z 119 stránek
Titel
I
Titulatio
417
418
Einleitung
419
420
421
422
423
424
425
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Böhmische Handschriften
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468
469
470
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Lateinische Handschriften
472
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474
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476
477
478
479
480
481
482
483
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486
487
488
489
490
491
492
493
494
495
Deutsche Handschriften
496
497
498
499
500
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522
523
524
Index
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526
527
528
529
530
531
532
533
534
Název:
Handschriften der Fürstlich Dietrichsteinschen Bibliothek zu Nikolsburg in Mähren (Archiv für österreichische Geschichte vol. 39)
Autor:
Dudík, Beda
Rok vydání:
1868
Místo vydání:
Wien
Počet stran celkem:
119
Obsah:
- I: Titel
- 417: Titulatio
- 419: Einleitung
- 435: Böhmische Handschriften
- 472: Lateinische Handschriften
- 496: Deutsche Handschriften
- 525: Index
upravit
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Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Neununddreissigster Band. WIEN. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1868.
Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Neununddreissigster Band. WIEN. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1868.
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HANDSCHRIFTEN DER FÜRSTLICH DIETRICHSTEIN SCHEN BIBLIOTHEK Zu NIKOLSBURG IN MAHREN. BESCHRIEBEN VON DR. B. DUDÍK. o. S. B.
HANDSCHRIFTEN DER FÜRSTLICH DIETRICHSTEIN SCHEN BIBLIOTHEK Zu NIKOLSBURG IN MAHREN. BESCHRIEBEN VON DR. B. DUDÍK. o. S. B.
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419 Geschichtliche Einleitung. Durch die besondere Erlaubniss der hochgebornen Frau Gräfin von Mensdorff-Pouilly, Excellenz, gebornen Gräfin Dietrichstein, ward mir mit der bei den Dietrichsteinen historisch gewordenen Hochherzig- keit im Sommer des Jahres 1865 die Möglichkeit geboten, die Biblio- thek des fürstlichen Hauses der Dietrichsteine, welche, seit dem Tode des letzten männlichen Sprossen dieser hochberühmten Familie, mit der Herrschaft Nikolsburg der Frau Gräfin zum Erbe fiel, einer einge- henden Prüfung zu unterziehen. Durch meine historischen Forschungen in Schweden, deren Resultate ich unter dem Titel: „Forschungen in Schweden für Mäh- ren’s Geschichte“ schon im Jahre 1852 zu Brünn 8°. XVI. 478 der Öffentlichkeit übergab, wusste ich, dass, als der schwedische General- Major Mortaigne am 7. April 1645 Nikolsburg erobert hatte, die im Schlosse daselbst befindliche „stattliche Bibliothek, so der Cardinal von Dietrichstein angestellet und sehr hoch gehalten hatte“, in schwe- dische Hände fiel. Unter Aufsicht des schwedischen Kriegscommis- särs Johann Buszo wurden die vorgefundenen Bücher und Hand- schriften in 48 Fässer verpackt, am 4. November 1646 nach Olmütz, und von da über Leobschütz, wo sie den Winter hindurch blieben, im Frühjahre 1647 nach Gross-Glogau abgeführt. Auf der Oder gingen sie weiter nach Stettin, und dann über’s Meer nach Stockholm. Hier übernahm sie die gelehrte Tochter Gustav Adolph’s, die Königin Christine, behielt die Handschriften und kostbarere Werke für ihre Bibliothek, und liess die andern vertheilen an die Gymnasien zu Stockholm, Strengnäs, Westeras und Lund, wo sie sich bis zur Gegenwart befinden. Die in Strengnäs erlitten in jüngster Zeit durch einen Brand einen grossen Verlust. Die Handschriften, welche im Besitze der Königin verblieben, kamen mit ihr nach Rom, und sind, wie dies mein Iter Romanum, Wien 1855. Bd. I. S. 181 u. ff. dar- thut, in der Bibliotheca Reginae im Vatican aufgestellt.
419 Geschichtliche Einleitung. Durch die besondere Erlaubniss der hochgebornen Frau Gräfin von Mensdorff-Pouilly, Excellenz, gebornen Gräfin Dietrichstein, ward mir mit der bei den Dietrichsteinen historisch gewordenen Hochherzig- keit im Sommer des Jahres 1865 die Möglichkeit geboten, die Biblio- thek des fürstlichen Hauses der Dietrichsteine, welche, seit dem Tode des letzten männlichen Sprossen dieser hochberühmten Familie, mit der Herrschaft Nikolsburg der Frau Gräfin zum Erbe fiel, einer einge- henden Prüfung zu unterziehen. Durch meine historischen Forschungen in Schweden, deren Resultate ich unter dem Titel: „Forschungen in Schweden für Mäh- ren’s Geschichte“ schon im Jahre 1852 zu Brünn 8°. XVI. 478 der Öffentlichkeit übergab, wusste ich, dass, als der schwedische General- Major Mortaigne am 7. April 1645 Nikolsburg erobert hatte, die im Schlosse daselbst befindliche „stattliche Bibliothek, so der Cardinal von Dietrichstein angestellet und sehr hoch gehalten hatte“, in schwe- dische Hände fiel. Unter Aufsicht des schwedischen Kriegscommis- särs Johann Buszo wurden die vorgefundenen Bücher und Hand- schriften in 48 Fässer verpackt, am 4. November 1646 nach Olmütz, und von da über Leobschütz, wo sie den Winter hindurch blieben, im Frühjahre 1647 nach Gross-Glogau abgeführt. Auf der Oder gingen sie weiter nach Stettin, und dann über’s Meer nach Stockholm. Hier übernahm sie die gelehrte Tochter Gustav Adolph’s, die Königin Christine, behielt die Handschriften und kostbarere Werke für ihre Bibliothek, und liess die andern vertheilen an die Gymnasien zu Stockholm, Strengnäs, Westeras und Lund, wo sie sich bis zur Gegenwart befinden. Die in Strengnäs erlitten in jüngster Zeit durch einen Brand einen grossen Verlust. Die Handschriften, welche im Besitze der Königin verblieben, kamen mit ihr nach Rom, und sind, wie dies mein Iter Romanum, Wien 1855. Bd. I. S. 181 u. ff. dar- thut, in der Bibliotheca Reginae im Vatican aufgestellt.
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420 So zerstreut ist nun die vom Cardinal und Olmützer Bischofe Franz von Dietrichstein in seinem Schlosse zu Nikolsburg, das er auch zum Majorate erhob, gepflegte und vermehrte Bibliothek. Wir kennen genau ihren Inhalt. Vor der schwedischen Plünderung liess der Cardinal durch den Jesuiten Georg Dingenauer im J. 1631 einen Katalog abfassen, welchen das Landesarchiv in Brünn im Originale besitzt, und das von den Schweden angefertigte Verzeichniss der ein- gepackten, weggeführten und nach Stockholm gebrachten Bücher und Manuscripte liegt in der königl. Bibliothek zu Stockholm. Aus dem Vergleiche dieser beiden Kataloge, die etwa 105 Handschriften, dar- unter 6 in böhmischer Sprache, und an 10.000 Bände gedruckter Bücher nachweisen, geht mit Bestimmtheit hervor, dass die Bibliothek des Cardinals vollständig als schwedische Kriegsbeute aus dem Lande wanderte. Diese schon im Jahre 1851 auf historischem Wege gewonnene Überzeugung fand ich an Ort und Stelle, in Nikolsburg, vollkommen bestätigt; es ist auch nicht bei Einer Handschrift, auch nicht bei Einem Buche mit Sicherheit nachzuweisen, dass es dem grossen Cardinal gehört hätte, oder vor 1645 der Bibliothek in Nikolsburg einverleibt worden wäre. Es entsteht daher die Frage: wie entstand die jetzige, an 12.000 Nummern zählende Bibliothek? woher stammen ihre kost- baren 440 Handschriften-Bände? 1) Die Antwort auf diese zwei Fra- gen finden wir in der nicht genug anzurühmenden Sitte, mit einer besonderen Stampiglie auf den Deckeln der Bücher den Namen des Besitzers zu kennzeichnen. Die alten Bücherfreunde hatten nämlich einen gewissen Stolz darein gesetzt, der Nachwelt Zeugniss abzulegen von ihrer Liebe zur Wissenschaft, indem sie ihre Wappen oder Namen auf dem bei allen Büchern gleichen Einbande anbringen liessen. Aus diesem Umstande ersehen wir, dass die gegenwärtige Bibliothek im Schlosse zu Nikolsburg ihrem Kerne nach von dem kais. Hofkammer- Präsidenten, Ferdinand Hoffmann Freiherrn v. Grünbüchel, herstammt. Ferdinand Hoffmann, Freiherr von Grünpichel und Stre- chav, in Grevenstein und Janowitz (so schrieb er sich), war zu Gratz 1) Nach dem vorhandenen Verzeichnisse sollen 450 Bände vorliegen; da aber die Nrn. I. 118, 135, 137, 152, 207, dann II. 83 und 240 als Druckwerke ausgeschieden, die Nrn. 1. 255 und II. 163 ins Archiv übertragen, und Nr. II. 178 nach Wien geschickt wurde, so reducirt sich die Anzahl der Bände auf 440 Nummern.
420 So zerstreut ist nun die vom Cardinal und Olmützer Bischofe Franz von Dietrichstein in seinem Schlosse zu Nikolsburg, das er auch zum Majorate erhob, gepflegte und vermehrte Bibliothek. Wir kennen genau ihren Inhalt. Vor der schwedischen Plünderung liess der Cardinal durch den Jesuiten Georg Dingenauer im J. 1631 einen Katalog abfassen, welchen das Landesarchiv in Brünn im Originale besitzt, und das von den Schweden angefertigte Verzeichniss der ein- gepackten, weggeführten und nach Stockholm gebrachten Bücher und Manuscripte liegt in der königl. Bibliothek zu Stockholm. Aus dem Vergleiche dieser beiden Kataloge, die etwa 105 Handschriften, dar- unter 6 in böhmischer Sprache, und an 10.000 Bände gedruckter Bücher nachweisen, geht mit Bestimmtheit hervor, dass die Bibliothek des Cardinals vollständig als schwedische Kriegsbeute aus dem Lande wanderte. Diese schon im Jahre 1851 auf historischem Wege gewonnene Überzeugung fand ich an Ort und Stelle, in Nikolsburg, vollkommen bestätigt; es ist auch nicht bei Einer Handschrift, auch nicht bei Einem Buche mit Sicherheit nachzuweisen, dass es dem grossen Cardinal gehört hätte, oder vor 1645 der Bibliothek in Nikolsburg einverleibt worden wäre. Es entsteht daher die Frage: wie entstand die jetzige, an 12.000 Nummern zählende Bibliothek? woher stammen ihre kost- baren 440 Handschriften-Bände? 1) Die Antwort auf diese zwei Fra- gen finden wir in der nicht genug anzurühmenden Sitte, mit einer besonderen Stampiglie auf den Deckeln der Bücher den Namen des Besitzers zu kennzeichnen. Die alten Bücherfreunde hatten nämlich einen gewissen Stolz darein gesetzt, der Nachwelt Zeugniss abzulegen von ihrer Liebe zur Wissenschaft, indem sie ihre Wappen oder Namen auf dem bei allen Büchern gleichen Einbande anbringen liessen. Aus diesem Umstande ersehen wir, dass die gegenwärtige Bibliothek im Schlosse zu Nikolsburg ihrem Kerne nach von dem kais. Hofkammer- Präsidenten, Ferdinand Hoffmann Freiherrn v. Grünbüchel, herstammt. Ferdinand Hoffmann, Freiherr von Grünpichel und Stre- chav, in Grevenstein und Janowitz (so schrieb er sich), war zu Gratz 1) Nach dem vorhandenen Verzeichnisse sollen 450 Bände vorliegen; da aber die Nrn. I. 118, 135, 137, 152, 207, dann II. 83 und 240 als Druckwerke ausgeschieden, die Nrn. 1. 255 und II. 163 ins Archiv übertragen, und Nr. II. 178 nach Wien geschickt wurde, so reducirt sich die Anzahl der Bände auf 440 Nummern.
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421 in Steiermark den 10. October 1340 geboren, und 3 Tage darauf vom Kaiser Ferdinand I. aus der Taufe gehoben. Sein Vater hiess Johann, und war der erste Freiherr dieses Geschlechtes. In seinem 18. Lebens- jahre wurde er Mundschenk des Kaisers Rudolf II., darauf oberster Erbland-Hofmeister in Steiermark und oberster Erbmarschall im Erz- herzogthume Österreich ob und unter der Enns, seit 1568 n. ö. Re- gierungsrath, dann n. ö. Kammerrath, 1576 kais. Hofkammerrath und Kämmerer, und seit dem Jahre 1580 durch 28 Jahre bis zu seinem Tode wirklicher Geheimrath und Hofkammerpräsident. Zu seinem ausgedehnten steiermärkischen Besitze, welchen man aus dem Codex l. 186 recht gut überblicken kann, erkaufte er in Mähren auch noch die grosse Herrschaft Janowitz, die ihm nebst Rabenstein, Hangen- stein und Alttitschein vom Kaiser Rudolf II. im Jahre 1586 landtäflich zugeschrieben wurde. Er war zweimal verheirathel, seine zweite Frau war Elisabeth Freiin von Donar, mit der er 40 Jahre in glücklicher Ehe gestanden ; sie überlebte ihn ; seine erste Gattin hiess Margaretha von Harrach. Er hinterliess mehrere Kinder und starb zu Prag den 10. April 1607. Zu seiner Ehre erschienen in Prag bei Paul Sessius unterschiedliche lateinische Gedichte in 4°., 10 Blätter stark, u. zw.: von Florianus Humburgius, Caspar Cuitanich de Kupisincz. M. Ioh. Campanus, M. Stephanus Prunerus, Gabriel Svechinus a Paumbergk, Ioh. Hippius Vodnianus, Paulus Stranský Kapaeus, Martinus Kalida laromericzensis und Ludovicus Vobicius Vodnianus. — Wie sehr Ferd. Hoffmann als Mäcen und Bücherliebhaber bekannt war, zeigt das erste Gedicht : Plangite pullatae Musae, pullatus Apollo Dulcisonae rumpat fila canora lyrae, Vix talem aut raro vobis pia fata patronum, Tempus qui vobis consecret omne, dabunt, Quique sacros volvat libros volvatque profanos Deliciasque animi praedicet esse sui Testis librorum quam maxima copia, mentem Queis oblectabat nocte dieque piam. Nec mirum (tantum est teneris assuescere ab annis) Quae puero, annoso si placuere seni etc. 1). 1) Alles ausgezogen aus dem obcitirten Prager Drucke: „Ferdinando Hoffmano L. B. de etc. Viro virtutis et fidei antiquae . . . Vidua et liberi merito moerentes p“. In der Nikolsburg. Dietrichst. Bibliothek. Archiv. XXXIX. 2. 28
421 in Steiermark den 10. October 1340 geboren, und 3 Tage darauf vom Kaiser Ferdinand I. aus der Taufe gehoben. Sein Vater hiess Johann, und war der erste Freiherr dieses Geschlechtes. In seinem 18. Lebens- jahre wurde er Mundschenk des Kaisers Rudolf II., darauf oberster Erbland-Hofmeister in Steiermark und oberster Erbmarschall im Erz- herzogthume Österreich ob und unter der Enns, seit 1568 n. ö. Re- gierungsrath, dann n. ö. Kammerrath, 1576 kais. Hofkammerrath und Kämmerer, und seit dem Jahre 1580 durch 28 Jahre bis zu seinem Tode wirklicher Geheimrath und Hofkammerpräsident. Zu seinem ausgedehnten steiermärkischen Besitze, welchen man aus dem Codex l. 186 recht gut überblicken kann, erkaufte er in Mähren auch noch die grosse Herrschaft Janowitz, die ihm nebst Rabenstein, Hangen- stein und Alttitschein vom Kaiser Rudolf II. im Jahre 1586 landtäflich zugeschrieben wurde. Er war zweimal verheirathel, seine zweite Frau war Elisabeth Freiin von Donar, mit der er 40 Jahre in glücklicher Ehe gestanden ; sie überlebte ihn ; seine erste Gattin hiess Margaretha von Harrach. Er hinterliess mehrere Kinder und starb zu Prag den 10. April 1607. Zu seiner Ehre erschienen in Prag bei Paul Sessius unterschiedliche lateinische Gedichte in 4°., 10 Blätter stark, u. zw.: von Florianus Humburgius, Caspar Cuitanich de Kupisincz. M. Ioh. Campanus, M. Stephanus Prunerus, Gabriel Svechinus a Paumbergk, Ioh. Hippius Vodnianus, Paulus Stranský Kapaeus, Martinus Kalida laromericzensis und Ludovicus Vobicius Vodnianus. — Wie sehr Ferd. Hoffmann als Mäcen und Bücherliebhaber bekannt war, zeigt das erste Gedicht : Plangite pullatae Musae, pullatus Apollo Dulcisonae rumpat fila canora lyrae, Vix talem aut raro vobis pia fata patronum, Tempus qui vobis consecret omne, dabunt, Quique sacros volvat libros volvatque profanos Deliciasque animi praedicet esse sui Testis librorum quam maxima copia, mentem Queis oblectabat nocte dieque piam. Nec mirum (tantum est teneris assuescere ab annis) Quae puero, annoso si placuere seni etc. 1). 1) Alles ausgezogen aus dem obcitirten Prager Drucke: „Ferdinando Hoffmano L. B. de etc. Viro virtutis et fidei antiquae . . . Vidua et liberi merito moerentes p“. In der Nikolsburg. Dietrichst. Bibliothek. Archiv. XXXIX. 2. 28
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422 Als Geheimrath und Hofkammerpräsident weilte Hoffmann viel in Prag am Hofe Kaiser Rudolf's II. Er sah den Sammelfleiss und die Raritätenkammer seines Gebieters, was Wunder daher, wenn auch in ihm die Lust zu sammeln entstand, besonders als er sah, dass der Kaiser diese Lust bei jeder Gelegenheit anfachte und unterstützte. Nur so ist es uns erklärlich, wie Hoffmann in den Besitz so vieler, erweislich in Böhmen geschriebenen Werke kommen konnte. Dass ihm Manu- scripte auch geschenkt wurden, ersieht man aus Cod. memb. fol. I. 122, eine schöne Biblia sacra V. et N. T. von Wenzel Vyška 1424 geschrieben und 1604 vom schlesischen Zollpächter Wenzel Ecker von Eckhof dem Präsidenten "acceptorum beneficiorum immemor ne esset“ verehrt. Alle seine Bücher tragen einen grünen Ledereinband — Anspielung auf sein Prädicat "von Grünbüchel" — und entweder auf dem oberen Deckel in Gold sein Wappen, oder auf der Innenseite des Deckels eine in Kupfer gestochene Vignette mit folgender Inschrift : „Ex Biblio- thecha (sic) Illustris ac Generosi Domini Domini Ferdinandi Hoffmann, Liberi Baronis in Grünbüchel et Strechav, Domini in Grevenstein et Ianowitz, Supremi haereditarii Curiae Magistri Styriae et Su- premi Marsalci archiducatus Austriae, Sacratiss. Caesar. et Regiae Maiestatis Consiliarii et Camerae aulicae Praefecti“. Um das Wappen : „Ex libris D. D. Ferdinandi Hoffmaun, Liberi Baronis in Grünbüchel et Strechaw, Domini in Grevenstein et S. C. M. Consiliarii et Camerae aulicae Praefecti“ Wie diese Hoffmann’sche Bibliothek an die Familie Dietrich- stein, und somit in das Majoratsschloss nach Nikolsburg kam, ersehen wir aus einer Note, welche mir aus dem Dietrichstein'schen Familien— Archive durch die Gefälligkeit des Archivars, Herrn Anton Brun, mitgetheilt wurde, sie lautet : „Im Jahre 1679 wurde die Hoffmann’— sche Bibliothek dem Fürsten Ferdinand wegen der geführten Vor- mundschaft über zwei Baroninnen von Grünbüchel geschenkt. Damals, oder etwas später, wurden die ketzerischen Bücher, 842 Stücke, aus- geschieden, und kamen an die Jesuiten-Bibliothek nach Brünn.“ Diese Note ist volikommen richtig. Fürst Ferdinand von der Nikolsburger Linie, Sohn und Nachfolger des Fürsten Maximilian, war Vormund der beiden unmündigen Töchter des Wolfgang Fried- rich Hoffmann, Freiherrn von Grünbüchel. Die eine davon, Maria Eli- sabeth, heirathete den kaiserl. Obrist-Stallmeister Sigmund Grafen von Dietrichstein aus der Weichselstätter Linie. Als verheirathete
422 Als Geheimrath und Hofkammerpräsident weilte Hoffmann viel in Prag am Hofe Kaiser Rudolf's II. Er sah den Sammelfleiss und die Raritätenkammer seines Gebieters, was Wunder daher, wenn auch in ihm die Lust zu sammeln entstand, besonders als er sah, dass der Kaiser diese Lust bei jeder Gelegenheit anfachte und unterstützte. Nur so ist es uns erklärlich, wie Hoffmann in den Besitz so vieler, erweislich in Böhmen geschriebenen Werke kommen konnte. Dass ihm Manu- scripte auch geschenkt wurden, ersieht man aus Cod. memb. fol. I. 122, eine schöne Biblia sacra V. et N. T. von Wenzel Vyška 1424 geschrieben und 1604 vom schlesischen Zollpächter Wenzel Ecker von Eckhof dem Präsidenten "acceptorum beneficiorum immemor ne esset“ verehrt. Alle seine Bücher tragen einen grünen Ledereinband — Anspielung auf sein Prädicat "von Grünbüchel" — und entweder auf dem oberen Deckel in Gold sein Wappen, oder auf der Innenseite des Deckels eine in Kupfer gestochene Vignette mit folgender Inschrift : „Ex Biblio- thecha (sic) Illustris ac Generosi Domini Domini Ferdinandi Hoffmann, Liberi Baronis in Grünbüchel et Strechav, Domini in Grevenstein et Ianowitz, Supremi haereditarii Curiae Magistri Styriae et Su- premi Marsalci archiducatus Austriae, Sacratiss. Caesar. et Regiae Maiestatis Consiliarii et Camerae aulicae Praefecti“. Um das Wappen : „Ex libris D. D. Ferdinandi Hoffmaun, Liberi Baronis in Grünbüchel et Strechaw, Domini in Grevenstein et S. C. M. Consiliarii et Camerae aulicae Praefecti“ Wie diese Hoffmann’sche Bibliothek an die Familie Dietrich- stein, und somit in das Majoratsschloss nach Nikolsburg kam, ersehen wir aus einer Note, welche mir aus dem Dietrichstein'schen Familien— Archive durch die Gefälligkeit des Archivars, Herrn Anton Brun, mitgetheilt wurde, sie lautet : „Im Jahre 1679 wurde die Hoffmann’— sche Bibliothek dem Fürsten Ferdinand wegen der geführten Vor- mundschaft über zwei Baroninnen von Grünbüchel geschenkt. Damals, oder etwas später, wurden die ketzerischen Bücher, 842 Stücke, aus- geschieden, und kamen an die Jesuiten-Bibliothek nach Brünn.“ Diese Note ist volikommen richtig. Fürst Ferdinand von der Nikolsburger Linie, Sohn und Nachfolger des Fürsten Maximilian, war Vormund der beiden unmündigen Töchter des Wolfgang Fried- rich Hoffmann, Freiherrn von Grünbüchel. Die eine davon, Maria Eli- sabeth, heirathete den kaiserl. Obrist-Stallmeister Sigmund Grafen von Dietrichstein aus der Weichselstätter Linie. Als verheirathete
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423 Diefrichstein unterzeichnete sie am 13. Juni 1678 eine Erbabtheilung, nach welcher ihr die im Norden des Olmützer Kreises gelegenen, hart an das Troppauische anstossenden Herrschaften Janowitz, Hangenstein und Rabenstein, wie Wolny’s polit. Topographie Mährens V. S. 451 nachweist. zufielen. Und das war der Moment, wo die letzte Erbin des Hoffmann’schen Vermögens die Bibliothek dem Vormunde schenkte. Ihr weiterer Länderbesitz überging an die Familie Harrach. Die ketze- rischen Bücher waren bereits 1669 im Jesuitencollegium zu Brünn deponirt, der Bibliothek wurden sie jedoch nach Ceroni's Einzeich- nungen (Bibliotheken Mähren's, Bd. III. S. 42, Ms. im Landesarchiv zu Brünn) erst 1679 geschenkt. Nach der Aufhebung der Jesuiten über- gingen sie in die Universitätsbibliothek nach Olmütz, wo sie am grü- nen Einband zu erkennen und nach dem Wappen wieder zu finden sind. Die Anzahl und der Werth der von Hoffmann in die Dietrich- stein'sche Bibliothek übergegangenen Werke ist aus einem Kataloge ersichtlich, welcher nach dem Tode des Stifters, und nach geschehener Ausscheidung der ketzerischen Bücher angefertigt wurde, und bis jetzt unter den Handschriften Sig. I. 211 liegt. Er besteht aus 12 La- gen, jede zu 12 Folio-Blättern, ist in weisses Leder gebunden, und hat weder eine Stampiglie noch eine Vignette, was mir, auch abgese- hen von Büchern, die lange nach Hoffmann's Tode gedruckt wurden und dennoch im Kataloge eingetragen sind, ein deutlicher Beweis ist, dass dieser "Catalogus bibliothecae Hoffmanianae“ vielleicht als Über- gabs-Katalog dienen sollte. Die Bücher sind in demselben nach Materien, und hier wieder nach dem Formate geordnet. Die Hand- schriften sind nach ihrem Inhalte unter den Büchern vertheilt. Am reichsten ist das Bibelstudium, und dann die Historia vertreten; im ersten Fache fehlt keiner der berühmten deutschen, lateinischen, böh- mischen und französischen alten Bibeldrucke. Auch spanische und hol- ländische sind da. Das zweite Fach umfasst wohl Alles, was das XVI.Jahr- hundert in der geschichtlichen Literatur in lateinischer und deutscher Sprache kannte. In spanischer und italienischer Sprache sind wohl auch Werke vorhanden, doch nicht so zahlreich wie die Erstgenannten. Oberflächlich gezählt mochte die Bibliothek an 700 geschichtliche Werke besessen haben. Von den im Kataloge vorgemerkten Mss. fehlen jetzt einige, so z. B. steht dort verzeichnet: "Liber scriptus de Origine Bohemorum", wahrscheinlich ein Pulkava; dieses Ms. ist 28
423 Diefrichstein unterzeichnete sie am 13. Juni 1678 eine Erbabtheilung, nach welcher ihr die im Norden des Olmützer Kreises gelegenen, hart an das Troppauische anstossenden Herrschaften Janowitz, Hangenstein und Rabenstein, wie Wolny’s polit. Topographie Mährens V. S. 451 nachweist. zufielen. Und das war der Moment, wo die letzte Erbin des Hoffmann’schen Vermögens die Bibliothek dem Vormunde schenkte. Ihr weiterer Länderbesitz überging an die Familie Harrach. Die ketze- rischen Bücher waren bereits 1669 im Jesuitencollegium zu Brünn deponirt, der Bibliothek wurden sie jedoch nach Ceroni's Einzeich- nungen (Bibliotheken Mähren's, Bd. III. S. 42, Ms. im Landesarchiv zu Brünn) erst 1679 geschenkt. Nach der Aufhebung der Jesuiten über- gingen sie in die Universitätsbibliothek nach Olmütz, wo sie am grü- nen Einband zu erkennen und nach dem Wappen wieder zu finden sind. Die Anzahl und der Werth der von Hoffmann in die Dietrich- stein'sche Bibliothek übergegangenen Werke ist aus einem Kataloge ersichtlich, welcher nach dem Tode des Stifters, und nach geschehener Ausscheidung der ketzerischen Bücher angefertigt wurde, und bis jetzt unter den Handschriften Sig. I. 211 liegt. Er besteht aus 12 La- gen, jede zu 12 Folio-Blättern, ist in weisses Leder gebunden, und hat weder eine Stampiglie noch eine Vignette, was mir, auch abgese- hen von Büchern, die lange nach Hoffmann's Tode gedruckt wurden und dennoch im Kataloge eingetragen sind, ein deutlicher Beweis ist, dass dieser "Catalogus bibliothecae Hoffmanianae“ vielleicht als Über- gabs-Katalog dienen sollte. Die Bücher sind in demselben nach Materien, und hier wieder nach dem Formate geordnet. Die Hand- schriften sind nach ihrem Inhalte unter den Büchern vertheilt. Am reichsten ist das Bibelstudium, und dann die Historia vertreten; im ersten Fache fehlt keiner der berühmten deutschen, lateinischen, böh- mischen und französischen alten Bibeldrucke. Auch spanische und hol- ländische sind da. Das zweite Fach umfasst wohl Alles, was das XVI.Jahr- hundert in der geschichtlichen Literatur in lateinischer und deutscher Sprache kannte. In spanischer und italienischer Sprache sind wohl auch Werke vorhanden, doch nicht so zahlreich wie die Erstgenannten. Oberflächlich gezählt mochte die Bibliothek an 700 geschichtliche Werke besessen haben. Von den im Kataloge vorgemerkten Mss. fehlen jetzt einige, so z. B. steht dort verzeichnet: "Liber scriptus de Origine Bohemorum", wahrscheinlich ein Pulkava; dieses Ms. ist 28
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424 nicht mehr vorhanden. Ebenso fehlen die "Scriptores rerum Bohe- micarum". Ein Übelstand liegt in der Kürze der Aufzeichnungen: der Druckort und das Druckjahr sind nur bei den Bibeln angesetzt; bei den anderen Werken sehlen sie, und daher ist es schwer zu sagen, ob die Bibliothek auch nach Hoffmann’s Tode 1607 noch eine Ver- mehrung erhielt oder nicht ; das neueste Buch, welches mir auffiel, ist vom Jahre 1638, also nach Hoffmann's Tode. Im Ganzen mochte die geschenkte Bibliothek an 4000 Bände besessen haben. Der bei weitem grössere, gewiss der kostharere, noch vorhandene Theil der 440 Hand- schriften ist schon in diesem Kataloge summarisch verzeichnet. Eine weitere, ziemlich bedeutende Acquisition machte die Bibliothek, als Fürst Karl im Jahre 1769 in Folge mütterlicher An- sprüche das unter preussischer Hoheit in Schlesien bestehende Pros- kau’sche Majorat (Herrschaften Proskau und Chřelic) sammt dem Wappen und Namen dieses Hauses ererbte. Damals kam die Pros- kau’sche Bibliothek nach Nikolsburg, und wurde, etwa 6500 Bände stark, eigens katalogisirt. Die Proskau’schen Bücher sind kenntlich an dem am innern Deckel angeklebten Wappen mit den Siglen: A. E. C. G. V. P. und der Jahreszahl 1708. Sie mögen der Zahl, aber nicht dem Werthe nach den Hoffmann'schen Büchern gleichkommen. Die Bereicherung, welche der Bibliothek aus der Verlassenschaft der einzelnen Majorats-Fürsten wurde, ist im Verhältniss zu dem Dietrichstein’schen Reichthume höchst mittelmässig zu nennen. Eine Ausnahme macht der jüngst verstorbene letzte männliche Erbe, dessen Bücher jedoch noch nicht alle aufgestellt und katalogisirt sind, welche Bemerkung auch von jenen gilt, die nach dem Tode des Propstes von Nikolsburg, Vincenz Weintritt (gest. 3. Decemb. 1849), ange- kauft wurden. Nach der Aussage des Archivars Brun mag die ganze Weintritt’sche Bibliothek an 1200 Bände betragen 1). Kataloge sind drei vorhanden, zwei über die Druckwerke, und einer über die Handschriften. Der ältere Katalog wurde mit aller bibliographischen Umständlichkeit um 1814 von dem Canonicus zu Nikolsburg und ehemaligen Gymnasiallehrer zu Olmütz und Brünn, 1) Auch der Fürst Ferdinand soll von seinem Kanzler Wiesenberg Bücher und Mss. gekauft haben. Ersichtlich ans dem Codex Sig. II. 41, Notaten eines Studenten aus Ingolstadt vom J. 1615. 4°.
424 nicht mehr vorhanden. Ebenso fehlen die "Scriptores rerum Bohe- micarum". Ein Übelstand liegt in der Kürze der Aufzeichnungen: der Druckort und das Druckjahr sind nur bei den Bibeln angesetzt; bei den anderen Werken sehlen sie, und daher ist es schwer zu sagen, ob die Bibliothek auch nach Hoffmann’s Tode 1607 noch eine Ver- mehrung erhielt oder nicht ; das neueste Buch, welches mir auffiel, ist vom Jahre 1638, also nach Hoffmann's Tode. Im Ganzen mochte die geschenkte Bibliothek an 4000 Bände besessen haben. Der bei weitem grössere, gewiss der kostharere, noch vorhandene Theil der 440 Hand- schriften ist schon in diesem Kataloge summarisch verzeichnet. Eine weitere, ziemlich bedeutende Acquisition machte die Bibliothek, als Fürst Karl im Jahre 1769 in Folge mütterlicher An- sprüche das unter preussischer Hoheit in Schlesien bestehende Pros- kau’sche Majorat (Herrschaften Proskau und Chřelic) sammt dem Wappen und Namen dieses Hauses ererbte. Damals kam die Pros- kau’sche Bibliothek nach Nikolsburg, und wurde, etwa 6500 Bände stark, eigens katalogisirt. Die Proskau’schen Bücher sind kenntlich an dem am innern Deckel angeklebten Wappen mit den Siglen: A. E. C. G. V. P. und der Jahreszahl 1708. Sie mögen der Zahl, aber nicht dem Werthe nach den Hoffmann'schen Büchern gleichkommen. Die Bereicherung, welche der Bibliothek aus der Verlassenschaft der einzelnen Majorats-Fürsten wurde, ist im Verhältniss zu dem Dietrichstein’schen Reichthume höchst mittelmässig zu nennen. Eine Ausnahme macht der jüngst verstorbene letzte männliche Erbe, dessen Bücher jedoch noch nicht alle aufgestellt und katalogisirt sind, welche Bemerkung auch von jenen gilt, die nach dem Tode des Propstes von Nikolsburg, Vincenz Weintritt (gest. 3. Decemb. 1849), ange- kauft wurden. Nach der Aussage des Archivars Brun mag die ganze Weintritt’sche Bibliothek an 1200 Bände betragen 1). Kataloge sind drei vorhanden, zwei über die Druckwerke, und einer über die Handschriften. Der ältere Katalog wurde mit aller bibliographischen Umständlichkeit um 1814 von dem Canonicus zu Nikolsburg und ehemaligen Gymnasiallehrer zu Olmütz und Brünn, 1) Auch der Fürst Ferdinand soll von seinem Kanzler Wiesenberg Bücher und Mss. gekauft haben. Ersichtlich ans dem Codex Sig. II. 41, Notaten eines Studenten aus Ingolstadt vom J. 1615. 4°.
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423 Johann Cajetan Neuhaus, verfasst. Veranlassung zu dieser Katalogi- sirung gab ihm die Ubertragung der Bücher aus dem grossen, gegen den Park zu gelegenen Pferdestalle, wo selbe untergebracht werden mussten, weil der jetzige Bibliothekssaal während der französischen Kriege zu einem Spitale diente. Da sich aber Neuhaus in den Kopt setzte, zu jedem Buche die Provenienz anzumerken, so kam er in den Fehler hinein, dass er das Druckjahr zur Norm wählte und nach diesem die Bücher unter die verschiedenen Dietrichstein'schen Majo- ratsherren vertheilte, und daher erscheinen im Katalog alle Bücher, die vor 1636 gedruckt sind, als vom Cardinal Franz Dietrichstein herstammend. Diesen Neuhaus'schen Katalog rectificirte zwischen den Jahren 1849 und 1852 der als Geschichtsschreiber rühmlich bekannte Mathias Koch, welcher im Auftrage des letzten Fürsten, Franz Josef, die Bibliothek und das Familienarchiv revidirte. Der von ihm eigen- händig geschriebene Katalog zeichnet sich durch seine Deutlich- keit aus. Das Handschriftenverzeichniss — denn Katalog kann man dieses Inventar nicht nennen — stammt von dem gewesenen fürstlichen Secretär Alef, welcher dasselbe im Jahre 1809, als die Manuscripte aus den Druckwerken ausgeschieden wurden, abgefasst hat. Mathias Koch setzte zu den einzelnen Nummern hie und da einige Bemerkungen, scheint jedoch nie den Gedanken gehabt zu haben, einen förmlichen Katalog anzulegen, welcher demnach den 440 Handschriften-Nummern gänzlich fehlt. Jetzt steht diese Handschriftensammlung und die Bibliothek unter der Aufsicht des fürstlich Dietrichstein'schen Archivars und gräflich Mensdorff’schen Schlosshauptmanns, Anton Brun, welcher mit grosser Sorgfalt und richtigem Verständniss den ihm anvertrauten Schatz pflegt und hegt, und der mich bei meinen Arbeiten mit beson- derer Freundlichkeit unterstützte. Ich folge nur meinem Herzens- drange, wenn ich diesem an seiner Herrschaft mit Liebe hängenden, seinem Dienste mit Aufopferung ergebenen Beamten hier öffentlich meinen besten Dank zolle. Aufgestellt ist diese Bibliothek in einem nach dem grossen Brande des Schlosses im Jahre 1719 eigens zu diesem Zwecke auf- gebauten ziemlich grossen Saale, zu welchem vom Hofe aus einige Stufen führen. Die Beleuchtung erhält der Saal durch eine Reihe
423 Johann Cajetan Neuhaus, verfasst. Veranlassung zu dieser Katalogi- sirung gab ihm die Ubertragung der Bücher aus dem grossen, gegen den Park zu gelegenen Pferdestalle, wo selbe untergebracht werden mussten, weil der jetzige Bibliothekssaal während der französischen Kriege zu einem Spitale diente. Da sich aber Neuhaus in den Kopt setzte, zu jedem Buche die Provenienz anzumerken, so kam er in den Fehler hinein, dass er das Druckjahr zur Norm wählte und nach diesem die Bücher unter die verschiedenen Dietrichstein'schen Majo- ratsherren vertheilte, und daher erscheinen im Katalog alle Bücher, die vor 1636 gedruckt sind, als vom Cardinal Franz Dietrichstein herstammend. Diesen Neuhaus'schen Katalog rectificirte zwischen den Jahren 1849 und 1852 der als Geschichtsschreiber rühmlich bekannte Mathias Koch, welcher im Auftrage des letzten Fürsten, Franz Josef, die Bibliothek und das Familienarchiv revidirte. Der von ihm eigen- händig geschriebene Katalog zeichnet sich durch seine Deutlich- keit aus. Das Handschriftenverzeichniss — denn Katalog kann man dieses Inventar nicht nennen — stammt von dem gewesenen fürstlichen Secretär Alef, welcher dasselbe im Jahre 1809, als die Manuscripte aus den Druckwerken ausgeschieden wurden, abgefasst hat. Mathias Koch setzte zu den einzelnen Nummern hie und da einige Bemerkungen, scheint jedoch nie den Gedanken gehabt zu haben, einen förmlichen Katalog anzulegen, welcher demnach den 440 Handschriften-Nummern gänzlich fehlt. Jetzt steht diese Handschriftensammlung und die Bibliothek unter der Aufsicht des fürstlich Dietrichstein'schen Archivars und gräflich Mensdorff’schen Schlosshauptmanns, Anton Brun, welcher mit grosser Sorgfalt und richtigem Verständniss den ihm anvertrauten Schatz pflegt und hegt, und der mich bei meinen Arbeiten mit beson- derer Freundlichkeit unterstützte. Ich folge nur meinem Herzens- drange, wenn ich diesem an seiner Herrschaft mit Liebe hängenden, seinem Dienste mit Aufopferung ergebenen Beamten hier öffentlich meinen besten Dank zolle. Aufgestellt ist diese Bibliothek in einem nach dem grossen Brande des Schlosses im Jahre 1719 eigens zu diesem Zwecke auf- gebauten ziemlich grossen Saale, zu welchem vom Hofe aus einige Stufen führen. Die Beleuchtung erhält der Saal durch eine Reihe
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426 in den Hof gehender Fenster. Rings um die Wände laufen bis zur Deeke reichende Schränke, in denen die Bücher nach Materien, und da wieder nach dem Formate gesondert aufgestellt sind. Da in dem neuesten Kataloge der Standort der Bücher in den Fächern nicht ver- zeichnet ist, so kostet das Aufsuchen, auch abgesehen von der Unbe- quemlichkeit der hohen Schränke und der Aufstellung der Bücher in doppelten Reihen, viel Zeit, weil man stets die Reihen des Faches durchschen muss, um das Buch zu finden — ein Übelstand, der, falls die Bibliothek brauchbar werden sollte, behoben werden müsste. Die Handschriften stehen in zwei grossen mit I und II bezeich— neten Kästen an der Schmalseite des Saales, dem Eingange gegen- über, und haben, jeder Kasten für sich, die fortlaufende Nummeri- rung. Die jüngste Handschrift ist vom J. 1757. Der eigentliche Werth dieser Büchersammlung ruht in den vielen, herrlich erhaltenen und seltenen Palaeotypen aus allen Zwei- gen der Wissenschaft, und dann in der Reichhaltigkeit der das XVI. Jahrhundert repräsentirenden Literatur. An böhmischen Aus- gaben und an Druekwerken aus Mähren oder Böhmen ist sie jedoch ungemein arm. Hat die alte Bibliothek des Cardinals kaum 40 böhmische Bücher enthalten (siehe schwed. Forschungen S. 66 u. ff.), so bewahrt die jetzige ihrer noch weniger. Nach einer genauen Durchsicht des älteren Katalogs, welcher auch alle die bei- gebundenen Werke berücksichtigt, konnte ich nur folgende ver- zeichnen: 1. Agenda česká. V Lipště skrze Jiříka Defnera, 1581. 4°. 228 SS. Bei Jungmann, Historie literatury české S. 226, Nr. 1732. 2. Beckovského Jana Kronika česká. V Praze 1700. fol. 3. Biblí česká. Ist die sogenannte Kralicer Bruderbibel in 6 Bänden 4°, zwischen 1579 und 1593 in Kralic und Eibenschitz auf Unkosten des Johann von Zerotin auf Námešt gedruckt. Der 3. Theil fehlt. Prachtvoll in Goldschnitt und rothes Leder gebunden. Stammt aus der Bibliothek des Friedrich Hoffmann von Grünbüchel. Sich Jungmann, S. 195, Nr. 1167. 4. Biblí (česká) svatá, v níž se všecka písma svatá starého i nového zákona zdržují 1596, ohne Inhaltsanzeige, 1140 Seiten 4°. Herausgegeben von der starší jednota bratrská (Jungmann 1. c. 193, Nr. 1167 a.). Vorzüglich erhalten.
426 in den Hof gehender Fenster. Rings um die Wände laufen bis zur Deeke reichende Schränke, in denen die Bücher nach Materien, und da wieder nach dem Formate gesondert aufgestellt sind. Da in dem neuesten Kataloge der Standort der Bücher in den Fächern nicht ver- zeichnet ist, so kostet das Aufsuchen, auch abgesehen von der Unbe- quemlichkeit der hohen Schränke und der Aufstellung der Bücher in doppelten Reihen, viel Zeit, weil man stets die Reihen des Faches durchschen muss, um das Buch zu finden — ein Übelstand, der, falls die Bibliothek brauchbar werden sollte, behoben werden müsste. Die Handschriften stehen in zwei grossen mit I und II bezeich— neten Kästen an der Schmalseite des Saales, dem Eingange gegen- über, und haben, jeder Kasten für sich, die fortlaufende Nummeri- rung. Die jüngste Handschrift ist vom J. 1757. Der eigentliche Werth dieser Büchersammlung ruht in den vielen, herrlich erhaltenen und seltenen Palaeotypen aus allen Zwei- gen der Wissenschaft, und dann in der Reichhaltigkeit der das XVI. Jahrhundert repräsentirenden Literatur. An böhmischen Aus- gaben und an Druekwerken aus Mähren oder Böhmen ist sie jedoch ungemein arm. Hat die alte Bibliothek des Cardinals kaum 40 böhmische Bücher enthalten (siehe schwed. Forschungen S. 66 u. ff.), so bewahrt die jetzige ihrer noch weniger. Nach einer genauen Durchsicht des älteren Katalogs, welcher auch alle die bei- gebundenen Werke berücksichtigt, konnte ich nur folgende ver- zeichnen: 1. Agenda česká. V Lipště skrze Jiříka Defnera, 1581. 4°. 228 SS. Bei Jungmann, Historie literatury české S. 226, Nr. 1732. 2. Beckovského Jana Kronika česká. V Praze 1700. fol. 3. Biblí česká. Ist die sogenannte Kralicer Bruderbibel in 6 Bänden 4°, zwischen 1579 und 1593 in Kralic und Eibenschitz auf Unkosten des Johann von Zerotin auf Námešt gedruckt. Der 3. Theil fehlt. Prachtvoll in Goldschnitt und rothes Leder gebunden. Stammt aus der Bibliothek des Friedrich Hoffmann von Grünbüchel. Sich Jungmann, S. 195, Nr. 1167. 4. Biblí (česká) svatá, v níž se všecka písma svatá starého i nového zákona zdržují 1596, ohne Inhaltsanzeige, 1140 Seiten 4°. Herausgegeben von der starší jednota bratrská (Jungmann 1. c. 193, Nr. 1167 a.). Vorzüglich erhalten.
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427 5. Confessio, oder Bekenntniss des Glaubens, die dem Kaiser Karl V. auf dem Reichstage zu Augsburg gehalten und überantwortet. Aus dem Latein und Deutsch in die croatische Sprache verdolmetscht und mit glagolitischen Buchstaben gedruckt. 4°. (Šafařík, südsl. Lit. I. p. 185, Nr. 75.) 6. Práva městská království Českého a markrabství Moravského. V Brně. František Ignác Synapis, 1601, fol. Bei Jungmann S. 182, Nr. 935. 7. Spuntování...proti Ferdinandovi. .. českému králi. V Praze. Netolický 1347. 4°. Bei Jungm. S. 153, Nr. 421. 8. Januszewski Jan, Statuta, prawa y konstytucye koronne La- cinskie y Polskie. Accedunt : Privilegia koronne. V Krakowie. 1600. fol. 9. Práva a zřízení zemská království českého od Krist. z Kol- dina 1583. V Praze. Jungm. S. 181, Nr. 912. 10. Šimona Lomnického Písně nové na evangelie sv. nedělní přes celý rok. V Praze 1580. 4°. Jungm. S. 133, Nr. 77. 11. Medicamentorum omnium taxa in Officinis Pragensibus. Böhmisch und deutsch. Prag 1658. 4°. 12. Snešení čtyr stavův Markr. Moravského. Olmütz 1679. 4°. und ein anderes Exemplar v Brně 1781. 4°. 13. Paprocký, Zrcadlo Markr. Moravského v Holomauci 1393. Dem beigebunden: Stambuch slezský. V Brně 1609. fol. 14. Paprockého Poslaupnost knížat a králů českých, oder Dya- dochus. V Praze 1602. 15. Duchovní výborné pravidla, t. j. spasitedlná naučení všem po spasení svých duší pečujícím. V Brně 1790. 8°. So bei Jungm. S. 512, Nr. 2218. Im Kataloge: Znaym 1763. 16. De regimine et iudiciis hominum Sententiae philosophicae. Pragae 1540. 4°. Lat. und böhm. 17. R. P. Remigii a S. Erasmo Scholarum Piarum, Cursus iuris canonici. Znoymae. Swoboda. 1735. 4. 18. Rosmital (Leopoldi Baronis de) Commentarius peregrina- tionis pietatis et religionis causa susceptae. E lingua bohemica in lin- guam lat. translatus. Olom. 1577. 8°. 19. Srovnání víry a učení bratří starších, kteří sebe sami zákona Krystova, a jiní je...Pikharty jmenují ctc. skrze Václava Sturma. V Litomyšli u „Ondřeje Graudence“ 1582. 4°. 428 Seiten. Vide Jungm. S. 204, Nr. 1307. Aus Proskau.
427 5. Confessio, oder Bekenntniss des Glaubens, die dem Kaiser Karl V. auf dem Reichstage zu Augsburg gehalten und überantwortet. Aus dem Latein und Deutsch in die croatische Sprache verdolmetscht und mit glagolitischen Buchstaben gedruckt. 4°. (Šafařík, südsl. Lit. I. p. 185, Nr. 75.) 6. Práva městská království Českého a markrabství Moravského. V Brně. František Ignác Synapis, 1601, fol. Bei Jungmann S. 182, Nr. 935. 7. Spuntování...proti Ferdinandovi. .. českému králi. V Praze. Netolický 1347. 4°. Bei Jungm. S. 153, Nr. 421. 8. Januszewski Jan, Statuta, prawa y konstytucye koronne La- cinskie y Polskie. Accedunt : Privilegia koronne. V Krakowie. 1600. fol. 9. Práva a zřízení zemská království českého od Krist. z Kol- dina 1583. V Praze. Jungm. S. 181, Nr. 912. 10. Šimona Lomnického Písně nové na evangelie sv. nedělní přes celý rok. V Praze 1580. 4°. Jungm. S. 133, Nr. 77. 11. Medicamentorum omnium taxa in Officinis Pragensibus. Böhmisch und deutsch. Prag 1658. 4°. 12. Snešení čtyr stavův Markr. Moravského. Olmütz 1679. 4°. und ein anderes Exemplar v Brně 1781. 4°. 13. Paprocký, Zrcadlo Markr. Moravského v Holomauci 1393. Dem beigebunden: Stambuch slezský. V Brně 1609. fol. 14. Paprockého Poslaupnost knížat a králů českých, oder Dya- dochus. V Praze 1602. 15. Duchovní výborné pravidla, t. j. spasitedlná naučení všem po spasení svých duší pečujícím. V Brně 1790. 8°. So bei Jungm. S. 512, Nr. 2218. Im Kataloge: Znaym 1763. 16. De regimine et iudiciis hominum Sententiae philosophicae. Pragae 1540. 4°. Lat. und böhm. 17. R. P. Remigii a S. Erasmo Scholarum Piarum, Cursus iuris canonici. Znoymae. Swoboda. 1735. 4. 18. Rosmital (Leopoldi Baronis de) Commentarius peregrina- tionis pietatis et religionis causa susceptae. E lingua bohemica in lin- guam lat. translatus. Olom. 1577. 8°. 19. Srovnání víry a učení bratří starších, kteří sebe sami zákona Krystova, a jiní je...Pikharty jmenují ctc. skrze Václava Sturma. V Litomyšli u „Ondřeje Graudence“ 1582. 4°. 428 Seiten. Vide Jungm. S. 204, Nr. 1307. Aus Proskau.
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428 20. Das neue Testament, kroatisch, mit glagolitischen Buchsta- ben von Primus Truber. Tübingen 1562. (Šafařík l. c. p. 168, Nr. 23.) 21. Das neue Testament in 12 Sprachen, darunter auch böh- misch. Nürnberg 1599. fol. 22. Nový zákon. V Praze 1551. 8°. Bei Jungm. S. 196 Nr. 1176. 23. Böhmische und mähr. Landesordnung von Franz Ferdinand de Serponte. Prag 1678. fol. 24. Das wunderthätige Marien-Bildniss am heil. Berge nächst Olmütz von einem Hradischer Prämonstratenser. Olmütz, bei Ignaz Rosenburg. 1711. 4°. 25. Saeculare sanctum Marianum in Sacro monte. Olomucii apud Hirnle. 1732. fol. Aus diesem Verzeichnisse ist zu ersehen, dass unsere slavische und einheimische Literatur aus der gegenwärtigen Bibliothek zu Nikolsburg gar keine Bereicherung zu erwarten hat. Selbst von Nikolsburger Drucken ist nur ein einziger vorhanden : "Camilli a Prae- sentatione B. M. V. Kleine Tagzeiten sammt einigen anderen Andachts- übungen zu dem heil. Josef von Calasanz, Stifter des Ordens der frommen Schulen. Nikolsburg, Neumann 1768. 8°". Benützt wurde die in Nikolsburg aufbewahrte Handschriften- sammlung im Grunde noch von Niemanden. Allerdings lebte der Vater der mährischen Topographie, Franz Josef Schwoy (gest. 1608), zu Nikolsburg; aber ihm boten die Manuscripte kein taugliches Material. Auch Mährens neuester Topograph, Gregor Wolný, welchem die Manuscripte im Allgemeinen bekannt waren, machte aus gleichem Grunde keinen Gebrauch davon. Die älteren Forscher, Dobner und Dobrovský, hinterliessen nichts über diese literarischen Schätze ; erst Mährens Archivar, Anton Boček (gestorben in Brünn 1847), gibt in seinem Forschungsberichte vom Jahre 1843 nach der ihm eigen- thümlichen Art die Skizze der wichtigeren Stücke, die er in den Handschriften vorfand, ohne jedoch in eine Beschreibung und Wür- digung derselben einzugehen. Christian d'Elvert hat aus diesem Be- richte wortgetreu die Nikolsburg betreffenden Data in der durch ihn veröffentlichten, von Ceroni ausgearbeiteten Geschichte der mähri- schen Bibliotheken und Archive im II. Hefte der von der hist. statist. Section in Brünn publicirten Schriften aufgenommen. Da Boček nicht für die Öffentlichkeit, sondern für den Landesausschuss schrieb, von dessen Geneigtheit Bocek's weitere Unterstützung abhing, so war
428 20. Das neue Testament, kroatisch, mit glagolitischen Buchsta- ben von Primus Truber. Tübingen 1562. (Šafařík l. c. p. 168, Nr. 23.) 21. Das neue Testament in 12 Sprachen, darunter auch böh- misch. Nürnberg 1599. fol. 22. Nový zákon. V Praze 1551. 8°. Bei Jungm. S. 196 Nr. 1176. 23. Böhmische und mähr. Landesordnung von Franz Ferdinand de Serponte. Prag 1678. fol. 24. Das wunderthätige Marien-Bildniss am heil. Berge nächst Olmütz von einem Hradischer Prämonstratenser. Olmütz, bei Ignaz Rosenburg. 1711. 4°. 25. Saeculare sanctum Marianum in Sacro monte. Olomucii apud Hirnle. 1732. fol. Aus diesem Verzeichnisse ist zu ersehen, dass unsere slavische und einheimische Literatur aus der gegenwärtigen Bibliothek zu Nikolsburg gar keine Bereicherung zu erwarten hat. Selbst von Nikolsburger Drucken ist nur ein einziger vorhanden : "Camilli a Prae- sentatione B. M. V. Kleine Tagzeiten sammt einigen anderen Andachts- übungen zu dem heil. Josef von Calasanz, Stifter des Ordens der frommen Schulen. Nikolsburg, Neumann 1768. 8°". Benützt wurde die in Nikolsburg aufbewahrte Handschriften- sammlung im Grunde noch von Niemanden. Allerdings lebte der Vater der mährischen Topographie, Franz Josef Schwoy (gest. 1608), zu Nikolsburg; aber ihm boten die Manuscripte kein taugliches Material. Auch Mährens neuester Topograph, Gregor Wolný, welchem die Manuscripte im Allgemeinen bekannt waren, machte aus gleichem Grunde keinen Gebrauch davon. Die älteren Forscher, Dobner und Dobrovský, hinterliessen nichts über diese literarischen Schätze ; erst Mährens Archivar, Anton Boček (gestorben in Brünn 1847), gibt in seinem Forschungsberichte vom Jahre 1843 nach der ihm eigen- thümlichen Art die Skizze der wichtigeren Stücke, die er in den Handschriften vorfand, ohne jedoch in eine Beschreibung und Wür- digung derselben einzugehen. Christian d'Elvert hat aus diesem Be- richte wortgetreu die Nikolsburg betreffenden Data in der durch ihn veröffentlichten, von Ceroni ausgearbeiteten Geschichte der mähri- schen Bibliotheken und Archive im II. Hefte der von der hist. statist. Section in Brünn publicirten Schriften aufgenommen. Da Boček nicht für die Öffentlichkeit, sondern für den Landesausschuss schrieb, von dessen Geneigtheit Bocek's weitere Unterstützung abhing, so war
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429 er nur zu oft genöthigt, die Farben etwas grell aufzutragen, um sein Bild besser in die Augen stellen zu können. Wir mussten, so unlieb uns solche Eröffnungen auch sind, dies bemerken, um einen Ver- gleich mit jenen Angaben anshalten zu können. Ruhiger gehalten ist die Beschreibung einiger Manuscripte in dem Brünner Wochenblatte vom Jahre 1826 Nr. 84 und 85. Wir vermuthen, dass diese Beschrei- bung von dem damaligen fürstl. Dietrichstein’schen Archivare Carl Wenzelides (gest. 1852) herrührt. Sehr zu bedauern ist, dass Pro- fessor Josef Georg Meinert, gestorben zu Partschendorf in Mähren 1844, nicht eine Beschreibung der Nikolsburger Manuscripte vor- nahm; dass er hiezu Gelegenheit hatte, zeigt die Beschreibung einiger deutschen Handschriften, von denen er in der Wiener litera- rischen Zeitung Kunde brachte. Versuchen wir eine Ubersicht der Handschriften zu geben, und zwar zuerst nach Sprachen : A. Orientalische Sprachen: a) In chinesischer Sprache Nr. II. 247. b) In hebräischer Sprache sind die Codices: I. 31, 123, 126, 134, 146 und 219. Darunter: I. 31 und 123 medicinischen Inhaltes. Nr. 146 eine Erklärung des Talmud. Nr. 134, 219 hebräi- sche Gebete mit deutscher und italienischer Übersetzung. c) In syrischer Sprache Nr. I. 129. d) In arabischer und türkischer Sprache Nr. I. 150 memb. Kusjar, Grundsätze der Astronomie. Nr. I. 158 memb. Gebetbuch. Nr. II. 238 Lumina amantium et varietates temporum. Nr. II. 244 Hortus felicium. Nr. II. 245 Alkoran türkisch. Nr. II. 236 und 237 Lexicon arabico-turcicum. B. Occidentalische Sprachen: a) Altgriechisch. Nr. I. 24, 25, 40, 120, 121, 124, 131, 132, 133, 136, 138, 139, 140, 141, 142, 131, 167 und 171, dann II. 221 und 241. Darunter: I. 24 Nicephori Balammydis Epi- tome in logicam et physicam. I. 25. Cabasilae Nicolai, archiep. Thessalonicen., de vita in Christo. chart. 8°. saecul. XIV. I. 40. Georgii Nikephori Historia Byzantina, chart. 8°. I. 120. Die vier Evangelien. Memb. fol. de anno 1108 mit 4 interessanten Miniaturen, die vier Evangelisten vorstellend. Der Einband zwar später , aber original griechisch. Eine andere Bibel aus
429 er nur zu oft genöthigt, die Farben etwas grell aufzutragen, um sein Bild besser in die Augen stellen zu können. Wir mussten, so unlieb uns solche Eröffnungen auch sind, dies bemerken, um einen Ver- gleich mit jenen Angaben anshalten zu können. Ruhiger gehalten ist die Beschreibung einiger Manuscripte in dem Brünner Wochenblatte vom Jahre 1826 Nr. 84 und 85. Wir vermuthen, dass diese Beschrei- bung von dem damaligen fürstl. Dietrichstein’schen Archivare Carl Wenzelides (gest. 1852) herrührt. Sehr zu bedauern ist, dass Pro- fessor Josef Georg Meinert, gestorben zu Partschendorf in Mähren 1844, nicht eine Beschreibung der Nikolsburger Manuscripte vor- nahm; dass er hiezu Gelegenheit hatte, zeigt die Beschreibung einiger deutschen Handschriften, von denen er in der Wiener litera- rischen Zeitung Kunde brachte. Versuchen wir eine Ubersicht der Handschriften zu geben, und zwar zuerst nach Sprachen : A. Orientalische Sprachen: a) In chinesischer Sprache Nr. II. 247. b) In hebräischer Sprache sind die Codices: I. 31, 123, 126, 134, 146 und 219. Darunter: I. 31 und 123 medicinischen Inhaltes. Nr. 146 eine Erklärung des Talmud. Nr. 134, 219 hebräi- sche Gebete mit deutscher und italienischer Übersetzung. c) In syrischer Sprache Nr. I. 129. d) In arabischer und türkischer Sprache Nr. I. 150 memb. Kusjar, Grundsätze der Astronomie. Nr. I. 158 memb. Gebetbuch. Nr. II. 238 Lumina amantium et varietates temporum. Nr. II. 244 Hortus felicium. Nr. II. 245 Alkoran türkisch. Nr. II. 236 und 237 Lexicon arabico-turcicum. B. Occidentalische Sprachen: a) Altgriechisch. Nr. I. 24, 25, 40, 120, 121, 124, 131, 132, 133, 136, 138, 139, 140, 141, 142, 131, 167 und 171, dann II. 221 und 241. Darunter: I. 24 Nicephori Balammydis Epi- tome in logicam et physicam. I. 25. Cabasilae Nicolai, archiep. Thessalonicen., de vita in Christo. chart. 8°. saecul. XIV. I. 40. Georgii Nikephori Historia Byzantina, chart. 8°. I. 120. Die vier Evangelien. Memb. fol. de anno 1108 mit 4 interessanten Miniaturen, die vier Evangelisten vorstellend. Der Einband zwar später , aber original griechisch. Eine andere Bibel aus
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430 derselben Zeit mit der Bemerkung, dass sie aus dem Hebräischen ins Griechische übertragen wurde, enthält der Codex II. 221. I. 121. Bischof Theodoret's Auslegung des Wortes Asma. Eine andere Auslegung dieses Wortes von einem andern Verfasser ent- hält der Cod. I. 151. I. 124. Sammlung der verschiedenen Erklärungen über das Evangelium Sti. Iohannis. I. 131. Bischof Theodoret über die zweifelhaften Stellen des Octateuchos. I. 132. Scheint eine byzantinische Handschrift zu sein. Memb. I. 133. Cod. saecul. XV. enthält : a) eine Abhandlung über Stra- bo’s Beschreibung der Erde. b) Kleinere Gedichte über die Erzväter und römische Kaiser. c) Das zweite Buch des Diodorus Siculus. d) Über das Hof- und Kirchenceremoniell. e) Abhandlung über die Kunst, lang und glücklich zu regieren. ƒ) Ein grosses historisches Gedicht von der Schöpfung bis Theodor Lascaris, und g) Eroberung von Byzanz. I. 136. Magarius, Ius divinum canonicum ecclesiae graecae schismaticae. Cod. memb. saecul. XIV (?). Sehr zu beachten. Auf einem prachtvollen Seidenpapier kalligraphisch von Einer Hand geschrieben. Der griechische Original-Einband mag aus dem XVI. Jahrhundert stammen. I. 138. Geometria. chart. 4°. I. 139. Nikomachi Arithmetica. chart. 4°. I. 140. S. Hieronymus super historia Regum. chart. 4°. I. 141 und 142. Abhandlungen über die Evangelien und Psalmen von Euthymius Zigabenus. fol. I. 167. Reden Gregor's d. G. von Nazianz. fol. chart. de anno 1528. I. 171. Joh. Presbyter von Laodikäa, Bücher von den Wahlen. fol. II. 241. Opera astronomica. b) Böhmisch. Reiner Text: I. 46, 53, 59, 119, 173, 174, 175, 176, 213, II. 89 und 159, untermischt mit Latein: I. 48, 65, 70 ; lateinisch, untermischt mit böhmischen Worten: I. 82, 91, II. 24 und 53. Diese Nummern werden weiter unten umständlich beschrieben. c) Französisch. I. 195, ein prachtvoller Codex, dessen Be- schreibung unten folgen wird, und II. 101 „Petit traité de Noblesse“ aus dem Spanischen ins Französische übertragen durch Hugues
430 derselben Zeit mit der Bemerkung, dass sie aus dem Hebräischen ins Griechische übertragen wurde, enthält der Codex II. 221. I. 121. Bischof Theodoret's Auslegung des Wortes Asma. Eine andere Auslegung dieses Wortes von einem andern Verfasser ent- hält der Cod. I. 151. I. 124. Sammlung der verschiedenen Erklärungen über das Evangelium Sti. Iohannis. I. 131. Bischof Theodoret über die zweifelhaften Stellen des Octateuchos. I. 132. Scheint eine byzantinische Handschrift zu sein. Memb. I. 133. Cod. saecul. XV. enthält : a) eine Abhandlung über Stra- bo’s Beschreibung der Erde. b) Kleinere Gedichte über die Erzväter und römische Kaiser. c) Das zweite Buch des Diodorus Siculus. d) Über das Hof- und Kirchenceremoniell. e) Abhandlung über die Kunst, lang und glücklich zu regieren. ƒ) Ein grosses historisches Gedicht von der Schöpfung bis Theodor Lascaris, und g) Eroberung von Byzanz. I. 136. Magarius, Ius divinum canonicum ecclesiae graecae schismaticae. Cod. memb. saecul. XIV (?). Sehr zu beachten. Auf einem prachtvollen Seidenpapier kalligraphisch von Einer Hand geschrieben. Der griechische Original-Einband mag aus dem XVI. Jahrhundert stammen. I. 138. Geometria. chart. 4°. I. 139. Nikomachi Arithmetica. chart. 4°. I. 140. S. Hieronymus super historia Regum. chart. 4°. I. 141 und 142. Abhandlungen über die Evangelien und Psalmen von Euthymius Zigabenus. fol. I. 167. Reden Gregor's d. G. von Nazianz. fol. chart. de anno 1528. I. 171. Joh. Presbyter von Laodikäa, Bücher von den Wahlen. fol. II. 241. Opera astronomica. b) Böhmisch. Reiner Text: I. 46, 53, 59, 119, 173, 174, 175, 176, 213, II. 89 und 159, untermischt mit Latein: I. 48, 65, 70 ; lateinisch, untermischt mit böhmischen Worten: I. 82, 91, II. 24 und 53. Diese Nummern werden weiter unten umständlich beschrieben. c) Französisch. I. 195, ein prachtvoller Codex, dessen Be- schreibung unten folgen wird, und II. 101 „Petit traité de Noblesse“ aus dem Spanischen ins Französische übertragen durch Hugues
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431 de Salve. Saecul. XVI. Eigenthum des Grafen Adalbert von Lamberg, Bischofs von Würzburg. d) Spanisch. I. 154. Varios discursos de la naturaleza hu- mana. Vom Verfasser Joachim de Vincis dem Fürsten Maximilian von Dietrichstein im Jahre 1596 gewidmet. 8°. Mit schlechten Feder— zeichnungen. c) Italienisch. I. 45. „Iusti de Comitibus Romani, poetae clarissimi, libellus intitulatus: la bella Mano“. Unter diesem Titel erscheint die Abschrift eines italienischen Gedichtes, welches im Jahre 1474 in Venedig gedruckt worden ist; da es aber durch Feh- ler und Irrthümer so verunstaltet ist, dass seine Schönheit ganz ver- loren geht, gibt diese Abschrift, 1578 zu Modena vollendet, den reinen Text. Der Schreiber scheint Ludovico di Castelvetro zu sein. Chart. 4°. Von Giacomo di Castelvetro ist eine herrliche Sammlung diplomatischer Actenstücke vorhanden unter den Nummern II. 59, 69, 72 (zwei Briefe des Tyho Brahe), 73 (griechisches Schisma), 74 (Conclave Paul’s IV.), 75 (Florenz, Genua), 76 (England), 77 (fehlt), 78 (Frankreich , zwei Relationen über die Pariser Bluthoch- zeit), 79 (Venedig, Griechenland), 116 (Neapel und Venedig). Diese reiche und wichtige Sammlung wurde 1595 in Kopenhagen angelegt, und stellt sich den venetianischen Relationen ebenbürtig zur Seite. Andere italienische Manuscripte sind : II. 45. Parere di Ludovico di Castelvetro sopra un Sonetto di Pietro Bembo 1578 und noch andere Recensionen. II. 32. Istoria recitata a Petrarcha. Saecul. XV. chart. 4°. II. 142. Istruzione di Ferdinando Maria, duca di Baviera, Elet- tore etc., per il Marchese di Bouo, Maggiordomo del nostro figlio, come dovera portarsi in detta carica ad una educazione del mede- simo, che sia degna di Principe. Chart. fol. Gleichzeitig. f) Deutsch. In deutscher Sprache sind folgende Manuscripte (die mit einem Sternchen versehenen sind umständlich beschrieben): Nr. 1. 13, 14, 18, 30, 38*, 39, 42, 74*, 76*, 80*, 98*, 110“, 127*, 162*, 163*, 164*; II. 26, 46, 47*, 67*, 82, 84, 83, 106*, 111*, 128*, 130*, 1322, 136*, 141, 147*, 164, 165, 167, 174, 180*, 183*, 188, 216 und 231. Darunter sind I. 13, 14 und 18 Ge- betbücher, chart. saec. XV. und zwar: I. 13 mit Endreimen, I. 14 das Leben des Jüngers der ewigen Weisheit, genannt Heinricus de Suyl, Prediger-Ordens, in 41 Cap. Nr. I. 30 ist ein Cato in deut-
431 de Salve. Saecul. XVI. Eigenthum des Grafen Adalbert von Lamberg, Bischofs von Würzburg. d) Spanisch. I. 154. Varios discursos de la naturaleza hu- mana. Vom Verfasser Joachim de Vincis dem Fürsten Maximilian von Dietrichstein im Jahre 1596 gewidmet. 8°. Mit schlechten Feder— zeichnungen. c) Italienisch. I. 45. „Iusti de Comitibus Romani, poetae clarissimi, libellus intitulatus: la bella Mano“. Unter diesem Titel erscheint die Abschrift eines italienischen Gedichtes, welches im Jahre 1474 in Venedig gedruckt worden ist; da es aber durch Feh- ler und Irrthümer so verunstaltet ist, dass seine Schönheit ganz ver- loren geht, gibt diese Abschrift, 1578 zu Modena vollendet, den reinen Text. Der Schreiber scheint Ludovico di Castelvetro zu sein. Chart. 4°. Von Giacomo di Castelvetro ist eine herrliche Sammlung diplomatischer Actenstücke vorhanden unter den Nummern II. 59, 69, 72 (zwei Briefe des Tyho Brahe), 73 (griechisches Schisma), 74 (Conclave Paul’s IV.), 75 (Florenz, Genua), 76 (England), 77 (fehlt), 78 (Frankreich , zwei Relationen über die Pariser Bluthoch- zeit), 79 (Venedig, Griechenland), 116 (Neapel und Venedig). Diese reiche und wichtige Sammlung wurde 1595 in Kopenhagen angelegt, und stellt sich den venetianischen Relationen ebenbürtig zur Seite. Andere italienische Manuscripte sind : II. 45. Parere di Ludovico di Castelvetro sopra un Sonetto di Pietro Bembo 1578 und noch andere Recensionen. II. 32. Istoria recitata a Petrarcha. Saecul. XV. chart. 4°. II. 142. Istruzione di Ferdinando Maria, duca di Baviera, Elet- tore etc., per il Marchese di Bouo, Maggiordomo del nostro figlio, come dovera portarsi in detta carica ad una educazione del mede- simo, che sia degna di Principe. Chart. fol. Gleichzeitig. f) Deutsch. In deutscher Sprache sind folgende Manuscripte (die mit einem Sternchen versehenen sind umständlich beschrieben): Nr. 1. 13, 14, 18, 30, 38*, 39, 42, 74*, 76*, 80*, 98*, 110“, 127*, 162*, 163*, 164*; II. 26, 46, 47*, 67*, 82, 84, 83, 106*, 111*, 128*, 130*, 1322, 136*, 141, 147*, 164, 165, 167, 174, 180*, 183*, 188, 216 und 231. Darunter sind I. 13, 14 und 18 Ge- betbücher, chart. saec. XV. und zwar: I. 13 mit Endreimen, I. 14 das Leben des Jüngers der ewigen Weisheit, genannt Heinricus de Suyl, Prediger-Ordens, in 41 Cap. Nr. I. 30 ist ein Cato in deut-
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432 schen Reimen, saec. XV. Nr. I. 39 ebenfalls ein Gebetbuch. membr. saec. XV. Nr. I. 42 das beste und vollständigste astronomisch-astro- logische Werk des XIV. und XV. Saec. auf Pergament. 4°. Nr. I. 75 S. Mariens und Jesu Leben und Lehre, geschrieben 1468 zu Alten- burg von Andreas Pock aus Strassburg. — Nr. II. 26 Fälle aus der Rechtspraxis saec. XVI. Nr. II. 46 medicinisch, vom Jahre 1548. Nr. II. 82 eigentlich ein lateinischer Heinricus de Hassia super expo- sitione Missae in nativitate Domini. Voran geht ein Wörterbuch mit deutscher Erklärung saec. XV. Nr. II. 84 Alchemistisches Formel- buch saec. XVI. Nr. II. 85 Receptbuch von 1590. Nr. II. 141 Summa Iohannis von 1451. Nr. II. 164 Liederbuch mit Musiknoten saec. XVII. Nr. II. 165 Crescentius , von der Landwirthschaft. Nr. II. 167 Process zwischen dem Erzbisthum Salzburg und der Stadt St. Veit in Kärnten wegen Altenhoven. 1342. Nr. II. 174 Verfech- tung der Rechte Kaiser Karl's V. gegen Franz I. von Frankreich in Form eines Dialogs zwischen Mercur und Charon. Dabei ein Schrei- ben Karl's V. an den französischen Gesandten, aus welchem die kai- serliche Herausforderung zum Zweikampfe ersichtlich ist. Nr. II. 188 Ruprecht von Freising, Rechtsbuch aus dem Jahre 1328, geschrie- ben 1459. Nr. II. 216 das neue Testament, saec. XV. chart. Nr. II. 231 Kurze Chronik der Kaiser und Päpste u. a. vom Jahre 1466. Deutsche Rechtsbücher, als: der Schwabenspiegel, das sächsische Recht, österreichische Freiheiten etc. sind Nr. II. 18. Handfesten und Freiheiten von Kärnten, Jahr 1530, 100", 102*) 126", 132°, 158. Sächsisches Land� und Lehenrecht von 1460, 177*, 188. Ruprecht von Freising (siehe oben) 204, 219* und 234 (Richtsteig und das Weichbildrecht vom Jahre 1461), doch sämmt- lich auf Papier, und keines über das XV. Jahrhundert hinaus. Deutsche Wappenbücher: Nr. I. 165", 180", 188" und 210". g) Lateinisch. Die lateinischen Mss. bilden die Mehrzahl. Hervorragend an Zahl, aber nicht an Werth sind die Sermones, Homi- lien und Postillen, weit über 50 Nummern, darunter I. 41 Homilien in membr. saec. XIII. und XIV. Nr. I. 106 Postilla Conradi Pragen de anno 1371. chart. fol. Dann kommt das alte und neue Testament, ebenfalls über 50 Nummern, darunter I. 170 Biblia V. et N. Test. fol. chart. in Caslau 1474 geschrieben, gehörte 1387 Georgio Mon- tano, rectori Březnicensi; I. 172 mit schönen Miniaturen, saec. XIV.
