinen Nachfolgern vermacht habe. Die Her- zoge befreien sein Haus von allen Lasten und bestätigen diese Schenkung. Act. et dat. in castro nostro Oppaviensi, die bea- torum Fabiani et Sebastiani martirum, a. d. MCCCCXXXVI. 490 Orig, im Stadtarchiv zu Troppau. 1436. 4. Febr. Troppau. — Wilhelm und Ernst Herzoge von Troppau, ungetheilte Brüder (bratrzi nedielny), geben ihre Einwilligung, dass Conrad Beyar Starosta in Troppau und seine Frau Katharina ihren Hof, die Mühlen und das Richter- amt in Kylessowicz sammt aller Zubehör dem Nikolaus Land- schreiber für 1571/2 Schock Groschen verkauft haben. Dan w Oppawie leta narozenie bozieho 1436, w tu sobotu przed swatu 491 Agatu. Vidimus des Wenzel von Bladen für Johann Kyowecz vom 29. Mai 1464 im Landesarchiv zu Troppau (vgl. Nr. 481). 1436. 8. Febr. Troppau. — Wilhelm und ,Arnst' Ge- brüder, Herzoge und Herren von Troppau, verkündigen, dass Frau Katharina Mrakotynne mit Wissen und Willen ihrer Söhne aufgegeben und verreicht hat ihr Leibgeding in dem Dorfe Hlawnycz (Glomnitz) bei Steborzicz (Stiebrowitz) um 50 Mark Gr. dem Niklas Faulhering von Grosshoschitz ihrem Eidam, dessen Frau Helena und deren Erben auf 5 Jahre vom Datum des Briefes an. Wenn dann Frau Katharina ihr Leibgedinge wieder haben will, so soll sie es mit 50 Mark einlösen, kann sie dies nicht thun, so sollen Faulhering und dessen Erben es so lang behalten, bis die 50 Mark ganz und gar bezahlt sind. Zu diesem Uebereinkommen geben die Herzoge als Erbherren der Katharina ihre Einwilligung und verleihen demgemäss dem Niklas Faulhering und dessen Erben männlichen Geschlechtes das Leibgedinge in Hlawnicz zu einer rechten Mannschaft nach Recht und Gewohnheit anderer Mannen im Lande zu Troppau, indem sie sich von dem Dorfe den Jagdhaber und andere jähr- liche ,Gehülfe‘, die ihnen auch andere Dörfer ,of dem Seel- geräthe‘ thun, vorbehalten, unschädlich den herzoglichen Dien- sten. Geben zu Troppaw, Mittwoch nach Dorothee. 492
237 laus in der Clara-Capelle, ihr Capellan, einen Theil eines Gar- tens bei seinem Hause gelegen von dem Pfarrer Thomas in Grätz gekauft und von dem Stadtrathe der Stadt Troppau ein Stück Grund (portionem aree) neben seinem Hause erhalten habe, welche er seinen Nachfolgern vermacht habe. Die Her- zoge befreien sein Haus von allen Lasten und bestätigen diese Schenkung. Act. et dat. in castro nostro Oppaviensi, die bea- torum Fabiani et Sebastiani martirum, a. d. MCCCCXXXVI. 490 Orig, im Stadtarchiv zu Troppau. 1436. 4. Febr. Troppau. — Wilhelm und Ernst Herzoge von Troppau, ungetheilte Brüder (bratrzi nedielny), geben ihre Einwilligung, dass Conrad Beyar Starosta in Troppau und seine Frau Katharina ihren Hof, die Mühlen und das Richter- amt in Kylessowicz sammt aller Zubehör dem Nikolaus Land- schreiber für 1571/2 Schock Groschen verkauft haben. Dan w Oppawie leta narozenie bozieho 1436, w tu sobotu przed swatu 491 Agatu. Vidimus des Wenzel von Bladen für Johann Kyowecz vom 29. Mai 1464 im Landesarchiv zu Troppau (vgl. Nr. 481). 1436. 8. Febr. Troppau. — Wilhelm und ,Arnst' Ge- brüder, Herzoge und Herren von Troppau, verkündigen, dass Frau Katharina Mrakotynne mit Wissen und Willen ihrer Söhne aufgegeben und verreicht hat ihr Leibgeding in dem Dorfe Hlawnycz (Glomnitz) bei Steborzicz (Stiebrowitz) um 50 Mark Gr. dem Niklas Faulhering von Grosshoschitz ihrem Eidam, dessen Frau Helena und deren Erben auf 5 Jahre vom Datum des Briefes an. Wenn dann Frau Katharina ihr Leibgedinge wieder haben will, so soll sie es mit 50 Mark einlösen, kann sie dies nicht thun, so sollen Faulhering und dessen Erben es so lang behalten, bis die 50 Mark ganz und gar bezahlt sind. Zu diesem Uebereinkommen geben die Herzoge als Erbherren der Katharina ihre Einwilligung und verleihen demgemäss dem Niklas Faulhering und dessen Erben männlichen Geschlechtes das Leibgedinge in Hlawnicz zu einer rechten Mannschaft nach Recht und Gewohnheit anderer Mannen im Lande zu Troppau, indem sie sich von dem Dorfe den Jagdhaber und andere jähr- liche ,Gehülfe‘, die ihnen auch andere Dörfer ,of dem Seel- geräthe‘ thun, vorbehalten, unschädlich den herzoglichen Dien- sten. Geben zu Troppaw, Mittwoch nach Dorothee. 492
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238 Orig. mit 2 anhäing. Siegeln im Wirthschaftsamte des Grafen Oppers- dorf in Geppersdorf bei Tropplowitz. — Mitgetheilt von H. Kleiber in Leobschütz. 1436. 25. April. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau überlässt dem Altar der h. Laurentius und Agnes für 20 Mark Pr. Gr. 2 Mark jährlichen Zins von der sogenannten Lohmühle. Dat. in castro nostro Oppaviensi, die s. Marci ewangeliste a. d. MCCCCXXXVI. Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 493 1436. 13. Juli. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz als Selbstschuldiger, Bürgermeister und Rathmanne von dem Theile des Herzogs und Bürgermeister und Rathmanne von Leobschütz als rechte Bürgen erklären mit Wissen der ältesten Handwerksmeister und der ganzen Ge- meinde, dass sie dem ehrbaren Nikolaus Gotiscromer, Bürger von Jägerndorf, und dem Herrn Johannes Seidler, Domherrn zu Ratibor und Altarherrn zu Jägerndorf, 100 Mark Prag. Gr. Mähr. Währung (jede zu 64 Gr.) schuldig seien. Dafür haben sie diesen unter Vorbehalt des Wiederkaufs 10 Mark jährl. Zins von den Renten der Städte Troppau und Leobschütz ge- geben, von denen 5 Mark auf St. Michelstag und 5 auf St. Jörgentag zahlbar sind. Geben Grecz, Freitag an St. Marga- rethentag. 494 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1436. 19. Decemb. (Troppau.) — Johann Trzebiczsky verkauft sein Gut Studenka (Stauding) mit aller Zubehör, so wie er es von Herrn Czenek gekauft, den Herren Boczek und Wilhelm Brüdern von Pozorzicz und ihren Erben als rechtes Eigenthum. Suche dny po swate Lucy. Troppauer Landtafel I. fol. 13'. 495 1437. 10. Jänner. Troppau. — Wilhelm und Ernst Her- zoge und Erben v. Troppau schreiben dem Bischofe Paulus v. Olmütz, dass Herr Johannes, Priester seiner Diöcese, zu seinem und seiner Freunde Seelenheil einen Altar zu Ehren der h. Thomas, Katharina und Cordula gegründet habe, zu dessen Dotirung er 10 Mark Gr. und 1 Vierdung jährlichen Zins aus- zusetzen beschloss. Der Altarherr sollte ein chrbarer Priester sein und wöchentlich möglichst viele Messen lesen oder lesen
238 Orig. mit 2 anhäing. Siegeln im Wirthschaftsamte des Grafen Oppers- dorf in Geppersdorf bei Tropplowitz. — Mitgetheilt von H. Kleiber in Leobschütz. 1436. 25. April. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau überlässt dem Altar der h. Laurentius und Agnes für 20 Mark Pr. Gr. 2 Mark jährlichen Zins von der sogenannten Lohmühle. Dat. in castro nostro Oppaviensi, die s. Marci ewangeliste a. d. MCCCCXXXVI. Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 493 1436. 13. Juli. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz als Selbstschuldiger, Bürgermeister und Rathmanne von dem Theile des Herzogs und Bürgermeister und Rathmanne von Leobschütz als rechte Bürgen erklären mit Wissen der ältesten Handwerksmeister und der ganzen Ge- meinde, dass sie dem ehrbaren Nikolaus Gotiscromer, Bürger von Jägerndorf, und dem Herrn Johannes Seidler, Domherrn zu Ratibor und Altarherrn zu Jägerndorf, 100 Mark Prag. Gr. Mähr. Währung (jede zu 64 Gr.) schuldig seien. Dafür haben sie diesen unter Vorbehalt des Wiederkaufs 10 Mark jährl. Zins von den Renten der Städte Troppau und Leobschütz ge- geben, von denen 5 Mark auf St. Michelstag und 5 auf St. Jörgentag zahlbar sind. Geben Grecz, Freitag an St. Marga- rethentag. 494 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1436. 19. Decemb. (Troppau.) — Johann Trzebiczsky verkauft sein Gut Studenka (Stauding) mit aller Zubehör, so wie er es von Herrn Czenek gekauft, den Herren Boczek und Wilhelm Brüdern von Pozorzicz und ihren Erben als rechtes Eigenthum. Suche dny po swate Lucy. Troppauer Landtafel I. fol. 13'. 495 1437. 10. Jänner. Troppau. — Wilhelm und Ernst Her- zoge und Erben v. Troppau schreiben dem Bischofe Paulus v. Olmütz, dass Herr Johannes, Priester seiner Diöcese, zu seinem und seiner Freunde Seelenheil einen Altar zu Ehren der h. Thomas, Katharina und Cordula gegründet habe, zu dessen Dotirung er 10 Mark Gr. und 1 Vierdung jährlichen Zins aus- zusetzen beschloss. Der Altarherr sollte ein chrbarer Priester sein und wöchentlich möglichst viele Messen lesen oder lesen
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239 lassen. Das Patronatsrecht übertrug er dem Herzoge v. Trop- pau. Er starb, che sein Vorhaben ausgeführt war, und ebenso Herzog Přemko, dem nach seinem Tode die Ausführung zukam. Nun beenden sie die Altarstiftung, präsentiren als Altaristen den Priester Wenzel Okacz und bitten, das Ganze zu bestätigen. Nikolaus Pfarrer in Troppau gibt zu allem seine Zustimmung. Dat. et actum Opavie a. d. 1437, decima die mensis Octobris. 496 Aus der Bestätigungsurkunde des Bischofs Paul vom 31. Jänner 1437 im Stadtarchive in Troppau. 1437. 21. Mai. Leobschütz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bewilligt, dass Mathis Schneider, Bürger zu Leobschütz, 1/2 Mark jährl. Zins von seinen Gerecht- samen in Königsdorf verkauft hat den Altarherren der Brüder- schaft zu Leobschütz für 10 ung. Gld. (einen Gulden für eine halbe Mark gerechnet) unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Sollte daher Mathis Schneider den Zins mit 10 ung. Gid. einlösen, so soll die Brüderschaft anderswo einen Zins kaufen, da das Geld zu einem Seelgeräthe gehört und dafür jährlich 30 Seelenmessen mit Vigilien gelesen werden sollen. Geben zu Lubschütz am Dienstage der Pfingsten nach Christi geb. 1437. 497 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Minsberg p. 258. 1437. 22. Mai. (Troppau.) — Wenzel und Ernst Her- zoge von Troppau etc. klagen ihre Schwester Agnes von Ful- nek an wegen ihres Anfallsrechtes auf die Fulneker und Wag- städter Herrschaft, die sie oder Herr Georg (pan Girzik) un- rechtmässiger Weise innehält, und verlangt jeder 10 Schock Gr. für sich. — Ad quatuor tempora post Penthecosten. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 498 1437. 2. Juni. Troppau. — Paulus Gundel Bürgermeister, Nikolaus Scherez, Nikolaus Harmel, Peter Otto, Nikolaus For- man Vogt, und geschworne Rathleute der Stadt Troppau er- klären, dass sie mit Einwilligung der Herzoge Wenzel, Wilhelm und Ernst, Herren von Troppau, aus Noth (propter paupertatem, penuriam summamque necessitatem) 5 Mark Prag. Gr. Mähr. Währung jährlichen Zinses verkauft haben dem Wladislaus Andreas Hewpt, Paul Ecke und Gregor den Meistern der Bruderschaft in Troppau für 50 Mark Pr. Gr., jede zu 64 Gr.
239 lassen. Das Patronatsrecht übertrug er dem Herzoge v. Trop- pau. Er starb, che sein Vorhaben ausgeführt war, und ebenso Herzog Přemko, dem nach seinem Tode die Ausführung zukam. Nun beenden sie die Altarstiftung, präsentiren als Altaristen den Priester Wenzel Okacz und bitten, das Ganze zu bestätigen. Nikolaus Pfarrer in Troppau gibt zu allem seine Zustimmung. Dat. et actum Opavie a. d. 1437, decima die mensis Octobris. 496 Aus der Bestätigungsurkunde des Bischofs Paul vom 31. Jänner 1437 im Stadtarchive in Troppau. 1437. 21. Mai. Leobschütz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bewilligt, dass Mathis Schneider, Bürger zu Leobschütz, 1/2 Mark jährl. Zins von seinen Gerecht- samen in Königsdorf verkauft hat den Altarherren der Brüder- schaft zu Leobschütz für 10 ung. Gld. (einen Gulden für eine halbe Mark gerechnet) unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Sollte daher Mathis Schneider den Zins mit 10 ung. Gid. einlösen, so soll die Brüderschaft anderswo einen Zins kaufen, da das Geld zu einem Seelgeräthe gehört und dafür jährlich 30 Seelenmessen mit Vigilien gelesen werden sollen. Geben zu Lubschütz am Dienstage der Pfingsten nach Christi geb. 1437. 497 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz. — Minsberg p. 258. 1437. 22. Mai. (Troppau.) — Wenzel und Ernst Her- zoge von Troppau etc. klagen ihre Schwester Agnes von Ful- nek an wegen ihres Anfallsrechtes auf die Fulneker und Wag- städter Herrschaft, die sie oder Herr Georg (pan Girzik) un- rechtmässiger Weise innehält, und verlangt jeder 10 Schock Gr. für sich. — Ad quatuor tempora post Penthecosten. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 498 1437. 2. Juni. Troppau. — Paulus Gundel Bürgermeister, Nikolaus Scherez, Nikolaus Harmel, Peter Otto, Nikolaus For- man Vogt, und geschworne Rathleute der Stadt Troppau er- klären, dass sie mit Einwilligung der Herzoge Wenzel, Wilhelm und Ernst, Herren von Troppau, aus Noth (propter paupertatem, penuriam summamque necessitatem) 5 Mark Prag. Gr. Mähr. Währung jährlichen Zinses verkauft haben dem Wladislaus Andreas Hewpt, Paul Ecke und Gregor den Meistern der Bruderschaft in Troppau für 50 Mark Pr. Gr., jede zu 64 Gr.
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240 gerechnet, unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Die 5 Mark Zins sind zahlbar: 21/2 Mark von Ottendorf, 21/2 Mark von Troppau, nämlich von Nikolaus Hawcz 1/2 Mark, von Nikolaus Kyzweter, Peter Gruncrenczel, Johann Pistor, Jodok Samuel, Nikolaus Brokner, Johann Offner, Peter Mamenphus, Martin Sohn des Crispus je 16 Gr. jährlich an St. Martinstag. Die Bruderschaft schenkt mit Einwilligung des Stadtrathes diese 5 Mark Zins dem Zeboldus Hartfaust, Capellan der Capelle der h. Lauren- tius, Margarethe und Agnes in der Troppauer Pfarrkirche, da- mit er für das Seelenheil des verstorbenen Johann Holub strenui militis und aller in der Bruderschaft Verstorbenen bete. Actum in Opavia, die dominica infra octavam corporis Christi, 499 a. d. MCCCCXXXVII. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 1437. 5. Juli. Troppau. — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau bestätigen den Verkauf von 5 Mark Zins von Seiten der Stadt Troppau an die Bruder- schaft und die Schenkung derselben von Seiten letzterer an den Capellan Zebold Hartfaust. Dat. Opavie, feria VI infra octavas visitacionis Marie. 500 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. — Die Bestätigung des Bischofs Paul v. Olmütz erfolgte am 30. Dec. 1437. 1437. 28. Sept. (Troppau.) — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge von Troppau etc. erklären, dass sie dem Zagiczek 10 Schock Gr. von dem Dorfe Albrechticz (Olbersdorf) bei Wagstadt (Bielowecz) für 100 Schock Gr. unter Vorbehalt des Wiederkaufes für 3 Jahre verkauft, und lassen dies in das Vorderbuch eintragen. Stalo se leta 1437 ten den na sw. Waczlaw. 501 Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1437. — Wilhelm Herzog v. Troppau bestätigt den Brief über den vom Stifte Welehrad an das Jungfrauenkloster zu St. Clara in Troppau für 45 Mark Prag. Gr. (jede zu 64 Gr.) verkauften jährlichen Zins von den 2 Höfen des Klosters in Turkau und Kleinhoschitz. 502 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. — Wolny, kirchl. Topographie II. 250 gibt das Datum des Verkaufes an in dic natali s. Jo- hannis baptiste (29. August), irrthümlich erscheint Tworkan anstatt Turkau. 1438. 29. Jänner. Troppau. — Bürgermeister und Rath der Stadt Troppau schreiben dem Bischofe Paul von Olmütz,
240 gerechnet, unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Die 5 Mark Zins sind zahlbar: 21/2 Mark von Ottendorf, 21/2 Mark von Troppau, nämlich von Nikolaus Hawcz 1/2 Mark, von Nikolaus Kyzweter, Peter Gruncrenczel, Johann Pistor, Jodok Samuel, Nikolaus Brokner, Johann Offner, Peter Mamenphus, Martin Sohn des Crispus je 16 Gr. jährlich an St. Martinstag. Die Bruderschaft schenkt mit Einwilligung des Stadtrathes diese 5 Mark Zins dem Zeboldus Hartfaust, Capellan der Capelle der h. Lauren- tius, Margarethe und Agnes in der Troppauer Pfarrkirche, da- mit er für das Seelenheil des verstorbenen Johann Holub strenui militis und aller in der Bruderschaft Verstorbenen bete. Actum in Opavia, die dominica infra octavam corporis Christi, 499 a. d. MCCCCXXXVII. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 1437. 5. Juli. Troppau. — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren von Troppau bestätigen den Verkauf von 5 Mark Zins von Seiten der Stadt Troppau an die Bruder- schaft und die Schenkung derselben von Seiten letzterer an den Capellan Zebold Hartfaust. Dat. Opavie, feria VI infra octavas visitacionis Marie. 500 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. — Die Bestätigung des Bischofs Paul v. Olmütz erfolgte am 30. Dec. 1437. 1437. 28. Sept. (Troppau.) — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge von Troppau etc. erklären, dass sie dem Zagiczek 10 Schock Gr. von dem Dorfe Albrechticz (Olbersdorf) bei Wagstadt (Bielowecz) für 100 Schock Gr. unter Vorbehalt des Wiederkaufes für 3 Jahre verkauft, und lassen dies in das Vorderbuch eintragen. Stalo se leta 1437 ten den na sw. Waczlaw. 501 Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1437. — Wilhelm Herzog v. Troppau bestätigt den Brief über den vom Stifte Welehrad an das Jungfrauenkloster zu St. Clara in Troppau für 45 Mark Prag. Gr. (jede zu 64 Gr.) verkauften jährlichen Zins von den 2 Höfen des Klosters in Turkau und Kleinhoschitz. 502 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. — Wolny, kirchl. Topographie II. 250 gibt das Datum des Verkaufes an in dic natali s. Jo- hannis baptiste (29. August), irrthümlich erscheint Tworkan anstatt Turkau. 1438. 29. Jänner. Troppau. — Bürgermeister und Rath der Stadt Troppau schreiben dem Bischofe Paul von Olmütz,
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241 dass ihr verstorbener Mitbürger Johannes Wolf mit Zustimmung des Patriarchen Wenzel von Antiochia, damaligen Verwesers der Olmützer Kirche, zur Errichtung eines Altars zu Ehren der h. Peter und Paul 10 Mark Prag. Gr. jährlichen Zins, jede zu 64 Gr. gerechnet, von dem Allode des Johannes Lawbnar im Dorfe Jectar gekauft und sie dem Canonicus magister Andreas v. Zlyna zugewiesen habe. Im Laufe der Zeit wurden aber von den Erben des Allods 61/2 Mark Zins abgelöst, so dass nur 21/2 Mark zurückblieben (sic); für die Auslösungssumme von 64 Mark kaufte Andreas wieder einen Zins von 61/2 Mark vom Herzoge Přemko von dem Dorfe Steborzicz (Stiebrowitz). Allein wegen der unruhigen Zeiten kam die Stiftung nicht zu Stande und Andreas starb indessen. Da auch Johannes Wolf und seine Verwandten bereits gestorben seien, sei das Patronats- recht dem Rathe zugefallen. Dieser bittet daher, damit die Stiftung nicht zu Grunde gehe, um Bestätigung und Einziehung der 9 Mark Zins für den erwähnten Altar in der Capelle dicta carnarium bei der Pfarrkirche und präsentirt als Altaristen den Priester Nikolaus genannt Bolko v. Wolama aus der Breslauer Diöcese. Dat. Opauiè, feria IV proxima ante diem purifica- tionis beate Marie virginis a. d. MCCCCXXXVIII. 503 Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. — Bestätigt vom Bischofe Paul ddo. Olmütz 17. Fébr. 1438. 1438. 24. April. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz schenkt dem Hanns Czert v. Moschen für- seine treuen Dienste, die er seinem Vater und ihm erwiesen, den Hof Blümsdorf bei Leobschütz zu rechtem Eigenthum, doch mit der Verpflichtung, dem Landesherrn mit einem Schützen und einem Pferde zu dienen. Gegeben zu Grätz, Donnerstag nach St. Georgii 1438. 504 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 288. 1438. 1. Mai. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz erklärt, dass einst sein Vater Herzog Přemko dem Johannes Pauli, Sohn des Johann Richters zu Sabschütz, Nikomed Heyn und Nikolaus Meissner, Bürgern zu Leobschütz, 10 Schock Prag. Gr. von seinem Antheil in Steuben- dorf zur Stiftung des Allerheiligen-Altars in der Leobschützen Pfarrkirche für 100 Schock verkauft habe. Diese 10 Schock habe er, als es seine höchste Noth und der Nutzen des Vater- Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 16
241 dass ihr verstorbener Mitbürger Johannes Wolf mit Zustimmung des Patriarchen Wenzel von Antiochia, damaligen Verwesers der Olmützer Kirche, zur Errichtung eines Altars zu Ehren der h. Peter und Paul 10 Mark Prag. Gr. jährlichen Zins, jede zu 64 Gr. gerechnet, von dem Allode des Johannes Lawbnar im Dorfe Jectar gekauft und sie dem Canonicus magister Andreas v. Zlyna zugewiesen habe. Im Laufe der Zeit wurden aber von den Erben des Allods 61/2 Mark Zins abgelöst, so dass nur 21/2 Mark zurückblieben (sic); für die Auslösungssumme von 64 Mark kaufte Andreas wieder einen Zins von 61/2 Mark vom Herzoge Přemko von dem Dorfe Steborzicz (Stiebrowitz). Allein wegen der unruhigen Zeiten kam die Stiftung nicht zu Stande und Andreas starb indessen. Da auch Johannes Wolf und seine Verwandten bereits gestorben seien, sei das Patronats- recht dem Rathe zugefallen. Dieser bittet daher, damit die Stiftung nicht zu Grunde gehe, um Bestätigung und Einziehung der 9 Mark Zins für den erwähnten Altar in der Capelle dicta carnarium bei der Pfarrkirche und präsentirt als Altaristen den Priester Nikolaus genannt Bolko v. Wolama aus der Breslauer Diöcese. Dat. Opauiè, feria IV proxima ante diem purifica- tionis beate Marie virginis a. d. MCCCCXXXVIII. 503 Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. — Bestätigt vom Bischofe Paul ddo. Olmütz 17. Fébr. 1438. 1438. 24. April. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz schenkt dem Hanns Czert v. Moschen für- seine treuen Dienste, die er seinem Vater und ihm erwiesen, den Hof Blümsdorf bei Leobschütz zu rechtem Eigenthum, doch mit der Verpflichtung, dem Landesherrn mit einem Schützen und einem Pferde zu dienen. Gegeben zu Grätz, Donnerstag nach St. Georgii 1438. 504 Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 288. 1438. 1. Mai. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz erklärt, dass einst sein Vater Herzog Přemko dem Johannes Pauli, Sohn des Johann Richters zu Sabschütz, Nikomed Heyn und Nikolaus Meissner, Bürgern zu Leobschütz, 10 Schock Prag. Gr. von seinem Antheil in Steuben- dorf zur Stiftung des Allerheiligen-Altars in der Leobschützen Pfarrkirche für 100 Schock verkauft habe. Diese 10 Schock habe er, als es seine höchste Noth und der Nutzen des Vater- Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 16
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242 landes forderte, mit Einwilligung des damaligen Altaristen Cri- stophorus dem edlen Herrn Heinrich Supp v. Füllstein für eine Geldforderung abgetreten, und überlässt nun dem Cristophorus seinen ihm zustehenden Zehnten vom Dorfe Königsdorf unter Vorbehalt des Wiederkaufs und des Patronatsrechtes. Geben in unserm Schlosse Grätz am Festtage der Apostel Philippi und Jacobi 1438. Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 260. 505 1439. 8. Jänner (?). Welehrad. — Stefan Abt von Welehrad verpfändet wegen des Aufbaues des Klosters die Dörfer Hatsch, Pischtz und Owczitz bei Hultschin an Czenek v. Tworkau und seine Gemahlin Margarethe um 300 Schock Gr. Na Welehrade, w cztwrtek po nowe lete. Wolny, kirchl. Topographie II. 250. 506 1439. 30. März. Troppau. — Wilhelm Herzog und Herr von Troppau bekennt, dass er ein Schock guter Prag. Silber- groschen, jedes Schock zu 60 Gr., jährlichen Zins von seiner Vogtei in Troppau für 10 Schock Gr. dem Altaristen Peter Gringermut, Altarherrn der h. Fabian und Sebastian, unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkauft habe. Die Bürger und der Vogt werden angewiesen, den Zins jährlich am Qua- tember nach dem Aschermittwoch zu zahlen, widrigenfalls sie durch kirchliche und weltliche Strafen dazu könnten gezwungen werden und den durch ihr Säumniss dem Gläubiger entstan- denen Schaden ersetzen müssten. Bürgermeister, Rathmanne, die Geschworenen und die ganze Gemeinde der Stadt Troppau geben dazu ihre Zustimmung. Dat. Opavie a. d. MCCCCXXXIX, feria II post dominicam palmarum. 507 Orig. in der Museumsbibliothek zu Troppau. 1439. 29. Juli. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau etc. verpfändet das Gut Babitz dem Nickel Erlheut (sic) um 100 ung. Gulden. Geben zu Troppau am Tage Petri und Pauli. 508 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 1439. 13. Dec. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz nimmt Michalken von Bietkaw mit drei Pferden in seinen Dienst. Geben zu Grecz, am tage der h. Lucie. 509 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz.
