z 529 stránek
Titel


Vorrede






Goerlitzer Rathsannalen I.


















































































































































































































































































































Goerlitzer Rathsannalen II.






















































































































































Goerlitzer Lehnrecht







































Synopsis


Anmerkungen







Index
















Errata

Název:
Scriptores rerum Lusaticarum oder Sammlung ober- und niederlausitzischer Geschichtschreiber, NF 2, Vol. 1-2
Autor:
Haupt, Hoachim Leopold
Rok vydání:
1841
Místo vydání:
Görlitz
Počet stran celkem:
529
Obsah:
- I: Titel
- III: Vorrede
- 1: Goerlitzer Rathsannalen I.
- 307: Goerlitzer Rathsannalen II.
- 457: Goerlitzer Lehnrecht
- 496: Synopsis
- 498: Anmerkungen
- 505: Index
- 521: Errata
upravit
Strana I
SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE ZWEITER BAND. GOERLITZ, 1841. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSI BUCH- UND KUNSTHANDLUNG.
SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE ZWEITER BAND. GOERLITZ, 1841. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSI BUCH- UND KUNSTHANDLUNG.
Strana II
Strana III
VORREDE ZU DEN RATHSANNALEN. Die wünsche, welche ich am schlusse der vorrede zum ersten bande der scriptores aussprach, sind zum theil in erfüllung gegangen. Denn wenn auch unser vaterländisches werk weder durch eine erhöhte theilnahme des lesenden und zahlenden publicums, noch durch irgend eine andere unter- stiitzung beförderung gefunden hat, vielmehr die gesellschaftliche kasse immer noch ein bedeutendes hergeben muss, damit die druckkosten gedeckt werden, so hat es doch vor dem richterstuhle der kritik ein so günstiges, mildes und nachsichtiges urtheil empfangen, dass, bei ermangelung jeder anderen aufmunterung als der des erhebenden bewusstseins, für etwas gutes, wiirdiges und niitzliches aus reinen, uneigenniitzigen absichten mit erfolg zu wirken, dies allein es war, welches die lust und liebe zur fort- setzung des begonnenen unternehmens bei denen aufrecht erhielt, welche sich demselben unterzogen hatten. Ein solches urtheil fällten unter andern in mehr oder weniger ausführlichen anzeigen die resp. recensenten in der hallischen allg. literaturzeitung (Octoberh. 1840. nr. 187 ff. s. 282. ff.), den götting. gelehrten anzeigen (1840. nr. 172. s. 1718. ff.), dem gersdorfschen repertorium der ges. d. literatur (1840. bd. 26. heft 4. nr. 1765.), dem literaturbl. zu den schles. provinzialblättern (Octoberst. 1839. s. 309) und dem allg. anzeiger der Deutschen (1840. nr. 16. s. 210.). Ohne auf diese beurtheilungen näher eingehen oder sie auch nur ihrem hauptinhalte nach hier mittheilen zu wollen, kann ich doch nicht unerwähnt lassen, dass nicht blos der inhalt des ersten bandes ohne ausnahme, sondern auch die ganze
VORREDE ZU DEN RATHSANNALEN. Die wünsche, welche ich am schlusse der vorrede zum ersten bande der scriptores aussprach, sind zum theil in erfüllung gegangen. Denn wenn auch unser vaterländisches werk weder durch eine erhöhte theilnahme des lesenden und zahlenden publicums, noch durch irgend eine andere unter- stiitzung beförderung gefunden hat, vielmehr die gesellschaftliche kasse immer noch ein bedeutendes hergeben muss, damit die druckkosten gedeckt werden, so hat es doch vor dem richterstuhle der kritik ein so günstiges, mildes und nachsichtiges urtheil empfangen, dass, bei ermangelung jeder anderen aufmunterung als der des erhebenden bewusstseins, für etwas gutes, wiirdiges und niitzliches aus reinen, uneigenniitzigen absichten mit erfolg zu wirken, dies allein es war, welches die lust und liebe zur fort- setzung des begonnenen unternehmens bei denen aufrecht erhielt, welche sich demselben unterzogen hatten. Ein solches urtheil fällten unter andern in mehr oder weniger ausführlichen anzeigen die resp. recensenten in der hallischen allg. literaturzeitung (Octoberh. 1840. nr. 187 ff. s. 282. ff.), den götting. gelehrten anzeigen (1840. nr. 172. s. 1718. ff.), dem gersdorfschen repertorium der ges. d. literatur (1840. bd. 26. heft 4. nr. 1765.), dem literaturbl. zu den schles. provinzialblättern (Octoberst. 1839. s. 309) und dem allg. anzeiger der Deutschen (1840. nr. 16. s. 210.). Ohne auf diese beurtheilungen näher eingehen oder sie auch nur ihrem hauptinhalte nach hier mittheilen zu wollen, kann ich doch nicht unerwähnt lassen, dass nicht blos der inhalt des ersten bandes ohne ausnahme, sondern auch die ganze
Strana IV
IV einrichtung des werkes den beifall der freundlichen beurtheiler sich er- worben hat. Möchte diesem zweiten bande ein gleiches zu theil werden! Er enthält, ausser dem im anhange mitgetheilten rechtsbuche, zwei volumina einer auf sehr schönes festes papier in mittel folio geschriebenen chronik ohne titel und ohne angabe des schreibers derselben, welche der hiesigen rathsbibliothek, wahrscheinlich aus dem stadtarchive dahin gegeben, angehört. Nur auf dem riicken der beiden gleichmässig in schön gepresstes schweinsleder eingebundenen und mit zierlichen messingenen buckeln und klammern versehenen theile findet sich von späterer hand, von gleichzeiti- ger hand jedoch auch auf dem schnitte oben und unten bemerkt: lib. I. und lib. II. annalium. Form und inhalt verrathen schon einen gleichzeiti- gen verfasser: die vergleichung mit andern schriftstiicken aus jener zeit, namentlich in den libris missivarum et responsivarum (s. die erläuterung s. 449.) und in den oft erwähnten scultetusschen sammlungen stellt aber unbezweifelt heraus, dass dieses der rathmann und nachmalige birger- meister Bernhard Melzer ist, welcher zuerst im j. 1491 als rathmann vor- kommt, 1493 subnotar, 1495 zum erstenmale biirgermeister war, dieses amt bis zum j. 1508 fünfmal bekleidete und am 29. juni 1512 starb. Im ersten bande der ebengenannten sammlungen befindet sich nehmlich ein scriptum von der hand unseres annalisten, auf welchem Scultetus bemerkt hat: Memorial Bernhardini Melzers. Jedoch kommen ausser Melzers hand noch mehre andere, unter andern die des bekannten Georg Emmerich vor. Der erste band der annalen umfasst 282 blätter, von denen nur 5 am ende, und hier und da in der mitte einige leer gelassen worden, wie dies an den betreffenden orten unter dem texte bemerkt ist. Die lange geschichte des bierstreits ist nicht fortlaufend eingetragen, sondern überall zerstreut, weil da wo sie angefangen wurde, der platz mangelte. Im zweiten bande ist nur der fünfte theil ohngefähr vollgeschrieben; die übrigen vier fünf- theile bestehen aus leeren papierblättern. Der zeitraum, aus welchem diese beiden biicher nachrichten mittheilen, wird durch die jahre 1487 und 1496 begrenzt. Alles scheint zu beweisen, dass sie zu officiellen aufzeichnungen bestimmt waren, weshalb ich ihnen auch den titel rathsannalen beigelegt habe.
IV einrichtung des werkes den beifall der freundlichen beurtheiler sich er- worben hat. Möchte diesem zweiten bande ein gleiches zu theil werden! Er enthält, ausser dem im anhange mitgetheilten rechtsbuche, zwei volumina einer auf sehr schönes festes papier in mittel folio geschriebenen chronik ohne titel und ohne angabe des schreibers derselben, welche der hiesigen rathsbibliothek, wahrscheinlich aus dem stadtarchive dahin gegeben, angehört. Nur auf dem riicken der beiden gleichmässig in schön gepresstes schweinsleder eingebundenen und mit zierlichen messingenen buckeln und klammern versehenen theile findet sich von späterer hand, von gleichzeiti- ger hand jedoch auch auf dem schnitte oben und unten bemerkt: lib. I. und lib. II. annalium. Form und inhalt verrathen schon einen gleichzeiti- gen verfasser: die vergleichung mit andern schriftstiicken aus jener zeit, namentlich in den libris missivarum et responsivarum (s. die erläuterung s. 449.) und in den oft erwähnten scultetusschen sammlungen stellt aber unbezweifelt heraus, dass dieses der rathmann und nachmalige birger- meister Bernhard Melzer ist, welcher zuerst im j. 1491 als rathmann vor- kommt, 1493 subnotar, 1495 zum erstenmale biirgermeister war, dieses amt bis zum j. 1508 fünfmal bekleidete und am 29. juni 1512 starb. Im ersten bande der ebengenannten sammlungen befindet sich nehmlich ein scriptum von der hand unseres annalisten, auf welchem Scultetus bemerkt hat: Memorial Bernhardini Melzers. Jedoch kommen ausser Melzers hand noch mehre andere, unter andern die des bekannten Georg Emmerich vor. Der erste band der annalen umfasst 282 blätter, von denen nur 5 am ende, und hier und da in der mitte einige leer gelassen worden, wie dies an den betreffenden orten unter dem texte bemerkt ist. Die lange geschichte des bierstreits ist nicht fortlaufend eingetragen, sondern überall zerstreut, weil da wo sie angefangen wurde, der platz mangelte. Im zweiten bande ist nur der fünfte theil ohngefähr vollgeschrieben; die übrigen vier fünf- theile bestehen aus leeren papierblättern. Der zeitraum, aus welchem diese beiden biicher nachrichten mittheilen, wird durch die jahre 1487 und 1496 begrenzt. Alles scheint zu beweisen, dass sie zu officiellen aufzeichnungen bestimmt waren, weshalb ich ihnen auch den titel rathsannalen beigelegt habe.
Strana V
V Sie sind theils von mir selbst, theils unter meiner aufsicht abgeschrieben und von mir überall sorgfältig collationirt und mit sprachlichen anmer- kungen und einigen geschichtlichen erläuterungen versehen worden. Bei der correctur haben mich die herren diac. Hergesell und bibliothekar Jancke freundlichst unterstüitzt. Das sehr genaue und vollständige register ver- danken wir dem hoffnungsvollen sohne des friheren verdienstvollen secretairs unserer gesellschaft, dem primaner des hiesigen gymnasiums, Theodor Neumann. Görlitz, den 3. august 1841. Joachim Leopold Haupt, pastor ordinarius, secretair und erster bibliothekar der oberl. gesellschaft der wissenschaften.
V Sie sind theils von mir selbst, theils unter meiner aufsicht abgeschrieben und von mir überall sorgfältig collationirt und mit sprachlichen anmer- kungen und einigen geschichtlichen erläuterungen versehen worden. Bei der correctur haben mich die herren diac. Hergesell und bibliothekar Jancke freundlichst unterstüitzt. Das sehr genaue und vollständige register ver- danken wir dem hoffnungsvollen sohne des friheren verdienstvollen secretairs unserer gesellschaft, dem primaner des hiesigen gymnasiums, Theodor Neumann. Görlitz, den 3. august 1841. Joachim Leopold Haupt, pastor ordinarius, secretair und erster bibliothekar der oberl. gesellschaft der wissenschaften.
Strana VI
VORREDE ZUM GOERLITZER LEHNRECHTE. Diese alte sammlung deutschen lehnrechtes befindet sich in derselben handschrift der hiesigen rathsbibliothek, aus welcher ich im ersten bande der scriptores rerum lusaticarum (426—455) das landrecht unter dem titel "görlitzer rechtsbuch’ mitgetheilt habe. das lehnrecht steht in der handschrift voran und nimmt die ersten 55 blätter ein. — Unter dem texte habe ich den vétus auctor de beneficiis, nach der senckenbergischen ausgabe abdruk- ken lassen, da der inhalt beider rechtsbücher wesentlich übereinstimmt und je eins dem andern zur erklärung dient. Die übereinstimmung unseres lehnrechtes mit dem sächsischen und schwäbischen weiset die beigefügte synopsis nach. Jedenfalls ist unser text der ältere, da er der einfachere, durch zusätze unvermischtere und daher urspriinglichere ist. Der verfasser, d. h. der sammler und niederschreiber dieser lehnrechtsregeln, tritt in meh- ren stellen redend auf: §. 27. ich bewise daz iz gelogin.' — §. 89. "darvmn- me rathe ich’ u. s. w. sonst ist nichts über ihn bekannt. Ob er den V. A. übersetzt hat, oder ob der lateinische text der jüngere ist, lässt sich nicht entscheiden. Gewiss ist, dass die geistlichen des mittelalters, als inhaber der schreibekunst , eine grosse fertigkeit besassen die deutsche rechtssprache in eine lateinische terminologie zu zwingen. Sie waren ja die verfasser aller gerichtlichen und öffentlichen urkunden, schenkungen, testamente u. s. t. und übten daher diese fertigkeit beständig. Ebenso geläufig war ihnen die kunst lateinische verse und reime zu machen. Ich erinnere nur an die chroniken des Cosmas von Prag, des Petrus von Zittau u. s. u. Fast un- willkürlich wandelte ihre prosa bet lebhafter darstellung sich in reimverse um. Es war daher einem geistlichen ein leichtes die prosa einer deutschen
VORREDE ZUM GOERLITZER LEHNRECHTE. Diese alte sammlung deutschen lehnrechtes befindet sich in derselben handschrift der hiesigen rathsbibliothek, aus welcher ich im ersten bande der scriptores rerum lusaticarum (426—455) das landrecht unter dem titel "görlitzer rechtsbuch’ mitgetheilt habe. das lehnrecht steht in der handschrift voran und nimmt die ersten 55 blätter ein. — Unter dem texte habe ich den vétus auctor de beneficiis, nach der senckenbergischen ausgabe abdruk- ken lassen, da der inhalt beider rechtsbücher wesentlich übereinstimmt und je eins dem andern zur erklärung dient. Die übereinstimmung unseres lehnrechtes mit dem sächsischen und schwäbischen weiset die beigefügte synopsis nach. Jedenfalls ist unser text der ältere, da er der einfachere, durch zusätze unvermischtere und daher urspriinglichere ist. Der verfasser, d. h. der sammler und niederschreiber dieser lehnrechtsregeln, tritt in meh- ren stellen redend auf: §. 27. ich bewise daz iz gelogin.' — §. 89. "darvmn- me rathe ich’ u. s. w. sonst ist nichts über ihn bekannt. Ob er den V. A. übersetzt hat, oder ob der lateinische text der jüngere ist, lässt sich nicht entscheiden. Gewiss ist, dass die geistlichen des mittelalters, als inhaber der schreibekunst , eine grosse fertigkeit besassen die deutsche rechtssprache in eine lateinische terminologie zu zwingen. Sie waren ja die verfasser aller gerichtlichen und öffentlichen urkunden, schenkungen, testamente u. s. t. und übten daher diese fertigkeit beständig. Ebenso geläufig war ihnen die kunst lateinische verse und reime zu machen. Ich erinnere nur an die chroniken des Cosmas von Prag, des Petrus von Zittau u. s. u. Fast un- willkürlich wandelte ihre prosa bet lebhafter darstellung sich in reimverse um. Es war daher einem geistlichen ein leichtes die prosa einer deutschen
Strana VII
VII lehnrechtssammlung in lateinischen versen, wie sie der V. A. enthält, wie- derzugeben. Die wissenschaft dieses deutschen rechtes, das sich auf den lehnshöfen, wo deutsch verhandelt wurde, ausbildete, war eigenthum der layen, namentlich der schöffen. Schon darum ist wahrscheinlicher, dass die deutsche aufschreibung die ältere sey. Ausserdem war die deutsche schriftsprache zu übersetzungen aus dem lateinischen noch nicht geschickt. Man betrachte nur die bibelibersetzungen des XV. jahrh. nicht zu ge- denken, dass, was man deutsch aus dem munde rechtserfahrener hö- ren konnte oder selbst wusste, man nicht aus lateinischen biichern gewon- nen haben wird. Eine zweite handschrift unseres lehnrechtes ist bis jetzt nicht bekannt worden. dennoch ist die unsrige offenbar nur eine spätere abschrift des originals. Der titel 'görlitzer lehnrecht’ hat manches gegen sich. weil er aber ein mal bekannt und bezeichnend ist, habe ich keinen andern an seine stelle setzen mögen. Der abdruck folgt der handschrift mit möglichster treue, selbst in ihren unvollkommenheiten. kritische herstellung des präsumtiven urtex- tes zu versuchen wäre bei dem mangel mehrer handschriften vermessen gewesen. lieber wurde gar keine hand zu veränderungen angelegt. Die ungeschickten überschriften selbst sind beibehalten, überdies aber para- graphenzahlen in übereinstimmung mit dem V. A. hinzugefigt worden. Die gestalt der handschrift ist in der vorrede zum landrechte, p. XXXIV flgd. der script. rer. lusat. beschrieben worden. Aber ein getreues facsimile der ersten seite der handschrift kann ich vorlegen, das ich der güte meines gelehrten freundes Rudolph freiherrn von Stillfried verdanke und welches dem buche zur besondern zierde gereicht. Im lateinischen texte des V. A., dessen correctur zu meiner erleichte- rung fremder hand übertragen wurde, sind leider einige druckfehler ste- hen geblieben. Gustav Köhler.
VII lehnrechtssammlung in lateinischen versen, wie sie der V. A. enthält, wie- derzugeben. Die wissenschaft dieses deutschen rechtes, das sich auf den lehnshöfen, wo deutsch verhandelt wurde, ausbildete, war eigenthum der layen, namentlich der schöffen. Schon darum ist wahrscheinlicher, dass die deutsche aufschreibung die ältere sey. Ausserdem war die deutsche schriftsprache zu übersetzungen aus dem lateinischen noch nicht geschickt. Man betrachte nur die bibelibersetzungen des XV. jahrh. nicht zu ge- denken, dass, was man deutsch aus dem munde rechtserfahrener hö- ren konnte oder selbst wusste, man nicht aus lateinischen biichern gewon- nen haben wird. Eine zweite handschrift unseres lehnrechtes ist bis jetzt nicht bekannt worden. dennoch ist die unsrige offenbar nur eine spätere abschrift des originals. Der titel 'görlitzer lehnrecht’ hat manches gegen sich. weil er aber ein mal bekannt und bezeichnend ist, habe ich keinen andern an seine stelle setzen mögen. Der abdruck folgt der handschrift mit möglichster treue, selbst in ihren unvollkommenheiten. kritische herstellung des präsumtiven urtex- tes zu versuchen wäre bei dem mangel mehrer handschriften vermessen gewesen. lieber wurde gar keine hand zu veränderungen angelegt. Die ungeschickten überschriften selbst sind beibehalten, überdies aber para- graphenzahlen in übereinstimmung mit dem V. A. hinzugefigt worden. Die gestalt der handschrift ist in der vorrede zum landrechte, p. XXXIV flgd. der script. rer. lusat. beschrieben worden. Aber ein getreues facsimile der ersten seite der handschrift kann ich vorlegen, das ich der güte meines gelehrten freundes Rudolph freiherrn von Stillfried verdanke und welches dem buche zur besondern zierde gereicht. Im lateinischen texte des V. A., dessen correctur zu meiner erleichte- rung fremder hand übertragen wurde, sind leider einige druckfehler ste- hen geblieben. Gustav Köhler.
Strana VIII
NACHTRAEGLICHES ZUM ERSTEN BANDE DER SCRIPT. RER. LUS. eit der ersten ausgabe des ersten bandes ist das original des kalendarium necrologicum Franciscanorum wieder aufgefunden worden und zwar in der milichschen biblio- thek, in welcher bei dem beginn der herausgabe vergeblich danach gesucht worden war. Die handschrift enthält 35 pergamentblätter in 40. Das kalendarium umfasst die blätter 2— 30 fol. 31a steht der katalog (pag. 297. 30 der ausg.) und fol. 31b bis 35 enthält die klosterchronik. Auch der vordere buchdeckel ist innen beschrieben und enthält was p. 296, 1 bis 297, 10 der ausgabe steht. Fol. 1a enthält den schluss des kalendarium (pag. 295 V. Thome archiep. etc.), sodann was pag. 297, 11 (anno domini 1508 seq.) — 297, 29 abge- druckt ist. — Fol. 1b ist mit einem verzeichnisse der klosterbücher beschrieben, das in Zo- bels abschrift fehlt: Anno dom. M° ccc xlviij temporibus fris. Johannis de Sumiruelt gar- diani inuentarium librarie gorliczensis hoc est Quatuor partes biblie. u. s. f. bis ' Hugo de ar', jedoch mit einigen auslassungen. wie im katalog p. 299. Die Zobelsche abschrift ist im wesentlichen richtig. Folgende fehler würden beim besitz des originales vermieden wor- den seyn: pag. 266 l. 1485 statt 1487, ibid. nr. vII. 1495 st. 1494, — p. 290 l. prusie (borussiae) st. prusle, — 293, iij. rymer st. kymer, — 295, v. hinter Ao. domin. steht 1490, — pag. 296, 1. l. 1450, — 296, 9 l. quatuor intra cancellos, st. 1402 intra canc., — 299, 16 1497 st. 1479, — 296, 20 1450 st. 1470; — 297, 9 setze centum hinter milia, — 297, 26 erecta st. recta u. s. w. Auch würde es möglich gewesen seyn, die verschiedenen zeilen, wo die eintragungen erfolgt sind zu bezeichnen. Noch liegt mir ob einen groben irrthum in der vorrede zu den aeltesten statuten von Görlitz p. xxvnl zu verbessern: es ist nehmlich die erbauungszeit von Cörlitz nicht 1026 und 1031, sondern 1126 und 1131. K.
NACHTRAEGLICHES ZUM ERSTEN BANDE DER SCRIPT. RER. LUS. eit der ersten ausgabe des ersten bandes ist das original des kalendarium necrologicum Franciscanorum wieder aufgefunden worden und zwar in der milichschen biblio- thek, in welcher bei dem beginn der herausgabe vergeblich danach gesucht worden war. Die handschrift enthält 35 pergamentblätter in 40. Das kalendarium umfasst die blätter 2— 30 fol. 31a steht der katalog (pag. 297. 30 der ausg.) und fol. 31b bis 35 enthält die klosterchronik. Auch der vordere buchdeckel ist innen beschrieben und enthält was p. 296, 1 bis 297, 10 der ausgabe steht. Fol. 1a enthält den schluss des kalendarium (pag. 295 V. Thome archiep. etc.), sodann was pag. 297, 11 (anno domini 1508 seq.) — 297, 29 abge- druckt ist. — Fol. 1b ist mit einem verzeichnisse der klosterbücher beschrieben, das in Zo- bels abschrift fehlt: Anno dom. M° ccc xlviij temporibus fris. Johannis de Sumiruelt gar- diani inuentarium librarie gorliczensis hoc est Quatuor partes biblie. u. s. f. bis ' Hugo de ar', jedoch mit einigen auslassungen. wie im katalog p. 299. Die Zobelsche abschrift ist im wesentlichen richtig. Folgende fehler würden beim besitz des originales vermieden wor- den seyn: pag. 266 l. 1485 statt 1487, ibid. nr. vII. 1495 st. 1494, — p. 290 l. prusie (borussiae) st. prusle, — 293, iij. rymer st. kymer, — 295, v. hinter Ao. domin. steht 1490, — pag. 296, 1. l. 1450, — 296, 9 l. quatuor intra cancellos, st. 1402 intra canc., — 299, 16 1497 st. 1479, — 296, 20 1450 st. 1470; — 297, 9 setze centum hinter milia, — 297, 26 erecta st. recta u. s. w. Auch würde es möglich gewesen seyn, die verschiedenen zeilen, wo die eintragungen erfolgt sind zu bezeichnen. Noch liegt mir ob einen groben irrthum in der vorrede zu den aeltesten statuten von Görlitz p. xxvnl zu verbessern: es ist nehmlich die erbauungszeit von Cörlitz nicht 1026 und 1031, sondern 1126 und 1131. K.
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I. GOERLITZER RATHSANNALEN. ERSTER BAND.
I. GOERLITZER RATHSANNALEN. ERSTER BAND.
Strana 2
Strana 3
Disser sechs Stethe ordenunge anschlege zu- 1a gebenn. 5 10 Do disse sechs Stethe in oberlawsitz eyne summa geldes zu ko- niglicher stewer geben, ader eyne antzal volks vff heerfarth ader ichtes anders samptlich aussrichten sullen, pfleget man disse nachgeschribene ordenunge von alder awsssatzung vnnd gewon- heit zu halden, als in einem alden rothen buch vorzeichent ist. Die von Gorlicz geben ader richten awss ein dritteteyl der gantzen summa. Die von Budissen vnnd vom Lubann geben auch eyn drit- teteyl der gantzen summa, also das die von Budissen doran ge- ben tzwehe teyl vnd die vom Luban das dritte. Die von der Syttaw vnnd Kamentz gebenn auch ein drit- teteyl der gantzen summa, also das die von der Syttaw doran 15 geben drey teil vnnd die von Kamentz das vierde. Die von der Lobow geben was sie vormügen vnnd dassel- bige kommet den Stethen in gemeyne zu hulff. 1. anschlege, anlagen. 5. ichtes, etwas. 7. als — vorzeichent ist später hinzugefugt, jedoch wie es scheint von derselben hand.
Disser sechs Stethe ordenunge anschlege zu- 1a gebenn. 5 10 Do disse sechs Stethe in oberlawsitz eyne summa geldes zu ko- niglicher stewer geben, ader eyne antzal volks vff heerfarth ader ichtes anders samptlich aussrichten sullen, pfleget man disse nachgeschribene ordenunge von alder awsssatzung vnnd gewon- heit zu halden, als in einem alden rothen buch vorzeichent ist. Die von Gorlicz geben ader richten awss ein dritteteyl der gantzen summa. Die von Budissen vnnd vom Lubann geben auch eyn drit- teteyl der gantzen summa, also das die von Budissen doran ge- ben tzwehe teyl vnd die vom Luban das dritte. Die von der Syttaw vnnd Kamentz gebenn auch ein drit- teteyl der gantzen summa, also das die von der Syttaw doran 15 geben drey teil vnnd die von Kamentz das vierde. Die von der Lobow geben was sie vormügen vnnd dassel- bige kommet den Stethen in gemeyne zu hulff. 1. anschlege, anlagen. 5. ichtes, etwas. 7. als — vorzeichent ist später hinzugefugt, jedoch wie es scheint von derselben hand.
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A Ib Konig Mathie wopen. 1488 Die Ersamen Burgermeister vnnd Rathman dysser Stad haben zu eren dem allerdurchtigsten grossmechtigsten fursten vnd hern hern Mathie zu Hungern Behmen Dalmacien Kroa- cien etc konig, Marggrauen zu Mehren Hertzogen zu osterreich Lutzenburg vnd zum Slezien, Marggrauen zu obir vnnd nyder lausitz etc irin allergnedigsten hern, seiner koniglichen maiestat wopenn, einen Steinmetzen in ein wergstucke zu hawen vordin- get, der denne ein jar weniger funff wochen doran geerbit, al- so dass sie im alle wochen einen hungl gulden zo lohne gege- ben haben, vnd so er das nach Christi geburd tausand vierhun- dert vund im achtvnndachtigisten jaren gantz vorbrocht vnnd am sonnobande vor Mathei mit hulffe der Stadt bawhemeister ober den eingang des Rothauses hette eingemawert, vnnd in mossen wie im das vordingt geweret, haben im die Rathmann acht hung. gulden zu einem tranggelt gegeben. 2a Von der grossen buchsen. Anno domini Millesimo quadringentesimo octuagesimo nono an der mitwoch nach Scholastice vff gemeinem tage zu Budis- sen gehalden, hat der Edle wolgeborne herr Georg vom Stain ko. mt. anwald vund disser lande vogt etc. an den von Gorlicz begert vnnd von wegen ko. mt. ire Grosse Buchsse gefordert, das sie dieselb mit irer zugerunge in ko. geschefften leyen vnnd furen wulden. Haben die von Gorlicz geantwort, soliche Buchsse were landen vnnd Stethen zu den sie geordnet zu gutte gegos- senn vnnd wo dieselbigen, alder ordenunge vnd gewonheit nach, douor globen wulden vnnd dieselbe helffen furen, weren sie ge- williget k. mt. gehorsam domit zuleysten, doruff Mann vnd Stethe gesagt, so solche Buchsse in geschefften Lande vnnd Stethe be- langende sulde gefurt werden, wulden sie douor globen vnd die helffte furen, sunder so sie in ko. geschefften gefordert wurde, wusten sie von keiner ordenunge nach einigerley gloubde do- uor zu thuen, Als hat der gemelte ko. Anwalt disser land vogt, 1489 3. allerdurchtigsten 1. allerdurchlauchtigsten. 17. buchsen, büchse, ka- none. 23. zugerunge, 1. zugehorunge, mit zubehör. 27. douor globen, geloben, sich dazu verpflichten. 31. sunder, aber. 32. einigerley gloubde, irgend eine verpflichtung.
A Ib Konig Mathie wopen. 1488 Die Ersamen Burgermeister vnnd Rathman dysser Stad haben zu eren dem allerdurchtigsten grossmechtigsten fursten vnd hern hern Mathie zu Hungern Behmen Dalmacien Kroa- cien etc konig, Marggrauen zu Mehren Hertzogen zu osterreich Lutzenburg vnd zum Slezien, Marggrauen zu obir vnnd nyder lausitz etc irin allergnedigsten hern, seiner koniglichen maiestat wopenn, einen Steinmetzen in ein wergstucke zu hawen vordin- get, der denne ein jar weniger funff wochen doran geerbit, al- so dass sie im alle wochen einen hungl gulden zo lohne gege- ben haben, vnd so er das nach Christi geburd tausand vierhun- dert vund im achtvnndachtigisten jaren gantz vorbrocht vnnd am sonnobande vor Mathei mit hulffe der Stadt bawhemeister ober den eingang des Rothauses hette eingemawert, vnnd in mossen wie im das vordingt geweret, haben im die Rathmann acht hung. gulden zu einem tranggelt gegeben. 2a Von der grossen buchsen. Anno domini Millesimo quadringentesimo octuagesimo nono an der mitwoch nach Scholastice vff gemeinem tage zu Budis- sen gehalden, hat der Edle wolgeborne herr Georg vom Stain ko. mt. anwald vund disser lande vogt etc. an den von Gorlicz begert vnnd von wegen ko. mt. ire Grosse Buchsse gefordert, das sie dieselb mit irer zugerunge in ko. geschefften leyen vnnd furen wulden. Haben die von Gorlicz geantwort, soliche Buchsse were landen vnnd Stethen zu den sie geordnet zu gutte gegos- senn vnnd wo dieselbigen, alder ordenunge vnd gewonheit nach, douor globen wulden vnnd dieselbe helffen furen, weren sie ge- williget k. mt. gehorsam domit zuleysten, doruff Mann vnd Stethe gesagt, so solche Buchsse in geschefften Lande vnnd Stethe be- langende sulde gefurt werden, wulden sie douor globen vnd die helffte furen, sunder so sie in ko. geschefften gefordert wurde, wusten sie von keiner ordenunge nach einigerley gloubde do- uor zu thuen, Als hat der gemelte ko. Anwalt disser land vogt, 1489 3. allerdurchtigsten 1. allerdurchlauchtigsten. 17. buchsen, büchse, ka- none. 23. zugerunge, 1. zugehorunge, mit zubehör. 27. douor globen, geloben, sich dazu verpflichten. 31. sunder, aber. 32. einigerley gloubde, irgend eine verpflichtung.
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5 wie man disse Buchssen mit irer zugehorunge furen sulle, im massen hienach geschriben, gemacht vnd begreyffen lassen, mit ernster befehl vnnd meinung dem also nachzukomen, jdoch hat man dissmals der gemelten grossen buchssen nicht gedorfft 5 vnd ist nicht gefurt worden. Item die lehnleuthe sollen awssrichten mit geschirre vnnd 2b mit ander zugehorunge x Ross. Item die Abtischynne von marienstern tzwene wagen yden mit iiij Ross. Item dieselbe Abtischynne von marienstern sal 10 awssrichten mit geschirre zu der Buchssen ij Ross. Item die Abtischynne zu mariental sal awssrichten einen wagen mit iiij Ross. Item die bemelte Abtischynne nach zur Buchssen sal ha- ben mit geschirre ij Ross. Item das Kapittel zu Budissen mit der geistlichkeit allem zu jn gehorende sullen awsrichten mit geschirre vj Ross. Item die veter vom Oywin sullen awsrichten einen wagen mit geschirre vnd iiij Ross. Item die vier Stethe Budissen, Syttaw, Kamentz, Lobaw, 20 sullen haben vj wagen Ross mit geschirre fur die Buchssen. ltem so sullen auch die vier Stethe haben vij wagen zu iiij Rossen mit geschirr awssgericht. Item Lauben einen wagen mit iiij Ross. Item die Sechs Stethe alle sullen awssrichten xii tzymmer- 25 lewte mit aller zugehorunge. Item die Stadt Gorlicz sal haben iren Buchssenmeister vnnd 3a x fussknechte zu der Buchssen. 15 Der Joguntborn in die Stad gefurth. Anno millesimo quadringentesimo octuagesimo nono Geor- 30 gio Emmerici magistrociuium: Johanne Bottener et Johanne Kuchel Kamerarys existentibus ist der Joguntborn hinder des heyligen Kreuzes Kapelle durch die gerte vnnd forth an der lunize in rührenn in die Stadt biss vff den kirchberg, do die houbtrühre steht gefureth vnnd forder awss derselbigen haubt- 35 rühre durch die peterssgasse biss in die neyssgasse vor paul Eylenbergs hawss geleitet. Es ist auch awss derselben rühre 1489 2. begreyffen, aufzeichnen, aufschreiben.
5 wie man disse Buchssen mit irer zugehorunge furen sulle, im massen hienach geschriben, gemacht vnd begreyffen lassen, mit ernster befehl vnnd meinung dem also nachzukomen, jdoch hat man dissmals der gemelten grossen buchssen nicht gedorfft 5 vnd ist nicht gefurt worden. Item die lehnleuthe sollen awssrichten mit geschirre vnnd 2b mit ander zugehorunge x Ross. Item die Abtischynne von marienstern tzwene wagen yden mit iiij Ross. Item dieselbe Abtischynne von marienstern sal 10 awssrichten mit geschirre zu der Buchssen ij Ross. Item die Abtischynne zu mariental sal awssrichten einen wagen mit iiij Ross. Item die bemelte Abtischynne nach zur Buchssen sal ha- ben mit geschirre ij Ross. Item das Kapittel zu Budissen mit der geistlichkeit allem zu jn gehorende sullen awsrichten mit geschirre vj Ross. Item die veter vom Oywin sullen awsrichten einen wagen mit geschirre vnd iiij Ross. Item die vier Stethe Budissen, Syttaw, Kamentz, Lobaw, 20 sullen haben vj wagen Ross mit geschirre fur die Buchssen. ltem so sullen auch die vier Stethe haben vij wagen zu iiij Rossen mit geschirr awssgericht. Item Lauben einen wagen mit iiij Ross. Item die Sechs Stethe alle sullen awssrichten xii tzymmer- 25 lewte mit aller zugehorunge. Item die Stadt Gorlicz sal haben iren Buchssenmeister vnnd 3a x fussknechte zu der Buchssen. 15 Der Joguntborn in die Stad gefurth. Anno millesimo quadringentesimo octuagesimo nono Geor- 30 gio Emmerici magistrociuium: Johanne Bottener et Johanne Kuchel Kamerarys existentibus ist der Joguntborn hinder des heyligen Kreuzes Kapelle durch die gerte vnnd forth an der lunize in rührenn in die Stadt biss vff den kirchberg, do die houbtrühre steht gefureth vnnd forder awss derselbigen haubt- 35 rühre durch die peterssgasse biss in die neyssgasse vor paul Eylenbergs hawss geleitet. Es ist auch awss derselben rühre 1489 2. begreyffen, aufzeichnen, aufschreiben.
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O den hanwalt hinneder biss vor merten harmannss hauss vnnd forder in die krentzel gasse als man vff den federmarckt geht biss vor hannss wulffes hawss geleitet vnnd gefurth in den wyn- ckel do der kleine Ruhrkaste steht. Der Salmenssborn ins naw hospital gefurth. Anno uts m'cccc’lxxxix hat Georg Emmerich die tzeit Burgermeister mit gunst des Rathes das hospital bey vnser lie- ben frawen kirchen awssgesatzt vnd gebawet also das er bey tawsend schacken zum bawhe vnnd vffrichtunge desselbigen ho- spitals gegeben hat. Vnnd vff das ander jar hat er mit gunst 10 des Rathes Eldisten vnd geschwornen den Salmannsborn in ro- 3b ren furen lassen biss an das gemelte hospital also das die ar- men lewthe dorinne vnnd auch die vffem Rademargte desselbi- gen zu jrer notdorfft gebrauchen mügen. So danne vil wassers awss derselbigen ruhrekasten beym 15 hospital vnnützlich weg gegangen ist, haben is der Rath in dem- selbigen kasten lassen aufohen vund in die Stad an das top- hawss in einen Ruhrekasten vnnd forth jn die Nonnengasse jn einen Ruhrkasten furenn. So danne die bruder im Kloster alles wasser zu kachen 20 in der Ruhre vffem nawenmarckte von alderss haben holen las- sen, hat jn der Rath vorgunst die obirmosse des Salmensborners awss dem Ruhrekastenn jn der nonnengasse jn das kloster zu leyten vnd des zu notdorfft der kochen vnd zu logaw vnd nicht weiter zugebrauchen, alles vff wolgefallen vnd widerruffen des 25 Rathes, des sich danne die bruder kegen dem Rathe vorschri- ben haben, vnder des minsterss vnd convents jngesiegel. Es ist auch ein ruhrkasten gesatzt an die newe badestoben vff das der bader doselbst der vbirmassen desselbigen Salmens- bornes zu logen vnd nicht vbirflussig gebrauchen magk wie jm 30 kauffe awssgedruckt ist. 1489. 17. aufohen, auffahen, auffangen. 22. die obirmosse, das übermass. 24. logaw, lauge, zum bereiten derselben, aber nicht zum waschen. 27. des minsterss, des münsters, klosters, monasterii (ahd. munistri) wenn es nicht vielleicht für minister, prior des klosters, steht. 31. Hier steht noch als überschrift: 'Steynen ruhrkaste an der neyssgassen’, es ist aber nichts dazu vermerkt und der platz bis zu ende des blattes leer gelassen.
O den hanwalt hinneder biss vor merten harmannss hauss vnnd forder in die krentzel gasse als man vff den federmarckt geht biss vor hannss wulffes hawss geleitet vnnd gefurth in den wyn- ckel do der kleine Ruhrkaste steht. Der Salmenssborn ins naw hospital gefurth. Anno uts m'cccc’lxxxix hat Georg Emmerich die tzeit Burgermeister mit gunst des Rathes das hospital bey vnser lie- ben frawen kirchen awssgesatzt vnd gebawet also das er bey tawsend schacken zum bawhe vnnd vffrichtunge desselbigen ho- spitals gegeben hat. Vnnd vff das ander jar hat er mit gunst 10 des Rathes Eldisten vnd geschwornen den Salmannsborn in ro- 3b ren furen lassen biss an das gemelte hospital also das die ar- men lewthe dorinne vnnd auch die vffem Rademargte desselbi- gen zu jrer notdorfft gebrauchen mügen. So danne vil wassers awss derselbigen ruhrekasten beym 15 hospital vnnützlich weg gegangen ist, haben is der Rath in dem- selbigen kasten lassen aufohen vund in die Stad an das top- hawss in einen Ruhrekasten vnnd forth jn die Nonnengasse jn einen Ruhrkasten furenn. So danne die bruder im Kloster alles wasser zu kachen 20 in der Ruhre vffem nawenmarckte von alderss haben holen las- sen, hat jn der Rath vorgunst die obirmosse des Salmensborners awss dem Ruhrekastenn jn der nonnengasse jn das kloster zu leyten vnd des zu notdorfft der kochen vnd zu logaw vnd nicht weiter zugebrauchen, alles vff wolgefallen vnd widerruffen des 25 Rathes, des sich danne die bruder kegen dem Rathe vorschri- ben haben, vnder des minsterss vnd convents jngesiegel. Es ist auch ein ruhrkasten gesatzt an die newe badestoben vff das der bader doselbst der vbirmassen desselbigen Salmens- bornes zu logen vnd nicht vbirflussig gebrauchen magk wie jm 30 kauffe awssgedruckt ist. 1489. 17. aufohen, auffahen, auffangen. 22. die obirmosse, das übermass. 24. logaw, lauge, zum bereiten derselben, aber nicht zum waschen. 27. des minsterss, des münsters, klosters, monasterii (ahd. munistri) wenn es nicht vielleicht für minister, prior des klosters, steht. 31. Hier steht noch als überschrift: 'Steynen ruhrkaste an der neyssgassen’, es ist aber nichts dazu vermerkt und der platz bis zu ende des blattes leer gelassen.
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S Ein priuilegium der nichtgebrauchung. 4а Anno a natiuitate domini millesimo quadringentesimo oc- 1489 tuagesimo nono hat der Edle wolgeborne herr George vom Stayn etc disser lande vogt, vff ansuchen des Rathes, der Stad ein priuilegium de non usu priuilegiorum, lauts einer copien die sie seiner gnaden obirantwort, bei jrem allergnedigsten hern hern Matthien zu Hungern vnnd Behm etc konig, awssgebracht, vor solich priuilegium hat man in die Kantzley gegeben hundert hung. gulden, vnnd gemelten hrn Georgen zu eynem geschencke 10 tzwehe hundert hung. gulden. 5 Vor einen ko. spruch der bierfur halben tzwi- schen der manschaft vnd etzlichen stethen irgan- gen, vnd ein priuilegium die pfarher belangende gegebenn. 20 25 30 Eodem anno haben die manschaft diss weichbildes vnnd 1489 neben jun die Stette Syttaw, luban vnd Kamentz der bierfur- halben mit disser stadt in grosser irrunge vnd tzweytracht ge- standen, also das sie von allen teylen derhalben vor ko. mt. geheischen vnd anhalt eines spruchs entlichen gescheyden seyn, als dann in dissem buche eigentlich vortzeichent ist. Vor soli- chen spruch vnnd ein priuilegium die einfure vnd schanck frem- den bierss des Stadpfarhers vnnd aller dorfpfarher in vnd vff anderhalben meyl zu rynge vmb die Stad belangende, haben der 4b Stad sendeboten vber alle kost vnd darlegung in die Kantzley gegeben hundert vnd dreissig hung. gulden, vnd hrn Jorgen vom Stayn dem ko. anwalde, der in dorinn forderlich gewest, eine schone Credencien, die mehre dann hundert hung. gekost alhie zu Gorlitz geschanckt. Jste litere date sunt ante albam Regalem in campis a 1491 domino wladislao Hung. et Bohemie Rege anno 1491. Item specialis confirmacio cujusdam priuilegii Jmperatoris Ca- roli de correctione ac pena ciuium sese consulatui opponencium. 15 19. geheischen, vorgefordert. 19. gescheyden, geschieden, auseinander gesetzt worden sind. 20. zu rynge, in der runde. 27. Credencien, cre- dentia, ein kredenztisch, worauf beim gastmahle die trinkgefässe gestellt wer- den. V. Du Cange gloss. m. a. s. v. 29. ante albam Regalem, vor Stuhl- weissenburg im felde.
S Ein priuilegium der nichtgebrauchung. 4а Anno a natiuitate domini millesimo quadringentesimo oc- 1489 tuagesimo nono hat der Edle wolgeborne herr George vom Stayn etc disser lande vogt, vff ansuchen des Rathes, der Stad ein priuilegium de non usu priuilegiorum, lauts einer copien die sie seiner gnaden obirantwort, bei jrem allergnedigsten hern hern Matthien zu Hungern vnnd Behm etc konig, awssgebracht, vor solich priuilegium hat man in die Kantzley gegeben hundert hung. gulden, vnnd gemelten hrn Georgen zu eynem geschencke 10 tzwehe hundert hung. gulden. 5 Vor einen ko. spruch der bierfur halben tzwi- schen der manschaft vnd etzlichen stethen irgan- gen, vnd ein priuilegium die pfarher belangende gegebenn. 20 25 30 Eodem anno haben die manschaft diss weichbildes vnnd 1489 neben jun die Stette Syttaw, luban vnd Kamentz der bierfur- halben mit disser stadt in grosser irrunge vnd tzweytracht ge- standen, also das sie von allen teylen derhalben vor ko. mt. geheischen vnd anhalt eines spruchs entlichen gescheyden seyn, als dann in dissem buche eigentlich vortzeichent ist. Vor soli- chen spruch vnnd ein priuilegium die einfure vnd schanck frem- den bierss des Stadpfarhers vnnd aller dorfpfarher in vnd vff anderhalben meyl zu rynge vmb die Stad belangende, haben der 4b Stad sendeboten vber alle kost vnd darlegung in die Kantzley gegeben hundert vnd dreissig hung. gulden, vnd hrn Jorgen vom Stayn dem ko. anwalde, der in dorinn forderlich gewest, eine schone Credencien, die mehre dann hundert hung. gekost alhie zu Gorlitz geschanckt. Jste litere date sunt ante albam Regalem in campis a 1491 domino wladislao Hung. et Bohemie Rege anno 1491. Item specialis confirmacio cujusdam priuilegii Jmperatoris Ca- roli de correctione ac pena ciuium sese consulatui opponencium. 15 19. geheischen, vorgefordert. 19. gescheyden, geschieden, auseinander gesetzt worden sind. 20. zu rynge, in der runde. 27. Credencien, cre- dentia, ein kredenztisch, worauf beim gastmahle die trinkgefässe gestellt wer- den. V. Du Cange gloss. m. a. s. v. 29. ante albam Regalem, vor Stuhl- weissenburg im felde.
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S Jtem litere quibus cauetur de indemnitate ex parte priui- legiorum cum adhuc non essent confirmata. Jtem commissio ex parte Regiorum judiciorum ipsi advo- cato facta. Jtem quedam alie litere commendaticie. Pro his omnibus date sunt Domino Johanni de Schellen- berg Kancellario lx fl. hung. Notariis Kancellariae xx fl. hung. 5a Jste litere date sunt Bude a dno wladislao Hung. et Bohem. Rege. Anno 1492. 1492 Jtem Confirmatio generalis priuilegiorum. Jtem Confirmacio specialis priuilegii super emcionem bo- norum feudalium in districtu Gorlitzen. Jtem litere infeudacionis bonorum pentzk cum suis atti- nencys. Jtem Commissio facta Consulatui Gorlicensi ad conservan- dum et manutenendum Regia judicia. Jtem plures alie litere commendaticie: pro quibus omni- bus data sunt: Domino Johanni de Schellenberg Cancellario pro confir- macione generali et aliis literis ije fl. hung. Eidem pro literis infeudacionis bonorum pentzk vje fl. hung. Notariis Cancellariae jexxx fl. hung. Pro Registracione quarumlibet literarum 8 fl. hung. Hoc memoriae commendandum est : quod dominus Sigis- mundus de tetschen Regius advocatus, pro infeudacione medie- tatis illorum bonorum de pentzk, que empta sunt vim et je fl. hung., a consulatu Gorlitzensi primum postulauit vje fl. hung. et semper de decem fl. hung. vnum sibi solvendum exegit as- serens id habere consuetudinem illarum terrarum, cum civitates bona feudalia comparare solent. Et procul dubio a militaribus qui civitatibus semper infesta sunt, ac etiam a domino Nicolao de Kakeritz advocato inferioris Lusatie hanc informacionem ac- cepit, et tamen Consulatus hoc penitus negavit, neque potuit re- 16. 1. infeudacionis, lehnsbriefe. 32. medietas, moitié, die hälfte. 37. militaribus, militares sind die ritter, der ritterstand, im gegensatze der städte.
S Jtem litere quibus cauetur de indemnitate ex parte priui- legiorum cum adhuc non essent confirmata. Jtem commissio ex parte Regiorum judiciorum ipsi advo- cato facta. Jtem quedam alie litere commendaticie. Pro his omnibus date sunt Domino Johanni de Schellen- berg Kancellario lx fl. hung. Notariis Kancellariae xx fl. hung. 5a Jste litere date sunt Bude a dno wladislao Hung. et Bohem. Rege. Anno 1492. 1492 Jtem Confirmatio generalis priuilegiorum. Jtem Confirmacio specialis priuilegii super emcionem bo- norum feudalium in districtu Gorlitzen. Jtem litere infeudacionis bonorum pentzk cum suis atti- nencys. Jtem Commissio facta Consulatui Gorlicensi ad conservan- dum et manutenendum Regia judicia. Jtem plures alie litere commendaticie: pro quibus omni- bus data sunt: Domino Johanni de Schellenberg Cancellario pro confir- macione generali et aliis literis ije fl. hung. Eidem pro literis infeudacionis bonorum pentzk vje fl. hung. Notariis Cancellariae jexxx fl. hung. Pro Registracione quarumlibet literarum 8 fl. hung. Hoc memoriae commendandum est : quod dominus Sigis- mundus de tetschen Regius advocatus, pro infeudacione medie- tatis illorum bonorum de pentzk, que empta sunt vim et je fl. hung., a consulatu Gorlitzensi primum postulauit vje fl. hung. et semper de decem fl. hung. vnum sibi solvendum exegit as- serens id habere consuetudinem illarum terrarum, cum civitates bona feudalia comparare solent. Et procul dubio a militaribus qui civitatibus semper infesta sunt, ac etiam a domino Nicolao de Kakeritz advocato inferioris Lusatie hanc informacionem ac- cepit, et tamen Consulatus hoc penitus negavit, neque potuit re- 16. 1. infeudacionis, lehnsbriefe. 32. medietas, moitié, die hälfte. 37. militaribus, militares sind die ritter, der ritterstand, im gegensatze der städte.
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O 20 uocare ad memoriam, id vnquam ita obseruatum fuisse, demum cum consulatus recusaret tantam pecuniam solvere domino ad- vocato, consuluit dictum dominum Cancellarium: vnde infeuda- cionem dictorum bonorum petere deberet, scilicet vtrum a Re- 5 gia majestate an a domino advocato, qui respondit: vt merito a Regia maj. infeudacionem caperent. quod et factum est. Et eidem domino Cancellario dedit consulatus pro infeudacione utriusque medietatis, que constabat xjm flor. hung. solum vje fl. hung. vts. 10 Sequentes litere date sunt Bude a domino wladislao Hungarie et Bohemie Rege. Anno salutis 1493. Jtem litere consensus de venditione censuum super pro- uentus ipsius civitatis Gorlicensis. Jtem litere quitantiarum ex parte subsidij de cereuisijs 15 exigendi. Jtem litere ad dominum Georgium ducem Saxonie etc ex parte sandicis. Jtem plures alie litere commendaticie: pro quibus domino Johanni de Schellenberg Cancellario xx fl. hung. Notarijs Cancellarie xij fl. hung. pro Registratione binarum literarum i fl. hung. 1493. 25 An tempore interdicti Fratres Minores cantare possunt. Ericus dei gracia Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus, vniuersis 1478. presentes litteras inspecturis, Salutem in domino sempiternam no- ueritis uos litteras summi pontificis domini Alexandrj Quarti, non 30 abolitas, non cancellatas. Nec in aliqua sui parte viciatas, vera bulla bullatas, diligencius perspexisse hujusmodi verborum seriem continentes. Alexander Episcopus Seruus Seruorum dei dilectis filiis Generali: et prouincialibus ministris: et custodibus, Guar- dianis et fratribus vniuersis ordinis fratrum Minorum, Salutem 35 et apostolicam benedictionem per reuerenciam Sancti Francisci, 14. 1. quitantiarum, quittung. 17. ex p. sandicis, wegen der waidfuhre. 26. Von späterer hand steht rechts neben der überschrift: 1478 practicatum est in der bruder Kirmess do konig Kazimirus mit Polen vnnd behmen im land wass. 2
O 20 uocare ad memoriam, id vnquam ita obseruatum fuisse, demum cum consulatus recusaret tantam pecuniam solvere domino ad- vocato, consuluit dictum dominum Cancellarium: vnde infeuda- cionem dictorum bonorum petere deberet, scilicet vtrum a Re- 5 gia majestate an a domino advocato, qui respondit: vt merito a Regia maj. infeudacionem caperent. quod et factum est. Et eidem domino Cancellario dedit consulatus pro infeudacione utriusque medietatis, que constabat xjm flor. hung. solum vje fl. hung. vts. 10 Sequentes litere date sunt Bude a domino wladislao Hungarie et Bohemie Rege. Anno salutis 1493. Jtem litere consensus de venditione censuum super pro- uentus ipsius civitatis Gorlicensis. Jtem litere quitantiarum ex parte subsidij de cereuisijs 15 exigendi. Jtem litere ad dominum Georgium ducem Saxonie etc ex parte sandicis. Jtem plures alie litere commendaticie: pro quibus domino Johanni de Schellenberg Cancellario xx fl. hung. Notarijs Cancellarie xij fl. hung. pro Registratione binarum literarum i fl. hung. 1493. 25 An tempore interdicti Fratres Minores cantare possunt. Ericus dei gracia Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus, vniuersis 1478. presentes litteras inspecturis, Salutem in domino sempiternam no- ueritis uos litteras summi pontificis domini Alexandrj Quarti, non 30 abolitas, non cancellatas. Nec in aliqua sui parte viciatas, vera bulla bullatas, diligencius perspexisse hujusmodi verborum seriem continentes. Alexander Episcopus Seruus Seruorum dei dilectis filiis Generali: et prouincialibus ministris: et custodibus, Guar- dianis et fratribus vniuersis ordinis fratrum Minorum, Salutem 35 et apostolicam benedictionem per reuerenciam Sancti Francisci, 14. 1. quitantiarum, quittung. 17. ex p. sandicis, wegen der waidfuhre. 26. Von späterer hand steht rechts neben der überschrift: 1478 practicatum est in der bruder Kirmess do konig Kazimirus mit Polen vnnd behmen im land wass. 2
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IO Confessoris, qui vestri sacri ordinis exstitit institutor, Ac eciam Sancti Anthonij professoris ejusdem: Nec non pro sancte con- uersacionis et uite vestre meritis delectamur, Vos prosequi dono gracie specialis, hinc est quod nos vestris supplicacionibus an- nuentes vobis auctoritate presencium, indulgemus vt, vt cum ge- nerale terre fuerit interdictum, in vigiliis et festiuitatibus dicto- rum Sancto sanctorum et Sancte clare: et octo diebus imme- diate sequentibus, vos vna cum aliis religiosis et clericis secula- ribus qui tunc in ecclesiis et oratoriis vestris conuenerant aper- tis januis, excommunicatis duntaxat exclusis, divina officia jnibi 10 solemniter possitis celebrare, dummodo vos ac jidem religiosi: et clerici causam non dederitis interdicto: nec id vobis cum aliis contingat specialiter interdici. Nulli ergo omnino homini liceat hanc paginam uestre concessionis, infringere, vel ei ausu temerario contraire Si quis autem hec attentare presumserit in- dignationem omnipotentis dei et beatorum petri et pauli aposto- lorum ejus se noverit incursurum Datum latranen xij mensis aprilis pontificatus nostri Anno septimo. Nos igitur vt presen- tibus litteris plena fides adhibeatur: ipsas fideliter transscriptas. Nostri sigilli Munimine fecimus roborari Datum Magdeburgi 20 Anno Domini 1297 in chrastino Sancti Bartholomei. 5 15 1486. 14a Gerichte Obir hern Johns Burggrafens von Donen Leute. Schrifte von den ko. von Bhem geschriben an hern gorg vom Stayn. Edler lieber bsvnnder Vor disser weilen ist deyn schrei- ben Am datum dess Samtcztages vor Judica in der sachenn des Edlenn vnnssers lieben getrewen Jhan Burggrauenn zou Dohnen vnnd auff Greffinsteyne an vns wol gelangit vorsteen aber nich- tis dorawsse wie sich der gnant Jhan jnn der warnunge wie wir 30 dessmals vnnd vil an dir begeret haben halten von dir ader den von Gorlitcz nach seynem allwegen zcymlichen irbitten. als er sich eynen itczlichen recht vor vnnsser zou pflegen vorheldt sicher seyn vund vortrostenn sal des wir dach zcu dir nicht ge- docht heten. So ist er ouch vor vnsser irschenen seyne armen 35 22. Gerichte—leute. Von einer andern hand. 24. Schriffte-Steyn. Auch diese überschrifft ist von anderer hand als der text geschrieben, welcher wie- der einen andern schreiber bekundet, als den bisherigen. 24. ko. v. Behm, Matthias. Die schrift ist aus diesem annal in die oberl. urkundensammlung aufgenommen worden und steht dort bd. VIII. n. 1352 bb. 25
IO Confessoris, qui vestri sacri ordinis exstitit institutor, Ac eciam Sancti Anthonij professoris ejusdem: Nec non pro sancte con- uersacionis et uite vestre meritis delectamur, Vos prosequi dono gracie specialis, hinc est quod nos vestris supplicacionibus an- nuentes vobis auctoritate presencium, indulgemus vt, vt cum ge- nerale terre fuerit interdictum, in vigiliis et festiuitatibus dicto- rum Sancto sanctorum et Sancte clare: et octo diebus imme- diate sequentibus, vos vna cum aliis religiosis et clericis secula- ribus qui tunc in ecclesiis et oratoriis vestris conuenerant aper- tis januis, excommunicatis duntaxat exclusis, divina officia jnibi 10 solemniter possitis celebrare, dummodo vos ac jidem religiosi: et clerici causam non dederitis interdicto: nec id vobis cum aliis contingat specialiter interdici. Nulli ergo omnino homini liceat hanc paginam uestre concessionis, infringere, vel ei ausu temerario contraire Si quis autem hec attentare presumserit in- dignationem omnipotentis dei et beatorum petri et pauli aposto- lorum ejus se noverit incursurum Datum latranen xij mensis aprilis pontificatus nostri Anno septimo. Nos igitur vt presen- tibus litteris plena fides adhibeatur: ipsas fideliter transscriptas. Nostri sigilli Munimine fecimus roborari Datum Magdeburgi 20 Anno Domini 1297 in chrastino Sancti Bartholomei. 5 15 1486. 14a Gerichte Obir hern Johns Burggrafens von Donen Leute. Schrifte von den ko. von Bhem geschriben an hern gorg vom Stayn. Edler lieber bsvnnder Vor disser weilen ist deyn schrei- ben Am datum dess Samtcztages vor Judica in der sachenn des Edlenn vnnssers lieben getrewen Jhan Burggrauenn zou Dohnen vnnd auff Greffinsteyne an vns wol gelangit vorsteen aber nich- tis dorawsse wie sich der gnant Jhan jnn der warnunge wie wir 30 dessmals vnnd vil an dir begeret haben halten von dir ader den von Gorlitcz nach seynem allwegen zcymlichen irbitten. als er sich eynen itczlichen recht vor vnnsser zou pflegen vorheldt sicher seyn vund vortrostenn sal des wir dach zcu dir nicht ge- docht heten. So ist er ouch vor vnsser irschenen seyne armen 35 22. Gerichte—leute. Von einer andern hand. 24. Schriffte-Steyn. Auch diese überschrifft ist von anderer hand als der text geschrieben, welcher wie- der einen andern schreiber bekundet, als den bisherigen. 24. ko. v. Behm, Matthias. Die schrift ist aus diesem annal in die oberl. urkundensammlung aufgenommen worden und steht dort bd. VIII. n. 1352 bb. 25
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Il mans halbe dem yme die von Gorlitcz abgefangen haben vund susten der leute dy ynn in die acht als er getrawe widder gleich vnnd recht doselbist geton seyn das er denn furgebit alles er- weysslich furstellen mag das sein mann jnn vnnsser Crohne vnnd seynen grvnden gefangen vnnd begriffen ist. Dieselben leute auch so jn der achte seyn hereyn jnn vnnsser Crohne geho- renn vnnd geschee inn an den vnnd andern vil kortczvnng wie wir denn awss merer seyner bericht das anlangend vornohmenn haben. Die weil wir denn die bericht also vnnd vor mermals 10 von Jm emphangen zou seynen irbieten das er allweg dorvff vor- gehalden had vorsteen wjr wol selbist das die von Gorlitcz an alles beybrengen ob sy gegen den gnanten Jhannen vnnd sey- nen leuthen also zcu handelen ghabet habin vnnd doran vnbil- lichn in sulchen erzceigenn Worwmbe wjr noch mit dem vleiss 15 begeren vnnd vorsehen vnns gantcz du wullest zcu dem anhal- tenn vnnd vorschaffenn das der von dohnen mitsampt den sey- nen bey seyner zcymlichen irbiettvng bleyb von der nach den von Gorlitez diesser weil nicht zou schaden das ouch vnvor- zwgnlich seyn armman ledig gelassenn vnnd die selbenn leute 20 awss der acht getan wern Wann wil jn adir dy seynen ange- zaigter sachen ymandt furnehmen das geschee an den enden do iss billichn crafft haben sal als vor vnnsser dohin es zcuuorte- digen ghoret vnnd nicht zcu der von Gorlitcz willen vnirkant alss biss er gescheen ist, Du hast susten wol abzcumerekenn solt 25 der gnant Jhan aber die seynen dorober beleidiget vnnd der for- seen das wir en als vnnssern vndertanen schuldig seyn bey gleich vnnd rechte zcu handthabenn zcu beschyrmenn vnnd schytzenn vnnd gewalts vnnd vnrechts gem yne lenger nicht zeu vorhengen dess habe dich wornoch zcu richtenn. Geben auff vnnserm Sloss 30 zcu Prag Am Montag vor Tyburcij vnnssers Reichs Jm fynff- zehnden Jar. 5 14b Schriffte hern Gorg vom Steyn an den hern ko. vom Bhem von wegen hernn Johns vom greffinsteyn. Allerdurchleuchtigster ffurst Grossmechtiger konig Gnedi� 1486. 35 ger herr ewer ko mt sein meynn willig dinst allzceit zcuuor Manigerley schreyben hat ewer ko mt hern Jhan vonn Gref- 13. vand, soll wol heissen sich. 15. zou dem anhaltenn vnnd vorschaffen, darauf halten und gebieten. 17. von der nach, nach, vermöge welcher. 29. M. v. Tybureij. Den 8. apr. 1486. 2 */4
Il mans halbe dem yme die von Gorlitcz abgefangen haben vund susten der leute dy ynn in die acht als er getrawe widder gleich vnnd recht doselbist geton seyn das er denn furgebit alles er- weysslich furstellen mag das sein mann jnn vnnsser Crohne vnnd seynen grvnden gefangen vnnd begriffen ist. Dieselben leute auch so jn der achte seyn hereyn jnn vnnsser Crohne geho- renn vnnd geschee inn an den vnnd andern vil kortczvnng wie wir denn awss merer seyner bericht das anlangend vornohmenn haben. Die weil wir denn die bericht also vnnd vor mermals 10 von Jm emphangen zou seynen irbieten das er allweg dorvff vor- gehalden had vorsteen wjr wol selbist das die von Gorlitcz an alles beybrengen ob sy gegen den gnanten Jhannen vnnd sey- nen leuthen also zcu handelen ghabet habin vnnd doran vnbil- lichn in sulchen erzceigenn Worwmbe wjr noch mit dem vleiss 15 begeren vnnd vorsehen vnns gantcz du wullest zcu dem anhal- tenn vnnd vorschaffenn das der von dohnen mitsampt den sey- nen bey seyner zcymlichen irbiettvng bleyb von der nach den von Gorlitez diesser weil nicht zou schaden das ouch vnvor- zwgnlich seyn armman ledig gelassenn vnnd die selbenn leute 20 awss der acht getan wern Wann wil jn adir dy seynen ange- zaigter sachen ymandt furnehmen das geschee an den enden do iss billichn crafft haben sal als vor vnnsser dohin es zcuuorte- digen ghoret vnnd nicht zcu der von Gorlitcz willen vnirkant alss biss er gescheen ist, Du hast susten wol abzcumerekenn solt 25 der gnant Jhan aber die seynen dorober beleidiget vnnd der for- seen das wir en als vnnssern vndertanen schuldig seyn bey gleich vnnd rechte zcu handthabenn zcu beschyrmenn vnnd schytzenn vnnd gewalts vnnd vnrechts gem yne lenger nicht zeu vorhengen dess habe dich wornoch zcu richtenn. Geben auff vnnserm Sloss 30 zcu Prag Am Montag vor Tyburcij vnnssers Reichs Jm fynff- zehnden Jar. 5 14b Schriffte hern Gorg vom Steyn an den hern ko. vom Bhem von wegen hernn Johns vom greffinsteyn. Allerdurchleuchtigster ffurst Grossmechtiger konig Gnedi� 1486. 35 ger herr ewer ko mt sein meynn willig dinst allzceit zcuuor Manigerley schreyben hat ewer ko mt hern Jhan vonn Gref- 13. vand, soll wol heissen sich. 15. zou dem anhaltenn vnnd vorschaffen, darauf halten und gebieten. 17. von der nach, nach, vermöge welcher. 29. M. v. Tybureij. Den 8. apr. 1486. 2 */4
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12 15а fensteyn belangend gethan vnnd nuw am jungsten als ouch vor das herr Jhan nyt sicher sey vor den von Gorlitcz, das ouch die von Gorlitcz jm den sein gefangen haben. vund sein lewt die in ewer ko mt land gehoren echten vnd gewald gen em geben etc mit meher wortten etc. Gnediger konig herr Jhan 5 claget alweg ewr ko mt das er nicht sicher sei, bringet aber ewr ko mt nicht fur, aws was sachen soliche vnnsicherheit herkompt. Hehet-vnd hawset dye, so diesse landt bechedigenn das vnnssern allergn. hern dem konig zeu hvngern vnnd Behem etc vnd seynen vnnderthanen das wolgefallen sal, ader dorumbe 10 zou rechten geben, als ewr ko mt brieff jnnen haltet, mag ewr ko mt wol abnemenn ob das muglich ist. Dann als ewr. ko. mt. meldet, das die von Gorlitcz jm den sein fachen oder die sein echten etc. Gnedigster konig an ewr ko mt schreiben wirdt wol verstanden, das herr Jhan ewr ko mt furbringet, 15 das sein lewt so jn ewr ko mt landen gehoren etc. dorawss gefangen vnnd geâcht werden, das sich nymmer mehr erfinden mag, Svnder zou clerlicher vnnderrichtung der sachen bit jch ewr ko mt zeu wissen, das herr Jhan vonn Greffenstaynn et- liche gutter hat in den Sechsstetten, die mit iren oberen gerich- 20 ten allweg vnnd nach in die Sechsstetten gelegen doreyn geho- ren vnnd von alters doreyn bei sein forderrn zeu recht hye zeu Gorlitcz gehandelt vunde gewandelt sein, als das die alten regi- ster vnnde gerichtsbucher inhalten, landen vund lewten das ouch wissentlich ist. Demnach vff eyne zceit had sich eyn freuel be- 25 geben durch hern Jhanes von Greffensteyns lewt, die in den ko- niglichen gericht sitczen. Die sein dorwmbe nach altem herko- men fvr die gericht, da freuel nach disser land herkomen vnnd gewonheit sollen bericht werdenn, durch den koniglichen rich- ter, vnnd nyt durch dy von Gorlitcz geheyschenn vunde durch 30 den koniglichen richter vnnde nitt durch die von Gorlitcz inn die acht irkannt vnnd ligen noch in der acht. Also her Jans vnddertan ouch als eyn âchter hye eyngenomen ist vnnd abge- betten jm waren sunst seyne recht gescheen. Dy von Gor- litcz hoben ouch bey den gerichten nyt meher zou thun, dann 35 sie, nach awssatczunge loblicher gedâchtniss der alten komen, zeu Scheppen neben eynem koniglichen richter zou sitczen vnnd das recht zeu handhaben geordnet. Desshalben sich die sachen nit 4. gewald gen em geben, gewalt gegen ihn ausüben, gewaltthätig gegen ihn verfahren. 11. zou rechten geben, vor gericht stellen. 13. fachen, fahen, fangen. 22. bei sein fordernn, bei seinen vorfahren. 36. komen, herkommen.
12 15а fensteyn belangend gethan vnnd nuw am jungsten als ouch vor das herr Jhan nyt sicher sey vor den von Gorlitcz, das ouch die von Gorlitcz jm den sein gefangen haben. vund sein lewt die in ewer ko mt land gehoren echten vnd gewald gen em geben etc mit meher wortten etc. Gnediger konig herr Jhan 5 claget alweg ewr ko mt das er nicht sicher sei, bringet aber ewr ko mt nicht fur, aws was sachen soliche vnnsicherheit herkompt. Hehet-vnd hawset dye, so diesse landt bechedigenn das vnnssern allergn. hern dem konig zeu hvngern vnnd Behem etc vnd seynen vnnderthanen das wolgefallen sal, ader dorumbe 10 zou rechten geben, als ewr ko mt brieff jnnen haltet, mag ewr ko mt wol abnemenn ob das muglich ist. Dann als ewr. ko. mt. meldet, das die von Gorlitcz jm den sein fachen oder die sein echten etc. Gnedigster konig an ewr ko mt schreiben wirdt wol verstanden, das herr Jhan ewr ko mt furbringet, 15 das sein lewt so jn ewr ko mt landen gehoren etc. dorawss gefangen vnnd geâcht werden, das sich nymmer mehr erfinden mag, Svnder zou clerlicher vnnderrichtung der sachen bit jch ewr ko mt zeu wissen, das herr Jhan vonn Greffenstaynn et- liche gutter hat in den Sechsstetten, die mit iren oberen gerich- 20 ten allweg vnnd nach in die Sechsstetten gelegen doreyn geho- ren vnnd von alters doreyn bei sein forderrn zeu recht hye zeu Gorlitcz gehandelt vunde gewandelt sein, als das die alten regi- ster vnnde gerichtsbucher inhalten, landen vund lewten das ouch wissentlich ist. Demnach vff eyne zceit had sich eyn freuel be- 25 geben durch hern Jhanes von Greffensteyns lewt, die in den ko- niglichen gericht sitczen. Die sein dorwmbe nach altem herko- men fvr die gericht, da freuel nach disser land herkomen vnnd gewonheit sollen bericht werdenn, durch den koniglichen rich- ter, vnnd nyt durch dy von Gorlitcz geheyschenn vunde durch 30 den koniglichen richter vnnde nitt durch die von Gorlitcz inn die acht irkannt vnnd ligen noch in der acht. Also her Jans vnddertan ouch als eyn âchter hye eyngenomen ist vnnd abge- betten jm waren sunst seyne recht gescheen. Dy von Gor- litcz hoben ouch bey den gerichten nyt meher zou thun, dann 35 sie, nach awssatczunge loblicher gedâchtniss der alten komen, zeu Scheppen neben eynem koniglichen richter zou sitczen vnnd das recht zeu handhaben geordnet. Desshalben sich die sachen nit 4. gewald gen em geben, gewalt gegen ihn ausüben, gewaltthätig gegen ihn verfahren. 11. zou rechten geben, vor gericht stellen. 13. fachen, fahen, fangen. 22. bei sein fordernn, bei seinen vorfahren. 36. komen, herkommen.
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l3 halten als herr Jhan ewr ko mt dye anbringet. Sunder er geeht mit sachen wmbe dy ewr ko mt vnnd dissen landen nit loblich noch leydenlich sein Als ewr ko mt das zcu seyn zceit- ten wol lawter bericht wirdt, vnnd bit, ewr ko mt demutig- 5 lich, welle es nicht darfur halten, das die von Gorlitcz ader ich ewr ko mt in ewr ko gnaden obirkeit greiffen solten etc. Wolten das vngern gedenken, gesweygenn zou thyn, nach das ymand zeu thven in den landen, so mir enphollen seyn, ge- statten, vnnd bit demutiglich, ewr. ko. mt. welle dy land ouch 10 bey iren rechten vnnd altem herkomen nach lawt des vertra- ges ewr beider ko mt beleiben lassen, das sullen dy landt vnnd ich vmbe ewr ko mt zcu allen zceitten uordynen. Datum Gorlitcz Am donirstag nach Jubilate Anno etc. lxxxvj. 15 Schriffte dess hern ko. von Bhem von wegen hern John alher geschriben. Ersame lieben bsvndernn Wir habin in schrifftlicher irsu- 1486. chvng von dem Edlen vnnssern lieben getrewen Jhannen Burg- grauen von Dohnen vnnd zou Greffensteynn vorstanden, Dorinn er sich fast beclaget, wes er swerlichs aufsehens fur ewer in 20 meniger wege haben seines leibs vnnd guttes vnsicher nach yme gestehit vnnd susten vor vnrecht werde vnnd wes er sich nach sulchen ewren furnehmen furkumens ewr ofenlichen schulden vunde anfordrvng ob ir der ichtes vormant an jm haben irbiete der muge im keyns gefolgen vnnd iczdt nemlichen eynen seyner 25 armen luthe von Rademeritcz von ouch abgefangen wordden vnnd solicher taglicher eingriff mere wartten musse vnvorschuldt. Were nw dem also so ist vnnsser vleissig begeren, ir wullet sulch ewer furnehmen gen dem genannten von Dohnen gutlich abstellenn, mit gewaldt nach anderm vbrigen nach den seynen 30 keyns anton, vnnde in sulchen sorgen nicht seyn dorffe ange- sehen wess ir jm nicht nachlussenn in vormeniten spruchen zeu haben das wir seyn zcu gleich vnnd recht mechtig seyn vnn- de zou ewren irsuchen dorynne haldenn vnnde irzceigen wel- len als sichs zcympt vnnde gepurt. Geben auff vnnsserm Sloss 35 zou Prag dem Mitwoch nach dem Sonntag Oculi in der heiligen fasten Vnnssers Reichs ime fvnffzcehnden jare. 11. am donirstag. n. J., d. 2. mai. 29. nach — nach, weder—noch. 35. dem Mitwoch — ist der 13. März, 1486.
l3 halten als herr Jhan ewr ko mt dye anbringet. Sunder er geeht mit sachen wmbe dy ewr ko mt vnnd dissen landen nit loblich noch leydenlich sein Als ewr ko mt das zcu seyn zceit- ten wol lawter bericht wirdt, vnnd bit, ewr ko mt demutig- 5 lich, welle es nicht darfur halten, das die von Gorlitcz ader ich ewr ko mt in ewr ko gnaden obirkeit greiffen solten etc. Wolten das vngern gedenken, gesweygenn zou thyn, nach das ymand zeu thven in den landen, so mir enphollen seyn, ge- statten, vnnd bit demutiglich, ewr. ko. mt. welle dy land ouch 10 bey iren rechten vnnd altem herkomen nach lawt des vertra- ges ewr beider ko mt beleiben lassen, das sullen dy landt vnnd ich vmbe ewr ko mt zcu allen zceitten uordynen. Datum Gorlitcz Am donirstag nach Jubilate Anno etc. lxxxvj. 15 Schriffte dess hern ko. von Bhem von wegen hern John alher geschriben. Ersame lieben bsvndernn Wir habin in schrifftlicher irsu- 1486. chvng von dem Edlen vnnssern lieben getrewen Jhannen Burg- grauen von Dohnen vnnd zou Greffensteynn vorstanden, Dorinn er sich fast beclaget, wes er swerlichs aufsehens fur ewer in 20 meniger wege haben seines leibs vnnd guttes vnsicher nach yme gestehit vnnd susten vor vnrecht werde vnnd wes er sich nach sulchen ewren furnehmen furkumens ewr ofenlichen schulden vunde anfordrvng ob ir der ichtes vormant an jm haben irbiete der muge im keyns gefolgen vnnd iczdt nemlichen eynen seyner 25 armen luthe von Rademeritcz von ouch abgefangen wordden vnnd solicher taglicher eingriff mere wartten musse vnvorschuldt. Were nw dem also so ist vnnsser vleissig begeren, ir wullet sulch ewer furnehmen gen dem genannten von Dohnen gutlich abstellenn, mit gewaldt nach anderm vbrigen nach den seynen 30 keyns anton, vnnde in sulchen sorgen nicht seyn dorffe ange- sehen wess ir jm nicht nachlussenn in vormeniten spruchen zeu haben das wir seyn zcu gleich vnnd recht mechtig seyn vnn- de zou ewren irsuchen dorynne haldenn vnnde irzceigen wel- len als sichs zcympt vnnde gepurt. Geben auff vnnsserm Sloss 35 zou Prag dem Mitwoch nach dem Sonntag Oculi in der heiligen fasten Vnnssers Reichs ime fvnffzcehnden jare. 11. am donirstag. n. J., d. 2. mai. 29. nach — nach, weder—noch. 35. dem Mitwoch — ist der 13. März, 1486.
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14 Antwort dem ko. vom Behem in Sache hernn Johns vom Greffensteyn. AGa Allerdurchluchtigster furst grossmechtiger konig gnedigster herr, Vnssere willige vnvordrossene dienste ewrer koniglichen mt allzceit zcuuoran bereyt gnedigster konig ewer ko mt schrifft den Edlen wolgeboren hern John Burggrauen von Dohnen vffm Greffensteyn belangend jvngst vns zcugesandt er sich jn schrifft- licher irsuchung by ewren ko. wirden fast beclagit swerlichs vffsehens fur vns in meniger wege haben seynes leibs vnde gut- tes vnsicher vnnde svsten vor vnrecht wurde etc. mit weitterm 10 ferren junhald dobey ewr k. g. schaffvng vnnde beger haben wir in aller gutte demutiglich vffgenomen vnnde vorstanden vnnde ewren ko. wirden doroff hinder dem Edlen wolgeboren hern Georgen vom Steyn etc. vnnssrem Amptmann vnde vorwesser nicht haben wissen antwurt zcugeben. So denn ewer ko mt inn 15 mittler Zceit dem gemelten hern Georgen vom Steyn vnnssrem g. h. vorgedachter sachen halben hrn Jhann vffm Greffensteyn belangend ouch geschreben, dorvff ewr k. w. von seynem g. an zeweiuel gnuglick antwurt irlangenn wirt, diselbe ewr k. g. schriffte seyne g. vns vorgelegit, dy wir vorlessen vunde dorynne, 20 wy vns herr Jhan gen ewrer k. w. in viel stucken vorclagit vnnde vorvnglympfft, dess wir billich von im vortrag haben sulden, vornamen. Wann wir gewald ader vnrecht an im nach den seynen ny begvnst, an vns bisher nicht irfaren auch hinfur nymmer irfaren sal werden, wir ymandes gewald ader vnrecht 25 thvn welden. Das wir aber einen seyner armluthe zcu Raden- britcz inn vnnssers allergn. hern k. vnnd diesser k. Stat Gorlitcz weigbilde vnnde obirgerichten gefangen vnnde vffheben haben lossen ist an mergklich vrsach demnach wir schaffvng vnnde gebot von vnnssrem allergn. hern konige vnnde vnnsserem Ampt- 30 man haben nicht gescheen. Wir haben ouch denselben seinen arman wff weitter irfaren zou burgen gegeben vnnde vss ge- 5 11. schaffung, befehl. Noch heute im österreichischen 'Was schaffen’s? — S. die bemerkung Hoffmanns in der vorrede zum Martin von Bolkenhain sr. n. f. bd. I. s. xxel. 22. dess wir — vortrag haben sulden, womit er uns billig verschonen sollte. vertragen, verschonen s. Haltaus gloss. 26. wir. Hier ist 'dass' ausgelassen. Der sinn ist dieser : Wie (wann) wir ihm gewalt oder un- recht zu thun nie gewollt (begunst, von gunen, gönnen), so hat man auch niemals erfahren, dass wir etc. 29. an, ohne. 32. irfaren, auf weiteres ver- fahren. irfaran, procedere. 35. Jahr und Tag fehlen.
14 Antwort dem ko. vom Behem in Sache hernn Johns vom Greffensteyn. AGa Allerdurchluchtigster furst grossmechtiger konig gnedigster herr, Vnssere willige vnvordrossene dienste ewrer koniglichen mt allzceit zcuuoran bereyt gnedigster konig ewer ko mt schrifft den Edlen wolgeboren hern John Burggrauen von Dohnen vffm Greffensteyn belangend jvngst vns zcugesandt er sich jn schrifft- licher irsuchung by ewren ko. wirden fast beclagit swerlichs vffsehens fur vns in meniger wege haben seynes leibs vnde gut- tes vnsicher vnnde svsten vor vnrecht wurde etc. mit weitterm 10 ferren junhald dobey ewr k. g. schaffvng vnnde beger haben wir in aller gutte demutiglich vffgenomen vnnde vorstanden vnnde ewren ko. wirden doroff hinder dem Edlen wolgeboren hern Georgen vom Steyn etc. vnnssrem Amptmann vnde vorwesser nicht haben wissen antwurt zcugeben. So denn ewer ko mt inn 15 mittler Zceit dem gemelten hern Georgen vom Steyn vnnssrem g. h. vorgedachter sachen halben hrn Jhann vffm Greffensteyn belangend ouch geschreben, dorvff ewr k. w. von seynem g. an zeweiuel gnuglick antwurt irlangenn wirt, diselbe ewr k. g. schriffte seyne g. vns vorgelegit, dy wir vorlessen vunde dorynne, 20 wy vns herr Jhan gen ewrer k. w. in viel stucken vorclagit vnnde vorvnglympfft, dess wir billich von im vortrag haben sulden, vornamen. Wann wir gewald ader vnrecht an im nach den seynen ny begvnst, an vns bisher nicht irfaren auch hinfur nymmer irfaren sal werden, wir ymandes gewald ader vnrecht 25 thvn welden. Das wir aber einen seyner armluthe zcu Raden- britcz inn vnnssers allergn. hern k. vnnd diesser k. Stat Gorlitcz weigbilde vnnde obirgerichten gefangen vnnde vffheben haben lossen ist an mergklich vrsach demnach wir schaffvng vnnde gebot von vnnssrem allergn. hern konige vnnde vnnsserem Ampt- 30 man haben nicht gescheen. Wir haben ouch denselben seinen arman wff weitter irfaren zou burgen gegeben vnnde vss ge- 5 11. schaffung, befehl. Noch heute im österreichischen 'Was schaffen’s? — S. die bemerkung Hoffmanns in der vorrede zum Martin von Bolkenhain sr. n. f. bd. I. s. xxel. 22. dess wir — vortrag haben sulden, womit er uns billig verschonen sollte. vertragen, verschonen s. Haltaus gloss. 26. wir. Hier ist 'dass' ausgelassen. Der sinn ist dieser : Wie (wann) wir ihm gewalt oder un- recht zu thun nie gewollt (begunst, von gunen, gönnen), so hat man auch niemals erfahren, dass wir etc. 29. an, ohne. 32. irfaren, auf weiteres ver- fahren. irfaran, procedere. 35. Jahr und Tag fehlen.