432 schen Reimen, saec. XV. Nr. I. 39 ebenfalls ein Gebetbuch. membr. saec. XV. Nr. I. 42 das beste und vollständigste astronomisch-astro- logische Werk des XIV. und XV. Saec. auf Pergament. 4°. Nr. I. 75 S. Mariens und Jesu Leben und Lehre, geschrieben 1468 zu Alten- burg von Andreas Pock aus Strassburg. — Nr. II. 26 Fälle aus der Rechtspraxis saec. XVI. Nr. II. 46 medicinisch, vom Jahre 1548. Nr. II. 82 eigentlich ein lateinischer Heinricus de Hassia super expo- sitione Missae in nativitate Domini. Voran geht ein Wörterbuch mit deutscher Erklärung saec. XV. Nr. II. 84 Alchemistisches Formel- buch saec. XVI. Nr. II. 85 Receptbuch von 1590. Nr. II. 141 Summa Iohannis von 1451. Nr. II. 164 Liederbuch mit Musiknoten saec. XVII. Nr. II. 165 Crescentius , von der Landwirthschaft. Nr. II. 167 Process zwischen dem Erzbisthum Salzburg und der Stadt St. Veit in Kärnten wegen Altenhoven. 1342. Nr. II. 174 Verfech- tung der Rechte Kaiser Karl's V. gegen Franz I. von Frankreich in Form eines Dialogs zwischen Mercur und Charon. Dabei ein Schrei- ben Karl's V. an den französischen Gesandten, aus welchem die kai- serliche Herausforderung zum Zweikampfe ersichtlich ist. Nr. II. 188 Ruprecht von Freising, Rechtsbuch aus dem Jahre 1328, geschrie- ben 1459. Nr. II. 216 das neue Testament, saec. XV. chart. Nr. II. 231 Kurze Chronik der Kaiser und Päpste u. a. vom Jahre 1466. Deutsche Rechtsbücher, als: der Schwabenspiegel, das sächsische Recht, österreichische Freiheiten etc. sind Nr. II. 18. Handfesten und Freiheiten von Kärnten, Jahr 1530, 100", 102*) 126", 132°, 158. Sächsisches Land� und Lehenrecht von 1460, 177*, 188. Ruprecht von Freising (siehe oben) 204, 219* und 234 (Richtsteig und das Weichbildrecht vom Jahre 1461), doch sämmt- lich auf Papier, und keines über das XV. Jahrhundert hinaus. Deutsche Wappenbücher: Nr. I. 165", 180", 188" und 210". g) Lateinisch. Die lateinischen Mss. bilden die Mehrzahl. Hervorragend an Zahl, aber nicht an Werth sind die Sermones, Homi- lien und Postillen, weit über 50 Nummern, darunter I. 41 Homilien in membr. saec. XIII. und XIV. Nr. I. 106 Postilla Conradi Pragen de anno 1371. chart. fol. Dann kommt das alte und neue Testament, ebenfalls über 50 Nummern, darunter I. 170 Biblia V. et N. Test. fol. chart. in Caslau 1474 geschrieben, gehörte 1387 Georgio Mon- tano, rectori Březnicensi; I. 172 mit schönen Miniaturen, saec. XIV.
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433 Classiker an 16, Mediein 13, darunter I. 37 "Liber de regimine et conservatione sanitatis“, eine vorzügliche Quelle zur Geschichte der Medicin und Diätetik im XV. Jahrhunderte; dann Nr. I. 134 „Via- ticus a Constantino, Cod. membr. saec. XIII. 8°., vorzüglich erhalten. Theologische Tractate an 34, darunter I. 177 saec. XVI. im pro- testantischen Geiste mit 4 schönen, satyrischen Federzeichnungen; Askese an 12, Patres, S. Bernardus I. 161, memb. saec. XIV. und S. Augustin I. 187 saec. XV. Alte Missale I. 166 saec. XVI und doch noch mit vielen Sequenzen, 191, 192, 193 und 203. Antiphonale. I. 2, 26, 35, 51, 130*, 160 und 183. Agenda ecclesiae Olomucen. vel Pragen. saec. XV. chart. 4°. Die Communio des Kranken ist hier "sub utraque“ angesetzt. Benedictiones für das sonntägliche Weihen des Wassers etc. Philosophica an 22 Nummern, darunter in mehreren die Studierhefte des Freiherrn Friedrich von Hoffmann. Nr. II. 61 die Briefe, die er als Student an seine Familie schrieb. Chroniken. Nr. I. 29 De aetatibus mundi bis Kaiser Justi- nian. Membr. saec. XIV. Nr. I. 194*. Papstchronik. Memb. saec. XIV. Nr. I. 195*. Histoire des Français. Memb. saec. XIV. Nr. I. 121. Schulhefte in französicher Sprache über alte Ge- schichte. Saec. XVIII. Nr. II. 17. Geschichte Kaiser Maximilian's I. gegen die Vene- tianer. Dabei Hochzeitsfeier Sigmund’s von Dietrichstein. Saec. XVI. Nr. II. 18. Freiheiten und Chronik von Kärnten. Saec. XVI. Nr. II. 32. Historia Alexandri M. et Iohannis Presbyteri, regis Abyssiniae. Saec. XVI. Nr. II. 62. Cronica Sichardi episcopi Cremonensis, super V. et N. Testamentum, de anno 1395. 4°. Nr. II. 66". Chronica Romana. Saec. XV. 4°. Nr. II. 68*. Vitae Imperatorum. Saec. XVI. 4°. Nr. II. 95*. Chronik von Österreich. Saec. XV. fol. Nr. II. 122°. Aeneas Sylvius. Saec. XV. gr. 8°. Nr. II. 124. Geschichte der Päpste und Kaiser bis 1557. Ge- schrieben von einem Protestanten 1368. fol. Nr. II. 134°. Religionspacification Steiermarks zwischen 1572 und 1578. fol. Gleichzeitig. Nr. II. 137". Deutsche Chronik bis 1391. Saec. XV. fol. Nr. II. 138". Thurocz, ungarische Chronik. Saec. XV. fol.
433 Classiker an 16, Mediein 13, darunter I. 37 "Liber de regimine et conservatione sanitatis“, eine vorzügliche Quelle zur Geschichte der Medicin und Diätetik im XV. Jahrhunderte; dann Nr. I. 134 „Via- ticus a Constantino, Cod. membr. saec. XIII. 8°., vorzüglich erhalten. Theologische Tractate an 34, darunter I. 177 saec. XVI. im pro- testantischen Geiste mit 4 schönen, satyrischen Federzeichnungen; Askese an 12, Patres, S. Bernardus I. 161, memb. saec. XIV. und S. Augustin I. 187 saec. XV. Alte Missale I. 166 saec. XVI und doch noch mit vielen Sequenzen, 191, 192, 193 und 203. Antiphonale. I. 2, 26, 35, 51, 130*, 160 und 183. Agenda ecclesiae Olomucen. vel Pragen. saec. XV. chart. 4°. Die Communio des Kranken ist hier "sub utraque“ angesetzt. Benedictiones für das sonntägliche Weihen des Wassers etc. Philosophica an 22 Nummern, darunter in mehreren die Studierhefte des Freiherrn Friedrich von Hoffmann. Nr. II. 61 die Briefe, die er als Student an seine Familie schrieb. Chroniken. Nr. I. 29 De aetatibus mundi bis Kaiser Justi- nian. Membr. saec. XIV. Nr. I. 194*. Papstchronik. Memb. saec. XIV. Nr. I. 195*. Histoire des Français. Memb. saec. XIV. Nr. I. 121. Schulhefte in französicher Sprache über alte Ge- schichte. Saec. XVIII. Nr. II. 17. Geschichte Kaiser Maximilian's I. gegen die Vene- tianer. Dabei Hochzeitsfeier Sigmund’s von Dietrichstein. Saec. XVI. Nr. II. 18. Freiheiten und Chronik von Kärnten. Saec. XVI. Nr. II. 32. Historia Alexandri M. et Iohannis Presbyteri, regis Abyssiniae. Saec. XVI. Nr. II. 62. Cronica Sichardi episcopi Cremonensis, super V. et N. Testamentum, de anno 1395. 4°. Nr. II. 66". Chronica Romana. Saec. XV. 4°. Nr. II. 68*. Vitae Imperatorum. Saec. XVI. 4°. Nr. II. 95*. Chronik von Österreich. Saec. XV. fol. Nr. II. 122°. Aeneas Sylvius. Saec. XV. gr. 8°. Nr. II. 124. Geschichte der Päpste und Kaiser bis 1557. Ge- schrieben von einem Protestanten 1368. fol. Nr. II. 134°. Religionspacification Steiermarks zwischen 1572 und 1578. fol. Gleichzeitig. Nr. II. 137". Deutsche Chronik bis 1391. Saec. XV. fol. Nr. II. 138". Thurocz, ungarische Chronik. Saec. XV. fol.
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434 Nr. II. 171*. Historia von Breslau bis 1476. Saec. XVII. ſol. Nr. II. 172*. Chronik der Stadt Augsburg bis 1563. fol. Nr. II. 175*. Cronica Caroli IV. et Otakari II. Saec. XV. fol. Nr. II. 218*. Chronik der Stadt Augsburg bis 1548. fol. Nr. II. 228. Christophori Manlii Commentaria rerum Lusati- carum bis zum Anfange des XVI. Jahrhunderts. fol. Nr. II. 231. Geschichte der Kaiser und Päpste vom Jahre 1466. fol. Nr. II. 239. Historia Ottomanica incerti autoris. 4°. Den Hauptwerth dieser Handschriften-Sammlung geben jedoch die böhmischen Bibel-Codices, die Statuten der Prager und Olmützer Kirche, die Schriften des Reformators Johannes Hus und seiner Zeit, und manche Chroniken, wesshalb auch von diesen allen umständlich die Rede sein wird. Zur leichteren Ubersicht theilen wir die beschriebenen Hand- schriften wieder nach der Sprache : A. In böhmische , und hier wieder : a) Bibeln, b) theologische Tractate, und c) Profan-Literatur. B. Lateinische Handschriften, und hier: a) Synodalia, b) Theo- logica und c) Profana, und C. Deutsche Handschriften.
434 Nr. II. 171*. Historia von Breslau bis 1476. Saec. XVII. ſol. Nr. II. 172*. Chronik der Stadt Augsburg bis 1563. fol. Nr. II. 175*. Cronica Caroli IV. et Otakari II. Saec. XV. fol. Nr. II. 218*. Chronik der Stadt Augsburg bis 1548. fol. Nr. II. 228. Christophori Manlii Commentaria rerum Lusati- carum bis zum Anfange des XVI. Jahrhunderts. fol. Nr. II. 231. Geschichte der Kaiser und Päpste vom Jahre 1466. fol. Nr. II. 239. Historia Ottomanica incerti autoris. 4°. Den Hauptwerth dieser Handschriften-Sammlung geben jedoch die böhmischen Bibel-Codices, die Statuten der Prager und Olmützer Kirche, die Schriften des Reformators Johannes Hus und seiner Zeit, und manche Chroniken, wesshalb auch von diesen allen umständlich die Rede sein wird. Zur leichteren Ubersicht theilen wir die beschriebenen Hand- schriften wieder nach der Sprache : A. In böhmische , und hier wieder : a) Bibeln, b) theologische Tractate, und c) Profan-Literatur. B. Lateinische Handschriften, und hier: a) Synodalia, b) Theo- logica und c) Profana, und C. Deutsche Handschriften.
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435 A. Böhmische Handschriften. a. Bibel -Texte. 1. Cod. Ms. membr. fol. saecul. XIV. exeunt. Folia 568. Titel: Vetus et novum Testamentum in lingua bohemica. Sig. I. Nr. 173 1). Auf einem ausgesuchten, feinen, reinen und nur am oberen Theile vergilbten Pergamente ist dieser Codex, die ganze heilige Schrift alten und neuen Testamentes enthaltend, von einer und der- selben festen und sehr geübten Hand, die der Schrift nach unstreitig der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts angehört, geschrieben. Das Pergament ist in Lagen zu fünf Bogen, oder zu 10 Blättern gelegt. Die Seite, in zwei Columnen durch ein Spatium von 1 Zoll österr. getrennt, zählt in den ersten Lagen 49, in den mittleren 50, und im neuen Testamente fast durchgängig 51 mit schwarzer Farbe gezo- gene reine Linien, zwischen denen die etwas fett gehaltenen Buch- staben so stehen, dass sie beinahe den ganzen Raum zwischen den Linien einnehmen. Die Anfangsbuchstaben sind abwechselnd blau und roth, und nur die Initialen der einzelnen Bücher mit rother und grüner Farbe und mit Gold verziert. Auch Blumenarabesken, die je- doch mehr schablonenartig aussehen, zieren dieselben. Im Texte sind die grossen Buchstaben, aber nur bis in das dritte Buch der Könige, gelb und hie und da auch roth angestrichen. Am obern Margo von zwei Finger Breite — sonst unten drei Finger und fünf Finger breit — ist mit Mennig zwischen zwei schwarzen Linien stets das Buch be- zeichnet, dessen Context unten steht. Ebenso roth bezeichnet sind die Capitel. Von Unterscheidungszeichen kommt nur der Strich vor, für die Erweichung wird ein Punkt gebraucht; das i und das y haben sehr selten einen Punkt, noch seltener einen Strich; die Prä- 1) Signatur I. bezeichnet den Kasten, und in dem Kasten I. hat die Handschrift die fortlaufende Nr. 173.
435 A. Böhmische Handschriften. a. Bibel -Texte. 1. Cod. Ms. membr. fol. saecul. XIV. exeunt. Folia 568. Titel: Vetus et novum Testamentum in lingua bohemica. Sig. I. Nr. 173 1). Auf einem ausgesuchten, feinen, reinen und nur am oberen Theile vergilbten Pergamente ist dieser Codex, die ganze heilige Schrift alten und neuen Testamentes enthaltend, von einer und der- selben festen und sehr geübten Hand, die der Schrift nach unstreitig der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts angehört, geschrieben. Das Pergament ist in Lagen zu fünf Bogen, oder zu 10 Blättern gelegt. Die Seite, in zwei Columnen durch ein Spatium von 1 Zoll österr. getrennt, zählt in den ersten Lagen 49, in den mittleren 50, und im neuen Testamente fast durchgängig 51 mit schwarzer Farbe gezo- gene reine Linien, zwischen denen die etwas fett gehaltenen Buch- staben so stehen, dass sie beinahe den ganzen Raum zwischen den Linien einnehmen. Die Anfangsbuchstaben sind abwechselnd blau und roth, und nur die Initialen der einzelnen Bücher mit rother und grüner Farbe und mit Gold verziert. Auch Blumenarabesken, die je- doch mehr schablonenartig aussehen, zieren dieselben. Im Texte sind die grossen Buchstaben, aber nur bis in das dritte Buch der Könige, gelb und hie und da auch roth angestrichen. Am obern Margo von zwei Finger Breite — sonst unten drei Finger und fünf Finger breit — ist mit Mennig zwischen zwei schwarzen Linien stets das Buch be- zeichnet, dessen Context unten steht. Ebenso roth bezeichnet sind die Capitel. Von Unterscheidungszeichen kommt nur der Strich vor, für die Erweichung wird ein Punkt gebraucht; das i und das y haben sehr selten einen Punkt, noch seltener einen Strich; die Prä- 1) Signatur I. bezeichnet den Kasten, und in dem Kasten I. hat die Handschrift die fortlaufende Nr. 173.
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436 position ist in der Regel mit ihrem Substantiv verbunden. Abkürzun- gen kommen sehr selten vor, gewöhnlich sind pri, pro, gest und die Endsilben eho und mu abgekürzt. Das s ist nur am Ende der Worte kurz, sonst durchgängig lang. Was den Inhalt anbelangt, so folgen hier die einzelnen Bücher in der Ordnung der Vulgata, doch mit folgender Abweichung: 1. Das zweite Buch Esdrae heisst hier : „Knihy Neemiašowi“ 2. Das dritte Buch Esdrae heisst hier: „Druhe Knihy Esdra- šowy“ 3. Das vierte Buch Esdrae ist als apokryph hier nicht enthalten. 4. Nach dem Buche Job kommt das Psalterium Davidis. 5. Das Cap. V. Baruch beginnt hier mit dem letzten Satze des Cap. IV. der Vulgata, und das Cap. VI. hat eine eigene, von der Vul- gata verschiedene Aufschrift: „Poczina sie wyloženie listu toho, geyžto gest poslał geremias prorok zawedenym wieznom do babilona od krale babilonskeho, aby zwiestowal gim to, což gemu prikazano od boha“. 6. Die zwei libri Machabaeorum folgen erst nach den Propheten und schliessen das alte Testament ab. Im neuen Testamente weicht die Handschrift von der Vulgata in Folgendem ab : 1. Nach dem Briefe an die Colossenser steht der apokryphe Brief an die Laodikäer : „Episstola k laodicenskym“. Da unser Codex wenigstens 20 Jahre vor 1435 geschrieben wurde, so muss Jung- mann's Ansicht, dass der Brief an die Laodikäer erst in der Tabo- riten-Bibel von 1433 (Nr. 516. Literatura česká, pag. 91 u. 95) vor- komme, wohl modificirt werden. 2. Nach dem Briefe an die Hebräer sind die „acta Apostolorum“ zu lesen, worauf „Kanonika sv. Jakuba" folgt. 3. Der Brief des Juda ist in zwei Capitel getheilt, statt wie in der Vulgata in ein Capitel, worauf die Apokalypsis das neue Testa- ment beschliesst. Es frägt sich, zu welcher Recension der Text dieser in allen ihren Theilen vollständig erhaltenen Bibel gehört? Seit Josef Jireček im Časopis česk. Mus. 1864 feste Kriterien zur Beurtheilung des böhmischen Bibeltextes aufgestellt hat, ist uns an seiner Hand die Beantwortung der obigen Frage sehr erleichtert.
436 position ist in der Regel mit ihrem Substantiv verbunden. Abkürzun- gen kommen sehr selten vor, gewöhnlich sind pri, pro, gest und die Endsilben eho und mu abgekürzt. Das s ist nur am Ende der Worte kurz, sonst durchgängig lang. Was den Inhalt anbelangt, so folgen hier die einzelnen Bücher in der Ordnung der Vulgata, doch mit folgender Abweichung: 1. Das zweite Buch Esdrae heisst hier : „Knihy Neemiašowi“ 2. Das dritte Buch Esdrae heisst hier: „Druhe Knihy Esdra- šowy“ 3. Das vierte Buch Esdrae ist als apokryph hier nicht enthalten. 4. Nach dem Buche Job kommt das Psalterium Davidis. 5. Das Cap. V. Baruch beginnt hier mit dem letzten Satze des Cap. IV. der Vulgata, und das Cap. VI. hat eine eigene, von der Vul- gata verschiedene Aufschrift: „Poczina sie wyloženie listu toho, geyžto gest poslał geremias prorok zawedenym wieznom do babilona od krale babilonskeho, aby zwiestowal gim to, což gemu prikazano od boha“. 6. Die zwei libri Machabaeorum folgen erst nach den Propheten und schliessen das alte Testament ab. Im neuen Testamente weicht die Handschrift von der Vulgata in Folgendem ab : 1. Nach dem Briefe an die Colossenser steht der apokryphe Brief an die Laodikäer : „Episstola k laodicenskym“. Da unser Codex wenigstens 20 Jahre vor 1435 geschrieben wurde, so muss Jung- mann's Ansicht, dass der Brief an die Laodikäer erst in der Tabo- riten-Bibel von 1433 (Nr. 516. Literatura česká, pag. 91 u. 95) vor- komme, wohl modificirt werden. 2. Nach dem Briefe an die Hebräer sind die „acta Apostolorum“ zu lesen, worauf „Kanonika sv. Jakuba" folgt. 3. Der Brief des Juda ist in zwei Capitel getheilt, statt wie in der Vulgata in ein Capitel, worauf die Apokalypsis das neue Testa- ment beschliesst. Es frägt sich, zu welcher Recension der Text dieser in allen ihren Theilen vollständig erhaltenen Bibel gehört? Seit Josef Jireček im Časopis česk. Mus. 1864 feste Kriterien zur Beurtheilung des böhmischen Bibeltextes aufgestellt hat, ist uns an seiner Hand die Beantwortung der obigen Frage sehr erleichtert.
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437 Nach seiner Ansicht fällt die Zusammenstellung der ganzen hl. Schrift erst in die Tage des Königs Wenzel IV., demnach zwi- schen die Jahre 1378 und 1419. Vergleichen wir die Schrift des vorliegenden Codex mit Manuscripten, welche nach ihrer genauen Datirung unwiderleglich in die Zeit des oberwähnten Königs fallen, und aus der Prager und Olmützer Schreibschule stammen, so nöthigt uns die Ahnlichkeit nicht nur der Handzüge, sondern auch der Ortho- graphie, unseren Codex in die Zeit des Königs Wenzel, also lange vor Hus, dem man die Zusammenstellung der heiligen Schrift gewöhnlich zuschrieb, zu verlegen. Da nach Jireček die unter Wenzel IV. in ein Ganzes gebrachten heil. Schriften zur ersten, oder ältesten Recension gehören , so wird wohl auch unser Text sich dieser Classe anschlies- sen, und dies um so sicherer, als sich in demselben das von Jireček als Merkmal der ersten Recension aufgestellte Wort "pop“ statt "kněz“ in der Bedeutung „sacerdos“ vorfindet. In der Genesis Cap. 41, wo von dem Aufenthalte Josef’s am egyptischen Hofe die Rede ist, liest man: „Yobratil gest gemu gmie, anazval gei Egiptskym hlaholem spasitelem swieta, adal gest gemu ženu Asenech, dceru ffutyfarowu, popa Eliopolskeho“. Im Buche Leviticus kommt Cap. VI durchgängig derselbe Ausdruck vor, z. B. i da ge popu, gežto podnecowati bude pop, samec popoweho porozenie etc.; ebenso in Job, Esther, Judith, Esdras u. s. W. Zum besseren Belege der ausgesprochenen Ansicht, dass unser Text zur ersten Recension gehört, wollen wir einige Stellen als Parallelen zu den von Jireček ausgewählten ansetzen: Genesis cap. 41 (bei Jireček 1. c. pag. 151): „Potom po dvú letú vidiel Farao sen, amníesie sie stogíece nadrieku, zniežto gdiesie sedm volow krasnych avtyłych velmi, ypasiechu sie pomokrinach, apotom ginych sedm vyhřiže zřieky mrzutych a velmi churawych, ypasiechu sie pobriehu riečnem potravie velmi zelene vžitečne, y sníechu ty krasne avelmi vtile. Tak Farao procyti y vsnu pak opiet. Yvidieł giny sen. Sedm klassow ktwiesie nagednom kmeni plennych avelmi slíčnych, Apak druhych tolikež klassow vwadlich horkosti, a ti sňiechu wsihnu prwních krasu, Potom farao procytiw provšem (sic), akdyžby zgitra vžesením leksie posla kvykladačom Egiptskym, ykew- šem mudrcom, aswolaw ge vypraví gím sen, yneby kdoby gei viložil, Tehdy kolis wzopanuw podčešie mister yvece, znagisie wmem hríesíe, že kral rozhnievawsie nasve sluhy, mie amistra pekarskeho kazal Archiv. XXXIX. 2. 29
437 Nach seiner Ansicht fällt die Zusammenstellung der ganzen hl. Schrift erst in die Tage des Königs Wenzel IV., demnach zwi- schen die Jahre 1378 und 1419. Vergleichen wir die Schrift des vorliegenden Codex mit Manuscripten, welche nach ihrer genauen Datirung unwiderleglich in die Zeit des oberwähnten Königs fallen, und aus der Prager und Olmützer Schreibschule stammen, so nöthigt uns die Ahnlichkeit nicht nur der Handzüge, sondern auch der Ortho- graphie, unseren Codex in die Zeit des Königs Wenzel, also lange vor Hus, dem man die Zusammenstellung der heiligen Schrift gewöhnlich zuschrieb, zu verlegen. Da nach Jireček die unter Wenzel IV. in ein Ganzes gebrachten heil. Schriften zur ersten, oder ältesten Recension gehören , so wird wohl auch unser Text sich dieser Classe anschlies- sen, und dies um so sicherer, als sich in demselben das von Jireček als Merkmal der ersten Recension aufgestellte Wort "pop“ statt "kněz“ in der Bedeutung „sacerdos“ vorfindet. In der Genesis Cap. 41, wo von dem Aufenthalte Josef’s am egyptischen Hofe die Rede ist, liest man: „Yobratil gest gemu gmie, anazval gei Egiptskym hlaholem spasitelem swieta, adal gest gemu ženu Asenech, dceru ffutyfarowu, popa Eliopolskeho“. Im Buche Leviticus kommt Cap. VI durchgängig derselbe Ausdruck vor, z. B. i da ge popu, gežto podnecowati bude pop, samec popoweho porozenie etc.; ebenso in Job, Esther, Judith, Esdras u. s. W. Zum besseren Belege der ausgesprochenen Ansicht, dass unser Text zur ersten Recension gehört, wollen wir einige Stellen als Parallelen zu den von Jireček ausgewählten ansetzen: Genesis cap. 41 (bei Jireček 1. c. pag. 151): „Potom po dvú letú vidiel Farao sen, amníesie sie stogíece nadrieku, zniežto gdiesie sedm volow krasnych avtyłych velmi, ypasiechu sie pomokrinach, apotom ginych sedm vyhřiže zřieky mrzutych a velmi churawych, ypasiechu sie pobriehu riečnem potravie velmi zelene vžitečne, y sníechu ty krasne avelmi vtile. Tak Farao procyti y vsnu pak opiet. Yvidieł giny sen. Sedm klassow ktwiesie nagednom kmeni plennych avelmi slíčnych, Apak druhych tolikež klassow vwadlich horkosti, a ti sňiechu wsihnu prwních krasu, Potom farao procytiw provšem (sic), akdyžby zgitra vžesením leksie posla kvykladačom Egiptskym, ykew- šem mudrcom, aswolaw ge vypraví gím sen, yneby kdoby gei viložil, Tehdy kolis wzopanuw podčešie mister yvece, znagisie wmem hríesíe, že kral rozhnievawsie nasve sluhy, mie amistra pekarskeho kazal Archiv. XXXIX. 2. 29
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438 wżalar wsadíti vewody rytierskeho, Tu sva oba gedne nocy sen vidiela zazrak buducych viecy“ etc. Dass der Schreiber aus einem älteren Exemplare seine Copie machte, zeigt in diesem Capitel das Wort žižň. Bei der Stelle: „Nuž ay prigde sedm let velikeho zicznu powši žemí“, glaubte der Schrei- ber sich verpflichtet, bei dem veralteten Worte zicznu ein Zeichen mit Mennig zu machen und am Rande anzusetzen: "t. hoynosti“ d. h. "to gest“ Fruchtbarkeit, fertilitas. Solche Erklärungen veralteter und aus dem Leben entschwun- dener Worte finden sich besonders häufig im Buche Job vor, doch diesmal nicht mehr von der Hand des Schreibers, sondern mit rother Farbe von einer Hand des späteren XV. Jahrhunderts, z. B. na vdňeni, in margine na usvitě, snabdiel-spatrzil, widiel, že gedno-že toliko, sedie whnogi-wzachodie, požehnage bohu—dobrorzeczic, zore- switani etc. Exodus cap. 15 (bei Jireček l. c. 154): „Zpièwayme hospodinu slavnie obveličilsie gest, kuon agenž naniem sedíesie vwrhl gest wmoře, Syla ma ychwala ma hospodin, véinil misie gest naspaseníe, Tento buoh moi aslaviti geho budu, boh otce meho apowišim geho, hospodín gako muž boiownik sylny awsiemohucíe gmíe geho, Wozy faranovy ywoysko geho vwrhl wmoře, azwolena kniežata geho ztonuli gsu wmoři črwenem. Hlubiny prikryly su gic, wstupichu whlubiny gako kamen. Prawice twa hospodine obweličilasie gest, wsylnosti prawice tva hospodine vderila gest neprietele.“ etc. Leviticus cap. 11 (bei Jireček I. c. 156): „Totot gsu dobytčata, gežto giesti mate zewšiech zwierat zemskych, Wšie gežto ma roz- stiepeny paznohet a přežiwa, to zdobytka giesti budete, ale cožkoli prežiwa zagiste, ama paznehet anestiepi geho, iako welblud agine, nebudete giesti toho a mezy nečistymi gie počitati budete, Gežek" etc. Im Verlaufe des Textes steht richtig wgezeriech und nicht vgezerach. Unter den Vögeln steht offenbar ein Schreibfchler, statt : orlice = Drlice, dann weiter: wyra akřiekaře, čapa alabuti ywat (sic) apeli- kana. Raroha, kalandrina, soiky podle plodu sweho etc. Bei Leviticus vergass der Schreiber den Titel auf den oberen Margo zu setzen. Canticum Deutronomii Moisi cap. 32 (bei Jireček l. c. 160). Unser Text stimmt mit geringen Abweichungen mit dem bei Jireček aus der Bibel des Jahres 1417 überein. Der Hauptunterschied besteht darin, dass unser Text das Wort Hospodin stets durch „boh“ und
438 wżalar wsadíti vewody rytierskeho, Tu sva oba gedne nocy sen vidiela zazrak buducych viecy“ etc. Dass der Schreiber aus einem älteren Exemplare seine Copie machte, zeigt in diesem Capitel das Wort žižň. Bei der Stelle: „Nuž ay prigde sedm let velikeho zicznu powši žemí“, glaubte der Schrei- ber sich verpflichtet, bei dem veralteten Worte zicznu ein Zeichen mit Mennig zu machen und am Rande anzusetzen: "t. hoynosti“ d. h. "to gest“ Fruchtbarkeit, fertilitas. Solche Erklärungen veralteter und aus dem Leben entschwun- dener Worte finden sich besonders häufig im Buche Job vor, doch diesmal nicht mehr von der Hand des Schreibers, sondern mit rother Farbe von einer Hand des späteren XV. Jahrhunderts, z. B. na vdňeni, in margine na usvitě, snabdiel-spatrzil, widiel, že gedno-že toliko, sedie whnogi-wzachodie, požehnage bohu—dobrorzeczic, zore- switani etc. Exodus cap. 15 (bei Jireček l. c. 154): „Zpièwayme hospodinu slavnie obveličilsie gest, kuon agenž naniem sedíesie vwrhl gest wmoře, Syla ma ychwala ma hospodin, véinil misie gest naspaseníe, Tento buoh moi aslaviti geho budu, boh otce meho apowišim geho, hospodín gako muž boiownik sylny awsiemohucíe gmíe geho, Wozy faranovy ywoysko geho vwrhl wmoře, azwolena kniežata geho ztonuli gsu wmoři črwenem. Hlubiny prikryly su gic, wstupichu whlubiny gako kamen. Prawice twa hospodine obweličilasie gest, wsylnosti prawice tva hospodine vderila gest neprietele.“ etc. Leviticus cap. 11 (bei Jireček I. c. 156): „Totot gsu dobytčata, gežto giesti mate zewšiech zwierat zemskych, Wšie gežto ma roz- stiepeny paznohet a přežiwa, to zdobytka giesti budete, ale cožkoli prežiwa zagiste, ama paznehet anestiepi geho, iako welblud agine, nebudete giesti toho a mezy nečistymi gie počitati budete, Gežek" etc. Im Verlaufe des Textes steht richtig wgezeriech und nicht vgezerach. Unter den Vögeln steht offenbar ein Schreibfchler, statt : orlice = Drlice, dann weiter: wyra akřiekaře, čapa alabuti ywat (sic) apeli- kana. Raroha, kalandrina, soiky podle plodu sweho etc. Bei Leviticus vergass der Schreiber den Titel auf den oberen Margo zu setzen. Canticum Deutronomii Moisi cap. 32 (bei Jireček l. c. 160). Unser Text stimmt mit geringen Abweichungen mit dem bei Jireček aus der Bibel des Jahres 1417 überein. Der Hauptunterschied besteht darin, dass unser Text das Wort Hospodin stets durch „boh“ und
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439 "pan" gibt, und dass unser Schreiber statt: viděl Hospodin a k roz- hněvánie přinutkán jest, schrieb: „Bydlil pan a khnieviwostí wznutkan gest". Das Buch Josue cap. 9. (bei Jireček 1. c. 164). Auch hier stimmt unser Text bis auf einige kleine Abweichungen, z. B. statt smy „sme", chtiece mir „žadagice mir“, statt vníti = wgiti, statt náhla- snie = whlasnie, mit dem von Jirecek angeführten überein. Das Wort hospodin wird hier durch Pan gegeben. Im Buche Tobias, welcher durchgängig Tobias und nicht Dobes genannt wird, steht im cap. 6. statt: „ten dym zahoní všelikého národa běsy =ten dym zapudí wšeliky rod diabelsky“. Das Wort běs kommt nirgends vor; dafür stets dabel oder satan. Da diese Ubereinstimmung auch bei den anderen Auszügen, die uns Jireček aus den Büchern des A. T. bringt, anzutreffen ist, so glau- ben wir mit Recht schliessen zu können, dass unser Codex zur ersten Recension und der Zeit nach unter die ältesten Handschriften gehört, welche die vollständige heil. Schrift des A. und N. T. enthalten; doch hat er in der Orthographie das besondere, dass sich hier bereits An- klänge vorfinden, die später unter Johann Hus zur allgemeinen Gel- tung kamen. Als Probe der Sprache und Schreibweise des N. T. geben wir jene Stelle aus Joh. I, Cap. 5, in welcher der Vers 7 zu fehlen pflegt. Sie lautet: „Wšeliky genz wieri, že gežiš gest Kristus, zboha vrozen gest, a wšeliky, gešto miluge geho, genž gest porodil, miluge toho, genž narozen gest zneho, wtom zname, že milugem syny božie, když boha miłujem, a přikazanie geho činíme. Neb toto gest laska božie, abychom přikazanie geho ostriehali, a přikazanie geho tiežka negsu. Neb wšelike, genž se gest narodilo z boha, přemaha swiet, A toto gest witiezstwiet gešto přemaha swiet, wiera waše, a kto gest, genž přemaha swiet gedine ktož wieri, že gežiš gest syn boži. Ten gest, gešto gest přissel skrze wodu a krew gežiš Kristus, netoliko wwodie, ale wwodie a wekrwi, a duch gest, gešto swieczi, že Kristus gest prawda. Neb třie su, gešto swiedestiwie wydawagi wnebi: otecz, slowo a duch swaty, a ti třie gsu gedno, a třie gsu, gešto swiedečtwie dawagi na zemi: duch, woda a krew". etc. Weder das alte noch das neue Testament haben die üblichen Vorreden, das alte beginnt unmittelbar mit dem Cap. I. der Genesis: „Napočatku stwořil boh nebe a zemi, Ale zemie, byla neužitečna a 29*
439 "pan" gibt, und dass unser Schreiber statt: viděl Hospodin a k roz- hněvánie přinutkán jest, schrieb: „Bydlil pan a khnieviwostí wznutkan gest". Das Buch Josue cap. 9. (bei Jireček 1. c. 164). Auch hier stimmt unser Text bis auf einige kleine Abweichungen, z. B. statt smy „sme", chtiece mir „žadagice mir“, statt vníti = wgiti, statt náhla- snie = whlasnie, mit dem von Jirecek angeführten überein. Das Wort hospodin wird hier durch Pan gegeben. Im Buche Tobias, welcher durchgängig Tobias und nicht Dobes genannt wird, steht im cap. 6. statt: „ten dym zahoní všelikého národa běsy =ten dym zapudí wšeliky rod diabelsky“. Das Wort běs kommt nirgends vor; dafür stets dabel oder satan. Da diese Ubereinstimmung auch bei den anderen Auszügen, die uns Jireček aus den Büchern des A. T. bringt, anzutreffen ist, so glau- ben wir mit Recht schliessen zu können, dass unser Codex zur ersten Recension und der Zeit nach unter die ältesten Handschriften gehört, welche die vollständige heil. Schrift des A. und N. T. enthalten; doch hat er in der Orthographie das besondere, dass sich hier bereits An- klänge vorfinden, die später unter Johann Hus zur allgemeinen Gel- tung kamen. Als Probe der Sprache und Schreibweise des N. T. geben wir jene Stelle aus Joh. I, Cap. 5, in welcher der Vers 7 zu fehlen pflegt. Sie lautet: „Wšeliky genz wieri, že gežiš gest Kristus, zboha vrozen gest, a wšeliky, gešto miluge geho, genž gest porodil, miluge toho, genž narozen gest zneho, wtom zname, že milugem syny božie, když boha miłujem, a přikazanie geho činíme. Neb toto gest laska božie, abychom přikazanie geho ostriehali, a přikazanie geho tiežka negsu. Neb wšelike, genž se gest narodilo z boha, přemaha swiet, A toto gest witiezstwiet gešto přemaha swiet, wiera waše, a kto gest, genž přemaha swiet gedine ktož wieri, že gežiš gest syn boži. Ten gest, gešto gest přissel skrze wodu a krew gežiš Kristus, netoliko wwodie, ale wwodie a wekrwi, a duch gest, gešto swieczi, že Kristus gest prawda. Neb třie su, gešto swiedestiwie wydawagi wnebi: otecz, slowo a duch swaty, a ti třie gsu gedno, a třie gsu, gešto swiedečtwie dawagi na zemi: duch, woda a krew". etc. Weder das alte noch das neue Testament haben die üblichen Vorreden, das alte beginnt unmittelbar mit dem Cap. I. der Genesis: „Napočatku stwořil boh nebe a zemi, Ale zemie, byla neužitečna a 29*
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440 prazdna, a tmy biechu na twaři propasti“ etc. und das neue mit den bekannten Worten: „Kniha rodu gezukristowa syna abrahamowa" etc. Probe aus den Psalmen, die ohne Verseintheilung und ohne Aufschriften, ja sogar ohne Nummerirung, blos nach den 7 Tagen der Woche getheilt, auf einander folgen, ebenfalls ein Beleg zur ältesten Recension, wie schon Dobrovský im literarischen Magazin von Böh- men, Stück 2 und 3 bemerkt, Psalm Miserere : „Smilug sie nademny bože podle welikeho milosrdenstwie tweho, Apodle množstwi smilo- waniwych shlad neprawost mu; wiec mie obmy odneprawosti me, aodhřiechu meho oczist mie, Nebt neprawost swu ya wyznawam a hříech moy proti mnie gest wždycky; Tobie sem samemu shřessil, a zle předtebu včinil sem, aby sprawedliw byl wřečech twych a pře- mohl, když bywaš suzen; a y zagistie wneprawostech počat sem, a whriešiech počala gest mie matka ma, Ay zagiste milowal sie prawdu, negistoty a tagnosti swe mudrosti zgewilsy mie. Pokropis mie hospo- dine yzopem aočistien budu, obmygeš mie anad snieh obielen budu, Sluchu memu daš radost a weselé y wzradugit sie kosti ponižence. Odwrat twař twu odhřiechow mych awšecky neprawosti mee shlad. Srdce čiste stwoř wemie bože, aduch prawy obnow wstřewach mych, Nezamitay mne odtwarzi swe, a ducha swateho sweho neotgymay otemne“. etc. Der Einband, ein weisses, mit Figuren und Arabesken reich ver- ziertes Leder auf Holzdeckeln mit messingenen Beschlägen und Span- gen, stammt aus dem XVII. Jahrhunderte. Damals mochte der Codex durch ein ungeschicktes Beschneiden seine Custoden und Ternion- zeichen verloren haben. In die Dietrichstein’sche Bibliothek kam der- selbe durch Ferdinand Hoffmann Freiherrn von Grünbüchel. 2. Cod. Ms. membr. fol. saec. XV. ineunt. Folia 418. Titel: Vetus et novum Testamentum in lingua bohemica. Sig. I. Nr. 175. Wir haben vor uns einen Codex, welcher zwar von Einer Hand geschrieben ist, aber schon in die Classe der Fabriksarbeit gehört. Wir verstehen nämlich darunter die auf grösseren Gewinn berechnete getheilte Arbeit. War nämlich das Pergament ausgewählt, dann ward dasselbe mittelst einer eigenen, mit scharfen Spitzen versehenen Eisen- stange am Rande mit so vielen Stichen markirt, als man Linien auf der Seite haben wollte ; diese wurden mit einem feinen Rastrum schwarz
440 prazdna, a tmy biechu na twaři propasti“ etc. und das neue mit den bekannten Worten: „Kniha rodu gezukristowa syna abrahamowa" etc. Probe aus den Psalmen, die ohne Verseintheilung und ohne Aufschriften, ja sogar ohne Nummerirung, blos nach den 7 Tagen der Woche getheilt, auf einander folgen, ebenfalls ein Beleg zur ältesten Recension, wie schon Dobrovský im literarischen Magazin von Böh- men, Stück 2 und 3 bemerkt, Psalm Miserere : „Smilug sie nademny bože podle welikeho milosrdenstwie tweho, Apodle množstwi smilo- waniwych shlad neprawost mu; wiec mie obmy odneprawosti me, aodhřiechu meho oczist mie, Nebt neprawost swu ya wyznawam a hříech moy proti mnie gest wždycky; Tobie sem samemu shřessil, a zle předtebu včinil sem, aby sprawedliw byl wřečech twych a pře- mohl, když bywaš suzen; a y zagistie wneprawostech počat sem, a whriešiech počala gest mie matka ma, Ay zagiste milowal sie prawdu, negistoty a tagnosti swe mudrosti zgewilsy mie. Pokropis mie hospo- dine yzopem aočistien budu, obmygeš mie anad snieh obielen budu, Sluchu memu daš radost a weselé y wzradugit sie kosti ponižence. Odwrat twař twu odhřiechow mych awšecky neprawosti mee shlad. Srdce čiste stwoř wemie bože, aduch prawy obnow wstřewach mych, Nezamitay mne odtwarzi swe, a ducha swateho sweho neotgymay otemne“. etc. Der Einband, ein weisses, mit Figuren und Arabesken reich ver- ziertes Leder auf Holzdeckeln mit messingenen Beschlägen und Span- gen, stammt aus dem XVII. Jahrhunderte. Damals mochte der Codex durch ein ungeschicktes Beschneiden seine Custoden und Ternion- zeichen verloren haben. In die Dietrichstein’sche Bibliothek kam der- selbe durch Ferdinand Hoffmann Freiherrn von Grünbüchel. 2. Cod. Ms. membr. fol. saec. XV. ineunt. Folia 418. Titel: Vetus et novum Testamentum in lingua bohemica. Sig. I. Nr. 175. Wir haben vor uns einen Codex, welcher zwar von Einer Hand geschrieben ist, aber schon in die Classe der Fabriksarbeit gehört. Wir verstehen nämlich darunter die auf grösseren Gewinn berechnete getheilte Arbeit. War nämlich das Pergament ausgewählt, dann ward dasselbe mittelst einer eigenen, mit scharfen Spitzen versehenen Eisen- stange am Rande mit so vielen Stichen markirt, als man Linien auf der Seite haben wollte ; diese wurden mit einem feinen Rastrum schwarz
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441 gezogen und bei den Folianten das Blatt durch ein einen Zoll österr. starkes Spatium in zwei Columnen getheilt. Darauf ward das Per- gament in Lagen zu 10 Blättern oder 5 Bogen gelegt. Jetzt übernahm der Scriptor die Arbeit, stets für die Initialen und für die nöthigen Aufschriften und Capitelbezeichnungen den entsprechenden Raum lassend. Jede Lage wurde am Schlusse mit der fortlaufenden Zahl bezeichnet, und als Custode ein oder zwei Worte des darauf folgen- genden Blattes angesetzt. War die Arbeit des Scriptors vollendet, wan- derte die Handschrift in die des Miniators oder Malers. Damit nun dieser wisse, welchen Buchstaben er entweder in rother oder blauer Farbe, oder mit Gold und Arabesken-Verzierungen ansetzen, oder welche Inschrift er roth anbringen solle, bezeichnete der Scriptor in feinen Zügen den Buchstaben auf der entsprechenden Seite, oder er notirte mit wenigen Worten am Margo den roth anzubringenden In- halt. Nun kam der Corrector, welcher für Manuscripte, wie bei der heil. Schrift, schon vom kirchlichen Standpunkte aus unerlässlich war. Das Episcopat musste nämlich für die Reinerhaltung des Textes. als die Bedingung der Glaubens- und Sittenlehren, wachen, und darum bestellte es eigene gelehrte Kleriker, welche das Amt eines Correctors führten. Diese markirten gleichsam als Controle, dass sie den Text fleissig gelesen hatten, die grossen Buchstaben im Texte mit einer gelben, pastösen Farbe. Es war dies, so zu sagen, der Beglaubigungsstämpel. Erst dann kam das Manuscript zum Buch- binder, welcher je nach dem Werthe der Handschrift, oder nach den Mitteln des Bestellers, einen reicheren oder, einfacheren Einband derselben gab. Starke Spangen waren unerlässlich. Ein leeres Vor- setz- oder Schmutzblatt ging gewöhnlich der Arbeit voraus, um so das erste Blatt vor den Deckeln zu schützen. Dieses hier angesetzte Verfahren finden wir in unserem Codex vollkommen bestätigt. Ein Schreiber mit einer sehr geübten, festen, gleichförmigen Hand schrieb den Text auf 42 Lagen, von denen die letzte 8, die andern aber 10 Blätter haben, und machte auf jedem, in zwei Columnen getheilten Blatte 54 Zeilen. Der Miniator verzierte mit Gold und Blätterarabesken, doch nicht nach seiner Erfindung, sondern nach vorhandenen Patronen und Schablonen, die Initialien der einzelnen Bücher, wobei er längs des ganzen Margo eine mit Farben eingefasste Goldleiste zog, die am obern und am untern Rande in Blätter endet. Die ein Caput oder einen Absatz beginnenden Initialen
441 gezogen und bei den Folianten das Blatt durch ein einen Zoll österr. starkes Spatium in zwei Columnen getheilt. Darauf ward das Per- gament in Lagen zu 10 Blättern oder 5 Bogen gelegt. Jetzt übernahm der Scriptor die Arbeit, stets für die Initialen und für die nöthigen Aufschriften und Capitelbezeichnungen den entsprechenden Raum lassend. Jede Lage wurde am Schlusse mit der fortlaufenden Zahl bezeichnet, und als Custode ein oder zwei Worte des darauf folgen- genden Blattes angesetzt. War die Arbeit des Scriptors vollendet, wan- derte die Handschrift in die des Miniators oder Malers. Damit nun dieser wisse, welchen Buchstaben er entweder in rother oder blauer Farbe, oder mit Gold und Arabesken-Verzierungen ansetzen, oder welche Inschrift er roth anbringen solle, bezeichnete der Scriptor in feinen Zügen den Buchstaben auf der entsprechenden Seite, oder er notirte mit wenigen Worten am Margo den roth anzubringenden In- halt. Nun kam der Corrector, welcher für Manuscripte, wie bei der heil. Schrift, schon vom kirchlichen Standpunkte aus unerlässlich war. Das Episcopat musste nämlich für die Reinerhaltung des Textes. als die Bedingung der Glaubens- und Sittenlehren, wachen, und darum bestellte es eigene gelehrte Kleriker, welche das Amt eines Correctors führten. Diese markirten gleichsam als Controle, dass sie den Text fleissig gelesen hatten, die grossen Buchstaben im Texte mit einer gelben, pastösen Farbe. Es war dies, so zu sagen, der Beglaubigungsstämpel. Erst dann kam das Manuscript zum Buch- binder, welcher je nach dem Werthe der Handschrift, oder nach den Mitteln des Bestellers, einen reicheren oder, einfacheren Einband derselben gab. Starke Spangen waren unerlässlich. Ein leeres Vor- setz- oder Schmutzblatt ging gewöhnlich der Arbeit voraus, um so das erste Blatt vor den Deckeln zu schützen. Dieses hier angesetzte Verfahren finden wir in unserem Codex vollkommen bestätigt. Ein Schreiber mit einer sehr geübten, festen, gleichförmigen Hand schrieb den Text auf 42 Lagen, von denen die letzte 8, die andern aber 10 Blätter haben, und machte auf jedem, in zwei Columnen getheilten Blatte 54 Zeilen. Der Miniator verzierte mit Gold und Blätterarabesken, doch nicht nach seiner Erfindung, sondern nach vorhandenen Patronen und Schablonen, die Initialien der einzelnen Bücher, wobei er längs des ganzen Margo eine mit Farben eingefasste Goldleiste zog, die am obern und am untern Rande in Blätter endet. Die ein Caput oder einen Absatz beginnenden Initialen
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442 wurden abwechselnd roth und blau geschrieben, und oft auch im Texte, besonders in den Psalmen, auf diese Weise markirt. Dadurch wurde es möglich, dass die Psalmen schon wie in Verse getheilt erscheinen und alternatim abgesungen werden konnten. Nach der bekannten „Epistola beati Hieronymi ad Paulinum pres- byterum de omnibus divinae historiae libris“ und der Praefatio des hl. Hieronymus beginnt in der gewöhnlichen, von der Vulgata ange- nommenen Reihenfolge das alte Testament; nur das Buch Esdras weicht von der Vulgata ab. Das erste Buch mit 10 Cap. stimmt mit der Vulgata noch überein, ebenso das darauf folgende unter der Auf- schrift Neemiaš mit 13 Cap. „Dokonal se Neemiaš a počíná se Es- dráš druhé knihy“ in 9 Cap., übereinstimmend mit der Vulgata liber Esdrae tertius. Nun folgt aber im böhmischen Texte noch ein drittes, viertes und fünftes Buch Esdrae, das dritte mit 5, das vierte mit 37, und das fünfte Buch mit 5 Capiteln. Den Text selbst kennt zwar die Vulgata, aber der böhmische hat viele, wesentliche Varianten und eine gänzlich andere Capiteleintheilung. Der Schluss des fünften Buches lautet: „Bieda tiem, genšto suženi su od hřiechow swych, jakožto suženo byva pole od lesu a trním přikrita byua stezka geho, poniež negde člouěk, a wywrzeno byua a puštieno byua k sezrani ohnie gehožto" . . abgebrochen. Der Text der Vulgata endet mit: "quem- admodum ager constringitur a silva et spinis tegitur semita eius, per quem non transit homo, et excluditur et mittitur ad deuorationem ignis.“ Was soll das Wort „gehožto" im böhmischen Texte? Nach dem fünften Buche Esdrae kommt das Buch Ester in 16 Cap. wie in der Vulgata, dann das Buch Tobias, Judith, Job, David’s Psalmen mit Inhaltsanzeige und mit durch grosse rothe und blaue Buchstaben markirten Versen, in Nocturnen getheilt. Darauf folgen die Proverbia, bis die libri Machabaeorum das alte Testament beschliessen. Auch das neue Testament beginnt mit der üblichen Vorrede : „ad Damasum papam" und gibt die kanonischen Bücher in der übli- chen Weise. Der Brief an die Laodikäer fehlt hier. Die Eigenthümlichkeiten der Schreibweise sind : 1. Es wird durchgängig Buoh statt Buh geschrieben. 2. Statt V steht durchgängig ein U. z. B. suate, swiedkouc. 3. Abgekürzt erscheinen blos: gest, pri, pro, und die Endsilben eho und emu. Unterscheidungszeichen fehlen fast gänzlich.
442 wurden abwechselnd roth und blau geschrieben, und oft auch im Texte, besonders in den Psalmen, auf diese Weise markirt. Dadurch wurde es möglich, dass die Psalmen schon wie in Verse getheilt erscheinen und alternatim abgesungen werden konnten. Nach der bekannten „Epistola beati Hieronymi ad Paulinum pres- byterum de omnibus divinae historiae libris“ und der Praefatio des hl. Hieronymus beginnt in der gewöhnlichen, von der Vulgata ange- nommenen Reihenfolge das alte Testament; nur das Buch Esdras weicht von der Vulgata ab. Das erste Buch mit 10 Cap. stimmt mit der Vulgata noch überein, ebenso das darauf folgende unter der Auf- schrift Neemiaš mit 13 Cap. „Dokonal se Neemiaš a počíná se Es- dráš druhé knihy“ in 9 Cap., übereinstimmend mit der Vulgata liber Esdrae tertius. Nun folgt aber im böhmischen Texte noch ein drittes, viertes und fünftes Buch Esdrae, das dritte mit 5, das vierte mit 37, und das fünfte Buch mit 5 Capiteln. Den Text selbst kennt zwar die Vulgata, aber der böhmische hat viele, wesentliche Varianten und eine gänzlich andere Capiteleintheilung. Der Schluss des fünften Buches lautet: „Bieda tiem, genšto suženi su od hřiechow swych, jakožto suženo byva pole od lesu a trním přikrita byua stezka geho, poniež negde člouěk, a wywrzeno byua a puštieno byua k sezrani ohnie gehožto" . . abgebrochen. Der Text der Vulgata endet mit: "quem- admodum ager constringitur a silva et spinis tegitur semita eius, per quem non transit homo, et excluditur et mittitur ad deuorationem ignis.“ Was soll das Wort „gehožto" im böhmischen Texte? Nach dem fünften Buche Esdrae kommt das Buch Ester in 16 Cap. wie in der Vulgata, dann das Buch Tobias, Judith, Job, David’s Psalmen mit Inhaltsanzeige und mit durch grosse rothe und blaue Buchstaben markirten Versen, in Nocturnen getheilt. Darauf folgen die Proverbia, bis die libri Machabaeorum das alte Testament beschliessen. Auch das neue Testament beginnt mit der üblichen Vorrede : „ad Damasum papam" und gibt die kanonischen Bücher in der übli- chen Weise. Der Brief an die Laodikäer fehlt hier. Die Eigenthümlichkeiten der Schreibweise sind : 1. Es wird durchgängig Buoh statt Buh geschrieben. 2. Statt V steht durchgängig ein U. z. B. suate, swiedkouc. 3. Abgekürzt erscheinen blos: gest, pri, pro, und die Endsilben eho und emu. Unterscheidungszeichen fehlen fast gänzlich.
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443 4. Als Erweichungszeichen dient fast durchgängig der Punkt, z. B. naimileyši bratřie. 5. Die Praepositionen sind durchgängig mit den Substantivis verbunden, so auch das Bindewort a und y. z. B. abuoh, ybezžaloby, znečistoti. 6. Nur sehr selten erscheint ein rz statt ř, oder cz statt č, oder ss statt š, stets ein langes s, am Schlusse jedoch ein kurzes s. Als Probe der Sprache und Orthographie aus Genesis cap. 41. „Potom podwu vidiel farao sen mničse sie stogiece nadřeku zniež gdiese sedm voluow krasnych a vtylych velmi ypasiechu sie pomořinách (sic) Apotom ginych sedm vyhřieze zřeky mrzutych avelmi churawych ypasiechu sie pobřehu řiečnem potravie velmi zelene vžiteczne y sňiechu ty krasne avelmi vtyle. Lek sie pak farao yvsnu opiet yvidiel giny sen Sedm klasuow ktwieše nagednom kmení plenych (sic) avelmi sličnych Apak druhych tolikež klasuow vvadlych horkosti zauadlych ty sniechu wšecku prwnich krasu Potom farao procitiw po suem pokogi kdyžby zgitra vžasenim lek sie posla kwy- kladačom egipskym i kewšem mvdrcom aswolaw ge vypravil gim sen etc... Zdalo mi sic bych stal nabřehu vřeky Agduce sedm voluow zvody krasnych velmi amasso nanich style ygediechu popastwinach gezernych zelenv trauici" etc. Das Halsgeschmeide wird hier obruc zlata genannt, das Wort noch hlahol „Y obratil gest gemu gmie anazual gest gei egipskym hlaholem spasitelem suieta adal gest gemu ženu assenech dceru phutiſarowu knieze heliopolskeho". Exodus cap. 15. „Zpiewaime hospodiny neb slawnie obveličil sie gest kuoň genz naniem sedieše wrhl gest wmoře Syla ma ychuala ma hospodin včinil mi sie naspasenie Tento Buoh otce meho apovy- šim geho Hospodin gako muž boiownik wssemohucie gmie geho Vozi faronowy yvoysko geho ztonvli sv wmoři čeruenem hlubiny przikryli ge sstupichu whubiny (sic, v hlubiny) iako kamen." etc. Leviticus cap. 11. „Totot su dobytčata kterežto giesti budete zewšech zvieřat zemskych wše gežto ma rozštiepeny paznehet a přeživa etc..... orlice a noha a sahana, luniaka a supa a podle rodu geho a wšeho hawranieho plodu wpodobenstwi swem Stossa a sowy a chřiestele podle rodu sweho wyra akřekaře ačapa labuti y soyky a pelikana, raroha kalandrina podle plodu geho dedka neto- pyře“ etc.
443 4. Als Erweichungszeichen dient fast durchgängig der Punkt, z. B. naimileyši bratřie. 5. Die Praepositionen sind durchgängig mit den Substantivis verbunden, so auch das Bindewort a und y. z. B. abuoh, ybezžaloby, znečistoti. 6. Nur sehr selten erscheint ein rz statt ř, oder cz statt č, oder ss statt š, stets ein langes s, am Schlusse jedoch ein kurzes s. Als Probe der Sprache und Orthographie aus Genesis cap. 41. „Potom podwu vidiel farao sen mničse sie stogiece nadřeku zniež gdiese sedm voluow krasnych a vtylych velmi ypasiechu sie pomořinách (sic) Apotom ginych sedm vyhřieze zřeky mrzutych avelmi churawych ypasiechu sie pobřehu řiečnem potravie velmi zelene vžiteczne y sňiechu ty krasne avelmi vtyle. Lek sie pak farao yvsnu opiet yvidiel giny sen Sedm klasuow ktwieše nagednom kmení plenych (sic) avelmi sličnych Apak druhych tolikež klasuow vvadlych horkosti zauadlych ty sniechu wšecku prwnich krasu Potom farao procitiw po suem pokogi kdyžby zgitra vžasenim lek sie posla kwy- kladačom egipskym i kewšem mvdrcom aswolaw ge vypravil gim sen etc... Zdalo mi sic bych stal nabřehu vřeky Agduce sedm voluow zvody krasnych velmi amasso nanich style ygediechu popastwinach gezernych zelenv trauici" etc. Das Halsgeschmeide wird hier obruc zlata genannt, das Wort noch hlahol „Y obratil gest gemu gmie anazual gest gei egipskym hlaholem spasitelem suieta adal gest gemu ženu assenech dceru phutiſarowu knieze heliopolskeho". Exodus cap. 15. „Zpiewaime hospodiny neb slawnie obveličil sie gest kuoň genz naniem sedieše wrhl gest wmoře Syla ma ychuala ma hospodin včinil mi sie naspasenie Tento Buoh otce meho apovy- šim geho Hospodin gako muž boiownik wssemohucie gmie geho Vozi faronowy yvoysko geho ztonvli sv wmoři čeruenem hlubiny przikryli ge sstupichu whubiny (sic, v hlubiny) iako kamen." etc. Leviticus cap. 11. „Totot su dobytčata kterežto giesti budete zewšech zvieřat zemskych wše gežto ma rozštiepeny paznehet a přeživa etc..... orlice a noha a sahana, luniaka a supa a podle rodu geho a wšeho hawranieho plodu wpodobenstwi swem Stossa a sowy a chřiestele podle rodu sweho wyra akřekaře ačapa labuti y soyky a pelikana, raroha kalandrina podle plodu geho dedka neto- pyře“ etc.
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444 Iohannes I, cap. 5 „Wsseliky genz vieři že Gežiš gest Kristus zboha vrozen gest, awsseliky genžto miluge ho genž gest porodil miluge toho genž narozen gest znieho Wtom znamy žie milugem syny božie když milugem boha apřikazanie geho činime neb toto gest laska božie abychom přikazanie geho ostřiehali a přikazanie geho tiežka negsu neb wsselike genž sie gest narodilo zboha přemaha suiet atoto gest witiezstwi genžto přemaha suiet viera vaše . . . Nebo třie su genžto suědectwi dauagi nazemi duch voda akrew." etc. Frägt man, zu welcher Recension dieser Bibeltext gehört, so muss man vor Allem die Frage beantworten, in welche Zeit die vor- liegende Copie falle ? Die Züge der Buchstaben und die ganze Schreib- weise ist der Art beschaffen, dass man beim ersten Anblick versucht wäre, sie in den Schluss des XIV. Jahrhunderts zu verlegen. Bedenkt man jedoch die getheilte, oder Fabriksarbeit, welche im XV. Jahr- hunderte in Böhmen allgemein wurde, und betrachtet man die hie und da angebrachte Form der Ziffer 4 statt der älteren 8, dann das Vorhandensein der cz, rz, ss neben den Erweichungszeichen; so wird man sich für das dritte Decennium des XV. Saecul. aussprechen müs- sen, also für eine Zeit, in welcher die Abschreiber nicht nur in der Orthographie, sondern auch in der Abschaffung der obsoleten Aus- drücke sich eine grössere Freiheit zu erlauben anfingen. So z. B. finden wir in unserem Texte nirgends mehr das Wort "pop“ für sacerdos, wenn gleich travice, bydlič, pleň, samec, samice u. s. w. beibehalten wurden. Unseres Dafürhaltens bildet unser Text den Ubergang von der ersten zur zweiten Recension, und hat darum auch für die Philologen einen hohen Werth. Am Schlusse des Codex ist das sogenannte "pravidlo“, oder die Richtschnur, wie nach den verschiedenen Sonntagen und Kirchenfesten die Epistel und die Evangelien-Perikopen gewählt werden sollen. Der Anfang und das Ende einer solchen Perikope ist stets angemerkt. Ehedem war dieser Codex in rothem Sammt, dessen Spuren noch vorhanden, gebunden, später erhielt er einen Einband von rothem Saffian, nun erscheint er in braunem Leder, welches aus dem XVI. Jahrhunderte stammen mag. Nach dem eingeklebten Blatte zu schliessen, befand sich dieser Codex im Besitze des Freiherrn von Hoffmann-Grünbüchel. Im Jahre 1542 gehörte er dem Landvogte zu Pirna, Heinrich von Gersdorf. Auf dem ersten und vierten Blatte sind Wappen angebracht; drei
444 Iohannes I, cap. 5 „Wsseliky genz vieři že Gežiš gest Kristus zboha vrozen gest, awsseliky genžto miluge ho genž gest porodil miluge toho genž narozen gest znieho Wtom znamy žie milugem syny božie když milugem boha apřikazanie geho činime neb toto gest laska božie abychom přikazanie geho ostřiehali a přikazanie geho tiežka negsu neb wsselike genž sie gest narodilo zboha přemaha suiet atoto gest witiezstwi genžto přemaha suiet viera vaše . . . Nebo třie su genžto suědectwi dauagi nazemi duch voda akrew." etc. Frägt man, zu welcher Recension dieser Bibeltext gehört, so muss man vor Allem die Frage beantworten, in welche Zeit die vor- liegende Copie falle ? Die Züge der Buchstaben und die ganze Schreib- weise ist der Art beschaffen, dass man beim ersten Anblick versucht wäre, sie in den Schluss des XIV. Jahrhunderts zu verlegen. Bedenkt man jedoch die getheilte, oder Fabriksarbeit, welche im XV. Jahr- hunderte in Böhmen allgemein wurde, und betrachtet man die hie und da angebrachte Form der Ziffer 4 statt der älteren 8, dann das Vorhandensein der cz, rz, ss neben den Erweichungszeichen; so wird man sich für das dritte Decennium des XV. Saecul. aussprechen müs- sen, also für eine Zeit, in welcher die Abschreiber nicht nur in der Orthographie, sondern auch in der Abschaffung der obsoleten Aus- drücke sich eine grössere Freiheit zu erlauben anfingen. So z. B. finden wir in unserem Texte nirgends mehr das Wort "pop“ für sacerdos, wenn gleich travice, bydlič, pleň, samec, samice u. s. w. beibehalten wurden. Unseres Dafürhaltens bildet unser Text den Ubergang von der ersten zur zweiten Recension, und hat darum auch für die Philologen einen hohen Werth. Am Schlusse des Codex ist das sogenannte "pravidlo“, oder die Richtschnur, wie nach den verschiedenen Sonntagen und Kirchenfesten die Epistel und die Evangelien-Perikopen gewählt werden sollen. Der Anfang und das Ende einer solchen Perikope ist stets angemerkt. Ehedem war dieser Codex in rothem Sammt, dessen Spuren noch vorhanden, gebunden, später erhielt er einen Einband von rothem Saffian, nun erscheint er in braunem Leder, welches aus dem XVI. Jahrhunderte stammen mag. Nach dem eingeklebten Blatte zu schliessen, befand sich dieser Codex im Besitze des Freiherrn von Hoffmann-Grünbüchel. Im Jahre 1542 gehörte er dem Landvogte zu Pirna, Heinrich von Gersdorf. Auf dem ersten und vierten Blatte sind Wappen angebracht; drei
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445 schwarze Querbalken im silbernen Felde erscheinen auf dem ersten, und drei silberne Querbalken im rothen Felde auf dem vierten Blatte. Das erste Wappen gehört der alten mährischen Familie der Herren von Kunstadt, aus welcher König Georg stammt; das zweite ist das der Herren von Cymburg. Ist es uns erlaubt, von diesen zwei Wappen auf die Eigenthümer dieser Bibel einen Schluss zu ziehen, so möchten wir selbe der Frau Sofie von Kunstadt und Poděbrad, Gemahlin des mährischen Landeshauptmanns Johann von Cymburg auf Tobitschau (1437—1456) zuschreiben. Beide Eheleute, deren Sohn Ctibor von Cymburg als Rechtsgelehrter durch sein Tobitschauer Rechtsbuch sich einen unsterblichen Namen erworben hat, waren eifrige Utraquisten, und als solche gewiss bemüht gewesen, den Text der heiligen Schrift in ihren Händen zu haben; dass übrigens in dem Hause der Kunstadt die Vorliebe für schöne Bibelausgaben herrschte, zeigt die Boček'sche zweitheilige Pergamentbibel zu Stockholm, deren Beschreibung in meinen Forschungen in Schweden S. 143 und ffg. zu lesen ist. 3. Cod. Ms. membr. fol. saecul. XV. ineuntis. Folia 270. Titel: Prwní strana Biblí až do druhých kněh Šalomonových, kteréž slovú Ecclesiastes. Sig. I. Nr. 174. Dieser Titel steht auf dem Vorsetzblatte, und entspricht voll- kommen dem Inhalte des auf starkem Pergamente geschriebenen und mit vielen auf Goldgrund gemalten Initialen verzierten Codex, welcher ohne die übliche Vorrede, den Pentateuch, Josue, das Buch der Rich- ter, Ruth, Regum, Paralipomenon, Ester, Esdras, in 5 Bücher getheilt wie im Codex Nr. 175, doch im zweiten Buche mit einer andern Ca- piteleintheilung, dann das Buch Tobias, Judith, Job, die Psalmen mit ihrer Inhaltsanzeige und die Proverbia „Przislowie Šalomona“ umfasst. Wenn gleich dieser Codex der Schrift, der Orthographie und der Malerei nach dem Anfange des XV. Jahrhunderts angehört, so enthält er doch fast unverfälscht die älteste Recension des böhmischen Bibeltextes. Überall, auch in Job 12, 19, nur nicht in den Psalmen, behielt er den alten Ausdruck pop und hospodin, wo der Codex Nr. 175 kněz und pan und Bůh setzte, z. B. Esdras II. cap. 27 (Vul- gata Esdrae III. 9 in medio): „Y bydlili su poppi aiahnowe yti ktož su zyzrahele wgeruzalemie zewssie wlasti spolu nanow miessicze sedmeho, y biechu synowe yzrahelsstij wswych prziebytcziech, a sebrawše wssecko mnozstwie spolu namiesstesstie odewzchodu slun-
445 schwarze Querbalken im silbernen Felde erscheinen auf dem ersten, und drei silberne Querbalken im rothen Felde auf dem vierten Blatte. Das erste Wappen gehört der alten mährischen Familie der Herren von Kunstadt, aus welcher König Georg stammt; das zweite ist das der Herren von Cymburg. Ist es uns erlaubt, von diesen zwei Wappen auf die Eigenthümer dieser Bibel einen Schluss zu ziehen, so möchten wir selbe der Frau Sofie von Kunstadt und Poděbrad, Gemahlin des mährischen Landeshauptmanns Johann von Cymburg auf Tobitschau (1437—1456) zuschreiben. Beide Eheleute, deren Sohn Ctibor von Cymburg als Rechtsgelehrter durch sein Tobitschauer Rechtsbuch sich einen unsterblichen Namen erworben hat, waren eifrige Utraquisten, und als solche gewiss bemüht gewesen, den Text der heiligen Schrift in ihren Händen zu haben; dass übrigens in dem Hause der Kunstadt die Vorliebe für schöne Bibelausgaben herrschte, zeigt die Boček'sche zweitheilige Pergamentbibel zu Stockholm, deren Beschreibung in meinen Forschungen in Schweden S. 143 und ffg. zu lesen ist. 3. Cod. Ms. membr. fol. saecul. XV. ineuntis. Folia 270. Titel: Prwní strana Biblí až do druhých kněh Šalomonových, kteréž slovú Ecclesiastes. Sig. I. Nr. 174. Dieser Titel steht auf dem Vorsetzblatte, und entspricht voll- kommen dem Inhalte des auf starkem Pergamente geschriebenen und mit vielen auf Goldgrund gemalten Initialen verzierten Codex, welcher ohne die übliche Vorrede, den Pentateuch, Josue, das Buch der Rich- ter, Ruth, Regum, Paralipomenon, Ester, Esdras, in 5 Bücher getheilt wie im Codex Nr. 175, doch im zweiten Buche mit einer andern Ca- piteleintheilung, dann das Buch Tobias, Judith, Job, die Psalmen mit ihrer Inhaltsanzeige und die Proverbia „Przislowie Šalomona“ umfasst. Wenn gleich dieser Codex der Schrift, der Orthographie und der Malerei nach dem Anfange des XV. Jahrhunderts angehört, so enthält er doch fast unverfälscht die älteste Recension des böhmischen Bibeltextes. Überall, auch in Job 12, 19, nur nicht in den Psalmen, behielt er den alten Ausdruck pop und hospodin, wo der Codex Nr. 175 kněz und pan und Bůh setzte, z. B. Esdras II. cap. 27 (Vul- gata Esdrae III. 9 in medio): „Y bydlili su poppi aiahnowe yti ktož su zyzrahele wgeruzalemie zewssie wlasti spolu nanow miessicze sedmeho, y biechu synowe yzrahelsstij wswych prziebytcziech, a sebrawše wssecko mnozstwie spolu namiesstesstie odewzchodu slun-
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446 cze yswatych, Powiediechu ezdrassowi biscupu vezenemu wpismie, aby przinesl zakon moyziessuv genz gest dan odhospodina boha yzra- helskeho, yprzinese ezdrass biskup zakon przedewsse mnostwie gich od muže až doženi, ý przedewssie popi, aby slysseli zakon nanow miesiecze sedmeho, y eztiessee namiesstissti, gessto gest przed swa- timi dwrzmi chramowými od prwnie swietlosti až doweczera przed- mužmi i předženami, ý przezinichu wssiczkni swoý rozum kzakonu, ý stasse pop zizdrass vmielý wbožiem prawie nadrzewene stoliczý, genž biesse ktomu vdielana“ etc. Die im XV. Jahrhunderte üblichen Punkte als Erweichungszei- chen fehlen hier gänzlich, nur hie und da hat das z diesen Punkt; dagegen sind rz, cz, ss allgemein. Doch trotz dieses alten Textes kann der Codex nur dem Anfange des XV. Jahrhunderts angehören, und zwar aus folgenden Gründen: 1. Als Unterscheidungszeichen dient der Punkt und das Komma. 2. Das y hat in der Regel den Strich ober sich. 3. Die Abkürzungen fehlen gänzlich. 4. Das Costüme und die Bewaffnung der in den Initialen ange- brachten Figuren weisen entschieden auf das XV. Jahrhundert hin. Geschrieben ist dieser Codex auf 270 Blättern, die zu 10 eine Lage bilden, im Anfang und zu Ende desselben ist je ein unbe- schriebenes Schmutzpergament. Die Seite, in zwei Columnen getheilt, zählt durchgängig 47 Zeilen, die mit Schwärze gezogen sind. Da- zwischen stehen die Buchstaben, bei denen sich die scharfe, spitzige Form des XV. Jahrhunderts schon kenntlich macht. Obwohl nur Eine Hand daran arbeitete, so merkt man doch eine gewisse Ungleich- förmigkeit in den Zügen, wogegen der Miniator bei weitem mehr Phantasie, als in den beiden früheren Codices entwickelt. Denn wäh- rend diese sich stets wiederholen und über Arabesken und einige wenige Blumen sich nicht erheben, gibt unser Maler Figuren, Pflan- zen und Thiere aller Art, wenn gleich, wie gesagt, in der Manier des XV. Saccul., also ungemein karrikirt. Von einer anderen Hand sind die rothen Aufschriften. Der Corrector bezeichnete hier die grossen Textbuchstaben mit rother Farbe, während die grösseren Absatz- Buchstaben gleichfalls abwechselnd roth und blau erscheinen. Für den Kunsthistoriker hat dieser Codex dadurch einen Werth, dass er die Miniatur-Malerei in ihren verschiedenen Phasen vorweist. Von leergelassenen Stellen bis zur Vollendung kann man an diesem
446 cze yswatych, Powiediechu ezdrassowi biscupu vezenemu wpismie, aby przinesl zakon moyziessuv genz gest dan odhospodina boha yzra- helskeho, yprzinese ezdrass biskup zakon przedewsse mnostwie gich od muže až doženi, ý przedewssie popi, aby slysseli zakon nanow miesiecze sedmeho, y eztiessee namiesstissti, gessto gest przed swa- timi dwrzmi chramowými od prwnie swietlosti až doweczera przed- mužmi i předženami, ý przezinichu wssiczkni swoý rozum kzakonu, ý stasse pop zizdrass vmielý wbožiem prawie nadrzewene stoliczý, genž biesse ktomu vdielana“ etc. Die im XV. Jahrhunderte üblichen Punkte als Erweichungszei- chen fehlen hier gänzlich, nur hie und da hat das z diesen Punkt; dagegen sind rz, cz, ss allgemein. Doch trotz dieses alten Textes kann der Codex nur dem Anfange des XV. Jahrhunderts angehören, und zwar aus folgenden Gründen: 1. Als Unterscheidungszeichen dient der Punkt und das Komma. 2. Das y hat in der Regel den Strich ober sich. 3. Die Abkürzungen fehlen gänzlich. 4. Das Costüme und die Bewaffnung der in den Initialen ange- brachten Figuren weisen entschieden auf das XV. Jahrhundert hin. Geschrieben ist dieser Codex auf 270 Blättern, die zu 10 eine Lage bilden, im Anfang und zu Ende desselben ist je ein unbe- schriebenes Schmutzpergament. Die Seite, in zwei Columnen getheilt, zählt durchgängig 47 Zeilen, die mit Schwärze gezogen sind. Da- zwischen stehen die Buchstaben, bei denen sich die scharfe, spitzige Form des XV. Jahrhunderts schon kenntlich macht. Obwohl nur Eine Hand daran arbeitete, so merkt man doch eine gewisse Ungleich- förmigkeit in den Zügen, wogegen der Miniator bei weitem mehr Phantasie, als in den beiden früheren Codices entwickelt. Denn wäh- rend diese sich stets wiederholen und über Arabesken und einige wenige Blumen sich nicht erheben, gibt unser Maler Figuren, Pflan- zen und Thiere aller Art, wenn gleich, wie gesagt, in der Manier des XV. Saccul., also ungemein karrikirt. Von einer anderen Hand sind die rothen Aufschriften. Der Corrector bezeichnete hier die grossen Textbuchstaben mit rother Farbe, während die grösseren Absatz- Buchstaben gleichfalls abwechselnd roth und blau erscheinen. Für den Kunsthistoriker hat dieser Codex dadurch einen Werth, dass er die Miniatur-Malerei in ihren verschiedenen Phasen vorweist. Von leergelassenen Stellen bis zur Vollendung kann man an diesem
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447 Ms. die Technik der Miniatur studiren. Man sieht nämlich Initialen, die nur mit einer Art gelblich weissem Gummi croquirt sind, andere, wo mit Schwärze die Umrisse schärfer gezogen sind, noch andere, bei denen die Pasta, auf welcher das Gold zu liegen kam, bereits aufgetra- gen ist. Sie wurde aus Mastix und gebranntem Elfenbeine bereitet und liegt so fest auf, dass sie selbst mit einem Messer sich nur schwer ab- lösen lässt. Aus diesem Allen lässt sich mit Sicherheit der Schluss zie- hen, dass auch hier eine Arbeitstheilung vorliegt. Nicht mit Einem Bilde beschäftigte sich der Maler bis zu dessen Vollendung, sondern wenn die Handschrift vom Schreiber fertig da lag, zeichnete er zuerst in allen den leergelassenen Stellen, falls nicht Patronen angewendet wurden, seine Figuren, und belegte den mit Gold zu verzierenden Raum mit seiner Pasta. Erst wenn der ganze Codex diese Vorbereitung erhalten hatte, ging der Künstler an das Legen der Goldplättchen, die er mit dem Wolfszahn polirte und mit der Punze verzierte. Die erhabene, mehr convexe Fläche gewann das Gold eben durch die ziemlich stark aufgetragene Pasta. War das Gold im ganzen Codex gelegt, dann wurden die Arabesken und das Blätterwerk mit pastösen Farben angelegt, und dies wieder im ganzen Werke, weshalb sich dieselben in der Regel wiederholen, und erst, wenn dies alles beendet war, griff der Meister zum Pinsel, um menschliche oder auch Thier- gestalten nach seiner Composition zu malen. Dieses ganze Verfahren leuchtet aus dem vorliegenden Codex deutlich hervor. Der Einband scheint der ursprüngliche zu sein, sehr feste Holz- deckel mit weissem, wolligem Leder überzogen und mit starken Messingbuckeln und Eckblättern beschlagen. Zwei gleichfalls be- schlagene Lederspangen halten dieselben zusammen. Der ganze Einband kann als Muster für ähnliche Nachahmung gelten. In die Dietrichstein'sche Bibliothek kam dieser Codex durch Vermächtniss des Friedrich Hoffmann Freiherrn zu Grünbüchel, wie dessen Wappen und Inschrift auf dem vorderen inneren Deckel darthuen. Probe aus dem Psalm VII.: „Pane boze moy wtie sem vffal zdrawa mie vezin zewsschh kterziz sie mnie protiwie awyswobod mie, aby niekdy nepopadl iakozto lew dussie me, kdyz nenie ktoby wykupil ani ktoby spassena vczinil, pane boze moy vczinilli sem to, gestli neprawost wruku mu, nawratilli sem odplaczugiczim sie mnie zle" etc. Oder Psalm IX: „O chwaliti tie budu hospodine wewssem srdczy
447 Ms. die Technik der Miniatur studiren. Man sieht nämlich Initialen, die nur mit einer Art gelblich weissem Gummi croquirt sind, andere, wo mit Schwärze die Umrisse schärfer gezogen sind, noch andere, bei denen die Pasta, auf welcher das Gold zu liegen kam, bereits aufgetra- gen ist. Sie wurde aus Mastix und gebranntem Elfenbeine bereitet und liegt so fest auf, dass sie selbst mit einem Messer sich nur schwer ab- lösen lässt. Aus diesem Allen lässt sich mit Sicherheit der Schluss zie- hen, dass auch hier eine Arbeitstheilung vorliegt. Nicht mit Einem Bilde beschäftigte sich der Maler bis zu dessen Vollendung, sondern wenn die Handschrift vom Schreiber fertig da lag, zeichnete er zuerst in allen den leergelassenen Stellen, falls nicht Patronen angewendet wurden, seine Figuren, und belegte den mit Gold zu verzierenden Raum mit seiner Pasta. Erst wenn der ganze Codex diese Vorbereitung erhalten hatte, ging der Künstler an das Legen der Goldplättchen, die er mit dem Wolfszahn polirte und mit der Punze verzierte. Die erhabene, mehr convexe Fläche gewann das Gold eben durch die ziemlich stark aufgetragene Pasta. War das Gold im ganzen Codex gelegt, dann wurden die Arabesken und das Blätterwerk mit pastösen Farben angelegt, und dies wieder im ganzen Werke, weshalb sich dieselben in der Regel wiederholen, und erst, wenn dies alles beendet war, griff der Meister zum Pinsel, um menschliche oder auch Thier- gestalten nach seiner Composition zu malen. Dieses ganze Verfahren leuchtet aus dem vorliegenden Codex deutlich hervor. Der Einband scheint der ursprüngliche zu sein, sehr feste Holz- deckel mit weissem, wolligem Leder überzogen und mit starken Messingbuckeln und Eckblättern beschlagen. Zwei gleichfalls be- schlagene Lederspangen halten dieselben zusammen. Der ganze Einband kann als Muster für ähnliche Nachahmung gelten. In die Dietrichstein'sche Bibliothek kam dieser Codex durch Vermächtniss des Friedrich Hoffmann Freiherrn zu Grünbüchel, wie dessen Wappen und Inschrift auf dem vorderen inneren Deckel darthuen. Probe aus dem Psalm VII.: „Pane boze moy wtie sem vffal zdrawa mie vezin zewsschh kterziz sie mnie protiwie awyswobod mie, aby niekdy nepopadl iakozto lew dussie me, kdyz nenie ktoby wykupil ani ktoby spassena vczinil, pane boze moy vczinilli sem to, gestli neprawost wruku mu, nawratilli sem odplaczugiczim sie mnie zle" etc. Oder Psalm IX: „O chwaliti tie budu hospodine wewssem srdczy
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448 swem, wýprawimt wssecky diwy twe, weselitit sie budu a plesatit budu wtobie, wzdam chwalu gmenu twemu naywyssy, kdyz obratil neprzietele meho“ etc. 4. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel : Vetus testamentum in lingua bohemica. Sig. I. 119. Mit Ausschluss der Libri Machabaeorum und der Propheten sind in diesem Codex alle anderen des alten Testamentes nach der Ord- nung der Vulgata mit den üblichen Vorreden und Capiteleintheilungen enthalten. Die Psalmen David’s haben umständliche Argumente. Geschrieben ist dieser unpaginirte Codex auf einem festen Papiere — das 23. Blatt ist Pergament — in zwei Columnen, die Seite zu 50, 48 und 47 mit der Feder gezogenen Linien. Die gros- sen Initialen sind bemalt, und hie und da auch mit Gold belegt, doch ohne künstlerischen Werth. Die einzelnen Absätze werden abwech- selnd durch rothe und blaue Buchstaben markirt. Ausdrucksweise und Orthographie nöthigen uns, diesen Codex in die nachhusitischen Zeiten zu verlegen. Das charakteristische Wort "pop“ kommt hier nirgends vor. Der Codex beginnt: „Poczyna se epištola totižto list Swateho Jeronima kteružto pisse kniezy Paulinowi mužy vmielemu genz biesse poslal gemu darky a list swuoy po ambrožowi mnichu wykazuge gemu vmysl swuoy, že by chtiel swiet opustiti, a že ma žadost srozumieti pismom swatim a tiežie mohlliby bez nauczytele mieti rozum pisem swatych, a že by pro ty wieczy s swatym Jeronimen rad przebywal, k tomu geho listu odpowieda swaty Jeronim tiemto swym listem a die takto : Brater Ambroz twymi darky“ etc. Im Initial der heil. Hieronymus schreibend abgebildet. Mit der Vorrede ist nur die erste Seite beschrieben, die nachfolgenden 21 Seiten sind leer gelassen. Das erste und ein Theil des zweiten Capitels der Genesis fehlen ; das Blatt, worauf dies stand, und das, nach den anderen Büchern zu schliessen, einen bemalten Initialen hatte und aus Pergament bestand, ist ausgeschnitten. In der Schrift mehren sich schon die Abkürzungen, und der Punkt als Unterscheidungszeichen vertritt die Stelle des im früheren Jahr- hunderte vorherrschenden Striches. Der Einband, braunes Leder mit Messingbeschlägen und Leder- spangen, ist der ursprüngliche; Eigenthümer des Buches war Fer- dinand Hoffmann Freiherr von Grünbüchel.