242 landes forderte, mit Einwilligung des damaligen Altaristen Cri- stophorus dem edlen Herrn Heinrich Supp v. Füllstein für eine Geldforderung abgetreten, und überlässt nun dem Cristophorus seinen ihm zustehenden Zehnten vom Dorfe Königsdorf unter Vorbehalt des Wiederkaufs und des Patronatsrechtes. Geben in unserm Schlosse Grätz am Festtage der Apostel Philippi und Jacobi 1438. Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 260. 505 1439. 8. Jänner (?). Welehrad. — Stefan Abt von Welehrad verpfändet wegen des Aufbaues des Klosters die Dörfer Hatsch, Pischtz und Owczitz bei Hultschin an Czenek v. Tworkau und seine Gemahlin Margarethe um 300 Schock Gr. Na Welehrade, w cztwrtek po nowe lete. Wolny, kirchl. Topographie II. 250. 506 1439. 30. März. Troppau. — Wilhelm Herzog und Herr von Troppau bekennt, dass er ein Schock guter Prag. Silber- groschen, jedes Schock zu 60 Gr., jährlichen Zins von seiner Vogtei in Troppau für 10 Schock Gr. dem Altaristen Peter Gringermut, Altarherrn der h. Fabian und Sebastian, unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkauft habe. Die Bürger und der Vogt werden angewiesen, den Zins jährlich am Qua- tember nach dem Aschermittwoch zu zahlen, widrigenfalls sie durch kirchliche und weltliche Strafen dazu könnten gezwungen werden und den durch ihr Säumniss dem Gläubiger entstan- denen Schaden ersetzen müssten. Bürgermeister, Rathmanne, die Geschworenen und die ganze Gemeinde der Stadt Troppau geben dazu ihre Zustimmung. Dat. Opavie a. d. MCCCCXXXIX, feria II post dominicam palmarum. 507 Orig. in der Museumsbibliothek zu Troppau. 1439. 29. Juli. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau etc. verpfändet das Gut Babitz dem Nickel Erlheut (sic) um 100 ung. Gulden. Geben zu Troppau am Tage Petri und Pauli. 508 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 1439. 13. Dec. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz nimmt Michalken von Bietkaw mit drei Pferden in seinen Dienst. Geben zu Grecz, am tage der h. Lucie. 509 Orig. im Stadtarchive in Leobschütz.
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243 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Wenzel Herzog etc. von Troppau lässt vor Zbinko Hrziwnacz von Stettin Kämmerer, Johann von Wressin Richter, und Nikolaus Landschreiber und dem gesammten Landesamte die Hälfte des Dorfes Roben dem Hartel Tunkel in die Landtafel einschreiben, wozu ihm Herr Nikolaus von Bladen die andere Hälfte überlässt. Ty suche dny po sw. Lucy. 510 Troppauer Landtafel I. fol. 14. 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Vor denselben erklären Nikolaus von Bladen und Jaroschek v. Beneschau als Bevollmächtigte des Herzogs Wilhelm, dass er dem Nikolaus, Landschreiber des Herzogthums Troppau, das Gut Wiltgrub, das er als Lehen besitzt, zu rechtem Eigenthume überlassen habe. Vormünder (poruczniky) sind Nikolaus von Bladen und Nikolaus u. Wen- zel Brüder von Bladen. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 15'. 511 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Ernst Herzog v. Troppau lässt das ihm heimgefallene Dorf Domoradowicze (Damadrau) mit allem Zubehör den Brüdern Hieronymus, Benesch und Jo- hann von Liderau zu rechtem Eigenthum in die Landtafel legen. A. d. MCCCCXXXVIIII, quatuor tempora Lucie. Troppauer Landtafel I. fol. 14. 512 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Die Herzoge Wenzel, Wilhelm und Ernst lassen in die Landtafel eintragen, dass sie 10 Schock Gr. jährlichen Zins von ihrem Gute Albrechticz (Olbersdorf bei Wagstadt) für 100 Schock Gr. den Brüdern Nikolaus, Marquart und Wenzel von Olbersdorf verkauft haben. Dat. ut supra. 513 Troppauer Landtafel I. fol. 14. 1439. — Ernst Herzog von Troppau erklärt, dass er das Schloss Hultschin dem Herrn Hynczik von Wirben verpfändet habe. 514 Paprocky, srcadlo fol. 60. 1440. 23. Jänner. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz erklärt, dass er seine Dienste von dem Dorfe Pomerswicz dem Bernhard Bierka, seiner Frau Anna, seinem Bruder Hanns und ihren Erben, und zu getreuer Hand dem Herrn Hynczik von Dewicz (Maidelberg) um 50 16*
243 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Wenzel Herzog etc. von Troppau lässt vor Zbinko Hrziwnacz von Stettin Kämmerer, Johann von Wressin Richter, und Nikolaus Landschreiber und dem gesammten Landesamte die Hälfte des Dorfes Roben dem Hartel Tunkel in die Landtafel einschreiben, wozu ihm Herr Nikolaus von Bladen die andere Hälfte überlässt. Ty suche dny po sw. Lucy. 510 Troppauer Landtafel I. fol. 14. 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Vor denselben erklären Nikolaus von Bladen und Jaroschek v. Beneschau als Bevollmächtigte des Herzogs Wilhelm, dass er dem Nikolaus, Landschreiber des Herzogthums Troppau, das Gut Wiltgrub, das er als Lehen besitzt, zu rechtem Eigenthume überlassen habe. Vormünder (poruczniky) sind Nikolaus von Bladen und Nikolaus u. Wen- zel Brüder von Bladen. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 15'. 511 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Ernst Herzog v. Troppau lässt das ihm heimgefallene Dorf Domoradowicze (Damadrau) mit allem Zubehör den Brüdern Hieronymus, Benesch und Jo- hann von Liderau zu rechtem Eigenthum in die Landtafel legen. A. d. MCCCCXXXVIIII, quatuor tempora Lucie. Troppauer Landtafel I. fol. 14. 512 1439. 16. Dec. (Troppau.) — Die Herzoge Wenzel, Wilhelm und Ernst lassen in die Landtafel eintragen, dass sie 10 Schock Gr. jährlichen Zins von ihrem Gute Albrechticz (Olbersdorf bei Wagstadt) für 100 Schock Gr. den Brüdern Nikolaus, Marquart und Wenzel von Olbersdorf verkauft haben. Dat. ut supra. 513 Troppauer Landtafel I. fol. 14. 1439. — Ernst Herzog von Troppau erklärt, dass er das Schloss Hultschin dem Herrn Hynczik von Wirben verpfändet habe. 514 Paprocky, srcadlo fol. 60. 1440. 23. Jänner. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz erklärt, dass er seine Dienste von dem Dorfe Pomerswicz dem Bernhard Bierka, seiner Frau Anna, seinem Bruder Hanns und ihren Erben, und zu getreuer Hand dem Herrn Hynczik von Dewicz (Maidelberg) um 50 16*
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244 Mark Gr. polnischer Währung versetzt habe. Geben auf Grecz, am sonabendt nach Agnetten. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 203. 515 1440. 3. April. Neustadt. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bekennt, dem Herzoge Bolko v. Oppeln Herrn zu Oberglogau etc. 800 Schock Gr. mähr. Zahl (das Schock zu 60 Gr.), die er ihm zu seiner grossen Nothdurft geliehen, schuldig zu sein, und verpfändet ihm dafür die Burg Edelstein mit dem Städtchen Zuckmantel mit Zubehör, den Bergwerken, doch unschädlich den Urbaren seiner Brüder Wil- helm und Ernst. Kündigen soll Herzog Wenzel 1/4 Jahr zuvor und dann die ganze Summe auf einmal zahlen, worauf Herzog Bolko die Burg mit Zubehör, so wie er sie bekommen, abtreten soll. Baugeld soll H. Wenzel zurückerstatten, wenn die Zuck- mantler Rathmanne es bezeugen. Sollte H. Bolko die Burg ohne seine Schuld verlieren, so wird er mit aller Kraft zur Wiedergewinnung helfen, misslingt es, so verliert Wenzel seine Burg und Bolko das Geld. Ihre Siegel haben angehängt: Jaroh- niew v. Liderau (Liderzowa), Hinek v. Ruppow, Hartel Tunkel, Hinczik von Fridland, Jurgy (Georg?) Logowsky, Budywoi v. Morawecz, Heinrich Cornicz, Nikolaus v. Dobrzenicz, Nikolaus Logowsky. Dan na Prudniczy, w prowodnu nedieli. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 205. 516 1440. 18. Mai. (Troppau.) — Ernst lässt vor Hrzywnacz Kämmerer, Jan v. Wressin Richter, und Nikolaus Landschreiber der Frau des Hanusch von Deczna (Dorfteschen) (panie Hanus- siowie) aus fürstlicher Gnade ihr Lehengut Hradczancze male (Klein-Ratschein 2) als erbliches Gut in die Landtafel eintragen. Leta od narozenie syna buozieho 1440 ty suche dny po letnitiech. Troppauer Landtafel I. fol. 16'. 517 1440. 18. Mai. (Troppau.) — Nikolaus v. Posuticz und Alesch v. Hrabin als Bevollmächtigte des Herzogs Wenzel erklären, dass 2 In der gleichlautenden an demselben Tage ausgestellten Gegenurkunde H. Bolko's (ibid. 206) erscheinen dieselben Zeugen, nur heisst der eine in der Urkunde Wenzels Hinek z Kusowa, in der Bolko's Hynek z Ruppowa; ich halte die erstere Form nur für eine Corruption. Ein verschollener Ort, woll in der Nähe von Troppau zu suchen.
244 Mark Gr. polnischer Währung versetzt habe. Geben auf Grecz, am sonabendt nach Agnetten. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 203. 515 1440. 3. April. Neustadt. — Wenzel Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bekennt, dem Herzoge Bolko v. Oppeln Herrn zu Oberglogau etc. 800 Schock Gr. mähr. Zahl (das Schock zu 60 Gr.), die er ihm zu seiner grossen Nothdurft geliehen, schuldig zu sein, und verpfändet ihm dafür die Burg Edelstein mit dem Städtchen Zuckmantel mit Zubehör, den Bergwerken, doch unschädlich den Urbaren seiner Brüder Wil- helm und Ernst. Kündigen soll Herzog Wenzel 1/4 Jahr zuvor und dann die ganze Summe auf einmal zahlen, worauf Herzog Bolko die Burg mit Zubehör, so wie er sie bekommen, abtreten soll. Baugeld soll H. Wenzel zurückerstatten, wenn die Zuck- mantler Rathmanne es bezeugen. Sollte H. Bolko die Burg ohne seine Schuld verlieren, so wird er mit aller Kraft zur Wiedergewinnung helfen, misslingt es, so verliert Wenzel seine Burg und Bolko das Geld. Ihre Siegel haben angehängt: Jaroh- niew v. Liderau (Liderzowa), Hinek v. Ruppow, Hartel Tunkel, Hinczik von Fridland, Jurgy (Georg?) Logowsky, Budywoi v. Morawecz, Heinrich Cornicz, Nikolaus v. Dobrzenicz, Nikolaus Logowsky. Dan na Prudniczy, w prowodnu nedieli. Registr. s. Wenceslai. — C. d. Sil. VI. Nr. 205. 516 1440. 18. Mai. (Troppau.) — Ernst lässt vor Hrzywnacz Kämmerer, Jan v. Wressin Richter, und Nikolaus Landschreiber der Frau des Hanusch von Deczna (Dorfteschen) (panie Hanus- siowie) aus fürstlicher Gnade ihr Lehengut Hradczancze male (Klein-Ratschein 2) als erbliches Gut in die Landtafel eintragen. Leta od narozenie syna buozieho 1440 ty suche dny po letnitiech. Troppauer Landtafel I. fol. 16'. 517 1440. 18. Mai. (Troppau.) — Nikolaus v. Posuticz und Alesch v. Hrabin als Bevollmächtigte des Herzogs Wenzel erklären, dass 2 In der gleichlautenden an demselben Tage ausgestellten Gegenurkunde H. Bolko's (ibid. 206) erscheinen dieselben Zeugen, nur heisst der eine in der Urkunde Wenzels Hinek z Kusowa, in der Bolko's Hynek z Ruppowa; ich halte die erstere Form nur für eine Corruption. Ein verschollener Ort, woll in der Nähe von Troppau zu suchen.
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245 dieser dem Bernhard Bierka und dem Hanusch Bierka das Gut Pomerswitz, das sie als Lehen besitzen, zu rechtem Eigenthum überlassen habe. Zum Vormund wählten sie sich den Herrn Hinczik von Dyewicz (Maidelberg). Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 17. vgl. Nr. 515. 518 — Johann v. Drahotusch 1440. 18. Mai. (Troppau.) und Hanuschek von Deczna (Dorfteschen) als Bevollmächtigte des Herzogs Ernst erklären, dass dieser Swathonyowicz (?) und halb Kruczberg, dem Dyetoch gehörige Lehengüter, diesem und seinen Erben als rechtes Eigenthum übergeben habe. Zu Vor- mündern wählte sich Dyetoch Nikolaus von Bladen und Füll- stein von Schlakau. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 17. 518a 1440. 25. Mai. — Nikolaus Strauss von Ratyna Erbvogt von Wagstadt (Wockenstadt) bekennt, dass er wegen seines Vaters Nikolaus, seiner Mutter Agnes, seiner Ehefrau Marga- rethe, seiner Kinder und Vorfahren Seelenheil mit Erlaubniss seines verstorbenen Herrn Jurzik von Sternberg und Lukau wie des gegenwärtigen Laczko von Sternberg und Lukau, des Bruders Jurziks in der St. Nicolai-Kirche ein Seelgeräthe ge- stiftet habe, bestehend aus 6 Mark Prag. Münze, jede zu 64 Gr., von den Fleischbänken die zur Erbvogtei gehören, 2 Scheffel aus der nächsten Mühle der Vogtei. Dies soll dem Herrn Hieronymus Pfarrer zu Browensdorf (Broosdorf) und seinen Nachfolgern zukommen, der dafür wöchentlich 4 Messen, eine Vigilie mit 9 Lectionen lesen soll. Nach seinem Tode fällt das Patronatsrecht dem Rathe von Wagstadt zu. Ihre Siegel haben mit angehängt : Herr Nikolaus Zagiczek von Olbrechsdorf, Herr Yasske von Königsberg, Herr Tass von Bittaw und Lau- bias, Herr Jan Skrbensky von Doloplaz, Herr Wancke von Wogityn, Herr Jan Studenka. Gegeben noch Christi geb. 1440 jore an dem tage des heiligen bobstes sancti Vrbani. 519 Beglaubigte Copie von 1732 — nach Tiller — im Landesarchive in Tropрau. 1440. 21. Septemb. (Troppau.) — Herr Kygiowecz von Lukawitz klagt die Herren Nikolaus von Posutitz, Johann von Branitz und die Troppauer Bürger vom Theile des Herzogs
245 dieser dem Bernhard Bierka und dem Hanusch Bierka das Gut Pomerswitz, das sie als Lehen besitzen, zu rechtem Eigenthum überlassen habe. Zum Vormund wählten sie sich den Herrn Hinczik von Dyewicz (Maidelberg). Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 17. vgl. Nr. 515. 518 — Johann v. Drahotusch 1440. 18. Mai. (Troppau.) und Hanuschek von Deczna (Dorfteschen) als Bevollmächtigte des Herzogs Ernst erklären, dass dieser Swathonyowicz (?) und halb Kruczberg, dem Dyetoch gehörige Lehengüter, diesem und seinen Erben als rechtes Eigenthum übergeben habe. Zu Vor- mündern wählte sich Dyetoch Nikolaus von Bladen und Füll- stein von Schlakau. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel I. fol. 17. 518a 1440. 25. Mai. — Nikolaus Strauss von Ratyna Erbvogt von Wagstadt (Wockenstadt) bekennt, dass er wegen seines Vaters Nikolaus, seiner Mutter Agnes, seiner Ehefrau Marga- rethe, seiner Kinder und Vorfahren Seelenheil mit Erlaubniss seines verstorbenen Herrn Jurzik von Sternberg und Lukau wie des gegenwärtigen Laczko von Sternberg und Lukau, des Bruders Jurziks in der St. Nicolai-Kirche ein Seelgeräthe ge- stiftet habe, bestehend aus 6 Mark Prag. Münze, jede zu 64 Gr., von den Fleischbänken die zur Erbvogtei gehören, 2 Scheffel aus der nächsten Mühle der Vogtei. Dies soll dem Herrn Hieronymus Pfarrer zu Browensdorf (Broosdorf) und seinen Nachfolgern zukommen, der dafür wöchentlich 4 Messen, eine Vigilie mit 9 Lectionen lesen soll. Nach seinem Tode fällt das Patronatsrecht dem Rathe von Wagstadt zu. Ihre Siegel haben mit angehängt : Herr Nikolaus Zagiczek von Olbrechsdorf, Herr Yasske von Königsberg, Herr Tass von Bittaw und Lau- bias, Herr Jan Skrbensky von Doloplaz, Herr Wancke von Wogityn, Herr Jan Studenka. Gegeben noch Christi geb. 1440 jore an dem tage des heiligen bobstes sancti Vrbani. 519 Beglaubigte Copie von 1732 — nach Tiller — im Landesarchive in Tropрau. 1440. 21. Septemb. (Troppau.) — Herr Kygiowecz von Lukawitz klagt die Herren Nikolaus von Posutitz, Johann von Branitz und die Troppauer Bürger vom Theile des Herzogs
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246 Wilhelm, als Besitzer von Oticz (Ottendorf) und Skřipp (von jedem Dorfe 10 Schock), als Bürgen für Herzog Wilhelm, die am letzten St. Georgstage die 40 Schock, für die sie gutge- standen, nicht gezahlt hätten. Quatuor tempora crucis. 520 Ladungsbuch im Landesarchive in Troppau. 1441. 5. März. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz thut seiner Stadt Leobschütz, die in den letzten 4 Jahren seit dem Ueberfalle viel gelitten und mehr Geld als sie vermochte dargereicht, die Gnade — damit sie ihren Verpflichtungen als Bürge für seine und der Herzoge Přemko und Nikolaus Schulden wieder nachkommen könne, nur seine ,unverkümmerte‘ Rente 100 Mark jährlich zu fordern. Dazu gibt die Stadt aus Dankbarkeit 30 Mark und 5 Fässer Bier jährlich. Dafür bestätigt ihr der Herzog den Besitz des Waldes bei Tropplowitz, überlässt der Stadt den Teich vor dem Gröbniker Thore mit dem Stadtgraben, alle Zölle und Brückengelder, alle Erbsteuern in der Stadt und alle wüsten Häuser daselbst. Gegeben auf Grätz am ersten Sonntage der Fasten als man singet Invocavit nach Christi geb. 1441. 521 Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 137. 1441. 30. März. — Guta Erbling zu Troppau, des Grafen Jörgen zu St. Görgen und Pösing Gemahl, schreibt an Nikolaus von Bladen (wahrscheinlich Landeshauptmann), Herrn Zywnacz von Stettin€ (Landeskämmerer) und Herrn Jan von Bressen (Wressin) und der ganzen Landschaft ,in der Slesy', dass ihr die Herzoge Wenzel und die andern ihr Erbtheil noch nicht ausgeliefert und bittet dieselben deshalb zu ermahnen. Geben nach Kristi gepuerd 1441 jare am Phincztag nach Letare. 522 Orig. auf Papier im Landesarchiv in Troppau. 1441. 7. Juni. (Troppau). — Wenzel Herzog v. Troppau etc. gibt vor Zbinko Hrzywnacz v. Stettin Kämmerer, Jan v. Wressin Richter und Nikolaus Landschreiber dem Sbynko Hrzywnacz das Dorf Ellgot (Lhotka) an der Gränze von Neu- In der Urkunde sind daraus zwei Personen gemacht; es heisst nämlich: Herren Zywnacz und Herren Zstytyny, letzteres ist Stettin, eine Be- sitzung — wie aus anderen Urkunden hervorgeht — des Zbinko Hrzywnacz.