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l3 fengkniss gelossen. Ewr. k. mt. sal nicht zeweifeln wir vns gen hern Jhonn vnnde der seynen nach aller billichkeit das wir gen meniglich vorantwurten wullen halden. 5 Schriffte geschriben den von Budissin in sachen’ Jacob Virlings. Vnnser frvntlich dinste zcuuor Ersamen Weysen bsvnder 1486. lieben freund. Demnach wir nehst mit vch dess begebens thyns halben so dy vnnssren eynen inn ewren gerichten gefangen vnnd zou vns bracht reden vnnd handlen haben lassen, in sulchen thyn, 10 als sy uns bericht, ir fast vnwillen vnnde vordriess ghobit vnnd en zcu antwort gegeben, weldet die ding in weittern komer neh- men etc. So denn derselbe firlingk vunsser mitburger gewest, sich vor andern manigfeldiglich vngehorsamlich vnnd eygenwil- liglich had irfinden lossen, vnde by vns gewonet, deshalben von 15 vns fluchtig geworden, sich weder vns inn seynen cygen willen gerustet getrachtet vnd gedacht, wy vns schaden beybrechte, das wir von jm, zcuuormeiden grossern vnrath der doruss entstehen mochte, billich nicht dulden sulden. Haben dorumb vnnssern dynern befolhen, wo sy jn anquehmen jnu zou vnnssern handen 20 zcu brengen, vff das wir zou im nach begnadvng diesser ko. Stat, vns von keissern vnnd konigen vorliehen, gedenken mech- ten. Hetten vns vorsehen, ir vch der sachen nicht so hoch anzcihen vnd annehmen wurdet. Wy dem ist noch vnsser gar vleissige fryntliche bete, wullet dy ding angefer vnde eynem ge- meynem gutte zcugedej vnde fromen im besten gescheen nach- lossen vnnde nicht vnwillen nach vordriess doruss zcihen vnnde betrachten, wass vns am dem gelegen, als wir nicht zeweiueln, thon werdet. Wellen wir wederumbe so sichs begebe wo wir sulten vnde mogen willig vnnd gerne vordyenen. Bitten dess 30 ewre beschrebene antwurt. Geben am Sonnobend nach Corporis Xpi, vnder vnnsserer Stat mynnerm secret Anno etc. lxxxvjto. 25 11. komer, überlegung. 15. cygen, zähen, hartnäckigen. 19. anquehmen, wo sie an ihn kommen, seiner habhaft werden könnten. 21. gedenken, es ihm gedenken. 23. anzeihen, so viel wie annehmen. 24. angefer, ohne gefehrde, böse absicht, hinterlist. 27. gelegen, was uns hierbei obgelegen. 30. Corporis Christi — d. 9ten juni. 31. mynnerm, kleineren.
l3 fengkniss gelossen. Ewr. k. mt. sal nicht zeweifeln wir vns gen hern Jhonn vnnde der seynen nach aller billichkeit das wir gen meniglich vorantwurten wullen halden. 5 Schriffte geschriben den von Budissin in sachen’ Jacob Virlings. Vnnser frvntlich dinste zcuuor Ersamen Weysen bsvnder 1486. lieben freund. Demnach wir nehst mit vch dess begebens thyns halben so dy vnnssren eynen inn ewren gerichten gefangen vnnd zou vns bracht reden vnnd handlen haben lassen, in sulchen thyn, 10 als sy uns bericht, ir fast vnwillen vnnde vordriess ghobit vnnd en zcu antwort gegeben, weldet die ding in weittern komer neh- men etc. So denn derselbe firlingk vunsser mitburger gewest, sich vor andern manigfeldiglich vngehorsamlich vnnd eygenwil- liglich had irfinden lossen, vnde by vns gewonet, deshalben von 15 vns fluchtig geworden, sich weder vns inn seynen cygen willen gerustet getrachtet vnd gedacht, wy vns schaden beybrechte, das wir von jm, zcuuormeiden grossern vnrath der doruss entstehen mochte, billich nicht dulden sulden. Haben dorumb vnnssern dynern befolhen, wo sy jn anquehmen jnu zou vnnssern handen 20 zcu brengen, vff das wir zou im nach begnadvng diesser ko. Stat, vns von keissern vnnd konigen vorliehen, gedenken mech- ten. Hetten vns vorsehen, ir vch der sachen nicht so hoch anzcihen vnd annehmen wurdet. Wy dem ist noch vnsser gar vleissige fryntliche bete, wullet dy ding angefer vnde eynem ge- meynem gutte zcugedej vnde fromen im besten gescheen nach- lossen vnnde nicht vnwillen nach vordriess doruss zcihen vnnde betrachten, wass vns am dem gelegen, als wir nicht zeweiueln, thon werdet. Wellen wir wederumbe so sichs begebe wo wir sulten vnde mogen willig vnnd gerne vordyenen. Bitten dess 30 ewre beschrebene antwurt. Geben am Sonnobend nach Corporis Xpi, vnder vnnsserer Stat mynnerm secret Anno etc. lxxxvjto. 25 11. komer, überlegung. 15. cygen, zähen, hartnäckigen. 19. anquehmen, wo sie an ihn kommen, seiner habhaft werden könnten. 21. gedenken, es ihm gedenken. 23. anzeihen, so viel wie annehmen. 24. angefer, ohne gefehrde, böse absicht, hinterlist. 27. gelegen, was uns hierbei obgelegen. 30. Corporis Christi — d. 9ten juni. 31. mynnerm, kleineren.
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16 Briue der von Budissin an vns. 1486. 17а Vnnser frvnntliche dienste zcuuor Ersamen weisenn bsvn- dern lieben frvnde, Der Abt zcur zcelle had vns des Closters- halben zcu Marienstern wie ir awss diesser eyngelegitten Copien vornehmen werdt geschrebenn, Haben vor euch dasselbige seyn 5 schreiben nicht wullen vorhaldenn, sunder geben es vch inn gutter meynunge zeu erkennen, Werdet vch dorynne wol wissen zcuhalden vnnd womit vch zou willen thon es gerne. Geschr. am freittage nach dem Sonntage Exaudi Anno etc. lxxxvito vnnder vnnsserer Stat cleynern secret. 10 1486. Schriffte dess apts von der Czelle geschriben an dy von Budissin dy obergerichte belangende. Vnsern fruntlichen gruess vnnd gantcz willige beheglichkeit zcuuor Ersamenn wolweissenn besunder gvnstige vnnd gutten frynnd Wir zeweiueln nicht ir habt vorstanden wie dye Ersamen 15 der Rathe von Gorlitcz sich undirstanden haben des Jvngfrawen Closters zeu Marienstern besessen Armluthe in ir Stadtgerichte zeu zcihen vnnd sy in dy achte pracht haben, als sy es nennen, des das Closters vnnd wir von wegen des Closters doch nit ge- steen vund es vor keyn achte gehalden. So dess Closters leuthe 20 in ire gerichte nicht gehoren noch dingpflichtig sindt So denn eyns fremden vnnd eins vnrechten richters vrtel die nicht bin- det die nicht dingpflichtig sindt Darumb heldet die ffraw Eb- tischyn ire sampnunge ire vndertenigen vnnd wir das fur keyn recht vrteil nach achte svnder vor eyn salbgewaltigk vnrecht 25 nach dem sy richter vnnd Cleger vnd antworter selber sindt, das dann in rechten keinen bestandt nach grvnndt had, So ha- ben wir dem rathe von Gorlitcz, vor eyner zceit dorumb ge- schreben vnnde gebeten, solch vnbillich vornehmen abzcustellen vunde das zcuirkentniss vns lassen zcukommen. Solchs sy vor- 30 acht, haben wir dem landtvoyte dem Edlem hern Georgen vom Steyn, als eim Anwalde ader Stathalder koniglicher gewald, auch 9. Exaudi fiel 1486 d. 20. mai, also ist der tag der ausfertigung der 25te d. m. 13. beheglichkeit, wohlgefallen. 16. besessen, angesessene. 18. gesteen, zu- geben. 23. sampnunge, versammlung, convent. 26. antworter, verklagter, der über sein thun rede und antwort geben muss.
16 Briue der von Budissin an vns. 1486. 17а Vnnser frvnntliche dienste zcuuor Ersamen weisenn bsvn- dern lieben frvnde, Der Abt zcur zcelle had vns des Closters- halben zcu Marienstern wie ir awss diesser eyngelegitten Copien vornehmen werdt geschrebenn, Haben vor euch dasselbige seyn 5 schreiben nicht wullen vorhaldenn, sunder geben es vch inn gutter meynunge zeu erkennen, Werdet vch dorynne wol wissen zcuhalden vnnd womit vch zou willen thon es gerne. Geschr. am freittage nach dem Sonntage Exaudi Anno etc. lxxxvito vnnder vnnsserer Stat cleynern secret. 10 1486. Schriffte dess apts von der Czelle geschriben an dy von Budissin dy obergerichte belangende. Vnsern fruntlichen gruess vnnd gantcz willige beheglichkeit zcuuor Ersamenn wolweissenn besunder gvnstige vnnd gutten frynnd Wir zeweiueln nicht ir habt vorstanden wie dye Ersamen 15 der Rathe von Gorlitcz sich undirstanden haben des Jvngfrawen Closters zeu Marienstern besessen Armluthe in ir Stadtgerichte zeu zcihen vnnd sy in dy achte pracht haben, als sy es nennen, des das Closters vnnd wir von wegen des Closters doch nit ge- steen vund es vor keyn achte gehalden. So dess Closters leuthe 20 in ire gerichte nicht gehoren noch dingpflichtig sindt So denn eyns fremden vnnd eins vnrechten richters vrtel die nicht bin- det die nicht dingpflichtig sindt Darumb heldet die ffraw Eb- tischyn ire sampnunge ire vndertenigen vnnd wir das fur keyn recht vrteil nach achte svnder vor eyn salbgewaltigk vnrecht 25 nach dem sy richter vnnd Cleger vnd antworter selber sindt, das dann in rechten keinen bestandt nach grvnndt had, So ha- ben wir dem rathe von Gorlitcz, vor eyner zceit dorumb ge- schreben vnnde gebeten, solch vnbillich vornehmen abzcustellen vunde das zcuirkentniss vns lassen zcukommen. Solchs sy vor- 30 acht, haben wir dem landtvoyte dem Edlem hern Georgen vom Steyn, als eim Anwalde ader Stathalder koniglicher gewald, auch 9. Exaudi fiel 1486 d. 20. mai, also ist der tag der ausfertigung der 25te d. m. 13. beheglichkeit, wohlgefallen. 16. besessen, angesessene. 18. gesteen, zu- geben. 23. sampnunge, versammlung, convent. 26. antworter, verklagter, der über sein thun rede und antwort geben muss.
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17 geschreben vnnd gebetten, die von Gorlitcz von irem vnbillichen vnrechten furnehmen zcuweissenn. Ist auch dem Closter vnnd vnderthanen bissher vnnhulflich gewest, unnd wirdt also vor- hangen, dem armen gotishvsse sein freihait konigliche babstliche 5 privilegia zcubrechen, die das Closter obir vorwerte zceit vnnd vber menschen gedenken in gerichtes vbunge in aller oberkeit in nutzvnge vnd in gebrauchunge gehabt besessen vnnd also ge- rugklich ane der von Gorlitcz vnnd meniglicher ansprache ge- habt had. Aber die von Gorlitcz, durch vorhengkniss vnd mit 10 vnrechter gewaldt, brechen entsetczen vnd entwerenn das Closter seiner rechten possession vnde gewere ane ordenung des rechtes, 17b auch das Closter vor irin geordenten richter vnuerklagt vnnd vnvorhort, wie pillich, konnet ir vormercken. Wie dem ist vnnsser frvntliche vnnd demuttige bethe, von des armen Clo- 15 sters ouch von vnnssers gantczen Ordens wegen, den Edlen Ern Georgen vom Stain noch zou bitten sich amptesshalbenn zcu be- weissen vnnd die von Gorlitcz anhalden sulich vnbillich gewal- diglich vornehmen dem Closter seyne leuthe zcuuorsagen vnnd dy gutter wuste zou machen abestellen. Hetten sie zcum Closter 20 ader seynen vnderthanen icht zeu sprechenn, sullen sy den von Gorlitcz vor er Georgen, also Stathelder koniglicher gewald, antworten, noch irkenntniss der rechten pflegen, So vil sy en im rechten pflichtig sein. Wo vns vunde dem Closter gleich gebot vnhulfflich wurden sein, musten wir also dann vnnssers 25 Ordens freiheit vnnde gerechtickait mit geistlichen gerichten ke- gen den von Gorlitcz fuhrnehmen vnnd gebrawchenn. In gantzen vorhoffen, werdet vns das nicht vordencken noch in vnwillen nehmen, Svndern vns dorzcu hulfflich seyn, als ir dem Closter vorwandt seyd vnnde vnsser vil glympflichs gutlichs gleichs er- 30 biethen kegen meniglich besundern kegen der koniglichen matet bekentlich seyn, wullen wir wmb vch alle gern vordienen. Begeren ewr vorschrebene antwort nach Ern Georgen getaner antwort. Awss der zcellen vnnder vnnsserm Secret Am ffreit- tage nach Ascensionis dom. Anno dom. etc. im Sechs vnnd 35 achzcigsten. 5. vorwerte zeeit, verjährte zeit. 7. gerugklich, geruhig. 10. entweren h. aus dem besitze treiben; gewere, besitz. 20. icht, etwas. sprechen, ge- richtlich verhandeln. 21. also, als. 23. Wo vns — wurden sein, wenn wir keine rechtshülfe erlangen. 31. bekentlich, erkenntlich. 33. Am ffreittage— den 18, mai. 3
17 geschreben vnnd gebetten, die von Gorlitcz von irem vnbillichen vnrechten furnehmen zcuweissenn. Ist auch dem Closter vnnd vnderthanen bissher vnnhulflich gewest, unnd wirdt also vor- hangen, dem armen gotishvsse sein freihait konigliche babstliche 5 privilegia zcubrechen, die das Closter obir vorwerte zceit vnnd vber menschen gedenken in gerichtes vbunge in aller oberkeit in nutzvnge vnd in gebrauchunge gehabt besessen vnnd also ge- rugklich ane der von Gorlitcz vnnd meniglicher ansprache ge- habt had. Aber die von Gorlitcz, durch vorhengkniss vnd mit 10 vnrechter gewaldt, brechen entsetczen vnd entwerenn das Closter seiner rechten possession vnde gewere ane ordenung des rechtes, 17b auch das Closter vor irin geordenten richter vnuerklagt vnnd vnvorhort, wie pillich, konnet ir vormercken. Wie dem ist vnnsser frvntliche vnnd demuttige bethe, von des armen Clo- 15 sters ouch von vnnssers gantczen Ordens wegen, den Edlen Ern Georgen vom Stain noch zou bitten sich amptesshalbenn zcu be- weissen vnnd die von Gorlitcz anhalden sulich vnbillich gewal- diglich vornehmen dem Closter seyne leuthe zcuuorsagen vnnd dy gutter wuste zou machen abestellen. Hetten sie zcum Closter 20 ader seynen vnderthanen icht zeu sprechenn, sullen sy den von Gorlitcz vor er Georgen, also Stathelder koniglicher gewald, antworten, noch irkenntniss der rechten pflegen, So vil sy en im rechten pflichtig sein. Wo vns vunde dem Closter gleich gebot vnhulfflich wurden sein, musten wir also dann vnnssers 25 Ordens freiheit vnnde gerechtickait mit geistlichen gerichten ke- gen den von Gorlitcz fuhrnehmen vnnd gebrawchenn. In gantzen vorhoffen, werdet vns das nicht vordencken noch in vnwillen nehmen, Svndern vns dorzcu hulfflich seyn, als ir dem Closter vorwandt seyd vnnde vnsser vil glympflichs gutlichs gleichs er- 30 biethen kegen meniglich besundern kegen der koniglichen matet bekentlich seyn, wullen wir wmb vch alle gern vordienen. Begeren ewr vorschrebene antwort nach Ern Georgen getaner antwort. Awss der zcellen vnnder vnnsserm Secret Am ffreit- tage nach Ascensionis dom. Anno dom. etc. im Sechs vnnd 35 achzcigsten. 5. vorwerte zeeit, verjährte zeit. 7. gerugklich, geruhig. 10. entweren h. aus dem besitze treiben; gewere, besitz. 20. icht, etwas. sprechen, ge- richtlich verhandeln. 21. also, als. 23. Wo vns — wurden sein, wenn wir keine rechtshülfe erlangen. 31. bekentlich, erkenntlich. 33. Am ffreittage— den 18, mai. 3
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18 Antwort vff schriffte dess apts von der Zelle ge- schriben den (zu) Budissin belangende dy obergerichte. 18a Vnnsere frvnntliche dinste zcuuor Ersamen Weyssen bsyn- ders lieben frvnnd. Als ir vns geschreben vnde des hern Abtis zcur Zcellen schrifften, vch zcugesandt, Copien mite geschigkt, haben wir die selbte des hern Aptes brieffes Copien mit sost weitrem vnnd ferrem inhald dorinne wir alss dy dy selbgewald vnnd vnrecht gen des Closters armeluthe gevbit vnd vnbillich getan, nach dem wir richter cleger vnud antworter weren, an- 10 gezcogen vorstandenn. So danne selbte gewald vnd vnrecht ane vns ny irkant noch irfvnndenn ist, wir auch vngerne ymanden gewald ader vnrecht thyn welden, meynen wir sulcher vnbilli- chen zcicht vunde zcumessvnnge von hern Apte vbrig seyn vnnde vortrag haben sulden Wann vch vnd meniglich kvnnd offenbar vnnde landkvnndig ist, dy gerichte by vns vnnssers allergne- digsten hern koniges vund nicht vnnsser seyn, wir ouch domite nichts dann dy selbten koniglichen gerichte nach keisserlicher vnnde koniglicher schaffung gebotten vnnd begnodung zou hand- haben vunde zcù schotczen zou thyn haben, vnnde wenn dy 20 scheppen von dem koniglichen richter in gerichtesbangk zcu sitczenn gefordert werdenn, mussen sy, noch vssatczunnge dies- ser stat vnnde ordnunge von keissern vnnde konigen vssgesaczt vnnde bestettiget, den gerichten gehorsam leisten vnnde zou ge- richte neben dem koniglichen richter sitczen. Welche ordnunge 25 vnnd keisserliche bestetigunge mit geistlichen rechten, als wir meynen, nicht verandert noch abgestalt wirdt werden. Doruss ir vnnde menniglich abenehmen vnnd irkennen mag, ob wir richter cleger vnnde antworter, in massen vns vom hern Apte zcugezcalt, sein. So denn dess Closters armeluthe wider dy ko- niglichen gerichte vnnd diesser ko Stat begnadvnge getan vnnd dorvmbe von gerichte vnnd vns, als den, den dy gerichte zcu- hanthaben vunde zeu schvtczen befolhen seyn, zou rechte ge- heischen worden vnnde sich zcuvorantworten nicht gestanden, svnndern dy recht irleden, wissen wir sy nicht anders denn alss 35 dy dy mit rechte vnnde keynem vnrechte mit der koniglichen acht vorfestent vnde noch ordnunge der rechte dorein kommen 15 30 5 8. ferrem, fernerem. 16. zeicht, vorwurf, anklage. 34. gestanden, sich nicht gestellet. 35. irleden, verleiden, in verachtung bringen. 37. vorfestent, be- haftet.
18 Antwort vff schriffte dess apts von der Zelle ge- schriben den (zu) Budissin belangende dy obergerichte. 18a Vnnsere frvnntliche dinste zcuuor Ersamen Weyssen bsyn- ders lieben frvnnd. Als ir vns geschreben vnde des hern Abtis zcur Zcellen schrifften, vch zcugesandt, Copien mite geschigkt, haben wir die selbte des hern Aptes brieffes Copien mit sost weitrem vnnd ferrem inhald dorinne wir alss dy dy selbgewald vnnd vnrecht gen des Closters armeluthe gevbit vnd vnbillich getan, nach dem wir richter cleger vnud antworter weren, an- 10 gezcogen vorstandenn. So danne selbte gewald vnd vnrecht ane vns ny irkant noch irfvnndenn ist, wir auch vngerne ymanden gewald ader vnrecht thyn welden, meynen wir sulcher vnbilli- chen zcicht vunde zcumessvnnge von hern Apte vbrig seyn vnnde vortrag haben sulden Wann vch vnd meniglich kvnnd offenbar vnnde landkvnndig ist, dy gerichte by vns vnnssers allergne- digsten hern koniges vund nicht vnnsser seyn, wir ouch domite nichts dann dy selbten koniglichen gerichte nach keisserlicher vnnde koniglicher schaffung gebotten vnnd begnodung zou hand- haben vunde zcù schotczen zou thyn haben, vnnde wenn dy 20 scheppen von dem koniglichen richter in gerichtesbangk zcu sitczenn gefordert werdenn, mussen sy, noch vssatczunnge dies- ser stat vnnde ordnunge von keissern vnnde konigen vssgesaczt vnnde bestettiget, den gerichten gehorsam leisten vnnde zou ge- richte neben dem koniglichen richter sitczen. Welche ordnunge 25 vnnd keisserliche bestetigunge mit geistlichen rechten, als wir meynen, nicht verandert noch abgestalt wirdt werden. Doruss ir vnnde menniglich abenehmen vnnd irkennen mag, ob wir richter cleger vnnde antworter, in massen vns vom hern Apte zcugezcalt, sein. So denn dess Closters armeluthe wider dy ko- niglichen gerichte vnnd diesser ko Stat begnadvnge getan vnnd dorvmbe von gerichte vnnd vns, als den, den dy gerichte zcu- hanthaben vunde zeu schvtczen befolhen seyn, zou rechte ge- heischen worden vnnde sich zcuvorantworten nicht gestanden, svnndern dy recht irleden, wissen wir sy nicht anders denn alss 35 dy dy mit rechte vnnde keynem vnrechte mit der koniglichen acht vorfestent vnde noch ordnunge der rechte dorein kommen 15 30 5 8. ferrem, fernerem. 16. zeicht, vorwurf, anklage. 34. gestanden, sich nicht gestellet. 35. irleden, verleiden, in verachtung bringen. 37. vorfestent, be- haftet.
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19 sein, anzcusehen, sullen ouch dovor in diessen ko gerichten gehaldenn werdenn. In dem ir aber abenehmen vnnde achten moget, wess wir mit den ko gerichten vund diesser sachen zou thyn haben, vnnde was bestandes sulche dess hern Abtes vns 5 zcumessvnge vunde vorklagvunge vff sich had, dy als wir mey- nen vom hern Apte wol nachgelassen were bleben. Wy dem ist vnnssere frvntliche bete, vns gen hern Abte zeur Zcelle zcu- uorschreiben, er vns sulcher nachsage vnde vnbillichen zeicht forder vberheben vunde nicht zcuzcelen wurde, wann wir nicht 10 dy sein, dy ymanden gewaldt ader vnrecht getvn vunde vngerne thyn welden. Wellen wir vmbe vch frvnntlich vordynen. Schriffte der von Budissin in sache Jacob Virlings 18b alher geschriben dy do svste wridt landt Vnnsere frvnntliche dinste zuuor Ersamen weisenn besvn- 1486. 15 dern lieben frvnnde ewer schreiben vns geton, wye ir am neh- sten durch ewren Burger Niclass Brugkner vunde meister Geor- gen ewren Stadtschreiber mit vns des begeben thyns halben, So die ewren Virlingk inn vnnssren gerichten gefangenn vnde zou vch bracht. Hettet reden vnnde handlen lossenn in dem selben 20 thon wir alss sy vch berichtet vaste vnwillens vnnde vordriess gehabit vnnde hetten in zcu antwort gegeben wulden dy ding inn weittern komer nehmen, fvrder berurende wie Virling wed- der vch sulde gehandelt hoben vnnde das ir ewren dynern be- folhen hettit, wo sie denselben Virlingk anquehmen en zcu 25 ewren henden zou brengen, den sie denn zougefellichen in vnns- sern gerichten betretten vnnde zeu vch brocht hetten. Dobei ewer beger haben wir vorstanden, ist ye an im selbist, das ewer Burger vnnde Meister Georgius ewer Stadtschreiber mit vns desselben thyns halben gehandelt haben, vns demnach in dem- 30 selben handel mit wortten vaste hinan zou getretten, wir zcogen vns der dinge sere hoch an, sie wusten iss wedder zeu billichen nach zeu vnbillichen, vnnde das wir vns der dinge auch nicht hocher anzeihen wulden denne vns not tette etc. Also bedvngkt vns wol ewren frvnnden, die ir zeu vns schickt, tete nicht not, 35 vns zeu lernen, wie wir in deme ader anderem thyn gebaren 4. was bestandes, welcher beschaffenheit, von welchem gewicht. 9. wann, indem. 13. Hier scheint etwas ausgelassen. 30. hinan zou, zu nahe getreten. * Z
19 sein, anzcusehen, sullen ouch dovor in diessen ko gerichten gehaldenn werdenn. In dem ir aber abenehmen vnnde achten moget, wess wir mit den ko gerichten vund diesser sachen zou thyn haben, vnnde was bestandes sulche dess hern Abtes vns 5 zcumessvnge vunde vorklagvunge vff sich had, dy als wir mey- nen vom hern Apte wol nachgelassen were bleben. Wy dem ist vnnssere frvntliche bete, vns gen hern Abte zeur Zcelle zcu- uorschreiben, er vns sulcher nachsage vnde vnbillichen zeicht forder vberheben vunde nicht zcuzcelen wurde, wann wir nicht 10 dy sein, dy ymanden gewaldt ader vnrecht getvn vunde vngerne thyn welden. Wellen wir vmbe vch frvnntlich vordynen. Schriffte der von Budissin in sache Jacob Virlings 18b alher geschriben dy do svste wridt landt Vnnsere frvnntliche dinste zuuor Ersamen weisenn besvn- 1486. 15 dern lieben frvnnde ewer schreiben vns geton, wye ir am neh- sten durch ewren Burger Niclass Brugkner vunde meister Geor- gen ewren Stadtschreiber mit vns des begeben thyns halben, So die ewren Virlingk inn vnnssren gerichten gefangenn vnde zou vch bracht. Hettet reden vnnde handlen lossenn in dem selben 20 thon wir alss sy vch berichtet vaste vnwillens vnnde vordriess gehabit vnnde hetten in zcu antwort gegeben wulden dy ding inn weittern komer nehmen, fvrder berurende wie Virling wed- der vch sulde gehandelt hoben vnnde das ir ewren dynern be- folhen hettit, wo sie denselben Virlingk anquehmen en zcu 25 ewren henden zou brengen, den sie denn zougefellichen in vnns- sern gerichten betretten vnnde zeu vch brocht hetten. Dobei ewer beger haben wir vorstanden, ist ye an im selbist, das ewer Burger vnnde Meister Georgius ewer Stadtschreiber mit vns desselben thyns halben gehandelt haben, vns demnach in dem- 30 selben handel mit wortten vaste hinan zou getretten, wir zcogen vns der dinge sere hoch an, sie wusten iss wedder zeu billichen nach zeu vnbillichen, vnnde das wir vns der dinge auch nicht hocher anzeihen wulden denne vns not tette etc. Also bedvngkt vns wol ewren frvnnden, die ir zeu vns schickt, tete nicht not, 35 vns zeu lernen, wie wir in deme ader anderem thyn gebaren 4. was bestandes, welcher beschaffenheit, von welchem gewicht. 9. wann, indem. 13. Hier scheint etwas ausgelassen. 30. hinan zou, zu nahe getreten. * Z
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20 19a sulden. Wir wullen vns dorinne zcu handthabunge vnnsser priuilegien wol wissen zuhalden, vnnd ist vns fremde von vch vnnde beswert vns gantoz inn vnnssrem gemute, das ir so ge- waldiglichen vnnde so torstiglichen, durch Mathiam ewren Ratis- frvndt vnde durch ewre dyenere, den ir solichs zouthvn, als ir vch in ewrem schreiben dorzcu bekennet, bevohlenn habt, in vnnssren gerichte mit frevel ingefallen seyt, vnnde Virling dor- inne gefangen, en doraws hinder vns widder vnnssren willen vnde bewust freuelichen genommen vnnde in ewre Stat gefurt, mit im bei vch vns vnnde vnnsseren gerichten zou trotcze hon 10 vnnde smochheit eylende vngerichte begangen. Solicher freuel vnnde gewald ist vns bei menschen gedechtniss an vnssern ge- richten ny gevbet, wir finden ouch in vnssren bvchern nicht, das soliche gewald in vnnssern gerichten, wie durch vch furge- nomen, ye gescheen were. Es ist ye offenbar vunde nicht heym- 15 lichen, das wir mit oberen vnnde nyderen gerichten vnnssrer Stat von vnnsser allergnedigsten erbherschafft, von keyssern vnnde konigen gnediglichen begnadet seyn, dy vns auch iczdt von vnnsserm allergnedigsten hern konige Mathias gnediglichen confirmiret vnnde bestettiget seyn, vnde wir hetten vns ye zcu 20 vch solcher freuelicher vnnde gewaldiger vbunge an vnnssren gerichten nicht vorsehen, Sondern vilmehr gedocht, das ir vns dabei vnd dorober hettet sullen helffen handthaben, angesehen die manchfeldigen woltete die wir bei vch vnnde ewr Stat, do alle andre Stette von vch getretten seyn, gethan haben, vnnde 25 wes wir furder inn diessen dingen zeu bekrefftigung vnnsser priuilegien vnnde freiheit meynen furzcunehmen werdet ir wol irfarenn. Geschrieben vnnder vnnsserm Stat Cleynern secret Anno etc. lxxxvjto Sub octauis Corporis Xpi. 5 20a Schriffte an den erbaren raht zcu Bresslav in Sa- 30 chen wellernickels. 1486. Vniser willig dinste zcuuor Ersamen weyssen besvndern gvnstigenn lieben frvnnd, Vns had der ersame Niclass Bryckener vnnsser Burger vnd Eldister anbrocht vnde zcuirkennen geben, wy etlich ewre Ratsfrvnnd an en getragen, er das forder an vns 35 von ewren wegen brengen sulde, wir Nickel Wellern vnnd seyne 24. woltete, wohlthaten. 29. Sub octavis — d. 1. juni. 35. an en getragen, bei ihm angetragen.
20 19a sulden. Wir wullen vns dorinne zcu handthabunge vnnsser priuilegien wol wissen zuhalden, vnnd ist vns fremde von vch vnnde beswert vns gantoz inn vnnssrem gemute, das ir so ge- waldiglichen vnnde so torstiglichen, durch Mathiam ewren Ratis- frvndt vnde durch ewre dyenere, den ir solichs zouthvn, als ir vch in ewrem schreiben dorzcu bekennet, bevohlenn habt, in vnnssren gerichte mit frevel ingefallen seyt, vnnde Virling dor- inne gefangen, en doraws hinder vns widder vnnssren willen vnde bewust freuelichen genommen vnnde in ewre Stat gefurt, mit im bei vch vns vnnde vnnsseren gerichten zou trotcze hon 10 vnnde smochheit eylende vngerichte begangen. Solicher freuel vnnde gewald ist vns bei menschen gedechtniss an vnssern ge- richten ny gevbet, wir finden ouch in vnssren bvchern nicht, das soliche gewald in vnnssern gerichten, wie durch vch furge- nomen, ye gescheen were. Es ist ye offenbar vunde nicht heym- 15 lichen, das wir mit oberen vnnde nyderen gerichten vnnssrer Stat von vnnsser allergnedigsten erbherschafft, von keyssern vnnde konigen gnediglichen begnadet seyn, dy vns auch iczdt von vnnsserm allergnedigsten hern konige Mathias gnediglichen confirmiret vnnde bestettiget seyn, vnde wir hetten vns ye zcu 20 vch solcher freuelicher vnnde gewaldiger vbunge an vnnssren gerichten nicht vorsehen, Sondern vilmehr gedocht, das ir vns dabei vnd dorober hettet sullen helffen handthaben, angesehen die manchfeldigen woltete die wir bei vch vnnde ewr Stat, do alle andre Stette von vch getretten seyn, gethan haben, vnnde 25 wes wir furder inn diessen dingen zeu bekrefftigung vnnsser priuilegien vnnde freiheit meynen furzcunehmen werdet ir wol irfarenn. Geschrieben vnnder vnnsserm Stat Cleynern secret Anno etc. lxxxvjto Sub octauis Corporis Xpi. 5 20a Schriffte an den erbaren raht zcu Bresslav in Sa- 30 chen wellernickels. 1486. Vniser willig dinste zcuuor Ersamen weyssen besvndern gvnstigenn lieben frvnnd, Vns had der ersame Niclass Bryckener vnnsser Burger vnd Eldister anbrocht vnde zcuirkennen geben, wy etlich ewre Ratsfrvnnd an en getragen, er das forder an vns 35 von ewren wegen brengen sulde, wir Nickel Wellern vnnd seyne 24. woltete, wohlthaten. 29. Sub octavis — d. 1. juni. 35. an en getragen, bei ihm angetragen.
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21 elich wirttyn sicheren vunde geleythen wulden, sy ir gutter by vns vorkeuffen vnnde richtig machen vnnde ir schuldiger be- zcalen mochten, haben wir vorstanden, ffugen vch wissen, So sich Nickel weller mit bossem vnchristlichen handel had irfinden 5 lossenn dorumb zcu gefenckniss by vns bracht vnnde sich zcu demselben bossem vnchristlichen handel vor riehter vnnde schop- pen bekant vnde dorumbe billich gerichte vor vngerichte hett sullen nehmen, svndern vff vorbete dess Edlenn wolgeboren hern Georgen vom Stain, k. mt. Anwaldt etc vnssers g. h. ander hern 10 vnde seyner gutten frvnnd haben wir en vss gefengknisse gelos- senn vnnd als eynen misstetter der seynen halss vorworcht hatte von vnnssers allergnedigsten herrn koniges Stat Gorlitcz vnnde der Stat weichbilde geweist, So danne sein ehlich weib im inn solichen bossen handel gehantreicht vund hulffe getan, haben 15 wir sy denselben wegk ouch zcihen heissen, derhalben wir sy nicht zcugeleitten wissen, noch en alher zcu komen vorgonnen mogen. Wullen sy aber iren folmechtigen alher schicken dy gutter vorkeuffenn vunde richtig machen lassen, ader was sy susten im rechten by vns zou schaffen haben, mugen sy thon, 20 en sal ouch rechtes by vns gnug vorholffen werdenn das ir en also vormelden mugit, sich wissen do noch zcu richten. Wullet vns in dem nicht anders dann in gutte vormercken dann wor- inn wir vch zou willen vnnde dinste seyn mugen thyn wir gerne. Geben am Montage Sand Alexij tage vnder vnnsserm Stat myn- 25 nern secret Anno etc. Lxxxvjto. Johannes von gots gnaden Marggraue zcu Brandenburgk 20a Churfurst etc zcu Stettin pomern etc herzoogk Burggraue zcu 1486. Nurenbergk vnd furst zou Rugen etc Vnnsernn gonnstlichenn grus zcuuor Weissen lieben besonndern Vnnsser dyner vnnd 30 Hoffgesinde Adam Swob had vns bericht, wie er etlich zcuspruch vnd gerechtikeit zou vch vormeynt zcu haben, von desswegen Begern wir mit vleiss gen vch synnende, wullet mit Im zew ta- gen komen in dorzcu geleytten, alsdenn seyne gerechtikeit an- horen vnnd vch dorynne der billichkeit nach gegen im irzceigen 24. Alexij tag ist der 17. julius. 26. Dieses schreiben ist aus den annalen in die sammlung oberl.urkunden mit aufgenommen worden; jedoch werden dort diese annalen irrthümlich als die hassischen bezeichnet. 30. zcuspruch, an- spruch.
21 elich wirttyn sicheren vunde geleythen wulden, sy ir gutter by vns vorkeuffen vnnde richtig machen vnnde ir schuldiger be- zcalen mochten, haben wir vorstanden, ffugen vch wissen, So sich Nickel weller mit bossem vnchristlichen handel had irfinden 5 lossenn dorumb zcu gefenckniss by vns bracht vnnde sich zcu demselben bossem vnchristlichen handel vor riehter vnnde schop- pen bekant vnde dorumbe billich gerichte vor vngerichte hett sullen nehmen, svndern vff vorbete dess Edlenn wolgeboren hern Georgen vom Stain, k. mt. Anwaldt etc vnssers g. h. ander hern 10 vnde seyner gutten frvnnd haben wir en vss gefengknisse gelos- senn vnnd als eynen misstetter der seynen halss vorworcht hatte von vnnssers allergnedigsten herrn koniges Stat Gorlitcz vnnde der Stat weichbilde geweist, So danne sein ehlich weib im inn solichen bossen handel gehantreicht vund hulffe getan, haben 15 wir sy denselben wegk ouch zcihen heissen, derhalben wir sy nicht zcugeleitten wissen, noch en alher zcu komen vorgonnen mogen. Wullen sy aber iren folmechtigen alher schicken dy gutter vorkeuffenn vunde richtig machen lassen, ader was sy susten im rechten by vns zou schaffen haben, mugen sy thon, 20 en sal ouch rechtes by vns gnug vorholffen werdenn das ir en also vormelden mugit, sich wissen do noch zcu richten. Wullet vns in dem nicht anders dann in gutte vormercken dann wor- inn wir vch zou willen vnnde dinste seyn mugen thyn wir gerne. Geben am Montage Sand Alexij tage vnder vnnsserm Stat myn- 25 nern secret Anno etc. Lxxxvjto. Johannes von gots gnaden Marggraue zcu Brandenburgk 20a Churfurst etc zcu Stettin pomern etc herzoogk Burggraue zcu 1486. Nurenbergk vnd furst zou Rugen etc Vnnsernn gonnstlichenn grus zcuuor Weissen lieben besonndern Vnnsser dyner vnnd 30 Hoffgesinde Adam Swob had vns bericht, wie er etlich zcuspruch vnd gerechtikeit zou vch vormeynt zcu haben, von desswegen Begern wir mit vleiss gen vch synnende, wullet mit Im zew ta- gen komen in dorzcu geleytten, alsdenn seyne gerechtikeit an- horen vnnd vch dorynne der billichkeit nach gegen im irzceigen 24. Alexij tag ist der 17. julius. 26. Dieses schreiben ist aus den annalen in die sammlung oberl.urkunden mit aufgenommen worden; jedoch werden dort diese annalen irrthümlich als die hassischen bezeichnet. 30. zcuspruch, an- spruch.
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Z damit er vns nicht forder desshalben ersuchen dorffe doron thyt Ir vns sonders gefallenn vunde wullen das widerrymbe gonstlich in gutte gern erkennen. Datum Eylburg Am Sonnobind nach Margarete Anno etc Lxxxvj. DEnn Ersamenn vnnd Weyssenn vnssern lieben besvndern Burgermeistern vnnd Rathmann der Stat Gorlitz. 5 Antwort vff schriffte margraffens von Branden- burgk in Sache belangende Adam Swob. Brb Durchlauchter hochgeborner furst gnediger her. Vnnssere willige vnuerdrossene dinste seyn ewrer f. g. allzceit voran be- 10 reith g. h. ewr g. schriffte von wegen Adam Swobs ewr g. dyner vnd hoffgesinde er ewr g. bericht, vormeynende etlich zouspruch vnde gerechtickeit zeu vns zou haben, domit ewr g. beger vnd synnen mit im deshalben zou tagen zeu komen vnd in dorzcu zcugeleitten haben wir in aller gutte demutiglich vff- genomen vnnde vorstanden. Bitten ewr f. g. demutiglich wis- sen, das vns der genant Adam Swob ouch geschreben vnde in seinen schrifften wan im sulich zcuspruch gegeben vnde komen sindt zcuerkennen geben had So vns danne Hans Brawnzeweigk, von dem dy zeuspruch im komen, vor etzlicher zceit durch 20 vorschriffte der durchlauchten hochgeb. fursten vnnde hern von Sachsen etc vnnde irer g. ffrawen mutter seliger soste vorsucht vnde bekomert had, haben wir iren g. dy zceit durch vnnsser schriffilich antwort so clerlich vnd ware bedewttvnge geton, wy wir hanssen Brawnzeweig nach gestalt der sachen nichts vil noch 25 wenig schuldig noch pflege seyn, das ir g. doran gnuge geha- bit vnde wir bissher von demselbigen Hanssen Brawnzeweigk vnbehabt gebleben vnde so ewr g. begeren wurde wellen wir ewr g. wy den hochgebornen fursten von Sachsen etc das wir hanssen Brawnzeweigk nichts pflichtig seyn ouch bedewtten vnde 30 schrifftlich zcuirkennen geben. So wir denn deme, der Adam Swob dy schuld vnde zcuspruch oberreicht had, nichts pflichtig seyn, ist vns swer derhalben mit im zcu tagen zou komen ewr furstlichen g. in demutigem dinstlichem vleisse bitten geruch, Adam swob ewr g. dyner vnd hoffgesinde auch dohin weissen, 35 15 4. Margarete, den 14. juli, 26. pflege, pflichtig, verpflichtet. 28. vnbehabt, unbehelligt.
Z damit er vns nicht forder desshalben ersuchen dorffe doron thyt Ir vns sonders gefallenn vunde wullen das widerrymbe gonstlich in gutte gern erkennen. Datum Eylburg Am Sonnobind nach Margarete Anno etc Lxxxvj. DEnn Ersamenn vnnd Weyssenn vnssern lieben besvndern Burgermeistern vnnd Rathmann der Stat Gorlitz. 5 Antwort vff schriffte margraffens von Branden- burgk in Sache belangende Adam Swob. Brb Durchlauchter hochgeborner furst gnediger her. Vnnssere willige vnuerdrossene dinste seyn ewrer f. g. allzceit voran be- 10 reith g. h. ewr g. schriffte von wegen Adam Swobs ewr g. dyner vnd hoffgesinde er ewr g. bericht, vormeynende etlich zouspruch vnde gerechtickeit zeu vns zou haben, domit ewr g. beger vnd synnen mit im deshalben zou tagen zeu komen vnd in dorzcu zcugeleitten haben wir in aller gutte demutiglich vff- genomen vnnde vorstanden. Bitten ewr f. g. demutiglich wis- sen, das vns der genant Adam Swob ouch geschreben vnde in seinen schrifften wan im sulich zcuspruch gegeben vnde komen sindt zcuerkennen geben had So vns danne Hans Brawnzeweigk, von dem dy zeuspruch im komen, vor etzlicher zceit durch 20 vorschriffte der durchlauchten hochgeb. fursten vnnde hern von Sachsen etc vnnde irer g. ffrawen mutter seliger soste vorsucht vnde bekomert had, haben wir iren g. dy zceit durch vnnsser schriffilich antwort so clerlich vnd ware bedewttvnge geton, wy wir hanssen Brawnzeweig nach gestalt der sachen nichts vil noch 25 wenig schuldig noch pflege seyn, das ir g. doran gnuge geha- bit vnde wir bissher von demselbigen Hanssen Brawnzeweigk vnbehabt gebleben vnde so ewr g. begeren wurde wellen wir ewr g. wy den hochgebornen fursten von Sachsen etc das wir hanssen Brawnzeweigk nichts pflichtig seyn ouch bedewtten vnde 30 schrifftlich zcuirkennen geben. So wir denn deme, der Adam Swob dy schuld vnde zcuspruch oberreicht had, nichts pflichtig seyn, ist vns swer derhalben mit im zcu tagen zou komen ewr furstlichen g. in demutigem dinstlichem vleisse bitten geruch, Adam swob ewr g. dyner vnd hoffgesinde auch dohin weissen, 35 15 4. Margarete, den 14. juli, 26. pflege, pflichtig, verpflichtet. 28. vnbehabt, unbehelligt.
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23 er vns sulcher fremder zcuspruch halben vnbekomert vnde vn- angesprochen wulde losseu. So aber ewr ff. g. an vns mit im zcu tagen zou komen synnet vnd begeret, woullen wir ewrer g. zcu wolgefallen nicht abesloen, vnde mit im an gelegene stelle 5 zeu tagen kommen, in ouch ewr g. zou gefallen, wy wol hinder vnssrem hern dem Amachtmann dozcu swere sein, so diss ewr g. von seines wegen vnde wy lang begeren wirdt, geleitten vnde noch billichkeit gen im halden dann worinne etc. Albricht von gottis gnaden Herczogk zcu Sachsen 22a 10 « Lantgraue Jnn Doringen vnd Marggraue zou Meissen. Vnseren grus zcuuor Ersamen Weisen lieben besvnderen Vns had vnnser burger allhyr zcu Dresden vnnd lieber ge- trewer Meister Heynrich kanengisser anbracht Wie hanss kes- 15 sinbroth jn vorgangen jarn Drithalbhundert gulden in uwr Stat gekomert vnd solch geld ernach durch rechtlich irkentniss der Scheppen zcu Magdburgk irstanden vnd irlangit. Abir solch geld hett im bissher durch uwer vorstoppvng vnd vorhinnderung nicht folgen mogen. Also hett derselbe kessinbroth sulch ir- 20 standen gelt jm an evne mergklichen Summe so kessinbroth jm schuldig were, vbergebin, domit zouthun vnd zcu lossen, lauts eins machtbrieffs von den Scheppen zeu Possen aussgegangen, dorubir sagend, vnnd jr sulche awss heynrich kannngissers in- glegtten clagezcedel weiter vornehmen werdet, demutiglich bit- 25 tend, jm gnedige hvlff zcuirzceigen, damit er bezcalung solchs geldis ane weitter muhe vnnd zcervng bekomen mochte. Wann wjr denn dem vnssern zeu dem, das sy billich haben svllen, zcu helffen geneiget sein, begern wir an vch jr wullet meister Heynriche, dem vnnssern, vmb sulch geld so Hanss kessinbroth 30 bej vch rechtlich irlanget vnd jm vbergebin had, auch vmb ge- scheen kost vnd scheden vnvorzoglich aussrichtung thvn, vnd vch dess mit jm vortragenn vnnd dorjnn also irzceigen, das er 8. worinne etc. hier endigt das schreiben ohne schluss und datum. 9. Der brief steht ebenfalls, aus dieser quelle entnommen, in der urkundensammlung. 16. gekomert, verküimmert, vorenthalten. 18. vorstoppvng, hemmung, nieder- schlagung (estouffer). 19. folgen, verabfolgt werden. 26. zcervng, vnkosten. 31. aussrichtung thyn, die ausgleichung, gütliche beilegung bewirken. 32. vor- tragen, vertragen, durch gegenseitige übereinkunft die sache erledigen.
23 er vns sulcher fremder zcuspruch halben vnbekomert vnde vn- angesprochen wulde losseu. So aber ewr ff. g. an vns mit im zcu tagen zou komen synnet vnd begeret, woullen wir ewrer g. zcu wolgefallen nicht abesloen, vnde mit im an gelegene stelle 5 zeu tagen kommen, in ouch ewr g. zou gefallen, wy wol hinder vnssrem hern dem Amachtmann dozcu swere sein, so diss ewr g. von seines wegen vnde wy lang begeren wirdt, geleitten vnde noch billichkeit gen im halden dann worinne etc. Albricht von gottis gnaden Herczogk zcu Sachsen 22a 10 « Lantgraue Jnn Doringen vnd Marggraue zou Meissen. Vnseren grus zcuuor Ersamen Weisen lieben besvnderen Vns had vnnser burger allhyr zcu Dresden vnnd lieber ge- trewer Meister Heynrich kanengisser anbracht Wie hanss kes- 15 sinbroth jn vorgangen jarn Drithalbhundert gulden in uwr Stat gekomert vnd solch geld ernach durch rechtlich irkentniss der Scheppen zcu Magdburgk irstanden vnd irlangit. Abir solch geld hett im bissher durch uwer vorstoppvng vnd vorhinnderung nicht folgen mogen. Also hett derselbe kessinbroth sulch ir- 20 standen gelt jm an evne mergklichen Summe so kessinbroth jm schuldig were, vbergebin, domit zouthun vnd zcu lossen, lauts eins machtbrieffs von den Scheppen zeu Possen aussgegangen, dorubir sagend, vnnd jr sulche awss heynrich kannngissers in- glegtten clagezcedel weiter vornehmen werdet, demutiglich bit- 25 tend, jm gnedige hvlff zcuirzceigen, damit er bezcalung solchs geldis ane weitter muhe vnnd zcervng bekomen mochte. Wann wjr denn dem vnssern zeu dem, das sy billich haben svllen, zcu helffen geneiget sein, begern wir an vch jr wullet meister Heynriche, dem vnnssern, vmb sulch geld so Hanss kessinbroth 30 bej vch rechtlich irlanget vnd jm vbergebin had, auch vmb ge- scheen kost vnd scheden vnvorzoglich aussrichtung thvn, vnd vch dess mit jm vortragenn vnnd dorjnn also irzceigen, das er 8. worinne etc. hier endigt das schreiben ohne schluss und datum. 9. Der brief steht ebenfalls, aus dieser quelle entnommen, in der urkundensammlung. 16. gekomert, verküimmert, vorenthalten. 18. vorstoppvng, hemmung, nieder- schlagung (estouffer). 19. folgen, verabfolgt werden. 26. zcervng, vnkosten. 31. aussrichtung thyn, die ausgleichung, gütliche beilegung bewirken. 32. vor- tragen, vertragen, durch gegenseitige übereinkunft die sache erledigen.
Strana 24
24 sich des fordern gein vns nicht beclagen vnd wir jm in ander- weiss solchs zcuirlangen beholffen sein dorffen. Doran thyt ir vns zcur pillichkeit dangknem gefall. Des uwer beschreben ant- wort begernnde Gebin zcu Dressden uff ffreittag Braxedis tage Anno domini etc Ixxx sexto. 5 Denn Ersamen weisen vnnssern lieben besvndern dem Rathe zcu Gorlitcz. 2b Durchlûchter Hochgeborner f. g. h. Vnnssere willige vn- 10 vordrossene dienste sein ewrer f. g. allzceit zcuuoran bereith. G. h. ewr g. schrifften von wegen meister Heinrichs kannegisser, ewr g. burger zou Dressden, er ewr g. anbrocht, wy Hans keszinbroth jn vorgangen jaren dritthalbhvndert gulden jn vnnssr Stat gekomert vnd sulch geld er nach noch rechtlich irkentniss 15 der Scheppen zou Magdeburgk jrstanden vnd jrlanget, Aber sulch geld hett jm bissher durch vnnssre vorstoppunge vnd vorhin- dervnge nicht folgen mugen, in massen wir in heinrich kanne- gissers clage zcedel, an ewr g. geton, vns mite gesandt, weitter vorstehen, Dorinne er sich beclagt, Hans Kessinbroth hett sulche 20 iije gulden by vns jm rechten nach vormeldvng der Scheppen zeu Magdeburgk rechtspruch jrstanden vnd irlanget, Das en nicht gehelffen kvnde svndern wurde jm von vns mit gewald ge- stoppit vnd freuelich vorgehalden etc mit fordrem jnhald an vns geton, haben wir jn allem gutte vffgenomen, dobej ewr g. 25 schaffvng vnd beger, dem genanten Heinrich Kanengisser wmb sulch geld, das jm Hans Kessinbroth vbirgeben had, vssrichtvnge zeuthvn, demutiglich vorstanden. Bitten ewr f. g. wissen, nicht zeweiuelnde, ewre g. sey vnvergessen, wy jn vor gangen jare von ewren g. vnd dem durchlauchten hochgebornen fursten vnd hern hern Ernste kurfursten etc, ewr gnaden bruder, soste vor- schriffte von wegen hans Kessinbroths dy zceit ewr g. burger zeu Dressden an vns gelangit vnd gescheen, Dorvff wir ewre g. antwort vnd vnderichtvnge geton, das ewr g. doran genug 30 3. dangknem, dancnaeme, adj. was mit dank zu nehmen ist, angenehm. Ihr erzeigt uns dadurch einen der billigkeit gemässen und uns zu danke verpflich- tenden gefallen. 4. Braxedis, Praxedis; d. 21. Juli. 13. er, welcher.
24 sich des fordern gein vns nicht beclagen vnd wir jm in ander- weiss solchs zcuirlangen beholffen sein dorffen. Doran thyt ir vns zcur pillichkeit dangknem gefall. Des uwer beschreben ant- wort begernnde Gebin zcu Dressden uff ffreittag Braxedis tage Anno domini etc Ixxx sexto. 5 Denn Ersamen weisen vnnssern lieben besvndern dem Rathe zcu Gorlitcz. 2b Durchlûchter Hochgeborner f. g. h. Vnnssere willige vn- 10 vordrossene dienste sein ewrer f. g. allzceit zcuuoran bereith. G. h. ewr g. schrifften von wegen meister Heinrichs kannegisser, ewr g. burger zou Dressden, er ewr g. anbrocht, wy Hans keszinbroth jn vorgangen jaren dritthalbhvndert gulden jn vnnssr Stat gekomert vnd sulch geld er nach noch rechtlich irkentniss 15 der Scheppen zou Magdeburgk jrstanden vnd jrlanget, Aber sulch geld hett jm bissher durch vnnssre vorstoppunge vnd vorhin- dervnge nicht folgen mugen, in massen wir in heinrich kanne- gissers clage zcedel, an ewr g. geton, vns mite gesandt, weitter vorstehen, Dorinne er sich beclagt, Hans Kessinbroth hett sulche 20 iije gulden by vns jm rechten nach vormeldvng der Scheppen zeu Magdeburgk rechtspruch jrstanden vnd irlanget, Das en nicht gehelffen kvnde svndern wurde jm von vns mit gewald ge- stoppit vnd freuelich vorgehalden etc mit fordrem jnhald an vns geton, haben wir jn allem gutte vffgenomen, dobej ewr g. 25 schaffvng vnd beger, dem genanten Heinrich Kanengisser wmb sulch geld, das jm Hans Kessinbroth vbirgeben had, vssrichtvnge zeuthvn, demutiglich vorstanden. Bitten ewr f. g. wissen, nicht zeweiuelnde, ewre g. sey vnvergessen, wy jn vor gangen jare von ewren g. vnd dem durchlauchten hochgebornen fursten vnd hern hern Ernste kurfursten etc, ewr gnaden bruder, soste vor- schriffte von wegen hans Kessinbroths dy zceit ewr g. burger zeu Dressden an vns gelangit vnd gescheen, Dorvff wir ewre g. antwort vnd vnderichtvnge geton, das ewr g. doran genug 30 3. dangknem, dancnaeme, adj. was mit dank zu nehmen ist, angenehm. Ihr erzeigt uns dadurch einen der billigkeit gemässen und uns zu danke verpflich- tenden gefallen. 4. Braxedis, Praxedis; d. 21. Juli. 13. er, welcher.
Strana 25
25 gehabt vnd Hanssen kessinbroth von sulchen seynen vnbilli- chen anspruchen geweist; vnd so deme also gescheen, had Hans kessinbroth ewr g. land gerewmit, sich ins land gen Polen ge- geben vnd andr herschafft jn seynen sachen vund furnehmen gesucht vnd irwelet, Den durchluchtigsten grosmechtigen fursten vnd hern hern Kazimirum konig zcu Polen etc. had seyne ko mt vff seine irsuchung derhalben ouch an vns geschreben, Habn wir seynen ko gnaden dy ding wy ewren g. zeuirkennen geben vnd bedewttit, so das seyne ko. g. doran ouch gnuge gehabit 10 vnd Hanssen kessinbroth von seynen fremden anspruchen vnd alher an die recht geweist. So deme den dingen also vnd nicht anders ist, meynen wir von Heynrich kanengisser sulcher nach- sage, das wir Hanssen kessinbroth sulch geld mit gewald stopp- ten vnd freuelich vorhilden, billich vortrag haben sulden vnd er 15 sich jnn dem soste obirnohmen; wann wir jm ader noch ge- ringerm vngerne gewaldt thyn ader jchtes mit freuel vorhalden welden an vns ny irkant ist, hinfur auch von vns nicht irfaren sal werden. Vnnd so ewre f. g. der handel, kessinbroth, hans- sen, in vorgessen komen were vnd ewr g. haben welde, wellen 20 wir ewren g. wy sich dy ding zewischen hanssen kessinbroth vnd eynen vnssrm burger haben, wenn diss ewr g. begeren wirdt, 23a eygentlich zcuirkennen geben. Dorinne ewr g. irkennen sal, das sich H. kessinbroth vnd Heynrich kanengisser vss eygnem angenomen mutwillen zou vns vnd den vnnsseren vormeynen 25 zeu nottigen Dovon ewr f. g. jn gar demuttigen dinstlichen vleisse bitten geruchen den genanten Heynrich kanengisser von sulchen seynen gegeben vnbillichen anspruchen weissen vnd jm nicht gestatten nach vorgvnnen sich also zcu vns vbir billichkeit zcu nottigen Sundern meynet er wess zcuspruch ader gerech- 30 tickeit zcu den vnssern zeu haben en alher an dy ko. gerichte weissen sal em rechtes so vil er hat gnuglich vorholffen vnd gestattit werdenn Alss wir vns dess zeu ewren f. g. vorhoffen dem also gescheen lossen werde Wollen es mit vnsserm bereit- willigten dinst allzceit vnnvordrossinlich vordynen. Geben — 5 15. soste obirnohmen, sehr übernommen, sich zu viel herausgenommen, ver- gangen hat. 21. haben, verhalten. 34. der datum fehlt. 4
25 gehabt vnd Hanssen kessinbroth von sulchen seynen vnbilli- chen anspruchen geweist; vnd so deme also gescheen, had Hans kessinbroth ewr g. land gerewmit, sich ins land gen Polen ge- geben vnd andr herschafft jn seynen sachen vund furnehmen gesucht vnd irwelet, Den durchluchtigsten grosmechtigen fursten vnd hern hern Kazimirum konig zcu Polen etc. had seyne ko mt vff seine irsuchung derhalben ouch an vns geschreben, Habn wir seynen ko gnaden dy ding wy ewren g. zeuirkennen geben vnd bedewttit, so das seyne ko. g. doran ouch gnuge gehabit 10 vnd Hanssen kessinbroth von seynen fremden anspruchen vnd alher an die recht geweist. So deme den dingen also vnd nicht anders ist, meynen wir von Heynrich kanengisser sulcher nach- sage, das wir Hanssen kessinbroth sulch geld mit gewald stopp- ten vnd freuelich vorhilden, billich vortrag haben sulden vnd er 15 sich jnn dem soste obirnohmen; wann wir jm ader noch ge- ringerm vngerne gewaldt thyn ader jchtes mit freuel vorhalden welden an vns ny irkant ist, hinfur auch von vns nicht irfaren sal werden. Vnnd so ewre f. g. der handel, kessinbroth, hans- sen, in vorgessen komen were vnd ewr g. haben welde, wellen 20 wir ewren g. wy sich dy ding zewischen hanssen kessinbroth vnd eynen vnssrm burger haben, wenn diss ewr g. begeren wirdt, 23a eygentlich zcuirkennen geben. Dorinne ewr g. irkennen sal, das sich H. kessinbroth vnd Heynrich kanengisser vss eygnem angenomen mutwillen zou vns vnd den vnnsseren vormeynen 25 zeu nottigen Dovon ewr f. g. jn gar demuttigen dinstlichen vleisse bitten geruchen den genanten Heynrich kanengisser von sulchen seynen gegeben vnbillichen anspruchen weissen vnd jm nicht gestatten nach vorgvnnen sich also zcu vns vbir billichkeit zcu nottigen Sundern meynet er wess zcuspruch ader gerech- 30 tickeit zcu den vnssern zeu haben en alher an dy ko. gerichte weissen sal em rechtes so vil er hat gnuglich vorholffen vnd gestattit werdenn Alss wir vns dess zeu ewren f. g. vorhoffen dem also gescheen lossen werde Wollen es mit vnsserm bereit- willigten dinst allzceit vnnvordrossinlich vordynen. Geben — 5 15. soste obirnohmen, sehr übernommen, sich zu viel herausgenommen, ver- gangen hat. 21. haben, verhalten. 34. der datum fehlt. 4
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26 Albrecht von gotis gnaden Herzcogk zcu Sachsenn landtgraue jn Doringen vnnd Margraue zcu Meissen. Vnnseren grus zcuuor Ersamen weisenn lieben besvndern Ewer wedirschreiben vns iczt geton, Meister Heynrich kannen- giesser vnnsseren Burger alhie kessinbrots halb berurend, haben wir vormergkt vund sulchs dem gnanten kannengisser furge- halten, Der vns doruff antwort hat behendigen lossen, Jnmassen ir auss jngelegitten seynen schrifften zcuuermercken habit. Wie nw dem also were bedeucht vns nicht billich vnnd ist noch— 10 molss vnnsser begern, Jr wullet dem vnnssern wmbe sulch Dritt- halbhvndirt Reynisch gulden, zcusampt kost vnnd scheden, der- halben irleden, aussrichtunge thyn vnnd vch mit dem gnanten kannengisser dorrvmb vortragen vnnd vch dorjnn also be- weisen das wjr furder vnangelauffen pleiben doran geschiet vns 15 zcur pillichkeit zcu dancke Geben zou Dressden Sontag ypolitj Anno etc Lxxxvj. 5 1486 23b Durchluchter hochgeborner furst vnd herr Ewre f. g. sindt meyn vndertenige willige vnd gehorsame dienste allzceit zcuuor bereith g. h. der vbirantworttung der von Gorlitcz brieff, ewren 20 g. vff meyn jvngst anbrengenn geton, hab ich von ewren g. jn allem gehorsam demutiglich vffgenomen vnnd vorstanden. Bitt ewr g. dorvff vnderteniglich wissen, wy der durchlauchte hoch- geborne furst vnd her her Ernst auch hertzcogk zou Sachsen kurfurst etc vnd ewre gnade Hanssen kessinbroth, als eynen 25 burger dy zceit zcu Dressden, in vorgangen jare vilmalss gegen den Roth zeu Gorlitcz vorschreben, begerende, jm lauts der scheppen zou Magdeburgk spruch, dorvff sich der jre Nickel lieber mit jm vorwilligit hat, rechtes zeuvorhelffen vnd zuirgehen lassen. Auch ewr g. botschafft bej sie gen Gorlitcz geschickt, 30 sulchs an sy werben lossen, Jst jm allis vnhufflich gewest; Svn- der haben sich allwege mit vnpillichen aussfluchten entschuldigit, Sie hetten das nicht zcuthun, Nickel lieber wer ir burger nicht meher, Svnder hette sich gen Bresslaw gewant, derhalben sy obir 7. vormergkt, vermerkt, beachtet. (marquer, remarquer.) 13. irleden, erlitten (holl. leed, das leid). 16. ypolitj, Hippolythi; 13. August. 27. vorschre- ben, sich für K. verwendet. 29. rechtes zcuvorhelffen, ihm zu seinem rechte zu verhelfen. zuirgehen, anst. ergehen zu lassen.
26 Albrecht von gotis gnaden Herzcogk zcu Sachsenn landtgraue jn Doringen vnnd Margraue zcu Meissen. Vnnseren grus zcuuor Ersamen weisenn lieben besvndern Ewer wedirschreiben vns iczt geton, Meister Heynrich kannen- giesser vnnsseren Burger alhie kessinbrots halb berurend, haben wir vormergkt vund sulchs dem gnanten kannengisser furge- halten, Der vns doruff antwort hat behendigen lossen, Jnmassen ir auss jngelegitten seynen schrifften zcuuermercken habit. Wie nw dem also were bedeucht vns nicht billich vnnd ist noch— 10 molss vnnsser begern, Jr wullet dem vnnssern wmbe sulch Dritt- halbhvndirt Reynisch gulden, zcusampt kost vnnd scheden, der- halben irleden, aussrichtunge thyn vnnd vch mit dem gnanten kannengisser dorrvmb vortragen vnnd vch dorjnn also be- weisen das wjr furder vnangelauffen pleiben doran geschiet vns 15 zcur pillichkeit zcu dancke Geben zou Dressden Sontag ypolitj Anno etc Lxxxvj. 5 1486 23b Durchluchter hochgeborner furst vnd herr Ewre f. g. sindt meyn vndertenige willige vnd gehorsame dienste allzceit zcuuor bereith g. h. der vbirantworttung der von Gorlitcz brieff, ewren 20 g. vff meyn jvngst anbrengenn geton, hab ich von ewren g. jn allem gehorsam demutiglich vffgenomen vnnd vorstanden. Bitt ewr g. dorvff vnderteniglich wissen, wy der durchlauchte hoch- geborne furst vnd her her Ernst auch hertzcogk zou Sachsen kurfurst etc vnd ewre gnade Hanssen kessinbroth, als eynen 25 burger dy zceit zcu Dressden, in vorgangen jare vilmalss gegen den Roth zeu Gorlitcz vorschreben, begerende, jm lauts der scheppen zou Magdeburgk spruch, dorvff sich der jre Nickel lieber mit jm vorwilligit hat, rechtes zeuvorhelffen vnd zuirgehen lassen. Auch ewr g. botschafft bej sie gen Gorlitcz geschickt, 30 sulchs an sy werben lossen, Jst jm allis vnhufflich gewest; Svn- der haben sich allwege mit vnpillichen aussfluchten entschuldigit, Sie hetten das nicht zcuthun, Nickel lieber wer ir burger nicht meher, Svnder hette sich gen Bresslaw gewant, derhalben sy obir 7. vormergkt, vermerkt, beachtet. (marquer, remarquer.) 13. irleden, erlitten (holl. leed, das leid). 16. ypolitj, Hippolythi; 13. August. 27. vorschre- ben, sich für K. verwendet. 29. rechtes zcuvorhelffen, ihm zu seinem rechte zu verhelfen. zuirgehen, anst. ergehen zu lassen.
Strana 27
27 jn nicht zcu helffen hetten, das sich hernoch alles anderst ir- fvnden, das Nickel lieber allwege ir burger gewest vnd sich nye von jn georlaubit. Sie haben auch den schuldbrieff vbir die dritthalbhvndirt gulden sagend, den Hanss kessinbroth bej sy 5 zeu getrawer hand jngelegit had, von sich geben vnd komen lossen, ane kessinbroths wissen vnd willen, vnd in dodurch sulchs geldis selbgewaldiglich entsatzt vnd als kessinbroth keins pilli- chen von den von Gorlitcz mogen bekomen, hat er ewr g. brue- der vnd ewr g. dorwmbe nicht weitter anzcihen wullen, Svnder 10 ist seyns handelss halben gen Polen gezcogen, von dem konig doselbist seyne nottorfft noch schrifft ausspracht, Dodurch er sulche schulde von in hette mogen irlangen. Aber sy haben durch ire vorschaffen mit den von Possnaw vorfugit das jm so- licher brieff enphrendit ist wurden. Dodurch ewr g. abnehmen 15 vnd pruffen kan, das sie Kessinbroth vnd mir sulcher schulde mit jrer selbist gewaldt furzugehen gedenken, das mir armen mane zou swehr were das nochzculossen Ewer f. g. jn gehor- sam anruffend, mich gnediglich zeu bedencken vnd den von Gorlitcz nochmalss zcu schreiben, mir an stad kessinbroths wmbe 20 sulch drithalbhvndirt gulden reynisch zcu sampt kost vnd sche- den, derhalben irleden, aussrichtunge zcuthvn vnd sich mit mir dorvmb zcuvortragenn, nochdem kessinbroth sulchs allis jm recht irworben had, noch laut der spruche dorvber sagende, Pyn ich wmbe dy selb ewer g. zcuuordynen in allem gehorsam 25 gantoz geneiget vnnd willig Ewer f. g. Gehorsamer Heynrich kannengisser zcu Dressden. 3. georlaubit, beurlaubt. 7. selbgewaldiglich, eigenmächtig. keins pilli- chen — bekomen, keine billigkeit, gerechtigkeit, von ihnen erlangen konnte. 10. von, verschrieben, soll heissen vor. 11. nottorfft, was einer vor gericht zu seiner klage oder vertheidigung anzubringen hat. Der sinn des ganzen satzes ist: er hat vor dem könige seine klage schriftlich (nach schrifft) ange- bracht (ausspracht). 13. vorschaffen, veranstaltungen, machinationen. Poss- naw, Posen. 14. enphrendit, entwendet (vom latein. prehendere?) 15. das sie — gedenken, dass sie in absicht auf diese schuld mit mir und K. eigen- mächtig zu verfahren gedenken. 24. Pyn ich, bin ich. Die nach der noch jetzt üblichen sächsischen aussprache gemodelte schreibart herrscht in allen diesen briefen auffallend vor. 4 *
27 jn nicht zcu helffen hetten, das sich hernoch alles anderst ir- fvnden, das Nickel lieber allwege ir burger gewest vnd sich nye von jn georlaubit. Sie haben auch den schuldbrieff vbir die dritthalbhvndirt gulden sagend, den Hanss kessinbroth bej sy 5 zeu getrawer hand jngelegit had, von sich geben vnd komen lossen, ane kessinbroths wissen vnd willen, vnd in dodurch sulchs geldis selbgewaldiglich entsatzt vnd als kessinbroth keins pilli- chen von den von Gorlitcz mogen bekomen, hat er ewr g. brue- der vnd ewr g. dorwmbe nicht weitter anzcihen wullen, Svnder 10 ist seyns handelss halben gen Polen gezcogen, von dem konig doselbist seyne nottorfft noch schrifft ausspracht, Dodurch er sulche schulde von in hette mogen irlangen. Aber sy haben durch ire vorschaffen mit den von Possnaw vorfugit das jm so- licher brieff enphrendit ist wurden. Dodurch ewr g. abnehmen 15 vnd pruffen kan, das sie Kessinbroth vnd mir sulcher schulde mit jrer selbist gewaldt furzugehen gedenken, das mir armen mane zou swehr were das nochzculossen Ewer f. g. jn gehor- sam anruffend, mich gnediglich zeu bedencken vnd den von Gorlitcz nochmalss zcu schreiben, mir an stad kessinbroths wmbe 20 sulch drithalbhvndirt gulden reynisch zcu sampt kost vnd sche- den, derhalben irleden, aussrichtunge zcuthvn vnd sich mit mir dorvmb zcuvortragenn, nochdem kessinbroth sulchs allis jm recht irworben had, noch laut der spruche dorvber sagende, Pyn ich wmbe dy selb ewer g. zcuuordynen in allem gehorsam 25 gantoz geneiget vnnd willig Ewer f. g. Gehorsamer Heynrich kannengisser zcu Dressden. 3. georlaubit, beurlaubt. 7. selbgewaldiglich, eigenmächtig. keins pilli- chen — bekomen, keine billigkeit, gerechtigkeit, von ihnen erlangen konnte. 10. von, verschrieben, soll heissen vor. 11. nottorfft, was einer vor gericht zu seiner klage oder vertheidigung anzubringen hat. Der sinn des ganzen satzes ist: er hat vor dem könige seine klage schriftlich (nach schrifft) ange- bracht (ausspracht). 13. vorschaffen, veranstaltungen, machinationen. Poss- naw, Posen. 14. enphrendit, entwendet (vom latein. prehendere?) 15. das sie — gedenken, dass sie in absicht auf diese schuld mit mir und K. eigen- mächtig zu verfahren gedenken. 24. Pyn ich, bin ich. Die nach der noch jetzt üblichen sächsischen aussprache gemodelte schreibart herrscht in allen diesen briefen auffallend vor. 4 *
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28 24a Hirin findestu den grund des handels mit kesen- broth. Durchluchter hochgeborner Furst gnediger herr, ewr f. g. schreiben, inn sachen heynrichs kannegissers, ewr g. burger zou Dressden, Hans kessinbrothes halben, vff vnnsser an ewr g. gelangitte schriffte, haben wir jun allem gutte dinstlich vffge- nomen, dobey ouch eyngelegtte Heynrich kannegissers schrifft- liche ewr g. vnderrichtunge vorstanden, mögen ewr f. g. by waren wortten vssagen vnd betewren, das Heynrich kannegisser jun seynen zceddel, ewr g. vnderrichtende, sich gen vns soste obernohmen had, So wir Hans kessinbroth gerechtickeit ny ge- stopht, jm ader vil geringerm vngerne stoppen ader ichtes dorin halden welden, svndern jm allzeit nach laute der spruch der Scheppen zu Magdeburgk slewniges rechtes gehyn haben lossen, dorwmbe wir sulcher vnbestendiger vorklagvng nachsage vnd fer- rer in seyner clagezcedel vbernehmung sulden von Heynrich 15 kannegisser ader auch Hanns kessinbroth billich vortragen seyn. Durchluchter hochgeborner f. g. h., das ewr f. g. der ding vor- nehmen haben mag bitten wir ewr f. g. demutiglich wissen: iss ist gescheen by etzlichen jaren, das eyn schuldbrieff inn den koniglichenn gerichten by vns von H. kessinbroth ouch ein 20 vunsser mitburger N. lieber mit gerichte gekomert vnd gesperret ist wurden, so das dy genanten zewehne vor dem richter by vns irschienen, clage vnd antwurt anbracht vnd, vff das sich Richter vnd Scheppen gen beiden partten bewaren wusten, ha- ben sy dy parth auch vff ir beger an hoer bangk an dy Scheppen 25 zcu Magdeburgk, dohin wir recht zou holen geordnet seyn, ge- weist. So sy denn clage vnd antwort gen enander schrifftlich gesatzt, dy Scheppen beider geld genomen vnd ir gesatzten schriffte gen Magdeburgk geferttigit, haben dy Scheppen zeu Magdeburgk zculetzt irkant vnd vor recht gesprochen, das N. 30 5 10 1. Die überschrift rührt von einer anderen hand her. 6. eyngelegtte—vnderr. den eingelegten schriftlichen bericht (vnderrichtunge) Kannegissers an e. g. 14. vnbestendiger, unbegründeter. 15. ferrer— vbernehmung, fernerer ver- messenheit. 16. vortragen, entlediget sein. 18. vornehmen, subst. das ver- nehmen, verständniss. 21. mit gerichte gekomert vnd gesperret, gerichtlich vorenthalten und eingezogen. Sperren heisst in der rechtssprache jener zeit, den genuss der güter und rechte untersagen, beschlag darauf legen. 23. ir- schienen, suppl. sind. anbracht, suppl. haben. 24. bewaren wusten, sich zu verwahren wüsten. Die Görlitzer wollten aus besorgniss, dass sie von einer oder der andern partei in anspruch genommen werden könnten, die sache nicht selbst entscheiden.
28 24a Hirin findestu den grund des handels mit kesen- broth. Durchluchter hochgeborner Furst gnediger herr, ewr f. g. schreiben, inn sachen heynrichs kannegissers, ewr g. burger zou Dressden, Hans kessinbrothes halben, vff vnnsser an ewr g. gelangitte schriffte, haben wir jun allem gutte dinstlich vffge- nomen, dobey ouch eyngelegtte Heynrich kannegissers schrifft- liche ewr g. vnderrichtunge vorstanden, mögen ewr f. g. by waren wortten vssagen vnd betewren, das Heynrich kannegisser jun seynen zceddel, ewr g. vnderrichtende, sich gen vns soste obernohmen had, So wir Hans kessinbroth gerechtickeit ny ge- stopht, jm ader vil geringerm vngerne stoppen ader ichtes dorin halden welden, svndern jm allzeit nach laute der spruch der Scheppen zu Magdeburgk slewniges rechtes gehyn haben lossen, dorwmbe wir sulcher vnbestendiger vorklagvng nachsage vnd fer- rer in seyner clagezcedel vbernehmung sulden von Heynrich 15 kannegisser ader auch Hanns kessinbroth billich vortragen seyn. Durchluchter hochgeborner f. g. h., das ewr f. g. der ding vor- nehmen haben mag bitten wir ewr f. g. demutiglich wissen: iss ist gescheen by etzlichen jaren, das eyn schuldbrieff inn den koniglichenn gerichten by vns von H. kessinbroth ouch ein 20 vunsser mitburger N. lieber mit gerichte gekomert vnd gesperret ist wurden, so das dy genanten zewehne vor dem richter by vns irschienen, clage vnd antwurt anbracht vnd, vff das sich Richter vnd Scheppen gen beiden partten bewaren wusten, ha- ben sy dy parth auch vff ir beger an hoer bangk an dy Scheppen 25 zcu Magdeburgk, dohin wir recht zou holen geordnet seyn, ge- weist. So sy denn clage vnd antwort gen enander schrifftlich gesatzt, dy Scheppen beider geld genomen vnd ir gesatzten schriffte gen Magdeburgk geferttigit, haben dy Scheppen zeu Magdeburgk zculetzt irkant vnd vor recht gesprochen, das N. 30 5 10 1. Die überschrift rührt von einer anderen hand her. 6. eyngelegtte—vnderr. den eingelegten schriftlichen bericht (vnderrichtunge) Kannegissers an e. g. 14. vnbestendiger, unbegründeter. 15. ferrer— vbernehmung, fernerer ver- messenheit. 16. vortragen, entlediget sein. 18. vornehmen, subst. das ver- nehmen, verständniss. 21. mit gerichte gekomert vnd gesperret, gerichtlich vorenthalten und eingezogen. Sperren heisst in der rechtssprache jener zeit, den genuss der güter und rechte untersagen, beschlag darauf legen. 23. ir- schienen, suppl. sind. anbracht, suppl. haben. 24. bewaren wusten, sich zu verwahren wüsten. Die Görlitzer wollten aus besorgniss, dass sie von einer oder der andern partei in anspruch genommen werden könnten, die sache nicht selbst entscheiden.
Strana 29
2 lieber der vnnssere Hannssen kessinbroth den schuldbrieff, dor- vmb sy sich im rechten zewehitten, vberantworten vnd, so N. lieber en widder zou beclagen hette, er em burgen, zeu rechte jn diessen gerichten, zeu antworten setczen selde. Vff eyn sul- 5 ches had N. lieber der vnnssere den schuldbrieff Hanssen kessin- broth in gerichte geantwort vnd den selben brieff durch den koniglichen richter wiedervmb gesperret vnd vorhindert. Also welde H. kessinbroth den zeu sich nehmen, sulde em burgen jnhald der Scheppen von Magdeburgk spruch, em zcu seynen 10 schulden jun diessen ko. gerichten zcu antworten vnd gerecht 24b zcu werden, setczen, vnd so H. kessinbroth dem selben der Scheppen zcu Magdeburgk rechtspruch habt sullen folge thon vnd N. liebern burgen zeu rechte setczen, ist er vor den ko. Richter by vns komen, zewene vnnsser mitburger mit jm bracht, 15 had N. lieber, der vnnsser, angefer gesagit jr werdet mir sullen globen vor 1j° gulden, hat der Richter gesagit: neyn! svnder ir sullet globen vor H. kessinbroth, den zou gestellen vor recht, nach laute dess spruches der Scheppen zeu Magdeburgk. Jndem ist H. kessinbroth mit seynen burgen weg gegangen, vnnd so er 20 dy hett wollen setzen nach laute des spruches, hette sy der ko. Richter gerne wellen vnd sullen vffnehmen vnd jm den schuld- brieff folgen lossen. Jst dornoch H. kessinbroth vor vns komen, haben wir en wellen anrichten, er den spruch eyne folge thyn welde vnd nachmals burgen nach laute dess spruchs setczen 25 vnde sich zcu dem schuldbrieff halden. Jst von jm geantwort: er hette der burgen nicht. Haben wir dy zceit ewr f. g. zcu wolgefallen dy ding wellen ins beste vorfuegen vnd H. kessin- broth gesagit: so er burgen nicht hette, wolde er selber globen bej kauffmanns trawen N. liebern dem vunssern zou rechte al- 30 hyr zou gestehen, sulde er doran gnuge haben, em sulde auch der schuldbrieff gefreiet vnd geantwurt werden; das H. k. alles vorachtet vnd alleyne vff obirantworttung des schuldbrieffes ge- grieffen vnd gestanden, mit hyndansetczung der Scheppen zou Magdeburgk rechtspruchs bedewttunge vnd ferrer vssweissunge, 35 vnd also in vnwillen von vns gescheiden. So dann ernachmalss der vnnsser seyn angefangit recht vnd dy vorhindervnge des schuldbrieffes nicht had wollen lenger lossen anstehen, Hanns 8. sulde, so sollte er. 14. zewene, hat zwei etc. 15. angefer, ongevaer, ohne gefährde, d. i. hinterlist. 16. globen, geloben, bürgschaft leisten. 23. an- richten, veranlassen dass etc. 36. seyn angefangit recht, die begonnene rechts- sache, den process.
2 lieber der vnnssere Hannssen kessinbroth den schuldbrieff, dor- vmb sy sich im rechten zewehitten, vberantworten vnd, so N. lieber en widder zou beclagen hette, er em burgen, zeu rechte jn diessen gerichten, zeu antworten setczen selde. Vff eyn sul- 5 ches had N. lieber der vnnssere den schuldbrieff Hanssen kessin- broth in gerichte geantwort vnd den selben brieff durch den koniglichen richter wiedervmb gesperret vnd vorhindert. Also welde H. kessinbroth den zeu sich nehmen, sulde em burgen jnhald der Scheppen von Magdeburgk spruch, em zcu seynen 10 schulden jun diessen ko. gerichten zcu antworten vnd gerecht 24b zcu werden, setczen, vnd so H. kessinbroth dem selben der Scheppen zcu Magdeburgk rechtspruch habt sullen folge thon vnd N. liebern burgen zeu rechte setczen, ist er vor den ko. Richter by vns komen, zewene vnnsser mitburger mit jm bracht, 15 had N. lieber, der vnnsser, angefer gesagit jr werdet mir sullen globen vor 1j° gulden, hat der Richter gesagit: neyn! svnder ir sullet globen vor H. kessinbroth, den zou gestellen vor recht, nach laute dess spruches der Scheppen zeu Magdeburgk. Jndem ist H. kessinbroth mit seynen burgen weg gegangen, vnnd so er 20 dy hett wollen setzen nach laute des spruches, hette sy der ko. Richter gerne wellen vnd sullen vffnehmen vnd jm den schuld- brieff folgen lossen. Jst dornoch H. kessinbroth vor vns komen, haben wir en wellen anrichten, er den spruch eyne folge thyn welde vnd nachmals burgen nach laute dess spruchs setczen 25 vnde sich zcu dem schuldbrieff halden. Jst von jm geantwort: er hette der burgen nicht. Haben wir dy zceit ewr f. g. zcu wolgefallen dy ding wellen ins beste vorfuegen vnd H. kessin- broth gesagit: so er burgen nicht hette, wolde er selber globen bej kauffmanns trawen N. liebern dem vunssern zou rechte al- 30 hyr zou gestehen, sulde er doran gnuge haben, em sulde auch der schuldbrieff gefreiet vnd geantwurt werden; das H. k. alles vorachtet vnd alleyne vff obirantworttung des schuldbrieffes ge- grieffen vnd gestanden, mit hyndansetczung der Scheppen zou Magdeburgk rechtspruchs bedewttunge vnd ferrer vssweissunge, 35 vnd also in vnwillen von vns gescheiden. So dann ernachmalss der vnnsser seyn angefangit recht vnd dy vorhindervnge des schuldbrieffes nicht had wollen lenger lossen anstehen, Hanns 8. sulde, so sollte er. 14. zewene, hat zwei etc. 15. angefer, ongevaer, ohne gefährde, d. i. hinterlist. 16. globen, geloben, bürgschaft leisten. 23. an- richten, veranlassen dass etc. 36. seyn angefangit recht, die begonnene rechts- sache, den process.