448 swem, wýprawimt wssecky diwy twe, weselitit sie budu a plesatit budu wtobie, wzdam chwalu gmenu twemu naywyssy, kdyz obratil neprzietele meho“ etc. 4. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel : Vetus testamentum in lingua bohemica. Sig. I. 119. Mit Ausschluss der Libri Machabaeorum und der Propheten sind in diesem Codex alle anderen des alten Testamentes nach der Ord- nung der Vulgata mit den üblichen Vorreden und Capiteleintheilungen enthalten. Die Psalmen David’s haben umständliche Argumente. Geschrieben ist dieser unpaginirte Codex auf einem festen Papiere — das 23. Blatt ist Pergament — in zwei Columnen, die Seite zu 50, 48 und 47 mit der Feder gezogenen Linien. Die gros- sen Initialen sind bemalt, und hie und da auch mit Gold belegt, doch ohne künstlerischen Werth. Die einzelnen Absätze werden abwech- selnd durch rothe und blaue Buchstaben markirt. Ausdrucksweise und Orthographie nöthigen uns, diesen Codex in die nachhusitischen Zeiten zu verlegen. Das charakteristische Wort "pop“ kommt hier nirgends vor. Der Codex beginnt: „Poczyna se epištola totižto list Swateho Jeronima kteružto pisse kniezy Paulinowi mužy vmielemu genz biesse poslal gemu darky a list swuoy po ambrožowi mnichu wykazuge gemu vmysl swuoy, že by chtiel swiet opustiti, a že ma žadost srozumieti pismom swatim a tiežie mohlliby bez nauczytele mieti rozum pisem swatych, a že by pro ty wieczy s swatym Jeronimen rad przebywal, k tomu geho listu odpowieda swaty Jeronim tiemto swym listem a die takto : Brater Ambroz twymi darky“ etc. Im Initial der heil. Hieronymus schreibend abgebildet. Mit der Vorrede ist nur die erste Seite beschrieben, die nachfolgenden 21 Seiten sind leer gelassen. Das erste und ein Theil des zweiten Capitels der Genesis fehlen ; das Blatt, worauf dies stand, und das, nach den anderen Büchern zu schliessen, einen bemalten Initialen hatte und aus Pergament bestand, ist ausgeschnitten. In der Schrift mehren sich schon die Abkürzungen, und der Punkt als Unterscheidungszeichen vertritt die Stelle des im früheren Jahr- hunderte vorherrschenden Striches. Der Einband, braunes Leder mit Messingbeschlägen und Leder- spangen, ist der ursprüngliche; Eigenthümer des Buches war Fer- dinand Hoffmann Freiherr von Grünbüchel.
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449 Probe des Textes: Genesis Cap. 41. „Y řekl gest kral k Joze- fovi. Jat sem farao. bez tweho přikazanie nehne nyžadny ruku ani nohu we wše zemi Egiptske. Y obratil gest gmeno geho, a nazwal gey iazikem Egiptskym spasitelem swieta. Dal gemu také ženu Aste- nez dceru Putyfares kniezie Elipoleos. A tak wyšel gest Jozef do zemie Egiptske. A bieše we XXXti letech když gest stal před obličegem krale faraona.“ etc. Esdras II, 9. (Vulgata lib. III. 9, weil hier das zweite Buch Neemiaš heisst): „A wstaw Esdraš od przistrzešie chramoweho otgide do pokogika Jonatowa, syna nasali, a tu gsa hospodu, neoku- syl gest chleba ani wody pil nad neprawostmi množstwimi. Y stalo se gest prowolanie po wšem židowstwu y wgeruzalemie wšeci kterziž biechu zwiezenie, aby se shromaždili do geruzalema, a ktož by koli neprzišel wedwu nebo wetrzech dnech, podle sudu przisediczích staršich pobran bude statek geho a sam za otdieleneho aby byl suzen ot množstwie zwiezenie. Y shromaždili gsu se wssiczkni, kterziž biechu z pokoleni Juda a Benyamin“ etc. 5. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel : Novum testamentum in lingua bohemica. Sig. I. 53. Neben den Schriften des neuen Testamentes, welche ganz die Ordnung der Vulgata befolgen, enthält dieser Codex auch die aus dem alten Testamente genommenen Episteln für die ganze Fasten- zeit von der ersten bis zur siebenten Woche in der Faste; darauf nach einem leeren Blatte „Pravidlo“, oder die Ordnung der von der katho- lischen Kirche angenommenen Perikopen für die Sonn- und Festtage des ganzen Jahres. Während die Fasten-Episteln dem ganzen Wort- laute nach angesetzt sind, wird hier blos der Anfang und der Schluss der Perikope angemerkt. Es hat allen Anschein, dass dieser Codex zum kirchlichen Gebrauche benutzt wurde. Er ist auf einem festen Papiere deutlich und correct geschrieben, das Papier in Lagen zu 10 Bogen gelegt, die Linien, 32 auf der Seite, mit Schwärze durch das ganze Blatt gezogen, die Initialen blau und roth angesetzt und vom Corrector die grossen Buchstaben des Textes gelb und roth angestrichen. Hie und da ist auch ein Versuch, mit der Malerei nach- zuhelfen. Von der ersten Lage fehlt das erste und das 10. Blatt, wesshalb nicht ersichtlich ist, ob die übliche Vorrede angebracht war. Der Codex
449 Probe des Textes: Genesis Cap. 41. „Y řekl gest kral k Joze- fovi. Jat sem farao. bez tweho přikazanie nehne nyžadny ruku ani nohu we wše zemi Egiptske. Y obratil gest gmeno geho, a nazwal gey iazikem Egiptskym spasitelem swieta. Dal gemu také ženu Aste- nez dceru Putyfares kniezie Elipoleos. A tak wyšel gest Jozef do zemie Egiptske. A bieše we XXXti letech když gest stal před obličegem krale faraona.“ etc. Esdras II, 9. (Vulgata lib. III. 9, weil hier das zweite Buch Neemiaš heisst): „A wstaw Esdraš od przistrzešie chramoweho otgide do pokogika Jonatowa, syna nasali, a tu gsa hospodu, neoku- syl gest chleba ani wody pil nad neprawostmi množstwimi. Y stalo se gest prowolanie po wšem židowstwu y wgeruzalemie wšeci kterziž biechu zwiezenie, aby se shromaždili do geruzalema, a ktož by koli neprzišel wedwu nebo wetrzech dnech, podle sudu przisediczích staršich pobran bude statek geho a sam za otdieleneho aby byl suzen ot množstwie zwiezenie. Y shromaždili gsu se wssiczkni, kterziž biechu z pokoleni Juda a Benyamin“ etc. 5. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel : Novum testamentum in lingua bohemica. Sig. I. 53. Neben den Schriften des neuen Testamentes, welche ganz die Ordnung der Vulgata befolgen, enthält dieser Codex auch die aus dem alten Testamente genommenen Episteln für die ganze Fasten- zeit von der ersten bis zur siebenten Woche in der Faste; darauf nach einem leeren Blatte „Pravidlo“, oder die Ordnung der von der katho- lischen Kirche angenommenen Perikopen für die Sonn- und Festtage des ganzen Jahres. Während die Fasten-Episteln dem ganzen Wort- laute nach angesetzt sind, wird hier blos der Anfang und der Schluss der Perikope angemerkt. Es hat allen Anschein, dass dieser Codex zum kirchlichen Gebrauche benutzt wurde. Er ist auf einem festen Papiere deutlich und correct geschrieben, das Papier in Lagen zu 10 Bogen gelegt, die Linien, 32 auf der Seite, mit Schwärze durch das ganze Blatt gezogen, die Initialen blau und roth angesetzt und vom Corrector die grossen Buchstaben des Textes gelb und roth angestrichen. Hie und da ist auch ein Versuch, mit der Malerei nach- zuhelfen. Von der ersten Lage fehlt das erste und das 10. Blatt, wesshalb nicht ersichtlich ist, ob die übliche Vorrede angebracht war. Der Codex
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450 beginnt : "Pronesti gie chtiesse tainie pustiti gi, A kdyžto on myslessie yhned andiel panie wesnach vkazal se gemu rzka, Jozeffe, synu Dawi- dow, nerod sie bati przigiti Marie manzelky twe, Nebo co czož wni sie gest narodilo zducha swateho gest, a vrodit sina anazuowess gmeno geho Gežiess, Nebot on spasen vezini lid swoy od hřiechuow gich, Ato wšeczko stalo se gest aby naplnieno bylo, to czož rzeczeno gest od pana skrze proroka." etc. Probe einer Epistel: „čtwrtu sobotu Epištola Daniel w XIII. Kap.“ Uber Susanna: „Ale biessta oba raniena milosti gegi ani gsta powiediela sobie bolest swu, Neb stydiessta se sobie powiedieti swe žadosti chtiece hrziessiti sni a zachowawachu pilnie na každy den hledieti nani, y rzekl gest geden k druhemu podwa domuow neb giz hodina obiedni gest, a wyssedse rozessla gsta se a rozssedsse se sessla gsta se wespolek, ptagice se na przičini a wyznala gsta sobie žadost swu, a vložila gsta sobie čas, kdyžby gi samu mohli nalezti.“ etc. Wann und von wem dieser Codex geschrieben wurde, darüber gibt uns auf der vorletzten Seite eine Stelle Auskunft, die da besagt, dass der Schreiber, Johann aus Prag, diesen Text zu Mezeříč am Samstage nach Matthäus 1470 vollendet habe. Sie ist mit rother Tinte geschrieben und lautet : "Atak sie gest skonalo w Sobotu po Swatem Matussij Pisarzem Janem z Prahy ty chwile w Mezirzieczie leta Bo- zieho Mo. CCCCo, Sedmdesateho. Bud Panu boha chwala y czest, bud geho gmeno požehnano z tak velike milosti a z nesmirne dobroty.“ Um das Jahr 1531 befand sich dieses Buch im Besitze des Vladyka Brykcí Reháček von Květnice, im Jahre 1533 in dem seiner Witwe. Diese Witwe hat am letzten Blatte angemerkt, dass 1531 Diens- tag vor Marien Geburt, ihre Tochter Dorothea, dann in demselben Jahre in der Nacht nach Kreuzerfindung ihr Sohn Sigismund, und 1533 Dienstag vor Christi Himmelfahrt, ihr Gemahl "vrozeny wladyka pan Brykczy Rzehaczek z Skwietnieze“ gestorben sei. Als weiterer Be- sitzer zeichnet sich auf derselben letzten Seite Achilles Schellen- schmied von Breslau, der Schrift nach zu urtheilen am Schlusse des XVI. Jahrhunderts. Die Deckel, ziemlich beschädigt, mit Messing- buckeln und abgerissenen Spangen, sind die ursprünglichen. Anmerkung. Ausser diesen hier beschriebenen fünf Bibeln besitzt die Die- trichstein’sche Bibliothek zu Nikolsburg keine weiteren, da doch in
450 beginnt : "Pronesti gie chtiesse tainie pustiti gi, A kdyžto on myslessie yhned andiel panie wesnach vkazal se gemu rzka, Jozeffe, synu Dawi- dow, nerod sie bati przigiti Marie manzelky twe, Nebo co czož wni sie gest narodilo zducha swateho gest, a vrodit sina anazuowess gmeno geho Gežiess, Nebot on spasen vezini lid swoy od hřiechuow gich, Ato wšeczko stalo se gest aby naplnieno bylo, to czož rzeczeno gest od pana skrze proroka." etc. Probe einer Epistel: „čtwrtu sobotu Epištola Daniel w XIII. Kap.“ Uber Susanna: „Ale biessta oba raniena milosti gegi ani gsta powiediela sobie bolest swu, Neb stydiessta se sobie powiedieti swe žadosti chtiece hrziessiti sni a zachowawachu pilnie na každy den hledieti nani, y rzekl gest geden k druhemu podwa domuow neb giz hodina obiedni gest, a wyssedse rozessla gsta se a rozssedsse se sessla gsta se wespolek, ptagice se na przičini a wyznala gsta sobie žadost swu, a vložila gsta sobie čas, kdyžby gi samu mohli nalezti.“ etc. Wann und von wem dieser Codex geschrieben wurde, darüber gibt uns auf der vorletzten Seite eine Stelle Auskunft, die da besagt, dass der Schreiber, Johann aus Prag, diesen Text zu Mezeříč am Samstage nach Matthäus 1470 vollendet habe. Sie ist mit rother Tinte geschrieben und lautet : "Atak sie gest skonalo w Sobotu po Swatem Matussij Pisarzem Janem z Prahy ty chwile w Mezirzieczie leta Bo- zieho Mo. CCCCo, Sedmdesateho. Bud Panu boha chwala y czest, bud geho gmeno požehnano z tak velike milosti a z nesmirne dobroty.“ Um das Jahr 1531 befand sich dieses Buch im Besitze des Vladyka Brykcí Reháček von Květnice, im Jahre 1533 in dem seiner Witwe. Diese Witwe hat am letzten Blatte angemerkt, dass 1531 Diens- tag vor Marien Geburt, ihre Tochter Dorothea, dann in demselben Jahre in der Nacht nach Kreuzerfindung ihr Sohn Sigismund, und 1533 Dienstag vor Christi Himmelfahrt, ihr Gemahl "vrozeny wladyka pan Brykczy Rzehaczek z Skwietnieze“ gestorben sei. Als weiterer Be- sitzer zeichnet sich auf derselben letzten Seite Achilles Schellen- schmied von Breslau, der Schrift nach zu urtheilen am Schlusse des XVI. Jahrhunderts. Die Deckel, ziemlich beschädigt, mit Messing- buckeln und abgerissenen Spangen, sind die ursprünglichen. Anmerkung. Ausser diesen hier beschriebenen fünf Bibeln besitzt die Die- trichstein’sche Bibliothek zu Nikolsburg keine weiteren, da doch in
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431 Jungmann’s „Historie literatury české" zweite Ausgabe Prag 1849 acht Exemplare als in Nikolsburg vorfindig angemerkt erscheinen. Wir erklären uns diese Unrichtigkeit nur aus der undeutlichen An- gabe der Handschriften, so dass eine und dieselbe zu zwei verschie- denen Nummern angeführt wird. Gehen wir diese in Jungmann angeführten Bibeln, die handschriftlich in Nikolsburg erliegen sollen, durch. Nr. 107. Biblí česká. Rkp. na pap. fol. ku konci XIV. wěku. (Boček). Eine vollständige Bibel, auf Papier geschrieben, existirt in der Dietrichstein’schen Bibliothek zu Nikolsburg nicht, und konnte auch zu Boček's Zeiten nicht vorhanden gewesen sein, da ein voll- ständiger Katalog der Handschriften aus dem Jahre 1809 vorhanden ist, und dieser nur die von uns beschriebenen Exemplare anführt. Nr. 504. a. Biblí česká, Rkp. fol. na pap. ze začátku XV. století w bibl. Mikulovské. b. Jiná tamže z XV. stol. fol. pap. (Boček). Was wir von der frühern Nummer sagten, gilt auch von dieser. Nr. 512. Celá biblí na pergameně w fol. w Mikulově. Nr. 513. Jiná podobná tamže. Beide diese Nummern sind vor- handen. Sie tragen die Signatur Kasten I. Nr. 173 und 175. Die erste Nummer 173 gehört in das Ende des XIV. Jahrhunderts; die Nummer 175 stammt aus dem Anfange des XV. Jahrhunderts. Nr. 529. Prwní díl biblí až ku příslovím. Es ist dies unser Pergament-Codex unter Sig. I. 174 aus dem XV. Jahrhunderte mit dem Texte der ersten Recension. Nr. 530. Jiný díl tamže, kterýž gde až na konec žalmu. In dieser Nummer erkennen wir unsern Papier-Codex Sign. I. 119. Nr. 539. Starý zákon. Rkp. ze začátku XV. wěku na pergam. fol. v bibl. Mikulov. (Boček). Dies ist der Pergament-Codex Sign. I. Nr. 174 und mit Nr. 529 wohl identisch. Dem Texte nach bringen die Nr. 173 und Nr. 174 die älteste Recension, die Nr. 175 den Ubergang von der ersten zur zweiten, Nr. 119 die zweite, und die Nr. 53 die dritte Recension. Diese letz- tere Nummer ist bei Jungmann und in den Manuscripten des Boček im mährischen Landesarchive zu Brünn nicht verzeichnet. In den Brünner Wochenblättern vom Jahre 1826 sind gleichfalls unsere Exemplare der böhm. Bibel mit Ausnahme der Nr. 53 ange- deutet, also ein neuer Beweis, dass auch 1826 nicht mehr Bibel- Exemplare in der Nikolsburger Bibliothek vorlagen.
431 Jungmann’s „Historie literatury české" zweite Ausgabe Prag 1849 acht Exemplare als in Nikolsburg vorfindig angemerkt erscheinen. Wir erklären uns diese Unrichtigkeit nur aus der undeutlichen An- gabe der Handschriften, so dass eine und dieselbe zu zwei verschie- denen Nummern angeführt wird. Gehen wir diese in Jungmann angeführten Bibeln, die handschriftlich in Nikolsburg erliegen sollen, durch. Nr. 107. Biblí česká. Rkp. na pap. fol. ku konci XIV. wěku. (Boček). Eine vollständige Bibel, auf Papier geschrieben, existirt in der Dietrichstein’schen Bibliothek zu Nikolsburg nicht, und konnte auch zu Boček's Zeiten nicht vorhanden gewesen sein, da ein voll- ständiger Katalog der Handschriften aus dem Jahre 1809 vorhanden ist, und dieser nur die von uns beschriebenen Exemplare anführt. Nr. 504. a. Biblí česká, Rkp. fol. na pap. ze začátku XV. století w bibl. Mikulovské. b. Jiná tamže z XV. stol. fol. pap. (Boček). Was wir von der frühern Nummer sagten, gilt auch von dieser. Nr. 512. Celá biblí na pergameně w fol. w Mikulově. Nr. 513. Jiná podobná tamže. Beide diese Nummern sind vor- handen. Sie tragen die Signatur Kasten I. Nr. 173 und 175. Die erste Nummer 173 gehört in das Ende des XIV. Jahrhunderts; die Nummer 175 stammt aus dem Anfange des XV. Jahrhunderts. Nr. 529. Prwní díl biblí až ku příslovím. Es ist dies unser Pergament-Codex unter Sig. I. 174 aus dem XV. Jahrhunderte mit dem Texte der ersten Recension. Nr. 530. Jiný díl tamže, kterýž gde až na konec žalmu. In dieser Nummer erkennen wir unsern Papier-Codex Sign. I. 119. Nr. 539. Starý zákon. Rkp. ze začátku XV. wěku na pergam. fol. v bibl. Mikulov. (Boček). Dies ist der Pergament-Codex Sign. I. Nr. 174 und mit Nr. 529 wohl identisch. Dem Texte nach bringen die Nr. 173 und Nr. 174 die älteste Recension, die Nr. 175 den Ubergang von der ersten zur zweiten, Nr. 119 die zweite, und die Nr. 53 die dritte Recension. Diese letz- tere Nummer ist bei Jungmann und in den Manuscripten des Boček im mährischen Landesarchive zu Brünn nicht verzeichnet. In den Brünner Wochenblättern vom Jahre 1826 sind gleichfalls unsere Exemplare der böhm. Bibel mit Ausnahme der Nr. 53 ange- deutet, also ein neuer Beweis, dass auch 1826 nicht mehr Bibel- Exemplare in der Nikolsburger Bibliothek vorlagen.
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452 b. Theologische Tractate. 6. Cod. Ms. chart. 4°. maius saecul. XV. exeunt. Folia 373. Titel: Mag. Jana Husa Výklad větší na páteře, to jest na víru, desatero příkázaní a modlidbu Paně. Sig. I. 59. Dieses von Mag. Johann Hus verfasste und in Prag 1520 in fol. zum ersten Male veröffentlichte Werk gibt in einer schönen Sprache eine Paraphrase oder Erklärung des Credo, des Dekalogs und des Paternoster, des letzteren in einer zweifachen Weise, einer längeren und einer kürzeren. Geschrieben ist es mit der in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhundertes in Mähren üblichen fetten und grösseren Schrift, so dass 25 bis 28 Zeilen auf die Seite kommen. Das Ganze zerfällt in 96 Capitel und beginnt: „Kazdy krzestian, genž ma rozum prawy, chczeli byti spasen, mussy wierziti, przikazanie bozie plniti a bohu sie modliti. O prwem di spasitel, ktoz wierzi, spasen bude.“ etc. Schluss: „Amen, to gest, tak sie stan, a matka ma vczila mie rzekati amen, tak boh day mily pane bozie hrzechow odpusstienie.“ Auf den letzten 18 Blättern folgt ein alphabetisches Verzeichniss der abge- handelten Materien mit Hinweisung auf das betreffende Capitel, z. B. Boh moz widien byti XXXI, Boha milowati czo gest XXXI, Lichwa gest rozlična LVIII. Zum leichtern Überblicken sind die Hauptstellen mit rother Farbe unterstrichen, und vom Corrector, der auf einem Blättchen einen fehlenden Satz einschob, die grossen Buchstaben im Texte gleichfalls roth angemerkt. In Jungmann’s böhm. Liter. Geschichte 2. Aufl. erscheint dieses Manuscript citirt S. 106 Nr. 812. Der Einband mit zwei Lederspangen ist gleichzeitig, die Provenienz unbekannt. Die neueste Ausgabe dieser schönen Schrift besorgte nach einer Bautzner Handschrift Erben in Prag als Nr. 1 unter Husens Schriften. Bei Boček verzeichnet unter Nr. 34. 7. Cod. Ms. chart. 4°. minus saecul. XV. Folia 250. Titel: Milič Jan, Knížky o zarmúceních velikých církve svaté a knihy Nikodema. Sig. II. 89. Der ganze Titel lautet (roth): „Poczynagi sic knižky o zarmu- czenich velikych Cierkwe swate. y kazde dusse wierne. kterež magi trpieti od draka naposlednie dny Antykrystowi. a ogeho sedmi ranach poslednich a nayhorssich. kterymiž bude wssecky wolene buozie na- ramnie krzizowati. a kterak sie magi wolenij bozi wtom krzizowani
452 b. Theologische Tractate. 6. Cod. Ms. chart. 4°. maius saecul. XV. exeunt. Folia 373. Titel: Mag. Jana Husa Výklad větší na páteře, to jest na víru, desatero příkázaní a modlidbu Paně. Sig. I. 59. Dieses von Mag. Johann Hus verfasste und in Prag 1520 in fol. zum ersten Male veröffentlichte Werk gibt in einer schönen Sprache eine Paraphrase oder Erklärung des Credo, des Dekalogs und des Paternoster, des letzteren in einer zweifachen Weise, einer längeren und einer kürzeren. Geschrieben ist es mit der in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhundertes in Mähren üblichen fetten und grösseren Schrift, so dass 25 bis 28 Zeilen auf die Seite kommen. Das Ganze zerfällt in 96 Capitel und beginnt: „Kazdy krzestian, genž ma rozum prawy, chczeli byti spasen, mussy wierziti, przikazanie bozie plniti a bohu sie modliti. O prwem di spasitel, ktoz wierzi, spasen bude.“ etc. Schluss: „Amen, to gest, tak sie stan, a matka ma vczila mie rzekati amen, tak boh day mily pane bozie hrzechow odpusstienie.“ Auf den letzten 18 Blättern folgt ein alphabetisches Verzeichniss der abge- handelten Materien mit Hinweisung auf das betreffende Capitel, z. B. Boh moz widien byti XXXI, Boha milowati czo gest XXXI, Lichwa gest rozlična LVIII. Zum leichtern Überblicken sind die Hauptstellen mit rother Farbe unterstrichen, und vom Corrector, der auf einem Blättchen einen fehlenden Satz einschob, die grossen Buchstaben im Texte gleichfalls roth angemerkt. In Jungmann’s böhm. Liter. Geschichte 2. Aufl. erscheint dieses Manuscript citirt S. 106 Nr. 812. Der Einband mit zwei Lederspangen ist gleichzeitig, die Provenienz unbekannt. Die neueste Ausgabe dieser schönen Schrift besorgte nach einer Bautzner Handschrift Erben in Prag als Nr. 1 unter Husens Schriften. Bei Boček verzeichnet unter Nr. 34. 7. Cod. Ms. chart. 4°. minus saecul. XV. Folia 250. Titel: Milič Jan, Knížky o zarmúceních velikých církve svaté a knihy Nikodema. Sig. II. 89. Der ganze Titel lautet (roth): „Poczynagi sic knižky o zarmu- czenich velikych Cierkwe swate. y kazde dusse wierne. kterež magi trpieti od draka naposlednie dny Antykrystowi. a ogeho sedmi ranach poslednich a nayhorssich. kterymiž bude wssecky wolene buozie na- ramnie krzizowati. a kterak sie magi wolenij bozi wtom krzizowani
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453 mieti“. Der unter dieser Aufschrift folgende Text ist zum grössten Theile weggerissen. Vom zweiten Blatte an ist jedoch das Werk voll- ständig. Im Drucke erschien dasselbe zu Prag 1542. In Jungmann’s Lit. Gesch. ist es S. 43, Nr. 162 verzeichnet. Interessant ist die Handschrift, weil sie vom sprachlichen Stand- punkte den ersten praktischen Versuch enthält, die im Volke lebende Redeweise in die Literatur einzuführen. Milič ist auch in dieser Be- ziehung der Vorgänger Husens, indem das durch Hus eingeführte Verfahren, die Sprache des Volkes an die Stelle der Schriftsprache zu setzen, schon von Milič herstammt. Die Schrift ist die gewöhnliche fette und sehr deutliche. Der Punkt als Unterscheidungszeichen ist roth durchgestrichen, sonst nur die grossen Textbuchstaben roth markirt und ebenso die Titel geschrieben. Die Seite zählt 27 auf schwarzen Strichen gesetzte Zeilen. Hie und da sind auch Randglossen, die zum Texte nicht gehören ; sie sind roth geschrieben, z. B. „každy kaczierz musy na smilstwu dokonati" oder: „Mistře Jene z Husinče, giž widiš ten sbor, kteryž tie gest sudil, genž sie naziwal swatym". Die Eintheilung geschieht nach Capiteln und Gradus = stupnie. Schluss fol. 199: „Osmdesaty druhy stupen gestit: Aby iako apostole y gini vezedlniczy w vkrutnych gich mukach a bolestech a whorzke smrti swoy ziwot dokonali, a tak se milostiwemu yezissi krzizowanemu obietowali a konecznie dostali a znebe jako jini swieti mocznie gynym posobie pomahali. Dayzto nam wssemohuczy amilostiwy geziš krzizowani amen. Anno 1.4.5.3. et eodem anno coronatus est rex Ladislaus in castro Pragensi domi- nico in die Simonis et Jude.“ Hiemit hätten wir genau die Zeit, in welcher die vorliegende Handschrift beendet wurde. Nach fünf leergelassenen Blättern beginnt (roth) fol. 203: "Wegmie swate trogicze poczinagi sie knihy Nykodema mistra židow- skeho a vczedlnika pana nasseho gezukrysta, wnichžto gest popsano vmuczenie a wzkrziessenie tehoz pana a spasytele nasseho A nalezeny su od teodozia welikeho Czesarze rzimskeho w Gerusalemnie wdomie pilata ponskeho mezy knihami obecznimi. Kapitola prwnie gest o tom, kterak pan krystus przed pilatem byl obzalowan a obeslan, aby przed nim stal k zpraweni". Solcher Capitel gibt es 23. Der Text beginnt : „A stalo se gest wletie dewatenastem za Cziesarze Tyberia Cziesarze rzimskeho, a Eroda, syna welikeho Eroda wladarze Gali- Archiv. XXXIX. 2. 30
453 mieti“. Der unter dieser Aufschrift folgende Text ist zum grössten Theile weggerissen. Vom zweiten Blatte an ist jedoch das Werk voll- ständig. Im Drucke erschien dasselbe zu Prag 1542. In Jungmann’s Lit. Gesch. ist es S. 43, Nr. 162 verzeichnet. Interessant ist die Handschrift, weil sie vom sprachlichen Stand- punkte den ersten praktischen Versuch enthält, die im Volke lebende Redeweise in die Literatur einzuführen. Milič ist auch in dieser Be- ziehung der Vorgänger Husens, indem das durch Hus eingeführte Verfahren, die Sprache des Volkes an die Stelle der Schriftsprache zu setzen, schon von Milič herstammt. Die Schrift ist die gewöhnliche fette und sehr deutliche. Der Punkt als Unterscheidungszeichen ist roth durchgestrichen, sonst nur die grossen Textbuchstaben roth markirt und ebenso die Titel geschrieben. Die Seite zählt 27 auf schwarzen Strichen gesetzte Zeilen. Hie und da sind auch Randglossen, die zum Texte nicht gehören ; sie sind roth geschrieben, z. B. „každy kaczierz musy na smilstwu dokonati" oder: „Mistře Jene z Husinče, giž widiš ten sbor, kteryž tie gest sudil, genž sie naziwal swatym". Die Eintheilung geschieht nach Capiteln und Gradus = stupnie. Schluss fol. 199: „Osmdesaty druhy stupen gestit: Aby iako apostole y gini vezedlniczy w vkrutnych gich mukach a bolestech a whorzke smrti swoy ziwot dokonali, a tak se milostiwemu yezissi krzizowanemu obietowali a konecznie dostali a znebe jako jini swieti mocznie gynym posobie pomahali. Dayzto nam wssemohuczy amilostiwy geziš krzizowani amen. Anno 1.4.5.3. et eodem anno coronatus est rex Ladislaus in castro Pragensi domi- nico in die Simonis et Jude.“ Hiemit hätten wir genau die Zeit, in welcher die vorliegende Handschrift beendet wurde. Nach fünf leergelassenen Blättern beginnt (roth) fol. 203: "Wegmie swate trogicze poczinagi sie knihy Nykodema mistra židow- skeho a vczedlnika pana nasseho gezukrysta, wnichžto gest popsano vmuczenie a wzkrziessenie tehoz pana a spasytele nasseho A nalezeny su od teodozia welikeho Czesarze rzimskeho w Gerusalemnie wdomie pilata ponskeho mezy knihami obecznimi. Kapitola prwnie gest o tom, kterak pan krystus przed pilatem byl obzalowan a obeslan, aby przed nim stal k zpraweni". Solcher Capitel gibt es 23. Der Text beginnt : „A stalo se gest wletie dewatenastem za Cziesarze Tyberia Cziesarze rzimskeho, a Eroda, syna welikeho Eroda wladarze Gali- Archiv. XXXIX. 2. 30
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434 leyskeho" etc. Schluss: „A tak gest skrzie toho cziesarzie przišlo k nassie znamostí, budiz bohu chwala amen." Dieses apokryphe Evangelium Nicodemi erschien mehrmal im Drucke, zuletzt in Hanka's Ausgabe 1861 in Prag. Die Handschrift selbst verzeichnete nach Boček’s Angabe Jungmann in seiner böhm. Literatur-Geschichte S. 94, Nr. 602. Sieh auch Šafařík, Život Krista Pána podle Evangelium sv. Matouše im Rozhor stč. lit. 1845. Nach dem Schlusse dieses falschen Evangeliums folgt fol. 24! bis 250 noch ein Apokryph. „Skonaly sie knihy pana gezukrysta o geho vmuczeni wzkrzies- seni a na nebe wstupeni. A poczynaji sie o znameni (o ist deullich vom Worte getrennt) kterak Tyberius Czesarz po Gezisse do Geru- zalema poslal voluziana kniezie abiskupa rzymskeho a pohanskeho“ Beginnt: „Czasu toho, kterehoz gest trpiel Krystus, bylo gest tayno przied Cziesarzem Tyberiem" etc. Schluss: „a boge sie vkrutne a zgewne smrti, sam se zahubil a tak zle skonal". Jungmann erwähnt dieses in 10 Cap. getheilten Werkes l. c. S. 94 Nr. 602. (Hanka 1. c. p. 91.) Zur Probe des Styles aus dem Cap. X. : „Kterak gest weleben pan krystus przied neronem a potupen Šimon czarodieynik od apostolow gezukrystowych. A kdyz su byli przeczteni listowe před Czesarzem yhned Cziesarz nero wece k apostolowi petrowi: powiezte mi, stalili su sie tyto wsseczky wieczy naniem Tedy peter wecze, dobry czie- sarzi, wsseczky ty wieczy, ktereš slyssal, stali su sie na krystu panu mem, synu buoziem. Neb tento Šimon kozedlnik pln gest lzi a dia- belskymi chytrostmi obstupen tak welmi, že prawí sie buohem a gsa- czlowiek poskwrnieny, a synem bozym smiel gest sie nazywati, wniemzto my sme wssechni switiezyli“ etc. Die Schrift ist im ganzen Codex dieselbe, also aus dem Jahre 1453. Der Ledereinband ist der alte — die Provenienz des Buches unbekannt. 8. Cod. Ms. chart. 8°. parv. saecul. XVI. Titel : Precationes in lingua bohemica cum Calendario. Sig. I. 46. Auf einem festen Papiere und mit einer eleganten Schrift ist dieses Gebetbuch angefertigt. Es beginnt mit den sieben Busspsalmen und endet mit einer Betrachtung über die Leiden Christi am Charfreitage. Nach den Busspsalmen und den entsprechenden Gebeten kommt die
434 leyskeho" etc. Schluss: „A tak gest skrzie toho cziesarzie przišlo k nassie znamostí, budiz bohu chwala amen." Dieses apokryphe Evangelium Nicodemi erschien mehrmal im Drucke, zuletzt in Hanka's Ausgabe 1861 in Prag. Die Handschrift selbst verzeichnete nach Boček’s Angabe Jungmann in seiner böhm. Literatur-Geschichte S. 94, Nr. 602. Sieh auch Šafařík, Život Krista Pána podle Evangelium sv. Matouše im Rozhor stč. lit. 1845. Nach dem Schlusse dieses falschen Evangeliums folgt fol. 24! bis 250 noch ein Apokryph. „Skonaly sie knihy pana gezukrysta o geho vmuczeni wzkrzies- seni a na nebe wstupeni. A poczynaji sie o znameni (o ist deullich vom Worte getrennt) kterak Tyberius Czesarz po Gezisse do Geru- zalema poslal voluziana kniezie abiskupa rzymskeho a pohanskeho“ Beginnt: „Czasu toho, kterehoz gest trpiel Krystus, bylo gest tayno przied Cziesarzem Tyberiem" etc. Schluss: „a boge sie vkrutne a zgewne smrti, sam se zahubil a tak zle skonal". Jungmann erwähnt dieses in 10 Cap. getheilten Werkes l. c. S. 94 Nr. 602. (Hanka 1. c. p. 91.) Zur Probe des Styles aus dem Cap. X. : „Kterak gest weleben pan krystus przied neronem a potupen Šimon czarodieynik od apostolow gezukrystowych. A kdyz su byli przeczteni listowe před Czesarzem yhned Cziesarz nero wece k apostolowi petrowi: powiezte mi, stalili su sie tyto wsseczky wieczy naniem Tedy peter wecze, dobry czie- sarzi, wsseczky ty wieczy, ktereš slyssal, stali su sie na krystu panu mem, synu buoziem. Neb tento Šimon kozedlnik pln gest lzi a dia- belskymi chytrostmi obstupen tak welmi, že prawí sie buohem a gsa- czlowiek poskwrnieny, a synem bozym smiel gest sie nazywati, wniemzto my sme wssechni switiezyli“ etc. Die Schrift ist im ganzen Codex dieselbe, also aus dem Jahre 1453. Der Ledereinband ist der alte — die Provenienz des Buches unbekannt. 8. Cod. Ms. chart. 8°. parv. saecul. XVI. Titel : Precationes in lingua bohemica cum Calendario. Sig. I. 46. Auf einem festen Papiere und mit einer eleganten Schrift ist dieses Gebetbuch angefertigt. Es beginnt mit den sieben Busspsalmen und endet mit einer Betrachtung über die Leiden Christi am Charfreitage. Nach den Busspsalmen und den entsprechenden Gebeten kommt die
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455 Litanei zu Allerheiligen, wohl der interessanteste Theil aus dem ganzen Werke. Diese Litanei zeigt viele und wesentliche Ahweichun— gen von den jetzt gebräuchlichen. Unter den Gebeten ragt "Modlitba swateho Bernarta o vmuczeni pana nasseho Jezisse crista“ durch die schwungvolle und schöne Ubersetzung hervor. Die Communion-Ge- bete zeigen, dass dieses Gebetbuch für einen römischen Katholiken, der unter Einer Gestalt communicirte, geschrieben wurde. Die Ge- bete zeichnen sich durch eine gewisse Nüchternheit und durch bibli- schen Geist aus. Gebete zu den Heiligen kommen nicht vor; für die Seelen der Verstorbenen und zur Mutter Gottes nur Eines. "Modlitha ku pannie marigi. Pany ma swata maria wieczna panno nad pannami swrchowane dobroty a milosrdenstwi, prosim tebe skrze ten kterizto dussi twu prossel mecz bolesti, kdyzto gedinaczek twuoy, pan nass Geziss kristus vtrpeny smrti trpiel na krzizy" etc. Vigilie za duše wierne enthalten das gewöhnliche Todtenofficium mit Psalmen und Lectionen, und den Schluss machen Betrachtungen für jeden Tag der Charwoche, die von Verständniss und geregelter Religiosität zeugen. Auf den letzten vier Seiten ist von einer späteren, flüchtigen Hand angemerkt: "Gest sedm znamenie a powach zwlasstnich, pokterichz muoz člowiek poznaty, budely spasen. Was jedoch dieser Handschrift einen grösseren Werth beilegt, das sind 22 Pergament-Blätter, welche den Gebeten vorgebunden sind und einen allgemeinen, vom Jahre 1470 bis 1500 gehenden Kalender, und eine Abhandlung über den Einfluss der 12 Planeten auf die Menschen enthalten. Zuerst folgt der gewöhnliche Kirchenkalender mit den üblichen böhmischen Bezeichnungen, darunter czrwen und czrwnec, mit den Sonntagsbuchstaben, der goldenen Zahl, die Zeit des Voll-und Neumon- des und die Stupni slunečni. Neben den üblichen Namen werden die Monate auch nach den Planeten benannt: Kozorožec, Wodník, Rybnař, Škopnec, Bykowec, Dwubližnec, Rakonow, Levon, Děvkona, Wahana, Štíropen und Střelokol. Unter den Heiligen ist zum 9. März schwarz angesetzt: „Czrhy a Strachoti". Die Vigil heisst hier Bdienie, die Innocentes-mladenci, Epiphania�swiczek ; 20. Feb.: Corone panny ; 4. März: Przenessenie sw. Waczlawa; Perpetuae et Felicitatis den 7. März wird übersetzt: Stiasne a Wieczne; 23. April: Woytiecha a Girzie roth verzeichnet; 2. Mai: Sigismunda krále roth; die Appa- ritio sti. Michaclis ist nicht angesetzt; 15. Juni : Vita s towaristwem 30*
455 Litanei zu Allerheiligen, wohl der interessanteste Theil aus dem ganzen Werke. Diese Litanei zeigt viele und wesentliche Ahweichun— gen von den jetzt gebräuchlichen. Unter den Gebeten ragt "Modlitba swateho Bernarta o vmuczeni pana nasseho Jezisse crista“ durch die schwungvolle und schöne Ubersetzung hervor. Die Communion-Ge- bete zeigen, dass dieses Gebetbuch für einen römischen Katholiken, der unter Einer Gestalt communicirte, geschrieben wurde. Die Ge- bete zeichnen sich durch eine gewisse Nüchternheit und durch bibli- schen Geist aus. Gebete zu den Heiligen kommen nicht vor; für die Seelen der Verstorbenen und zur Mutter Gottes nur Eines. "Modlitha ku pannie marigi. Pany ma swata maria wieczna panno nad pannami swrchowane dobroty a milosrdenstwi, prosim tebe skrze ten kterizto dussi twu prossel mecz bolesti, kdyzto gedinaczek twuoy, pan nass Geziss kristus vtrpeny smrti trpiel na krzizy" etc. Vigilie za duše wierne enthalten das gewöhnliche Todtenofficium mit Psalmen und Lectionen, und den Schluss machen Betrachtungen für jeden Tag der Charwoche, die von Verständniss und geregelter Religiosität zeugen. Auf den letzten vier Seiten ist von einer späteren, flüchtigen Hand angemerkt: "Gest sedm znamenie a powach zwlasstnich, pokterichz muoz člowiek poznaty, budely spasen. Was jedoch dieser Handschrift einen grösseren Werth beilegt, das sind 22 Pergament-Blätter, welche den Gebeten vorgebunden sind und einen allgemeinen, vom Jahre 1470 bis 1500 gehenden Kalender, und eine Abhandlung über den Einfluss der 12 Planeten auf die Menschen enthalten. Zuerst folgt der gewöhnliche Kirchenkalender mit den üblichen böhmischen Bezeichnungen, darunter czrwen und czrwnec, mit den Sonntagsbuchstaben, der goldenen Zahl, die Zeit des Voll-und Neumon- des und die Stupni slunečni. Neben den üblichen Namen werden die Monate auch nach den Planeten benannt: Kozorožec, Wodník, Rybnař, Škopnec, Bykowec, Dwubližnec, Rakonow, Levon, Děvkona, Wahana, Štíropen und Střelokol. Unter den Heiligen ist zum 9. März schwarz angesetzt: „Czrhy a Strachoti". Die Vigil heisst hier Bdienie, die Innocentes-mladenci, Epiphania�swiczek ; 20. Feb.: Corone panny ; 4. März: Przenessenie sw. Waczlawa; Perpetuae et Felicitatis den 7. März wird übersetzt: Stiasne a Wieczne; 23. April: Woytiecha a Girzie roth verzeichnet; 2. Mai: Sigismunda krále roth; die Appa- ritio sti. Michaclis ist nicht angesetzt; 15. Juni : Vita s towaristwem 30*
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456 (roth) ; Anton von Padua fehlt; 27. Juni: Sedm spaluow; 4. Juli: Prokopa opata (roth); 13. Juli: Margariti panny (roth); 1. August: S. Petra getie; 16. September: Ludmille muzedl. (roth); 28. Sep- tember : Waczlawa swateho (roth) ; 20. October : XI. tissicz diewicz; 1. November : wssech swatych (roth), aber am 2. keine Commem. Omnium fidelium defunct.; am 10. November noch einmal Ludmilli wdowy (schwarz); 13. November: Cristina s bratří. Nach diesem Kirchenkalender stehen zwei Tafeln, deren eine die goldene Zahl mit dem Eintritt des Mondes in die 12 Himmels- zeichen, die andere die Jahre 1470 bis 1500 mit beigefügten Sonn- tagsbuchstaben, goldener Zahl u. d. g. enthält. Wie diese Tafeln zu gebrauchen seien, zeigt der Verfasser auf den nachfolgenden vier Seiten, worauf der "Planetař“ folgt. Beginnt : "Od gitra až dopolendne panuge ziwel ohnie. A odpolendne az do noci panuge powietržie... Když miesiecz bywa na Skopczi znameny teplem suchem ohniwem“ etc. Schluss des Ganzen: „iakozto wsseho toho dossli su mistrzi, awssak tiem wssym sam pan Buoh wladne, tot konecz kneh“. Der obere Deckel ist abgerissen; Provenienz unbekannt. 9. Cod. Ms. chart. fol. saec. XV. exeunt. Titel: Opuscula Husitica latina et bohemica. Sig. I. 159. Die in diesem Codex enthaltenen Werke sind : 1. Imago vitae Bonaventurae. "Flecto genua mea ad patrem Domini mei lesu Christi etc. Nihil , nihil te dulcius, nihil, nihil te carius, Tu mihi super vitam meam places". Gespräch zwischen der Seele und dem Menschen. 2. Incipit alius liber sancti Augustini de salute animae et appel- latur Manuale. "Quoniam in medio laqueorum positi sumus, facile a coelesti desiderio frigescimus. coelestium quoque contemplatione quam terrestrium occupatione delectari. Quod nos adiuvet pater et filius et spiritus sanctus. Amen“. 3. Incipit liber alter sancti Augustini doctoris eximii. „Multi multa sciunt et semet ipsos nesciunt * et post tenebras huius vitae ortum surgentis aurore videas etiam meridiem solem iusticie, in quo sponsum cum sponsa percipies unum eundemque dominum glorie, qui vivit et regnat in secula seculorum amen". 4. Speculum peccatoris, editum a beato Augustino. "Quoniam, carissimi, in via huius seculi fugientes sumus, dies nostri sicut umbra
456 (roth) ; Anton von Padua fehlt; 27. Juni: Sedm spaluow; 4. Juli: Prokopa opata (roth); 13. Juli: Margariti panny (roth); 1. August: S. Petra getie; 16. September: Ludmille muzedl. (roth); 28. Sep- tember : Waczlawa swateho (roth) ; 20. October : XI. tissicz diewicz; 1. November : wssech swatych (roth), aber am 2. keine Commem. Omnium fidelium defunct.; am 10. November noch einmal Ludmilli wdowy (schwarz); 13. November: Cristina s bratří. Nach diesem Kirchenkalender stehen zwei Tafeln, deren eine die goldene Zahl mit dem Eintritt des Mondes in die 12 Himmels- zeichen, die andere die Jahre 1470 bis 1500 mit beigefügten Sonn- tagsbuchstaben, goldener Zahl u. d. g. enthält. Wie diese Tafeln zu gebrauchen seien, zeigt der Verfasser auf den nachfolgenden vier Seiten, worauf der "Planetař“ folgt. Beginnt : "Od gitra až dopolendne panuge ziwel ohnie. A odpolendne az do noci panuge powietržie... Když miesiecz bywa na Skopczi znameny teplem suchem ohniwem“ etc. Schluss des Ganzen: „iakozto wsseho toho dossli su mistrzi, awssak tiem wssym sam pan Buoh wladne, tot konecz kneh“. Der obere Deckel ist abgerissen; Provenienz unbekannt. 9. Cod. Ms. chart. fol. saec. XV. exeunt. Titel: Opuscula Husitica latina et bohemica. Sig. I. 159. Die in diesem Codex enthaltenen Werke sind : 1. Imago vitae Bonaventurae. "Flecto genua mea ad patrem Domini mei lesu Christi etc. Nihil , nihil te dulcius, nihil, nihil te carius, Tu mihi super vitam meam places". Gespräch zwischen der Seele und dem Menschen. 2. Incipit alius liber sancti Augustini de salute animae et appel- latur Manuale. "Quoniam in medio laqueorum positi sumus, facile a coelesti desiderio frigescimus. coelestium quoque contemplatione quam terrestrium occupatione delectari. Quod nos adiuvet pater et filius et spiritus sanctus. Amen“. 3. Incipit liber alter sancti Augustini doctoris eximii. „Multi multa sciunt et semet ipsos nesciunt * et post tenebras huius vitae ortum surgentis aurore videas etiam meridiem solem iusticie, in quo sponsum cum sponsa percipies unum eundemque dominum glorie, qui vivit et regnat in secula seculorum amen". 4. Speculum peccatoris, editum a beato Augustino. "Quoniam, carissimi, in via huius seculi fugientes sumus, dies nostri sicut umbra
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457 pretereunt. X et cum domino lesu Christo vitam eternam possideas, quod tibi concedat ille, qui est in secula benedictus amen“. 5. Disputatio inter magistrum et discipulum de rebus fidei. "Sepius rogatus a condiscipulis quasdam questiunculas enucleare uel enodare, importunitati illorum non fuit facultas negando obuiare, presertim metuens illo elogio mutari, si creditum talentum mallem in terra silendo occultari etc. Iocunditate et exultatione repleat te Deus, optime magister, in sanctorum glorificatione, et videas regem glorie in suo decore et videas bona Ierusalem omnibus diebus vite tue. Amen.“ 6. Incipit Liber Soliloquiorum sancti Augustini. In fine: Oratio ad sanctam et individuam trinitatem. 7. Auctoritates Evangelii, Doctorum, Canonum et Ecclesie pro communione corporis et sanguinis Domini nostri lesu Christi fidelibus sub utraque specie panis et vini usque diem iudicii ministranda. Im Ganzen werden hier 86 Stellen aus der hl. Schrift, aus den Kirchen- vätern, Päpsten, Concilien und berühmten Theologen: Albertus Magnus, Alanus, Nicolaus de Lira u. s. w. angeführt. Gleichsam als Resultat dieser Untersuchung die Frage: 8. „Procz przigimame pod dwogim spusobem tielo a krew Pana- krysta. Nayprw proto, neb tak pan Gežyš vstanowil a rozkazal przigi- mati etc. neb gina se milost dawa pod prwním spusobem, a gina pod druhym, gina dnes a gina zítra, a tak czlowiek wzdycky roste wmilo- stech, až bude pln milosti. To czinite na mu pamatka, totiz czinicze na mie pamatugte“. Es werden 7 Gründe angegeben, darauf folgen 4 Einwendungen: „Ale snad protiwnyk prawdy bozije rzekl by, dawal gest pan Gezyš ete. a krwe boczii nedawagij pod druhu zspusobu". Wird fälschlich dem Magister Johann Hus zugeschrieben. Jungmann, böhm. Liter. S. 96. Nr. 608. p. 9. Articuli fidei secundum XII apostolos cum concordantiis XII prophetarum, genau citirt. 10. Obiectiones et refutationes, quod calix laicis non sit tra- dendus. "Quod Christus solummodo corpus suum dedit et sanguinem duodecim discipulis, et non septuaginta duobus, igitur etc. Si hoc venerabile sacramentum utriusque speciei negligimus“. Blos 11/2 Seiten oder 31/4 Columnen, doch keine Übersetzung der Nr. 8. Nach 7 leeren Seiten: 11. Incipiunt gesta salvatoris Domini nostri lesu Christi secun- dum carnem. "Actum est autem in anno XIX et imperii Tiberii cesaris
457 pretereunt. X et cum domino lesu Christo vitam eternam possideas, quod tibi concedat ille, qui est in secula benedictus amen“. 5. Disputatio inter magistrum et discipulum de rebus fidei. "Sepius rogatus a condiscipulis quasdam questiunculas enucleare uel enodare, importunitati illorum non fuit facultas negando obuiare, presertim metuens illo elogio mutari, si creditum talentum mallem in terra silendo occultari etc. Iocunditate et exultatione repleat te Deus, optime magister, in sanctorum glorificatione, et videas regem glorie in suo decore et videas bona Ierusalem omnibus diebus vite tue. Amen.“ 6. Incipit Liber Soliloquiorum sancti Augustini. In fine: Oratio ad sanctam et individuam trinitatem. 7. Auctoritates Evangelii, Doctorum, Canonum et Ecclesie pro communione corporis et sanguinis Domini nostri lesu Christi fidelibus sub utraque specie panis et vini usque diem iudicii ministranda. Im Ganzen werden hier 86 Stellen aus der hl. Schrift, aus den Kirchen- vätern, Päpsten, Concilien und berühmten Theologen: Albertus Magnus, Alanus, Nicolaus de Lira u. s. w. angeführt. Gleichsam als Resultat dieser Untersuchung die Frage: 8. „Procz przigimame pod dwogim spusobem tielo a krew Pana- krysta. Nayprw proto, neb tak pan Gežyš vstanowil a rozkazal przigi- mati etc. neb gina se milost dawa pod prwním spusobem, a gina pod druhym, gina dnes a gina zítra, a tak czlowiek wzdycky roste wmilo- stech, až bude pln milosti. To czinite na mu pamatka, totiz czinicze na mie pamatugte“. Es werden 7 Gründe angegeben, darauf folgen 4 Einwendungen: „Ale snad protiwnyk prawdy bozije rzekl by, dawal gest pan Gezyš ete. a krwe boczii nedawagij pod druhu zspusobu". Wird fälschlich dem Magister Johann Hus zugeschrieben. Jungmann, böhm. Liter. S. 96. Nr. 608. p. 9. Articuli fidei secundum XII apostolos cum concordantiis XII prophetarum, genau citirt. 10. Obiectiones et refutationes, quod calix laicis non sit tra- dendus. "Quod Christus solummodo corpus suum dedit et sanguinem duodecim discipulis, et non septuaginta duobus, igitur etc. Si hoc venerabile sacramentum utriusque speciei negligimus“. Blos 11/2 Seiten oder 31/4 Columnen, doch keine Übersetzung der Nr. 8. Nach 7 leeren Seiten: 11. Incipiunt gesta salvatoris Domini nostri lesu Christi secun- dum carnem. "Actum est autem in anno XIX et imperii Tiberii cesaris
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438 etc. A que gesta sunt de lesu in pretorium meum“ — ist das apo- kryphe Evangelium Nicodemi. 12. Wyklad dobry a spasytedlny Mistra Jana Husy swate a dobre pamieti. "Sliss dcerko a wiz a przichyl veho swe slyss vchem elc. X toho tobie racz dopomoczy moczny buoh otecz mudry, syn bozij milostiwy, duh swaty geden buoh wssemohuczy na wieky požehnany Amen“ in 10 Cap. Auch im Prager Museum. Sieh Jung- mann 1. c. S. 110. Nr. 873 u. S. 96. Nr. 608. — M. J. Husi Sebr. Spisy III. p. 104. 13. Znamenay o prawem potupenij tohoto swieta a o geho welike newierze, kteružto prokazuge swym sluzebnikom a swym prza- teluom diwnie ge potrhuge a klamaje. „Prawe tohoto swieta potu- penie a netbanie w prawe prawdie gest toto etc. A protoz, kdyz wieczne radosti na tomto swietie nemuoz byti, blazni gsu, kterziz dawaij onu radost wiecznu za migiegiczy a czasnu Amen". Im Gan- zen 111/2 Colum. Husens Arbeit. Bei Jungmann S. 110. Nr. 873. e. 14. Poczinagij sie kniezky, genz slowu zrczadlo hrziešnych, a ty gest swaty Augustyn sam skladal. Böhmische Ubersetzung des Werkes sub Nr. 4: „Nebo naymilegssi na cestie tohoto swieta gsme- bieźiecze yako stien a dnowe nassij migiegij, a protoz gest potrzebie pamatowati etc. aby skrze to wieczneho zatraczenie zbyli a se panem krystem wieczny ziwot gmieli, gehoz to nam racz dopomoczy ten, ktery na wieky kraluge Amen“. In 22 Absätzen. Der lateinische Text hat 24 Absätze. Jungmann’s böhm. Liter.- Geschichte S. 39 Nr. 122 vindicirt diese Ubersetzung dem Thomas Štítný. 15. Pocztiwy w krystu Gezissi a wnadiegi bozij muczedlnijk a Swaty welebny mistr Jan Hus z pokolenie Czeskeho, tiechto dewiet kusuow složil, kterež gest y zlattými nazwal pro gich welike zasluženie a odplatu hoynu w kralowstwie nebeskem. „Prwny kus zlatty, kto da gediny halerz pro buoh za sweho zdraweho žiwota, ten wijece pana Boha vcztij a swe dussi prospiege, nezli by po swe smrti da! toliko zlatta, czoz by se geho mohlo mezi nebem a zemu obdrzeti Dewaty kus zlatty. ktož se božij wuoli wniczemž neprotiwij, ten pana" boha wijece veztij a swe dussi prospiege nezli by, mage wsseczken swiet, gey pro buoh rozdal". Nur zwei Columnen oder 70 Zeilen. Gedruckt bei der Postille vom J. 1563, Sebr. Sp. III. p. 147. Bei Jung- mann angemerkt S. 95. Nr. 608 ; doch eine lateinische Ubersetzung, wie Jungmann angibt, befidet sich in diesem Codex nicht, sondern in II. 24
438 etc. A que gesta sunt de lesu in pretorium meum“ — ist das apo- kryphe Evangelium Nicodemi. 12. Wyklad dobry a spasytedlny Mistra Jana Husy swate a dobre pamieti. "Sliss dcerko a wiz a przichyl veho swe slyss vchem elc. X toho tobie racz dopomoczy moczny buoh otecz mudry, syn bozij milostiwy, duh swaty geden buoh wssemohuczy na wieky požehnany Amen“ in 10 Cap. Auch im Prager Museum. Sieh Jung- mann 1. c. S. 110. Nr. 873 u. S. 96. Nr. 608. — M. J. Husi Sebr. Spisy III. p. 104. 13. Znamenay o prawem potupenij tohoto swieta a o geho welike newierze, kteružto prokazuge swym sluzebnikom a swym prza- teluom diwnie ge potrhuge a klamaje. „Prawe tohoto swieta potu- penie a netbanie w prawe prawdie gest toto etc. A protoz, kdyz wieczne radosti na tomto swietie nemuoz byti, blazni gsu, kterziz dawaij onu radost wiecznu za migiegiczy a czasnu Amen". Im Gan- zen 111/2 Colum. Husens Arbeit. Bei Jungmann S. 110. Nr. 873. e. 14. Poczinagij sie kniezky, genz slowu zrczadlo hrziešnych, a ty gest swaty Augustyn sam skladal. Böhmische Ubersetzung des Werkes sub Nr. 4: „Nebo naymilegssi na cestie tohoto swieta gsme- bieźiecze yako stien a dnowe nassij migiegij, a protoz gest potrzebie pamatowati etc. aby skrze to wieczneho zatraczenie zbyli a se panem krystem wieczny ziwot gmieli, gehoz to nam racz dopomoczy ten, ktery na wieky kraluge Amen“. In 22 Absätzen. Der lateinische Text hat 24 Absätze. Jungmann’s böhm. Liter.- Geschichte S. 39 Nr. 122 vindicirt diese Ubersetzung dem Thomas Štítný. 15. Pocztiwy w krystu Gezissi a wnadiegi bozij muczedlnijk a Swaty welebny mistr Jan Hus z pokolenie Czeskeho, tiechto dewiet kusuow složil, kterež gest y zlattými nazwal pro gich welike zasluženie a odplatu hoynu w kralowstwie nebeskem. „Prwny kus zlatty, kto da gediny halerz pro buoh za sweho zdraweho žiwota, ten wijece pana Boha vcztij a swe dussi prospiege, nezli by po swe smrti da! toliko zlatta, czoz by se geho mohlo mezi nebem a zemu obdrzeti Dewaty kus zlatty. ktož se božij wuoli wniczemž neprotiwij, ten pana" boha wijece veztij a swe dussi prospiege nezli by, mage wsseczken swiet, gey pro buoh rozdal". Nur zwei Columnen oder 70 Zeilen. Gedruckt bei der Postille vom J. 1563, Sebr. Sp. III. p. 147. Bei Jung- mann angemerkt S. 95. Nr. 608 ; doch eine lateinische Ubersetzung, wie Jungmann angibt, befidet sich in diesem Codex nicht, sondern in II. 24
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459 Geschrieben ist der Codex auf einem festen Papiere, das, zu 10 und 12 Blättern in 10 Bogen gelegt, 38 mit Tinte gezogene Linien auf jeder Seite nachweist. Die Aufschriften sind roth, die grossen Anfangsbuchstaben abwechselnd roth und blau, hie und da auch bemalt, die Schrift durchgängig von Einer guten und sehr geübten Hand. Dass der Codex für einen entschiedenen Hussiten, oder auch von demselben geschrieben wurde, zeigen die darin enthaltenen latei- nischen und böhmischen Aufsätze; wir könnten ihn eine „Summa doctrinae M. Iohannis Hus“ nennen, denn dass namentlich Augustinus, dessen Worte hier vorherrschen, von den Hussiten als Gewährsmann ihrer Lehre angesehen und citirt wurde, ist bekannt. Aber auch noch später befand sich diese Schrift in den Händen eines entschiedenen Utraquisten. Auf einem Vorsetz-Pergamentblatte ist eine Note über das Basler Concilium durch einen "qui personaliter interfuit dispu- tationibus per tres annos“, worin unter anderem zu lesen: "Et nihil pro fide sua facere potuerunt, nec de scripturis, nec de cronicis preter solam consuetudinem. Sed nec huius consuetudinis originem dicere potuerunt, sed post hec omnia fidem nostram laudauerunt, zchwalili, et in Compactatis redigerunt et suam fidem silentio operuerunt etc.“ Um zu zeigen, dass die Compatacta Basilien. in Böhmen Rechtskraft haben, setzte eine andere Hand auf den unteren Deckel die Worte: Ista sunt mandata synodalia in arce Pragensi per Capitulum celebrata A. D. 1441, (das Wörtchen in corrigirt und nicht aus der Gleichzeit) in die Ieromini publice promulgata. Diese „Mandata“ beziehen sich auf die genaue Durchführung der obenerwähnten Compactata. Eine andere Note vom J. 1524 sagt aus: Anno a Christi nativitate 1524 heretici (seu Lutherane secte ac monachi apostate, cui nomen Ioannes, cognomine Miross, nec non Podusska et Martinelli) per fideles in carceres sunt accepti ac per serenissimum principem Ludovi- cum, Ungariae et Bohemiae regem, exules facti ipsius edicto : Ignatius (Ioannes) Hlawsa, Daniel Rauš, Magister Briccius Kuržimensis, tunc temporis agens vicem Magistri civium, Magister Wenzeslaus Pragensis dictus Lazar, Nicolaus pellio Šorff, Blasius pannista, Cancel- larius Prahensium doctor Burianus dictus Spek, et Erasimus—hi con- sules, vulgi autem copia innumera. Illud factum feria III. ante Laurentii. Gebunden ist der Codex in weissem Leder aus dem XVI. Jahr- hunderte mit älteren Spangen. Er gehörte dem Ferdinand Hoffmann von Grünbüchel. Ober seinem Wappen steht auf Pergament 1562.
459 Geschrieben ist der Codex auf einem festen Papiere, das, zu 10 und 12 Blättern in 10 Bogen gelegt, 38 mit Tinte gezogene Linien auf jeder Seite nachweist. Die Aufschriften sind roth, die grossen Anfangsbuchstaben abwechselnd roth und blau, hie und da auch bemalt, die Schrift durchgängig von Einer guten und sehr geübten Hand. Dass der Codex für einen entschiedenen Hussiten, oder auch von demselben geschrieben wurde, zeigen die darin enthaltenen latei- nischen und böhmischen Aufsätze; wir könnten ihn eine „Summa doctrinae M. Iohannis Hus“ nennen, denn dass namentlich Augustinus, dessen Worte hier vorherrschen, von den Hussiten als Gewährsmann ihrer Lehre angesehen und citirt wurde, ist bekannt. Aber auch noch später befand sich diese Schrift in den Händen eines entschiedenen Utraquisten. Auf einem Vorsetz-Pergamentblatte ist eine Note über das Basler Concilium durch einen "qui personaliter interfuit dispu- tationibus per tres annos“, worin unter anderem zu lesen: "Et nihil pro fide sua facere potuerunt, nec de scripturis, nec de cronicis preter solam consuetudinem. Sed nec huius consuetudinis originem dicere potuerunt, sed post hec omnia fidem nostram laudauerunt, zchwalili, et in Compactatis redigerunt et suam fidem silentio operuerunt etc.“ Um zu zeigen, dass die Compatacta Basilien. in Böhmen Rechtskraft haben, setzte eine andere Hand auf den unteren Deckel die Worte: Ista sunt mandata synodalia in arce Pragensi per Capitulum celebrata A. D. 1441, (das Wörtchen in corrigirt und nicht aus der Gleichzeit) in die Ieromini publice promulgata. Diese „Mandata“ beziehen sich auf die genaue Durchführung der obenerwähnten Compactata. Eine andere Note vom J. 1524 sagt aus: Anno a Christi nativitate 1524 heretici (seu Lutherane secte ac monachi apostate, cui nomen Ioannes, cognomine Miross, nec non Podusska et Martinelli) per fideles in carceres sunt accepti ac per serenissimum principem Ludovi- cum, Ungariae et Bohemiae regem, exules facti ipsius edicto : Ignatius (Ioannes) Hlawsa, Daniel Rauš, Magister Briccius Kuržimensis, tunc temporis agens vicem Magistri civium, Magister Wenzeslaus Pragensis dictus Lazar, Nicolaus pellio Šorff, Blasius pannista, Cancel- larius Prahensium doctor Burianus dictus Spek, et Erasimus—hi con- sules, vulgi autem copia innumera. Illud factum feria III. ante Laurentii. Gebunden ist der Codex in weissem Leder aus dem XVI. Jahr- hunderte mit älteren Spangen. Er gehörte dem Ferdinand Hoffmann von Grünbüchel. Ober seinem Wappen steht auf Pergament 1562.
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460 10. Cod. Ms. chart, 4°. saec. XV. Titel : Varia theologica in lingua latina et bohemica. Sig. II. 121. Zuerst stehen unterschiedliche Excerpta aus theologischen Wer- ken, dann kommen "de Confessione Magistri Wenceslai de Drachow“, weiter: Determinatio Magistri Adalberti Bohemi de Communione: „Karissimo socio suo et amico, Martino, plebano sancti Martini in vico carnificum maioris civitatis Pragensis, Adalbertus Rankonis d'ernicio (sic), indignus, in sacra pagina et in artibus Magister Pari- siensis et Scholasticus ecclesie Pragensis“ etc. Darauf wieder Aus- züge aus den berühmtesten Professoren der damaligen Zeit, mit der Bemerkung : "Slane terminatum sexta feria in Ostensione Reliquiarum anno D. 1447“. Alles durchgängig von einer schönen, böhmischen Hand. Darauf folgen 27 Blätter mit böhmischen Aufsätzen. Unter diesen findet sich: 1. „Pokladagi sie sstiepowanie rozlieznich sstiepow w czeske rzeczi. Boecius w knyehach swe mudrosti chwali bieh lidu prwnieho wieku, genez gsu nemieli welike peczliwosti o lakotnem plnieni brzi- cha rozkossnym gidlem a drahym pitim nemagice wobiczegi gedeni masa any piti wina, krmicze sie toliko vrodami zemye a zwlasstie drziewie plodneho, gakocz gsu giablka, hrusski, zaludy a gine owoce“ etc. Doch durch die Sünde entfernten sich die Menschen von der Natur, und suchten in fremden Ländern, was sie zu Hause haben könnten „zwlasstie Czechowe, magicz zemi vrodnu a plodnu k sstiepowi a kginemu drziewi plodnemu welmi zposobilu a zdrawu, zgynich zemy dobiwagi tiech wieczi zpowietrzie neprzirozeneho ane tak zdraweho, nyekterzi z hluposti neumiegicze sie stiem obierati a toho rozplozowati. I vmienil sem tuto nieczo sepsati, niektera navcze- nie gista a dowadna, zwlasstie k rozplozeni Sstiepowie a gineho drzie- wie plodneho, kterez wezechach muoz trwati a ploditi klepssiemu vzitku a k zdrawicessiemu przigiti, nez owoce okolnih zemy. Neb to mi gest dobrzie swiedomo, ze w niekterich kraginach w Morawie, iako okolo Brna, Zidlochowicz, a potom pomezi krakusuom gsu owoce welmi nezdrava, ze gich swinie nechtie giesti, a Niemczi do Czech prziwezucz ti swe pomyetedlne ohryzki, y stawie, ze gest dobre owoczie rakuske, atak na nas penieze wiludie azymniczi agine nemo- czi nam otsawie" etc. 11 Seiten stark. Werth copirt zu werden.