246 Wilhelm, als Besitzer von Oticz (Ottendorf) und Skřipp (von jedem Dorfe 10 Schock), als Bürgen für Herzog Wilhelm, die am letzten St. Georgstage die 40 Schock, für die sie gutge- standen, nicht gezahlt hätten. Quatuor tempora crucis. 520 Ladungsbuch im Landesarchive in Troppau. 1441. 5. März. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz thut seiner Stadt Leobschütz, die in den letzten 4 Jahren seit dem Ueberfalle viel gelitten und mehr Geld als sie vermochte dargereicht, die Gnade — damit sie ihren Verpflichtungen als Bürge für seine und der Herzoge Přemko und Nikolaus Schulden wieder nachkommen könne, nur seine ,unverkümmerte‘ Rente 100 Mark jährlich zu fordern. Dazu gibt die Stadt aus Dankbarkeit 30 Mark und 5 Fässer Bier jährlich. Dafür bestätigt ihr der Herzog den Besitz des Waldes bei Tropplowitz, überlässt der Stadt den Teich vor dem Gröbniker Thore mit dem Stadtgraben, alle Zölle und Brückengelder, alle Erbsteuern in der Stadt und alle wüsten Häuser daselbst. Gegeben auf Grätz am ersten Sonntage der Fasten als man singet Invocavit nach Christi geb. 1441. 521 Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 137. 1441. 30. März. — Guta Erbling zu Troppau, des Grafen Jörgen zu St. Görgen und Pösing Gemahl, schreibt an Nikolaus von Bladen (wahrscheinlich Landeshauptmann), Herrn Zywnacz von Stettin€ (Landeskämmerer) und Herrn Jan von Bressen (Wressin) und der ganzen Landschaft ,in der Slesy', dass ihr die Herzoge Wenzel und die andern ihr Erbtheil noch nicht ausgeliefert und bittet dieselben deshalb zu ermahnen. Geben nach Kristi gepuerd 1441 jare am Phincztag nach Letare. 522 Orig. auf Papier im Landesarchiv in Troppau. 1441. 7. Juni. (Troppau). — Wenzel Herzog v. Troppau etc. gibt vor Zbinko Hrzywnacz v. Stettin Kämmerer, Jan v. Wressin Richter und Nikolaus Landschreiber dem Sbynko Hrzywnacz das Dorf Ellgot (Lhotka) an der Gränze von Neu- In der Urkunde sind daraus zwei Personen gemacht; es heisst nämlich: Herren Zywnacz und Herren Zstytyny, letzteres ist Stettin, eine Be- sitzung — wie aus anderen Urkunden hervorgeht — des Zbinko Hrzywnacz.
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247 sedlitz, Lasetz und Wüstpolom (Pustopolom) zu rechtem Eigen- thum und lässt es in die Landtafel eintragen. Stalo se od narozenie syna bozieho 1441 ti suche dny na letnycze. 523 Troppauer Landtafel I. fol. 17'. 1441. 20. Decemb. (Troppau.) — Boczek Puklicze ver- schreibt sein Gut Studenka dem Johann Skrbensky und lässt ihm dies in die Landtafel eintragen. Troppauer Landtafel I. fol. 18. 524 1441. 28. Dec. Troppau. — Ernst Herzog und Herr zu Troppau erklärt, dass die Besitzerin dieses Briefes Katherina und ihre Mutter auf Anklage Panhalems Bürgers v. Wien wegen Diebstahls einiger Kleinodien gefangen, gefoltert und zum Tode verurtheilt worden sei, später aber aus Oesterreich und Mähren verwiesen wurde. Nun habe sie am letzten Jahr- markt in Troppau an sand Symonis und Jude (28. Octob.) einen Knecht Panhalems erkannt, der auf der Folter die Un- schuld der beiden Frauen gestand. Er stellt nun denselben auf ihre Bitten einen Geleitschein aus und bestätigt ihre Un- schuld. Gegeben zu Troppau am Freytag vor dem neuen Jare 525 nach Christi gebort 1442. Ex autographo bei Pez, codex dipl. hist. epistolaris. Augsburg 1729, III. p. 291, Nr. 117. (anecdotorum thesaurus VI.) — Ernst Herzog und Herr von 1441. Tropрau. Troppau erklärt, dass er von allen Zinsen seiner Walk- mühle, vor der Stadt gelegen, den Herren Jost Schönborn und Johann Malner von Leobschütz, Altaristen daselbst, 14 ung. Goldgulden jährlichen Zins für 140 ungar. Goldgulden ver- kauft habe. Den Zins sollen die Tuchmacher und Wollen- weber, die der Walkmühle verpflichtet sind, zu St. Georg und Michael in beliebiger Münze, als Gulden, Groschen, Pfennigen, Hellern etc. zahlen. Sollte die Walkmühle verbrennen oder sonst zu Grunde gehen, so verschreibt er den Zins auf seinen Theil von Troppau. Die Bürger können, wenn sie mit der Zahlung des Zinses säumen, durch weltliches und geistliches Recht dazu gezwungen werden. Die Käufer oder Gläubiger haben das Recht den Zins zu veräussern, doch behält sich der Herzog das Recht des Wiederkaufes vor. Die Rathmanne und Aeltesten Hanns Steirer, Stefan Richter, Ladislaus und Andris Hewpt mit Wissen und Willen unser Geschworenen und der
247 sedlitz, Lasetz und Wüstpolom (Pustopolom) zu rechtem Eigen- thum und lässt es in die Landtafel eintragen. Stalo se od narozenie syna bozieho 1441 ti suche dny na letnycze. 523 Troppauer Landtafel I. fol. 17'. 1441. 20. Decemb. (Troppau.) — Boczek Puklicze ver- schreibt sein Gut Studenka dem Johann Skrbensky und lässt ihm dies in die Landtafel eintragen. Troppauer Landtafel I. fol. 18. 524 1441. 28. Dec. Troppau. — Ernst Herzog und Herr zu Troppau erklärt, dass die Besitzerin dieses Briefes Katherina und ihre Mutter auf Anklage Panhalems Bürgers v. Wien wegen Diebstahls einiger Kleinodien gefangen, gefoltert und zum Tode verurtheilt worden sei, später aber aus Oesterreich und Mähren verwiesen wurde. Nun habe sie am letzten Jahr- markt in Troppau an sand Symonis und Jude (28. Octob.) einen Knecht Panhalems erkannt, der auf der Folter die Un- schuld der beiden Frauen gestand. Er stellt nun denselben auf ihre Bitten einen Geleitschein aus und bestätigt ihre Un- schuld. Gegeben zu Troppau am Freytag vor dem neuen Jare 525 nach Christi gebort 1442. Ex autographo bei Pez, codex dipl. hist. epistolaris. Augsburg 1729, III. p. 291, Nr. 117. (anecdotorum thesaurus VI.) — Ernst Herzog und Herr von 1441. Tropрau. Troppau erklärt, dass er von allen Zinsen seiner Walk- mühle, vor der Stadt gelegen, den Herren Jost Schönborn und Johann Malner von Leobschütz, Altaristen daselbst, 14 ung. Goldgulden jährlichen Zins für 140 ungar. Goldgulden ver- kauft habe. Den Zins sollen die Tuchmacher und Wollen- weber, die der Walkmühle verpflichtet sind, zu St. Georg und Michael in beliebiger Münze, als Gulden, Groschen, Pfennigen, Hellern etc. zahlen. Sollte die Walkmühle verbrennen oder sonst zu Grunde gehen, so verschreibt er den Zins auf seinen Theil von Troppau. Die Bürger können, wenn sie mit der Zahlung des Zinses säumen, durch weltliches und geistliches Recht dazu gezwungen werden. Die Käufer oder Gläubiger haben das Recht den Zins zu veräussern, doch behält sich der Herzog das Recht des Wiederkaufes vor. Die Rathmanne und Aeltesten Hanns Steirer, Stefan Richter, Ladislaus und Andris Hewpt mit Wissen und Willen unser Geschworenen und der
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248 Gemeine des Theiles (des H. Ernst) zu Troppau, und Nikolaus Swob und Hanns Roger Handwerksmeister mit Wissen und Willen der Meister Paul Ecke, Georg Vöppel, Cleynhensel der Wollenweber und Tuchmacher geben dazu ihre Einwilligung. Geben zu Troppaw am Dinstage vor vnser lieben frawen tag ir geber (?) noch Crists gebort 1441 jare. 526 Vidimus des Martinus de Dobrzana, commissarius in spiritualibus der Olmützer Kirche, von 1452 für David Procurator der Altaristen Jost Schon- born und Johann Molner, in der Museumsbibliothek in Troppau. 1442. 8. Jänner. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau erklärt, von seinen Bürgern und dem Gerichte zu Troppau dahin berichtet worden zu sein, dass Augustin Panhalems Diener auf der Folter bekannt habe (vor der marter, ee man en vffzug, yn der marter und noch der marter), dass Katharina und ihre Mutter an einem gewissen Diebstahl unschuldig seien und bittet dieselben, die in Wien unschuldig gelitten haben, in ihrer Ehre zu restituiren. Geben zu Troppau a. d. 1442, feria II post epiphaniam domini. 523 Pez, cod. dipl. hist. epistol. III. p. 291. Nr. 115. 1442. 9. Jänner. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz erklärt, dass ihm 2 Briefe seiner Brüder der Herzoge Wilhelm und Ernst und ein Brief der Bürgermeister und Rathmanne der Stadt Troppau hinsichtlich der Unschuld der Katharina und ihrer Mutter vom Verdachte des Diebstahls vorgelegt worden seien, die er bestätigt. Gege- ben zu Grätz, am Mittwoch der nesten noch der heil. drey könig tag, anno inc. 1442. Pez, cod. dipl. hist. epistol. III. p. 291. 528 1442. 8. April. Troppau. — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren v. Troppau bestätigen den Brief Herzogs Nikolaus von 1327 über die Kaufkammern. Geben zu Trop- pau, Sontag Quasimodogeniti. 529 Aus einem Vidimus von 1618 im Schlossarchive in Troppau (?) Regest in Tillers Nachlass. 1442. 2. Mai. Grätz. — Wenzel Herzog von Troppau und Leobschütz erklärt, dass Martin Pfarrer in Grätz, sein getreuer Capellan, in grosser Noth verkauft hat ein Drittel seiner Mühle
248 Gemeine des Theiles (des H. Ernst) zu Troppau, und Nikolaus Swob und Hanns Roger Handwerksmeister mit Wissen und Willen der Meister Paul Ecke, Georg Vöppel, Cleynhensel der Wollenweber und Tuchmacher geben dazu ihre Einwilligung. Geben zu Troppaw am Dinstage vor vnser lieben frawen tag ir geber (?) noch Crists gebort 1441 jare. 526 Vidimus des Martinus de Dobrzana, commissarius in spiritualibus der Olmützer Kirche, von 1452 für David Procurator der Altaristen Jost Schon- born und Johann Molner, in der Museumsbibliothek in Troppau. 1442. 8. Jänner. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau erklärt, von seinen Bürgern und dem Gerichte zu Troppau dahin berichtet worden zu sein, dass Augustin Panhalems Diener auf der Folter bekannt habe (vor der marter, ee man en vffzug, yn der marter und noch der marter), dass Katharina und ihre Mutter an einem gewissen Diebstahl unschuldig seien und bittet dieselben, die in Wien unschuldig gelitten haben, in ihrer Ehre zu restituiren. Geben zu Troppau a. d. 1442, feria II post epiphaniam domini. 523 Pez, cod. dipl. hist. epistol. III. p. 291. Nr. 115. 1442. 9. Jänner. Grätz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz erklärt, dass ihm 2 Briefe seiner Brüder der Herzoge Wilhelm und Ernst und ein Brief der Bürgermeister und Rathmanne der Stadt Troppau hinsichtlich der Unschuld der Katharina und ihrer Mutter vom Verdachte des Diebstahls vorgelegt worden seien, die er bestätigt. Gege- ben zu Grätz, am Mittwoch der nesten noch der heil. drey könig tag, anno inc. 1442. Pez, cod. dipl. hist. epistol. III. p. 291. 528 1442. 8. April. Troppau. — Wenzel, Wilhelm und Ernst Herzoge und Herren v. Troppau bestätigen den Brief Herzogs Nikolaus von 1327 über die Kaufkammern. Geben zu Trop- pau, Sontag Quasimodogeniti. 529 Aus einem Vidimus von 1618 im Schlossarchive in Troppau (?) Regest in Tillers Nachlass. 1442. 2. Mai. Grätz. — Wenzel Herzog von Troppau und Leobschütz erklärt, dass Martin Pfarrer in Grätz, sein getreuer Capellan, in grosser Noth verkauft hat ein Drittel seiner Mühle
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249 zu Branka an Matzke Müller zu Kilscholwitz und Anna dessen Weib um 10 Mark Prag. Gr., jede zu 63 Gr. (sic) gerechnet, gegen das Recht des Wiederkaufs. Wollte Matzke oder seine Erben das Drittel einem Andern verkaufen, so muss der Pfarrer seine Einwilligung geben, darwider er nicht sein kann, wenn der Käufer tauglich ist. So lange das Drittel von Seite des Pfarrers nicht ausgezahlt ist, muss Matzke demselben 5 Malter Korn- oder Roggenmehl geben und ihm 5 Schweine mästen. Müsste die Mühle wegen Feuers- oder Wassergefahr gebaut werden, so muss der Pfarrer Holz, Fuhren und Arbeiter be- zahlen, der Müller den 3. Groschen. Geben Gräcz, an dem Mittwoch vor Kreuzerfindung a. d. 1442. 530 Matrica ecclesie Graecensis. — Nach Tillers Abschrift. 1442. 24. Septemb. Troppau. — Ernst Herzog von Trop- pau etc. schreibt dem Landrechte zu Jägerndorf, dass er als seinen Bevollmächtigten den Kyjowecz zu ihnen schicke und bittet, diesem wie ihm selbst zu glauben. Dat. Oppavie, feria II ante Wenceslai, anno etc. XLII. 531 Orig. im Landesarchiv in Troppau. 1443. 8. April. Münsterberg. — Niklas v. Brieg Abt von Heinrichau, Jakob v. Glatz Abt v. Kamenz, Hanns v. Bursch- witz zu Nobischitz, Heinze Friedrich und Christoff Stosch Ge- brüder von Schiltberg, Johannes Schrom Pfarrer zu Münster- berg etc., die Mannen des Fürstenthums und die Gemeinde der Stadt Münsterberg erklären, dass sie wegen der unsicheren und stürmischen Zeiten das Herzogthum Münsterberg dem Herzoge Wilhelm von Troppau übertragen, der sein Recht darauf durch kaiserliche und königliche Briefe erwiesen und dessen Mutter Katharina eine ,ungesunderte‘ Fürstin von Münsterberg war. Die Auslagen, die H. Wilhelm ihrer wegen gehabt, 950 fr., die er Friedrich Stosch v. Schiltberg gegeben, um gegen Herrn Cruschen und andere Feinde zu kämpfen, 900 fr. ,vor die ge- fangene die da gefangen sint gewest uff der strasse zu Neisse im lande uff dem Carpenstein als wir den irsten tag mit sein gnad hilden zur Neisse‘ und andere Summen erklären sie für Landesschulden. Neben Wilhelm verschreiben sie sich zugleich dem H. Ernst. von Troppau und dem H. Nikolaus von Ratibor.
249 zu Branka an Matzke Müller zu Kilscholwitz und Anna dessen Weib um 10 Mark Prag. Gr., jede zu 63 Gr. (sic) gerechnet, gegen das Recht des Wiederkaufs. Wollte Matzke oder seine Erben das Drittel einem Andern verkaufen, so muss der Pfarrer seine Einwilligung geben, darwider er nicht sein kann, wenn der Käufer tauglich ist. So lange das Drittel von Seite des Pfarrers nicht ausgezahlt ist, muss Matzke demselben 5 Malter Korn- oder Roggenmehl geben und ihm 5 Schweine mästen. Müsste die Mühle wegen Feuers- oder Wassergefahr gebaut werden, so muss der Pfarrer Holz, Fuhren und Arbeiter be- zahlen, der Müller den 3. Groschen. Geben Gräcz, an dem Mittwoch vor Kreuzerfindung a. d. 1442. 530 Matrica ecclesie Graecensis. — Nach Tillers Abschrift. 1442. 24. Septemb. Troppau. — Ernst Herzog von Trop- pau etc. schreibt dem Landrechte zu Jägerndorf, dass er als seinen Bevollmächtigten den Kyjowecz zu ihnen schicke und bittet, diesem wie ihm selbst zu glauben. Dat. Oppavie, feria II ante Wenceslai, anno etc. XLII. 531 Orig. im Landesarchiv in Troppau. 1443. 8. April. Münsterberg. — Niklas v. Brieg Abt von Heinrichau, Jakob v. Glatz Abt v. Kamenz, Hanns v. Bursch- witz zu Nobischitz, Heinze Friedrich und Christoff Stosch Ge- brüder von Schiltberg, Johannes Schrom Pfarrer zu Münster- berg etc., die Mannen des Fürstenthums und die Gemeinde der Stadt Münsterberg erklären, dass sie wegen der unsicheren und stürmischen Zeiten das Herzogthum Münsterberg dem Herzoge Wilhelm von Troppau übertragen, der sein Recht darauf durch kaiserliche und königliche Briefe erwiesen und dessen Mutter Katharina eine ,ungesunderte‘ Fürstin von Münsterberg war. Die Auslagen, die H. Wilhelm ihrer wegen gehabt, 950 fr., die er Friedrich Stosch v. Schiltberg gegeben, um gegen Herrn Cruschen und andere Feinde zu kämpfen, 900 fr. ,vor die ge- fangene die da gefangen sint gewest uff der strasse zu Neisse im lande uff dem Carpenstein als wir den irsten tag mit sein gnad hilden zur Neisse‘ und andere Summen erklären sie für Landesschulden. Neben Wilhelm verschreiben sie sich zugleich dem H. Ernst. von Troppau und dem H. Nikolaus von Ratibor.
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250 Geben zu Münsterberg am Donnerstag nach Ostern nach Christi Geburt 1443. 532 Sommersberg I. 855. 1443. 7. Juni. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz, Elisabeth Herzogin v. Troppau und Frau von Leobschütz und ihr Sohn Johann bekennen, dass sie verkauft haben ihre Rente, Zins und Geschoss, Roboten und Steuer mit allen obersten und niedern Rechten von 11/2 Huben und einem Hofe vor dem Jaktarthore, der früher dem Barthens ge- hörte, mit den Huben von der ,Slokergasse‘ bis zur Jaktarer Gränze dem Troppauer Bürger Niklas Foit um 50 Mark Prag. Silbergroschen, jede zu 64 Gr. gerechnet, die sie bereits baar erhalten haben. Wollte der Herzog um dieselbe Summe den Hof und die Huben zurückkaufen, so soll er es ein Vierteljahr vorher dem Niklas Foit zu wissen thun. Die Rathmanne der Stadt Troppau des Theiles Herzog Wenzels verbürgen sich für letztere; sollte dieser nämlich die 50 Mark nicht zurückzahlen, so sollen Niklas Foit und seine Nachkommen das Recht haben des Herzogs Leute und ihre fahrende Habe anzuhalten, bis sie sich für die 50 Mark bezahlt gemacht haben. Gében nach Christi geb. 1443 jahre, als man pfleget zu schreiben den nech- 533 sten Freytag vor Pfingsten. Troppauer Urkundensammlung nach Tiller in der Museumsbibliothek in Troppau. (?) 1443. vor 10. August. Münsterberg. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg bestätigt den Verkauf des Gutes Aldelmansdorff von Seiten des Kunz von Rachnau an Herrn Friedrich Stosch von Schildberg, doch unschädlich den herzog- lichen Diensten. Z.: Diprant Reibnicz, Seifrid von der Lan- genbrücke, Heincze Reibnicz, Girzik Rabinke, Wenczlaw von Vladen, Heinze Runge vnd Thomas vnser Schreiber. Gescheen vor Ottmochow vnd geben zu Monsterberg nach Christi geburt 1443 vor Laurencii. Sommersberg I. 1014. 534 1443. 29. August. Grotkau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau und Münsterberg, Nikolaus von Ratibor, Přemko v. Teschen und Heinrich v. Grossglogau schreiben an die Väter des Basler Concils, dass, nachdem auswärtige ketzerische Feinde lange
250 Geben zu Münsterberg am Donnerstag nach Ostern nach Christi Geburt 1443. 532 Sommersberg I. 855. 1443. 7. Juni. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz, Elisabeth Herzogin v. Troppau und Frau von Leobschütz und ihr Sohn Johann bekennen, dass sie verkauft haben ihre Rente, Zins und Geschoss, Roboten und Steuer mit allen obersten und niedern Rechten von 11/2 Huben und einem Hofe vor dem Jaktarthore, der früher dem Barthens ge- hörte, mit den Huben von der ,Slokergasse‘ bis zur Jaktarer Gränze dem Troppauer Bürger Niklas Foit um 50 Mark Prag. Silbergroschen, jede zu 64 Gr. gerechnet, die sie bereits baar erhalten haben. Wollte der Herzog um dieselbe Summe den Hof und die Huben zurückkaufen, so soll er es ein Vierteljahr vorher dem Niklas Foit zu wissen thun. Die Rathmanne der Stadt Troppau des Theiles Herzog Wenzels verbürgen sich für letztere; sollte dieser nämlich die 50 Mark nicht zurückzahlen, so sollen Niklas Foit und seine Nachkommen das Recht haben des Herzogs Leute und ihre fahrende Habe anzuhalten, bis sie sich für die 50 Mark bezahlt gemacht haben. Gében nach Christi geb. 1443 jahre, als man pfleget zu schreiben den nech- 533 sten Freytag vor Pfingsten. Troppauer Urkundensammlung nach Tiller in der Museumsbibliothek in Troppau. (?) 1443. vor 10. August. Münsterberg. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg bestätigt den Verkauf des Gutes Aldelmansdorff von Seiten des Kunz von Rachnau an Herrn Friedrich Stosch von Schildberg, doch unschädlich den herzog- lichen Diensten. Z.: Diprant Reibnicz, Seifrid von der Lan- genbrücke, Heincze Reibnicz, Girzik Rabinke, Wenczlaw von Vladen, Heinze Runge vnd Thomas vnser Schreiber. Gescheen vor Ottmochow vnd geben zu Monsterberg nach Christi geburt 1443 vor Laurencii. Sommersberg I. 1014. 534 1443. 29. August. Grotkau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau und Münsterberg, Nikolaus von Ratibor, Přemko v. Teschen und Heinrich v. Grossglogau schreiben an die Väter des Basler Concils, dass, nachdem auswärtige ketzerische Feinde lange
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251 genug Schlesien verwüstet, nun Nikolaus Gramis gewesener Domprobst sich mit den Castellanen Opitz und Hain Zirna ver- bündet und mit ihnen den Bischof und die Clerisei befehde. Sie hätten Ottmachau eingenommen, verloren und wollten es jetzt wieder erobern. Sie bitten ferner, sich durch die Vor- spiegelungen des Gramis, der nach Basel gegangen, nicht täuschen zu lassen. Gegeben auf dem marsche nach Otmuchow 535 am tage Johanns Enthauptung. Klose II. 2, p. 124. H. Wilhelm eroberte in diesem Jahre nach Rossitz (Sommersberg I. 80) Warkotsch, Jegil und Teppilwude (Warmbrunn?). 1443. 2. Septemb. Troppau. — Nikolaus Pfarrer zu St. Maria in Troppau schreibt dem Bischofe Paul v. Olmütz, dass Herzog Conrad v. Steinau, Provinzial des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren, in der Pfarrkirche daselbst einen Altar zu Ehren des heil. Anton gegründet habe und bittet um Be- stätigung dieser Fundation. Troppaw, feria II post Aegydii. 536 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 1443. 26. Nov. Trachenberg. — Conrad der Weisse v. Oels schreibt an den Bischof Conrad v. Breslau, Herzog Wil- helm Hauptmann und Herrn zu Troppau, worin er sie ersucht, sie möchten die Breslauer anhalten, dass sie ihm die rückstän- digen Renten zahlen, in gleichem dass sie seinen Vorschlag, sich mit Herzog Bernhard zu vergleichen, an ihn bringen mögen. Am Dienstag nach Katharina. 537 Orig. im Domcapitel-Archiv in Breslau (?) — Regest im k. Staats- archive daselbst. 1443. 21. Dec. — Nikolaus Stock Dechant, Domherr und Verweser der kirchlichen Lande zu Breslau überträgt das Schiedsrichteramt zwischen dem Bisthum und Herrn Hinko Kruschina v. Leuchtenburg auf Glatz dem Herzoge Wilhelm, der den Streit entscheidet. Sonnabend vor dem h. Christtag. 538 Klose II. 1. p. 476. 1444. 6. October. Troppau. — Ernst Herzog und Herr von Troppau weist seinem Getreuen Jan Bawor von Hradczan (Ratschein) 10 Schock Prag. Silbergroschen, jedes Schock zu 60 Gr. gerechnet, auf den Jagdhaber von dem Dorfe Trzebon