Strana 30
30 25a kessinbroth sich ouch den zcuuorantworten nicht gefunden, had der vinsser seyne clagen dozcu vor den ko gerichten by vns angestalt: Hanssen kessinbroth zou rechten von dem ko Richter by vns an den Richter zcu Dressden einen dingtag den andern vnd dritten nach Scheppen teilung wy recht ist vnd er nach- brengen kan vorsynnbatt, vnd so Hans k. zeu rechte also nicht gestanden, keyne echte not noch helffe eynbracht, noch den schuldbrieff vorantwort, had der vnnsser den selben schuldbrieff nach Scheppen teilung vff sein recht irstanden irfordirt vnd ir- langit. Doruss ewr f. g. irkennen vnd abnehmen kan ab is den schuldbrieff, der in den gerichten bej vns vff recht ingelegit vnd nicht zeu vns zeu getrawer hand gelegert gewest, als er in sey- nen schrifften beruhrt, von vns ane kessinbroths wissen vnd willen kommen haben lossen vnd en dodurch selbweldiglich sulchs geldes, als er vorgebit, entsaczt haben. Auch als Heyn- 15 rich kannengisser jn seyner clagezceddel vormeld, wir hetten yns allwege mit vnbillichen vssfluchten entschuldigt vnd von vns lautten lassen, N. lieber were vunsser Burger nicht mehr, svn- der hett sich gen Bresslaw gewand, derhalben wir vbir jn nicht zeu helffen hetten etc, sulcher vnd ander vnbestendiger vnd 20 irdachter vnd getichter nachsage, meynen wir, sulden billich von Heynrich kanengisser vbrigk seyn, wenn dem also nicht gescheen ist. Sunder wir mugen vns erinnern, das der genant Nicol lieber jn etzlichen seynen geschefften zou Bresslaw eyne zceit gewest, vnd so wir in der selben zceit von H. Kessinbroth irsucht seyn, ha- 25 ben vormeld, das Nic. lieber der vnnsere ieczt by vns nichten svnder zcu Bresslaw were, dorwmb kunden wir zeu den dingen vff seine beger nichtes getvn, vnd wes Heinrich kanengisser ewr f. g. der ding anders bedewttit ader vnderrichtunge thut, geben wir ewrn f. g. bej waren wortten zcuirkennen er sich jn dem 30 vbirnympt vnd vns dorum vngutlich thyt. Durchlucht. hoch- geborner f. g. h. so sich denn dy ding also wy vorgemelt vnd nicht anders vorloffen haben, mag ewr f. g. mercken vnd irken- nen, das wir mit den dingen nichtes vil noch wenigk, domit wir H. kessinbroth seyn recht hetten mogen stopphen, zou schicken 35 gehabit. Dann so dy Scheppen by vns von dem ko Richter der ader ander sachen vnd gescheffte halben recht zeu sitczen ge- 10 5. nach Scheppen teilung, nach der schöppen entscheidung. 7. not, s. v. a. notdurft s. oben s.28. 22. vbrigk, übrig, überflüssig. wenn, da, weil. 25. haben, suppl. wir. 30. er, dass er. 33. vorloffen, zugetragen. 35. schicken, anordnen, verfügen. 36. der, dieser.
30 25a kessinbroth sich ouch den zcuuorantworten nicht gefunden, had der vinsser seyne clagen dozcu vor den ko gerichten by vns angestalt: Hanssen kessinbroth zou rechten von dem ko Richter by vns an den Richter zcu Dressden einen dingtag den andern vnd dritten nach Scheppen teilung wy recht ist vnd er nach- brengen kan vorsynnbatt, vnd so Hans k. zeu rechte also nicht gestanden, keyne echte not noch helffe eynbracht, noch den schuldbrieff vorantwort, had der vnnsser den selben schuldbrieff nach Scheppen teilung vff sein recht irstanden irfordirt vnd ir- langit. Doruss ewr f. g. irkennen vnd abnehmen kan ab is den schuldbrieff, der in den gerichten bej vns vff recht ingelegit vnd nicht zeu vns zeu getrawer hand gelegert gewest, als er in sey- nen schrifften beruhrt, von vns ane kessinbroths wissen vnd willen kommen haben lossen vnd en dodurch selbweldiglich sulchs geldes, als er vorgebit, entsaczt haben. Auch als Heyn- 15 rich kannengisser jn seyner clagezceddel vormeld, wir hetten yns allwege mit vnbillichen vssfluchten entschuldigt vnd von vns lautten lassen, N. lieber were vunsser Burger nicht mehr, svn- der hett sich gen Bresslaw gewand, derhalben wir vbir jn nicht zeu helffen hetten etc, sulcher vnd ander vnbestendiger vnd 20 irdachter vnd getichter nachsage, meynen wir, sulden billich von Heynrich kanengisser vbrigk seyn, wenn dem also nicht gescheen ist. Sunder wir mugen vns erinnern, das der genant Nicol lieber jn etzlichen seynen geschefften zou Bresslaw eyne zceit gewest, vnd so wir in der selben zceit von H. Kessinbroth irsucht seyn, ha- 25 ben vormeld, das Nic. lieber der vnnsere ieczt by vns nichten svnder zcu Bresslaw were, dorwmb kunden wir zeu den dingen vff seine beger nichtes getvn, vnd wes Heinrich kanengisser ewr f. g. der ding anders bedewttit ader vnderrichtunge thut, geben wir ewrn f. g. bej waren wortten zcuirkennen er sich jn dem 30 vbirnympt vnd vns dorum vngutlich thyt. Durchlucht. hoch- geborner f. g. h. so sich denn dy ding also wy vorgemelt vnd nicht anders vorloffen haben, mag ewr f. g. mercken vnd irken- nen, das wir mit den dingen nichtes vil noch wenigk, domit wir H. kessinbroth seyn recht hetten mogen stopphen, zou schicken 35 gehabit. Dann so dy Scheppen by vns von dem ko Richter der ader ander sachen vnd gescheffte halben recht zeu sitczen ge- 10 5. nach Scheppen teilung, nach der schöppen entscheidung. 7. not, s. v. a. notdurft s. oben s.28. 22. vbrigk, übrig, überflüssig. wenn, da, weil. 25. haben, suppl. wir. 30. er, dass er. 33. vorloffen, zugetragen. 35. schicken, anordnen, verfügen. 36. der, dieser.
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31 fordert werden, mussen sy uss pflichte dem also zcu thvn ge- horsam leisten. Sal denn in ader vns dorwmb eyn sulchs, in mossen vns von H. kessinbroth ouch von H. kanengisser zcuge- messen wirdt, vorcleynunge, vornichtunge vnd bosse nachsage zcu 5 lone gegeben werden, ist gar irbarmiglich, meynen dess billich nach gestalten vortrag haben sulden. Dorwmb ewr f. g. jn gar demuttigen dinstlichen vleiss bitten geruch, den vorgemelten H. kanengisser von sulchen seiner fremden anspruchen, dy er vor- meynet zcu vns zcuhaben, weissen, en anhalden vnd dohin fueren, 25b 10 er vns derhalben vnbekomert vnd vnbehabit welle lossen. Albricht von gotis gnaden Herczogk zcu Sachssenn Landtgraue in doringen vnd Marggraue zcu Meissen. Vnnssern grus zcuuor. Ersamen weisen lieben besvndern 1486 15 Wir haben uwer wederschreiben, vns jvngst getan, Meister heynrichen kanengisser vunssern burger alhie anlangende, dem- selben meister Heinrich furhalden lossen, der vns disse hireyn- gelegitte zcetil vbergeantwortet had, die jr vornehmen werdet, vnnd wer nochmalss vnnsser gutmeynung, das ir vch mit dem 20 gemelten kanengisser jn der gute vorsuchet, vff das seyn fur- nehmen nachgelossen, jr an beider teilen weitter muh vnd zce- rung vortragk vnd wir dess anlauffens entladen pleiben môchten. Doran geschee vns zou Dancke Geben zeu Dressden vff Dorns- tag nach Crispini et Crispiniani Anno domini etc lxxxsexto. 25 Durchleuchtiger hochgebornner Furst gnediger her Der vbirantworttungk der von Gorlitcz brieff, ewrn gnaden auff meyn jvngst anbrengen gethan, habe ich in allem gehorsam von ewrn gnaden demutiglich vffgenomen vnnd vorstandenn. Bitt ewr f. g. darvff vnderteniglich wissen, das sich dy von Gorlitcz 30 kegen mir armen jn jren schrifftenn vbernehmen vnnd besvnder 6. nach gestalten, bei so gestalten sachen. 7. geruch, geruchunge, v. mhd. gerouchen (geruhen), gnadengunst. 10. er, dass er. vnbehabit, unange- fochten. Der datum und die unterschrift fehlen. 21. zoerung, unkosten. 22 vortragk, vertrag, suppl. haben, (welches ausgelassen ist) überhoben sein, verschont bleiben. 23. Dornstag nach etc. ist der 26. October.
31 fordert werden, mussen sy uss pflichte dem also zcu thvn ge- horsam leisten. Sal denn in ader vns dorwmb eyn sulchs, in mossen vns von H. kessinbroth ouch von H. kanengisser zcuge- messen wirdt, vorcleynunge, vornichtunge vnd bosse nachsage zcu 5 lone gegeben werden, ist gar irbarmiglich, meynen dess billich nach gestalten vortrag haben sulden. Dorwmb ewr f. g. jn gar demuttigen dinstlichen vleiss bitten geruch, den vorgemelten H. kanengisser von sulchen seiner fremden anspruchen, dy er vor- meynet zcu vns zcuhaben, weissen, en anhalden vnd dohin fueren, 25b 10 er vns derhalben vnbekomert vnd vnbehabit welle lossen. Albricht von gotis gnaden Herczogk zcu Sachssenn Landtgraue in doringen vnd Marggraue zcu Meissen. Vnnssern grus zcuuor. Ersamen weisen lieben besvndern 1486 15 Wir haben uwer wederschreiben, vns jvngst getan, Meister heynrichen kanengisser vunssern burger alhie anlangende, dem- selben meister Heinrich furhalden lossen, der vns disse hireyn- gelegitte zcetil vbergeantwortet had, die jr vornehmen werdet, vnnd wer nochmalss vnnsser gutmeynung, das ir vch mit dem 20 gemelten kanengisser jn der gute vorsuchet, vff das seyn fur- nehmen nachgelossen, jr an beider teilen weitter muh vnd zce- rung vortragk vnd wir dess anlauffens entladen pleiben môchten. Doran geschee vns zou Dancke Geben zeu Dressden vff Dorns- tag nach Crispini et Crispiniani Anno domini etc lxxxsexto. 25 Durchleuchtiger hochgebornner Furst gnediger her Der vbirantworttungk der von Gorlitcz brieff, ewrn gnaden auff meyn jvngst anbrengen gethan, habe ich in allem gehorsam von ewrn gnaden demutiglich vffgenomen vnnd vorstandenn. Bitt ewr f. g. darvff vnderteniglich wissen, das sich dy von Gorlitcz 30 kegen mir armen jn jren schrifftenn vbernehmen vnnd besvnder 6. nach gestalten, bei so gestalten sachen. 7. geruch, geruchunge, v. mhd. gerouchen (geruhen), gnadengunst. 10. er, dass er. vnbehabit, unange- fochten. Der datum und die unterschrift fehlen. 21. zoerung, unkosten. 22 vortragk, vertrag, suppl. haben, (welches ausgelassen ist) überhoben sein, verschont bleiben. 23. Dornstag nach etc. ist der 26. October.
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32 in dem, da sy setczen, wy das Hans kessinbroth Nickel lieber seynen wederpart, der Scheppen von Magdeburgk Rechtspruch noch, nicht Burgen zou rechte zcu gestheen haben setczen wul- len. Gnediger Her, jch kan mit zeween gerichtiss kontschafftenn eyne von Richter vnd von Scheppen der Stat legnitcz vnd eyne 5 von Richter vnd Scheppen der Stat Bischoffwerde gnuglich be- weissenn, das Hans kessinbroth Nickel liber burgen zou rechte had wolt setczen, hat er anzcunehmen gewegert, Sunder had von jm vor drej hvndert gulden burgen haben wullen, das her jm an burgen vor Recht nicht hat wolt begnugenn lossenn. jch 10 2Ga kan ouch mit zeweien kvntschafftenn von ewr g. Cantezleyschrei- ber Her lorencz Stumpff vnnd Thomas Bernreutther, dy e. g. jn vorschenen jaren mit Kessenbrothe zou Rathe gen Gorlitcz ge- schickt had, aussagen jrweissenn, das dy von Gorlitcz jm Rote doselbist zou derselbigen zceit von sich haben geret, Nickel liber 15 sey ir burger nicht mehr, sunder er habe sich von yen geor- laubit vnde ken Bresslaw gewant, Derhalben sy vber jn nicht zou helffen hetten. Dar awss ewr f. g. vormercken kan, ap sich dy von Gorlitcz kegen mir ader jch kegen jn vbernehmen. Jch wolt alle Artikel jrer schriffte mit dem handel Acta vnd Acti� 20 cata in der sachen irgangen gnuglich vorantworten, loss ich jtcz- vnndt an dem ende wmb der kurtczweilen, wil ouch ewr f. g. wmb vffhalten zcu bitten vff dissmol vnbekomert lossen Svndern bitt ewr f. g. mit gantcz demuttigem vleiss als meynen gnedigen hern, e. f. g. wulle mir allergnedigen sein vnnd mir vorgonnen, 25 dy sachen vnd gerechtickeit alss ich zou den von Gorlitcz habe eynen zcu vorkeuffenn adder zcu geben, der jn mit geistlichen rechte ader mit fehden soliche gerechtigkeit von meynen wegen abmante. Byn ich vmb dy ewr furstlichen gnade zcuvordyenenn in allem gehorsam gantez geneiget vnd willigk 30 Ewr f. g. Gehorsamer heynrich kaneg. zcu Dressden. 3. noch, nach. 4. gerichtiss kontschafften, gerichtliche zeugnisse. 13. vor- schenen, in vergangenen jahren. 15. geret, geredet. 22. kurtezweil, hier nicht s. v. a. zeitvertreib, sondern kürze der zeit. 23. vſfhalten, aufschub. 29. abmante, abdringe. 33. Der datum fehlt.
32 in dem, da sy setczen, wy das Hans kessinbroth Nickel lieber seynen wederpart, der Scheppen von Magdeburgk Rechtspruch noch, nicht Burgen zou rechte zcu gestheen haben setczen wul- len. Gnediger Her, jch kan mit zeween gerichtiss kontschafftenn eyne von Richter vnd von Scheppen der Stat legnitcz vnd eyne 5 von Richter vnd Scheppen der Stat Bischoffwerde gnuglich be- weissenn, das Hans kessinbroth Nickel liber burgen zou rechte had wolt setczen, hat er anzcunehmen gewegert, Sunder had von jm vor drej hvndert gulden burgen haben wullen, das her jm an burgen vor Recht nicht hat wolt begnugenn lossenn. jch 10 2Ga kan ouch mit zeweien kvntschafftenn von ewr g. Cantezleyschrei- ber Her lorencz Stumpff vnnd Thomas Bernreutther, dy e. g. jn vorschenen jaren mit Kessenbrothe zou Rathe gen Gorlitcz ge- schickt had, aussagen jrweissenn, das dy von Gorlitcz jm Rote doselbist zou derselbigen zceit von sich haben geret, Nickel liber 15 sey ir burger nicht mehr, sunder er habe sich von yen geor- laubit vnde ken Bresslaw gewant, Derhalben sy vber jn nicht zou helffen hetten. Dar awss ewr f. g. vormercken kan, ap sich dy von Gorlitcz kegen mir ader jch kegen jn vbernehmen. Jch wolt alle Artikel jrer schriffte mit dem handel Acta vnd Acti� 20 cata in der sachen irgangen gnuglich vorantworten, loss ich jtcz- vnndt an dem ende wmb der kurtczweilen, wil ouch ewr f. g. wmb vffhalten zcu bitten vff dissmol vnbekomert lossen Svndern bitt ewr f. g. mit gantcz demuttigem vleiss als meynen gnedigen hern, e. f. g. wulle mir allergnedigen sein vnnd mir vorgonnen, 25 dy sachen vnd gerechtickeit alss ich zou den von Gorlitcz habe eynen zcu vorkeuffenn adder zcu geben, der jn mit geistlichen rechte ader mit fehden soliche gerechtigkeit von meynen wegen abmante. Byn ich vmb dy ewr furstlichen gnade zcuvordyenenn in allem gehorsam gantez geneiget vnd willigk 30 Ewr f. g. Gehorsamer heynrich kaneg. zcu Dressden. 3. noch, nach. 4. gerichtiss kontschafften, gerichtliche zeugnisse. 13. vor- schenen, in vergangenen jahren. 15. geret, geredet. 22. kurtezweil, hier nicht s. v. a. zeitvertreib, sondern kürze der zeit. 23. vſfhalten, aufschub. 29. abmante, abdringe. 33. Der datum fehlt.
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33 Durchluchter hochgeborner f. g. h. Vnnssere willige wn- vordrossne dinste ewr f. g. allzceit zcuuoran bereith. G. h. ewr gnaden schreiben von wegen Heinrich kanengissers ewr g. bur- ger zou Dressden, jun sachen Hanssen kessinbroth belangend, 5 nehst an vns gelangit, haben wir in allem gutte demutiglich vff- gnomenn, dobey ewr g. meynunge vnd beger vorstanden, ouch in den selbten ewr f. g. schrifften gemelten Heinrich kanengissers eyngelegitte zcetil entpfangen. Hochgeborner f. g. h. haben es dovor gehabit, ewr f. g, vnnssrem jvngisten schreibenn, dorjnn 26b 10 wir ewr g. wy sich dy dingk zewischen Hans kessinbroth vnd den vnssern N. liber begeben vnd so vil wir domit zcuthvn ge- habit clerlich by vnnssern woren wortten bedewtit, glouben geben wurde vnd Heinrich kanengisser nicht gestatten, sich zou vns dorvber zcu nottigen, sagen noch wy vor bey vnnssern woren 15 wortten, den dingen wy ewr f. g. nehst geschreben also vnd nicht anders ist, vnd das mit dem koniglichen Richter vor dem sich dy sachen begeben irzceugen mugen, an vns ouch nicht irkant nach irfaren ist, wir, wess das nichten wird von vns ge- schreben vnd vns ye werlde alss fromen bedirluthen zcymit, 20 vffrichtiglich gen meniglich gehalden vnd nach halden wullen, Dorwmb wir billichen, als vns bedvncken wil, sulcher vnbesten- diger zcumessvng vnd mit sparnder worheit anzcihvng von H. kanengisser sulden vortragen sein, Wann wir mit den sachen nichts vil noch wenig zcuthvn gehabit, dann alleine, was wir 25 Hanssen kessinbroth zou gute dorinn geredt vnd getedingit haben, in dem so er burgen zcu rechte nicht setczen wold, vorgebend er wer vnbekant vnd fremde, das er bej kauffmans trawen glo- ben welde dem vnssernn zeu sein zcuspruchen zcu antworten, sulde jm der schuldbrieff folgen vnd gegeben werden etc Wy 30 dem ist noch an ewr f. g. vnsser demutige dinstliche bete, ge- ruche H. kanengisser dohyn weissen vnd anhalden, er vns muh 9. gehabit, wir haben dafür gehalten, dass ew. f.g. u. s. w. 14. zu nottigen, sich darum bei uns zu bemühen. 15. den dingen — ist, dass sich die sache so und nicht anders verhält. 17. irzceugen, bezeugen. 18. wess das nichten, wovon nichts. 19. ye werlde, jemals. bedirluthen, biderleuten. 20. halden wullen. Die construction dieses satzes von 'an vns’ bis hierher ist sehr con- fus, der sinn dieser: auch hat man von uns noch nie in erfahrung gebracht, dass wir uns, wie dessen nichts von uns geschrieben (bekannt) ist und uns als frommen biderleuten jemals geziemen würde, nicht aufrichtig gegen jedermann gehalten hätten. 22. mit — anzeihvng, anklage, wobei die wahrheit gespart, nicht gesagt wird. 23. vortragen, überhoben sein. wann, da. 25. getedingit, tagedingen, teidingen, einen tag zu einer verhandlung anberaumen, verhandeln 28. zcuspruchen, anklagen. 31. geruche, sie wolle geruhen. weissen, zu weisen. 5
33 Durchluchter hochgeborner f. g. h. Vnnssere willige wn- vordrossne dinste ewr f. g. allzceit zcuuoran bereith. G. h. ewr gnaden schreiben von wegen Heinrich kanengissers ewr g. bur- ger zou Dressden, jun sachen Hanssen kessinbroth belangend, 5 nehst an vns gelangit, haben wir in allem gutte demutiglich vff- gnomenn, dobey ewr g. meynunge vnd beger vorstanden, ouch in den selbten ewr f. g. schrifften gemelten Heinrich kanengissers eyngelegitte zcetil entpfangen. Hochgeborner f. g. h. haben es dovor gehabit, ewr f. g, vnnssrem jvngisten schreibenn, dorjnn 26b 10 wir ewr g. wy sich dy dingk zewischen Hans kessinbroth vnd den vnssern N. liber begeben vnd so vil wir domit zcuthvn ge- habit clerlich by vnnssern woren wortten bedewtit, glouben geben wurde vnd Heinrich kanengisser nicht gestatten, sich zou vns dorvber zcu nottigen, sagen noch wy vor bey vnnssern woren 15 wortten, den dingen wy ewr f. g. nehst geschreben also vnd nicht anders ist, vnd das mit dem koniglichen Richter vor dem sich dy sachen begeben irzceugen mugen, an vns ouch nicht irkant nach irfaren ist, wir, wess das nichten wird von vns ge- schreben vnd vns ye werlde alss fromen bedirluthen zcymit, 20 vffrichtiglich gen meniglich gehalden vnd nach halden wullen, Dorwmb wir billichen, als vns bedvncken wil, sulcher vnbesten- diger zcumessvng vnd mit sparnder worheit anzcihvng von H. kanengisser sulden vortragen sein, Wann wir mit den sachen nichts vil noch wenig zcuthvn gehabit, dann alleine, was wir 25 Hanssen kessinbroth zou gute dorinn geredt vnd getedingit haben, in dem so er burgen zcu rechte nicht setczen wold, vorgebend er wer vnbekant vnd fremde, das er bej kauffmans trawen glo- ben welde dem vnssernn zeu sein zcuspruchen zcu antworten, sulde jm der schuldbrieff folgen vnd gegeben werden etc Wy 30 dem ist noch an ewr f. g. vnsser demutige dinstliche bete, ge- ruche H. kanengisser dohyn weissen vnd anhalden, er vns muh 9. gehabit, wir haben dafür gehalten, dass ew. f.g. u. s. w. 14. zu nottigen, sich darum bei uns zu bemühen. 15. den dingen — ist, dass sich die sache so und nicht anders verhält. 17. irzceugen, bezeugen. 18. wess das nichten, wovon nichts. 19. ye werlde, jemals. bedirluthen, biderleuten. 20. halden wullen. Die construction dieses satzes von 'an vns’ bis hierher ist sehr con- fus, der sinn dieser: auch hat man von uns noch nie in erfahrung gebracht, dass wir uns, wie dessen nichts von uns geschrieben (bekannt) ist und uns als frommen biderleuten jemals geziemen würde, nicht aufrichtig gegen jedermann gehalten hätten. 22. mit — anzeihvng, anklage, wobei die wahrheit gespart, nicht gesagt wird. 23. vortragen, überhoben sein. wann, da. 25. getedingit, tagedingen, teidingen, einen tag zu einer verhandlung anberaumen, verhandeln 28. zcuspruchen, anklagen. 31. geruche, sie wolle geruhen. weissen, zu weisen. 5
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34 vnkost vnd zcervng vberheben vnd vnbekomert lossen wulle. Meynet er aber vns ansprachs nicht zcuirlossen vnd wess jni schulde zcuhaben jrbietten wir vns mit jm vor den allerdurch- luchtigsten grossmechtigen f. vnd hrn hrn Mathia zeu Hvngern Behm etc k. vnnssern gnedigsten naturlichen erbhern adr den Edlen Hrn Georgen von Steyn seyner k. mt. Anwaldt vnssern Voyt ader vor land vnd Stete dohyn wir geordent zcu komen, vns mit jm billichen vnd irkennen lossen. seyn im gutten vor- hoffen, ewr f. g. em vbr sulch vnnsser gleichbittung nicht gon- nen gestatten noch vorhengenn werde, er seyne sachen weder 10 vns dy vnbestendig seyn vnd keynen grunt haben von sich ge- ben ader vorkeuffen werde dodurch wir mit geistlichen rechten ader fehden jnhald seyner zcedil angegrieffen mechten werden. Wullen wir wmb ewr f. g. als vnssern g. h. mit vnssern vnn- vordrossen diensten allzceit bereyt sein zcuuordynen Bitten dess 5 ewr. f. g. beschreben Antwort. 5 Vnnsssere frvntliche dienste zcuuor Gestrenger woltuch- tiger bsvnder gutter frvnnd So dann ffrytsch weisse vnd Andres Renfftel mitsampt eynem weibe das sy eynem entpfurt vffm Smed- berge in ewrn vnd ewres brudern gerichten mit dewbe jn handt- 20 hafftiger tad begrieffen vnnd eynkomen sein, zcu den ir vns eynen rechtstag gelegit dozcu wir dy vnnssren geschickt jun vorhoffung wurden an denselben allen rechtes bekomen, das denne nicht gescheen, svndern vff den zcukvnfftigen ffreitag vor- schoben, dorvff wir vch vnd ewrm brueder vnssere meynunge 25 schrifftlich zcuirkennen geben. Haben wir derhalben ewre ant- wurt entpfangen, wy das weyb albreit wegkomen vnd lossgelossen were, wusten nicht anders, den vnssren wurde gehen was recht were. gibt vns nicht cleynen Komer das dy dy selbschuldig ist und mite begrieffen wegk komen sal, wissen dorwmbe zeu den 30 dingen vff dissmol weitter nichts zuthvn, Svndern wullen diss jn Komer nehmen, vnd dohyn wir sullen gelangen lassen vnd rat- 27 2. wess, etwas. 8. billichen, gutheissen, hier so viel als rechtfertigen; bil- ligen und erkennen, eine oft vorkommende rechtsformel. 10. er, dass er. 16. Ohne datum. 19. vſfm Smedberge, zu Schmiedeberg [in Schlesien.] 20. jn handthafftiger tad, auf frischer that. 21. eynkomen, eingeführt, gefangen gesetzt. 27. albreit, bereits. 28. gehen, gegeben werden; wir wusten nichts anderes, als dass den unseren zu ihrem rechte verholfen worden sei. 32. in komer nehmen, in überlegung ziehen.
34 vnkost vnd zcervng vberheben vnd vnbekomert lossen wulle. Meynet er aber vns ansprachs nicht zcuirlossen vnd wess jni schulde zcuhaben jrbietten wir vns mit jm vor den allerdurch- luchtigsten grossmechtigen f. vnd hrn hrn Mathia zeu Hvngern Behm etc k. vnnssern gnedigsten naturlichen erbhern adr den Edlen Hrn Georgen von Steyn seyner k. mt. Anwaldt vnssern Voyt ader vor land vnd Stete dohyn wir geordent zcu komen, vns mit jm billichen vnd irkennen lossen. seyn im gutten vor- hoffen, ewr f. g. em vbr sulch vnnsser gleichbittung nicht gon- nen gestatten noch vorhengenn werde, er seyne sachen weder 10 vns dy vnbestendig seyn vnd keynen grunt haben von sich ge- ben ader vorkeuffen werde dodurch wir mit geistlichen rechten ader fehden jnhald seyner zcedil angegrieffen mechten werden. Wullen wir wmb ewr f. g. als vnssern g. h. mit vnssern vnn- vordrossen diensten allzceit bereyt sein zcuuordynen Bitten dess 5 ewr. f. g. beschreben Antwort. 5 Vnnsssere frvntliche dienste zcuuor Gestrenger woltuch- tiger bsvnder gutter frvnnd So dann ffrytsch weisse vnd Andres Renfftel mitsampt eynem weibe das sy eynem entpfurt vffm Smed- berge in ewrn vnd ewres brudern gerichten mit dewbe jn handt- 20 hafftiger tad begrieffen vnnd eynkomen sein, zcu den ir vns eynen rechtstag gelegit dozcu wir dy vnnssren geschickt jun vorhoffung wurden an denselben allen rechtes bekomen, das denne nicht gescheen, svndern vff den zcukvnfftigen ffreitag vor- schoben, dorvff wir vch vnd ewrm brueder vnssere meynunge 25 schrifftlich zcuirkennen geben. Haben wir derhalben ewre ant- wurt entpfangen, wy das weyb albreit wegkomen vnd lossgelossen were, wusten nicht anders, den vnssren wurde gehen was recht were. gibt vns nicht cleynen Komer das dy dy selbschuldig ist und mite begrieffen wegk komen sal, wissen dorwmbe zeu den 30 dingen vff dissmol weitter nichts zuthvn, Svndern wullen diss jn Komer nehmen, vnd dohyn wir sullen gelangen lassen vnd rat- 27 2. wess, etwas. 8. billichen, gutheissen, hier so viel als rechtfertigen; bil- ligen und erkennen, eine oft vorkommende rechtsformel. 10. er, dass er. 16. Ohne datum. 19. vſfm Smedberge, zu Schmiedeberg [in Schlesien.] 20. jn handthafftiger tad, auf frischer that. 21. eynkomen, eingeführt, gefangen gesetzt. 27. albreit, bereits. 28. gehen, gegeben werden; wir wusten nichts anderes, als dass den unseren zu ihrem rechte verholfen worden sei. 32. in komer nehmen, in überlegung ziehen.
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35 tes werden, wy zcu halden. Ouch als wir vnnssern dyener am montag zeu obinde by veh mit schrifften vffimn Greiffensteyn ge- habt vnd er jm Cretschm gelegen vnd behawset, haben jm etcz- liche im Cretschm doselbist bej nachte vns zcu hone dy sehne 5 vffm Armbres zcusnitten vnd zou nichte gemacht, Wy dem ist vnssre bete wullet doran seyn vnd vorschaffen das vnnssrm dye- ner Andres Reynitsch seyn habe vnd war wider werden moge. Wullen wir frvntlich vordynen. Geben am Mitwoch nach Katherine. 10 Vorschreibung herrn Georgen gen landen vnd 28a Steten. Wjr Georg vom Stain etc Bekennen mit diessen vnnsserm 1481 offen briue vor allen dy en sehen ader horen lessen So als vns die gestrengen vnd tuchtigen Ritter vnd knechte der manschaffte 15 der lande vnnd die Erbare vnd weisen Burgermeister vnnd Rath- manne der obingnanten Stete Budissin Gorlitcz Zittaw Luban Lobaw vnnd Camentcz noch geheisse vnd gebote des allerdurch- luchtigsten fursten vnnd hern hernn Mathien zcu hvngern vnd zcu Behem konige vnd Marggrauen zcu Merhern etc. vnssers 20 gnedigen hern zeu eynen Voite vffgenommen habin zcu seinem willen vnnd vff seiner gnaden wederruffen vnnd vns zcu dess gnanten vnnssers hernn des koniges eren vnnd der land vnd Stete bestis, vnd zou der strassen fridesamkeit gehorsam zcu sein globit habin Dorumbe so haben wir den egnanten manschafften 25 der lande vnd Rathmannen der Stete. vnd den gemeinden Arm vnnd Reich doselbist widerglobit vnd globen jn in crafft dis briues. das wir sie alle vnd igliche besvnder bey allen jren bri- uen priuilegien hantvesten gnaden gerichten rechten freiheyten vnd guten gewonheitten die sie von alders von konige Johann 30 keiser karll vnnd andern konigen fursten vnnd hernn vnd be- svndern von vnnsserm obingnanten gnedigen hern konige Ma- thias dirworben haben vund nach dirwerben mogen wullen lassen bleiben vnd geruglichen der lassen gebrauchen vnde en alle vnde igliche jre furgnanten briue hantvesten gerichte Rechte gewon- 1. halden, verfahren, verhalten. 5. Armbres, die sehne auf der armbrust. 9. den 28. November, jedenfalls desselben 1486. jahres. 10. vorschreibung, verpflichtung. 33. geruglichen, geruhig. 33. en, ihnen. 34. hantveste, be- kräftigung durch unterschrift, urkunde. 5*
35 tes werden, wy zcu halden. Ouch als wir vnnssern dyener am montag zeu obinde by veh mit schrifften vffimn Greiffensteyn ge- habt vnd er jm Cretschm gelegen vnd behawset, haben jm etcz- liche im Cretschm doselbist bej nachte vns zcu hone dy sehne 5 vffm Armbres zcusnitten vnd zou nichte gemacht, Wy dem ist vnssre bete wullet doran seyn vnd vorschaffen das vnnssrm dye- ner Andres Reynitsch seyn habe vnd war wider werden moge. Wullen wir frvntlich vordynen. Geben am Mitwoch nach Katherine. 10 Vorschreibung herrn Georgen gen landen vnd 28a Steten. Wjr Georg vom Stain etc Bekennen mit diessen vnnsserm 1481 offen briue vor allen dy en sehen ader horen lessen So als vns die gestrengen vnd tuchtigen Ritter vnd knechte der manschaffte 15 der lande vnnd die Erbare vnd weisen Burgermeister vnnd Rath- manne der obingnanten Stete Budissin Gorlitcz Zittaw Luban Lobaw vnnd Camentcz noch geheisse vnd gebote des allerdurch- luchtigsten fursten vnnd hern hernn Mathien zcu hvngern vnd zcu Behem konige vnd Marggrauen zcu Merhern etc. vnssers 20 gnedigen hern zeu eynen Voite vffgenommen habin zcu seinem willen vnnd vff seiner gnaden wederruffen vnnd vns zcu dess gnanten vnnssers hernn des koniges eren vnnd der land vnd Stete bestis, vnd zou der strassen fridesamkeit gehorsam zcu sein globit habin Dorumbe so haben wir den egnanten manschafften 25 der lande vnd Rathmannen der Stete. vnd den gemeinden Arm vnnd Reich doselbist widerglobit vnd globen jn in crafft dis briues. das wir sie alle vnd igliche besvnder bey allen jren bri- uen priuilegien hantvesten gnaden gerichten rechten freiheyten vnd guten gewonheitten die sie von alders von konige Johann 30 keiser karll vnnd andern konigen fursten vnnd hernn vnd be- svndern von vnnsserm obingnanten gnedigen hern konige Ma- thias dirworben haben vund nach dirwerben mogen wullen lassen bleiben vnd geruglichen der lassen gebrauchen vnde en alle vnde igliche jre furgnanten briue hantvesten gerichte Rechte gewon- 1. halden, verfahren, verhalten. 5. Armbres, die sehne auf der armbrust. 9. den 28. November, jedenfalls desselben 1486. jahres. 10. vorschreibung, verpflichtung. 33. geruglichen, geruhig. 33. en, ihnen. 34. hantveste, be- kräftigung durch unterschrift, urkunde. 5*
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36 28b heite gnaden vnd freyheiten ane alles argk bessern vnd nicht ergern vnnd land vnd Stete vnde die strassen schutczen vnnd schyrmen wullen nach vnnsserm besten vormugen vnnd globen ouch den egnannten Manschafften der lande vnd den Burger- meistern vnnd Ratmannen der Stete vnd den gemeynden Arm vnd Reich doselbist ap der egnante hungerische vnd Behmische konig etc vnns keynerley Summa geldes vff den mehgnanten landen vnd Steten vorschreiben geben ader verphenden welde Soliche vorschreibung verphendung noch gobe sullen wir vnnd wullen der nicht vffnehmen, damite den genannten land vnd 10 steten jre gnade freyheit gerichte rechte wirde gute gewonheite mochten geswechet werdenn vnnd ap vns ader sust ymands von vnssern wege keynerlei briue zcugeschrieben wurdet, domite dy egnannten land vnd Stete an iren freyheiten vnd gnaden moch- ten geswechet werdenn Die briue sullen en allen vnd iglichen nicht schaden brengen in keinerlei weisse vnd wullen vnnd sullen alle obingeschreben Redepunct vnd Artickel stete vnd gancz halden alss lange als wir der land vnd Stete Voit vund vorwesser sein. Zeu vrkund etc. 5 15 29a Wladisslaus von gotes gnade, kunig zcu Behem 20 Marggraue zcu Merhern etc. 1486 Ersame liebe besvundern zeweiueln nicht ir wist wol das die sachen, zwischen vnserm dyner hoffgesinde vnd lieben ge- trewen ffabian vnd seynen brueder Bernhartten von Tschirn- hawss vnd uwer vorhanden, durch vnsern lieben brueder vnd 25 frvnndt deme konige von hungern etc. zcu scheidsrichtern fur dieselben furzcukomen gestalt sindt vnnd zcu sulchen sein frvnt- schafft den gnanten tschirnhawssern, alle die weil iss zwischen uwer vnaussgetragenn hanget, ein sicherheit vnd glait gegebenn dasselbe sein frvntschafft ouch vorkvndet vnnd mit vch geschafft had durch 30. seyner frvntschafft brieff sie auch mit glait zuuorsehen Nw hirnach- malen vor etlicher zceit haben wir derhalbe vnsserm lieben brueder 6. ap, ob. 11. wirde, würde, ansehn. 19. Diese uurknde wird in dem ver- zeichnisse oberl. urkunden II. 146. ohne anzeige des tages der ausfertigung in das jahr 1481 gesetzt. Sie steht in der urk. samml., aus diesem annal ent- nommen, VIII, nr. 13060. 20. In der urk. samml. VIII. nr. 1348 b, hieraus entnommen. 25. uwer, euer, euch. 28. alle die weil— hanget, während dem zwischen euch ein noch unentschiedener rechtsstreit schwebet.
36 28b heite gnaden vnd freyheiten ane alles argk bessern vnd nicht ergern vnnd land vnd Stete vnde die strassen schutczen vnnd schyrmen wullen nach vnnsserm besten vormugen vnnd globen ouch den egnannten Manschafften der lande vnd den Burger- meistern vnnd Ratmannen der Stete vnd den gemeynden Arm vnd Reich doselbist ap der egnante hungerische vnd Behmische konig etc vnns keynerley Summa geldes vff den mehgnanten landen vnd Steten vorschreiben geben ader verphenden welde Soliche vorschreibung verphendung noch gobe sullen wir vnnd wullen der nicht vffnehmen, damite den genannten land vnd 10 steten jre gnade freyheit gerichte rechte wirde gute gewonheite mochten geswechet werdenn vnnd ap vns ader sust ymands von vnssern wege keynerlei briue zcugeschrieben wurdet, domite dy egnannten land vnd Stete an iren freyheiten vnd gnaden moch- ten geswechet werdenn Die briue sullen en allen vnd iglichen nicht schaden brengen in keinerlei weisse vnd wullen vnnd sullen alle obingeschreben Redepunct vnd Artickel stete vnd gancz halden alss lange als wir der land vnd Stete Voit vund vorwesser sein. Zeu vrkund etc. 5 15 29a Wladisslaus von gotes gnade, kunig zcu Behem 20 Marggraue zcu Merhern etc. 1486 Ersame liebe besvundern zeweiueln nicht ir wist wol das die sachen, zwischen vnserm dyner hoffgesinde vnd lieben ge- trewen ffabian vnd seynen brueder Bernhartten von Tschirn- hawss vnd uwer vorhanden, durch vnsern lieben brueder vnd 25 frvnndt deme konige von hungern etc. zcu scheidsrichtern fur dieselben furzcukomen gestalt sindt vnnd zcu sulchen sein frvnt- schafft den gnanten tschirnhawssern, alle die weil iss zwischen uwer vnaussgetragenn hanget, ein sicherheit vnd glait gegebenn dasselbe sein frvntschafft ouch vorkvndet vnnd mit vch geschafft had durch 30. seyner frvntschafft brieff sie auch mit glait zuuorsehen Nw hirnach- malen vor etlicher zceit haben wir derhalbe vnsserm lieben brueder 6. ap, ob. 11. wirde, würde, ansehn. 19. Diese uurknde wird in dem ver- zeichnisse oberl. urkunden II. 146. ohne anzeige des tages der ausfertigung in das jahr 1481 gesetzt. Sie steht in der urk. samml., aus diesem annal ent- nommen, VIII, nr. 13060. 20. In der urk. samml. VIII. nr. 1348 b, hieraus entnommen. 25. uwer, euer, euch. 28. alle die weil— hanget, während dem zwischen euch ein noch unentschiedener rechtsstreit schwebet.
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37 vnnd fryndt geschrebenn vff solhen sein fryntschafft vnder andern der Tschirnhawsser gedacht, ab wir von yne ouch zcusagen mu- gen das sie sich zou dem aufftrage geburlich halden wullen, haben wir vff ir zcusagen dem gnanten vnnsserm lieben brueder solchis 5 zcugeschreben, gleichwol alss wir vorsteen sein die tschirnhewsser in der irre, das sie nit wissen ab sie sicher gleits von vch tro- sten sullen, nach deme wir nach sie keyns grvnts auss uwern schrifften ny vorstanden haben, vnnd dorwmbe zcu jren ersuchen das yne doran fast gelegen ist vormanen wir euch nach jn vleiss 10 vnnd svndern, das ir euch entlichen vorstehen lassen, wass ir dess gleits halben tyn woldt vnnd wess sich desshalben die Tschirnhawsser vorsehn sullen, dorwmbe ewer schrifften vnd willen zcuschicket die ein vornemlichen grvndt haben mugen, dess vorsehen wir vns gantez zcu vch. Geben auff vnnssernn 15 Sloss zeu prag Am Dinstag nach vnnsser lieben frawen tag der vorkvndvng vnssers reichs jm sechzcehnden Jare. Ad mandatum dominj Regis Den Ersamen vnnssern lieben besvnndern Burgermeister vnnd Rat der Stadt Gorlitz. 29h 20 Antworth an konig zcu Behmen der Zschirm- hawsser halben. Allerdurchluchtigster furst, grossmechtiger konig, aller- gnedigster her Vnser ganczwillige vnnvordrossene dinst sein uwern k. mt. allezceith zcuuoran bereith, gnedigster her uwer 25 k. g. schreiben, zcu sachen fabian vnd Bernnharth gebruder von Zschirmhawss belangende an vns gesanth, haben wir in allem gute demutiglich vffgenomen Dobei uwer k. g. schaffung geboth vnd begerung vorstanden, nicht zewiuelnd uwer k. wirde in vn- sernn vorigen schrifften Derhalben uwer k. g. gethonn, Wie 30 die sachen der Zschirnnhewser halben vnd vns ein gestalt haben vnd was dorinn geschehen, vff schaffung vnd ernnste geboth vnsers allergnedigsten h. k. vnd bepheel des Edelen wolgebornen 1. vff solhen sein, auf solche seine. 5. gleichwol— trosten sullen. Die T. wissen nicht gewiss, ob sie sich eures sichern geleites trösten (erfreuen) dürfen. 7. nach, noch. 10. syndern, besonders. — be ist vom Abschreiber hinzugesetzt, aber wieder ausgestrichen; ein beweis für dessen treue und genauigkeit. vor- stehen lassen, deutlich darüber aussprechen, setze hinzu, möget. 16. 1486 den 27. märz.
37 vnnd fryndt geschrebenn vff solhen sein fryntschafft vnder andern der Tschirnhawsser gedacht, ab wir von yne ouch zcusagen mu- gen das sie sich zou dem aufftrage geburlich halden wullen, haben wir vff ir zcusagen dem gnanten vnnsserm lieben brueder solchis 5 zcugeschreben, gleichwol alss wir vorsteen sein die tschirnhewsser in der irre, das sie nit wissen ab sie sicher gleits von vch tro- sten sullen, nach deme wir nach sie keyns grvnts auss uwern schrifften ny vorstanden haben, vnnd dorwmbe zcu jren ersuchen das yne doran fast gelegen ist vormanen wir euch nach jn vleiss 10 vnnd svndern, das ir euch entlichen vorstehen lassen, wass ir dess gleits halben tyn woldt vnnd wess sich desshalben die Tschirnhawsser vorsehn sullen, dorwmbe ewer schrifften vnd willen zcuschicket die ein vornemlichen grvndt haben mugen, dess vorsehen wir vns gantez zcu vch. Geben auff vnnssernn 15 Sloss zeu prag Am Dinstag nach vnnsser lieben frawen tag der vorkvndvng vnssers reichs jm sechzcehnden Jare. Ad mandatum dominj Regis Den Ersamen vnnssern lieben besvnndern Burgermeister vnnd Rat der Stadt Gorlitz. 29h 20 Antworth an konig zcu Behmen der Zschirm- hawsser halben. Allerdurchluchtigster furst, grossmechtiger konig, aller- gnedigster her Vnser ganczwillige vnnvordrossene dinst sein uwern k. mt. allezceith zcuuoran bereith, gnedigster her uwer 25 k. g. schreiben, zcu sachen fabian vnd Bernnharth gebruder von Zschirmhawss belangende an vns gesanth, haben wir in allem gute demutiglich vffgenomen Dobei uwer k. g. schaffung geboth vnd begerung vorstanden, nicht zewiuelnd uwer k. wirde in vn- sernn vorigen schrifften Derhalben uwer k. g. gethonn, Wie 30 die sachen der Zschirnnhewser halben vnd vns ein gestalt haben vnd was dorinn geschehen, vff schaffung vnd ernnste geboth vnsers allergnedigsten h. k. vnd bepheel des Edelen wolgebornen 1. vff solhen sein, auf solche seine. 5. gleichwol— trosten sullen. Die T. wissen nicht gewiss, ob sie sich eures sichern geleites trösten (erfreuen) dürfen. 7. nach, noch. 10. syndern, besonders. — be ist vom Abschreiber hinzugesetzt, aber wieder ausgestrichen; ein beweis für dessen treue und genauigkeit. vor- stehen lassen, deutlich darüber aussprechen, setze hinzu, möget. 16. 1486 den 27. märz.
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B8 herren Georgen vom Stain vnsers g. h. amptmans furgnomen sein, Vornomen hab, So wir vns dann ye werlde in allem ge- horsam gen vnserem allergnedigsten herren k. gehalden haben, vormeinen wir vns auch gen den Zschirnnhewsseren gburlichen vnd noch billikeith zcuhalden, Dann etc. 5 43a Hoc pacto nouue hujus Ciuitatis litere diffidatorie formande svnt. Dem houchgeborn fursten vnnd hrrn hrrnn Johannssen hertzogen in Slezien zu Grossenglog freinstad etc Thuen wir Burgermeister Rathman vund die gantze gemeyn der Stad Gor- 10 litz wissen, Wie der allerdurchluchtigste vnnde Grossmechtigste furste vnnd herr herr Mathias zu Hungern Behmen Dalmacien Croacien etc konig, hertzog zu Osterreich Lutzenburg vund jnn Slezienn, Marggraff zu Mehren vnnd zu Lussitz etc Vnser aller- gnedigster lieber her, Vnns mit solher vrsachen das uwre gnad sich wider seyne konigliche Maiestet in gevbeten eigenwillen vnd vngehorsam gesetzt, Damit zutrennunge vnnd vffrure in seyner koniglichen Maiestet furstentumb irwecket, hat ernstlich gebietten vnnd erfordern lassen, neben andren seyner koniglichen Maiestet getrewen vnderthanen, wider ewre gnad ins veld zu 20 tzyhn, Als denne nach vorschaffen seiner koniglichen Maiestet obirstem velthoubtmans uwre gnade helffen zu gehorsam brin- gen, Vnnd uwrem wider konigliche Maiestet gevbetem eigen- willenn, widerstand zu thuen, Als mugen wir solichen ernsten koniglichen geboten, schuldiges gehorsams halben, nicht vorgeh� 25 enn Sunder mussen dorinne koniglicher Maiestet geschefften ge- horsam leistenn, Vnnd doruff wullen wir mit allen den vnsern vorwanten vnnd vnderthanen dynern helffern vnnd helffershelffern uwre gnaden vnnd uwre gnaden landt vnnd lewthe vnnd aller uwer vndertanen beistender helffere vnnd helffers helffere vihend 30 seyn, vund in des gnanten vnsers allergnedigsten herrn des konigs, seyner koniglichen Maiestet getrewen vnderthanen, fehde vnnd 15 2. hab, haben. ye werlde, jemals. 5. hier bricht das schreiben, welches von einer anderen hand, als die vorige ist, eingetragen worden, ab, und es folgen 13 leere blätter, 30—42. 6. litere diffidatorie, 1. diffidationis, absagebriefe. v. du Cange glossarium s.v. diffidare. 9. freinstad, freistadt. 21. vorschaffen, bestimmung, befehl. 25. vorgehenn, vergan, übergehen, unterlassen. 30. vihend, vient, feind, von vien, hassen.
B8 herren Georgen vom Stain vnsers g. h. amptmans furgnomen sein, Vornomen hab, So wir vns dann ye werlde in allem ge- horsam gen vnserem allergnedigsten herren k. gehalden haben, vormeinen wir vns auch gen den Zschirnnhewsseren gburlichen vnd noch billikeith zcuhalden, Dann etc. 5 43a Hoc pacto nouue hujus Ciuitatis litere diffidatorie formande svnt. Dem houchgeborn fursten vnnd hrrn hrrnn Johannssen hertzogen in Slezien zu Grossenglog freinstad etc Thuen wir Burgermeister Rathman vund die gantze gemeyn der Stad Gor- 10 litz wissen, Wie der allerdurchluchtigste vnnde Grossmechtigste furste vnnd herr herr Mathias zu Hungern Behmen Dalmacien Croacien etc konig, hertzog zu Osterreich Lutzenburg vund jnn Slezienn, Marggraff zu Mehren vnnd zu Lussitz etc Vnser aller- gnedigster lieber her, Vnns mit solher vrsachen das uwre gnad sich wider seyne konigliche Maiestet in gevbeten eigenwillen vnd vngehorsam gesetzt, Damit zutrennunge vnnd vffrure in seyner koniglichen Maiestet furstentumb irwecket, hat ernstlich gebietten vnnd erfordern lassen, neben andren seyner koniglichen Maiestet getrewen vnderthanen, wider ewre gnad ins veld zu 20 tzyhn, Als denne nach vorschaffen seiner koniglichen Maiestet obirstem velthoubtmans uwre gnade helffen zu gehorsam brin- gen, Vnnd uwrem wider konigliche Maiestet gevbetem eigen- willenn, widerstand zu thuen, Als mugen wir solichen ernsten koniglichen geboten, schuldiges gehorsams halben, nicht vorgeh� 25 enn Sunder mussen dorinne koniglicher Maiestet geschefften ge- horsam leistenn, Vnnd doruff wullen wir mit allen den vnsern vorwanten vnnd vnderthanen dynern helffern vnnd helffershelffern uwre gnaden vnnd uwre gnaden landt vnnd lewthe vnnd aller uwer vndertanen beistender helffere vnnd helffers helffere vihend 30 seyn, vund in des gnanten vnsers allergnedigsten herrn des konigs, seyner koniglichen Maiestet getrewen vnderthanen, fehde vnnd 15 2. hab, haben. ye werlde, jemals. 5. hier bricht das schreiben, welches von einer anderen hand, als die vorige ist, eingetragen worden, ab, und es folgen 13 leere blätter, 30—42. 6. litere diffidatorie, 1. diffidationis, absagebriefe. v. du Cange glossarium s.v. diffidare. 9. freinstad, freistadt. 21. vorschaffen, bestimmung, befehl. 25. vorgehenn, vergan, übergehen, unterlassen. 30. vihend, vient, feind, von vien, hassen.
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39 10 fride stehen Vnnd ab uwre gnade, uwer land vnnd leuthe vnnd uwre vnderthane beistendere helffere vnd helffers helffre, solicher 43b vnser fehdehalbenn eynicherley schaden nehmen, so wullenn wir mit allen vnsern vorwanten vnderthanen dynern helffern vnnd 5 helffers helffern hirinne vnser Ere vorwaret haben, Vnnd ap wir hirzu mehre bewarung bedorfften, die wullen wir mit dies- sem vnserem briue auch gethon haben, Czu vrkund mit vnserm Stat Cleynern secrete zu Rucke dys briues wissentlichenn vor- sigelt vnnd gebenn. Der gleichen haben die mann, auch ietzliche Stat insunder- heit hertzogen hanssen abgesaget, Nach sulcher abesagung, die vor dem Rawden geschehen, ist man den andern tag inn hertzo- gen hanssen landt gezogen mit heris macht. Mandatum apostolicum et malediccio adversus 15 flamingos propter detencionem et inclusionem illustrissimi principis Maximiliani Regis Ro- manorum. Innocencius Episcopus servus servorum dei Ad futuram 1487 rei memoriam. Cum tanto grauiora sint crimina quanto excel- 20 lenciores sunt principes in quos patrata sunt: nisi ea delinquentes emendare voluerunt. Decens est ea per sedem apostolicam eo maiori et grauiori animaduersione vindicare quanto et delictum grave et persona lesa maior existit. sane non absque displicencia grandi et plurima perturbacione multorum relacione intelleximus, quod filii dilecti proconsules Consules Scabini Burgimagistri De- cani ministeriorum et vniuersitatis hominum Brügensium Can- desum et Yprensium opidorum. Tornacensis et Moriuensis dio- ceseos et aliorum locorum Comitatus flandriae eisdem adhaerentes complices et Sequaces eorum in tantam proruperint petulanciam ut Carissimum in Christo filium nostrum Maximilianum in Re- gem Romanorum et Carissimi in Christo filii nostri frederici romanorum imperatoris semper augusti genitoris sui in Romano imperio successorem electum et invictum et quem concedente domino futurum Imperatorem speramus cui ratione regimine et 35 administracione dicti Comitatus quam habet nomine dilecti filij 25 30 8. zu Rucke, auf dem rücken, auf der kehrseite, in dorso. 12. Rawden, Rauden, stadt in Schlesien.
39 10 fride stehen Vnnd ab uwre gnade, uwer land vnnd leuthe vnnd uwre vnderthane beistendere helffere vnd helffers helffre, solicher 43b vnser fehdehalbenn eynicherley schaden nehmen, so wullenn wir mit allen vnsern vorwanten vnderthanen dynern helffern vnnd 5 helffers helffern hirinne vnser Ere vorwaret haben, Vnnd ap wir hirzu mehre bewarung bedorfften, die wullen wir mit dies- sem vnserem briue auch gethon haben, Czu vrkund mit vnserm Stat Cleynern secrete zu Rucke dys briues wissentlichenn vor- sigelt vnnd gebenn. Der gleichen haben die mann, auch ietzliche Stat insunder- heit hertzogen hanssen abgesaget, Nach sulcher abesagung, die vor dem Rawden geschehen, ist man den andern tag inn hertzo- gen hanssen landt gezogen mit heris macht. Mandatum apostolicum et malediccio adversus 15 flamingos propter detencionem et inclusionem illustrissimi principis Maximiliani Regis Ro- manorum. Innocencius Episcopus servus servorum dei Ad futuram 1487 rei memoriam. Cum tanto grauiora sint crimina quanto excel- 20 lenciores sunt principes in quos patrata sunt: nisi ea delinquentes emendare voluerunt. Decens est ea per sedem apostolicam eo maiori et grauiori animaduersione vindicare quanto et delictum grave et persona lesa maior existit. sane non absque displicencia grandi et plurima perturbacione multorum relacione intelleximus, quod filii dilecti proconsules Consules Scabini Burgimagistri De- cani ministeriorum et vniuersitatis hominum Brügensium Can- desum et Yprensium opidorum. Tornacensis et Moriuensis dio- ceseos et aliorum locorum Comitatus flandriae eisdem adhaerentes complices et Sequaces eorum in tantam proruperint petulanciam ut Carissimum in Christo filium nostrum Maximilianum in Re- gem Romanorum et Carissimi in Christo filii nostri frederici romanorum imperatoris semper augusti genitoris sui in Romano imperio successorem electum et invictum et quem concedente domino futurum Imperatorem speramus cui ratione regimine et 35 administracione dicti Comitatus quam habet nomine dilecti filij 25 30 8. zu Rucke, auf dem rücken, auf der kehrseite, in dorso. 12. Rawden, Rauden, stadt in Schlesien.
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40 44b 45а Nobilis viri philippi Comitis flandrie etiam eiusdem regis nati legitimi et naturalis fidelitatis juramento sunt astricti, eiusdem regis Consiliarios et alios eum Comitantes contra juramentum predictum temere vemendo in dicto opido Brügensi ad quod propter multas instancias eorundem se contulerint inuitos inclu- dere et inclusos sub fida Custodia ne inde exire possent sine eorum licencia de facto iam pluribus diebus tenere et sic te- nendo propria libertate quo volebant proficisci seu standi priuare non formidarunt: neque formidant in animarum suarum pericu- lum perniciosum exemplum et scandalum plurimorum. Nos 10 igitur ad quos spectat huismodi prauis conatibus congruis reme- dijs obuiare motu proprio non ad eiusdem Regis uel alterius pro eo nobis super hoc oblate peticionis instanciam de mera nostra deliberacione: ac de venerabilium fratrum nostrorum sancte Ro- mane ecclesie Cardinalium consilio et assensu prefatos procon- 15 sules Consules Scabinos Burgimagistros Decanos Ministeriones Vniversitates et singulares personas vniversitatum earundem com- promissis culpabiles: ac qualiter omnes et singulos qui eisdem pro- consulibus Consulibus. Scabinis Burgimagistris decanis et vniuer- sitatibus ad premissam detentionem prestant quod libet auxilium 20 consilium uel fauorem directe uel indirecte publice uel occulte eorumque complices et adherentes cuiuscunque status gradus con- dicionis seu praeeminencie existant: ac quacunque dignitate uel auctoritate praefulgeant, auctoritate apostolica hortamur ac in domino requirimus et monemus Ac ipsis et cuilibet eorum per 25 hec apostolica scripta districte preoperiendo mandamus: quatenus infra tres dies sequentes postquam de presentibus noticiam ha- buerint: quorum vnum pro primo et alium pro secundo ac reli- quum pro tercio et ultimo ac peremtorio termino eis et cuilibet eorum canonica monitione premissa assignamus, proconsules Con- 30 sules Scabini Burgimagistri Decani Vniversitates et eorum sin- gulares persone compromissis culpabiles ab ulteriore dicti Regis Consiliariorum et de comitia sua existencium detencione et in- clusione penitus et omnino desistant: Ipsosque Regem Consi- larios et alios quos inclusos detinent eorum pristine libertati 35 restituant et quo voluerint tute libere et secure sine ullo impe- dimento ire et stare permittant, parimodo quo poterant ante inclusionem predictam. Consultores vero auxiliatores complices et adherentes a prestatione auxilij consilij et favoris huiusmodi 5 4. vemendo. Ein deutsches wort lateinisch flectirt; vemen, verurtheilen. 5. in- stancias, streitigkeiten.
40 44b 45а Nobilis viri philippi Comitis flandrie etiam eiusdem regis nati legitimi et naturalis fidelitatis juramento sunt astricti, eiusdem regis Consiliarios et alios eum Comitantes contra juramentum predictum temere vemendo in dicto opido Brügensi ad quod propter multas instancias eorundem se contulerint inuitos inclu- dere et inclusos sub fida Custodia ne inde exire possent sine eorum licencia de facto iam pluribus diebus tenere et sic te- nendo propria libertate quo volebant proficisci seu standi priuare non formidarunt: neque formidant in animarum suarum pericu- lum perniciosum exemplum et scandalum plurimorum. Nos 10 igitur ad quos spectat huismodi prauis conatibus congruis reme- dijs obuiare motu proprio non ad eiusdem Regis uel alterius pro eo nobis super hoc oblate peticionis instanciam de mera nostra deliberacione: ac de venerabilium fratrum nostrorum sancte Ro- mane ecclesie Cardinalium consilio et assensu prefatos procon- 15 sules Consules Scabinos Burgimagistros Decanos Ministeriones Vniversitates et singulares personas vniversitatum earundem com- promissis culpabiles: ac qualiter omnes et singulos qui eisdem pro- consulibus Consulibus. Scabinis Burgimagistris decanis et vniuer- sitatibus ad premissam detentionem prestant quod libet auxilium 20 consilium uel fauorem directe uel indirecte publice uel occulte eorumque complices et adherentes cuiuscunque status gradus con- dicionis seu praeeminencie existant: ac quacunque dignitate uel auctoritate praefulgeant, auctoritate apostolica hortamur ac in domino requirimus et monemus Ac ipsis et cuilibet eorum per 25 hec apostolica scripta districte preoperiendo mandamus: quatenus infra tres dies sequentes postquam de presentibus noticiam ha- buerint: quorum vnum pro primo et alium pro secundo ac reli- quum pro tercio et ultimo ac peremtorio termino eis et cuilibet eorum canonica monitione premissa assignamus, proconsules Con- 30 sules Scabini Burgimagistri Decani Vniversitates et eorum sin- gulares persone compromissis culpabiles ab ulteriore dicti Regis Consiliariorum et de comitia sua existencium detencione et in- clusione penitus et omnino desistant: Ipsosque Regem Consi- larios et alios quos inclusos detinent eorum pristine libertati 35 restituant et quo voluerint tute libere et secure sine ullo impe- dimento ire et stare permittant, parimodo quo poterant ante inclusionem predictam. Consultores vero auxiliatores complices et adherentes a prestatione auxilij consilij et favoris huiusmodi 5 4. vemendo. Ein deutsches wort lateinisch flectirt; vemen, verurtheilen. 5. in- stancias, streitigkeiten.
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41 omnino desistant. Etsi proconsules consules Scabini Burgimagistri decani vniversitates et singulares persone earum in premissis culpabiles auxiliatores consultores complices et adherentes pre- fati exhortatione monicione requisicione et mandato nostris hujus- 5 modi infra dictos tres dies non paruerint eosdem proconsules consules scabinos burgimagistros decanos et singulares personas vniversitatum earundem necnon alios auxiliatores consultores et adherentes ac quemlibet eorum qui sic non paruerint ut non pareatur seu quod parere differatur consuluerint suaserint fece- lo rint duxerint uel procurauerint uel alios qualitercunque in hoc culpabiles fuerint directe uel indirecte tacite uel expresse exnunc prout extunc et econtra, maioris excommunicacionis sentenciam promulgamus ac eos et quemlibet eorum incurrere volumus eo ipso A qua preterquam in mortis articulo constituti ab alio quam 15 Romano pontifice etc. pretextu cujuscunque facultatis cuique de- super pro tempore concesse nequeant absolucionis beneficium obtinere, Ita ut si quempiam illorum tanquam in tali articulo constitutum absolvi contingat qui postmodum conualuerit in ean- dem excommunicacionis sententiam reincidat eo ipso nisi post 45b 20 conualescenciam monicioni et mandato nostris predictis paruerint cum effectu. Et si moniti excommunicati prefati dictam excom- municacionis sentenciam post alios tres dies dictos primos tres dies immediate sequentes animo quod absit sustinuerint indurato exhunc prout extunc Brugenses Gandenses et Yprenses nec non 25 alia opida et loca dicti Comitatus quorum vniuersitates eisdem Brugensibus Gandensibus et Yprensibus in premissis adherent et in futurum adherere continget et alia quecunque opida et loca tam in dicto comitatu quam extra illum consistencia ad que ali- quam eorundem excommunicatorum declinare contigerit quam- 30 diu in illo permanserint et triduo post recessum eiusdem et que in eisdem sunt ecclesias monasteria religiosia ac pia loca que- cunque prefata auctoritate ecclesiastico subjicimus interdicto ita ut illo durante in illis etc pretextu cum suis etc apostolici in- dulti personis ordinibus uel locis concessi preterque temporibus 35 a jure permissis et illis temporibus aliter quam clauis ianuis ac excommunicatis ac interdictis exclusis et submissa voce ne- queant misse et alia diuina officia celebrari. Si vero moniti excommunicati et interdicti prefati post alios tres dies dictos 5. paruerint, parere, pariren, gehorchen. 11. exnunc — econtra, heute wie morgen und morgen wie heute, eine bekräftigungsformel, die schon c. 1370 in den briefen könig Karl V. von Frankreich häufig vorkommt. 6
41 omnino desistant. Etsi proconsules consules Scabini Burgimagistri decani vniversitates et singulares persone earum in premissis culpabiles auxiliatores consultores complices et adherentes pre- fati exhortatione monicione requisicione et mandato nostris hujus- 5 modi infra dictos tres dies non paruerint eosdem proconsules consules scabinos burgimagistros decanos et singulares personas vniversitatum earundem necnon alios auxiliatores consultores et adherentes ac quemlibet eorum qui sic non paruerint ut non pareatur seu quod parere differatur consuluerint suaserint fece- lo rint duxerint uel procurauerint uel alios qualitercunque in hoc culpabiles fuerint directe uel indirecte tacite uel expresse exnunc prout extunc et econtra, maioris excommunicacionis sentenciam promulgamus ac eos et quemlibet eorum incurrere volumus eo ipso A qua preterquam in mortis articulo constituti ab alio quam 15 Romano pontifice etc. pretextu cujuscunque facultatis cuique de- super pro tempore concesse nequeant absolucionis beneficium obtinere, Ita ut si quempiam illorum tanquam in tali articulo constitutum absolvi contingat qui postmodum conualuerit in ean- dem excommunicacionis sententiam reincidat eo ipso nisi post 45b 20 conualescenciam monicioni et mandato nostris predictis paruerint cum effectu. Et si moniti excommunicati prefati dictam excom- municacionis sentenciam post alios tres dies dictos primos tres dies immediate sequentes animo quod absit sustinuerint indurato exhunc prout extunc Brugenses Gandenses et Yprenses nec non 25 alia opida et loca dicti Comitatus quorum vniuersitates eisdem Brugensibus Gandensibus et Yprensibus in premissis adherent et in futurum adherere continget et alia quecunque opida et loca tam in dicto comitatu quam extra illum consistencia ad que ali- quam eorundem excommunicatorum declinare contigerit quam- 30 diu in illo permanserint et triduo post recessum eiusdem et que in eisdem sunt ecclesias monasteria religiosia ac pia loca que- cunque prefata auctoritate ecclesiastico subjicimus interdicto ita ut illo durante in illis etc pretextu cum suis etc apostolici in- dulti personis ordinibus uel locis concessi preterque temporibus 35 a jure permissis et illis temporibus aliter quam clauis ianuis ac excommunicatis ac interdictis exclusis et submissa voce ne- queant misse et alia diuina officia celebrari. Si vero moniti excommunicati et interdicti prefati post alios tres dies dictos 5. paruerint, parere, pariren, gehorchen. 11. exnunc — econtra, heute wie morgen und morgen wie heute, eine bekräftigungsformel, die schon c. 1370 in den briefen könig Karl V. von Frankreich häufig vorkommt. 6
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42 secundos tres dies immediate sequentes ad cor reuerti ac detentos et inclusos Regem et consiliarios ac de eius comitatu prefatos pristine libertati restituere et ab eorum inclusione et detencione vlteriori desistere ac nostris monicione et mandato predictis ob- temperare distulerint et in sua voluerint cordis duricia et per- uersa obstinacione permanere eosdem proconsules Consules Sea- binos Burgimagistros decanos et singulares personas culpabiles auxiliatores consultores et adherentes anathematisacionis et eterne 46a malediccionis ac perpetue dampnacionis cum Dathan et abiron quos uiuos terra absorbuit mucrone ligamus et ligatos ac irretitos 10 et tam ipsos quam vniuersitates predictos excommunicatos aggra- uatos reaggrauatos anathematisatos maledictos et dampnatos ut profertur in eorum iniquo proposito perseuerantes et reos criminis lese majestatis esse decernimus ac dignitatibus et honoribus in quibus constituti sunt necnon priuilegiis concessionibus graciis et 15 indultis ac bonis omnibus que in feudum uel emphiteosim uel alias a Romana uel aliis ecclesiis monasteriis et locis obtinet. Ita ut illi ad quos pertinent illorum proprietates etdirecta dominia possint int de illis utpote ad eos reuersis pro eorum libera voluntate dis- ponere, et aliis eorum bonis omnibus dicta auctoritate priuamus, 20 Ita ut ex illis nil transmittatur ad posteros eorundem, Et ipsos sic priuatos ad illa et alia quecunque dignitates honores administracio- nes et officiasecularia in posterum obtinenda inhabilitamus Et ut alii eorum exemplo perterriti similia in posterum non attemptent extunc infames existant et ad testimonium non admittantur Testa- menta Codicillos condere et aliis ex testamento uel ab intestato succedere non possint. Et si jurisdiccionem obtinet illa priuati existant et non valeant eorum snie et alia que illius pretextu fierent ab eisdem, nullus pro eis nec ipsi pro aliis procurare possint Et si qui eorum notarii existant instrumenta per eos 30 offecta non valeant sed cum auctore damnato damnentur, Debi- tores eorum ab hys que debent liberati sint. nullus eis sed bene ipsi aliis super quocunque negocio de iure corrudere tene- antur: filiique et nepotes ac alii descendentes eorum usque ad quartam generacionem ecclesiis monasteriis canonicatibus et pre- bendis dignitatibus ac aliis beneficiis ecclesiasticis quod eis iure obtinere contigerit siue spe restitucionis eo ipso sint priuati et 46b ipsis ac aliis natis tunc et qui postmodum nascentur usque in 5 25 35 16. emphiteosis, erbpacht. 23. inhabilitamus, inhabiles, incapaces decla- ramus. 24. attemptent, ein ähnliches verbrechen, attentat, begehen. 27. ob- tinet, l. obtinent.
42 secundos tres dies immediate sequentes ad cor reuerti ac detentos et inclusos Regem et consiliarios ac de eius comitatu prefatos pristine libertati restituere et ab eorum inclusione et detencione vlteriori desistere ac nostris monicione et mandato predictis ob- temperare distulerint et in sua voluerint cordis duricia et per- uersa obstinacione permanere eosdem proconsules Consules Sea- binos Burgimagistros decanos et singulares personas culpabiles auxiliatores consultores et adherentes anathematisacionis et eterne 46a malediccionis ac perpetue dampnacionis cum Dathan et abiron quos uiuos terra absorbuit mucrone ligamus et ligatos ac irretitos 10 et tam ipsos quam vniuersitates predictos excommunicatos aggra- uatos reaggrauatos anathematisatos maledictos et dampnatos ut profertur in eorum iniquo proposito perseuerantes et reos criminis lese majestatis esse decernimus ac dignitatibus et honoribus in quibus constituti sunt necnon priuilegiis concessionibus graciis et 15 indultis ac bonis omnibus que in feudum uel emphiteosim uel alias a Romana uel aliis ecclesiis monasteriis et locis obtinet. Ita ut illi ad quos pertinent illorum proprietates etdirecta dominia possint int de illis utpote ad eos reuersis pro eorum libera voluntate dis- ponere, et aliis eorum bonis omnibus dicta auctoritate priuamus, 20 Ita ut ex illis nil transmittatur ad posteros eorundem, Et ipsos sic priuatos ad illa et alia quecunque dignitates honores administracio- nes et officiasecularia in posterum obtinenda inhabilitamus Et ut alii eorum exemplo perterriti similia in posterum non attemptent extunc infames existant et ad testimonium non admittantur Testa- menta Codicillos condere et aliis ex testamento uel ab intestato succedere non possint. Et si jurisdiccionem obtinet illa priuati existant et non valeant eorum snie et alia que illius pretextu fierent ab eisdem, nullus pro eis nec ipsi pro aliis procurare possint Et si qui eorum notarii existant instrumenta per eos 30 offecta non valeant sed cum auctore damnato damnentur, Debi- tores eorum ab hys que debent liberati sint. nullus eis sed bene ipsi aliis super quocunque negocio de iure corrudere tene- antur: filiique et nepotes ac alii descendentes eorum usque ad quartam generacionem ecclesiis monasteriis canonicatibus et pre- bendis dignitatibus ac aliis beneficiis ecclesiasticis quod eis iure obtinere contigerit siue spe restitucionis eo ipso sint priuati et 46b ipsis ac aliis natis tunc et qui postmodum nascentur usque in 5 25 35 16. emphiteosis, erbpacht. 23. inhabilitamus, inhabiles, incapaces decla- ramus. 24. attemptent, ein ähnliches verbrechen, attentat, begehen. 27. ob- tinet, l. obtinent.
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43 generacionem predictam ad illa quibus sic priuati forent et alia ecclesiastica beneficia ac quoscunque ordines dignitates et honores ecclesiasticos et mundanos sit aditus et ascensus omnino pro- clusus. Et si iubemus venerabili fratri nostri hermanno Archi- 5 episcopo Coloniensi per apostolica scripta mandamus quatenus illos ex monitis predictis quos constiterit monicionibus et man- datis nostris predictis non obtemperasse, excommunicatos aggra- uatos reaggrauatos interdictos maledictos et damnatos ac aliis censuris et penis predictis irretitos publice nunciet faciatque ab 10 aliis nunciari et ab omnibus arcuis enunciari donec ad cor re- uersi monicionibus et mandatis nostris paruerint et meruerint ab illis absolucionis beneficium obtinere. Et si eos in sua du- ricia perseuerantes ad parendum inducere nequiuerit, Imperatoris prefati et aliorum regum principum ducum comitatum et vniuer- 15 sitatum seculare Brachium si id expedire putauerit auctoritate nostra inuocet contra eos et illo mediante ad parendum mandatis huiusmodi compellat eosdem contradictores per censuram eccle- siasticam appellatione postposita compescende, Non obstantibus constitutionibus et ordinacionibus apostolicis contrariis quibus- 20 cunque Seu si eisdem monitis uel quibusuis aliis coiter uel di- visim ab eadem sede indultum existat quod interdici suspendi uel excommunicari non possint per literas apostolicas non faciet plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huius- modi mencionem Et quia ad eosdem monitos in eorum propriis 25 personis monendis tutus non patet accessus difficileque foret presentes literas ad singula loca in quibus expediende fuerit de- ferre, volumus quod earundem presentium literarum uel illarum transsumpti autentici publicacio in duobus aut tribus locis dictis oppidis vicinis de quibus sit verisimilis conjectura quod litera- 30 rum earundem tenor possit ad eorum monitorum noticiam per- uenire perinde eosdem sic monitos arcet ac si ipse litere pre- sentes eos personaliter presentate et insinuate et lecte de verbo ad verbum extitissent quandoque earundem literarum transsum- ptus manu publici notarii confecto ac Sigillo alicuius prelati 35 sigillato eadem prorsus fides adhibeatur in iudicio et extra quod adhibeatur ipsis presentibus si in iudicio essent exhibite uel os- tense. Nulli ergo omnino homini liceat hanc paginam nostre adhortacionis requisicionis, monicionis precepti mandati assigna- 47a 10. ab omnibus arcuis enunciari, von allen canzeln abkündigen. V. du Cange gloss. s. v. arcus. 20. coiter uel divisim, für alle zusammen oder für die einzelnen besonders. 26. fuerit, l. fuerint. 6 *
43 generacionem predictam ad illa quibus sic priuati forent et alia ecclesiastica beneficia ac quoscunque ordines dignitates et honores ecclesiasticos et mundanos sit aditus et ascensus omnino pro- clusus. Et si iubemus venerabili fratri nostri hermanno Archi- 5 episcopo Coloniensi per apostolica scripta mandamus quatenus illos ex monitis predictis quos constiterit monicionibus et man- datis nostris predictis non obtemperasse, excommunicatos aggra- uatos reaggrauatos interdictos maledictos et damnatos ac aliis censuris et penis predictis irretitos publice nunciet faciatque ab 10 aliis nunciari et ab omnibus arcuis enunciari donec ad cor re- uersi monicionibus et mandatis nostris paruerint et meruerint ab illis absolucionis beneficium obtinere. Et si eos in sua du- ricia perseuerantes ad parendum inducere nequiuerit, Imperatoris prefati et aliorum regum principum ducum comitatum et vniuer- 15 sitatum seculare Brachium si id expedire putauerit auctoritate nostra inuocet contra eos et illo mediante ad parendum mandatis huiusmodi compellat eosdem contradictores per censuram eccle- siasticam appellatione postposita compescende, Non obstantibus constitutionibus et ordinacionibus apostolicis contrariis quibus- 20 cunque Seu si eisdem monitis uel quibusuis aliis coiter uel di- visim ab eadem sede indultum existat quod interdici suspendi uel excommunicari non possint per literas apostolicas non faciet plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huius- modi mencionem Et quia ad eosdem monitos in eorum propriis 25 personis monendis tutus non patet accessus difficileque foret presentes literas ad singula loca in quibus expediende fuerit de- ferre, volumus quod earundem presentium literarum uel illarum transsumpti autentici publicacio in duobus aut tribus locis dictis oppidis vicinis de quibus sit verisimilis conjectura quod litera- 30 rum earundem tenor possit ad eorum monitorum noticiam per- uenire perinde eosdem sic monitos arcet ac si ipse litere pre- sentes eos personaliter presentate et insinuate et lecte de verbo ad verbum extitissent quandoque earundem literarum transsum- ptus manu publici notarii confecto ac Sigillo alicuius prelati 35 sigillato eadem prorsus fides adhibeatur in iudicio et extra quod adhibeatur ipsis presentibus si in iudicio essent exhibite uel os- tense. Nulli ergo omnino homini liceat hanc paginam nostre adhortacionis requisicionis, monicionis precepti mandati assigna- 47a 10. ab omnibus arcuis enunciari, von allen canzeln abkündigen. V. du Cange gloss. s. v. arcus. 20. coiter uel divisim, für alle zusammen oder für die einzelnen besonders. 26. fuerit, l. fuerint. 6 *
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44 cionis subicionis ligacionis constitucionis priuacionis inhabilitacio- nis et voluntatis infringereuel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit indignacionem omnipotentis dei ac beatorum petri et pauli apostolorum eius se nouerit in- cursurum. Datum Rome apud Sanctum Petrum. Anno incarna- cionis dominice Millesimo quadringentesimo octuagesimo septimo decimo kalendas aprilis pontificatus nostri Anno quarto. 5 Maximilianus Ro. konig gefangen gewest. Wie vnnd wenne Maximilianus Romischer konig von seinen vnderthanen Jnn flandern vnd Braband ist gefenglichen gehalden 10 wurden, Jst awss vorgeschribenn mandat wol zuuornehmen, so er aber loss gewurden, hat er sie widdervmbe bekryget, vnd die Stete Brug gendt vnd ander schwerlichen gestrafft, Wiejss Jm mit dem konige von frangreich. Der gemellte maximilianus hat dem ko. von frangreich seine 15 tochter vortrawet, Vnd Jm selbst das freweleyn von Bitanien irfreyet so das er auch durch seinen vorordenten beigelegen hat, also hat Jm der ko. von frangreich das gemelte frewleyn ge- weldiglichen gnomen vnd sich mit Jr vortrawet, Vnd hat Jm seine tochter widder heym gesant, hat auch domit das gantze 20. landt Bittanien eingnomen vnd sich hernachmalss mit gemelten ko. Maximiliano alle diss thvens halben vff ein gelt entscheiden. 42b Der Sagan awssgebranth. 1472 Anno domini Millesimo quadringentesimo septuagesimo se- cundo, hat hertzog hanss die tzeit herr zu pribuss, mit hertzog 25 Baltasarn die tzeit herr zum Sagen seinen naturlichen bruder, fehde vnnd krig angefangen, Jnn mit heres macht obirtzogen vnd belegert, vnd am tage der hymmelfart Christi die Stat do- selbst gantzlichen awssgebrand, den gemelten hertzogen Balta- sarn seinen bruder gefenglichen offgnomen, der danne kortzlich 30 dornach jm gefengnis zu pribuss gestorben ist. 16. Bitanien, l. Britanien.
44 cionis subicionis ligacionis constitucionis priuacionis inhabilitacio- nis et voluntatis infringereuel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit indignacionem omnipotentis dei ac beatorum petri et pauli apostolorum eius se nouerit in- cursurum. Datum Rome apud Sanctum Petrum. Anno incarna- cionis dominice Millesimo quadringentesimo octuagesimo septimo decimo kalendas aprilis pontificatus nostri Anno quarto. 5 Maximilianus Ro. konig gefangen gewest. Wie vnnd wenne Maximilianus Romischer konig von seinen vnderthanen Jnn flandern vnd Braband ist gefenglichen gehalden 10 wurden, Jst awss vorgeschribenn mandat wol zuuornehmen, so er aber loss gewurden, hat er sie widdervmbe bekryget, vnd die Stete Brug gendt vnd ander schwerlichen gestrafft, Wiejss Jm mit dem konige von frangreich. Der gemellte maximilianus hat dem ko. von frangreich seine 15 tochter vortrawet, Vnd Jm selbst das freweleyn von Bitanien irfreyet so das er auch durch seinen vorordenten beigelegen hat, also hat Jm der ko. von frangreich das gemelte frewleyn ge- weldiglichen gnomen vnd sich mit Jr vortrawet, Vnd hat Jm seine tochter widder heym gesant, hat auch domit das gantze 20. landt Bittanien eingnomen vnd sich hernachmalss mit gemelten ko. Maximiliano alle diss thvens halben vff ein gelt entscheiden. 42b Der Sagan awssgebranth. 1472 Anno domini Millesimo quadringentesimo septuagesimo se- cundo, hat hertzog hanss die tzeit herr zu pribuss, mit hertzog 25 Baltasarn die tzeit herr zum Sagen seinen naturlichen bruder, fehde vnnd krig angefangen, Jnn mit heres macht obirtzogen vnd belegert, vnd am tage der hymmelfart Christi die Stat do- selbst gantzlichen awssgebrand, den gemelten hertzogen Balta- sarn seinen bruder gefenglichen offgnomen, der danne kortzlich 30 dornach jm gefengnis zu pribuss gestorben ist. 16. Bitanien, l. Britanien.
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45 Sagan pribuss vnnd nawmberg den hern von Meys- sen vorkofft. 10 Jn demselbigen Jare hat der gemelte hertzoge Johannes den Sagan, pribuss, vnd nawmburg am bober hertzogen Ernste vnnd 5 Albrechten gebrudern hertzogen zu Sachssen, landgraffen jn do- ryngen, vnd Marggrauen zu Meissen, vorkoufft, vnd hat also eine tzeit wider Sloss lanth nach Stadt gehabt, bisssolange her- tzoge heynrich der Junger herr zu grossenglogaw freynstadt etc. vorstorben vnd abegegangen ist, hat er dieselben Stethe Grossen- glogaw halb, freynstadt, Sprottaw, Swebussen, Grunenberg, vnnd polkewitz eingnomen, vnd frawen margarethan, hertzogyn zu teschen vnnd frawen zu Grossenglogaw die ander helffte der Stadt Grossenglogaw abegedrungen, vnd sie ane alle sache douon vortreben. 15 48a Der Sagan zum andern mole awssgebranth. Anno domini M°ccccolxxxvj, Dornstag nach den pfingist hey- 1486 ligen tagen nach der vesspertzeit, Jst der Sagan von eygenen fewer gantz awssgebranth biss vff das Sloss das ist ein beyden brenden bliben stehen. T 20 Der lubann awssgebrandt. Anno domini M°cccc°lxxxvij Sontag nach Stanislai nach vesper- 1487 tzeit ist der luban von eygenen fewer gantzlichen awssgebranth. Rothenburg awssgebrant. Anno domini M°cccc°lxxxix Sontag letare vff die nacht ist Ro- 1489 25 tenberg von eygenem fewer gantzlichen awssgebrant biss vff den hoff vund die kirche. Baroth das Schlosschen. Anno M°cccc Ixxxix am tage der hymmelfart Christi ist Baroth 1489 die feste jm Budisschen lande von eigenen fewer durch vorwar- 30 lussung gantzlichen vund gruntlichen awssgebranth. Konigishayn awssgebrand. Brux ausgebrant. 48b 32. Auf das nun folgende leere blatt haben ohne zweifel noch mehre brände verzeichnet werden sollen. Die letzte überschrift ist auch von späterer hand.
45 Sagan pribuss vnnd nawmberg den hern von Meys- sen vorkofft. 10 Jn demselbigen Jare hat der gemelte hertzoge Johannes den Sagan, pribuss, vnd nawmburg am bober hertzogen Ernste vnnd 5 Albrechten gebrudern hertzogen zu Sachssen, landgraffen jn do- ryngen, vnd Marggrauen zu Meissen, vorkoufft, vnd hat also eine tzeit wider Sloss lanth nach Stadt gehabt, bisssolange her- tzoge heynrich der Junger herr zu grossenglogaw freynstadt etc. vorstorben vnd abegegangen ist, hat er dieselben Stethe Grossen- glogaw halb, freynstadt, Sprottaw, Swebussen, Grunenberg, vnnd polkewitz eingnomen, vnd frawen margarethan, hertzogyn zu teschen vnnd frawen zu Grossenglogaw die ander helffte der Stadt Grossenglogaw abegedrungen, vnd sie ane alle sache douon vortreben. 15 48a Der Sagan zum andern mole awssgebranth. Anno domini M°ccccolxxxvj, Dornstag nach den pfingist hey- 1486 ligen tagen nach der vesspertzeit, Jst der Sagan von eygenen fewer gantz awssgebranth biss vff das Sloss das ist ein beyden brenden bliben stehen. T 20 Der lubann awssgebrandt. Anno domini M°cccc°lxxxvij Sontag nach Stanislai nach vesper- 1487 tzeit ist der luban von eygenen fewer gantzlichen awssgebranth. Rothenburg awssgebrant. Anno domini M°cccc°lxxxix Sontag letare vff die nacht ist Ro- 1489 25 tenberg von eygenem fewer gantzlichen awssgebrant biss vff den hoff vund die kirche. Baroth das Schlosschen. Anno M°cccc Ixxxix am tage der hymmelfart Christi ist Baroth 1489 die feste jm Budisschen lande von eigenen fewer durch vorwar- 30 lussung gantzlichen vund gruntlichen awssgebranth. Konigishayn awssgebrand. Brux ausgebrant. 48b 32. Auf das nun folgende leere blatt haben ohne zweifel noch mehre brände verzeichnet werden sollen. Die letzte überschrift ist auch von späterer hand.