460 10. Cod. Ms. chart, 4°. saec. XV. Titel : Varia theologica in lingua latina et bohemica. Sig. II. 121. Zuerst stehen unterschiedliche Excerpta aus theologischen Wer- ken, dann kommen "de Confessione Magistri Wenceslai de Drachow“, weiter: Determinatio Magistri Adalberti Bohemi de Communione: „Karissimo socio suo et amico, Martino, plebano sancti Martini in vico carnificum maioris civitatis Pragensis, Adalbertus Rankonis d'ernicio (sic), indignus, in sacra pagina et in artibus Magister Pari- siensis et Scholasticus ecclesie Pragensis“ etc. Darauf wieder Aus- züge aus den berühmtesten Professoren der damaligen Zeit, mit der Bemerkung : "Slane terminatum sexta feria in Ostensione Reliquiarum anno D. 1447“. Alles durchgängig von einer schönen, böhmischen Hand. Darauf folgen 27 Blätter mit böhmischen Aufsätzen. Unter diesen findet sich: 1. „Pokladagi sie sstiepowanie rozlieznich sstiepow w czeske rzeczi. Boecius w knyehach swe mudrosti chwali bieh lidu prwnieho wieku, genez gsu nemieli welike peczliwosti o lakotnem plnieni brzi- cha rozkossnym gidlem a drahym pitim nemagice wobiczegi gedeni masa any piti wina, krmicze sie toliko vrodami zemye a zwlasstie drziewie plodneho, gakocz gsu giablka, hrusski, zaludy a gine owoce“ etc. Doch durch die Sünde entfernten sich die Menschen von der Natur, und suchten in fremden Ländern, was sie zu Hause haben könnten „zwlasstie Czechowe, magicz zemi vrodnu a plodnu k sstiepowi a kginemu drziewi plodnemu welmi zposobilu a zdrawu, zgynich zemy dobiwagi tiech wieczi zpowietrzie neprzirozeneho ane tak zdraweho, nyekterzi z hluposti neumiegicze sie stiem obierati a toho rozplozowati. I vmienil sem tuto nieczo sepsati, niektera navcze- nie gista a dowadna, zwlasstie k rozplozeni Sstiepowie a gineho drzie- wie plodneho, kterez wezechach muoz trwati a ploditi klepssiemu vzitku a k zdrawicessiemu przigiti, nez owoce okolnih zemy. Neb to mi gest dobrzie swiedomo, ze w niekterich kraginach w Morawie, iako okolo Brna, Zidlochowicz, a potom pomezi krakusuom gsu owoce welmi nezdrava, ze gich swinie nechtie giesti, a Niemczi do Czech prziwezucz ti swe pomyetedlne ohryzki, y stawie, ze gest dobre owoczie rakuske, atak na nas penieze wiludie azymniczi agine nemo- czi nam otsawie" etc. 11 Seiten stark. Werth copirt zu werden.
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461 2. Eine böhmische Abhandlung über die Worte: „kto, ezo, komu, procz, kterak a kdy mluwiti mass“ auf 10 Seiten. Belege aus heidnischen und christlichen Schriftstellern. 3. Rzecz Bernarda doctora k welebnemu a statecznemu Ritierz Reymundowi o rzadnem hospodarzstwi. 5 Seiten stark. 4. Poczyna sie wazna rzecz o smrti. „Prawi mudry Ssalomon: posluchai syne moy, navezimt tie vzitecznemu" etc. 13 Seiten stark. 5. O swietiem Eustachiowi. Swati Eustachius prwe slul placidus etc. 8 Seiten stark. Die bekannte Eustach-Legende. 6. Super psalmo „Miserere" in vulgari. „Smylug sie nademnu boze podle welikeho mylosrdenstwie tweho. Neprosym podle zasluzenie meho, anebo podle sprawedlnosti me“ etc. 7 Seiten stark, endend mit einer Collecta in einem sehr frommen Sinne geschrieben. Hier enden die böhmischen Aufsätze, und weiter gehen von derselben Hand die lateinischen: a. Historia sanctorum trium regum in 48 Cap. und Schluss: b. Tractatus Magistri Iacobi de Miza. Die Historia sanctorum trium regum in 48 Cap. endet mit der Bemerkung: „finitum opus feria VI ante Pentecosten Slane anno 1447, quo tempore multi Boemi equestres et pedestres propter que- stum stipendii in Misniam in expeditionem perexerunt“. Den Schluss macht, wie gesagt, ein „Tractatus Magistri Iacobi de Miza“ auf 19 Sei- ten, ist jedoch nicht vollendet. Der Schreiber hörte mitten im Satze auf, obwohl er leeren Raum hinlänglich hatte. Der alte Einband ist noch vorhanden, Provenienz unbekannt. 11. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel: Novum Testamentum. Sig. I. 91. Die Handschrift ist rein und gut geschrieben — gut erhalten — und von dem J. 1482. Die Jahreszahl ist deutlich am Schlusse: A. D. M. CCCC.LXXXII finito libro isto, sit laus et honor Christo per me Thomam ... vigilia assumtionis B. M. V. Hie und da sind nach der Interlinear-Methode böhmische Worte. Gehörte dem Ferdinand Hoffmann an. Der Name des Schreibers unleserlich. 12. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel: Tractatus super Lamentationes Ieremiae. Sig. I. 82. Der Titel gibt den Inhalt hinlänglich an. Beginnt: „Et factum. est postquam in captivitatem ductus est Israel &et trucidabantur“
461 2. Eine böhmische Abhandlung über die Worte: „kto, ezo, komu, procz, kterak a kdy mluwiti mass“ auf 10 Seiten. Belege aus heidnischen und christlichen Schriftstellern. 3. Rzecz Bernarda doctora k welebnemu a statecznemu Ritierz Reymundowi o rzadnem hospodarzstwi. 5 Seiten stark. 4. Poczyna sie wazna rzecz o smrti. „Prawi mudry Ssalomon: posluchai syne moy, navezimt tie vzitecznemu" etc. 13 Seiten stark. 5. O swietiem Eustachiowi. Swati Eustachius prwe slul placidus etc. 8 Seiten stark. Die bekannte Eustach-Legende. 6. Super psalmo „Miserere" in vulgari. „Smylug sie nademnu boze podle welikeho mylosrdenstwie tweho. Neprosym podle zasluzenie meho, anebo podle sprawedlnosti me“ etc. 7 Seiten stark, endend mit einer Collecta in einem sehr frommen Sinne geschrieben. Hier enden die böhmischen Aufsätze, und weiter gehen von derselben Hand die lateinischen: a. Historia sanctorum trium regum in 48 Cap. und Schluss: b. Tractatus Magistri Iacobi de Miza. Die Historia sanctorum trium regum in 48 Cap. endet mit der Bemerkung: „finitum opus feria VI ante Pentecosten Slane anno 1447, quo tempore multi Boemi equestres et pedestres propter que- stum stipendii in Misniam in expeditionem perexerunt“. Den Schluss macht, wie gesagt, ein „Tractatus Magistri Iacobi de Miza“ auf 19 Sei- ten, ist jedoch nicht vollendet. Der Schreiber hörte mitten im Satze auf, obwohl er leeren Raum hinlänglich hatte. Der alte Einband ist noch vorhanden, Provenienz unbekannt. 11. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel: Novum Testamentum. Sig. I. 91. Die Handschrift ist rein und gut geschrieben — gut erhalten — und von dem J. 1482. Die Jahreszahl ist deutlich am Schlusse: A. D. M. CCCC.LXXXII finito libro isto, sit laus et honor Christo per me Thomam ... vigilia assumtionis B. M. V. Hie und da sind nach der Interlinear-Methode böhmische Worte. Gehörte dem Ferdinand Hoffmann an. Der Name des Schreibers unleserlich. 12. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel: Tractatus super Lamentationes Ieremiae. Sig. I. 82. Der Titel gibt den Inhalt hinlänglich an. Beginnt: „Et factum. est postquam in captivitatem ductus est Israel &et trucidabantur“
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462 Von einer Hand saec. XV. Dieser Aufsatz wird dem Iacobellus zuge- schrieben. Am Schlusse ist eine Zusammenstellung der Sünden mit böhmischen Ubersetzungen. Ferner von einer andern Hand saecul. XV.: Augustini Aurelii libellus de tribus Tabernaculis. Ferner: Libellus S. Augustini Episcopi de conflictu vitiorum et virtutum. Endlich: Tractatus de septem Vitiis capitalibus, auch Summa vitiorum genannt — lauter moralische und asketische Abhandlungen. Von aussen: Iacobellus. Diese Aufschrift steht auf dem Deckel des in weisses Leder gebundenen Buches : "Iacobellus super lamentationes Hieremiae" — von einer Hand saecul. XVI. Vergl. Hus, Sebr. Sp. III. p. 178. 13. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel : Sermones et 4 Legendae in Festa Sanctorum mit böhmi- schen untermischten Worten und Sätzen. Sig. I. 70. Von verschiedenen Händen, zu verschiedenen Zeiten, zuletzt 1464 geschrieben. Beachtenswerth sind die Legenden de sta. Doro- thea et de st. Ludmilla. Da der Schreiber auch auf den „Rokiczana, electus archiepiscopus Pragensis“ sich beruft, so scheint die ganze Compilation dieses Codex von einem Utraquisten herzurühren. In den Sermones kommen viele böhmische Worte und Stellen vor, also ein Beweis, dass sie bestimmt waren, dem Volke vorgetragen zu werden. Die Sermones sind eigentliche „Erklärungen der Evangelien", aus denen die Texte lateinisch gewählt sind. Die Legende der hl. Doro- thea beginnt : "Gloriosa martyr et virgo Dorothea ex patre Theodoro et matre Theodora progenita est de nobili familia Senatorum etc. Theophilus primitus saçro baptismate mysticoque corpore et sanguine Christi communicatus, et sic perrexit ad Christum, qui sanctos suos glorificat, ut ipse glorificetur in ispis, qui cum patre“ etc. Legenda de St. Ludmilla: „Fuit in provincia Bohemorum quidam princeps, nomine Borziwoy etc. � Illa autem in magna fide et devotione, exple- tis 41 vitae suae annis, migravit ad Dominum“. Weiter sind Legen- den: de st. Alexio et de sancta Appolonia. Der Einband alt. Viele Blätter unbeschrieben. Die Provenienz unbekannt, die Legenden längst veröffentlicht.
462 Von einer Hand saec. XV. Dieser Aufsatz wird dem Iacobellus zuge- schrieben. Am Schlusse ist eine Zusammenstellung der Sünden mit böhmischen Ubersetzungen. Ferner von einer andern Hand saecul. XV.: Augustini Aurelii libellus de tribus Tabernaculis. Ferner: Libellus S. Augustini Episcopi de conflictu vitiorum et virtutum. Endlich: Tractatus de septem Vitiis capitalibus, auch Summa vitiorum genannt — lauter moralische und asketische Abhandlungen. Von aussen: Iacobellus. Diese Aufschrift steht auf dem Deckel des in weisses Leder gebundenen Buches : "Iacobellus super lamentationes Hieremiae" — von einer Hand saecul. XVI. Vergl. Hus, Sebr. Sp. III. p. 178. 13. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XV. Titel : Sermones et 4 Legendae in Festa Sanctorum mit böhmi- schen untermischten Worten und Sätzen. Sig. I. 70. Von verschiedenen Händen, zu verschiedenen Zeiten, zuletzt 1464 geschrieben. Beachtenswerth sind die Legenden de sta. Doro- thea et de st. Ludmilla. Da der Schreiber auch auf den „Rokiczana, electus archiepiscopus Pragensis“ sich beruft, so scheint die ganze Compilation dieses Codex von einem Utraquisten herzurühren. In den Sermones kommen viele böhmische Worte und Stellen vor, also ein Beweis, dass sie bestimmt waren, dem Volke vorgetragen zu werden. Die Sermones sind eigentliche „Erklärungen der Evangelien", aus denen die Texte lateinisch gewählt sind. Die Legende der hl. Doro- thea beginnt : "Gloriosa martyr et virgo Dorothea ex patre Theodoro et matre Theodora progenita est de nobili familia Senatorum etc. Theophilus primitus saçro baptismate mysticoque corpore et sanguine Christi communicatus, et sic perrexit ad Christum, qui sanctos suos glorificat, ut ipse glorificetur in ispis, qui cum patre“ etc. Legenda de St. Ludmilla: „Fuit in provincia Bohemorum quidam princeps, nomine Borziwoy etc. � Illa autem in magna fide et devotione, exple- tis 41 vitae suae annis, migravit ad Dominum“. Weiter sind Legen- den: de st. Alexio et de sancta Appolonia. Der Einband alt. Viele Blätter unbeschrieben. Die Provenienz unbekannt, die Legenden längst veröffentlicht.
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463 14. Cod. Ms. chart. 12°. saecul. XV. Titel: Orationes in Dominicas anni. Sig. I. 48. Der Inhalt dieses Ms. ist: 1. Exegetische Erklärung des Textes : Nisi manducaritis carnem filii hominis etc. 2. Tractatulus de quinque (sic) Sacramentis. 3. Testimonia s. Scipturae, Canonum et Patrum circa communionem sub utraque (kommt häufig in den Mss. vor). 4. Oratio s. Ambrosii ante Missam a Sacerdote dicenda. 5. Orationes in omnes dominicas anni Bedae. 6. O velebné svátosti těla syna božího. Vyznání dobre paměti Mistra Jakubka Pražského. 2 Blätter. Beginnt: „Po pracích mých mnohých a nesnázích těžských“ etc. 7. De commu- nione spirituali in spirituali integra sub duplici forma panis et vini quantitate plebem concernente. Am Schlusse dieser Abhandlung „Salvator noster lesus Ch. Magister Iacobellus de Miza hec colle- git“. 13 Blätter. 8. De Communione parvulorum. 13 Blätter. 9. In- cipit vita Iob. 10. Auctoritates de Purgatorio. 11. Auctoritates de beata Virgine. 12. Auctoritates de omnibus sanctis. 13. Varii trac- tatus circa Communionem sub utraque, scripti 1415. 14. Zwei län- gere Reden mit der Bemerkung "Anno D. 1407 in die sti. Lucae in Synodo“. 15. Noch andere theologische Tractate für einen gewissen Robert um das Jahr 1407 geschrieben : Synodi generalis Cleri regni Bohemie, celebrate Anno D. M°. CCCC°. XXXIIII°. 16. Incipiunt ar- ticuli in festo sti. Iacobi apost. in civitate inclita Pragensi. „Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asser- vandum affirmamus etc. deceptioni occasio amputetur“. 7 Blätter und 31 Artikel. 17. Constantia Magistri Ieronymi. „Pogius salutem dat Leonardo Aretino. Cum pluribus diebus ad balnea fuissem etc. A quo die hic Ieronymus poenas luit. Anno D. 1417°.“ Von ver- schiedenen Händen geschrieben, doch gleichzeitig. Auch der Ein- band aus der Zeit. Die Provenienz unbekannt. c. Profan-Literatur. 15. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. exeunt. Titel : Vocabularius latino-bohemicus super Biblia. Sig. I. 65 Dieses Werk ist in der theologischen mittelalterlichen Literatur unter dem Namen „Mammotrectus“ bekannt. Es diente theils um schwerere Worte zu erklären, theils um für ungewöhnlichere den passenden böhmischen Ausdruck gleich bei der Hand zu haben, wess-
463 14. Cod. Ms. chart. 12°. saecul. XV. Titel: Orationes in Dominicas anni. Sig. I. 48. Der Inhalt dieses Ms. ist: 1. Exegetische Erklärung des Textes : Nisi manducaritis carnem filii hominis etc. 2. Tractatulus de quinque (sic) Sacramentis. 3. Testimonia s. Scipturae, Canonum et Patrum circa communionem sub utraque (kommt häufig in den Mss. vor). 4. Oratio s. Ambrosii ante Missam a Sacerdote dicenda. 5. Orationes in omnes dominicas anni Bedae. 6. O velebné svátosti těla syna božího. Vyznání dobre paměti Mistra Jakubka Pražského. 2 Blätter. Beginnt: „Po pracích mých mnohých a nesnázích těžských“ etc. 7. De commu- nione spirituali in spirituali integra sub duplici forma panis et vini quantitate plebem concernente. Am Schlusse dieser Abhandlung „Salvator noster lesus Ch. Magister Iacobellus de Miza hec colle- git“. 13 Blätter. 8. De Communione parvulorum. 13 Blätter. 9. In- cipit vita Iob. 10. Auctoritates de Purgatorio. 11. Auctoritates de beata Virgine. 12. Auctoritates de omnibus sanctis. 13. Varii trac- tatus circa Communionem sub utraque, scripti 1415. 14. Zwei län- gere Reden mit der Bemerkung "Anno D. 1407 in die sti. Lucae in Synodo“. 15. Noch andere theologische Tractate für einen gewissen Robert um das Jahr 1407 geschrieben : Synodi generalis Cleri regni Bohemie, celebrate Anno D. M°. CCCC°. XXXIIII°. 16. Incipiunt ar- ticuli in festo sti. Iacobi apost. in civitate inclita Pragensi. „Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asser- vandum affirmamus etc. deceptioni occasio amputetur“. 7 Blätter und 31 Artikel. 17. Constantia Magistri Ieronymi. „Pogius salutem dat Leonardo Aretino. Cum pluribus diebus ad balnea fuissem etc. A quo die hic Ieronymus poenas luit. Anno D. 1417°.“ Von ver- schiedenen Händen geschrieben, doch gleichzeitig. Auch der Ein- band aus der Zeit. Die Provenienz unbekannt. c. Profan-Literatur. 15. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. exeunt. Titel : Vocabularius latino-bohemicus super Biblia. Sig. I. 65 Dieses Werk ist in der theologischen mittelalterlichen Literatur unter dem Namen „Mammotrectus“ bekannt. Es diente theils um schwerere Worte zu erklären, theils um für ungewöhnlichere den passenden böhmischen Ausdruck gleich bei der Hand zu haben, wess-
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464 halb auch die Eintheilung nicht alphabetisch, sondern nach den Stellen geht, wie sie die hl. Schriften enthalten. Unser Buch beginnt gleich mit der Praefatio des hl. Hieronymus zum alten Testamente unter der Aufschrift: Prologus in Bibliam. "Ambrosius sct. in fide proferens i. e. per terras fidem i. e. certitudinem et veritatem fidei i. e. fidelita- tis proferebant i. e. pretendebant et ostendebant, przednassechu“ etc. Auf dem ersten Blatte laufen die Worte neben einander, wenngleich in zwei Columnen getheilt; auf den nachfolgenden, wo zuerst die Vorreden hinter einander laufen, sind sie nach den Büchern und Capiteln, in denen sie vorkommen, lexikalisch unter einander mit bei- gefügter böhmischer Bedeutung gesetzt: z. B. Rusticitas i. e. simpli- citas, sprostost. Titulus — znamek; Praefiguro — przedpodobnim; Reprobo — zawrhu; Praenotatus — przedpsan gest. Aus Leviticus Cap. II. Animantibus — zwierzat; Ruminant — przeziwagi ; Ciro- grillus — gežek; penulas — plytwy; Victima — obiet witiezna; Morticinia — umrliny; Aletum — sahana; Larum — chrziestele ; Mergulum — krzestarze; Ibim — czapa; Struthio — pstroš; Gri- phonem — roha; Falco — sokol; Herodium — raroha; Vultur — sup ; Onocralulum — soyku etc. Und so geht das Lexikon durch alle Bücher des alten und neuen Testamentes. Schluss: „Flagitia sunt, quum in Deum peccamus, facinora, que in homines comittimus“ Die letzte Lage zu 12 Blättern — im Ganzen 15 Lagen — blieb un- beschrieben. Die Holzdeckel sind die ursprünglichen; die Provenienz unbekannt. In Jungmann’s böhmischer Literatur-Geschichte 2. Auflage ge- schieht dieser Handschrift S. 59 Nr. 3 Erwähnung. Das S. 60 Nr. 9 b. von Boček citirte „Vocabularium latino-bohemicum Miculoviense, versibus compositum" findet sich nicht vor, auch geschieht dieses Manuscriptes in dem älteren Kataloge vom Jahre 1809 keine Meldung. 16. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. Folia 181. Titel: Somniarium Slaidae in böhmischer Ubersetzung von Wavřinec. Sig. I. 176. Diese prachtvoll geschriebene und mit bemalten und vergol- deten Initialen versehene Handschrift, in Lederdeckeln mit Messing- buckeln gebunden, spricht ganz deutlich von ihrem Verfasser. Nach einem leeren Vorsetzblatte wird sie eröffnet: „Prziemluua (sic) Mi- stra Uawrzincoua w knichy snoueho wykladanie. Mnozi wgastnost
464 halb auch die Eintheilung nicht alphabetisch, sondern nach den Stellen geht, wie sie die hl. Schriften enthalten. Unser Buch beginnt gleich mit der Praefatio des hl. Hieronymus zum alten Testamente unter der Aufschrift: Prologus in Bibliam. "Ambrosius sct. in fide proferens i. e. per terras fidem i. e. certitudinem et veritatem fidei i. e. fidelita- tis proferebant i. e. pretendebant et ostendebant, przednassechu“ etc. Auf dem ersten Blatte laufen die Worte neben einander, wenngleich in zwei Columnen getheilt; auf den nachfolgenden, wo zuerst die Vorreden hinter einander laufen, sind sie nach den Büchern und Capiteln, in denen sie vorkommen, lexikalisch unter einander mit bei- gefügter böhmischer Bedeutung gesetzt: z. B. Rusticitas i. e. simpli- citas, sprostost. Titulus — znamek; Praefiguro — przedpodobnim; Reprobo — zawrhu; Praenotatus — przedpsan gest. Aus Leviticus Cap. II. Animantibus — zwierzat; Ruminant — przeziwagi ; Ciro- grillus — gežek; penulas — plytwy; Victima — obiet witiezna; Morticinia — umrliny; Aletum — sahana; Larum — chrziestele ; Mergulum — krzestarze; Ibim — czapa; Struthio — pstroš; Gri- phonem — roha; Falco — sokol; Herodium — raroha; Vultur — sup ; Onocralulum — soyku etc. Und so geht das Lexikon durch alle Bücher des alten und neuen Testamentes. Schluss: „Flagitia sunt, quum in Deum peccamus, facinora, que in homines comittimus“ Die letzte Lage zu 12 Blättern — im Ganzen 15 Lagen — blieb un- beschrieben. Die Holzdeckel sind die ursprünglichen; die Provenienz unbekannt. In Jungmann’s böhmischer Literatur-Geschichte 2. Auflage ge- schieht dieser Handschrift S. 59 Nr. 3 Erwähnung. Das S. 60 Nr. 9 b. von Boček citirte „Vocabularium latino-bohemicum Miculoviense, versibus compositum" findet sich nicht vor, auch geschieht dieses Manuscriptes in dem älteren Kataloge vom Jahre 1809 keine Meldung. 16. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. Folia 181. Titel: Somniarium Slaidae in böhmischer Ubersetzung von Wavřinec. Sig. I. 176. Diese prachtvoll geschriebene und mit bemalten und vergol- deten Initialen versehene Handschrift, in Lederdeckeln mit Messing- buckeln gebunden, spricht ganz deutlich von ihrem Verfasser. Nach einem leeren Vorsetzblatte wird sie eröffnet: „Prziemluua (sic) Mi- stra Uawrzincoua w knichy snoueho wykladanie. Mnozi wgastnost
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465 prawdy . . . . slussieli lidu krziestianskiemu vierziti snemu vidiení a geho wykladuow". Eine zweite Belegstelle lautet : „Skonaua sie tuto otazka Mistra Vavrzince z Prahy otom: Slussieli lidu krziestian- skiemu snuov vierziti czili nic". In Jungmann’s böhmischer Litera- tur-Geschichte S. 43, Nr. 165 wird unser Meister Laurenz von „Bře- zové" genannt, während er hier ausdrücklich „aus Prag“ heisst. Uber die Zeit, wann Vavřinec z Prahy den Slaidan übersetzte, gibt folgende Stelle Auskunft, die zugleich als Probe der Orthogra- phie dienen kann: „A at oginych mlezim vizme sen duostoyneho kniezete Karla Cziesarze Rzimskeho a Czeskeho nynieyssieho krale, genz byl otecz nayjasnieissieho kniezete Waczlawa Rzimskeho krale, wzdy rozmno- žitele a Czeskeho krale a pana nasseho milostiueho". Also unter Karl IV. ward das Traumbuch verfasst und unter König Wenzel copirt. Eingetheilt ist das Traumbuch in zehn Bücher, doch hat es einen nur für neun Bücher angelegten, dem Werke vorangehenden Index; für die Inhaltsanzeige des letzten und zehnten Buches „o ži- žalach aneb hmyzu“ ist ein Blatt leer gelassen. Die Capitel werden hier „Rozdiel" genannt, das letzte oder zehnte Buch hat ihrer 14. Am Schlusse des Traumbuches folgt : 1. Počinagi sie tuto hnihy obeczni wykladowe snow a to kratce gerade wie bei unsernJahrmarkt -Traumbüchern, z. B. Andiel- posla dobreho zwiestuge. 2. Pilnie znamenay otom, kterak snowe rozliecznemu lidu sie take rozliecznie zgewugi, ato wssem stawom, wiekom a ginym. Slu- ssie snaznye znamenati etc. Darauf kommen noch drei kurze Abhand- lungen : a) über die Zeit, wann ein Traum eintrifft ; b) über Träume, die aus dem Gemüthe kommen, und c) welche Träume sicherer sind, und darauf der Schluss des Ganzen: Každy sen, kteryž sie w noci opieti, znamenie gest gistieissieho aby sie stala rziecz bozie a rychlegie byla naplniena. Ein ähnliches Traumbuch habe ich in mei- nen schwedischen Forschungen S. 188 u. ff. beschrieben. 17. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XVI. ineunt. Titel: Zřízení zemské králowstwí českého za krále Vladislava od roku 1500. Sig. II. 118. Die hier niedergelegte Landesordnung — im Werke selbst "soud zemský" genannt — erschien in demselben Jahre zu Prag gedruckt,
465 prawdy . . . . slussieli lidu krziestianskiemu vierziti snemu vidiení a geho wykladuow". Eine zweite Belegstelle lautet : „Skonaua sie tuto otazka Mistra Vavrzince z Prahy otom: Slussieli lidu krziestian- skiemu snuov vierziti czili nic". In Jungmann’s böhmischer Litera- tur-Geschichte S. 43, Nr. 165 wird unser Meister Laurenz von „Bře- zové" genannt, während er hier ausdrücklich „aus Prag“ heisst. Uber die Zeit, wann Vavřinec z Prahy den Slaidan übersetzte, gibt folgende Stelle Auskunft, die zugleich als Probe der Orthogra- phie dienen kann: „A at oginych mlezim vizme sen duostoyneho kniezete Karla Cziesarze Rzimskeho a Czeskeho nynieyssieho krale, genz byl otecz nayjasnieissieho kniezete Waczlawa Rzimskeho krale, wzdy rozmno- žitele a Czeskeho krale a pana nasseho milostiueho". Also unter Karl IV. ward das Traumbuch verfasst und unter König Wenzel copirt. Eingetheilt ist das Traumbuch in zehn Bücher, doch hat es einen nur für neun Bücher angelegten, dem Werke vorangehenden Index; für die Inhaltsanzeige des letzten und zehnten Buches „o ži- žalach aneb hmyzu“ ist ein Blatt leer gelassen. Die Capitel werden hier „Rozdiel" genannt, das letzte oder zehnte Buch hat ihrer 14. Am Schlusse des Traumbuches folgt : 1. Počinagi sie tuto hnihy obeczni wykladowe snow a to kratce gerade wie bei unsernJahrmarkt -Traumbüchern, z. B. Andiel- posla dobreho zwiestuge. 2. Pilnie znamenay otom, kterak snowe rozliecznemu lidu sie take rozliecznie zgewugi, ato wssem stawom, wiekom a ginym. Slu- ssie snaznye znamenati etc. Darauf kommen noch drei kurze Abhand- lungen : a) über die Zeit, wann ein Traum eintrifft ; b) über Träume, die aus dem Gemüthe kommen, und c) welche Träume sicherer sind, und darauf der Schluss des Ganzen: Každy sen, kteryž sie w noci opieti, znamenie gest gistieissieho aby sie stala rziecz bozie a rychlegie byla naplniena. Ein ähnliches Traumbuch habe ich in mei- nen schwedischen Forschungen S. 188 u. ff. beschrieben. 17. Cod. Ms. chart. 4°. saec. XVI. ineunt. Titel: Zřízení zemské králowstwí českého za krále Vladislava od roku 1500. Sig. II. 118. Die hier niedergelegte Landesordnung — im Werke selbst "soud zemský" genannt — erschien in demselben Jahre zu Prag gedruckt,
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466 doch hat unser Ms. den grossen Vorzug, dass es genau indicirt ist und durch die angesetzten Landtagsschlüsse von den Jahren 1492, 1494 und 1502 eine Bereicherung erhielt. Zwei Hände schrieben an dem Codex, welcher wohl aus dem Jahre 1500, bevor noch der Druck veranstaltet wurde, stammt. Der Einband ist aus der Gleich- zeit, die Provenienz unbekannt. In Jungmann's Literatur-Geschichte geschieht dieser Handschrift Erwähnung S. 82, Nr. 296. Dieselbe würde verdienen, mit dem Drucke verglichen zu werden. 18. Cod. Ms. chart. fol. saec. XVI. Titel: „Privilegia zemská království českého v jiných zemí, přislušejících k témuž království českému“, also auch die Urkunden, die sich auf Mähren beziehen. Sig. I. 213. Es ist dies ein genaues Inventarium aller Landes-Privilegien und der auf das Königreich Bezug nehmenden, sehr zahlreichen Urkunden, vom Beginne des XIII. Jahrhunderts, wie selbe im J. 1501 in 10 Truhen auf dem Karlstein lagen. Abgeschrieben wurde das alte Inventar im Jahre 1574 "per me Stephanum Steidel z Tule- chowa, die 14. mense Martii, i. e. dominica die Oculi“. So schreibt Steidel eigenhändig auf dem letzten Blatte. Es würde sich lohnen, diese wichtigen Urkunden, welche Böhmen, Mähren, Schlesien, die Lausitz und die Verträge mit den Nachbarstaaten, dann mit dem Bisthume Olmütz und Breslau betreffen, näher zu untersuchen. Jede Urkunde ist mit dem genauen Datum versehen und ein kurzer Auszug beige- setzt, wodurch das Nachsuchen ungemein erleichtert wird. Dem In- ventar geht eine „Predmluva“ voraus, aus welcher ersichtlich ist, dass die Inventarisirung bei der Annahme des Königs Vladislav ge- schah. Alles in böhmischer Sprache. Der Einband besteht aus weissem Leder. — Dasselbe findet sich im Cod. II. 161, jedoch vom J. 1505. Vergl. Výbor z lit. české II. p. 1099. 19. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. ineunt. Titel: Jana Mandevilly, rytíře z Englandu, cesta po světě, z němčiny Oty z Daymarku, přeložena Vavřincem z Březové. Sig. I. 33. Diese Beschreibung einer Reise durch Indien, Palästina und Afrika hatte ursprünglich die Aufschrift: „Knihy o jednom rytíři z Den- marku“ und beginnt: Já Otta z Dymerinku (sic) kanovník w Meci v Luturingii, přeložil jsem tyto knihi z wlaské a latinské řeči etc. Pak já Mistr Vavřinec nayjasnějšího knížete a pána, pana Vaclava,
466 doch hat unser Ms. den grossen Vorzug, dass es genau indicirt ist und durch die angesetzten Landtagsschlüsse von den Jahren 1492, 1494 und 1502 eine Bereicherung erhielt. Zwei Hände schrieben an dem Codex, welcher wohl aus dem Jahre 1500, bevor noch der Druck veranstaltet wurde, stammt. Der Einband ist aus der Gleich- zeit, die Provenienz unbekannt. In Jungmann's Literatur-Geschichte geschieht dieser Handschrift Erwähnung S. 82, Nr. 296. Dieselbe würde verdienen, mit dem Drucke verglichen zu werden. 18. Cod. Ms. chart. fol. saec. XVI. Titel: „Privilegia zemská království českého v jiných zemí, přislušejících k témuž království českému“, also auch die Urkunden, die sich auf Mähren beziehen. Sig. I. 213. Es ist dies ein genaues Inventarium aller Landes-Privilegien und der auf das Königreich Bezug nehmenden, sehr zahlreichen Urkunden, vom Beginne des XIII. Jahrhunderts, wie selbe im J. 1501 in 10 Truhen auf dem Karlstein lagen. Abgeschrieben wurde das alte Inventar im Jahre 1574 "per me Stephanum Steidel z Tule- chowa, die 14. mense Martii, i. e. dominica die Oculi“. So schreibt Steidel eigenhändig auf dem letzten Blatte. Es würde sich lohnen, diese wichtigen Urkunden, welche Böhmen, Mähren, Schlesien, die Lausitz und die Verträge mit den Nachbarstaaten, dann mit dem Bisthume Olmütz und Breslau betreffen, näher zu untersuchen. Jede Urkunde ist mit dem genauen Datum versehen und ein kurzer Auszug beige- setzt, wodurch das Nachsuchen ungemein erleichtert wird. Dem In- ventar geht eine „Predmluva“ voraus, aus welcher ersichtlich ist, dass die Inventarisirung bei der Annahme des Königs Vladislav ge- schah. Alles in böhmischer Sprache. Der Einband besteht aus weissem Leder. — Dasselbe findet sich im Cod. II. 161, jedoch vom J. 1505. Vergl. Výbor z lit. české II. p. 1099. 19. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. ineunt. Titel: Jana Mandevilly, rytíře z Englandu, cesta po světě, z němčiny Oty z Daymarku, přeložena Vavřincem z Březové. Sig. I. 33. Diese Beschreibung einer Reise durch Indien, Palästina und Afrika hatte ursprünglich die Aufschrift: „Knihy o jednom rytíři z Den- marku“ und beginnt: Já Otta z Dymerinku (sic) kanovník w Meci v Luturingii, přeložil jsem tyto knihi z wlaské a latinské řeči etc. Pak já Mistr Vavřinec nayjasnějšího knížete a pána, pana Vaclava,
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467 římského a českého krále služebník, též knížky přeložil jsem z ně- mecké řeči v česku etc. Die Handschrift enthält 119 Capitel, hier „Rozděl“ genaunt, und endet: „O bozích pohanských a také o křesta- nech nedokonalých“. Die Aufschriften sowie die Anfangsbuchstaben sind roth. Der Einband ist vom Jahre 1576 und trägt an der vorderen Seite die aufrecht stehende Střela im Wappen, dessen Helmschmuck, die Krone, gleichfalls die schiefgestellte Střela hat. Oben die Siglen : I. O. Z. M. Der rückwärtige Deckel zeigt den schlesischen Adler. Als Eigenthümer erscheint : Generosus Dominus Ferdinandus Hoffmann, Liber Baro in Grünbüchel et Strechaw, dominus in Grewenstein etc. Der schlesische Adler lässt vermuthen, dass das Wappen dem in Schlesien begüterten Sedlnický von Choltic angehörte. Der Střela bedienten sich gar viele, besonders polnische Familien; in Mähren auch die Osovský von Doubravic. 20. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVII. Paginae 141. Titel: Instrukcí krále Ferdinanda III. hospodařská od roku 1652. Sig. I. 44. Kaiser Ferdinand III. gibt diese Instruction seinen Hauptleuten auf den verschiedenen, ihm gehörigen Herrschaften im Königreiche Böhmen, „jak se v povinnosti své chovati a též panství a důchod náš, gemu svěřený, opatrovati má" — eine für die Zeit interessante An- leitung, weil aus derselben vollständig die Art und Weise hervor- leuchtet, wie unter Ferdinand III. die rationelle Feld-, Vieh-, Wein-, Schaf-, Fisch- und Waldwirthschaft, Bücherführung und Rechnung- legung betrieben wurde, und in welches Verhältniss sich die Herr- schaft zu den Unterthanen stellte — ein lichtvoller Uberblick der damaligen Naturwirthschaft und ein Beweis von der humanen Be- handlung der Unterthanen und der Sorge für ihr materielles und geistiges Wohl. Datirt ist diese Instruction: na hradě našem Praž- ském 21. Rijna 1652; unterzeichnet (als Copie) Ferdinand und Wilhelm Albrecht von Kolowrat und Aleš Wratislaw z Mitrowitz. Die Provenienz dieser gut erhaltenen Handschrift ist unbekannt. In Jung- mann erscheint sie verzeichnet S. 289 Nr. 616. 21. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVII. Folia 184. Titel: Alchymie česká, vybraná z rozličných autorův. Sig. II. 53. Fol. 1—106 enthalten den böhmischen Text über die Alchymie, gezogen aus den berühmten Lehrern dieser im XVII. Jahrhunderte so
467 římského a českého krále služebník, též knížky přeložil jsem z ně- mecké řeči v česku etc. Die Handschrift enthält 119 Capitel, hier „Rozděl“ genaunt, und endet: „O bozích pohanských a také o křesta- nech nedokonalých“. Die Aufschriften sowie die Anfangsbuchstaben sind roth. Der Einband ist vom Jahre 1576 und trägt an der vorderen Seite die aufrecht stehende Střela im Wappen, dessen Helmschmuck, die Krone, gleichfalls die schiefgestellte Střela hat. Oben die Siglen : I. O. Z. M. Der rückwärtige Deckel zeigt den schlesischen Adler. Als Eigenthümer erscheint : Generosus Dominus Ferdinandus Hoffmann, Liber Baro in Grünbüchel et Strechaw, dominus in Grewenstein etc. Der schlesische Adler lässt vermuthen, dass das Wappen dem in Schlesien begüterten Sedlnický von Choltic angehörte. Der Střela bedienten sich gar viele, besonders polnische Familien; in Mähren auch die Osovský von Doubravic. 20. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVII. Paginae 141. Titel: Instrukcí krále Ferdinanda III. hospodařská od roku 1652. Sig. I. 44. Kaiser Ferdinand III. gibt diese Instruction seinen Hauptleuten auf den verschiedenen, ihm gehörigen Herrschaften im Königreiche Böhmen, „jak se v povinnosti své chovati a též panství a důchod náš, gemu svěřený, opatrovati má" — eine für die Zeit interessante An- leitung, weil aus derselben vollständig die Art und Weise hervor- leuchtet, wie unter Ferdinand III. die rationelle Feld-, Vieh-, Wein-, Schaf-, Fisch- und Waldwirthschaft, Bücherführung und Rechnung- legung betrieben wurde, und in welches Verhältniss sich die Herr- schaft zu den Unterthanen stellte — ein lichtvoller Uberblick der damaligen Naturwirthschaft und ein Beweis von der humanen Be- handlung der Unterthanen und der Sorge für ihr materielles und geistiges Wohl. Datirt ist diese Instruction: na hradě našem Praž- ském 21. Rijna 1652; unterzeichnet (als Copie) Ferdinand und Wilhelm Albrecht von Kolowrat und Aleš Wratislaw z Mitrowitz. Die Provenienz dieser gut erhaltenen Handschrift ist unbekannt. In Jung- mann erscheint sie verzeichnet S. 289 Nr. 616. 21. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVII. Folia 184. Titel: Alchymie česká, vybraná z rozličných autorův. Sig. II. 53. Fol. 1—106 enthalten den böhmischen Text über die Alchymie, gezogen aus den berühmten Lehrern dieser im XVII. Jahrhunderte so
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468 beliebten Wissenschaft. Zuerst lesen wir eine Abhandlung des Ar- noldus de Novadomo, dann kommt Aristoteles, Pythagoras, Her- mes, Antonius Florentinus, Mistr Jan, Mistr Linhart, Mistr Křistan, Němec etc. Die gewöhnlichen Themata, wie aus unedlen Metallen edle zu machen, wie der „lapis philosophorum" oder der "Merku- riáš" zu bereiten, wie Destillationen anzustellen sind — werden hier abgehandelt. Der lateinische Text enthält „Receptas Pragenses“. Auf einem Blatte sind die verschiedenen Retorten und Destillations-Kol- ben mit Beisetzung ihrer damaligen Namen abgebildet. Die Prove- nienz der Handschrift ist unbekannt. 22. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Chronica Troiana et Caroli IV. et varia. Sig. II. 175. Dieser um das Jahr 1407 geschriebene Codex hat darum eine Bedeutung für uns, weil er am Schlusse 70 Verse aus einer böhmi- schen Chronik mit der Ausfschrift: „z nové kroniky Prokopa, písaře Novoměstského“ enthält. Aus den nichtssagenden Versen ersieht man, dass der Zweck dieser Chronik war, die traurigen Zustände eines Landes ohne König zu schildern, und das Land aufzufordern, bald einen König zu wählen. „Nuže wolte sobie krale — kral to wsse zle pak swale — Staw lepssi w zem vwede — a wssecko dobrze przi- wede — k tomu biskup i prelati — budu moci zasie wstati — w gednotie vwedeno — kniezstwo bude genz dwogeno". Diese Verse, angezeigt bei Jungmann 1. c. 63, Nr. 57, sind wahrscheinlich vor der Wahl des Königs Georg geschrieben , jedoch nicht auf einer Seite, sondern, obwohl von einer und derselben Hand, auf zwei durch ein Blatt von einander getrennten, und man kann annehmen, dass sie nur hingesetzt wurden, weil sich da eben ein leerer Raum vorſand. Ebenso zufällig steht auf der vorletzten Zeile ein „Carmen“, halb lateinisch und halb böhmisch, erwähnt in Jungmann’s Literatur- Geschichte S. 28, Nr. 26, wie solches die fahrenden Studenten bei ihrem „Terminiren" herzusagen pflegten, um eine "Gabe“ zu erhal- ten. Es beginnt: "Carmen praestet Deus coeli, w němžby to byl rozum cely describendi varia — Qui sueuimus sepe radi, gedliby- chom často radi, sed desunt cibaria — Non dolore sine gravi nema- met i žadne krávy neque volatilia — In reprobum sensum dati, nech- tiet nam nic darmo dati, quare agunt talia? — Cohors nostra nun-
468 beliebten Wissenschaft. Zuerst lesen wir eine Abhandlung des Ar- noldus de Novadomo, dann kommt Aristoteles, Pythagoras, Her- mes, Antonius Florentinus, Mistr Jan, Mistr Linhart, Mistr Křistan, Němec etc. Die gewöhnlichen Themata, wie aus unedlen Metallen edle zu machen, wie der „lapis philosophorum" oder der "Merku- riáš" zu bereiten, wie Destillationen anzustellen sind — werden hier abgehandelt. Der lateinische Text enthält „Receptas Pragenses“. Auf einem Blatte sind die verschiedenen Retorten und Destillations-Kol- ben mit Beisetzung ihrer damaligen Namen abgebildet. Die Prove- nienz der Handschrift ist unbekannt. 22. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Chronica Troiana et Caroli IV. et varia. Sig. II. 175. Dieser um das Jahr 1407 geschriebene Codex hat darum eine Bedeutung für uns, weil er am Schlusse 70 Verse aus einer böhmi- schen Chronik mit der Ausfschrift: „z nové kroniky Prokopa, písaře Novoměstského“ enthält. Aus den nichtssagenden Versen ersieht man, dass der Zweck dieser Chronik war, die traurigen Zustände eines Landes ohne König zu schildern, und das Land aufzufordern, bald einen König zu wählen. „Nuže wolte sobie krale — kral to wsse zle pak swale — Staw lepssi w zem vwede — a wssecko dobrze przi- wede — k tomu biskup i prelati — budu moci zasie wstati — w gednotie vwedeno — kniezstwo bude genz dwogeno". Diese Verse, angezeigt bei Jungmann 1. c. 63, Nr. 57, sind wahrscheinlich vor der Wahl des Königs Georg geschrieben , jedoch nicht auf einer Seite, sondern, obwohl von einer und derselben Hand, auf zwei durch ein Blatt von einander getrennten, und man kann annehmen, dass sie nur hingesetzt wurden, weil sich da eben ein leerer Raum vorſand. Ebenso zufällig steht auf der vorletzten Zeile ein „Carmen“, halb lateinisch und halb böhmisch, erwähnt in Jungmann’s Literatur- Geschichte S. 28, Nr. 26, wie solches die fahrenden Studenten bei ihrem „Terminiren" herzusagen pflegten, um eine "Gabe“ zu erhal- ten. Es beginnt: "Carmen praestet Deus coeli, w němžby to byl rozum cely describendi varia — Qui sueuimus sepe radi, gedliby- chom často radi, sed desunt cibaria — Non dolore sine gravi nema- met i žadne krávy neque volatilia — In reprobum sensum dati, nech- tiet nam nic darmo dati, quare agunt talia? — Cohors nostra nun-
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469 quam laeta, bylaby tohoto leta, nisi vestra gratia — Iunges carnes pisum pani i dali nám jako paní pia subventamina. — Famem, sitim sepe passi, propili jsme kukli i pasi prae grandi penuria etc. O plebani, o praelati neračte nam z toho lati, quod legamus vilia — Ita sumus contemplati, což nám date Buoh odplati dando centupli- cia — Non licet nomen praeterisse z Zlechowat gsme towariši ac castri familia“. Eigenthümlich ist ferner die auf dem Vorsetzblatte stehende Anmerkung aus dem Jahre 1407 : "Dominus rex de Karlstein recepit crucem parvam Imperatoris. In Tocznik vero unum anulum cum optimo rubino. Item in Cubitu unam parvam crucem cum quatuor diamantibus IIII. perlis et uno pallas (sic). Item omnes florenos. Item in Karlstein unum Ornatum optimum de Sametis et gemmis. Item tres postawczones (sic) cum (ein Wort durch Motten vertilgt).. iezgelth textos ett (sic) in Aularegiam (sic). Item duos Attlas in- tegros Therzysskoni et Bosconi. Item recepit ad cistam suam in Tocznik HI mar. grossorum. Item ante festum sanctorum Simonis et Iudae apostolorum, Hanusius de Stayn, aurifaber, percepit in Wal- truba in argento confracto If et III. marc. argenti et I. quent. Item Hanus de Stayn recepit navim (et) florenos sex ante festum Simonis et Iudae apostol. que navis habet in pondere ILXX mare. minus loth. Item Zmrzliko recepit III X marc. II. flor. II. loth“. Dieser Zmrzlik war Münzmeister des Königs Wenzel IV. Sonst besteht der Codex aus drei von Einer Hand und deutlich geschriebenen Abhandlungen. 1. Erklärung einiger Psalmen. Am Schlusse steht die Jahres- zahl 1407 mit dem Motto : "Qui bene docet et male vivit, se ipsum destruit“. 2. Historia Troiana. "Licet cottidie vetera recentibus obruan- tur“ etc. Vollständig erhalten. 3. Die bekannte „Cronica Karoli Imperatoris". Vollständig ab- geschrieben 1407 „in vigilia sancte Marie Magdalene in Albaaqua“. Nach diesem Satze folgen die obcitirten Verse aus der neuen Chronik des Prager-Neustädter Schreibers Prokop. Der Einband ist der ursprüngliche. Der Codex befand sich in der Bibliothek des Ferd. Hofmann, Br. von Grünbüchel. Archiv. XXXIX. 2. 31
469 quam laeta, bylaby tohoto leta, nisi vestra gratia — Iunges carnes pisum pani i dali nám jako paní pia subventamina. — Famem, sitim sepe passi, propili jsme kukli i pasi prae grandi penuria etc. O plebani, o praelati neračte nam z toho lati, quod legamus vilia — Ita sumus contemplati, což nám date Buoh odplati dando centupli- cia — Non licet nomen praeterisse z Zlechowat gsme towariši ac castri familia“. Eigenthümlich ist ferner die auf dem Vorsetzblatte stehende Anmerkung aus dem Jahre 1407 : "Dominus rex de Karlstein recepit crucem parvam Imperatoris. In Tocznik vero unum anulum cum optimo rubino. Item in Cubitu unam parvam crucem cum quatuor diamantibus IIII. perlis et uno pallas (sic). Item omnes florenos. Item in Karlstein unum Ornatum optimum de Sametis et gemmis. Item tres postawczones (sic) cum (ein Wort durch Motten vertilgt).. iezgelth textos ett (sic) in Aularegiam (sic). Item duos Attlas in- tegros Therzysskoni et Bosconi. Item recepit ad cistam suam in Tocznik HI mar. grossorum. Item ante festum sanctorum Simonis et Iudae apostolorum, Hanusius de Stayn, aurifaber, percepit in Wal- truba in argento confracto If et III. marc. argenti et I. quent. Item Hanus de Stayn recepit navim (et) florenos sex ante festum Simonis et Iudae apostol. que navis habet in pondere ILXX mare. minus loth. Item Zmrzliko recepit III X marc. II. flor. II. loth“. Dieser Zmrzlik war Münzmeister des Königs Wenzel IV. Sonst besteht der Codex aus drei von Einer Hand und deutlich geschriebenen Abhandlungen. 1. Erklärung einiger Psalmen. Am Schlusse steht die Jahres- zahl 1407 mit dem Motto : "Qui bene docet et male vivit, se ipsum destruit“. 2. Historia Troiana. "Licet cottidie vetera recentibus obruan- tur“ etc. Vollständig erhalten. 3. Die bekannte „Cronica Karoli Imperatoris". Vollständig ab- geschrieben 1407 „in vigilia sancte Marie Magdalene in Albaaqua“. Nach diesem Satze folgen die obcitirten Verse aus der neuen Chronik des Prager-Neustädter Schreibers Prokop. Der Einband ist der ursprüngliche. Der Codex befand sich in der Bibliothek des Ferd. Hofmann, Br. von Grünbüchel. Archiv. XXXIX. 2. 31
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470 23. Cod. Ms. chart. 8°. saecul. XV. Titel: Varia theologica latine et bohemice. Sig. II. 24. Ein Convolut verschiedener Schriften theologischen Inhaltes in lateinischer Sprache und von verschiedenen Händen, welches für uns durch die eingestreuten böhmischen Abhandlungen Interesse gewinnt. Diese sind : 1. „List kněze Martina Lupáče dán w Klatowách rukou Mar- tinovu léta 1456 v svátek roseslání Apoštolů svatých“. Lupáč, 1435 von den utraquistischen Ständen zum Suffragan des Prager Erzbi- schofs erwählt, bezeugt in diesem Briefe, dass er an die reale Gegenwart Christi im Altarssacramente fest glaube. Angemerkt bei Jungmann S. 97, Nr. 629. 2. List Jana Husi při odchodu do Kostnice, sine dto. Ange- führt bei Jungmann, böhm. Lit.-Geschichte S. 69, Nr. 135 p. 3. Modlitby. „Rex gloriae“ und „O regina coeli" in böhmischer Übersetzung. Bei Jungmann l. c. 115, Nr. 940, blos 111/2 Zeilen umfassend. 4. Otázka nyni taková běží mezi světskými i take knezi — Slu- šili pak věrným křestanom — Ženám světským aneb mužom — Z ka- licha přijímati krev Boží — Čili gest to ustanoveno toliko knězím. Im Ganzen 7 Seiten. Zwischen den böhmischen Strophen werden in lateinischer Sprache die kirchlichen Autoritäten angeführt, deren wir im Codex II. 159 Nr. 9 erwähnten. Unter den lateinischen Aufsätzen erregen unsere Aufmerk- samkeit: 1. Prophetia Hildegardis de ordine mendicantium. 2. Damnatio 45 Articulorum Wiklefi. „In nomine Domini Amen. Anno nativitatis eiusdem 1408 illustrissimo principe atque domino, domino Wenzeslao, Romanorum atque Bohemiae rege invictissimo, regnante, et venerabili in Christo patre atque domino, domino Sbin- cone, archiepiscopo Pragensi et Apostolicae sedis legato, tune in Bo- hemia clero praesidente, in mense Maio dominica quinta post Pascha feria quinta hora XVI. magistri Pragenses nationis Bohemicae in domo, vocata domus nationis Bohemorum ad nigram rosam in fossato novae civitatis Pragensis, facto consilio et cum consilio omnium bac- calariorum artium atque studentium eiusdem nationis Bohemicae, contempnarunt XLV articulos Magistri Iohannis de Vyklef, quorum
470 23. Cod. Ms. chart. 8°. saecul. XV. Titel: Varia theologica latine et bohemice. Sig. II. 24. Ein Convolut verschiedener Schriften theologischen Inhaltes in lateinischer Sprache und von verschiedenen Händen, welches für uns durch die eingestreuten böhmischen Abhandlungen Interesse gewinnt. Diese sind : 1. „List kněze Martina Lupáče dán w Klatowách rukou Mar- tinovu léta 1456 v svátek roseslání Apoštolů svatých“. Lupáč, 1435 von den utraquistischen Ständen zum Suffragan des Prager Erzbi- schofs erwählt, bezeugt in diesem Briefe, dass er an die reale Gegenwart Christi im Altarssacramente fest glaube. Angemerkt bei Jungmann S. 97, Nr. 629. 2. List Jana Husi při odchodu do Kostnice, sine dto. Ange- führt bei Jungmann, böhm. Lit.-Geschichte S. 69, Nr. 135 p. 3. Modlitby. „Rex gloriae“ und „O regina coeli" in böhmischer Übersetzung. Bei Jungmann l. c. 115, Nr. 940, blos 111/2 Zeilen umfassend. 4. Otázka nyni taková běží mezi světskými i take knezi — Slu- šili pak věrným křestanom — Ženám světským aneb mužom — Z ka- licha přijímati krev Boží — Čili gest to ustanoveno toliko knězím. Im Ganzen 7 Seiten. Zwischen den böhmischen Strophen werden in lateinischer Sprache die kirchlichen Autoritäten angeführt, deren wir im Codex II. 159 Nr. 9 erwähnten. Unter den lateinischen Aufsätzen erregen unsere Aufmerk- samkeit: 1. Prophetia Hildegardis de ordine mendicantium. 2. Damnatio 45 Articulorum Wiklefi. „In nomine Domini Amen. Anno nativitatis eiusdem 1408 illustrissimo principe atque domino, domino Wenzeslao, Romanorum atque Bohemiae rege invictissimo, regnante, et venerabili in Christo patre atque domino, domino Sbin- cone, archiepiscopo Pragensi et Apostolicae sedis legato, tune in Bo- hemia clero praesidente, in mense Maio dominica quinta post Pascha feria quinta hora XVI. magistri Pragenses nationis Bohemicae in domo, vocata domus nationis Bohemorum ad nigram rosam in fossato novae civitatis Pragensis, facto consilio et cum consilio omnium bac- calariorum artium atque studentium eiusdem nationis Bohemicae, contempnarunt XLV articulos Magistri Iohannis de Vyklef, quorum
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471 magistrorum haec sunt nomina: Magister Clemens de Mnychovicz, protunc rector totius universitatis studii Pragensis existens, magister Helias, doctor iuris canonici atque professor theologiae, magister Stanislaus de Znoyma, professor theologiae, magister Andreas Brod, professor theologiae, magister Iohannes de Husinecz, bacca- larius theologiae etc., quorum nomina ob brevitatem sub pacis silentio sepulta praetereo, sic concluserunt magisterque Stephanus pron unciavit ita dicens : Licet dudum conclusum fuerit, quod nullus dogmatiset, praedicet vel asserat publice vel occulte articulos illos XLV sub poena iuramenti praestiti, et nihilominus ultra hoc omnino ad tollendas ignominias, scandala et detrectationes et etiam mala multa in natione nostra apparet mihi, quod si aliquis de natione no- stra, quod absit, pro quocunque tempore reperiretur tenere aliquem de istis articulis, vel si aliquis (reperiretur) aliud punctum simile et fidei ecclesiae (contrarium) ponere, quod in libris Vyklef continetur, corporea careat communitate et commodis nostrae nationis, et tota nostra natio habeat (eum) publice pro eroneo, putrido et infructuoso membro. Item quod nemo infra baccalaureos habeat neque de istis tribus libris pro studio neque legat Trialogum, Dialogum, et de corpore Christi, sub poena exclusionis a natione. Item quod nullus de nostra natione disputet de his materiis in articulis contentis, ut non daretur occasio scandali sub poena eadem". 3. Fragmentum itineris Iohannis Hus Praga Constantiam. "Salus a Christo lesu. Scitote, quod numquam equitavi in czotato (sic) caputio, sed manifeste, aperta facie. Et dum Bohemiam exivi, pri- mum in Pernav (sic) civitate priusquam veni exspectavit me pleba- nus cum vicariis, et dum intravi stubam, tunc statim propinavit can- tharum magnum vini, et valde caritative suscepit cum sociis suis omnem doctrinam et dixit, se semper fuisse meum amicum. Post in Nova Civitate omnes Teutonici valde gratanter me viderunt. Vaydam pertransivimus habentes magnum populum in admiratione, et dum venimus in Sulzbach, ibi venimus ad hospitium, in quo erat iudicium Landrecht, ibi assistentibus in estualo (sic! aestuario) consulibus et senioribus dixi: Ecce, ego sum magister Ioannes Hus, de quo aestimo audistis multa mala ... . grata omnia suscepimus. Demum pertrans- ivimus civitatem Hersfeld, in qua iterum valde gratanter nos susce- perunt, tunc pertransivimus civitatem Hirschberg, et tunc pernocta- vimus in Lauff civitate“. 31*
471 magistrorum haec sunt nomina: Magister Clemens de Mnychovicz, protunc rector totius universitatis studii Pragensis existens, magister Helias, doctor iuris canonici atque professor theologiae, magister Stanislaus de Znoyma, professor theologiae, magister Andreas Brod, professor theologiae, magister Iohannes de Husinecz, bacca- larius theologiae etc., quorum nomina ob brevitatem sub pacis silentio sepulta praetereo, sic concluserunt magisterque Stephanus pron unciavit ita dicens : Licet dudum conclusum fuerit, quod nullus dogmatiset, praedicet vel asserat publice vel occulte articulos illos XLV sub poena iuramenti praestiti, et nihilominus ultra hoc omnino ad tollendas ignominias, scandala et detrectationes et etiam mala multa in natione nostra apparet mihi, quod si aliquis de natione no- stra, quod absit, pro quocunque tempore reperiretur tenere aliquem de istis articulis, vel si aliquis (reperiretur) aliud punctum simile et fidei ecclesiae (contrarium) ponere, quod in libris Vyklef continetur, corporea careat communitate et commodis nostrae nationis, et tota nostra natio habeat (eum) publice pro eroneo, putrido et infructuoso membro. Item quod nemo infra baccalaureos habeat neque de istis tribus libris pro studio neque legat Trialogum, Dialogum, et de corpore Christi, sub poena exclusionis a natione. Item quod nullus de nostra natione disputet de his materiis in articulis contentis, ut non daretur occasio scandali sub poena eadem". 3. Fragmentum itineris Iohannis Hus Praga Constantiam. "Salus a Christo lesu. Scitote, quod numquam equitavi in czotato (sic) caputio, sed manifeste, aperta facie. Et dum Bohemiam exivi, pri- mum in Pernav (sic) civitate priusquam veni exspectavit me pleba- nus cum vicariis, et dum intravi stubam, tunc statim propinavit can- tharum magnum vini, et valde caritative suscepit cum sociis suis omnem doctrinam et dixit, se semper fuisse meum amicum. Post in Nova Civitate omnes Teutonici valde gratanter me viderunt. Vaydam pertransivimus habentes magnum populum in admiratione, et dum venimus in Sulzbach, ibi venimus ad hospitium, in quo erat iudicium Landrecht, ibi assistentibus in estualo (sic! aestuario) consulibus et senioribus dixi: Ecce, ego sum magister Ioannes Hus, de quo aestimo audistis multa mala ... . grata omnia suscepimus. Demum pertrans- ivimus civitatem Hersfeld, in qua iterum valde gratanter nos susce- perunt, tunc pertransivimus civitatem Hirschberg, et tunc pernocta- vimus in Lauff civitate“. 31*
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472 4. Reverendus in Christo et in spe Dei Magister et Sanctus glo- riosus Ioannes, dictus Hus, de natione Boemorum, hos novem arti- culos edidit, quos et aureos nominavit et propter meritorum et praemiorum immensum valorem — eine wörtliche Ubersetzung von Sig. I. 159 Nr. 15. 5. Annales brevissimi ab anno 1253 usque ad annum 1437. „A. D. 1300 Venceslaus, rex Bohemiae, novam monetam duplicis im- pressionis, scilicet grossorum et parvorum denariorum, in monte Cuteno publicavit. Idem rex anno D. 1304 pro nova fundatione Czedlicensi (sic) primum lapidem ponit. A. D. 1306. Venceslaus, rex Boemiae, Hungariae et Poloniae, occisus est in Olomuz, et post hoc aliquot annis elapsis sepultus est in aula Regia. A. D. 1325. Iohannes, rex Boemiae, instituit per quosdam Lum- bardos monetam auream, de qua Denarii 4 valere debeant plus quam marcam. A. D. 1437 feria II. post festum s. Nicolai hora 23. mortuus est Sigismundus Imperator, rex Boemiae, in Znoyma“ etc. B. Lateinische Handschriften. a. Synodalia. 24. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Folia 172. Titel: Synodalia ecclesiae Pragensis et Olomucensis de annis 1349 Pragae, 1318 Cremsirii et 1413 Viškoviae. Sig. II. 39. Geschrieben wurde dieser Codex "per Gerungum, plebanum de Lukaw prope Budwitz“ zwischen den Jahren 1410 und 1416. Als Besitzer desselben erscheint im Beginne des XV. Jahrhunderts, um 1440, Georgius Schrat, Pfarrer bei St. Peter in Wien, und dann Magister Iohannes, Archidiaconus von Pilsen, welcher dieses Buch 1506 dem Augustiner -Chorherrenstifte zu Rokycan in Böhmen schenkte. Es enthält nach einem Tractat von 4 Blättern über den Satz: Quicunque vult salvus esse, ante omnia opus est, ut teneat catholicam fidem": Fol. 5. Statuta Arnesti Archiepiscopi Pragensis in 85 Cap. vom J. 1349. Letztes Cap. De verborum significatione. Schluss : Non potest esse pastoris excusatio, si lupus oves comedit et pastor nescit. Cap. 84. De vitatione excomunicatorum. Cap. 83. Nullus praelatus aut
472 4. Reverendus in Christo et in spe Dei Magister et Sanctus glo- riosus Ioannes, dictus Hus, de natione Boemorum, hos novem arti- culos edidit, quos et aureos nominavit et propter meritorum et praemiorum immensum valorem — eine wörtliche Ubersetzung von Sig. I. 159 Nr. 15. 5. Annales brevissimi ab anno 1253 usque ad annum 1437. „A. D. 1300 Venceslaus, rex Bohemiae, novam monetam duplicis im- pressionis, scilicet grossorum et parvorum denariorum, in monte Cuteno publicavit. Idem rex anno D. 1304 pro nova fundatione Czedlicensi (sic) primum lapidem ponit. A. D. 1306. Venceslaus, rex Boemiae, Hungariae et Poloniae, occisus est in Olomuz, et post hoc aliquot annis elapsis sepultus est in aula Regia. A. D. 1325. Iohannes, rex Boemiae, instituit per quosdam Lum- bardos monetam auream, de qua Denarii 4 valere debeant plus quam marcam. A. D. 1437 feria II. post festum s. Nicolai hora 23. mortuus est Sigismundus Imperator, rex Boemiae, in Znoyma“ etc. B. Lateinische Handschriften. a. Synodalia. 24. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Folia 172. Titel: Synodalia ecclesiae Pragensis et Olomucensis de annis 1349 Pragae, 1318 Cremsirii et 1413 Viškoviae. Sig. II. 39. Geschrieben wurde dieser Codex "per Gerungum, plebanum de Lukaw prope Budwitz“ zwischen den Jahren 1410 und 1416. Als Besitzer desselben erscheint im Beginne des XV. Jahrhunderts, um 1440, Georgius Schrat, Pfarrer bei St. Peter in Wien, und dann Magister Iohannes, Archidiaconus von Pilsen, welcher dieses Buch 1506 dem Augustiner -Chorherrenstifte zu Rokycan in Böhmen schenkte. Es enthält nach einem Tractat von 4 Blättern über den Satz: Quicunque vult salvus esse, ante omnia opus est, ut teneat catholicam fidem": Fol. 5. Statuta Arnesti Archiepiscopi Pragensis in 85 Cap. vom J. 1349. Letztes Cap. De verborum significatione. Schluss : Non potest esse pastoris excusatio, si lupus oves comedit et pastor nescit. Cap. 84. De vitatione excomunicatorum. Cap. 83. Nullus praelatus aut
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473 iudex excomunicet aliquem. Cap. 82. De confessore eligendo. Abge- druckt in Fasseau, Collectio Synod. eccl. Olom. Pars II. p. 3—29, aber mit sehr vielen Auslassungen, Fehlern und anderer Eintheilung. Fol. 28. De tribus punctis des Thomas Hybernicus. Eine summarische Auseinandersetzung der katholischen Glaubens- und Sittenlehre. "Religio munda et inmaculata...Primus ergo punctus nostre religionis est. X Ideo huius collectionis auctor uoluit inter Scillam et Charibdim navigare, opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum compilare decrevit Amen.“ Ist ein Aufsatz, den Erz- bischof Arnost zu seinen Statuten als Anfang anempfiehlt. Abged. in Fasseau, Collectio Synod, ecclesiae Olomucen. Pars II. p. 30—45. Fol. 46. Incipiunt Statuta Synodalia, edita per reverendissimum Dominum, Dominum Conradum, Episcopum Olomucensem, in Cremsier 1318 in 23 Cap. 1. Cap. De Concubinariis.. 23. Cap. De publicatione Statutorum. „In nomine Domini Amen. Constitutiones, sive statuta, prae- decessorum nostrorum diligentius perquirentes, nec in Cathedrali, nec in aliis ecclesiis requirendo saepius de eisdem, ipsas non potuimus inve- nire, vel si quae constitutiones ex ipsis particulariter repertae fuissent, non taliter conscriptae fuerunt nec repertae sub sigillis authenticis etc. � Nos enim poenam infligimus transgressoribus eorumdem. Sigil- lum nostrum praesentibus in testimonium apponendo. Actum et datum Anno Domini, loco et die praedictis.“ (Proxima die Dominica post diem beati Mauritii et sociorum eius in civitate nostra Cremsiriensi). Abged. in Fasseau, Collectio Synodor. eccl. Olomucen. Pars I. p. 1—8 mit einer anderen Eintheilung und unzähligen Varianten. Fol. 52. Statuta Reverendissimi in Xö patris et Domini, Do- mini Iohannis, Episcopi Olomucen. ecclesiae et Cancellarii, in 18 Cap. Cap. 1. De Officio Archidiaconi. Cap. 18. de Confessariis. „Iohannes Dei et apost. sedis gratia Episc. Olomucen. Universis Abbatibus, Praepositis, Archidiaconis... Legitur, quod cum dominus Deus primos parentes etc. et absolutiones actenus factas per quas- cunque personas contra formam constitutionis praefatae.“ Expliciunt Statuta felicis recordationis domini Iohannis Cancellarii, Episcopi Olom. Anno D. 1410 scripta et finita per manus Gerungi, plebani in Lukaw, die 6. mensis Aprilis. Abged. in Fasseau, Collectio etc. Pars I. p. 15—24. Andere Eintheilung und viele Lectiones variantes. Fasseau schreibt dicse Statuta dem Bischofe Johann IX. zu.
473 iudex excomunicet aliquem. Cap. 82. De confessore eligendo. Abge- druckt in Fasseau, Collectio Synod. eccl. Olom. Pars II. p. 3—29, aber mit sehr vielen Auslassungen, Fehlern und anderer Eintheilung. Fol. 28. De tribus punctis des Thomas Hybernicus. Eine summarische Auseinandersetzung der katholischen Glaubens- und Sittenlehre. "Religio munda et inmaculata...Primus ergo punctus nostre religionis est. X Ideo huius collectionis auctor uoluit inter Scillam et Charibdim navigare, opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum compilare decrevit Amen.“ Ist ein Aufsatz, den Erz- bischof Arnost zu seinen Statuten als Anfang anempfiehlt. Abged. in Fasseau, Collectio Synod, ecclesiae Olomucen. Pars II. p. 30—45. Fol. 46. Incipiunt Statuta Synodalia, edita per reverendissimum Dominum, Dominum Conradum, Episcopum Olomucensem, in Cremsier 1318 in 23 Cap. 1. Cap. De Concubinariis.. 23. Cap. De publicatione Statutorum. „In nomine Domini Amen. Constitutiones, sive statuta, prae- decessorum nostrorum diligentius perquirentes, nec in Cathedrali, nec in aliis ecclesiis requirendo saepius de eisdem, ipsas non potuimus inve- nire, vel si quae constitutiones ex ipsis particulariter repertae fuissent, non taliter conscriptae fuerunt nec repertae sub sigillis authenticis etc. � Nos enim poenam infligimus transgressoribus eorumdem. Sigil- lum nostrum praesentibus in testimonium apponendo. Actum et datum Anno Domini, loco et die praedictis.“ (Proxima die Dominica post diem beati Mauritii et sociorum eius in civitate nostra Cremsiriensi). Abged. in Fasseau, Collectio Synodor. eccl. Olomucen. Pars I. p. 1—8 mit einer anderen Eintheilung und unzähligen Varianten. Fol. 52. Statuta Reverendissimi in Xö patris et Domini, Do- mini Iohannis, Episcopi Olomucen. ecclesiae et Cancellarii, in 18 Cap. Cap. 1. De Officio Archidiaconi. Cap. 18. de Confessariis. „Iohannes Dei et apost. sedis gratia Episc. Olomucen. Universis Abbatibus, Praepositis, Archidiaconis... Legitur, quod cum dominus Deus primos parentes etc. et absolutiones actenus factas per quas- cunque personas contra formam constitutionis praefatae.“ Expliciunt Statuta felicis recordationis domini Iohannis Cancellarii, Episcopi Olom. Anno D. 1410 scripta et finita per manus Gerungi, plebani in Lukaw, die 6. mensis Aprilis. Abged. in Fasseau, Collectio etc. Pars I. p. 15—24. Andere Eintheilung und viele Lectiones variantes. Fasseau schreibt dicse Statuta dem Bischofe Johann IX. zu.
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474 Fol. 60. Quaestiones Arnesti, Archiepiscopi Pragensis, de singulis christianae doctrinae materiis — in 20 Cap., davon jedes in mehrere Nummern zerfällt — eine förmliche Anweisung, wie die Seelsorge geführt werden solle — eine vorzügliche Arbeit. „Nullus presbiter parochianum alterius sine proprii licentia sacerdotis, nisi in articulo necessitatis mortis constitutum, ad conscientiam recipiat, cum eum absolvere nequeat vel ligare etc. & in praeiudicium libertatis eccle- siasticae non dicat sic fieri, mandaret. Finitae sunt quaestiones vene- rabilis in Christo patris Dom. Arnesti, Archiepiscopi Pragensis, et scriptae per manum Gerungi, plebani in Lucaw prope Budwicz, anno D. 1410, 28. Aprilis. Bis jetzt unbekannt und ungedruckt. Fol. 107. Statuta Synodalia Wenceslai, Patriarchae Anthioceni, Commendatarii perpetui ecclesiae Olomucen. "Dei et apost. sedis gratia Patriarcha Anthiocen . . . Honorabilibus et discretis viris Decanis, Praepositis, Archidiaconis, Canonicis, Plebanis, ecclesiarum Rectoribus, Altaristis, Vicariis et clericis etc. Ita omnibus clericis, hic in Synodo existentibus, ut se mutuo in casibus episcopalibus absolvere possint et valeant, tantum ad sex menses misericorditer indulgemus.“ Nos Wenceslaus . . . Anno D. 1413 die prima men- sis Septembris in die St. Egidii in oppido nostro Wissaw etc. Wenzel sagt, dass seit etwa 30 Jahren keine Synode gehalten wurde — wie ist das gehalten zu der Synode des Bischofs Johann IX. zu verstehen ? Richtiger wäre die Synode Fol. 52 in die Tage Johann’s VIII. zu ver- legen. In der Wischauer Synode von 1413 erscheinen in Mähren zum ersten Male Decani rurales. — Statuta finita per Gerungum, plebanum de Lukaw prope Budwicz, A. D. 1416 quinta die mensis Iunii. Abged. in Fasseau, Collect. 1. c. Pars I. p. 24—43. Fol. 121. De sacramento Eucharistiae — fragmentum — weil die vorhergehende Seite unbeschrieben blieb; dort sollte der Aufsatz beginnen. Fol. 122. Attendite a falsis prophetis — eine Expositio in forma sermonis. Fol. 127 bis 162 ein Carmen sub titulo: Ocultus. „Incipit Ocultus : Carminis auditor, lectorue, quod edere nitor — Unius ob merita persone, quam bona vita — Claraque doctrina etc.“ — Heraus- gegeben von Höfler, s. Sitzungsberichte der hist. phil. Classe Bd. 37 S. 191 bis 261. Vgl. Bd. 38 S. 149 ff.
474 Fol. 60. Quaestiones Arnesti, Archiepiscopi Pragensis, de singulis christianae doctrinae materiis — in 20 Cap., davon jedes in mehrere Nummern zerfällt — eine förmliche Anweisung, wie die Seelsorge geführt werden solle — eine vorzügliche Arbeit. „Nullus presbiter parochianum alterius sine proprii licentia sacerdotis, nisi in articulo necessitatis mortis constitutum, ad conscientiam recipiat, cum eum absolvere nequeat vel ligare etc. & in praeiudicium libertatis eccle- siasticae non dicat sic fieri, mandaret. Finitae sunt quaestiones vene- rabilis in Christo patris Dom. Arnesti, Archiepiscopi Pragensis, et scriptae per manum Gerungi, plebani in Lucaw prope Budwicz, anno D. 1410, 28. Aprilis. Bis jetzt unbekannt und ungedruckt. Fol. 107. Statuta Synodalia Wenceslai, Patriarchae Anthioceni, Commendatarii perpetui ecclesiae Olomucen. "Dei et apost. sedis gratia Patriarcha Anthiocen . . . Honorabilibus et discretis viris Decanis, Praepositis, Archidiaconis, Canonicis, Plebanis, ecclesiarum Rectoribus, Altaristis, Vicariis et clericis etc. Ita omnibus clericis, hic in Synodo existentibus, ut se mutuo in casibus episcopalibus absolvere possint et valeant, tantum ad sex menses misericorditer indulgemus.“ Nos Wenceslaus . . . Anno D. 1413 die prima men- sis Septembris in die St. Egidii in oppido nostro Wissaw etc. Wenzel sagt, dass seit etwa 30 Jahren keine Synode gehalten wurde — wie ist das gehalten zu der Synode des Bischofs Johann IX. zu verstehen ? Richtiger wäre die Synode Fol. 52 in die Tage Johann’s VIII. zu ver- legen. In der Wischauer Synode von 1413 erscheinen in Mähren zum ersten Male Decani rurales. — Statuta finita per Gerungum, plebanum de Lukaw prope Budwicz, A. D. 1416 quinta die mensis Iunii. Abged. in Fasseau, Collect. 1. c. Pars I. p. 24—43. Fol. 121. De sacramento Eucharistiae — fragmentum — weil die vorhergehende Seite unbeschrieben blieb; dort sollte der Aufsatz beginnen. Fol. 122. Attendite a falsis prophetis — eine Expositio in forma sermonis. Fol. 127 bis 162 ein Carmen sub titulo: Ocultus. „Incipit Ocultus : Carminis auditor, lectorue, quod edere nitor — Unius ob merita persone, quam bona vita — Claraque doctrina etc.“ — Heraus- gegeben von Höfler, s. Sitzungsberichte der hist. phil. Classe Bd. 37 S. 191 bis 261. Vgl. Bd. 38 S. 149 ff.