251 genug Schlesien verwüstet, nun Nikolaus Gramis gewesener Domprobst sich mit den Castellanen Opitz und Hain Zirna ver- bündet und mit ihnen den Bischof und die Clerisei befehde. Sie hätten Ottmachau eingenommen, verloren und wollten es jetzt wieder erobern. Sie bitten ferner, sich durch die Vor- spiegelungen des Gramis, der nach Basel gegangen, nicht täuschen zu lassen. Gegeben auf dem marsche nach Otmuchow 535 am tage Johanns Enthauptung. Klose II. 2, p. 124. H. Wilhelm eroberte in diesem Jahre nach Rossitz (Sommersberg I. 80) Warkotsch, Jegil und Teppilwude (Warmbrunn?). 1443. 2. Septemb. Troppau. — Nikolaus Pfarrer zu St. Maria in Troppau schreibt dem Bischofe Paul v. Olmütz, dass Herzog Conrad v. Steinau, Provinzial des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren, in der Pfarrkirche daselbst einen Altar zu Ehren des heil. Anton gegründet habe und bittet um Be- stätigung dieser Fundation. Troppaw, feria II post Aegydii. 536 Aus Středowsky's apog. Regest im Nachlasse Ens'. 1443. 26. Nov. Trachenberg. — Conrad der Weisse v. Oels schreibt an den Bischof Conrad v. Breslau, Herzog Wil- helm Hauptmann und Herrn zu Troppau, worin er sie ersucht, sie möchten die Breslauer anhalten, dass sie ihm die rückstän- digen Renten zahlen, in gleichem dass sie seinen Vorschlag, sich mit Herzog Bernhard zu vergleichen, an ihn bringen mögen. Am Dienstag nach Katharina. 537 Orig. im Domcapitel-Archiv in Breslau (?) — Regest im k. Staats- archive daselbst. 1443. 21. Dec. — Nikolaus Stock Dechant, Domherr und Verweser der kirchlichen Lande zu Breslau überträgt das Schiedsrichteramt zwischen dem Bisthum und Herrn Hinko Kruschina v. Leuchtenburg auf Glatz dem Herzoge Wilhelm, der den Streit entscheidet. Sonnabend vor dem h. Christtag. 538 Klose II. 1. p. 476. 1444. 6. October. Troppau. — Ernst Herzog und Herr von Troppau weist seinem Getreuen Jan Bawor von Hradczan (Ratschein) 10 Schock Prag. Silbergroschen, jedes Schock zu 60 Gr. gerechnet, auf den Jagdhaber von dem Dorfe Trzebon
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252 wegen seiner treuen Dienste an. Dan w Oppawie w uteri po swatem Michale od narozeni syna boziho 1444 leta. 539 Orig. im fürstl. Lichnowsky’schen Archive in Kuchelna nach Tiller. 1444. Тroррau. — Wilhelm Herzog von Troppau und Hauptmann des Landfriedens in Schlesien verspricht dem Hinko Kruschina von Lichtenberg, ihn nicht hindern zu wollen, wenn er die Schuld vom Bischofe Conrad wegen Ottmachau 540 einmahnen würde. Orig. im Domcapitel-Archiv in Breslau. — Regest im k. Staatsarchive daselbst. 1445. 7. März. Leobschütz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz bestätigt dem von der Königin Ku- nigunde ,unsers hohen Eldervaters Mutter‘ in Leobschütz ge- stifteten Johannisspital alle Besitzungen, schenkt demselben 4 Mark Zins und ordnet die Verwaltung desselben. Geben czu Lubschicz am Sontag der Mittenfaste Letare noch Cristi 541 geburt 1445 jare. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte v. Leob- schütz (II.) 24. — Minsberg 143. 1445. 8. Juli. Breslau. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg, Nikolaus v. Bladen, Opitz v. Czirna bekennen, dass Herzog Heinrich v. Grossglogau, Krossen etc. und die Rathmanne der Stadt Breslau zwischen ihnen und den Prä- laten und Domherren des Breslauer Capitels eine Verrichtung und Entscheidung beredet haben, welche sie zu halten geloben. Breslau am Tage Kiliani. 542 Orig. ebendaselbst. — vgl. Klose II. 1, 475. — Inzwischen war Her- zog Wilhelm nämlich auf die Seite seiner bisherigen Gegner getreten (Rossitz, Sommersberg I. 82. a. a. 1445). Er wurde deshalb am 25. März 1445 mit diesen in den Bann gethan (Klose a. a. O.), bis am 8. Juli der Friede abgeschlossen wurde. 1445. 8. Juli. Breslau. Heinrich Herzog v. Glogau und der Rath der Stadt Breslau machen einen Vergleich zwischen dem Domcapitel einer- und H. Wilhelm v. Troppau nebst meh- reren Rittern andererseits, in welchem die letztern sich ver- pflichten dem Capitel Stadt und Schloss Ziegenhals von Georg Stosch (nicht Rosch) wieder zurückzuerlangen. Orig. ebendaselbst. — Zeitschrift des Vereins V. p. 153. 543
252 wegen seiner treuen Dienste an. Dan w Oppawie w uteri po swatem Michale od narozeni syna boziho 1444 leta. 539 Orig. im fürstl. Lichnowsky’schen Archive in Kuchelna nach Tiller. 1444. Тroррau. — Wilhelm Herzog von Troppau und Hauptmann des Landfriedens in Schlesien verspricht dem Hinko Kruschina von Lichtenberg, ihn nicht hindern zu wollen, wenn er die Schuld vom Bischofe Conrad wegen Ottmachau 540 einmahnen würde. Orig. im Domcapitel-Archiv in Breslau. — Regest im k. Staatsarchive daselbst. 1445. 7. März. Leobschütz. — Wenzel Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz bestätigt dem von der Königin Ku- nigunde ,unsers hohen Eldervaters Mutter‘ in Leobschütz ge- stifteten Johannisspital alle Besitzungen, schenkt demselben 4 Mark Zins und ordnet die Verwaltung desselben. Geben czu Lubschicz am Sontag der Mittenfaste Letare noch Cristi 541 geburt 1445 jare. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Kleiber, Geschichte v. Leob- schütz (II.) 24. — Minsberg 143. 1445. 8. Juli. Breslau. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg, Nikolaus v. Bladen, Opitz v. Czirna bekennen, dass Herzog Heinrich v. Grossglogau, Krossen etc. und die Rathmanne der Stadt Breslau zwischen ihnen und den Prä- laten und Domherren des Breslauer Capitels eine Verrichtung und Entscheidung beredet haben, welche sie zu halten geloben. Breslau am Tage Kiliani. 542 Orig. ebendaselbst. — vgl. Klose II. 1, 475. — Inzwischen war Her- zog Wilhelm nämlich auf die Seite seiner bisherigen Gegner getreten (Rossitz, Sommersberg I. 82. a. a. 1445). Er wurde deshalb am 25. März 1445 mit diesen in den Bann gethan (Klose a. a. O.), bis am 8. Juli der Friede abgeschlossen wurde. 1445. 8. Juli. Breslau. Heinrich Herzog v. Glogau und der Rath der Stadt Breslau machen einen Vergleich zwischen dem Domcapitel einer- und H. Wilhelm v. Troppau nebst meh- reren Rittern andererseits, in welchem die letztern sich ver- pflichten dem Capitel Stadt und Schloss Ziegenhals von Georg Stosch (nicht Rosch) wieder zurückzuerlangen. Orig. ebendaselbst. — Zeitschrift des Vereins V. p. 153. 543
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253 1445. 16. Sept. Breslau. — Wilhelm Herzog v. Troppau etc. entscheidet als Kürrichter zwischen dem Domcapitel und Hinko Kruschina von Lichtenburg, Opitz Czirn und ihren Hel- fern. Donnerstag vor Lamperti. Klose II. 476. 544 — Nikolaus Probst und der 1446. 31. Juli. Fulnek. Convent der Chorherren in Fulnek erklären, dass sie sich mit dem Stadtrathe dahin geeinigt hätten, dass die Hofstätte und ein Hof vor der Stadt steuerfrei sein sollen, dagegen sollen die Chorherren jede Leiche unentgeltlich zur Kirche abholen und statt 1 Mark Zins jährlich nur 31/2 Vierdung erhalten, 28 Gr. an St. Johann und 28 zu Weihnachten (also die Mark zu 64 Gr.). Ferner sollen sie das Recht haben, ihr Vieh auf die Wiese gegen Tirnaw (Tyrn), die sie der Stadt verkauft haben, treiben zu dürfen. Geben zu Fulnek, an dem nehstin Sontage noch sante Jacubstage des hieligen czwelff botin, nach Ch. g. 1446. 545 Hormayrs Archiv 1833 p. 36 (Urkundenblatt). 1447. 6. Febr. Münsterberg. — Wilhelm Herzog von Troppau und Münsterberg bestätigt seinem Getreuen Heincze Runge die Briefe und Rechte, die er über seinen Hof in Mün- sterberg besitzt, und befreit letzteren von aller Beschwerung. Z.: Heincze Slawnig, Heincze Senewicz, Bernhard Czanswitz und Niclas Erlheupt unsir schreibir. Geben czu Monstirberg am Montage Dorothee. Sommersberg I. 769. 546 1447. 20. Sept. (Troppau.) — Hannus Herzog v. Troppau und Leobschütz gibt vor dem Landrechte, Zibřid von Bobolusk (Boblowitz) Kämmerer, Heinrich v. Diehlau Richter u. Thomas Landschreiber das neue Dorf bei Leobschütz dem Johann Raysky, seiner Frau Veronika und ihren Erben zum Pfande, und wenn der Herzog demselben oder seinen Nachkommen das Geld, das Johann auf dem Dorfe hat, in einem halben Jahre nicht bezahle, zum erblichen Besitze. Zu Bürgen wählte sich Herr Johann die Herren Maly v. Witkowitz, Nikolaus den Aelteren von Bladen und Stanislaus Rudsky. Od narozenie syna boziho 1447 leta wti suche dny przed swatem Waczlawie. 547 Troppauer Landtafel II. fol. 2.
253 1445. 16. Sept. Breslau. — Wilhelm Herzog v. Troppau etc. entscheidet als Kürrichter zwischen dem Domcapitel und Hinko Kruschina von Lichtenburg, Opitz Czirn und ihren Hel- fern. Donnerstag vor Lamperti. Klose II. 476. 544 — Nikolaus Probst und der 1446. 31. Juli. Fulnek. Convent der Chorherren in Fulnek erklären, dass sie sich mit dem Stadtrathe dahin geeinigt hätten, dass die Hofstätte und ein Hof vor der Stadt steuerfrei sein sollen, dagegen sollen die Chorherren jede Leiche unentgeltlich zur Kirche abholen und statt 1 Mark Zins jährlich nur 31/2 Vierdung erhalten, 28 Gr. an St. Johann und 28 zu Weihnachten (also die Mark zu 64 Gr.). Ferner sollen sie das Recht haben, ihr Vieh auf die Wiese gegen Tirnaw (Tyrn), die sie der Stadt verkauft haben, treiben zu dürfen. Geben zu Fulnek, an dem nehstin Sontage noch sante Jacubstage des hieligen czwelff botin, nach Ch. g. 1446. 545 Hormayrs Archiv 1833 p. 36 (Urkundenblatt). 1447. 6. Febr. Münsterberg. — Wilhelm Herzog von Troppau und Münsterberg bestätigt seinem Getreuen Heincze Runge die Briefe und Rechte, die er über seinen Hof in Mün- sterberg besitzt, und befreit letzteren von aller Beschwerung. Z.: Heincze Slawnig, Heincze Senewicz, Bernhard Czanswitz und Niclas Erlheupt unsir schreibir. Geben czu Monstirberg am Montage Dorothee. Sommersberg I. 769. 546 1447. 20. Sept. (Troppau.) — Hannus Herzog v. Troppau und Leobschütz gibt vor dem Landrechte, Zibřid von Bobolusk (Boblowitz) Kämmerer, Heinrich v. Diehlau Richter u. Thomas Landschreiber das neue Dorf bei Leobschütz dem Johann Raysky, seiner Frau Veronika und ihren Erben zum Pfande, und wenn der Herzog demselben oder seinen Nachkommen das Geld, das Johann auf dem Dorfe hat, in einem halben Jahre nicht bezahle, zum erblichen Besitze. Zu Bürgen wählte sich Herr Johann die Herren Maly v. Witkowitz, Nikolaus den Aelteren von Bladen und Stanislaus Rudsky. Od narozenie syna boziho 1447 leta wti suche dny przed swatem Waczlawie. 547 Troppauer Landtafel II. fol. 2.
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254 — Wilhelm Herzog v. 1447. 20. Septemb. (Troppau.) Troppau etc. überträgt vor Zibřid von Bobolusk Kämmerer, Heinrich v. Diehlau Richter, Thomas Landschreiber und dem ganzen Amte sein Dorf Crasnepole (Schönwiese?) sammt Zu- behör dem Herrn Johann Donat v. Polom und seinen Erben als rechtes Eigenthum. A. d. 1447 wti suche dny o swatem Waczlawie. Troppauer Landtafel II. fol. 3. 548 1447. 20. Septemb. — Johann v. Bislawitz und Johann Wlostek v. Bochdanow Bevollmächtigte des Herzogs Hanuss v. Troppau übergeben vor dem Landtafelamte alles Recht auf Pustkowetz, das dem Herzoge dort zukömmt, dem Heinrich v. Diehlau, seiner Frau Katharina und ihren Erben. Dat. ut supra. 548 a Troppauer Landtafel II. fol. 3. 1447. 26. Novemb. Troppau. — Ernst Herzog u. Herr von Troppau bestätigt den Verkauf von 1 Mark schweren Ge- wichtes jährlichen Zins von dem Dorfe Ekkersdorf, dem Kloster Welehrad gehörig, von Seiten seines Vaters an den Priester Zeboldus. Zugleich bekennt er, dass er den übrigen Zins oder Steuer (bernam) von dem benannten Dorfe mit Einwilligung des Welehrader Abtes dem Zeboldus Hartfaust Altaristen in Olmütz und Troppau für 20 Mark Prag. Gr., jede zu 64 Gr. gerechnet, verkauft habe. Der Zins ist jährlich an St. Michaels- tag zu zahlen, dessen Einlieferung der Herzog nicht hindern wolle, er löst vielmehr die Bewohner des Dorfes von allen Ver- pflichtungen gegen ihn. Dem Käufer steht über den Zins das freie Verfügungsrecht zu, doch behält sich der Herzog das Recht des Wiederkaufes vor. Schliesslich bittet er den Bischof von Olmütz dies zu bestätigen. Z.: Famosis et discretis domi- nis Onssone Kygowecz de Lukawecz (Luck), Johanne Hroth de Lukawecz, Johanne Bawor de Hradczan et Johanne Vpitz notario nostro, qui presencia habuit in commisso. Dat. et act. Oppavie a. d. MCCCCXLVII, dominica prima post festum sancte Katherine virginis. Orig, in der Musealbibliothek in Troppau. 549 1447. Troppau. — Hanns Czert v. Moschen erklärt, dass er zwischen Frau Agnes von Soppau und ihren Kindern Hinko und Katharina folgenden Vergleich errichtet habe : stirbt Agnes,
254 — Wilhelm Herzog v. 1447. 20. Septemb. (Troppau.) Troppau etc. überträgt vor Zibřid von Bobolusk Kämmerer, Heinrich v. Diehlau Richter, Thomas Landschreiber und dem ganzen Amte sein Dorf Crasnepole (Schönwiese?) sammt Zu- behör dem Herrn Johann Donat v. Polom und seinen Erben als rechtes Eigenthum. A. d. 1447 wti suche dny o swatem Waczlawie. Troppauer Landtafel II. fol. 3. 548 1447. 20. Septemb. — Johann v. Bislawitz und Johann Wlostek v. Bochdanow Bevollmächtigte des Herzogs Hanuss v. Troppau übergeben vor dem Landtafelamte alles Recht auf Pustkowetz, das dem Herzoge dort zukömmt, dem Heinrich v. Diehlau, seiner Frau Katharina und ihren Erben. Dat. ut supra. 548 a Troppauer Landtafel II. fol. 3. 1447. 26. Novemb. Troppau. — Ernst Herzog u. Herr von Troppau bestätigt den Verkauf von 1 Mark schweren Ge- wichtes jährlichen Zins von dem Dorfe Ekkersdorf, dem Kloster Welehrad gehörig, von Seiten seines Vaters an den Priester Zeboldus. Zugleich bekennt er, dass er den übrigen Zins oder Steuer (bernam) von dem benannten Dorfe mit Einwilligung des Welehrader Abtes dem Zeboldus Hartfaust Altaristen in Olmütz und Troppau für 20 Mark Prag. Gr., jede zu 64 Gr. gerechnet, verkauft habe. Der Zins ist jährlich an St. Michaels- tag zu zahlen, dessen Einlieferung der Herzog nicht hindern wolle, er löst vielmehr die Bewohner des Dorfes von allen Ver- pflichtungen gegen ihn. Dem Käufer steht über den Zins das freie Verfügungsrecht zu, doch behält sich der Herzog das Recht des Wiederkaufes vor. Schliesslich bittet er den Bischof von Olmütz dies zu bestätigen. Z.: Famosis et discretis domi- nis Onssone Kygowecz de Lukawecz (Luck), Johanne Hroth de Lukawecz, Johanne Bawor de Hradczan et Johanne Vpitz notario nostro, qui presencia habuit in commisso. Dat. et act. Oppavie a. d. MCCCCXLVII, dominica prima post festum sancte Katherine virginis. Orig, in der Musealbibliothek in Troppau. 549 1447. Troppau. — Hanns Czert v. Moschen erklärt, dass er zwischen Frau Agnes von Soppau und ihren Kindern Hinko und Katharina folgenden Vergleich errichtet habe : stirbt Agnes,
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255 so soll Hinek Soppau erben, seiner Schwester aber 50 Schock Gr. zahlen ; ist er dies nicht im Stande, so erbt Katharina und gibt ihrem Bruder 100 Schock. Die Schulden sollen sie ge- meinschaftlich zahlen. Mitbesiegelt von den Herren: Nikolaus der Aeltere von Bladen, Maly v. Witkowitz, Peter Przezek v. Kuchelna, Paul Lichtnowsky. Genz gest dan w Oppawie a. d. 1447. 550 Troppauer Landtafel II. fol. 1. 1448. 10. Febr. Welehrad. — Stefan Abt v. Welehrad und magister Burghard magister curie in Styborn (sic! Stiebro- witz) und der Convent des Klosters erklären, dass sie auf die Steuer von dem Dorfe Ekkersdorf, die ihnen zugehörte, ver- zichten, da ein gewisser Joh. Lutka ihnen und ihren Armen in dem genannten Dorfe durch die Steuer viel Schaden u. Schimpf angethan, indem er die Armen schändlich plünderte. Dat. Welehrad, dominica Invocavit in quadragesima. Aus Středowsky’s apog. in Ens' Nachlass. 551 1448. 3. April. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg bekennt, 100 Mark schwerer böhm. Gr. mähr. Zahl (jede zu 64 Gr.) dem Bürger Dreymandel in Troppau und seinen Erben, und zu getreuer Hand dem Gürgen Ziebrachten von Olmütz und Nikolaus Renner von Ratibor schuldig zu sein. Dafür tritt er dem Dreymandel seine Geschosse von seinem Dorfe Jarnaw, nämlich 7 Mark, ab, welche der Richter und die Bauern jährlich an St. Michael auf ihre eigenen Kosten, Zehrung und ,Ebenthewer‘ nach Troppau bringen sollen; ferner von seinen 2 Fleischbänken 3 Mark und einen Vierdung, bis er den Zins um 100 Mark abgekauft hat. Bürgermeister, Rath- manne, Handwerksmeister und die ganze Gemeinde vom Theile Herzog Wilhelms geloben, dass dieser Kauf und Versetzung unverbrüchlich soll gehalten werden. Geben Troppaw, am Mittwoch vor Ambrosius. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 552 1448. 9. Juni. Füllstein. — Heinrich Supp v. Füllstein ermässigt den jährlichen Zins von 2 Malter Korn, welche der Richter v. Rausen dem Heinko-Convent in Leobschütz, den einst Heinko sein Ahnherr gegründet, zu leisten hat, auf 14 Scheffel (Leobschützer Mass) Korn. Z.: Der ehrsame Dechant Benisch Pfarrer zu Gotfriedsdorf, Mathias Hofrichter und
255 so soll Hinek Soppau erben, seiner Schwester aber 50 Schock Gr. zahlen ; ist er dies nicht im Stande, so erbt Katharina und gibt ihrem Bruder 100 Schock. Die Schulden sollen sie ge- meinschaftlich zahlen. Mitbesiegelt von den Herren: Nikolaus der Aeltere von Bladen, Maly v. Witkowitz, Peter Przezek v. Kuchelna, Paul Lichtnowsky. Genz gest dan w Oppawie a. d. 1447. 550 Troppauer Landtafel II. fol. 1. 1448. 10. Febr. Welehrad. — Stefan Abt v. Welehrad und magister Burghard magister curie in Styborn (sic! Stiebro- witz) und der Convent des Klosters erklären, dass sie auf die Steuer von dem Dorfe Ekkersdorf, die ihnen zugehörte, ver- zichten, da ein gewisser Joh. Lutka ihnen und ihren Armen in dem genannten Dorfe durch die Steuer viel Schaden u. Schimpf angethan, indem er die Armen schändlich plünderte. Dat. Welehrad, dominica Invocavit in quadragesima. Aus Středowsky’s apog. in Ens' Nachlass. 551 1448. 3. April. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau und Münsterberg bekennt, 100 Mark schwerer böhm. Gr. mähr. Zahl (jede zu 64 Gr.) dem Bürger Dreymandel in Troppau und seinen Erben, und zu getreuer Hand dem Gürgen Ziebrachten von Olmütz und Nikolaus Renner von Ratibor schuldig zu sein. Dafür tritt er dem Dreymandel seine Geschosse von seinem Dorfe Jarnaw, nämlich 7 Mark, ab, welche der Richter und die Bauern jährlich an St. Michael auf ihre eigenen Kosten, Zehrung und ,Ebenthewer‘ nach Troppau bringen sollen; ferner von seinen 2 Fleischbänken 3 Mark und einen Vierdung, bis er den Zins um 100 Mark abgekauft hat. Bürgermeister, Rath- manne, Handwerksmeister und die ganze Gemeinde vom Theile Herzog Wilhelms geloben, dass dieser Kauf und Versetzung unverbrüchlich soll gehalten werden. Geben Troppaw, am Mittwoch vor Ambrosius. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 552 1448. 9. Juni. Füllstein. — Heinrich Supp v. Füllstein ermässigt den jährlichen Zins von 2 Malter Korn, welche der Richter v. Rausen dem Heinko-Convent in Leobschütz, den einst Heinko sein Ahnherr gegründet, zu leisten hat, auf 14 Scheffel (Leobschützer Mass) Korn. Z.: Der ehrsame Dechant Benisch Pfarrer zu Gotfriedsdorf, Mathias Hofrichter und
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256 Hanusko Burggraf. Gegeben auf dem Füllenstein am Sonntage vor Viti, nach Christi geb. 1448. Orig, im Stadtarchiv in Leobschütz p. 265. 553 1448. 14. Juli. Fulnek. — Augustin Probst, Martin Senior und Sakristan und der ganze Convent des Augustiner- Klosters in Fulnek erneuern als Besitzer des Dorfes Aldenstat, das sie von Laczko v. Krawař auf Helfenstein gekauft und in die Troppauer Landtafel haben eintragen lassen (prout in libro terre ducatus Oppaviensis inscriptum manifeste continetur), dem Hanuschko Richter in Aldenstat sein Privileg über die Richterei, das in dem Brande der Stadt Troppau zu Grunde 554 gegangen ist. 1448. 26. Sept. — Johann Herzog v. Troppau und Leob- schütz beruft einige Brüder aus dem Minoriten-Kloster in Kosel in das von ihm gegründete Franziskaner-Kloster (Minoriten) in der Stadt Leobschütz vor dem Gröbniker Thor. Dat. feria V ante sanct. Wenceslaum. Wrbzansky, Nucleus minoriticus p. 297. 555 — Bolko v. Teschen 1449. 8. October. Auschwitz. schlichtet als Schiedsrichter einen Streit zwischen Kasimir König v. Polen und Nikolaus de Wladymno (Wladyenin? Bladen) und dessen Neffen den Herborten (Herbortos). Dat. in Oswieczim 556 fer. IV post festum s. Francisci. Sommersberg, mantissa p. 89. — Invent. archivi Cracov. p. 58. 1450. 25. Jänner. — Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz bekennt, dass Johann Rapota von der Stryge Com- 553 thur und Pfarrer in Leobschütz gewesen sei. Gärth, Geschichte v. Gröbnik. Mss. im k. Staatsarchiv in Breslau p. 214. 1450. 19. April. Grätz. — Johann Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz bestätigt dem Jan Wloske v. Bade- witz, seiner Frau Katharina und ihren Erben den Besitz des Freihauses in Leobschütz. Z.: Thaddäus v. Biton, Hanuschko v. Aderschau, Ludwig v. Morawetz, Christof Barut v. Kofen (?) und Sigmund unser Schreiber. Geben auf Grätz am Sonntage 558 vor St. Georgentag. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 290. 1450. 23. Mai. Troppau. — Ernst Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er dem Prior Bartholomäus Lignitzer