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46 1490 49b 49a Wie man den Bawhe Sant peterss kirchen vol- furen sal. So danne der Erbar Rath grosse ferlichkeit an dem bawhe p sant peterss kirchen vormerckt, hat er, vmb mehre sicherheit willen vnd zukunfftigen schaden zuuormeyden, mit wissen vnnd willen des vorsichtigen meister Konrad pflugers, disser stad werg- meister, disse nachgeschribene steynmetzen vund tzymmerlewthe zu sich gefordert, vnnd solichen bawhe eygentlichen besichtigen lassen, namlich peter peschel tzymmerman, meister heynrich steinmetze, der Stadt Budissen werglewthe, meister Kylian steyn- 10 metze vnnd Nickel hirszch tzymmerman der fursten von Sach- sen werglewte, die danne alle eintrechtiglichen irkant vnd be- schlossen haben, wo disser bawhe mit solicher nachgeschribener ordenunge vorgenomen vnd volfurt wurde, solde solich gebewd vff keynen orth weichen noch schyben. Czum irsten haben die werglewthe im besten irkant, das die kirche zu Sant peter vffs forderlichste zum dache geschickt werde, also das zum irsten die mauwre kegen der Schule am hochsten gebew biss an den thorm vorzunemen vnd die zcu- uorfertigen sey, mit aller nothdorfft das dorzu gehoret, biss 20 zum dache. Czum andern dergleichen hernachmolss vff der seyten ke- gen dem hofe auch also zuuorfertigen bis an den thorm mit aller notdorfft. Wenne soliche vorfertigungen von den tzweyen mawern 25 gescheen ist, so mag man danne das dach dorauff machen vnnd brengen, wenne dann solich dach dorauff komen ist, so mag man danne mit aller sicherheit dorunder die andern pfeyler aufffuren vnd welben die pfeyler in der kirchen alle in eine gestalt zu brengen vnd zumachen. Actum coram Consulatu vrbano Scheller 30 magistrociuium, Georgio Emmerici et Johanne Kochel Camerarijs existentibus in vigilia palmarum Anno dom. Millesimo quadrin- gentésimo nonagesimo. 5 15 Wie man die abeseyte kegen des voits hofe zu bawen vordinget. Den nehsten sontag nach des heyligen dreyer konige tage 35 haben die Ersamen weissen hrn, her wentzel Emmerich vnd Er hanss Schmid vorweser der kirchen sanct peter vnd paul mit 8. eygentlichen, genau. 34. abeseite, seitenwand.
46 1490 49b 49a Wie man den Bawhe Sant peterss kirchen vol- furen sal. So danne der Erbar Rath grosse ferlichkeit an dem bawhe p sant peterss kirchen vormerckt, hat er, vmb mehre sicherheit willen vnd zukunfftigen schaden zuuormeyden, mit wissen vnnd willen des vorsichtigen meister Konrad pflugers, disser stad werg- meister, disse nachgeschribene steynmetzen vund tzymmerlewthe zu sich gefordert, vnnd solichen bawhe eygentlichen besichtigen lassen, namlich peter peschel tzymmerman, meister heynrich steinmetze, der Stadt Budissen werglewthe, meister Kylian steyn- 10 metze vnnd Nickel hirszch tzymmerman der fursten von Sach- sen werglewte, die danne alle eintrechtiglichen irkant vnd be- schlossen haben, wo disser bawhe mit solicher nachgeschribener ordenunge vorgenomen vnd volfurt wurde, solde solich gebewd vff keynen orth weichen noch schyben. Czum irsten haben die werglewthe im besten irkant, das die kirche zu Sant peter vffs forderlichste zum dache geschickt werde, also das zum irsten die mauwre kegen der Schule am hochsten gebew biss an den thorm vorzunemen vnd die zcu- uorfertigen sey, mit aller nothdorfft das dorzu gehoret, biss 20 zum dache. Czum andern dergleichen hernachmolss vff der seyten ke- gen dem hofe auch also zuuorfertigen bis an den thorm mit aller notdorfft. Wenne soliche vorfertigungen von den tzweyen mawern 25 gescheen ist, so mag man danne das dach dorauff machen vnnd brengen, wenne dann solich dach dorauff komen ist, so mag man danne mit aller sicherheit dorunder die andern pfeyler aufffuren vnd welben die pfeyler in der kirchen alle in eine gestalt zu brengen vnd zumachen. Actum coram Consulatu vrbano Scheller 30 magistrociuium, Georgio Emmerici et Johanne Kochel Camerarijs existentibus in vigilia palmarum Anno dom. Millesimo quadrin- gentésimo nonagesimo. 5 15 Wie man die abeseyte kegen des voits hofe zu bawen vordinget. Den nehsten sontag nach des heyligen dreyer konige tage 35 haben die Ersamen weissen hrn, her wentzel Emmerich vnd Er hanss Schmid vorweser der kirchen sanct peter vnd paul mit 8. eygentlichen, genau. 34. abeseite, seitenwand.
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47 wissen vnd wolgefallen der Ersamen vnnd weissen hern, her George Emmerichs Burgermeister vnd des gantzen Raths vor- dinget Vrban Laubanisch vnd Blasius Borer an sanct peterss kir- chen die hohen mawere zuvorbrengen kegen des voits houff, gleich der hohen mawere kegen der Schule, mit funff gehawen bogen, pfeyler vnd anfenge, wie das der baw nach notdorfft gefordert, die quader vnd das symbs oben vff die mawre zu- hawen vnd zuuorsetzen, wie sich das von beyden ortern an- tzeiget, vnd dieselbige zuberaffen vnd abezurusten, wie die ander 10 mawer kegen vbir ist. Vnd die mawre vnd abeseyten kegen des voits houfe mit- sampt dem nawen kohre, der an der abeseyten angehaben ist, 50a auffuren, tzweyer elen hoher wenn die mawer itzund ist, vnd tzwene naw grosse pfeyler doran zuuorgrunden vnd auffzufuren, 15 oben mit einer relichen pfeyler dachunge vornawen vnd schmu- cken auff das allerbeste, vnd ein fenster im Kore in der abe- seyten fertingen mit kernstucken pfosten, das man is vorglasen mag, vnd anfenge zu dem gewelbe, die sich in dissen tzweyen mawren begeben adder gemacht sullen werden, die man hernach- 20 molss nicht gemachen kunde ane schaden des bawes, solln sie mit hawen vnd fertigen. Welche anfenge aber konnen vortrag haben, do sullen sie locher zu lassen, vnd soliche mawer inne vnd awssen zu beraffen vnd abezurusten nachdem als sein sal. Czu solicher erbeit wollen wir obgenanten vorweser der 25 kirchen den gemelten parlirer allen kalk wessern vnd setzen lassen, vnnd mit allem gereth das sie dorzu bedorffen, dorzu- leyen alle tzuge wie iss dorzu notdorfft ist, steyffen vnd bog- stellen vnd was eym tzymmermanne angehoret, wollen wir jn fertigen lassen vund einen kalkstosser halden. Sulliche erbeit 30 sullen sie mit steynhawern mit mewrern vnnd mit helffer knech— ten bey ir eigen kost vnnd lohne vorbrengen nach Rat (vnd) antzeigunge der vorweser der kirchen vnd meister Conrads, do- uor sal man jn geben iiijexl me. Vnd solich gehawen steyn- werg, was dorzu gebraucht sal werden, das sullen sie reynlich 35 vnd gerecht lassen hawen, wol vorsetzen vnd vorgissen vnd vff 5 13. wenn, als. 14. naw, neue, mhd. niuw. 15. relichen, rollenförmig, rund. vornawen, erneuern. 19. begeben, ergeben, nöthig werden sollten. 25. parlirer heisst der obergeselle bei den maurern und zimmerleuten, welcher des meisters befehle auszurichten und in dessen abwesenheit seine anordnungen auszuführen, auch beim heben der gebäude die rede zu halten hat, von parler, parlieren (Ziem.) das wort führen: jetzt polirer, aus unkunde der ableitung verderbt. wessern vnd setzen, löschen. 27. tzuge, vfftzöge, hebewerkzeuge.
47 wissen vnd wolgefallen der Ersamen vnnd weissen hern, her George Emmerichs Burgermeister vnd des gantzen Raths vor- dinget Vrban Laubanisch vnd Blasius Borer an sanct peterss kir- chen die hohen mawere zuvorbrengen kegen des voits houff, gleich der hohen mawere kegen der Schule, mit funff gehawen bogen, pfeyler vnd anfenge, wie das der baw nach notdorfft gefordert, die quader vnd das symbs oben vff die mawre zu- hawen vnd zuuorsetzen, wie sich das von beyden ortern an- tzeiget, vnd dieselbige zuberaffen vnd abezurusten, wie die ander 10 mawer kegen vbir ist. Vnd die mawre vnd abeseyten kegen des voits houfe mit- sampt dem nawen kohre, der an der abeseyten angehaben ist, 50a auffuren, tzweyer elen hoher wenn die mawer itzund ist, vnd tzwene naw grosse pfeyler doran zuuorgrunden vnd auffzufuren, 15 oben mit einer relichen pfeyler dachunge vornawen vnd schmu- cken auff das allerbeste, vnd ein fenster im Kore in der abe- seyten fertingen mit kernstucken pfosten, das man is vorglasen mag, vnd anfenge zu dem gewelbe, die sich in dissen tzweyen mawren begeben adder gemacht sullen werden, die man hernach- 20 molss nicht gemachen kunde ane schaden des bawes, solln sie mit hawen vnd fertigen. Welche anfenge aber konnen vortrag haben, do sullen sie locher zu lassen, vnd soliche mawer inne vnd awssen zu beraffen vnd abezurusten nachdem als sein sal. Czu solicher erbeit wollen wir obgenanten vorweser der 25 kirchen den gemelten parlirer allen kalk wessern vnd setzen lassen, vnnd mit allem gereth das sie dorzu bedorffen, dorzu- leyen alle tzuge wie iss dorzu notdorfft ist, steyffen vnd bog- stellen vnd was eym tzymmermanne angehoret, wollen wir jn fertigen lassen vund einen kalkstosser halden. Sulliche erbeit 30 sullen sie mit steynhawern mit mewrern vnnd mit helffer knech— ten bey ir eigen kost vnnd lohne vorbrengen nach Rat (vnd) antzeigunge der vorweser der kirchen vnd meister Conrads, do- uor sal man jn geben iiijexl me. Vnd solich gehawen steyn- werg, was dorzu gebraucht sal werden, das sullen sie reynlich 35 vnd gerecht lassen hawen, wol vorsetzen vnd vorgissen vnd vff 5 13. wenn, als. 14. naw, neue, mhd. niuw. 15. relichen, rollenförmig, rund. vornawen, erneuern. 19. begeben, ergeben, nöthig werden sollten. 25. parlirer heisst der obergeselle bei den maurern und zimmerleuten, welcher des meisters befehle auszurichten und in dessen abwesenheit seine anordnungen auszuführen, auch beim heben der gebäude die rede zu halten hat, von parler, parlieren (Ziem.) das wort führen: jetzt polirer, aus unkunde der ableitung verderbt. wessern vnd setzen, löschen. 27. tzuge, vfftzöge, hebewerkzeuge.
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48 das reylichste lassen vorbinden, gleich anderm steynwerg, das vmbe wochen lohn gemacht ist. Wer aber das nicht so wol awssgericht wurden, nach erkentniss der vorweser der kirchen vnd meister Conrads, so sullen sie dem Rathe inn wandelungen vnd busse dorumbe stehn. Auch sullen dieselben parlirer mit- sampt jren erbeitern zu rechter tzeit nach ordenunge des erbarn Raths an vnd abe gehen an jre erbeit, vnd ap ein steynmetze gewandert kweme so sullen sie jm vff das nehste lohn erbt geben, wil er dann furbass wergstucke hawen nach jrer aws- satzunge, das haben sie vff beyde teyl zuthuen. Auch sullen 10 sie meister Conraden seine diener halden, nachdem als jm ein erbar Rath zugesaget hat. So sal die kirche meister Conrade sein wochenlohn geben, dorumb sal er demselbigen parlirer rath vnd beystand thuen, wes jn vnd der kirchen nutze vnd gutt ist, sal er seinen vleiss dorbey thun nach seinem vormugen. 5 15 51a Wenne vnd wie man zu sulchem baw gebeten hat. 1495 Anno etc xequinto dinstag vnd freytag nach valentini ha- ben die kirchen mit rathe vnd willen des raths eine betteley thuen lassen durch die gantze stad, durch die vorstete vnd gärte. Jun der stad haben gegangen ye vff einem firtel ein rathman 20 vnd ein geschworner, desgleichen jnn den vorsteten, sunder awsserhalb haben gegangen vff jtzlicher gassen die gassenmei- ster, vnd haben brocht jnn der summen ijc. iij. mrc 1497 Eodem anno etc xcquinto haben aber die kirchenveter mit 25 rathe vnd willen des rathes eine betteley thuen lassen wie oben beruret, vnd haben brocht Lxxvii mrc gr. Actum 4ta et quinta feriis p. Matthej. Am montag bonifacij anno 1497 haben die kirchenveter zu St. Peters kirchen, mit volwort des rates abermals eine bet- 30 teley thun lassen, in mossen wie oben angetzeigt, vnd ist ge- brocht worden Lxxxvi mrc, vnd xvii scheffel korn. 2. wer, wäre. 4. jnn wandelungen vnnd busse, d. i. der rath soll dann den contract abändern und sie durch abzige von ihrem lohne bestrafen können; vgl. die manessische samml. v. Minness. II. 160. zebuoze stan, und Zieman b. d. w. buoze. 8. erbt, arbeit. 9. awszsatzunge, anordnung, zuertheilung; s. Ziemann b. d. w. setzen. 22. sunder, aber. 23. itzlicher, (islicher Maness. I. 105) jeglicher. 25. Von hier beginnt eine andere hand. aber, abermals. 30. volwort, vollmacht.
48 das reylichste lassen vorbinden, gleich anderm steynwerg, das vmbe wochen lohn gemacht ist. Wer aber das nicht so wol awssgericht wurden, nach erkentniss der vorweser der kirchen vnd meister Conrads, so sullen sie dem Rathe inn wandelungen vnd busse dorumbe stehn. Auch sullen dieselben parlirer mit- sampt jren erbeitern zu rechter tzeit nach ordenunge des erbarn Raths an vnd abe gehen an jre erbeit, vnd ap ein steynmetze gewandert kweme so sullen sie jm vff das nehste lohn erbt geben, wil er dann furbass wergstucke hawen nach jrer aws- satzunge, das haben sie vff beyde teyl zuthuen. Auch sullen 10 sie meister Conraden seine diener halden, nachdem als jm ein erbar Rath zugesaget hat. So sal die kirche meister Conrade sein wochenlohn geben, dorumb sal er demselbigen parlirer rath vnd beystand thuen, wes jn vnd der kirchen nutze vnd gutt ist, sal er seinen vleiss dorbey thun nach seinem vormugen. 5 15 51a Wenne vnd wie man zu sulchem baw gebeten hat. 1495 Anno etc xequinto dinstag vnd freytag nach valentini ha- ben die kirchen mit rathe vnd willen des raths eine betteley thuen lassen durch die gantze stad, durch die vorstete vnd gärte. Jun der stad haben gegangen ye vff einem firtel ein rathman 20 vnd ein geschworner, desgleichen jnn den vorsteten, sunder awsserhalb haben gegangen vff jtzlicher gassen die gassenmei- ster, vnd haben brocht jnn der summen ijc. iij. mrc 1497 Eodem anno etc xcquinto haben aber die kirchenveter mit 25 rathe vnd willen des rathes eine betteley thuen lassen wie oben beruret, vnd haben brocht Lxxvii mrc gr. Actum 4ta et quinta feriis p. Matthej. Am montag bonifacij anno 1497 haben die kirchenveter zu St. Peters kirchen, mit volwort des rates abermals eine bet- 30 teley thun lassen, in mossen wie oben angetzeigt, vnd ist ge- brocht worden Lxxxvi mrc, vnd xvii scheffel korn. 2. wer, wäre. 4. jnn wandelungen vnnd busse, d. i. der rath soll dann den contract abändern und sie durch abzige von ihrem lohne bestrafen können; vgl. die manessische samml. v. Minness. II. 160. zebuoze stan, und Zieman b. d. w. buoze. 8. erbt, arbeit. 9. awszsatzunge, anordnung, zuertheilung; s. Ziemann b. d. w. setzen. 22. sunder, aber. 23. itzlicher, (islicher Maness. I. 105) jeglicher. 25. Von hier beginnt eine andere hand. aber, abermals. 30. volwort, vollmacht.
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49 Die kirchenveter zu Sanct Peter habenn eine Zcedel vbir- antwort, doruff vertzeichent gewest, wie sie den Baw an sant Peters kirchen vordinget haben ut seq. Jtem in dem 1.4.9.5. jore nach christj vnsers liebenn hernn gebort am montag nach franciscj haben die ersamen hern vund vorweser der kirchenn Sanctj Petrj, her Wentzel Emerich vnnd Hans Schmyd mit wissen vnnd wolgefallen hernn Bernhardinj Meltzers Burgermeisters vnd des gantzen rathes vordinget mei- ster Cunrade, Urban Laurisch vnd Blasius Börer die kirchenn 10 zu sanct Peter zuwelben vnd zufertigen mit sulcher vmestendiger erbeit als hirnoch vortzeichent ist. Zum irsten sal meister Cunrad vnd seine helffer funff pfeyler ausswendig an die kirche machenn gleich den andernn pfeylern kegenn des voits houe, vnnd der eine pfeyler vnder den funffen 15 sal von eytelen gehawenn steynwerg sein, vnnd jnwendig der kirchen vier pfeyler hawen vnd vffuren, vnnd alle anfenge zu dem gewelbe vff die pfeyler, vnnd alle anfenge, die seythalbenn in die maur sullen gemacht werden, das sullen sie vff das besten- digste vnnd werglichste hawen vnd machenn. Zcehn strebende 51b 20 bogen von den abeseyten wider die hochen mauren, vnd xxxii gemaurte bogen die quere vnd nach der lenge, domit der baw befestiget vnnd gespannen wirt, vnnd das maurwergk das vff die bogen gemacht sal werdenn. Jtem v. gewelbe nach der lenge der kirchen zuwelben, die 25 sullen geslossen werden mit iiiie vnd xii slossteynen, vnd der slossteyne sullen xiiij sein mit bilden, wie das die kirchenveter haben wollen: vnnd Creutzbogen als vil als man dortzu bedarff, alle von gehawenn steynen. Sulch steynwerg sullen sie orden- lich vorsetzen welben vnd tunchen, vnd vier wende der kirchen 30 tunchen bass vff die erden, vnd das phlaster vnnden inn der kirchen besetzen mit Zeigeln, vnd die aldenn zwey gewelbe neben den Thörmen zuchmucken vnd bessern den andernn gewelben gleich. Das gelehne an der ober Porkirchenn zumachen vnd zu besetzen mit tzygeln vnd vier kewlichte stuffen zumachenn 35 vff dieselbige porkirche, vnnd dornoch an der vndern Porkirchen 5 5. montag nach francisci, ist der 5. October. 10. vmestendiger, umständlicher, genau bestimmter, specificirter arbeit. 18. bestendigste, dauerhaffteste, werg- lichste, kunstfertigste, so wie es das gewerk gut heissen kann. 26. bilden, bildern. 28. ordenlich, ordentlich, ist ganz richtig abgeleitet von dem mhd. subst. orden, ordo. Maness. II, 5. 33. gelehne, von lehnen, ald. hlinen, xhiVelV, viel richtiger gebildet als das gebräuchliche geländer.
49 Die kirchenveter zu Sanct Peter habenn eine Zcedel vbir- antwort, doruff vertzeichent gewest, wie sie den Baw an sant Peters kirchen vordinget haben ut seq. Jtem in dem 1.4.9.5. jore nach christj vnsers liebenn hernn gebort am montag nach franciscj haben die ersamen hern vund vorweser der kirchenn Sanctj Petrj, her Wentzel Emerich vnnd Hans Schmyd mit wissen vnnd wolgefallen hernn Bernhardinj Meltzers Burgermeisters vnd des gantzen rathes vordinget mei- ster Cunrade, Urban Laurisch vnd Blasius Börer die kirchenn 10 zu sanct Peter zuwelben vnd zufertigen mit sulcher vmestendiger erbeit als hirnoch vortzeichent ist. Zum irsten sal meister Cunrad vnd seine helffer funff pfeyler ausswendig an die kirche machenn gleich den andernn pfeylern kegenn des voits houe, vnnd der eine pfeyler vnder den funffen 15 sal von eytelen gehawenn steynwerg sein, vnnd jnwendig der kirchen vier pfeyler hawen vnd vffuren, vnnd alle anfenge zu dem gewelbe vff die pfeyler, vnnd alle anfenge, die seythalbenn in die maur sullen gemacht werden, das sullen sie vff das besten- digste vnnd werglichste hawen vnd machenn. Zcehn strebende 51b 20 bogen von den abeseyten wider die hochen mauren, vnd xxxii gemaurte bogen die quere vnd nach der lenge, domit der baw befestiget vnnd gespannen wirt, vnnd das maurwergk das vff die bogen gemacht sal werdenn. Jtem v. gewelbe nach der lenge der kirchen zuwelben, die 25 sullen geslossen werden mit iiiie vnd xii slossteynen, vnd der slossteyne sullen xiiij sein mit bilden, wie das die kirchenveter haben wollen: vnnd Creutzbogen als vil als man dortzu bedarff, alle von gehawenn steynen. Sulch steynwerg sullen sie orden- lich vorsetzen welben vnd tunchen, vnd vier wende der kirchen 30 tunchen bass vff die erden, vnd das phlaster vnnden inn der kirchen besetzen mit Zeigeln, vnd die aldenn zwey gewelbe neben den Thörmen zuchmucken vnd bessern den andernn gewelben gleich. Das gelehne an der ober Porkirchenn zumachen vnd zu besetzen mit tzygeln vnd vier kewlichte stuffen zumachenn 35 vff dieselbige porkirche, vnnd dornoch an der vndern Porkirchen 5 5. montag nach francisci, ist der 5. October. 10. vmestendiger, umständlicher, genau bestimmter, specificirter arbeit. 18. bestendigste, dauerhaffteste, werg- lichste, kunstfertigste, so wie es das gewerk gut heissen kann. 26. bilden, bildern. 28. ordenlich, ordentlich, ist ganz richtig abgeleitet von dem mhd. subst. orden, ordo. Maness. II, 5. 33. gelehne, von lehnen, ald. hlinen, xhiVelV, viel richtiger gebildet als das gebräuchliche geländer.
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50 sullen sie ein gelene mauren vnd einen Symess doruff hawen, vnd den pfeyler nebenn der orgeln abtragen, vnnd alle die werg- stucke, die zu sulcher erbeit komen sullen, sullen die obgnanten wergmeister mit irer eigenen kost vnd lone brechen lassen, vnd ander erbeit die sie dortzu bedörffen von steynmetzen helffer hellfferknechten vnd meurer sullen sie selbir vorsolden vnd lonen. 52a Jtem zu sulicher erbeit wollen wir obgnannte vorweser der kirchen, allen kalk setzen lassen vnd einen kalgstösser halden vnnd alles gerethe das sie dortzu bedorffen, bockstelle vnd vff- tzöge was einem zcymmermanne gebort zumachenn, das wollen 10 wir in fertigen vnnd machenn lassen vnnd ein tzog vnd ander gerethe wass sie in den Steinbroche vnnd in die hötte bedorffende sein. Vnnd sulche obgnannte erbeit loblich zuuorbrengen, so sullen wir jn gebenn Zwey tausend hung. floren ader 1 schock v gl. vor 1 gulden. Vnnd sulche erbeit haben sie globt, so jn 15 got helffen wolde vnd die heyligen aposteln Sanct Peter vnd Paul, vnd wurden gefertiget mit gelde vnd mit ander notdortf, was dortzu gehört, in dreyn jaren zuvorbrengen, vnd wir wollen auch die slossteyn molen vnd fassen lassen, gleich wie ess vff dem Synge Chore an dem cleynen gewelbe angehabenn ist. Jtem gerechent Dominica circumcisionis dni, als mann au- hebet zcuschreiben 1497. dass meister Conrad vnd den parlirern vff den baw der kirchen worden ist xjelxxxij marc vnd ix gl. ader ixc.xlv sz vnd xlv. gl. 20 1. Symess, sonst auch geschrieben simez, der sims. 6. vorsolden, besolden. 12. hötte, hütte. 19. molen vnd fassen, malen und uberziehen mit lack oder ölfarbe. 21. Von einer dritten hand, welche von der ersten und zweiten (s. oben) sich merklich unterscheidet.
50 sullen sie ein gelene mauren vnd einen Symess doruff hawen, vnd den pfeyler nebenn der orgeln abtragen, vnnd alle die werg- stucke, die zu sulcher erbeit komen sullen, sullen die obgnanten wergmeister mit irer eigenen kost vnd lone brechen lassen, vnd ander erbeit die sie dortzu bedörffen von steynmetzen helffer hellfferknechten vnd meurer sullen sie selbir vorsolden vnd lonen. 52a Jtem zu sulicher erbeit wollen wir obgnannte vorweser der kirchen, allen kalk setzen lassen vnd einen kalgstösser halden vnnd alles gerethe das sie dortzu bedorffen, bockstelle vnd vff- tzöge was einem zcymmermanne gebort zumachenn, das wollen 10 wir in fertigen vnnd machenn lassen vnnd ein tzog vnd ander gerethe wass sie in den Steinbroche vnnd in die hötte bedorffende sein. Vnnd sulche obgnannte erbeit loblich zuuorbrengen, so sullen wir jn gebenn Zwey tausend hung. floren ader 1 schock v gl. vor 1 gulden. Vnnd sulche erbeit haben sie globt, so jn 15 got helffen wolde vnd die heyligen aposteln Sanct Peter vnd Paul, vnd wurden gefertiget mit gelde vnd mit ander notdortf, was dortzu gehört, in dreyn jaren zuvorbrengen, vnd wir wollen auch die slossteyn molen vnd fassen lassen, gleich wie ess vff dem Synge Chore an dem cleynen gewelbe angehabenn ist. Jtem gerechent Dominica circumcisionis dni, als mann au- hebet zcuschreiben 1497. dass meister Conrad vnd den parlirern vff den baw der kirchen worden ist xjelxxxij marc vnd ix gl. ader ixc.xlv sz vnd xlv. gl. 20 1. Symess, sonst auch geschrieben simez, der sims. 6. vorsolden, besolden. 12. hötte, hütte. 19. molen vnd fassen, malen und uberziehen mit lack oder ölfarbe. 21. Von einer dritten hand, welche von der ersten und zweiten (s. oben) sich merklich unterscheidet.
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51 Wie disse land und stete keisser Sigismunden ge- 57a huldet haben. Wir huldenn vnnd schweren konig Sigismunden hier keigen- wertig als vnserm rechten naturlichen erbhern also einem konige 5 zu Behmen vnnd allen seinen geerben vnnd nachkomenden ko- nigen zu Behmen, vnnd der Crohne zu Behmen getrawe vnnd gewer vnnd gehorsam zu sein, seinen fromen zuwerben vnnd schaden zuwenden, getrewlichen vnnd ane alles gefere, also bit- then wir vns gote zuhelffen vnnd alle heyligen. to Wie disse land vnd stete konig Albrechten hol- dunge gethon haben. Wir Burgermeister Rath vnnd gemeine der Stad Gorlitz geloben vor vns vnnd vnser nachkomenn, das wir von dissem heutigen tage alle tzeyt getrawe vund gehorsam sein wullen euch 15 allerdurchlauchtigsten fursten vnnd hern hern Albrechten Ro- mischen vnnd zu Hungern zu Behmen etc. konige vnserm ange- bornen vnnd rechten naturlichen erbhern, ewer gnaden gemahel vnser allergnedigsten frawen konigyn Elisabeten vnnd ewern bey- den erben widder alle menschen, vnnd das wir widder hulffe 20 rath adder that nymmer geben adder thuen wullen widder ewre Ere ewre person ewer leben adder ewren state, sunder das wir ewre Ere vnnd nutz alletzeit getrewlich schaffen wullen nach vnserm vormugen, vnnd das wir ewren schaden vnnd arger vor- hutten wullen, wo wir mugen, vnnd auch ewren fynden vnnd 25 widderwertigen nymmer meher gehelen wollen, Sunder euch inn sulchen dingen alsferre wir die wissen getrewlich warnen behutten vund mit allen unsern krefften beystendig sein wollen, vnd wollen auch alle vnnd jgliche ding die zu der Crohne zou Behmen gehoren getrewlich haldenn vnnd thun als getrew vnder- 30 thane von rechts vnnd alder gewonheit schuldig vnd pflichtig sindt zuthun ane alle geferde vund arge list, also helffe vns got vnd alle heyligen. 1. Von der ersten hand. 7. gewer, gewärtig, ad obediendum paratus. fromen, nutzen. werben, besorgen, colere. 8. gefere, gefärde, hinterlist. 23. arger, nachtheil. 25. gehelen, verhelen, verstekken. 26. alsferre, sofern. 32. 58—60 leere blätter. 7 *
51 Wie disse land und stete keisser Sigismunden ge- 57a huldet haben. Wir huldenn vnnd schweren konig Sigismunden hier keigen- wertig als vnserm rechten naturlichen erbhern also einem konige 5 zu Behmen vnnd allen seinen geerben vnnd nachkomenden ko- nigen zu Behmen, vnnd der Crohne zu Behmen getrawe vnnd gewer vnnd gehorsam zu sein, seinen fromen zuwerben vnnd schaden zuwenden, getrewlichen vnnd ane alles gefere, also bit- then wir vns gote zuhelffen vnnd alle heyligen. to Wie disse land vnd stete konig Albrechten hol- dunge gethon haben. Wir Burgermeister Rath vnnd gemeine der Stad Gorlitz geloben vor vns vnnd vnser nachkomenn, das wir von dissem heutigen tage alle tzeyt getrawe vund gehorsam sein wullen euch 15 allerdurchlauchtigsten fursten vnnd hern hern Albrechten Ro- mischen vnnd zu Hungern zu Behmen etc. konige vnserm ange- bornen vnnd rechten naturlichen erbhern, ewer gnaden gemahel vnser allergnedigsten frawen konigyn Elisabeten vnnd ewern bey- den erben widder alle menschen, vnnd das wir widder hulffe 20 rath adder that nymmer geben adder thuen wullen widder ewre Ere ewre person ewer leben adder ewren state, sunder das wir ewre Ere vnnd nutz alletzeit getrewlich schaffen wullen nach vnserm vormugen, vnnd das wir ewren schaden vnnd arger vor- hutten wullen, wo wir mugen, vnnd auch ewren fynden vnnd 25 widderwertigen nymmer meher gehelen wollen, Sunder euch inn sulchen dingen alsferre wir die wissen getrewlich warnen behutten vund mit allen unsern krefften beystendig sein wollen, vnd wollen auch alle vnnd jgliche ding die zu der Crohne zou Behmen gehoren getrewlich haldenn vnnd thun als getrew vnder- 30 thane von rechts vnnd alder gewonheit schuldig vnd pflichtig sindt zuthun ane alle geferde vund arge list, also helffe vns got vnd alle heyligen. 1. Von der ersten hand. 7. gewer, gewärtig, ad obediendum paratus. fromen, nutzen. werben, besorgen, colere. 8. gefere, gefärde, hinterlist. 23. arger, nachtheil. 25. gehelen, verhelen, verstekken. 26. alsferre, sofern. 32. 58—60 leere blätter. 7 *
Strana 52
Gla 1488 Gib 52 Sachen dodurch sich zcwischen k. maj. zcu hungern vnd herczogen hansen vom Sagan grosser krieg begeben hat, Als denn der houchgeborne furste hertzog Johannes vom | Sagan etc. seine ritterschafft manschafft vnnd Stete, widder die vorricht mit k. mtet gehabt, vff eine holdung die hertzogen hein- riche dem Eldern von Monsterberg Glotz etc. hertzogen Albrecht, hertzoge Jorgen vnnd hertzoge Karlen seinen leibeslehnsserben, als den so der gnant hertzog Hannss seine frewleyn vnnd Toch- ter vormahelt, zu thuen angelangt, vind ernstlich von en begert 10 hat, das denne dieselbigen seyne ritterschafft manschafft vnnd stete, angesehn ir Ere vnnd glymph obir Erbholdunge ko. mtat gethoen, zu thuen gewegert vnnd abgeslagen haben, domit sich der gnant hertzog Hanuss wider ko. mtet gesatzt, hat konig- liche Maiestat dyssen landen vnnd steten vnnd beider Slezien eynen obirsten fehlthoubtman gékoren, namlichen den houchge- boren fursten vnnd hern hertzoge friderich von legnitz etc., der denn dyssen landen vund steten vnnd beyder Slezien wider hertzoge hannssen zu tzyhenn hartlichen vovmanet vnnd vífge- boten hat, also das die mauschafft jn Sechs landen funffzig pherde vnnd anderhalbhundert fussknechte, vnnd die von stetenn drey- hundert fussknechte vnnd xl pferde habenn vnnd ussrichten sulden, Vbir solich gebot hertzoge friderichs hat auch her Jorge vom Stain der voit vifm tage zu Dawtzen an mann vnnd stete von ko. mtat wegen anbracht, si sulden vff sein, Jderman als © er ko. mtat dinst schuldig were bey vorlust lehn vnnd privi- legien, vnnd wo hyn sie gefordert wurden jus fehlt rucken, haben manu vnnd stete víf soliche Ernste geboth manchen tag gehalden sich nicht irweren mugen, sunder deme also zu ihuen zugesagel. Herczog friderich gestorben. Dornach ist hertzog friderich zu legnitz durch vorhengnis goles vorstorben, am freytage nach cantate hat konigliche Ma- iestat zu Hungern vund Behmen etc. seyner koniglichen gnaden houbtlewte eynen, Er Wilhelm von Tettaw gnant an hertzoge friderichs stat zu eynem fehlthouptman mit drey 'Tawsand reys- 6. vorricht, vertrag, Übereinkunft, holdung, Auldigung. 10. angelangt, ver=. langt. 10. hartlichen, hertlich, ernstlich. 95. vil sein, auf sein, sich auf-' machen, 32, freitag nach cantate ist der 9, Mai (1488). 15 2 0 c 30 35
Gla 1488 Gib 52 Sachen dodurch sich zcwischen k. maj. zcu hungern vnd herczogen hansen vom Sagan grosser krieg begeben hat, Als denn der houchgeborne furste hertzog Johannes vom | Sagan etc. seine ritterschafft manschafft vnnd Stete, widder die vorricht mit k. mtet gehabt, vff eine holdung die hertzogen hein- riche dem Eldern von Monsterberg Glotz etc. hertzogen Albrecht, hertzoge Jorgen vnnd hertzoge Karlen seinen leibeslehnsserben, als den so der gnant hertzog Hannss seine frewleyn vnnd Toch- ter vormahelt, zu thuen angelangt, vind ernstlich von en begert 10 hat, das denne dieselbigen seyne ritterschafft manschafft vnnd stete, angesehn ir Ere vnnd glymph obir Erbholdunge ko. mtat gethoen, zu thuen gewegert vnnd abgeslagen haben, domit sich der gnant hertzog Hanuss wider ko. mtet gesatzt, hat konig- liche Maiestat dyssen landen vnnd steten vnnd beider Slezien eynen obirsten fehlthoubtman gékoren, namlichen den houchge- boren fursten vnnd hern hertzoge friderich von legnitz etc., der denn dyssen landen vund steten vnnd beyder Slezien wider hertzoge hannssen zu tzyhenn hartlichen vovmanet vnnd vífge- boten hat, also das die mauschafft jn Sechs landen funffzig pherde vnnd anderhalbhundert fussknechte, vnnd die von stetenn drey- hundert fussknechte vnnd xl pferde habenn vnnd ussrichten sulden, Vbir solich gebot hertzoge friderichs hat auch her Jorge vom Stain der voit vifm tage zu Dawtzen an mann vnnd stete von ko. mtat wegen anbracht, si sulden vff sein, Jderman als © er ko. mtat dinst schuldig were bey vorlust lehn vnnd privi- legien, vnnd wo hyn sie gefordert wurden jus fehlt rucken, haben manu vnnd stete víf soliche Ernste geboth manchen tag gehalden sich nicht irweren mugen, sunder deme also zu ihuen zugesagel. Herczog friderich gestorben. Dornach ist hertzog friderich zu legnitz durch vorhengnis goles vorstorben, am freytage nach cantate hat konigliche Ma- iestat zu Hungern vund Behmen etc. seyner koniglichen gnaden houbtlewte eynen, Er Wilhelm von Tettaw gnant an hertzoge friderichs stat zu eynem fehlthouptman mit drey 'Tawsand reys- 6. vorricht, vertrag, Übereinkunft, holdung, Auldigung. 10. angelangt, ver=. langt. 10. hartlichen, hertlich, ernstlich. 95. vil sein, auf sein, sich auf-' machen, 32, freitag nach cantate ist der 9, Mai (1488). 15 2 0 c 30 35
Strana 53
53 sigen hirawss geschicket, zu denselbigen sein auch die von Sechs landen vnnd steten vnnd beider Slezien getzogen, vnnd haben also allenthalben vff Sechs Tawsand man zu russ vnnd fusse zusampne gebracht, vnnd dornach freytags vor Sontag vocem jo- 5 cundidatis fursten vnnd hern land vnnd stete jtzlich jnsunderheit abesagung gethoen in massen wie hernach volget. Dornach hat konigliche maiestat bey funff Tawsand fuss- knechte mit wagen vnnd etzlichen Buchssen dem gemelten seiner ko. mtat houbtman zugeschicket, also das er eine grosse mennge 10 volks beyde zu rosse vnnd zu fusse vor Glogaw beyenander vorsammelt gehabt hat. Eine Brucke ober dy oder gebawet. 62a Es hat auch der gemelte Er Wilhelm von Tettaw ko. mtat houbtman eine naw brucke obenweg Glogaw ober dy oder baw- 15 hen lassen, vff das er den Glogischen dy strosse ins landt gen polen dy en nach frey was, dadurch stecken vnnd den thum belegern möchte. Wie der thum ist awssgebranth. Dornach am dinstage in des heiligen leichnams woche vff 20 dy nacht hat er etzliche korbe hinder den thum furen vnd jn einer stillen fullen lassen, auch etzliche buchssen vnd fussknechte dorhinder legen lassen, vnd vff dy mitwoch so sy eine weyle zuenander geschossen hetten, hat her den thum lassen anstossen, der denn gentzlich biss vff dy vicarie vnd des licenciaten hawss, 25 douon eingegangen vnd vortorben ist. Wie der thum zu Glogaw ist gewunnen wurden. Vnder des so wenig volkes bey den korben were vnd sich nicht suste in achtunge hetten, hat hertzoge Hanss seiner Bur- ger vnd dinstleute ober ander halb tawsandt hynawss geschickt, 16. stecken. Die strasse stecken ist ein ähnlicher ausdruck wie der jetzt ge- bräuchliche, den weg jemanden verlegen, ihn durch aufgestellte mannschaft verhindern, denselben zu passiren. 19. am dinstage etc., den 3. juni (1488). 20. korbe, schanzkörbe. 21. fullen lassen, nehml. mit brennbaren materialien. 23. anstossen, anstecken, anzünden. Diu zunge stozet manigiu lant und stiftet roup unde brant. Freidank.
53 sigen hirawss geschicket, zu denselbigen sein auch die von Sechs landen vnnd steten vnnd beider Slezien getzogen, vnnd haben also allenthalben vff Sechs Tawsand man zu russ vnnd fusse zusampne gebracht, vnnd dornach freytags vor Sontag vocem jo- 5 cundidatis fursten vnnd hern land vnnd stete jtzlich jnsunderheit abesagung gethoen in massen wie hernach volget. Dornach hat konigliche maiestat bey funff Tawsand fuss- knechte mit wagen vnnd etzlichen Buchssen dem gemelten seiner ko. mtat houbtman zugeschicket, also das er eine grosse mennge 10 volks beyde zu rosse vnnd zu fusse vor Glogaw beyenander vorsammelt gehabt hat. Eine Brucke ober dy oder gebawet. 62a Es hat auch der gemelte Er Wilhelm von Tettaw ko. mtat houbtman eine naw brucke obenweg Glogaw ober dy oder baw- 15 hen lassen, vff das er den Glogischen dy strosse ins landt gen polen dy en nach frey was, dadurch stecken vnnd den thum belegern möchte. Wie der thum ist awssgebranth. Dornach am dinstage in des heiligen leichnams woche vff 20 dy nacht hat er etzliche korbe hinder den thum furen vnd jn einer stillen fullen lassen, auch etzliche buchssen vnd fussknechte dorhinder legen lassen, vnd vff dy mitwoch so sy eine weyle zuenander geschossen hetten, hat her den thum lassen anstossen, der denn gentzlich biss vff dy vicarie vnd des licenciaten hawss, 25 douon eingegangen vnd vortorben ist. Wie der thum zu Glogaw ist gewunnen wurden. Vnder des so wenig volkes bey den korben were vnd sich nicht suste in achtunge hetten, hat hertzoge Hanss seiner Bur- ger vnd dinstleute ober ander halb tawsandt hynawss geschickt, 16. stecken. Die strasse stecken ist ein ähnlicher ausdruck wie der jetzt ge- bräuchliche, den weg jemanden verlegen, ihn durch aufgestellte mannschaft verhindern, denselben zu passiren. 19. am dinstage etc., den 3. juni (1488). 20. korbe, schanzkörbe. 21. fullen lassen, nehml. mit brennbaren materialien. 23. anstossen, anstecken, anzünden. Diu zunge stozet manigiu lant und stiftet roup unde brant. Freidank.
Strana 54
54 das volk bei den korben zu ledigen, also haben sy sich mit en- ander geslagen so lange das en der Tetthawer mit einer samlunge zu hulffe komen ist, domit sy dy Gloger vff dy flucht gebracht, wol hundert vund sebintzehen gefangen haben, ane alle dy so vff der walstat toth bliben vnd in der oder irsuffen sein, denne sy fulgitten vnd drungen en nach bis vff den thum, den sy also ane alle grosse muhe ferlichkeit vnd schaden einnohmen, vnd besatzten. 5 62b Wie etzlich hundert man zu ross vorgetzogen vnd schaden gethon haben. 10 Dornach haben sich etzliche, als Adam Schwobe, alssnitz vnnd Maxe, auch ander jm lande zu Behmen vorsammelt, vnnd sint mit vierhundert pferden ader der gleich, jn einer stillen obir das gebirge komen, vnnd am freitage vor Trinitatis in der myt- tags stunden nach antzeigung Hannssen Teichnitz von herndorff 15 jres wegekundigenn furers, tzwischen der stad vnd lewthlouss- hayn weges nach der strassen vffn pentzig, vnnd forth durch die heiden nach der Sprotte vff fluchtigen fusse getzogen, vund haben aldo in mittelem wege etzliche der stadt arme leuthe beschediget, en pferde vnnd was sie mit en haben wegbrengen mugen, gno- 20 men, vnnd besunder haben sie Albrecht Sporn seyn furberg nedin- weges dem topperberge dyss jar naw gebawet vnnd etzliche ge- bewde zu heynerssdorff angestossen vnd vorbrandt. Vnnd so wir nachmols durch unser frund von der Sittaw vnnd vnser eigene kuntschaffer worlich bericht wurden sein, das 25 nach suste samlunge vbir der Sittaw bey der gabel ligen sulde, in meynung zu ross vnd fuss mit etzlichen wagen durch dysse land zu tzyhen, ko. mtat vnnd dyssen landen zu merglichem scha- den, haben wir sollichs Albrecht Schreyberssdorff houbtman zu Budissen, vnnd dem rathe doselbst durch vnsern brieff des wore 30 63a Copie hirnach geschriben steht, zu erkennen gegeben vnnd dor- bey, wo sie konigliche maiestat zu Erenn vnnd dissen landen 2. samlunge, versammlung, ein haufen kriegsvolk. 14. am freitage vor Trini- tatis, d. 30. mai. 15. herndorf, wahrscheinlich Herrnsdorf nahe an der böhm. Grenze bei Wiegandsthal. 19. in mittelem wege, während ihres marsches. 21. nedinweges, unterhalb; nach der noch gebräuchlichen form seitweges ge- bildet, von niden, ald. nidane, nidanan, unten. 25. kuntschaffer, richtiger als das heutige kundschafter. 26. nach suste, noch sonst. samlunge, auch sam- nunge, und sammunge, versammlung, heerhaufen.
54 das volk bei den korben zu ledigen, also haben sy sich mit en- ander geslagen so lange das en der Tetthawer mit einer samlunge zu hulffe komen ist, domit sy dy Gloger vff dy flucht gebracht, wol hundert vund sebintzehen gefangen haben, ane alle dy so vff der walstat toth bliben vnd in der oder irsuffen sein, denne sy fulgitten vnd drungen en nach bis vff den thum, den sy also ane alle grosse muhe ferlichkeit vnd schaden einnohmen, vnd besatzten. 5 62b Wie etzlich hundert man zu ross vorgetzogen vnd schaden gethon haben. 10 Dornach haben sich etzliche, als Adam Schwobe, alssnitz vnnd Maxe, auch ander jm lande zu Behmen vorsammelt, vnnd sint mit vierhundert pferden ader der gleich, jn einer stillen obir das gebirge komen, vnnd am freitage vor Trinitatis in der myt- tags stunden nach antzeigung Hannssen Teichnitz von herndorff 15 jres wegekundigenn furers, tzwischen der stad vnd lewthlouss- hayn weges nach der strassen vffn pentzig, vnnd forth durch die heiden nach der Sprotte vff fluchtigen fusse getzogen, vund haben aldo in mittelem wege etzliche der stadt arme leuthe beschediget, en pferde vnnd was sie mit en haben wegbrengen mugen, gno- 20 men, vnnd besunder haben sie Albrecht Sporn seyn furberg nedin- weges dem topperberge dyss jar naw gebawet vnnd etzliche ge- bewde zu heynerssdorff angestossen vnd vorbrandt. Vnnd so wir nachmols durch unser frund von der Sittaw vnnd vnser eigene kuntschaffer worlich bericht wurden sein, das 25 nach suste samlunge vbir der Sittaw bey der gabel ligen sulde, in meynung zu ross vnd fuss mit etzlichen wagen durch dysse land zu tzyhen, ko. mtat vnnd dyssen landen zu merglichem scha- den, haben wir sollichs Albrecht Schreyberssdorff houbtman zu Budissen, vnnd dem rathe doselbst durch vnsern brieff des wore 30 63a Copie hirnach geschriben steht, zu erkennen gegeben vnnd dor- bey, wo sie konigliche maiestat zu Erenn vnnd dissen landen 2. samlunge, versammlung, ein haufen kriegsvolk. 14. am freitage vor Trini- tatis, d. 30. mai. 15. herndorf, wahrscheinlich Herrnsdorf nahe an der böhm. Grenze bei Wiegandsthal. 19. in mittelem wege, während ihres marsches. 21. nedinweges, unterhalb; nach der noch gebräuchlichen form seitweges ge- bildet, von niden, ald. nidane, nidanan, unten. 25. kuntschaffer, richtiger als das heutige kundschafter. 26. nach suste, noch sonst. samlunge, auch sam- nunge, und sammunge, versammlung, heerhaufen.
Strana 55
55 zufromen, solliche tzog, der denn, als wir vns vorsegen, neben vns vff den pentzig zu vnd nach der Sprott, wie nehst mit den reisigen, gehn wurde, zu weren, adir demselbigen abebroch zu thuen gedechten, sulden sie sich dorzu schicken, vnd so wir en 5 schreben wurden, sich ane sewmen zu vns finden, wulden wir neben en vnnd der manschafft, nach vnserem besten vormogen gerne dorzu behulffen seyn, doruff vns denn die von Bawtzen gantz ane antwort gelassen haben. 10 An rath zu Budissen der Blecker halben auch vmb hulff wider die Behmen. Vnnsere fruntliche dinest zuuoran Ersame weyssen bsun- dern gutten frund, als Jr durch vnsern frund, so wir uffem nehst gehalten tage zur loubaw gehabt, eyne vorschreibung gen 15 lenhard maxen vnnd dem Swoben, vff vnser geuallen, ap wir die neben euch vnd der manschafft, sigeln wulden, gelanget habt, haben wir dieselbig schrifft verlezen vnd weiter zu gemuth genomen, deucht vns suste schwer sein, das wir vns gegen den, by welchen wir vormols keynen glouben gefunden, auch nach 20 nicht finden, so harte vorschreiben sullen, domit wir vns ye grosser vnsicherheit zufugen, vnd sie in jrer plackerey stercken, das wir denne ye gerne meiden wulden, dann wir sinth vnge- tzwiuelt ir ein gut wissen habt, wie sie am nehstvorgangen fri- tage mit etzlichen hawffen vor vnser stad getzogen, etzlichen der 25 vnsern ire gutter vorbranth, etzlichen gnomen, vnnd sich vbir alles das namhafftigk gemacht vnd vns zuentpoten haben, das wir wusten das sie do gewest, hat Jr abezunehmen, wie schwer 63b 1. tzog, zug. vorsegen, verschen. 3. abebroch, abbruch. 8. Hier hat der concipient eine grosse hand an den rand gezeichnet und dazu geschrieben: nota. 9. Blecker, blenker, plänkler; von blenken, sich hin und her bewegen. 15. gelanget habt, an uns habt gelangen lassen, — so sagen wir umständlicher und weitschweifiger, ob richtiger und besser? ist die frage. Langen, gelangen, heisst bekanntlich hinreichen. 17. suste, sust, sus, so viel als so. 21. wir sinth vngetzwiuelt, wir zweifeln nicht, dass. 25. namhafftig gemacht. Die böhmischen plänkler hatten noch der Görlitzer gespottet und ihnen sagen las- son, wer sie wären. 26. hat, habt ihr. wie schwer — zuzuschreyben. Es musste den Görlitzern, die sich sonst nicht leicht etwas gefallen liessen, und selbst die Hussiten immer mannhaft von ihrer stadt abgehalten hatten, aller- dings sehr schwer fallen und sie sehr ärgern, dass sie dies räuberische kriegs- volk so unangefochten sollten ziehen lassen und ihnen noch einen sichern ge- leitsbrief zu schreiben gezwungen waren.
55 zufromen, solliche tzog, der denn, als wir vns vorsegen, neben vns vff den pentzig zu vnd nach der Sprott, wie nehst mit den reisigen, gehn wurde, zu weren, adir demselbigen abebroch zu thuen gedechten, sulden sie sich dorzu schicken, vnd so wir en 5 schreben wurden, sich ane sewmen zu vns finden, wulden wir neben en vnnd der manschafft, nach vnserem besten vormogen gerne dorzu behulffen seyn, doruff vns denn die von Bawtzen gantz ane antwort gelassen haben. 10 An rath zu Budissen der Blecker halben auch vmb hulff wider die Behmen. Vnnsere fruntliche dinest zuuoran Ersame weyssen bsun- dern gutten frund, als Jr durch vnsern frund, so wir uffem nehst gehalten tage zur loubaw gehabt, eyne vorschreibung gen 15 lenhard maxen vnnd dem Swoben, vff vnser geuallen, ap wir die neben euch vnd der manschafft, sigeln wulden, gelanget habt, haben wir dieselbig schrifft verlezen vnd weiter zu gemuth genomen, deucht vns suste schwer sein, das wir vns gegen den, by welchen wir vormols keynen glouben gefunden, auch nach 20 nicht finden, so harte vorschreiben sullen, domit wir vns ye grosser vnsicherheit zufugen, vnd sie in jrer plackerey stercken, das wir denne ye gerne meiden wulden, dann wir sinth vnge- tzwiuelt ir ein gut wissen habt, wie sie am nehstvorgangen fri- tage mit etzlichen hawffen vor vnser stad getzogen, etzlichen der 25 vnsern ire gutter vorbranth, etzlichen gnomen, vnnd sich vbir alles das namhafftigk gemacht vnd vns zuentpoten haben, das wir wusten das sie do gewest, hat Jr abezunehmen, wie schwer 63b 1. tzog, zug. vorsegen, verschen. 3. abebroch, abbruch. 8. Hier hat der concipient eine grosse hand an den rand gezeichnet und dazu geschrieben: nota. 9. Blecker, blenker, plänkler; von blenken, sich hin und her bewegen. 15. gelanget habt, an uns habt gelangen lassen, — so sagen wir umständlicher und weitschweifiger, ob richtiger und besser? ist die frage. Langen, gelangen, heisst bekanntlich hinreichen. 17. suste, sust, sus, so viel als so. 21. wir sinth vngetzwiuelt, wir zweifeln nicht, dass. 25. namhafftig gemacht. Die böhmischen plänkler hatten noch der Görlitzer gespottet und ihnen sagen las- son, wer sie wären. 26. hat, habt ihr. wie schwer — zuzuschreyben. Es musste den Görlitzern, die sich sonst nicht leicht etwas gefallen liessen, und selbst die Hussiten immer mannhaft von ihrer stadt abgehalten hatten, aller- dings sehr schwer fallen und sie sehr ärgern, dass sie dies räuberische kriegs- volk so unangefochten sollten ziehen lassen und ihnen noch einen sichern ge- leitsbrief zu schreiben gezwungen waren.
Strana 56
56 vns ist, en sollich geleith vnnd sicherheit zuzuschreyben, So ir abir neben der manschafft der meynung seit, sie zu sichern, vnd solliche schrifft zu sigeln, wullet vns dieselbige uwre meynung, bey dissym tzeiger schrifftlich zuuorstehn geben, wullen wir vns auch nicht von euch legen, Wir wurden auch durch vnser kunt- scheffer warlich bericht, wie nach suste volk zu rosse vnd zu fusse mit etzlichen wagen kurtzlich uss Behmen hinab tzyhen werde, ko. mtat vund diesen landen zu schaden, die Cristoff Tal- kenberg vnnd Olssnitz furen sullen, So Jr denn gedecht solchen tzog, ko. mtat zu Eren vnnd dyssen landen zu gutte, zu weren, 10 vnnd denselbigen abezubrechen, muget Jr euch in kurtz dorzu schicken, wullen wir neben euch vnnd der manschafft nach vn- serem besten vormogen gerne dorzu behulffen seyn, vnnd euch mitsampt uwrem houbtman dem wir auch der gleich geschri- ben ap is euch sinlich were, so wir euch schreyben wur� 15 den, an sewmen zu uns fugen, Vnd wo mit euch zu dinst gesein mugen thuen wir gerne. Geben Sontags Trinitatis Anno etc Lxxxviij. 5 64a Von der nyderloge so dy Behmen nydwegs der Buntzlaw gehabt haben. So denn vff eine tzeit dornach hertzoge gyndersich von monsterberg vnnd hertzoge hynke von podebrat gebruder sich gerust, vnnd im lande zu Behmen bey funff Tawsunt man zu rosse vnnd zu fusse mit etzlicher wagenburg, domit sy hertzoge hannssen zu hulffe qwemen, vffgebracht, haben sy etzliche tage 25 bey franckenstein gelegen, vnnd vffs Bischoffs guttern, auch jm Bresslischen vnd Sweydenitschen lande mit nohm vnd brande merglichen schaden gethan, dornach haben sy sich irhaben, vnd sint in der wagenburg neben der Sweydenitz Strigaw Jawer vnd Buntzlaw weg, nach der Sprottaw getzogen. Als ist der Ge� 30 strenge hans haugwitz von Bistubitz koniglicher mtat houbtman mit viertzehn hundert man zu rosse, awssem lande zu osterreich komen, vnd mit der furstynne von legnitz auch etzlicher andern manschafft awss der Slezien, acht hundert Retzen vnnd Er Jorgen 20 4. von euch legen, euch verlassen. 5. suste, sonst, ausserdem. 15 sinlich, recht, von sin, die richtung, dann der sinn, sensus. 16. fugen, euch ohne säu- men zu uns zu verfügen, zu uns zu stossen. 17. sontag Trinitatis, der 1. juni. 19. nydwegs, so viel als nidenweges, unterhalb; s. oben. 27. nohm, nôme, nâme, raub, von nehmen. (Ziem.) 28. irhaben, erhoben, sind aufgebrochen. 34. Retzen oder Reitzen, reisige; holl. reizer, reisender. Meidinger s. 284.
56 vns ist, en sollich geleith vnnd sicherheit zuzuschreyben, So ir abir neben der manschafft der meynung seit, sie zu sichern, vnd solliche schrifft zu sigeln, wullet vns dieselbige uwre meynung, bey dissym tzeiger schrifftlich zuuorstehn geben, wullen wir vns auch nicht von euch legen, Wir wurden auch durch vnser kunt- scheffer warlich bericht, wie nach suste volk zu rosse vnd zu fusse mit etzlichen wagen kurtzlich uss Behmen hinab tzyhen werde, ko. mtat vund diesen landen zu schaden, die Cristoff Tal- kenberg vnnd Olssnitz furen sullen, So Jr denn gedecht solchen tzog, ko. mtat zu Eren vnnd dyssen landen zu gutte, zu weren, 10 vnnd denselbigen abezubrechen, muget Jr euch in kurtz dorzu schicken, wullen wir neben euch vnnd der manschafft nach vn- serem besten vormogen gerne dorzu behulffen seyn, vnnd euch mitsampt uwrem houbtman dem wir auch der gleich geschri- ben ap is euch sinlich were, so wir euch schreyben wur� 15 den, an sewmen zu uns fugen, Vnd wo mit euch zu dinst gesein mugen thuen wir gerne. Geben Sontags Trinitatis Anno etc Lxxxviij. 5 64a Von der nyderloge so dy Behmen nydwegs der Buntzlaw gehabt haben. So denn vff eine tzeit dornach hertzoge gyndersich von monsterberg vnnd hertzoge hynke von podebrat gebruder sich gerust, vnnd im lande zu Behmen bey funff Tawsunt man zu rosse vnnd zu fusse mit etzlicher wagenburg, domit sy hertzoge hannssen zu hulffe qwemen, vffgebracht, haben sy etzliche tage 25 bey franckenstein gelegen, vnnd vffs Bischoffs guttern, auch jm Bresslischen vnd Sweydenitschen lande mit nohm vnd brande merglichen schaden gethan, dornach haben sy sich irhaben, vnd sint in der wagenburg neben der Sweydenitz Strigaw Jawer vnd Buntzlaw weg, nach der Sprottaw getzogen. Als ist der Ge� 30 strenge hans haugwitz von Bistubitz koniglicher mtat houbtman mit viertzehn hundert man zu rosse, awssem lande zu osterreich komen, vnd mit der furstynne von legnitz auch etzlicher andern manschafft awss der Slezien, acht hundert Retzen vnnd Er Jorgen 20 4. von euch legen, euch verlassen. 5. suste, sonst, ausserdem. 15 sinlich, recht, von sin, die richtung, dann der sinn, sensus. 16. fugen, euch ohne säu- men zu uns zu verfügen, zu uns zu stossen. 17. sontag Trinitatis, der 1. juni. 19. nydwegs, so viel als nidenweges, unterhalb; s. oben. 27. nohm, nôme, nâme, raub, von nehmen. (Ziem.) 28. irhaben, erhoben, sind aufgebrochen. 34. Retzen oder Reitzen, reisige; holl. reizer, reisender. Meidinger s. 284.
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57 25 vom Stayn houffegesinde, alle zu rosse vff fluchtigem fusse nach- gefulget, Vnd so er sy am montage nach Jacobi jn der mittags- stunden anderhalbe meyle wegs nedewig dem Buntzlaw ansichtig wurde, hat her mit etzlich hundert pferden seines volkes jm 5 houbthawffen gehalden, vnnd dy andern treffen lassen dy denne zum ersten awss der buchssen dy sy mit gefurt den Behmen suste wehe gethan, vnd dornach zu en jn dy wagenburg ge- sprenget haben, sich bey drittehalber stunden so harth mit en geslagen, das der Behmen obir tzwehundert, vnd vnder en der 10 junge von Eylenburg, todt gebliben, vil vorwundt vnnd gefangen wurden sint, vnd nemlich Cristoff Talkenberg, also das dy Sle- zyschen houffeleute vff den tag vil guttes gethan vnd ere irworben 64b haben, vnnd so sy ire fussknechte, dy en nicht gefulgen konden, bey en gehabt, hetten sy der Behmen heere gantz nydergelegt 15 vnd behalden, denne wie wol der Behmen reichlich viere an der eynen gewest sein, Jdach hatten sy ytzt bereith eyne schicht der wagenburg gerewmet, vnd so sy vff beiden teylen vor grosser mudickeit vnd hitze enander nymme geledigen mochten, sinth dy Behmen mit irer wagenburg forth getzogen vnd sich nohets 20 an dy Sprottaw gelegert, vnd eine cleine tzeit doselbst vorharret, wenne dy beide fursten haben das fehlt zum irsten gerewmet, vnnd sint mit etzlichen pferden wider in das landt gen Behmen gerethen. Dornach haben sich dy fussknechte bey entzeln durch dy land gestolen, do jr denne nicht ein wenig, auch von den gebawern dy vff sy gewart haben, irslagen, gefangen vnd sere beschediget wurden sint. Vffs letzte haben sich alle dy andern mit den koniglichen houbtleuten vortragen, also das man sy mit geleyte vnbeschediget wider heym hat tzyhen vnnd komen lassen, also dach das dy haben must globen bey trawen vnd eren jn 30 dem jare nicht wider konigliche maiestat zu sein etc. Dornach ist der haugwitz mit seinem volke auch vor Glogaw getzogen, vnnd hat sich doselbist an des Tetthawers heer gelegert vund ein eigen vund sunderlich heer geschlagen. 2. m. n. Jacobi, d. 28. juli. 3. nedewig, niederwegs, unterhalb, s. v. a. oben nedinwegs und nydwegs. 5. treffen, sich begegnen, fechten; engl. drub, franz. trouver, böhm. treffa. 14. nydergelegt vnd behalden, getödtet oder gefangen. 18. geledigen, befreien. 19. nohets, mhd. nahet, nahe bei. 21. wenne, denn. 23. bey entzeln, vereinzelt, 8
57 25 vom Stayn houffegesinde, alle zu rosse vff fluchtigem fusse nach- gefulget, Vnd so er sy am montage nach Jacobi jn der mittags- stunden anderhalbe meyle wegs nedewig dem Buntzlaw ansichtig wurde, hat her mit etzlich hundert pferden seines volkes jm 5 houbthawffen gehalden, vnnd dy andern treffen lassen dy denne zum ersten awss der buchssen dy sy mit gefurt den Behmen suste wehe gethan, vnd dornach zu en jn dy wagenburg ge- sprenget haben, sich bey drittehalber stunden so harth mit en geslagen, das der Behmen obir tzwehundert, vnd vnder en der 10 junge von Eylenburg, todt gebliben, vil vorwundt vnnd gefangen wurden sint, vnd nemlich Cristoff Talkenberg, also das dy Sle- zyschen houffeleute vff den tag vil guttes gethan vnd ere irworben 64b haben, vnnd so sy ire fussknechte, dy en nicht gefulgen konden, bey en gehabt, hetten sy der Behmen heere gantz nydergelegt 15 vnd behalden, denne wie wol der Behmen reichlich viere an der eynen gewest sein, Jdach hatten sy ytzt bereith eyne schicht der wagenburg gerewmet, vnd so sy vff beiden teylen vor grosser mudickeit vnd hitze enander nymme geledigen mochten, sinth dy Behmen mit irer wagenburg forth getzogen vnd sich nohets 20 an dy Sprottaw gelegert, vnd eine cleine tzeit doselbst vorharret, wenne dy beide fursten haben das fehlt zum irsten gerewmet, vnnd sint mit etzlichen pferden wider in das landt gen Behmen gerethen. Dornach haben sich dy fussknechte bey entzeln durch dy land gestolen, do jr denne nicht ein wenig, auch von den gebawern dy vff sy gewart haben, irslagen, gefangen vnd sere beschediget wurden sint. Vffs letzte haben sich alle dy andern mit den koniglichen houbtleuten vortragen, also das man sy mit geleyte vnbeschediget wider heym hat tzyhen vnnd komen lassen, also dach das dy haben must globen bey trawen vnd eren jn 30 dem jare nicht wider konigliche maiestat zu sein etc. Dornach ist der haugwitz mit seinem volke auch vor Glogaw getzogen, vnnd hat sich doselbist an des Tetthawers heer gelegert vund ein eigen vund sunderlich heer geschlagen. 2. m. n. Jacobi, d. 28. juli. 3. nedewig, niederwegs, unterhalb, s. v. a. oben nedinwegs und nydwegs. 5. treffen, sich begegnen, fechten; engl. drub, franz. trouver, böhm. treffa. 14. nydergelegt vnd behalden, getödtet oder gefangen. 18. geledigen, befreien. 19. nohets, mhd. nahet, nahe bei. 21. wenne, denn. 23. bey entzeln, vereinzelt, 8
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58 65a Wie der ko. houbtman Glogaw vorpasteyet vnd vor- bawet hat. Vnnd so herczoge hannss zuuor vnd ehedenne dy Stad be- legert wurde, dy vorstad vnnd alle kirchen vmb Glogaw hatte 5 lassen wegbrechen vnnd burnen, hat her Wilhelm von Tettaw koniglicher maiestat houbtman vor jtzlich thôr vnnd pforten der Stad eine pastey schlahen, vnd forth von einer pastey zur andern einen graben vnd hochen tzawhen furen lassen, also das nymand awss nach ein komen mochte. 10 Von grossen Buchssen dy vor glogaw gewest sein vnnd was domit geschafft ist. Es hat auch der gemelte konigliche houbtmann der Bressler, Sweydnitzer, vnd Lignitzer grosse Buchssen, nach schaffunge ko. mtat. gefordert vnnd vor Glogaw furen lassen, dorawss denn vil 15 schosse geschehn seint, also das das Brostische thor mitsampt dem thorme doselbst vnnd tzwee weigheuser auch dy Stadmawer dortzwischen gar sint zuschossen vnnd nydergeleget. Von grossen Buchssen dy doselbst zusprenget sein. Vor sand Jorgenkirchen vffm thum dy hertzoge hans vor- 20 graben vnnd zu einer pastey gemacht hat, sint zusprenget wurden, dy lignitsche grosse buchsse, dergleiche in der Slezie nicht ge- west ist, vnnd der Bresler mittelbuchssen eine, jdach hat man dieselbige pastey mit storme nicht gewynnen mugen. 65b Hertzoge Jorgen vnd des licenciaten abscheid vonn 25 Glogow. Am oband allerheiligen in der nacht haben sich hertzoge Jorge von Glotz vnnd Apicius Colo geistlicher Recht licenciatus hertzoge hannssen Cantzler dy dy Stad in abwezen hertzoge han- sen jun befehl gehabt, vff einem kahne obir dy oder furen lassen 30 vnnd sint also zu fusse weg kegen der freynstat komen. 5. burnen, wegbrennen. 9. tzawhen, zaun. 17. weigheusser, waren thürme, warten oder festungswerke an den mauern oder thoren einer stadt, von wig, kampf, s. Westenrieder gloss. 18. zusprenget, zersprungen. 22. idach, jedoch. 26. oband allerheil., der abend allerh. ist d. 1. November.
58 65a Wie der ko. houbtman Glogaw vorpasteyet vnd vor- bawet hat. Vnnd so herczoge hannss zuuor vnd ehedenne dy Stad be- legert wurde, dy vorstad vnnd alle kirchen vmb Glogaw hatte 5 lassen wegbrechen vnnd burnen, hat her Wilhelm von Tettaw koniglicher maiestat houbtman vor jtzlich thôr vnnd pforten der Stad eine pastey schlahen, vnd forth von einer pastey zur andern einen graben vnd hochen tzawhen furen lassen, also das nymand awss nach ein komen mochte. 10 Von grossen Buchssen dy vor glogaw gewest sein vnnd was domit geschafft ist. Es hat auch der gemelte konigliche houbtmann der Bressler, Sweydnitzer, vnd Lignitzer grosse Buchssen, nach schaffunge ko. mtat. gefordert vnnd vor Glogaw furen lassen, dorawss denn vil 15 schosse geschehn seint, also das das Brostische thor mitsampt dem thorme doselbst vnnd tzwee weigheuser auch dy Stadmawer dortzwischen gar sint zuschossen vnnd nydergeleget. Von grossen Buchssen dy doselbst zusprenget sein. Vor sand Jorgenkirchen vffm thum dy hertzoge hans vor- 20 graben vnnd zu einer pastey gemacht hat, sint zusprenget wurden, dy lignitsche grosse buchsse, dergleiche in der Slezie nicht ge- west ist, vnnd der Bresler mittelbuchssen eine, jdach hat man dieselbige pastey mit storme nicht gewynnen mugen. 65b Hertzoge Jorgen vnd des licenciaten abscheid vonn 25 Glogow. Am oband allerheiligen in der nacht haben sich hertzoge Jorge von Glotz vnnd Apicius Colo geistlicher Recht licenciatus hertzoge hannssen Cantzler dy dy Stad in abwezen hertzoge han- sen jun befehl gehabt, vff einem kahne obir dy oder furen lassen 30 vnnd sint also zu fusse weg kegen der freynstat komen. 5. burnen, wegbrennen. 9. tzawhen, zaun. 17. weigheusser, waren thürme, warten oder festungswerke an den mauern oder thoren einer stadt, von wig, kampf, s. Westenrieder gloss. 18. zusprenget, zersprungen. 22. idach, jedoch. 26. oband allerheil., der abend allerh. ist d. 1. November.
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59 Der von Glogow betedigung mit den koniglichen houbtleuten. Dornach des andern tages haben dy manschafft Burger vnnd dinstleute grosser noth vnnd gebrechens halben Speysse vnd tran- ckes, eintrechtiglich angefangen zu tagen mit hern Wilhelm von Tetthaw vnnde hanssen haugwitz den koniglichen houbtleuten, vnnd haben sich doselbst vorwilliget forder keynen briff nach bothen von herczoge hanssen ader seinem anwalde vffzunehmen, auch ap in der tzeit dy weyle sy jn handel vnnd betedigung 10 mitenander stunden, herczoge hanns ader ymandes anderss der sy retten wulde, keme, das sy keinem teyle rath nach hulffe thuen sulden. 5 Wenne vnnd wie sich Glogow gegeben hat. Dornach am Sontage nach Martini haben sy den gemelten 15 houbtleuten an stat koniglicher mtat Sloss vnnd Stad Glogow jn- gegeben, also das ein itzlicher man vnd Burger her sey gewichen ader in der Stad gewest, bey seinen guttern bleyben sulle, sun- der dy dinstleute, der wol anderhalb Tawsunt gewest ist, haben sy mit iren gerethe vnnd was sy gehabt haben, gefengniss halben 66a 20 vnbestricket tzyhen lassen, also das sy alles was sy in der Stad schuldig weren, betzalen, vnd jnn dem jare wider konigliche Ma- jestat zu hungern nicht sein sullen. Wie sy koniglicher mtat holdung gethon haben. Vff die mitwoch dornach sint alle Burger vnd einwoner 25 der Stad Glogow nach schaffunge der koniglichen houbtleute vffm rathawse doselbst irschinen, vnnd haben konig Mathien konige zu hungern, herczogen hanssen seinen Sone vnnd seynen erben hol- dunge gethan, Welche holdunge der gemelte her Wilhelm von Tetthaw, von wegen koniglicher Maiestat en vorgesprachen vnnd 30 offgnomen hat. 1. betedigung, beteidigung, vertrag, capitulation. 4. gebrechens, mangels. 5. tagen, verhandeln. 14. Sont. nach Martini, d. 15. november. 16. her, er. 19. gerethe, kriegsgeräth, baggage. 25. mitwoch, den 18. november. 26. schaſſung, befehl. 8
59 Der von Glogow betedigung mit den koniglichen houbtleuten. Dornach des andern tages haben dy manschafft Burger vnnd dinstleute grosser noth vnnd gebrechens halben Speysse vnd tran- ckes, eintrechtiglich angefangen zu tagen mit hern Wilhelm von Tetthaw vnnde hanssen haugwitz den koniglichen houbtleuten, vnnd haben sich doselbst vorwilliget forder keynen briff nach bothen von herczoge hanssen ader seinem anwalde vffzunehmen, auch ap in der tzeit dy weyle sy jn handel vnnd betedigung 10 mitenander stunden, herczoge hanns ader ymandes anderss der sy retten wulde, keme, das sy keinem teyle rath nach hulffe thuen sulden. 5 Wenne vnnd wie sich Glogow gegeben hat. Dornach am Sontage nach Martini haben sy den gemelten 15 houbtleuten an stat koniglicher mtat Sloss vnnd Stad Glogow jn- gegeben, also das ein itzlicher man vnd Burger her sey gewichen ader in der Stad gewest, bey seinen guttern bleyben sulle, sun- der dy dinstleute, der wol anderhalb Tawsunt gewest ist, haben sy mit iren gerethe vnnd was sy gehabt haben, gefengniss halben 66a 20 vnbestricket tzyhen lassen, also das sy alles was sy in der Stad schuldig weren, betzalen, vnd jnn dem jare wider konigliche Ma- jestat zu hungern nicht sein sullen. Wie sy koniglicher mtat holdung gethon haben. Vff die mitwoch dornach sint alle Burger vnd einwoner 25 der Stad Glogow nach schaffunge der koniglichen houbtleute vffm rathawse doselbst irschinen, vnnd haben konig Mathien konige zu hungern, herczogen hanssen seinen Sone vnnd seynen erben hol- dunge gethan, Welche holdunge der gemelte her Wilhelm von Tetthaw, von wegen koniglicher Maiestat en vorgesprachen vnnd 30 offgnomen hat. 1. betedigung, beteidigung, vertrag, capitulation. 4. gebrechens, mangels. 5. tagen, verhandeln. 14. Sont. nach Martini, d. 15. november. 16. her, er. 19. gerethe, kriegsgeräth, baggage. 25. mitwoch, den 18. november. 26. schaſſung, befehl. 8
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60 Wenne das volk dy herstat vor glogow gerewmet vnnd wo hyn js sich forder gelegert hat. Nach sollichen irgangen geschichten haben dy genanten ko. houbtleute dy herstadt vor Glogow, doruffe denne vil gebeude vnd ober tawsunt Stoben gestanden haben, gerewmet, vnd sint 5 forder getzogenn, also das sich Er wilhelm von Tetthaw mit alle seinem volke in dy dorffer juwendig einer meylen vmbe dy Sprottaw gelegert hat, vnnd der hans haugwitz vff eine halbe meyle von der freynstad. 66b Von noth vnd gebrechen so sy jn der Stadt irliden 10 haben. Sy haben auch Speysse vnnd trangkes halben solliche noth jun der Stad Glogow irliden, das Burger vnnd gebawer bey an- derhalb hunderten, vnnd dinstleute bey drittehalb hunderten, vorsmacht vnd gestorben sint, dann sy haben bey xxxij pferden 15 gessen, vnnd das mel vffem Slosse douon dy dinstleute gespey- sytt wurden sint, ist obelgehalden vnd vortorben, also das man- cher douon gestorben ist, dy houbtleute haben auch eine etzliche wochen nicht mehre denne betthe strohe, vnd strohe von geflach- tenen schilden hacken lassen vnd iren pferden gegeben. 20 Wie glogow von eigenem fewer obir die helffte ist awssgebranth. Dornach am oband der hymmelfart Christi in der dritten adder fierden stunden jn die nacht, ist die Stad glogow von eyge- nem fewer, das zu einem meltzer in der darren awsskomen ist, 25 vber die helffte awssgebranth, vnnd sint in solichem brande bey xx menschen vortorben vnd todtgebleben. 1. herstat, lager. 5. Stoben, stuben. 7. inwendig, inner himmelf. Chr., d. 28. mai 1489.
60 Wenne das volk dy herstat vor glogow gerewmet vnnd wo hyn js sich forder gelegert hat. Nach sollichen irgangen geschichten haben dy genanten ko. houbtleute dy herstadt vor Glogow, doruffe denne vil gebeude vnd ober tawsunt Stoben gestanden haben, gerewmet, vnd sint 5 forder getzogenn, also das sich Er wilhelm von Tetthaw mit alle seinem volke in dy dorffer juwendig einer meylen vmbe dy Sprottaw gelegert hat, vnnd der hans haugwitz vff eine halbe meyle von der freynstad. 66b Von noth vnd gebrechen so sy jn der Stadt irliden 10 haben. Sy haben auch Speysse vnnd trangkes halben solliche noth jun der Stad Glogow irliden, das Burger vnnd gebawer bey an- derhalb hunderten, vnnd dinstleute bey drittehalb hunderten, vorsmacht vnd gestorben sint, dann sy haben bey xxxij pferden 15 gessen, vnnd das mel vffem Slosse douon dy dinstleute gespey- sytt wurden sint, ist obelgehalden vnd vortorben, also das man- cher douon gestorben ist, dy houbtleute haben auch eine etzliche wochen nicht mehre denne betthe strohe, vnd strohe von geflach- tenen schilden hacken lassen vnd iren pferden gegeben. 20 Wie glogow von eigenem fewer obir die helffte ist awssgebranth. Dornach am oband der hymmelfart Christi in der dritten adder fierden stunden jn die nacht, ist die Stad glogow von eyge- nem fewer, das zu einem meltzer in der darren awsskomen ist, 25 vber die helffte awssgebranth, vnnd sint in solichem brande bey xx menschen vortorben vnd todtgebleben. 1. herstat, lager. 5. Stoben, stuben. 7. inwendig, inner himmelf. Chr., d. 28. mai 1489.
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Ol Gleichbietung herczogen hanssen. 67а Johannes von gots gnaden herczog jnn Slezienn vom Sagan vnnd zu Grossenglogow freinstad etc. Denn Ersamen weissen Burgermeister vnnd Rathman der 5 Stad Gorlitz vnseren bsundern gunstigen. Vnsern ghonstlichen grus Ersamen weissen bsundern ghon- stigen, Vns ist irmeldet, wie etzliche vnnd Georgy vom Stain lassen awssgehen, wie wir vnser Manschafft vnnd von Steten, drangen wolten zur vnbillikeit, darneben auch gedrawhet hat, 10 vnnd an dem das die vorricht vnsers gnedigsten hern koniges zu hungern vnnd Behmen etc. als konige zu Behmen, jnnehelt, jrren wolten, Sie auch doruon drangen, vnnd solher vorricht seiner mtat, mit vns gehabt, zu neht gingenn, Doruff ist diss Vnser maynung, das wir als ein awffrichtiger furst bestehn wullen, 6 b 15 vnnd wer vns anders wan auffrichtikeit zugeboret, nachsagit, vnnd das wir anders dan vnser privilegia vnnd freihaiten awssweysen, gehandelt habenn, der spart die warheit, vnnd ist nicht. Dan alles das wir zu Brawtschatz vnserem tachtern dyssmol vor- genomen haben, das haben wir von ankonfft vnser freiheiten 20 vnnd privilegian von vnsern anhern von konigen zu Behmen, bestetiget, auch von konig Mathian, als konige zu Behmen con- firmiret vornawet, vnnd in der vorricht, mit seiner mtat gehabt, vorbehalden vnnd zugelassen ist, als wir wol vnnd auffrichtig be- weisen mogenn, Derhalb ist vnser gutlich ansuchen an uch, wo 25 sollich adder dergleich vorgeben, vor uch brocht wurde, wollt solcher leichtikeit nicht statgeben, dan wir vns auffrichtiger ge- rechtikeit halden, die auch wie gebort, als ein auffrichtiger först, nachbringen vnnd mit briff vnnd sigeln kundig machen mugen vnnd wollen, wollt solchs vnser uffrichtigs schreibenn 30 zu gemuet tzyhen, vnnd das vor meniglich zo anders reden, vn- vorburgenlich halden, wollen wir jn allem gutte gegen uch bedenken. Geben zu Glogow am Dinstag nach Conuersionis pauli Anno etc. lxxxviij. 1. Gleichbietung, vergleichsanerbieten. 7. irmeldet, vermeldet. 10. vorricht, vertrag. 11. innehält, enthält. irren, verhindern, stören. 13. zu neht gangen, zu nichte gegangen sei. 15. wan, als. zugeboret, zugebüret, zu- erkennt. 16. dan, als. 17. ist nicht, der ist nichts, ein nichtiger, nichts- nütziger mensch. 19. von ankonfft, von anfange, beginn. 26. leichtikeit, leichtfertigkeit, leichtfertigen reden. 28. nachbringen, späterhin schriftlich beweisen. 30. zu gemuet tzyhen, zu herzen nehmen. 31. vnvorburgenlich hal- den, das was wir euch geschrieben vor jedermann behaupten, und zwar unver- bürgt, ohne dass wirs euch erst durch bürgen beweisen und bekräftigen müssten.
Ol Gleichbietung herczogen hanssen. 67а Johannes von gots gnaden herczog jnn Slezienn vom Sagan vnnd zu Grossenglogow freinstad etc. Denn Ersamen weissen Burgermeister vnnd Rathman der 5 Stad Gorlitz vnseren bsundern gunstigen. Vnsern ghonstlichen grus Ersamen weissen bsundern ghon- stigen, Vns ist irmeldet, wie etzliche vnnd Georgy vom Stain lassen awssgehen, wie wir vnser Manschafft vnnd von Steten, drangen wolten zur vnbillikeit, darneben auch gedrawhet hat, 10 vnnd an dem das die vorricht vnsers gnedigsten hern koniges zu hungern vnnd Behmen etc. als konige zu Behmen, jnnehelt, jrren wolten, Sie auch doruon drangen, vnnd solher vorricht seiner mtat, mit vns gehabt, zu neht gingenn, Doruff ist diss Vnser maynung, das wir als ein awffrichtiger furst bestehn wullen, 6 b 15 vnnd wer vns anders wan auffrichtikeit zugeboret, nachsagit, vnnd das wir anders dan vnser privilegia vnnd freihaiten awssweysen, gehandelt habenn, der spart die warheit, vnnd ist nicht. Dan alles das wir zu Brawtschatz vnserem tachtern dyssmol vor- genomen haben, das haben wir von ankonfft vnser freiheiten 20 vnnd privilegian von vnsern anhern von konigen zu Behmen, bestetiget, auch von konig Mathian, als konige zu Behmen con- firmiret vornawet, vnnd in der vorricht, mit seiner mtat gehabt, vorbehalden vnnd zugelassen ist, als wir wol vnnd auffrichtig be- weisen mogenn, Derhalb ist vnser gutlich ansuchen an uch, wo 25 sollich adder dergleich vorgeben, vor uch brocht wurde, wollt solcher leichtikeit nicht statgeben, dan wir vns auffrichtiger ge- rechtikeit halden, die auch wie gebort, als ein auffrichtiger först, nachbringen vnnd mit briff vnnd sigeln kundig machen mugen vnnd wollen, wollt solchs vnser uffrichtigs schreibenn 30 zu gemuet tzyhen, vnnd das vor meniglich zo anders reden, vn- vorburgenlich halden, wollen wir jn allem gutte gegen uch bedenken. Geben zu Glogow am Dinstag nach Conuersionis pauli Anno etc. lxxxviij. 1. Gleichbietung, vergleichsanerbieten. 7. irmeldet, vermeldet. 10. vorricht, vertrag. 11. innehält, enthält. irren, verhindern, stören. 13. zu neht gangen, zu nichte gegangen sei. 15. wan, als. zugeboret, zugebüret, zu- erkennt. 16. dan, als. 17. ist nicht, der ist nichts, ein nichtiger, nichts- nütziger mensch. 19. von ankonfft, von anfange, beginn. 26. leichtikeit, leichtfertigkeit, leichtfertigen reden. 28. nachbringen, späterhin schriftlich beweisen. 30. zu gemuet tzyhen, zu herzen nehmen. 31. vnvorburgenlich hal- den, das was wir euch geschrieben vor jedermann behaupten, und zwar unver- bürgt, ohne dass wirs euch erst durch bürgen beweisen und bekräftigen müssten.