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475 Fol. 163. Vita sancti Albani. "Erat olim in partibus aquilonis homo quidam potens et nobilis et super nivem in eterna gloria dealbari. Amen." — Ungemein selten; ein Manuscript in Posen. Fol. 169. usque ad finem Fol. 171. Preces ad contritionem excitandam. — Alte weisse Deckel mit Messingbuckeln. 25. Cod. Ms. chart. et memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Varia theologica et Statuta Ernesti, archiepiscopi Pra- gensis, de anno 1349 et 1350. Sig. II. 98. Theils auf festem Papier, theils auf Pergament — jedes erste, fünfte, sechste und zehnte Blatt — ist diese kostbare Handschrift mit einer festen Hand, wie es scheint, durchgängig vom Magister Bohunko, im J. 1403 in zwei Columnen zu 38 Zeilen geschrieben — sicher die Statuten des Prager Erzbischofs Ernst. Der Codex gehörte allem Anscheine nach dem Kloster B. M. V. Canonicorum regularium St. Augustini in Rokycan. Inhaltsanzeige : Das Pergament-Vorsetzblatt besteht aus einem Theile eines umfangreichen Notariatsaktes über einen zwischen einem Herrn Boček von Kunstadt und dem Pfarrer Martin von St. Niklas in Saaz geführten Streit saec. XV. ineunt. 1. Auszüge aus den berühmtesten Kirchenlehrern, als Isidor, Augustinus, Gregorius M. etc., durchgängig über die Pflichten eines Sacerdos. 2. De vita et moribus clericorum, seu de sacris Ordinibus. 3. Sermones sti. Bernardi. 4. De regula Bonifantorum. Höchst merkwürdig und von mir veröffentlicht im Archiv für österr. Geschichte Bd. 37. S. 418 u. 419. 5. Martyrologium Romanum. Im Monate März von Cyrill und Method noch keine Rede, sonst aber die böhmischen Heiligen : Adal- bert, Ludmilla etc. Nach dem 3. Juni fehlen 2 Blätter, ebenso nach dem 20. September zwei Blätter. Sie sind mit Absicht heraus- geschnitten, denn dass sie vorhanden waren, zeigt nicht nur ihre Spur, sondern auch die mangelhaften Lagen. 6. Incipit epistola Constantini Imperatoris, invictissimi principis, super donatione et libertatione (sic) sacrosancte universalis ecclesie Romane tempore sancti Silvestri pape, 31/4 Blätter stark. dto. Rome sub die tertia Kalendarum Apriliarum domino nostro Flavio Constan-
475 Fol. 163. Vita sancti Albani. "Erat olim in partibus aquilonis homo quidam potens et nobilis et super nivem in eterna gloria dealbari. Amen." — Ungemein selten; ein Manuscript in Posen. Fol. 169. usque ad finem Fol. 171. Preces ad contritionem excitandam. — Alte weisse Deckel mit Messingbuckeln. 25. Cod. Ms. chart. et memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Varia theologica et Statuta Ernesti, archiepiscopi Pra- gensis, de anno 1349 et 1350. Sig. II. 98. Theils auf festem Papier, theils auf Pergament — jedes erste, fünfte, sechste und zehnte Blatt — ist diese kostbare Handschrift mit einer festen Hand, wie es scheint, durchgängig vom Magister Bohunko, im J. 1403 in zwei Columnen zu 38 Zeilen geschrieben — sicher die Statuten des Prager Erzbischofs Ernst. Der Codex gehörte allem Anscheine nach dem Kloster B. M. V. Canonicorum regularium St. Augustini in Rokycan. Inhaltsanzeige : Das Pergament-Vorsetzblatt besteht aus einem Theile eines umfangreichen Notariatsaktes über einen zwischen einem Herrn Boček von Kunstadt und dem Pfarrer Martin von St. Niklas in Saaz geführten Streit saec. XV. ineunt. 1. Auszüge aus den berühmtesten Kirchenlehrern, als Isidor, Augustinus, Gregorius M. etc., durchgängig über die Pflichten eines Sacerdos. 2. De vita et moribus clericorum, seu de sacris Ordinibus. 3. Sermones sti. Bernardi. 4. De regula Bonifantorum. Höchst merkwürdig und von mir veröffentlicht im Archiv für österr. Geschichte Bd. 37. S. 418 u. 419. 5. Martyrologium Romanum. Im Monate März von Cyrill und Method noch keine Rede, sonst aber die böhmischen Heiligen : Adal- bert, Ludmilla etc. Nach dem 3. Juni fehlen 2 Blätter, ebenso nach dem 20. September zwei Blätter. Sie sind mit Absicht heraus- geschnitten, denn dass sie vorhanden waren, zeigt nicht nur ihre Spur, sondern auch die mangelhaften Lagen. 6. Incipit epistola Constantini Imperatoris, invictissimi principis, super donatione et libertatione (sic) sacrosancte universalis ecclesie Romane tempore sancti Silvestri pape, 31/4 Blätter stark. dto. Rome sub die tertia Kalendarum Apriliarum domino nostro Flavio Constan-
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476 tino Augusto quater et Gallicano viris clarissimis consulibus. Die bekannte falsche Donations-Urkunde. 7. Incipit Tractatus de statu et mutatione Romani Imperii per Domnum Ladulphum (sic) de Columpna, Canonicum Bononiensem, com- pilatus. "Vestra nuper delectatio postulavit, ut de statu et mutatione Romani Imperii aliqua sub compendio scriberem etc. &rogans et postulans, ut discretio vestra amicabiliter corrigat, si quod invenerit, quod limam debite correctionis exposcat“. 61/2 Blätter. Editio prin- ceps Basileae 1566. 8. Statuta Provincialia, auf 321/2 Blättern. Zuerst die Statuta archiepiscopi Arnesti Pragensis mit dem letzten Capitel: De verbo- rum significatione und de Regulis iuris "si lupus oves comedit et pastor nescit". Es sind dies die Statuta des Jahres 1349. Zu diesen Synodal-Statuten war von demselben Erzbischofe anempfohlen worden, weil vom Copisten zu den Statuten gezogen: „Summa de tribus punctis essentialibus christianae Religionis". „Religio munda et immaculata apud Deum hec est: visitare pupillos et viduas etc. A volens inter scillam et charibdim navigare opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum compilare decrevit.“ Als Autor dieser Summula wird genannt : „hic sunt puncti religionis christiane, collecti per Magistrum Thomam Ybernicum anno Domini 1316." M°. CCC XVI' sehr deutlich, obwohl viele den Thomas ins XII. Jahrh. verlegen. — Am Schlusse dieses Aufsatzes, welcher nach einem kleinen leer gelassenen Raume — 13 Einien — sich an die Ernesti- nischen Statuten anschliesst, steht von der Hand des Schreibers roth : „Expliciunt statuta provincialia, edita per Reverendissimum dominum Arnestum, primum Archiepiscopum ecclesie Pragensis. A. D. 1349“ — Das nächste Blatt beginnt : Aufschrift: Statuta ecclesiae Pragen- sis, dann: „Incipiunt Statuta ecclesie Pragensis. In nomine Domini amen. Quamvis dudum de nostra et capituli ecclesie nostre voluntate et consensu quedam Statuta per certos Statutarios ad hoc per nos Arnestum etc. Datum in Refectorio ecclesie nostre, in quo Capi- tulum congregari consuevit, anno D. 1350 (mit Worten ausgeschrie- ben) decima octava die mensis Novembris, Archiepiscopatus vero nostri anno sexto“. Der Schreiber setzte darunter (roth) : „Expliciunt Statuta ecclesie Pragensis. Scripta per Bohunkonem anno D. Mille- simo quadringentesimo tertio“. Diese hochwichtigen, von mir im Archiv für österreichische Geschichte, Bd. 37. S. 422—453 ver-
476 tino Augusto quater et Gallicano viris clarissimis consulibus. Die bekannte falsche Donations-Urkunde. 7. Incipit Tractatus de statu et mutatione Romani Imperii per Domnum Ladulphum (sic) de Columpna, Canonicum Bononiensem, com- pilatus. "Vestra nuper delectatio postulavit, ut de statu et mutatione Romani Imperii aliqua sub compendio scriberem etc. &rogans et postulans, ut discretio vestra amicabiliter corrigat, si quod invenerit, quod limam debite correctionis exposcat“. 61/2 Blätter. Editio prin- ceps Basileae 1566. 8. Statuta Provincialia, auf 321/2 Blättern. Zuerst die Statuta archiepiscopi Arnesti Pragensis mit dem letzten Capitel: De verbo- rum significatione und de Regulis iuris "si lupus oves comedit et pastor nescit". Es sind dies die Statuta des Jahres 1349. Zu diesen Synodal-Statuten war von demselben Erzbischofe anempfohlen worden, weil vom Copisten zu den Statuten gezogen: „Summa de tribus punctis essentialibus christianae Religionis". „Religio munda et immaculata apud Deum hec est: visitare pupillos et viduas etc. A volens inter scillam et charibdim navigare opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum compilare decrevit.“ Als Autor dieser Summula wird genannt : „hic sunt puncti religionis christiane, collecti per Magistrum Thomam Ybernicum anno Domini 1316." M°. CCC XVI' sehr deutlich, obwohl viele den Thomas ins XII. Jahrh. verlegen. — Am Schlusse dieses Aufsatzes, welcher nach einem kleinen leer gelassenen Raume — 13 Einien — sich an die Ernesti- nischen Statuten anschliesst, steht von der Hand des Schreibers roth : „Expliciunt statuta provincialia, edita per Reverendissimum dominum Arnestum, primum Archiepiscopum ecclesie Pragensis. A. D. 1349“ — Das nächste Blatt beginnt : Aufschrift: Statuta ecclesiae Pragen- sis, dann: „Incipiunt Statuta ecclesie Pragensis. In nomine Domini amen. Quamvis dudum de nostra et capituli ecclesie nostre voluntate et consensu quedam Statuta per certos Statutarios ad hoc per nos Arnestum etc. Datum in Refectorio ecclesie nostre, in quo Capi- tulum congregari consuevit, anno D. 1350 (mit Worten ausgeschrie- ben) decima octava die mensis Novembris, Archiepiscopatus vero nostri anno sexto“. Der Schreiber setzte darunter (roth) : „Expliciunt Statuta ecclesie Pragensis. Scripta per Bohunkonem anno D. Mille- simo quadringentesimo tertio“. Diese hochwichtigen, von mir im Archiv für österreichische Geschichte, Bd. 37. S. 422—453 ver-
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477 öffentlichten Statuten haben nebst einer Vorrede 41 Absätze, welche dic Pflichten, Lasten und Emolumente der verschiedenen zur Dom- kirche gehörigen Dignitälen und Stellen auseinandersetzen. Sie beginnen: De oneribus archiepiscopi Pragensis, darauf: de officio Praepositi Pragensis, weiter : de oneribus Praepositi Pragensis, dann : de Officio Decani, weiter : de oneribus Decani, und hier ad verbum : „In qua (lectione) nullus impositionem anniversarii seu memorie, etiam cuiuscunque persone, sine ipsius Decani scientia facere presumat, alias in penam unius Sexagene grossorum pro fabrica nostre ecclesie incidat ipso facto. Adicientes, quod testamenta, seu legata, facta eccle- sie, ne per oblivionem vergant in abusum, per eum ipsi regule inferan- tur infra mensem“ — eine Sitte, welche auch in der Olmützer Kirche, wie das grosse Necrologium aus den Zeiten des Bischofs Bruno be- weist, befolgt wurde, so dass die hier für die Prager Kirche festge- setzten Verordnungen wohl auch ihrer Natur nach den bei der Ol- mützer Kirche üblichen ähnlich gewesen sein mochten. — Wie über den Probst und Dekan, so gehen die Verordnungen weiter über den Archi- diakon, üher die Canonici, Optiones, über den Custos, Sacrista, Scho- lasticus, Cantor, Theologus, Altaristae, Clerici chorales, Matronae etc. Der letzte Absatz ist: "Qui testamenta facere possunt et de anno gratie. 9. Speculum Sacerdotum de Baptismo auf 51/2 Blättern — noch von Bohunko — das letzte — geschrieben. Alles, was noch nachfolgt, ist von einer anderen Hand und nur dem Werke beigebunden, nämlich Summa Inocentii papae IV. Liber pastoralis Sti. Gregorii. Regula fratrum Heremitarum b. Augustini. Sti. Bernardi de vita monachi quotidiana. — Umständliches über dieses Ms. enthält das obcitirte Archiv S. 419 u. ff. 26. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Statuta synodalia Pragensia de annis 1349, 1353 et 1361, et alii tractatus theologici. Sig. II. 203. Der Codex hat noch die ursprünglichen Deckel, und auf dem vorletzten Blatte findat sich seine Provenienz also angemerkt: Ex- plicit summa de casibus conscientiae, scripta per manum Blasconis, presbyteri de Dobywzano (oder Dobiczano), alias de Chwalenicz, ple- bani, scripta et finita feria secunda proxima post festum beatae Mariac virginis Nativitatis gloriosac. Anno D. 1420 (M.CCCC XX°.). Er gehörte dem Kloster Canonicorum regularium B. M. V. in Rokycan.
477 öffentlichten Statuten haben nebst einer Vorrede 41 Absätze, welche dic Pflichten, Lasten und Emolumente der verschiedenen zur Dom- kirche gehörigen Dignitälen und Stellen auseinandersetzen. Sie beginnen: De oneribus archiepiscopi Pragensis, darauf: de officio Praepositi Pragensis, weiter : de oneribus Praepositi Pragensis, dann : de Officio Decani, weiter : de oneribus Decani, und hier ad verbum : „In qua (lectione) nullus impositionem anniversarii seu memorie, etiam cuiuscunque persone, sine ipsius Decani scientia facere presumat, alias in penam unius Sexagene grossorum pro fabrica nostre ecclesie incidat ipso facto. Adicientes, quod testamenta, seu legata, facta eccle- sie, ne per oblivionem vergant in abusum, per eum ipsi regule inferan- tur infra mensem“ — eine Sitte, welche auch in der Olmützer Kirche, wie das grosse Necrologium aus den Zeiten des Bischofs Bruno be- weist, befolgt wurde, so dass die hier für die Prager Kirche festge- setzten Verordnungen wohl auch ihrer Natur nach den bei der Ol- mützer Kirche üblichen ähnlich gewesen sein mochten. — Wie über den Probst und Dekan, so gehen die Verordnungen weiter über den Archi- diakon, üher die Canonici, Optiones, über den Custos, Sacrista, Scho- lasticus, Cantor, Theologus, Altaristae, Clerici chorales, Matronae etc. Der letzte Absatz ist: "Qui testamenta facere possunt et de anno gratie. 9. Speculum Sacerdotum de Baptismo auf 51/2 Blättern — noch von Bohunko — das letzte — geschrieben. Alles, was noch nachfolgt, ist von einer anderen Hand und nur dem Werke beigebunden, nämlich Summa Inocentii papae IV. Liber pastoralis Sti. Gregorii. Regula fratrum Heremitarum b. Augustini. Sti. Bernardi de vita monachi quotidiana. — Umständliches über dieses Ms. enthält das obcitirte Archiv S. 419 u. ff. 26. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Statuta synodalia Pragensia de annis 1349, 1353 et 1361, et alii tractatus theologici. Sig. II. 203. Der Codex hat noch die ursprünglichen Deckel, und auf dem vorletzten Blatte findat sich seine Provenienz also angemerkt: Ex- plicit summa de casibus conscientiae, scripta per manum Blasconis, presbyteri de Dobywzano (oder Dobiczano), alias de Chwalenicz, ple- bani, scripta et finita feria secunda proxima post festum beatae Mariac virginis Nativitatis gloriosac. Anno D. 1420 (M.CCCC XX°.). Er gehörte dem Kloster Canonicorum regularium B. M. V. in Rokycan.
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478 Inhalt: I. Incipiunt Statuta synodalia et provincialia Pragensis ecclesiae metropolitanae — vom Jahre 1349 in der üblichen und gewöhn- lichen Fassung — sehr gut, deutlich und correct geschrieben. Schluss: "de regulis iuris A si lupus oves comedit et pastor nescit“. Den schlagendsten Beweis, dass die „Summa de tribus punctis essentialibus christianae Religionis, edita per magistrum Thomam Ybernicum anno 1316“ (abgedruckt in Fasseau l. c.) als integrirender Theil zu den Ernest’schen Statuten vom Jahre 1349 gehört, gibt eben dieser Codex, welcher unmittelbar am Schlusse der Prager Statuten, gleich an das letzte Wort: "nescit“ mit rother Farbe an- setzte: „Incipit liber statutis additus de tribus punctis religionis christiane, utilis et bonus predicatoribus". "Religio munda et immacu- lata apud deum hec est nec nimis prolixum compilare decrevit". Die Jahreszahl "per Thomam“ etc. ist ganz deutlich : Millesimo CCC XVI°. Gleich darunter steht ein Decret der Prager Kirche über die Matrimonia clandestina dto. Pragae anno D. M°.CCC°.LIII° in die beati Lucae Evangel. "Postremo cum coniunctiones clandestinas sacrorum canonum improbant sanctiones, eos qui clandestine contraxerunt, ad primarios ecclesie nostre Pragensis pro recipienda penitentia remit- tant, qui si venire noluerint, ingressum ecclesie eis interdicant, in quo si inpenitentes decesserint, ecclesiasticam eis denegent sepul- turam“. Datum et actum ut supra. Fasseau, 1. c. Pars II. p. 48. n. VIII. Das nächstfolgende Statut betrifft das Iudicium fori der Kle- riker, qui in minoribus sunt constituti. Wenn sie nicht die Tonsur und das geistliche Kleid tragen wollen, werden sie vor das Civil- gericht im Falle einer Schuld gestellt, "ut qui cum aliis similem ducit vitam, similem sentiat in legibus disciplinam". Der Erzbischof be- fiehlt, dass auch dieses Statut "dto. apud nostram ecclesiam Pragen- sem Anno D. Millesimo CCC°.LXI°. (1361) die XVIII. (18.) mensis Octobris statutis nostris provincialibus annectetis“. Abgedruckt in Höfler, Prager Concilien pag. 7 und 8. Darauf folgen drei leere Sei- ten, wahrscheinlich um die weiteren Verordnungen nachzutragen. Nach diesen leeren Seiten folgt eine Bulla Martini IV. dto. Ro- mae apud sanctos Apostolos III. Idus Septembris, pontificatus nostri anno X°, qua Pilznenses et universitatem castri Carlstein exhortatur, ne haereticis nimis confidant et, ut Iohannes, Cardinalis presbyter sti. Cyriaci, scribit, ne in festo natalis Domini eant ad disputationem
478 Inhalt: I. Incipiunt Statuta synodalia et provincialia Pragensis ecclesiae metropolitanae — vom Jahre 1349 in der üblichen und gewöhn- lichen Fassung — sehr gut, deutlich und correct geschrieben. Schluss: "de regulis iuris A si lupus oves comedit et pastor nescit“. Den schlagendsten Beweis, dass die „Summa de tribus punctis essentialibus christianae Religionis, edita per magistrum Thomam Ybernicum anno 1316“ (abgedruckt in Fasseau l. c.) als integrirender Theil zu den Ernest’schen Statuten vom Jahre 1349 gehört, gibt eben dieser Codex, welcher unmittelbar am Schlusse der Prager Statuten, gleich an das letzte Wort: "nescit“ mit rother Farbe an- setzte: „Incipit liber statutis additus de tribus punctis religionis christiane, utilis et bonus predicatoribus". "Religio munda et immacu- lata apud deum hec est nec nimis prolixum compilare decrevit". Die Jahreszahl "per Thomam“ etc. ist ganz deutlich : Millesimo CCC XVI°. Gleich darunter steht ein Decret der Prager Kirche über die Matrimonia clandestina dto. Pragae anno D. M°.CCC°.LIII° in die beati Lucae Evangel. "Postremo cum coniunctiones clandestinas sacrorum canonum improbant sanctiones, eos qui clandestine contraxerunt, ad primarios ecclesie nostre Pragensis pro recipienda penitentia remit- tant, qui si venire noluerint, ingressum ecclesie eis interdicant, in quo si inpenitentes decesserint, ecclesiasticam eis denegent sepul- turam“. Datum et actum ut supra. Fasseau, 1. c. Pars II. p. 48. n. VIII. Das nächstfolgende Statut betrifft das Iudicium fori der Kle- riker, qui in minoribus sunt constituti. Wenn sie nicht die Tonsur und das geistliche Kleid tragen wollen, werden sie vor das Civil- gericht im Falle einer Schuld gestellt, "ut qui cum aliis similem ducit vitam, similem sentiat in legibus disciplinam". Der Erzbischof be- fiehlt, dass auch dieses Statut "dto. apud nostram ecclesiam Pragen- sem Anno D. Millesimo CCC°.LXI°. (1361) die XVIII. (18.) mensis Octobris statutis nostris provincialibus annectetis“. Abgedruckt in Höfler, Prager Concilien pag. 7 und 8. Darauf folgen drei leere Sei- ten, wahrscheinlich um die weiteren Verordnungen nachzutragen. Nach diesen leeren Seiten folgt eine Bulla Martini IV. dto. Ro- mae apud sanctos Apostolos III. Idus Septembris, pontificatus nostri anno X°, qua Pilznenses et universitatem castri Carlstein exhortatur, ne haereticis nimis confidant et, ut Iohannes, Cardinalis presbyter sti. Cyriaci, scribit, ne in festo natalis Domini eant ad disputationem
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479 cum haereticis, sieut statutum est. Unter diesem, von einer fremden Hand geschriebenen Briefe liest man roth : Acta sunt hec anno 1428. Den Schluss des ganzen Codex bildet die vollständige "Summa de casibus conscientiae“. 27. Cod. Ms. chart. ſol. saecul. XV. Titel: Synodalia ecclesiae Pragensis de annis 1349 et 1355, et tractatus alii theologici. Sig. II. 148. Der Codex enthält 6 verschiedene Abhandlungen, und ist von drei verschiedenen Händen geschrieben. Von der ersten Hand: 1. Thalmut, seu disputatio contra Iudaeos. 2. Speculum humanae Salvationis — vollständig. Von der zweiten, viel eleganteren Hand: 3. Statuta provincialia edita per honorandum virum et dominum, dominum Arnestum, quondam sanctae Pragensis ecclesiae archiepi- scopum. Der Schreiber begreift unter dieser Aufschrift: a) Die von Ernst in Prag 1349 publicirten, uns bekannten Statuten, deren letz- tes Cap. "Reincipiunt regule iuris & si lupus oves comedit et pastor nescit" und schliesst unmitteibar daran b) "Summula de tribus punc- tis nostre religionis". „Religio munda atque immaculata apud Deum hec est &opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum com- pilare decrevit. Datum Pragae anno D. M°. CCC°. XLIX°. die 10. men- sis Novembris, archiepiscopatus domini nostri Arnesti anno VI.“, also ein abermaliger schlagender Beweis, dass die Summula des Thomas Hybernicus zu den Statuten gehörte. Darauf folgt: c) „Incipiunt mandata synodalia, facta in die sti. Luce sub anno Domini M°.CCC L' quinto.“ Diese Mandata sind nach einer kurzen Einleitung: "De he- reticis, de synodo celebranda, de ordine ecclesiastico, de clericis, qui privilegio clericali nolunt uti, de habitu clericorum, de percus- soribus clericorum, de festivitatibus celebrandis, de incendiariis ru- betarum" und das letzte : „De in occulto cont ahentibus matrimo- nium“. Diese letzte Bestimmung ist dt. Prage anno D. M°. CCC°. Lmo tertio in die beati Luce evangeliste (vide Cod. II. 203). Damals gab es in Böhmen schon Rural-Dechante, also früher als in Mähren. Im Cap. de haereticis sagt der Bischof "ut inquirantur per archidiaconos, plebanos et ecclesiarum provincialium rectores“. Verschieden von dem durch Höfler publicirten Texte, s. Prager Concilien S. 4—6.
479 cum haereticis, sieut statutum est. Unter diesem, von einer fremden Hand geschriebenen Briefe liest man roth : Acta sunt hec anno 1428. Den Schluss des ganzen Codex bildet die vollständige "Summa de casibus conscientiae“. 27. Cod. Ms. chart. ſol. saecul. XV. Titel: Synodalia ecclesiae Pragensis de annis 1349 et 1355, et tractatus alii theologici. Sig. II. 148. Der Codex enthält 6 verschiedene Abhandlungen, und ist von drei verschiedenen Händen geschrieben. Von der ersten Hand: 1. Thalmut, seu disputatio contra Iudaeos. 2. Speculum humanae Salvationis — vollständig. Von der zweiten, viel eleganteren Hand: 3. Statuta provincialia edita per honorandum virum et dominum, dominum Arnestum, quondam sanctae Pragensis ecclesiae archiepi- scopum. Der Schreiber begreift unter dieser Aufschrift: a) Die von Ernst in Prag 1349 publicirten, uns bekannten Statuten, deren letz- tes Cap. "Reincipiunt regule iuris & si lupus oves comedit et pastor nescit" und schliesst unmitteibar daran b) "Summula de tribus punc- tis nostre religionis". „Religio munda atque immaculata apud Deum hec est &opusculum non nimis obscurum nec nimis prolixum com- pilare decrevit. Datum Pragae anno D. M°. CCC°. XLIX°. die 10. men- sis Novembris, archiepiscopatus domini nostri Arnesti anno VI.“, also ein abermaliger schlagender Beweis, dass die Summula des Thomas Hybernicus zu den Statuten gehörte. Darauf folgt: c) „Incipiunt mandata synodalia, facta in die sti. Luce sub anno Domini M°.CCC L' quinto.“ Diese Mandata sind nach einer kurzen Einleitung: "De he- reticis, de synodo celebranda, de ordine ecclesiastico, de clericis, qui privilegio clericali nolunt uti, de habitu clericorum, de percus- soribus clericorum, de festivitatibus celebrandis, de incendiariis ru- betarum" und das letzte : „De in occulto cont ahentibus matrimo- nium“. Diese letzte Bestimmung ist dt. Prage anno D. M°. CCC°. Lmo tertio in die beati Luce evangeliste (vide Cod. II. 203). Damals gab es in Böhmen schon Rural-Dechante, also früher als in Mähren. Im Cap. de haereticis sagt der Bischof "ut inquirantur per archidiaconos, plebanos et ecclesiarum provincialium rectores“. Verschieden von dem durch Höfler publicirten Texte, s. Prager Concilien S. 4—6.
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480 Dass der Schreiber diese drei statutarischen Satzungen unter Eine Rubrik fasste, zeigt der Umstand, dass er für alle drei nur Einen Index angelegt, und dann die ganze Arbeit unterzeichnet hat: „Expliciunt statuta provincialia, edita per reverendum virum et domi- num Arnestum, quondam sancte Pragensis ecclesie archiepiscopum, sancita vero et approbata per sanctissimum in Christo patrem et do- minum, dominum Clementem papam sextum. Amen“. Von einer dritten Hand: 4. Incipiunt quaedam exempla pro miraculorum probatione — ein langer Aufsatz. 5. Quaestiones Arnesti, archiepiscopi Pragensis, de diversis ma- teriis (vide Cod. Sig. II. 39. fol. 60), ist nicht vollständig, sondern endet mit dem Aufsatze: "de usurariis“. 6. Sermones animarum, 9 an der Zahl. — Der Einband alt, die Provenienz unbekannt. 28. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. exeunt. Titel: Statuta Pragensia de anno 1349 et varia theologica. Sig. II. 112. Diese Theologica sind : 1. Stella Clericorum. 2. De miseria humanae conditionis papae Innocentii III. liber, editus autem ab eo, quum adhuc cardinalis dia- conus ss. Sergii et Bachi Lotharius vocaretur. 3. De apparitione spi- rituum. 4. De eruditione confessorum a Gerson. 5. Donatus eiusdem. 6. De vita et moribus philosophorum. 7. De articulis fidei — Thomas de Aquino. 8. Vita Alexandri Magni. 9. Statuta synodalia archiepiscopi Arnesti Pragensis de anno 1349. 10. De casibus conscientiae pro confessore. 11. Epistolae Gasparini. Für uns haben nur die Statuta ecclesiae Pragensis Bedeutung ; sie sind hier in der bekannten Fassung und enden mit: De signi- ficatione verborum & lupus oves comedit et pastor nescit. Unmit- telbar darauf kommt derselbe Aufsatz, dessen wir schon im frühern Manuscripte erwähnten : Summa de tribus punctis essentialibus chri- stianae religionis. Nur steht hier : per magistrum Thomam ybernum edita anno D. M°. CCCC°. XLI°., also 1441, dies mag die Jahreszahl der hier benützten Abschrift gewesen sein. Die Handschrift ist unge- mein flüchtig geschrieben und hat am Schlusse dieser Summa die Worte: „Explicit summula statutorum provincialium Pragensium.
480 Dass der Schreiber diese drei statutarischen Satzungen unter Eine Rubrik fasste, zeigt der Umstand, dass er für alle drei nur Einen Index angelegt, und dann die ganze Arbeit unterzeichnet hat: „Expliciunt statuta provincialia, edita per reverendum virum et domi- num Arnestum, quondam sancte Pragensis ecclesie archiepiscopum, sancita vero et approbata per sanctissimum in Christo patrem et do- minum, dominum Clementem papam sextum. Amen“. Von einer dritten Hand: 4. Incipiunt quaedam exempla pro miraculorum probatione — ein langer Aufsatz. 5. Quaestiones Arnesti, archiepiscopi Pragensis, de diversis ma- teriis (vide Cod. Sig. II. 39. fol. 60), ist nicht vollständig, sondern endet mit dem Aufsatze: "de usurariis“. 6. Sermones animarum, 9 an der Zahl. — Der Einband alt, die Provenienz unbekannt. 28. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. exeunt. Titel: Statuta Pragensia de anno 1349 et varia theologica. Sig. II. 112. Diese Theologica sind : 1. Stella Clericorum. 2. De miseria humanae conditionis papae Innocentii III. liber, editus autem ab eo, quum adhuc cardinalis dia- conus ss. Sergii et Bachi Lotharius vocaretur. 3. De apparitione spi- rituum. 4. De eruditione confessorum a Gerson. 5. Donatus eiusdem. 6. De vita et moribus philosophorum. 7. De articulis fidei — Thomas de Aquino. 8. Vita Alexandri Magni. 9. Statuta synodalia archiepiscopi Arnesti Pragensis de anno 1349. 10. De casibus conscientiae pro confessore. 11. Epistolae Gasparini. Für uns haben nur die Statuta ecclesiae Pragensis Bedeutung ; sie sind hier in der bekannten Fassung und enden mit: De signi- ficatione verborum & lupus oves comedit et pastor nescit. Unmit- telbar darauf kommt derselbe Aufsatz, dessen wir schon im frühern Manuscripte erwähnten : Summa de tribus punctis essentialibus chri- stianae religionis. Nur steht hier : per magistrum Thomam ybernum edita anno D. M°. CCCC°. XLI°., also 1441, dies mag die Jahreszahl der hier benützten Abschrift gewesen sein. Die Handschrift ist unge- mein flüchtig geschrieben und hat am Schlusse dieser Summa die Worte: „Explicit summula statutorum provincialium Pragensium.
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481 Scripta anno Dom. 1461" — also wieder ein Beweis, dass diese Summa des Thomas zu den Prager Statuten gehörte. Die Briefe des Gasparini „oratoris dissertissimi“ sind als Muster für das alltägliche Leben hingestellt. Uber die Provenienz des Codex geben einige Zeilen auf dem oberen Holzdeckel Auskunft: "Honestus vir, Sigismundus Hengst, hune librum donavit monasterio Omnium Sanctorum intra Grupkis (sic) pro salute sua et suorum et maxime germani sui, domini Viti, altaristae, cohortante et cooperante gene- roso domino, Ioachim de Malczen, domino in Grupkis. Orate Deum pro omnibus“. Der Rücken ist stark beschädigt. 29. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Sermones aliquot in dominicas anni. Sig. I. 84. Neben den Sermones sind hier zwei „Tractatus de commu- nione sub utraque specie“. Der ungenannte Verfasser dieses latei- nischen Manuscriptes bemüht sich aus der heiligen Schrift und der Kirchengeschichte zu beweisen, dass das heilige Abendmal den Laien unter beiden Gestalten zu reichen sei. Zu beachten in dieser Handschrift, die aus Böhmen stammt, ist die Utraquisten-Synode zu Kuttenberg vom Jahre 1441 auf 4 Blättern. „Isti sunt articuli, in quibus manserunt praescriptis synodus (sic) sacerdotum in Montibus Cuthnis“. „In lesu Christi nomine amen. Anno Domini 1441 in die sti. Francisci. Nos sacerdotes in synodo in Montibus Cuthnis aggre- gati, honori Dei intendentes, bonum generale huius incliti regni di- ligentes, occurrere, quantum in nobis foret, Dei cum adiutorio, ma- lis, que in hoc regno pullulant, cupientes, inprimis pro unitate et ordine sancto et bono in nobis introducendo, petimus reverendum magistrum, Iohannem de Rokyczana, ecclesie Pragensis electum, omnes unanimiter, nemine contradicente, ut curam regiminis super nos acceptare dignaretur, et subiicimus nos voluntati, directioni, regimini et dispositioni eiusdem etc.“ Schluss: „de compactatis cum concilio Basiliensi et imperatore Sigismundo factis. Parati sumus locum compactatis dare . . . que contra nos multa pro compactatis loquuntur, non tenentur“. Provenienz unbekannt.
481 Scripta anno Dom. 1461" — also wieder ein Beweis, dass diese Summa des Thomas zu den Prager Statuten gehörte. Die Briefe des Gasparini „oratoris dissertissimi“ sind als Muster für das alltägliche Leben hingestellt. Uber die Provenienz des Codex geben einige Zeilen auf dem oberen Holzdeckel Auskunft: "Honestus vir, Sigismundus Hengst, hune librum donavit monasterio Omnium Sanctorum intra Grupkis (sic) pro salute sua et suorum et maxime germani sui, domini Viti, altaristae, cohortante et cooperante gene- roso domino, Ioachim de Malczen, domino in Grupkis. Orate Deum pro omnibus“. Der Rücken ist stark beschädigt. 29. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Sermones aliquot in dominicas anni. Sig. I. 84. Neben den Sermones sind hier zwei „Tractatus de commu- nione sub utraque specie“. Der ungenannte Verfasser dieses latei- nischen Manuscriptes bemüht sich aus der heiligen Schrift und der Kirchengeschichte zu beweisen, dass das heilige Abendmal den Laien unter beiden Gestalten zu reichen sei. Zu beachten in dieser Handschrift, die aus Böhmen stammt, ist die Utraquisten-Synode zu Kuttenberg vom Jahre 1441 auf 4 Blättern. „Isti sunt articuli, in quibus manserunt praescriptis synodus (sic) sacerdotum in Montibus Cuthnis“. „In lesu Christi nomine amen. Anno Domini 1441 in die sti. Francisci. Nos sacerdotes in synodo in Montibus Cuthnis aggre- gati, honori Dei intendentes, bonum generale huius incliti regni di- ligentes, occurrere, quantum in nobis foret, Dei cum adiutorio, ma- lis, que in hoc regno pullulant, cupientes, inprimis pro unitate et ordine sancto et bono in nobis introducendo, petimus reverendum magistrum, Iohannem de Rokyczana, ecclesie Pragensis electum, omnes unanimiter, nemine contradicente, ut curam regiminis super nos acceptare dignaretur, et subiicimus nos voluntati, directioni, regimini et dispositioni eiusdem etc.“ Schluss: „de compactatis cum concilio Basiliensi et imperatore Sigismundo factis. Parati sumus locum compactatis dare . . . que contra nos multa pro compactatis loquuntur, non tenentur“. Provenienz unbekannt.
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482 Anmerkung. Resultat der Untersuchung über die Ernest’schen Statuten. Eröffnet werden dieselben mit den Statuta Provincialia vom J. 1349 vom 10. Novemb. Cod. Sig. II. 39. 98. 203. 148 (schlecht 112). Daran ist anzuhängen : Summula per magistrum Thomam Yber- nicum de anno 1316. Cod. Sig. II. 39, 98, 203, 148 (schlecht 112). Weiter kommen die Quaestiones Arnesti blos in zwei Handschriften Cod. Sig. II. 39 und 148, ferner die Statuta vom J. 1350 vom 18. November nur im Codex Sig. II. 98, dann die Mandata vom J. 1355 im Cod. Sig. II. 148, und endlich das Mandat vom J. 1361 im Cod. Sig. II. 203. — Von den mährischen Provinzial-Statuten sind : 1. Conradus in Cremsier 1318. 2. Iohannes VIII vel IX. und 3. Wenzel, Commendatarius perpetuus, in Wischau 1413 im September. Vide Cod. Sig. II. 39. Welche von diesen einzelnen Statuten, und wo sie gedruckt sind, — auf Harzheim und Mansi wurde nicht weiter reflectirt — er- sieht man aus den Anmerkungen. Alle fordern eine neue Ausgabe; die Quaestiones Arnesti sind ganz, die Statuten von 1335 zum Theile unbekannt. b. Theologica. 30. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. ineunt. Titel: Biblia Sacra latina. Sig. I. 172. Dieses schöne, unbedenklich dem 14. Jahrhundert angehörende, wenn nicht gar in die 2. Hälfte des 13. zu setzende Manuscript ist wegen der eigenthümlichen Figurenzeichnung und Verzierungsweise besonders beachtenswerth. Die ganze Arbeit ist französischen Ur- sprungs und gibt uns in den vielen Miniaturen die besten Muster des Überganges aus dem romanischen in den gothischen Styl. Die Hauptverzierung besteht in Mönchsköpfen, die in Blumen und Ara- besken gesetzt sind. Die Verzierungen, zart und klein gehalten, gehen in der Regel durch das ganze Blatt durch, worauf der Text in feiner, hübscher Minuskel in zwei Columnen geschrieben steht. Der Codex gehörte dem Ferdinand Hoffmann von Grünbüchel, und ist stark be- schnitten. Einband neu. Vor der sehr reichhaltigen Inhaltsanzeige ist ein Blatt, welches leer zu sein schien, ausgeschnitten. Das neue Testament schliesst sich unmittelbar an das alte an. Der Name des Schreibers kommt nirgends vor.
482 Anmerkung. Resultat der Untersuchung über die Ernest’schen Statuten. Eröffnet werden dieselben mit den Statuta Provincialia vom J. 1349 vom 10. Novemb. Cod. Sig. II. 39. 98. 203. 148 (schlecht 112). Daran ist anzuhängen : Summula per magistrum Thomam Yber- nicum de anno 1316. Cod. Sig. II. 39, 98, 203, 148 (schlecht 112). Weiter kommen die Quaestiones Arnesti blos in zwei Handschriften Cod. Sig. II. 39 und 148, ferner die Statuta vom J. 1350 vom 18. November nur im Codex Sig. II. 98, dann die Mandata vom J. 1355 im Cod. Sig. II. 148, und endlich das Mandat vom J. 1361 im Cod. Sig. II. 203. — Von den mährischen Provinzial-Statuten sind : 1. Conradus in Cremsier 1318. 2. Iohannes VIII vel IX. und 3. Wenzel, Commendatarius perpetuus, in Wischau 1413 im September. Vide Cod. Sig. II. 39. Welche von diesen einzelnen Statuten, und wo sie gedruckt sind, — auf Harzheim und Mansi wurde nicht weiter reflectirt — er- sieht man aus den Anmerkungen. Alle fordern eine neue Ausgabe; die Quaestiones Arnesti sind ganz, die Statuten von 1335 zum Theile unbekannt. b. Theologica. 30. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. ineunt. Titel: Biblia Sacra latina. Sig. I. 172. Dieses schöne, unbedenklich dem 14. Jahrhundert angehörende, wenn nicht gar in die 2. Hälfte des 13. zu setzende Manuscript ist wegen der eigenthümlichen Figurenzeichnung und Verzierungsweise besonders beachtenswerth. Die ganze Arbeit ist französischen Ur- sprungs und gibt uns in den vielen Miniaturen die besten Muster des Überganges aus dem romanischen in den gothischen Styl. Die Hauptverzierung besteht in Mönchsköpfen, die in Blumen und Ara- besken gesetzt sind. Die Verzierungen, zart und klein gehalten, gehen in der Regel durch das ganze Blatt durch, worauf der Text in feiner, hübscher Minuskel in zwei Columnen geschrieben steht. Der Codex gehörte dem Ferdinand Hoffmann von Grünbüchel, und ist stark be- schnitten. Einband neu. Vor der sehr reichhaltigen Inhaltsanzeige ist ein Blatt, welches leer zu sein schien, ausgeschnitten. Das neue Testament schliesst sich unmittelbar an das alte an. Der Name des Schreibers kommt nirgends vor.
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483 31. Cod. Ms. membr. et chart. fol. max. saecul. XV. Titel : Biblia pauperum in deutscher Sprache. Sig. I. 163. Es enthält aus dem alten Testamente die Bücher der Propheten — aus dem neuen Testamente die 4 Evangelien, die Briefe, die Apostelgeschichte und die Apokalypse — kurz das ganze neue Testa- ment mit allen Vorreden, darunter auch den Brief an die Laodikäer. Rückwärts ist noch ein Verzeichniss aller Evangelien und Episteln des Jahres nach der Ordnung des Missales beigefügt. Die Handschrift ist gut erhalten, und hat am Schlusse das Jahr 1456. Sie ist durchgängig von Einer Hand schön geschrieben, auf Papier mit Pergament vermischt, in Lagen zu 12 Blättern, wobei ge- wöhnlich der Umschlag, also das 1. und 12. Blatt, Pergament ist. Ursprünglich Geschenk eines Grafen Stollberg an einen G. Schlik , denn gleich auf dem Blatte nach dem Texte liest man : "Heut diesen Tag, den 27. April 1387, habe ich Graf Heinrich von Stoll- berg... Dem Herrn Herrn Ferdinanden Schlicken, Grafen zu Passaun, Herrn zu Weissenkirchen, kais. Maj. Rath, meinem freundlichen lie- ben Schwager und Bruder, dies Buch geschenkt." — Die letzten 10 Lagen sind unbeschrieben. Der Einband von braunem Leder stammt aus dem XVI. Jahrhunderte. 32. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XIV. Titel: Expositio quadragesimalis Dni. Conradi, plebani Pra- gensis. Sig. I. 106. Lateinische Fastenpredigten vom J. 1371, schön und rein geschrieben, mit gut conservirten Deckeln und wohlerhaltenen langen Spangen. „Incipit quadragesimale, compilatum per domnum Conradum, magnum predicatorem veritatis, plebanum ecclesie Š. Marie in Laeta Curia in civitate Pragensi" und am Schluss: „Explicit expositio qua- dragesimalis. Compilatio domni Conradi, predicatoris Pragensis ; bo- nus et multum utilis (scilicet liber)“. „Sub anno D. millesimo CCC septuagesimo primo, sequenti die post Bartholomaeum. Amen". Als Anhang Predigten einer andern, schlechten Hand. Provenienz unbekannt.
483 31. Cod. Ms. membr. et chart. fol. max. saecul. XV. Titel : Biblia pauperum in deutscher Sprache. Sig. I. 163. Es enthält aus dem alten Testamente die Bücher der Propheten — aus dem neuen Testamente die 4 Evangelien, die Briefe, die Apostelgeschichte und die Apokalypse — kurz das ganze neue Testa- ment mit allen Vorreden, darunter auch den Brief an die Laodikäer. Rückwärts ist noch ein Verzeichniss aller Evangelien und Episteln des Jahres nach der Ordnung des Missales beigefügt. Die Handschrift ist gut erhalten, und hat am Schlusse das Jahr 1456. Sie ist durchgängig von Einer Hand schön geschrieben, auf Papier mit Pergament vermischt, in Lagen zu 12 Blättern, wobei ge- wöhnlich der Umschlag, also das 1. und 12. Blatt, Pergament ist. Ursprünglich Geschenk eines Grafen Stollberg an einen G. Schlik , denn gleich auf dem Blatte nach dem Texte liest man : "Heut diesen Tag, den 27. April 1387, habe ich Graf Heinrich von Stoll- berg... Dem Herrn Herrn Ferdinanden Schlicken, Grafen zu Passaun, Herrn zu Weissenkirchen, kais. Maj. Rath, meinem freundlichen lie- ben Schwager und Bruder, dies Buch geschenkt." — Die letzten 10 Lagen sind unbeschrieben. Der Einband von braunem Leder stammt aus dem XVI. Jahrhunderte. 32. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XIV. Titel: Expositio quadragesimalis Dni. Conradi, plebani Pra- gensis. Sig. I. 106. Lateinische Fastenpredigten vom J. 1371, schön und rein geschrieben, mit gut conservirten Deckeln und wohlerhaltenen langen Spangen. „Incipit quadragesimale, compilatum per domnum Conradum, magnum predicatorem veritatis, plebanum ecclesie Š. Marie in Laeta Curia in civitate Pragensi" und am Schluss: „Explicit expositio qua- dragesimalis. Compilatio domni Conradi, predicatoris Pragensis ; bo- nus et multum utilis (scilicet liber)“. „Sub anno D. millesimo CCC septuagesimo primo, sequenti die post Bartholomaeum. Amen". Als Anhang Predigten einer andern, schlechten Hand. Provenienz unbekannt.
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484 33. Cod. Ms. memb. 4°. sacc. XIV. Titel : Super apocalypsin et visiones. Sig. 1. 149. Die Handschrift ist das Werk zweier Hände; von einer Hand saecul. XIV. ist der „Commentarius super apocalypsin“; von einer zweiten Hand des Jahres 1326 ist : 1. Visio Tungdali. Beginnt: „Hybernia insula est in ultimo occidentali occeano posita, ab austro in boream porrecta.“ Schluss nach 13 Blättern in 2 Columnen "quantum illi placeamus, qui super est cunctis, que ante diximus lesu Christo Domino, cui honor est et gloria per infinita seculorum secula. Amen. 2. Visio sti. Pauli, quae ostensa fuerit sibi a sto. Michaele. "De penis inferni et animabus. Interrogandum est, quis primo rogavit, ut anime requiem haberent in inferno“ — nur 6 Columnen, worauf ein leeres Blatt folgt. 3. Alanus de arte praedicandi. Am Schluss: „Expliciunt excerpta de arte praedicandi, composita a magistro Alano. Anno D. 1326 in vigilia nativitatis s. Mariae virg. conscripta sunt hec in Marchpurga“. Alte Deckel. Provenienz unbekannt. 34. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Isidori opera. Sig. II. 97. Wie das vorangesetzte Register zeigt, haben wir hier ein voll- ständiges Lehrbuch der sogenannten sieben freien Künste. Sehr oft gedruckt. — Als Schmutzblatt geht dieser gut geschriebenen und gut conservirten Handschrift voran eine wohlerhaltene Urkunde König Wenzel's von Böhmen dto. Pragae 1387, octavo Iunii, durch welche er dem Arzte Johann von Bildfeld aus der Paderborner Diö- cese das Recht ertheilt, sich um die Summe von 10 Schock Prager Denare in Böhmen ankaufen zu dürfen. Das Siegel, dessen Spuren vorhanden sind, fehlt. Vollendet wurde dieser Codex 1404 feria V. ante festum Margar. Virg. per J. d. G. 35. Cod. Ms. chart. et memb. 4°. saccul. XVI. ineunt. Titel: Ein lateinisches Choralbuch. Sig. I. 130. Es sind dies Kirchengesänge, Antiphonen u. s. w. auf mehrere Sonn- und Festtage des Jahres. Text und Noten sind vorzüglich schön und rein geschrieben und gut erhalten , die Noten auf vier Linien angefertigt. 1st für den Welt- klerus berechnet. Guter, weisslederner Einband, Provenienz unbekannt.
484 33. Cod. Ms. memb. 4°. sacc. XIV. Titel : Super apocalypsin et visiones. Sig. 1. 149. Die Handschrift ist das Werk zweier Hände; von einer Hand saecul. XIV. ist der „Commentarius super apocalypsin“; von einer zweiten Hand des Jahres 1326 ist : 1. Visio Tungdali. Beginnt: „Hybernia insula est in ultimo occidentali occeano posita, ab austro in boream porrecta.“ Schluss nach 13 Blättern in 2 Columnen "quantum illi placeamus, qui super est cunctis, que ante diximus lesu Christo Domino, cui honor est et gloria per infinita seculorum secula. Amen. 2. Visio sti. Pauli, quae ostensa fuerit sibi a sto. Michaele. "De penis inferni et animabus. Interrogandum est, quis primo rogavit, ut anime requiem haberent in inferno“ — nur 6 Columnen, worauf ein leeres Blatt folgt. 3. Alanus de arte praedicandi. Am Schluss: „Expliciunt excerpta de arte praedicandi, composita a magistro Alano. Anno D. 1326 in vigilia nativitatis s. Mariae virg. conscripta sunt hec in Marchpurga“. Alte Deckel. Provenienz unbekannt. 34. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Isidori opera. Sig. II. 97. Wie das vorangesetzte Register zeigt, haben wir hier ein voll- ständiges Lehrbuch der sogenannten sieben freien Künste. Sehr oft gedruckt. — Als Schmutzblatt geht dieser gut geschriebenen und gut conservirten Handschrift voran eine wohlerhaltene Urkunde König Wenzel's von Böhmen dto. Pragae 1387, octavo Iunii, durch welche er dem Arzte Johann von Bildfeld aus der Paderborner Diö- cese das Recht ertheilt, sich um die Summe von 10 Schock Prager Denare in Böhmen ankaufen zu dürfen. Das Siegel, dessen Spuren vorhanden sind, fehlt. Vollendet wurde dieser Codex 1404 feria V. ante festum Margar. Virg. per J. d. G. 35. Cod. Ms. chart. et memb. 4°. saccul. XVI. ineunt. Titel: Ein lateinisches Choralbuch. Sig. I. 130. Es sind dies Kirchengesänge, Antiphonen u. s. w. auf mehrere Sonn- und Festtage des Jahres. Text und Noten sind vorzüglich schön und rein geschrieben und gut erhalten , die Noten auf vier Linien angefertigt. 1st für den Welt- klerus berechnet. Guter, weisslederner Einband, Provenienz unbekannt.
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485 36. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. ineunt. Titel: Agenda ecclesiastica. Sig. I. 62. Es ist dies eine Agenda für die Olmützer oder Prager Kirche, die jedoch das Besondere hat, dass die Communion des Kranken hier sub utraque angegeben ist. Unter den „Benedictiones" ist das sonntägliche Weihen des Wassers, die Segnung des Hafers etc. Die Segnung der Eier, Kuchen, des Speckes zu Ostern findet sich eben- falls. Bei der Palmenweihe wird noch der alten Sitte erwähnt, dem Pontificanten mit der geweihten Palme drei Streiche zu geben etc. Der Einband ist gleichzeitig, die Hand gut. 37. Cod. Ms. memb. 8°. saecul. XV. Titel : Horae beatae Mariae virginis , mit einem französischen Kalender. Sig. I. 145. Die Miniaturen sind französische Arbeit. Das Ganze, in latei- nischer Sprache schön geschrieben, gehörte im XVI. Jahrh. der Madame Anne le Dennoys, femme de Monsieur Maistre Pierre etc. Gut gebunden. Die Miniaturen sind ziemlich künstlerisch ausgeführt, haben jedoch nichts Charakteristisches. 38. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Passionale. Sig. II. 144. Martini de Luthomeritz Liber passionalis de anno 1400 feria sexta post festum s. Luciae hora tertia. Gehörte dem Kloster B. M. V. in Rokycan Ord. S. Augustini Lateran. Das Leben des hl. Wenzel kommt darin vor — eine sehr kurze Legende. "Wenceslaus, iustitia atque sanctitate praeclarus“ etc. Den Schluss macht eine lange Er- zählung von einer Mutter, die den von ihrem Vater erzeugten Sohn geheiratet hat. Die Handschrift ist gut erhalten. Alter Einband. Aus Hofmann’s Sammlung. 39. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Bernardi, episcopi Lodonensis, speculum Sanctorum. Auch „Speculum sanctorale“ genannt. Sig. I. 194. Es sind Legenden der Heiligen, wovon dieser Band nur den 4. Theil ausmacht. Die Quellen sind angegeben, aber für die spätere Zeit nur einfach gesagt: "ex variis cronicis“. Die Handschrift ist schön, ganz auf Pergament geschrieben, gut erhalten und vom Jahre Archiv. XXXIX. 2. 32
485 36. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. ineunt. Titel: Agenda ecclesiastica. Sig. I. 62. Es ist dies eine Agenda für die Olmützer oder Prager Kirche, die jedoch das Besondere hat, dass die Communion des Kranken hier sub utraque angegeben ist. Unter den „Benedictiones" ist das sonntägliche Weihen des Wassers, die Segnung des Hafers etc. Die Segnung der Eier, Kuchen, des Speckes zu Ostern findet sich eben- falls. Bei der Palmenweihe wird noch der alten Sitte erwähnt, dem Pontificanten mit der geweihten Palme drei Streiche zu geben etc. Der Einband ist gleichzeitig, die Hand gut. 37. Cod. Ms. memb. 8°. saecul. XV. Titel : Horae beatae Mariae virginis , mit einem französischen Kalender. Sig. I. 145. Die Miniaturen sind französische Arbeit. Das Ganze, in latei- nischer Sprache schön geschrieben, gehörte im XVI. Jahrh. der Madame Anne le Dennoys, femme de Monsieur Maistre Pierre etc. Gut gebunden. Die Miniaturen sind ziemlich künstlerisch ausgeführt, haben jedoch nichts Charakteristisches. 38. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Passionale. Sig. II. 144. Martini de Luthomeritz Liber passionalis de anno 1400 feria sexta post festum s. Luciae hora tertia. Gehörte dem Kloster B. M. V. in Rokycan Ord. S. Augustini Lateran. Das Leben des hl. Wenzel kommt darin vor — eine sehr kurze Legende. "Wenceslaus, iustitia atque sanctitate praeclarus“ etc. Den Schluss macht eine lange Er- zählung von einer Mutter, die den von ihrem Vater erzeugten Sohn geheiratet hat. Die Handschrift ist gut erhalten. Alter Einband. Aus Hofmann’s Sammlung. 39. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Bernardi, episcopi Lodonensis, speculum Sanctorum. Auch „Speculum sanctorale“ genannt. Sig. I. 194. Es sind Legenden der Heiligen, wovon dieser Band nur den 4. Theil ausmacht. Die Quellen sind angegeben, aber für die spätere Zeit nur einfach gesagt: "ex variis cronicis“. Die Handschrift ist schön, ganz auf Pergament geschrieben, gut erhalten und vom Jahre Archiv. XXXIX. 2. 32
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486 1329. Gleichzeitiger Einband mit Buckeln und Schliessen. An die Legenden schliesst sich an : Ieronymus de viris illustribus, und dann eine Chronik „Imperatorum et summorum pontificum“, die mit 1329 endet. Hierüber vergl. Wattenbach, Deutschlands Geschichts- quellen, Berlin 1866. S. 506 u. ff. Die Chronica imperatorum beginnt: "Quoniam ss. virorum et confessorum ac virginum tempora et anni, in quibus floruerunt, et de hac vita ad Dominum migraverunt, in gestis ipsorum sepius desi- gnentur per tempora et annos imperatorum et pontificum Romanorum ; ideirco conveniens estimavimus, ut in fine speculi sanctoralis sub quadam brevi chronica eorum anni et tempora, quibus isti regna- verunt, et illi Dei ecclesie prefuerunt, sub compendio colligantur. adhuc hodie quando hec scripsimus, inchoante iam anno Dominice incarnationis 1329, nondum enim venit finis malorum ipsorum“. Dar- auf folgt in der Lage 25 (die Lage zu 8 Blättern) : "Hic est catalogus brevis per modum chronicorum de Romanis pontificibus a beato Petro apostolo usque ad dominum Ioannem papam vigesimum secundum, pontificatus sui anno decimo quinto currente etc. 5 et debaccantur in peius, et nondum venit finis malorum suorum. Idcirco in presenti, quando hec scripsimus anno Dom. 1329, distulimus scribere longio- rem rationis seriem suo post tempore scribendorum". — Die Papst- chronik zählt 15 und die Kaiserchronik 10 Blätter. Die Handschrift gehörte früher dem Freiherrn von Hofmann. 40. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Speculum Sanctorum, seu sanctorale. Sig. I. 209. Auf Pergament, gute Schrift. Eigentlich: "Explicatio festorum totius anni". Der Verfasser, welcher 4 Bände zu schreiben vorgibt, nennt diesen Band "moderata presentis operis compendiositas“. Eine für die Erklärung der Feste so wie des Umstandes, warum die Mess- eingänge gerade so gestellt sind, wie wir sie besitzen, höchst wich- tige Handschrift. 41. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Sermones et quatuor legendae in festa sanctorum, unter- mischt mit böhmischen Worten und Sätzen, Sig. I. 70. Von verschiedenen Händen, zu verschiedenen Zeiten, zuletzt 1464 geschrieben. Beachtenswerth sind die Legenden de sta. Dorothea et de
486 1329. Gleichzeitiger Einband mit Buckeln und Schliessen. An die Legenden schliesst sich an : Ieronymus de viris illustribus, und dann eine Chronik „Imperatorum et summorum pontificum“, die mit 1329 endet. Hierüber vergl. Wattenbach, Deutschlands Geschichts- quellen, Berlin 1866. S. 506 u. ff. Die Chronica imperatorum beginnt: "Quoniam ss. virorum et confessorum ac virginum tempora et anni, in quibus floruerunt, et de hac vita ad Dominum migraverunt, in gestis ipsorum sepius desi- gnentur per tempora et annos imperatorum et pontificum Romanorum ; ideirco conveniens estimavimus, ut in fine speculi sanctoralis sub quadam brevi chronica eorum anni et tempora, quibus isti regna- verunt, et illi Dei ecclesie prefuerunt, sub compendio colligantur. adhuc hodie quando hec scripsimus, inchoante iam anno Dominice incarnationis 1329, nondum enim venit finis malorum ipsorum“. Dar- auf folgt in der Lage 25 (die Lage zu 8 Blättern) : "Hic est catalogus brevis per modum chronicorum de Romanis pontificibus a beato Petro apostolo usque ad dominum Ioannem papam vigesimum secundum, pontificatus sui anno decimo quinto currente etc. 5 et debaccantur in peius, et nondum venit finis malorum suorum. Idcirco in presenti, quando hec scripsimus anno Dom. 1329, distulimus scribere longio- rem rationis seriem suo post tempore scribendorum". — Die Papst- chronik zählt 15 und die Kaiserchronik 10 Blätter. Die Handschrift gehörte früher dem Freiherrn von Hofmann. 40. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Speculum Sanctorum, seu sanctorale. Sig. I. 209. Auf Pergament, gute Schrift. Eigentlich: "Explicatio festorum totius anni". Der Verfasser, welcher 4 Bände zu schreiben vorgibt, nennt diesen Band "moderata presentis operis compendiositas“. Eine für die Erklärung der Feste so wie des Umstandes, warum die Mess- eingänge gerade so gestellt sind, wie wir sie besitzen, höchst wich- tige Handschrift. 41. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Sermones et quatuor legendae in festa sanctorum, unter- mischt mit böhmischen Worten und Sätzen, Sig. I. 70. Von verschiedenen Händen, zu verschiedenen Zeiten, zuletzt 1464 geschrieben. Beachtenswerth sind die Legenden de sta. Dorothea et de
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487 st. Ludmilla. Da der Schreiber auch auf „Rokiczana electus archiepi- scopus Pragensis" sich beruft, so scheint die ganze Compilation dieses Codex von einem Utraquisten herzurühren. In den Sermones kommen viele böhmische Worte und Stellen vor, also ein Beweis, dass sie bestimmt waren, dem Volke vorgetragen zu werden. Die Sermones sind eigentliche Erklärungen der Evangelien, aus denen die Texte lateinisch gewählt sind. Die Legende der hl. Dorothea beginnt: „Gloriosa martyr et virgo Dorothea ex patre Theodoro et matre Theodora progenita est de nobili familia senatorum etc. Theophi- lus primitus sacro baptismate mysticoque corpore et sanguine Christi communicatus, et sic perrexit ad Christum, qui sanctos suos glorificat, ut ipse glorificetur in ipsis, qui cum patre“ etc. Legenda de st. Lud- milla: "Fuit in provincia Bohemorum quidam princeps, nomine Bor- ziwoy etc. Illa autem in magna fide et devotione, expletis 41 vite sue annis, migravit ad Dominum“. Weiter sind Legenden de st. Alexio et de sancta Appolonia. Der Einband alt. Viele Blätter unbe- schrieben. Die Provenienz unbekannt. Die Vitae bei den Bollan- disten. 42. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel : Utraquistische Tractate. Sig. II. 28. Inhalt: 1. Bohemi sumentes eucharistiam sub utraque specie neque novi neque erronei quidpiam profitentur. 2. Auctoritates Christi, apostolorum et ecclesiae doctorum super veritate communionis sub utraque. Beide Aufsätze von einer Hand saecul. XVI. 3. Responsio Pii II. pont. ad Bohemos oratores A. 1462 data. „Superioribus diebus, cum audivissemus vos, oratores karissimi filii nostri, regis Bohemie illustris etc. § prestante D. N. I. Ch. cui et honor et imperium in secula seculorum. Amen“. 4. Sancte memorie sacerdos Martinus, dictus Lupacz, super responso Pii pape. "Quum fides evangelica universalis ecclesie de communione sacramentali sub utraque specie sit sufficientissime fun- data et authorizata lege Christi etc. in fide sua, non de lege sua“ 5. Ad responsa pape, que dedit in comitiis regiis anno 1462. (Nr. 3, 4 und 5 sind von einer Hand saecul. XV. geschrieben.) 32*
487 st. Ludmilla. Da der Schreiber auch auf „Rokiczana electus archiepi- scopus Pragensis" sich beruft, so scheint die ganze Compilation dieses Codex von einem Utraquisten herzurühren. In den Sermones kommen viele böhmische Worte und Stellen vor, also ein Beweis, dass sie bestimmt waren, dem Volke vorgetragen zu werden. Die Sermones sind eigentliche Erklärungen der Evangelien, aus denen die Texte lateinisch gewählt sind. Die Legende der hl. Dorothea beginnt: „Gloriosa martyr et virgo Dorothea ex patre Theodoro et matre Theodora progenita est de nobili familia senatorum etc. Theophi- lus primitus sacro baptismate mysticoque corpore et sanguine Christi communicatus, et sic perrexit ad Christum, qui sanctos suos glorificat, ut ipse glorificetur in ipsis, qui cum patre“ etc. Legenda de st. Lud- milla: "Fuit in provincia Bohemorum quidam princeps, nomine Bor- ziwoy etc. Illa autem in magna fide et devotione, expletis 41 vite sue annis, migravit ad Dominum“. Weiter sind Legenden de st. Alexio et de sancta Appolonia. Der Einband alt. Viele Blätter unbe- schrieben. Die Provenienz unbekannt. Die Vitae bei den Bollan- disten. 42. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel : Utraquistische Tractate. Sig. II. 28. Inhalt: 1. Bohemi sumentes eucharistiam sub utraque specie neque novi neque erronei quidpiam profitentur. 2. Auctoritates Christi, apostolorum et ecclesiae doctorum super veritate communionis sub utraque. Beide Aufsätze von einer Hand saecul. XVI. 3. Responsio Pii II. pont. ad Bohemos oratores A. 1462 data. „Superioribus diebus, cum audivissemus vos, oratores karissimi filii nostri, regis Bohemie illustris etc. § prestante D. N. I. Ch. cui et honor et imperium in secula seculorum. Amen“. 4. Sancte memorie sacerdos Martinus, dictus Lupacz, super responso Pii pape. "Quum fides evangelica universalis ecclesie de communione sacramentali sub utraque specie sit sufficientissime fun- data et authorizata lege Christi etc. in fide sua, non de lege sua“ 5. Ad responsa pape, que dedit in comitiis regiis anno 1462. (Nr. 3, 4 und 5 sind von einer Hand saecul. XV. geschrieben.) 32*
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488 6. Theologische Tractate, darunter de libro mag. Iohannis Hus, baccalaurei et theologi, de ecclesia. "Quilibet viator dicit accedere ecclesiam sanctam catholicam ipsamque diligere“ etc. Schluss: De oratione pro defunctis. 7. Confessio mag. Iacobelli de Miese circa Agonem (sic) coram M. Anglico, suo socio, et coram Rokyczan, Drachowez (sic) etc., blos Ein Blatt. 8. Confessio Waldensium etc. Das Ganze ist eine Compilation von verschiedenen Händen saecul. XV und XVI, von einem Utraquisten angelegt, welcher darin auch mit einer schweren, ungeübten Hand von 1567 ein Blatt böh- misch beschrieb. 43. Cod. Ms. chart. 12°. saecul. XV. ineunt. Titel: Tractatus theologici auctore Husita. Sig. II. 48. Der Inhalt dieses Manuscriptes ist: 1. Exegetische Erklärung des Textes: Nisi manducaritis carnem filii hominis etc. 2. Tractatus de quinque (sic) sacramentis. 3. Testimonia s. scripturae, canonum et patrum circa communionem sub utraque (kommt häufig in den Manuscripten vor). 4. Oratio s. Ambrosii ante missam a sacerdote dicenda. 5. Orationes in omnes dominicas anni Bedae. 6. O velebné svátosti těla, syna božího vyznání dobré paměti Mistra Jakubka Praž- ského. (2. Blatt beginnt: „Po prácích mých mnohých a nesnázích těžských“ etc.) 7. De communione spirituali integra sub duplici forma panis et vini quantitate plebem concernente. Am Schlusse dieser Abhandlung : „Salvator noster Iesus Ch. Magister Iacobellus de Miza hec collegit“. 13 Blätter. 8. De communione parvulorum. 13 Blätter. 9. Incipit vita Iob. 10. Auctoritates de purgatorio. 11. Au- ctoritates de beata virgine. 12. Auctoritates de omnibus sanctis. 13. Varii tractatus circa communionem sub utraque. Scripti 1415. 14. Zwei längere Reden mit der Bemerkung „Anno D. 1407 in die sti. Lucae in synodo“. 15. Noch andere theologische Tractate, für einen gewissen Robert um das Jahr 1407 geschrieben, „Synodi ge- neralis cleri regni Bohemie, celebrate anno D. M°. CCCC°. XXXIIII°.“ 16. Incipiunt articuli in festo sti. Iacobi apostoli in civitate inclita Pragensi. "Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asseverandum affirmamus etc. deceptioni occasio
488 6. Theologische Tractate, darunter de libro mag. Iohannis Hus, baccalaurei et theologi, de ecclesia. "Quilibet viator dicit accedere ecclesiam sanctam catholicam ipsamque diligere“ etc. Schluss: De oratione pro defunctis. 7. Confessio mag. Iacobelli de Miese circa Agonem (sic) coram M. Anglico, suo socio, et coram Rokyczan, Drachowez (sic) etc., blos Ein Blatt. 8. Confessio Waldensium etc. Das Ganze ist eine Compilation von verschiedenen Händen saecul. XV und XVI, von einem Utraquisten angelegt, welcher darin auch mit einer schweren, ungeübten Hand von 1567 ein Blatt böh- misch beschrieb. 43. Cod. Ms. chart. 12°. saecul. XV. ineunt. Titel: Tractatus theologici auctore Husita. Sig. II. 48. Der Inhalt dieses Manuscriptes ist: 1. Exegetische Erklärung des Textes: Nisi manducaritis carnem filii hominis etc. 2. Tractatus de quinque (sic) sacramentis. 3. Testimonia s. scripturae, canonum et patrum circa communionem sub utraque (kommt häufig in den Manuscripten vor). 4. Oratio s. Ambrosii ante missam a sacerdote dicenda. 5. Orationes in omnes dominicas anni Bedae. 6. O velebné svátosti těla, syna božího vyznání dobré paměti Mistra Jakubka Praž- ského. (2. Blatt beginnt: „Po prácích mých mnohých a nesnázích těžských“ etc.) 7. De communione spirituali integra sub duplici forma panis et vini quantitate plebem concernente. Am Schlusse dieser Abhandlung : „Salvator noster Iesus Ch. Magister Iacobellus de Miza hec collegit“. 13 Blätter. 8. De communione parvulorum. 13 Blätter. 9. Incipit vita Iob. 10. Auctoritates de purgatorio. 11. Au- ctoritates de beata virgine. 12. Auctoritates de omnibus sanctis. 13. Varii tractatus circa communionem sub utraque. Scripti 1415. 14. Zwei längere Reden mit der Bemerkung „Anno D. 1407 in die sti. Lucae in synodo“. 15. Noch andere theologische Tractate, für einen gewissen Robert um das Jahr 1407 geschrieben, „Synodi ge- neralis cleri regni Bohemie, celebrate anno D. M°. CCCC°. XXXIIII°.“ 16. Incipiunt articuli in festo sti. Iacobi apostoli in civitate inclita Pragensi. "Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asseverandum affirmamus etc. deceptioni occasio
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489 amputetur“. 31 Artikel auf 7 Blättern. 17. Constantia magistri Iero- nymi. "Pogius salutem dat Leonardo Aretino. Cum pluribus diebus ad balnea fuissem etc. X quo die hic Ieronymus poenas luit. Anno D. 1417". Von verschiedenen Händen sehr schlecht geschrieben, doch gleichzeitig. Auch der Einband ist aus der Zeit. Die Provenienz unbekannt. 44. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Chronica Romana et tractatus theologici. Sig. II. 66. Inhalt : 1. Cronica Romana. „In hac compilatione, que de diversis excerpta est, videlicet de iure canonico, de ecclesiastica historia, de Orosio, de cronicis Eusebii, Ieronymi et aliorum, de libro, qui dicitur gemma anime, de opusculo, qui vocatur Ordo Romanus, ostenduntur legere volentibus aliqua de gestis, sive statutis Romanorum ponti- ficum, et de statu bono vel malo imperatorum.“ 2. De ordinatione ecclesiae. 3. Canoneš apostolorum. 4. Speculum afflictorum, vel exemplum patientiae "quia per multas tribulationes oportet nos introire in regnum Dei“. 5. S. Augustinus de fide ad Petrum. 6. S. Augustinus de ecclesiasticis dogmatibus. "Credimus unum Deum esse patrem et filium et spiritum sanctum.“ 7. Secta haereticorum. "Audistis, quia antichristus venit, nune autem multi antichristi sunt facti etc. heresis est Ioviniani. Amen". — Auf dem letzten Schmutzblatte steht: "Anno 1438 veni Litomieritz". Andere Provenienz unbekannt. Es ist eine lateinische Compilation aus mehreren Schriften zusammengetragen und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Kir- chengeschichte. Sie fängt an mit der christlichen Zeitrechnung und geht bis auf das Jahr 1276. 45. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Tractatus super lamentationes Ieremiae. Sig. I. 82. Dieser Tractatus wird dem Mgr. Iacobellus zugeschrieben und beginnt: „Et factum est, postquam in captivitatem ductus est Israel 5 et trucidabantur.“ Von einer Hand saecul. XV.
489 amputetur“. 31 Artikel auf 7 Blättern. 17. Constantia magistri Iero- nymi. "Pogius salutem dat Leonardo Aretino. Cum pluribus diebus ad balnea fuissem etc. X quo die hic Ieronymus poenas luit. Anno D. 1417". Von verschiedenen Händen sehr schlecht geschrieben, doch gleichzeitig. Auch der Einband ist aus der Zeit. Die Provenienz unbekannt. 44. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Chronica Romana et tractatus theologici. Sig. II. 66. Inhalt : 1. Cronica Romana. „In hac compilatione, que de diversis excerpta est, videlicet de iure canonico, de ecclesiastica historia, de Orosio, de cronicis Eusebii, Ieronymi et aliorum, de libro, qui dicitur gemma anime, de opusculo, qui vocatur Ordo Romanus, ostenduntur legere volentibus aliqua de gestis, sive statutis Romanorum ponti- ficum, et de statu bono vel malo imperatorum.“ 2. De ordinatione ecclesiae. 3. Canoneš apostolorum. 4. Speculum afflictorum, vel exemplum patientiae "quia per multas tribulationes oportet nos introire in regnum Dei“. 5. S. Augustinus de fide ad Petrum. 6. S. Augustinus de ecclesiasticis dogmatibus. "Credimus unum Deum esse patrem et filium et spiritum sanctum.“ 7. Secta haereticorum. "Audistis, quia antichristus venit, nune autem multi antichristi sunt facti etc. heresis est Ioviniani. Amen". — Auf dem letzten Schmutzblatte steht: "Anno 1438 veni Litomieritz". Andere Provenienz unbekannt. Es ist eine lateinische Compilation aus mehreren Schriften zusammengetragen und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Kir- chengeschichte. Sie fängt an mit der christlichen Zeitrechnung und geht bis auf das Jahr 1276. 45. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Tractatus super lamentationes Ieremiae. Sig. I. 82. Dieser Tractatus wird dem Mgr. Iacobellus zugeschrieben und beginnt: „Et factum est, postquam in captivitatem ductus est Israel 5 et trucidabantur.“ Von einer Hand saecul. XV.