256 Hanusko Burggraf. Gegeben auf dem Füllenstein am Sonntage vor Viti, nach Christi geb. 1448. Orig, im Stadtarchiv in Leobschütz p. 265. 553 1448. 14. Juli. Fulnek. — Augustin Probst, Martin Senior und Sakristan und der ganze Convent des Augustiner- Klosters in Fulnek erneuern als Besitzer des Dorfes Aldenstat, das sie von Laczko v. Krawař auf Helfenstein gekauft und in die Troppauer Landtafel haben eintragen lassen (prout in libro terre ducatus Oppaviensis inscriptum manifeste continetur), dem Hanuschko Richter in Aldenstat sein Privileg über die Richterei, das in dem Brande der Stadt Troppau zu Grunde 554 gegangen ist. 1448. 26. Sept. — Johann Herzog v. Troppau und Leob- schütz beruft einige Brüder aus dem Minoriten-Kloster in Kosel in das von ihm gegründete Franziskaner-Kloster (Minoriten) in der Stadt Leobschütz vor dem Gröbniker Thor. Dat. feria V ante sanct. Wenceslaum. Wrbzansky, Nucleus minoriticus p. 297. 555 — Bolko v. Teschen 1449. 8. October. Auschwitz. schlichtet als Schiedsrichter einen Streit zwischen Kasimir König v. Polen und Nikolaus de Wladymno (Wladyenin? Bladen) und dessen Neffen den Herborten (Herbortos). Dat. in Oswieczim 556 fer. IV post festum s. Francisci. Sommersberg, mantissa p. 89. — Invent. archivi Cracov. p. 58. 1450. 25. Jänner. — Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz bekennt, dass Johann Rapota von der Stryge Com- 553 thur und Pfarrer in Leobschütz gewesen sei. Gärth, Geschichte v. Gröbnik. Mss. im k. Staatsarchiv in Breslau p. 214. 1450. 19. April. Grätz. — Johann Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz bestätigt dem Jan Wloske v. Bade- witz, seiner Frau Katharina und ihren Erben den Besitz des Freihauses in Leobschütz. Z.: Thaddäus v. Biton, Hanuschko v. Aderschau, Ludwig v. Morawetz, Christof Barut v. Kofen (?) und Sigmund unser Schreiber. Geben auf Grätz am Sonntage 558 vor St. Georgentag. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 290. 1450. 23. Mai. Troppau. — Ernst Herzog und Herr v. Troppau erklärt, dass er dem Prior Bartholomäus Lignitzer
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257 und dem Convent des Dominikaner-Klosters in Troppau 4 ung. Gld. jährlichen Zins von seiner Walkmühle (bei der grösseren vor der Stadt Troppau gelegen), zahlbar an St. Martin und St. Georg von den Wollwebern und Tuchmachern für 40 ung. Gld. verkauft habe. Sollte die Mühle untergehen, so haftet dafür sein Antheil an Troppau. Im Weigerungsfalle steht dem Kloster das Recht zu, sich durch Beschlagnahme der Güter, welche Bürgern seines Antheils gehören, die Vergütung der 40 Gld. zu schaffen. Das Recht des Wiederkaufs hält der Herzog sich und seinen Erben offen, dem Kloster steht nicht das freie Verfügungsrecht zu, vielmehr soll das Geld zum Bau eines Wohnhauses verwendet werden. Bürgermeister, Rath- manne und Zechmeister (magistri tribus) stimmen dem als Bür- gen zu. Dat. Oppavie, sabbato ante Pentecostes anno post nativitatem Christi MCCCCL. 559 Aus der Dominikaner-Chronik in der Musealbibliothek in Troppau. — Bestätigt von Rudolf II., Prag, Montag nach Peter und Paul (1. Juli) 1601. 1450. 6. Juli. Troppau. — Gregorius stellvertretender Provinzial für Böhmen und Mähren und Pfarrer in Neupilsen (nova Pilzna), Nikolaus Comthur in Troppau und Nikolaus Pfarrer in Jägerndorf, Brüder des deutschen Ordens, weisen dem Priester Johann von Vpitz, Altaristen des Altars zu Ehren der h. Thomas, Cordula und Katharina in der Troppauer Pfarr- kirche, ein Haus an ausserhalb der Mauer der Pfarrei zwischen dem Hause des Altaristen Strofidel und dem Hause, in welchem die Begynen wohnen (in qua Begynie inhabitant), mit dem Vor- behalte, dass er dem Convente jährlich 8 Gr. Zins und 4 Hühner in 2 Terminen, an St. Georg und St. Michael, liefere. Weil Gregorius sein Siegel noch entbehre (quia tunc temporis sigillo, quo ad presens uti deberemus, caruimus), haben die beiden Pfarrer von Troppau und Jägerndorf ihre Siegel angehängt. Datum Oppavie feria II post Procopii a. d. MCCCCL, jubileo anno. 560 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Zibřid Landeskämmerer, Heinrich Landrichter und Thomas Landschreiber des Fürsten- thums Troppau erklären, dass vor ihnen die Frau Mana v. Paulowitz bestimmt hat, dass nach ihrem Tode ihre Rechte, die sie auf das Dorf Polanka hat, an die Herzogin Salomene von Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 17
257 und dem Convent des Dominikaner-Klosters in Troppau 4 ung. Gld. jährlichen Zins von seiner Walkmühle (bei der grösseren vor der Stadt Troppau gelegen), zahlbar an St. Martin und St. Georg von den Wollwebern und Tuchmachern für 40 ung. Gld. verkauft habe. Sollte die Mühle untergehen, so haftet dafür sein Antheil an Troppau. Im Weigerungsfalle steht dem Kloster das Recht zu, sich durch Beschlagnahme der Güter, welche Bürgern seines Antheils gehören, die Vergütung der 40 Gld. zu schaffen. Das Recht des Wiederkaufs hält der Herzog sich und seinen Erben offen, dem Kloster steht nicht das freie Verfügungsrecht zu, vielmehr soll das Geld zum Bau eines Wohnhauses verwendet werden. Bürgermeister, Rath- manne und Zechmeister (magistri tribus) stimmen dem als Bür- gen zu. Dat. Oppavie, sabbato ante Pentecostes anno post nativitatem Christi MCCCCL. 559 Aus der Dominikaner-Chronik in der Musealbibliothek in Troppau. — Bestätigt von Rudolf II., Prag, Montag nach Peter und Paul (1. Juli) 1601. 1450. 6. Juli. Troppau. — Gregorius stellvertretender Provinzial für Böhmen und Mähren und Pfarrer in Neupilsen (nova Pilzna), Nikolaus Comthur in Troppau und Nikolaus Pfarrer in Jägerndorf, Brüder des deutschen Ordens, weisen dem Priester Johann von Vpitz, Altaristen des Altars zu Ehren der h. Thomas, Cordula und Katharina in der Troppauer Pfarr- kirche, ein Haus an ausserhalb der Mauer der Pfarrei zwischen dem Hause des Altaristen Strofidel und dem Hause, in welchem die Begynen wohnen (in qua Begynie inhabitant), mit dem Vor- behalte, dass er dem Convente jährlich 8 Gr. Zins und 4 Hühner in 2 Terminen, an St. Georg und St. Michael, liefere. Weil Gregorius sein Siegel noch entbehre (quia tunc temporis sigillo, quo ad presens uti deberemus, caruimus), haben die beiden Pfarrer von Troppau und Jägerndorf ihre Siegel angehängt. Datum Oppavie feria II post Procopii a. d. MCCCCL, jubileo anno. 560 Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Zibřid Landeskämmerer, Heinrich Landrichter und Thomas Landschreiber des Fürsten- thums Troppau erklären, dass vor ihnen die Frau Mana v. Paulowitz bestimmt hat, dass nach ihrem Tode ihre Rechte, die sie auf das Dorf Polanka hat, an die Herzogin Salomene von Archiv. Bd. XLV. I. Hälfte. 17
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258 Troppau fallen sollen. Letztere wählte sich zu Vormündern Nikolaus den Aeltern und Nikolaus den Jüngern von Bladen, Jaroslaw Ritter von Posuticz, Bierka von Nasidl. Od narozenie syna boziho 1451 leta, wty suche dny, strzedu po letniczech. 561 Troppauer Landtafel II. fol. 4. 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Wilhelm Herzog von Troppau etc. lässt das Städtchen Clymkowicze (Königsberg) und das Dorf Langnow sammt Zubehör in die Landtafel legen dem Herrn Thas v. Bietau und seinen Erben. Zu Vormündern für seine Kinder wählte er Herrn Andreas von Tworkau, Herrn Hanns v. Wagstadt, Heinrich und Alesch von Hrabin und für den Fall ihres Todes seine Frau Eloka, so lange sie den Witwenstand nicht verlässt. Dat. ut supra. 562 Troppauer Landtafel II. fol. 4. — Wilhelm Herzog von 1451. 16. Juni. (Troppau.) Troppau gibt sein Dorf Drslaw (Dirschel), das er von den „Leobschützer Kreuzigern‘ (Johannitern) gekauft hat, sammt aller Zubehör dem Georg Keczersky (von Katscher) zu rechtem Eigenthum. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel II. fol. 6. 562a 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Katrusche Meysska, Priorin des Klosters in Ratibor, klagt Herrn Hrot wegen ihres Erbes, das er von H. Ernst erhalten, indem sie behauptete, dass sie nicht, wie der Herzog sagte, bereits abgefunden sei (ze nenie oddielena); da der Herzog dies nicht in Folge der Aufforderung des Gerichtes bewies, verlangte die Priorin, dass ihr Recht in die Vorderbücher eingetragen werde, Herzog Ernst aber verbot dies. — Dat. ut supra. 562b Troppauer Ladungsbuch im Landesarchiv zu Troppau. 1451. 9. Juli. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau bestätigt, dass Ernst Herzog v. Troppau und Münsterberg (sic), sein lieber Bruder, einen jährlichen Zins von 14 ung. Gulden von der Zeche der Wollweber den Priestern Jost Schönborn und Johann Molner, Altarherren in Leobschütz, verkauft hat unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Gegebin zu Troppaw am Freitag vor sante Margarethe noch Cristi geb. 1451 jare. 563
258 Troppau fallen sollen. Letztere wählte sich zu Vormündern Nikolaus den Aeltern und Nikolaus den Jüngern von Bladen, Jaroslaw Ritter von Posuticz, Bierka von Nasidl. Od narozenie syna boziho 1451 leta, wty suche dny, strzedu po letniczech. 561 Troppauer Landtafel II. fol. 4. 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Wilhelm Herzog von Troppau etc. lässt das Städtchen Clymkowicze (Königsberg) und das Dorf Langnow sammt Zubehör in die Landtafel legen dem Herrn Thas v. Bietau und seinen Erben. Zu Vormündern für seine Kinder wählte er Herrn Andreas von Tworkau, Herrn Hanns v. Wagstadt, Heinrich und Alesch von Hrabin und für den Fall ihres Todes seine Frau Eloka, so lange sie den Witwenstand nicht verlässt. Dat. ut supra. 562 Troppauer Landtafel II. fol. 4. — Wilhelm Herzog von 1451. 16. Juni. (Troppau.) Troppau gibt sein Dorf Drslaw (Dirschel), das er von den „Leobschützer Kreuzigern‘ (Johannitern) gekauft hat, sammt aller Zubehör dem Georg Keczersky (von Katscher) zu rechtem Eigenthum. Dat. ut supra. Troppauer Landtafel II. fol. 6. 562a 1451. 16. Juni. (Troppau.) — Katrusche Meysska, Priorin des Klosters in Ratibor, klagt Herrn Hrot wegen ihres Erbes, das er von H. Ernst erhalten, indem sie behauptete, dass sie nicht, wie der Herzog sagte, bereits abgefunden sei (ze nenie oddielena); da der Herzog dies nicht in Folge der Aufforderung des Gerichtes bewies, verlangte die Priorin, dass ihr Recht in die Vorderbücher eingetragen werde, Herzog Ernst aber verbot dies. — Dat. ut supra. 562b Troppauer Ladungsbuch im Landesarchiv zu Troppau. 1451. 9. Juli. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Troppau bestätigt, dass Ernst Herzog v. Troppau und Münsterberg (sic), sein lieber Bruder, einen jährlichen Zins von 14 ung. Gulden von der Zeche der Wollweber den Priestern Jost Schönborn und Johann Molner, Altarherren in Leobschütz, verkauft hat unter Vorbehalt des Wiederkaufs. Gegebin zu Troppaw am Freitag vor sante Margarethe noch Cristi geb. 1451 jare. 563
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259 Aus dem Vidimus des Martinus v. Dobrzana von 1452 in der Museums- bibliothek in Troppau. — Die Rathmanne der 1451. 21. Septemb. Troppau. Stadt Troppau erklären, dass sie das neue von Herzog Wilhelm gegründete Franciskaner-Kloster, vor dem Ratiborer Thore ge- legen, in ihren besondern Schutz nehmen und, wenn es nöthig, einen oder mehrere Procuratoren bestimmen wollen, damit die Brüder unbekümmert um die weltlichen Angelegenheiten sich ungestört dem Gottesdienste widmen können. Dat. Oppavie ipso die sancti Mathei apostoli et ewangeliste a. d. MCCCCLI. 564 Aus dem Vidimus des Herzogs Valentin von Ratibor ddo. Ratibor, feria II ante decollationem precursoris domini et baptiste (28. August) a. d. 1514, im Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 65. 1451. 21. Septemb. Troppau. — Wilhelm Herzog von Troppau erklärt, dass er zur Hebung des Gottesdienstes, der durch die Hussiten sehr herabgekommen sei, beschlossen habe ein Kloster zu bauen zu Ehren der h. Barbara, Franciscus u. Bernhardin vor dem Ratiborer Thore, wo einst die Kirche des h. Johannes des Täufers stand. Er überlässt daher dem ehr- samen Bruder und Vater Johannes de Capistrano, Doctor beider Rechte, und dem Bruder Nikolaus Vicar des Franciskaner- Klosters in Kosel, von wo die ersten Brüder berufen wurden, den Platz von dem Ratiborer Thore bis zur langen Brücke über die Oppa und dem Garten, Landrichter genannt, zum Bau des Klosters für mindere Brüder vom Orden des h. Franz. Die Bürger Troppau's sind verpflichtet die Rechte des Klosters zu wahren. Dat. Oppavie a. d. MCCCCLI, ipso die sancti Mathei appostoli et evangeliste presentibus nobilibus strenuis ac famosis dominis, domino Nicolao seniore de Bladen, domino Jaroslao de Posuticz1, domino Nicolao juniore de Bladen, Zey- frido de Bobolusk, Henrico de Hrabina, Georgio Sslechta de Wisoka (Weissak), Georgio de Stablowicz, Nicolao Erlheupt notario et Benessio capellano nostro, cui hec fuerant commissa, fidelibus nostris dilectis testibus ad premissa. 565 Copialbuch in der Musealbibliothek in Troppau fol. 28. — Fol. 62" finden sich mehrere Vidimus dieser Urkunde, so vom Leobschützer Stadtrath 20. Aug. 1519, gleichlautend der Ratiborer Stadtrath 21. Aug. 1519 und das Capitel der Collegiatkirche in Ratibor 24. Aug. 1519. 1 Das Copialbuch hat irrthümlich Posenticz.
259 Aus dem Vidimus des Martinus v. Dobrzana von 1452 in der Museums- bibliothek in Troppau. — Die Rathmanne der 1451. 21. Septemb. Troppau. Stadt Troppau erklären, dass sie das neue von Herzog Wilhelm gegründete Franciskaner-Kloster, vor dem Ratiborer Thore ge- legen, in ihren besondern Schutz nehmen und, wenn es nöthig, einen oder mehrere Procuratoren bestimmen wollen, damit die Brüder unbekümmert um die weltlichen Angelegenheiten sich ungestört dem Gottesdienste widmen können. Dat. Oppavie ipso die sancti Mathei apostoli et ewangeliste a. d. MCCCCLI. 564 Aus dem Vidimus des Herzogs Valentin von Ratibor ddo. Ratibor, feria II ante decollationem precursoris domini et baptiste (28. August) a. d. 1514, im Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 65. 1451. 21. Septemb. Troppau. — Wilhelm Herzog von Troppau erklärt, dass er zur Hebung des Gottesdienstes, der durch die Hussiten sehr herabgekommen sei, beschlossen habe ein Kloster zu bauen zu Ehren der h. Barbara, Franciscus u. Bernhardin vor dem Ratiborer Thore, wo einst die Kirche des h. Johannes des Täufers stand. Er überlässt daher dem ehr- samen Bruder und Vater Johannes de Capistrano, Doctor beider Rechte, und dem Bruder Nikolaus Vicar des Franciskaner- Klosters in Kosel, von wo die ersten Brüder berufen wurden, den Platz von dem Ratiborer Thore bis zur langen Brücke über die Oppa und dem Garten, Landrichter genannt, zum Bau des Klosters für mindere Brüder vom Orden des h. Franz. Die Bürger Troppau's sind verpflichtet die Rechte des Klosters zu wahren. Dat. Oppavie a. d. MCCCCLI, ipso die sancti Mathei appostoli et evangeliste presentibus nobilibus strenuis ac famosis dominis, domino Nicolao seniore de Bladen, domino Jaroslao de Posuticz1, domino Nicolao juniore de Bladen, Zey- frido de Bobolusk, Henrico de Hrabina, Georgio Sslechta de Wisoka (Weissak), Georgio de Stablowicz, Nicolao Erlheupt notario et Benessio capellano nostro, cui hec fuerant commissa, fidelibus nostris dilectis testibus ad premissa. 565 Copialbuch in der Musealbibliothek in Troppau fol. 28. — Fol. 62" finden sich mehrere Vidimus dieser Urkunde, so vom Leobschützer Stadtrath 20. Aug. 1519, gleichlautend der Ratiborer Stadtrath 21. Aug. 1519 und das Capitel der Collegiatkirche in Ratibor 24. Aug. 1519. 1 Das Copialbuch hat irrthümlich Posenticz.
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260 1451. — Die Rathmanne der Stadt Troppau bestätigen den Stiftungsbrief des Altars der h. Maria Magdalena in der Pfarrkirche daselbst, der unter Johann Herzog von Troppau und Ratibor verbrannte und von Přemko Herzog von Troppau wieder hergestellt wurde. Der Gründer, der Bürger Hermann, hatte ihn mit 81/2 Mark Prag. Gr. von der Badestube hinter dem Dominikaner-Kloster und mit 7 Gulden von der Badestube ausserhalb der Mauer beim Jaktarer Thor dotirt. Aus Středowsky's Apog. Regest im Nachlasse Ens'. 566 1452. 27. März. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau verkauft das Dorf Chwalikowicz mit aller Zugehör, ausser dem Waldhaber, um 80 Schock Gr. der Frau Klimkowskin. Diese gab das Dorf mit allen Zinsen und Nutzungen für ihr und ihrer Vorfahren Seelenheil dem Altar St. Johann des Täu- fers und der h. Maria Magdalena in der Albrechtskirche in Troppau vor dem Ratiborer Thor gelegen,! damit der Altarist wöchentlich drei Messen lese. Geben zu Troppaw, Montag vor dem Palmsonntag. Matrica ecclesie Grecensis. — Regest bei Tiller. 567 1452. 23. April. Troppau. — Wilhelm Herzog von Troppau bestätigt die Altarstiftung des Nikolaus Dreymandel, Bürgers zu Troppau, in der Pfarrkirche daselbst in der neuen Capelle bei der libraria (?) zu Ehren der heil. Dreifaltigkeit, der h. Maria und des h. Mathäus, wozu jener 10 Mark jährl. Zins von dem Herzoge gekauft und damit den Altar dotirt hat, nämlich von Jarnow2 7 Mark weniger 1 Vierdung und von 2 Fleischbänken in Troppau 3 Mark und 1 Vierdung. Das Patronatsrecht steht dem Nikolaus Dreymandel, seiner Frau Margarethe und ihren Nachkommen zu, nach deren Aus- sterben den Herzogen von Troppau. Zu Altaristen sollen nur „Troppische Stadtkinder' gewählt werden. Besiegelt mit dem grossen (Reiter-) Siegel. Gegebin czu Troppaw am Sonntag sante Georgii noch Cristi geburt 1452 jare. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 568 1452. 25. Mai. Olmütz. — Johannes Molner Altarist des Altars corpus Christi in Troppau und Jodocus v. Leobschütz 1 Wo heute die St. Georgs-Kirche steht. 2 Lässt sich nicht mehr bestimmen.
260 1451. — Die Rathmanne der Stadt Troppau bestätigen den Stiftungsbrief des Altars der h. Maria Magdalena in der Pfarrkirche daselbst, der unter Johann Herzog von Troppau und Ratibor verbrannte und von Přemko Herzog von Troppau wieder hergestellt wurde. Der Gründer, der Bürger Hermann, hatte ihn mit 81/2 Mark Prag. Gr. von der Badestube hinter dem Dominikaner-Kloster und mit 7 Gulden von der Badestube ausserhalb der Mauer beim Jaktarer Thor dotirt. Aus Středowsky's Apog. Regest im Nachlasse Ens'. 566 1452. 27. März. Troppau. — Wilhelm Herzog v. Trop- pau verkauft das Dorf Chwalikowicz mit aller Zugehör, ausser dem Waldhaber, um 80 Schock Gr. der Frau Klimkowskin. Diese gab das Dorf mit allen Zinsen und Nutzungen für ihr und ihrer Vorfahren Seelenheil dem Altar St. Johann des Täu- fers und der h. Maria Magdalena in der Albrechtskirche in Troppau vor dem Ratiborer Thor gelegen,! damit der Altarist wöchentlich drei Messen lese. Geben zu Troppaw, Montag vor dem Palmsonntag. Matrica ecclesie Grecensis. — Regest bei Tiller. 567 1452. 23. April. Troppau. — Wilhelm Herzog von Troppau bestätigt die Altarstiftung des Nikolaus Dreymandel, Bürgers zu Troppau, in der Pfarrkirche daselbst in der neuen Capelle bei der libraria (?) zu Ehren der heil. Dreifaltigkeit, der h. Maria und des h. Mathäus, wozu jener 10 Mark jährl. Zins von dem Herzoge gekauft und damit den Altar dotirt hat, nämlich von Jarnow2 7 Mark weniger 1 Vierdung und von 2 Fleischbänken in Troppau 3 Mark und 1 Vierdung. Das Patronatsrecht steht dem Nikolaus Dreymandel, seiner Frau Margarethe und ihren Nachkommen zu, nach deren Aus- sterben den Herzogen von Troppau. Zu Altaristen sollen nur „Troppische Stadtkinder' gewählt werden. Besiegelt mit dem grossen (Reiter-) Siegel. Gegebin czu Troppaw am Sonntag sante Georgii noch Cristi geburt 1452 jare. Orig. im Stadtarchiv in Troppau. 568 1452. 25. Mai. Olmütz. — Johannes Molner Altarist des Altars corpus Christi in Troppau und Jodocus v. Leobschütz 1 Wo heute die St. Georgs-Kirche steht. 2 Lässt sich nicht mehr bestimmen.