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62 68a Gleichbietunge herczoge hanssen. 68b Johanns von gots gnaden herczog jun Slezienn vom Sagann vnnd zu Grossennglogow freynstad etc. Denn Ersamen Weissen Vnsern bsundern lieben Eldisteim vnnd Geswornen der Gewercken zu Gorlitz. Vnsern grus Ersamen Weissen Bsundern liebenn Vnns ist irmeldt, wie etzliche vnnd namlich u. s. w. wörtlich wie im vorstehenden an den rath. Datum zu Glogow dinstag nach conversionis sancti pauli Anno etc. Lxxxviij. Vff sulche schrifft, so er auch an mann vnd Stete gethon hat, ist im nichts geantworth, sunder herr George vom Stain der voyt, hat dorvff gesaget, herczog hans bewth vil gleichs, er helt ir aber aller keynes. 5 10 1488 1488 69а Johanns von gots gnaden herczog jnn Slezienn vom Sagan 15 vnnd zu Grossenglogow, freynstad etc. Den Ersamen wolweissenn Burgermeister Rathman Eldisten vnnd geswornen der Stad Gorlitz. Vnser ghunstlichen grus zuuor Ersamen Wolweisenn bsun- dern ghonstige, Wir vorstehn das man euch wider vns gerne 20 irboren wuldt, Als haben wir uch vormoln zuerkennen geben, Das wir vns auffrichtiger gerechtikeit halden, vnnd ko. mt. gantz nichts zu nahe handeln, Sonder halden vns vnser priuilegia vnnd freyheiten, auch der vorricht, mit vnserem gnedigsten hern konige zu hungern vund zu Behmen gehabt, Vnnd seiner ko- 25 niglichen gnaden briff vund Sigel, das wir wol beweisen mu- genn, nw vbet man vleis vnnd erbeit, dadurch man uch vbir vnns, an orsach, erreissen mocht, Jst vnser gutliches ansuchen, Wollet vch nicht vorhetzen lassen Dan wir vns alleweg nack- werlich gein uch vnd den uwren gehalden haben, Vnnd nach 30 in meynung weren, wo wir mochten, fridlich vnnd in gutter nackwarschafft zu sitzen, jr muget auch wol abnehmen, Was vff allen teylen doruss komen mocht, Vnd uch ymandes domit uffbrengen woldt, das vnser man vund von Stetenn, obir vns 9. Dinstag nach convers. pauli, den 29. Januar. 21. irboren, aufreizen. 23. halden, wir verhalten uns so, wie es unseren privilegien etc. gemäss ist. 28. erreissen, aufreizen. 29. nackwerlich, nachbarlich. 30. gein, gegen. 33. Vnd uch, und (wenn) euch.
62 68a Gleichbietunge herczoge hanssen. 68b Johanns von gots gnaden herczog jun Slezienn vom Sagann vnnd zu Grossennglogow freynstad etc. Denn Ersamen Weissen Vnsern bsundern lieben Eldisteim vnnd Geswornen der Gewercken zu Gorlitz. Vnsern grus Ersamen Weissen Bsundern liebenn Vnns ist irmeldt, wie etzliche vnnd namlich u. s. w. wörtlich wie im vorstehenden an den rath. Datum zu Glogow dinstag nach conversionis sancti pauli Anno etc. Lxxxviij. Vff sulche schrifft, so er auch an mann vnd Stete gethon hat, ist im nichts geantworth, sunder herr George vom Stain der voyt, hat dorvff gesaget, herczog hans bewth vil gleichs, er helt ir aber aller keynes. 5 10 1488 1488 69а Johanns von gots gnaden herczog jnn Slezienn vom Sagan 15 vnnd zu Grossenglogow, freynstad etc. Den Ersamen wolweissenn Burgermeister Rathman Eldisten vnnd geswornen der Stad Gorlitz. Vnser ghunstlichen grus zuuor Ersamen Wolweisenn bsun- dern ghonstige, Wir vorstehn das man euch wider vns gerne 20 irboren wuldt, Als haben wir uch vormoln zuerkennen geben, Das wir vns auffrichtiger gerechtikeit halden, vnnd ko. mt. gantz nichts zu nahe handeln, Sonder halden vns vnser priuilegia vnnd freyheiten, auch der vorricht, mit vnserem gnedigsten hern konige zu hungern vund zu Behmen gehabt, Vnnd seiner ko- 25 niglichen gnaden briff vund Sigel, das wir wol beweisen mu- genn, nw vbet man vleis vnnd erbeit, dadurch man uch vbir vnns, an orsach, erreissen mocht, Jst vnser gutliches ansuchen, Wollet vch nicht vorhetzen lassen Dan wir vns alleweg nack- werlich gein uch vnd den uwren gehalden haben, Vnnd nach 30 in meynung weren, wo wir mochten, fridlich vnnd in gutter nackwarschafft zu sitzen, jr muget auch wol abnehmen, Was vff allen teylen doruss komen mocht, Vnd uch ymandes domit uffbrengen woldt, das vnser man vund von Stetenn, obir vns 9. Dinstag nach convers. pauli, den 29. Januar. 21. irboren, aufreizen. 23. halden, wir verhalten uns so, wie es unseren privilegien etc. gemäss ist. 28. erreissen, aufreizen. 29. nackwerlich, nachbarlich. 30. gein, gegen. 33. Vnd uch, und (wenn) euch.
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63 nicht halden wulden Dem gebit nicht glob, jr werdet von en horen, sy werden sterben vnnd vorterben bey vns jrem erbhern Das sy auch hertzog fridrichs Rethen vnder augenn gesaget, Wurd sy jmands mit jrem hern vorterben der er- 5 nerthe sie, Geben zu Glogow am fastnacht Sontags Anno etc. lxxxviij. Vorricht zcwischen k. mt. vnd herczogen hanssen 69b geschehen. Der tzwelouffte halbenn so sich tzwischen dem durchleuch- 1481 10 tigsten Grossmechtigsten fursten vnnd hern hern Mathien zu hungern vnnd Behmen konig etc. Vnnd den durchleuchtigenn vnnd houchgeboren fursten vnnd furstynne hern Johans herczo- gen jn Slezienn zu Grossenglogow freynstad etc. neben koniglicher mt. zu den tzeiten an eynem, vnnd hern Albrecht kurfurstenn 15 hern Johans vnnd hern fridrichs gebruder vnnd frawen Barba- ran Witwen des gnant marggraue Albrechts Sônen vnnd thochter alle marggrauen zu Brandenburg etc. am andern, ko. mt. von wegenn hern Kchassken herczogen jn Slezien zu Teschenn etc. vnnd dem frewlein weiland hertzoges Przimko seines vetters auch 20 von Teschenn, tachter kegenn dem benanten herczog Johansn, am drittenteil Vnnd aller der so vff allen teylen dorvnder vor- docht vnnd vorwand sinth, haltet, jst durch mich Jorgenn vom Stain hern zur tzossen als ko. maiestat amachtbotenn jn macht eines koniglichen geschriben gewaltbrieues, mir darobir gegeben, 25 mit dem benant hertzog Johanssen zu Grossenglogow ein vor- trag vnnd gantze bericht tzwischen allen teilen gemacht in form vnnd mossen als hernach steht. Jtem von irst sal herczog konigliche Maiestat personlichenn lassen durch seine volmechtige Botschafft vnnd seyne gnade de- 30 muttiglichen bitthen, Das ko. mt. jm ein gnediger herr sein wol, wie wol her vngnad nicht vordint hat, Vnnd dorzu auch per- 5. fastnacht Sonntag, (Estomihi) 12. februar. 9. tzwelouffte, zwistigkeit. 22. vordocht vund vorwand sinth, beargwohnt und betheiligt sind. haltet. Der zwistigkeit halben, welche sich zwischen dem etc. hält, zwischen dem etc. bestehet. 23. amachtbote, für ambacht bote, dienstamtsbote, officialis. 24. gewaltbriev, vollmacht; in macht eines g., kraft einer vollmacht. 26. vor- trag, vertrag. gantze bericht, vollständige berichtigung, auseinandersetzung. 30. wol, wolle.
63 nicht halden wulden Dem gebit nicht glob, jr werdet von en horen, sy werden sterben vnnd vorterben bey vns jrem erbhern Das sy auch hertzog fridrichs Rethen vnder augenn gesaget, Wurd sy jmands mit jrem hern vorterben der er- 5 nerthe sie, Geben zu Glogow am fastnacht Sontags Anno etc. lxxxviij. Vorricht zcwischen k. mt. vnd herczogen hanssen 69b geschehen. Der tzwelouffte halbenn so sich tzwischen dem durchleuch- 1481 10 tigsten Grossmechtigsten fursten vnnd hern hern Mathien zu hungern vnnd Behmen konig etc. Vnnd den durchleuchtigenn vnnd houchgeboren fursten vnnd furstynne hern Johans herczo- gen jn Slezienn zu Grossenglogow freynstad etc. neben koniglicher mt. zu den tzeiten an eynem, vnnd hern Albrecht kurfurstenn 15 hern Johans vnnd hern fridrichs gebruder vnnd frawen Barba- ran Witwen des gnant marggraue Albrechts Sônen vnnd thochter alle marggrauen zu Brandenburg etc. am andern, ko. mt. von wegenn hern Kchassken herczogen jn Slezien zu Teschenn etc. vnnd dem frewlein weiland hertzoges Przimko seines vetters auch 20 von Teschenn, tachter kegenn dem benanten herczog Johansn, am drittenteil Vnnd aller der so vff allen teylen dorvnder vor- docht vnnd vorwand sinth, haltet, jst durch mich Jorgenn vom Stain hern zur tzossen als ko. maiestat amachtbotenn jn macht eines koniglichen geschriben gewaltbrieues, mir darobir gegeben, 25 mit dem benant hertzog Johanssen zu Grossenglogow ein vor- trag vnnd gantze bericht tzwischen allen teilen gemacht in form vnnd mossen als hernach steht. Jtem von irst sal herczog konigliche Maiestat personlichenn lassen durch seine volmechtige Botschafft vnnd seyne gnade de- 30 muttiglichen bitthen, Das ko. mt. jm ein gnediger herr sein wol, wie wol her vngnad nicht vordint hat, Vnnd dorzu auch per- 5. fastnacht Sonntag, (Estomihi) 12. februar. 9. tzwelouffte, zwistigkeit. 22. vordocht vund vorwand sinth, beargwohnt und betheiligt sind. haltet. Der zwistigkeit halben, welche sich zwischen dem etc. hält, zwischen dem etc. bestehet. 23. amachtbote, für ambacht bote, dienstamtsbote, officialis. 24. gewaltbriev, vollmacht; in macht eines g., kraft einer vollmacht. 26. vor- trag, vertrag. gantze bericht, vollständige berichtigung, auseinandersetzung. 30. wol, wolle.
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64 sonlich komen So sein ko. mt. jn dezen landen sich findet vund das also selbst thuen, Dach das her vor ko. mt. leibes vnnd guttes vorsichert sey. Czum andern sal ko. mt. hertzog Johansen von newen Erb- 70a lichen leyhen, Grossenglogow gantz Freinstad Sprottow Grunen- 5 berg polkewitz Slaw pewthenn gantz Bobersperg, alle mit aller jrer manschafft vnnd zugehorunge nichts ussgenomen nach lawth der briff von konigen zu konigen zu Behmen sein vorfordern vntz vff jn gegeben Vnnd in der anspruch bey herczog kchass- ken vnnd dem frewlein von Teschen vnnd Jdormeniglichen freyen vnnd ledigen En auch dorbei handhaben schutzen vnnd schirmen Doch das her lehnsphlicht seiner koniglichen maiestat adder seinen andvelden thue, vntz zu seyner koniglichen gnaden zukonfft, Vund ko. mt. sal vbir alle dy land alle eynen lehns- briff geben. Czum dritten so sal ko. mt. alle gefangen dy herczog Jo- hanssenn angehoren vnnd bey dem marggrauen jn bestrickung sein, auch bey herczog kchassken ane alle schatzung ledig ma- chen, Des gleich sal herczog Johannes auch alle gefangenn den obgemelten parteien mûssigtzelen vnnd ledig lassen ane alle 20 entgeltnis. Czum Vierdenn sullen alle vnnd yde herezog Johans vn- derthan, howbtleuth, Burggrauen man vnd Stete koniglicher mt. Erbhuldung thuen, Also ap herczog Johans an leibs lehnss- erben abginge Das denne dy land koniglicher mt. als konig zu 25 Behmen gehorsam sein wullen Vnnd keynen andern denne ko- nigliche Maiestat vor Jren Rechten naturlichen Erbhern vff- nehmen, Den auch vnwidersperchlich darfure halden, So wil auch ko. mt. herczogen Johanssen vorsichern Wie das her- czog Johanns von seyner mt. haben wil, Das seyne gnade die 30 weil der gnant herczog Johans vnnd seyne leibes lehnsserben 70b die her lassen wurde, leben jn seinen manschafften Steten vnnd 10 15 5. leyhen, belehnen mit ... 6. Slaw, Schlawa, dorf bei Freistadt. 9. vntz, bis. vnz an ir endes zit. Niebel. jn der anspruch — ledigen, ihn von den ansprüchen die herzog K. etc. an ihn mache, befreien, für los und ledig er- klären. 10. Jdormeniglichen, jedermann. 11. handhaben, beschützen, gleichsam seine hand darüber halten. 13, andvelden, anwalden. antwalt, aus ant (&vrl) und walten, (gewalt haben), der für einen andern gewalt hat. 17. bestrickung, fesselung, einkerkerung, gefängniss. 20. mûssigtzelen, für frei erklären; von musse (mhd. mucz) freiheit, und zalen (ahd. zalôn) spre- chen, woraus das nhd. erzählen. 21. entgeltnis, entgeld, lösegeld. 24. ap, ob, wenn. 28. vnwidersperchlich, unwidersprechlich.
64 sonlich komen So sein ko. mt. jn dezen landen sich findet vund das also selbst thuen, Dach das her vor ko. mt. leibes vnnd guttes vorsichert sey. Czum andern sal ko. mt. hertzog Johansen von newen Erb- 70a lichen leyhen, Grossenglogow gantz Freinstad Sprottow Grunen- 5 berg polkewitz Slaw pewthenn gantz Bobersperg, alle mit aller jrer manschafft vnnd zugehorunge nichts ussgenomen nach lawth der briff von konigen zu konigen zu Behmen sein vorfordern vntz vff jn gegeben Vnnd in der anspruch bey herczog kchass- ken vnnd dem frewlein von Teschen vnnd Jdormeniglichen freyen vnnd ledigen En auch dorbei handhaben schutzen vnnd schirmen Doch das her lehnsphlicht seiner koniglichen maiestat adder seinen andvelden thue, vntz zu seyner koniglichen gnaden zukonfft, Vund ko. mt. sal vbir alle dy land alle eynen lehns- briff geben. Czum dritten so sal ko. mt. alle gefangen dy herczog Jo- hanssenn angehoren vnnd bey dem marggrauen jn bestrickung sein, auch bey herczog kchassken ane alle schatzung ledig ma- chen, Des gleich sal herczog Johannes auch alle gefangenn den obgemelten parteien mûssigtzelen vnnd ledig lassen ane alle 20 entgeltnis. Czum Vierdenn sullen alle vnnd yde herezog Johans vn- derthan, howbtleuth, Burggrauen man vnd Stete koniglicher mt. Erbhuldung thuen, Also ap herczog Johans an leibs lehnss- erben abginge Das denne dy land koniglicher mt. als konig zu 25 Behmen gehorsam sein wullen Vnnd keynen andern denne ko- nigliche Maiestat vor Jren Rechten naturlichen Erbhern vff- nehmen, Den auch vnwidersperchlich darfure halden, So wil auch ko. mt. herczogen Johanssen vorsichern Wie das her- czog Johanns von seyner mt. haben wil, Das seyne gnade die 30 weil der gnant herczog Johans vnnd seyne leibes lehnsserben 70b die her lassen wurde, leben jn seinen manschafften Steten vnnd 10 15 5. leyhen, belehnen mit ... 6. Slaw, Schlawa, dorf bei Freistadt. 9. vntz, bis. vnz an ir endes zit. Niebel. jn der anspruch — ledigen, ihn von den ansprüchen die herzog K. etc. an ihn mache, befreien, für los und ledig er- klären. 10. Jdormeniglichen, jedermann. 11. handhaben, beschützen, gleichsam seine hand darüber halten. 13, andvelden, anwalden. antwalt, aus ant (&vrl) und walten, (gewalt haben), der für einen andern gewalt hat. 17. bestrickung, fesselung, einkerkerung, gefängniss. 20. mûssigtzelen, für frei erklären; von musse (mhd. mucz) freiheit, und zalen (ahd. zalôn) spre- chen, woraus das nhd. erzählen. 21. entgeltnis, entgeld, lösegeld. 24. ap, ob, wenn. 28. vnwidersperchlich, unwidersprechlich.
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65 vnderthanen keinen jutrag thuen wierd nach das jn keinerley gestalt furnehmen, wie vund in was schein man das irdencken mocht, Vnnd sal die holdunge ko. mt. durch hertzog Johanssen land geschen also hienach lawthet. Jr werdet holden vnnd schweren, dem allerdurchleuchtigsten grossmechtigsten fursten vnnd hern hern Mathien zu hungern Behmen etc. konige, als eynem konige zu Behmen vnnd seinen nachkomen, ap got an uwrem Erbhern hertzog Johanssen icht thet, do seine gotlich gnade lange vor seyn welle, dardurch her- 10 tzog Johans ane erben abeging, ader ap hertzog Johans leibs lehnsserben vbirkeme, vund dieselben auch an leibs lehnsserben abegiengen, seiner koniglichen gnade vnnd seinen nachkomen als uwrem naturlichen antzweiuelichen Erbhern vnderthanig gehor- sam vnnd sunst nymanden anders gewertig zu sein, Dach vorbe- 15 halden, Das diesse artickel aller hier vorsigelt gehalden werden. Czum funfftenn hertzog Johanns sal auch wieder sloss Stett adir Mergkte nicht vorsetzen nach vorkouffenn an Willen ko- niglicher mt., Wurde aber hertzog Johanns benotiget, dadurch her vorkouffen adir vorsetzen must, Vnnd das nicht vmbgehun 20 konndt, So sal her das thuen nach lawth der freiheit so etwan konig Johannes zu Behmen etc. den fursten vom Sagan gegeben vnnd von koniglicher mt. zu hungern vnnd Behmen, auch be- stetiget ist. Czum sechsten sal hertzog Johannes koniglicher maiestat 71a 25 wem das konigliche maiestat entphielt abetreten vund entreu- men, Swebussen vnnd tzolch ane alle betzalung einecherley gelts vnnd gutts Vnnd sich kegen koniglicher mt. briefflich vortzeihen aller gerechtikeit die er gehaben mocht an Crossen Swebussen vnnd Czulch, Vnnd was nach hertzoge Johans von Registern 30 freyheiten vrbern handfesten vnnd brieuen dieselbigen Weich- pilde vnnd Stele betreffennde bey jm hat, Das er die herawss gebe zu koniglicher maiestat handen, konigliche mt sal auch von marggraff Albrecht alle Register freiheitbrieff Vrber vnnd ge- rechtikeit so dy sein vnnd her vber die land, so weiland hertzog 35 heinrich von Grossenglogow gelassen vbirkomen hab zu seiner ko. mt. handen herawssbrengen vnnd hertzog Johanssen die zu 5 1. Jntrag, eintrag, beeinträchtigung. 8. icht thet, etwas thäte, ihn sterben liesse. 13. antzweiuelichen, unbezweifelten. 15. aller, l. alle. vorsigelt, sicher und gewiss, wie durch siegel bekräftigt. 16. wieder — ader, weder — noch. 25. entphielt, befiehlt, zuerkennt. entreumen, einräumen. 26. tzolch, czulch, Züllichau. einecherley, einigerlei, irgend etwas.
65 vnderthanen keinen jutrag thuen wierd nach das jn keinerley gestalt furnehmen, wie vund in was schein man das irdencken mocht, Vnnd sal die holdunge ko. mt. durch hertzog Johanssen land geschen also hienach lawthet. Jr werdet holden vnnd schweren, dem allerdurchleuchtigsten grossmechtigsten fursten vnnd hern hern Mathien zu hungern Behmen etc. konige, als eynem konige zu Behmen vnnd seinen nachkomen, ap got an uwrem Erbhern hertzog Johanssen icht thet, do seine gotlich gnade lange vor seyn welle, dardurch her- 10 tzog Johans ane erben abeging, ader ap hertzog Johans leibs lehnsserben vbirkeme, vund dieselben auch an leibs lehnsserben abegiengen, seiner koniglichen gnade vnnd seinen nachkomen als uwrem naturlichen antzweiuelichen Erbhern vnderthanig gehor- sam vnnd sunst nymanden anders gewertig zu sein, Dach vorbe- 15 halden, Das diesse artickel aller hier vorsigelt gehalden werden. Czum funfftenn hertzog Johanns sal auch wieder sloss Stett adir Mergkte nicht vorsetzen nach vorkouffenn an Willen ko- niglicher mt., Wurde aber hertzog Johanns benotiget, dadurch her vorkouffen adir vorsetzen must, Vnnd das nicht vmbgehun 20 konndt, So sal her das thuen nach lawth der freiheit so etwan konig Johannes zu Behmen etc. den fursten vom Sagan gegeben vnnd von koniglicher mt. zu hungern vnnd Behmen, auch be- stetiget ist. Czum sechsten sal hertzog Johannes koniglicher maiestat 71a 25 wem das konigliche maiestat entphielt abetreten vund entreu- men, Swebussen vnnd tzolch ane alle betzalung einecherley gelts vnnd gutts Vnnd sich kegen koniglicher mt. briefflich vortzeihen aller gerechtikeit die er gehaben mocht an Crossen Swebussen vnnd Czulch, Vnnd was nach hertzoge Johans von Registern 30 freyheiten vrbern handfesten vnnd brieuen dieselbigen Weich- pilde vnnd Stele betreffennde bey jm hat, Das er die herawss gebe zu koniglicher maiestat handen, konigliche mt sal auch von marggraff Albrecht alle Register freiheitbrieff Vrber vnnd ge- rechtikeit so dy sein vnnd her vber die land, so weiland hertzog 35 heinrich von Grossenglogow gelassen vbirkomen hab zu seiner ko. mt. handen herawssbrengen vnnd hertzog Johanssen die zu 5 1. Jntrag, eintrag, beeinträchtigung. 8. icht thet, etwas thäte, ihn sterben liesse. 13. antzweiuelichen, unbezweifelten. 15. aller, l. alle. vorsigelt, sicher und gewiss, wie durch siegel bekräftigt. 16. wieder — ader, weder — noch. 25. entphielt, befiehlt, zuerkennt. entreumen, einräumen. 26. tzolch, czulch, Züllichau. einecherley, einigerlei, irgend etwas.
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66 seinen landen an behelff obirantworten awssgnomen was vbir dy drey weichpilde lawtet mag konigliche maiestat behalden Es sal sich auch Marggraff Albrecht sein Son vnnd Tochter vortzeyhen aller ansprach desgleichen auch hertzog kchasske vnnd das frew- leyn von Teschenn Ap sie wider hertzog Johanns in eincherley weges haben mochten, vnnd sullen den halben teyl zu Grossenn- glogow vnnd Bewthen mit der Manschafft vnnd aller zugehorunge so sie gehabt haben, sich kegen hertzog Johanssen vortzeihen vnnd die an en weisen. Vnnd sal alle vehde vnnd fintschafft abe gestalt sein allenthalben, sint ko. mt. solich schult vnnd anspruch 10 vber sich nympt. Czum Siebenden mol hertzog Johannes sal sich vorschrei- ben das alle seine Sloss vnnd Stete ko. mt. offen sein sullen zu allen seinen krigen vund notdorffien wider alle seine viende an seinen schaden vnnd sal sich halden als einem getrawen fursten 15 zugeboret, vnnd neben seyner mt. neben andern fursten dienen nach seinem vormogen vnnd pflicht. Czum achten mol sal ko. mt. auch hertzog Johansen ge- mahel lassen bey irem leibgedinge, als ir das der gnant hertzog vormacht, vnnd ko. mt. bestetigt hat, nach lawth seiner mt. brieff, 20 Doch das ir hertzog Johanns nicht mehre vorschreib, Desglei- chen ist ko. mt. begnugig hertzog Johannssen seinen tochtern zuuorschreiben lassen, als der gnant hertzogen priuilegia, so sie von konigen zu Behmen haben, awssweisen. Czum newnden dadurch hertzog Johanns die schult der 25 soldener vnnd ander dy jm in den krigisloufften vortrawet ha- ben, betzalen kunth domit ko. mt. land dister bass bey friden bleiben, so sal ko. mt. hertzog Johanns land freyen sechs jawre keine stewer dy nawgesten von den zufordern, Doch sal her- tzog Johanns ko. mt. dynen neben andern fursten nach seinem 30 vormogen. Czum tzehndenn das die strossen zu von Crossenn auf frein- stad vnnd forth auff grossenglogow bleiben sullen. Czu letzt so ist bereth, so die sachen vorstrecket sullen werden Das in allen sachen eins mit dem andern zugehen sal, 35 Sollicher obgemelter beredung sein tzwen gleichlautend tzedeln 72a gemacht, der eine der obgemelt hertzog Johans vorsigelt vnnd 1b 5 1. an behelff, ohne verheimlichung. 3. sich vortzeyhen aller... verzichten auf allen. 5. ap sie, welche sie etwa. 10. sint, seitdem, von der zeit an als... 27. dister bass, desto mehr. 29. dy nawgesten, zunächst. 35. eins mit dem andern zugehen sall, beide theile sollen zugleich ihre verpflichtungen erfüllen.
66 seinen landen an behelff obirantworten awssgnomen was vbir dy drey weichpilde lawtet mag konigliche maiestat behalden Es sal sich auch Marggraff Albrecht sein Son vnnd Tochter vortzeyhen aller ansprach desgleichen auch hertzog kchasske vnnd das frew- leyn von Teschenn Ap sie wider hertzog Johanns in eincherley weges haben mochten, vnnd sullen den halben teyl zu Grossenn- glogow vnnd Bewthen mit der Manschafft vnnd aller zugehorunge so sie gehabt haben, sich kegen hertzog Johanssen vortzeihen vnnd die an en weisen. Vnnd sal alle vehde vnnd fintschafft abe gestalt sein allenthalben, sint ko. mt. solich schult vnnd anspruch 10 vber sich nympt. Czum Siebenden mol hertzog Johannes sal sich vorschrei- ben das alle seine Sloss vnnd Stete ko. mt. offen sein sullen zu allen seinen krigen vund notdorffien wider alle seine viende an seinen schaden vnnd sal sich halden als einem getrawen fursten 15 zugeboret, vnnd neben seyner mt. neben andern fursten dienen nach seinem vormogen vnnd pflicht. Czum achten mol sal ko. mt. auch hertzog Johansen ge- mahel lassen bey irem leibgedinge, als ir das der gnant hertzog vormacht, vnnd ko. mt. bestetigt hat, nach lawth seiner mt. brieff, 20 Doch das ir hertzog Johanns nicht mehre vorschreib, Desglei- chen ist ko. mt. begnugig hertzog Johannssen seinen tochtern zuuorschreiben lassen, als der gnant hertzogen priuilegia, so sie von konigen zu Behmen haben, awssweisen. Czum newnden dadurch hertzog Johanns die schult der 25 soldener vnnd ander dy jm in den krigisloufften vortrawet ha- ben, betzalen kunth domit ko. mt. land dister bass bey friden bleiben, so sal ko. mt. hertzog Johanns land freyen sechs jawre keine stewer dy nawgesten von den zufordern, Doch sal her- tzog Johanns ko. mt. dynen neben andern fursten nach seinem 30 vormogen. Czum tzehndenn das die strossen zu von Crossenn auf frein- stad vnnd forth auff grossenglogow bleiben sullen. Czu letzt so ist bereth, so die sachen vorstrecket sullen werden Das in allen sachen eins mit dem andern zugehen sal, 35 Sollicher obgemelter beredung sein tzwen gleichlautend tzedeln 72a gemacht, der eine der obgemelt hertzog Johans vorsigelt vnnd 1b 5 1. an behelff, ohne verheimlichung. 3. sich vortzeyhen aller... verzichten auf allen. 5. ap sie, welche sie etwa. 10. sint, seitdem, von der zeit an als... 27. dister bass, desto mehr. 29. dy nawgesten, zunächst. 35. eins mit dem andern zugehen sall, beide theile sollen zugleich ihre verpflichtungen erfüllen.
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67 vnder seinem anhangenden sigel gelobt, als obgeschriben, was en seinethalb das berurth auffrichtiglich zuuolfurenn vnnd zu- uolstrecken vnnd den ko. mt. obirgeben, Den andern Jorg vom Stain herr zur Czossen, als ko. mt. machtboth jn krafft eines 5 vorsigilten vorschriben gewalts jm gegeben vnnd mit seinem an- hangenden Sigel bestetigt vnnd denselber mitsampt dem gemelten gewaltsbrieff hertzog Johanssen obirgeben alles getrewlich aff bei- den teilen sunder alle geuere Geschen vnnd geben zu Grossen- glogow am Sibenden tage des mandes Juny Nach vnsers hern 10 Jesu Cristi geburth m° cecc° lxxx). Dangsagunge ko. mtat des vfftzoges halbenn diser 72b Stat allein geschehen. Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnd Behmen konig 1488 vnnd hertzog in Osterreich Denn Ersamen weissen vnseren lieben getrewen den Rath- man vnnser Stad Gorlitz. Ersamen weissen lieben getrewen wir sein berichtet wie jr auff beger vnnd erfordern, So der houchgeboren vnser lieber oheim furst vnnd getrewer, fridrich hertzog jn Slezien etc. von 20 visern wegen, das jr, mit jme, jn veld, wider vnseren viend aufseyt gethan hat, gar gehorsamlich, irtzeigt habt, Des wir euch sondern dangk sagenn, vnnd vngetzweiuelt jn gnaden ge- gen euch erkennen, Vnnd allem gutte nymmer vorgessen wel- len, Vnnd wir werden auch dadurch bewegt, ewer gnediger herr 25 zu sein, Vnnd begeren an euch, jn solhen gehorsam zuuor- harren, Vund vnser jm veld bey gemeltem vnserem houbtman, ader weme her die houbtmanschafft, ab her blodikeit halben nit daseyn mochte, beuelhn wirdet zu erwarten Das kombt vns auch von euch gar zu grossen geuallen Das wir sonderlich mit 30 gnaden gegen euch erkennen wellen, Geben zu Wienn am Erig- tag nach Sontag Jubilate Anno domini etc lxxxviijo. 15 1. was — berurth, was ihn seinerseits anbetrifft, 4. machtboth, s. v. wie oben amachtboth. 5. gewalts, gewaltsbriefes. 30. Erigtag n. S. Jubilate. Der erigtag, eritag, erichstag ist der dienstag, der auch cistag, cinstag, prech- tag heisst (s. Haltaus calend. medii aevi s.7.) hier der 29. april. 9 *
67 vnder seinem anhangenden sigel gelobt, als obgeschriben, was en seinethalb das berurth auffrichtiglich zuuolfurenn vnnd zu- uolstrecken vnnd den ko. mt. obirgeben, Den andern Jorg vom Stain herr zur Czossen, als ko. mt. machtboth jn krafft eines 5 vorsigilten vorschriben gewalts jm gegeben vnnd mit seinem an- hangenden Sigel bestetigt vnnd denselber mitsampt dem gemelten gewaltsbrieff hertzog Johanssen obirgeben alles getrewlich aff bei- den teilen sunder alle geuere Geschen vnnd geben zu Grossen- glogow am Sibenden tage des mandes Juny Nach vnsers hern 10 Jesu Cristi geburth m° cecc° lxxx). Dangsagunge ko. mtat des vfftzoges halbenn diser 72b Stat allein geschehen. Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnd Behmen konig 1488 vnnd hertzog in Osterreich Denn Ersamen weissen vnseren lieben getrewen den Rath- man vnnser Stad Gorlitz. Ersamen weissen lieben getrewen wir sein berichtet wie jr auff beger vnnd erfordern, So der houchgeboren vnser lieber oheim furst vnnd getrewer, fridrich hertzog jn Slezien etc. von 20 visern wegen, das jr, mit jme, jn veld, wider vnseren viend aufseyt gethan hat, gar gehorsamlich, irtzeigt habt, Des wir euch sondern dangk sagenn, vnnd vngetzweiuelt jn gnaden ge- gen euch erkennen, Vnnd allem gutte nymmer vorgessen wel- len, Vnnd wir werden auch dadurch bewegt, ewer gnediger herr 25 zu sein, Vnnd begeren an euch, jn solhen gehorsam zuuor- harren, Vund vnser jm veld bey gemeltem vnserem houbtman, ader weme her die houbtmanschafft, ab her blodikeit halben nit daseyn mochte, beuelhn wirdet zu erwarten Das kombt vns auch von euch gar zu grossen geuallen Das wir sonderlich mit 30 gnaden gegen euch erkennen wellen, Geben zu Wienn am Erig- tag nach Sontag Jubilate Anno domini etc lxxxviijo. 15 1. was — berurth, was ihn seinerseits anbetrifft, 4. machtboth, s. v. wie oben amachtboth. 5. gewalts, gewaltsbriefes. 30. Erigtag n. S. Jubilate. Der erigtag, eritag, erichstag ist der dienstag, der auch cistag, cinstag, prech- tag heisst (s. Haltaus calend. medii aevi s.7.) hier der 29. april. 9 *
Strana 68
68 Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vund Behmen kunig vnnd hertzog zu Osterreich etc. Entbieten den Ersamen weissen vnsern lieben getrewen den Rathman aller vnser Stete vnseres Marggraffenthumbs in obirnlausitz, Vnser gnad vnnd alles gut, Ersamen weissen lieben getrewen Wir werden bericht, wie jr euch auff begern vnnd eruordern, so der houchgeboren vnser lieber Oheim furst vnnd getrewer, fridrich hertzog in Sle- zien, etc Von vnsern wegen, das jr mit jm jn veld wider vnsern veind, aufseit, an euch gethon hat, gar gehorsamlich irtzeigt habt, Das wir euch sondern dang sagen, vnnd vngetzweiuelt jn 10 gnaden gegen euch erkennen, Vnnd jn allem gutten nymmer vorgessen wellen, Wir werden auch dadurch bewegt uwer gne- diger herr zu seyn, Vnnd ist vnser beger in solhen gehorsam weiter zuuorharren, Vnnd vnser jm veld bey gemelten vnserm houbtman, ader weme her dy houbtmanschafft, ob her blodickeit 15 halbenn nicht do sein mochte, beuelhn wirdet zuerwarten, Das kommet vns von euch gar zu grossen gefallenn, Das wir sonn- derlich mit gnaden gegen euch erkennen wellen, Gebenn zu Wienn am Erchtag nach Sontags Jubilate Anno etc lxxxviij Vnser Reich des hung. jm xxxjten, vnnd des beh. jm xjx den 20 Jarenn. Vff sulche k. geboth haben die mann diser landt 1 pferde vnd ije fussknecht ins felt geschicket, vnd die Stete xl pferde vnd iije fussknecht. 5 83а 73b Entschuldigung vnd gleichbietung hertzog Gynder- 25 sichs von Glotz. Heinrich der Elder von gots gnaden hertzog zu Monster- berg vnnd Graue zu Glotz Den Edelen Gestrengen Ernvehsten Ersamen weyssen hern Ritterschafft landschafft manschaft Burgermeister vnnd Rath� 30 mann Eldisten vnnd sust gemeinden landt vnnd Stad Budissen vnnd andern von landen vund Steten in den Sechs Steten vn- sern gutten gonnern vnnd bsunderen lieben Edlenn Gestrengen Ernvehsten vnnd Ersame weisse bson- dere gutte gonner, Vnns ist zuuernemen geschen, Wie Er Jorge 35 1. Das schreiben steht aus diesem annal in der oberl. urk. samml. nr. 1370a. 25. S. oberl. urk. samml. nr. 1366b.
68 Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vund Behmen kunig vnnd hertzog zu Osterreich etc. Entbieten den Ersamen weissen vnsern lieben getrewen den Rathman aller vnser Stete vnseres Marggraffenthumbs in obirnlausitz, Vnser gnad vnnd alles gut, Ersamen weissen lieben getrewen Wir werden bericht, wie jr euch auff begern vnnd eruordern, so der houchgeboren vnser lieber Oheim furst vnnd getrewer, fridrich hertzog in Sle- zien, etc Von vnsern wegen, das jr mit jm jn veld wider vnsern veind, aufseit, an euch gethon hat, gar gehorsamlich irtzeigt habt, Das wir euch sondern dang sagen, vnnd vngetzweiuelt jn 10 gnaden gegen euch erkennen, Vnnd jn allem gutten nymmer vorgessen wellen, Wir werden auch dadurch bewegt uwer gne- diger herr zu seyn, Vnnd ist vnser beger in solhen gehorsam weiter zuuorharren, Vnnd vnser jm veld bey gemelten vnserm houbtman, ader weme her dy houbtmanschafft, ob her blodickeit 15 halbenn nicht do sein mochte, beuelhn wirdet zuerwarten, Das kommet vns von euch gar zu grossen gefallenn, Das wir sonn- derlich mit gnaden gegen euch erkennen wellen, Gebenn zu Wienn am Erchtag nach Sontags Jubilate Anno etc lxxxviij Vnser Reich des hung. jm xxxjten, vnnd des beh. jm xjx den 20 Jarenn. Vff sulche k. geboth haben die mann diser landt 1 pferde vnd ije fussknecht ins felt geschicket, vnd die Stete xl pferde vnd iije fussknecht. 5 83а 73b Entschuldigung vnd gleichbietung hertzog Gynder- 25 sichs von Glotz. Heinrich der Elder von gots gnaden hertzog zu Monster- berg vnnd Graue zu Glotz Den Edelen Gestrengen Ernvehsten Ersamen weyssen hern Ritterschafft landschafft manschaft Burgermeister vnnd Rath� 30 mann Eldisten vnnd sust gemeinden landt vnnd Stad Budissen vnnd andern von landen vund Steten in den Sechs Steten vn- sern gutten gonnern vnnd bsunderen lieben Edlenn Gestrengen Ernvehsten vnnd Ersame weisse bson- dere gutte gonner, Vnns ist zuuernemen geschen, Wie Er Jorge 35 1. Das schreiben steht aus diesem annal in der oberl. urk. samml. nr. 1370a. 25. S. oberl. urk. samml. nr. 1366b.
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69 vom Stain vff dem nehst vorschynen landisstage zum Jawer of- fentlich gereth vnnd vns angetziechen hette Wir wern konig- licher wirde von hungern abegesagter findt wurden, dauon wir gar keyn wissen haben, Dan ir vnnd all awss dem anbrengen 5 das wir durch vnser rethe vnnd Sendeboten zu Bresslaw vff den nehstuorschynen gemeinen furstentag haben thun lassen, zuuor- merken vnnd gruntlich zu vornemen habt, Das wir kein abe- sagen gethon, sunder als vil als vnnss von der koniglichen wirde an vnsere Ere furstliche wirdikeit vnnd gut geruchte geruret ist, 10 anbrengen lassen, Vnns auch irboten, zu dezir lande gemeinen nutz vnnd fromen mit vnnd neben ouch helffen vnnd Rathen, Vnnd vns dasselbige zu thuen nach wie vor irbitten. Darbey habt ir vnnd yde zuuernemen, das vns der vom Stain, jn deme das wir koniglicher wirde abegesagiter find weren, vngutlichen mit 15 vngesparter worheit thut, Vnnd vff das ir vnnd ander ein wis- sen haben, wie wir vnser anbrengen zu Bresslaw haben thuen lassen, schicken euch dasselbige hirjnne schrifftlich begriffen, Vnnd lassen vns beduncken, wir sulden solicher rede von dem vom Stain, billich vortragen sein, Vnnd wissen von den gna- 20 den gotes vnser Ere zuuorantworten, so es vns noth geschit, Geben vff Glotz am Sonnoband nach Conuersionis pauli Anno etc lxxxviijo. 84а Die jngelegte tzedel jn hertzog heinrichs schrifft. Edler herr, nach deme uwer gnade Vnseren gnadigen hern 25 hertzoge heinrich besanth habt Vnnd seynen gnaden geschriben, Das seine gnade also heute her vff den furstentag komen sulde Vnnd alhir der ko. mtat meynunge horen Vnnd dorzu Rathen vnnde helffen, hat vns seyne furstliche gnade alher gesant vnnd uwern gnaden befolen zu sagen, Das is offenbar ist, das sich 30 seyne gnade allwege vffrichtiglich kegen der koniglichen maiestat, vnnd mehre wenne seyne gnade verpflicht gewest ist, gethan hat, Vnnd nach heute des tages seyne gnade dyss landis Ere vnnd bestes gerne sehe, vnnd dorzu auch gerne Rathen vund helffen wulle nach seynir gnaden vormogen. Sunder gnediger herr, her 1. nehst vorschynen, nächst vergangenen. 2. angetziechen, angezogen, an- gezeigt. 4. das anbrengen, der antrag. 8. als vil als, so viel als. 9. an unsere ere — geruret, unsere ere angetastet. 10. dezir, dieser. 11. ouch, l. euch. 19. vortragen, überhoben. 21. s. n. conuers. Pauli, d. 26. januar. 31. mehre wenne, mehr als.
69 vom Stain vff dem nehst vorschynen landisstage zum Jawer of- fentlich gereth vnnd vns angetziechen hette Wir wern konig- licher wirde von hungern abegesagter findt wurden, dauon wir gar keyn wissen haben, Dan ir vnnd all awss dem anbrengen 5 das wir durch vnser rethe vnnd Sendeboten zu Bresslaw vff den nehstuorschynen gemeinen furstentag haben thun lassen, zuuor- merken vnnd gruntlich zu vornemen habt, Das wir kein abe- sagen gethon, sunder als vil als vnnss von der koniglichen wirde an vnsere Ere furstliche wirdikeit vnnd gut geruchte geruret ist, 10 anbrengen lassen, Vnns auch irboten, zu dezir lande gemeinen nutz vnnd fromen mit vnnd neben ouch helffen vnnd Rathen, Vnnd vns dasselbige zu thuen nach wie vor irbitten. Darbey habt ir vnnd yde zuuernemen, das vns der vom Stain, jn deme das wir koniglicher wirde abegesagiter find weren, vngutlichen mit 15 vngesparter worheit thut, Vnnd vff das ir vnnd ander ein wis- sen haben, wie wir vnser anbrengen zu Bresslaw haben thuen lassen, schicken euch dasselbige hirjnne schrifftlich begriffen, Vnnd lassen vns beduncken, wir sulden solicher rede von dem vom Stain, billich vortragen sein, Vnnd wissen von den gna- 20 den gotes vnser Ere zuuorantworten, so es vns noth geschit, Geben vff Glotz am Sonnoband nach Conuersionis pauli Anno etc lxxxviijo. 84а Die jngelegte tzedel jn hertzog heinrichs schrifft. Edler herr, nach deme uwer gnade Vnseren gnadigen hern 25 hertzoge heinrich besanth habt Vnnd seynen gnaden geschriben, Das seine gnade also heute her vff den furstentag komen sulde Vnnd alhir der ko. mtat meynunge horen Vnnd dorzu Rathen vnnde helffen, hat vns seyne furstliche gnade alher gesant vnnd uwern gnaden befolen zu sagen, Das is offenbar ist, das sich 30 seyne gnade allwege vffrichtiglich kegen der koniglichen maiestat, vnnd mehre wenne seyne gnade verpflicht gewest ist, gethan hat, Vnnd nach heute des tages seyne gnade dyss landis Ere vnnd bestes gerne sehe, vnnd dorzu auch gerne Rathen vund helffen wulle nach seynir gnaden vormogen. Sunder gnediger herr, her 1. nehst vorschynen, nächst vergangenen. 2. angetziechen, angezogen, an- gezeigt. 4. das anbrengen, der antrag. 8. als vil als, so viel als. 9. an unsere ere — geruret, unsere ere angetastet. 10. dezir, dieser. 11. ouch, l. euch. 19. vortragen, überhoben. 21. s. n. conuers. Pauli, d. 26. januar. 31. mehre wenne, mehr als.
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70 Jorge vom Stain ko. mtat anwald, gnediger furste vnnd lieben hern der fursten Rethe Vnnd lieben hern Von landen vnnd 74b Steten Vnser gnediger herr hat vns beuohlen uwern gnaden zu sagen Das seine gnade nicht tzweifelt, Das uwern gnaden allen wol wissentlich ist, Vnnd ap es jmand nicht wissentlich, So hat vns seine gnade beuohlenn zu offenbaren, Wie die ko. mtat von hungern seinen gnaden an seine furstliche wirden erenn vnnd glymphen, ane sache vnnd ane schuldt wider got gleich vnnd Recht vnnd wider alle billickeit mit schrifften an vnseren gnedigen hern den konig von Behmen seiner gnaden Erbhern, 10 hochlichen gerurt vnnd gesmeht hat, Des sich meyn gnediger herr nye vorsehn hatte, das seinen gnaden ein solichs geschen sulde ane sache vnnd ane schuldt wider got gleich vnnd Recht, wenne es ist uwern gnaden allen vffinbar vnnd landkundig Das sich seyne gnade allewege fromlich vffrichtiglich gehalden hat 15 als einem fromen Cristlichen fursten zugeboret. Gnediger furste vnnd lieben hern der fursten Rethe, Wirdigen hern vund lieben hern von landen vnnd von Steten, Vnser gnediger herre bithet uwer gnaden Wullet euch die ding zu hertzen nehmen vnnd leydt lassen seynn was seinen gnaden geschen ist ane schult 20 vnnd ane sache, Das wil seine gnade vmb uwer gnaden frunt- lichen vordynen vnnd verschulden, Vnnd gnedigen hern Wullet das bedencken was seinen gnaden ytzd geschyt vnnd geschen ist, Das es hernachmols auch uwern gnaden komen mochte. Auch gnedigen hern do vnserem gnedigen herrn die ding sein geoffent� 25 baret wurden durch vnseren gnedigen hern den konig vom Beh- men, ist seine gnade balde Rathes wurden mit seiner gnaden hern vnnd frund, hat sich seyne gnade erbothen, furzukomen an die stellen, do soliche furstliche wirde vnnd Ere stat hat zuuorantworten. Czum irsten hat sich seyne gnade erbothen 30 vor vnseren gnedigen hern den konig zu Behmen seiner furst- lichen gnaden Erbhern, Dornach vor die keiserliche maiestat vnnd vor die grossmechtigen fursten den konig von polen vnnd vor etzliche kurfursten, Das ist alles seinen gnaden abegeschlagen wurden. Gnediger herr her Jorg vom Stain, vnser gnediger 35 herr hat vns beuohlen zusagenn, Sinddermole das seinen gnaden, ein solichs geschit vnnd geschen ist ane sache vnnd ane schult wider got gleich vnnd Recht, So vormeinet seyne gnade forth- mehr der koniglichen maiestat nicht zu Rathen nach zuhelffen. Sunder seyne gnade vormeinet, Rathes zu werden mit seiner 40 gnaden hern vnnd frunde, wie seyne gnade mochte mit der koniglichen mtat furkomen an die stellen, do soliche furstliche 75a 5
70 Jorge vom Stain ko. mtat anwald, gnediger furste vnnd lieben hern der fursten Rethe Vnnd lieben hern Von landen vnnd 74b Steten Vnser gnediger herr hat vns beuohlen uwern gnaden zu sagen Das seine gnade nicht tzweifelt, Das uwern gnaden allen wol wissentlich ist, Vnnd ap es jmand nicht wissentlich, So hat vns seine gnade beuohlenn zu offenbaren, Wie die ko. mtat von hungern seinen gnaden an seine furstliche wirden erenn vnnd glymphen, ane sache vnnd ane schuldt wider got gleich vnnd Recht vnnd wider alle billickeit mit schrifften an vnseren gnedigen hern den konig von Behmen seiner gnaden Erbhern, 10 hochlichen gerurt vnnd gesmeht hat, Des sich meyn gnediger herr nye vorsehn hatte, das seinen gnaden ein solichs geschen sulde ane sache vnnd ane schuldt wider got gleich vnnd Recht, wenne es ist uwern gnaden allen vffinbar vnnd landkundig Das sich seyne gnade allewege fromlich vffrichtiglich gehalden hat 15 als einem fromen Cristlichen fursten zugeboret. Gnediger furste vnnd lieben hern der fursten Rethe, Wirdigen hern vund lieben hern von landen vnnd von Steten, Vnser gnediger herre bithet uwer gnaden Wullet euch die ding zu hertzen nehmen vnnd leydt lassen seynn was seinen gnaden geschen ist ane schult 20 vnnd ane sache, Das wil seine gnade vmb uwer gnaden frunt- lichen vordynen vnnd verschulden, Vnnd gnedigen hern Wullet das bedencken was seinen gnaden ytzd geschyt vnnd geschen ist, Das es hernachmols auch uwern gnaden komen mochte. Auch gnedigen hern do vnserem gnedigen herrn die ding sein geoffent� 25 baret wurden durch vnseren gnedigen hern den konig vom Beh- men, ist seine gnade balde Rathes wurden mit seiner gnaden hern vnnd frund, hat sich seyne gnade erbothen, furzukomen an die stellen, do soliche furstliche wirde vnnd Ere stat hat zuuorantworten. Czum irsten hat sich seyne gnade erbothen 30 vor vnseren gnedigen hern den konig zu Behmen seiner furst- lichen gnaden Erbhern, Dornach vor die keiserliche maiestat vnnd vor die grossmechtigen fursten den konig von polen vnnd vor etzliche kurfursten, Das ist alles seinen gnaden abegeschlagen wurden. Gnediger herr her Jorg vom Stain, vnser gnediger 35 herr hat vns beuohlen zusagenn, Sinddermole das seinen gnaden, ein solichs geschit vnnd geschen ist ane sache vnnd ane schult wider got gleich vnnd Recht, So vormeinet seyne gnade forth- mehr der koniglichen maiestat nicht zu Rathen nach zuhelffen. Sunder seyne gnade vormeinet, Rathes zu werden mit seiner 40 gnaden hern vnnd frunde, wie seyne gnade mochte mit der koniglichen mtat furkomen an die stellen, do soliche furstliche 75a 5
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7I 10 wirde Ere vnnd glymphen stat hat zuuorantworten. Do ver- meinet sich seyne gnade zufertigen als einen fromen vffrichtigen fursten zugeboret. Gnediger furste lieben hern der fursten Rathe wirdigen hern lieben hern von landt vnnd Steten Vnser gne- 5 diger herr hat vns uwern gnaden beuohlen zusagen, Das sich seine gnade von uwern gnaden nicht tzewht mit Rathe nach hulffe, Sunder seine gnade ist der furste der alleweg desir landt ere vnnd bestes gerne sehe, Vnnd so uwer gnaden seynir gna- den zu ichte begerende wern, vnnd von uwern gnaden dorzu- gefordert, Das diser landt Ere nutz vnnd fromen belangitte, Vormeinet sich seyne gnade gerne dorzu findenn lassen, Vnnd neben ewern gnaden Rathen vnnd helffen nach alle seiner gna- den vormogen etc. 5b Gorg vom Stain manu propria. Denn Namhafftigen Ersamen Weyssen Burgermeister vnnd Rathmann der Stad zu Gorlitz meinen gutten frunden meyn fruntlichen dinst zuuor lieben frund, ko. mtat hath mir yetzt gar ernstlich, die zu irmanen dy grossen tzeug haben, geschri- ben, damit die den darleyen. Darauff so bitthe jch euch, das 20 jr ewer grossen Buchssen auch zuricht, mit Stain vnd andere zugehorung, vnnd wenne jch ewch zuentpeuth das jr die vntz gen legnitz vertiget, Dann dohyn wil ich ewch danne gelayt genug zu senden, ferrer die jn das fehlt bewarlich zubringen, Vnd bitte ewch wolt ewch also darjnne beweisen, jr nicht die 25 lehsten seyt, Das wirt ewch zu den bestenn kommen. Datum Breslaw am heyligen auffertag Anno domini etc lxxxviij. 15 Burgermeister vnnd Ratman der Stad Gorlitz. Dem Edlen wolgebornen hern Jorgen vom Stain herr zur Czossen hewerssdorff ko. mtat anwalde jn Slezien, houbtman 30 der furstenthumer Sweidenitz vnnd Jawer, Voit jn obirlusatz etc vnserem g. h. Edeler Wolgeborner gnediger herr Vnser willige 76a dinste uwern gnaden alletzeit zuuoran bereyth Gnediger herr 2. zu fertigen, zu rechtfertigen. 6. tzewht, zieht, entziehet, trennt. 14. s. oberl. urk. samml. nr. 1371b. 21. zuentpeuth, entbiete, auffordere. 23. ferrer, ferner, weiter. 26. auffertag, auffahrtag, himmelfahrt, d. 15. mai.
7I 10 wirde Ere vnnd glymphen stat hat zuuorantworten. Do ver- meinet sich seyne gnade zufertigen als einen fromen vffrichtigen fursten zugeboret. Gnediger furste lieben hern der fursten Rathe wirdigen hern lieben hern von landt vnnd Steten Vnser gne- 5 diger herr hat vns uwern gnaden beuohlen zusagen, Das sich seine gnade von uwern gnaden nicht tzewht mit Rathe nach hulffe, Sunder seine gnade ist der furste der alleweg desir landt ere vnnd bestes gerne sehe, Vnnd so uwer gnaden seynir gna- den zu ichte begerende wern, vnnd von uwern gnaden dorzu- gefordert, Das diser landt Ere nutz vnnd fromen belangitte, Vormeinet sich seyne gnade gerne dorzu findenn lassen, Vnnd neben ewern gnaden Rathen vnnd helffen nach alle seiner gna- den vormogen etc. 5b Gorg vom Stain manu propria. Denn Namhafftigen Ersamen Weyssen Burgermeister vnnd Rathmann der Stad zu Gorlitz meinen gutten frunden meyn fruntlichen dinst zuuor lieben frund, ko. mtat hath mir yetzt gar ernstlich, die zu irmanen dy grossen tzeug haben, geschri- ben, damit die den darleyen. Darauff so bitthe jch euch, das 20 jr ewer grossen Buchssen auch zuricht, mit Stain vnd andere zugehorung, vnnd wenne jch ewch zuentpeuth das jr die vntz gen legnitz vertiget, Dann dohyn wil ich ewch danne gelayt genug zu senden, ferrer die jn das fehlt bewarlich zubringen, Vnd bitte ewch wolt ewch also darjnne beweisen, jr nicht die 25 lehsten seyt, Das wirt ewch zu den bestenn kommen. Datum Breslaw am heyligen auffertag Anno domini etc lxxxviij. 15 Burgermeister vnnd Ratman der Stad Gorlitz. Dem Edlen wolgebornen hern Jorgen vom Stain herr zur Czossen hewerssdorff ko. mtat anwalde jn Slezien, houbtman 30 der furstenthumer Sweidenitz vnnd Jawer, Voit jn obirlusatz etc vnserem g. h. Edeler Wolgeborner gnediger herr Vnser willige 76a dinste uwern gnaden alletzeit zuuoran bereyth Gnediger herr 2. zu fertigen, zu rechtfertigen. 6. tzewht, zieht, entziehet, trennt. 14. s. oberl. urk. samml. nr. 1371b. 21. zuentpeuth, entbiete, auffordere. 23. ferrer, ferner, weiter. 26. auffertag, auffahrtag, himmelfahrt, d. 15. mai.
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72 als vns uwer gnade vnsers allergnedigsten hern des koniges be- uelh vnnd meynung vnserer grosser buchssen halben, zugeschri- benn, dy an zurichten mit Stainen vnnd ander zugehorung ge- nuglichen zuuorsorgen, vnnd so uwer gnade die fordern wurde, sy als denne gen legnitz zu schicken, haben wir gar gutlichen vffgnomen vund vorstanden, Bitthen uwer gnade wissen das wir soliche buchsen des andern tages, so uwer gnade nehst von vns gescheiden, vff iren wagen geladen, die mit Stainen vnnd aller zugehorung, vff uwer gnaden befehl genuglichen vorsehn haben. wullen vns auch hirjnne gerne gehorsamlich kegen ko. mtat hal- 10 den. Sunder als uwer gnade selbst abnehmen magk, seyn wir pferde vnnd geleytes halben, so dorzu gehoren, zu vnmechtig, Wir haben auch vormols soliche Buchssen nye ane hulff land vnd Stete awss der Stad gefuret, Bitthen demuttiglich, uwer gnade wulle vns derhalben nicht anders denne jn gutte vormer- 15 ken. Wo aber land vnnd Stete nach alder ordenung vnnd ge- wonheit Rath vnd hulffe dorzu thuen wurden, wullen wir willig vnnd gerne vnsseren vleyss hirjnne ankeren, vnnd kegen ko. mtat vns gehorsamlich halden vnnde befinden lassen. Danne wo mit ko. mtat auch uwern gnaden vnderthenige, bereithwillige 20 dinste irtzeigen sullen, thuen wir alle tzeit willig und gerne. Geben Dinstages noch Sontages Exaudi Anno etc. lxxxviij. 5 76b Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnd Beh- men konigk vnnd hertzog zu Osterreych etc. Ersamen weissen lieben getrewen, Wir schicken hiemit zu 25 euch, vnseren diener vund lieben getrewen laslawen foder ant- wortern diesses brieffes, dem haben wir etwas vnser maynung, die ir ab jm vornemen werdet, mit euch zu reden befohlen. Begern wir an euch, jm als unsselbs dorinne gentzlich zu glo- ben. Doran thuet jr vns sonders gefallen, vnnd ist vnser ernst- 30 liche meynunge. Geben zu Wienne am Montage nach vitj Anno dominj etc. lxxxviijo. 18. ankeren, anwenden. 22. D. n. s. Exaudi, d. 20. mai. 26. foder ant- wortern, forder, förder, fürder, so viel als weiter; weiterantworter, überant- worter, überbringer. 28. ab jm, von ihm. s. Schmeller bair. wörterb. I. 8. 31. montag n. vitj, d. 16. juni.
72 als vns uwer gnade vnsers allergnedigsten hern des koniges be- uelh vnnd meynung vnserer grosser buchssen halben, zugeschri- benn, dy an zurichten mit Stainen vnnd ander zugehorung ge- nuglichen zuuorsorgen, vnnd so uwer gnade die fordern wurde, sy als denne gen legnitz zu schicken, haben wir gar gutlichen vffgnomen vund vorstanden, Bitthen uwer gnade wissen das wir soliche buchsen des andern tages, so uwer gnade nehst von vns gescheiden, vff iren wagen geladen, die mit Stainen vnnd aller zugehorung, vff uwer gnaden befehl genuglichen vorsehn haben. wullen vns auch hirjnne gerne gehorsamlich kegen ko. mtat hal- 10 den. Sunder als uwer gnade selbst abnehmen magk, seyn wir pferde vnnd geleytes halben, so dorzu gehoren, zu vnmechtig, Wir haben auch vormols soliche Buchssen nye ane hulff land vnd Stete awss der Stad gefuret, Bitthen demuttiglich, uwer gnade wulle vns derhalben nicht anders denne jn gutte vormer- 15 ken. Wo aber land vnnd Stete nach alder ordenung vnnd ge- wonheit Rath vnd hulffe dorzu thuen wurden, wullen wir willig vnnd gerne vnsseren vleyss hirjnne ankeren, vnnd kegen ko. mtat vns gehorsamlich halden vnnde befinden lassen. Danne wo mit ko. mtat auch uwern gnaden vnderthenige, bereithwillige 20 dinste irtzeigen sullen, thuen wir alle tzeit willig und gerne. Geben Dinstages noch Sontages Exaudi Anno etc. lxxxviij. 5 76b Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnd Beh- men konigk vnnd hertzog zu Osterreych etc. Ersamen weissen lieben getrewen, Wir schicken hiemit zu 25 euch, vnseren diener vund lieben getrewen laslawen foder ant- wortern diesses brieffes, dem haben wir etwas vnser maynung, die ir ab jm vornemen werdet, mit euch zu reden befohlen. Begern wir an euch, jm als unsselbs dorinne gentzlich zu glo- ben. Doran thuet jr vns sonders gefallen, vnnd ist vnser ernst- 30 liche meynunge. Geben zu Wienne am Montage nach vitj Anno dominj etc. lxxxviijo. 18. ankeren, anwenden. 22. D. n. s. Exaudi, d. 20. mai. 26. foder ant- wortern, forder, förder, fürder, so viel als weiter; weiterantworter, überant- worter, überbringer. 28. ab jm, von ihm. s. Schmeller bair. wörterb. I. 8. 31. montag n. vitj, d. 16. juni.
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73 Vff sulch Credenczien hat er die grossen buchsen vor glogaw ins Veldt zcurücken begert vnd do mit 1 centner puluers vnd ein notdorfft stein. 5 Jst im vom Rath geantworth, sulch buchs ist landen vnd Steten zeu gut gegossen, die sullen vns die selbigen helffen füren, vnd do vor globen, jn massen mit der buchsen zeur Schwednicz ge- schehen pfleget, Sunder wullen jsust k. mt. als wir ye gethon, můglichen gehorsam gerne leysten als vnserem g. h. etc. Der freygrauen schrifft an rath zcu Budissin. b Hanns Volmer gnant von Cweren des heiligen Romischen 1487 Reichs meiner gnedigen lieben herrn zu hessen vnnd meiner gnedigen lieben Junghern zu waldecke freygraue zum freyen- hagenn. Wisset Burgermeister Rath Gyldemeister Gylden vnnd die 15 gantze gemeynde zu Budissen alle mannes personen was paben viertzen jar alt ist, awssgescheiden die geistlichen, Das ich nach ordnung vnnd Rechtem herkomen der freyen heiligen heyme- lichen gerichte nach, freyen stules Rechte, von swerer peinlicher clage halben, Eins echten freyen scheppen gnant Eckart Tetczel 20 wonhafftig zu Cassel, lorentzen kannengisser ewren mitburger effte jnwoner vff hewthe tag datum dyss brieues vor mir an der wirdigen hochgefreyeten koniglichen dingstat vorm freyenstule zum freyenhagen vnder der lindan vororteilt vorrichtet vnnd jn die hohe ochte des keisers gethan So das sein leib vnnd gut an 25 keynen enden der werlde geleite ader vehlicheit nicht haben sal ader mag, vnnd eynem jtzlichen Cristen menschen gemeinschafft 10 1. Credenczien, credenzbrief, litterae credentiae, l. credentiales, per quas quis petit, ut legato aut misso suo plene credatur ac fides habeatur in iis negotiis pro quibus mittitur, (du Cange) also ein beglaubigungsschreiben. 6. globen, geloben, sich verpflichten, sie unbeschädigt wieder zurück zu bringen. 7. ge- schehen, zu geschehen. jsust, je sonst, ausserdem. 9. Diese schrift steht aus v. Antons diplomatischen beiträgen s. 149 in der oberl. urk. samml. nr. 1366. rgl. verz. I. 160. Der abdruck bei Anton ist entweder ungenau oder, was das wahrscheinlichere, aus einer andern abschrift, deren schreiber selbst einige dem westphälischen idiom eigenthümliche ausdrücke nicht verstand. Hier sind nur die bedeutendsten varianten angegeben. 15. paben, b. Anton. wber xiiij. 16. awssgescheiden, ausgenommen. 19. Tetczel, b. A. tuczel. 21. effte, etwa. 23. lindan, b. A. lindaw. 25. vehlicheit, ruhe, von velhen, ald. felahan, zur ruhe bringen. 10
73 Vff sulch Credenczien hat er die grossen buchsen vor glogaw ins Veldt zcurücken begert vnd do mit 1 centner puluers vnd ein notdorfft stein. 5 Jst im vom Rath geantworth, sulch buchs ist landen vnd Steten zeu gut gegossen, die sullen vns die selbigen helffen füren, vnd do vor globen, jn massen mit der buchsen zeur Schwednicz ge- schehen pfleget, Sunder wullen jsust k. mt. als wir ye gethon, můglichen gehorsam gerne leysten als vnserem g. h. etc. Der freygrauen schrifft an rath zcu Budissin. b Hanns Volmer gnant von Cweren des heiligen Romischen 1487 Reichs meiner gnedigen lieben herrn zu hessen vnnd meiner gnedigen lieben Junghern zu waldecke freygraue zum freyen- hagenn. Wisset Burgermeister Rath Gyldemeister Gylden vnnd die 15 gantze gemeynde zu Budissen alle mannes personen was paben viertzen jar alt ist, awssgescheiden die geistlichen, Das ich nach ordnung vnnd Rechtem herkomen der freyen heiligen heyme- lichen gerichte nach, freyen stules Rechte, von swerer peinlicher clage halben, Eins echten freyen scheppen gnant Eckart Tetczel 20 wonhafftig zu Cassel, lorentzen kannengisser ewren mitburger effte jnwoner vff hewthe tag datum dyss brieues vor mir an der wirdigen hochgefreyeten koniglichen dingstat vorm freyenstule zum freyenhagen vnder der lindan vororteilt vorrichtet vnnd jn die hohe ochte des keisers gethan So das sein leib vnnd gut an 25 keynen enden der werlde geleite ader vehlicheit nicht haben sal ader mag, vnnd eynem jtzlichen Cristen menschen gemeinschafft 10 1. Credenczien, credenzbrief, litterae credentiae, l. credentiales, per quas quis petit, ut legato aut misso suo plene credatur ac fides habeatur in iis negotiis pro quibus mittitur, (du Cange) also ein beglaubigungsschreiben. 6. globen, geloben, sich verpflichten, sie unbeschädigt wieder zurück zu bringen. 7. ge- schehen, zu geschehen. jsust, je sonst, ausserdem. 9. Diese schrift steht aus v. Antons diplomatischen beiträgen s. 149 in der oberl. urk. samml. nr. 1366. rgl. verz. I. 160. Der abdruck bei Anton ist entweder ungenau oder, was das wahrscheinlichere, aus einer andern abschrift, deren schreiber selbst einige dem westphälischen idiom eigenthümliche ausdrücke nicht verstand. Hier sind nur die bedeutendsten varianten angegeben. 15. paben, b. Anton. wber xiiij. 16. awssgescheiden, ausgenommen. 19. Tetczel, b. A. tuczel. 21. effte, etwa. 23. lindan, b. A. lindaw. 25. vehlicheit, ruhe, von velhen, ald. felahan, zur ruhe bringen. 10
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74 78a mit jm zu haben vorboten ist, Hirvmb gebiete ich euch von keiserlicher macht vnnd gewalt meines ambts, euch den gewis- sen bei ewren Scheppen eiden, vund den vngewissen, dy nicht frey Scheppen sein, bey der pene funfftzig pfunth fines goldes koniglicher busse zuuormeiden Das jr den gnant vorachteten Rechtlosen vunde fridelosen mit weybe vnnd kindern von euch awss ewer Stad treibet, Sy nicht hawset ader herbriget, en nicht abekoufft ader vorkoufft En nicht Brewet Backet fischet Sniedet ader malet, nach keynerley gemeinschafft mit en nicht habet, Sunder was ir seynir gutter bey euch habt zu ewren handen 10 nemet, dem gnant Cleger vmbe seine irwonnen vnnd irstanden houbtsache, meynem gnedigen Stulherren das gerichte vnnd mich, doruon vorgnugen thuen Vnnd nemet sy auch jn keyne weise nicht wider zu euch in ewre Stad, jr enseht denne des meine woren absolution vnder meynem jngesigel vorsiglt Darmite sie wider in jren freyen frede vnd ban vormerket vnnd gesetzet sein nach freyen stules rechte, Werde auch desem also nicht nochgegangen vnnd des vor mir vngehorsam vorclagit wirdt So wirt vff dinstag nach sand katherinentag schirstkomende sollich swere Sentencie vbir uch gehen, so obir den obingnant vorach�20 teden Rechtlosen vnnd fredelosen irgangen ist, vnnd muste ouch alsdenne die obingeschriben sweren bussen vffflohen, vnnd mit swererer fulge des gerichtes euch dy abe irmanen, Das euch denne zu swerem gefallen komen mochte, Doruor euch wullet hutten ist meyn getrawer Rath, Geschriben vnder meynem Jn- gesigel am montage nach Calixti Anno domini m°ccccolxxxvij. 5 15 25 1488 9a Schrifft der landstrassen halbenn geschen. Vonn gots gnadenn friderich des heyligen Romischen Reichs Ertzmarschalg kurfurst vund Johannes gebruder hertzogenn zu Sachssen landgrauen in Doringen vnnd Marggrauen zu Meissenn. Vnseren grus zuuor Ersamen Weissen lieben bsundern, Durch glaublich vnderrichtung ist an vns gelangt Wie jr euch vnderstehn sullent die landisstrassen von vnser Stad prebus awss 30 2. den gewissen, den verständigen, die ihr die sache zu beurtheilen versteht, entgegengesetzt den ungewissen, die das nicht können. 11. irwonnen vnnd irstanden h., gewonnene und erfochtene, zu recht beständige sache. 13. vor- gnugen thuen, genüge leisten. 22. vsfflohen, auflegen. 23. dy abe irmanen, davon abmahnen. 26. montag n. Calixti, d. 15. october (1487).
74 78a mit jm zu haben vorboten ist, Hirvmb gebiete ich euch von keiserlicher macht vnnd gewalt meines ambts, euch den gewis- sen bei ewren Scheppen eiden, vund den vngewissen, dy nicht frey Scheppen sein, bey der pene funfftzig pfunth fines goldes koniglicher busse zuuormeiden Das jr den gnant vorachteten Rechtlosen vunde fridelosen mit weybe vnnd kindern von euch awss ewer Stad treibet, Sy nicht hawset ader herbriget, en nicht abekoufft ader vorkoufft En nicht Brewet Backet fischet Sniedet ader malet, nach keynerley gemeinschafft mit en nicht habet, Sunder was ir seynir gutter bey euch habt zu ewren handen 10 nemet, dem gnant Cleger vmbe seine irwonnen vnnd irstanden houbtsache, meynem gnedigen Stulherren das gerichte vnnd mich, doruon vorgnugen thuen Vnnd nemet sy auch jn keyne weise nicht wider zu euch in ewre Stad, jr enseht denne des meine woren absolution vnder meynem jngesigel vorsiglt Darmite sie wider in jren freyen frede vnd ban vormerket vnnd gesetzet sein nach freyen stules rechte, Werde auch desem also nicht nochgegangen vnnd des vor mir vngehorsam vorclagit wirdt So wirt vff dinstag nach sand katherinentag schirstkomende sollich swere Sentencie vbir uch gehen, so obir den obingnant vorach�20 teden Rechtlosen vnnd fredelosen irgangen ist, vnnd muste ouch alsdenne die obingeschriben sweren bussen vffflohen, vnnd mit swererer fulge des gerichtes euch dy abe irmanen, Das euch denne zu swerem gefallen komen mochte, Doruor euch wullet hutten ist meyn getrawer Rath, Geschriben vnder meynem Jn- gesigel am montage nach Calixti Anno domini m°ccccolxxxvij. 5 15 25 1488 9a Schrifft der landstrassen halbenn geschen. Vonn gots gnadenn friderich des heyligen Romischen Reichs Ertzmarschalg kurfurst vund Johannes gebruder hertzogenn zu Sachssen landgrauen in Doringen vnnd Marggrauen zu Meissenn. Vnseren grus zuuor Ersamen Weissen lieben bsundern, Durch glaublich vnderrichtung ist an vns gelangt Wie jr euch vnderstehn sullent die landisstrassen von vnser Stad prebus awss 30 2. den gewissen, den verständigen, die ihr die sache zu beurtheilen versteht, entgegengesetzt den ungewissen, die das nicht können. 11. irwonnen vnnd irstanden h., gewonnene und erfochtene, zu recht beständige sache. 13. vor- gnugen thuen, genüge leisten. 22. vsfflohen, auflegen. 23. dy abe irmanen, davon abmahnen. 26. montag n. Calixti, d. 15. october (1487).
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75 nach klitzdorff vnnd Buntzlaw zu weren, Die doch allewege vor alters dohyn gegangen vnd also an vns komen ist, Dadurch vns an vnseren tzollen vnnd geleiten zum Sagann vnnd prebus merg- licher abgang zugefuget wirdet Vnns als jr abzunemen habt swehre zugedolden, Vnnd begeren an euch gutlich Das ir das- selbe ewer furnehmen abestellet die furlewth vnnd ander vff klitzdorff vnnd Buntzlaw wie von alders herkomenn vngejrret faren vund gebrauchen lasset, Angesehn die billicheit, damit vns an vnser gerechtikeit nicht abbruch widerfare, Vngetzweifelt 10 jr zu thuen geneigt sein werdent, jn gnedigen willen vnuorges- sen zuhalden Geben zu Torgaw uff freitag nach Erhardi Anno etc lxxxviij. 5 Denn Ersamen weissen vnnseren lieben bsundern Burger- meister vnnd Rathe der Stad Gorlitz. 15 Antwort der von Steten. 79b Durchlauchte hochgeborne fursten gnedige herrn Vnser gantzwillige vnnd vnuordrossene dinst uwern furstlichen gnaden alletzeit zuuoran Gnedigen herrn uwer furstlichen gnaden schrifft der landsstrassen halben in sunderheit an die von Gorlitz ge- 20 langt, sie sich vnderstehn solten die landesstrassen von uwer furstlichen gnaden Stad prebuss awss nach klitzdorff vnnd Buntz- law zuweren, die doch allewege von alders dohyn gegangen vnnd also an uwer furstliche gnaden komen wern Dobey uwer furst- lichen gnaden schaffung vnnd beger, die von Gorlitz solich fur- 25 nehmen abestellen vnnd die furlewth vnnd andere die strassen vff klitzdorff vnnd Buntzlaw, wie von alders herkomen, wulten faren lassen, Vns anderen von Steten, so als js vns der Strassen halbenn mitbetrifft vff einem gemeinen landtage furgeleget, ha- ben wir neben den von Gorlitz demutiglich offgenomen vnnd 30 vorstanden So dan die nothdorfft fordert, uwern furstlichen gnaden vnsere gerechtikeit die wir an der koniglichen strassen haben zuentdecken, Bithen wir jn gemein uwern furstlichen gnaden wissen, Das vnsere Eldern vorfarn vnnd wir vor alden tzeyten von vnser allergnedigsten erbherschafft, mit der konig- 35 lichen strassen, so wir junhalts vnser freyheit vnnd priuilegien 5. zugedolden, zu gedulden, zu ertragen. 10. jr, dass ihr dieses etc. 11. freitag nach Erhardi ist der 11. januar (1488). 10 *
75 nach klitzdorff vnnd Buntzlaw zu weren, Die doch allewege vor alters dohyn gegangen vnd also an vns komen ist, Dadurch vns an vnseren tzollen vnnd geleiten zum Sagann vnnd prebus merg- licher abgang zugefuget wirdet Vnns als jr abzunemen habt swehre zugedolden, Vnnd begeren an euch gutlich Das ir das- selbe ewer furnehmen abestellet die furlewth vnnd ander vff klitzdorff vnnd Buntzlaw wie von alders herkomenn vngejrret faren vund gebrauchen lasset, Angesehn die billicheit, damit vns an vnser gerechtikeit nicht abbruch widerfare, Vngetzweifelt 10 jr zu thuen geneigt sein werdent, jn gnedigen willen vnuorges- sen zuhalden Geben zu Torgaw uff freitag nach Erhardi Anno etc lxxxviij. 5 Denn Ersamen weissen vnnseren lieben bsundern Burger- meister vnnd Rathe der Stad Gorlitz. 15 Antwort der von Steten. 79b Durchlauchte hochgeborne fursten gnedige herrn Vnser gantzwillige vnnd vnuordrossene dinst uwern furstlichen gnaden alletzeit zuuoran Gnedigen herrn uwer furstlichen gnaden schrifft der landsstrassen halben in sunderheit an die von Gorlitz ge- 20 langt, sie sich vnderstehn solten die landesstrassen von uwer furstlichen gnaden Stad prebuss awss nach klitzdorff vnnd Buntz- law zuweren, die doch allewege von alders dohyn gegangen vnnd also an uwer furstliche gnaden komen wern Dobey uwer furst- lichen gnaden schaffung vnnd beger, die von Gorlitz solich fur- 25 nehmen abestellen vnnd die furlewth vnnd andere die strassen vff klitzdorff vnnd Buntzlaw, wie von alders herkomen, wulten faren lassen, Vns anderen von Steten, so als js vns der Strassen halbenn mitbetrifft vff einem gemeinen landtage furgeleget, ha- ben wir neben den von Gorlitz demutiglich offgenomen vnnd 30 vorstanden So dan die nothdorfft fordert, uwern furstlichen gnaden vnsere gerechtikeit die wir an der koniglichen strassen haben zuentdecken, Bithen wir jn gemein uwern furstlichen gnaden wissen, Das vnsere Eldern vorfarn vnnd wir vor alden tzeyten von vnser allergnedigsten erbherschafft, mit der konig- 35 lichen strassen, so wir junhalts vnser freyheit vnnd priuilegien 5. zugedolden, zu gedulden, zu ertragen. 10. jr, dass ihr dieses etc. 11. freitag nach Erhardi ist der 11. januar (1488). 10 *
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76 80а 80b in vnseren geweren haben, gnediglichen vorsehn vnnd begna- det sein, dieselbe konigliche strasse vnseren Eldern vorfarn vnnd vns auch allen vnseren nachkomenden, die tzeit von vn- seren allergnedigsten hern konige Johannssen, kaiser karlenn dem Vierden, kaiser Sigmunden vnnd von andern konigen zu beh- men aller seliger gedechtnis, gnediglichen bestetigt vnnd Confir- miret ist, Vnnd sint der tzeit als vnser Eldern vorfarn vnnd wir mit solicher koniglichen strassen begnadet, vnnd in die gewere derselbten koniglichen strassen gesatzt sein, habenn vnser Eldern vorfarn vnnd wir soliche konigliche strasse jnnhalts kaiserlicher 10 vnnd koniglicher priuilegien auch vnsern freiheiten vnnd aldem herkomen nach bissher in vnsern geweren vund nutzlicher ge- bruchsamkeit gehabt behalden vnnd besessenn, ane eynis jder- manns jnuhalt vnnd Rechtliche ansproche, Sundern zu einer tzeit ist derselben strassen halben tzwischen dem hochgeboren 15 furstenn hertzuge Johannse zu Grossennglogaw vnnd vns vonn Steten etliche Spenne vnnd tzweyloufftikeit erwachssen, Dieselbe tzweyloufftikeit vor konig Jorgen zu Behmen zu awsstrage ge- bracht, Also das seyne konigliche gnad hertzoge Johannss an- sproche, auch vnser von Steten gerechtikeit keiserliche vnnd 20 konigliche priuilegia freiheiten vnnd altherkomen derselben stras- senn halben, Vnnd die bekentnissbrieue der Erbarn Stete jm Marggrauenthumb zu Meissen Hayn Oschitz etc. Wie solliche strasse von Sachssen Doringen vnnd Meissen in die land kegen polen vnnd Slezien vnnd widervmbe, vor alders gegangen, die 25 dann dieselben Stete die tzeit mit gunst vund dirloubunge des durchlauchtigen furstenn hertzoge friderichs von Sachssen ewer furstlichen gnaden anherrn seligs gedechtnis von en gegeben haben angesehn, Darobir einen koniglichen Rechtsproch hat er- gehn lassen, jn demselben koniglichen Sproche clerlichen awss- 30 gedruckt, Das alle vnnd jtzliche bedackt vorbundene mit Saltz vnnd andere wagen koufflewth vnnd furlewthe mit welcherley ware adder kouffmanschatz, lehre adder geladenn von Sachssen Doringen vnnd meissen jun die land ken polan vnnd Slezien reissen reiten treiben adder farenn, vnnd ken Jleburg adir 35 Grymme komen Vnnd von dan vff oschitz hayn an der Elbe 5. 1. in vnseren geweren, zu unserem niessbrauche haben. gewer ist alles was etwas gewährt, abwirft, einbringt. 7. sint, seit, noch jetzt provinciell. 17. Spenne (sing. span), streitigkeiten, wovon das noch jetzt gebräuchliche span- nung; tzweyloufftikeit, zwistigkeit. 18. zu awsstrage gebracht, zur gericht- lichen entscheidung gebracht.
76 80а 80b in vnseren geweren haben, gnediglichen vorsehn vnnd begna- det sein, dieselbe konigliche strasse vnseren Eldern vorfarn vnnd vns auch allen vnseren nachkomenden, die tzeit von vn- seren allergnedigsten hern konige Johannssen, kaiser karlenn dem Vierden, kaiser Sigmunden vnnd von andern konigen zu beh- men aller seliger gedechtnis, gnediglichen bestetigt vnnd Confir- miret ist, Vnnd sint der tzeit als vnser Eldern vorfarn vnnd wir mit solicher koniglichen strassen begnadet, vnnd in die gewere derselbten koniglichen strassen gesatzt sein, habenn vnser Eldern vorfarn vnnd wir soliche konigliche strasse jnnhalts kaiserlicher 10 vnnd koniglicher priuilegien auch vnsern freiheiten vnnd aldem herkomen nach bissher in vnsern geweren vund nutzlicher ge- bruchsamkeit gehabt behalden vnnd besessenn, ane eynis jder- manns jnuhalt vnnd Rechtliche ansproche, Sundern zu einer tzeit ist derselben strassen halben tzwischen dem hochgeboren 15 furstenn hertzuge Johannse zu Grossennglogaw vnnd vns vonn Steten etliche Spenne vnnd tzweyloufftikeit erwachssen, Dieselbe tzweyloufftikeit vor konig Jorgen zu Behmen zu awsstrage ge- bracht, Also das seyne konigliche gnad hertzoge Johannss an- sproche, auch vnser von Steten gerechtikeit keiserliche vnnd 20 konigliche priuilegia freiheiten vnnd altherkomen derselben stras- senn halben, Vnnd die bekentnissbrieue der Erbarn Stete jm Marggrauenthumb zu Meissen Hayn Oschitz etc. Wie solliche strasse von Sachssen Doringen vnnd Meissen in die land kegen polen vnnd Slezien vnnd widervmbe, vor alders gegangen, die 25 dann dieselben Stete die tzeit mit gunst vund dirloubunge des durchlauchtigen furstenn hertzoge friderichs von Sachssen ewer furstlichen gnaden anherrn seligs gedechtnis von en gegeben haben angesehn, Darobir einen koniglichen Rechtsproch hat er- gehn lassen, jn demselben koniglichen Sproche clerlichen awss- 30 gedruckt, Das alle vnnd jtzliche bedackt vorbundene mit Saltz vnnd andere wagen koufflewth vnnd furlewthe mit welcherley ware adder kouffmanschatz, lehre adder geladenn von Sachssen Doringen vnnd meissen jun die land ken polan vnnd Slezien reissen reiten treiben adder farenn, vnnd ken Jleburg adir 35 Grymme komen Vnnd von dan vff oschitz hayn an der Elbe 5. 1. in vnseren geweren, zu unserem niessbrauche haben. gewer ist alles was etwas gewährt, abwirft, einbringt. 7. sint, seit, noch jetzt provinciell. 17. Spenne (sing. span), streitigkeiten, wovon das noch jetzt gebräuchliche span- nung; tzweyloufftikeit, zwistigkeit. 18. zu awsstrage gebracht, zur gericht- lichen entscheidung gebracht.