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490 Am Schlusse ist eine Zusammenstellung der Sünden mit böh- mischen Ubersetzungen. — Weiter findet man von einer andern Hand saecul. XV.: Augustini Aurelii Libellus de tribus tabernaculis. Ferner: Libellus s. Augustini episcopi de conflictu vitiorum et virtutum. Endlich: Tractatus de septem vitiis capitalibus, auch Summa vitiorum genannt. Lauter moralische und asketische Abhandlungen. Die 3 letzten Handschriften sind besser als die erste — alle aber sind gut erhalten. Von aussen Iacobellus. Diese Aufschrift steht auf dem Deckel des in weisses Leder gebundenen Buches: "Iacobellus super lamen- tationes Hieremie" — eine Hand saecul. XVI. Hieher gehört als Ergänzung die Handschrift Sig. I. 84. „Trac- tatus de communione sub utraque specie“ saecul. XV. 4°. 46. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XIII. et XIV. Titel : Tractatus theologici. Sig. I. 41. Die Handschrift ist auf Pergament, sehr abgenutzt und am Ende zerrissen und unvollständig, von zwei Händen saecul. XIII. und XIV. geschrieben und enthält: 1. Homilien auf die meisten Sonntage des Jahres. Prima domi- nica in adventum Domini secundum Matthaeum "Cum appropinquas- set lesus“ etc. Ferner 2. Tractatus de virtutibus et vitiis. Sermones s. Augustini et alia. с. Profana. 47. Cod. Ms. chart. et memb. fol. saecul. XV. Titel: M. T. Ciceronis de perfecto Oratore, libri III. Sig. 1. 178. Vorangeschickt ist: Leonardi Aretini praefatio in Ciceronem, und dann : Vita Salustii. Die Handschrift ist rein und gut geschrieben, und gut erhalten. Einige Blätter Pergament, sonst Papier. Aus den vor Cicero eingeschobenen Statuten der Baccalaurei von Prag geht hervor, dass dieser Codex ein Prager Erzeugniss ist. „Lectio statutorum. Haec sunt statuta Dominorum Baccalau- reandorum, quae audietis attente et diligenter, vosque ad illorum observantiam singuli sub bona conscientia obligabitis“. Es sind
490 Am Schlusse ist eine Zusammenstellung der Sünden mit böh- mischen Ubersetzungen. — Weiter findet man von einer andern Hand saecul. XV.: Augustini Aurelii Libellus de tribus tabernaculis. Ferner: Libellus s. Augustini episcopi de conflictu vitiorum et virtutum. Endlich: Tractatus de septem vitiis capitalibus, auch Summa vitiorum genannt. Lauter moralische und asketische Abhandlungen. Die 3 letzten Handschriften sind besser als die erste — alle aber sind gut erhalten. Von aussen Iacobellus. Diese Aufschrift steht auf dem Deckel des in weisses Leder gebundenen Buches: "Iacobellus super lamen- tationes Hieremie" — eine Hand saecul. XVI. Hieher gehört als Ergänzung die Handschrift Sig. I. 84. „Trac- tatus de communione sub utraque specie“ saecul. XV. 4°. 46. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XIII. et XIV. Titel : Tractatus theologici. Sig. I. 41. Die Handschrift ist auf Pergament, sehr abgenutzt und am Ende zerrissen und unvollständig, von zwei Händen saecul. XIII. und XIV. geschrieben und enthält: 1. Homilien auf die meisten Sonntage des Jahres. Prima domi- nica in adventum Domini secundum Matthaeum "Cum appropinquas- set lesus“ etc. Ferner 2. Tractatus de virtutibus et vitiis. Sermones s. Augustini et alia. с. Profana. 47. Cod. Ms. chart. et memb. fol. saecul. XV. Titel: M. T. Ciceronis de perfecto Oratore, libri III. Sig. 1. 178. Vorangeschickt ist: Leonardi Aretini praefatio in Ciceronem, und dann : Vita Salustii. Die Handschrift ist rein und gut geschrieben, und gut erhalten. Einige Blätter Pergament, sonst Papier. Aus den vor Cicero eingeschobenen Statuten der Baccalaurei von Prag geht hervor, dass dieser Codex ein Prager Erzeugniss ist. „Lectio statutorum. Haec sunt statuta Dominorum Baccalau- reandorum, quae audietis attente et diligenter, vosque ad illorum observantiam singuli sub bona conscientia obligabitis“. Es sind
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491 5 Punkte; der 4. P. lautet: "Quod dominos magistros, ordinarie legen- tes, audituri sitis, idque ter saltem in septimana, quaestionesque ab iisdem oblatas ad disputandum accipere non recusabitis". — 5. P. "Quod ordine vestrum quemlibet attingente unum sofisma et unam quaestionem tempore convenienti singuli disputabitis, ita ut in statutis facultatis ea de re uberius scriptum continetur....Postremo quod bonum universitatis et facultatis artium Pragensis, ad quemcunque statum perveneritis, pro viribus ornare, iuvare et promovere conabi- mini“ etc. Der alte Einband. Gehörte dem Freiherrn von Hoffmann. 48. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Compotus Clericorum, compilatus A. 1395 per Io- hannem de Breznycz, Clericum coniugatum. Sig. I. 159. Dieses lateinische Manuscript enthält die Cyklen, Epakten und Indictionen auf mehrere Jahre, und lehrt die Art, sie zu berechnen. Es ist auf Pergament gut geschrieben, und gut erhalten. Am Schlusse, wie gewöhnlich: über die Zodyacus-Zeichen und ihren Einfluss auf die menschliche Gesundheit, in Versen. Der Com- putus war den Geistlichen zur Berechnung der Osterzeit nöthig, daher der Anfang: „In isto Compoto collegi omnia ex arte compotistica, prout videntur sufficere cuilibet sacerdoti“ etc. 49. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Vitae Imperatorum a Carolo M. usque ad Philippum, Caroli V. filium, in lateinischer und deutscher Sprache. Sig. II. 68. Die lateinischen Biographien sind kurz gehalten und scheinen aus Strada's Werk zu sein , weil auch die Kaiser-Porträte nach Strada durchpausirt zu sein scheinen. Die deutschen Biographien sind um- ständlicher, und namentlich jene Kaiser Karl’s V. von einem Augen- zeugen, dessen Schwager Petrus von Alst, kais. Maler und dann berühmter Architekt, den Triumphbogen, den die Stadt Anttorf dem Kaiser aufgerichtet hat, in Druck hat geben lassen. Die Geschichte Karl's V. geht bis 1557, und aus dieser Zeit mag das Ms. stammen. Provenienz unbekannt. 50. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XII. Titel: Capitularia Caroli M., Ludovici et Lotharii impera- torum. Sig. II. 179.
491 5 Punkte; der 4. P. lautet: "Quod dominos magistros, ordinarie legen- tes, audituri sitis, idque ter saltem in septimana, quaestionesque ab iisdem oblatas ad disputandum accipere non recusabitis". — 5. P. "Quod ordine vestrum quemlibet attingente unum sofisma et unam quaestionem tempore convenienti singuli disputabitis, ita ut in statutis facultatis ea de re uberius scriptum continetur....Postremo quod bonum universitatis et facultatis artium Pragensis, ad quemcunque statum perveneritis, pro viribus ornare, iuvare et promovere conabi- mini“ etc. Der alte Einband. Gehörte dem Freiherrn von Hoffmann. 48. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Compotus Clericorum, compilatus A. 1395 per Io- hannem de Breznycz, Clericum coniugatum. Sig. I. 159. Dieses lateinische Manuscript enthält die Cyklen, Epakten und Indictionen auf mehrere Jahre, und lehrt die Art, sie zu berechnen. Es ist auf Pergament gut geschrieben, und gut erhalten. Am Schlusse, wie gewöhnlich: über die Zodyacus-Zeichen und ihren Einfluss auf die menschliche Gesundheit, in Versen. Der Com- putus war den Geistlichen zur Berechnung der Osterzeit nöthig, daher der Anfang: „In isto Compoto collegi omnia ex arte compotistica, prout videntur sufficere cuilibet sacerdoti“ etc. 49. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Vitae Imperatorum a Carolo M. usque ad Philippum, Caroli V. filium, in lateinischer und deutscher Sprache. Sig. II. 68. Die lateinischen Biographien sind kurz gehalten und scheinen aus Strada's Werk zu sein , weil auch die Kaiser-Porträte nach Strada durchpausirt zu sein scheinen. Die deutschen Biographien sind um- ständlicher, und namentlich jene Kaiser Karl’s V. von einem Augen- zeugen, dessen Schwager Petrus von Alst, kais. Maler und dann berühmter Architekt, den Triumphbogen, den die Stadt Anttorf dem Kaiser aufgerichtet hat, in Druck hat geben lassen. Die Geschichte Karl's V. geht bis 1557, und aus dieser Zeit mag das Ms. stammen. Provenienz unbekannt. 50. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XII. Titel: Capitularia Caroli M., Ludovici et Lotharii impera- torum. Sig. II. 179.
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492 Die Handschrift ist aus dem XII., wenn nicht aus dem XI. Jahrh. exeunt. und gut geschrieben. Sie enthält die Sammlung des Anse- gisus, wodurch Forschern hinlänglich Aufschluss gegeben wird, und ist in 4 Bücher getheilt mit einem eigenen Anhange über Karl's M. Gesetze. Sehr gut und vollständig erhalten. Sie gehörte der Hoffmann'schen Bibliothek an. Alter Titel : Con- stitutiones Karoli M. et Ludovici, filii eius, ac Lotharii, filii Ludovici imperatoris. Einband saec. XV. Conf. Pertz, Legg. I. 256. sqq. 51. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Itineraria et alia. Sig. II. 162. Der Inhalt dieser Compilation ist folgender : 1. Marco Polo (Marci Pauli), civis Venetiarum, Itinerarium per Orientem, finitum 1305, von fol. 1—27, gut erhalten mit Index. Oft gedruckt. Edit. princeps ital. 1496. 2. Itinerarium Ioannis de Mandeville, militis de Anglia, per Orientem, finitum 1355, von fol. 28—82, gut und vollständig erhal- ten und mit Index. Für einen künftigen Herausgeber ist dieses Ms. wichtig wegen der Parallel-Stellen aus Oderich von Portenau. Editio princeps 1480. 3. Solacii ludus Scacorum, seu de moribus hominum et de officio nobilium. Transscripsit anno dui 1451 Georgius Keyser de Theymer in Heidelberg (der Verfasser soll ein Dominikaner, Namens Iacobus de Cissolis, sein). Mit Feder gezeichnete Figuren von fol. 83—113, gut erhalten. Ein besseres Exemplar sub Sig. II. 181. Nach 3 leeren Blättern : 4. Exempla epistolarum von fol. 119 — 122 ohne jegliche Bedeutung. 5. De artificiosa collatione von fol. 123—124. 6. Exempla exordiendi von fol. 125—130. (Die Nummern 5 und 6 rhetorische Ubungen ohne Werth). 7. Ein lateinischer Aufsatz anfangend : „Philogeniam cum ama- ret Episebius — endend: Tur tu ru tu tu tur, lu, ru, lu, ru, Vos valete et plaudite, Alpheus recensuit" von fol. 133—143. — Die Aufsätze von 4—7 scheinen von einer Hand geschrieben. Meinert bemerkt über die Philogenia: „Comoedia Ugolini Par- mensis, quam extraordinariam vocat Albertus ab Eyb in Margarita poetica p. 2. tract. 1. cap. 3“.
492 Die Handschrift ist aus dem XII., wenn nicht aus dem XI. Jahrh. exeunt. und gut geschrieben. Sie enthält die Sammlung des Anse- gisus, wodurch Forschern hinlänglich Aufschluss gegeben wird, und ist in 4 Bücher getheilt mit einem eigenen Anhange über Karl's M. Gesetze. Sehr gut und vollständig erhalten. Sie gehörte der Hoffmann'schen Bibliothek an. Alter Titel : Con- stitutiones Karoli M. et Ludovici, filii eius, ac Lotharii, filii Ludovici imperatoris. Einband saec. XV. Conf. Pertz, Legg. I. 256. sqq. 51. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Itineraria et alia. Sig. II. 162. Der Inhalt dieser Compilation ist folgender : 1. Marco Polo (Marci Pauli), civis Venetiarum, Itinerarium per Orientem, finitum 1305, von fol. 1—27, gut erhalten mit Index. Oft gedruckt. Edit. princeps ital. 1496. 2. Itinerarium Ioannis de Mandeville, militis de Anglia, per Orientem, finitum 1355, von fol. 28—82, gut und vollständig erhal- ten und mit Index. Für einen künftigen Herausgeber ist dieses Ms. wichtig wegen der Parallel-Stellen aus Oderich von Portenau. Editio princeps 1480. 3. Solacii ludus Scacorum, seu de moribus hominum et de officio nobilium. Transscripsit anno dui 1451 Georgius Keyser de Theymer in Heidelberg (der Verfasser soll ein Dominikaner, Namens Iacobus de Cissolis, sein). Mit Feder gezeichnete Figuren von fol. 83—113, gut erhalten. Ein besseres Exemplar sub Sig. II. 181. Nach 3 leeren Blättern : 4. Exempla epistolarum von fol. 119 — 122 ohne jegliche Bedeutung. 5. De artificiosa collatione von fol. 123—124. 6. Exempla exordiendi von fol. 125—130. (Die Nummern 5 und 6 rhetorische Ubungen ohne Werth). 7. Ein lateinischer Aufsatz anfangend : „Philogeniam cum ama- ret Episebius — endend: Tur tu ru tu tu tur, lu, ru, lu, ru, Vos valete et plaudite, Alpheus recensuit" von fol. 133—143. — Die Aufsätze von 4—7 scheinen von einer Hand geschrieben. Meinert bemerkt über die Philogenia: „Comoedia Ugolini Par- mensis, quam extraordinariam vocat Albertus ab Eyb in Margarita poetica p. 2. tract. 1. cap. 3“.
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493 8. M. Tull. Ciceronis Lelius de amicitia von fol. 146—161. 9. M. Tull. Ciceronis de senectute von fol. 165—172. 10. M. Tull. Ciceronis Paradoxa von fol. 173—177. 11. M. Tull. Ciceronis de somnio Scipionis von fol. 177—179. 12. Ein Aufsatz ohne Titel, handelt de arte bene vivendi. "De primo bono et virtutibus moralibus et intellectivis" von fol. 185—190. 13. Guarini Veronensis comparatio quorundam virorum illu- strium von fol. 195—244. 14. Oratio in laudem Galeazii Sforzae v. f. 246—248. 15. Baldi de Saxoferrato Alpinati repetitio v. f. 249—254/2. 16. Tractatus de Guelfis et Gibellinis v. f. 254/2—237, eine Rede ohne historischen Werth. 17. Tractatus de regimine civitatis v. f. 257—261. 18. Baldi Doctoris tres casus iuridici v. f. 261 —263. „Quia hec ultima pars tyberis et sic in vrbe Romana, que est caput mundi“ etc. 19. Francisci Accursii Quaestio iuridica f. 263. "Quidam de Aretis habet quasdam possessiones Florentiae etc.“ — Von Nr. 7 an alles von einer und derselben Hand saec. XV. und zwar eines Italieners. 20. Gasparini Pergamensis praecepta eloquentiae v. f. 266 bis 276, eine schlechtere italienische Hand saec. XV. Der Codex stammt aus der Hoffmann’schen Bib liothek und hat aus späterer Zeit eingedruckt : Bibliothecae Dietrichsteinianae. Auf dem ersten Blatte sieht man als Wappen einen schräg gestellten schwar- zen Bären mit einem rothen Halsband in rothem Felde aufsteigend. Der Einband ist alt. In diesem Codex II. 162 liegt von Meinert’s Hand die genaue Abschrift des Cap. 50 des Mandeville, wahrscheinlich des Vergleiches wegen angefertigt und genau citirt. 52. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XIV. exeunt. Titel: Codex diplomaticus Ordinis Melitensium in Hispania. Sig. II. 90. Die Urkunden sind von Kaisern, Königen, Infanten, Infantinen, Granden der Königreiche Spanien, Castilien und Leon, theils ohne Jahreszahl, theils in dem Zeitraume von 1148 bis 1393 für den Johanniterorden in Spanien ausgestellt. Am Schlusse die päpstliche Verfügung über die Güter des Tempelherren-Ordens im Königreiche Castilien. Voran geht eine Inhaltsanzeige.
493 8. M. Tull. Ciceronis Lelius de amicitia von fol. 146—161. 9. M. Tull. Ciceronis de senectute von fol. 165—172. 10. M. Tull. Ciceronis Paradoxa von fol. 173—177. 11. M. Tull. Ciceronis de somnio Scipionis von fol. 177—179. 12. Ein Aufsatz ohne Titel, handelt de arte bene vivendi. "De primo bono et virtutibus moralibus et intellectivis" von fol. 185—190. 13. Guarini Veronensis comparatio quorundam virorum illu- strium von fol. 195—244. 14. Oratio in laudem Galeazii Sforzae v. f. 246—248. 15. Baldi de Saxoferrato Alpinati repetitio v. f. 249—254/2. 16. Tractatus de Guelfis et Gibellinis v. f. 254/2—237, eine Rede ohne historischen Werth. 17. Tractatus de regimine civitatis v. f. 257—261. 18. Baldi Doctoris tres casus iuridici v. f. 261 —263. „Quia hec ultima pars tyberis et sic in vrbe Romana, que est caput mundi“ etc. 19. Francisci Accursii Quaestio iuridica f. 263. "Quidam de Aretis habet quasdam possessiones Florentiae etc.“ — Von Nr. 7 an alles von einer und derselben Hand saec. XV. und zwar eines Italieners. 20. Gasparini Pergamensis praecepta eloquentiae v. f. 266 bis 276, eine schlechtere italienische Hand saec. XV. Der Codex stammt aus der Hoffmann’schen Bib liothek und hat aus späterer Zeit eingedruckt : Bibliothecae Dietrichsteinianae. Auf dem ersten Blatte sieht man als Wappen einen schräg gestellten schwar- zen Bären mit einem rothen Halsband in rothem Felde aufsteigend. Der Einband ist alt. In diesem Codex II. 162 liegt von Meinert’s Hand die genaue Abschrift des Cap. 50 des Mandeville, wahrscheinlich des Vergleiches wegen angefertigt und genau citirt. 52. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XIV. exeunt. Titel: Codex diplomaticus Ordinis Melitensium in Hispania. Sig. II. 90. Die Urkunden sind von Kaisern, Königen, Infanten, Infantinen, Granden der Königreiche Spanien, Castilien und Leon, theils ohne Jahreszahl, theils in dem Zeitraume von 1148 bis 1393 für den Johanniterorden in Spanien ausgestellt. Am Schlusse die päpstliche Verfügung über die Güter des Tempelherren-Ordens im Königreiche Castilien. Voran geht eine Inhaltsanzeige.
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494 Dieser prächtig ausgestattete, sehr zierlich geschriebene Codex ist zwar nur für Spanien von grossem Werthe, immer aber eine Zierde dieser Sammlung. Schwarzer Ledereinband mit Goldschnitt. Gehörte dem Bar. Ferdin. von Hoffmann. Im Ganzen sind hier 430 Urkunden theils in lateinischer, theils in spanischer Sprache, und gehen bis zum J. 1395. Die Seite zählt 37 Zeilen. Oft sind unter einer Nummer mehrere Urkunden, besonders als zu Gunsten der Johanniter unter dem Grossprior Fernando Rodriguez die Confirmations-Urkunden zusammengenommen wurden. 53. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Epistolae Aeneae Sylvii. Sig. II. 122. Beginnt: „Eneas Silvius, poeta laureatus Salutem plurimam dicit domino Iohanni de Aich, perspicaci et claro iurisconsulto, de Miseriis Curialium“. Mit vielen Correcturen. Am Schlusse steht von der Hand des Correctors : „Prugh pridie Kal. Decemb. anno 1444“. Der zweite Brief lautet: "Generoso et felici militi, domino Raimundo Castri Ambrosii. Bernhardus in senium deductus". — Epitaphium Pii papae † 1469. — Ad summum Pontf. Pium II. Diese Handschrift ist rein geschrieben und gut erhalten. Dabei: Oratio per Iohannem Aloysium Tuscanum, in Versen. — Oratio Pii II. habita in conventu Mantuano anno 1459. VI. Cal. Oct. ad debellandum Turcum. — Instrumentum in causa defensionis fidei. — Oratio Ambasciatoris regis Francorum. — Iohannis Goffridi, Atre- baten. episcopi, oratio ad Pium II. in conventu Mantuano 1459. — Bulla Pii contra Turcos 1463. Nun folgen Briefe des Sylvius an Erzherzog Sigismund von Tirol (schr lang), Prokop von Rabenstein, an Grafen von Archo, an Iohann Hunyady, Iohann Hinderpacher, Iohann Troster u. s. W. Wäre werth verglichen zu werden. — Gute Handschrift saecul. XV. Pro- venienz unbekannt. 54. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Petri de Crescenciis, civis Bononiensis, liber ruralium commodorum. Sig. II. 140. Es ist eine ganz systematisch geschriebene lateinische Abhand- lung von der Landwirthschaft, der Viehzucht, Bienenzucht, dem Acker-, Obst- und Weinbau, Anlegung von Lustgärten etc. vor dem
494 Dieser prächtig ausgestattete, sehr zierlich geschriebene Codex ist zwar nur für Spanien von grossem Werthe, immer aber eine Zierde dieser Sammlung. Schwarzer Ledereinband mit Goldschnitt. Gehörte dem Bar. Ferdin. von Hoffmann. Im Ganzen sind hier 430 Urkunden theils in lateinischer, theils in spanischer Sprache, und gehen bis zum J. 1395. Die Seite zählt 37 Zeilen. Oft sind unter einer Nummer mehrere Urkunden, besonders als zu Gunsten der Johanniter unter dem Grossprior Fernando Rodriguez die Confirmations-Urkunden zusammengenommen wurden. 53. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Epistolae Aeneae Sylvii. Sig. II. 122. Beginnt: „Eneas Silvius, poeta laureatus Salutem plurimam dicit domino Iohanni de Aich, perspicaci et claro iurisconsulto, de Miseriis Curialium“. Mit vielen Correcturen. Am Schlusse steht von der Hand des Correctors : „Prugh pridie Kal. Decemb. anno 1444“. Der zweite Brief lautet: "Generoso et felici militi, domino Raimundo Castri Ambrosii. Bernhardus in senium deductus". — Epitaphium Pii papae † 1469. — Ad summum Pontf. Pium II. Diese Handschrift ist rein geschrieben und gut erhalten. Dabei: Oratio per Iohannem Aloysium Tuscanum, in Versen. — Oratio Pii II. habita in conventu Mantuano anno 1459. VI. Cal. Oct. ad debellandum Turcum. — Instrumentum in causa defensionis fidei. — Oratio Ambasciatoris regis Francorum. — Iohannis Goffridi, Atre- baten. episcopi, oratio ad Pium II. in conventu Mantuano 1459. — Bulla Pii contra Turcos 1463. Nun folgen Briefe des Sylvius an Erzherzog Sigismund von Tirol (schr lang), Prokop von Rabenstein, an Grafen von Archo, an Iohann Hunyady, Iohann Hinderpacher, Iohann Troster u. s. W. Wäre werth verglichen zu werden. — Gute Handschrift saecul. XV. Pro- venienz unbekannt. 54. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Petri de Crescenciis, civis Bononiensis, liber ruralium commodorum. Sig. II. 140. Es ist eine ganz systematisch geschriebene lateinische Abhand- lung von der Landwirthschaft, der Viehzucht, Bienenzucht, dem Acker-, Obst- und Weinbau, Anlegung von Lustgärten etc. vor dem
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495 Ende des XV. Jahrhunderts. Die Handschrift ist gut erhalten und Karl’n II. von Sicilien zugeeignet. Beginnt: „Epistola missa ad regem Karolum. Excellentissimo principi domino Karolo secundo, D. G. Ierusalem et Siciliae regi illu- stri, suus Petrus de Crescentiis, civis Bononie, id quod est“. Das Ganze ist in 12 Bücher getheilt und für die Culturgeschichte des XV. Jahrh. von Wichtigkeit. "Liber iste ruralium commodorum di- citur, quia de commodis ruris tractat, qui XII continet libros: 1. de locis habitabilibus eligendis et de curiis et domibus et his, que habi- tationi sunt necessaria, faciendis. 2. De natura plantarum et rerum omnium cultu et cuiuslibet generis agrorum. 3. De campestribus agris colendis. 4. De vineis et vino. 5. De arboribus. 6. De ortis. 7. De pratis et nemoribus. 8. De viridariis et rebus delectabilibus et arboribus et herbis et fructu ipsarum artificiose agendis. 9. De omni- bus animalibus, que nutriuntur in villis. 10. De diversis ingeniis capiendi animalia fera. 11. De regulis operationum ruris. 12. Com- pendiosa fit commemoratio de his omnibus, que singulis mensibus sunt in rure agenda". Mit sehr reichen Indices. Vollständig und leicht zu lesen. Edit. princeps vom J. 1471. Oftmal gedruckt. Gehörte dem Freiherrn Ferdinand von Hoffmann. 55. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel : Diarium per Franciam. Sig. II. 70. Es ist dies ein lateinisches Tagebuch, auf einer Reise nach Frankreich geschrieben 1564. Wie es scheint, das Diarium eines Grafen Schlick. Ungemein flüchtig geschrieben und daher schwer zu lesen. Würde eine nähere Prüfung verdienen. Der junge Schlick war nach Paris in die Studien geschickt mit dem Lehrer Timanus und dem Grafen Salm. 56. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Statuta et leges Venetorum composita et reformata ab illustrissimo domino Iacobo Teupoli, duce Venetorum. Sig. I. 182. Das Werk ist in 5 Bücher getheilt, ihnen geht eine Vorrede und eine Inhaltsanzeige voran, darauf: Prologus. De maleficiis puni- endis. Gegeben 1232; dann: Prologus correctionum super statutis et legibus Venetorum per gloriossm. Dm. Andream Dandolo, ducem Venetorum.
495 Ende des XV. Jahrhunderts. Die Handschrift ist gut erhalten und Karl’n II. von Sicilien zugeeignet. Beginnt: „Epistola missa ad regem Karolum. Excellentissimo principi domino Karolo secundo, D. G. Ierusalem et Siciliae regi illu- stri, suus Petrus de Crescentiis, civis Bononie, id quod est“. Das Ganze ist in 12 Bücher getheilt und für die Culturgeschichte des XV. Jahrh. von Wichtigkeit. "Liber iste ruralium commodorum di- citur, quia de commodis ruris tractat, qui XII continet libros: 1. de locis habitabilibus eligendis et de curiis et domibus et his, que habi- tationi sunt necessaria, faciendis. 2. De natura plantarum et rerum omnium cultu et cuiuslibet generis agrorum. 3. De campestribus agris colendis. 4. De vineis et vino. 5. De arboribus. 6. De ortis. 7. De pratis et nemoribus. 8. De viridariis et rebus delectabilibus et arboribus et herbis et fructu ipsarum artificiose agendis. 9. De omni- bus animalibus, que nutriuntur in villis. 10. De diversis ingeniis capiendi animalia fera. 11. De regulis operationum ruris. 12. Com- pendiosa fit commemoratio de his omnibus, que singulis mensibus sunt in rure agenda". Mit sehr reichen Indices. Vollständig und leicht zu lesen. Edit. princeps vom J. 1471. Oftmal gedruckt. Gehörte dem Freiherrn Ferdinand von Hoffmann. 55. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel : Diarium per Franciam. Sig. II. 70. Es ist dies ein lateinisches Tagebuch, auf einer Reise nach Frankreich geschrieben 1564. Wie es scheint, das Diarium eines Grafen Schlick. Ungemein flüchtig geschrieben und daher schwer zu lesen. Würde eine nähere Prüfung verdienen. Der junge Schlick war nach Paris in die Studien geschickt mit dem Lehrer Timanus und dem Grafen Salm. 56. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIV. Titel: Statuta et leges Venetorum composita et reformata ab illustrissimo domino Iacobo Teupoli, duce Venetorum. Sig. I. 182. Das Werk ist in 5 Bücher getheilt, ihnen geht eine Vorrede und eine Inhaltsanzeige voran, darauf: Prologus. De maleficiis puni- endis. Gegeben 1232; dann: Prologus correctionum super statutis et legibus Venetorum per gloriossm. Dm. Andream Dandolo, ducem Venetorum.
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496 Dieses Manuscript, schön auf Pergament geschrieben, ist sehr gut erhalten und hat interessante Initialen. Es ist für die Ge- schichte, und vorzüglich für die Gesetzgebung der damaligen Zeit und ihren Geist von entschiedenem Werthe. Die Schrift und die Malerei sind italienischen, wahrscheinlich venetianischen Ursprungs. Der Doge in rothem Kleide und der Verbrecher in Sacco sind cha- rakteristisch. Gleich an der ersten Initiale, S. Marcus vorstellend, ist der byzantinische Typus und an der Schreibweise: „Marchus“ der Italiener unverkennbar. Gehörte dem Herrn Ferdinand von Hoffmann. In einfachen Lederdeckeln. 57. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel : Symbola Romanorum Imperatorum occidentis et orientis regumque Hispanorum, Galliorum, Anglorum, Lusitanorum, utriusque Siciliae, Hierosolymitanorum, Hungarorum, Boemorum, Polonorum, Daniorum, Suevorum, Navarorum etc. Per Octavium de Strada, civem Romanum, S. Caes. Mai. Rudolfi II. nobilem anticum. Sig. I. 215. Vier Blätter ebenso schöner Federzeichnungen, wie im Codex I. 214, mit dem kaiserlichen Wappen auf den schwarzledernen Deckeln des Einbandes und mit Goldschnitt aus den Zeiten Kaiser Rudolf’s II. Die Nativitäts -Gemme, wie sie von mir in den Kleinodien des deutschen Ritterordens beschrieben und photographirt ist, steht hier fol. 8 für Rudolf II. abgebildet mit der Umschrift: „Vadunt solida vi". Gehörte dem Freiherrn Ferd. Hoffmann von Grünbüchel. c. Deutsche Handschriften. 38. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Lateinische Gedichte mit deutscher Ubersetzung. Sig. I. 98. Das lateinische Gedicht beginnt: "Scolaris, qui vis pervehi cul- men ad honoris [ Praeceptum Rabi tibi sit gratum cunctis horis. Primum Deum dilige etc. Qui multum iurat, fides sua non diu durat“. — Das zweite ist: de resurrectione Christi. Die Verse sind mit einer festen Schrift geschrieben. Ferner 2. Auszug aus den Predigten Meister Niclasen von Dinkelsspühl, zuerst über die zehn Gebote etc. Es geht dem Auszuge
496 Dieses Manuscript, schön auf Pergament geschrieben, ist sehr gut erhalten und hat interessante Initialen. Es ist für die Ge- schichte, und vorzüglich für die Gesetzgebung der damaligen Zeit und ihren Geist von entschiedenem Werthe. Die Schrift und die Malerei sind italienischen, wahrscheinlich venetianischen Ursprungs. Der Doge in rothem Kleide und der Verbrecher in Sacco sind cha- rakteristisch. Gleich an der ersten Initiale, S. Marcus vorstellend, ist der byzantinische Typus und an der Schreibweise: „Marchus“ der Italiener unverkennbar. Gehörte dem Herrn Ferdinand von Hoffmann. In einfachen Lederdeckeln. 57. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel : Symbola Romanorum Imperatorum occidentis et orientis regumque Hispanorum, Galliorum, Anglorum, Lusitanorum, utriusque Siciliae, Hierosolymitanorum, Hungarorum, Boemorum, Polonorum, Daniorum, Suevorum, Navarorum etc. Per Octavium de Strada, civem Romanum, S. Caes. Mai. Rudolfi II. nobilem anticum. Sig. I. 215. Vier Blätter ebenso schöner Federzeichnungen, wie im Codex I. 214, mit dem kaiserlichen Wappen auf den schwarzledernen Deckeln des Einbandes und mit Goldschnitt aus den Zeiten Kaiser Rudolf’s II. Die Nativitäts -Gemme, wie sie von mir in den Kleinodien des deutschen Ritterordens beschrieben und photographirt ist, steht hier fol. 8 für Rudolf II. abgebildet mit der Umschrift: „Vadunt solida vi". Gehörte dem Freiherrn Ferd. Hoffmann von Grünbüchel. c. Deutsche Handschriften. 38. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Lateinische Gedichte mit deutscher Ubersetzung. Sig. I. 98. Das lateinische Gedicht beginnt: "Scolaris, qui vis pervehi cul- men ad honoris [ Praeceptum Rabi tibi sit gratum cunctis horis. Primum Deum dilige etc. Qui multum iurat, fides sua non diu durat“. — Das zweite ist: de resurrectione Christi. Die Verse sind mit einer festen Schrift geschrieben. Ferner 2. Auszug aus den Predigten Meister Niclasen von Dinkelsspühl, zuerst über die zehn Gebote etc. Es geht dem Auszuge
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497 eine kurze Ubersicht voran. Die gewöhnliche, am Schlusse des XV. Jahrhunderts übliche Schulschrift ziemlich eng in zwei Co- lumnen. Endlich 3. Einige lateinische Postillen über die Evangelien. von einer dritten Hand flüchtig und ziemlich schlecht geschrieben. Die dritte Abhandlung unvollständig. Gute Holzdeckel mit braunem Leder überzogen, Provenienz unbekannt. Lateinische Postillen aus derselben Zeit enthalten auch die Co- dices Sig. I. 86, 87, 88 und 107 „Postilla Studentium universitatis Pragensis“. Saecul. XVI. 59. Cod. Ms. memb. 8°. mag. saecul. XV. Titel: Varia in lingua germanica. Sig. II. 181. Dieses von vier verschiedenen Händen geschriebene Manuscript enthält : 1. Eine allegorische Auslegung des Schachzabelspiels "wie es seinen Vorgang hat mit seinen Steinen“. Die Figuren sind in Farben abgebildet und haben das Interessante, dass sie dann im Texte genau beschrieben werden; man lernt auf diese Weise eine Menge Uten- silien des XV. Jahrhunderts, die sonst nicht so leicht vorkommen, kennen, so z. B. ersieht man, dass Briefe in kleinen Fässchen ver- schickt wurden , die die Boten am Gürtel trugen, daher Brieffassele, später Büchsen, Botenbüchsen genannt. Ein anderes Werkzeug war das Wundeisen. Auch die Tracht sowohl der Vornehmen, wie der Geringen, der Krieger und der Handwerker ist hier zu sehen. Für die Culturgeschichte von Werth. Der Schluss des Schachzabels lautet: "vnd was geporen von ainem schwachen geschlecht, vnd doch wan er weisheit het, so was er genannt in aller welt“ etc. Das erste Blatt fehlt. 2. Ein deutsches Gebetbuch und am Ende desselben ein aus- führlicher Kalender. Das Gebetbuch ist eine Art von Brevier über die sieben Tagzeiten, "chlain kurselain" genannt. Diesem Brevier geht der Wassersegen und eine Beschwörung wider das Fieber voran. Beide Stücke von einer dritten Hand saecul. XV. ineunt. Nach dem Brevier ist der Wundsegen von der Hand des Breviers. — Der Ka- lender, d. h. die Art und Weise seiner Berechnung, also der Com- putus, besteht aus 15 Blättern, und ist von einer ganz andern Hand recht zierlich im Jahre 1408 geschrieben. Die Heiligen sind auf-
497 eine kurze Ubersicht voran. Die gewöhnliche, am Schlusse des XV. Jahrhunderts übliche Schulschrift ziemlich eng in zwei Co- lumnen. Endlich 3. Einige lateinische Postillen über die Evangelien. von einer dritten Hand flüchtig und ziemlich schlecht geschrieben. Die dritte Abhandlung unvollständig. Gute Holzdeckel mit braunem Leder überzogen, Provenienz unbekannt. Lateinische Postillen aus derselben Zeit enthalten auch die Co- dices Sig. I. 86, 87, 88 und 107 „Postilla Studentium universitatis Pragensis“. Saecul. XVI. 59. Cod. Ms. memb. 8°. mag. saecul. XV. Titel: Varia in lingua germanica. Sig. II. 181. Dieses von vier verschiedenen Händen geschriebene Manuscript enthält : 1. Eine allegorische Auslegung des Schachzabelspiels "wie es seinen Vorgang hat mit seinen Steinen“. Die Figuren sind in Farben abgebildet und haben das Interessante, dass sie dann im Texte genau beschrieben werden; man lernt auf diese Weise eine Menge Uten- silien des XV. Jahrhunderts, die sonst nicht so leicht vorkommen, kennen, so z. B. ersieht man, dass Briefe in kleinen Fässchen ver- schickt wurden , die die Boten am Gürtel trugen, daher Brieffassele, später Büchsen, Botenbüchsen genannt. Ein anderes Werkzeug war das Wundeisen. Auch die Tracht sowohl der Vornehmen, wie der Geringen, der Krieger und der Handwerker ist hier zu sehen. Für die Culturgeschichte von Werth. Der Schluss des Schachzabels lautet: "vnd was geporen von ainem schwachen geschlecht, vnd doch wan er weisheit het, so was er genannt in aller welt“ etc. Das erste Blatt fehlt. 2. Ein deutsches Gebetbuch und am Ende desselben ein aus- führlicher Kalender. Das Gebetbuch ist eine Art von Brevier über die sieben Tagzeiten, "chlain kurselain" genannt. Diesem Brevier geht der Wassersegen und eine Beschwörung wider das Fieber voran. Beide Stücke von einer dritten Hand saecul. XV. ineunt. Nach dem Brevier ist der Wundsegen von der Hand des Breviers. — Der Ka- lender, d. h. die Art und Weise seiner Berechnung, also der Com- putus, besteht aus 15 Blättern, und ist von einer ganz andern Hand recht zierlich im Jahre 1408 geschrieben. Die Heiligen sind auf-
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498 fallend zahlreich, auch das Planetarium ist dabei. Auf den zwei letz- ten Seiten sind wieder 5 Beschwörungsformeln für Pfeile, schwarze und rothe Rosse, für’s Vich und der Wolfssegen. — Als Vorsetzblatt ist ein Theil einer für das Laurenzikloster in Wien ausgestellten Urkunde angebracht. 60. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Super sensus Magistri Iohannis et alia in lingua ger- manica. Sig. II. 67. (Dasselbe Werk Cod. II. 128 unter dem Titel: Summa Iohan- nis Andreae.) Das Ganze ist ein deutscher Auszug aus dem lateinischen Werke „super sensus“ des Dominicaners Mgr. Iohannes von Friedberg, "das puech der synnen“ genaunt. Diesen Auszug, ins Deutsche übersetzt, besorgte der Dominicanerpriester Berthold auf Ansuchen des Richters Hansen von Chur. Das Buch enthält nach der Ordnung des ABC alles, was den Laien zu wissen nöthig, also eine Art von Encyklo- pädie der Glaubens- und Sittenlehre. Weiter findet man in demsel- ben Codex, doch von einer andern Hand "Spiegel der Tugend" in deutschen Versen, auf 7 Blättern geschrieben saecul. XV. von Frater Caspar Göschel. Darauf kommt auf 30 Blättern ein Aufsatz über die christlichen Glaubens- und Sittenlehren, worin das „Ave Maria“ doch nur bis „Frucht deines Leibes, Amen" — eine grosse Selten- heit! Ein Gedicht von dem „angstleichen Gericht“ (dem jüngsten Gerichte) und die 12 Tugenden der heil. Messe beenden diesen gut erhaltenen Codex. Geschrieben wurde derselbe 1441, wenigstens von der Abhandlung an: "Spiegel der Tugend“, von Sigismund Ramler. Provenienz unbekannt. Nach den Resten von Pergamenturkunden, die als Schmutzblätter dienen, zu schliessen, stammt der Codex aus Steiermark. 61. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: "Summa Ioannis Andreae, oder Summa Confessorum". Sig. II. 147. Identisch mit Codex II. 128, 136 und 141. Geschrieben 1469 an Mitichen nach Judica in der Fasten von Johannes Ladawer. An- geschlossen ist dieser Summa: "Wie sich ein Mensch anschicken soll zum Empfang des Busssacramentes". Darauf kommen noch vier
498 fallend zahlreich, auch das Planetarium ist dabei. Auf den zwei letz- ten Seiten sind wieder 5 Beschwörungsformeln für Pfeile, schwarze und rothe Rosse, für’s Vich und der Wolfssegen. — Als Vorsetzblatt ist ein Theil einer für das Laurenzikloster in Wien ausgestellten Urkunde angebracht. 60. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Super sensus Magistri Iohannis et alia in lingua ger- manica. Sig. II. 67. (Dasselbe Werk Cod. II. 128 unter dem Titel: Summa Iohan- nis Andreae.) Das Ganze ist ein deutscher Auszug aus dem lateinischen Werke „super sensus“ des Dominicaners Mgr. Iohannes von Friedberg, "das puech der synnen“ genaunt. Diesen Auszug, ins Deutsche übersetzt, besorgte der Dominicanerpriester Berthold auf Ansuchen des Richters Hansen von Chur. Das Buch enthält nach der Ordnung des ABC alles, was den Laien zu wissen nöthig, also eine Art von Encyklo- pädie der Glaubens- und Sittenlehre. Weiter findet man in demsel- ben Codex, doch von einer andern Hand "Spiegel der Tugend" in deutschen Versen, auf 7 Blättern geschrieben saecul. XV. von Frater Caspar Göschel. Darauf kommt auf 30 Blättern ein Aufsatz über die christlichen Glaubens- und Sittenlehren, worin das „Ave Maria“ doch nur bis „Frucht deines Leibes, Amen" — eine grosse Selten- heit! Ein Gedicht von dem „angstleichen Gericht“ (dem jüngsten Gerichte) und die 12 Tugenden der heil. Messe beenden diesen gut erhaltenen Codex. Geschrieben wurde derselbe 1441, wenigstens von der Abhandlung an: "Spiegel der Tugend“, von Sigismund Ramler. Provenienz unbekannt. Nach den Resten von Pergamenturkunden, die als Schmutzblätter dienen, zu schliessen, stammt der Codex aus Steiermark. 61. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: "Summa Ioannis Andreae, oder Summa Confessorum". Sig. II. 147. Identisch mit Codex II. 128, 136 und 141. Geschrieben 1469 an Mitichen nach Judica in der Fasten von Johannes Ladawer. An- geschlossen ist dieser Summa: "Wie sich ein Mensch anschicken soll zum Empfang des Busssacramentes". Darauf kommen noch vier
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499 Lieder in deutschen Reimen, von denen das eine, ein Spinnlied, recht lieblich ist. Es wird der Rocken und was beim Spinnen vorgeht, mit dem Leiden Christi verglichen. Das Lied beginnt: Es sass ein gut Fräulein und spann etc. Auch diese Lieder sind vom Jahre 1469. Gut gebunden. Provenienz unbekannt. 62. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Summa lohannis Andreae. Sig. II. 136. Ist dieselbe Summa Iohannis Andreae wie im Cod. II. 147 und 128, nur correcter und besser. Das beste Exemplar aus dieser Sammlung. Im Ganzen 271 Blätter ohne die Inhaltsanzeige. 3 Blätter am Schlusse sind leer. Alter Einband. Provenienz unbekannt. 63. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: „Summa magistri Ioannis Andreae“. Sig. II. 128. Es ist eine deutsche, kanonistische Abhandlung über den Kir- chenbann, die Ablässe, die Vergebung der Sünden, und überhaupt über die Kirchendisciplin wie Cod. II. 136. Am Schlusse des schön geschriebenen Codex: "Finitus et com- pletus est liber iste, qui intitulatur Summa magistri Iohannis An- dree, per manus Iohannis Nottenstein de Schletstadt, feria quarta post festum sti. Francisci hora septima vel quasi, anno D. M° CCCC°. tricesimo nono". — Derselbe Inhalt, nur zum Schluss um 2 Capitel weniger, liegt auch im Codex II. 67, doch unter einem anderen Titel. Provenienz unbekannt. 64. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Deutsche Reden. Sig. I. 80. Es sind dies Betrachtungen über moralische und religiöse Ge- genstände gleich jenen der heil. Birgita. 17 Lagen zu 12 Blättern. Die Handschrift ist gut geschrieben und stammt aus dem Jahre 1421. Sie beginnt: "Ich Priester Jacob von (sic) Erczpriester zu Averson vnd Chorherr zu Apatin (sic) vnd in geistlichen rechten der minist Junger der schul zu Padow ete. Enpewt allen gelaubigen cri- sten .... dew besehent daz gegenwärtig churcz ticht, fleischleich meinen gruz etc. € das helf vns der da lebt vnd herscht ewick-
499 Lieder in deutschen Reimen, von denen das eine, ein Spinnlied, recht lieblich ist. Es wird der Rocken und was beim Spinnen vorgeht, mit dem Leiden Christi verglichen. Das Lied beginnt: Es sass ein gut Fräulein und spann etc. Auch diese Lieder sind vom Jahre 1469. Gut gebunden. Provenienz unbekannt. 62. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Summa lohannis Andreae. Sig. II. 136. Ist dieselbe Summa Iohannis Andreae wie im Cod. II. 147 und 128, nur correcter und besser. Das beste Exemplar aus dieser Sammlung. Im Ganzen 271 Blätter ohne die Inhaltsanzeige. 3 Blätter am Schlusse sind leer. Alter Einband. Provenienz unbekannt. 63. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: „Summa magistri Ioannis Andreae“. Sig. II. 128. Es ist eine deutsche, kanonistische Abhandlung über den Kir- chenbann, die Ablässe, die Vergebung der Sünden, und überhaupt über die Kirchendisciplin wie Cod. II. 136. Am Schlusse des schön geschriebenen Codex: "Finitus et com- pletus est liber iste, qui intitulatur Summa magistri Iohannis An- dree, per manus Iohannis Nottenstein de Schletstadt, feria quarta post festum sti. Francisci hora septima vel quasi, anno D. M° CCCC°. tricesimo nono". — Derselbe Inhalt, nur zum Schluss um 2 Capitel weniger, liegt auch im Codex II. 67, doch unter einem anderen Titel. Provenienz unbekannt. 64. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. Titel: Deutsche Reden. Sig. I. 80. Es sind dies Betrachtungen über moralische und religiöse Ge- genstände gleich jenen der heil. Birgita. 17 Lagen zu 12 Blättern. Die Handschrift ist gut geschrieben und stammt aus dem Jahre 1421. Sie beginnt: "Ich Priester Jacob von (sic) Erczpriester zu Averson vnd Chorherr zu Apatin (sic) vnd in geistlichen rechten der minist Junger der schul zu Padow ete. Enpewt allen gelaubigen cri- sten .... dew besehent daz gegenwärtig churcz ticht, fleischleich meinen gruz etc. € das helf vns der da lebt vnd herscht ewick-
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500 leich im himmel vnd in Erd Amen“. „Explicit hoc totum, infunde et da mihi potum. Quis me non laudat, dyabolus oculos sibi claudat." Anno D. M°.CCCC°.XXI°. in sexta feria post Viti Modesti est iste liber finis et cetera (sic). — Alter Lederband und Holzdeckel. Prove- nienz unbekannt. 65. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Auslegungen der Sonntags -Episteln (deutsch). Sig. I. Zuerst stehen die Epistel-Perikopen nach dem Kirchenjahre geordnet, sonach mit dem ersten Sonntag im Advent beginnend, daher der „Epistler“ genannt. Schluss: "Also hat hie der Epistler ein enndt das ganze Jar von der Zeit und auch von den Heiligen". Ge- schrieben wurde dieser Epistler 1475. Das Veni ste. Spiritus, Credo, Magnificat und Salve regina sind hier in deutscher Ubersetzung. Das zweite von derselben guten Hand geschriebene Stück ist „die Histori von dem Contempliren und von Gotts Leichnam“. — Das dritte Stück ist ein "puechlein, waz hat gemacht Maister Hain- reich von Hessen" durch Willen seines gnädigen Herrn, Herzog Albrechten von Oesterreich. Thema: die Beichte und die Sünden. — 4. Stück: die Zeichen und die Bedeutung der heil. Messe, vom Jahre 1476. — 5. Stück „Eine schöne Lehr“. — 6. Stück: Uber das Gebet, angeblich vom heil. Bernard. — 7. Stück. "Epistel, oder Sendung des Maisters Gamaliel über die Juden“. Vom Dominicaner Alfons aus dem Hebräischen und vom Pfarrer zu Strassburg, Romhart, aus dem Latei- nischen in’s Deutsche übertragen. Ein Apokryph in 25 Capiteln. In rothes Leder gebunden. Provenienz unbekannt. 110. 66. Cod. Ms. chart. fol. max. saecul. XV. Titel: 1. Episteln und Evangelien, oder ein sogenanntes Evangeliarium auf alle Sonn- und Festtage des Jahres. Sig. I. 164. Dieses Evangeliarium zählt ohne Inhaltsanzeige 117 Blätter, von denen die ersten 12 fehlen. Die hier getroffene Eintheilung entspricht vollkommen unsern noch gebrauchten Perikopen. Ferner gleichfalls in deutscher Sprache : 2. Passional, oder Leben Jesu und Mariä in Prosa. Beide Manu- scripte sind ganz gut geschrieben in zwei Columnen. Deckel stark beschlagen.
500 leich im himmel vnd in Erd Amen“. „Explicit hoc totum, infunde et da mihi potum. Quis me non laudat, dyabolus oculos sibi claudat." Anno D. M°.CCCC°.XXI°. in sexta feria post Viti Modesti est iste liber finis et cetera (sic). — Alter Lederband und Holzdeckel. Prove- nienz unbekannt. 65. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Auslegungen der Sonntags -Episteln (deutsch). Sig. I. Zuerst stehen die Epistel-Perikopen nach dem Kirchenjahre geordnet, sonach mit dem ersten Sonntag im Advent beginnend, daher der „Epistler“ genannt. Schluss: "Also hat hie der Epistler ein enndt das ganze Jar von der Zeit und auch von den Heiligen". Ge- schrieben wurde dieser Epistler 1475. Das Veni ste. Spiritus, Credo, Magnificat und Salve regina sind hier in deutscher Ubersetzung. Das zweite von derselben guten Hand geschriebene Stück ist „die Histori von dem Contempliren und von Gotts Leichnam“. — Das dritte Stück ist ein "puechlein, waz hat gemacht Maister Hain- reich von Hessen" durch Willen seines gnädigen Herrn, Herzog Albrechten von Oesterreich. Thema: die Beichte und die Sünden. — 4. Stück: die Zeichen und die Bedeutung der heil. Messe, vom Jahre 1476. — 5. Stück „Eine schöne Lehr“. — 6. Stück: Uber das Gebet, angeblich vom heil. Bernard. — 7. Stück. "Epistel, oder Sendung des Maisters Gamaliel über die Juden“. Vom Dominicaner Alfons aus dem Hebräischen und vom Pfarrer zu Strassburg, Romhart, aus dem Latei- nischen in’s Deutsche übertragen. Ein Apokryph in 25 Capiteln. In rothes Leder gebunden. Provenienz unbekannt. 110. 66. Cod. Ms. chart. fol. max. saecul. XV. Titel: 1. Episteln und Evangelien, oder ein sogenanntes Evangeliarium auf alle Sonn- und Festtage des Jahres. Sig. I. 164. Dieses Evangeliarium zählt ohne Inhaltsanzeige 117 Blätter, von denen die ersten 12 fehlen. Die hier getroffene Eintheilung entspricht vollkommen unsern noch gebrauchten Perikopen. Ferner gleichfalls in deutscher Sprache : 2. Passional, oder Leben Jesu und Mariä in Prosa. Beide Manu- scripte sind ganz gut geschrieben in zwei Columnen. Deckel stark beschlagen.
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501 Nette Miniaturen sind im Evangeliarium. Nach 3 leeren Blättern beginnt das Passionale : "Das ist die Tauel des Buchs der newn Ee und des Passionals von Mariam vnd Jesus Leben“ etc. 6 Columnen. "Mit Gotes Weyszheit vnd mit seiner ler wil ich bescheiden vnd auszlegen die newe ee von Maria der Chunigin vnd auch von dem almechtigen Got, iren eingepornen son“ etc. Schluss: „Wie Je- rusalem wider ward gepawt nach der erstörung als es noch hewt stet“. "vnd bis auf den iungisten tag dapey pleiben mues." "Also ist nun hie geschribenn vnsers lieben herrn vnd vnser lieben frawen leben Anun sprechen wir alle Amen“. 3 Blätter leer. Alte Deckel. Pro- venienz unbekannt. 67. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XIV. Titel: Homelien und Betrachtungen über die Evangelien des Jahres. Deutsch. Sig. I. 74. Schönes Pergament-Manuscript von sprachlichem und theolo- gischem Werthe, enthält blos Predigten über bestimmte Themata, die für das Landvolk berechnet sind. Jede Predigt beginnt mit einem lateinischen Bibelspruche. Anfang : „Venite filii, audite me, timorem domini docebo vos ete. Chompt her zu mir meine chind, vnd hört mich, Wann ich euch die gotes varicht lern wil. Dise heutige red, mein lieben, schult ir vil andechtichleichen horn". Schluss der gan- zen Handschrift: „der mit dem Vater vnd mit dem heiligen geist rei- chent immer an end“. Die letzte Predigt hat die Aufschrift: „Von sand Peters ledigvng auz dem charicher. Do der gut sand Peter ge- vangen waz" etc. Die Deckel sind alt und zeigen auf dem Leder einen ganz gut stylisirten einköpfigen Adler. Die Provenienz ist unbe- kannt. 68. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIII. pag. 422. Titel: Apokryphe Evangelien. Sig. I. 127. 1. Passional, d. h. das Leben, Marter und Tod Christi bis „vnser vrawen ende“. Darauf 2. "Das buch vnserer vrown wun- dere“, oder das Leben und die Geschichte der heiligen Jungfrau. Ferner 3. das Leben und Wirken der Apostel und Evangelisten (oder das Apostel-Buch). Darauf 4. von St. Michael, von den Engeln, Johann Bapt. und Maria Magdalena, in deutschen Versen vorgetra- gen, etwa 100 Verse auf der Seite — rein, und auf Pergament ge- schrieben, — mit Sicherheit in das XIII. Jahrhundert zu setzen. Archiv. XXXIX. 2. 33
501 Nette Miniaturen sind im Evangeliarium. Nach 3 leeren Blättern beginnt das Passionale : "Das ist die Tauel des Buchs der newn Ee und des Passionals von Mariam vnd Jesus Leben“ etc. 6 Columnen. "Mit Gotes Weyszheit vnd mit seiner ler wil ich bescheiden vnd auszlegen die newe ee von Maria der Chunigin vnd auch von dem almechtigen Got, iren eingepornen son“ etc. Schluss: „Wie Je- rusalem wider ward gepawt nach der erstörung als es noch hewt stet“. "vnd bis auf den iungisten tag dapey pleiben mues." "Also ist nun hie geschribenn vnsers lieben herrn vnd vnser lieben frawen leben Anun sprechen wir alle Amen“. 3 Blätter leer. Alte Deckel. Pro- venienz unbekannt. 67. Cod. Ms. memb. 4°. saecul. XIV. Titel: Homelien und Betrachtungen über die Evangelien des Jahres. Deutsch. Sig. I. 74. Schönes Pergament-Manuscript von sprachlichem und theolo- gischem Werthe, enthält blos Predigten über bestimmte Themata, die für das Landvolk berechnet sind. Jede Predigt beginnt mit einem lateinischen Bibelspruche. Anfang : „Venite filii, audite me, timorem domini docebo vos ete. Chompt her zu mir meine chind, vnd hört mich, Wann ich euch die gotes varicht lern wil. Dise heutige red, mein lieben, schult ir vil andechtichleichen horn". Schluss der gan- zen Handschrift: „der mit dem Vater vnd mit dem heiligen geist rei- chent immer an end“. Die letzte Predigt hat die Aufschrift: „Von sand Peters ledigvng auz dem charicher. Do der gut sand Peter ge- vangen waz" etc. Die Deckel sind alt und zeigen auf dem Leder einen ganz gut stylisirten einköpfigen Adler. Die Provenienz ist unbe- kannt. 68. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XIII. pag. 422. Titel: Apokryphe Evangelien. Sig. I. 127. 1. Passional, d. h. das Leben, Marter und Tod Christi bis „vnser vrawen ende“. Darauf 2. "Das buch vnserer vrown wun- dere“, oder das Leben und die Geschichte der heiligen Jungfrau. Ferner 3. das Leben und Wirken der Apostel und Evangelisten (oder das Apostel-Buch). Darauf 4. von St. Michael, von den Engeln, Johann Bapt. und Maria Magdalena, in deutschen Versen vorgetra- gen, etwa 100 Verse auf der Seite — rein, und auf Pergament ge- schrieben, — mit Sicherheit in das XIII. Jahrhundert zu setzen. Archiv. XXXIX. 2. 33
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502 Zwischen Seite 14 und 15 fehlt ein Blatt ; dann fehlen die zwei letzten Blätter, welche Herr Professor Meinert aus einer Hand- schrift der Wiener Hofbibliothek ergänzt hat. Ausser dieser Wiener Handschrift findet sich noch eine zu Meiningen und eine zu Rom im Vatican. In der Wiener Handschrift fehlen die ersten Blätter, das ist so viel, als auf den ersten 23 Blättern der Nikolsburger Hand- schrift enthalten ist. Uber dieses kostbare Manuscript gab Meinert Nachricht in der Wiener allgemeinen Literaturzeitung, Jahrg. 1816, Intelligenzblatt Nr. 20 und 21. Auf den inneren Deckeln ist eine stehende Madonna mit dem Jesuskinde, und auf dem unteren ein Sal- vatorkopf sterbend in einer kräftigen Federzeichung, die von vielem Talent zeigt. Die alten Deckel sind mit rothem Leder überzogen. Von den Messingbuckeln sind nur noch 4 Stück vorhanden. Im XVII. Jahr- hunderte mochte dieses Manuscript dem Christof Weinherger von Gurk gehört haben. In neuester Zeit wurde auf die erste leere Seite geschrieben : Bibliothecae principis de Dietrichstein. 69. Cod. Ms. chart. 4". saccul. XV. Titel: Landrechtbuch vom Jahre 1402. Sig. II. 47. "Hier hebt sich an das Landrechtbuch“. So der Titel. Anfang : „Herre Gott von Himmelreiche, Vater, durch dein Wil beschufst du den Menschen mit dreimaliger Wirdichkeit. Die erst ist, dass er nach dir gepilt, das ist also eine grosse Wirdichait etc. &vmb die Schuld, die er gen im gesprochen hab (roth). Anno 1402". Der erste §. des ziemlich starken Buches lautet: Von dem Bann und von der Acht. §. 2. Der in dem Bann ist 6 Wochen und 1 Tag. §. 3. Das ist von freien Leuten. §. 4. Das ist von Vogttayding. §. 5. Von den sieben Herschilden etc. Die zwei letzten §§. lauten: "Wye vnchind czw chind wirt gemacht“, und „Wer ein Gemain an- spricht". — Vergl. Archiv für österr. Gesch. der kais. Akad. 1865. Bd. 34. S. 241 ff. Schwabenspiegel. Angeschlossen : 1. Eine Liebesgeschichte von der Untreue einer Frau, in Reimen, auf 7 Blättern von einer anderen Hand saecul. XV. und 2. Burkhard's, Erzbischofs zu Salzburg. Ordnungsbrief über die Bergwerke vom Jahre 1408, d. i. Bergrecht für Salzburg und Schlad- ming. Saec. XV. 4°. Auf der ersten Seite des Landrechtes und auf der ersten des Bergrechtes ist mit beweglichen Lettern (neu) ein-
502 Zwischen Seite 14 und 15 fehlt ein Blatt ; dann fehlen die zwei letzten Blätter, welche Herr Professor Meinert aus einer Hand- schrift der Wiener Hofbibliothek ergänzt hat. Ausser dieser Wiener Handschrift findet sich noch eine zu Meiningen und eine zu Rom im Vatican. In der Wiener Handschrift fehlen die ersten Blätter, das ist so viel, als auf den ersten 23 Blättern der Nikolsburger Hand- schrift enthalten ist. Uber dieses kostbare Manuscript gab Meinert Nachricht in der Wiener allgemeinen Literaturzeitung, Jahrg. 1816, Intelligenzblatt Nr. 20 und 21. Auf den inneren Deckeln ist eine stehende Madonna mit dem Jesuskinde, und auf dem unteren ein Sal- vatorkopf sterbend in einer kräftigen Federzeichung, die von vielem Talent zeigt. Die alten Deckel sind mit rothem Leder überzogen. Von den Messingbuckeln sind nur noch 4 Stück vorhanden. Im XVII. Jahr- hunderte mochte dieses Manuscript dem Christof Weinherger von Gurk gehört haben. In neuester Zeit wurde auf die erste leere Seite geschrieben : Bibliothecae principis de Dietrichstein. 69. Cod. Ms. chart. 4". saccul. XV. Titel: Landrechtbuch vom Jahre 1402. Sig. II. 47. "Hier hebt sich an das Landrechtbuch“. So der Titel. Anfang : „Herre Gott von Himmelreiche, Vater, durch dein Wil beschufst du den Menschen mit dreimaliger Wirdichkeit. Die erst ist, dass er nach dir gepilt, das ist also eine grosse Wirdichait etc. &vmb die Schuld, die er gen im gesprochen hab (roth). Anno 1402". Der erste §. des ziemlich starken Buches lautet: Von dem Bann und von der Acht. §. 2. Der in dem Bann ist 6 Wochen und 1 Tag. §. 3. Das ist von freien Leuten. §. 4. Das ist von Vogttayding. §. 5. Von den sieben Herschilden etc. Die zwei letzten §§. lauten: "Wye vnchind czw chind wirt gemacht“, und „Wer ein Gemain an- spricht". — Vergl. Archiv für österr. Gesch. der kais. Akad. 1865. Bd. 34. S. 241 ff. Schwabenspiegel. Angeschlossen : 1. Eine Liebesgeschichte von der Untreue einer Frau, in Reimen, auf 7 Blättern von einer anderen Hand saecul. XV. und 2. Burkhard's, Erzbischofs zu Salzburg. Ordnungsbrief über die Bergwerke vom Jahre 1408, d. i. Bergrecht für Salzburg und Schlad- ming. Saec. XV. 4°. Auf der ersten Seite des Landrechtes und auf der ersten des Bergrechtes ist mit beweglichen Lettern (neu) ein-
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503 gedruckt : "Bibliothecae Dietrichsteinianae". Gleichzeitiger Einband mit Messingbuckeln. 70. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Der Sachsenspiegel vom J. 1460. — Sig. II. 219 — oder Text und Glossen des sächsischen Landrechtes in 3 Büchern mit ihren Registern versehen. Die Handschrift ist vollendet Dienstag 1460 nach Exaltationis S. Crucis. Beginnt: „Articulus I von deme geistlichen vnd weltlichen etc.“ Nach dem ersten Register, welches 71 Artikel zählt, heisst es: „hie endet das Register über das erste Buch des Sachsenspiegels“. Nach dem zweiten Register von 72 Artikeln heisst es : "hie hat das andere Buch des landrechtes ein Ende“. Nach dem 3. Register von 91 Artikeln : "hie endet sich das Register über das dritte Buch des Landrechtes“. — Sehr gut erhalten — in alten Deckeln. Provenienz unbekannt. 71. Cod. Ms. chart. fol. saccul. XV. Titel: Deutsches Lehenrecht. Sig. II. 132. Besteht aus mehreren Theilen. Der erste Theil führt einfach den Titel: Diez ist das lechenpuech. Von dem lechenpuech primum Capt. — Das letzte Cap. CXXVII. von Purkchmeister lechens. Anfang: Wer lechenrecht kunen wel, der volg disem puech; von ersten schull Wir merkchen ete. Der 2. Theil enthält das Münchner Municipalrecht von Kai- ser Ludwig IV. — Darauf 3. die Stadtrechte von München, und end- lich 4. die juridische Untersuchung: ob Jesus, Maria's Sohn, das Recht gehabt, dass er die Höll und die Teufel beraubt hat, aus dem Latein des lohannis Teranis (sic) übersetzt — eine grosse Abhand- lung. Alles schön geschrieben mit gleicher Hand saec. XV. Alte Deckel. Provenienz unbekannt. 72. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Das sächsische Landrecht vom J. 1461. (Sachsenspie- gel.) Sig. II. 126. Sehr schönes reines Exemplar. — Nach dem 181. Cap. liest man: „Anno D. 1461 Completum est totum corpus iuris Saxonici feria VI. post octavas Paschae.“ Daran schliesst sich an: Processus iudiciarius libri feudorum : „Wenne nirgen ein man seyne trewe 33*
503 gedruckt : "Bibliothecae Dietrichsteinianae". Gleichzeitiger Einband mit Messingbuckeln. 70. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Der Sachsenspiegel vom J. 1460. — Sig. II. 219 — oder Text und Glossen des sächsischen Landrechtes in 3 Büchern mit ihren Registern versehen. Die Handschrift ist vollendet Dienstag 1460 nach Exaltationis S. Crucis. Beginnt: „Articulus I von deme geistlichen vnd weltlichen etc.“ Nach dem ersten Register, welches 71 Artikel zählt, heisst es: „hie endet das Register über das erste Buch des Sachsenspiegels“. Nach dem zweiten Register von 72 Artikeln heisst es : "hie hat das andere Buch des landrechtes ein Ende“. Nach dem 3. Register von 91 Artikeln : "hie endet sich das Register über das dritte Buch des Landrechtes“. — Sehr gut erhalten — in alten Deckeln. Provenienz unbekannt. 71. Cod. Ms. chart. fol. saccul. XV. Titel: Deutsches Lehenrecht. Sig. II. 132. Besteht aus mehreren Theilen. Der erste Theil führt einfach den Titel: Diez ist das lechenpuech. Von dem lechenpuech primum Capt. — Das letzte Cap. CXXVII. von Purkchmeister lechens. Anfang: Wer lechenrecht kunen wel, der volg disem puech; von ersten schull Wir merkchen ete. Der 2. Theil enthält das Münchner Municipalrecht von Kai- ser Ludwig IV. — Darauf 3. die Stadtrechte von München, und end- lich 4. die juridische Untersuchung: ob Jesus, Maria's Sohn, das Recht gehabt, dass er die Höll und die Teufel beraubt hat, aus dem Latein des lohannis Teranis (sic) übersetzt — eine grosse Abhand- lung. Alles schön geschrieben mit gleicher Hand saec. XV. Alte Deckel. Provenienz unbekannt. 72. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Das sächsische Landrecht vom J. 1461. (Sachsenspie- gel.) Sig. II. 126. Sehr schönes reines Exemplar. — Nach dem 181. Cap. liest man: „Anno D. 1461 Completum est totum corpus iuris Saxonici feria VI. post octavas Paschae.“ Daran schliesst sich an: Processus iudiciarius libri feudorum : „Wenne nirgen ein man seyne trewe 33*
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504 anbewiesen kan bilicher etc. X vnd gebe dar mete vff das Lehen- recht." Das Werk im Allgemeinen führt den Titel : „Das Lehenrecht. Zuerst geht ein gutes Register voran. Alter Einband. Durchgängig von einer festen Hand geschrieben. 73. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel : Erfindung und Ordnung des Berggerichtes zu Schwatz. Sig. II. 204. Der Titel zeigt hinlänglich den Inhalt an. — Die Handschrift ist gut erhalten, nicht ohne Werth. Etwas durch Feuchte beschädigt. Die kais. Bestätigung der Bergordnung ist vom 21. Februar 1338. Und aus dieser Zeit mag die Handschrift stammen. "Folgt erstlich hernach: Leonharten Egglzains Erfindung und Ordnung , Richter zu Schladmynng vom J. 1408 am Montag nach S. Margarethen.“ Hier- auf Maximilian's I. Bestätigung des Bergrechtes von Schwatz, wel- ches hier in seiner ganzen Ausdehnung vorliegt. — Aus der Hoff- mann’schen Bibliothek. 74. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XIV. Titel: Herzog Friedrich's III. Eisenbuch. Sig. II. 100. Es ist dies das Wiener Stadtrecht vom Jahr 1300, bestätigt 1320 durch Herzog Albrecht II., aus dessen Zeit diese bloss bei den letzten 6 Blättern beschädigte Handschrift stammen mag. Im Ganzen 69 Blätter. Gut geschrieben. Gehörte dem Freiherrn von Hoffmann. Der erste Artikel ist: von Manslag, und der letzte: Dass Niemand „gesessen Leut heissen soll, sie haben den Haus und Hof in der Stadt oder in den Vorstädten“. Beginnt nach einer Inhaltsanzeige: „Do von Christi Gepurt waren ergangen 1320, darnach an st. Agnesen Tag. Wir Friedrich von Gottes Gnaden römischer Kunig etc.“ 75. Cod. Ms. chart. fol. saccul. XVI. ineunt. Titel: Handfesten der Stadt Wien mit ihren Rechten. Sig. I1. 102. Das Manuscript ist gut geschrieben und gut erhalfen und ent- hält die Handveste Herzog Albrecht’s V. für Wien v. J. 1436, zu- sammengeschrieben im J. 1505. Ohne Index 86 Blätter. Einband aus der Gleichzeit. Anfang: „Heben sich an die Handvesten der Stadt
504 anbewiesen kan bilicher etc. X vnd gebe dar mete vff das Lehen- recht." Das Werk im Allgemeinen führt den Titel : „Das Lehenrecht. Zuerst geht ein gutes Register voran. Alter Einband. Durchgängig von einer festen Hand geschrieben. 73. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel : Erfindung und Ordnung des Berggerichtes zu Schwatz. Sig. II. 204. Der Titel zeigt hinlänglich den Inhalt an. — Die Handschrift ist gut erhalten, nicht ohne Werth. Etwas durch Feuchte beschädigt. Die kais. Bestätigung der Bergordnung ist vom 21. Februar 1338. Und aus dieser Zeit mag die Handschrift stammen. "Folgt erstlich hernach: Leonharten Egglzains Erfindung und Ordnung , Richter zu Schladmynng vom J. 1408 am Montag nach S. Margarethen.“ Hier- auf Maximilian's I. Bestätigung des Bergrechtes von Schwatz, wel- ches hier in seiner ganzen Ausdehnung vorliegt. — Aus der Hoff- mann’schen Bibliothek. 74. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XIV. Titel: Herzog Friedrich's III. Eisenbuch. Sig. II. 100. Es ist dies das Wiener Stadtrecht vom Jahr 1300, bestätigt 1320 durch Herzog Albrecht II., aus dessen Zeit diese bloss bei den letzten 6 Blättern beschädigte Handschrift stammen mag. Im Ganzen 69 Blätter. Gut geschrieben. Gehörte dem Freiherrn von Hoffmann. Der erste Artikel ist: von Manslag, und der letzte: Dass Niemand „gesessen Leut heissen soll, sie haben den Haus und Hof in der Stadt oder in den Vorstädten“. Beginnt nach einer Inhaltsanzeige: „Do von Christi Gepurt waren ergangen 1320, darnach an st. Agnesen Tag. Wir Friedrich von Gottes Gnaden römischer Kunig etc.“ 75. Cod. Ms. chart. fol. saccul. XVI. ineunt. Titel: Handfesten der Stadt Wien mit ihren Rechten. Sig. I1. 102. Das Manuscript ist gut geschrieben und gut erhalfen und ent- hält die Handveste Herzog Albrecht’s V. für Wien v. J. 1436, zu- sammengeschrieben im J. 1505. Ohne Index 86 Blätter. Einband aus der Gleichzeit. Anfang: „Heben sich an die Handvesten der Stadt
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505 Wien mit ihren Rechten. Wir Albrecht von Gottes Gnaden Herzog zu Osterr." etc. Letzter Artikel : „Was man einem leiht.“ 76. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Rechte und Freiheiten von Steiermark. Sig. II. 211. Eröffnet ist diese in deutscher Sprache abgefasste Handschrift mit mehreren Privilegien, welche dem Lande Österreich im allge- meinen von Kaisern und Königen ertheilt worden sind. Sie beginnen mit den durch Kaiser Heinrich bestätigten falschen Urkunden der Kaiser Julian und Nero. Darauf kommt das Land- recht von Steiermark, dann "die Rechte und Freiheiten von Steier“ und unterschiedliche Urkunden-Abschriften, darunter eine von Ota- kar II. dto. apud Leiben 1253. XVI. Kal. Iunii. — Die Hälfte des Codex, in welchem auch ein kurzer Stammbaum Leopold's des Heiligen und seine Stiftungen sich befinden, und der von 2 Händen geschrieben wurde, ist leer. Späterer Einband. Provenienz unbekannt. 77. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Rechtssatzungen und Freiheiten des Erzherzogthums Österreich. Sig. II. 177. Inhalt: 1. Urkunden König Otakar's II. a) Juden-Privilegien für seine gesammten Länder s. d. b) Privilegien für Österreich dto. apud novam civitatem 1253, Kal. Maii. XI. Ind. c) Ankündigung seines Regierungsantrittes in Österreich und Steiermark: „Licet cives novae Civitatis nos elegerunt in suum Dominum“ etc. s. d. d) Privilegien- Bestätigung für Neustadt, und zwar des Herzogs Friedrich von 1237. Die Bestätigung geschah in Castris apud Viennam A. Incar. 1251. Ind. X. Darauf kommt eine Urkunde für Neustadt von Wenzel von Böhmen dto. 1200, Ind. X. Von König Rudolf 1277 und aus anderen Jahren Urkunden über sein Verhältniss zu Otakar. Ein kurzes Stadt- recht der Neustadt im XIII. Jahrh. und endlich ein förmliches Diplo- matar ihrer Privilegien und Briefschaften bis 1352, dann Iura et consuetudines Scolastici novae Civitatis aus dem XIII. Jahrhunderte. 2. Handfesten und Stadtrechte von Neustadt von Herzog Fried- rich 1240, 9. Juni apud novam Civitatem. Im Ganzen 150 Absätze. Schluss: „Dieselbe Maut gehört alle zu dem Frawen Markcht.“ 3. Landrecht in Österreich mit 424 Absätzen. Beginnt: „Herr Gott, himmlischer Vater, durch dein miltew guet beschuefest Du
505 Wien mit ihren Rechten. Wir Albrecht von Gottes Gnaden Herzog zu Osterr." etc. Letzter Artikel : „Was man einem leiht.“ 76. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Rechte und Freiheiten von Steiermark. Sig. II. 211. Eröffnet ist diese in deutscher Sprache abgefasste Handschrift mit mehreren Privilegien, welche dem Lande Österreich im allge- meinen von Kaisern und Königen ertheilt worden sind. Sie beginnen mit den durch Kaiser Heinrich bestätigten falschen Urkunden der Kaiser Julian und Nero. Darauf kommt das Land- recht von Steiermark, dann "die Rechte und Freiheiten von Steier“ und unterschiedliche Urkunden-Abschriften, darunter eine von Ota- kar II. dto. apud Leiben 1253. XVI. Kal. Iunii. — Die Hälfte des Codex, in welchem auch ein kurzer Stammbaum Leopold's des Heiligen und seine Stiftungen sich befinden, und der von 2 Händen geschrieben wurde, ist leer. Späterer Einband. Provenienz unbekannt. 77. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Rechtssatzungen und Freiheiten des Erzherzogthums Österreich. Sig. II. 177. Inhalt: 1. Urkunden König Otakar's II. a) Juden-Privilegien für seine gesammten Länder s. d. b) Privilegien für Österreich dto. apud novam civitatem 1253, Kal. Maii. XI. Ind. c) Ankündigung seines Regierungsantrittes in Österreich und Steiermark: „Licet cives novae Civitatis nos elegerunt in suum Dominum“ etc. s. d. d) Privilegien- Bestätigung für Neustadt, und zwar des Herzogs Friedrich von 1237. Die Bestätigung geschah in Castris apud Viennam A. Incar. 1251. Ind. X. Darauf kommt eine Urkunde für Neustadt von Wenzel von Böhmen dto. 1200, Ind. X. Von König Rudolf 1277 und aus anderen Jahren Urkunden über sein Verhältniss zu Otakar. Ein kurzes Stadt- recht der Neustadt im XIII. Jahrh. und endlich ein förmliches Diplo- matar ihrer Privilegien und Briefschaften bis 1352, dann Iura et consuetudines Scolastici novae Civitatis aus dem XIII. Jahrhunderte. 2. Handfesten und Stadtrechte von Neustadt von Herzog Fried- rich 1240, 9. Juni apud novam Civitatem. Im Ganzen 150 Absätze. Schluss: „Dieselbe Maut gehört alle zu dem Frawen Markcht.“ 3. Landrecht in Österreich mit 424 Absätzen. Beginnt: „Herr Gott, himmlischer Vater, durch dein miltew guet beschuefest Du
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506 den Menschen mif drifaltiger gepelte und wirdigkeit etc. Von krie- gunden leuten...so slach man im zu dem meisten 14 sleg. vnd vum klayner schud myner.“ 4. Lehnrecht-Buch in 169 Absätzen : „Wer lehenrecht kunen well, der volg dism puch etc.X Von dies puchs end ....... das verleich vns got der Vater, Got der Sun, Got der hl. Geist Amen“ — Und jetzt kommt die Zeit und der Name, wann und durch wen dieser schön geschriebene und vollständige Codex angefertigt wurde. Man liest: „Beschehen nach Christi geburt 1474 (mit Worten) an Pfinz- tag vor Georgi per S. Schräffenberger.“ Darunter eine blühende Distel gemalt. — Nach einem leeren Blatte : 5. Die „Prot-wag“ und das Übereinkommen mit den Bäckern zu Wien im J. 1441. Es ist dies die Berechnung der Brodtaxe und seiner Schwere nach dem verschiedenen Werthe des Getreides — interessant und schr umständlich und übersichtlich. Als Einheit ist der Strich angenommen. 6. Marktordnung für Wien vom J. 1446, dann Ordnung für die Bäckermeister in Wien dto. 1429, Pfinztag nach St. Matthäus, und Ordnung des Fischverkaufes in Neustadt im J. 1460 am Eritage vor st. Gallen. Nach 3 leeren Blättern: 7. Kaiserliche Confirmation der Kaufmannschaft und Niederlag in Neustadt vom J. 1460, Mittwoch vor Lichtmess. 8. Das Münzwesen und der Amtsleute Eide vom J. 1446, mit Urkunden und Berechnungen — sehr schätzenswerth — auf 24 Blät- tern. Nach einem leeren Blatte : 9. Wie die Wechsel zu Wien gehalten werden sollen — oder eine Ubersicht der Valuta fremder Münze in Wien. Dabei eine Be- soldungstabelle der beim Münzwesen Angestellten auf 91/2 Blättern. Der ganze Codex enthält sehr schätzenswerthes Material und verdient näher gewürdigt zu werden. Er ist in grünes Leder gebunden mit dem Hofmann’schen Wappen. Man vergleiche : Gilg, Geschichte der Wiener Marktordnungen vom 16. bis 18. Jahrh. Wien 1865. 78. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. exeunt. Titel: Sammlung von Staatsschriften. Sig. 1. 200. Von diesen Aktenstücken, zumal sie viele Briefe enthalten, ist vielleicht gar nichts gedruckt. Verdient verglichen zu werden. Gut gebunden in weisses Leder. Aus der Hoffmann’schen Bibliothek.