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261 ebendaselbst schreiben dem Bischof Johann v. Olmütz, dass sie, bedacht auf die Vermehrung des Gottesdienstes, in der St. Moritz-Kirche in Olmütz zu dem Altar der h. 11,000 Jungfrauen einen zweiten Altaristen zu erhalten beschlossen haben; sie dotiren ihn mit 5 Schock jährlichen Zins in et super pretorio Olomucensi und mit 14 ung. Gulden von der Walkmühle bei Troppau. Die Pflichten des Altaristen sind: wöchentlich eine Messe zu lesen oder lesen zu lassen, für jede versäumte Messe hat er einen Groschen zu zahlen, von welchem 2 Pf. (nummi) dem Glöckner und 5 den Armen gehören, in der Octav der Himmel- fahrt den Jahrestag aller verstorbenen Wohlthäter auf vorge- schriebene Weise zu feiern und an allen Festtagen sich den öffentlichen Processionen anzuschliessen. Das jus patronatus behalten sich beide vor und wollen, dass es nach ihrem Tode an die Bruderschaft zum corpus Christi in der Moritz-Kirche falle. Schliesslich bitten sie den Bischof um Bestätigung aller ihrer Verfügungen. Dat. Olomucii a. d. MCCCCLII, XXV die 569 mensis Maii. Aus dem Vidimus des Martin von Dobrzana von 1452 in der Museums- bibliothek in Troppau. — vgl. Nr. 563. 1452. 25. Mai. Troppau. — Gregor v. Plankow, stellver- tretender Provinzial des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren und Pfarrer in Troppau, bestätigt die Schenkung von 10 Mark jährlichen Zins, welche Margarethe Witwe des Niko- laus Dreymandel dem von ihrem Gemahle errichteten Altar zur h. Dreifaltigkeit gemacht hat. In die sti. Urbani. 5%0 Aus Středowsky's Apog. Regest im Nachlasse Ens’. 1453. 11. Juni. Münsterberg. — Ernst Herzog v. Troppau bestätigt den Besitz des Dorfes Kuennrau. Montag vor Vitus. Henel in Sommersberg I. 181. 571 1453. 21. October. Troppau. — Ernst Herzog und Herr von Troppau und Münsterberg und Vormund der Waisen des verstorbenen Herzogs Wilhelm, seines lieben Bruders, erklärt, dass er, als es die Nothwendigkeit und der Nutzen des Herzog- thums erforderte, 7 Goldgulden jährlichen Zins von der Walk- mühle vor der Stadt Troppau dem Johann v. Upitz, seinem Capellan und Altaristen des Altars zu Ehren der h. Thomas,
261 ebendaselbst schreiben dem Bischof Johann v. Olmütz, dass sie, bedacht auf die Vermehrung des Gottesdienstes, in der St. Moritz-Kirche in Olmütz zu dem Altar der h. 11,000 Jungfrauen einen zweiten Altaristen zu erhalten beschlossen haben; sie dotiren ihn mit 5 Schock jährlichen Zins in et super pretorio Olomucensi und mit 14 ung. Gulden von der Walkmühle bei Troppau. Die Pflichten des Altaristen sind: wöchentlich eine Messe zu lesen oder lesen zu lassen, für jede versäumte Messe hat er einen Groschen zu zahlen, von welchem 2 Pf. (nummi) dem Glöckner und 5 den Armen gehören, in der Octav der Himmel- fahrt den Jahrestag aller verstorbenen Wohlthäter auf vorge- schriebene Weise zu feiern und an allen Festtagen sich den öffentlichen Processionen anzuschliessen. Das jus patronatus behalten sich beide vor und wollen, dass es nach ihrem Tode an die Bruderschaft zum corpus Christi in der Moritz-Kirche falle. Schliesslich bitten sie den Bischof um Bestätigung aller ihrer Verfügungen. Dat. Olomucii a. d. MCCCCLII, XXV die 569 mensis Maii. Aus dem Vidimus des Martin von Dobrzana von 1452 in der Museums- bibliothek in Troppau. — vgl. Nr. 563. 1452. 25. Mai. Troppau. — Gregor v. Plankow, stellver- tretender Provinzial des deutschen Ordens für Böhmen und Mähren und Pfarrer in Troppau, bestätigt die Schenkung von 10 Mark jährlichen Zins, welche Margarethe Witwe des Niko- laus Dreymandel dem von ihrem Gemahle errichteten Altar zur h. Dreifaltigkeit gemacht hat. In die sti. Urbani. 5%0 Aus Středowsky's Apog. Regest im Nachlasse Ens’. 1453. 11. Juni. Münsterberg. — Ernst Herzog v. Troppau bestätigt den Besitz des Dorfes Kuennrau. Montag vor Vitus. Henel in Sommersberg I. 181. 571 1453. 21. October. Troppau. — Ernst Herzog und Herr von Troppau und Münsterberg und Vormund der Waisen des verstorbenen Herzogs Wilhelm, seines lieben Bruders, erklärt, dass er, als es die Nothwendigkeit und der Nutzen des Herzog- thums erforderte, 7 Goldgulden jährlichen Zins von der Walk- mühle vor der Stadt Troppau dem Johann v. Upitz, seinem Capellan und Altaristen des Altars zu Ehren der h. Thomas,
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262 Katherina und Cordula, für 70 Goldgulden verkauft habe, welche dieser dem erwähnten Altare zugewendet habe. Der Herzog löst die Zechmeister der Wollweber von der Zahlung der 7 Gld., die sie zu St. Georg und St. Wenzel dem Johann von Upitz abzuführen haben. Sollte die Mühle nicht so viel einbringen oder zu Grunde gehen, so sollen Bürgermeister, Rathmanne und Geschworne der Stadt Troppau vom Theile der Waisen Herzog Wilhelms den Zins zahlen. Sollten die Wollweber oder der Stadtrath in der Zahlung des Zinses säumig sein, so kann der Bischof von Olmütz sie durch kirchliche Strafen dazu anhalten, der Stadtrath gibt dazu seine Einwilli- gung. Besiegelt von H. Ernst und dem Stadtsiegel des Theiles der Waisen des Herzogs Wilhelm. Dat. Oppavie die sanc- tarum XI millium virginum a. d. MCCCCLIII, presentibus nobilibus et famosis domino Nicolao seniore de Bladen, Jaros- lawo Stoss milite de Posuticz, Onssone Kyowecz de Lukawicz, Thoma de Kowalow, Joanne Hroth de Lukawicz et a. f. dignis, qui in testimonium hujus facti sua sigilla huic nostre littere appenderunt. 572 Vidimus des Stadtrathes v. Wagstadt von 1622, 25. März in der Mu- seumsbibliothek in Troppau. 1453. 7. December. Troppau. — Ernst. Herzog und Herr von Troppau schenkt dem Bürger Hanns Cunze auf dessen Bitten einen Garten, gelegen auf dem Ufer zwischen dem Stadtgraben und Mühlgraben bis an das Ratiborer Thor, durch welchen Garten der neue Mühlgraben geht. Gegeben zu Troppaw am Freytage noch St. Niclasstag nach gottes geb. 1453 jahren. 573 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 29. 1454. 21. März. Troppau. — Ernst Herzog von Troppau und Münsterberg bestätigt dem Franciskaner-Kloster in Troppau den Stiftungsbrief seines Bruders H. Wilhelm und nimmt das Kloster in seinen Schutz. Dat. Oppavie, feria V ante domi- nicam Oculi anno MCCCCLIV. 574 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 29. — Auch von dieser Urkunde finden sich fol. 60‘ drei Vidimus : vom Stadtrathe von Leobschütz, von Ratibor und vom Capitel der Ratiborer Kirche v. 1519. — vgl. Nr. 565. 1454. 1. Mai. Pilsen. — Wilhelm von Schönburg Land- comthur schreibt an den Hochmeister des deutschen Ordens
262 Katherina und Cordula, für 70 Goldgulden verkauft habe, welche dieser dem erwähnten Altare zugewendet habe. Der Herzog löst die Zechmeister der Wollweber von der Zahlung der 7 Gld., die sie zu St. Georg und St. Wenzel dem Johann von Upitz abzuführen haben. Sollte die Mühle nicht so viel einbringen oder zu Grunde gehen, so sollen Bürgermeister, Rathmanne und Geschworne der Stadt Troppau vom Theile der Waisen Herzog Wilhelms den Zins zahlen. Sollten die Wollweber oder der Stadtrath in der Zahlung des Zinses säumig sein, so kann der Bischof von Olmütz sie durch kirchliche Strafen dazu anhalten, der Stadtrath gibt dazu seine Einwilli- gung. Besiegelt von H. Ernst und dem Stadtsiegel des Theiles der Waisen des Herzogs Wilhelm. Dat. Oppavie die sanc- tarum XI millium virginum a. d. MCCCCLIII, presentibus nobilibus et famosis domino Nicolao seniore de Bladen, Jaros- lawo Stoss milite de Posuticz, Onssone Kyowecz de Lukawicz, Thoma de Kowalow, Joanne Hroth de Lukawicz et a. f. dignis, qui in testimonium hujus facti sua sigilla huic nostre littere appenderunt. 572 Vidimus des Stadtrathes v. Wagstadt von 1622, 25. März in der Mu- seumsbibliothek in Troppau. 1453. 7. December. Troppau. — Ernst. Herzog und Herr von Troppau schenkt dem Bürger Hanns Cunze auf dessen Bitten einen Garten, gelegen auf dem Ufer zwischen dem Stadtgraben und Mühlgraben bis an das Ratiborer Thor, durch welchen Garten der neue Mühlgraben geht. Gegeben zu Troppaw am Freytage noch St. Niclasstag nach gottes geb. 1453 jahren. 573 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 29. 1454. 21. März. Troppau. — Ernst Herzog von Troppau und Münsterberg bestätigt dem Franciskaner-Kloster in Troppau den Stiftungsbrief seines Bruders H. Wilhelm und nimmt das Kloster in seinen Schutz. Dat. Oppavie, feria V ante domi- nicam Oculi anno MCCCCLIV. 574 Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 29. — Auch von dieser Urkunde finden sich fol. 60‘ drei Vidimus : vom Stadtrathe von Leobschütz, von Ratibor und vom Capitel der Ratiborer Kirche v. 1519. — vgl. Nr. 565. 1454. 1. Mai. Pilsen. — Wilhelm von Schönburg Land- comthur schreibt an den Hochmeister des deutschen Ordens
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263 Ludwig v. Erlichshausen über den Zustand der Ordensbe- sitzungen in Böhmen und Mähren und darunter der im Her- zogthum Troppau : dy kunthereye zcu Troppe zcu Jegerdorf dy habin dy amechsleythe dy hewser eyn grose schulde brocht vnd habin ecker vnd wesin dorvon vorkoft vnd och dy czinser eyn den steten vnd hobin kene furchte nicht gehat vnd seyn 575 gewest eres egens willen. Palacky, Urkundliche Beiträge zur Geschichte Böhmens etc. im Zeit- alter Georgs v. Poděbrad, fontes rer. austr. II. Abth. XX. Bd. p. 81. 1454. 2. Juli. Leobschütz. — Johann Herzog und Herr von Troppau, Leobschütz und Fulnek bekennt, dass die Meister der Bruderschaft in Leobschütz ihm einen Zins von dem Dorfe Babitz, das einst sein Vater Herzog Wenzel dem Nikolaus Erlenhaupt um 16 Gulden versetzt hat, abgelöst haben zur Errichtung eines Seelgeräthes für seinen Vater, Mutter, Bruder, Geschwister und alle Voreltern. Z.: der gestrenge Ritter Wanko Dreyssiger, Jan Wlosko unser Hauptmann, Cristof Baruth, Paulus Budgiwo, Vlrich Trnawko, Malaz und Jacobus unser Schreiber. Geschehen zu Lubschicz am Dienstage der Feier u. 576 l. Frauen Gebirgsfahrt nach Christi geb. 1454. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 269. 577 1455. 1. April. — Ernst Herzog zu Troppau und Münster- berg bestätigt, dass Ladislaus Bürger zu Troppau nach eigener Aussage dem Paul Rotandres und Johann Greycz Bürgern da- selbst 40 ung. Gulden schuldig sei und von seinem Hause ihnen und ihren Nachkommen bis zur Ablösung jährlich 4 Gulden Zins zu zahlen sich verpflichtet habe. Gegebyn am Denestage vor Ostern a. d. 1455. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1455. 21. Jänner. Leobschütz. — Johann Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz gestattet den Bürgern v. Leob- schütz das von seinem. Vater Herzog Wenzel versetzte Dorf Königsdorf einlösen zu dürfen. Z.: Thas v. Bietau und Klim- kowicz (Königsberg), Jan Wlosko v. Bodanowicz (Badewitz) unser Hauptmann, Ulrich Trnawko v. Kittlitz, Christof Baruth v. Losen, Paulus Budziwoy v. Morawecz, Schimko Malacz von Chlewoczow, Jakob Hofschreiber. Geben zu Leobschütz an St. Agnestag nach Christi geburt 1455. Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 148. 578
263 Ludwig v. Erlichshausen über den Zustand der Ordensbe- sitzungen in Böhmen und Mähren und darunter der im Her- zogthum Troppau : dy kunthereye zcu Troppe zcu Jegerdorf dy habin dy amechsleythe dy hewser eyn grose schulde brocht vnd habin ecker vnd wesin dorvon vorkoft vnd och dy czinser eyn den steten vnd hobin kene furchte nicht gehat vnd seyn 575 gewest eres egens willen. Palacky, Urkundliche Beiträge zur Geschichte Böhmens etc. im Zeit- alter Georgs v. Poděbrad, fontes rer. austr. II. Abth. XX. Bd. p. 81. 1454. 2. Juli. Leobschütz. — Johann Herzog und Herr von Troppau, Leobschütz und Fulnek bekennt, dass die Meister der Bruderschaft in Leobschütz ihm einen Zins von dem Dorfe Babitz, das einst sein Vater Herzog Wenzel dem Nikolaus Erlenhaupt um 16 Gulden versetzt hat, abgelöst haben zur Errichtung eines Seelgeräthes für seinen Vater, Mutter, Bruder, Geschwister und alle Voreltern. Z.: der gestrenge Ritter Wanko Dreyssiger, Jan Wlosko unser Hauptmann, Cristof Baruth, Paulus Budgiwo, Vlrich Trnawko, Malaz und Jacobus unser Schreiber. Geschehen zu Lubschicz am Dienstage der Feier u. 576 l. Frauen Gebirgsfahrt nach Christi geb. 1454. Orig. im Stadtarchiv in Leobschütz. — Minsberg p. 269. 577 1455. 1. April. — Ernst Herzog zu Troppau und Münster- berg bestätigt, dass Ladislaus Bürger zu Troppau nach eigener Aussage dem Paul Rotandres und Johann Greycz Bürgern da- selbst 40 ung. Gulden schuldig sei und von seinem Hause ihnen und ihren Nachkommen bis zur Ablösung jährlich 4 Gulden Zins zu zahlen sich verpflichtet habe. Gegebyn am Denestage vor Ostern a. d. 1455. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 1455. 21. Jänner. Leobschütz. — Johann Herzog und Herr v. Troppau und Leobschütz gestattet den Bürgern v. Leob- schütz das von seinem. Vater Herzog Wenzel versetzte Dorf Königsdorf einlösen zu dürfen. Z.: Thas v. Bietau und Klim- kowicz (Königsberg), Jan Wlosko v. Bodanowicz (Badewitz) unser Hauptmann, Ulrich Trnawko v. Kittlitz, Christof Baruth v. Losen, Paulus Budziwoy v. Morawecz, Schimko Malacz von Chlewoczow, Jakob Hofschreiber. Geben zu Leobschütz an St. Agnestag nach Christi geburt 1455. Orig. im Stadtarchive zu Leobschütz. — Minsberg p. 148. 578
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264 1455. 5. August. Herrlitz. — Hanns v. Zossen gesessen auf Herrlitz erklärt, dass er seine zwei Dörfer Slawkow (Schla- kau) und Uhlerzow (Köhlersdorf) mit aller ihrer Zubehör dem Herrn Wenzel Meysek von Brantitz, seinen Erben und den Bürgen des letztern Johann v. Brantitz seinem Bruder und Hinek v. Krawař zu treuer Hand um 700 Schock Prag. Silber- groschen verkauft habe. Zybřid v. Bobolusk, Hanns Oweczka v. Liptin, Onesch Kygiowecz v. Lukawetz, Peter Donat v. Polom, Hanns Gunther v. Dirschkowitz und Johann Hroth v. Lukawetz, Bürgen des Herrn Hanns von Zossen, erklären, dass, wenn dieser in bestimmter Frist die beiden Dörfer nicht von allen Lasten befreit hätte, wie es das Recht des Landes Mähren fordert, zwei von ihnen sofort in Troppau oder Jägerndorf Ein- lager halten sollen; wäre dann in 14 Tagen das Gut noch nicht frei, sollen wieder zwei von ihnen Einlager halten, bis die Sache erledigt sei. Zu grösserer Sicherheit haben die Bürgen ihre Siegel angehängt. Dan a psan na Heraltyczich wten pondiely przed matku bozy snyeznu po narozeny syna bozieho 1455 leta. 579 Orig. (mit einem Siegel, die andern fehlen) in der Museumsbibliothek in Troppau. 1455. 9. August. Troppau. — Salomene Herzogin zu Troppau erklärt, dass der verstorbene Herzog Wilhelm, ihr Herr und Gemahl, dem Niklas Foit Mitbürger zu Troppau einen Garten, der früher Herrn Studils gewesen ist, verkauft habe und die Summe vollständig und baar bezahlt worden sei. Geben zue Troppaw am Sonnabend vigilia Laurentii nach Christi geb. 1455 jahre. Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 30. 580 1456. 12. März. Troppau. — Hannus Vngerman, Merten Hewpt, Niclas Rymer, Nemnitz Lenhard, Rot Andris, Petrze Sneider, Schöppen zu Troppau als Paul Kinder zu Gerichte sass (Vogt war), erklären, dass vor einiger Zeit, als Jorge Yopele, Andris Snoreysen, Klem Cristan, Bernhard Botner, Peter Reynczke und Schoupeter, dem Gott gnade, Schöppen und Merten Crodler Vogt war, zwischen Johann Greysen und Lasel (sic, wohl Ladislaus), der ersterem 40 ung. Gulden schuldig war, folgende Beredung stattgefunden habe, dass Lasel dem Johann Greysen jährlich 5 Schock Zins zu Martini zahlen solle.
264 1455. 5. August. Herrlitz. — Hanns v. Zossen gesessen auf Herrlitz erklärt, dass er seine zwei Dörfer Slawkow (Schla- kau) und Uhlerzow (Köhlersdorf) mit aller ihrer Zubehör dem Herrn Wenzel Meysek von Brantitz, seinen Erben und den Bürgen des letztern Johann v. Brantitz seinem Bruder und Hinek v. Krawař zu treuer Hand um 700 Schock Prag. Silber- groschen verkauft habe. Zybřid v. Bobolusk, Hanns Oweczka v. Liptin, Onesch Kygiowecz v. Lukawetz, Peter Donat v. Polom, Hanns Gunther v. Dirschkowitz und Johann Hroth v. Lukawetz, Bürgen des Herrn Hanns von Zossen, erklären, dass, wenn dieser in bestimmter Frist die beiden Dörfer nicht von allen Lasten befreit hätte, wie es das Recht des Landes Mähren fordert, zwei von ihnen sofort in Troppau oder Jägerndorf Ein- lager halten sollen; wäre dann in 14 Tagen das Gut noch nicht frei, sollen wieder zwei von ihnen Einlager halten, bis die Sache erledigt sei. Zu grösserer Sicherheit haben die Bürgen ihre Siegel angehängt. Dan a psan na Heraltyczich wten pondiely przed matku bozy snyeznu po narozeny syna bozieho 1455 leta. 579 Orig. (mit einem Siegel, die andern fehlen) in der Museumsbibliothek in Troppau. 1455. 9. August. Troppau. — Salomene Herzogin zu Troppau erklärt, dass der verstorbene Herzog Wilhelm, ihr Herr und Gemahl, dem Niklas Foit Mitbürger zu Troppau einen Garten, der früher Herrn Studils gewesen ist, verkauft habe und die Summe vollständig und baar bezahlt worden sei. Geben zue Troppaw am Sonnabend vigilia Laurentii nach Christi geb. 1455 jahre. Copialbuch in der Museumsbibliothek in Troppau fol. 30. 580 1456. 12. März. Troppau. — Hannus Vngerman, Merten Hewpt, Niclas Rymer, Nemnitz Lenhard, Rot Andris, Petrze Sneider, Schöppen zu Troppau als Paul Kinder zu Gerichte sass (Vogt war), erklären, dass vor einiger Zeit, als Jorge Yopele, Andris Snoreysen, Klem Cristan, Bernhard Botner, Peter Reynczke und Schoupeter, dem Gott gnade, Schöppen und Merten Crodler Vogt war, zwischen Johann Greysen und Lasel (sic, wohl Ladislaus), der ersterem 40 ung. Gulden schuldig war, folgende Beredung stattgefunden habe, dass Lasel dem Johann Greysen jährlich 5 Schock Zins zu Martini zahlen solle.