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77 gelegen, sullen furth vff Konigisbrug Camentz Budissen Gorlitz Luban Vnnd denne forder kegen Polan vnnd inn dy Slezien reissen reiten treiben vnnd farenn, Vnnd also widdervmb, alle vnnd jgliche bedackte vorbundene mit Saltz vnnd ander wagen 5 koufflewthe vnnd fúrlewth mit welcherlei ware adder kouffman- schatz lehre adir geladen von Polan vnnd Slezienn jun die land ken Sachssen Doringen adir Meissenn reissen reithen treiben vnnd faren wullen mit welcherley ware adir kouffmanschatz das sey, das die den Queis ruhren vnnde darobir komen sullen vff 10 den Lawban vnnde von danne vff Gorlitz Budissen Camentz vnnd Kunigsbrug vnnd forder jn die land Sachssen Doringen vnnd Meissen vff den Hayn Oschitz Grymme adir Jleburg reissen reithen treiben vnnd farenn vnnd keyne ander vmbewege suchen nach farenn etc. Auch hat konig Jorg zu demmole als 15 ein konig zu Behmen vnns von Steten die konigliche strasse 81a lauts seiner koniglichen gnaden Rechtsproche confirmiret vnnd bestetiget, jst vnns auch von vnserem allergnedigsten hern ko- nige Mathian zu Hungern vnnd Behmen etc. gnediglichen con- firmiret vnnd bestetiget wurdenn Soliche vnser gerechtikeit Alt- 20 herkomen Rechte gewehre vnnd gebruchsamkeit der koniglichen Strassen, geben wir uwern furstlichen gnadenn zuerkennen gar jn demutigem vleiss bithende, Ewer furstliche gnadenn, Wullen vns so gnedig sein Vnnd vns in vnser gerechtikeite freyheite priuilegia vnnd altherkomen so wir an der Strassen habenn, 25 nicht halden nach doran jrrenn, Sundern die konigliche strasse wie vor alders awssgesatzt vnnd bissher gegangen Vnnd vns von keisern vnnd konigen gnediglichen confirmiret vnnd bestetiget ist wurden, by wirdenn vnnd wesen bleiben lassenn, Als wir danne ein grosss vorhoffen zu ewern furstlichen gnaden haben, 30 Ewer furstliche gnaden werden vnser freyheite priuilegia alt- herkomen vnnd gerechtikeiten so wir an der Strassen habenn ansehen vund nicht vorgonnen wider die alde geordinte strasse, vmbewege vund newe strassen vffzurichten, wullen wir uwern furstlichenn gnaden vor vnserem allergnedigsten herrn dem ko- 35 nige dangsagenn, vnnd vmbe uwer furstlichen gnaden als vmbe vnser gnedigsten hern alletzeit williglichen vnnd demutiglich gerne vordynen vnnd bethen ewer furstlichen gnaden gnedige beschre- bene antwort. Von Steten Budissen Gorlitz luban vnd Camentz an hertzoge friderich vnd hertzoge hannss vonn Sachssenn.
77 gelegen, sullen furth vff Konigisbrug Camentz Budissen Gorlitz Luban Vnnd denne forder kegen Polan vnnd inn dy Slezien reissen reiten treiben vnnd farenn, Vnnd also widdervmb, alle vnnd jgliche bedackte vorbundene mit Saltz vnnd ander wagen 5 koufflewthe vnnd fúrlewth mit welcherlei ware adder kouffman- schatz lehre adir geladen von Polan vnnd Slezienn jun die land ken Sachssen Doringen adir Meissenn reissen reithen treiben vnnd faren wullen mit welcherley ware adir kouffmanschatz das sey, das die den Queis ruhren vnnde darobir komen sullen vff 10 den Lawban vnnde von danne vff Gorlitz Budissen Camentz vnnd Kunigsbrug vnnd forder jn die land Sachssen Doringen vnnd Meissen vff den Hayn Oschitz Grymme adir Jleburg reissen reithen treiben vnnd farenn vnnd keyne ander vmbewege suchen nach farenn etc. Auch hat konig Jorg zu demmole als 15 ein konig zu Behmen vnns von Steten die konigliche strasse 81a lauts seiner koniglichen gnaden Rechtsproche confirmiret vnnd bestetiget, jst vnns auch von vnserem allergnedigsten hern ko- nige Mathian zu Hungern vnnd Behmen etc. gnediglichen con- firmiret vnnd bestetiget wurdenn Soliche vnser gerechtikeit Alt- 20 herkomen Rechte gewehre vnnd gebruchsamkeit der koniglichen Strassen, geben wir uwern furstlichen gnadenn zuerkennen gar jn demutigem vleiss bithende, Ewer furstliche gnadenn, Wullen vns so gnedig sein Vnnd vns in vnser gerechtikeite freyheite priuilegia vnnd altherkomen so wir an der Strassen habenn, 25 nicht halden nach doran jrrenn, Sundern die konigliche strasse wie vor alders awssgesatzt vnnd bissher gegangen Vnnd vns von keisern vnnd konigen gnediglichen confirmiret vnnd bestetiget ist wurden, by wirdenn vnnd wesen bleiben lassenn, Als wir danne ein grosss vorhoffen zu ewern furstlichen gnaden haben, 30 Ewer furstliche gnaden werden vnser freyheite priuilegia alt- herkomen vnnd gerechtikeiten so wir an der Strassen habenn ansehen vund nicht vorgonnen wider die alde geordinte strasse, vmbewege vund newe strassen vffzurichten, wullen wir uwern furstlichenn gnaden vor vnserem allergnedigsten herrn dem ko- 35 nige dangsagenn, vnnd vmbe uwer furstlichen gnaden als vmbe vnser gnedigsten hern alletzeit williglichen vnnd demutiglich gerne vordynen vnnd bethen ewer furstlichen gnaden gnedige beschre- bene antwort. Von Steten Budissen Gorlitz luban vnd Camentz an hertzoge friderich vnd hertzoge hannss vonn Sachssenn.
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78 1490 81b Von gots gnaden Georg Hertzog zu Sachssen Land- graue jnn Doringen vnd Marggraue zu Meissen. Vnnssernn gruus zuuor Ersamen Weissen lieben bsundern, vnns zcweiuelt nicht, vch sey jundengk, wie vnd in welchem jnhald der durchluchtig furst Herre Georg etwan zu Behemen konig, der strassen furlewt vnd wegen halben, wie vnd wu uff die faren vnd gehen sullen, eine voltracht, irkentniss vnnd schrifftliche ausssattzung gemacht, gethan vnd jun seinen landen vestiglich zuhalten gepoten haben, der gleichen die Hochgebor- nen fursten Herre Fridrich Churfurst, vnnser lieber herre vnd 10 eldir vater, vnd Hirnach Herre Ernst auch Churfurst seligen, vnd herre Albrecht Hertzogen zu Sachssen, vnser lieben vetter vnd vater in irenn landen vnd furstenthumen auch also zuhalten geboten vnnd geschafft haben, Als nemlich Das alle die wagen der kouff ader fuhrlewte mit welcherley war adir kauffmanss- schatz lehr adir geladin die furen, die von Polan, adir Slesien jn die Land Sachsen, Doringen adir Meissen farn wullenn, vnd das wasser Queiss gnant ruren, ader dorvber komen, Die sullen vff Lwban, vnnd von dannen vff Gorlitz Bawdissen Camentz, Konigispruck vnd forder jnn die Land Sachssen, Meissen Dorin- 20 gen vff den Hayn Osschatz, Grymme ader Jleburg reissen, farn, reiten, vnd treiben, vnd wider vmbe von Grymme Yleburg vff Osschatz, Hayn etc., vnnd wiewol gemelditter schidt etzlich jar loblich gehalten, so werden wir dach warlich bericht, das der- selbige schidt adir voltracht vnd geboth jtzundt von kauff vnd 25 furlewthen merglich vbergriffen vnd nicht gehalden werde, Sun- dern vngewonliché vnd verbotene wege gesucht, dodurch vnns vnser strassen vnd geleite vorwust werden, Das vns weiter zu gedulden nicht fugt, Derhalben haben wir vorgenomen, alle die kauff vnd furleuthe, die den vorangetzeigten schidt vbirgreiffen, 30 dorvmbe zu rechtfertigen, vnnd so sie vnsere Land beruren, als die jhenigen, die vns vnnsern zcoll vnd geleit entpfuren vnd abtragen, zustraffen, vnd bescheidenlich welche kauff adir fur- lewte in massen wie obin angetzeigt farn, vnnde hynnach in vnser landt vnd furstenthumb, Meissen Doringen etc., adir in 35 vnser stete Leiptzk Freiburg Eckerssperg, Czorbeg Delitsch etc. 5 15 4. jundengk, eingedenk. 6. wu uff, worauf, auf welchen wegen. 7. vol- tracht, vertrag. 23. schidt, entscheid, richterliche entscheidung. 26. vber- griffen, übertreten. 28. vorwust, verwüstet. 29. fugt, füglich, möglich ist. 33. abtragen, enttragen, entziehen, detrahere.
78 1490 81b Von gots gnaden Georg Hertzog zu Sachssen Land- graue jnn Doringen vnd Marggraue zu Meissen. Vnnssernn gruus zuuor Ersamen Weissen lieben bsundern, vnns zcweiuelt nicht, vch sey jundengk, wie vnd in welchem jnhald der durchluchtig furst Herre Georg etwan zu Behemen konig, der strassen furlewt vnd wegen halben, wie vnd wu uff die faren vnd gehen sullen, eine voltracht, irkentniss vnnd schrifftliche ausssattzung gemacht, gethan vnd jun seinen landen vestiglich zuhalten gepoten haben, der gleichen die Hochgebor- nen fursten Herre Fridrich Churfurst, vnnser lieber herre vnd 10 eldir vater, vnd Hirnach Herre Ernst auch Churfurst seligen, vnd herre Albrecht Hertzogen zu Sachssen, vnser lieben vetter vnd vater in irenn landen vnd furstenthumen auch also zuhalten geboten vnnd geschafft haben, Als nemlich Das alle die wagen der kouff ader fuhrlewte mit welcherley war adir kauffmanss- schatz lehr adir geladin die furen, die von Polan, adir Slesien jn die Land Sachsen, Doringen adir Meissen farn wullenn, vnd das wasser Queiss gnant ruren, ader dorvber komen, Die sullen vff Lwban, vnnd von dannen vff Gorlitz Bawdissen Camentz, Konigispruck vnd forder jnn die Land Sachssen, Meissen Dorin- 20 gen vff den Hayn Osschatz, Grymme ader Jleburg reissen, farn, reiten, vnd treiben, vnd wider vmbe von Grymme Yleburg vff Osschatz, Hayn etc., vnnd wiewol gemelditter schidt etzlich jar loblich gehalten, so werden wir dach warlich bericht, das der- selbige schidt adir voltracht vnd geboth jtzundt von kauff vnd 25 furlewthen merglich vbergriffen vnd nicht gehalden werde, Sun- dern vngewonliché vnd verbotene wege gesucht, dodurch vnns vnser strassen vnd geleite vorwust werden, Das vns weiter zu gedulden nicht fugt, Derhalben haben wir vorgenomen, alle die kauff vnd furleuthe, die den vorangetzeigten schidt vbirgreiffen, 30 dorvmbe zu rechtfertigen, vnnd so sie vnsere Land beruren, als die jhenigen, die vns vnnsern zcoll vnd geleit entpfuren vnd abtragen, zustraffen, vnd bescheidenlich welche kauff adir fur- lewte in massen wie obin angetzeigt farn, vnnde hynnach in vnser landt vnd furstenthumb, Meissen Doringen etc., adir in 35 vnser stete Leiptzk Freiburg Eckerssperg, Czorbeg Delitsch etc. 5 15 4. jundengk, eingedenk. 6. wu uff, worauf, auf welchen wegen. 7. vol- tracht, vertrag. 23. schidt, entscheid, richterliche entscheidung. 26. vber- griffen, übertreten. 28. vorwust, verwüstet. 29. fugt, füglich, möglich ist. 33. abtragen, enttragen, entziehen, detrahere.
Strana 79
79 ader kegen Erfurd, do vns die Gericht auch mit zu- stehn, komen, Vnnd von vnnssern Gleitzlewten zum Hayn vnnd Osschatz keine zceichen, das sie doselbst auff gefarn, vnd ir geleit gegeben, brengen vnd weisen werden. So wullen wir 5 sie also straffen lassen, dodurch sie vnsern Ernst irkennen wer- den, vnd irer missfarung wirdige busse gegeben, dodurch ander dorauss vorvrsacht, die rechten geleisen zuhalten. Hirvmbe ist vnsser gutlich beger, jr wullet die ewern, is sein saltzfurer adir ander auch frembde kouff vnd furlewte, die durch ewre Stadt 10 farn vnd zcihn, warnen, vnnd die rechten geleisen jnnhald des angetzeigten voltrachtes zuhalten weisen, vff das sich ein yder derhalben vor schaden wisse zubewaren Geben zu Dressden am freitag nach Reminiscere Anno domini etc. lxxxx. 82a Vff sulche des fursten schriffte vnd beger hat der Rath 15 aussruffunge thun, vnd vff czween tabulen beschriben einer an der wagen, der andern an der Ecken der wachestuben ausshen- gen lassen, in massen hie nachfolget. Alle vnd jtzliche die disse schriffte sehin adir horen lessen, sullen wissen, Das alle vnd jtzliche wagen, der kouff vnd fur- 20 lewte, lehr adir geladen, bedackt vnd vnbedackt, mit welcher- ley war adir kouffmanssschatz sie beladen sein, sullen keinerley fremde geleisse vnd wege suchen, Sunder sich allein der geor- de tenn Landstrassen gebrauchen nach dem dieselben von keis- sern vnd konigen aussgesatzt vnd geordent sein, jn massen als 25 hienach geschrieben stehith, So die benanten wagen von Polenn adir Schlezien jnn die Land Sachssen Doringen ader Meissen faren wullen, vnnd das wasser Queiss gnant ruhren addir do- robir komen, sullen sie dornach vffen Luban, vnnd von Dann vff Gorlitz Budissen Camentz, Kunigssbrug vnd forder jnn die 30 Land Sachssen Doringen vnnd Meissen vff den Hayn adir an der Elbe Osschatz, Grymme adir Eyleburg reissen, faren, reiten vnd treiben, Desgleichen widerrvmbe, so die gemelten wagen, wie obenberurt, von den Landenn Sachssen, Doringen, Meissen gen Polen adir Slesien faren wullen, sullen sie vff Grymme adir 35 Eyleburg, vnnd von danne vff Osschatz vnd Hayn an der Elbe, vnd forder jun die Land Slesien vnd polen vff konigs- bruck, Camentz Budissen Gorlitz vnd Luban reissen reiten trei- 6. missfarung, missevarn, einen unrechten weg nehmen. 13. freitag nach Remin., d. 12. März (1490).
79 ader kegen Erfurd, do vns die Gericht auch mit zu- stehn, komen, Vnnd von vnnssern Gleitzlewten zum Hayn vnnd Osschatz keine zceichen, das sie doselbst auff gefarn, vnd ir geleit gegeben, brengen vnd weisen werden. So wullen wir 5 sie also straffen lassen, dodurch sie vnsern Ernst irkennen wer- den, vnd irer missfarung wirdige busse gegeben, dodurch ander dorauss vorvrsacht, die rechten geleisen zuhalten. Hirvmbe ist vnsser gutlich beger, jr wullet die ewern, is sein saltzfurer adir ander auch frembde kouff vnd furlewte, die durch ewre Stadt 10 farn vnd zcihn, warnen, vnnd die rechten geleisen jnnhald des angetzeigten voltrachtes zuhalten weisen, vff das sich ein yder derhalben vor schaden wisse zubewaren Geben zu Dressden am freitag nach Reminiscere Anno domini etc. lxxxx. 82a Vff sulche des fursten schriffte vnd beger hat der Rath 15 aussruffunge thun, vnd vff czween tabulen beschriben einer an der wagen, der andern an der Ecken der wachestuben ausshen- gen lassen, in massen hie nachfolget. Alle vnd jtzliche die disse schriffte sehin adir horen lessen, sullen wissen, Das alle vnd jtzliche wagen, der kouff vnd fur- 20 lewte, lehr adir geladen, bedackt vnd vnbedackt, mit welcher- ley war adir kouffmanssschatz sie beladen sein, sullen keinerley fremde geleisse vnd wege suchen, Sunder sich allein der geor- de tenn Landstrassen gebrauchen nach dem dieselben von keis- sern vnd konigen aussgesatzt vnd geordent sein, jn massen als 25 hienach geschrieben stehith, So die benanten wagen von Polenn adir Schlezien jnn die Land Sachssen Doringen ader Meissen faren wullen, vnnd das wasser Queiss gnant ruhren addir do- robir komen, sullen sie dornach vffen Luban, vnnd von Dann vff Gorlitz Budissen Camentz, Kunigssbrug vnd forder jnn die 30 Land Sachssen Doringen vnnd Meissen vff den Hayn adir an der Elbe Osschatz, Grymme adir Eyleburg reissen, faren, reiten vnd treiben, Desgleichen widerrvmbe, so die gemelten wagen, wie obenberurt, von den Landenn Sachssen, Doringen, Meissen gen Polen adir Slesien faren wullen, sullen sie vff Grymme adir 35 Eyleburg, vnnd von danne vff Osschatz vnd Hayn an der Elbe, vnd forder jun die Land Slesien vnd polen vff konigs- bruck, Camentz Budissen Gorlitz vnd Luban reissen reiten trei- 6. missfarung, missevarn, einen unrechten weg nehmen. 13. freitag nach Remin., d. 12. März (1490).
Strana 80
S0 ben vnd faren, vnd so jmands von den kouff adir furlewten dowider thun, vnd fremde geleisse vnd wege suchen wurde, Den wil der Durchlauchte hochgeborne furste vnd herre herr George Hertzog zu Sachssen, Landgraue inn Doringen vnd Marg- graue zu Meissen etc. jnn den Steten Leiptzk Freiburgk Eckerss- berg Delitsch Erfurdt etc., so er, der geleitsleuthe zceichen von Hayn vnd Osschatz nicht haben vnd weisen wurde, dorvmbe ernstlichen straffen lassen, Desgleichen auch der Erbar Rath dis- ser Stadt sich gen den, so fremde wege vnd strassen faren, beweissen wirt, vnd sie dorvmbe nach Lauth keiserlicher vnd 10 koniglicher priuilegien straffen vnd vnabeleschlich vorbust neh- men, Hirnach hab sich meniglich zurichten, vnnd vor schaden zubewarenn. 5 1488 92b Von gots gnaden Johannes Bischoff zu Meissen. Vnseren ghunstigen willen zuuoran, Ersamen weissen lieben besundern, Wir schicken euch bey dissem geynwertigem vnse- 15 rem dyner, eynen hirschen den vnser Jegermeister vff hewth datum vff vnserer wiltpan zu oband geslagen hat, jn vleis be- geren Das ir denselbten von vns, mit willen entpfaen vnnd offnehmen wollet, als wir vns vorsehn thuen werdet, Danne hetten wir vff dissmal eynen bessern mocht gehaben, weren wir uch denselben zu schencken geneygt gewest, Danne wor an wir uch gunstige forderunge wissen zu ertzeigen, thun wir gern, Geben zum Stolpenn Sontages Margarethe Anno domini etc. lxxxviij. Vnnd das ist der erste hirsch, den seyne gnade durch sey- 25 ner gnaden jegermeister, hat jagen vund schlohen lassenn. 20 83a Schrifft der gericht halben an die Stadt gethoen. 1488 Jorge von gots gnaden hertzog zu Sachssen landgraue jn doringen vnnd marggraue zu meyssen. Vnsern grus zuuor Ersamen weyssen liebenn bsundern, 30 Vns hat vnser Burger zu pyrnaw vnnd lieber getrewer peter fleischer furbracht, das uwer mitburger eyne gnant lorentz wolffs 17. geslagen, erlegt. 25. Sontages Margarethe, d. 13. juli (1488).
S0 ben vnd faren, vnd so jmands von den kouff adir furlewten dowider thun, vnd fremde geleisse vnd wege suchen wurde, Den wil der Durchlauchte hochgeborne furste vnd herre herr George Hertzog zu Sachssen, Landgraue inn Doringen vnd Marg- graue zu Meissen etc. jnn den Steten Leiptzk Freiburgk Eckerss- berg Delitsch Erfurdt etc., so er, der geleitsleuthe zceichen von Hayn vnd Osschatz nicht haben vnd weisen wurde, dorvmbe ernstlichen straffen lassen, Desgleichen auch der Erbar Rath dis- ser Stadt sich gen den, so fremde wege vnd strassen faren, beweissen wirt, vnd sie dorvmbe nach Lauth keiserlicher vnd 10 koniglicher priuilegien straffen vnd vnabeleschlich vorbust neh- men, Hirnach hab sich meniglich zurichten, vnnd vor schaden zubewarenn. 5 1488 92b Von gots gnaden Johannes Bischoff zu Meissen. Vnseren ghunstigen willen zuuoran, Ersamen weissen lieben besundern, Wir schicken euch bey dissem geynwertigem vnse- 15 rem dyner, eynen hirschen den vnser Jegermeister vff hewth datum vff vnserer wiltpan zu oband geslagen hat, jn vleis be- geren Das ir denselbten von vns, mit willen entpfaen vnnd offnehmen wollet, als wir vns vorsehn thuen werdet, Danne hetten wir vff dissmal eynen bessern mocht gehaben, weren wir uch denselben zu schencken geneygt gewest, Danne wor an wir uch gunstige forderunge wissen zu ertzeigen, thun wir gern, Geben zum Stolpenn Sontages Margarethe Anno domini etc. lxxxviij. Vnnd das ist der erste hirsch, den seyne gnade durch sey- 25 ner gnaden jegermeister, hat jagen vund schlohen lassenn. 20 83a Schrifft der gericht halben an die Stadt gethoen. 1488 Jorge von gots gnaden hertzog zu Sachssen landgraue jn doringen vnnd marggraue zu meyssen. Vnsern grus zuuor Ersamen weyssen liebenn bsundern, 30 Vns hat vnser Burger zu pyrnaw vnnd lieber getrewer peter fleischer furbracht, das uwer mitburger eyne gnant lorentz wolffs 17. geslagen, erlegt. 25. Sontages Margarethe, d. 13. juli (1488).
Strana 81
Sl eydem in als yn der hochgeborne furste vnser lieber herre vnnd vater mit befehl gefertiget dohindin ym lande ochssen zukouffen, zu Gorlitz gekommert vnnd offgehalden vnnd mit harten gloub- den bestrickt, So er von danne hette wullen, vff vnser lieben 5 frawen tag nehstkunfftig wider zugestellen vnnd mit jm zuuor- tragen, wo er durch gots gewalt ader vnsers vatern vnnd vnser gescheffte des nicht vorhindert wurde, Als haben wir nicht wenig befremden douon, das jr die vnsern gestatet bey vch zu vor- kommern vnnd vffzuhalden, wenne wir an stat vnsers lieben hern 10 vnnd vatern geneigt seyn den uwern wes sie zu den vnseren zu- sprechen haben, genuglichs rechtes zugestaten vnnd zuuorhelffen, Dorvmb ist vnser begerung jr wullet mit gnantem lorentz dem uwerm vorschaffen, solichen kommer abezuthuen vnnd den vn- sern solicher globde ledig vnnd loss zu erlon vnnd dorvmbe 15 nicht antzyhn, vnnd sich mit seynen zuspruchen die er vor- meynet zu dem vnsern zu habenn, vor die gerichte do der vnser eyngehoret, fuge, Sol jm genuglichs Rechts gehn jm gestatet vnnd vorholffen werden, wes er zu jm mit Rechte erlangt vnnd 83b das nicht wegern, vff das wir nicht vororsacht werden, 20 die uwern wider zu kommern vnnd vffzuhalden lassen, domit uwer vnbillich gestaten vorgleicht wurde, wir vorsehn vns aber zu euch, jr werdet euch dorjnne also ertzeigen, Das der vnser solicher bestrickung halb vngemuht bleyben, vund der widdertath nicht not seyn dorffe, Doran ge- 25 schiet vns von euch zu dancke, Geben zu Dressden am mon- tage nach laurencij Anno etc. lxxxviij. ein scharffe schrifft vom fürstenn. Vnseren lieben bsundern den Ersamen weyssen Dem Rathe zu Gorlitz. Antworth von der Schepfen wegen. 30 Dem durchlauchten houchgebornen fursten vnnd hern hern 1488 Jorgen hertzogen zu Sachssen landgrauen in doringen vnnd marg- grauen zu meissen vnserm gnedigen herrn. Durchlauchter houchgeborner furste gnediger herre, vnser gantzwillige vnuordrossene dinste uwern furstlichen gnaden alle- 1. eydem, eidam. 14. loss zu erlon, los zu lassen. 17. gehn jm, gegen ihn. 20. vffzuhalden lassen, aufhalten zu lassen. 23. ungemuth, unbemühet. 24. widdertath, repressalie. 26. montag nach laurencij, d. 11. august (1488). 11
Sl eydem in als yn der hochgeborne furste vnser lieber herre vnnd vater mit befehl gefertiget dohindin ym lande ochssen zukouffen, zu Gorlitz gekommert vnnd offgehalden vnnd mit harten gloub- den bestrickt, So er von danne hette wullen, vff vnser lieben 5 frawen tag nehstkunfftig wider zugestellen vnnd mit jm zuuor- tragen, wo er durch gots gewalt ader vnsers vatern vnnd vnser gescheffte des nicht vorhindert wurde, Als haben wir nicht wenig befremden douon, das jr die vnsern gestatet bey vch zu vor- kommern vnnd vffzuhalden, wenne wir an stat vnsers lieben hern 10 vnnd vatern geneigt seyn den uwern wes sie zu den vnseren zu- sprechen haben, genuglichs rechtes zugestaten vnnd zuuorhelffen, Dorvmb ist vnser begerung jr wullet mit gnantem lorentz dem uwerm vorschaffen, solichen kommer abezuthuen vnnd den vn- sern solicher globde ledig vnnd loss zu erlon vnnd dorvmbe 15 nicht antzyhn, vnnd sich mit seynen zuspruchen die er vor- meynet zu dem vnsern zu habenn, vor die gerichte do der vnser eyngehoret, fuge, Sol jm genuglichs Rechts gehn jm gestatet vnnd vorholffen werden, wes er zu jm mit Rechte erlangt vnnd 83b das nicht wegern, vff das wir nicht vororsacht werden, 20 die uwern wider zu kommern vnnd vffzuhalden lassen, domit uwer vnbillich gestaten vorgleicht wurde, wir vorsehn vns aber zu euch, jr werdet euch dorjnne also ertzeigen, Das der vnser solicher bestrickung halb vngemuht bleyben, vund der widdertath nicht not seyn dorffe, Doran ge- 25 schiet vns von euch zu dancke, Geben zu Dressden am mon- tage nach laurencij Anno etc. lxxxviij. ein scharffe schrifft vom fürstenn. Vnseren lieben bsundern den Ersamen weyssen Dem Rathe zu Gorlitz. Antworth von der Schepfen wegen. 30 Dem durchlauchten houchgebornen fursten vnnd hern hern 1488 Jorgen hertzogen zu Sachssen landgrauen in doringen vnnd marg- grauen zu meissen vnserm gnedigen herrn. Durchlauchter houchgeborner furste gnediger herre, vnser gantzwillige vnuordrossene dinste uwern furstlichen gnaden alle- 1. eydem, eidam. 14. loss zu erlon, los zu lassen. 17. gehn jm, gegen ihn. 20. vffzuhalden lassen, aufhalten zu lassen. 23. ungemuth, unbemühet. 24. widdertath, repressalie. 26. montag nach laurencij, d. 11. august (1488). 11
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82 tzeit zuuoran bereyt. Gnediger herr als wir jungst vff uwer f. g. schrifft, wulden die an die hanthaber der koniglichen ge- richte bey vns gelangen, vnnde vns weiter domit bekommern etc.', geschribenn, haben wir dieselben uwer f. g. schrifft an den Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn ko. anwalde jn Slezien jn obirlawsitz voyt etc. vnseren g. h. als entheltern vnnd hanthabern der koniglichen gericht getragen, Des meynung uwer furstliche g. hiemit durch seynir g. schreiben genuglichen vor- nehmen wurth, So danne sindt menschen gedencken bey vns vnnd vnseren vorfarn die Recht nymandes gewegert, sunder beide 10 dem gaste vnnd dem eynwoner zu gleich vnnd wie billich ist, gestat vnnd vorgunst, vnnd so der vnser, peter fleischern uwer g. vorwanten, etzlichs geldes halben, so er jm vor langer tzeit gelehn, mit gerichte vffgehalden, die recht zu jm gefordert, vnnd der gemelte uwer f. g. vorwanter sich jn die Recht gegeben, zu 15 der schuld geantwort, vnnd sich zum eide erboten hath, haben die Scheppen vmbe glymphis willen gesaget, sulden sich nach, domit sie der Recht nicht weiter dorfften, jn fruntschafft vor- tragen, Deme also nach haben sie eynen vortracht gehobt, der denne vff ir beyder wolgefallen vnnd beger in vnser Stadtbuch 20 vortzeichent, vnnd so sulich auffhaldung geltschuldshalben, die in vnsers aller gnedigsten hern ko. landen gemacht, geschen, wissen wir anders nicht die Scheppen haben sich hirjnne neben 84b den ko. gerichten nach billichkeit gehalden, js mag auch uwer furstliche gnade abnehmen, als die sache in diezen ko. gerichten 25. mit Rechte begriffen vund sich uwer f. g. vnderthan, gen dem vnseren junhalt vnsers Stadbuchs, etwas vorwilliget vnnd vor- pflicht hat, ap vns getzymen wol, den vnsere von diezen ko. gerichten an ander gerichte zu weysen, wo aber der mehrgnant uwer f. g. vorwanther jm anfange diezer sache, eyne bewei� 30 sunge, das er jnn uwer f. g. gescheffte, die wir allewege zu fordern vnnd nicht zuhindern geneiget sein, gewest, vorbracht, das denne nicht gescheen ist, hetthen sich die Scheppen neben den ko. gerichten dorjnne wol wissen zu halden, vund jn kei- nen weg, zu hindern gestat, derhalben uwer f. g. jn demuttigen 35 dinstlichen vleyss bitthen, geruch vns hirjnne nicht anderss danne jn gutte vormercken, vnnd sich aller billichkeith, als ye anderss an vns nicht irfunden ist, zu vns vorsehn, wullen wir vmbe uwer f. g. mit vnseren bereithwilligen dinsten alletzeit willig 5 84a 6. enthelter, aufrechthalter. 13. vorwanten, schutzverwandten. 19. vortracht gehobt, einen vergleich gemacht, ein abkommen getroffen. 28. wol, wollte.
82 tzeit zuuoran bereyt. Gnediger herr als wir jungst vff uwer f. g. schrifft, wulden die an die hanthaber der koniglichen ge- richte bey vns gelangen, vnnde vns weiter domit bekommern etc.', geschribenn, haben wir dieselben uwer f. g. schrifft an den Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn ko. anwalde jn Slezien jn obirlawsitz voyt etc. vnseren g. h. als entheltern vnnd hanthabern der koniglichen gericht getragen, Des meynung uwer furstliche g. hiemit durch seynir g. schreiben genuglichen vor- nehmen wurth, So danne sindt menschen gedencken bey vns vnnd vnseren vorfarn die Recht nymandes gewegert, sunder beide 10 dem gaste vnnd dem eynwoner zu gleich vnnd wie billich ist, gestat vnnd vorgunst, vnnd so der vnser, peter fleischern uwer g. vorwanten, etzlichs geldes halben, so er jm vor langer tzeit gelehn, mit gerichte vffgehalden, die recht zu jm gefordert, vnnd der gemelte uwer f. g. vorwanter sich jn die Recht gegeben, zu 15 der schuld geantwort, vnnd sich zum eide erboten hath, haben die Scheppen vmbe glymphis willen gesaget, sulden sich nach, domit sie der Recht nicht weiter dorfften, jn fruntschafft vor- tragen, Deme also nach haben sie eynen vortracht gehobt, der denne vff ir beyder wolgefallen vnnd beger in vnser Stadtbuch 20 vortzeichent, vnnd so sulich auffhaldung geltschuldshalben, die in vnsers aller gnedigsten hern ko. landen gemacht, geschen, wissen wir anders nicht die Scheppen haben sich hirjnne neben 84b den ko. gerichten nach billichkeit gehalden, js mag auch uwer furstliche gnade abnehmen, als die sache in diezen ko. gerichten 25. mit Rechte begriffen vund sich uwer f. g. vnderthan, gen dem vnseren junhalt vnsers Stadbuchs, etwas vorwilliget vnnd vor- pflicht hat, ap vns getzymen wol, den vnsere von diezen ko. gerichten an ander gerichte zu weysen, wo aber der mehrgnant uwer f. g. vorwanther jm anfange diezer sache, eyne bewei� 30 sunge, das er jnn uwer f. g. gescheffte, die wir allewege zu fordern vnnd nicht zuhindern geneiget sein, gewest, vorbracht, das denne nicht gescheen ist, hetthen sich die Scheppen neben den ko. gerichten dorjnne wol wissen zu halden, vund jn kei- nen weg, zu hindern gestat, derhalben uwer f. g. jn demuttigen 35 dinstlichen vleyss bitthen, geruch vns hirjnne nicht anderss danne jn gutte vormercken, vnnd sich aller billichkeith, als ye anderss an vns nicht irfunden ist, zu vns vorsehn, wullen wir vmbe uwer f. g. mit vnseren bereithwilligen dinsten alletzeit willig 5 84a 6. enthelter, aufrechthalter. 13. vorwanten, schutzverwandten. 19. vortracht gehobt, einen vergleich gemacht, ein abkommen getroffen. 28. wol, wollte.
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83 vnnd gerne vordynen, Geben dinstages nach Bartholomei Anno etc. lxxxviij. uwer f. g. willige Burgerr vnd Rathn der Stad Gorlitz. 5 Antwort des Voytes der gerichte halben an her- 85a tzoge Jorgen von Sachssen gethan. Dem durchlauchtigen houchgebornen fursten vnnd hern hern 1488 Jorgen hertzogen zu Sachssen landgrauen in doringen vnnd marg- grauen zu meissen meynem gnedigen hern. Durchlauchtiger houchgeborner furst gnediger herr meyn willigen dinst zuuor, Ewer f. g. hat der Stad von Gorlitz ge- schriben, eynes halben peter scheffer, der sich nennet peter fleischer von pirn, Das der hie mit gerichte vorhafft sey, vnnd uwer f. g. sey seyn zu rechte mechtig etc., Gnediger herr der- 15 selbig peter hat hir schuld gemacht bey eynem Burger zu Gor- litz, der hat en hie angefordert, jst peter fleischer in das Recht getreten vnnd da geantwort, vnnd ist durch die ko. Scheppen eyn orteil gesprochen, vnnd haben die scheppen, als das Recht weist, eynen awffschub an den dingen gemacht, dadurch die 20 sachen gutlichen mochten hyngeleget werden, dareyn danne beyde teyl gewilliget haben, jn der tzeit des vffschubs vorclagt peter fleischer die Stadt Gorlitz das sie jm vorboten haben etc., Die gericht sein ko. mtet vnnd der Richter steht mir zuuorsprechen, jst auch keyn Burger, mag uwer f. g. wol abnehmen, das nach 25 gelegenheit der sachen, die gericht den nit abeweyssen kunden, Bith uwer f. g. wol die billichkeit in den dingen vor owgen nehmen, vnnd den von Gorlitz das nicht zu vngnaden keren, Dan wo jnn andern sachen uwer f. g. lanth angefordert wur- den, wurd billich der antworter gewysenn vor seynen geordniten 85b 30 Richter, jch werde warlich bericht, jn allen uwer f. g. landen, sey die gewonheit, were dorjnn schuldt macht vnnd wurdt jn denselben landen betreten, Das der antworter an weyter weysung daselbst das Recht duldenn muss, Datum Gorlitz an sand Bar- 35 tholemeitag Anno etc. lxxxviij. Jorge vom Stayn ko. mt. anwald jn Slezien, voit jn obirlawsatz etc. 10 1. dinstags n. Barthol., d. 26. august (1488). 26. wol, wolle. 11*
83 vnnd gerne vordynen, Geben dinstages nach Bartholomei Anno etc. lxxxviij. uwer f. g. willige Burgerr vnd Rathn der Stad Gorlitz. 5 Antwort des Voytes der gerichte halben an her- 85a tzoge Jorgen von Sachssen gethan. Dem durchlauchtigen houchgebornen fursten vnnd hern hern 1488 Jorgen hertzogen zu Sachssen landgrauen in doringen vnnd marg- grauen zu meissen meynem gnedigen hern. Durchlauchtiger houchgeborner furst gnediger herr meyn willigen dinst zuuor, Ewer f. g. hat der Stad von Gorlitz ge- schriben, eynes halben peter scheffer, der sich nennet peter fleischer von pirn, Das der hie mit gerichte vorhafft sey, vnnd uwer f. g. sey seyn zu rechte mechtig etc., Gnediger herr der- 15 selbig peter hat hir schuld gemacht bey eynem Burger zu Gor- litz, der hat en hie angefordert, jst peter fleischer in das Recht getreten vnnd da geantwort, vnnd ist durch die ko. Scheppen eyn orteil gesprochen, vnnd haben die scheppen, als das Recht weist, eynen awffschub an den dingen gemacht, dadurch die 20 sachen gutlichen mochten hyngeleget werden, dareyn danne beyde teyl gewilliget haben, jn der tzeit des vffschubs vorclagt peter fleischer die Stadt Gorlitz das sie jm vorboten haben etc., Die gericht sein ko. mtet vnnd der Richter steht mir zuuorsprechen, jst auch keyn Burger, mag uwer f. g. wol abnehmen, das nach 25 gelegenheit der sachen, die gericht den nit abeweyssen kunden, Bith uwer f. g. wol die billichkeit in den dingen vor owgen nehmen, vnnd den von Gorlitz das nicht zu vngnaden keren, Dan wo jnn andern sachen uwer f. g. lanth angefordert wur- den, wurd billich der antworter gewysenn vor seynen geordniten 85b 30 Richter, jch werde warlich bericht, jn allen uwer f. g. landen, sey die gewonheit, were dorjnn schuldt macht vnnd wurdt jn denselben landen betreten, Das der antworter an weyter weysung daselbst das Recht duldenn muss, Datum Gorlitz an sand Bar- 35 tholemeitag Anno etc. lxxxviij. Jorge vom Stayn ko. mt. anwald jn Slezien, voit jn obirlawsatz etc. 10 1. dinstags n. Barthol., d. 26. august (1488). 26. wol, wolle. 11*
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84 8eb ko. mtat. Credenzien vnd ermanung an land vnd Stethe, vff her Jorgen vom Stain lautende. 87a Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vnnd Behem konig vnnd hertzog zu Osterreich etc., Entpiethen den Erwir- digen Edeln Gestrengen namhafften vorsichtigen vnnd weissen vnsern lieben getrawen Allen vnnd jizlichen vnsern fursten pre- laten herrn Rittern knechten vnnd hidenen von Steten vnser fur- stenthumer vnnd lande obir vnnd nyder Slezien vnnd beiden lusatz, vnser gnad vnnd alles gut, lieben getrewen, vns tzweiuelt nit jr habt unz bissher wol gemerkt vnnd uerstanden, Das wie wol wir mit dem Rhomischen keiser zu krigk vnnd finschafft sein, vnser wille vnnd meynung alleweg gewest ist vnnd nach Das vnser furstenthumbe vnnd lender Slezie vnnd lusatz jr vnnd ander derselben jnwoner, solichs kriges halb soltin vnnd moch- ten vnangelangt mit Rwh vnnd friede sitzen vnnd dormit nichtes 15 zu thuen haben, So abir nw als euch vnuorburgen, hertzog Al- brecht von Sachssen vnser finde wurden, vnnd sich derhalben nach dem her den bemelten vnseren landen nohint gesessen zuuorsehen ist, her die obirtzyhen bekrigen vnnd beschedigen mochte, haben wir gedocht, ab sich solchs durch en ader andere 20 die her doruff furenn wurde, begebe, dem statlich vorzukomen, vnnd dorvmb eynen gemeinen furstentag zu Bresslaw zuhalden geschafft, Auch dem Edlen vnserm Rathe Anwalden in Nydder- slezien houbtman bemelter furstenthumer Sweidenitz vnnd Jawer vnnd voit jn obirlausatz vnserem lieben getrawen Georgen vom Stain befohlenn, euch vnser menungen zu endecken vnnd zu erkennen zugeben, vnnd wan als vns nicht tzweiuelt, vss dem das er euch, von vnseren wegen furhalten wirdet uwer vnnd derselben lande friede, abgleich wol der angefachten wurde, dennach bestendigen bleibenn mag, So ist vnsere, als uwers 30 koniges vnnd hern der vmb uwers friedes vnnd besten willen, doreyn jn den loufften zusehn hath vnser ernstliche beger dem gnant vnserem anwald Georgenn vom Stein dorjnne gleich vns selbst zuglouben, Euch des so er euch von vnseren wegen jr- tzelen vnnd vorhalden wirdet nicht widersetzet nach vff nyman- 35 des, vff das ir vnser vnderthan land vnnd lewth vor eintzog vnnd beschedigung der land, mugen vorhwten werden weigern, Sunder gehorsamlich dorjnne irtzeigen, Als jr vns uwerm ko- nige vnnd hern vnnd vch selbst zugutte, des schuldig seit, Doran 10 25 1487 5 18. nohint, nahe.
84 8eb ko. mtat. Credenzien vnd ermanung an land vnd Stethe, vff her Jorgen vom Stain lautende. 87a Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vnnd Behem konig vnnd hertzog zu Osterreich etc., Entpiethen den Erwir- digen Edeln Gestrengen namhafften vorsichtigen vnnd weissen vnsern lieben getrawen Allen vnnd jizlichen vnsern fursten pre- laten herrn Rittern knechten vnnd hidenen von Steten vnser fur- stenthumer vnnd lande obir vnnd nyder Slezien vnnd beiden lusatz, vnser gnad vnnd alles gut, lieben getrewen, vns tzweiuelt nit jr habt unz bissher wol gemerkt vnnd uerstanden, Das wie wol wir mit dem Rhomischen keiser zu krigk vnnd finschafft sein, vnser wille vnnd meynung alleweg gewest ist vnnd nach Das vnser furstenthumbe vnnd lender Slezie vnnd lusatz jr vnnd ander derselben jnwoner, solichs kriges halb soltin vnnd moch- ten vnangelangt mit Rwh vnnd friede sitzen vnnd dormit nichtes 15 zu thuen haben, So abir nw als euch vnuorburgen, hertzog Al- brecht von Sachssen vnser finde wurden, vnnd sich derhalben nach dem her den bemelten vnseren landen nohint gesessen zuuorsehen ist, her die obirtzyhen bekrigen vnnd beschedigen mochte, haben wir gedocht, ab sich solchs durch en ader andere 20 die her doruff furenn wurde, begebe, dem statlich vorzukomen, vnnd dorvmb eynen gemeinen furstentag zu Bresslaw zuhalden geschafft, Auch dem Edlen vnserm Rathe Anwalden in Nydder- slezien houbtman bemelter furstenthumer Sweidenitz vnnd Jawer vnnd voit jn obirlausatz vnserem lieben getrawen Georgen vom Stain befohlenn, euch vnser menungen zu endecken vnnd zu erkennen zugeben, vnnd wan als vns nicht tzweiuelt, vss dem das er euch, von vnseren wegen furhalten wirdet uwer vnnd derselben lande friede, abgleich wol der angefachten wurde, dennach bestendigen bleibenn mag, So ist vnsere, als uwers 30 koniges vnnd hern der vmb uwers friedes vnnd besten willen, doreyn jn den loufften zusehn hath vnser ernstliche beger dem gnant vnserem anwald Georgenn vom Stein dorjnne gleich vns selbst zuglouben, Euch des so er euch von vnseren wegen jr- tzelen vnnd vorhalden wirdet nicht widersetzet nach vff nyman- 35 des, vff das ir vnser vnderthan land vnnd lewth vor eintzog vnnd beschedigung der land, mugen vorhwten werden weigern, Sunder gehorsamlich dorjnne irtzeigen, Als jr vns uwerm ko- nige vnnd hern vnnd vch selbst zugutte, des schuldig seit, Doran 10 25 1487 5 18. nohint, nahe.
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85 thut jr vnser Ernstliche meynunge, Geben zur nawenstad Am Sambstag nach francisci, Anno domini etc. lxxxvij vnser Reich des hung. jm xxxten, vnnd des Beh. jm xix Jarenn. Vnderrichtung des houbtmans zu Budissen an die 8 b 5 landschafft vff dem tage so vff Sonnoband zur loben gehalten sal werden zu werben von des koniges anwalts. Von jrsten zu sagen seinen fruntlichen grus als seynen lie- ben frunden, vnnd were gerne personlich beigewesen, so her 10 blodickeit seines leibes vorhindert. Dornach zusagen. Nach dem vnnd der ko. anwalt vormols uch hat vorkunden lassen, Das seine ko. mt. eynen gemeinen felthoubtman ober obir vnnd nider Slezien vund beider lusatz, den landen zu gutte, hat vffgenomen, So gibt der ko. anwaldt 15 vnser Voit uch zuerkennen, Das ko. mt. diessen houbtman nicht dorvmb gesatz hat, Das seyner ko. mt. meinung sey, das der ymand mit uwer holffe anfechten aber bekrigen suld, wider jm lande nach awss dem lande, sunder vff den grunth, den gesatzt Ap Ymand jn landen ader awss den landen dy land anfechten 20 ader zu obirtzogen vnderstunde, das denne der felthhoubtman eynen yden vffgebewth zu widderstandt den so zu tzeiten dy lande zu beschedigenn vnderstunde. So man vff sulch geboth genanten felthoubt- mann vifge— nomen hat, ist der kei- nes gehalden worden vt infra patet. Doruff so ist eyn gemeyner furstentag bestympt vnnd awss- geschriben vff die nehste mitwoch nach des nawen jahres tag zu 25 Bresslaw zu haldenn, bepflicht der ko. anwald von ko. mt. we- genn, uwer creffliche botschafft zu solchem tage zu orden, vnnd die also abfertiget, Sollichen houbtman so als den vorkundet wirdt vffzunehmen vnnd jm hulff zu beschutzung der lande zu zusagen an widderhindersichbrengenn. 2. Sambstag n. francisci, d. 5. october (1487). 10. blodickeit, schwachheit, krankheit, von blöde, ahd. plodi, gebrechlich, abgestumpft. Wenn er durch krankheit nicht verhindert wäre. 21. vffgebewth, aufbietet, zu widderstandt den so — dem zu widerstehen, welcher... 25. bepflicht, verpflichtet. 27. so als den vorkundet wirdt, wenn er euch alsdann angetzeigt wird. 29. an widderhindersichbrengen, ohne dass ihr eure zusage widerrufet, euch dessen weigert.
85 thut jr vnser Ernstliche meynunge, Geben zur nawenstad Am Sambstag nach francisci, Anno domini etc. lxxxvij vnser Reich des hung. jm xxxten, vnnd des Beh. jm xix Jarenn. Vnderrichtung des houbtmans zu Budissen an die 8 b 5 landschafft vff dem tage so vff Sonnoband zur loben gehalten sal werden zu werben von des koniges anwalts. Von jrsten zu sagen seinen fruntlichen grus als seynen lie- ben frunden, vnnd were gerne personlich beigewesen, so her 10 blodickeit seines leibes vorhindert. Dornach zusagen. Nach dem vnnd der ko. anwalt vormols uch hat vorkunden lassen, Das seine ko. mt. eynen gemeinen felthoubtman ober obir vnnd nider Slezien vund beider lusatz, den landen zu gutte, hat vffgenomen, So gibt der ko. anwaldt 15 vnser Voit uch zuerkennen, Das ko. mt. diessen houbtman nicht dorvmb gesatz hat, Das seyner ko. mt. meinung sey, das der ymand mit uwer holffe anfechten aber bekrigen suld, wider jm lande nach awss dem lande, sunder vff den grunth, den gesatzt Ap Ymand jn landen ader awss den landen dy land anfechten 20 ader zu obirtzogen vnderstunde, das denne der felthhoubtman eynen yden vffgebewth zu widderstandt den so zu tzeiten dy lande zu beschedigenn vnderstunde. So man vff sulch geboth genanten felthoubt- mann vifge— nomen hat, ist der kei- nes gehalden worden vt infra patet. Doruff so ist eyn gemeyner furstentag bestympt vnnd awss- geschriben vff die nehste mitwoch nach des nawen jahres tag zu 25 Bresslaw zu haldenn, bepflicht der ko. anwald von ko. mt. we- genn, uwer creffliche botschafft zu solchem tage zu orden, vnnd die also abfertiget, Sollichen houbtman so als den vorkundet wirdt vffzunehmen vnnd jm hulff zu beschutzung der lande zu zusagen an widderhindersichbrengenn. 2. Sambstag n. francisci, d. 5. october (1487). 10. blodickeit, schwachheit, krankheit, von blöde, ahd. plodi, gebrechlich, abgestumpft. Wenn er durch krankheit nicht verhindert wäre. 21. vffgebewth, aufbietet, zu widderstandt den so — dem zu widerstehen, welcher... 25. bepflicht, verpflichtet. 27. so als den vorkundet wirdt, wenn er euch alsdann angetzeigt wird. 29. an widderhindersichbrengen, ohne dass ihr eure zusage widerrufet, euch dessen weigert.
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80 Das jr uwer botschafft also abefertigt mit Rathe anderen der ko. mt. Vnderthanen eynen tzymlichen vffslag vff eyne tzale etzlicher lewth zu machen so js noth sein wirt dem houbtman zuschickenn, wirt jss hy noth thuen so tzoge der houbtman mit den andern der ko. mt. vnderthanen hyher, wurde js denen an- deren landen noth thuen Das denne diesse lande dem houbtman mit jrer antzale auch fulge thuen, vnnd meynet der ko. Anwalde das auch allewege nutzer sey ane andern eyne hulffe zu thuen Denn em zu beistand holffe zu fordern. Vnnd so die Botschafft, also welt wurde das der houbtman 10 den sage das sie vff Sandt Johannestage zu Gorlitz wern mit dem voite dohyn zu tzyhenn. Vff sulch geboth vnd manchfaldige anbrengen, so k. an- wald an land vnd Stete gethon, einen hewbtman vffzcunehmen vnd dem ein ghorsam zcuzcusagen, ist von Mann vnd Steten 15 vil tage ghalden, hat sie gedaucht, in wer vormals ein amecht- mann gegeben, des sie sich auch vormeinten zcuhalden, haben sich doch mit den vnd manchfaldigen einsagen nicht irweren mugen, Sundern sulchen felthewbtman vffgenomen, vnd so her- czog Friderich todishalben abegangen, hat k. mt. an seine Stat 20 herren wilhelmen von thetaw mit grossem volck herawss ge- schickt vnd zcu einem felthewbtman gesaczt Dem fursten vnd herren, landt vnd Stete einen czimlichen feltgehorsam zougesaget haben jm felde. Sunder wulden sich sust des k. anwalds noch billikeit halden. 5. 88a 25 1488 88b Gebotsbrieff hertzoge fridrichs ko. mtat houbt- mans den eintzog der Behmen zu werenn. Wir Fredrich von gots gnaden jnn Slezien hertzog zu leg- nitz vnnd zum Brige etc. ko. mt. jn obir vnnd nider Slezien dorzu beyder lausatz obirster houbtman Entpieten den erwirdi� 30 gen Edeln Wolgebornen Gestrengen vehsten Ersamen Weisen 2. eynen tzymlichen vffslag, ein gehöriges aufgebot, (denn vffslac heisst auch so viel als citation, einberufung) oder vielleicht steht hier das wort für an- schlag, vorschlag. 8. nutzer, nützlicher, besser. ane andern— fordern, andern eine hülfe zu thun, als ihm zu beistand hülfe zu fordern. 10. welt, erwählt. 16. amechtmann, amtmann. 18. einsagen, einwendungen. 26. Dieser gebotsbrief steht in der oberl. urk. samml. nr. 1367b (vgl. Verz. II. 162) aus diesem annal abgeschrieben.
80 Das jr uwer botschafft also abefertigt mit Rathe anderen der ko. mt. Vnderthanen eynen tzymlichen vffslag vff eyne tzale etzlicher lewth zu machen so js noth sein wirt dem houbtman zuschickenn, wirt jss hy noth thuen so tzoge der houbtman mit den andern der ko. mt. vnderthanen hyher, wurde js denen an- deren landen noth thuen Das denne diesse lande dem houbtman mit jrer antzale auch fulge thuen, vnnd meynet der ko. Anwalde das auch allewege nutzer sey ane andern eyne hulffe zu thuen Denn em zu beistand holffe zu fordern. Vnnd so die Botschafft, also welt wurde das der houbtman 10 den sage das sie vff Sandt Johannestage zu Gorlitz wern mit dem voite dohyn zu tzyhenn. Vff sulch geboth vnd manchfaldige anbrengen, so k. an- wald an land vnd Stete gethon, einen hewbtman vffzcunehmen vnd dem ein ghorsam zcuzcusagen, ist von Mann vnd Steten 15 vil tage ghalden, hat sie gedaucht, in wer vormals ein amecht- mann gegeben, des sie sich auch vormeinten zcuhalden, haben sich doch mit den vnd manchfaldigen einsagen nicht irweren mugen, Sundern sulchen felthewbtman vffgenomen, vnd so her- czog Friderich todishalben abegangen, hat k. mt. an seine Stat 20 herren wilhelmen von thetaw mit grossem volck herawss ge- schickt vnd zcu einem felthewbtman gesaczt Dem fursten vnd herren, landt vnd Stete einen czimlichen feltgehorsam zougesaget haben jm felde. Sunder wulden sich sust des k. anwalds noch billikeit halden. 5. 88a 25 1488 88b Gebotsbrieff hertzoge fridrichs ko. mtat houbt- mans den eintzog der Behmen zu werenn. Wir Fredrich von gots gnaden jnn Slezien hertzog zu leg- nitz vnnd zum Brige etc. ko. mt. jn obir vnnd nider Slezien dorzu beyder lausatz obirster houbtman Entpieten den erwirdi� 30 gen Edeln Wolgebornen Gestrengen vehsten Ersamen Weisen 2. eynen tzymlichen vffslag, ein gehöriges aufgebot, (denn vffslac heisst auch so viel als citation, einberufung) oder vielleicht steht hier das wort für an- schlag, vorschlag. 8. nutzer, nützlicher, besser. ane andern— fordern, andern eine hülfe zu thun, als ihm zu beistand hülfe zu fordern. 10. welt, erwählt. 16. amechtmann, amtmann. 18. einsagen, einwendungen. 26. Dieser gebotsbrief steht in der oberl. urk. samml. nr. 1367b (vgl. Verz. II. 162) aus diesem annal abgeschrieben.
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87 Ritterschafften vnnd Manschaften land vnnd Steten jn obirlusatz vnseren bsundern ghonstigenn lieben vnsere gunst vnnd alles gut, Bsundere ghonstigen lieben, Wir fugen euch wissenn Das wir eigintlich bericht sein Das hertzog Johannes von Glogow etc. 5 etliche lewthe bey sich bracht, auch dobey den seinen bey leyb vnnd gutt vffgebothen in meynunge die Behmen dy widerkort sein vnnd nach stercker Sammelungen dy sy machen, zu sich brengen, Dadurch vnseren allergnedigsten hern dem konig vnnd diessen landen mergliche schede vnnd widerwertikeit erwachssen 10 mochten, Derhalben gebiethen wir uch an stat ko. mt. von we- genn vnsers Amptes das jr von stund an vnnd angesicht dyss brieues vff seid zu. Rosse vnnd fusse dorzu mit uwern lewthen vnnd wagen bsundern allem das dorzu gehoret als jr uwerm hernn ko. mt. zu dynen vorpflicht seit, Dy wagenn auch speiset 15 vff etliche tage, Vnnd aller also zu hawffe zcieth vnnd vorfugt ken der lobenn bey euch in die stad, sollichen tzog wo der bey uch herneder wolde zu werenn, addir wohyn jr sust weiter zu komen gefordert werdet, jnn gehorsam uch bfinden lasset, vnnd thuet deme nicht anders bey vormeydung ko. mt. svnderlich 20 swehrer pen strawff vnnd vngnade, Datum Sweydenitz am Erri- tage vor Esto Michi Anno etc lxxxviij. Aber ein gebotsbrieff den eintzog der Behmen zu 89a werenn. Heintze von Czedlitz houbtman zu haynaw. Denn Ersamen vnnd Weissen Burgermeister vnnd Rath- man der Stad Gorlitz meinenn bsundern gutten frundenn vnnd gonnern. Meynen willigenn dinst Ersamen vnnd weisenn lieben hern, Als jr wist mir vngetzweiuelt das dye Behmen eins land ge- 30 tzogen sein, haben sy wider hynawss mussen tzyhen kegen der landsshute, nw komet mir botschafft das hertzoge hans tzeut vnnd off iss ein seinen lande vnnd alreyt vor haynaw obir ist, hat meyn gnediger herr als ko. maiestat houbtman mir befolenn, solchem tzogk zu werenn vnnd hertzog hanns jn meynunge ist 25 20. am Erritage vor Esto Mihi, d. 12. februar (1488). 29. mir vngetzweiuelt, wie ich nicht zweifele. 32. alreyt, bereits.
87 Ritterschafften vnnd Manschaften land vnnd Steten jn obirlusatz vnseren bsundern ghonstigenn lieben vnsere gunst vnnd alles gut, Bsundere ghonstigen lieben, Wir fugen euch wissenn Das wir eigintlich bericht sein Das hertzog Johannes von Glogow etc. 5 etliche lewthe bey sich bracht, auch dobey den seinen bey leyb vnnd gutt vffgebothen in meynunge die Behmen dy widerkort sein vnnd nach stercker Sammelungen dy sy machen, zu sich brengen, Dadurch vnseren allergnedigsten hern dem konig vnnd diessen landen mergliche schede vnnd widerwertikeit erwachssen 10 mochten, Derhalben gebiethen wir uch an stat ko. mt. von we- genn vnsers Amptes das jr von stund an vnnd angesicht dyss brieues vff seid zu. Rosse vnnd fusse dorzu mit uwern lewthen vnnd wagen bsundern allem das dorzu gehoret als jr uwerm hernn ko. mt. zu dynen vorpflicht seit, Dy wagenn auch speiset 15 vff etliche tage, Vnnd aller also zu hawffe zcieth vnnd vorfugt ken der lobenn bey euch in die stad, sollichen tzog wo der bey uch herneder wolde zu werenn, addir wohyn jr sust weiter zu komen gefordert werdet, jnn gehorsam uch bfinden lasset, vnnd thuet deme nicht anders bey vormeydung ko. mt. svnderlich 20 swehrer pen strawff vnnd vngnade, Datum Sweydenitz am Erri- tage vor Esto Michi Anno etc lxxxviij. Aber ein gebotsbrieff den eintzog der Behmen zu 89a werenn. Heintze von Czedlitz houbtman zu haynaw. Denn Ersamen vnnd Weissen Burgermeister vnnd Rath- man der Stad Gorlitz meinenn bsundern gutten frundenn vnnd gonnern. Meynen willigenn dinst Ersamen vnnd weisenn lieben hern, Als jr wist mir vngetzweiuelt das dye Behmen eins land ge- 30 tzogen sein, haben sy wider hynawss mussen tzyhen kegen der landsshute, nw komet mir botschafft das hertzoge hans tzeut vnnd off iss ein seinen lande vnnd alreyt vor haynaw obir ist, hat meyn gnediger herr als ko. maiestat houbtman mir befolenn, solchem tzogk zu werenn vnnd hertzog hanns jn meynunge ist 25 20. am Erritage vor Esto Mihi, d. 12. februar (1488). 29. mir vngetzweiuelt, wie ich nicht zweifele. 32. alreyt, bereits.
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88 89b dy lewthe zu jm zu brengen, So bethe jch vund gebitte an stat meynes gnedigen hern als ko. mt. houbtman Das jr alle dy lewthe zu rosse vnnd zu fusse dy jr vffbrengen konnith kenn Buntzlaw tzyhen wolt von angesicht dyss brieues, Vnnd getraw euch mey- nen gnedigen hern als ko. mt. houbtman vnnd mir an stat seyner gnade gehorsam werdt sein, Vnnd so jr die lewthe kenn Buntz- law schicket mich das kenn Goltberge mit desim Bothenn lassen vorstehn, Vnnd so sie kenn Buntzlaw komen wil jch mich mit meynes gnedigenn herrn lewthen zu en finden, adder entbietten wo sie zu mir komen sullenn Gegebenn Eylende zum Golt- 10 berge am mitwoch frue vor Valentini. 5 1488 90a Hertzoge fridrichs vffgebotsbrieff, wenne vnd wie eine jtzliche Stad vff zein sulle etc. Fredrich von gots gnadenn jnn Slezien hertzog zu legnitz Brieg etc., Vnnd koniglicher maiestat inn obir vund nyder Sle- 15 zien vund beider lusatz obirst houbtman. Denn Ersamen weissen Burgermeistern vnnde Rathmanne der Sechsstete inn obirlusatz vnseren gutten gonnern bsundern ghonstigen liebenn. Vnser sunderliche ghunst Ersamen weissen bsundern ghon- 20 stigen lieben, Wir fugen euch zuwissen, das vnser allergnedig- ster herr der konig, vns vorkundet hat, Das seine konigliche maiestat seiner trefflicher houbtlewthe einen, hern Wilhelm von Thetaw, herawss sendet mit einer merglichen antzal gereyssigs volks, zu beschirmunge der lande, vnnd vns dobei beuolenn alle 25 seynir koniglichen mt. vnderthanen, jn das felt vnuortzogli- chen vffzufurderen Also gebitten wir euch von wegen vnnd awss geboth seiner ko. mt., Das ein jtzlicher mit seiner antzal zu Rosse vnnd zu fusse wie jm ko. mtet zugeschriben hat, Vnnd vff dem furstentage hie zu legnitz beschlossen ist, jn gereitschafft 30 sey, mit zugerichten herwagenn, kethen, schawffeln, hawen vnnd aller nothdorfft als zu fehlde gehoret vnnd sich geboret Auch mit Buchssen puluer bleystein, ane abegang nach lawthe der jngeslossen tzedeln, Der wir einem jdeun jn seinem stande eine zusenden, vnnd das jr die nehste mitwoch nach ostern jm 35 11. mitwoch vor Valentini, d. 13. februar (1488.) 12. In der oberl. urkund. samml. nr. 1368, aus diesem annal. 30. gereitschafft, bereitschaft.
88 89b dy lewthe zu jm zu brengen, So bethe jch vund gebitte an stat meynes gnedigen hern als ko. mt. houbtman Das jr alle dy lewthe zu rosse vnnd zu fusse dy jr vffbrengen konnith kenn Buntzlaw tzyhen wolt von angesicht dyss brieues, Vnnd getraw euch mey- nen gnedigen hern als ko. mt. houbtman vnnd mir an stat seyner gnade gehorsam werdt sein, Vnnd so jr die lewthe kenn Buntz- law schicket mich das kenn Goltberge mit desim Bothenn lassen vorstehn, Vnnd so sie kenn Buntzlaw komen wil jch mich mit meynes gnedigenn herrn lewthen zu en finden, adder entbietten wo sie zu mir komen sullenn Gegebenn Eylende zum Golt- 10 berge am mitwoch frue vor Valentini. 5 1488 90a Hertzoge fridrichs vffgebotsbrieff, wenne vnd wie eine jtzliche Stad vff zein sulle etc. Fredrich von gots gnadenn jnn Slezien hertzog zu legnitz Brieg etc., Vnnd koniglicher maiestat inn obir vund nyder Sle- 15 zien vund beider lusatz obirst houbtman. Denn Ersamen weissen Burgermeistern vnnde Rathmanne der Sechsstete inn obirlusatz vnseren gutten gonnern bsundern ghonstigen liebenn. Vnser sunderliche ghunst Ersamen weissen bsundern ghon- 20 stigen lieben, Wir fugen euch zuwissen, das vnser allergnedig- ster herr der konig, vns vorkundet hat, Das seine konigliche maiestat seiner trefflicher houbtlewthe einen, hern Wilhelm von Thetaw, herawss sendet mit einer merglichen antzal gereyssigs volks, zu beschirmunge der lande, vnnd vns dobei beuolenn alle 25 seynir koniglichen mt. vnderthanen, jn das felt vnuortzogli- chen vffzufurderen Also gebitten wir euch von wegen vnnd awss geboth seiner ko. mt., Das ein jtzlicher mit seiner antzal zu Rosse vnnd zu fusse wie jm ko. mtet zugeschriben hat, Vnnd vff dem furstentage hie zu legnitz beschlossen ist, jn gereitschafft 30 sey, mit zugerichten herwagenn, kethen, schawffeln, hawen vnnd aller nothdorfft als zu fehlde gehoret vnnd sich geboret Auch mit Buchssen puluer bleystein, ane abegang nach lawthe der jngeslossen tzedeln, Der wir einem jdeun jn seinem stande eine zusenden, vnnd das jr die nehste mitwoch nach ostern jm 35 11. mitwoch vor Valentini, d. 13. februar (1488.) 12. In der oberl. urkund. samml. nr. 1368, aus diesem annal. 30. gereitschafft, bereitschaft.
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S fehlde seyt vff der stelle, die wir euch tzwischen hie vnnd ostern vorkundigen werden, Vund ferrer do helfft ko. mtat Vnnd der 90b land nothdorfft zuwerbenn, Vnnd namlich darzu geschickt seit, so vor der tzeit jmandes die lande beschedigen wolde, Das jr 5 denne ane sewmen wo euch hyn vorkundiget wurde zutzyhet vund bereit seit, Doran thut jr ko. mtet ernstlich meynung vnnd dangknemen gefallen, Geben zu legnitz am freitage vor dem Sontage Judica Anno domini etc. meccclxxxviij. Die jngelegte tzedel. Jtem Gorlitz sal nehmen dy grosse Buchsse die sy haben mit hulff land vnnd Stete doselbst. Jtem Gorlitz sal vor sich selbst haben eyne vierteil buchsse, vier hawffnitzen vnd dreyssig hockenbuchssen. Jtem Budissen sal haben eyne vierteil Buchsse tzwehe hawff- 15 nitzen vund tzwentzig hockenbuchssen. Jtem Zittaw sal haben eine hawffnitze, eine tharres vnnd tzwelff hockenbuchssen. Jtem Camentz sal haben, eine hawffnitze, eine tharres vnnd Sechs hocken Bochssenn. 20 Jtem lawbenn eyne hawffnitze vnnd Sechs hocken Bochssenn. Jtem die lobow eyne hawffnitze, vnnd sechs hocken Buchssen. Alle mitsampt puluer Stein gloth vnnd mit genugsam Buchsse- meistern vorsehenn. 10 25 Ein gebotsbrieff ko. mtat. vffzutzyhen wider dy 9la Sprottaw vnnd Behmen doselbst legende. Wir Mathias von gots guade zu hungern vnnde Behmen 1488 konig vnnd hertzog zu Osterreich etc., Entbieten den Ersamen weisen vnsern lieben getrewen Burgerrn Schultissen Rethen vnnd gemeinden vnser sechs Stethe vnsers marggrauenthumbs Obir- 30 lawsitz Budissenn, Gorlitz, Syttaw, Camentz, Iuban vund lobenn, vnser gnad vund alles gutt, Vnns tzwiuelt nicht jr habt gutt 7. dangknemen, angenehmen, einen gefallen den er mit dank annehmen wird. freitag vor dem Sontage Judica, d. 21. märz. 13. hawffnitzen, haubitzen. hockenbuchssen, hakenbüchsen. 16. tharres, tarrasbüchse. 22. gloth, glut, feuer, lunte. 24. Aus diesem annal steht der brief in der oberl. urk. samml. unter nr. 1374ba. 12
S fehlde seyt vff der stelle, die wir euch tzwischen hie vnnd ostern vorkundigen werden, Vund ferrer do helfft ko. mtat Vnnd der 90b land nothdorfft zuwerbenn, Vnnd namlich darzu geschickt seit, so vor der tzeit jmandes die lande beschedigen wolde, Das jr 5 denne ane sewmen wo euch hyn vorkundiget wurde zutzyhet vund bereit seit, Doran thut jr ko. mtet ernstlich meynung vnnd dangknemen gefallen, Geben zu legnitz am freitage vor dem Sontage Judica Anno domini etc. meccclxxxviij. Die jngelegte tzedel. Jtem Gorlitz sal nehmen dy grosse Buchsse die sy haben mit hulff land vnnd Stete doselbst. Jtem Gorlitz sal vor sich selbst haben eyne vierteil buchsse, vier hawffnitzen vnd dreyssig hockenbuchssen. Jtem Budissen sal haben eyne vierteil Buchsse tzwehe hawff- 15 nitzen vund tzwentzig hockenbuchssen. Jtem Zittaw sal haben eine hawffnitze, eine tharres vnnd tzwelff hockenbuchssen. Jtem Camentz sal haben, eine hawffnitze, eine tharres vnnd Sechs hocken Bochssenn. 20 Jtem lawbenn eyne hawffnitze vnnd Sechs hocken Bochssenn. Jtem die lobow eyne hawffnitze, vnnd sechs hocken Buchssen. Alle mitsampt puluer Stein gloth vnnd mit genugsam Buchsse- meistern vorsehenn. 10 25 Ein gebotsbrieff ko. mtat. vffzutzyhen wider dy 9la Sprottaw vnnd Behmen doselbst legende. Wir Mathias von gots guade zu hungern vnnde Behmen 1488 konig vnnd hertzog zu Osterreich etc., Entbieten den Ersamen weisen vnsern lieben getrewen Burgerrn Schultissen Rethen vnnd gemeinden vnser sechs Stethe vnsers marggrauenthumbs Obir- 30 lawsitz Budissenn, Gorlitz, Syttaw, Camentz, Iuban vund lobenn, vnser gnad vund alles gutt, Vnns tzwiuelt nicht jr habt gutt 7. dangknemen, angenehmen, einen gefallen den er mit dank annehmen wird. freitag vor dem Sontage Judica, d. 21. märz. 13. hawffnitzen, haubitzen. hockenbuchssen, hakenbüchsen. 16. tharres, tarrasbüchse. 22. gloth, glut, feuer, lunte. 24. Aus diesem annal steht der brief in der oberl. urk. samml. unter nr. 1374ba. 12
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9O Oдb wissen, Das vnser houbtlewthe, die wir mit etzlichem volkh, gegin vnsern veinden, die sich wider vns, jren Rechten hern, vber die globd pflicht vnnd eyde, domit sie vns vorwant sein, mutwilligs kriegs, vntrewe vnnd widerwertikeith genotiget, vnnd ein merglich antzal volkhs, vnns landt vnnd lewthe zu besche- digen in die Slezie bracht, dieselben vnser feinde durch hulff vnnd gnade des almechtigen gotes vnnd etzlicher vnser getrewen vndertanen awss Slezien, gluglich geslagen vnnde nydergelegt haben, das jr euch denne mitsambt vns, als wir vns versehn, nicht vnbillich nach dem sohls zu gutten fride derselben vnser lanndt vnnd lewthe dienet, hoch irfrewen soldt, vnnd wann aber ein teyl der gemelten vnser feinde vnnd die trefflichsten, dazmal feldrewmig wurden auff Sprott geflohn, vnnd nach da sein, sich auch, als vnser kuntschafft sagt, darvmb daselbs enthalden, ge- gen vns, vnseren landen vnnd lewthen weiter beschedigung vnnd krieg furzunehmen vnnd zu vben, Dem nach sein wir der may- nung En mit der hulff gots solhs aber zu wehrenn vnnd jr vp- pickeit freuel vund vnrecht zustraffen, haben auch von stund an vnseren houblewthen vnnd lieben getrewen Wilhelmen von Tet- taw vnnd Hannssen Hawgwitze befohlen, Sie mit dem volkh das 20 sie von vnseren wegen bey en haben, vnnde en awss vnseren landen Slezien vnnd lawsitz auch zutzihn sal, daselbst zur Sprott zubelegern vnnd zuerobern, Nach dem jr vns, dann ewerm rech- ten hern, auss lehn vnnd anderen pflichten, wider vnser fiend vnnd beschediger der landt, nach ewerm hochsten vormugen, hilff vnnd beistand zu thuen pflichtig seit, vnnd dann die not- durfft sohl hulff ytzt eruordert, So ermanen wir euch derselben ewer pflicht, Gebiethen euch auch, bey vorlysung aller ewer lehn, gnaden, freiheiten vnnd Rechten So jr von vns vnnd kron zu Behmen habt, ernstlich mit diessem brieue, Das jr von stund angesicht diess briefs die ewern uffs allermeist vnnd sterckist, so das gesein mag, zu Ross vnnd zu fuss, als in heer gehoret auferuordert vnnd zu den gnantenn vnseren houbtlewt en daselbs- hin vor Sprottaw juns fehlt schicket alda mitsambten vnnd an- dern den vnsern, auch denen, die wir auss Slezienn vnnd law- 35 sitz, auch dahin zukomen vnnd zuschicken eruordert haben, vnnd da sein werden, zuhelffen. Dieselben vnser feind zubehal- 5 10 15 25 30 10. sohls, solches. 13. feldrewmig wurden, das feld geräumt haben. 27. sohl, solche, wie oben. 32. so das gesein mag, wie es sein kann, wie es nur möglich ist. als jn heer gehoret, wie es sich für eine zum kriege gerüstete mannschaft gehört. 37. zubehalten, einzuschliessen.
9O Oдb wissen, Das vnser houbtlewthe, die wir mit etzlichem volkh, gegin vnsern veinden, die sich wider vns, jren Rechten hern, vber die globd pflicht vnnd eyde, domit sie vns vorwant sein, mutwilligs kriegs, vntrewe vnnd widerwertikeith genotiget, vnnd ein merglich antzal volkhs, vnns landt vnnd lewthe zu besche- digen in die Slezie bracht, dieselben vnser feinde durch hulff vnnd gnade des almechtigen gotes vnnd etzlicher vnser getrewen vndertanen awss Slezien, gluglich geslagen vnnde nydergelegt haben, das jr euch denne mitsambt vns, als wir vns versehn, nicht vnbillich nach dem sohls zu gutten fride derselben vnser lanndt vnnd lewthe dienet, hoch irfrewen soldt, vnnd wann aber ein teyl der gemelten vnser feinde vnnd die trefflichsten, dazmal feldrewmig wurden auff Sprott geflohn, vnnd nach da sein, sich auch, als vnser kuntschafft sagt, darvmb daselbs enthalden, ge- gen vns, vnseren landen vnnd lewthen weiter beschedigung vnnd krieg furzunehmen vnnd zu vben, Dem nach sein wir der may- nung En mit der hulff gots solhs aber zu wehrenn vnnd jr vp- pickeit freuel vund vnrecht zustraffen, haben auch von stund an vnseren houblewthen vnnd lieben getrewen Wilhelmen von Tet- taw vnnd Hannssen Hawgwitze befohlen, Sie mit dem volkh das 20 sie von vnseren wegen bey en haben, vnnde en awss vnseren landen Slezien vnnd lawsitz auch zutzihn sal, daselbst zur Sprott zubelegern vnnd zuerobern, Nach dem jr vns, dann ewerm rech- ten hern, auss lehn vnnd anderen pflichten, wider vnser fiend vnnd beschediger der landt, nach ewerm hochsten vormugen, hilff vnnd beistand zu thuen pflichtig seit, vnnd dann die not- durfft sohl hulff ytzt eruordert, So ermanen wir euch derselben ewer pflicht, Gebiethen euch auch, bey vorlysung aller ewer lehn, gnaden, freiheiten vnnd Rechten So jr von vns vnnd kron zu Behmen habt, ernstlich mit diessem brieue, Das jr von stund angesicht diess briefs die ewern uffs allermeist vnnd sterckist, so das gesein mag, zu Ross vnnd zu fuss, als in heer gehoret auferuordert vnnd zu den gnantenn vnseren houbtlewt en daselbs- hin vor Sprottaw juns fehlt schicket alda mitsambten vnnd an- dern den vnsern, auch denen, die wir auss Slezienn vnnd law- 35 sitz, auch dahin zukomen vnnd zuschicken eruordert haben, vnnd da sein werden, zuhelffen. Dieselben vnser feind zubehal- 5 10 15 25 30 10. sohls, solches. 13. feldrewmig wurden, das feld geräumt haben. 27. sohl, solche, wie oben. 32. so das gesein mag, wie es sein kann, wie es nur möglich ist. als jn heer gehoret, wie es sich für eine zum kriege gerüstete mannschaft gehört. 37. zubehalten, einzuschliessen.
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I ten, vund vns, euch vnnd andern vnseren fursten landen vnnd vndertanen, berurter irer beschedigung abzuhelffen, Als jr dann vns, euch selbs, landen vnnd lewthen des schuldig vnnd pflich- 92a tig seit, Vnnd thut kein anderss als lieb euch sey die obge- 5 melte pene vnnd straff zuuormeiden, Daran thut jr zusambt der billichkeit, vnser ernstliche meynung, Dann wo jr des nicht thun, vnnd diessen vnseren gebothen vnnd aufferuorderung, vn- gehorsam sein wurdet, Wellen wir mit denselben penen vnnd straffen, auch jn ander wege, gegen euch volfaren, zu ewerm 10 leyb vnnd gutt greiffen vnnd dermassen gegen euch handeln vund furnehmen lassen, Als sich gegen vngehorsamen vnnd vor- achtern vnser tzymlichen gebot geburn wirdet, Dornach wisset euch zurichten, Geben zu Wienn an montag nach Jnuencionis sancti Steffani Anno domini etc. lxxxviij Vnser Reiche des hun- 15 garischen jm eynvnnddreissigsten vnnd des Behmischen jm tzwa- nitzigsten Jaren. Ein ander vnnd ernstlicher gebotsbrieff ko. mtat 92b vorberurter sachen halben auffzuseyn. Mathias von gots gnaden zu hungern vnnd Behmen kunig, 1488 20 vnnd herlzog zu osterreich etc. Ersamen weisen lieben getrewen, wir haben euch durch vncer brieue, auch vnseren houbtman hannssn haugwitz mermals, bey den pſlichten, domit jr vns vorwant seit, irsucht, vnnd ir- suchen lassen, Das jr vns, euch selbs, landen vnnd lewten zu 25 Eren vnnd guttem, des sweren lasss vnde beschedigung, so her- tzog Johans vom Sagan, hertzog Gindersich vnnd hynko von Monsterberg vnnd jre anhenger, wider ire gloubd, pflicht vnnd aide vnnd alle billichkeit freuelich awss eigenem mutwillen vnnd gedurstickeit, auff euch vunde ander vnser vnderthanen der lande Slezie vnnde lawsitz, als scheinparlich vor owgen ist, mit nahm rawb brandt, auch fohen vnnd tothen der lewth vnaufhorlich legen abhelffen, vnnd aufs maist vund sterckist so ir mochtet, zu demselben unserem houbtmanne ins fehlt tzihen, vnnd mit- sambt jm vnnd andern den vnseren, die wir vmbe friedes vnnd 35 uwers bestes willen, mit merglichem vnserem darlegen, vnnd 13. montag n. Jnuencionis sancti Steffani, d. 4. august. 17. Auch dieser gebotsbrieff ist hieraus in die oberl. urk. samml. unter nr. 1375a aufgenommen. 25. lass, last. 35. darlegen, darlehen, unkosten. 12
I ten, vund vns, euch vnnd andern vnseren fursten landen vnnd vndertanen, berurter irer beschedigung abzuhelffen, Als jr dann vns, euch selbs, landen vnnd lewthen des schuldig vnnd pflich- 92a tig seit, Vnnd thut kein anderss als lieb euch sey die obge- 5 melte pene vnnd straff zuuormeiden, Daran thut jr zusambt der billichkeit, vnser ernstliche meynung, Dann wo jr des nicht thun, vnnd diessen vnseren gebothen vnnd aufferuorderung, vn- gehorsam sein wurdet, Wellen wir mit denselben penen vnnd straffen, auch jn ander wege, gegen euch volfaren, zu ewerm 10 leyb vnnd gutt greiffen vnnd dermassen gegen euch handeln vund furnehmen lassen, Als sich gegen vngehorsamen vnnd vor- achtern vnser tzymlichen gebot geburn wirdet, Dornach wisset euch zurichten, Geben zu Wienn an montag nach Jnuencionis sancti Steffani Anno domini etc. lxxxviij Vnser Reiche des hun- 15 garischen jm eynvnnddreissigsten vnnd des Behmischen jm tzwa- nitzigsten Jaren. Ein ander vnnd ernstlicher gebotsbrieff ko. mtat 92b vorberurter sachen halben auffzuseyn. Mathias von gots gnaden zu hungern vnnd Behmen kunig, 1488 20 vnnd herlzog zu osterreich etc. Ersamen weisen lieben getrewen, wir haben euch durch vncer brieue, auch vnseren houbtman hannssn haugwitz mermals, bey den pſlichten, domit jr vns vorwant seit, irsucht, vnnd ir- suchen lassen, Das jr vns, euch selbs, landen vnnd lewten zu 25 Eren vnnd guttem, des sweren lasss vnde beschedigung, so her- tzog Johans vom Sagan, hertzog Gindersich vnnd hynko von Monsterberg vnnd jre anhenger, wider ire gloubd, pflicht vnnd aide vnnd alle billichkeit freuelich awss eigenem mutwillen vnnd gedurstickeit, auff euch vunde ander vnser vnderthanen der lande Slezie vnnde lawsitz, als scheinparlich vor owgen ist, mit nahm rawb brandt, auch fohen vnnd tothen der lewth vnaufhorlich legen abhelffen, vnnd aufs maist vund sterckist so ir mochtet, zu demselben unserem houbtmanne ins fehlt tzihen, vnnd mit- sambt jm vnnd andern den vnseren, die wir vmbe friedes vnnd 35 uwers bestes willen, mit merglichem vnserem darlegen, vnnd 13. montag n. Jnuencionis sancti Steffani, d. 4. august. 17. Auch dieser gebotsbrieff ist hieraus in die oberl. urk. samml. unter nr. 1375a aufgenommen. 25. lass, last. 35. darlegen, darlehen, unkosten. 12
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92 93a 93b grosser awssgab halben, dieselbn vnser vnd uwer feinde schlohn vnnd awss dem lande zutreybenn, helffen suldet, das aber biss- her durch euch vortzogen vnnd nicht beschen ist, vnnd vns merg- lich bfremdet so dach solhs, als jr selbs vorstehn muget, am maisten euch tzu Ruhe friede vnnd gutten dinet, Vnnd wir, das ir das irlangen vnnd dobey bleiben mochtet, nichtes, als ji seht, sparen, Durch welche ewer vngehorsam vnnd sewmnes die gemelten feinde, so sie das wissen vnnd euch alse lessig erkennen, mehr trostes vnnd hertzens, jr angefangen vornehmen zu volstre- cken, entpfahn, Als denne das die tegelich that die sie thuen ir— 10 tzeiget, Des wir jn dheinen weg gestaten nach zusehn mugen, Vnnd dorvmb so ist abermols bey den pflichten domit jr vns vorpunden seyt, vnnd vorlisung aller uwer lehn, gnaden, freiheiten vnnd Rechten, vnser ernstlicher emphelh, das jr nach an alles vortzihen, vffs meist vnnd sterkist, wie jns fehlt geho- 15 ret, aufseit, zu dem gemelten vnserem houbtmann, dem wir danne dieselben feind zu schlohen vnnd awss dem lande zu treyben, befohlen haben, tziht, vnnd solchs mitsampt andern den vnserenn, euch selbst vnnd andern zu Rwhe fried vnnd ge- mach, als jr danne des schuldig seyt, helffet volbrengen, vnnd 20 keyn anderss thuth, ist vnser gantz ernstliche meynung, wann wo jr des nicht thut, vnnd wir, vnser land vnnd lewth, durch uwer vngehorsam vnnd lessickeit, von finden verrer beschedigt werden, Des wullen wir vns zu euch uwern leiben vnnd guttern halden, vnnd dorvmbe zu uwern lehn vnnd denselben uwern 25 leiben vnnd guttern, greiffen, vnnd domit handeln vund thuen lassen, als sich gegen vngetrewe vngehorsamen geboren wurdet, Donach wisset euch zurichten, Geben zu wienn am dornstage vnser lieben frawen oband Assumpcionis Anno etc. lxxxviij°, Vnser Reich des hungarischen jm xxxjten vnnd des Behmischen 30 jm xxten Jarenn. Denn Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burger- meistern Schulteissen Rethen vnnd gemeinden vnser Sechs Stethn, vnsers marggrauenthumbs obirlawsitz Budissen, Gorlitz, Zyttaw, Camentz, lawban vnnd lobenn. 5 35 7. sewmnes, säumniss, zögerung. 8. alse, als. 9. mehr trostes vnnd her- tzens, mehr muth und herzhaftigkeit. 11. der wir im dheinen... welches wir ihnen keinesweges gestatten noch nachsehen mögen. 14. emphelh, befehl. 24. zu euch, an euch und an euere leiber und güter. 28. am dornstage... donnerstag abends vor mariae himmelfahrt, d. 14. august.