506 den Menschen mif drifaltiger gepelte und wirdigkeit etc. Von krie- gunden leuten...so slach man im zu dem meisten 14 sleg. vnd vum klayner schud myner.“ 4. Lehnrecht-Buch in 169 Absätzen : „Wer lehenrecht kunen well, der volg dism puch etc.X Von dies puchs end ....... das verleich vns got der Vater, Got der Sun, Got der hl. Geist Amen“ — Und jetzt kommt die Zeit und der Name, wann und durch wen dieser schön geschriebene und vollständige Codex angefertigt wurde. Man liest: „Beschehen nach Christi geburt 1474 (mit Worten) an Pfinz- tag vor Georgi per S. Schräffenberger.“ Darunter eine blühende Distel gemalt. — Nach einem leeren Blatte : 5. Die „Prot-wag“ und das Übereinkommen mit den Bäckern zu Wien im J. 1441. Es ist dies die Berechnung der Brodtaxe und seiner Schwere nach dem verschiedenen Werthe des Getreides — interessant und schr umständlich und übersichtlich. Als Einheit ist der Strich angenommen. 6. Marktordnung für Wien vom J. 1446, dann Ordnung für die Bäckermeister in Wien dto. 1429, Pfinztag nach St. Matthäus, und Ordnung des Fischverkaufes in Neustadt im J. 1460 am Eritage vor st. Gallen. Nach 3 leeren Blättern: 7. Kaiserliche Confirmation der Kaufmannschaft und Niederlag in Neustadt vom J. 1460, Mittwoch vor Lichtmess. 8. Das Münzwesen und der Amtsleute Eide vom J. 1446, mit Urkunden und Berechnungen — sehr schätzenswerth — auf 24 Blät- tern. Nach einem leeren Blatte : 9. Wie die Wechsel zu Wien gehalten werden sollen — oder eine Ubersicht der Valuta fremder Münze in Wien. Dabei eine Be- soldungstabelle der beim Münzwesen Angestellten auf 91/2 Blättern. Der ganze Codex enthält sehr schätzenswerthes Material und verdient näher gewürdigt zu werden. Er ist in grünes Leder gebunden mit dem Hofmann’schen Wappen. Man vergleiche : Gilg, Geschichte der Wiener Marktordnungen vom 16. bis 18. Jahrh. Wien 1865. 78. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. exeunt. Titel: Sammlung von Staatsschriften. Sig. 1. 200. Von diesen Aktenstücken, zumal sie viele Briefe enthalten, ist vielleicht gar nichts gedruckt. Verdient verglichen zu werden. Gut gebunden in weisses Leder. Aus der Hoffmann’schen Bibliothek.
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507 Inhalt: Relatione sopra la corte et stati di Ferdinando, rè de Romani, fatta da clarissimo Michele Soriano al senato di Venezia l'anno 1557. Von demselben Soriano ist noch eine Relation über König Philipp von Spanien und über das franz. Reich. — Von Gio- vanni Correr ist eine Relation della Francia 1569. — Weiter: Rela- tione del Clariss. Bernardo Navagiero, che fù ambasciadore presso Paulo IV. Pontf. l'anno 1553. — Trattagioni della Lega contra il Turco l’anno 1570. — Warum die Venetianer mit den Türken Frie- den machten? — Relationen über Constantinopel von 1352 und 1573. Dann über Persien und den persischen Krieg 1577 und 1582. — De- scrittione delle feste, fatte in Constantinopoli nel ritaglio di Mehmet, figlio di Sultan Amorat 1582. Lateinische Briefe des Königs von Ungarn Mathias, des Kaisers Maximimilian II., des Herzogs von Anjou, Heinrich, als König von Polen (1573) etc. Zuletzt: Trat- tatione col Principe d'Oranie et Stati della Fiandra 1576. — Die Briefe des Königs Mathias beginnen mit dem Jahre 1478 und enden, 116 an der Zahl, mit dem J. 1482. Sie besprechen die politischen und religiösen Zustände damaliger Zeit und sind an den Papst, an Polen, an die Cardinäle u. s. w. gerichtet. — Die Briefe Maximilian's II. beginnen mit 1370 und enden, 18 an der Zahl, mit 1572. Sie betreffen einen Streit mit dem Bisthume Münster. — Den Schluss dieser Compilation von einer und derselben Hand saecul. XVII. exeunt. bildet eine Legatio Moschovitica, d. i. ein 121/2 Blätter langes Sendschreiben des Kaisers von Russland Johann (Ivan) an Kaiser Karl V. und Ferdi- nand I. Das Thema ist die Bitte, zu erlauben, dass Waffenschmiede und Handwerker aller Art nach Russland auswandern dürfen, und dass die aus Russland zum Concil ausgeschickten Theologen freund- lich aufgenommen werden mögen. Alles in deutscher Sprache. 79. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Rechtsstreit zwischen Schlesien und Böhmen wegen prätendirter Competenz der böhmischen Hofkanzlei. Sig. II. 132. Es handelt sich um einen Streit, den die Stände Böhmens mit jenen von Schlesien wegen einiger Privilegien des Königs Wladislav, die den Freiheiten der Krone Böhmens widerstritten, auf den Landtagen 1545 und 1546 führten, wobei einige Abschriften älterer Privilegien vorhanden sind — ein langweiliger Streit. Wichtiger als dieser ist cine Vertragsurkunde vom J. 1611 ve čtvrtek po slavném hodu se-
507 Inhalt: Relatione sopra la corte et stati di Ferdinando, rè de Romani, fatta da clarissimo Michele Soriano al senato di Venezia l'anno 1557. Von demselben Soriano ist noch eine Relation über König Philipp von Spanien und über das franz. Reich. — Von Gio- vanni Correr ist eine Relation della Francia 1569. — Weiter: Rela- tione del Clariss. Bernardo Navagiero, che fù ambasciadore presso Paulo IV. Pontf. l'anno 1553. — Trattagioni della Lega contra il Turco l’anno 1570. — Warum die Venetianer mit den Türken Frie- den machten? — Relationen über Constantinopel von 1352 und 1573. Dann über Persien und den persischen Krieg 1577 und 1582. — De- scrittione delle feste, fatte in Constantinopoli nel ritaglio di Mehmet, figlio di Sultan Amorat 1582. Lateinische Briefe des Königs von Ungarn Mathias, des Kaisers Maximimilian II., des Herzogs von Anjou, Heinrich, als König von Polen (1573) etc. Zuletzt: Trat- tatione col Principe d'Oranie et Stati della Fiandra 1576. — Die Briefe des Königs Mathias beginnen mit dem Jahre 1478 und enden, 116 an der Zahl, mit dem J. 1482. Sie besprechen die politischen und religiösen Zustände damaliger Zeit und sind an den Papst, an Polen, an die Cardinäle u. s. w. gerichtet. — Die Briefe Maximilian's II. beginnen mit 1370 und enden, 18 an der Zahl, mit 1572. Sie betreffen einen Streit mit dem Bisthume Münster. — Den Schluss dieser Compilation von einer und derselben Hand saecul. XVII. exeunt. bildet eine Legatio Moschovitica, d. i. ein 121/2 Blätter langes Sendschreiben des Kaisers von Russland Johann (Ivan) an Kaiser Karl V. und Ferdi- nand I. Das Thema ist die Bitte, zu erlauben, dass Waffenschmiede und Handwerker aller Art nach Russland auswandern dürfen, und dass die aus Russland zum Concil ausgeschickten Theologen freund- lich aufgenommen werden mögen. Alles in deutscher Sprache. 79. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Rechtsstreit zwischen Schlesien und Böhmen wegen prätendirter Competenz der böhmischen Hofkanzlei. Sig. II. 132. Es handelt sich um einen Streit, den die Stände Böhmens mit jenen von Schlesien wegen einiger Privilegien des Königs Wladislav, die den Freiheiten der Krone Böhmens widerstritten, auf den Landtagen 1545 und 1546 führten, wobei einige Abschriften älterer Privilegien vorhanden sind — ein langweiliger Streit. Wichtiger als dieser ist cine Vertragsurkunde vom J. 1611 ve čtvrtek po slavném hodu se-
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508 slání ducha sv. zwischen Böhmen und Mähren, nach welcher Mähren seine Selbständigkeit der böhm. Hofkanzlei gegenüber wahrt. Aus- gestellt in höhmischer Sprache — für die jetzigen politischen Zu- stände von hoher Wichtigkeit. 5 Blätter stark. In Chlumecký's Ze- rotin zum Theil abgedruckt. Den Schluss bildet „Vereinigung de€ 3 evangelischen Stände Böhmens mit den Fürsten und Ständen Schle- siens Augsburger Confession". Fast die Hälfte des Codex besteht aus leeren Blättern. 80. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. 174 fol. Titel: Abschriften von Erbbündnissen. Sig. HI. 153. Inhalt: 1. Erbbündniss und Vereinigung der Fürsten von Sachsen und Brandenburg, aufgerichtet zu Nürnberg 1451. 2. Erb- theilung der Kurfürsten und Fürsten zu Sachsen 1485. 3. Naum- burg’sche Schied, aufgerichtet 1486. 4. Pfälzischer Vertrag von 1491. Ein Vertrag zwischen dem Kurfürsten und Herzoge Georg zu Sachsen, errichtet zu Naumburg 1536. 5. Machtspruch, zu Grimma ergangen 1531. 6. Erklärung darauf 1533 etc. Alles Verträge, Chur- sachsen betreffend. Erbeinigung zwischen röm. kais. Majestät, der Krone Böhmens, den Kur- und Fürsten zu Sachsen aufgerichtet im J. 1579. Capitulation Kaiser Rudolf's II. vor seiner Wahl zum römi- schen König 1565. In grünes Leder gebunden. Gehörte dem Freiherrn Hoffmann. 81. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Titel : Geschichte der Stadt Breslau. Sig II. 171. Der eigentliche Titel lautet : „Historia, wie es der Stadf Breslau ergangen sei unter dem ketzerischen Könige Girzike." — Die Geschichte geht von dem Jahre 1439, also von Albrecht’s Tode an, bis 1476. Die Hand- schrift ist gut geschrieben und gut erhalten, stammt aus der Hoff- mann’schen Bibliothek, was aus dem auf dem Deckel angebrachten Wappen, sowie auch aus der am inneren Deckel angeklebten Vignette zu ersehen ist, und doch steht auf der ersten Seite des Ms. selbst eingedruckt: „Bibliothecae Dietrichsteinianae“, ein Beweis, dass diese letztere Bezeichnung erst eingeführt wurde, nachdem die Hoff- mann’sche Bibliothek schon lange in Nikolsburg lag. Die Chronik beginnt mit der Vorrede: "Wohl haben gesatzt die alten und neuen Meister mancherlei Historien zu sonderlichen Ehren (sic) etc. Die
508 slání ducha sv. zwischen Böhmen und Mähren, nach welcher Mähren seine Selbständigkeit der böhm. Hofkanzlei gegenüber wahrt. Aus- gestellt in höhmischer Sprache — für die jetzigen politischen Zu- stände von hoher Wichtigkeit. 5 Blätter stark. In Chlumecký's Ze- rotin zum Theil abgedruckt. Den Schluss bildet „Vereinigung de€ 3 evangelischen Stände Böhmens mit den Fürsten und Ständen Schle- siens Augsburger Confession". Fast die Hälfte des Codex besteht aus leeren Blättern. 80. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. 174 fol. Titel: Abschriften von Erbbündnissen. Sig. HI. 153. Inhalt: 1. Erbbündniss und Vereinigung der Fürsten von Sachsen und Brandenburg, aufgerichtet zu Nürnberg 1451. 2. Erb- theilung der Kurfürsten und Fürsten zu Sachsen 1485. 3. Naum- burg’sche Schied, aufgerichtet 1486. 4. Pfälzischer Vertrag von 1491. Ein Vertrag zwischen dem Kurfürsten und Herzoge Georg zu Sachsen, errichtet zu Naumburg 1536. 5. Machtspruch, zu Grimma ergangen 1531. 6. Erklärung darauf 1533 etc. Alles Verträge, Chur- sachsen betreffend. Erbeinigung zwischen röm. kais. Majestät, der Krone Böhmens, den Kur- und Fürsten zu Sachsen aufgerichtet im J. 1579. Capitulation Kaiser Rudolf's II. vor seiner Wahl zum römi- schen König 1565. In grünes Leder gebunden. Gehörte dem Freiherrn Hoffmann. 81. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Titel : Geschichte der Stadt Breslau. Sig II. 171. Der eigentliche Titel lautet : „Historia, wie es der Stadf Breslau ergangen sei unter dem ketzerischen Könige Girzike." — Die Geschichte geht von dem Jahre 1439, also von Albrecht’s Tode an, bis 1476. Die Hand- schrift ist gut geschrieben und gut erhalten, stammt aus der Hoff- mann’schen Bibliothek, was aus dem auf dem Deckel angebrachten Wappen, sowie auch aus der am inneren Deckel angeklebten Vignette zu ersehen ist, und doch steht auf der ersten Seite des Ms. selbst eingedruckt: „Bibliothecae Dietrichsteinianae“, ein Beweis, dass diese letztere Bezeichnung erst eingeführt wurde, nachdem die Hoff- mann’sche Bibliothek schon lange in Nikolsburg lag. Die Chronik beginnt mit der Vorrede: "Wohl haben gesatzt die alten und neuen Meister mancherlei Historien zu sonderlichen Ehren (sic) etc. Die
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509 Bressla nahmen grossen Schaden." Von einer andern Hand steht am Schlusse die Bemerkung „Desunt folia quindecim in regali“, obwohl noch eine Menge leerer Blätter nachfolgen. Beschriebene Blätter gibt es im Ganzen 690. Diese Chronik ist unter dem Titel: Peter Eschen- loer's, Stadtschreibers zu Breslau, Geschichten der Stadt Breslau, oder Denkwürdigkeiten seiner Zeit vom J. 1440 bis 1479, in zwei Bänden veröffentlicht von Dr. J. G. Kunisch, Breslau 1827 und 1828. 8°. 82. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Chronik der Stadt Augsburg. Sig. II. 218. In 16 Lagen, die Lage zu 30 Blättern, ist diese Chronik gut geschrieben, fleissig durchgeschen und corrigirt. Sie endet mit dem Jahre 1548; besonders umständlich wird sie mit dem XV. und im XVI. Jahrh. Die Rathssitzungen werden angeführt. Voran geht eine gereimte Geschichte des Augsburger Wappens, darauf wieder ein gereimtes Vorwort. „Christus, der sein Lob und Ehr — In der kais. Stadt Augsburg viel Jahr her“ etc. Anfang: „Nun will ich in dem Namen Gottes anfahen zu schreiben, und etlich Ursachen anzaigen, wie und welcher Massen die Stadt Augsburg ihren Ursprung genom- men und herkommen sei, und ist zu wissen: Etlich sagent und wol- lent etc.� Eurer Majestät Gelegenheit, dass er treulicher und mil Gesundheit dienen konnte, befehle ich mich Ew. kais. Majestät unter- thänigelich. Actum ut in Literis." Der Chronik liegt ein Zettel bei als P. S. auf einen Brief des Philipp Landgrafen zu Hessen vom Jahre 1348. Aus diesem Jahre mag die von Einer Hand geschriebene Chro- nik stammen. Der Einband neu, Provenienz unbekannt. 83. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Chronik der Stadt Augsburg. Sig. II. 172. Diese Chronik beginnt mit Christi Geburt und geht bis auf das Jahr 1563. Sie gibt zugleich die Geschichte der alten Geschlechter und der Zünfte der Stadt. Durchgängig gleichförmig und deutlich geschrieben. Anfang: "Als man zahlt von Anfang und Schöpfung der Welt 4071 Jahr, ist die Stadt Augsburg zu bauen angefangen wor- den.“ Schluss: „Item von dem 8. Tag Mai des 1563 Jahres bis auf den ersten Jänner sein allhier an der Pest 868 Personen gestorben." Provenienz unbekannt.
509 Bressla nahmen grossen Schaden." Von einer andern Hand steht am Schlusse die Bemerkung „Desunt folia quindecim in regali“, obwohl noch eine Menge leerer Blätter nachfolgen. Beschriebene Blätter gibt es im Ganzen 690. Diese Chronik ist unter dem Titel: Peter Eschen- loer's, Stadtschreibers zu Breslau, Geschichten der Stadt Breslau, oder Denkwürdigkeiten seiner Zeit vom J. 1440 bis 1479, in zwei Bänden veröffentlicht von Dr. J. G. Kunisch, Breslau 1827 und 1828. 8°. 82. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Chronik der Stadt Augsburg. Sig. II. 218. In 16 Lagen, die Lage zu 30 Blättern, ist diese Chronik gut geschrieben, fleissig durchgeschen und corrigirt. Sie endet mit dem Jahre 1548; besonders umständlich wird sie mit dem XV. und im XVI. Jahrh. Die Rathssitzungen werden angeführt. Voran geht eine gereimte Geschichte des Augsburger Wappens, darauf wieder ein gereimtes Vorwort. „Christus, der sein Lob und Ehr — In der kais. Stadt Augsburg viel Jahr her“ etc. Anfang: „Nun will ich in dem Namen Gottes anfahen zu schreiben, und etlich Ursachen anzaigen, wie und welcher Massen die Stadt Augsburg ihren Ursprung genom- men und herkommen sei, und ist zu wissen: Etlich sagent und wol- lent etc.� Eurer Majestät Gelegenheit, dass er treulicher und mil Gesundheit dienen konnte, befehle ich mich Ew. kais. Majestät unter- thänigelich. Actum ut in Literis." Der Chronik liegt ein Zettel bei als P. S. auf einen Brief des Philipp Landgrafen zu Hessen vom Jahre 1348. Aus diesem Jahre mag die von Einer Hand geschriebene Chro- nik stammen. Der Einband neu, Provenienz unbekannt. 83. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Chronik der Stadt Augsburg. Sig. II. 172. Diese Chronik beginnt mit Christi Geburt und geht bis auf das Jahr 1563. Sie gibt zugleich die Geschichte der alten Geschlechter und der Zünfte der Stadt. Durchgängig gleichförmig und deutlich geschrieben. Anfang: "Als man zahlt von Anfang und Schöpfung der Welt 4071 Jahr, ist die Stadt Augsburg zu bauen angefangen wor- den.“ Schluss: „Item von dem 8. Tag Mai des 1563 Jahres bis auf den ersten Jänner sein allhier an der Pest 868 Personen gestorben." Provenienz unbekannt.
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510 84. Convolut memb. et chart. saecul. XIII. et XIV. Titel: Fragmenta. Sig. I. 208. Im Ganzen sind unter Nr. 208 elf Stücke, theils Pergament, theils Papierblätter und Streifen alter Urkunden und deutscher Gedichte (letztere aus dem XIII. Jahrhund.), die von den Deckeln der Hand- schriften abgelöst wurden. Da ihnen eine von Boček's Hand gemachte Copie beiliegt, so ist anzunehmen, dass die vom Prager Bischofe Tobias um das Jahr 1290 und 1293 hier niedergelegten Urkunden im mährischen Landesarchive sich befinden. Bei dem deutschen Frag- ment ist sogar der Codex I. 109 bemerkt, wo das Blatt einge- klebt war. 85. Cod. Ms. chart, fol. saecul. XV. Titel: Diversa annotata et diplomata. Sig. II. 190. Unter dieser Aufschrift kommen vor: mehrere Schriftstücke zur deutschen Geschichte, als: die goldene Bulle Karl's IV. Ordnung des Leichenbegängnisses K. Albert's vom J. 1439. Aussteuer der Prinzessin Andlen (Katharina), Schwester Friedrich’s, 1446 , abged. in Chmel's Materialien I. 223 u. s. w. Ferner sind hier verzeichnet die Einkünfte der niederösterr. Län- der vom J. 1438, auch die Mauthen, gleichfalls in Chmel's Materialien I 82 ff. u. s. w. Weiter: Artikel und Ordnung der Gesellschaft mit dem Adler vom J. 1434. In Hormayr's Taschenbuch 1835 p. 315 ist das Datum 16. März 1433. Ferner: Artikel und Ordnung der Gesellschalt mit dom weissen Stolkhandl (sic, eigentlich eine weisse Stola) und mit dem Greifen von Alfons König von Aragonien. Eine ähnliche Handschrift besitzt die Wiener Hofbibl. Sieh Lambecii Commentario- rum liber secundus col. 879 sqq. Weiter: Freiheiten des Landes zu Steier und Kärnthen von Friedrich und Ernst. — Eine Menge Urkun- den von Friedrich und Maximilian für Kärnthen und Steier, saec. XV. Auflagen und namentliche Anführung der Steuerpflichtigen in beiden Ländern. Schluss: Beschreibung des Leichenbegängnisses Kaiser Friedrich’s IV. vom J. 1493. — Hoffmann’sche Bibliothek. 86. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Deutsches Copiar. Sig. I. 229. Es enthält Abschriften von Urkunden aus dem XVI. Jahrh. Unter andern: Kaiser Maximilian's I. Aufgebot gegen die Venezianer und
510 84. Convolut memb. et chart. saecul. XIII. et XIV. Titel: Fragmenta. Sig. I. 208. Im Ganzen sind unter Nr. 208 elf Stücke, theils Pergament, theils Papierblätter und Streifen alter Urkunden und deutscher Gedichte (letztere aus dem XIII. Jahrhund.), die von den Deckeln der Hand- schriften abgelöst wurden. Da ihnen eine von Boček's Hand gemachte Copie beiliegt, so ist anzunehmen, dass die vom Prager Bischofe Tobias um das Jahr 1290 und 1293 hier niedergelegten Urkunden im mährischen Landesarchive sich befinden. Bei dem deutschen Frag- ment ist sogar der Codex I. 109 bemerkt, wo das Blatt einge- klebt war. 85. Cod. Ms. chart, fol. saecul. XV. Titel: Diversa annotata et diplomata. Sig. II. 190. Unter dieser Aufschrift kommen vor: mehrere Schriftstücke zur deutschen Geschichte, als: die goldene Bulle Karl's IV. Ordnung des Leichenbegängnisses K. Albert's vom J. 1439. Aussteuer der Prinzessin Andlen (Katharina), Schwester Friedrich’s, 1446 , abged. in Chmel's Materialien I. 223 u. s. w. Ferner sind hier verzeichnet die Einkünfte der niederösterr. Län- der vom J. 1438, auch die Mauthen, gleichfalls in Chmel's Materialien I 82 ff. u. s. w. Weiter: Artikel und Ordnung der Gesellschaft mit dem Adler vom J. 1434. In Hormayr's Taschenbuch 1835 p. 315 ist das Datum 16. März 1433. Ferner: Artikel und Ordnung der Gesellschalt mit dom weissen Stolkhandl (sic, eigentlich eine weisse Stola) und mit dem Greifen von Alfons König von Aragonien. Eine ähnliche Handschrift besitzt die Wiener Hofbibl. Sieh Lambecii Commentario- rum liber secundus col. 879 sqq. Weiter: Freiheiten des Landes zu Steier und Kärnthen von Friedrich und Ernst. — Eine Menge Urkun- den von Friedrich und Maximilian für Kärnthen und Steier, saec. XV. Auflagen und namentliche Anführung der Steuerpflichtigen in beiden Ländern. Schluss: Beschreibung des Leichenbegängnisses Kaiser Friedrich’s IV. vom J. 1493. — Hoffmann’sche Bibliothek. 86. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Deutsches Copiar. Sig. I. 229. Es enthält Abschriften von Urkunden aus dem XVI. Jahrh. Unter andern: Kaiser Maximilian's I. Aufgebot gegen die Venezianer und
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511 Auseinandersetzung der Untreue des Papstes Julius II. Desselben Aus- schreiben auf einen Reichstag. Etliche österr. Urkunden des XIII. Jahrhunderts mit sehr genauen Siegelabbildungen in schwarzer Zeichnung; weiter das Recht des Marschalls von Österreich und K. Ferdinand's I. Hofstaal vom J. 1532. Hat einen neuen Einhand, stammt jedoch aus der Hoffmann’schen Bibliothek. 87. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: „Registratur aller mein Hansen Hoffmanns innehaben- den Herrschaften, Erb� und erkauften Gütern, auch anderer Ver- schreibungen, welche sich erstrecken auf das Jahr 1534.“ Sig. I. 186. Interessant, weil es durchgehends Urkundliches enthält, und interessant für die Geschichte Steiermarks, da die meisten Erwer- bungen des Hanns Hoffmann daselbst stattfanden. Dieser Hanns Hoffmann ist Ferdinand's Vater, von welchem die besseren Hand- schriften herrühren. 88. Cod. Ms. chart. saecul. XV. fol. Titel: Ungarische Chronik des Johann Thurocz. Sig. II. 138. Sie beginnt : Hie hebt sich an dy vorredt mayster Haunsen von türocz in das erst puech der vngrischen Kronigken, dy er schreibt zw dem erwürdigen herrn Tomam von Drag seiner eignen person, der kanczler ist gebesen des durchleuchtigsten Fürsten Herrn, Herrn Mathias, zu Ungern und Böhmen könig. „Nachdem als wir in den obverschynenen iaren ainhellickleich in kurezweil bey einander waren etc. die vergangen habe ich nit in frauel noch vbermuetiklich ver- kundt, sondern wie sich die ding verlaufen haben, nach meinem wis- sen vollendet.“ Die Chronik schliesst mit dem Cap.: "Von etlichen untreuen Herren im Land zu Ungarn, die wider König Mathias betracht ha- ben, ihn von seinen königlichen Ehren zu drängen, und von der Rach, so der König etlichen pebeiset (bewiesen) hat“. Demnach geht die Chronik gerade so weit, als wir ihren lateinischen Text von Schwandtner in seinen Scriptores rerum Hungaricarum Vol. I. 52 sqq. besitzen. Sie ist von Einer Hand sehr deutlich und gut geschrieben. Anfangs hat die Seite 28, später bis 43 Zeilen. Die Lage zu 12 Bogen und an 182 Lagen. Von dem letzten beschrie- benen Blatte ist 1/4 unten abgeschnitten. Auf dem Abgeschnittenen
511 Auseinandersetzung der Untreue des Papstes Julius II. Desselben Aus- schreiben auf einen Reichstag. Etliche österr. Urkunden des XIII. Jahrhunderts mit sehr genauen Siegelabbildungen in schwarzer Zeichnung; weiter das Recht des Marschalls von Österreich und K. Ferdinand's I. Hofstaal vom J. 1532. Hat einen neuen Einhand, stammt jedoch aus der Hoffmann’schen Bibliothek. 87. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: „Registratur aller mein Hansen Hoffmanns innehaben- den Herrschaften, Erb� und erkauften Gütern, auch anderer Ver- schreibungen, welche sich erstrecken auf das Jahr 1534.“ Sig. I. 186. Interessant, weil es durchgehends Urkundliches enthält, und interessant für die Geschichte Steiermarks, da die meisten Erwer- bungen des Hanns Hoffmann daselbst stattfanden. Dieser Hanns Hoffmann ist Ferdinand's Vater, von welchem die besseren Hand- schriften herrühren. 88. Cod. Ms. chart. saecul. XV. fol. Titel: Ungarische Chronik des Johann Thurocz. Sig. II. 138. Sie beginnt : Hie hebt sich an dy vorredt mayster Haunsen von türocz in das erst puech der vngrischen Kronigken, dy er schreibt zw dem erwürdigen herrn Tomam von Drag seiner eignen person, der kanczler ist gebesen des durchleuchtigsten Fürsten Herrn, Herrn Mathias, zu Ungern und Böhmen könig. „Nachdem als wir in den obverschynenen iaren ainhellickleich in kurezweil bey einander waren etc. die vergangen habe ich nit in frauel noch vbermuetiklich ver- kundt, sondern wie sich die ding verlaufen haben, nach meinem wis- sen vollendet.“ Die Chronik schliesst mit dem Cap.: "Von etlichen untreuen Herren im Land zu Ungarn, die wider König Mathias betracht ha- ben, ihn von seinen königlichen Ehren zu drängen, und von der Rach, so der König etlichen pebeiset (bewiesen) hat“. Demnach geht die Chronik gerade so weit, als wir ihren lateinischen Text von Schwandtner in seinen Scriptores rerum Hungaricarum Vol. I. 52 sqq. besitzen. Sie ist von Einer Hand sehr deutlich und gut geschrieben. Anfangs hat die Seite 28, später bis 43 Zeilen. Die Lage zu 12 Bogen und an 182 Lagen. Von dem letzten beschrie- benen Blatte ist 1/4 unten abgeschnitten. Auf dem Abgeschnittenen
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312 scheint, wie Spuren nachweisen , der Name des Besitzers geschrie- ben gewesen zu sein. Der Codex stammt aus der Hoffmann'schen Bibliothek, und da er mit Thuroz gleichzeitig ist, würde es sich lohnen, ihn mit dem lateinischen Texte zu vergleichen. Der Einband ist saec. XVI. ineunt. Nach dem Cap.: Hie streitet der Kunig mit dem Otocario, kommh auf 171/2 Blättern ein Werk über die Tataren in Ungarn, nämlich „Rogerii miserabile Carmen“ ins Deutsche übertragen. Es beginnt nach einem leeren Blatte „Von der mainung des Königs Wela (Bela)". "Als der kunig Bela vnter den kristenlichen Fuersten ein liebhaber gewesen ist des kristlichen gelaubens, als dan sein sun Stephanus etc. vnd lei- den haben muessen vor solichen betrüpsal behüt Got einen Jeden. Amen“. Der letzte Artikel ist: „Wie die Tataren wieder heimgezogen seien." Zur Orientirung noch einige Capitelaufschriften : Cap. 2. Wie der König Bela den König Comanorum in das Land gen Ungarn bracht hat. Cap. 3. Von dem Neid und Hass zwischen dem neuen König Comanorum und den Ungarn. Cap. 4. Die ander Ursach der Zwietracht. Cap. 5. Die dritte Ursach des Neid und Hass ist aus dem bemeldten Handl entstanden. Cap. 6. Die vierte Ursach der Zwietracht unter dem Könige Bela und den Ungarn. Cap. 7. Die fünfte Ursach des Hasses wider den König ist aus dem Gesagten. Cap. 8. Antwort des Königs Bela auf die erste Ursache der Ungarn. — Ausserdem noch 6 Cap.: Von dem Rath des Königs wider die Tattern etc. Auch dieses Werk ist lateinisch von Schwandtner publicirt in seinen Scriptores rerum Hungar. Tom. I. pag. 370 sqq. 89. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Deutsche Chronik. Sig. H. 137. Das Buch ist in 3 Hauptcapitel getheilt. Cap. I. behandelt die heidnische Zeit und beginnt : Wie Goll
312 scheint, wie Spuren nachweisen , der Name des Besitzers geschrie- ben gewesen zu sein. Der Codex stammt aus der Hoffmann'schen Bibliothek, und da er mit Thuroz gleichzeitig ist, würde es sich lohnen, ihn mit dem lateinischen Texte zu vergleichen. Der Einband ist saec. XVI. ineunt. Nach dem Cap.: Hie streitet der Kunig mit dem Otocario, kommh auf 171/2 Blättern ein Werk über die Tataren in Ungarn, nämlich „Rogerii miserabile Carmen“ ins Deutsche übertragen. Es beginnt nach einem leeren Blatte „Von der mainung des Königs Wela (Bela)". "Als der kunig Bela vnter den kristenlichen Fuersten ein liebhaber gewesen ist des kristlichen gelaubens, als dan sein sun Stephanus etc. vnd lei- den haben muessen vor solichen betrüpsal behüt Got einen Jeden. Amen“. Der letzte Artikel ist: „Wie die Tataren wieder heimgezogen seien." Zur Orientirung noch einige Capitelaufschriften : Cap. 2. Wie der König Bela den König Comanorum in das Land gen Ungarn bracht hat. Cap. 3. Von dem Neid und Hass zwischen dem neuen König Comanorum und den Ungarn. Cap. 4. Die ander Ursach der Zwietracht. Cap. 5. Die dritte Ursach des Neid und Hass ist aus dem bemeldten Handl entstanden. Cap. 6. Die vierte Ursach der Zwietracht unter dem Könige Bela und den Ungarn. Cap. 7. Die fünfte Ursach des Hasses wider den König ist aus dem Gesagten. Cap. 8. Antwort des Königs Bela auf die erste Ursache der Ungarn. — Ausserdem noch 6 Cap.: Von dem Rath des Königs wider die Tattern etc. Auch dieses Werk ist lateinisch von Schwandtner publicirt in seinen Scriptores rerum Hungar. Tom. I. pag. 370 sqq. 89. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Deutsche Chronik. Sig. H. 137. Das Buch ist in 3 Hauptcapitel getheilt. Cap. I. behandelt die heidnische Zeit und beginnt : Wie Goll
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513 die Engel erschuf. Gott in seiner Ewigkeit, nach seiner grossen Mil- tigkeit etc. — Schluss: die Juden wurden gefangen. Cap. II. Römische Kaiser und Könige von Gottes Geburt an his zur Gegenwart. "Syt (seit) nu die Kayser vnd die böpst iren Namen hand von Rome, darum wil ich och kurez sagen von Rome.“ Endet mit der Absetzung König Wenzel's und um 1396 mil dem Zuge des Königs Sigismund gegen "die Heiden“. — Nach 3 leeren Blättern kommt die Reihenfolge der Bischöfe von Constanz von Maxentins an bis anf Otto Markgrafen von Hochberg, gewählt 1411. Cap. III. Von den Päpsten angefangen mit Jesus Christus : "Vnser Her Jesus Chr., der erst von den oberst Papst, waz in dieser Welt 33 Jahr ete. A also für kam in der tod (Innocenz VII.), vnd starb am Samstag nach Aller Heiligentag als man zalt von Gottes Geburt 1406, vnd waz 2 Jahr Papst gewesen.“ Nach 5 leeren Blättern : "Von den Bischöfen von Strassburg und auch von den Königen von Frank- reich, wann das mehrtheil der Stifter und der Klöster demselben Bisthum von Strassburg gemacht sei von den Königen von Frank- reich.“ Geht bis zum J. 1399. Diese Geschichte der Strassburger Bischöfe sollte das Cap. IV. bilden, weil unmittelbar darnach Cap. V sagt: „Wann die Stadt Strassburg und das Land bei den Rhein seinen Anfang und das Christenthum genommen hat“. Am Schlusse steht: „Explicit ludica (se. Dominica) anno 1464 per me Bernhard Keller de Stain.“ Darauf noch einige leere Blätter. Alter Einband, Provenienz unbekannt. 90. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Chronik von Österreich. Sig. H. 93. Sie fängt an mit dem 3. Jahrhunderte und reicht bis in das 14. Jahrhundert, wo dann ein grosser Theil von dem Ende des Manu- scriptes hinweggerissen ist. Ist, inwiefern sie Österreichs historische Zeit betrifft, abgedruckt in Pez, Scriptores Tom. I. Col. 1052—1158. unter dem Titel: Chronik des edlen Landes zu Österreich von Gre- gor Hagen. In vorliegender guter Handschrift geht sie bis 1398. Verdient verglichen zu werden. Hoffmann gehörig; gut gebunden aus der Gleichzeit. 91. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Folia 87. Titel: Kaiser Maximilian's II. Jagdordnung vom Jahre 1375. Sig. II. 160.
513 die Engel erschuf. Gott in seiner Ewigkeit, nach seiner grossen Mil- tigkeit etc. — Schluss: die Juden wurden gefangen. Cap. II. Römische Kaiser und Könige von Gottes Geburt an his zur Gegenwart. "Syt (seit) nu die Kayser vnd die böpst iren Namen hand von Rome, darum wil ich och kurez sagen von Rome.“ Endet mit der Absetzung König Wenzel's und um 1396 mil dem Zuge des Königs Sigismund gegen "die Heiden“. — Nach 3 leeren Blättern kommt die Reihenfolge der Bischöfe von Constanz von Maxentins an bis anf Otto Markgrafen von Hochberg, gewählt 1411. Cap. III. Von den Päpsten angefangen mit Jesus Christus : "Vnser Her Jesus Chr., der erst von den oberst Papst, waz in dieser Welt 33 Jahr ete. A also für kam in der tod (Innocenz VII.), vnd starb am Samstag nach Aller Heiligentag als man zalt von Gottes Geburt 1406, vnd waz 2 Jahr Papst gewesen.“ Nach 5 leeren Blättern : "Von den Bischöfen von Strassburg und auch von den Königen von Frank- reich, wann das mehrtheil der Stifter und der Klöster demselben Bisthum von Strassburg gemacht sei von den Königen von Frank- reich.“ Geht bis zum J. 1399. Diese Geschichte der Strassburger Bischöfe sollte das Cap. IV. bilden, weil unmittelbar darnach Cap. V sagt: „Wann die Stadt Strassburg und das Land bei den Rhein seinen Anfang und das Christenthum genommen hat“. Am Schlusse steht: „Explicit ludica (se. Dominica) anno 1464 per me Bernhard Keller de Stain.“ Darauf noch einige leere Blätter. Alter Einband, Provenienz unbekannt. 90. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Chronik von Österreich. Sig. H. 93. Sie fängt an mit dem 3. Jahrhunderte und reicht bis in das 14. Jahrhundert, wo dann ein grosser Theil von dem Ende des Manu- scriptes hinweggerissen ist. Ist, inwiefern sie Österreichs historische Zeit betrifft, abgedruckt in Pez, Scriptores Tom. I. Col. 1052—1158. unter dem Titel: Chronik des edlen Landes zu Österreich von Gre- gor Hagen. In vorliegender guter Handschrift geht sie bis 1398. Verdient verglichen zu werden. Hoffmann gehörig; gut gebunden aus der Gleichzeit. 91. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Folia 87. Titel: Kaiser Maximilian's II. Jagdordnung vom Jahre 1375. Sig. II. 160.
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514 Diese Ordinatio et Reformatio der Land- und Hofjägerei im Herzogthume Österreich vom Jahre 1575 den 20. Mai sagt aus "wie und welchermassen wir von Dato an unser Landt- und Hofjägerei in unserem Erzherzogthum Österreich unter der Ens in richtiger und besserer Ordnung als bisherr beschehen, gehandelt und erhalten haben wollen". Ausgestellt ist diese Schrift mit allen den verschie- denen Instructionen und Besoldungstabellen, zählt 87 Folio-Blätter und ist gut geschrieben. Für Wiens und der Umgebung Localverhältnisse und für dama- lige Administration von grossem Werthe. Von mir veröffentlicht 1867 im Archive der kais. Akad. d. Wissenschaften Bd. 38. 92. Cod. Ms. chart fol. saecul. XVI. Titel: Religionspacification des Fürstenthums Steiermark zwischen den Jahren 1572 und 1578. Sig. H. 134. Dieses Manuscript enthält alle Verordnungen des Erzherzogs Karl II., die katholischen und Angsburger Confessionisten betreffend, und verschiedene Vorstellungen der Landstände über diesen Gegen- stand. Angeschlossen ist die Kirchenordnung der Evangelischen Augs- burger Confession in Steiermark, Kärnthen, Krain und Görz vom J. 1378. Gehörte dem Hoffmann, welcher damals als Landmarschall von Steier selbst thätig eingriff. Gleichzeitiges Ms. und gut geschrieben. 93. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Titel: Sitzungssaal der deutschen Reichsstände in Abbildun- gen. Sig. I. 218. Handzeichnung: 1. Die Sitze im Re- und Correctionssaale, 2. das churfürstliche Collegium. 3. Churfürstliche Nebenstuben. 4. fürstliches Collegium, 5. fürstliche Nebenstuben und 6. das reichs— städtische Collegium. Im Ganzen 6 Blätter. Provenienz unbekannt. 94. Cod. Ms. memb. 4°. mai. saecul. XIV. Titel: Deuts che Gedichte, 81 an der Zahl. Sig. 1. 76. Das Manuscript ist aus dem 14. Jahrh. 4°. mai. und von einem gewissen Ulrich vorzüglich schön geschrieben ; es ist gut erhalten, in 11 Lagen, die Lage zu 8 Blättern, auf der Seite 32 Zeilen in zwei Columnen, daher 64 Verse auf der Seite ; die alten Deckel sind mit
514 Diese Ordinatio et Reformatio der Land- und Hofjägerei im Herzogthume Österreich vom Jahre 1575 den 20. Mai sagt aus "wie und welchermassen wir von Dato an unser Landt- und Hofjägerei in unserem Erzherzogthum Österreich unter der Ens in richtiger und besserer Ordnung als bisherr beschehen, gehandelt und erhalten haben wollen". Ausgestellt ist diese Schrift mit allen den verschie- denen Instructionen und Besoldungstabellen, zählt 87 Folio-Blätter und ist gut geschrieben. Für Wiens und der Umgebung Localverhältnisse und für dama- lige Administration von grossem Werthe. Von mir veröffentlicht 1867 im Archive der kais. Akad. d. Wissenschaften Bd. 38. 92. Cod. Ms. chart fol. saecul. XVI. Titel: Religionspacification des Fürstenthums Steiermark zwischen den Jahren 1572 und 1578. Sig. H. 134. Dieses Manuscript enthält alle Verordnungen des Erzherzogs Karl II., die katholischen und Angsburger Confessionisten betreffend, und verschiedene Vorstellungen der Landstände über diesen Gegen- stand. Angeschlossen ist die Kirchenordnung der Evangelischen Augs- burger Confession in Steiermark, Kärnthen, Krain und Görz vom J. 1378. Gehörte dem Hoffmann, welcher damals als Landmarschall von Steier selbst thätig eingriff. Gleichzeitiges Ms. und gut geschrieben. 93. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVII. Titel: Sitzungssaal der deutschen Reichsstände in Abbildun- gen. Sig. I. 218. Handzeichnung: 1. Die Sitze im Re- und Correctionssaale, 2. das churfürstliche Collegium. 3. Churfürstliche Nebenstuben. 4. fürstliches Collegium, 5. fürstliche Nebenstuben und 6. das reichs— städtische Collegium. Im Ganzen 6 Blätter. Provenienz unbekannt. 94. Cod. Ms. memb. 4°. mai. saecul. XIV. Titel: Deuts che Gedichte, 81 an der Zahl. Sig. 1. 76. Das Manuscript ist aus dem 14. Jahrh. 4°. mai. und von einem gewissen Ulrich vorzüglich schön geschrieben ; es ist gut erhalten, in 11 Lagen, die Lage zu 8 Blättern, auf der Seite 32 Zeilen in zwei Columnen, daher 64 Verse auf der Seite ; die alten Deckel sind mit
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515 Messing beschlagen. Im XV. Jahrh. gehörte das Buch dem Sebolt Reichen zu „Auf der Süll“, wie an den beiden Deckeln nach Innen zu lesen. Voran geht eine Inhaltsanzeige der 81 Gedichte, die religiöse und auch weltliche Gegenstände zum Thema haben, entweder mit den Anfangsworten oder nach dem Haupt-Thema bezeichnet, z. B. das erste Gedicht: Swer tage hab vnd synn. 2. Ez waz ein reich, sundig man. 3. Von einem kunig, der nie gelacht. 4. Ein Man kom von schul- den. 5. Got hat den laien gegeben. 6. Ein kunig wart mit ein alt. 7. Ein kunig het zwei reich. 8. Ein her wolt hochzeit han etc. Das letzte Gedicht: Von der hochfart. Am Schlusse des fol. 19' scheint der Schreiber gefehlt zu haben. Wahrscheinlich von Meinert, welcher diesen Codex sah, ist bemerkt, dass die Fortsetzung fol. 48 zu finden sei. Der Schluss des Codex lautet: "Vnd mange svnde verbirt Davor er geseliget wirt.“ (roth) : "Explicit liber per manum Ulrici Deo gra- tias." Eine umständliche Inhaltsanzeige dieses merkwürdigen Codex wird in einer Separat-Abhandlung erscheinen. 95. Cod. Ms. chart, fol. mai. et saecul. XIV. et XV. Titel: Die Bibel und Chronik in deutschen Reimen, nebst geistlichen Liedern und einer Reisebeschreibung. Sig. I. 162. In der Vorrede heisst es: "Durch gott und durch Tugent rat des gepet mich gebettn hatt das ich daran arbayt mich mein Herr der lantkraff Hainrich von Düring der Fürst werd der des an mich hatt begert das ich das püch bericht und ans latein in Tewschs ticht.“ Die hier erwähnte Vorrede ist nicht mehr vorhanden, da seit der Zeit, als der alte Katalog, in welchem diese Vorrede angemerkt ist, verfasst wurde, der Buchbinder seine ungeschickte Hand an den Codex gelegt hatte. Derselbe beginnt jetzt mit den Worten: "Daz puch ist dij tauel des puchs von allez dem vnd es sait vnd allew dij puch nach der ander dij wibel vnd die Koronik in tewschs hatt. Auch vindet ir hie was in ieglichen puech befinder stet vnd geschrie- ben ist. Von erst hebent sich an dij finff puech Moysi, das erst puech ist Genesis genannt etc.“ Es ist dies a) die ganze heilige Schrift des alten
515 Messing beschlagen. Im XV. Jahrh. gehörte das Buch dem Sebolt Reichen zu „Auf der Süll“, wie an den beiden Deckeln nach Innen zu lesen. Voran geht eine Inhaltsanzeige der 81 Gedichte, die religiöse und auch weltliche Gegenstände zum Thema haben, entweder mit den Anfangsworten oder nach dem Haupt-Thema bezeichnet, z. B. das erste Gedicht: Swer tage hab vnd synn. 2. Ez waz ein reich, sundig man. 3. Von einem kunig, der nie gelacht. 4. Ein Man kom von schul- den. 5. Got hat den laien gegeben. 6. Ein kunig wart mit ein alt. 7. Ein kunig het zwei reich. 8. Ein her wolt hochzeit han etc. Das letzte Gedicht: Von der hochfart. Am Schlusse des fol. 19' scheint der Schreiber gefehlt zu haben. Wahrscheinlich von Meinert, welcher diesen Codex sah, ist bemerkt, dass die Fortsetzung fol. 48 zu finden sei. Der Schluss des Codex lautet: "Vnd mange svnde verbirt Davor er geseliget wirt.“ (roth) : "Explicit liber per manum Ulrici Deo gra- tias." Eine umständliche Inhaltsanzeige dieses merkwürdigen Codex wird in einer Separat-Abhandlung erscheinen. 95. Cod. Ms. chart, fol. mai. et saecul. XIV. et XV. Titel: Die Bibel und Chronik in deutschen Reimen, nebst geistlichen Liedern und einer Reisebeschreibung. Sig. I. 162. In der Vorrede heisst es: "Durch gott und durch Tugent rat des gepet mich gebettn hatt das ich daran arbayt mich mein Herr der lantkraff Hainrich von Düring der Fürst werd der des an mich hatt begert das ich das püch bericht und ans latein in Tewschs ticht.“ Die hier erwähnte Vorrede ist nicht mehr vorhanden, da seit der Zeit, als der alte Katalog, in welchem diese Vorrede angemerkt ist, verfasst wurde, der Buchbinder seine ungeschickte Hand an den Codex gelegt hatte. Derselbe beginnt jetzt mit den Worten: "Daz puch ist dij tauel des puchs von allez dem vnd es sait vnd allew dij puch nach der ander dij wibel vnd die Koronik in tewschs hatt. Auch vindet ir hie was in ieglichen puech befinder stet vnd geschrie- ben ist. Von erst hebent sich an dij finff puech Moysi, das erst puech ist Genesis genannt etc.“ Es ist dies a) die ganze heilige Schrift des alten
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516 Testamentes, d. h. die historischen Bücher desselben ohne Prophe- ten und Salomon’s Schriften, und von dem neuen Testamente die Evangelien in deutsche Reime gebracht in 2 Columnen und mit vie- len, zwar rohen, aber charakteristischen Miniaturen versehen. Die Schrift ist fest, 38 Zeilen in der Columne, also 76 Verse auf der Seite, durchgängig von Einer Hand. Die Aufschriften sind roth. Im alten Testamente fehlen nebst der Vorrede auch noch 2 oder 3 Blät- ter, einige sind auch angerissen. In der 36. Lage, die Lage zu 12 Blättern, hören die historischen Schriften des alten Testamentes auf. „Hie ist ny die alt E aus [ nu hebt sich an die new E“ etc. "Mit got- tes weisung hat ew alhie mein zung“ etc. Den Erzählungen nach dem neuen Testamente wird gleich die Chronik der römischen Kaiser an- geschlossen und dann die der Päpste, wie es Beda de sex aetatibus mundi that. Die Chronik wird bis zum Jahre 784 geführt. Schluss: „Amen bedewtt vns das ] das es geschech an vnderlas. ] Hie hat das puech ein end [ got vns allen vnser laid wend i “ Und nun kommt: Iste liber comparatus est ab Iorio (Georg) Kramer Rattenman per manus Hainrici Freytag, et est conpletus octava martini sub Anno Dni. Millesimo quadringentesimo XC°. Nono. Die 43. Lage beendet diese Chronik. Vergleiche Cod. I. 163. b) Lehre des heil. Augustin wider die Juden und Ungläubigen. „Legimus sanctum Moysen populo Dei precepta dantem". Lateinisch mit beigesetzter deutscher Auslegung in Reimen, 12 Blätter mit Miniaturen. c ) Verschiedene Gedichte. 1. Wie Gott Mensch ward ohne menschliche Hilfe. 2. Die sieben Freuden der Mutter Gottes, ein Gedicht. 3. Dus Lied des heil. Bernhard: Jesus dulcis memoria, ateinisch und deutsch. 4. Ein kurzes Gedicht gegen die weltlichen Leute. 5. Maria eine Versöhnerin der Sterbenden u. s. w. Beige- bunden ist diesem grossen Werke nach der Lage 45: d) Ulrich’s von Portenau asiatische Reise vom Jahre 1330. Be- giunt: „Ich prueder Vlreich ven Friaul, geporen von der gegent, die Portenaw heizzet, Minern prueder Ordens, han gesworen peym got vnd pey der gehorsam dem erwirdigen vater prueder Widenten, dem Mi- nister dez ordens in der prouincen vnd gegent, die haisset Teruiset
516 Testamentes, d. h. die historischen Bücher desselben ohne Prophe- ten und Salomon’s Schriften, und von dem neuen Testamente die Evangelien in deutsche Reime gebracht in 2 Columnen und mit vie- len, zwar rohen, aber charakteristischen Miniaturen versehen. Die Schrift ist fest, 38 Zeilen in der Columne, also 76 Verse auf der Seite, durchgängig von Einer Hand. Die Aufschriften sind roth. Im alten Testamente fehlen nebst der Vorrede auch noch 2 oder 3 Blät- ter, einige sind auch angerissen. In der 36. Lage, die Lage zu 12 Blättern, hören die historischen Schriften des alten Testamentes auf. „Hie ist ny die alt E aus [ nu hebt sich an die new E“ etc. "Mit got- tes weisung hat ew alhie mein zung“ etc. Den Erzählungen nach dem neuen Testamente wird gleich die Chronik der römischen Kaiser an- geschlossen und dann die der Päpste, wie es Beda de sex aetatibus mundi that. Die Chronik wird bis zum Jahre 784 geführt. Schluss: „Amen bedewtt vns das ] das es geschech an vnderlas. ] Hie hat das puech ein end [ got vns allen vnser laid wend i “ Und nun kommt: Iste liber comparatus est ab Iorio (Georg) Kramer Rattenman per manus Hainrici Freytag, et est conpletus octava martini sub Anno Dni. Millesimo quadringentesimo XC°. Nono. Die 43. Lage beendet diese Chronik. Vergleiche Cod. I. 163. b) Lehre des heil. Augustin wider die Juden und Ungläubigen. „Legimus sanctum Moysen populo Dei precepta dantem". Lateinisch mit beigesetzter deutscher Auslegung in Reimen, 12 Blätter mit Miniaturen. c ) Verschiedene Gedichte. 1. Wie Gott Mensch ward ohne menschliche Hilfe. 2. Die sieben Freuden der Mutter Gottes, ein Gedicht. 3. Dus Lied des heil. Bernhard: Jesus dulcis memoria, ateinisch und deutsch. 4. Ein kurzes Gedicht gegen die weltlichen Leute. 5. Maria eine Versöhnerin der Sterbenden u. s. w. Beige- bunden ist diesem grossen Werke nach der Lage 45: d) Ulrich’s von Portenau asiatische Reise vom Jahre 1330. Be- giunt: „Ich prueder Vlreich ven Friaul, geporen von der gegent, die Portenaw heizzet, Minern prueder Ordens, han gesworen peym got vnd pey der gehorsam dem erwirdigen vater prueder Widenten, dem Mi- nister dez ordens in der prouincen vnd gegent, die haisset Teruiset
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517 march etc. . . . Es wirt vil vnd manigerley gesait von gemeinleichen siten" etc. Nun beschreibt Ulrich seine Reise im Morgenlande nach eigener Erfahrung und nach Hörensagen. Nach seiner Angabe schrieb diese Reisebeschreibung Wilhelm von Wolanga, Minorit in Padua, wo Ulrich lebte, im Mai 1330. Ulrich selbst starb in Weiden (Udine) 1334. Ubersetzt aus dem Latein in's Deutsche hat dieses Werk: „ain layen pfaff, genant Chonradt der Stekkel von Tegernsee . . . ze Wienn, in der Statt, da man zalt von christi Geburt dreizehnhundert iar vnd in dem neun vnd funfzigsten Jar (1359), an der heiligen Unser Herrn Tag Johannes und Paul ward es vollendet“ etc. Diese Reisebeschreibung (eigentlich Reise nach China-Kittai) ist per ex- tensum geschrieben und scheint Original zu sein. Vgl. Marco Polo. Der Einband ist geflickt und neuerer Art. In Kremsmünster soll eine ähnliche gereimte Chronik liegen. Provenienz unbekannt. 96. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. ineunt. Titel: Alexander's des Grossen Geschichte in deutschen Ver- sen. Sig. I. 38. Auf einem festen Papier, in 16 Lagen, die Lage zu 12 Blättern, auf dem Blatte 24 mit Tinte gezogene Zeilen, ist dieser Codex deut- lich, ja schön von Johann Max de Trewsen im Jahre 1402 in 4°. ge- schrieben , und enthält die vollständige Alexandreis. "Got vater her iesu crist ] Wann dein gnad vnczergengleich ist | Vnd dein grunt- lazze mynne.] etc. Daz vns daz alles widervar | So sprecht alle Amen gar“. (Roth — so sind alle Aufschriften): „Expliciunt gesta Alexandri magni“, darunter schwarz: „Explicit Alexander. Deo gra- tias. Finitus est iste liber per manus Iohannis Max de Trewsen Anno quadringentesimo secundo ante festum sti. Martini.“ Die ursprünglichen Holzdeckel, mit grünem Leder überzogen, haben Mes- singbuckeln und Spangen. Die Provenienz unbekannt. Die letzten 3 Blätter unbeschrieben. Auf dem letzten beschriebenen Blatte verso lateinische Recepte wider die Pest. 97. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel; Schlesische Kammerbuchhalterei. Sig. II. 169. Eigentlich: "Der schlesischen Kammerbuchhalterei Auszug über die Pfandschillinge in Oberschlesien, wie und mit was Condition sie anfangs verpfändet, hernachmals gesteigert, wo dieselben Pfand- und Steigerungsgelder erlegt, verraitet, was noch davon unverraitet, Archiv. XXXIX. 2. 34
517 march etc. . . . Es wirt vil vnd manigerley gesait von gemeinleichen siten" etc. Nun beschreibt Ulrich seine Reise im Morgenlande nach eigener Erfahrung und nach Hörensagen. Nach seiner Angabe schrieb diese Reisebeschreibung Wilhelm von Wolanga, Minorit in Padua, wo Ulrich lebte, im Mai 1330. Ulrich selbst starb in Weiden (Udine) 1334. Ubersetzt aus dem Latein in's Deutsche hat dieses Werk: „ain layen pfaff, genant Chonradt der Stekkel von Tegernsee . . . ze Wienn, in der Statt, da man zalt von christi Geburt dreizehnhundert iar vnd in dem neun vnd funfzigsten Jar (1359), an der heiligen Unser Herrn Tag Johannes und Paul ward es vollendet“ etc. Diese Reisebeschreibung (eigentlich Reise nach China-Kittai) ist per ex- tensum geschrieben und scheint Original zu sein. Vgl. Marco Polo. Der Einband ist geflickt und neuerer Art. In Kremsmünster soll eine ähnliche gereimte Chronik liegen. Provenienz unbekannt. 96. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XV. ineunt. Titel: Alexander's des Grossen Geschichte in deutschen Ver- sen. Sig. I. 38. Auf einem festen Papier, in 16 Lagen, die Lage zu 12 Blättern, auf dem Blatte 24 mit Tinte gezogene Zeilen, ist dieser Codex deut- lich, ja schön von Johann Max de Trewsen im Jahre 1402 in 4°. ge- schrieben , und enthält die vollständige Alexandreis. "Got vater her iesu crist ] Wann dein gnad vnczergengleich ist | Vnd dein grunt- lazze mynne.] etc. Daz vns daz alles widervar | So sprecht alle Amen gar“. (Roth — so sind alle Aufschriften): „Expliciunt gesta Alexandri magni“, darunter schwarz: „Explicit Alexander. Deo gra- tias. Finitus est iste liber per manus Iohannis Max de Trewsen Anno quadringentesimo secundo ante festum sti. Martini.“ Die ursprünglichen Holzdeckel, mit grünem Leder überzogen, haben Mes- singbuckeln und Spangen. Die Provenienz unbekannt. Die letzten 3 Blätter unbeschrieben. Auf dem letzten beschriebenen Blatte verso lateinische Recepte wider die Pest. 97. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel; Schlesische Kammerbuchhalterei. Sig. II. 169. Eigentlich: "Der schlesischen Kammerbuchhalterei Auszug über die Pfandschillinge in Oberschlesien, wie und mit was Condition sie anfangs verpfändet, hernachmals gesteigert, wo dieselben Pfand- und Steigerungsgelder erlegt, verraitet, was noch davon unverraitet, Archiv. XXXIX. 2. 34
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518 und wie es allenthalben mit denselben auf dato den letzten März des 1580 Jahres beschaffen". — Eine recht gute Zusammenstel- lung. Unterzeichnet von Ladislaus Prock dem Jüngern im Jahre 1580. — 71 Blätter. Original. Auf dem ersten Blatte ist durch einen Buchbinder eingepresst: Bibliothecae Ditrichsteinianae. 98. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Deutsches Formelbuch. Sig. II. 130. Die Beispiele sind aus Niederösterreich, theilweise auch aus Deutschland genommen und gehören, soweit sie datirt sind, dem Anfange des 16. Jahrhundertes an. Es ist darunter auch ein förmliches Bergrecht, wie es zu Joachimsthal üblich war. Provenienz unbekannt. Bloss in weisses Pergament broschirt. 99. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Ein deutsches Receptenbuch. Sig. II. 111. Für einen Mediciner immerhin interessant, besonders da die Recepte deutlich zu lesen sind und namentlich viele Aromatica zum Räuchern und für die Toilette enthalten. Auch gegen den morb. gall. und die Pest sind Recepte da. Geschrieben wurde der Codex im J. 1570. 100. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Naturgeschichte des Menschen , der Thiere, der Pflan- zen und der Steine, und als Anhang über die Wundermenschen. Sig. II. 106. Dieses deutsche Manuscript ist gut geschrieben und gut erhal- ten. Fol. 46 zeigt, dass diese Arbeit um 1349 gemacht wurde, und zwar, wie die Vorrede sagt, aus dem Latein des Albertus Magnus. Welche Werke noch weiter benützt wurden, zeigt der Epilog fol. 204, Viaticus, Orientalis historia etc. Gut gebunden. Der Name des Schreibers ist Däwisch von Meyenberg und die Zeit der Schrift das XV. Jahrhundert. Eine umständliche Inhalts- anzeige erleichtert den Gebrauch, und zwei Bilder aus dem XV. Jahr- hundert zieren den Codex. Das Ganze hat 204 Folia. 101. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Hauswirthschaftsregeln. Sig. II. 38. Inhalt: Naturgeschichte des Menschen und der vierfüssigen Thiere, Recepte gegen verschiedene Krankheiten, Künste, Zauber-
518 und wie es allenthalben mit denselben auf dato den letzten März des 1580 Jahres beschaffen". — Eine recht gute Zusammenstel- lung. Unterzeichnet von Ladislaus Prock dem Jüngern im Jahre 1580. — 71 Blätter. Original. Auf dem ersten Blatte ist durch einen Buchbinder eingepresst: Bibliothecae Ditrichsteinianae. 98. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Deutsches Formelbuch. Sig. II. 130. Die Beispiele sind aus Niederösterreich, theilweise auch aus Deutschland genommen und gehören, soweit sie datirt sind, dem Anfange des 16. Jahrhundertes an. Es ist darunter auch ein förmliches Bergrecht, wie es zu Joachimsthal üblich war. Provenienz unbekannt. Bloss in weisses Pergament broschirt. 99. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Ein deutsches Receptenbuch. Sig. II. 111. Für einen Mediciner immerhin interessant, besonders da die Recepte deutlich zu lesen sind und namentlich viele Aromatica zum Räuchern und für die Toilette enthalten. Auch gegen den morb. gall. und die Pest sind Recepte da. Geschrieben wurde der Codex im J. 1570. 100. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XV. Titel: Naturgeschichte des Menschen , der Thiere, der Pflan- zen und der Steine, und als Anhang über die Wundermenschen. Sig. II. 106. Dieses deutsche Manuscript ist gut geschrieben und gut erhal- ten. Fol. 46 zeigt, dass diese Arbeit um 1349 gemacht wurde, und zwar, wie die Vorrede sagt, aus dem Latein des Albertus Magnus. Welche Werke noch weiter benützt wurden, zeigt der Epilog fol. 204, Viaticus, Orientalis historia etc. Gut gebunden. Der Name des Schreibers ist Däwisch von Meyenberg und die Zeit der Schrift das XV. Jahrhundert. Eine umständliche Inhalts- anzeige erleichtert den Gebrauch, und zwei Bilder aus dem XV. Jahr- hundert zieren den Codex. Das Ganze hat 204 Folia. 101. Cod. Ms. chart. 4°. saecul. XVI. Titel: Hauswirthschaftsregeln. Sig. II. 38. Inhalt: Naturgeschichte des Menschen und der vierfüssigen Thiere, Recepte gegen verschiedene Krankheiten, Künste, Zauber-
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519 sprüche u. s. w. auf 285 Blättern. — Diese dem 16. Jahrhunderte an- gehörende Handschrift gibt in vieler Beziehung ein Bild der An- schauungen jener Zeit. Auf dem Einbande ist eingepresst das Jahr 1551. Gehörte einem gewissen Johannes Knapp, Senior in der Nähe von Breslau. Von ihm scheinen die verschiedenartigsten Sachen, wie er sie eben las, hier um das Jahr 1552 zusammengetragen worden zu sein. Es ist dies sein Notatenbuch gewesen. 102. Cod. Ms. chart. fol. max. saecul. XVI. Folia 248. Titel: Jakob Hörproths, Bürgermeisters der Stadt Augsburg, Wappenbuch. Sig. I. 163. Dieses Wappenbuch besteht aus 300 Wappen der meisten grossen Häuser von Europa, — sie sind mit der Feder gezeichnet — und bei den hervorragenden findet sich eine lateinische und deutsche Beschreibung des Landes oder des Hauses, dem das Wappen an- gehört. Die historischen Angaben sind selbst wegen ihrer Fabelhaftig- keit von Interesse. So die Namensherleitung Noricums (Österreichs) von Norix, dem Bruder des Archelaus. Schrift und Wappenzeich- nungen gehören zu den besseren des XVI. Jahrhunderts. Jacobus Hörproth, wie er sich selbst nennt: „Reipublicae Au- gustanae Consul“, hat dieses Werk in 3 Bücher getheilt, und unter dem Titel: „Tres insignium nobiliumque stematum Libri“ zur Ehre des Königs von England im ersten Viertel des XVI. Jahrhunderts auf eigene Kosten veröffentlicht. Ein „Iohannes Tyrollos, Reipublicae Augustanae aedificiorum publicorum praefectus“ hat dieses, wie ein gleichzeitiges Blatt im Codex darthut, bestätigt. Wir halten den vor- liegenden Codex für das Original des Hörproth. Provenienz unbe- kannt. Das Buch ist gut erhalten. 103. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Wappenbuch. Sig. I. 188. Die Wappen sind schlecht mit der Feder gezeichnet und nur bei einigen wenigen Häusern ist eine kurze Beschreibung hinzugefügt. Auf mehreren Seiten findet man eine sogenannte Erklärung der Tauf- und einiger Familiennamen — ganz ohne Werth. Da bei den Zeich- nungen die Farben angegeben sind, so mag dieses Manuscript dem Heraldiker manchen Stoff bieten. Die Blätter hie und da ausgerissen. 34 *)
519 sprüche u. s. w. auf 285 Blättern. — Diese dem 16. Jahrhunderte an- gehörende Handschrift gibt in vieler Beziehung ein Bild der An- schauungen jener Zeit. Auf dem Einbande ist eingepresst das Jahr 1551. Gehörte einem gewissen Johannes Knapp, Senior in der Nähe von Breslau. Von ihm scheinen die verschiedenartigsten Sachen, wie er sie eben las, hier um das Jahr 1552 zusammengetragen worden zu sein. Es ist dies sein Notatenbuch gewesen. 102. Cod. Ms. chart. fol. max. saecul. XVI. Folia 248. Titel: Jakob Hörproths, Bürgermeisters der Stadt Augsburg, Wappenbuch. Sig. I. 163. Dieses Wappenbuch besteht aus 300 Wappen der meisten grossen Häuser von Europa, — sie sind mit der Feder gezeichnet — und bei den hervorragenden findet sich eine lateinische und deutsche Beschreibung des Landes oder des Hauses, dem das Wappen an- gehört. Die historischen Angaben sind selbst wegen ihrer Fabelhaftig- keit von Interesse. So die Namensherleitung Noricums (Österreichs) von Norix, dem Bruder des Archelaus. Schrift und Wappenzeich- nungen gehören zu den besseren des XVI. Jahrhunderts. Jacobus Hörproth, wie er sich selbst nennt: „Reipublicae Au- gustanae Consul“, hat dieses Werk in 3 Bücher getheilt, und unter dem Titel: „Tres insignium nobiliumque stematum Libri“ zur Ehre des Königs von England im ersten Viertel des XVI. Jahrhunderts auf eigene Kosten veröffentlicht. Ein „Iohannes Tyrollos, Reipublicae Augustanae aedificiorum publicorum praefectus“ hat dieses, wie ein gleichzeitiges Blatt im Codex darthut, bestätigt. Wir halten den vor- liegenden Codex für das Original des Hörproth. Provenienz unbe- kannt. Das Buch ist gut erhalten. 103. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Wappenbuch. Sig. I. 188. Die Wappen sind schlecht mit der Feder gezeichnet und nur bei einigen wenigen Häusern ist eine kurze Beschreibung hinzugefügt. Auf mehreren Seiten findet man eine sogenannte Erklärung der Tauf- und einiger Familiennamen — ganz ohne Werth. Da bei den Zeich- nungen die Farben angegeben sind, so mag dieses Manuscript dem Heraldiker manchen Stoff bieten. Die Blätter hie und da ausgerissen. 34 *)
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520 Provenienz unbekannt. Die Wappen gehören deutschen, grossen- theils schon ausgestorbenen Familien an. 104. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Wappenbuch. Sig. I. 180. Von einem Franzosen angelegt, stammt dieses vorliegende Wappenbuch, dem zunächst ein Tractat über die Blasonirkunst vor- angeht, aus den Zeiten Franz' I. und Karl's VII. von Frankreich. Daran schliesst sich eine Abhandlung an von dem Wappen des Königs von Frankreich, weiter folgt der Ritus bei der Krönung des Königs, dann Gebete bei der Einsegnung der Königin, ferner eine Abhandlung von dem Kaiser und den Kurfürsten, und wie der König von Frankreich den Adel zu ertheilen pflegt— mitunter auch Verse — alles ohne Auswahl untereinander geworfen mit der echt französi- schen Schrift und Sprache des XVI. Jahrhundertes. Angeschlossen sind diesem Manuscripte einige gewiss unbe- kannte Urkunden des Kaisers Maximilian I. Vorzüglich beachtenswerth sind die, wenn auch nicht durch- gängig, doch grossentheils schön gemalten Wappen. Das Werk muss unter Ferdinand I. angefertigt worden sein, weil im Herzschild des deutschen Reichsadlers sich schon das Wappen von Ungarn und von Burgund befindet. Gar viele Wappen sind rein erdichtet; der Künster zeigt, wie die Fremden, besonders wie die asiatischen Mächte ihre Wappen malen sollen. Die Urkunden von Maximilian aus den Jahren 1497 ffg. sind Wappenbriefe, an Franzosen und Burgunder wegen verübter Heldenthaten ertheilt, einige darunter sind auch in lateinischer Sprache, die meisten französisch. 105. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVIII. Titel: Wappenbücher der in Böhmen angesiedelten Familien. Band 2. und 3. Sig. I. 210. Unter dem Titel: "Böhmische Ehrentafel“ waren in 3 Bänden in alphabetischer Ordnung die in Böhmen begüterten alten und neuen Familien angegeben und bei vielen ihre Verwandtschaften genau bezeichnet. Wappen, heraldisch richtig gestellt und tingirt, sind nicht viele vorhanden. Der erste Band , welcher von A bis exclusive L ging und 554 Seiten zählte, ist nicht vorhanden, sondern nur der zweite und dritte Band, beginnend mit Liechtenstein. Das Werk, für
520 Provenienz unbekannt. Die Wappen gehören deutschen, grossen- theils schon ausgestorbenen Familien an. 104. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Wappenbuch. Sig. I. 180. Von einem Franzosen angelegt, stammt dieses vorliegende Wappenbuch, dem zunächst ein Tractat über die Blasonirkunst vor- angeht, aus den Zeiten Franz' I. und Karl's VII. von Frankreich. Daran schliesst sich eine Abhandlung an von dem Wappen des Königs von Frankreich, weiter folgt der Ritus bei der Krönung des Königs, dann Gebete bei der Einsegnung der Königin, ferner eine Abhandlung von dem Kaiser und den Kurfürsten, und wie der König von Frankreich den Adel zu ertheilen pflegt— mitunter auch Verse — alles ohne Auswahl untereinander geworfen mit der echt französi- schen Schrift und Sprache des XVI. Jahrhundertes. Angeschlossen sind diesem Manuscripte einige gewiss unbe- kannte Urkunden des Kaisers Maximilian I. Vorzüglich beachtenswerth sind die, wenn auch nicht durch- gängig, doch grossentheils schön gemalten Wappen. Das Werk muss unter Ferdinand I. angefertigt worden sein, weil im Herzschild des deutschen Reichsadlers sich schon das Wappen von Ungarn und von Burgund befindet. Gar viele Wappen sind rein erdichtet; der Künster zeigt, wie die Fremden, besonders wie die asiatischen Mächte ihre Wappen malen sollen. Die Urkunden von Maximilian aus den Jahren 1497 ffg. sind Wappenbriefe, an Franzosen und Burgunder wegen verübter Heldenthaten ertheilt, einige darunter sind auch in lateinischer Sprache, die meisten französisch. 105. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVIII. Titel: Wappenbücher der in Böhmen angesiedelten Familien. Band 2. und 3. Sig. I. 210. Unter dem Titel: "Böhmische Ehrentafel“ waren in 3 Bänden in alphabetischer Ordnung die in Böhmen begüterten alten und neuen Familien angegeben und bei vielen ihre Verwandtschaften genau bezeichnet. Wappen, heraldisch richtig gestellt und tingirt, sind nicht viele vorhanden. Der erste Band , welcher von A bis exclusive L ging und 554 Seiten zählte, ist nicht vorhanden, sondern nur der zweite und dritte Band, beginnend mit Liechtenstein. Das Werk, für
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521 die Adelsgeschichte immerhin von hohem Werthe, mag 1750 angefer- tigt worden sein. Leider ist hei den vielen und wichtigen Daten nirgends die Quelle angegeben. Auch ganze Urkunden, und der Be- sitz, Heirathen, Kinder etc. sind angeführt. 106. Cod. Ms. chart. fol. max. de anno 1552. Titel: Beschreibung des unüberwindlichsten Kaisers Caroli V. Geschütz, sowohl der 149 Stück, so Ihro kais. Maj. haben giessen lassen, als von vielen anderen, so aus unterschiedlichen Ländern und Städten genommen sein worden. Sig. II. 222. Angeführt werden folgende Stücke: Aus dem Castell von Pierrefort 2 Stück. Aus des Landgrafen Philippi v. Hessen Land sind anno 1547 genommen 170. Vom Churfürsten Johann Friedrich von Sachsen und aus Gotha 131. Vom Churfürsten Otto Friedrich dem Pfalzgrafen 3. Aus den Reichsstädten Augsburg, Ulm und Strassburg je 12, also 36, Heilbron 7, Esslingen 6, Meiningen 4, Reutlingen 1 und Eisenach 1. Machen in allem 510 Stück (im Origl. heisst es 520 Stück), so hernacher gar künstlich in ihrer rechten Form und Länge abge- rissen, und ist die Kugel, sie sei von Eisen oder Stein, bei jedem Stück in ihrer rechten Grösse und Schwere darneben gestellt. Das Mass, nach welchem die Zeichnung geschah, ist angebracht. Für die Geschichte des Artilleriewesens mag diese Orgl.-Hand- schrift, die für den Kaiser selbst bestimmt war, grossen Werth haben. Jedes Blatt enthält nur eine Zeichnung — wenige zwei, die Kugel ist stets an der linken Seite abgebildet und trägt die Beschrei- bung des Geschützes, bei welchem die Wappen, die Devisen und der Name des Giessers angebracht sind. z. B. die erste Zeichnung ist eine auf Befehl des Kaisers Karl V. von Georg Löfler gegossene Kanone. Oberhalb der 40pf. Kugel liest man in spanischer Sprache — so sind die Aufschriften durchgängig — „Este canon es de la fundicion de Vostra Mag’“. y ay XXV dellos y tira a quaranta libras de pelota“. — Auf dem letzten Blatte: „Esta se sacaron de las tierras de Landtgraff tiran piedran". Schon die unterschiedlichen Benennungen der Geschütze mögen für den Fachmann von Interesse sein. Das älteste Geschütz
521 die Adelsgeschichte immerhin von hohem Werthe, mag 1750 angefer- tigt worden sein. Leider ist hei den vielen und wichtigen Daten nirgends die Quelle angegeben. Auch ganze Urkunden, und der Be- sitz, Heirathen, Kinder etc. sind angeführt. 106. Cod. Ms. chart. fol. max. de anno 1552. Titel: Beschreibung des unüberwindlichsten Kaisers Caroli V. Geschütz, sowohl der 149 Stück, so Ihro kais. Maj. haben giessen lassen, als von vielen anderen, so aus unterschiedlichen Ländern und Städten genommen sein worden. Sig. II. 222. Angeführt werden folgende Stücke: Aus dem Castell von Pierrefort 2 Stück. Aus des Landgrafen Philippi v. Hessen Land sind anno 1547 genommen 170. Vom Churfürsten Johann Friedrich von Sachsen und aus Gotha 131. Vom Churfürsten Otto Friedrich dem Pfalzgrafen 3. Aus den Reichsstädten Augsburg, Ulm und Strassburg je 12, also 36, Heilbron 7, Esslingen 6, Meiningen 4, Reutlingen 1 und Eisenach 1. Machen in allem 510 Stück (im Origl. heisst es 520 Stück), so hernacher gar künstlich in ihrer rechten Form und Länge abge- rissen, und ist die Kugel, sie sei von Eisen oder Stein, bei jedem Stück in ihrer rechten Grösse und Schwere darneben gestellt. Das Mass, nach welchem die Zeichnung geschah, ist angebracht. Für die Geschichte des Artilleriewesens mag diese Orgl.-Hand- schrift, die für den Kaiser selbst bestimmt war, grossen Werth haben. Jedes Blatt enthält nur eine Zeichnung — wenige zwei, die Kugel ist stets an der linken Seite abgebildet und trägt die Beschrei- bung des Geschützes, bei welchem die Wappen, die Devisen und der Name des Giessers angebracht sind. z. B. die erste Zeichnung ist eine auf Befehl des Kaisers Karl V. von Georg Löfler gegossene Kanone. Oberhalb der 40pf. Kugel liest man in spanischer Sprache — so sind die Aufschriften durchgängig — „Este canon es de la fundicion de Vostra Mag’“. y ay XXV dellos y tira a quaranta libras de pelota“. — Auf dem letzten Blatte: „Esta se sacaron de las tierras de Landtgraff tiran piedran". Schon die unterschiedlichen Benennungen der Geschütze mögen für den Fachmann von Interesse sein. Das älteste Geschütz
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522 ist von 1420 aus Esslingen. Auch die verschiedenen Formen und Ver- zierungen der Stücke sind beachtenswerth. 107. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Libro de Dissegni per far Vasella di argento et oro per servitio della credenza e tavola per un gran principe, fatte tutte al modo antico et come oggi si usano in Roma. Dissegnati di mano propria di Ottavio Strada, cittadino Romano e gentiluomo della casa di Rudolpho II. Imperatore. Sig. I. 214. 43 Blätter, ausgezeichnet schöne Federzeichnungen. Auf dem schwarzledernen und mit Gold verzierten Einbande das kais. Wappen. Auf dem vorderen Deckel ist in Gold die Jahreszahl 1597. Dieses Buch scheint aus dem Besitze K. Rudolf’s II. in jenen des Ferdinand Hoffmann, wie die Vignette nachweist, gekommen zu sein. Die verschiedenen Vasenformen, zu 2 und 3 auf einem Blatte, sind im schönsten Renaissance-Style gezeichnet und verdienen beach- tet zu werden. Auch Lampen- und Candelaberformen mit 2 Lichtern sind darunter. 108. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Variae historiae in lingua Gallica. Sig. I. 193. 1. Histoire des Français. 2. Histoire des Papes et de leurs Constitutions. 3. Histoire d'un vertueux Prince paien. 4. Histoire des Belges, und 5. Histoire de Gerard de Roussillon, comte de Bourgogne mit einem Schlussgedichte. Durchgängig mit vielen Miniaturen. Häufig sieht man als Wappen angebracht 3 rothe Sparren im goldenen Felde. (Französische Arbeit.) Die Geschichte beginnt mit den Merowingern Pharamond und Clovis, und reicht bis auf die Zeiten Karl's des Kahlen, der gleich- zeitig mit Gerard de Roussillon lebte und mit ihm in beständige Kriege verwickelt war, daher denn auch des Letzteren Geschichte hinzu- gefügt ist. Verfasser, Schreiber und Jahrzahl sind nicht angegeben, doch scheint die Handschrift aus dem XIV. Jahrh. zu sein, wenn nicht aus dem Anfange des XV., da die Ritter durchgängig in Plattharnischen abgebildet sind.