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265 Dazu hat auch Lasels Frau ihre Zustimmung gegeben, wie es aus des Vogtes Merten Crodler Register erhellt. Geben zu Troppaw am Freitage vor dem Sontage Judica in der Fasten, noch Christi gebort 1456 yare. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 581 — Hannus Ungerman, 1456. 10. Novemb. Troppau. Nickel Wylnsch, Niclas Rymer, Paul Kinder, Paul Fleischer, Matis Czamlich und Hannus Offener Schöppen und Philip Slywke Vogt erklären, dass ihr Mitbürger Stefan Yag 5 Mark jährlichen Zins, 3 Mark von 2 Fléischbänken und 2 Mark von dem 3. Theil der Mühle bei der Pforten, dem Paul Rotandris und Johann Greysen verkauft hat, zahlbar von seinem Hause am Ringe gelegen, das einst dem Niklas Neubürger gehörte. Gebin zu Troppaw an der Mitwoch vor Martini a. d. 1456. 582 1457. 8. März. Troppau. — Der Bürgermeister, die Rath- manne und Geschworenen der Stadt Troppau schreiben dem Bischofe Bohusch von Olmütz, dass Paulus Baccalaureus v. Krakau, Altarist in Olmütz und Troppau, und sein Oheim Jo- hannes Greyse, Bürger in Troppau, in Anbetracht dessen, dass der Altarpriester des Altars zu Ehren der h. Peter und Paul in dem carnario unzulänglich dotirt sei, demselben 5 Mark geschenkt und sie um Bestätigung der Schenkung ersucht haben. Da dadurch der Gottesdienst befördert wird, bitten sie den Bischof, die 5 Mark dem benannten Altare einzuverleiben und die Schenkung zu bestätigen. Dat. Opavie, VIII die mensis Marcii a. d. MCCCCLVII. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 583 1457. 20. März. Troppau. — Quardian und Convent des Minoriten-Klosters zum h. Geiste in Troppau bekennen, dass die wohlgeborene Frau Dorothea v. Kokor und Kobrzicz ihrem armen Kloster zu ihrem, ihrer Kinder, Vorfahren und Freunde Seelenheil 2 Mark jährlichen Zins verschrieben habe, mit der Bestimmung, dass eine Mark dem Quardian in die Küche ge- geben werden soll, die andere aber den Brüdern zur Verthei- lung untereinander. Dagegen verpflichten sich die Brüder und der ganze Convent, mehrmals im Jahre eine Messe mit Um-
265 Dazu hat auch Lasels Frau ihre Zustimmung gegeben, wie es aus des Vogtes Merten Crodler Register erhellt. Geben zu Troppaw am Freitage vor dem Sontage Judica in der Fasten, noch Christi gebort 1456 yare. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 581 — Hannus Ungerman, 1456. 10. Novemb. Troppau. Nickel Wylnsch, Niclas Rymer, Paul Kinder, Paul Fleischer, Matis Czamlich und Hannus Offener Schöppen und Philip Slywke Vogt erklären, dass ihr Mitbürger Stefan Yag 5 Mark jährlichen Zins, 3 Mark von 2 Fléischbänken und 2 Mark von dem 3. Theil der Mühle bei der Pforten, dem Paul Rotandris und Johann Greysen verkauft hat, zahlbar von seinem Hause am Ringe gelegen, das einst dem Niklas Neubürger gehörte. Gebin zu Troppaw an der Mitwoch vor Martini a. d. 1456. 582 1457. 8. März. Troppau. — Der Bürgermeister, die Rath- manne und Geschworenen der Stadt Troppau schreiben dem Bischofe Bohusch von Olmütz, dass Paulus Baccalaureus v. Krakau, Altarist in Olmütz und Troppau, und sein Oheim Jo- hannes Greyse, Bürger in Troppau, in Anbetracht dessen, dass der Altarpriester des Altars zu Ehren der h. Peter und Paul in dem carnario unzulänglich dotirt sei, demselben 5 Mark geschenkt und sie um Bestätigung der Schenkung ersucht haben. Da dadurch der Gottesdienst befördert wird, bitten sie den Bischof, die 5 Mark dem benannten Altare einzuverleiben und die Schenkung zu bestätigen. Dat. Opavie, VIII die mensis Marcii a. d. MCCCCLVII. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 583 1457. 20. März. Troppau. — Quardian und Convent des Minoriten-Klosters zum h. Geiste in Troppau bekennen, dass die wohlgeborene Frau Dorothea v. Kokor und Kobrzicz ihrem armen Kloster zu ihrem, ihrer Kinder, Vorfahren und Freunde Seelenheil 2 Mark jährlichen Zins verschrieben habe, mit der Bestimmung, dass eine Mark dem Quardian in die Küche ge- geben werden soll, die andere aber den Brüdern zur Verthei- lung untereinander. Dagegen verpflichten sich die Brüder und der ganze Convent, mehrmals im Jahre eine Messe mit Um-
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266 gang für die Stifterin, deren Gemahl Jan genannt Trzebiczky, die Kinder und Freunde abzuhalten. Genz gest dan a psan w Oppavie nediely w puostie Oculi 1457. 584 1457. 27. Juni. Oberglogau. — Bolko Herzog v. Oppeln und Troppau erklärt, dass Nikolaus von Lubiessow, Sohn des Jechinek, seinen Theil und sein Recht an Zubřicz seinem Bru- der Hannus verschrieben hat, im Falle seines kinderlosen Ab- lebens. Z.: Hanuss v. Tlustomost (Stolzmütz), Waniek v. Lip- tau, Stanislaus Brzezinka, Trnawka v. Kittlitz, Johann v. Diechowitz und der Priester Johann Leuss, der Schreiber der Urkunde. Dan a psan w horniem Hlohowie w pondiely przed swatim Petrem a Pawlem aposstolim bozimi let bozich 1457. Copie saec. XV, im Landesarchiv in Troppau. 585 1457. 27. Novemb. Grätz. — Johann Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bestätigt der Frau Katharina die 586 Freiheiten ihres Hofes in Kaltenhausen. Transsumpt in einer Urkunde von 1555, 29. Nov. Jägerndorf, im Stadt- archive in Leobschütz. 1459. 13. Juli. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz'erklärt, dass Johann Pastorek von Gesernitz sein Diener gesagt, dass einst Herzog Hannus sein seliger Bruder von Troppau kommend sich geäussert, er (Herzog Johann) habe Hrabin mehr Recht im Streite um den Berg und Teich gegeben." Damals und jetzt sind Zeugen: Benesch v. Liderau und Odrau, Johann Czappek v. Kromsin und Waltierzowicz (Walthersdorf) Starost auf Grätz, Johann v. Lichten, Nikolaus Nyedwidek von Jakubschowitz, die ihre Siegel neben dem her- zoglichen aufgedrückt haben. Dat. Grecz feria VI in die Mar- garethe virginis annorum Cristi 1459. Orig. im Landesarchive in Troppau. 587 1460. 29. Febr. Troppau. — Matiegek Bürger von Chrze- nowicz (Kranowitz) Diener des Herzogs Přemko erklärt, dass er von Herzog Ernst für seine Dienste 4 Schock jährl. Zins Im Tropp. Landesarchive befinden sich mehrere Urkunden aus den Jahren 1444—63 über einen Streit zwischen den Dörfern Stettin und Sucholasetz bezüglich eines Berges (dubowa horka) und eines Teiches, worauf beide Ortschaften Anspruch erhoben. . . — „
266 gang für die Stifterin, deren Gemahl Jan genannt Trzebiczky, die Kinder und Freunde abzuhalten. Genz gest dan a psan w Oppavie nediely w puostie Oculi 1457. 584 1457. 27. Juni. Oberglogau. — Bolko Herzog v. Oppeln und Troppau erklärt, dass Nikolaus von Lubiessow, Sohn des Jechinek, seinen Theil und sein Recht an Zubřicz seinem Bru- der Hannus verschrieben hat, im Falle seines kinderlosen Ab- lebens. Z.: Hanuss v. Tlustomost (Stolzmütz), Waniek v. Lip- tau, Stanislaus Brzezinka, Trnawka v. Kittlitz, Johann v. Diechowitz und der Priester Johann Leuss, der Schreiber der Urkunde. Dan a psan w horniem Hlohowie w pondiely przed swatim Petrem a Pawlem aposstolim bozimi let bozich 1457. Copie saec. XV, im Landesarchiv in Troppau. 585 1457. 27. Novemb. Grätz. — Johann Herzog und Herr von Troppau und Leobschütz bestätigt der Frau Katharina die 586 Freiheiten ihres Hofes in Kaltenhausen. Transsumpt in einer Urkunde von 1555, 29. Nov. Jägerndorf, im Stadt- archive in Leobschütz. 1459. 13. Juli. Grätz. — Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz'erklärt, dass Johann Pastorek von Gesernitz sein Diener gesagt, dass einst Herzog Hannus sein seliger Bruder von Troppau kommend sich geäussert, er (Herzog Johann) habe Hrabin mehr Recht im Streite um den Berg und Teich gegeben." Damals und jetzt sind Zeugen: Benesch v. Liderau und Odrau, Johann Czappek v. Kromsin und Waltierzowicz (Walthersdorf) Starost auf Grätz, Johann v. Lichten, Nikolaus Nyedwidek von Jakubschowitz, die ihre Siegel neben dem her- zoglichen aufgedrückt haben. Dat. Grecz feria VI in die Mar- garethe virginis annorum Cristi 1459. Orig. im Landesarchive in Troppau. 587 1460. 29. Febr. Troppau. — Matiegek Bürger von Chrze- nowicz (Kranowitz) Diener des Herzogs Přemko erklärt, dass er von Herzog Ernst für seine Dienste 4 Schock jährl. Zins Im Tropp. Landesarchive befinden sich mehrere Urkunden aus den Jahren 1444—63 über einen Streit zwischen den Dörfern Stettin und Sucholasetz bezüglich eines Berges (dubowa horka) und eines Teiches, worauf beide Ortschaften Anspruch erhoben. . . — „
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267 von der Walkmühle bei Troppau für 40 Schock erhalten habe, welchen Zins er für dieselbe Summe dem Vincenz v. Troppau, Baccalaureus v. Krakau, Altaristen in der Troppauer Pfarr- kirche, verkauft habe. Mitkäufer des Vincentius sind Niklas Tymar sein Schwager, Peter Tassnar und Paul Hanlyn und die gesammte Bruderschaft in der Troppauer Pfarrkirche. Zeugen, die ihre Siegel angehängt haben: Bernhard Berka von Nassidl, Zibřid von Grosspolom zur Zeit Starost in Troppau, Peter Donat v. Polom, Stibor Czrt von Horek, Johann Hroth von Lukawetz und der Bürgermeister von Troppau. Dan a psan w Opawie w patek przed nedieli Invocavit od narozenie syna bozieho 1460 letha poczitagicz. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 588 1460. 18. Juli. Prag. — Georg König von Böhmen be- stätigt die Privilegien des deutschen Ordens, besonders das König Otokars II., in welchem er auf Bitten des Hermann magister des Hospitals zu St. Maria (in Troppau) die Schen- kungen Herzog Conrads v. Böhmen und des Markgrafen Wla- dislaus v. Mähren bestätigt. Dat. Pragae, 18. Julii. 589 Středowsky, Apog. Regest im Nachlasse Ens’. — Bestätigt von König Wladislaus 1502, 18. Jänner, Olmütz. Ebendas. 1460. 15. August. Prag. — Peter Przedbor v. Schira- kowitz, Conrad Unyeg von Jassen und Wenzel der Schreiber erklären, dass ihr Herr Herzog Nikolaus von Oppeln sie ge- sandt habe zum Könige Georg v. Böhmen, der nach Herzog Bolko's Tod auf Oppeln Ansprüche erhoben hatte. Mit Herrn Sbynek v. Hasenburg, oberstem Richter, sind sie übereinge- kommen, dass unter anderem Herzog Nikolaus abtreten soll den Anspruch, den er nach Bolko's Tod auf Troppau hat, und den Brief über die zwei Antheile des Fürstenthums Troppau auf 28,000 Gulden, die Burg Edelstein und Zuckmantel, und die Briefe über die Versetzung des Städtchens Bielowecz (Wag- stadt) zum Fürstenthum Troppau zurückgeben. Dat. Prage in die assumpcionis Marie. 590 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 248. — Bestätigt vom König Georg 16. Aug. 1460, ebendas. Nr. 249. — vgl. Dlugoss I. XIII. und Eschenloer I. 171. 1461. 17. Jänner. Troppau. — Georg König v. Böhmen, Markgraf v. Mähren etc., bestätigt der Stadt Troppau alle Pri-
267 von der Walkmühle bei Troppau für 40 Schock erhalten habe, welchen Zins er für dieselbe Summe dem Vincenz v. Troppau, Baccalaureus v. Krakau, Altaristen in der Troppauer Pfarr- kirche, verkauft habe. Mitkäufer des Vincentius sind Niklas Tymar sein Schwager, Peter Tassnar und Paul Hanlyn und die gesammte Bruderschaft in der Troppauer Pfarrkirche. Zeugen, die ihre Siegel angehängt haben: Bernhard Berka von Nassidl, Zibřid von Grosspolom zur Zeit Starost in Troppau, Peter Donat v. Polom, Stibor Czrt von Horek, Johann Hroth von Lukawetz und der Bürgermeister von Troppau. Dan a psan w Opawie w patek przed nedieli Invocavit od narozenie syna bozieho 1460 letha poczitagicz. Orig. in der Museumsbibliothek in Troppau. 588 1460. 18. Juli. Prag. — Georg König von Böhmen be- stätigt die Privilegien des deutschen Ordens, besonders das König Otokars II., in welchem er auf Bitten des Hermann magister des Hospitals zu St. Maria (in Troppau) die Schen- kungen Herzog Conrads v. Böhmen und des Markgrafen Wla- dislaus v. Mähren bestätigt. Dat. Pragae, 18. Julii. 589 Středowsky, Apog. Regest im Nachlasse Ens’. — Bestätigt von König Wladislaus 1502, 18. Jänner, Olmütz. Ebendas. 1460. 15. August. Prag. — Peter Przedbor v. Schira- kowitz, Conrad Unyeg von Jassen und Wenzel der Schreiber erklären, dass ihr Herr Herzog Nikolaus von Oppeln sie ge- sandt habe zum Könige Georg v. Böhmen, der nach Herzog Bolko's Tod auf Oppeln Ansprüche erhoben hatte. Mit Herrn Sbynek v. Hasenburg, oberstem Richter, sind sie übereinge- kommen, dass unter anderem Herzog Nikolaus abtreten soll den Anspruch, den er nach Bolko's Tod auf Troppau hat, und den Brief über die zwei Antheile des Fürstenthums Troppau auf 28,000 Gulden, die Burg Edelstein und Zuckmantel, und die Briefe über die Versetzung des Städtchens Bielowecz (Wag- stadt) zum Fürstenthum Troppau zurückgeben. Dat. Prage in die assumpcionis Marie. 590 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 248. — Bestätigt vom König Georg 16. Aug. 1460, ebendas. Nr. 249. — vgl. Dlugoss I. XIII. und Eschenloer I. 171. 1461. 17. Jänner. Troppau. — Georg König v. Böhmen, Markgraf v. Mähren etc., bestätigt der Stadt Troppau alle Pri-
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268 vilegien und Rechte, die sie einst von den Königen Otokar und Wenzel und den Herzogen Nikolaus, Johann und Přemko über Bergwerke, das Recht der Waarenniederlage, das Magdeburger Recht, Wald, Felder, Juden und andere Freiheiten erhalten haben. Dat. Olomucz, die XVII Januarii a. d. MCCCCLXI, regni nostri anno III. — Ad mandatum domini regis Procopius de Rabenstein cancellarius. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 591 1461. 18. Jänner. Olmütz. — Georg König v. Böhmen etc. bestätigt den Baronen, Rittern und Einwohnern (baronibus nobilibus, militaribus vasallis et terrigenis) des Herzogthums Troppau alle ihre Rechte, Freiheiten und Privilegien, besonders dass sie dieselben Rechte wie die Herren und Ritter Böhmens und Mährens haben sollten, auf ihre Bitten, als wenn die- selben von Wort zu Wort aufgenommen wären. Dat. Olomucz, die XVIII Januarii, a. d. MCCCCLXI, regni nostri anno III. — Ad mand. d. regis Procopius de Rabenstein cancellarius. Am Rücken: R(egistravit) Jacobus de Cadano. Orig. im Landesarchive zu Troppau. 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Zibřid der Kämmerer, Onesch Kyowecz Richter und Thomas Landschreiber des Fürstenthums Troppau erklären, dass einst Johann Burziwoi mit seiner Frau Katharina vom Herzoge Johann v. Troppau etc. die Erlaubniss ansuchte, Boten zur Landtafel schicken zu dürfen, damit sie das ihm gehörige Dorf Brawyn der Frau Margarethe v. Barchow (z Barchowa) zuschreiben. Mit Zustimmung des Herzogs wählte er Ulrich Trnawka v. Trnawa und Nikolaus Medwiedek von Jakubschowitz. Später kam Johann nochmals vor den Fürsten mit derselben Bitte und wählte zum Boten Johann v. Luk. Alle diese Boten traten vor die oben erwähnten Landesbeamten, welche der Frau Margarethe das Gut Brawin in der Landtafel zuschrieben. Zum Vormunde wählte sich letz- tere Smil von Barchow und Altendorf (stare wsy). A. d. MCCCCLXI, w strzedu po swatem dussie. Troppauer Landtafel II. fol. 11. 592 593 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Das Troppauer Landrecht erklärt, dass ein gewisser Felkl mit 2 Edelleuten beweisen soll, dass er wegen Krankheit sich nicht vor Gericht stellen konnte,
268 vilegien und Rechte, die sie einst von den Königen Otokar und Wenzel und den Herzogen Nikolaus, Johann und Přemko über Bergwerke, das Recht der Waarenniederlage, das Magdeburger Recht, Wald, Felder, Juden und andere Freiheiten erhalten haben. Dat. Olomucz, die XVII Januarii a. d. MCCCCLXI, regni nostri anno III. — Ad mandatum domini regis Procopius de Rabenstein cancellarius. Orig. im Stadtarchiv zu Troppau. 591 1461. 18. Jänner. Olmütz. — Georg König v. Böhmen etc. bestätigt den Baronen, Rittern und Einwohnern (baronibus nobilibus, militaribus vasallis et terrigenis) des Herzogthums Troppau alle ihre Rechte, Freiheiten und Privilegien, besonders dass sie dieselben Rechte wie die Herren und Ritter Böhmens und Mährens haben sollten, auf ihre Bitten, als wenn die- selben von Wort zu Wort aufgenommen wären. Dat. Olomucz, die XVIII Januarii, a. d. MCCCCLXI, regni nostri anno III. — Ad mand. d. regis Procopius de Rabenstein cancellarius. Am Rücken: R(egistravit) Jacobus de Cadano. Orig. im Landesarchive zu Troppau. 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Zibřid der Kämmerer, Onesch Kyowecz Richter und Thomas Landschreiber des Fürstenthums Troppau erklären, dass einst Johann Burziwoi mit seiner Frau Katharina vom Herzoge Johann v. Troppau etc. die Erlaubniss ansuchte, Boten zur Landtafel schicken zu dürfen, damit sie das ihm gehörige Dorf Brawyn der Frau Margarethe v. Barchow (z Barchowa) zuschreiben. Mit Zustimmung des Herzogs wählte er Ulrich Trnawka v. Trnawa und Nikolaus Medwiedek von Jakubschowitz. Später kam Johann nochmals vor den Fürsten mit derselben Bitte und wählte zum Boten Johann v. Luk. Alle diese Boten traten vor die oben erwähnten Landesbeamten, welche der Frau Margarethe das Gut Brawin in der Landtafel zuschrieben. Zum Vormunde wählte sich letz- tere Smil von Barchow und Altendorf (stare wsy). A. d. MCCCCLXI, w strzedu po swatem dussie. Troppauer Landtafel II. fol. 11. 592 593 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Das Troppauer Landrecht erklärt, dass ein gewisser Felkl mit 2 Edelleuten beweisen soll, dass er wegen Krankheit sich nicht vor Gericht stellen konnte,
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269 vor dem Herzoge Johann, dem königlichen Hauptmanne und dem Kämmerer. Ad quatuor tempora trinitatis. 594 Troppauer Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Jaroslav und Kunczik von Branitz erklären als Boten des Herzogs Ernst vor dem Landrechte, dass Wikstein dem Budiwoi in die Landtafel ge- legt werden solle. Dat. ut supra. 595 Ebendaselbst. 1461. — Nikolaus der Aeltere und Nikolaus der Jüngere von Bladen, Bevollmächtigte des Herzogs Ernst von Troppau, lassen Stettin, Mokrolasetz, Neusedlitz u. A. mit allem Zubehör dem Jaroslaw v. Posutiz und seinen Erben in die Landtafel legen und erklären, dass Herzog Ernst weder sich, noch den Waisen Herzog Wilhelms etwas vorbehalte. Troppauer Landtafel II. fol. 11. 596 1461. (Troppau.) — Peter Krayswicz v. Leobschütz und Johann Kiowecz, Bevollmächtigte des Herzogs Bolko v. Oppeln und Troppau, lassen in die Landtafel eintragen das Dorf Polanka Nikolaus dem Jüngern von Bladen und seinem Bruder Wenzel mit demselben Rechte, wie es die Herzogin Salomene besass. A. d. MCCCCLXI. Troppauer Landtafel II. fol. 10. 597 1461. (Troppau.) — Johann Czapek und Hinek v. Soppau (Zoppow), Bevollmächtigte des Herzogs Johann von Troppau und Leobschütz, lassen in die Landtafel dem Barat Cristof, seiner Erau Nyza und ihren Erben das Dorf Roben (Rowen) mit allem Zubehör in die Landtafel legen. Sollte das Gut jemand Anderem verschrieben sein, vielleicht dem Tunkel, so soll ihm dies nicht schaden. Troppauer Landtafel II. fol. 10. 598 1462. 17. Mai. Troppau. — Johannes Sohn des Rupert v. Kremsir, Cleriker der Olmützer Diöcese und öffentlicher Notar, erklärt, dass in seiner und der erbetenen Zeugen Gegen- wart Johannes Benner von Babitz und seine Ehefrau Margarethe freiwillig für ihr und ihrer Kinder Seelenheil dem Dominikaner- Kloster in Troppau 20 Mark Groschen gegeben haben. Mit diesen 20 Mk. und 10 Mark aus den Einkünften des Klosters wurde ein Acker von der ehrbaren Frau Katrusche, der Mutter
269 vor dem Herzoge Johann, dem königlichen Hauptmanne und dem Kämmerer. Ad quatuor tempora trinitatis. 594 Troppauer Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1461. 27. Mai. (Troppau.) — Jaroslav und Kunczik von Branitz erklären als Boten des Herzogs Ernst vor dem Landrechte, dass Wikstein dem Budiwoi in die Landtafel ge- legt werden solle. Dat. ut supra. 595 Ebendaselbst. 1461. — Nikolaus der Aeltere und Nikolaus der Jüngere von Bladen, Bevollmächtigte des Herzogs Ernst von Troppau, lassen Stettin, Mokrolasetz, Neusedlitz u. A. mit allem Zubehör dem Jaroslaw v. Posutiz und seinen Erben in die Landtafel legen und erklären, dass Herzog Ernst weder sich, noch den Waisen Herzog Wilhelms etwas vorbehalte. Troppauer Landtafel II. fol. 11. 596 1461. (Troppau.) — Peter Krayswicz v. Leobschütz und Johann Kiowecz, Bevollmächtigte des Herzogs Bolko v. Oppeln und Troppau, lassen in die Landtafel eintragen das Dorf Polanka Nikolaus dem Jüngern von Bladen und seinem Bruder Wenzel mit demselben Rechte, wie es die Herzogin Salomene besass. A. d. MCCCCLXI. Troppauer Landtafel II. fol. 10. 597 1461. (Troppau.) — Johann Czapek und Hinek v. Soppau (Zoppow), Bevollmächtigte des Herzogs Johann von Troppau und Leobschütz, lassen in die Landtafel dem Barat Cristof, seiner Erau Nyza und ihren Erben das Dorf Roben (Rowen) mit allem Zubehör in die Landtafel legen. Sollte das Gut jemand Anderem verschrieben sein, vielleicht dem Tunkel, so soll ihm dies nicht schaden. Troppauer Landtafel II. fol. 10. 598 1462. 17. Mai. Troppau. — Johannes Sohn des Rupert v. Kremsir, Cleriker der Olmützer Diöcese und öffentlicher Notar, erklärt, dass in seiner und der erbetenen Zeugen Gegen- wart Johannes Benner von Babitz und seine Ehefrau Margarethe freiwillig für ihr und ihrer Kinder Seelenheil dem Dominikaner- Kloster in Troppau 20 Mark Groschen gegeben haben. Mit diesen 20 Mk. und 10 Mark aus den Einkünften des Klosters wurde ein Acker von der ehrbaren Frau Katrusche, der Mutter
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270 des Johannes Pfarrers in Grätz, gekauft, gelegen zwischen der Stadt Troppau und dem Dorfe Schlakau, zwischen den Aeckern des Jacobus genannt Hladsky und des Miko. In Folge dessen versprechen die ehrwürdigen Brüder Nicolaus Parvi prior, Mathias subprior, Petrus sacristanus und der ganze Convent 2 Messen zu lesen, am Montage für die Verstorbenen und Mitt- woch pro peccatis. Z.: Famoso Wenceslao de Biela armigero et sagacibus viris Paulo Hanlino consule jurato et Nicolao Gaucz scabino, civibus Oppaviensibus. Anno d. MCCCCLXII, indictione X, die vero lunae XVII mensis Maji, anno pontifi- catus Pii II. ipsius IV. in civitate Oppavia in monasterio s. Wenceslai ordinis fratrum praedicatorum in loco capitolari seu sacristia. 599 Copie in der Museumsbibliothek in Troppau. 1462. 24. Sept. Olbersdorf. — Georg v. Olbersdorf be- kennt, dass ihm Herzog Johann v. Troppau und Leobschütz zu Oppeln im Franciskaner-Kloster, damals als Herzog Conrad der Weisse und er (Georg) dort mit Herzog Nikolaus v. Oppeln und Johann von Troppau einen Tag angesetzt hatten, um ihren Streit auszugleichen, einen Brief Bolko's v. Oppeln auf Perga- ment vom 3. April 1440 (Nr. 516) über die Verpfändung von Edelstein und Zuckmantel gezeigt habe, den er hier inserirt. Dan na Albrechticzech, w patek prwni po swatem Mauricii. 600 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 258. — Nikolaus der Aeltere 1462. 26. Sept. Leobschütz. von Bladen, Budiwoj von Morawitz und Wikstein, Nikolaus Prasslie v. Polom, Benesch v. Liderau und Odrau, Kristoph Horach z Bownych (?), Ulrich Trnowsky v. Kytlitz, Hynko v. Zoppau bezeugen, dass zu einer Zeit Herr Hannus Herzog zu Troppau und Leobschütz ,ruhmvollen Andenkens‘ von ihnen verlangte, dass sie mit ihm zum Herzog Bolko nach Glogau ritten und auf seinen Schaden Geld mitnähmen, um Edelstein die Burg und Zuckmantel sammt Zubehör, sein Erbtheil, von Herzog Bolko auszulösen sammt den Kleinodien, welche Bolko als Pfand von Herzog Wenzel hatte. Als sie aber nach Glogau kamen, hat Herzog Hannus sich viel Mühe darum gegeben, aber Bolko wollte ihm keine bestimmte Antwort geben, noch die Lösung von ihm annehmen, indem er dem Herzoge Hannus