92 93a 93b grosser awssgab halben, dieselbn vnser vnd uwer feinde schlohn vnnd awss dem lande zutreybenn, helffen suldet, das aber biss- her durch euch vortzogen vnnd nicht beschen ist, vnnd vns merg- lich bfremdet so dach solhs, als jr selbs vorstehn muget, am maisten euch tzu Ruhe friede vnnd gutten dinet, Vnnd wir, das ir das irlangen vnnd dobey bleiben mochtet, nichtes, als ji seht, sparen, Durch welche ewer vngehorsam vnnd sewmnes die gemelten feinde, so sie das wissen vnnd euch alse lessig erkennen, mehr trostes vnnd hertzens, jr angefangen vornehmen zu volstre- cken, entpfahn, Als denne das die tegelich that die sie thuen ir— 10 tzeiget, Des wir jn dheinen weg gestaten nach zusehn mugen, Vnnd dorvmb so ist abermols bey den pflichten domit jr vns vorpunden seyt, vnnd vorlisung aller uwer lehn, gnaden, freiheiten vnnd Rechten, vnser ernstlicher emphelh, das jr nach an alles vortzihen, vffs meist vnnd sterkist, wie jns fehlt geho- 15 ret, aufseit, zu dem gemelten vnserem houbtmann, dem wir danne dieselben feind zu schlohen vnnd awss dem lande zu treyben, befohlen haben, tziht, vnnd solchs mitsampt andern den vnserenn, euch selbst vnnd andern zu Rwhe fried vnnd ge- mach, als jr danne des schuldig seyt, helffet volbrengen, vnnd 20 keyn anderss thuth, ist vnser gantz ernstliche meynung, wann wo jr des nicht thut, vnnd wir, vnser land vnnd lewth, durch uwer vngehorsam vnnd lessickeit, von finden verrer beschedigt werden, Des wullen wir vns zu euch uwern leiben vnnd guttern halden, vnnd dorvmbe zu uwern lehn vnnd denselben uwern 25 leiben vnnd guttern, greiffen, vnnd domit handeln vund thuen lassen, als sich gegen vngetrewe vngehorsamen geboren wurdet, Donach wisset euch zurichten, Geben zu wienn am dornstage vnser lieben frawen oband Assumpcionis Anno etc. lxxxviij°, Vnser Reich des hungarischen jm xxxjten vnnd des Behmischen 30 jm xxten Jarenn. Denn Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burger- meistern Schulteissen Rethen vnnd gemeinden vnser Sechs Stethn, vnsers marggrauenthumbs obirlawsitz Budissen, Gorlitz, Zyttaw, Camentz, lawban vnnd lobenn. 5 35 7. sewmnes, säumniss, zögerung. 8. alse, als. 9. mehr trostes vnnd her- tzens, mehr muth und herzhaftigkeit. 11. der wir im dheinen... welches wir ihnen keinesweges gestatten noch nachsehen mögen. 14. emphelh, befehl. 24. zu euch, an euch und an euere leiber und güter. 28. am dornstage... donnerstag abends vor mariae himmelfahrt, d. 14. august.
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93 Mathias von gots gnaden zu hungern vnnde Beh- 94a men kunig vnnd hertzog zu Osterreich. Ersamen weissen lieben getrewen, Ann dem das ir auff vnn- 1488 ser, vond vnnser houblewte irsuchen, wider vnser feinde auffseit, 5 vnnd vns nach uwerm vormugen, mit uwern leiben vnnd guttern gutwillig erscheinet, mercken wir die trewe vnnd stetickeit, so jr zu vns uwerm hern traget, Vnnd sagen euch der hohn vund vleissigen danckh, mit sunderem ernst vleissiglich bitthende, jn solher uwer gehorsam vund gutten willen gegen vnns auch furan, 10 als die fromen, zubeharren, vnnd euch ap gleich wol, die andern Stethe vnnd landschafft vnser sechs Stete, nit aufsein wulten, douan nittzihen nach abwenden lassen, Sunder die woren den- nach wider vnser feinde, junhalt vnser vorigen gebot, jns fehlt, [als die fromen vnnd getrewen, an den vns guttes nit tzweiuelt, 15 vnnd wir vns gantzlich zu euch vorsehen,] schicket, Das wullen wir jn allen gnaden, gegen euch irkennen, Vnnd zu dangkh vnnd guttem nymmer vorgessen, Geben zu wienn an sand Bartholomeus tag, Anno etc. lxxxviijo. Denn Ersamen weissen vnssern lieben getrewen Burger- 20 meister vnnd Rathe vnser Stadt Gorlitz. Sulch gnedige schrifft, ist neben dem nehstfolgenden man- dat, an die Stat Gorlicz insunderen gethonn. Ein gross vorpenth vnd schwer geboth. 94b Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnde Behmen konig 1488 25 vnnd hertzog zu osterreich etc. Ersamen weissen lieben getrewen, Wir werdenn durch vn- sern Anwald Georgn vom Stain bericht, wie das jr ober menig vnser gebot so wir euch gethon haben, auch sein vnnd ander vnser houbtleute irsuchen, nit wullet wider vnser feinde vff sein, 1. S. oberl. urk. samml. nr. 1375b. 6. stetickeit, vestigkeit, beständigkeit. 7. der, dieser, für diese treue. 9. furan, fortan. 12. douan, davon. 14. als die — vorsehen. Dieser satz ist mit rother tinte eingeklammert. 18. Bartho- lomaeus tag ist bekanntlich der 24. august, und fiel im jahr 1488 auf einen sonntag. 23. Die überschrift ist von späterer hand. 24. Vergl. oberl. urk. samml. nr. 1375b. 27. ober, über, gegen. menig, manches.
93 Mathias von gots gnaden zu hungern vnnde Beh- 94a men kunig vnnd hertzog zu Osterreich. Ersamen weissen lieben getrewen, Ann dem das ir auff vnn- 1488 ser, vond vnnser houblewte irsuchen, wider vnser feinde auffseit, 5 vnnd vns nach uwerm vormugen, mit uwern leiben vnnd guttern gutwillig erscheinet, mercken wir die trewe vnnd stetickeit, so jr zu vns uwerm hern traget, Vnnd sagen euch der hohn vund vleissigen danckh, mit sunderem ernst vleissiglich bitthende, jn solher uwer gehorsam vund gutten willen gegen vnns auch furan, 10 als die fromen, zubeharren, vnnd euch ap gleich wol, die andern Stethe vnnd landschafft vnser sechs Stete, nit aufsein wulten, douan nittzihen nach abwenden lassen, Sunder die woren den- nach wider vnser feinde, junhalt vnser vorigen gebot, jns fehlt, [als die fromen vnnd getrewen, an den vns guttes nit tzweiuelt, 15 vnnd wir vns gantzlich zu euch vorsehen,] schicket, Das wullen wir jn allen gnaden, gegen euch irkennen, Vnnd zu dangkh vnnd guttem nymmer vorgessen, Geben zu wienn an sand Bartholomeus tag, Anno etc. lxxxviijo. Denn Ersamen weissen vnssern lieben getrewen Burger- 20 meister vnnd Rathe vnser Stadt Gorlitz. Sulch gnedige schrifft, ist neben dem nehstfolgenden man- dat, an die Stat Gorlicz insunderen gethonn. Ein gross vorpenth vnd schwer geboth. 94b Mathias von gotes gnaden zu hungern vnnde Behmen konig 1488 25 vnnd hertzog zu osterreich etc. Ersamen weissen lieben getrewen, Wir werdenn durch vn- sern Anwald Georgn vom Stain bericht, wie das jr ober menig vnser gebot so wir euch gethon haben, auch sein vnnd ander vnser houbtleute irsuchen, nit wullet wider vnser feinde vff sein, 1. S. oberl. urk. samml. nr. 1375b. 6. stetickeit, vestigkeit, beständigkeit. 7. der, dieser, für diese treue. 9. furan, fortan. 12. douan, davon. 14. als die — vorsehen. Dieser satz ist mit rother tinte eingeklammert. 18. Bartho- lomaeus tag ist bekanntlich der 24. august, und fiel im jahr 1488 auf einen sonntag. 23. Die überschrift ist von späterer hand. 24. Vergl. oberl. urk. samml. nr. 1375b. 27. ober, über, gegen. menig, manches.
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94 95a allein, euch werden die uwern, so jr vor Glogow habt, wider- heym gelassen, dorawss wir, so als ander vnser fursten vnnd lande als nemlich, der Bischoff von Bresslaw, die hertzogynn von lignitz, hertzog Conrad, die von Bresslaw, vnnd ander fur- stenthumer ju Slezien, die irenn auch vor Glogow haben, vnd dach williglich all ir vormugen wider die feinde schicken, vor- stehn mussen, Das ir alleine die seyt, die sich aigenwillig vn- gehorsam vnnd tratzikeit kegen vns gebrauchen wullen, vnnd mit denselben vnsern feinden sunder vorstentnyss haben, des wir vns dach, ewern pflichten nach, zu 10 euch nicht vorsehn sullenn, jr auch vns, euchselbst, vnnd ewern eren nicht schuldig seit, vnnd wan aber solich ewer vngehorsam, nachdem die nicht kleynen vnwillen, vnder andern vnseren getrewen erheben, vnnd den feinden fro- lucken vnnd sterkung geben mochte, von euch zu gedolden vn- leidlich ist, vnnd euch dorzu gestaten jnn kain weisse zusehn mugen, So gebieten wir euch abormols vnd vffs letzte, mit er- manung ewer gloubde vnnd eide, die jr vns gesworen habt Vnnd bey verlisung aller ewer lehn priuilegienn haben vnnd guttern, Das jr nach an alles vortzyhen vnnd angesicht, dis 20 vnsers brieues, solch ewer vngehorsam vnnd widerwertikeit, von euch legt, die berurten ewer globde vund eide, vund wes jr, vns, euchselbst, vund gemeynen, nutz schuldig seit, als die getrewen, zu hertzen nehmet, euch, eigenwillen nit vor- furen lasset, vnnd awffs sterkist, zu andern vnsern getrewen, 25 zu Rettung vnd behaltung ewer vnd ander vnser vnderthan Ere vnnd gutte, wider die feind vffseyt, vnnd jns fehlt tzyhet, vnnd kain anders thut, bey vormeidung vnser swerer straff vund vn- gnad, das ist vnser ernstlich maynung, wann wo jr des nicht thut, sullet ir warlich wissen, das wir da- 30 rymb zu ewern leiben vnnd guttern greiffen, vnd euch dermassen demuttigen wellen, das furan nit noth seyn sal, euch so vffte mit vnseren brieffen zumanen, sunder das jr vff itzlich vnser tzedel gerne thuen wurdet, das jr vns ewerm hern zu 35 thuen schuldig seyt, Dornach wisset euch zu richten, Geben zu wienn an Sand Bartholomeustag Anno etc lxxxviij°. 5. 15 13. die, nehmlich ungehorsam, welches wort hier als femininum gebraucht zu sein scheint. 16. vand suppl. wir, dorzu gestaten — mugen, wir nicht zu- schen mögen, dass euch das gestattet werde. 17. ermanung ewer, ermanung an eure...
94 95a allein, euch werden die uwern, so jr vor Glogow habt, wider- heym gelassen, dorawss wir, so als ander vnser fursten vnnd lande als nemlich, der Bischoff von Bresslaw, die hertzogynn von lignitz, hertzog Conrad, die von Bresslaw, vnnd ander fur- stenthumer ju Slezien, die irenn auch vor Glogow haben, vnd dach williglich all ir vormugen wider die feinde schicken, vor- stehn mussen, Das ir alleine die seyt, die sich aigenwillig vn- gehorsam vnnd tratzikeit kegen vns gebrauchen wullen, vnnd mit denselben vnsern feinden sunder vorstentnyss haben, des wir vns dach, ewern pflichten nach, zu 10 euch nicht vorsehn sullenn, jr auch vns, euchselbst, vnnd ewern eren nicht schuldig seit, vnnd wan aber solich ewer vngehorsam, nachdem die nicht kleynen vnwillen, vnder andern vnseren getrewen erheben, vnnd den feinden fro- lucken vnnd sterkung geben mochte, von euch zu gedolden vn- leidlich ist, vnnd euch dorzu gestaten jnn kain weisse zusehn mugen, So gebieten wir euch abormols vnd vffs letzte, mit er- manung ewer gloubde vnnd eide, die jr vns gesworen habt Vnnd bey verlisung aller ewer lehn priuilegienn haben vnnd guttern, Das jr nach an alles vortzyhen vnnd angesicht, dis 20 vnsers brieues, solch ewer vngehorsam vnnd widerwertikeit, von euch legt, die berurten ewer globde vund eide, vund wes jr, vns, euchselbst, vund gemeynen, nutz schuldig seit, als die getrewen, zu hertzen nehmet, euch, eigenwillen nit vor- furen lasset, vnnd awffs sterkist, zu andern vnsern getrewen, 25 zu Rettung vnd behaltung ewer vnd ander vnser vnderthan Ere vnnd gutte, wider die feind vffseyt, vnnd jns fehlt tzyhet, vnnd kain anders thut, bey vormeidung vnser swerer straff vund vn- gnad, das ist vnser ernstlich maynung, wann wo jr des nicht thut, sullet ir warlich wissen, das wir da- 30 rymb zu ewern leiben vnnd guttern greiffen, vnd euch dermassen demuttigen wellen, das furan nit noth seyn sal, euch so vffte mit vnseren brieffen zumanen, sunder das jr vff itzlich vnser tzedel gerne thuen wurdet, das jr vns ewerm hern zu 35 thuen schuldig seyt, Dornach wisset euch zu richten, Geben zu wienn an Sand Bartholomeustag Anno etc lxxxviij°. 5. 15 13. die, nehmlich ungehorsam, welches wort hier als femininum gebraucht zu sein scheint. 16. vand suppl. wir, dorzu gestaten — mugen, wir nicht zu- schen mögen, dass euch das gestattet werde. 17. ermanung ewer, ermanung an eure...
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10 15 20 25 30 95 Den Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burger- meistern Schultissen. Rethen vnd gemeynden vnser Sechsstete, vnsers marggrauenthumbs obirlausitz. Dergleichen ist auch an die Manschafft geschriben, vnd ` von mann vnd Steten grosslich zcu herczen.genomen. Ein ko. mandat vffzusein vnd vor dy freinstadt zu tzyhenn. „Mathias von gotes gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnnd hertzog zu Österreych. Ersameu weissen lieben getrewen, Euch ist, als vnns nicht tzweiuelt, vnorburgeu, vund habt nw gut wissen, wie das durch vorhengniss vnnd schickunge des allemechtigen gotes, dy freyn- stad awssgebrand, vnd dermassen durch fewer zuberait vnnd ge- schicket wurden ist, das wir, jr vnnd ander vnser vnderthane vnnd lande, wo bey tzeit dorzu gethan wurdt, kriges vnd beschedigung, so vns vund euch douon hetle beschen mugen, vnnd dorawss zu thuen vorgnomen gewesen ist, mugen ab sein, vnnd des forth sorge zu haben, S bedorffen, Das wir auch also zubestellen vnnd zuuorkomen, vorgnomen haben, Vind so aber, als irselbst vorstehen muget, das ane ewer hulff, als balde als dy notdorft das eruordert, nicht bescheen mag, vnnd wo nicht balde dorzu gelhan wurde, die wider gebawet, zur wehre gemacht, auch mit gelzeug vnud speysse, vorsehen werden, vund so das beschee, vus vnd euch das zu mehrer erbit, vnd grossen kostenn, ge- deyen mochte, So ist der notdorft nach, vnnd vff den abscheit ewers erbittens vnd vorwileus, so ir vuseren houblleuten, als euch dy anheym irlaubt, gethan, Das ir, so trefflich vnnd ge- nollig sachen jn farvieln, widerkomen vnnd schicken woltet, vnser garfleissig begeren, Gebieten euch auch ernstlich mit er- manung der pflicht, domit jr vns ewerm Rechten maturlichen hern, vorbunden seyt, Das jr, ju dissem izeitigen handel, vnd noldorffügen sachen, vff erforderung vnsers houbtmanns, hanns- sen haugwitz, vífs meiste vnd sterkist awfsseyt, juns fehlt zu jm 5 tzyhet, die gemelte freinstadt belegern, vund den sachen mit- 4. Fon anderer hand. 5. grosslich, sehr. 8. S. in der oberl. urk. samml, nr. 1376b. 27. anheym irlaubt, nach hause geschickt, beurlaubt. — tredllich vnnd genottig sachen, wichtige und nóthige sachen. 95b 1488 962
10 15 20 25 30 95 Den Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burger- meistern Schultissen. Rethen vnd gemeynden vnser Sechsstete, vnsers marggrauenthumbs obirlausitz. Dergleichen ist auch an die Manschafft geschriben, vnd ` von mann vnd Steten grosslich zcu herczen.genomen. Ein ko. mandat vffzusein vnd vor dy freinstadt zu tzyhenn. „Mathias von gotes gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnnd hertzog zu Österreych. Ersameu weissen lieben getrewen, Euch ist, als vnns nicht tzweiuelt, vnorburgeu, vund habt nw gut wissen, wie das durch vorhengniss vnnd schickunge des allemechtigen gotes, dy freyn- stad awssgebrand, vnd dermassen durch fewer zuberait vnnd ge- schicket wurden ist, das wir, jr vnnd ander vnser vnderthane vnnd lande, wo bey tzeit dorzu gethan wurdt, kriges vnd beschedigung, so vns vund euch douon hetle beschen mugen, vnnd dorawss zu thuen vorgnomen gewesen ist, mugen ab sein, vnnd des forth sorge zu haben, S bedorffen, Das wir auch also zubestellen vnnd zuuorkomen, vorgnomen haben, Vind so aber, als irselbst vorstehen muget, das ane ewer hulff, als balde als dy notdorft das eruordert, nicht bescheen mag, vnnd wo nicht balde dorzu gelhan wurde, die wider gebawet, zur wehre gemacht, auch mit gelzeug vnud speysse, vorsehen werden, vund so das beschee, vus vnd euch das zu mehrer erbit, vnd grossen kostenn, ge- deyen mochte, So ist der notdorft nach, vnnd vff den abscheit ewers erbittens vnd vorwileus, so ir vuseren houblleuten, als euch dy anheym irlaubt, gethan, Das ir, so trefflich vnnd ge- nollig sachen jn farvieln, widerkomen vnnd schicken woltet, vnser garfleissig begeren, Gebieten euch auch ernstlich mit er- manung der pflicht, domit jr vns ewerm Rechten maturlichen hern, vorbunden seyt, Das jr, ju dissem izeitigen handel, vnd noldorffügen sachen, vff erforderung vnsers houbtmanns, hanns- sen haugwitz, vífs meiste vnd sterkist awfsseyt, juns fehlt zu jm 5 tzyhet, die gemelte freinstadt belegern, vund den sachen mit- 4. Fon anderer hand. 5. grosslich, sehr. 8. S. in der oberl. urk. samml, nr. 1376b. 27. anheym irlaubt, nach hause geschickt, beurlaubt. — tredllich vnnd genottig sachen, wichtige und nóthige sachen. 95b 1488 962
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96 OBb sampt jm vnnd anderen vnnseren getrewen vnderthanen also zugewarten vnnd zuuorsorgen helffet, Das wir, jr vnnd ander vnnser landt vnd leuthe, vor merer beschedigung, die ane das nicht vffhoren wurden, mugen vorsichert werden, Als jr vnns, euch selbs, vnnd denselben vnsern landen vnnd lewthen, des schuldig vnnd pflichtig seyt, vnnd vns an euch, jr gerne thuen werdet, gantz nicht tzweiuelt, Das kommet vns zusampt der billichkeit, von euch zu sunderm dangnehmen wolgefallen, vnd wollen das jn allen gnaden gegen euch erkennen vnd zu gutte nymmer vorgessen, Geben zu wyenn am mitwoch nach Symonis et Jude Anno etc. lxxxviij. Den Ersamen weissen vnsern lieben getrewen Burgermeister vnnd Rathmanne vnser Sechsstete vnsers marggrauenthumbs ober- lausitz, Budissen Gorlitz Syttaw kamentz lawben vnd lobaw. 5 10 Ein ko. mandat vnd ufferuorderung, vor dy Sprot- 15 tow zu tzyhen. 9a Mathias von gotes gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreych etc. Ersamen weissen lieben getrewen, So nw der Almechtige got dy sachen mit Grossenglogow also geschicket hat, das wirs 20 irobirt, haben wir vorgnomen vnnd geschaft, auch Sprottaw, douon vnseren landen vnnd lewten grosse beschedigung geschen ist, zubelegern vnnd gleicherweisse zu erobern, euch vnd ande- ren vnseren getrewen vnderthanen sollicher beschedigung, domit abezuhulffen, vnnd nachdem jr vns mit ewern puchssen daselbs 25 vor Glogow, zu nicht kleinem dang vnd wolgefallen, als dy getrewen vnnd gehorsamen erspryslich erschinen, vnd wir glei- cherweis ytzt daselbshin vor Sprottaw der abermols notdorfftig sein, So begeren wir an euch mit sunderm vleyss, auch ernstlich entphelhende, jr wullet ewer grosse puchssen abermols leyhen vnd doselbshin vor Sprottaw furen lassen, uff das wir der dinge, als wir zu gott hoffen geschen werde balde ende haben, vnd jr in rwhe fride vnd gemach sein vnd beleiben muget, Das wellen wir jn allen gnaden gegen euch irkennen, vnd thut auch doran vnser ernstliche menunge, Geben zu Wyenn am montag vor Elisabet Anno etc. lxxxviij. 30 1488 35 10. am mitwoch n. Sym. et Jude, d. 29. october. 35. montag vor Elisabet, d. 17. november.
96 OBb sampt jm vnnd anderen vnnseren getrewen vnderthanen also zugewarten vnnd zuuorsorgen helffet, Das wir, jr vnnd ander vnnser landt vnd leuthe, vor merer beschedigung, die ane das nicht vffhoren wurden, mugen vorsichert werden, Als jr vnns, euch selbs, vnnd denselben vnsern landen vnnd lewthen, des schuldig vnnd pflichtig seyt, vnnd vns an euch, jr gerne thuen werdet, gantz nicht tzweiuelt, Das kommet vns zusampt der billichkeit, von euch zu sunderm dangnehmen wolgefallen, vnd wollen das jn allen gnaden gegen euch erkennen vnd zu gutte nymmer vorgessen, Geben zu wyenn am mitwoch nach Symonis et Jude Anno etc. lxxxviij. Den Ersamen weissen vnsern lieben getrewen Burgermeister vnnd Rathmanne vnser Sechsstete vnsers marggrauenthumbs ober- lausitz, Budissen Gorlitz Syttaw kamentz lawben vnd lobaw. 5 10 Ein ko. mandat vnd ufferuorderung, vor dy Sprot- 15 tow zu tzyhen. 9a Mathias von gotes gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreych etc. Ersamen weissen lieben getrewen, So nw der Almechtige got dy sachen mit Grossenglogow also geschicket hat, das wirs 20 irobirt, haben wir vorgnomen vnnd geschaft, auch Sprottaw, douon vnseren landen vnnd lewten grosse beschedigung geschen ist, zubelegern vnnd gleicherweisse zu erobern, euch vnd ande- ren vnseren getrewen vnderthanen sollicher beschedigung, domit abezuhulffen, vnnd nachdem jr vns mit ewern puchssen daselbs 25 vor Glogow, zu nicht kleinem dang vnd wolgefallen, als dy getrewen vnnd gehorsamen erspryslich erschinen, vnd wir glei- cherweis ytzt daselbshin vor Sprottaw der abermols notdorfftig sein, So begeren wir an euch mit sunderm vleyss, auch ernstlich entphelhende, jr wullet ewer grosse puchssen abermols leyhen vnd doselbshin vor Sprottaw furen lassen, uff das wir der dinge, als wir zu gott hoffen geschen werde balde ende haben, vnd jr in rwhe fride vnd gemach sein vnd beleiben muget, Das wellen wir jn allen gnaden gegen euch irkennen, vnd thut auch doran vnser ernstliche menunge, Geben zu Wyenn am montag vor Elisabet Anno etc. lxxxviij. 30 1488 35 10. am mitwoch n. Sym. et Jude, d. 29. october. 35. montag vor Elisabet, d. 17. november.
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97 Den Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnd Rathmann vnser Stad Gorlitz. Wie disse land vnd Stethe ein gelt gegeben vnnd sich des offtzoges domit gefreiet haben. So danne land vnnd Stethe in Slezien furstenthumern vnnd nyder lausitz, vſf ko. mt. schaffunge etzlich volk jns fehlt zu den ko. houbtleuten geschickt, haben sich manne vnd Stethe jn oberlausitz, nach harten gebotsbrieuen, hiefur geschriben, nicht lenger mugen enthalden, sunder haben sich mit dem Edlen wol- 10 gebornen hern Jorgen vom Stayn k. mt. Anwald vnd disser lande voyt vortragen vff eine summa geldes, nemlich die Stethe vff xVe vnd die Manschafft vff viije hung. gulden, die sy nach alder ordenung gegeben, vnd sich solichs vfftzoges domit ge- freyet haben etc. 5 15 Hertzog hansen letzter abscheid von der freynn- 9gb stadt. Am montage vor hedwigis hat herlzog hannss den freinstetern, jr puluer vnnd etzliche Buchssen lassen nehmen vnnd vffs Sloss doselbst furen, sich vff dy nacht irhaben vnnd weg gereten, vnnd 20 ist nachmolls nye wider dohyn komen. Die freinstad awssgebrant. Dornach am tage hedwigis vff dy nacht ist dy freinstad, nach vormuttunge vnd gemeiner rede von angelegittem fewer, gantz awssgebrant biss vff das Sloss Rossmole pfarrehouff vnnd 25 etzliche weren vff der mawer, denne wo sich ein mitburger ge- ben wulde awss seinem hawse vnd dem fewer weren, dem liffen dy dinstleute ein vnd nohmen mit gewalt was sy funden, do- rvmbe ein yder jn seinem hawse bleyb vnd behilt das seine an stellen do js vor fewer mochte bewaret werden. 30 Abéscheit der dinstleuthe. Dornach vff den Sonntag nach Martini do sich Glogow ge- geben hat, sint alle Behmen vnd dinstleute so zur freinstad, auch 17. montag vor Hedwig, d. 13. octbr. 31. sonntag n. Martini, d. 13. november. 13
97 Den Ersamen weissen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnd Rathmann vnser Stad Gorlitz. Wie disse land vnd Stethe ein gelt gegeben vnnd sich des offtzoges domit gefreiet haben. So danne land vnnd Stethe in Slezien furstenthumern vnnd nyder lausitz, vſf ko. mt. schaffunge etzlich volk jns fehlt zu den ko. houbtleuten geschickt, haben sich manne vnd Stethe jn oberlausitz, nach harten gebotsbrieuen, hiefur geschriben, nicht lenger mugen enthalden, sunder haben sich mit dem Edlen wol- 10 gebornen hern Jorgen vom Stayn k. mt. Anwald vnd disser lande voyt vortragen vff eine summa geldes, nemlich die Stethe vff xVe vnd die Manschafft vff viije hung. gulden, die sy nach alder ordenung gegeben, vnd sich solichs vfftzoges domit ge- freyet haben etc. 5 15 Hertzog hansen letzter abscheid von der freynn- 9gb stadt. Am montage vor hedwigis hat herlzog hannss den freinstetern, jr puluer vnnd etzliche Buchssen lassen nehmen vnnd vffs Sloss doselbst furen, sich vff dy nacht irhaben vnnd weg gereten, vnnd 20 ist nachmolls nye wider dohyn komen. Die freinstad awssgebrant. Dornach am tage hedwigis vff dy nacht ist dy freinstad, nach vormuttunge vnd gemeiner rede von angelegittem fewer, gantz awssgebrant biss vff das Sloss Rossmole pfarrehouff vnnd 25 etzliche weren vff der mawer, denne wo sich ein mitburger ge- ben wulde awss seinem hawse vnd dem fewer weren, dem liffen dy dinstleute ein vnd nohmen mit gewalt was sy funden, do- rvmbe ein yder jn seinem hawse bleyb vnd behilt das seine an stellen do js vor fewer mochte bewaret werden. 30 Abéscheit der dinstleuthe. Dornach vff den Sonntag nach Martini do sich Glogow ge- geben hat, sint alle Behmen vnd dinstleute so zur freinstad, auch 17. montag vor Hedwig, d. 13. octbr. 31. sonntag n. Martini, d. 13. november. 13
Strana 98
98 98a jn andern Steten gelegen haben, mit jn dy betedingt genomen, vnnd mehren teyles von danne weg getzogen, Es sindt auch vil mitburger den das ire gentzlich vorbrand vnnd jm brande von dinstleuten genomen ist, mit iren weibern vnnd kindern weg getzogen vnnd haben sich eine tzeit andersswo enthalden, also das nicht ober funfftzig ader sechtzig werhafftige manne, ane die vffem Slosse, jn der Stad gebliben sindt. 5 Wie der ko. houbtman die freinstadt gefordert hat. 98b Am dornstage nach katherine hat Er hans haugwitz von Bistubitz koniglicher maiestat houbtman an Rath zur freinstad 10 geschriben, vnd sie erfordert, sich ko. mtat gehorsamlich zu- vndergeben, auch das sy etzliche awss irem mittel zu jm jns fehld schicken sulden, wulde er weiter mit en douon handeln, denne er en geschreiben mochte, als haben sy etzliche awss irem mittel vff sein geleite zu jm gefertiget, den er doselbst 15 noth vnd gebrechen, so sy speysse trangks getzeuges, vnd ander dinger halben hetten, vormeldet, vnd sy gleicher weize mit wor- ten erfordert hat, vff das er nicht mit vngnaden vnd ernste zu enn gedencken dorffte, denne ko. mtet. gescheffte were, das er mit en ende thuen sulde, jst ire antwort gewest, sy hetten 20 von iren frunden nichtes weiter in befehl denne seine meynunge anzuhoren, vnnd dieselbige forder an sy zutragen, vnnd sint also wider in dy Stad komen. Solliche schriffte vnnd erforderung haben sy eylende gen Swebussen an dy hertzoge hannsynn ire gnedige fraw gelangen 25 lassen, dy en wider geschriben, sy wulde en hundert fussknechte senden vnnd die selbst vorsulden, alleine das en dy Stad schade- brieue geben sulde, hat dy Stad an der manschaft begeret, sy sulden alder ordenunge vnd gewonheit nach, vff tzwee teyl schadebrieue geben, wulden sy vffs dritte auch dermassen thuen, 30 Das denne die manschaft zu thuen gewegert hat. Dy freinstadt belegert vnd vorpasteyet. Vnnd so der hawgwitz, vff sein anbrengen, gantz ane ant- wort gelassen wurde, hat er sich irhaben, vnnd am Sonnobande 1. betedingt, verabredung, abkommen, vergleich, capitulation. 9. dornstag n. Katharine ist der 27. november. 27. schadebrieue, schadloshaltungsschreiben. 34. am Sonnobande vor Andree, d. 29. november.
98 98a jn andern Steten gelegen haben, mit jn dy betedingt genomen, vnnd mehren teyles von danne weg getzogen, Es sindt auch vil mitburger den das ire gentzlich vorbrand vnnd jm brande von dinstleuten genomen ist, mit iren weibern vnnd kindern weg getzogen vnnd haben sich eine tzeit andersswo enthalden, also das nicht ober funfftzig ader sechtzig werhafftige manne, ane die vffem Slosse, jn der Stad gebliben sindt. 5 Wie der ko. houbtman die freinstadt gefordert hat. 98b Am dornstage nach katherine hat Er hans haugwitz von Bistubitz koniglicher maiestat houbtman an Rath zur freinstad 10 geschriben, vnd sie erfordert, sich ko. mtat gehorsamlich zu- vndergeben, auch das sy etzliche awss irem mittel zu jm jns fehld schicken sulden, wulde er weiter mit en douon handeln, denne er en geschreiben mochte, als haben sy etzliche awss irem mittel vff sein geleite zu jm gefertiget, den er doselbst 15 noth vnd gebrechen, so sy speysse trangks getzeuges, vnd ander dinger halben hetten, vormeldet, vnd sy gleicher weize mit wor- ten erfordert hat, vff das er nicht mit vngnaden vnd ernste zu enn gedencken dorffte, denne ko. mtet. gescheffte were, das er mit en ende thuen sulde, jst ire antwort gewest, sy hetten 20 von iren frunden nichtes weiter in befehl denne seine meynunge anzuhoren, vnnd dieselbige forder an sy zutragen, vnnd sint also wider in dy Stad komen. Solliche schriffte vnnd erforderung haben sy eylende gen Swebussen an dy hertzoge hannsynn ire gnedige fraw gelangen 25 lassen, dy en wider geschriben, sy wulde en hundert fussknechte senden vnnd die selbst vorsulden, alleine das en dy Stad schade- brieue geben sulde, hat dy Stad an der manschaft begeret, sy sulden alder ordenunge vnd gewonheit nach, vff tzwee teyl schadebrieue geben, wulden sy vffs dritte auch dermassen thuen, 30 Das denne die manschaft zu thuen gewegert hat. Dy freinstadt belegert vnd vorpasteyet. Vnnd so der hawgwitz, vff sein anbrengen, gantz ane ant- wort gelassen wurde, hat er sich irhaben, vnnd am Sonnobande 1. betedingt, verabredung, abkommen, vergleich, capitulation. 9. dornstag n. Katharine ist der 27. november. 27. schadebrieue, schadloshaltungsschreiben. 34. am Sonnobande vor Andree, d. 29. november.
Strana 99
99 vor Andree mit seinem volke vor die freinstad nohe an das Saganische gelegert, vff dy nacht eyne pastey doselbst hyn ge- slagen, vnnd vff den morgen die Stad abermolss gefordert. Wenne vnd wie sich dy freinstad gegeben hat. So denne nicht ober sechtzig werhafftiger manne, ane dy manschaft vnnd etzliche dinstleute vffem Slosse, in der Stad we- ren, wenig von notdorfft vnnd getzeuge dorjnne hetten, vnnd irkenten, das sy dy Stadt nicht gehalden konden, haben sich Burgermeister vnnd Rathman Eldisten vnd geschworne dorobir 10 berathen vnnd entlichen beschlossenn, Das sy dy Stad geben 99a wulden, als sint desselbigen tages das ist am Sontage andree, Burgermeister vnnd Rathmann mit geleite zum haugwitz jns heer gegangen vnnd mit jm getagt, Das er en von ko. mtat wegen tzehen jar freyheit zugeben, dy Stad bey alle iren pri- 15 uilegien, vnd einem ydern Burger bey seinen guttern zu lassen, zugesaget hat, Vnnd haben jm dy Stad also geruglichen vunde ane wissen der manschaft vnnd dinstleute vffem Slosse eingege- ben, denne wo sy js gemercket hetten, weren sy en eingelouffen, vnnd en das ire gnomen also das sy leybes vnnd guttes vnsicher 20 gewest weren. 5 Das Sloss zur freinstadt belegert vnd vorbawet. Des andern tages hat der gemelte ko. houbtman die man- schaft vnd dinstleute, der bey achtzigen gewest ist, gefordert vund vormanet, jm von wegen ko. mtat das Sloss einzugeben, 25 bey vorlust alle irer gutter, vnd so her ane antwort gelassen wurde, hat er das Sloss doselbst, beide jn der Stat vnnd awss- wendig vorpasteyt vnd belegert also das schwerlich ymandes zu ader abe komen mag. 30 Buchssen vnd getzeug doruor gefuert. Er hat auch etzliche hungarische Buchssen douor furen, vnnd dorawss in das Sloss schissen lassen. Das Sloss zur freynstad dem haugwitz eingegeben. 99b Vffem Slosse sint gewest Ein Behme der Buschke gnant als ein houbtman, vund die Manschaft desselbien weichbildes des 2. das Saganische — ist ausgelassen thor. 11. sonntag andree, d. 30. novbr. * 13
99 vor Andree mit seinem volke vor die freinstad nohe an das Saganische gelegert, vff dy nacht eyne pastey doselbst hyn ge- slagen, vnnd vff den morgen die Stad abermolss gefordert. Wenne vnd wie sich dy freinstad gegeben hat. So denne nicht ober sechtzig werhafftiger manne, ane dy manschaft vnnd etzliche dinstleute vffem Slosse, in der Stad we- ren, wenig von notdorfft vnnd getzeuge dorjnne hetten, vnnd irkenten, das sy dy Stadt nicht gehalden konden, haben sich Burgermeister vnnd Rathman Eldisten vnd geschworne dorobir 10 berathen vnnd entlichen beschlossenn, Das sy dy Stad geben 99a wulden, als sint desselbigen tages das ist am Sontage andree, Burgermeister vnnd Rathmann mit geleite zum haugwitz jns heer gegangen vnnd mit jm getagt, Das er en von ko. mtat wegen tzehen jar freyheit zugeben, dy Stad bey alle iren pri- 15 uilegien, vnd einem ydern Burger bey seinen guttern zu lassen, zugesaget hat, Vnnd haben jm dy Stad also geruglichen vunde ane wissen der manschaft vnnd dinstleute vffem Slosse eingege- ben, denne wo sy js gemercket hetten, weren sy en eingelouffen, vnnd en das ire gnomen also das sy leybes vnnd guttes vnsicher 20 gewest weren. 5 Das Sloss zur freinstadt belegert vnd vorbawet. Des andern tages hat der gemelte ko. houbtman die man- schaft vnd dinstleute, der bey achtzigen gewest ist, gefordert vund vormanet, jm von wegen ko. mtat das Sloss einzugeben, 25 bey vorlust alle irer gutter, vnd so her ane antwort gelassen wurde, hat er das Sloss doselbst, beide jn der Stat vnnd awss- wendig vorpasteyt vnd belegert also das schwerlich ymandes zu ader abe komen mag. 30 Buchssen vnd getzeug doruor gefuert. Er hat auch etzliche hungarische Buchssen douor furen, vnnd dorawss in das Sloss schissen lassen. Das Sloss zur freynstad dem haugwitz eingegeben. 99b Vffem Slosse sint gewest Ein Behme der Buschke gnant als ein houbtman, vund die Manschaft desselbien weichbildes des 2. das Saganische — ist ausgelassen thor. 11. sonntag andree, d. 30. novbr. * 13
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100 mehren teyles, vnnd haben das jnnegehalden byss vff den Sonn- oband vor fastnacht, do haben sie das Sloss eingegeben, vnd betedinget das die landsessen ein yder bey dem seinen bliben ist, vnnd das die Behmen vmbestrickt, sicher wegkomen sint etc. 100a Die Sprottaw belegert Stad vnd Sloss sich irge- ben hat. 5 So denne ko. mtat einen andern fehlthoubtmann der kosska gnant in disse lanth geschickt, vnd Er wilhelm von Tetthaw wider heym gefordert, hat der gemelte Er kosska mit seinem volk die Sprottaw belegert, die sich am dinstage nach weynach— 10 ten, vnd das Sloss doselbst den fierden tag dornach koniglicher maiestat irgeben haben, vnnd in mossen wie die von Glogow holdunge gethan. 1489 Grunenberg belegert vnd gegebenn. Der haugwitz mit seinem volke vnnd den awss nyder lusitz, 15 hat sich vor Grunenberg nohen an die Stad gelegert, sich mit ernste irtzeiget, also das sie sich im dritten tage, das ist am tage circumcisionis ko. mtat irgeben, vnnd gleicherweiss als die Glo- gow holdunge gethan haben. 20 Vnnd so wartenberg das Stetlein jm Sommer awssgebrant, keiner wehre an jm hette, hat der haugwitz mit etzlichen seinem volke, das Sloss doselbst belegert vnd eine etzliche woche douor gelegen, so lange das sich die Behmen so doruffe lagen, bete- dinget vnnd ko. mt. das Sloss vnd Stetlein eingegeben haben. Wartenberg an der oder belegert vnd gegeben. 25 100b 1489 Es ist auch der kosska ko. mt. felthoubtman mit allem volke das er jn seinem heer hat, vnd aller wagenburg die zu Crossen durch die Stadt vnnd obir die oderbrucke gegangen ist, am Sontage nach epiphanie domini vor Swebussen komen, sich jn 30 die vorstat gelegert, vnnd des andern vnde dritten tages etzliche Schwebussen belegert vnnd sich irgeben. 1. Sonnoband vor fastnacht, der 28. februar (1489). 10. dinstag nach wey- nachten, d 30. december (1488). 11. den fierden tag dornach, d. 3. januar (1489). 17. am tage circumcisionis, d. 1. januar (1489). 24. sich betedinget, capitulirt. 30. sontag n. epiphanie domini, ist der 11. januar.
100 mehren teyles, vnnd haben das jnnegehalden byss vff den Sonn- oband vor fastnacht, do haben sie das Sloss eingegeben, vnd betedinget das die landsessen ein yder bey dem seinen bliben ist, vnnd das die Behmen vmbestrickt, sicher wegkomen sint etc. 100a Die Sprottaw belegert Stad vnd Sloss sich irge- ben hat. 5 So denne ko. mtat einen andern fehlthoubtmann der kosska gnant in disse lanth geschickt, vnd Er wilhelm von Tetthaw wider heym gefordert, hat der gemelte Er kosska mit seinem volk die Sprottaw belegert, die sich am dinstage nach weynach— 10 ten, vnd das Sloss doselbst den fierden tag dornach koniglicher maiestat irgeben haben, vnnd in mossen wie die von Glogow holdunge gethan. 1489 Grunenberg belegert vnd gegebenn. Der haugwitz mit seinem volke vnnd den awss nyder lusitz, 15 hat sich vor Grunenberg nohen an die Stad gelegert, sich mit ernste irtzeiget, also das sie sich im dritten tage, das ist am tage circumcisionis ko. mtat irgeben, vnnd gleicherweiss als die Glo- gow holdunge gethan haben. 20 Vnnd so wartenberg das Stetlein jm Sommer awssgebrant, keiner wehre an jm hette, hat der haugwitz mit etzlichen seinem volke, das Sloss doselbst belegert vnd eine etzliche woche douor gelegen, so lange das sich die Behmen so doruffe lagen, bete- dinget vnnd ko. mt. das Sloss vnd Stetlein eingegeben haben. Wartenberg an der oder belegert vnd gegeben. 25 100b 1489 Es ist auch der kosska ko. mt. felthoubtman mit allem volke das er jn seinem heer hat, vnd aller wagenburg die zu Crossen durch die Stadt vnnd obir die oderbrucke gegangen ist, am Sontage nach epiphanie domini vor Swebussen komen, sich jn 30 die vorstat gelegert, vnnd des andern vnde dritten tages etzliche Schwebussen belegert vnnd sich irgeben. 1. Sonnoband vor fastnacht, der 28. februar (1489). 10. dinstag nach wey- nachten, d 30. december (1488). 11. den fierden tag dornach, d. 3. januar (1489). 17. am tage circumcisionis, d. 1. januar (1489). 24. sich betedinget, capitulirt. 30. sontag n. epiphanie domini, ist der 11. januar.
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101 tzynnen vnd gemewer an dem einen thore buchssen vnd zu- schissen lassen, als sinth vff die mitwoch dornach Burgermeister vnd Rathman hynawss zu dem ko. houbtman gegangen, vnd haben sich betagt vnnd ko. mlat in mossen wie dy andern Ste- 5 the holdunge gethan. Noth vnd vorderbniss so Swebussen obergangen hat. Dornach vff den dornstag haben die koniglichen houtbleute die Stad jngnomen, vnnd so sie die Stad wol gefestet vnnd mit 10 aller notdorfft speysse trancks vnnd getzeuges gnuglichen vnnd wol vorsorget funden, haben sie in sere vor obel gehalden, das sie sich nicht lenger geweret vnd enthalden hetten, vnnd haben das volk des mehren teiles in die Stad tzyhen lassen, denn Bur- gern vnd einwonern der Stadt merglich gedrengniss vnd obir- 15 last gethan. Der hertzoge hansyn abescheyth. So sich denne alle die andern hertzoge hanssen Stethe zu- uor gegeben hetten, vnnd die furstynn dorjnne belegert were, 101a hat sie sich mit etzlichen wagen ire kleineth vnd gerethe doruffe 20 weg zufuren bethedinget, vnd ist also awss der Stad vffs lanth zu einem Erbern manne Steutzsch genant, getzogen, do sie sich eine tzeit enthalden hat, so sie mitsampt irem fursten vnd hern hertzoge hanssen, nw hinfur wider Stad, Sloss nach dorff hette. Vonn heyntzendorff. Vff heyntzendorff sint etzliche Rewter gewest, die vom 1489 anheben der fehde, mith nohm morth vnnd brande merglichen schaden gethan haben vnnd sunderlich die vorstat vor loben weggebranth, solange das sie vmbe vnser frawen tag den letzten von den Sleziern belegert, vorbawet, vnnd vorpastayet wurden, 30 vnd so sich lenger nicht enthalden konden, haben sie selbst das Sloss angestackt vnnd bornen lassen, vnd sint hinden abe obir ein Bruchicht weg gekomen. 25 2. mitwoch dornach, den 7. januar. 8. dornstag, d. 8. januar. 19. kleineth, kleinodien. 25. heyntzendorff, wahrscheinlich Grossheinzendorf im lübener kreise. 27. loben, die kreisstadt Lüben. 28. vnser frawen tag, verkündigung Mariae, den 25. märz.
101 tzynnen vnd gemewer an dem einen thore buchssen vnd zu- schissen lassen, als sinth vff die mitwoch dornach Burgermeister vnd Rathman hynawss zu dem ko. houbtman gegangen, vnd haben sich betagt vnnd ko. mlat in mossen wie dy andern Ste- 5 the holdunge gethan. Noth vnd vorderbniss so Swebussen obergangen hat. Dornach vff den dornstag haben die koniglichen houtbleute die Stad jngnomen, vnnd so sie die Stad wol gefestet vnnd mit 10 aller notdorfft speysse trancks vnnd getzeuges gnuglichen vnnd wol vorsorget funden, haben sie in sere vor obel gehalden, das sie sich nicht lenger geweret vnd enthalden hetten, vnnd haben das volk des mehren teiles in die Stad tzyhen lassen, denn Bur- gern vnd einwonern der Stadt merglich gedrengniss vnd obir- 15 last gethan. Der hertzoge hansyn abescheyth. So sich denne alle die andern hertzoge hanssen Stethe zu- uor gegeben hetten, vnnd die furstynn dorjnne belegert were, 101a hat sie sich mit etzlichen wagen ire kleineth vnd gerethe doruffe 20 weg zufuren bethedinget, vnd ist also awss der Stad vffs lanth zu einem Erbern manne Steutzsch genant, getzogen, do sie sich eine tzeit enthalden hat, so sie mitsampt irem fursten vnd hern hertzoge hanssen, nw hinfur wider Stad, Sloss nach dorff hette. Vonn heyntzendorff. Vff heyntzendorff sint etzliche Rewter gewest, die vom 1489 anheben der fehde, mith nohm morth vnnd brande merglichen schaden gethan haben vnnd sunderlich die vorstat vor loben weggebranth, solange das sie vmbe vnser frawen tag den letzten von den Sleziern belegert, vorbawet, vnnd vorpastayet wurden, 30 vnd so sich lenger nicht enthalden konden, haben sie selbst das Sloss angestackt vnnd bornen lassen, vnd sint hinden abe obir ein Bruchicht weg gekomen. 25 2. mitwoch dornach, den 7. januar. 8. dornstag, d. 8. januar. 19. kleineth, kleinodien. 25. heyntzendorff, wahrscheinlich Grossheinzendorf im lübener kreise. 27. loben, die kreisstadt Lüben. 28. vnser frawen tag, verkündigung Mariae, den 25. märz.
Strana 102
102 Wie der tzuloufft vorloren vnd wider eingno- men ist. 101b Es hat auch vmbe vnser lieben frawen tag wurtzwey vn- geferlich, ein pole der koschmyder gnant, der bey hertzog hans- sen am dinste gewest, ein Sloss der tzuloufft gnant bey Bresslaw an der polnischen grenitz gelegen, mit etzlichen seinen dyenern vnnd helffern, so der houbtman desselben Slosss mit den seinen vff der jagt ware, irlouffen vnnd eingnomen, das eine etzliche woche jngehat, Als ist der Tyrncke vom Born, ko. mt. houbt- man mit etzlichem volke, douor getzogen, das belegert, vnnd in wenig tagen den vorhouff vnnd etzliche pasteyen mit storme 10 gewonnen, dornach sich alse balde des gemelten koschmyderss gesinde betaget vnnd das Sloss gereumet haben, danne der kosch- mider sich doruffe nicht hat berynnen lassen. 5 Monsterberg eingnomen. Dornach hat der gemelte Er Jhan Tyrncko mit demselben 15 vnnd anderm volke, das jm manne vnnd Stethe jn Slezien, nach schaffunge ko. mt. zugeschickt haben, hertzog Gyndersichs fur- stenthum angegriffen, Monsterberg belegert vnnd ein kurtzer tzeit eingnomen. Franckenstein Stad gewonnen. 20 102а Vnnd so er an stat koniglicher Maiestat, die holdung zu Monsterberg vffgnomen hette, jst er mit dem selbigen volke forder vor franckensteyn getzogen, die Stad doselbst gewonnen, sunder das Sloss hat sich enthalden, solange das js zu handel vnd betediget komen ist, Danne so hertzuge Gyndersich vnd 25 hyncke gebruder marckten vnnd irkenthen, das hertzog hanss von Sagan etc. von koniglicher mt. gantz vortriben vnnd seiner land vnnd Stethe allenthalben entsatzt wurde, vnd das js jn, als den so sich mit demselbigen hertzoge hanssen wider ko. mt. vor- bunden hetten, gleicherweise irgehen vnd gescheen muste, haben 30 sie sich vormittelt etzlicher hern vnnd frund, so sich dorjnne gemuht, mit koniglicher maiestat gesunet, vnnd soliche fede abegetragenn. 3. wurtzwey, Mariae himmelfahrt, wo man allerlei kräuter (würze) weihete, d. 15. august. 24. handel vnd betediget, unterhandlung und capitulation.
102 Wie der tzuloufft vorloren vnd wider eingno- men ist. 101b Es hat auch vmbe vnser lieben frawen tag wurtzwey vn- geferlich, ein pole der koschmyder gnant, der bey hertzog hans- sen am dinste gewest, ein Sloss der tzuloufft gnant bey Bresslaw an der polnischen grenitz gelegen, mit etzlichen seinen dyenern vnnd helffern, so der houbtman desselben Slosss mit den seinen vff der jagt ware, irlouffen vnnd eingnomen, das eine etzliche woche jngehat, Als ist der Tyrncke vom Born, ko. mt. houbt- man mit etzlichem volke, douor getzogen, das belegert, vnnd in wenig tagen den vorhouff vnnd etzliche pasteyen mit storme 10 gewonnen, dornach sich alse balde des gemelten koschmyderss gesinde betaget vnnd das Sloss gereumet haben, danne der kosch- mider sich doruffe nicht hat berynnen lassen. 5 Monsterberg eingnomen. Dornach hat der gemelte Er Jhan Tyrncko mit demselben 15 vnnd anderm volke, das jm manne vnnd Stethe jn Slezien, nach schaffunge ko. mt. zugeschickt haben, hertzog Gyndersichs fur- stenthum angegriffen, Monsterberg belegert vnnd ein kurtzer tzeit eingnomen. Franckenstein Stad gewonnen. 20 102а Vnnd so er an stat koniglicher Maiestat, die holdung zu Monsterberg vffgnomen hette, jst er mit dem selbigen volke forder vor franckensteyn getzogen, die Stad doselbst gewonnen, sunder das Sloss hat sich enthalden, solange das js zu handel vnd betediget komen ist, Danne so hertzuge Gyndersich vnd 25 hyncke gebruder marckten vnnd irkenthen, das hertzog hanss von Sagan etc. von koniglicher mt. gantz vortriben vnnd seiner land vnnd Stethe allenthalben entsatzt wurde, vnd das js jn, als den so sich mit demselbigen hertzoge hanssen wider ko. mt. vor- bunden hetten, gleicherweise irgehen vnd gescheen muste, haben 30 sie sich vormittelt etzlicher hern vnnd frund, so sich dorjnne gemuht, mit koniglicher maiestat gesunet, vnnd soliche fede abegetragenn. 3. wurtzwey, Mariae himmelfahrt, wo man allerlei kräuter (würze) weihete, d. 15. august. 24. handel vnd betediget, unterhandlung und capitulation.
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103 Wie ko. mt. vnd die gemelten fursten entsatzt vnd gescheiden sein. Vnnd ist durch den hochwirdigen in got fursten vnd hern hern Johann Bischoff zu waradeyn koniglicher mt. volmechtigen, 5 mit denn gemelten fursten gantzlichen entsatzt vnd gescheiden vff die meynunge das sie koniglicher maiestat das Sloss zu fran- ckenstein, vber die tzwuhe Stete monsterberg vnd franckenstein so konigliche mt. durch sein volk vnnd houbleute gewonnen, obirgeben vnnd eingereumet haben, auch alle die jnwoner der- 10 selbigen land vnd Stethe der eyde vnd pflicht domit sie jn vor- wanth gewest, lossgesaget vnnd an konigliche maiestat gewest, doruff sie seine ko. mt. wider zu gnaden gnomen vnnd sie for- der nicht beschediget hat. Entscheid ko. mt. vnde hertzoge hannssenn. Vnnd wie wol ko. mt. dem gemelten hertzoge hanssen vom Sagan das gantze furstenthum Grossenglogow, freinstad, Sprot- 102b taw, Grunenberg, Swebussen etc. an Stethen Slossern vnd aller zugehorunge angewonnen vnnd zu sich gebrocht hat, jdach hat sich seine ko. mt. vff demselbigen tage zu wischaw gehalden, 20 durch denn gemelten Bischoff Jhann, mit hertzoge hanssen gantz- lich entscheiden, also das ko. mt. dem gedochten hertzoge vor alle ansproche derselbien land eine summa geldes als xl tausunt gulden gibt, doran die fursten von Oppiln nach gemeiner rede xviij tawsunt gulden geben sullen, Doruff hat der gemelte her- 25 lzog Johanns durch apicium Colo geistlicher Recht licenciatum seiner gnaden volmechtigen am dornstage nach den Osterheyligen tagen in beywesen vund gegenwertikeit des gnant hern Bischoff Jhanss land vnd Stethe des gemelten furstenthumbs aller eyde vnnd pflicht domit sie hertzoge hanssen vorwant gewest sein, 30 loss gesagit vnd die an ko. mt. geweist, vff das dieselbigen land hertzoge hanssen halben vnnd der seinen, forder ane ansproche bleiben mugen. 15 Die holdunge so land vnd Stethe des fursten- thumbs getan haben. 35 Wir globen vnd schweren das wir dem allerdurchlauch- tigsten fursten vnnd hern, hern Mathian zu hungern vnd Behmen 26. dornstag n. d. Osterheyl. tagen, d. 23. april.
103 Wie ko. mt. vnd die gemelten fursten entsatzt vnd gescheiden sein. Vnnd ist durch den hochwirdigen in got fursten vnd hern hern Johann Bischoff zu waradeyn koniglicher mt. volmechtigen, 5 mit denn gemelten fursten gantzlichen entsatzt vnd gescheiden vff die meynunge das sie koniglicher maiestat das Sloss zu fran- ckenstein, vber die tzwuhe Stete monsterberg vnd franckenstein so konigliche mt. durch sein volk vnnd houbleute gewonnen, obirgeben vnnd eingereumet haben, auch alle die jnwoner der- 10 selbigen land vnd Stethe der eyde vnd pflicht domit sie jn vor- wanth gewest, lossgesaget vnnd an konigliche maiestat gewest, doruff sie seine ko. mt. wider zu gnaden gnomen vnnd sie for- der nicht beschediget hat. Entscheid ko. mt. vnde hertzoge hannssenn. Vnnd wie wol ko. mt. dem gemelten hertzoge hanssen vom Sagan das gantze furstenthum Grossenglogow, freinstad, Sprot- 102b taw, Grunenberg, Swebussen etc. an Stethen Slossern vnd aller zugehorunge angewonnen vnnd zu sich gebrocht hat, jdach hat sich seine ko. mt. vff demselbigen tage zu wischaw gehalden, 20 durch denn gemelten Bischoff Jhann, mit hertzoge hanssen gantz- lich entscheiden, also das ko. mt. dem gedochten hertzoge vor alle ansproche derselbien land eine summa geldes als xl tausunt gulden gibt, doran die fursten von Oppiln nach gemeiner rede xviij tawsunt gulden geben sullen, Doruff hat der gemelte her- 25 lzog Johanns durch apicium Colo geistlicher Recht licenciatum seiner gnaden volmechtigen am dornstage nach den Osterheyligen tagen in beywesen vund gegenwertikeit des gnant hern Bischoff Jhanss land vnd Stethe des gemelten furstenthumbs aller eyde vnnd pflicht domit sie hertzoge hanssen vorwant gewest sein, 30 loss gesagit vnd die an ko. mt. geweist, vff das dieselbigen land hertzoge hanssen halben vnnd der seinen, forder ane ansproche bleiben mugen. 15 Die holdunge so land vnd Stethe des fursten- thumbs getan haben. 35 Wir globen vnd schweren das wir dem allerdurchlauch- tigsten fursten vnnd hern, hern Mathian zu hungern vnd Behmen 26. dornstag n. d. Osterheyl. tagen, d. 23. april.
Strana 104
104 konig etc. vnserem allergnedigsten hern, vnd nach seiner konig- lichen gnaden abegang dem hochgebornen fursten auch vnserem gnedigen hern hertzog Johannsen seiner ko. mt. Sohn vnd sei- 103a nen erben, von disser stund nw furan zu ewigen tzeiten vor vnser Rechte naturliche Erbhern getraw gehorsam vnnd gewer- tig sein, auch jrer gnaden Ere nutz fromen vnnd bestes furdern vnd betrachten, vnd schaden wenden vnnd obeleyten, sullen vnnd wullen nach vnserem allerhochsten vormugen, vns auch bey vnd an jren gnaden vund iren erben trewlich zuhalden vnd vmbe keynerley sachen willen von in abezufallen, sunder biss 10 in vnsern todt stet worhaft trew vnd gerecht an in als vnser Rechter naturlicher herschafft zu bleyben, jren gnaden auch alles das zuthun vnd zuleysten, das frome vnd getrew vnder- thane jren Rechten naturlichen erbhern zu thuen schuldig vnd pflichtig sein, ane alle argelist trewlich vnd gewertlich, als vns 15 des got helffe vnnd alle heyligen. 5 Der haugwitz mit seinem volk Soraw eingnomen. 103b Vnnd so sich alle Stethe des gantzen furstenthumbs in mos- sen hievor geschriben koniglicher maiestat irgeben hetten, hat sich der Gestrenge her hanss haugwitz koniglicher maiestat felthoubt- 20 man, so er freynstad vnd Grunenberg eingnomen hetthe, die woche nach der heyligen dreyer konige tag irhaben, vund ist mit seinem volk gegen soraw getzogen vnd hat sich doselbst enthalden biss in die funffte woche nach ostern, also das jm dy gebawer awss Sorischen vnnd pribischen weichbilden haben must 25 Rawfutter vmbe sust geben vnnd in die Stad furen, Sunder ha- ber vnd ander notdorfft so sie in auch haben zufuren mussen, jst jn betzalet wurden, vnnd so js jm lande doselbist gar awss- getzert were, hat man demselbigen volke vorgunst broth bier vnnd ander notdurfft hie jn der Stad zukouffen vnnd wegzufuren. 30 Alle ander hobtleute mit jren Rutten haben sich jn nyder lusitz legert. Sunder der kosska, der laslaw Egrawara, der Girdan vnnd ander houbtleuten die Swebussyn belegert vnde eingnomen hat- ten, haben sich auch dieselbige woche irhaben mit alle jrem 35 volke, vnnd sint in das alde landt als gein Bessko, Spremberg, loccaw etc. getzogenn, das land vnd Stethe doselbst eingnomen, vnnd so sie jm lande doselbst nymmer futter nach ander not-
104 konig etc. vnserem allergnedigsten hern, vnd nach seiner konig- lichen gnaden abegang dem hochgebornen fursten auch vnserem gnedigen hern hertzog Johannsen seiner ko. mt. Sohn vnd sei- 103a nen erben, von disser stund nw furan zu ewigen tzeiten vor vnser Rechte naturliche Erbhern getraw gehorsam vnnd gewer- tig sein, auch jrer gnaden Ere nutz fromen vnnd bestes furdern vnd betrachten, vnd schaden wenden vnnd obeleyten, sullen vnnd wullen nach vnserem allerhochsten vormugen, vns auch bey vnd an jren gnaden vund iren erben trewlich zuhalden vnd vmbe keynerley sachen willen von in abezufallen, sunder biss 10 in vnsern todt stet worhaft trew vnd gerecht an in als vnser Rechter naturlicher herschafft zu bleyben, jren gnaden auch alles das zuthun vnd zuleysten, das frome vnd getrew vnder- thane jren Rechten naturlichen erbhern zu thuen schuldig vnd pflichtig sein, ane alle argelist trewlich vnd gewertlich, als vns 15 des got helffe vnnd alle heyligen. 5 Der haugwitz mit seinem volk Soraw eingnomen. 103b Vnnd so sich alle Stethe des gantzen furstenthumbs in mos- sen hievor geschriben koniglicher maiestat irgeben hetten, hat sich der Gestrenge her hanss haugwitz koniglicher maiestat felthoubt- 20 man, so er freynstad vnd Grunenberg eingnomen hetthe, die woche nach der heyligen dreyer konige tag irhaben, vund ist mit seinem volk gegen soraw getzogen vnd hat sich doselbst enthalden biss in die funffte woche nach ostern, also das jm dy gebawer awss Sorischen vnnd pribischen weichbilden haben must 25 Rawfutter vmbe sust geben vnnd in die Stad furen, Sunder ha- ber vnd ander notdorfft so sie in auch haben zufuren mussen, jst jn betzalet wurden, vnnd so js jm lande doselbist gar awss- getzert were, hat man demselbigen volke vorgunst broth bier vnnd ander notdurfft hie jn der Stad zukouffen vnnd wegzufuren. 30 Alle ander hobtleute mit jren Rutten haben sich jn nyder lusitz legert. Sunder der kosska, der laslaw Egrawara, der Girdan vnnd ander houbtleuten die Swebussyn belegert vnde eingnomen hat- ten, haben sich auch dieselbige woche irhaben mit alle jrem 35 volke, vnnd sint in das alde landt als gein Bessko, Spremberg, loccaw etc. getzogenn, das land vnd Stethe doselbst eingnomen, vnnd so sie jm lande doselbst nymmer futter nach ander not-
Strana 105
105 dorfft bekomen mochten, jst jn vorgunst wurden, das sie sich des zu Budissen, vmbe ir gelt irholt haben, vnnd haben sich doselbst enthalden biss gantzer vier wochen nach ostern. 5 Wie disse land vnd Stethe ein gelt gegeben vnd das volk domit abe geweist haben etc. Vnnd so sich die gemelten fursten mit koniglicher maiestat jn mossen wie zuuor geschriben steht, gesunet vnnd vortragen hetthen, hat sich der Tyrncko mit seinem volke das er vor Mon- sterberg vnd franckensteyn gehabt, irhaben, vnd sich tzwischen 10 lewenberg vnd den luban gelegert, in meynunge forder in disse land zu tzyhen, Als haben sich disse land vnnd sechs Stethe jnn oberlausitz mit dem Edlen wolgebornen hern Jorgen vom Stain ko. mt. Anwalden vnd disser lande voyt vff eine summa 104a geldes, als die landschafft vff sechs hundert, vnnd die Stethe vff 15 sechs hundert hung. gulden, die sie seinen gnaden an stat ko. mt. gegeben haben, vortragen, also das seyne gnade dissen lan- den vnnd Stethen doruff vorheischen vnd globet hat, denn ge- melten Jhann Tyrncken mit seiner Rutte andersswohyn weys- sen vnnd leyten wulde, Es sulde auch keyn volk disse land 20 beruren nach beschedigen konigliche mt. queme denne selbst, als ist der gnant Jhan Tyrnka mit demselbigen seinem volke forder in nydderlusitz zu den andern getzogen. 25 Sachen ko. mt. wider den marggrafen vnd vorbin- dung deselbigen mit etzlichen fursten wider konigliche maiestat. So danne konigliche maiestat marggrafe hannssen von Bran- denburg, derhalben das der Groffe von tzoller seiner gnaden stadhelder zu Crossen, die Behmen so zum irsten gegen Glogow quomen durch sein landt hat tzyhen lassen, in Rath vnd for- 30 derung gethan, auch das der gemelte groffe in eigener person mit etzlichen des marggrafen belehnten mannen vff eine halbe meyle weges vor glogow getzogen vnnd komen ist, in meynun- gan hertzoge hansse beistant zu thuen, domit er die Behmen, so bey der landeshutt zum irsten zu Rucke getreben wurden, 35 gegen Glogow brengen mochte, jn ansproche gehabt, vnnd der- halben zu bekrigen vormeinet hat, haben sich der gemelte marg- grafe hannss, die fursten von meissen, der Bischoff von mag- 14
105 dorfft bekomen mochten, jst jn vorgunst wurden, das sie sich des zu Budissen, vmbe ir gelt irholt haben, vnnd haben sich doselbst enthalden biss gantzer vier wochen nach ostern. 5 Wie disse land vnd Stethe ein gelt gegeben vnd das volk domit abe geweist haben etc. Vnnd so sich die gemelten fursten mit koniglicher maiestat jn mossen wie zuuor geschriben steht, gesunet vnnd vortragen hetthen, hat sich der Tyrncko mit seinem volke das er vor Mon- sterberg vnd franckensteyn gehabt, irhaben, vnd sich tzwischen 10 lewenberg vnd den luban gelegert, in meynunge forder in disse land zu tzyhen, Als haben sich disse land vnnd sechs Stethe jnn oberlausitz mit dem Edlen wolgebornen hern Jorgen vom Stain ko. mt. Anwalden vnd disser lande voyt vff eine summa 104a geldes, als die landschafft vff sechs hundert, vnnd die Stethe vff 15 sechs hundert hung. gulden, die sie seinen gnaden an stat ko. mt. gegeben haben, vortragen, also das seyne gnade dissen lan- den vnnd Stethen doruff vorheischen vnd globet hat, denn ge- melten Jhann Tyrncken mit seiner Rutte andersswohyn weys- sen vnnd leyten wulde, Es sulde auch keyn volk disse land 20 beruren nach beschedigen konigliche mt. queme denne selbst, als ist der gnant Jhan Tyrnka mit demselbigen seinem volke forder in nydderlusitz zu den andern getzogen. 25 Sachen ko. mt. wider den marggrafen vnd vorbin- dung deselbigen mit etzlichen fursten wider konigliche maiestat. So danne konigliche maiestat marggrafe hannssen von Bran- denburg, derhalben das der Groffe von tzoller seiner gnaden stadhelder zu Crossen, die Behmen so zum irsten gegen Glogow quomen durch sein landt hat tzyhen lassen, in Rath vnd for- 30 derung gethan, auch das der gemelte groffe in eigener person mit etzlichen des marggrafen belehnten mannen vff eine halbe meyle weges vor glogow getzogen vnnd komen ist, in meynun- gan hertzoge hansse beistant zu thuen, domit er die Behmen, so bey der landeshutt zum irsten zu Rucke getreben wurden, 35 gegen Glogow brengen mochte, jn ansproche gehabt, vnnd der- halben zu bekrigen vormeinet hat, haben sich der gemelte marg- grafe hannss, die fursten von meissen, der Bischoff von mag- 14
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100 104b deburg vnd etzliche ander fursten mitenander vorbunden, etzlich volk beyde zu Rosse vund zu fusse in iren landen vorsammelt, vnd in etzliche Stethe an der grenitz gelegt, koniglicher maiestat domit widerstant zu thuen, in sulchem bunde sein auch vil ander fursten vnd herren vnd bischoue gwest. 5 Vorricht koniglicher maiestat vnd der gemelten fursten. Als ist der Erwirdigste in got vater vnnd herr her Jhann Bischoff von waradeyn als ein volmechtiger koniglicher maiestat jn disse land komen vnd hat sich neben Ern Jorgen vom Stain 10 disser lande voyt, mit den gemelten fursten von meissen vud marggrafen hanssen gegen lockow vortagt, doselbst die sachen vnd zuspruche so ein teil zum anderen gehabt hat, sunlichen hyngeleget vnnd in mossen wie hernach fulget gescheiden. Czum irsten ist aller offruhr vnnd fehde, so sich tzwischen 15 koniglicher mt. vnnd den gemelten fursten irouget hat, vnnd hette forder irwachssen mugen, gantz hyngeleget vnnd abege- than wurden. Czum andern das die gemelten fursten von Sachssen kei- nen findt koniglicher maiestat, nach Strassennplecker vnnd be� 20 schediger disser landt, in irenn landen widder hausen nach hofen sullen, sunder so yndert ein solicher jn irem land begriffen wurde, sullenn vnd wullen sie eynes ydermans Rechten zu jm helffen vnnd gestaten, Dergleichen sal auch in dissenn konig- licher maiestat landen geschehen. 25 Vnnd wie wol sich der marggrafe zum irsten nicht hat wullen besagen lassen, das er ichtes vnrechtes, das einem lehn- mann nicht zu thuen stunde wider ko, maiestat gehandelt vnnd vorgenomen hette, sunder gesaget, so koniglicher maiestad findt durch sein land, das groue tzoller in vorsurgunge gehabt hette, 30 getzogen weren, hette der gemelte groue gescheen lassen, derselb sulde auch vor koniglicher mt. douor antworten, jdach hat er sich nachmolss vnd desselbigen tages mit den gemelten Bischoue Jhann von waradeyn vnd Ern Jorgen vom Stain an stat ko. mt. solicher offruhre halben, auch der strassenplecker vnnd disser 35 lande beschediger halben, in mossen wie die fursten von Meis- sen entricht vnnd gescheiden. 105a 22. yndert, irgend.
100 104b deburg vnd etzliche ander fursten mitenander vorbunden, etzlich volk beyde zu Rosse vund zu fusse in iren landen vorsammelt, vnd in etzliche Stethe an der grenitz gelegt, koniglicher maiestat domit widerstant zu thuen, in sulchem bunde sein auch vil ander fursten vnd herren vnd bischoue gwest. 5 Vorricht koniglicher maiestat vnd der gemelten fursten. Als ist der Erwirdigste in got vater vnnd herr her Jhann Bischoff von waradeyn als ein volmechtiger koniglicher maiestat jn disse land komen vnd hat sich neben Ern Jorgen vom Stain 10 disser lande voyt, mit den gemelten fursten von meissen vud marggrafen hanssen gegen lockow vortagt, doselbst die sachen vnd zuspruche so ein teil zum anderen gehabt hat, sunlichen hyngeleget vnnd in mossen wie hernach fulget gescheiden. Czum irsten ist aller offruhr vnnd fehde, so sich tzwischen 15 koniglicher mt. vnnd den gemelten fursten irouget hat, vnnd hette forder irwachssen mugen, gantz hyngeleget vnnd abege- than wurden. Czum andern das die gemelten fursten von Sachssen kei- nen findt koniglicher maiestat, nach Strassennplecker vnnd be� 20 schediger disser landt, in irenn landen widder hausen nach hofen sullen, sunder so yndert ein solicher jn irem land begriffen wurde, sullenn vnd wullen sie eynes ydermans Rechten zu jm helffen vnnd gestaten, Dergleichen sal auch in dissenn konig- licher maiestat landen geschehen. 25 Vnnd wie wol sich der marggrafe zum irsten nicht hat wullen besagen lassen, das er ichtes vnrechtes, das einem lehn- mann nicht zu thuen stunde wider ko, maiestat gehandelt vnnd vorgenomen hette, sunder gesaget, so koniglicher maiestad findt durch sein land, das groue tzoller in vorsurgunge gehabt hette, 30 getzogen weren, hette der gemelte groue gescheen lassen, derselb sulde auch vor koniglicher mt. douor antworten, jdach hat er sich nachmolss vnd desselbigen tages mit den gemelten Bischoue Jhann von waradeyn vnd Ern Jorgen vom Stain an stat ko. mt. solicher offruhre halben, auch der strassenplecker vnnd disser 35 lande beschediger halben, in mossen wie die fursten von Meis- sen entricht vnnd gescheiden. 105a 22. yndert, irgend.
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107 Dorober ist tzwischen den mehgnant ko. mt. Rethenn, vnnd dem marggrauen betedinget, Das der marggraue sich zu vnserem allergnedigsten hern dem konige vorbunden vnd vorpflicht hat, jm widder seiner ko. mt. findt zu helffen, alleine etzliche fursten 5 hindanne gesatzt vnnd awssgetzogen mit den sich der marggraue vormolss vorbunden hat, vnnd so ko. mt. wider die selbigen krigen wurde, sal der marggraue beruhe vnnd stille sitzen, vnnd wider ko.mt. nach denselbigen fursten hulffe ader beystant thuen. Sollicher vorricht vnnd vorwillunge, haben sich alle teyl 10 gegen enander vorschriben, die stete vnnd vnuorbrochlich zu- halden, Actum feria secunda post dominicam Jubilate, Anno etc. lxxxix. 15 Entpfehel den ko. houbtleuten gethan sich wider 105b jn die Slezie zuuorfugen vnd disse land nicht zu beruhren. Nach solicher vorricht ist alle den gemelten koniglichenn houbtleuten, die mit irem volke in mossen hievorgeschriben, in nydderlausitz zustreut gelegen haben, von den gnanten hern Bi- schoff Jhann zu waradein, vnd hern Georgen vom Stayn disser 20 land voyt, ernstlichen entpfohlenn, das sie mitsampt irem volke widder in die Slezie tzyhen, vnnd disse land vnnd Stete vnnd sunderlich disser Stad gutter, so sie derhalben ein gelt gegeben hetten, nicht beruren nach beschedigen sulden, dorjnne sich denne die Edlen Gestrengen hern hanss haugwitz von bistubitz, 25 vnd Jhan Tyrnoka, ko. mt. houbtleute, gehorsamlich irtzeiget vnnd gehalden haben. Wie sie von etzlichen man diss weichbildes vff der Stad gutter geweist vnd gefurt seyn. Vnnd so danne den andern koniglichen houbtleuthen disse 30 land vnnd der Stad gutter fremde vnd vnbekant weren, sint sie von etzlichen landleuthen diss weichbildes vnnd sunderlich von den Gerssdorffern vff der Stad gutter als gein Heinchen, Sprehe, dawptzke, tzodel, vnnd lodwigsdorff geweist vnnd gefurth, das danne etzliche der koniglichen houbtleute, so sie das gemerkt, 35 jn bosem willen von jn vffgnomen, vnd jn tzorn vnnd ernste dorvmb zugesprachen haben. 11. feria secunda etc., ist der 11. mai. 14*
107 Dorober ist tzwischen den mehgnant ko. mt. Rethenn, vnnd dem marggrauen betedinget, Das der marggraue sich zu vnserem allergnedigsten hern dem konige vorbunden vnd vorpflicht hat, jm widder seiner ko. mt. findt zu helffen, alleine etzliche fursten 5 hindanne gesatzt vnnd awssgetzogen mit den sich der marggraue vormolss vorbunden hat, vnnd so ko. mt. wider die selbigen krigen wurde, sal der marggraue beruhe vnnd stille sitzen, vnnd wider ko.mt. nach denselbigen fursten hulffe ader beystant thuen. Sollicher vorricht vnnd vorwillunge, haben sich alle teyl 10 gegen enander vorschriben, die stete vnnd vnuorbrochlich zu- halden, Actum feria secunda post dominicam Jubilate, Anno etc. lxxxix. 15 Entpfehel den ko. houbtleuten gethan sich wider 105b jn die Slezie zuuorfugen vnd disse land nicht zu beruhren. Nach solicher vorricht ist alle den gemelten koniglichenn houbtleuten, die mit irem volke in mossen hievorgeschriben, in nydderlausitz zustreut gelegen haben, von den gnanten hern Bi- schoff Jhann zu waradein, vnd hern Georgen vom Stayn disser 20 land voyt, ernstlichen entpfohlenn, das sie mitsampt irem volke widder in die Slezie tzyhen, vnnd disse land vnnd Stete vnnd sunderlich disser Stad gutter, so sie derhalben ein gelt gegeben hetten, nicht beruren nach beschedigen sulden, dorjnne sich denne die Edlen Gestrengen hern hanss haugwitz von bistubitz, 25 vnd Jhan Tyrnoka, ko. mt. houbtleute, gehorsamlich irtzeiget vnnd gehalden haben. Wie sie von etzlichen man diss weichbildes vff der Stad gutter geweist vnd gefurt seyn. Vnnd so danne den andern koniglichen houbtleuthen disse 30 land vnnd der Stad gutter fremde vnd vnbekant weren, sint sie von etzlichen landleuthen diss weichbildes vnnd sunderlich von den Gerssdorffern vff der Stad gutter als gein Heinchen, Sprehe, dawptzke, tzodel, vnnd lodwigsdorff geweist vnnd gefurth, das danne etzliche der koniglichen houbtleute, so sie das gemerkt, 35 jn bosem willen von jn vffgnomen, vnd jn tzorn vnnd ernste dorvmb zugesprachen haben. 11. feria secunda etc., ist der 11. mai. 14*
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108 Js sein auch etzliche manne diss weichbildes jm schwartzen buche vortzeichent, die zu der tzeit selbst mit zugegriffen vnnd vff der dinstleute schlag genomen haben. 106a Wie man die houbtleute mit irem volke gewonlich weggebracht vnd abegeweist hat. 5 Vnnd so js durch ander weise vnd wege nicht gescheen mochte, hat sich der Rath befleyssiget, vnnd dieselbigen konig- lichen houbtleute, mit geschencken an weyn bier vnnd haber vffs gewonlichste abegeweist, domit sie nicht lange vff den ge- melten der Stad guttern gelegen, vnnd so sie forder vber die 10 neysse, eines teyles durch den forth bey dem gerichte, eines teyles bey dem pentzig vnnd nedeweg, komen sein, haben sie sich forder vff der Stad gutter nicht gelegert nach die besche- diget, Sunder haben sich eines teyles zum pentzig, eines teyles zur Behle, vnd eines teyles tzum schonenborne bey tzwehen 15 ader dreyen tagen enthaldenn, vnnd vffs Raths ansuchen geleytzs leuthe vff der Stad gutter geleget, sie vor schadenn zu bewarenn, vnd haben sich also forth vff des Bischoffs von Breslaw vnnd ander geistlichen gutter geleget, doselbest vnnd an der mehrischen grenitz sich biss ko. maiestat vorstorben ist enthalden, Auch so 20 seint dieselbigen dienstleut eins teils zu wenigen Glogaw vnd jn der fursten von oppeln lande gelegen. 108b Wenne Merten Maxe houbtman zu Gorlitz vor- storben ist. Sonnoband nach Concepcionis Marie Anno etc. ist Merten 25 Maxen, der sich etwan kegen der Stad suste vorgessen hat, vnnd nw jn kortzen jaren wider zu einem houbtman zu Gorlitz vff- gnomen ist, vnnd sich fruntlicher kegen der Stad beweist hat, todishalben vorstorben vnnd abegangen, also das er vff den oband krang wurden, vnd vff die nacht gestorben ist. 30 25. Sonnoband nach Concepcionis Marie 22. 106b — 108a leere blätter. ist der 12. december (1489). 30. Von hier an ist in dem annal eine genaue folge des eingetragenen nicht beobachtet, sondern alles hier und da herum ge- schrieben, jedoch durch zeichen von einem ort auf den andern verwiesen. S. das nähere in der vorrede.
108 Js sein auch etzliche manne diss weichbildes jm schwartzen buche vortzeichent, die zu der tzeit selbst mit zugegriffen vnnd vff der dinstleute schlag genomen haben. 106a Wie man die houbtleute mit irem volke gewonlich weggebracht vnd abegeweist hat. 5 Vnnd so js durch ander weise vnd wege nicht gescheen mochte, hat sich der Rath befleyssiget, vnnd dieselbigen konig- lichen houbtleute, mit geschencken an weyn bier vnnd haber vffs gewonlichste abegeweist, domit sie nicht lange vff den ge- melten der Stad guttern gelegen, vnnd so sie forder vber die 10 neysse, eines teyles durch den forth bey dem gerichte, eines teyles bey dem pentzig vnnd nedeweg, komen sein, haben sie sich forder vff der Stad gutter nicht gelegert nach die besche- diget, Sunder haben sich eines teyles zum pentzig, eines teyles zur Behle, vnd eines teyles tzum schonenborne bey tzwehen 15 ader dreyen tagen enthaldenn, vnnd vffs Raths ansuchen geleytzs leuthe vff der Stad gutter geleget, sie vor schadenn zu bewarenn, vnd haben sich also forth vff des Bischoffs von Breslaw vnnd ander geistlichen gutter geleget, doselbest vnnd an der mehrischen grenitz sich biss ko. maiestat vorstorben ist enthalden, Auch so 20 seint dieselbigen dienstleut eins teils zu wenigen Glogaw vnd jn der fursten von oppeln lande gelegen. 108b Wenne Merten Maxe houbtman zu Gorlitz vor- storben ist. Sonnoband nach Concepcionis Marie Anno etc. ist Merten 25 Maxen, der sich etwan kegen der Stad suste vorgessen hat, vnnd nw jn kortzen jaren wider zu einem houbtman zu Gorlitz vff- gnomen ist, vnnd sich fruntlicher kegen der Stad beweist hat, todishalben vorstorben vnnd abegangen, also das er vff den oband krang wurden, vnd vff die nacht gestorben ist. 30 25. Sonnoband nach Concepcionis Marie 22. 106b — 108a leere blätter. ist der 12. december (1489). 30. Von hier an ist in dem annal eine genaue folge des eingetragenen nicht beobachtet, sondern alles hier und da herum ge- schrieben, jedoch durch zeichen von einem ort auf den andern verwiesen. S. das nähere in der vorrede.
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109 Fremde Bier. 223a Acta sunt subsequencia Anno salutis m°.cccc°.lxxxviij Geor- 1488 gio Emerici Magistrocivium, Johanne Bottener et Johanne kochel Camerarijs existentibus. Als sich denne etzliche, beide von geistlichen vnnd von wert- lichen, jnwendig tzween meylen fremde Bier zu schencken, wider der Stad priuilegia vnd begnadunge, vnderstanden, vnnd den Bier handel in der Stadt suste domit geringert, hat der erbar Rath sollichem vntzymlichen vornehmen, widerstant zu thuen, vff den 10 wegen gegriffen. 5 Fremde Bier vffem pfarrehouff. Czum irsten das keyn Burger, inwoner, weitgast, nach ein- leger vff den pfarrehouff zum fremden Biere gehn, nach dassel- big durch ymandes geistlich ader wertlich, doselbst sal holen, 15 ader in sein hawss tragen lassen, bey iiij ſs gl. dy ein yder der dowider thut sal offlegen vnnd dem Rathe vorfallen sein, so vffte als das geschyt. Der prister vnde Capellan halben. Es ist auch den thorhuttern an allen thoren ernstlichen be- 20 pholen, das sy hinfur fleissiger offzehn, denne sy eine tzeit gethan, haben sullen, Das keiner der prister dinstboth, der Ca- pellan knecht, schuler, ader ymandes anderss, fremde Byer vffem pfarrehouffe hole vnnd jn die Stad trage, sunder wo sie einen ermercken, das sy jm das mitsampt dem gefesse sullen nehmen 25 vund vffs Rathawss antworten, denne die prister vund Capellan desselbigen fremden Bierss, nicht alleine vor sich gebruchen, sunder vil quosse vnnd collaciones domit halden, vnnd das yn dy Stadt vorsenden, auch vil Bier vff dy prister ane jr wissen gefordert, vnd also jn dy Stad getragen wirth, Wo aber ein 30 prister das selbs truge, denn sullen sy fridlich vnnd vnbedran- get gehen lassen. 223b Czu Serche fremde Byer geschanckt. Der Erbar Caspar von Serche hat iiij firtel Camentzsch vnnd ij firtel Buntzlisch bier gen Serche zu Merten Taschen seinem 35 armen Manne furen lassen, vnnd das am Sontage vor martini 12. weitgast ist ein fremder welcher sich wegen der waidniederlage und der waidgeschäfte in der Stadt aufhält. 53. Sonnt. vor Martini, d. 9. novbr.