522 ist von 1420 aus Esslingen. Auch die verschiedenen Formen und Ver- zierungen der Stücke sind beachtenswerth. 107. Cod. Ms. chart. fol. saecul. XVI. Titel: Libro de Dissegni per far Vasella di argento et oro per servitio della credenza e tavola per un gran principe, fatte tutte al modo antico et come oggi si usano in Roma. Dissegnati di mano propria di Ottavio Strada, cittadino Romano e gentiluomo della casa di Rudolpho II. Imperatore. Sig. I. 214. 43 Blätter, ausgezeichnet schöne Federzeichnungen. Auf dem schwarzledernen und mit Gold verzierten Einbande das kais. Wappen. Auf dem vorderen Deckel ist in Gold die Jahreszahl 1597. Dieses Buch scheint aus dem Besitze K. Rudolf’s II. in jenen des Ferdinand Hoffmann, wie die Vignette nachweist, gekommen zu sein. Die verschiedenen Vasenformen, zu 2 und 3 auf einem Blatte, sind im schönsten Renaissance-Style gezeichnet und verdienen beach- tet zu werden. Auch Lampen- und Candelaberformen mit 2 Lichtern sind darunter. 108. Cod. Ms. memb. fol. saecul. XV. ineunt. Titel: Variae historiae in lingua Gallica. Sig. I. 193. 1. Histoire des Français. 2. Histoire des Papes et de leurs Constitutions. 3. Histoire d'un vertueux Prince paien. 4. Histoire des Belges, und 5. Histoire de Gerard de Roussillon, comte de Bourgogne mit einem Schlussgedichte. Durchgängig mit vielen Miniaturen. Häufig sieht man als Wappen angebracht 3 rothe Sparren im goldenen Felde. (Französische Arbeit.) Die Geschichte beginnt mit den Merowingern Pharamond und Clovis, und reicht bis auf die Zeiten Karl's des Kahlen, der gleich- zeitig mit Gerard de Roussillon lebte und mit ihm in beständige Kriege verwickelt war, daher denn auch des Letzteren Geschichte hinzu- gefügt ist. Verfasser, Schreiber und Jahrzahl sind nicht angegeben, doch scheint die Handschrift aus dem XIV. Jahrh. zu sein, wenn nicht aus dem Anfange des XV., da die Ritter durchgängig in Plattharnischen abgebildet sind.
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523 Das Manuscript ist von entschiedenem Werthe und verdient näher untersucht zu werden. Die Miniaturen sind schön und des Costümes wegen sehr zu beachten. Stammt aus der Hoffmann'schen Bibliothek. Bibliothek des Collegiat-Stiftes ad St. Wenceslaum zu Nikolsburg. Die Bibliothek , in der Residenz des Herrn Canonicus Kittner in einem Zimmer in verschliessbaren Schränken unter Glas aufgestellt, mag an 3000 Bände zählen. Ein Katalog, nach dem Standorte der Bücher, ist vorhanden und für den Zweck der Bibliothek, nämlich um sie in Evidenz zu halten, ausreichend. An 6 Mss. sind ebenfalls darunter, doch ohne Werth, höchstens dass ein böhmisches Brevier und eine Bibel in böhmischer Sprache, die ich jedoch, weil sie ver- liehen war, nicht sah, in sprachlicher Hinsicht einige Beachtung ver- dienen. Eine weitere Handschrift: "Series praepositorum Canoni- corum regularium S. Augustini in Landscron et Olmütz“ 4°. gibt auf 4 Blättern ein Verzeichniss der Pröbste von 1371 bis 1784. Ein drittes Ms. unter dem Namen „Carmina et Symbola“ enthält Schul- übungen; sie scheinen einem Herrn von Lamberg gehört zu haben. Die Symbola sind die copirten Inschriften, die Strada seiner Sym- bolik gegeben — doch hier ohne Zeichnungen. An böhmischen Büchern besitzt diese Bibliothek mit Ausnahme des Cancionals von Jan Rosenplut, Olmütz 1661. 4°. (vide Jungmann, Liter. Gesch. S. 135 Nr. 116) in einem gut erhaltenen Exemplare und Sturm’s Rozsouzení velikého kancionale. Prag 1587 (Jungm. 1. c. S. 204. Nr. 1322 a.) und „Vyborně dobrý spůsob, jak se má po česku dobře psati neb tisknouti“ etc. Prag 1668. 12°. (Jungm. 1. c. 257 Nr. 14), gar nichts, was erwähnt zu werden verdienen würde. Die böhmi- schen Drucke werden kaum 10 an der Zahl sein. Unter den deutschen Drucken sind bemerkenswerth: Porträte der Grafen Lamberg. Wien 1709 fol. und die Reichsabschiede von 1356 bis 1654 fol. Mainz 1660. Unter den lateinischen: „Missale Ambrosianum“ in 4°. de anno 1494 Cc IX. Impressum per Valen- tinum de Meregariis, Artium et Medicinae Doctorem Mediolanensem. Zuerst kommt der Clavis von 1500 bis 2000, dann das Calendarium. und gleich darauf: „Incipit Officium ad aquam benedicendam secun- dum Consuetudinem antistitis nostri sti. Augustini“ — ein schönes, vollständiges und gut erhaltenes Exemplar, welches sich um die Mitte
523 Das Manuscript ist von entschiedenem Werthe und verdient näher untersucht zu werden. Die Miniaturen sind schön und des Costümes wegen sehr zu beachten. Stammt aus der Hoffmann'schen Bibliothek. Bibliothek des Collegiat-Stiftes ad St. Wenceslaum zu Nikolsburg. Die Bibliothek , in der Residenz des Herrn Canonicus Kittner in einem Zimmer in verschliessbaren Schränken unter Glas aufgestellt, mag an 3000 Bände zählen. Ein Katalog, nach dem Standorte der Bücher, ist vorhanden und für den Zweck der Bibliothek, nämlich um sie in Evidenz zu halten, ausreichend. An 6 Mss. sind ebenfalls darunter, doch ohne Werth, höchstens dass ein böhmisches Brevier und eine Bibel in böhmischer Sprache, die ich jedoch, weil sie ver- liehen war, nicht sah, in sprachlicher Hinsicht einige Beachtung ver- dienen. Eine weitere Handschrift: "Series praepositorum Canoni- corum regularium S. Augustini in Landscron et Olmütz“ 4°. gibt auf 4 Blättern ein Verzeichniss der Pröbste von 1371 bis 1784. Ein drittes Ms. unter dem Namen „Carmina et Symbola“ enthält Schul- übungen; sie scheinen einem Herrn von Lamberg gehört zu haben. Die Symbola sind die copirten Inschriften, die Strada seiner Sym- bolik gegeben — doch hier ohne Zeichnungen. An böhmischen Büchern besitzt diese Bibliothek mit Ausnahme des Cancionals von Jan Rosenplut, Olmütz 1661. 4°. (vide Jungmann, Liter. Gesch. S. 135 Nr. 116) in einem gut erhaltenen Exemplare und Sturm’s Rozsouzení velikého kancionale. Prag 1587 (Jungm. 1. c. S. 204. Nr. 1322 a.) und „Vyborně dobrý spůsob, jak se má po česku dobře psati neb tisknouti“ etc. Prag 1668. 12°. (Jungm. 1. c. 257 Nr. 14), gar nichts, was erwähnt zu werden verdienen würde. Die böhmi- schen Drucke werden kaum 10 an der Zahl sein. Unter den deutschen Drucken sind bemerkenswerth: Porträte der Grafen Lamberg. Wien 1709 fol. und die Reichsabschiede von 1356 bis 1654 fol. Mainz 1660. Unter den lateinischen: „Missale Ambrosianum“ in 4°. de anno 1494 Cc IX. Impressum per Valen- tinum de Meregariis, Artium et Medicinae Doctorem Mediolanensem. Zuerst kommt der Clavis von 1500 bis 2000, dann das Calendarium. und gleich darauf: „Incipit Officium ad aquam benedicendam secun- dum Consuetudinem antistitis nostri sti. Augustini“ — ein schönes, vollständiges und gut erhaltenes Exemplar, welches sich um die Mitte
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524 des XVI. Jahrh. in einer bischöflichen Bibliothek befand. Das Wap- pen des Besitzers und sein Name stehen auf der Innenseite des obern Deckels. Diese sind gleichzeitig. Weiter : „Praemonstratensis Ordinis nonnullorum Patrum vitae per Sigismundum Kohel, Abbatem Lucen- sem" Typis Lucensibus 1608. 4°. Bbb II. "Monitorium, sive Instructio pro Decanis a Carolo a Liechtenstein, Episcopo Olom.“ Olom. 1666. 4°. (in duplo). Officia Sanctorum propria. Olom. 1732. etc. Wie in der Dietrichstein’schen, so sind auch in dieser Bibliothek, die durch Vermächtnisse entstanden ist, die theologische Literatur des XVI. Jahrhunderts und das Bibelstudium am zahlreichsten ver- treten. Einen hervorragenden Werth hat jedoch die Büchersammlung des Capitels nicht.
524 des XVI. Jahrh. in einer bischöflichen Bibliothek befand. Das Wap- pen des Besitzers und sein Name stehen auf der Innenseite des obern Deckels. Diese sind gleichzeitig. Weiter : „Praemonstratensis Ordinis nonnullorum Patrum vitae per Sigismundum Kohel, Abbatem Lucen- sem" Typis Lucensibus 1608. 4°. Bbb II. "Monitorium, sive Instructio pro Decanis a Carolo a Liechtenstein, Episcopo Olom.“ Olom. 1666. 4°. (in duplo). Officia Sanctorum propria. Olom. 1732. etc. Wie in der Dietrichstein’schen, so sind auch in dieser Bibliothek, die durch Vermächtnisse entstanden ist, die theologische Literatur des XVI. Jahrhunderts und das Bibelstudium am zahlreichsten ver- treten. Einen hervorragenden Werth hat jedoch die Büchersammlung des Capitels nicht.
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525 Register. Abraham, Patriarch. 440. Abyssinien, Johann von. 433. Adalbert, der Heilige. 455, 475. — magist. v. Böhmen. 460. Aeneas Sylvius. 433, 494. Alanus. 457, 484. Albaaqua. 469. Albanus, der Heilige. 475. Albert, König (J. 1439). 510. — der Grosse, Hlge. 457, 518. — v. Eyb. 492. Albrecht V., Herzog von Österreich (J. 1436). 504, 305, 508. — Herzog v. Österreich. 500, 504. Alef, gewes. fürstl. Dietrichstein'scher Secretär (J. 1809). 425. Alexander Mag. 433, 480, 517. Alexius, der Heilige. 462, 487. Alfons, König von Aragonien. 510. — Dominikaner. 500. Alpheus. 492. Altenburg, Stadt. 432. Altenhoven. 432. Alttitschein, Stadt. 421. Ambros, Mönch. 448, 463, 464, 488, 523. Amurat, Sultan. 507. Andlen (Kathar.), Prinzessin (J. 1446). 510. Anglicus Mag. 488. Anjou. 507. Anne le Dennoys. 485. Ansegisus. 492. Anthiocenum Concilium. 474. Antonius v. Florenz. 468. Antorf, Stadt. 491. Apatin (sie). 499. Appolonia , die Heilige. 462, 487. Aragonien. 510. Archelaus. 519. Archo, Graf v. 494. Aretum, Stadt. 493. Aristoteles. 468. Arnest, Erzb. v. Prag (J. 1349). 472, 473, 474, 475, 476, 478, 479,480, 482. Arnoldus von Neuhaus. 468. Asenech, Tochter des Putyfar. 437, 443, 449. Asien. 516, 520. Augsburg, Stadt. 427, 434, 508, 509, 519, 521. Augustin, der Hl. 433, 456, 457, 458, 459, 462, 475, 477, 489, 490 516, 523. Baiern. 431. Baldus de Saxo ferrato Alpinatus. 493. Basel, Stadt. 476. Basler Concilium. 459, 481. Bautzen, Stadt. 452. Bečkovský Johann (J. 1700). 426. Beda Venerabilis. 463, 488, 516. Bela (Wela), König v. Ungarn. 512.
525 Register. Abraham, Patriarch. 440. Abyssinien, Johann von. 433. Adalbert, der Heilige. 455, 475. — magist. v. Böhmen. 460. Aeneas Sylvius. 433, 494. Alanus. 457, 484. Albaaqua. 469. Albanus, der Heilige. 475. Albert, König (J. 1439). 510. — der Grosse, Hlge. 457, 518. — v. Eyb. 492. Albrecht V., Herzog von Österreich (J. 1436). 504, 305, 508. — Herzog v. Österreich. 500, 504. Alef, gewes. fürstl. Dietrichstein'scher Secretär (J. 1809). 425. Alexander Mag. 433, 480, 517. Alexius, der Heilige. 462, 487. Alfons, König von Aragonien. 510. — Dominikaner. 500. Alpheus. 492. Altenburg, Stadt. 432. Altenhoven. 432. Alttitschein, Stadt. 421. Ambros, Mönch. 448, 463, 464, 488, 523. Amurat, Sultan. 507. Andlen (Kathar.), Prinzessin (J. 1446). 510. Anglicus Mag. 488. Anjou. 507. Anne le Dennoys. 485. Ansegisus. 492. Anthiocenum Concilium. 474. Antonius v. Florenz. 468. Antorf, Stadt. 491. Apatin (sie). 499. Appolonia , die Heilige. 462, 487. Aragonien. 510. Archelaus. 519. Archo, Graf v. 494. Aretum, Stadt. 493. Aristoteles. 468. Arnest, Erzb. v. Prag (J. 1349). 472, 473, 474, 475, 476, 478, 479,480, 482. Arnoldus von Neuhaus. 468. Asenech, Tochter des Putyfar. 437, 443, 449. Asien. 516, 520. Augsburg, Stadt. 427, 434, 508, 509, 519, 521. Augustin, der Hl. 433, 456, 457, 458, 459, 462, 475, 477, 489, 490 516, 523. Baiern. 431. Baldus de Saxo ferrato Alpinatus. 493. Basel, Stadt. 476. Basler Concilium. 459, 481. Bautzen, Stadt. 452. Bečkovský Johann (J. 1700). 426. Beda Venerabilis. 463, 488, 516. Bela (Wela), König v. Ungarn. 512.
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526 Belgien, 522, Bembo Peter (J. 1578). 431. Berg hl. bei Olmütz. 428. Berlin, Stadt. 486. Bernard, der Heilige. 433, 455, 461, 475, 477, 494, 500, 516. Bernardus, Epise. Lodonensis. 485. Berthold, Dominikanerpriester. 498. Bildfeld, Johann v., Arzt. 484. Birgita, d. Heilige. 499. Blasco , Presbyter von Dobyczano (J. 1420). 477. Blasius pannista. 459. Bocek Anton, mühr. Arehivar (gest. im J. 1847). 428, 445, 451, 452, 454, 464, 510. Boecius. 460. Böhmen. 422, 423, 426, 427, 428, ‚440, 444, 458, 459, 460, 461, 462, 463, 465, 466, 467, 470, 471, 472, 475, 479, 481, 484, 487, 488, 496, 505, 507, 508, 511, 520. Bohunko, magister (J. 1403). 475, 476, 477. | Bollandisten. 487. Bonaventura, der Heilige. 456. Bononia (Bologna), Stadt. 476, 494, 495. Bourgogne. 522. Borziwoy , prineeps. 462, 487. Bosko (Boćko). 469. Bouo , Marchese di. 331. Brandenburg. 508. Breslau, Stadt. 434, 450, 466; 508, 509, 549. Breznik. 432. Březowé. 465, 466. Briccius, magist. KurZimensis. 459.. ; Brod Andreas, Theolog. Professor. 471. a a Brun Anton, Dietriehstein’scher Archi- var. 422; 424, 425, Briinn , Stadt. 419—429, 451, 460. Bruno, Bischof von Olmütz. 477. Budwitz, Stadt. 472, 474. Burgund. 520. Burkhard, Erzbischof zu Salzburg. 502. Buszo Johann, schwedischer Kriegs- commissär (J. 1646). 419. Byzanz (Constantinopel), Stadt. 429, 430, 496, 507. Cabasila Nikolaus, Erzbischof v. Thes- salonich. 429. Camillus. 448. Campanus Johann M. 421. Časlau, Stadt. 432. Castilien. 493. Cato. 431. | Ceroni Joh. Peter. 423, 428. Charon und Mereur. 432, China-Kittai. 517. Chlumecky Peter, Ritt. v. 508. Chmel Joseph. 510. Chi'elie, Herrschaft. 424. Christinus, der Heilige. 456. Christine, Kónigin, Tochter Gustav Adolph's v. Schweden (J. 1647). 419, Chwalenicz, Blaško von. 477. Cieero M. T. 490, 493. Clovis, Merovinger. 522. | Comanorum rex. 512. Constantinus, imperator. 433. Constanz, Stadt. 513. Correr Giovanni (J. 1569). 507. Cremona, Stadt. 433. Crescentius. 432, 494, 495. = Cuitanich v. Kupisinz Kaspar. 42. Cymburg, Ctibor v. 44b, ‚ — Familie. 445. — Johann von, mührischer Landes- hauptmann. 445. | Cyril, der Heilige. 475. Czedlie. 472. | Düwisch v. Meyenberg. 518. | Damasus, Pepst. 442.
526 Belgien, 522, Bembo Peter (J. 1578). 431. Berg hl. bei Olmütz. 428. Berlin, Stadt. 486. Bernard, der Heilige. 433, 455, 461, 475, 477, 494, 500, 516. Bernardus, Epise. Lodonensis. 485. Berthold, Dominikanerpriester. 498. Bildfeld, Johann v., Arzt. 484. Birgita, d. Heilige. 499. Blasco , Presbyter von Dobyczano (J. 1420). 477. Blasius pannista. 459. Bocek Anton, mühr. Arehivar (gest. im J. 1847). 428, 445, 451, 452, 454, 464, 510. Boecius. 460. Böhmen. 422, 423, 426, 427, 428, ‚440, 444, 458, 459, 460, 461, 462, 463, 465, 466, 467, 470, 471, 472, 475, 479, 481, 484, 487, 488, 496, 505, 507, 508, 511, 520. Bohunko, magister (J. 1403). 475, 476, 477. | Bollandisten. 487. Bonaventura, der Heilige. 456. Bononia (Bologna), Stadt. 476, 494, 495. Bourgogne. 522. Borziwoy , prineeps. 462, 487. Bosko (Boćko). 469. Bouo , Marchese di. 331. Brandenburg. 508. Breslau, Stadt. 434, 450, 466; 508, 509, 549. Breznik. 432. Březowé. 465, 466. Briccius, magist. KurZimensis. 459.. ; Brod Andreas, Theolog. Professor. 471. a a Brun Anton, Dietriehstein’scher Archi- var. 422; 424, 425, Briinn , Stadt. 419—429, 451, 460. Bruno, Bischof von Olmütz. 477. Budwitz, Stadt. 472, 474. Burgund. 520. Burkhard, Erzbischof zu Salzburg. 502. Buszo Johann, schwedischer Kriegs- commissär (J. 1646). 419. Byzanz (Constantinopel), Stadt. 429, 430, 496, 507. Cabasila Nikolaus, Erzbischof v. Thes- salonich. 429. Camillus. 448. Campanus Johann M. 421. Časlau, Stadt. 432. Castilien. 493. Cato. 431. | Ceroni Joh. Peter. 423, 428. Charon und Mereur. 432, China-Kittai. 517. Chlumecky Peter, Ritt. v. 508. Chmel Joseph. 510. Chi'elie, Herrschaft. 424. Christinus, der Heilige. 456. Christine, Kónigin, Tochter Gustav Adolph's v. Schweden (J. 1647). 419, Chwalenicz, Blaško von. 477. Cieero M. T. 490, 493. Clovis, Merovinger. 522. | Comanorum rex. 512. Constantinus, imperator. 433. Constanz, Stadt. 513. Correr Giovanni (J. 1569). 507. Cremona, Stadt. 433. Crescentius. 432, 494, 495. = Cuitanich v. Kupisinz Kaspar. 42. Cymburg, Ctibor v. 44b, ‚ — Familie. 445. — Johann von, mührischer Landes- hauptmann. 445. | Cyril, der Heilige. 475. Czedlie. 472. | Düwisch v. Meyenberg. 518. | Damasus, Pepst. 442.
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Dänemark. 466, 496. Dandolo Andreas, dux Venetor. 495. Defner Georg (J. 1581). 426. Deutschland. 486, 518. Dietriehstein, Cardinal v. 419—426. — Sigmund, Graf v., kais. Obrist- Stallmeister. 422, 433. — Max., Fürst v. (J. 1596). 431. — Gräfin von Mensdorff - Pouilly. - 419, 425, Dietrichstein'sehe Familie. 422— 425. — Bibliothek. 423, 440, 447, 450, A91, 493, 502, 508, 513, 518, 524. Dingenauer Georg; Jesuit (J. 1631). 420. Diodorus Siculus. 430. Dobiczano, Blasko v. £77. Dobner Gelasius. 428. Dobrovsky Joseph. 428, 440. Donar Elisabeth, Freiin v. 421. Dorothea, die Heilige. 462, 486, 487. Drachowez (sic). 488. Ecker v. Eckhof, Wenzel, schlesischer Zollpiichter (J. 1604). 422. Egglzain Leonhart, Richter. 504. Egypten. 437, 443, 449, Eibenschitz, Stadt. 426. Eisenach, Stadt. 521. d' Elvert Christian. 428. England. 431, 466, 492, 496, 519. Enns, Fluss. 421, 514. Episebius. 492, Erasimus. 459. Erben in Prag. 452. Ernst, Herzog in Steiermark. 510. Erod (Herodes), Sohn des grossen Erod v. Galiläa. 453. Eschenloer Peter, Stadtschreiber zu . . Breslau (J. 1440— —1479). i 509, Esslingen, Stadt. 521, 522. Europa. 519. ‘Eusebius. 489. Eustach, der Heilige. 461. Eüthymius Zigabenus. 430. 527 Fasseau, Prümonstratenser. 473, 474, 418. Ferdinand E, Kaiser. (J. 1540). 421, 427, 507, 511, 520. — III, Kônig (J. 1652). A67. — rómischer Kónig (J. 1557). 507. — Fürst v. Dietrichstein (J. 1679). 422, 424. — Maria, Herzog v. Baiern. 431. — von Serponte, Franz (J. 1678). 428. Fiandra (Flandern). 507. Flavius Constantinus, rómischer Kai- ser. 475. Florenz, Stadt. 431, 468, 493. Frankreich. 431—433, 495, 507, 513, 520, 522. Franz I. v. Frankreich. 432, 520. — Aceursius. 493. — Joseph, First von Dietrichstein (J. 1849). 425. Freising, Ruprecht v. (J. 1328). 432, Freytag Heinrich (J. 1499). 516. Friaul. 516. : Friedrich, Konig (J. 1446). 510. — III., Herzog (J. 1320). 504. — Herz. v. Osterreich (J. 1237). 505. Gialeazius Sforza. 493. Gallien. 496. Gamaliel, Meister. 500. Gasparinus. 480, 481, 493. Genua, Stadt. 431. ‘Georg, der Heilige. 455. Georg v. Podébrad, Känig. 468. Georg de Montano; reetor Brezni- censis (J. 1587). 432. Gerard v. Roussillon. 522. Gerson, magister. 480. Gerungus, plebanus v. Aka 9. 1410). 472, 47383, ATA. Giacomo di Castelvetro. 431. Gibellinen. 493. a Gilg’s Geschichte der Wiener Markt- ordnungen. 506,
Dänemark. 466, 496. Dandolo Andreas, dux Venetor. 495. Defner Georg (J. 1581). 426. Deutschland. 486, 518. Dietriehstein, Cardinal v. 419—426. — Sigmund, Graf v., kais. Obrist- Stallmeister. 422, 433. — Max., Fürst v. (J. 1596). 431. — Gräfin von Mensdorff - Pouilly. - 419, 425, Dietrichstein'sehe Familie. 422— 425. — Bibliothek. 423, 440, 447, 450, A91, 493, 502, 508, 513, 518, 524. Dingenauer Georg; Jesuit (J. 1631). 420. Diodorus Siculus. 430. Dobiczano, Blasko v. £77. Dobner Gelasius. 428. Dobrovsky Joseph. 428, 440. Donar Elisabeth, Freiin v. 421. Dorothea, die Heilige. 462, 486, 487. Drachowez (sic). 488. Ecker v. Eckhof, Wenzel, schlesischer Zollpiichter (J. 1604). 422. Egglzain Leonhart, Richter. 504. Egypten. 437, 443, 449, Eibenschitz, Stadt. 426. Eisenach, Stadt. 521. d' Elvert Christian. 428. England. 431, 466, 492, 496, 519. Enns, Fluss. 421, 514. Episebius. 492, Erasimus. 459. Erben in Prag. 452. Ernst, Herzog in Steiermark. 510. Erod (Herodes), Sohn des grossen Erod v. Galiläa. 453. Eschenloer Peter, Stadtschreiber zu . . Breslau (J. 1440— —1479). i 509, Esslingen, Stadt. 521, 522. Europa. 519. ‘Eusebius. 489. Eustach, der Heilige. 461. Eüthymius Zigabenus. 430. 527 Fasseau, Prümonstratenser. 473, 474, 418. Ferdinand E, Kaiser. (J. 1540). 421, 427, 507, 511, 520. — III, Kônig (J. 1652). A67. — rómischer Kónig (J. 1557). 507. — Fürst v. Dietrichstein (J. 1679). 422, 424. — Maria, Herzog v. Baiern. 431. — von Serponte, Franz (J. 1678). 428. Fiandra (Flandern). 507. Flavius Constantinus, rómischer Kai- ser. 475. Florenz, Stadt. 431, 468, 493. Frankreich. 431—433, 495, 507, 513, 520, 522. Franz I. v. Frankreich. 432, 520. — Aceursius. 493. — Joseph, First von Dietrichstein (J. 1849). 425. Freising, Ruprecht v. (J. 1328). 432, Freytag Heinrich (J. 1499). 516. Friaul. 516. : Friedrich, Konig (J. 1446). 510. — III., Herzog (J. 1320). 504. — Herz. v. Osterreich (J. 1237). 505. Gialeazius Sforza. 493. Gallien. 496. Gamaliel, Meister. 500. Gasparinus. 480, 481, 493. Genua, Stadt. 431. ‘Georg, der Heilige. 455. Georg v. Podébrad, Känig. 468. Georg de Montano; reetor Brezni- censis (J. 1587). 432. Gerard v. Roussillon. 522. Gerson, magister. 480. Gerungus, plebanus v. Aka 9. 1410). 472, 47383, ATA. Giacomo di Castelvetro. 431. Gibellinen. 493. a Gilg’s Geschichte der Wiener Markt- ordnungen. 506,
Strana 528
528 Glogau, Gross-. Stadt. 419. Górz, Stadt. 514. Góschel Kaspar, Fr. 498. Goffrid Johann, Bisch. v. Atrebat. 494. Gotha. 521. Gratz, Stadt. 420. Graudenec Andreas. 427. Gregor d. Gr. von Nazianz (J. 1528). 430, 475, 471. Griechenland. 431. Grimma, Stadt. 508. Grünbüchel, Ferdinand Hoffmann von. 422, 440, 444, 447, 448, 459, 467, 469, 482, 496. Grupkis (sic). 481. Guarinus Veronensis, 493. Guelfen, 493. Gustav Adolph, König von Schweden, 419. Hagen Gregor. 513. Hangenstein, Herrschaft. 421, 423. Hanka Wenzel (J. 1861). 454. Hans v. Chur, Richter. 498. Hanusius v. Stayn, Goldschmid. 469. Harraeh, Familie. 423. Harrach, Mergarethe v. 421. Harzhaim. 482. . Heidelberg, Stadt. 492. Heilbronn, Stadt. 521. Heinrich, Kaiser. 505. — Herzog v. Anjou (J. 1573). 507. — Landgraf v. During. 546. — v. Gersdorf, Landvogt zu Pirna. (J. 1542). 444. — v. Hessen, Meister. 432, 500. Helias, magister. 471. Hengst Sigismund. 481. Hermes, 468. Hersfeld , Stadt. 471. Hessen. 509, 521. Hieronymus, der Hlge. 430, 442, 448, 459, 463, 464, 486, 489. Hildegardis prophetia. 470. Hinderpacher Johann. 494, Hippius Vodnianus Johann. 421. Hirschberg, Stadt. 471. Hlawsa Ignaz. 459. Hochberg. 513. Hoffmann Ferdinand, Freiherr v. Grün- büchel, kaiserl. Hofkammer-Prii- sident, 420—424, 440, 444, 448, 459, 461, 467, 469, 482, 485, 486, 491, 492, 493, 494, 495, 496, 504, 506, 508, 510, 511, 512, 513, 514, 522, 523. — Johann, Freiherr v. Grünbüchel, Vater des Ferdinand. 421, 514. — Maria Elisabeth, Freiin v. 422, — Wolfgang Friedrich, Freiherr v, Grünbüchel. 422, 426, 433, 447. Höfler Constantin. 474, 478, 479. Hormayr (J. 1835), 510, Hórproth Jacob, Bürgermeister v. Augsburg. 519. Hugo de Salve. 431. Humburgius Florian. 421. Hunyady Johann. 494. Hus Johann, Reformator. 434, 437, 439, 452, 453, 456 — 459, 462, 470, 471, 472, 488. Hybernia (Irland). 484. Indien. 466. Ingolstadt, Stadt. 424. Innoeenz IIL, Papst. 480. — ]V., Papst. 477. — VII. 513. | Isidor, Kirehenlehrer. 475, 484. Jakob, der Heilige. 463. — Erzpriester zu Aversa. 499. — v. Cissolis, Dominikaner. 492. Jakobellus (Jakubek). von Prag. 461, 463, 488, 489, 490. | Jauowitz, Herrschaft. 420—423. Januszewski Johann (J. 1600), 427. Jerusalem. 449, 453, 454, 457, 495, 496, 501. Jireček Joseph (J. 1864). 436— 439,
528 Glogau, Gross-. Stadt. 419. Górz, Stadt. 514. Góschel Kaspar, Fr. 498. Goffrid Johann, Bisch. v. Atrebat. 494. Gotha. 521. Gratz, Stadt. 420. Graudenec Andreas. 427. Gregor d. Gr. von Nazianz (J. 1528). 430, 475, 471. Griechenland. 431. Grimma, Stadt. 508. Grünbüchel, Ferdinand Hoffmann von. 422, 440, 444, 447, 448, 459, 467, 469, 482, 496. Grupkis (sic). 481. Guarinus Veronensis, 493. Guelfen, 493. Gustav Adolph, König von Schweden, 419. Hagen Gregor. 513. Hangenstein, Herrschaft. 421, 423. Hanka Wenzel (J. 1861). 454. Hans v. Chur, Richter. 498. Hanusius v. Stayn, Goldschmid. 469. Harraeh, Familie. 423. Harrach, Mergarethe v. 421. Harzhaim. 482. . Heidelberg, Stadt. 492. Heilbronn, Stadt. 521. Heinrich, Kaiser. 505. — Herzog v. Anjou (J. 1573). 507. — Landgraf v. During. 546. — v. Gersdorf, Landvogt zu Pirna. (J. 1542). 444. — v. Hessen, Meister. 432, 500. Helias, magister. 471. Hengst Sigismund. 481. Hermes, 468. Hersfeld , Stadt. 471. Hessen. 509, 521. Hieronymus, der Hlge. 430, 442, 448, 459, 463, 464, 486, 489. Hildegardis prophetia. 470. Hinderpacher Johann. 494, Hippius Vodnianus Johann. 421. Hirschberg, Stadt. 471. Hlawsa Ignaz. 459. Hochberg. 513. Hoffmann Ferdinand, Freiherr v. Grün- büchel, kaiserl. Hofkammer-Prii- sident, 420—424, 440, 444, 448, 459, 461, 467, 469, 482, 485, 486, 491, 492, 493, 494, 495, 496, 504, 506, 508, 510, 511, 512, 513, 514, 522, 523. — Johann, Freiherr v. Grünbüchel, Vater des Ferdinand. 421, 514. — Maria Elisabeth, Freiin v. 422, — Wolfgang Friedrich, Freiherr v, Grünbüchel. 422, 426, 433, 447. Höfler Constantin. 474, 478, 479. Hormayr (J. 1835), 510, Hórproth Jacob, Bürgermeister v. Augsburg. 519. Hugo de Salve. 431. Humburgius Florian. 421. Hunyady Johann. 494. Hus Johann, Reformator. 434, 437, 439, 452, 453, 456 — 459, 462, 470, 471, 472, 488. Hybernia (Irland). 484. Indien. 466. Ingolstadt, Stadt. 424. Innoeenz IIL, Papst. 480. — ]V., Papst. 477. — VII. 513. | Isidor, Kirehenlehrer. 475, 484. Jakob, der Heilige. 463. — Erzpriester zu Aversa. 499. — v. Cissolis, Dominikaner. 492. Jakobellus (Jakubek). von Prag. 461, 463, 488, 489, 490. | Jauowitz, Herrschaft. 420—423. Januszewski Johann (J. 1600), 427. Jerusalem. 449, 453, 454, 457, 495, 496, 501. Jireček Joseph (J. 1864). 436— 439,
Strana 529
Joachim de Malzen. 481. — de Vincis. 431. Joachimsthal. 518. Job, Buch. 436—442, 445, 463, 488. Johann Friedrich von Sachsen, Kur- fürst. 521. — (lvan), Kaiser von Russland. 507. — Bischof von Olmütz (J. 1410). 473, 474, 482. — IX. Bisehof v. Olmütz. 473, 474, 482. — XXII., Papst. 486. — Kónig v. Bóhmen (J. 1325). 472. — aus Prag, Sehreiber (J. 1470). 450. — Max von Trewsen (J. 1402). 517. — Presbyter v. Laodikäa. 430, 433. — Archidiakon v. Pilsen (J. 1506). 472, — v. Breznyez, Clerieus (J. 1395). 491. — Cardin. , presbyter sti. Cyriaci. 418. — Alois Tuskanus. 494, — Andreas. 498, 499, — ‘von Aich. 494. — von Friedberg, Mag. 498. — Teranis (sic). 503. - Jovinianus. 489. Juda's Brief. 439, 449. Julian, Kaiser. 505. Julius IL, Papst, 511. Jungmann Joseph. 426—428, 436, 451 ‚bis 454, 457, 458, 464 — 468, 470, 523.. Justinian, Kaiser. 433. Justus, Dichter. 431. Kalida v. Jaromeriez, Martin. 421. Karl der Grosse, Kaiser. 491, 492, 524. Karl, der Kahle. 522. — IL, Erzherzog (J. 1572). 514. — IL v. Sicilien. 495. — \V., Kaiser. 434, 468, 469, 510. . Kremsmünster. 529 | Karl V., Kaiser. 427, 432, 507. — VIL v. Frankreich. 520. — Fürst von Dietrichstein (J. 1769). 424, Karlstein in Prag. 466, 469, 478. Kärnten, 432, 433, 510, 514. Keller v. Stain Bernhard. 513. Keyser v. Theymer Georg (J. 1451). A92. | Kittner, Canonieus in Nikolsburg. 523. Klattau, Stadt. 470. Klemens VI., Papst. 480. — v. Mnyehowiez , magist. 471. Knapp Johann, Senior in der Nihe у. Breslau. 519. Koch Mathias, Geschichtsschreiher (J. 1849—1852). 425. Kohel Sigismund, Abt . v (J. 1608). 524. Koldin, Krist. v. (J. 1583). 427. Kolowrat, Wilhelm Albrecht v. 467. Konrad, Bischof v. Olmůtz e 1318). 473, 482. — v. Prag (J. 1371). 432, 483. — der Stekkel von Tegernsee (J. 1359). 517. Kopenhagen, Stadt. 431. Bruek „Kostnice , (Konstanz), Stadt. 470, 471. Krain. 514. Krakau, Stadt. 427. Kralic in Mihren. 426. Kralicer Bruderbibel (J. 1579—1593). 426. Kramer Georg Rattenman. 516. Kremsier, Stadt. 472, 473, 482. ‘517. Kristan, magister. 468.. . Kunisch J. G., Dr. (J. 1827), 509. Kunstadt, Stadt. 445, '— Boček v. 475. . — Georg v.; König. 445. — Sofie v., Gemalin Joh © Cymburg. 445. Kuttenberg, Synode, Stadt; 472, 481.
Joachim de Malzen. 481. — de Vincis. 431. Joachimsthal. 518. Job, Buch. 436—442, 445, 463, 488. Johann Friedrich von Sachsen, Kur- fürst. 521. — (lvan), Kaiser von Russland. 507. — Bischof von Olmütz (J. 1410). 473, 474, 482. — IX. Bisehof v. Olmütz. 473, 474, 482. — XXII., Papst. 486. — Kónig v. Bóhmen (J. 1325). 472. — aus Prag, Sehreiber (J. 1470). 450. — Max von Trewsen (J. 1402). 517. — Presbyter v. Laodikäa. 430, 433. — Archidiakon v. Pilsen (J. 1506). 472, — v. Breznyez, Clerieus (J. 1395). 491. — Cardin. , presbyter sti. Cyriaci. 418. — Alois Tuskanus. 494, — Andreas. 498, 499, — ‘von Aich. 494. — von Friedberg, Mag. 498. — Teranis (sic). 503. - Jovinianus. 489. Juda's Brief. 439, 449. Julian, Kaiser. 505. Julius IL, Papst, 511. Jungmann Joseph. 426—428, 436, 451 ‚bis 454, 457, 458, 464 — 468, 470, 523.. Justinian, Kaiser. 433. Justus, Dichter. 431. Kalida v. Jaromeriez, Martin. 421. Karl der Grosse, Kaiser. 491, 492, 524. Karl, der Kahle. 522. — IL, Erzherzog (J. 1572). 514. — IL v. Sicilien. 495. — \V., Kaiser. 434, 468, 469, 510. . Kremsmünster. 529 | Karl V., Kaiser. 427, 432, 507. — VIL v. Frankreich. 520. — Fürst von Dietrichstein (J. 1769). 424, Karlstein in Prag. 466, 469, 478. Kärnten, 432, 433, 510, 514. Keller v. Stain Bernhard. 513. Keyser v. Theymer Georg (J. 1451). A92. | Kittner, Canonieus in Nikolsburg. 523. Klattau, Stadt. 470. Klemens VI., Papst. 480. — v. Mnyehowiez , magist. 471. Knapp Johann, Senior in der Nihe у. Breslau. 519. Koch Mathias, Geschichtsschreiher (J. 1849—1852). 425. Kohel Sigismund, Abt . v (J. 1608). 524. Koldin, Krist. v. (J. 1583). 427. Kolowrat, Wilhelm Albrecht v. 467. Konrad, Bischof v. Olmůtz e 1318). 473, 482. — v. Prag (J. 1371). 432, 483. — der Stekkel von Tegernsee (J. 1359). 517. Kopenhagen, Stadt. 431. Bruek „Kostnice , (Konstanz), Stadt. 470, 471. Krain. 514. Krakau, Stadt. 427. Kralic in Mihren. 426. Kralicer Bruderbibel (J. 1579—1593). 426. Kramer Georg Rattenman. 516. Kremsier, Stadt. 472, 473, 482. ‘517. Kristan, magister. 468.. . Kunisch J. G., Dr. (J. 1827), 509. Kunstadt, Stadt. 445, '— Boček v. 475. . — Georg v.; König. 445. — Sofie v., Gemalin Joh © Cymburg. 445. Kuttenberg, Synode, Stadt; 472, 481.
Strana 530
530 Ladawer Johann. 498. Ladislaus, Kónig. 453. Ladulphus (sie) v. Columpna, cano- nieus Bononiensis (J. 1566). 476. Lambecius. 510. Lamberg. 522. Lamberg, Adalbert Graf von, Bischof von Würzburg. 431. Lanskron, Stadt. 523. Laodikäa, St. 430, 436, 442, 483. Lascaris Theodor. 430. Lauff, Stadt. 471. Lausitz. 434, 466, 496. Lazar Wenzel, Magist. v. Prag. 449, Leiben, Stadt. 505. Leipzig, Stadt. 426. Leitomischl, Stadt. 427. Lelius. 493. Leobschütz, Stadt. 419. Leon, Kónigreich. 493. Leonardus Aretinus. 463, 489, 490. Leopold der Heilige von Österreich. 505. Liechtenstein. 520. — Karl von, Olmützer #Bischof (J. 1666). 524. Linhart, magister. 468. Litomieritz (Leitmeritz), St. 489. Lófler Georg. 521. Lombardi monetarii. 472, Lomnicky Simon (J. 1580). 427. Lothar, Kaiser. 491, 492. Lotharius, card. Diaconus. 480, Lothringen. 466. Ludmilla, die Heilige. 456, 462, 475, 487. Ludwig, Kaiser. 491, 492, 503. — Kónig von Ungarn und Bóhmen. 459. | — von Castelvetro. 431. Luka (Kloster Bruck in Mähren). 524. Lukaw bei Budwitz. 472, 473, 474. Lund, Stadt. 419. Lupaé Martin, Priester (J. 1456). 470, 487. | Machabier. 436. 442, 418. Mähren. 419—429, 445, 451, 452, 460, 466, 467, 474, 479, 482, 508, 510. Mailand, Stadt. 523. Mainz. 523. Mandewill Johann, Ritter aus England. 466, 492, 493. Manlius Christophorus. 434. - Mansi. 482. Marburg , Stadt. 484. Mareo Polo aus Venedig (J. 1305). 492, 517. Margaretha, die Heilige. 456. Maria, die Heilige. 450, 455, 485. — Magdalena, die Heilige. 501. Markus, der Heilige. 496. Martin 1V., Pabst (J. 1428). 478. — Pfarrer von St. Niklas in Saaz. 415. — plebanus. 460. — v. Luthomeritz (J. 1400). 485. Martinelli. 459. Mathias, Kónig v. Ungarn. 507, 511. Maxentius, Bisehof v. Konstanz. 513. Maximilian 1., Kaiser. 433, 504, 510, 520. — II., Kaiser. 507, 510, 513. — Fiirst von Dietrichstein. 422. Mehmet, Sohn des Sultans Amurat (J. 1582). 507. Meinert Josef Georg, Professor (gest. 1844). 429, 492, 493, 502, 515. Meiningen, Stadt. 502, 524. Melitenses (Maltheser Orden). 493. Mensdorft-Pouilly, Grifin v. (J. 1865). 419, 425. Meserilsch, Stadt. 450, Method, der Heilige. 475. Metz. 466. Michael, der Heilige. 455, 484, 501. Milić Johann. 37, 452, 453. Miross Johann (J. 1524). 459. Misnia (Meissen). 461.
530 Ladawer Johann. 498. Ladislaus, Kónig. 453. Ladulphus (sie) v. Columpna, cano- nieus Bononiensis (J. 1566). 476. Lambecius. 510. Lamberg. 522. Lamberg, Adalbert Graf von, Bischof von Würzburg. 431. Lanskron, Stadt. 523. Laodikäa, St. 430, 436, 442, 483. Lascaris Theodor. 430. Lauff, Stadt. 471. Lausitz. 434, 466, 496. Lazar Wenzel, Magist. v. Prag. 449, Leiben, Stadt. 505. Leipzig, Stadt. 426. Leitomischl, Stadt. 427. Lelius. 493. Leobschütz, Stadt. 419. Leon, Kónigreich. 493. Leonardus Aretinus. 463, 489, 490. Leopold der Heilige von Österreich. 505. Liechtenstein. 520. — Karl von, Olmützer #Bischof (J. 1666). 524. Linhart, magister. 468. Litomieritz (Leitmeritz), St. 489. Lófler Georg. 521. Lombardi monetarii. 472, Lomnicky Simon (J. 1580). 427. Lothar, Kaiser. 491, 492. Lotharius, card. Diaconus. 480, Lothringen. 466. Ludmilla, die Heilige. 456, 462, 475, 487. Ludwig, Kaiser. 491, 492, 503. — Kónig von Ungarn und Bóhmen. 459. | — von Castelvetro. 431. Luka (Kloster Bruck in Mähren). 524. Lukaw bei Budwitz. 472, 473, 474. Lund, Stadt. 419. Lupaé Martin, Priester (J. 1456). 470, 487. | Machabier. 436. 442, 418. Mähren. 419—429, 445, 451, 452, 460, 466, 467, 474, 479, 482, 508, 510. Mailand, Stadt. 523. Mainz. 523. Mandewill Johann, Ritter aus England. 466, 492, 493. Manlius Christophorus. 434. - Mansi. 482. Marburg , Stadt. 484. Mareo Polo aus Venedig (J. 1305). 492, 517. Margaretha, die Heilige. 456. Maria, die Heilige. 450, 455, 485. — Magdalena, die Heilige. 501. Markus, der Heilige. 496. Martin 1V., Pabst (J. 1428). 478. — Pfarrer von St. Niklas in Saaz. 415. — plebanus. 460. — v. Luthomeritz (J. 1400). 485. Martinelli. 459. Mathias, Kónig v. Ungarn. 507, 511. Maxentius, Bisehof v. Konstanz. 513. Maximilian 1., Kaiser. 433, 504, 510, 520. — II., Kaiser. 507, 510, 513. — Fiirst von Dietrichstein. 422. Mehmet, Sohn des Sultans Amurat (J. 1582). 507. Meinert Josef Georg, Professor (gest. 1844). 429, 492, 493, 502, 515. Meiningen, Stadt. 502, 524. Melitenses (Maltheser Orden). 493. Mensdorft-Pouilly, Grifin v. (J. 1865). 419, 425. Meserilsch, Stadt. 450, Method, der Heilige. 475. Metz. 466. Michael, der Heilige. 455, 484, 501. Milić Johann. 37, 452, 453. Miross Johann (J. 1524). 459. Misnia (Meissen). 461.
Strana 531
Mitrowitz, Aleš Wratislaw v. 467. Modena, Stadt. 431. Mortaigne, schwedischer Major (J. 1645). 419. Moses. 438, 446, 515, 516. Moskau, Stadt. 507. München, Stadt. 503. Münster, Stadt. 507. General- Namiest in Mähren. 426, Naumburg, Stadt. 508. Navagiero Bernard. 507. Navara. 496.§ Neapel, Stadt. 431. Neemias. 436, 442, 449. Némez, magister. 468. Nero, römischer Kaiser. 454, 505. Netolický (J. 1547). 427. Neuhaus Johann Kajetan, Canonicus zu Nikolsburg (J. 1814). 425. Neumann, Buchdrucker (J. 1768). 428. Neustadt, Stadt, 505, 506. Nicephorus Balammydes. 429. — Georg. 429. Nikodem. 452—454, 458. Nikolaus v. Dinkelsspůhl. 496. — v. Lira. 457. Nikolsburg, Stadt. 419—424, 428, 429, 450, 451, 464, 502; 508, 523. Nikomachus. 430. Norix, Bruder d. Archelaus. 549. Nottenstein v. Schletstadt Johann (J. 1439). 499. Niirnberg, Stadt. 429, 508. Oder, Fluss, 419. Oderich v. Portenau. 492. Österreich. 421, 422, 432, 433, 460, 475, 476, 500, 502, 505, 510, 511, 513, 514, 518, 519. Olmütz , Stadt. 419_ 437, 466, 472, 473, 474, 477, 485, 523, 524. Oranien, 507. 531 Orosius. 489. Osowsky v. Doubravic. 467. Otakar IL, König. 434, 505, 512. Otta v. Dymerink (Daymark), Cano- nicus. 466. - Otto, Markgraf v. Hochberg (J. 1411) 513. — Friedrich, Kurfürst. 521. ° Paderborn, Stadt. 484. Padua, Stadt. 456, 499, 517. Palästina. 466. Paprocky (J. 1593). 427, *Paris, Stadt. 431, 444, 495. Partschendorf in Miihren, 429. Paul, der Heilige. 484. — IV., Papst. 431, 507. Paulinus, presbyter. 442, 448. Pernav, Stadt. 471. Persien. 507. Pertz. 492. Peter, Apostel. 454, 456, 486, 489, 501. — v. Alst, Maler. 491. — de Crescenciis. 494, 495. Petrarcha. 431. Pez, seriptor. 543. Pfalz. 508. Pharamond, Merowinger. 512. Philipp, Sohn Karl's V. 491. - + Kónig von Spanien. 507. — Landgraf zu Hessen (J. 1548). 509, 524. Philogenia, Theaterstiick. 492. Pierre, maistre. 485, Pierrefort, Kastell. 521. Pikbarditen (J. 1582). 427. Pilsen, Stadt, 472, 478. Pirna, Stadt. 444. Pius IL, Papst (siehe Aeneas Sylvius) (J. 1462). 487, 494, Pock Andreas aus Strassburg (Jahr 1468). 432. Poděbrad, Stadt. 445. Podusska. 459.
Mitrowitz, Aleš Wratislaw v. 467. Modena, Stadt. 431. Mortaigne, schwedischer Major (J. 1645). 419. Moses. 438, 446, 515, 516. Moskau, Stadt. 507. München, Stadt. 503. Münster, Stadt. 507. General- Namiest in Mähren. 426, Naumburg, Stadt. 508. Navagiero Bernard. 507. Navara. 496.§ Neapel, Stadt. 431. Neemias. 436, 442, 449. Némez, magister. 468. Nero, römischer Kaiser. 454, 505. Netolický (J. 1547). 427. Neuhaus Johann Kajetan, Canonicus zu Nikolsburg (J. 1814). 425. Neumann, Buchdrucker (J. 1768). 428. Neustadt, Stadt, 505, 506. Nicephorus Balammydes. 429. — Georg. 429. Nikodem. 452—454, 458. Nikolaus v. Dinkelsspůhl. 496. — v. Lira. 457. Nikolsburg, Stadt. 419—424, 428, 429, 450, 451, 464, 502; 508, 523. Nikomachus. 430. Norix, Bruder d. Archelaus. 549. Nottenstein v. Schletstadt Johann (J. 1439). 499. Niirnberg, Stadt. 429, 508. Oder, Fluss, 419. Oderich v. Portenau. 492. Österreich. 421, 422, 432, 433, 460, 475, 476, 500, 502, 505, 510, 511, 513, 514, 518, 519. Olmütz , Stadt. 419_ 437, 466, 472, 473, 474, 477, 485, 523, 524. Oranien, 507. 531 Orosius. 489. Osowsky v. Doubravic. 467. Otakar IL, König. 434, 505, 512. Otta v. Dymerink (Daymark), Cano- nicus. 466. - Otto, Markgraf v. Hochberg (J. 1411) 513. — Friedrich, Kurfürst. 521. ° Paderborn, Stadt. 484. Padua, Stadt. 456, 499, 517. Palästina. 466. Paprocky (J. 1593). 427, *Paris, Stadt. 431, 444, 495. Partschendorf in Miihren, 429. Paul, der Heilige. 484. — IV., Papst. 431, 507. Paulinus, presbyter. 442, 448. Pernav, Stadt. 471. Persien. 507. Pertz. 492. Peter, Apostel. 454, 456, 486, 489, 501. — v. Alst, Maler. 491. — de Crescenciis. 494, 495. Petrarcha. 431. Pez, seriptor. 543. Pfalz. 508. Pharamond, Merowinger. 512. Philipp, Sohn Karl's V. 491. - + Kónig von Spanien. 507. — Landgraf zu Hessen (J. 1548). 509, 524. Philogenia, Theaterstiick. 492. Pierre, maistre. 485, Pierrefort, Kastell. 521. Pikbarditen (J. 1582). 427. Pilsen, Stadt, 472, 478. Pirna, Stadt. 444. Pius IL, Papst (siehe Aeneas Sylvius) (J. 1462). 487, 494, Pock Andreas aus Strassburg (Jahr 1468). 432. Poděbrad, Stadt. 445. Podusska. 459.
Strana 532
532 Pogius. 436, 489. Polen. 427, 472, 406, 507. Posen, 475. Prag, Stadt. 424 — 434,491, 450—454. 498—488, 400, 401, 497, 510, 023. Preussen. 424. Prock, Ladislaus d. Jüngere (J. 1580). 518. Prokop. Abi. 456. — Schreiber der Neustadt Prag. 468, 469, 494. Proskau, Herrschaft, 424, 427. Prugk (Bruck). 494. Pruner Stephan. Mag. 421. Pulkava, 423. Putyfar, pop Eliopelsky. 437, 443, 449. Pythagoras. 468. Wabenstein, Herrschaft, 421, 423, 494, Raimund, Ritter, 461, 494, Ramler Sigismund, 498, Rankonis Adalbertus. 460. Raus Daniel, 459, Regia aula (Konigssaal). 472. Reháček v. Květnice Brixius (J. 1531). 450. — — Dorothea. 450. — — Sigismund. 450. Reich Sebolt („auf der Süll“), 515. Remigius, Praepos. vom heil. Erasmus (JI. 1735), 427. Reutlingen, Stadt. 524. Rhein, Fluss. 513. Robert (J. 1407). 463, 488. Rodriguez Fernando, Grossprior. 494. Rogerius. 512. Rokiezana, Erzbisehof von Prag. 462, 481, 487. 488. Rokycan, Augustiner-Chorherrenstilt. 472, 475, 477, 485. Hom, Stadt. 419, 431 , 433, 453, 465, 467, 470, 475, 470, 489, 493, 496, 502. 504, 508, 513, 522. 54, 478, 507, | Rombart, Pfarrer zu Strassburg, 500. Rosenburg Ignaz, Buchdrueker (Jahr 1711). 428. Rosenplut Johann (J. 1661 ). 523. Rosmital, Leopold Baron v. (J. 1577). 421. Kudolph H., Kaiser (J. 1558). 421, 422, 496. 508, 522. — I. Kónig (IJ. 1277). 505. Russland, 507. Saaz, Stadt. 475. Sachsen. 508, 521. Sächsisches Recht. 432, 503. Safařík. 427, 428, 454. Salm, Graf v. 4055. Salomon. 445, 461, 516. Salustius. 400. Salzbury, Stadt. 432, 502. Sbineo, Erzbischof von Prag. 470. Schellenschmied Achilles. 450. Schladming, Stadt. 502. 504. Sellesien. 424, 427, 466, 407, 907, 508, 517. Sehlik Ferdinand, Graf zu Passaun. 483, 405. Sehrüffenberger S. (J. 1474). 506. Schrat Georg, Pfarrer bei St. Peter in Wien (J. 1440). 472. Schwabenspiegel. 432, 502. Sehwandtner. 311, 512. Sehwatz, Stadt. 504, Schweden. 419, 420, 426, 445, 465, 496, Schwoy Franz Jos. (gest. 1608). 428. Scipio. 493. Sedinieky von Choltie, 467. Selowitz in Mähren. 460. Sessius Paul (J. 1608). 424, Siehardus, Bischof v. Cremona (Jahr 1305). 433. Sieilien. 495, 496. Sigismund, Erzherzog v. Tirol. 44. Sigmund, Konig. 4355, 472, 481, 513. Silvester, Papst. 475.
532 Pogius. 436, 489. Polen. 427, 472, 406, 507. Posen, 475. Prag, Stadt. 424 — 434,491, 450—454. 498—488, 400, 401, 497, 510, 023. Preussen. 424. Prock, Ladislaus d. Jüngere (J. 1580). 518. Prokop. Abi. 456. — Schreiber der Neustadt Prag. 468, 469, 494. Proskau, Herrschaft, 424, 427. Prugk (Bruck). 494. Pruner Stephan. Mag. 421. Pulkava, 423. Putyfar, pop Eliopelsky. 437, 443, 449. Pythagoras. 468. Wabenstein, Herrschaft, 421, 423, 494, Raimund, Ritter, 461, 494, Ramler Sigismund, 498, Rankonis Adalbertus. 460. Raus Daniel, 459, Regia aula (Konigssaal). 472. Reháček v. Květnice Brixius (J. 1531). 450. — — Dorothea. 450. — — Sigismund. 450. Reich Sebolt („auf der Süll“), 515. Remigius, Praepos. vom heil. Erasmus (JI. 1735), 427. Reutlingen, Stadt. 524. Rhein, Fluss. 513. Robert (J. 1407). 463, 488. Rodriguez Fernando, Grossprior. 494. Rogerius. 512. Rokiezana, Erzbisehof von Prag. 462, 481, 487. 488. Rokycan, Augustiner-Chorherrenstilt. 472, 475, 477, 485. Hom, Stadt. 419, 431 , 433, 453, 465, 467, 470, 475, 470, 489, 493, 496, 502. 504, 508, 513, 522. 54, 478, 507, | Rombart, Pfarrer zu Strassburg, 500. Rosenburg Ignaz, Buchdrueker (Jahr 1711). 428. Rosenplut Johann (J. 1661 ). 523. Rosmital, Leopold Baron v. (J. 1577). 421. Kudolph H., Kaiser (J. 1558). 421, 422, 496. 508, 522. — I. Kónig (IJ. 1277). 505. Russland, 507. Saaz, Stadt. 475. Sachsen. 508, 521. Sächsisches Recht. 432, 503. Safařík. 427, 428, 454. Salm, Graf v. 4055. Salomon. 445, 461, 516. Salustius. 400. Salzbury, Stadt. 432, 502. Sbineo, Erzbischof von Prag. 470. Schellenschmied Achilles. 450. Schladming, Stadt. 502. 504. Sellesien. 424, 427, 466, 407, 907, 508, 517. Sehlik Ferdinand, Graf zu Passaun. 483, 405. Sehrüffenberger S. (J. 1474). 506. Schrat Georg, Pfarrer bei St. Peter in Wien (J. 1440). 472. Schwabenspiegel. 432, 502. Sehwandtner. 311, 512. Sehwatz, Stadt. 504, Schweden. 419, 420, 426, 445, 465, 496, Schwoy Franz Jos. (gest. 1608). 428. Scipio. 493. Sedinieky von Choltie, 467. Selowitz in Mähren. 460. Sessius Paul (J. 1608). 424, Siehardus, Bischof v. Cremona (Jahr 1305). 433. Sieilien. 495, 496. Sigismund, Erzherzog v. Tirol. 44. Sigmund, Konig. 4355, 472, 481, 513. Silvester, Papst. 475.
Strana 533
Simon, Zauberer. 454. Slaidae Somniarium. 404, 405. Stan, Stadt. 461. Solacii ludus seaeorum. 402, Sorll Nikolaus, Kürsehner. 459 Soriano, Michael de. 507. Spanien. 493, 494, 490, 507. Spek Burian, Dr. 459. Stanislaus von Znaim, Professor der Theologie. 471. Jdarbeiler unler Wen- Stayn Hanus, Go zeł IV. in Böhmen. 469. Steidel Stephan aus Tulechow (Jabr 1574). 466. Sefer, Stadt. 505. Steiermark. 421. 492. 433, 498. 505, 510, 511, 514. Stephan, König. 512, — magister. 471. stetlin, Stadt. #19. stitny Thomas. 458. Stockholm, Stadt. 419, 420, 445. Stollberg, Graf (.J. 1587). 483. Straho. 430. Strada, 491. 406. 522. 523. Kapäus Paul. 421. Stadt. 482, 500, 513, stransky Strassburg « 921. Strengnäs. stadt, 419. Sturm (+4 1587). 523. _ Wenzel. 427. sulzbach. 491. die biblische. „ Dominikaner, ar Gabriel. 421. 1601). 427. 450. 431. 421. Susann, Suyl Heinrich v. sweehin von Paumbe! n, Huchdrucker- Swohnd anzi Inaz (J Synapis Fi Faboriten-Bihel. 430, 'l'ataren. 512. 'Peruisel Marek. 516. Teupolis Jacob, dux Venetorum. 495. Theodora. Muller der. hl. Dorothea. 402. 48T. Theodore - Bischof. 30. Archiy- XXXIX. 2. 533 | Theodorus. Vater der hl. Dorolhea. 462, 487. Theodosius, romischer Kaiser. 453 Theophilus u. Dorothea. 462, 487. Therzyssko und Bosko. 469. Thessalonieh, Stadt. 429. Thomas, seriptor (J. 1482). 461. — v. Aquin. 480. Drag, Kanzler des Fürsten — v. Mathias. 511. — Mybernieus. 413, 480. 481. 482. Thurocz. 433, 511, 512. römischer Kaiser. 476. 478, 479, Tiberius, 453. 454, 457. Timanus. Tirol. 494. Tobias. dus Buch. — Prager zisehof (J. r'obitsehau, Stadt. 445. il'oeznik, Burg in Böhmen. Stadt. 468, 469. 423. Troster Johann. 494. 'l'raber Primus, Buchdrueker 428. (Tübingen. Stadt, 428. a Tuleehow Steidl, Stephau von. 400. Tung dalus aus Schottland. 485. Türken. 495. 507. Tyho Brahe. 431. Tyrollos Johann, Augsburg. 519, Lehrer. 405. 49%, 442, 445. 1290). 510. 469. "Troia. Troppau, Stadt. (J. 1562). Praefect der Stadt U volinus Parmensis. 492. Ulm. Stadt. 521. Ulrich, deutscher Jahrh. 514. 515. — y. Portenau (4. 1330). 516, 517. 43, 480, 42, 400, 507, 511, Dichter des XIV. Ungarn. 4 512, 520. Valentinus de Meregariis . Dr; in Mai- land. 523. Stadt. 471. Yayd a, 35
Simon, Zauberer. 454. Slaidae Somniarium. 404, 405. Stan, Stadt. 461. Solacii ludus seaeorum. 402, Sorll Nikolaus, Kürsehner. 459 Soriano, Michael de. 507. Spanien. 493, 494, 490, 507. Spek Burian, Dr. 459. Stanislaus von Znaim, Professor der Theologie. 471. Jdarbeiler unler Wen- Stayn Hanus, Go zeł IV. in Böhmen. 469. Steidel Stephan aus Tulechow (Jabr 1574). 466. Sefer, Stadt. 505. Steiermark. 421. 492. 433, 498. 505, 510, 511, 514. Stephan, König. 512, — magister. 471. stetlin, Stadt. #19. stitny Thomas. 458. Stockholm, Stadt. 419, 420, 445. Stollberg, Graf (.J. 1587). 483. Straho. 430. Strada, 491. 406. 522. 523. Kapäus Paul. 421. Stadt. 482, 500, 513, stransky Strassburg « 921. Strengnäs. stadt, 419. Sturm (+4 1587). 523. _ Wenzel. 427. sulzbach. 491. die biblische. „ Dominikaner, ar Gabriel. 421. 1601). 427. 450. 431. 421. Susann, Suyl Heinrich v. sweehin von Paumbe! n, Huchdrucker- Swohnd anzi Inaz (J Synapis Fi Faboriten-Bihel. 430, 'l'ataren. 512. 'Peruisel Marek. 516. Teupolis Jacob, dux Venetorum. 495. Theodora. Muller der. hl. Dorothea. 402. 48T. Theodore - Bischof. 30. Archiy- XXXIX. 2. 533 | Theodorus. Vater der hl. Dorolhea. 462, 487. Theodosius, romischer Kaiser. 453 Theophilus u. Dorothea. 462, 487. Therzyssko und Bosko. 469. Thessalonieh, Stadt. 429. Thomas, seriptor (J. 1482). 461. — v. Aquin. 480. Drag, Kanzler des Fürsten — v. Mathias. 511. — Mybernieus. 413, 480. 481. 482. Thurocz. 433, 511, 512. römischer Kaiser. 476. 478, 479, Tiberius, 453. 454, 457. Timanus. Tirol. 494. Tobias. dus Buch. — Prager zisehof (J. r'obitsehau, Stadt. 445. il'oeznik, Burg in Böhmen. Stadt. 468, 469. 423. Troster Johann. 494. 'l'raber Primus, Buchdrueker 428. (Tübingen. Stadt, 428. a Tuleehow Steidl, Stephau von. 400. Tung dalus aus Schottland. 485. Türken. 495. 507. Tyho Brahe. 431. Tyrollos Johann, Augsburg. 519, Lehrer. 405. 49%, 442, 445. 1290). 510. 469. "Troia. Troppau, Stadt. (J. 1562). Praefect der Stadt U volinus Parmensis. 492. Ulm. Stadt. 521. Ulrich, deutscher Jahrh. 514. 515. — y. Portenau (4. 1330). 516, 517. 43, 480, 42, 400, 507, 511, Dichter des XIV. Ungarn. 4 512, 520. Valentinus de Meregariis . Dr; in Mai- land. 523. Stadt. 471. Yayd a, 35
Strana 534
534 Veit St., Stadt. 439. Venedig, Stadt. 431, 433, 492, 495, 507, 510. Vitus, altarisía. 481. Vobieius Vodnianus Ludwig. 421. ' Volueian, rómischer Bischof. 474. Vyska Wenzel (J. 1424). 422. Waldenser. 488. Waltruba, Burg in Bôhmen. 469. Wattenbach, ehedem Archivar in Bres- lau (J. 1866). 486. Waviinek (Laurentius), 464, A65, 466. Weichselstütter Linie d. Dietriehsteine. 422. Weiden (Udine). 517. Weinberger-Christof v. Gurk. 502, Weitritt Vineenz, Probst v. Nikols- burg (gestorb. 1849). 424. Weissenkirchen. 483. Wenzel, der Heilige. 455, 456, 488. — König von Böhmen. 437, 463, 466, 469, 470,472 , 484, 505, 513. — v. Draehow , Magist. 460. — Patriarehv. Antiochena (J. 1413) 474, 482. Magister. | Wenzelides Karl, fürst]. Dietrichstein- scher Archivar (gest. 1852). 429. ` Westerás, Stadt, 419. | Widenten, Ordens-Minister der min- deren Brüder. 516. Wien, Stadt. 419, 420, 429, 472, 498, 502, 504, 505, 506, 510, 511. 517, 523. Wiesenberg, Kanzler des Fürsten Fer- dinand von Dietriehstein. 424. Wiklef. 470, 471. Wilhelm v. Wolanga, Minorit in Padua (J. 1330). 517. Wischau, Stadt. 472, 474, 482. Wladislaw ; bóhm. Kónig (J. 1500). 465, 466, 507. Wolny, Dr., Subprior im Stifte. zu Rai- gern. 424, 428. Würzburg , Stadt. 431. Zerotin, Jobann v. (J. 1579). 428, 508. . Zlechow, Burg in Bóhmen. 469. Zmrzlik, Můnzmeister des Königs Wen- zel IV. 469. Znáim, Stadt. 427, 471, 472. Berichtigungen. Seite 436 Zeile 1& von unten statt 20 lies 50 Jahre. „ 454 „ 7 , oben , » 459 , 6 „ unten „ „ 461 „ 4 , oben ^» » 488 , 13 , » » stć „star. $огй, Blasius lies Sorff Blasius. Ritierz lies Ritierzu. . saecnl. lies saecul. Da die Nr. 43 S. 488 des sub 6 angeführten böhmischen Artikels wegen auch zu den höhmischen Manuscripten gezählt werden kann, blieb diese Nummer irrthümlich auch unter Nr. 14 S. 463 unter einem falschen Titel stehen. Dasselbe Bewandtniss hat es auch mit Nr. 13 S. 462 und Nr. 41 S. 486. Der freundliche Leser wird ersucht, dieses Versehen mit Nachsicht zu entschuldigen.
534 Veit St., Stadt. 439. Venedig, Stadt. 431, 433, 492, 495, 507, 510. Vitus, altarisía. 481. Vobieius Vodnianus Ludwig. 421. ' Volueian, rómischer Bischof. 474. Vyska Wenzel (J. 1424). 422. Waldenser. 488. Waltruba, Burg in Bôhmen. 469. Wattenbach, ehedem Archivar in Bres- lau (J. 1866). 486. Waviinek (Laurentius), 464, A65, 466. Weichselstütter Linie d. Dietriehsteine. 422. Weiden (Udine). 517. Weinberger-Christof v. Gurk. 502, Weitritt Vineenz, Probst v. Nikols- burg (gestorb. 1849). 424. Weissenkirchen. 483. Wenzel, der Heilige. 455, 456, 488. — König von Böhmen. 437, 463, 466, 469, 470,472 , 484, 505, 513. — v. Draehow , Magist. 460. — Patriarehv. Antiochena (J. 1413) 474, 482. Magister. | Wenzelides Karl, fürst]. Dietrichstein- scher Archivar (gest. 1852). 429. ` Westerás, Stadt, 419. | Widenten, Ordens-Minister der min- deren Brüder. 516. Wien, Stadt. 419, 420, 429, 472, 498, 502, 504, 505, 506, 510, 511. 517, 523. Wiesenberg, Kanzler des Fürsten Fer- dinand von Dietriehstein. 424. Wiklef. 470, 471. Wilhelm v. Wolanga, Minorit in Padua (J. 1330). 517. Wischau, Stadt. 472, 474, 482. Wladislaw ; bóhm. Kónig (J. 1500). 465, 466, 507. Wolny, Dr., Subprior im Stifte. zu Rai- gern. 424, 428. Würzburg , Stadt. 431. Zerotin, Jobann v. (J. 1579). 428, 508. . Zlechow, Burg in Bóhmen. 469. Zmrzlik, Můnzmeister des Königs Wen- zel IV. 469. Znáim, Stadt. 427, 471, 472. Berichtigungen. Seite 436 Zeile 1& von unten statt 20 lies 50 Jahre. „ 454 „ 7 , oben , » 459 , 6 „ unten „ „ 461 „ 4 , oben ^» » 488 , 13 , » » stć „star. $огй, Blasius lies Sorff Blasius. Ritierz lies Ritierzu. . saecnl. lies saecul. Da die Nr. 43 S. 488 des sub 6 angeführten böhmischen Artikels wegen auch zu den höhmischen Manuscripten gezählt werden kann, blieb diese Nummer irrthümlich auch unter Nr. 14 S. 463 unter einem falschen Titel stehen. Dasselbe Bewandtniss hat es auch mit Nr. 13 S. 462 und Nr. 41 S. 486. Der freundliche Leser wird ersucht, dieses Versehen mit Nachsicht zu entschuldigen.
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