270 des Johannes Pfarrers in Grätz, gekauft, gelegen zwischen der Stadt Troppau und dem Dorfe Schlakau, zwischen den Aeckern des Jacobus genannt Hladsky und des Miko. In Folge dessen versprechen die ehrwürdigen Brüder Nicolaus Parvi prior, Mathias subprior, Petrus sacristanus und der ganze Convent 2 Messen zu lesen, am Montage für die Verstorbenen und Mitt- woch pro peccatis. Z.: Famoso Wenceslao de Biela armigero et sagacibus viris Paulo Hanlino consule jurato et Nicolao Gaucz scabino, civibus Oppaviensibus. Anno d. MCCCCLXII, indictione X, die vero lunae XVII mensis Maji, anno pontifi- catus Pii II. ipsius IV. in civitate Oppavia in monasterio s. Wenceslai ordinis fratrum praedicatorum in loco capitolari seu sacristia. 599 Copie in der Museumsbibliothek in Troppau. 1462. 24. Sept. Olbersdorf. — Georg v. Olbersdorf be- kennt, dass ihm Herzog Johann v. Troppau und Leobschütz zu Oppeln im Franciskaner-Kloster, damals als Herzog Conrad der Weisse und er (Georg) dort mit Herzog Nikolaus v. Oppeln und Johann von Troppau einen Tag angesetzt hatten, um ihren Streit auszugleichen, einen Brief Bolko's v. Oppeln auf Perga- ment vom 3. April 1440 (Nr. 516) über die Verpfändung von Edelstein und Zuckmantel gezeigt habe, den er hier inserirt. Dan na Albrechticzech, w patek prwni po swatem Mauricii. 600 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 258. — Nikolaus der Aeltere 1462. 26. Sept. Leobschütz. von Bladen, Budiwoj von Morawitz und Wikstein, Nikolaus Prasslie v. Polom, Benesch v. Liderau und Odrau, Kristoph Horach z Bownych (?), Ulrich Trnowsky v. Kytlitz, Hynko v. Zoppau bezeugen, dass zu einer Zeit Herr Hannus Herzog zu Troppau und Leobschütz ,ruhmvollen Andenkens‘ von ihnen verlangte, dass sie mit ihm zum Herzog Bolko nach Glogau ritten und auf seinen Schaden Geld mitnähmen, um Edelstein die Burg und Zuckmantel sammt Zubehör, sein Erbtheil, von Herzog Bolko auszulösen sammt den Kleinodien, welche Bolko als Pfand von Herzog Wenzel hatte. Als sie aber nach Glogau kamen, hat Herzog Hannus sich viel Mühe darum gegeben, aber Bolko wollte ihm keine bestimmte Antwort geben, noch die Lösung von ihm annehmen, indem er dem Herzoge Hannus
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271 mehr berechnete als er mit seinem Briefe, in welchem Herzog Waczlaw, Herzog Hanus' Vater, verschrieben hatte, beweisen mochte. Darauf ritt Herzog Hanus von Herzog Bolko ohne Erfolg mit ihnen davon und das bezeugen sie bei ihrer ritter- lichen Ehre. Dan w Hlubczieczech, w nedieli prwni przed swatym Waczlawem. 601 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 259. 1462. 26. Novemb. Prag. — Georg König v. Böhmen bestätigt die Entscheidung des Königs Wenzel gegen die Her- zoge Bolko und Bernhard von Oppelu v. 1416. U. d. Z.: Ernst herczog in Slesien vnd von Troppaw. Geben zu Prag, am Freitag nach Katharina. 602 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 261. 1464. 20. Febr. (Troppau.) — Vor dem Troppauer Landrechte, als (Bernhard) Berka, der an Stelle seiner königl. Gnaden sass, Hauptmann, Wenzel Kämmerer, Zibřid Richter und Johann von Biela Landschreiber war, erklärte Přemko Herzog von Troppau, dass er Protest dagegen einlege, dass Cromsin, wie er höre, Fulnek verkaufe und bat, man möge es Niemandem in die Landtafel schreiben, da es ihm zugehöre. Hierauf erklärte Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz, dass Herzog Přemko nicht nur auf Fulnek, sondern auch auf seinen Antheil an Troppau und Leobschütz Anspruch erhebe und beide auf den König compromittirt hätten. Sina od naro- zenye bozieho 1464, feria III post Invocavit. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 603 1464. 17. April. Lenhartowitz. — Nikolaus der Aeltere von Bladen bezeugt, dass einst, als Herzog Wilhelm mit Herzog Ernst wegen seines Antheiles an Troppau unterhandelte und denselben kaufte (kdyz se oswieczene knyeze slawne pamieti knyez Wylem, s oswyeczenym knyezetem kniezem Arnostem o geho diel Oppawy smluwowal a ten o nyeho kupyl), er und der verstorbene Onesch Kygyowecz auf Bitten des Hrot von Lukawetz bei Herzog Wilhelm ansuchten, er möge den Hrot und seine Frau von der Vormundschaft über die Waisen des Dyetoch und der Verwaltung ihrer Habe entheben, dass dies Gesuch aber von Herzog Wilhelm zurückgewiesen wurde. Dan
271 mehr berechnete als er mit seinem Briefe, in welchem Herzog Waczlaw, Herzog Hanus' Vater, verschrieben hatte, beweisen mochte. Darauf ritt Herzog Hanus von Herzog Bolko ohne Erfolg mit ihnen davon und das bezeugen sie bei ihrer ritter- lichen Ehre. Dan w Hlubczieczech, w nedieli prwni przed swatym Waczlawem. 601 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 259. 1462. 26. Novemb. Prag. — Georg König v. Böhmen bestätigt die Entscheidung des Königs Wenzel gegen die Her- zoge Bolko und Bernhard von Oppelu v. 1416. U. d. Z.: Ernst herczog in Slesien vnd von Troppaw. Geben zu Prag, am Freitag nach Katharina. 602 Registr. s. Wenceslai. C. d. Sil. VI. Nr. 261. 1464. 20. Febr. (Troppau.) — Vor dem Troppauer Landrechte, als (Bernhard) Berka, der an Stelle seiner königl. Gnaden sass, Hauptmann, Wenzel Kämmerer, Zibřid Richter und Johann von Biela Landschreiber war, erklärte Přemko Herzog von Troppau, dass er Protest dagegen einlege, dass Cromsin, wie er höre, Fulnek verkaufe und bat, man möge es Niemandem in die Landtafel schreiben, da es ihm zugehöre. Hierauf erklärte Johann Herzog v. Troppau und Leobschütz, dass Herzog Přemko nicht nur auf Fulnek, sondern auch auf seinen Antheil an Troppau und Leobschütz Anspruch erhebe und beide auf den König compromittirt hätten. Sina od naro- zenye bozieho 1464, feria III post Invocavit. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 603 1464. 17. April. Lenhartowitz. — Nikolaus der Aeltere von Bladen bezeugt, dass einst, als Herzog Wilhelm mit Herzog Ernst wegen seines Antheiles an Troppau unterhandelte und denselben kaufte (kdyz se oswieczene knyeze slawne pamieti knyez Wylem, s oswyeczenym knyezetem kniezem Arnostem o geho diel Oppawy smluwowal a ten o nyeho kupyl), er und der verstorbene Onesch Kygyowecz auf Bitten des Hrot von Lukawetz bei Herzog Wilhelm ansuchten, er möge den Hrot und seine Frau von der Vormundschaft über die Waisen des Dyetoch und der Verwaltung ihrer Habe entheben, dass dies Gesuch aber von Herzog Wilhelm zurückgewiesen wurde. Dan
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272 604 1464. 23. Mai. (Troppau.) — Přemko Herzog v. Troppau klagt vor dem Landrechte den Johann Cromsyn von Fulnek, doch wurde wegen des Streites mit Johann Herzog v. Leob- schütz in Folge eines königlichen Schreibens beiden ein neuer Termin angesetzt. Herzog Premk willigte ein, verlangte aber, dass es in die Ladungs- und Urtheilsbücher (Vorderbücher, knihy przednye) eingetragen werde, dass er Fulnek als Bruder seiner verstorbenen Schwester Anna anspreche. A. d. 1464, in quatuor temporibus post festum spiritus sancti in judicio magno. w Lenhartowach w utery przed swatym Gyrzym syna od naro- zeneho bozyho 1464 leta. Orig. im Landesarchiv in Troppau. 605 Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1464. 8. Juli. Glatz. — Ernst Herzog von Troppau er- klärt, dass der verstorbene Dyetoch Landeskämmerer zum Vormunde seiner Kinder den Bernhard v. Zerotin gegen seinen und seines Bruders Herzog Wilhelms Willen eingesetzt habe. In Folge dessen und weil Bernhard früher mit Mord u. Brand ihr Fürstenthum ohne Ursache verwüstet, hätten sie diesen von der Vormundschaft entfernt und sie der Witwe des Dyetoch, dann dem Johann Hroth übertragen. Dan a psan w Cladstie den swateho Procoppa leta od narozeny syna bozieho 1464 leta. 606 Orig, im Landesarchiv in Troppau. 1464. 19. Decemb. (Troppau.) — Jaroslaus v. Posutitz und Andreas v. Tworkau erklären vor dem Landrechte als Boten des Herzogs Ernst für Herrn Budiwoy, dass letzterer das Gut Morawitz dem Waynko und seinen Erben zu rechtem Eigenthum in die Landtafel legen lasse. Quatuor tempora post Lucie. 607 Troppauer Landtafel II. fol. 17. — Augustin Landrichter klagt den 1464. (Troppau.) Gerichtsboten Onesch an, dass er ihm 7 Kühe genommen. Letzterer erwiedert, dass ihm Herzog Johann von Troppau und Leobschütz sein Vergehen gegen ihn und seine Unterthanen vergab, bevor er dem Könige seinen Antheil an Troppau und 608 Grätz verkaufte. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. — Nach Dudik, Troppau p. 51, Anm. 3 soll sich die Verkaufsurkunde im Johanniter-Archiv in Prag befinden.
272 604 1464. 23. Mai. (Troppau.) — Přemko Herzog v. Troppau klagt vor dem Landrechte den Johann Cromsyn von Fulnek, doch wurde wegen des Streites mit Johann Herzog v. Leob- schütz in Folge eines königlichen Schreibens beiden ein neuer Termin angesetzt. Herzog Premk willigte ein, verlangte aber, dass es in die Ladungs- und Urtheilsbücher (Vorderbücher, knihy przednye) eingetragen werde, dass er Fulnek als Bruder seiner verstorbenen Schwester Anna anspreche. A. d. 1464, in quatuor temporibus post festum spiritus sancti in judicio magno. w Lenhartowach w utery przed swatym Gyrzym syna od naro- zeneho bozyho 1464 leta. Orig. im Landesarchiv in Troppau. 605 Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. 1464. 8. Juli. Glatz. — Ernst Herzog von Troppau er- klärt, dass der verstorbene Dyetoch Landeskämmerer zum Vormunde seiner Kinder den Bernhard v. Zerotin gegen seinen und seines Bruders Herzog Wilhelms Willen eingesetzt habe. In Folge dessen und weil Bernhard früher mit Mord u. Brand ihr Fürstenthum ohne Ursache verwüstet, hätten sie diesen von der Vormundschaft entfernt und sie der Witwe des Dyetoch, dann dem Johann Hroth übertragen. Dan a psan w Cladstie den swateho Procoppa leta od narozeny syna bozieho 1464 leta. 606 Orig, im Landesarchiv in Troppau. 1464. 19. Decemb. (Troppau.) — Jaroslaus v. Posutitz und Andreas v. Tworkau erklären vor dem Landrechte als Boten des Herzogs Ernst für Herrn Budiwoy, dass letzterer das Gut Morawitz dem Waynko und seinen Erben zu rechtem Eigenthum in die Landtafel legen lasse. Quatuor tempora post Lucie. 607 Troppauer Landtafel II. fol. 17. — Augustin Landrichter klagt den 1464. (Troppau.) Gerichtsboten Onesch an, dass er ihm 7 Kühe genommen. Letzterer erwiedert, dass ihm Herzog Johann von Troppau und Leobschütz sein Vergehen gegen ihn und seine Unterthanen vergab, bevor er dem Könige seinen Antheil an Troppau und 608 Grätz verkaufte. Ladungsbuch im Landesarchiv in Troppau. — Nach Dudik, Troppau p. 51, Anm. 3 soll sich die Verkaufsurkunde im Johanniter-Archiv in Prag befinden.
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273 Verdächtig. I. 1031. 11. März. Olmütz. — Břetislaw Herzog v. Mähren schenkt der Kirche St. Peter in Olmütz zum Dank für die seinem Sohne ertheilte Taufe das Dorf Dub und mehrere Be- sitzungen an der polnischen Grenze, darunter die 10. Woche vom Zolle bei der Stadt, welche er bei der Veste Grätz an der polnischen Grenze erbaut habe, ferner 50 mährische unbe- baute Lahne beim Flusse Upa; Graf Sighard soll von den Gütern, welche er ihm am Flusse Mura gegeben, 2 Mark jährlich der Kirche zahlen.1 Dat. in castro Olomuc, a. Christi domini salvatoris nostri MXXXI, ind. XIV, epacta XXV, feria V ante dominicam qua cantatur Oculi. Monse'sches Fragment lit. IV. — C. d. Mor. I. 114. — Erben I. Nr. 98. II. 1055. 20. April. Olmütz. — Wratislaw Herzog v. Olmütz schenkt dem Decan der Olmützer Kirche zu St. Peter einige Gegen die Echtheit der Urkunde sprechen, abgesehen von ihrem verdäch- tigen Ursprunge (vgl. über die Monse'schen Fragmente Dümmler im Archiv f. östr. Gesch. XIII. 155), noch folgende Umstände: Die Datirung ist in einer Urkunde des 11. Jahrh. ungewöhnlich, sowohl der Ausdruck anno salvatoris, der ebenso wie die Bezeichnung anno salutis ein moderner ist, dann der Gebrauch der Ferien und Sonntage, der erst zu Ende des 12. und Beginn des 13. Jahrh. vorkömmt. — Die Erwähnung von mährischen Lahnen ist befremdend, weil dadurch auch andere Masse vorausgesetzt werden und 1031 z. B. an einen mansus theutonicus etc. nicht zu denken ist. — Ebenso muss die deutsche Bezeichnung der Flüsse Upa (Oppa), Mura (Mohra) auffallen, da Deutsche in diesen Gegenden erst viel später anzutreffen sind. — Der Graf Sighard soll von seinen Gütern super Mura 2 Mark zahlen und 1059 werden seinem Sohne die 2 Mark von Gütern super Opau nachgelassen. Der Fälscher befindet sich hier in einem Widerspruche. — Wozu ferner die Anlage einer festen Stadt cum muro forti im J. 1031 in terminis Polonorum, da Břetislaw 1029 nicht nur Mähren, sondern auch Theile Schlesiens eroberte und letzteres erst 1054 dem Polenkönige Kasimir abtrat (Dudik, Mähr. Gesch. II. 260). Jedenfalls konnte 1031 Troppau nicht in terminis Polonorum liegen. — Alle diese Momente, wie der 1031 ungebräuchliche Ausdruck ducissa, haben schon Wattenbach (Schlesische Regesten, Vereinszeitschrift p. 346) und Dudik (Mährische Geschichte II. 178, Anm. 4) bewogen, die Urkunde wenn nicht als falsch, so doch als sehr verdächtig zu bezeichnen. Archiv Bd. XLV. I. Hälfte. 1 18
273 Verdächtig. I. 1031. 11. März. Olmütz. — Břetislaw Herzog v. Mähren schenkt der Kirche St. Peter in Olmütz zum Dank für die seinem Sohne ertheilte Taufe das Dorf Dub und mehrere Be- sitzungen an der polnischen Grenze, darunter die 10. Woche vom Zolle bei der Stadt, welche er bei der Veste Grätz an der polnischen Grenze erbaut habe, ferner 50 mährische unbe- baute Lahne beim Flusse Upa; Graf Sighard soll von den Gütern, welche er ihm am Flusse Mura gegeben, 2 Mark jährlich der Kirche zahlen.1 Dat. in castro Olomuc, a. Christi domini salvatoris nostri MXXXI, ind. XIV, epacta XXV, feria V ante dominicam qua cantatur Oculi. Monse'sches Fragment lit. IV. — C. d. Mor. I. 114. — Erben I. Nr. 98. II. 1055. 20. April. Olmütz. — Wratislaw Herzog v. Olmütz schenkt dem Decan der Olmützer Kirche zu St. Peter einige Gegen die Echtheit der Urkunde sprechen, abgesehen von ihrem verdäch- tigen Ursprunge (vgl. über die Monse'schen Fragmente Dümmler im Archiv f. östr. Gesch. XIII. 155), noch folgende Umstände: Die Datirung ist in einer Urkunde des 11. Jahrh. ungewöhnlich, sowohl der Ausdruck anno salvatoris, der ebenso wie die Bezeichnung anno salutis ein moderner ist, dann der Gebrauch der Ferien und Sonntage, der erst zu Ende des 12. und Beginn des 13. Jahrh. vorkömmt. — Die Erwähnung von mährischen Lahnen ist befremdend, weil dadurch auch andere Masse vorausgesetzt werden und 1031 z. B. an einen mansus theutonicus etc. nicht zu denken ist. — Ebenso muss die deutsche Bezeichnung der Flüsse Upa (Oppa), Mura (Mohra) auffallen, da Deutsche in diesen Gegenden erst viel später anzutreffen sind. — Der Graf Sighard soll von seinen Gütern super Mura 2 Mark zahlen und 1059 werden seinem Sohne die 2 Mark von Gütern super Opau nachgelassen. Der Fälscher befindet sich hier in einem Widerspruche. — Wozu ferner die Anlage einer festen Stadt cum muro forti im J. 1031 in terminis Polonorum, da Břetislaw 1029 nicht nur Mähren, sondern auch Theile Schlesiens eroberte und letzteres erst 1054 dem Polenkönige Kasimir abtrat (Dudik, Mähr. Gesch. II. 260). Jedenfalls konnte 1031 Troppau nicht in terminis Polonorum liegen. — Alle diese Momente, wie der 1031 ungebräuchliche Ausdruck ducissa, haben schon Wattenbach (Schlesische Regesten, Vereinszeitschrift p. 346) und Dudik (Mährische Geschichte II. 178, Anm. 4) bewogen, die Urkunde wenn nicht als falsch, so doch als sehr verdächtig zu bezeichnen. Archiv Bd. XLV. I. Hälfte. 1 18
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274 Ortschaften zur Gründung eines Spitals. Z.: Karissima mater mea Judita illustris Boemorum et Moravorum ducissa — Siffridus comes custos termini Polonici. Acta sunt hec in castro Olomucensi, feria V post pascha a. dnce. incarn. MLV. Monse's Fragment 1. X. — C. d. Mor. I. 132. III. 1059. — Siffrid der Sohn des Grafen Sigehard, custos termini Polonici und Castellan in Gradech (Grätz), übergibt der Kirche St. Peter in Olmütz einen Wald bei Kojetein, wogegen ihm der schuldige jährliche Zins von 2 Mark von den Gütern super Opau nachgelassen wird. Z.: Herzog Wratislaw. Monse's Fragment 1. XI. — C. d. Mor. I. 135. — Erben I. Nr. 125. IV. 1249. 24. August. Prag. — Wenzel König v. Böhmen verleiht dem Kloster Hradisch das Dorf Haychin bei Olmütz und bestätigt die Freiheit der Klosterschenken, u. A. bei Trop- pau und Odersch. C. d. Mor. III. 109. — Erben I. 574. — C. d. Sil. VII. Nr. 704. — Verdächtig durch ein falsches Siegel. — Orig. im Wiener Staatsarchiv. V. 1442. 1. Mai. Troppau. — Wilhelm Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Ernst Herzog von Troppau und Münsterberg2 vom Prior des Dominikaner-Klosters in Troppau 1 Auch hier ist es die Datirung, der Ausdruck ducissa etc., welche die Ur- kunde verdächtig machen. Copie des 18. Jahrh. in der Museumsbibliothek zu Troppau, welche noch folgende Bemerkungen enthält: Extractum ex libro antiquo conventus Oppaviensis ordinis praedicatorum ad s. Wenceslaum, in quo continentur census, fundationes, bona et de prioribus ejusdem conventus ab anno domini 1512. — Ferner ein Vidimus des Stadtrathes von Ratibor 9. Aug. 1641, quod istud exemplar ex libro antiquo (wohl dem vorhin erwähnten) conventus Oppaviensis etc. descriptum est et convenit de verbo ad ver- bum etc. Dennoch scheint die Urkunde, wenn nicht gefälscht, so doch corrumpirt. H. Ernst erscheint bereits als H. von Münsterberg, was er doch erst nach Wilhelms Tode wurde, und H. Wilhelm wird erst 1443 zum Herzog v. Münsterberg (vgl. Nr. 534). Ein anderes auffallendes Moment ist der Ausdruck a virginali partu, der ganz und gar ungewöhn- lich ist. Auch sonst ist die Urkunde sehr lässig abgeschrieben worden, z. B. pro salute anime nostre nostrorumque (predecessorum) ad honorem dei etc. tradimus.
274 Ortschaften zur Gründung eines Spitals. Z.: Karissima mater mea Judita illustris Boemorum et Moravorum ducissa — Siffridus comes custos termini Polonici. Acta sunt hec in castro Olomucensi, feria V post pascha a. dnce. incarn. MLV. Monse's Fragment 1. X. — C. d. Mor. I. 132. III. 1059. — Siffrid der Sohn des Grafen Sigehard, custos termini Polonici und Castellan in Gradech (Grätz), übergibt der Kirche St. Peter in Olmütz einen Wald bei Kojetein, wogegen ihm der schuldige jährliche Zins von 2 Mark von den Gütern super Opau nachgelassen wird. Z.: Herzog Wratislaw. Monse's Fragment 1. XI. — C. d. Mor. I. 135. — Erben I. Nr. 125. IV. 1249. 24. August. Prag. — Wenzel König v. Böhmen verleiht dem Kloster Hradisch das Dorf Haychin bei Olmütz und bestätigt die Freiheit der Klosterschenken, u. A. bei Trop- pau und Odersch. C. d. Mor. III. 109. — Erben I. 574. — C. d. Sil. VII. Nr. 704. — Verdächtig durch ein falsches Siegel. — Orig. im Wiener Staatsarchiv. V. 1442. 1. Mai. Troppau. — Wilhelm Herzog und Herr von Troppau erklärt, dass Ernst Herzog von Troppau und Münsterberg2 vom Prior des Dominikaner-Klosters in Troppau 1 Auch hier ist es die Datirung, der Ausdruck ducissa etc., welche die Ur- kunde verdächtig machen. Copie des 18. Jahrh. in der Museumsbibliothek zu Troppau, welche noch folgende Bemerkungen enthält: Extractum ex libro antiquo conventus Oppaviensis ordinis praedicatorum ad s. Wenceslaum, in quo continentur census, fundationes, bona et de prioribus ejusdem conventus ab anno domini 1512. — Ferner ein Vidimus des Stadtrathes von Ratibor 9. Aug. 1641, quod istud exemplar ex libro antiquo (wohl dem vorhin erwähnten) conventus Oppaviensis etc. descriptum est et convenit de verbo ad ver- bum etc. Dennoch scheint die Urkunde, wenn nicht gefälscht, so doch corrumpirt. H. Ernst erscheint bereits als H. von Münsterberg, was er doch erst nach Wilhelms Tode wurde, und H. Wilhelm wird erst 1443 zum Herzog v. Münsterberg (vgl. Nr. 534). Ein anderes auffallendes Moment ist der Ausdruck a virginali partu, der ganz und gar ungewöhn- lich ist. Auch sonst ist die Urkunde sehr lässig abgeschrieben worden, z. B. pro salute anime nostre nostrorumque (predecessorum) ad honorem dei etc. tradimus.
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275 Bartholomäus Ligner 20 Goldgulden erhalten, wofür ihm dieser die Gärtner vor dem Ratiborer Thor bei den Kirchen zur h. Katharina und zum h. Kreuz in Gansow (Gänsau) verpfändet habe. Zur Vermehrung des Gottesdienstes und zu seinem Seelenheil überträgt er diese Gärtner schenkungsweise dem Kloster mit der Bedingung, dass jährlich am Mittwoch nach Mariä Himmelfahrt für sein ganzes Geschlecht ein Anniversar gefeiert werde. Dat. Oppavie in arce nostra a virginali partu super MCCCCXLII, in die sanctorum Philippi et Jacobi apostolorum.
275 Bartholomäus Ligner 20 Goldgulden erhalten, wofür ihm dieser die Gärtner vor dem Ratiborer Thor bei den Kirchen zur h. Katharina und zum h. Kreuz in Gansow (Gänsau) verpfändet habe. Zur Vermehrung des Gottesdienstes und zu seinem Seelenheil überträgt er diese Gärtner schenkungsweise dem Kloster mit der Bedingung, dass jährlich am Mittwoch nach Mariä Himmelfahrt für sein ganzes Geschlecht ein Anniversar gefeiert werde. Dat. Oppavie in arce nostra a virginali partu super MCCCCXLII, in die sanctorum Philippi et Jacobi apostolorum.
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