109 Fremde Bier. 223a Acta sunt subsequencia Anno salutis m°.cccc°.lxxxviij Geor- 1488 gio Emerici Magistrocivium, Johanne Bottener et Johanne kochel Camerarijs existentibus. Als sich denne etzliche, beide von geistlichen vnnd von wert- lichen, jnwendig tzween meylen fremde Bier zu schencken, wider der Stad priuilegia vnd begnadunge, vnderstanden, vnnd den Bier handel in der Stadt suste domit geringert, hat der erbar Rath sollichem vntzymlichen vornehmen, widerstant zu thuen, vff den 10 wegen gegriffen. 5 Fremde Bier vffem pfarrehouff. Czum irsten das keyn Burger, inwoner, weitgast, nach ein- leger vff den pfarrehouff zum fremden Biere gehn, nach dassel- big durch ymandes geistlich ader wertlich, doselbst sal holen, 15 ader in sein hawss tragen lassen, bey iiij ſs gl. dy ein yder der dowider thut sal offlegen vnnd dem Rathe vorfallen sein, so vffte als das geschyt. Der prister vnde Capellan halben. Es ist auch den thorhuttern an allen thoren ernstlichen be- 20 pholen, das sy hinfur fleissiger offzehn, denne sy eine tzeit gethan, haben sullen, Das keiner der prister dinstboth, der Ca- pellan knecht, schuler, ader ymandes anderss, fremde Byer vffem pfarrehouffe hole vnnd jn die Stad trage, sunder wo sie einen ermercken, das sy jm das mitsampt dem gefesse sullen nehmen 25 vund vffs Rathawss antworten, denne die prister vund Capellan desselbigen fremden Bierss, nicht alleine vor sich gebruchen, sunder vil quosse vnnd collaciones domit halden, vnnd das yn dy Stadt vorsenden, auch vil Bier vff dy prister ane jr wissen gefordert, vnd also jn dy Stad getragen wirth, Wo aber ein 30 prister das selbs truge, denn sullen sy fridlich vnnd vnbedran- get gehen lassen. 223b Czu Serche fremde Byer geschanckt. Der Erbar Caspar von Serche hat iiij firtel Camentzsch vnnd ij firtel Buntzlisch bier gen Serche zu Merten Taschen seinem 35 armen Manne furen lassen, vnnd das am Sontage vor martini 12. weitgast ist ein fremder welcher sich wegen der waidniederlage und der waidgeschäfte in der Stadt aufhält. 53. Sonnt. vor Martini, d. 9. novbr.
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110 zur kermessen doselbst geschanckt Alse hat der Erbar Rath bey xl mann neben dem koniglichen Richter hynawss geschicket, fas vnnd Bier zu hawen lassen, vnnd den gnant Merten Taschen gefenglichen vffgnomen. Merten Tasche awssgeburget. 5 Vnnd so er von dem gnant Caspar vom Soraw seinem erb- hern dorzu getzwungen, vnnd kein teyl an sollichem Biere ge- habt, auch wider Rath nach hulffe zum schancke gethan hat, hat in der Rath zu burgen handen komen lassen, sich wider vor den Rath zugestellen. 10 224a Caspar vom Soraw geheischen wurden. Sunder den gemelten Casparn vom Soraw der sollich Bier geschanckt, vnd der Stad domit in ire priuilegia gegriffen, hat der Rath vmbe sollichen freuel vnnd gewalt lassen heischen, vnd dy offgesetzte pen funfftzig marg lottiges goldes zu jm gefordert. 15 Vorbothen fremde Bier zu schenncken. Dornach hat der Erbar Rath, nach lauth der Stadt priuile- gia, etzliche margtage offentlichen lassen awssruffen vnnd vor- bitthen, das nymand jnwendig tzween meylen tzwischen michael vnd pfingisten ander Bier denne alleine Gorlitzsch, schencken 20 sulle, vnnd haben ire dyner neben dem lanthreiter vff diesse nachgeschriben dorffer juwendig tzween meylen gelegen, geschickt, vnnd den kretschemern doselbst fremde Bier zu schencken glei- cher weisse vorbieten lassen, Bey der pen, jn der Stad priui- legiis vnd begnadung awssdruckt, 25 lichtenberg Cunerssdorff Rengerssdorff pentzig kunygishayn markerssdorff Schonborn kyzelingeswalde Grunáw Taucheryss langenaw lewbe Radenbritz Arnssdorff Wysse Dobeschitz Girssdorff kossemanssdorff Seyferssdorff Berthelssdorff Vlerssdorff horke jm oberkretzschem 30 35
110 zur kermessen doselbst geschanckt Alse hat der Erbar Rath bey xl mann neben dem koniglichen Richter hynawss geschicket, fas vnnd Bier zu hawen lassen, vnnd den gnant Merten Taschen gefenglichen vffgnomen. Merten Tasche awssgeburget. 5 Vnnd so er von dem gnant Caspar vom Soraw seinem erb- hern dorzu getzwungen, vnnd kein teyl an sollichem Biere ge- habt, auch wider Rath nach hulffe zum schancke gethan hat, hat in der Rath zu burgen handen komen lassen, sich wider vor den Rath zugestellen. 10 224a Caspar vom Soraw geheischen wurden. Sunder den gemelten Casparn vom Soraw der sollich Bier geschanckt, vnd der Stad domit in ire priuilegia gegriffen, hat der Rath vmbe sollichen freuel vnnd gewalt lassen heischen, vnd dy offgesetzte pen funfftzig marg lottiges goldes zu jm gefordert. 15 Vorbothen fremde Bier zu schenncken. Dornach hat der Erbar Rath, nach lauth der Stadt priuile- gia, etzliche margtage offentlichen lassen awssruffen vnnd vor- bitthen, das nymand jnwendig tzween meylen tzwischen michael vnd pfingisten ander Bier denne alleine Gorlitzsch, schencken 20 sulle, vnnd haben ire dyner neben dem lanthreiter vff diesse nachgeschriben dorffer juwendig tzween meylen gelegen, geschickt, vnnd den kretschemern doselbst fremde Bier zu schencken glei- cher weisse vorbieten lassen, Bey der pen, jn der Stad priui- legiis vnd begnadung awssdruckt, 25 lichtenberg Cunerssdorff Rengerssdorff pentzig kunygishayn markerssdorff Schonborn kyzelingeswalde Grunáw Taucheryss langenaw lewbe Radenbritz Arnssdorff Wysse Dobeschitz Girssdorff kossemanssdorff Seyferssdorff Berthelssdorff Vlerssdorff horke jm oberkretzschem 30 35
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111 Zum pentzig vnd zur Behle fremde Bier gnomen. 224b Dornach am Sonnoband in weynacht heyligen tagen hat der Erbar Rath bey funfftzig manne neben dem koniglichen Richter gen dem pentzig vnnd der Behle geschickt do sy iiij firtel fremde Bier gefunden, das mit ju dy Stad gefurt vnnd armen lewthen gegeben, als nemlich den monchen jns Closter j firtel, in dy Schule j firtel, jns hospital j firtel, vnd dem Richter j firtel, Sy Den kretschmer zur Behle gefenglichen vffgnomen. Sy haben auch doselbst mitgebrocht vnd gefenglichen vff- 10 gnomen Melcher Schobern kretschmer zur Behle von dem der Erbar Rath dy pen funffizig marg lottiges goldes gefordert hat, Sunder so er etzliche tage gesessen hette, hat der Rath, ange- sehen des Edlen wolgebornen hern Gorgen vom Stayn dysser lande voyt etc vorschrifft, auch das er von denn vom pentzig 15 seinen erbhern dorzu getzwungen vnd genotiget ist wurden, vnd hat en zu burgen gegeben also das er sich mit funfftzig schug gl wider vor den Rath gestellen sulle, vnd hinfur tzwischen sand michels tag vnd pfingisten kein anderss denne Gorlitsch Bier schencken sal, vnd das er dyss gefengniss halben dy Stad nach 20 ire einwoner nicht fehden nach argen wulle durch sich nach durch ander, sunder mit worten vnnd mil werken gen mennig- lich fridlich sein sal. 5 Den kretschmer zum pentzig ist geheyschen wurden. 225a So denne kellerhanss der kretschmer zum pentzig doselbst 25 fluchtig wurden ist, hat jn der Erbar Rath, dorvmb das er mit sollichem schancke der Stad freuelichen jn ire priuilegia vnd ge- rechtikeit gegriffen hat, heischen lassen. Clage der Manne des Gorlitzschen wichbildes wi- 225b der die von Gorlitz der Bierfure, auch ander stucke 30 halben, vffem tage zur lobow vor dem Edlen hern Georgen vom Stain disser lande voyt etc., vnnde Manne vnd Stethen geschehn, am montage vnnd dinstage vor Anthonij Anno m'cecc° lxxxixo. Czum irsten haben sy geclaget, sie wulden gerne neben den 35 von Gorlitz fruntlichen sitzen, als jrer Elder eldern neben in 2. Sonnob. jn weynacht h. t., der 27. decbr. (1488). 33. montag und dinstag vor Anthonij ist der 12. und 13. januar.
111 Zum pentzig vnd zur Behle fremde Bier gnomen. 224b Dornach am Sonnoband in weynacht heyligen tagen hat der Erbar Rath bey funfftzig manne neben dem koniglichen Richter gen dem pentzig vnnd der Behle geschickt do sy iiij firtel fremde Bier gefunden, das mit ju dy Stad gefurt vnnd armen lewthen gegeben, als nemlich den monchen jns Closter j firtel, in dy Schule j firtel, jns hospital j firtel, vnd dem Richter j firtel, Sy Den kretschmer zur Behle gefenglichen vffgnomen. Sy haben auch doselbst mitgebrocht vnd gefenglichen vff- 10 gnomen Melcher Schobern kretschmer zur Behle von dem der Erbar Rath dy pen funffizig marg lottiges goldes gefordert hat, Sunder so er etzliche tage gesessen hette, hat der Rath, ange- sehen des Edlen wolgebornen hern Gorgen vom Stayn dysser lande voyt etc vorschrifft, auch das er von denn vom pentzig 15 seinen erbhern dorzu getzwungen vnd genotiget ist wurden, vnd hat en zu burgen gegeben also das er sich mit funfftzig schug gl wider vor den Rath gestellen sulle, vnd hinfur tzwischen sand michels tag vnd pfingisten kein anderss denne Gorlitsch Bier schencken sal, vnd das er dyss gefengniss halben dy Stad nach 20 ire einwoner nicht fehden nach argen wulle durch sich nach durch ander, sunder mit worten vnnd mil werken gen mennig- lich fridlich sein sal. 5 Den kretschmer zum pentzig ist geheyschen wurden. 225a So denne kellerhanss der kretschmer zum pentzig doselbst 25 fluchtig wurden ist, hat jn der Erbar Rath, dorvmb das er mit sollichem schancke der Stad freuelichen jn ire priuilegia vnd ge- rechtikeit gegriffen hat, heischen lassen. Clage der Manne des Gorlitzschen wichbildes wi- 225b der die von Gorlitz der Bierfure, auch ander stucke 30 halben, vffem tage zur lobow vor dem Edlen hern Georgen vom Stain disser lande voyt etc., vnnde Manne vnd Stethen geschehn, am montage vnnd dinstage vor Anthonij Anno m'cecc° lxxxixo. Czum irsten haben sy geclaget, sie wulden gerne neben den 35 von Gorlitz fruntlichen sitzen, als jrer Elder eldern neben in 2. Sonnob. jn weynacht h. t., der 27. decbr. (1488). 33. montag und dinstag vor Anthonij ist der 12. und 13. januar.
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112 gesessen hetten, Sie vnnde jr vorfarn hetten nye gehorth, sulch vornehmen nach dem yetzt von den von Gorlitz vorgnohmen wurde, Danne die von Gorlitz hetten ire dyner neben dem lanth- reiter vff ire gutter vnnd kretzschmer geschickt, denn kretsch- mern bei leib vnd gutte, fremde Bier zufuren vnnd zuschenken, vorbieten lassen, vund sulden allein Gorlitzsch Bier scheneken, Sy vnnd jr vorfarn, hetten sich Bierss, wo sy gewolt hetten, irholet, vnnd ire kretzschmer hetten, wass Bier sy gewolt het- ten, schencken mugen, wurdenn derhalben von den von Gorlitz wider jr alt herkomen bedranget vnd beschweret etc. 5 10 Czum andern haben sy gesaget, Sie hetten doran bey men- schen gedencken die gewere gehabt, vnud der bissher gebraucht, vund den hern gebeten, sie wider dorein zusetzen vnnd sie von den von Gorlitz solicher irer gewere nicht entweren lassen etc. 226a Czum dritten haben sie clagweisse vorbracht, die von Gor- 15 litz hetten ire dyner vnnd etzlich lewthe gein pentzgk geschickt, mit eigener torst vnnd gewalt, irem kretschmer sein bier neh- men lassen, vnnd den kretzschmer zur Behle gefenglich vffgno- men, jun vor funffizig ſs gl vorburget ader Gorlitzsch bier zu- schencken, vnd mit jm nach irem willenn gemacht vnnd gehan- 20 delt etc. hofften die von Gorlitz sulden in dorvmb widerkor vnnd widerstatunge thuen. Czum vierden sagten sie, Sie weren bericht, die von Gor- litz hetten die zum pentzig alle drey heischen lassen vnnd vor- menten sie zu echten, vnnd haben vom hern begert, mit den 25 von Gorlitz zuschaffen sulche heischung abezustellen, vnnd sie domit nicht bedrangen lassen etc. Czum funfften, die vom pentzk hetten jm wald doselbst frey jagt, die von jren vorfarn neben ander irer gerechtikeit, an sie gestammet vund gebracht were, in solliche freiheit hilden 30 jn die von Gorlitz, vnnd hetten in dieselbig vmbeclaget von jrem amechtman auch manne vnd Stethen mit eigener torst vnnd gewalt vorbieten lassen, begeret sy bey irer freiheit zu lassen vnd zubehalden, vnnd sich irboten den von Gorlitz der- halben vor manne vnd Stethen zu antworten etc. 35 12. gewere, besitz: sie wären seit menschen gedenken im besitz des rechts gewesen. 17. torst, turst, turstigkeit, verwegenheit, vermessenheit. 21. wider- kor, widerker, schadenersatz. 30. hilden. Jemandem in seine freiheit halten h. ihn in ausiibung seines privilegiums hindern, aufhalten.
112 gesessen hetten, Sie vnnde jr vorfarn hetten nye gehorth, sulch vornehmen nach dem yetzt von den von Gorlitz vorgnohmen wurde, Danne die von Gorlitz hetten ire dyner neben dem lanth- reiter vff ire gutter vnnd kretzschmer geschickt, denn kretsch- mern bei leib vnd gutte, fremde Bier zufuren vnnd zuschenken, vorbieten lassen, vund sulden allein Gorlitzsch Bier scheneken, Sy vnnd jr vorfarn, hetten sich Bierss, wo sy gewolt hetten, irholet, vnnd ire kretzschmer hetten, wass Bier sy gewolt het- ten, schencken mugen, wurdenn derhalben von den von Gorlitz wider jr alt herkomen bedranget vnd beschweret etc. 5 10 Czum andern haben sy gesaget, Sie hetten doran bey men- schen gedencken die gewere gehabt, vnud der bissher gebraucht, vund den hern gebeten, sie wider dorein zusetzen vnnd sie von den von Gorlitz solicher irer gewere nicht entweren lassen etc. 226a Czum dritten haben sie clagweisse vorbracht, die von Gor- 15 litz hetten ire dyner vnnd etzlich lewthe gein pentzgk geschickt, mit eigener torst vnnd gewalt, irem kretschmer sein bier neh- men lassen, vnnd den kretzschmer zur Behle gefenglich vffgno- men, jun vor funffizig ſs gl vorburget ader Gorlitzsch bier zu- schencken, vnd mit jm nach irem willenn gemacht vnnd gehan- 20 delt etc. hofften die von Gorlitz sulden in dorvmb widerkor vnnd widerstatunge thuen. Czum vierden sagten sie, Sie weren bericht, die von Gor- litz hetten die zum pentzig alle drey heischen lassen vnnd vor- menten sie zu echten, vnnd haben vom hern begert, mit den 25 von Gorlitz zuschaffen sulche heischung abezustellen, vnnd sie domit nicht bedrangen lassen etc. Czum funfften, die vom pentzk hetten jm wald doselbst frey jagt, die von jren vorfarn neben ander irer gerechtikeit, an sie gestammet vund gebracht were, in solliche freiheit hilden 30 jn die von Gorlitz, vnnd hetten in dieselbig vmbeclaget von jrem amechtman auch manne vnd Stethen mit eigener torst vnnd gewalt vorbieten lassen, begeret sy bey irer freiheit zu lassen vnd zubehalden, vnnd sich irboten den von Gorlitz der- halben vor manne vnd Stethen zu antworten etc. 35 12. gewere, besitz: sie wären seit menschen gedenken im besitz des rechts gewesen. 17. torst, turst, turstigkeit, verwegenheit, vermessenheit. 21. wider- kor, widerker, schadenersatz. 30. hilden. Jemandem in seine freiheit halten h. ihn in ausiibung seines privilegiums hindern, aufhalten.
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113 Antworth der von Gorlitz gethan durch Magistrum 226b Conradum jren Stadschreiber vnnd michel schwar- tzen ire Sendebothen Anno et die uts. Czum irsten die von Gorlitz wulden gerne nockwerlich vnnd 5 jn fruntschaft neben der Ritterschaft, vnd iren frunden den von Stethen sitzen, vnnd sich also halden, domit in nicht noth were vber sie zu clagen, wo sie allein bey dem gelassen wurden das sie billich haben sulden (protestacio) wulden jn irer antwort nichtes vorgeben domit sie jmanden zu nohen gyngen, allein jn 10 wurde danne awss ires widerteyles clage vrsach dorzu gegeben vnnd sagen. Czum ersten, Sie hetten ire diener neben dem lantreiter vff die kretzschm, so weit ir gerechtikeit gelangt, reiten lassen, vnd fremde Bier furen vnnd schencken vorbieten lassen, wurde aber 15 irent einer dowider thuen, wulden sie sich gen denselben nach lauth irer priuilegien halden, das sie aber bey leyb vnnd gutt, sulden haben gebieten lassenn, hetten sy nicht gethan, vnnd were auch nicht geschehn. Czum andern, so sich die Manne der Bierfur halben der 20 gewere gerumet haben etc., Sagten die von Gorlitz, sie hetten ko. vnd kay. priuilegia von hundert jaren her vnd lenger, der sy sich gehalden vnnd gebraucht hetten, vnnd so die Manne sich 227a derhalben vor etzlichen jaren, wie sy bedranget wurden, vber sie vor konig Jorgen beclaget, hette sein ko. mtat vff der manne 25 clage, vund ire antwort einen Rechtesspruch gethan, des sie sich dornach gethan auch gehalden vnnd gebrucht, Nach dem vber etzlich jar hetten sich die manne abermols vor konig Jorgen vber sie beclaget, Sie vbergriffen sulchen Rechtesspruch etc., Vnnd derhalben vff etzliche stucke vnnd artikel desselben Spruchs von 30 seiner ko. mtat eine lewterung vnd clerunge gebethen, die danne seine ko. mtat. auch gethan vnnd gespruchen hat, der sie sich bissher gehalden vnnd gebraucht hetten an meniglichs Rechtliche anspruche etc, Dorawss meniglich merken mochte, das sie der Bierfure halben in der gewere wern vund nicht die manschaft, 35 die weyle der manschaft das jm rechten gantz abegesprachen, vnd jun zuirkant were, die weyle sie auch alle beholff vnnd einsage die sy yetzt haben, vnd nach vil mehre, jene tzeyt ge- habt, vund auch den gerichtsbrieff, des sich die von der Syttaw 15. irent, irgend. 15
113 Antworth der von Gorlitz gethan durch Magistrum 226b Conradum jren Stadschreiber vnnd michel schwar- tzen ire Sendebothen Anno et die uts. Czum irsten die von Gorlitz wulden gerne nockwerlich vnnd 5 jn fruntschaft neben der Ritterschaft, vnd iren frunden den von Stethen sitzen, vnnd sich also halden, domit in nicht noth were vber sie zu clagen, wo sie allein bey dem gelassen wurden das sie billich haben sulden (protestacio) wulden jn irer antwort nichtes vorgeben domit sie jmanden zu nohen gyngen, allein jn 10 wurde danne awss ires widerteyles clage vrsach dorzu gegeben vnnd sagen. Czum ersten, Sie hetten ire diener neben dem lantreiter vff die kretzschm, so weit ir gerechtikeit gelangt, reiten lassen, vnd fremde Bier furen vnnd schencken vorbieten lassen, wurde aber 15 irent einer dowider thuen, wulden sie sich gen denselben nach lauth irer priuilegien halden, das sie aber bey leyb vnnd gutt, sulden haben gebieten lassenn, hetten sy nicht gethan, vnnd were auch nicht geschehn. Czum andern, so sich die Manne der Bierfur halben der 20 gewere gerumet haben etc., Sagten die von Gorlitz, sie hetten ko. vnd kay. priuilegia von hundert jaren her vnd lenger, der sy sich gehalden vnnd gebraucht hetten, vnnd so die Manne sich 227a derhalben vor etzlichen jaren, wie sy bedranget wurden, vber sie vor konig Jorgen beclaget, hette sein ko. mtat vff der manne 25 clage, vund ire antwort einen Rechtesspruch gethan, des sie sich dornach gethan auch gehalden vnnd gebrucht, Nach dem vber etzlich jar hetten sich die manne abermols vor konig Jorgen vber sie beclaget, Sie vbergriffen sulchen Rechtesspruch etc., Vnnd derhalben vff etzliche stucke vnnd artikel desselben Spruchs von 30 seiner ko. mtat eine lewterung vnd clerunge gebethen, die danne seine ko. mtat. auch gethan vnnd gespruchen hat, der sie sich bissher gehalden vnnd gebraucht hetten an meniglichs Rechtliche anspruche etc, Dorawss meniglich merken mochte, das sie der Bierfure halben in der gewere wern vund nicht die manschaft, 35 die weyle der manschaft das jm rechten gantz abegesprachen, vnd jun zuirkant were, die weyle sie auch alle beholff vnnd einsage die sy yetzt haben, vnd nach vil mehre, jene tzeyt ge- habt, vund auch den gerichtsbrieff, des sich die von der Syttaw 15. irent, irgend. 15
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114 223b rumen, mit angetzogen hetten, wer jn dach alles vnhulfflich ge- west, Dorvmb kunden sie der Bierfur halben kein Rechte ge- were haben etc. Czum dritten So die Manne clagen, den zum pentzk were von den von Gorlitz gewalt gescheen etc. Sagen die von Gor- 5 litz, der kretschmer zum pentzig auch der zur Behle hetten freuelich wider jr begnadung vnnd gerechtikeit fremde Bier ge- schanckt gen denselben hetten sie sich, nicht mit eigener torst, als die manne vorgeben, sunder mit gerichtes hulffe nach bil- lichkeit gehalden, hofften die weile sie ires Rechten gebraucht 10 hetten, sie hetten domit nichts vnbillichs gethan vnd gehandelt etc. Wern auch dorvmbe den zum pentzk keiner widerkore pflichtig, wie aber der kretzschmer zur Behle vorburget were, wusten die Burgen wol. Czum vierden Sagten die von Gorlitz sie hetten der zum 15 pentzk nicht heischen lassen, sunder der Richter hette sie vff schaffunge des Amachtmans dorvmb das sie nach dem konig- lichen Richter freuelich hetten schissen lassen, heischen lassen, wurde sich der Amachtman hirjnn gen in wol wissen zuhalden, vund weren in dorvmb keiner antwort pflichtig. 20 Czum funfften sagten die von Gorlitz das gehege vnnd die Gorlitzsche heide zum pentzig, werp ir vnd nicht der zum pentzk, hofften die weyle sie freuelich vff iren guttern jagten, hetten doran vnbillich gethan, vnnd sulden forder mit jagen vff iren guttern, an ir wissen vnnd willen, nichtes zuschaffen haben, doch so sulch freuel in die koniglichen gerichte, do er gescheen were, gehorte zu richten, dorfften sie hie nicht antworten, sun- 228a der wurden sy clagen vor den koniglichen gerichten, wurde jn vffrichtige antwort begehnen etc. 25 Der von der Syttaw clage zum Burgermeister Rath, 30 vnnd der gantzen gemein der Stad Gorlitz. Czum ersten haben sie gemelt, sie hetten einen berichtsbrieff der angeuerlich vor funfltzig jaren tzwischen jnn vnd den von Gorlitz, vil stucke halben begriffen, vnnd von ko. wentzlaw be- stetiget were, nemlich wie sich die von Gorlitz des tzolles vund 35 der Bierfure halben gegen in halden sulden, vnd die von Gorlitz 29. begehnen, gegeben werden. 32. berichtsbrieff, vergleichsurkunde, von berichten, einrichten, ins gleiche bringen.
114 223b rumen, mit angetzogen hetten, wer jn dach alles vnhulfflich ge- west, Dorvmb kunden sie der Bierfur halben kein Rechte ge- were haben etc. Czum dritten So die Manne clagen, den zum pentzk were von den von Gorlitz gewalt gescheen etc. Sagen die von Gor- 5 litz, der kretschmer zum pentzig auch der zur Behle hetten freuelich wider jr begnadung vnnd gerechtikeit fremde Bier ge- schanckt gen denselben hetten sie sich, nicht mit eigener torst, als die manne vorgeben, sunder mit gerichtes hulffe nach bil- lichkeit gehalden, hofften die weile sie ires Rechten gebraucht 10 hetten, sie hetten domit nichts vnbillichs gethan vnd gehandelt etc. Wern auch dorvmbe den zum pentzk keiner widerkore pflichtig, wie aber der kretzschmer zur Behle vorburget were, wusten die Burgen wol. Czum vierden Sagten die von Gorlitz sie hetten der zum 15 pentzk nicht heischen lassen, sunder der Richter hette sie vff schaffunge des Amachtmans dorvmb das sie nach dem konig- lichen Richter freuelich hetten schissen lassen, heischen lassen, wurde sich der Amachtman hirjnn gen in wol wissen zuhalden, vund weren in dorvmb keiner antwort pflichtig. 20 Czum funfften sagten die von Gorlitz das gehege vnnd die Gorlitzsche heide zum pentzig, werp ir vnd nicht der zum pentzk, hofften die weyle sie freuelich vff iren guttern jagten, hetten doran vnbillich gethan, vnnd sulden forder mit jagen vff iren guttern, an ir wissen vnnd willen, nichtes zuschaffen haben, doch so sulch freuel in die koniglichen gerichte, do er gescheen were, gehorte zu richten, dorfften sie hie nicht antworten, sun- 228a der wurden sy clagen vor den koniglichen gerichten, wurde jn vffrichtige antwort begehnen etc. 25 Der von der Syttaw clage zum Burgermeister Rath, 30 vnnd der gantzen gemein der Stad Gorlitz. Czum ersten haben sie gemelt, sie hetten einen berichtsbrieff der angeuerlich vor funfltzig jaren tzwischen jnn vnd den von Gorlitz, vil stucke halben begriffen, vnnd von ko. wentzlaw be- stetiget were, nemlich wie sich die von Gorlitz des tzolles vund 35 der Bierfure halben gegen in halden sulden, vnd die von Gorlitz 29. begehnen, gegeben werden. 32. berichtsbrieff, vergleichsurkunde, von berichten, einrichten, ins gleiche bringen.
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115 wern auch dargetreten, vnnd hetten mit auffgerackten fingern, bey gutten trawen gloubet, sulch bericht vnuorbrochlich zuhal- den, Nw hetten sie vbir sulch bericht den tzoll gehohet jnn zeu vnuorwintlichen schaden, vnnd sich zu vnrecht gereicht, be- 5 drangten sie auch der bierfure halben mit eigener torst vnd gewalt, wider die gebur vund billichkeit, vnuorclagt vor dem Amechtmann, vnnd wes sie globet hetten, wurde jun aller keins gehalden, vnnd den schaden des tzolls halben haben sie vff vier- tzen tawsent hung. gulden gewirdiget, vnd der bierfur halben vff 10 tzehn marg lottiges goldes, den jn die von Gorlitz awssrichten sulden etc. Czum anderen haben sie die gewere angetzogen, Das man 228b jr bier bey menschen gedencken in das Gorlitzsche weichbilde gefurt vnd geschanckt hette, Alse nemlichen zu deutzschossig 15 were js ny gewert wurden, js hette js auch Andriss kanitz in die Stad furen lassen vnnd getruucken, vnd gebeten die von Gorlitz dohyn zu weissen, jn sollich gelt awsszurichten, vund sie bey der gewere bleiben lassen etc. 20 Antwort der von Gorlitz vff der von der Syttaw angestalte clagenn. Czum ersten, so sie sich eines brieues rumen, hetten sie des nicht gesehn nach gehort, hofften die von der Syttaw sulden billich solichen brieff sehen vnd horen lassen, eher sie irenteiner 25 antwort doruff zu thuen pflichtig wern, So sie aber forder sa- geten des tzolles halben, wusten sie douon nicht, wern dissmol nicht gefertiget, doruff zuantworten, wurden aber die ding weiter zu handel gesatzt, sie wullen die von der Syttaw nicht ane auff- richtige antwort lassen. Das sie aber sagen die von Gorlitz heiten sich zu vnrechte gereicht, Sagten die von Gorlitz, sie vnnd ir vorfarn hetten jn irem thuen allwege redlich vnnd auffrichtig gehandelt, sam fro- men leuthen zutzehmet, vnnd hetten sich nicht zu vnrecht ge- reicht, die von der Syttaw kunden auch das mit warheit nym- 35 mer nachbrengen, theten in doran vngutlich, vnnd kunden js vff sie nymmer mehre warmachen. So aber die von der Syttaw der Bierfur halben sagenn etc. Antworten die von Gorlitz, sie haben sich hirjnne irer priui- legien vnd gerechtikeit gehalden, vnnd die weile sie danne irer 30 229a 31. sam, wie. 15*
115 wern auch dargetreten, vnnd hetten mit auffgerackten fingern, bey gutten trawen gloubet, sulch bericht vnuorbrochlich zuhal- den, Nw hetten sie vbir sulch bericht den tzoll gehohet jnn zeu vnuorwintlichen schaden, vnnd sich zu vnrecht gereicht, be- 5 drangten sie auch der bierfure halben mit eigener torst vnd gewalt, wider die gebur vund billichkeit, vnuorclagt vor dem Amechtmann, vnnd wes sie globet hetten, wurde jun aller keins gehalden, vnnd den schaden des tzolls halben haben sie vff vier- tzen tawsent hung. gulden gewirdiget, vnd der bierfur halben vff 10 tzehn marg lottiges goldes, den jn die von Gorlitz awssrichten sulden etc. Czum anderen haben sie die gewere angetzogen, Das man 228b jr bier bey menschen gedencken in das Gorlitzsche weichbilde gefurt vnd geschanckt hette, Alse nemlichen zu deutzschossig 15 were js ny gewert wurden, js hette js auch Andriss kanitz in die Stad furen lassen vnnd getruucken, vnd gebeten die von Gorlitz dohyn zu weissen, jn sollich gelt awsszurichten, vund sie bey der gewere bleiben lassen etc. 20 Antwort der von Gorlitz vff der von der Syttaw angestalte clagenn. Czum ersten, so sie sich eines brieues rumen, hetten sie des nicht gesehn nach gehort, hofften die von der Syttaw sulden billich solichen brieff sehen vnd horen lassen, eher sie irenteiner 25 antwort doruff zu thuen pflichtig wern, So sie aber forder sa- geten des tzolles halben, wusten sie douon nicht, wern dissmol nicht gefertiget, doruff zuantworten, wurden aber die ding weiter zu handel gesatzt, sie wullen die von der Syttaw nicht ane auff- richtige antwort lassen. Das sie aber sagen die von Gorlitz heiten sich zu vnrechte gereicht, Sagten die von Gorlitz, sie vnnd ir vorfarn hetten jn irem thuen allwege redlich vnnd auffrichtig gehandelt, sam fro- men leuthen zutzehmet, vnnd hetten sich nicht zu vnrecht ge- reicht, die von der Syttaw kunden auch das mit warheit nym- 35 mer nachbrengen, theten in doran vngutlich, vnnd kunden js vff sie nymmer mehre warmachen. So aber die von der Syttaw der Bierfur halben sagenn etc. Antworten die von Gorlitz, sie haben sich hirjnne irer priui- legien vnd gerechtikeit gehalden, vnnd die weile sie danne irer 30 229a 31. sam, wie. 15*
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110 gerechtikeil, gebraucht, wissen sie nicht das den von der Syt- taw ader ymandes vnrechte gewalt gethan hetten, wurde jun auch von den von der Syttaw vntzymlich zugeniessen, Das sie wider die gebur vnnde billickheit gehandelt hetten, wurde sich auch jun der warheit also nicht bfinden, Vormeinten sich auch forder sollicher irer gerechtikeit mit hulff vnnd Rath des Amechtmanns zuhaldenn, der jun danne an stat koniglicher mtat zu einem schutzer vnnd hanthaber jrer gerechtikeit begnadung vnnd freiheit gegeben vund gesatzt were etc. 5. 32Db So sie aber begerten jnn sollichen schaden von den von 10 Gorlitz awsszurichten etc., Sagten die vonn Gorlitz inn were auch geldes noth, wenn jr ein etzlich tawsent golden gebe, wulden sie auch gerne vffnehmen, Sunder sie wusten nichts wider heller nach pfennig das sie den von der Syttaw schuldig wern, Wo sie jn auch schuldig weren, als sie nicht meinten, wern sie wol 15 so stadhafftig vnnd auffrichtig, das sie in betzalung thuen moch- ten, vnnd were jun nicht noth sie vor dem Amechtmann dor- vmbe zubeclagen. Der vom lubann clage wider die vonn Gorlitz der Byerfur halbenn etc. 20 Czum irsten sagten sie, die von Gorlitz hetten vff kretszch- mern eine meyle vom luban gelegen jr bier zufuren vnnd zu- schencken vorbieten lassen, vnnd hetten doch gehort von mennern bey lxxx jaren alt, das sie nicht gedechten, das js ye vormolss geweret were, vnnd begunsten nw domit ein newkeit etc. 25 Czum andern die von Gorlitz hetten vorbieten lassen, das in dy leuthe nicht gersten nach ein fuder holtz zufuren sulden, wurden domit bedranget, meinten die von Gorlitz thetenn vn� billich doran, sint sie mehre zu jnn, danne zu andern Stethen geordent wern etc. 30 Antwort der von Gorlitz. 230a Czum irsten wes sie der Bierfurhalben gethan hetten, were geschehn nach lauth irer begnadung vnnd freyheit etc., uts. Das sie aber sulden vorboten haben, den vom lubann ge- 35 treide holtz etc. zu zufuren, were nicht gescheen, berichten do- mit den Amechtman vil zu weith, hetten sich zu den vom luban nicht vorsehn, das sie also vbir sie clagen sulden nach dem sie mehre zu jn geordent weren danne zu andern.
110 gerechtikeil, gebraucht, wissen sie nicht das den von der Syt- taw ader ymandes vnrechte gewalt gethan hetten, wurde jun auch von den von der Syttaw vntzymlich zugeniessen, Das sie wider die gebur vnnde billickheit gehandelt hetten, wurde sich auch jun der warheit also nicht bfinden, Vormeinten sich auch forder sollicher irer gerechtikeit mit hulff vnnd Rath des Amechtmanns zuhaldenn, der jun danne an stat koniglicher mtat zu einem schutzer vnnd hanthaber jrer gerechtikeit begnadung vnnd freiheit gegeben vund gesatzt were etc. 5. 32Db So sie aber begerten jnn sollichen schaden von den von 10 Gorlitz awsszurichten etc., Sagten die vonn Gorlitz inn were auch geldes noth, wenn jr ein etzlich tawsent golden gebe, wulden sie auch gerne vffnehmen, Sunder sie wusten nichts wider heller nach pfennig das sie den von der Syttaw schuldig wern, Wo sie jn auch schuldig weren, als sie nicht meinten, wern sie wol 15 so stadhafftig vnnd auffrichtig, das sie in betzalung thuen moch- ten, vnnd were jun nicht noth sie vor dem Amechtmann dor- vmbe zubeclagen. Der vom lubann clage wider die vonn Gorlitz der Byerfur halbenn etc. 20 Czum irsten sagten sie, die von Gorlitz hetten vff kretszch- mern eine meyle vom luban gelegen jr bier zufuren vnnd zu- schencken vorbieten lassen, vnnd hetten doch gehort von mennern bey lxxx jaren alt, das sie nicht gedechten, das js ye vormolss geweret were, vnnd begunsten nw domit ein newkeit etc. 25 Czum andern die von Gorlitz hetten vorbieten lassen, das in dy leuthe nicht gersten nach ein fuder holtz zufuren sulden, wurden domit bedranget, meinten die von Gorlitz thetenn vn� billich doran, sint sie mehre zu jnn, danne zu andern Stethen geordent wern etc. 30 Antwort der von Gorlitz. 230a Czum irsten wes sie der Bierfurhalben gethan hetten, were geschehn nach lauth irer begnadung vnnd freyheit etc., uts. Das sie aber sulden vorboten haben, den vom lubann ge- 35 treide holtz etc. zu zufuren, were nicht gescheen, berichten do- mit den Amechtman vil zu weith, hetten sich zu den vom luban nicht vorsehn, das sie also vbir sie clagen sulden nach dem sie mehre zu jn geordent weren danne zu andern.
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117 Der von Camentz clagen wider die vonn Gorlitz der Bierfure halbenn. Czum ersten haben sie vorbrocht vnd gesagt, die von Gor- litz hetten in zu grossem hone, jr Bier vnnde gefesse vff dorf- 5 fern jm Gorlitzschen weichbilde gelegen zu hawen etc. Czum andern die von Gorlitz hetten vorbietten lassen, vff kretzschmern jnwendig tzwehen meylen von Gorlitz, Camentzsch bier zuschencken, vnnd begunsten domit eine newkeyth, dieweile sint menschen gedencken Camentzsch bier jm Gorlitzschen weich- 10 bilde zuschencken, nye were vorboten nach geweret wurden etc. Antwort der von Gorlitz. 230b Czum ersten, sie hetten konigliche priuilegia das inwendig einer meylen von Gorlitz keyn kretzschem sulde vffgericht wer- den, so denne zu einer tzeit vff einer meylen weges von der 15 Stad, do vormolss nye kein kretzschem gewest, Camentz bier were geschanckt wurden, hetten sie sich irer priuilegia gehalden, vnd das gewert etc. Czum andern, sie begunsten keiner newkeith, sunder sie hetten keyserliche vnd konigliche priuilegia Rechtspruche vnd 20 lewterung, das tzwischen Michael vnnd pfingisten vff kretzschem jnwendig tzwehen meylen von Gorlitz kein ander Bier danne Gerlitzsch geschancket sulle werden, sollichs hetten sie nach lauth irer priuilegia awssruffen vund vorbieten lassen etc. Diesse hienachgeschriben haben uff gemeltem tage wider 25 die Stad gestanden vnnd geclaget, Manschafft Mathes kryschen Cristoff kothwitz hanss nostitz Nickel nostitz zu rudelssdorff hannss der Elder) zum pentzig hanss der Junger ƒ Der zu heynersdorff bey der Syttaw. Syttaw hanss Bobist Weigsdorff Nitzke stadschreiber vnd nach drey, 30 35 Vom luban Czeideler Schleiffe Von Camentz peter Rerig Der Stadschreiber. 23да Die neben her Jorgen vom Stayn dem koniglichen Anwal- den, disser lande voyt etc, vber der sachen gesessen haben
117 Der von Camentz clagen wider die vonn Gorlitz der Bierfure halbenn. Czum ersten haben sie vorbrocht vnd gesagt, die von Gor- litz hetten in zu grossem hone, jr Bier vnnde gefesse vff dorf- 5 fern jm Gorlitzschen weichbilde gelegen zu hawen etc. Czum andern die von Gorlitz hetten vorbietten lassen, vff kretzschmern jnwendig tzwehen meylen von Gorlitz, Camentzsch bier zuschencken, vnnd begunsten domit eine newkeyth, dieweile sint menschen gedencken Camentzsch bier jm Gorlitzschen weich- 10 bilde zuschencken, nye were vorboten nach geweret wurden etc. Antwort der von Gorlitz. 230b Czum ersten, sie hetten konigliche priuilegia das inwendig einer meylen von Gorlitz keyn kretzschem sulde vffgericht wer- den, so denne zu einer tzeit vff einer meylen weges von der 15 Stad, do vormolss nye kein kretzschem gewest, Camentz bier were geschanckt wurden, hetten sie sich irer priuilegia gehalden, vnd das gewert etc. Czum andern, sie begunsten keiner newkeith, sunder sie hetten keyserliche vnd konigliche priuilegia Rechtspruche vnd 20 lewterung, das tzwischen Michael vnnd pfingisten vff kretzschem jnwendig tzwehen meylen von Gorlitz kein ander Bier danne Gerlitzsch geschancket sulle werden, sollichs hetten sie nach lauth irer priuilegia awssruffen vund vorbieten lassen etc. Diesse hienachgeschriben haben uff gemeltem tage wider 25 die Stad gestanden vnnd geclaget, Manschafft Mathes kryschen Cristoff kothwitz hanss nostitz Nickel nostitz zu rudelssdorff hannss der Elder) zum pentzig hanss der Junger ƒ Der zu heynersdorff bey der Syttaw. Syttaw hanss Bobist Weigsdorff Nitzke stadschreiber vnd nach drey, 30 35 Vom luban Czeideler Schleiffe Von Camentz peter Rerig Der Stadschreiber. 23да Die neben her Jorgen vom Stayn dem koniglichen Anwal- den, disser lande voyt etc, vber der sachen gesessen haben
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118 herre hans von dohnyn zu konigisbrugk gesessen Albrecht Schreyberssdorff Merten Max houbtman zu Gorlitz hannss metzenrade houbtman zu Budissen Merten klux Cristoff forstchen Gotzsche von Barodt Die von Budissen Die von der lobaw. Nach solichem begebenen handel hat der Edle wolgeborne 10 her Jorge vom Stain disser lande voyt etc., allen parten einen anderen Rechtstag vff dornstag nach Scolastice ernant, vnnd ge- gen Budissen gelegit, Auch denne Manne dyss weichbildes ent- pholen, jn mitteler tzeit keyn fremde Bier jn die kretzschem jnwendig tzween meylen von der Stad zu furen nach zu schen- 15 ken lassen, bey vormeidung koniglicher straff, vnd den von Gor- licz, das sie is auch nicht merh gebieten sulden, sunder die byrfur rwhin lassen, wolden die gbawer nicht Gorliczsch byr trincken, solden sie wasser trincken, wurdens aber die kretsch- mer füren sulden sie is weren. 231b Am dornstage nach Scolastice Anno etc. lxxxix hat sich der 1489 Bierfurehalben disser hienachgeschrebene handel vor dem Edlen hern Jorgen vom Stain disser lande voyt vnnd manne vnd Ste- then, so neben seinen gnaden dorobir gesessen haben, begeben, vnnd ist mit wil worten den gantzen tag vnnd den freytag dor� 25 nach biss zu Mittage gehandelt worden. 5 20 Der Manne des Gorlitzschen weichbildes an- brengenn. Czum ersten hat ....... von wegen der manne diss weich- bildes anbracht, Die manne hetten ye werlde vff jren erbkretzsche- 30 men, Syttisch, kamentzsch ader laubenisch bier schencken lassen, were in von den von Gorlitz nye gewert wurden, sunder nw hetten sie die von Gorlitz des entweret, vnnd begert die von Gorlitz wulden sie wider jn die gewere setzen, hetten sie danne derhalben wes zu jn zusprechen, wurden sie jre antwort wol 35 vornehmen etc. 12. dornstag n. Scolastice, den 12. februar. 29. Czum ersten hat ....... Der name ist ausgelassen.
118 herre hans von dohnyn zu konigisbrugk gesessen Albrecht Schreyberssdorff Merten Max houbtman zu Gorlitz hannss metzenrade houbtman zu Budissen Merten klux Cristoff forstchen Gotzsche von Barodt Die von Budissen Die von der lobaw. Nach solichem begebenen handel hat der Edle wolgeborne 10 her Jorge vom Stain disser lande voyt etc., allen parten einen anderen Rechtstag vff dornstag nach Scolastice ernant, vnnd ge- gen Budissen gelegit, Auch denne Manne dyss weichbildes ent- pholen, jn mitteler tzeit keyn fremde Bier jn die kretzschem jnwendig tzween meylen von der Stad zu furen nach zu schen- 15 ken lassen, bey vormeidung koniglicher straff, vnd den von Gor- licz, das sie is auch nicht merh gebieten sulden, sunder die byrfur rwhin lassen, wolden die gbawer nicht Gorliczsch byr trincken, solden sie wasser trincken, wurdens aber die kretsch- mer füren sulden sie is weren. 231b Am dornstage nach Scolastice Anno etc. lxxxix hat sich der 1489 Bierfurehalben disser hienachgeschrebene handel vor dem Edlen hern Jorgen vom Stain disser lande voyt vnnd manne vnd Ste- then, so neben seinen gnaden dorobir gesessen haben, begeben, vnnd ist mit wil worten den gantzen tag vnnd den freytag dor� 25 nach biss zu Mittage gehandelt worden. 5 20 Der Manne des Gorlitzschen weichbildes an- brengenn. Czum ersten hat ....... von wegen der manne diss weich- bildes anbracht, Die manne hetten ye werlde vff jren erbkretzsche- 30 men, Syttisch, kamentzsch ader laubenisch bier schencken lassen, were in von den von Gorlitz nye gewert wurden, sunder nw hetten sie die von Gorlitz des entweret, vnnd begert die von Gorlitz wulden sie wider jn die gewere setzen, hetten sie danne derhalben wes zu jn zusprechen, wurden sie jre antwort wol 35 vornehmen etc. 12. dornstag n. Scolastice, den 12. februar. 29. Czum ersten hat ....... Der name ist ausgelassen.
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119 Der von der Syttaw anbrengenn. Dornach haben die von der Syttaw, durch puntzern mit dem kromen fusse, der ein vorreder gewest, auch dergleichen gesagt, videlicet. egerunt de spolio, et petebant se in possessio- 5 nem restitui, priusquam responderent, vnnd sagten sie stunden do als antworter etc. Der von Camentz vnd luban anbrengenn. Dornach haben die von Camentz vnd luban auch dergleichen die gewere angetzogen, vnd begert sie wider dorein setzen etc. 10 Antwort der von Gorlitz vff der manschafft an- 232a brengen. Czum ersten durch mehre glymphes willen, et propter bene- volencie captacionem, haben die von Gorlitz gesagt, sie wulden gerne nockwerlich vnnd in fruntschaft mit der Ritterschafft vnd 15 iren frunden den von Stethen sitzen etc., vnnd forder vortzalt wie die Stad mit dem weichbilde, vnd das weichbilde mit der Stadt awssgesatzt were etc., als danne clerlich awssgedruckt ist in der antwort, die die hern zuuor hirheim haben begreiffen lassen, vnnd iren sendeboten vff den tag zu einer erholunge mit 20 gegeben haben, vnnd am ende disses handels von worte zu worte hirjnne geschriben steht etc. Dornach haben sie gesaget, das keisser karlle angesehen gemelte vrsachen, die Stad mit der Bierfure also begnadt vnd gefreyet hat etc., vnnd haben desselbien priuilegij eine abeschrift, 25 dem hern geweist vnnd vorbrocht, die danne der herr hat le- zen lassen. Dornach haben sie gesagt, So danne die Manne die gewere antzyhen, gestunden sie in keiner gewere, sie hetten jr auch dorawss nye gesatzt, danne wes einer nicht hat, kan man jm 30 nicht genehmen, sunder seine gnade hette jre gerechtikeit vnd priuilegien vorstanden, vnnd getrawten, sie wern domit an irer gerechtikeit volkomen, vnnd sulden billich von manne vnnd Ste- then dobey gelassen werdenn etc. 19. erholunge, instruction, als woraus sie sich rathes erholen konnten.
119 Der von der Syttaw anbrengenn. Dornach haben die von der Syttaw, durch puntzern mit dem kromen fusse, der ein vorreder gewest, auch dergleichen gesagt, videlicet. egerunt de spolio, et petebant se in possessio- 5 nem restitui, priusquam responderent, vnnd sagten sie stunden do als antworter etc. Der von Camentz vnd luban anbrengenn. Dornach haben die von Camentz vnd luban auch dergleichen die gewere angetzogen, vnd begert sie wider dorein setzen etc. 10 Antwort der von Gorlitz vff der manschafft an- 232a brengen. Czum ersten durch mehre glymphes willen, et propter bene- volencie captacionem, haben die von Gorlitz gesagt, sie wulden gerne nockwerlich vnnd in fruntschaft mit der Ritterschafft vnd 15 iren frunden den von Stethen sitzen etc., vnnd forder vortzalt wie die Stad mit dem weichbilde, vnd das weichbilde mit der Stadt awssgesatzt were etc., als danne clerlich awssgedruckt ist in der antwort, die die hern zuuor hirheim haben begreiffen lassen, vnnd iren sendeboten vff den tag zu einer erholunge mit 20 gegeben haben, vnnd am ende disses handels von worte zu worte hirjnne geschriben steht etc. Dornach haben sie gesaget, das keisser karlle angesehen gemelte vrsachen, die Stad mit der Bierfure also begnadt vnd gefreyet hat etc., vnnd haben desselbien priuilegij eine abeschrift, 25 dem hern geweist vnnd vorbrocht, die danne der herr hat le- zen lassen. Dornach haben sie gesagt, So danne die Manne die gewere antzyhen, gestunden sie in keiner gewere, sie hetten jr auch dorawss nye gesatzt, danne wes einer nicht hat, kan man jm 30 nicht genehmen, sunder seine gnade hette jre gerechtikeit vnd priuilegien vorstanden, vnnd getrawten, sie wern domit an irer gerechtikeit volkomen, vnnd sulden billich von manne vnnd Ste- then dobey gelassen werdenn etc. 19. erholunge, instruction, als woraus sie sich rathes erholen konnten.
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120 232b Antwort der von Gorlitz vff der Sytter lubaner vnd Camentzer anbrengen. Vff der von der Syttaw luban vnd Camentz anbrengen vnnd vorgeben, haben die von Gorlitz der vorigen antwort, so sie vff der manschaft anbrengen gethan, gebraucht, vnnd so die von der 5 Syttaw gesaget, sie stunden do alse antworter, haben die von Gorlitz gesagt, sie hetthen vffem tage zur lobow die clage we- dir sie begunst vnd angestalt, als danne das dem hern landen vnd Stethen wissentlich were, vnnd sie hetthen nicht geclagt, sunder weren vil lieber bey irer freyheit vnnd bey rwhe vnd gemach geblieben, wo jn das hette mugen widerfaren etc. Vnd so in denne vff heuthe von dem hern dem voyte ein rechtstag geleget were, das yder teyl seine gerechtikeit brieue vnnd pri- uilegia, vnd des js jn der sachenn vormeinet zugenyssen, sulle vorbrengen, vund die gnanten von Syttaw luban vnd Camentz 15 keyne gerechtikeit beweist hetten, die weyle sie cleger weren, hofften sie, sie weren der sachen fellig vnd vorlustig wurden, vnnd stalten das vffs hern irkentniss etc. 10 233а Replicacio vnnde einsage der manschafft. Dornach haben die manne in jrer replicacio einbracht wider 20 solich vnser priuilegium, Dasselbie were alt vnnd vorhalden, wir hetten des nicht gebraucht, sunder sie hetten an der Bierfure die gewere gehabt, biss so lange die von Gorlitz yetzt dieselb gewerth hetten, vnnd gebeten sie wider dorein zu setzen etc. vts. Der von der Syttaw Replicacio vnd einsage. 25 Die von der Syttaw haben dornach gesagt vnd in irer Re- plicacio einarocht, js were etwan durch hern Conraden Bischoff zu prage, vnd hynko Birken von der Duben diesser Stethe houbt- mann, nach entpfehl konig wentzels, tzwischen in vnd den von Gorlitz des tzols vnnd der Bierfure halben ein bericht gemacht 30 vnnd begriffen, des sie einen brieff hetten vnder konig wentzels cleyneren Sigel vnd des Bischofs auch des vots ader houbtmans obgnant, jnsigeln, Denn sie vnder einem vidimus solichs lauts wie hirnach folget offgeleget haben, vnd gesagt die von Gorlitz hetten solichen bericht vbergriffen vnnd den nicht gehalden. 35 17. fellig, fällig, in einer sache werden, d.h. die sache verlieren: von välen (rom. falhar, frz. faillir,) täuschen, verderben. 21. vorhalden, unterdrückt, ausser gebrauch gekommen.
120 232b Antwort der von Gorlitz vff der Sytter lubaner vnd Camentzer anbrengen. Vff der von der Syttaw luban vnd Camentz anbrengen vnnd vorgeben, haben die von Gorlitz der vorigen antwort, so sie vff der manschaft anbrengen gethan, gebraucht, vnnd so die von der 5 Syttaw gesaget, sie stunden do alse antworter, haben die von Gorlitz gesagt, sie hetthen vffem tage zur lobow die clage we- dir sie begunst vnd angestalt, als danne das dem hern landen vnd Stethen wissentlich were, vnnd sie hetthen nicht geclagt, sunder weren vil lieber bey irer freyheit vnnd bey rwhe vnd gemach geblieben, wo jn das hette mugen widerfaren etc. Vnd so in denne vff heuthe von dem hern dem voyte ein rechtstag geleget were, das yder teyl seine gerechtikeit brieue vnnd pri- uilegia, vnd des js jn der sachenn vormeinet zugenyssen, sulle vorbrengen, vund die gnanten von Syttaw luban vnd Camentz 15 keyne gerechtikeit beweist hetten, die weyle sie cleger weren, hofften sie, sie weren der sachen fellig vnd vorlustig wurden, vnnd stalten das vffs hern irkentniss etc. 10 233а Replicacio vnnde einsage der manschafft. Dornach haben die manne in jrer replicacio einbracht wider 20 solich vnser priuilegium, Dasselbie were alt vnnd vorhalden, wir hetten des nicht gebraucht, sunder sie hetten an der Bierfure die gewere gehabt, biss so lange die von Gorlitz yetzt dieselb gewerth hetten, vnnd gebeten sie wider dorein zu setzen etc. vts. Der von der Syttaw Replicacio vnd einsage. 25 Die von der Syttaw haben dornach gesagt vnd in irer Re- plicacio einarocht, js were etwan durch hern Conraden Bischoff zu prage, vnd hynko Birken von der Duben diesser Stethe houbt- mann, nach entpfehl konig wentzels, tzwischen in vnd den von Gorlitz des tzols vnnd der Bierfure halben ein bericht gemacht 30 vnnd begriffen, des sie einen brieff hetten vnder konig wentzels cleyneren Sigel vnd des Bischofs auch des vots ader houbtmans obgnant, jnsigeln, Denn sie vnder einem vidimus solichs lauts wie hirnach folget offgeleget haben, vnd gesagt die von Gorlitz hetten solichen bericht vbergriffen vnnd den nicht gehalden. 35 17. fellig, fällig, in einer sache werden, d.h. die sache verlieren: von välen (rom. falhar, frz. faillir,) täuschen, verderben. 21. vorhalden, unterdrückt, ausser gebrauch gekommen.
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121 Der Sytter berichtsbrieff. Wir wentzlaw von gots gnaden Rohmischer konig zu allen tzeiten merer des Reychs vnd konig zu Behmen, Bekennen vnd thun kunth offentlich mit dissem brieffe allen die in sehn ader 5 horen lezen, Wanne der Erwirdige Conradt Ertzbischoff zu prage, des Bobistlichen stuls zu Rohm legat, vnsers furst vnnd lieber Andechtiger, vnd der Edle hynke Birke von der duben, haubtman zur Syttaw, Gorlitz Budissen vnd zu lusitz vnser lieber getrewer, vnser Râthe, tzwischen Burgermeistern Rathmann vnnd 233b 10 burgern gemeinlich vnser Stethe Syttaw vnnd Gorlitz, vnseren lieben getrewen, von des tzols wegen den die Burger zu Gor- litz von den Burgern vnnd jnwonern zur Syttaw, vormolss biss- her genomen haben, von vnseren sunderen geheisse geboth vnd vorhengnusse, eine soliche ordenung vnd schickunge tzwischen 15 jn beyderseyt gemacht han, Namlich dorvmb das die egnanten tzwue Stethe von des egnanten tzolles wegen furbasser nicht zu kryeg komen, vnd dorvmbe vnwillen gegen Enander tragenn be- dorffen, vnnd zum irsten also das furbasser ein iglicher burger von der Syttaw der einen vorbunden wagen gewant landtuchern 20 durch die Stad zcu Gorlitz vber die Brucke awssferth, Daselbs jn der Stad von einem jglichen vorgespannen pferdt, zou tzolle geben sulle einen groschen, item was die burger von der Syttaw gewande furen zu den andern thoren awss durch die Stad Gor- litz danne vber dy brucke, douon sullen sie von jdem landtuche 25 zou tzolle geben einen heller, vnd der furman seinen dexeltzoll einen halben gl., jtem so sal vund mag ein yglichir burger von der Syttaw, Syttawisch bier in vnnd durch die Stad Gorlitz zcol- frey furen vngehindert, vnnd sal von einem yglichen pfert zu tzolle geben einen heller, jtem wer Syttawisch bier durch Gor- 30 litz furet, der nicht burger zur Syttaw ist, der sal geben seinen dexeltzoll vnd das Bier sal tzolfrey durchgehn vngehindert, Jtem welcher burger von Syttaw Bier fuert vnd brenget gen Roten- berg, vnd kan das nicht vorkouffen daselbst, der sal js zu Ro- tenburg nicht abelegen, sunder durchfuren, jtem ein iglicher 35 burger von Syttaw der tzentener gutt, welicherley das were durch Gorlitz furet, der sal von sechs tzentenern einen groschen zu tzolle geben, vnnd der furmannn seinen dexeltzoll hin vnd wider, 234a 14. vorhengnusse, verordnung. schickunge, vertrag, übereinkunft. 16. fur- basser, vurbas, in zukunft. 19. vorbunden wagen gewant landtuchern, einen verbundenen (bedeckten, verschlossenen) wagen mit tuchen, die im lande gewebt sind. 25. dexeltzoll, deichselzoll. 16
121 Der Sytter berichtsbrieff. Wir wentzlaw von gots gnaden Rohmischer konig zu allen tzeiten merer des Reychs vnd konig zu Behmen, Bekennen vnd thun kunth offentlich mit dissem brieffe allen die in sehn ader 5 horen lezen, Wanne der Erwirdige Conradt Ertzbischoff zu prage, des Bobistlichen stuls zu Rohm legat, vnsers furst vnnd lieber Andechtiger, vnd der Edle hynke Birke von der duben, haubtman zur Syttaw, Gorlitz Budissen vnd zu lusitz vnser lieber getrewer, vnser Râthe, tzwischen Burgermeistern Rathmann vnnd 233b 10 burgern gemeinlich vnser Stethe Syttaw vnnd Gorlitz, vnseren lieben getrewen, von des tzols wegen den die Burger zu Gor- litz von den Burgern vnnd jnwonern zur Syttaw, vormolss biss- her genomen haben, von vnseren sunderen geheisse geboth vnd vorhengnusse, eine soliche ordenung vnd schickunge tzwischen 15 jn beyderseyt gemacht han, Namlich dorvmb das die egnanten tzwue Stethe von des egnanten tzolles wegen furbasser nicht zu kryeg komen, vnd dorvmbe vnwillen gegen Enander tragenn be- dorffen, vnnd zum irsten also das furbasser ein iglicher burger von der Syttaw der einen vorbunden wagen gewant landtuchern 20 durch die Stad zcu Gorlitz vber die Brucke awssferth, Daselbs jn der Stad von einem jglichen vorgespannen pferdt, zou tzolle geben sulle einen groschen, item was die burger von der Syttaw gewande furen zu den andern thoren awss durch die Stad Gor- litz danne vber dy brucke, douon sullen sie von jdem landtuche 25 zou tzolle geben einen heller, vnd der furman seinen dexeltzoll einen halben gl., jtem so sal vund mag ein yglichir burger von der Syttaw, Syttawisch bier in vnnd durch die Stad Gorlitz zcol- frey furen vngehindert, vnnd sal von einem yglichen pfert zu tzolle geben einen heller, jtem wer Syttawisch bier durch Gor- 30 litz furet, der nicht burger zur Syttaw ist, der sal geben seinen dexeltzoll vnd das Bier sal tzolfrey durchgehn vngehindert, Jtem welcher burger von Syttaw Bier fuert vnd brenget gen Roten- berg, vnd kan das nicht vorkouffen daselbst, der sal js zu Ro- tenburg nicht abelegen, sunder durchfuren, jtem ein iglicher 35 burger von Syttaw der tzentener gutt, welicherley das were durch Gorlitz furet, der sal von sechs tzentenern einen groschen zu tzolle geben, vnnd der furmannn seinen dexeltzoll hin vnd wider, 234a 14. vorhengnusse, verordnung. schickunge, vertrag, übereinkunft. 16. fur- basser, vurbas, in zukunft. 19. vorbunden wagen gewant landtuchern, einen verbundenen (bedeckten, verschlossenen) wagen mit tuchen, die im lande gewebt sind. 25. dexeltzoll, deichselzoll. 16
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122 234b jtem ein iglicher burger von Syttaw der vihe treibet von polen ader sust awss andern landen, durch Gorlitz der sal geben von einem ydenn houbt Rynndvihe einen heller, jtem von Schoffen Scheptzen vnd Schweynen von iglichem hundert einen groschen, jtem von funfftzig howbten einen halben groschen, vnnd von funffunndtzwentzig howbten drey heller, vnnd was dorvnder ist, das sal frey durch gehen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der pech ader eyssen durch Gorlitz fureth sal zcollfrey durch gehen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der honig durch Gorlitz furth, der sal von einer iglichen thonnen, einen groschen 10 zu tzolle geben, Vnnd ein iglicher burger von Syttaw der he- ring durch Gorlitz furth, der sal geben von einer last hering vier groschen, vnnd von einem wagen fischs, hecht ader sust allerley fisches tzwene groschen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der grosses leder durch Gorlitz fureth, der sal geben zu tzoll von eynem yden hundert lederss, drey groschen, vnd was dorober ader dorvnder ist, das sol geben an den dreyen gro- schen seine antzall, vnd was vnder tzwelff hewten ist das sol tzolfrey durch gehen, vnnd vff das, das die egnante ordenunge vnd schelunge die die egnanten Rethe tzwischen den egnanten 20 vnsern Stethen Syttaw vnnd Gorlitz also von des egnanten tzol- les wegen gemacht han, einen gantzen vorgang haben, so spre- chen vnnd setzen wir mit Rechter wissen in crafft dyss brieues vnd koniglicher macht zu Behmen, volkomenheit, das dieselbigen ordenung vnd schickungen als obengeschriben steht furbasser 25 von beyden Stethen zu ewigen tzeyten vnnd tagen, stete ganntz vnd vnuerruglich, gehalden sal werden, Wenne sie mit vnseren gutten wissen vnnd willen gescheen sindt, vnd heyssen vnd ge- bieten auch dorvmbe den egnanten vnseren Rethen, Das sie ire jnsigele zu getzeugniss, vnd dem Burgermeister Rathe vnd Bur- 30 ger gemeynlich der egnant vnser Stad zu Gorlitz vnseren lieben getrewen, das sie durch Stater vnnd gantzer sicherheit willen, aller obgeschribenen sachen auch irer Stadt grosses jnsigel zu vnser koniglicher maiestat kleinem jnsigel, an diessen brieff hen- gen lassen sullen, mit vrkund diss brieffes vorsigelt mit vnserem 35 kleinen anhangenden jnsigel, Geben zu prag nach xpi geburdt viertzenhundert jar vnnd dornach jn dem viertzenden jare des Sonnobands vor sand Johannisstag des Tewffers, vnseres Reichs des Behmischen in dem tzweyvnndfunfftzigisten, vnnd des Rohmi- 5 15 20. schelunge, zwietracht. 22. gantzen vorgang haben, völligen gehorsam erlangen, ganz gehalten werden. 38. Sonnobands vor s. Joh., d. 22. juni.
122 234b jtem ein iglicher burger von Syttaw der vihe treibet von polen ader sust awss andern landen, durch Gorlitz der sal geben von einem ydenn houbt Rynndvihe einen heller, jtem von Schoffen Scheptzen vnd Schweynen von iglichem hundert einen groschen, jtem von funfftzig howbten einen halben groschen, vnnd von funffunndtzwentzig howbten drey heller, vnnd was dorvnder ist, das sal frey durch gehen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der pech ader eyssen durch Gorlitz fureth sal zcollfrey durch gehen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der honig durch Gorlitz furth, der sal von einer iglichen thonnen, einen groschen 10 zu tzolle geben, Vnnd ein iglicher burger von Syttaw der he- ring durch Gorlitz furth, der sal geben von einer last hering vier groschen, vnnd von einem wagen fischs, hecht ader sust allerley fisches tzwene groschen, jtem ein iglicher burger von Syttaw der grosses leder durch Gorlitz fureth, der sal geben zu tzoll von eynem yden hundert lederss, drey groschen, vnd was dorober ader dorvnder ist, das sol geben an den dreyen gro- schen seine antzall, vnd was vnder tzwelff hewten ist das sol tzolfrey durch gehen, vnnd vff das, das die egnante ordenunge vnd schelunge die die egnanten Rethe tzwischen den egnanten 20 vnsern Stethen Syttaw vnnd Gorlitz also von des egnanten tzol- les wegen gemacht han, einen gantzen vorgang haben, so spre- chen vnnd setzen wir mit Rechter wissen in crafft dyss brieues vnd koniglicher macht zu Behmen, volkomenheit, das dieselbigen ordenung vnd schickungen als obengeschriben steht furbasser 25 von beyden Stethen zu ewigen tzeyten vnnd tagen, stete ganntz vnd vnuerruglich, gehalden sal werden, Wenne sie mit vnseren gutten wissen vnnd willen gescheen sindt, vnd heyssen vnd ge- bieten auch dorvmbe den egnanten vnseren Rethen, Das sie ire jnsigele zu getzeugniss, vnd dem Burgermeister Rathe vnd Bur- 30 ger gemeynlich der egnant vnser Stad zu Gorlitz vnseren lieben getrewen, das sie durch Stater vnnd gantzer sicherheit willen, aller obgeschribenen sachen auch irer Stadt grosses jnsigel zu vnser koniglicher maiestat kleinem jnsigel, an diessen brieff hen- gen lassen sullen, mit vrkund diss brieffes vorsigelt mit vnserem 35 kleinen anhangenden jnsigel, Geben zu prag nach xpi geburdt viertzenhundert jar vnnd dornach jn dem viertzenden jare des Sonnobands vor sand Johannisstag des Tewffers, vnseres Reichs des Behmischen in dem tzweyvnndfunfftzigisten, vnnd des Rohmi- 5 15 20. schelunge, zwietracht. 22. gantzen vorgang haben, völligen gehorsam erlangen, ganz gehalten werden. 38. Sonnobands vor s. Joh., d. 22. juni.
Strana 123
123 schen in dem acht vnnd dreyssigisten jaren, vnnd wir Conrad von gots gnaden Ertzbischoff zu prag des Bobistlichen stuls zu Rome legat, vnd jch hyncke Byrcke von der Duben, houbt� 235a man zur Syttaw, Gorlitz, Budissen, vnnd zu lusitz vorgenant, des egnanten vnsers gnedigen hern des koniges Râthe, beken- nen offentlichen mit dissem brieff das vnser iglicher sein eygen jnsigel an dissen brieff haben lassen hengen, Vnnd wir Burger- meister vnd Rathmann vnd die gantze gemein der egnanten Stad zu Gorlitz Bekennen auch offentlich mit dissem brieff vor vns 10 vnnd alle vnser nachkomen, Das wir denn Burgermeister Rath- manne vnd gantzen gemein der Stad zur Syttaw vorgnant vor- heissen vnnd globt hoben, vorheyssen vund globen in bey vnse- ren gutten trawen alle obgeschriben ordenung vnd schickungen, als die des egnant vnsers gnedigen hern des koniges Rethe tzwi- 15 schen vnns beyderseyt, als von der tzolle wegen gemacht han, stete gantz vnnd vnuorruclich halden sullen vnnd wollen, an alles geferde vnd arglist, vnnd Des zu vrkund vnd warer sicherheit haben wir auch vnser Stadt grossers jnsigel von geheissens vnnd gebots wegen des egnant vnsers gnedigen hern des koniges zu 20 seiner gnaden, vnd der egnanten seiner Rethe jnsigel an dissen brieff lassen hengen des jares vnnd tages als obengeschreben steht per dominum Conradum archiepis- copum pragensem Johannes de Bambergk. 5 Wir Johannes von gots gnaden Bischofe zu waradein vnnd wir Conrad Archidiaconus zum Buntzlaw Bekennen offentlich 235b vnnd betzewgen Das die Ersamen vnnd weyssen Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw vor vns bracht han, Vnseres gnedigisten hern koniges wentzlaw maiestatbrieff vnder dem klei- 30 nen jnsigel vnnd des Erwirdigen hern Conrads Ertzbischoffs zu prage etc., mit hern hyncken Birken von der Duben anhangen- den jnsigel, vorsigelt, Anlangend eine berichtunge tzwischen den von Gorlitz vnnd den von Syttaw, ganntz vnd gar vnuorsiert vonn worten zu worten lautende, als hieoben geschriben steht, 35 Czu vrkundt haben wir diss vidimus mit vnserenn anhangenden insigeln beuestiget, Geben am Sonnoband nach Sophie, Anno etc. liiij°. Es haben auch die von der Syttaw dobey etzlicher gebawer getzeugniss brieue vnder der gebawer hirschafft jusigel furge- 25 36. Sonnoband n. Sophie, den 18. mai. 16*
123 schen in dem acht vnnd dreyssigisten jaren, vnnd wir Conrad von gots gnaden Ertzbischoff zu prag des Bobistlichen stuls zu Rome legat, vnd jch hyncke Byrcke von der Duben, houbt� 235a man zur Syttaw, Gorlitz, Budissen, vnnd zu lusitz vorgenant, des egnanten vnsers gnedigen hern des koniges Râthe, beken- nen offentlichen mit dissem brieff das vnser iglicher sein eygen jnsigel an dissen brieff haben lassen hengen, Vnnd wir Burger- meister vnd Rathmann vnd die gantze gemein der egnanten Stad zu Gorlitz Bekennen auch offentlich mit dissem brieff vor vns 10 vnnd alle vnser nachkomen, Das wir denn Burgermeister Rath- manne vnd gantzen gemein der Stad zur Syttaw vorgnant vor- heissen vnnd globt hoben, vorheyssen vund globen in bey vnse- ren gutten trawen alle obgeschriben ordenung vnd schickungen, als die des egnant vnsers gnedigen hern des koniges Rethe tzwi- 15 schen vnns beyderseyt, als von der tzolle wegen gemacht han, stete gantz vnnd vnuorruclich halden sullen vnnd wollen, an alles geferde vnd arglist, vnnd Des zu vrkund vnd warer sicherheit haben wir auch vnser Stadt grossers jnsigel von geheissens vnnd gebots wegen des egnant vnsers gnedigen hern des koniges zu 20 seiner gnaden, vnd der egnanten seiner Rethe jnsigel an dissen brieff lassen hengen des jares vnnd tages als obengeschreben steht per dominum Conradum archiepis- copum pragensem Johannes de Bambergk. 5 Wir Johannes von gots gnaden Bischofe zu waradein vnnd wir Conrad Archidiaconus zum Buntzlaw Bekennen offentlich 235b vnnd betzewgen Das die Ersamen vnnd weyssen Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw vor vns bracht han, Vnseres gnedigisten hern koniges wentzlaw maiestatbrieff vnder dem klei- 30 nen jnsigel vnnd des Erwirdigen hern Conrads Ertzbischoffs zu prage etc., mit hern hyncken Birken von der Duben anhangen- den jnsigel, vorsigelt, Anlangend eine berichtunge tzwischen den von Gorlitz vnnd den von Syttaw, ganntz vnd gar vnuorsiert vonn worten zu worten lautende, als hieoben geschriben steht, 35 Czu vrkundt haben wir diss vidimus mit vnserenn anhangenden insigeln beuestiget, Geben am Sonnoband nach Sophie, Anno etc. liiij°. Es haben auch die von der Syttaw dobey etzlicher gebawer getzeugniss brieue vnder der gebawer hirschafft jusigel furge- 25 36. Sonnoband n. Sophie, den 18. mai. 16*
Strana 124
124 bracht, solichs lauts vnnd junhalts, Das jn etzlichen kretzsch- men, so lange sie gedencken mochten Syttisch Bier vorkouft vnnd geschanckt were, js were auch von den von Gorlitz nye gewert etc., Domit sie danne die gewere vnd gebrauchung der Birfure vormeinten zugetzeugen etc. Die von lubanne vnnd von Camentz haben js bey oben- berurten clagen gelassen, vnd nichtes weyters danne die gewere angetzogen, vnnd sust keynes behelffs gebraucht etc. 5 236a Antwort der von Gorlitz vff der Manne Replicacio. Vff soliche der manschaft Replicacio, domit sie vnsere pri- 10 uilegien vormeinten zuuorlegen, haben wir geantwort, wir het- ten des gebraucht, wenne wir gemocht hetten, vnnd wo vns ymands dorein gegriffen hett, hetth das mit vnrechte vnd mit freuel gethan, vnnd weiter irtzalt, wie sichs vormols bey ko. lasslawen getzeiten begeben hett, Das die manne der Bierfure halben neben anderen stucken wider vnns geclagt hetten, vnnd wo wir des gemelten vnsers priuilegij nicht gebraucht hetten, als sie einbrengen, were in nicht noth gewest wider vnns zu clagen, Vnnd so soliche tzweytracht nach tode ko. lawslawen loblicher gedechtniss, an ko. Georgen komen were, hette seine 20 ko. mt. Rechtlichen dorobir irkant vund gesprachen, als wir des eine Rechte ware abeschrifft hetten, vnnd haben die dem hern vnserm voyte furbracht vnd offentlich lezen lassen. Do solich spruch gelezen warth, haben wir gesagit, So wir danne vnser gerechtikeit durch vnser priuilegium das auch durch 25 einen koniglichen Rechtspruch bekrefftigt wer, beweist vnd vor- brocht hetten, vnd vnser widerteyl nichts einbrechten, domit sie solich vnser begnadung vnd ko. Rechtspruch vorlegen mochten, hofften vnnd getrawten wir, wir wern an vnserem Rechten vor- komen etc. 15 30 Antwort der von Gorlitz vff der von der Syttaw Replicacio vnd brieue. 236b Vff der von der Syttaw getzeugniss brieue, haben wir ge- antwort, keisserliche vnd konigliche volstendige brieffe vnnd Si- gel, weren das hochste getzeug, keyn gebawer ader ander man, 35 mochte do wider getzeugen etc. 11. zuuorlegen, ungültig zu machen.
124 bracht, solichs lauts vnnd junhalts, Das jn etzlichen kretzsch- men, so lange sie gedencken mochten Syttisch Bier vorkouft vnnd geschanckt were, js were auch von den von Gorlitz nye gewert etc., Domit sie danne die gewere vnd gebrauchung der Birfure vormeinten zugetzeugen etc. Die von lubanne vnnd von Camentz haben js bey oben- berurten clagen gelassen, vnd nichtes weyters danne die gewere angetzogen, vnnd sust keynes behelffs gebraucht etc. 5 236a Antwort der von Gorlitz vff der Manne Replicacio. Vff soliche der manschaft Replicacio, domit sie vnsere pri- 10 uilegien vormeinten zuuorlegen, haben wir geantwort, wir het- ten des gebraucht, wenne wir gemocht hetten, vnnd wo vns ymands dorein gegriffen hett, hetth das mit vnrechte vnd mit freuel gethan, vnnd weiter irtzalt, wie sichs vormols bey ko. lasslawen getzeiten begeben hett, Das die manne der Bierfure halben neben anderen stucken wider vnns geclagt hetten, vnnd wo wir des gemelten vnsers priuilegij nicht gebraucht hetten, als sie einbrengen, were in nicht noth gewest wider vnns zu clagen, Vnnd so soliche tzweytracht nach tode ko. lawslawen loblicher gedechtniss, an ko. Georgen komen were, hette seine 20 ko. mt. Rechtlichen dorobir irkant vund gesprachen, als wir des eine Rechte ware abeschrifft hetten, vnnd haben die dem hern vnserm voyte furbracht vnd offentlich lezen lassen. Do solich spruch gelezen warth, haben wir gesagit, So wir danne vnser gerechtikeit durch vnser priuilegium das auch durch 25 einen koniglichen Rechtspruch bekrefftigt wer, beweist vnd vor- brocht hetten, vnd vnser widerteyl nichts einbrechten, domit sie solich vnser begnadung vnd ko. Rechtspruch vorlegen mochten, hofften vnnd getrawten wir, wir wern an vnserem Rechten vor- komen etc. 15 30 Antwort der von Gorlitz vff der von der Syttaw Replicacio vnd brieue. 236b Vff der von der Syttaw getzeugniss brieue, haben wir ge- antwort, keisserliche vnd konigliche volstendige brieffe vnnd Si- gel, weren das hochste getzeug, keyn gebawer ader ander man, 35 mochte do wider getzeugen etc. 11. zuuorlegen, ungültig zu machen.
Strana 125
125 Vund weiter solich getzeugniss brieue die sy vorbracht weren vns hulfflich vnnd jnn schedelich, Danne so sie sagten, wir hetten vnser priuilegia nicht gebraucht etc. wo deme also were hetth jn nicht noth gethan, dieselben wider vns zugetzeugen zufuren, 5 vnd dorawss mocht man clerlich vornehmen, das wir vnser pri- uilegien vormols auch gebraucht hetten, hofften solich getzeug were wider sie selbs etc. Wider den berichtes brieff haben wir gesagt vnnde excipiert, So derselbige lauthe, das wir von Gorlitz vnser Sigel doran het- 10 ten hengen lassen zu mehrem getzeugniss solichs berichts, vnd vnser Sigel doran nicht bfunden wirdt, kunde der herr vnd menniglich wol abenehmen, das vnser vorfarn solichen bericht, als sie vorgeben, nye geliebet nach bewilliget haben, vnd der- halben so bekennen wir vns zu solichem brieue nicht etc. Czum andern so derselbige brieue, nicht weiter lauth, danne das die von der Syttaw jr Bier tzolfrey durch die Stad Gor- litz biss gen Rotenburg furen mugen, vnnd nicht lawth das sie das in vnserem weichbilde, vorkouffen vnd abelegen mugen, Er sey vns an vnserem Rechte der Bierfure halben nicht schedelich, 20 ap er auch mit vnserem Sigel bekrefftiget were als er nicht ist, vnd die weile sie domit haben ir Recht bekrefftigen vnd ge- wynnen wullen, Vnnd jn solich brieue, als wir getrawen, vn� 237a krefftig word, sullen auch billich domit vorliessen. Czum dritten so solich brieff, junheld so sie jr Bier gen 25 Rotenburg furenn, vnnd doselbst nicht vorkouffen mugen sullen des doselbst nicht ablegen, vnnd sie offte vnd vil dowider ge- than haben, ap sie icht selbst wider solichen bericht vnnd wider ire traw gethan haben, die weile sie solichen brieff vor iren brieff antzyhen vnd bey krefften behalden wullen etc. Vnnd so danne manne vnnd Stethe nichts furbrengen, da- durch vnser priuilegium mocht vorlegt werden, hoffen wir, wir sein domit an vnserem Rechte volkomen etc. 15 30 Disser antwort haben die von Gorlitz auch gen den vom lubann vnnd Camentz gebraucht. 35 Duplicacio der Manne tendit ad idem. Dornach haben die manne abermols jre vorige menung ein- bracht vnd gesagt, wir hetthen sollicher vnser begnadung nicht 23. vorliessen, aufhören.
125 Vund weiter solich getzeugniss brieue die sy vorbracht weren vns hulfflich vnnd jnn schedelich, Danne so sie sagten, wir hetten vnser priuilegia nicht gebraucht etc. wo deme also were hetth jn nicht noth gethan, dieselben wider vns zugetzeugen zufuren, 5 vnd dorawss mocht man clerlich vornehmen, das wir vnser pri- uilegien vormols auch gebraucht hetten, hofften solich getzeug were wider sie selbs etc. Wider den berichtes brieff haben wir gesagt vnnde excipiert, So derselbige lauthe, das wir von Gorlitz vnser Sigel doran het- 10 ten hengen lassen zu mehrem getzeugniss solichs berichts, vnd vnser Sigel doran nicht bfunden wirdt, kunde der herr vnd menniglich wol abenehmen, das vnser vorfarn solichen bericht, als sie vorgeben, nye geliebet nach bewilliget haben, vnd der- halben so bekennen wir vns zu solichem brieue nicht etc. Czum andern so derselbige brieue, nicht weiter lauth, danne das die von der Syttaw jr Bier tzolfrey durch die Stad Gor- litz biss gen Rotenburg furen mugen, vnnd nicht lawth das sie das in vnserem weichbilde, vorkouffen vnd abelegen mugen, Er sey vns an vnserem Rechte der Bierfure halben nicht schedelich, 20 ap er auch mit vnserem Sigel bekrefftiget were als er nicht ist, vnd die weile sie domit haben ir Recht bekrefftigen vnd ge- wynnen wullen, Vnnd jn solich brieue, als wir getrawen, vn� 237a krefftig word, sullen auch billich domit vorliessen. Czum dritten so solich brieff, junheld so sie jr Bier gen 25 Rotenburg furenn, vnnd doselbst nicht vorkouffen mugen sullen des doselbst nicht ablegen, vnnd sie offte vnd vil dowider ge- than haben, ap sie icht selbst wider solichen bericht vnnd wider ire traw gethan haben, die weile sie solichen brieff vor iren brieff antzyhen vnd bey krefften behalden wullen etc. Vnnd so danne manne vnnd Stethe nichts furbrengen, da- durch vnser priuilegium mocht vorlegt werden, hoffen wir, wir sein domit an vnserem Rechte volkomen etc. 15 30 Disser antwort haben die von Gorlitz auch gen den vom lubann vnnd Camentz gebraucht. 35 Duplicacio der Manne tendit ad idem. Dornach haben die manne abermols jre vorige menung ein- bracht vnd gesagt, wir hetthen sollicher vnser begnadung nicht 23. vorliessen, aufhören.
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126 jn gebrauchung gehabt, sunder sie selbst hetthen doran die ge- brauchung vnnd die gewere etc. 23b Duplicacio der von der Syttaw. Sunder die von der Syttaw haben einbracht vnde gesagt, vnser vorfarn hetten gelobet vor ko. wentzel sie wulden solichen bericht mit irem jnsigel vorsigeln lassen, vnnd so dornach seine ko. mt. kurtzlich gestorben were, hetten sie des nicht wullen thuen, vund die weil solich brieff mit einem ko. Sigel vorsigelt were, hofften sie, man solde dem globen geben, vnd haben dor- neben die gewere, wie vor, angetzogen. 5 10 Die vom lubann vnnd Camentz haben allein die gewere angetzogen etc. Antwort der von Gorlitz vff der manne dupli- cacio etc. Vff soliche der Manne einsage, haben wir von Gorlitz ge- 15. antwort, das wir vnsers priuilegij, das durch einen ko. Recht- spruch vff ire anclage bekrefftiget were, wenne das muglich ge- west were, gebraucht hetthen vnnd hetten auch beweylen soliche einfure fremdes Bierss mit hulff der k. gerichte nach vnserm vormugen geweret etc., vnnd weiter vortzalt, worymb wir vnser 20 begnadung nicht stetes hetten gebrauchen mugen, als danne das eigentlich, jn der begriffenn hernachgeschreben, awssgedruckt ist etc. Antwort der von Gorlitz vff der Syttawer du- plicacio. 25 Vff der von der Syttaw jnsage der ko. were kortz dor- nach vorstorben etc., haben wir von Gorlitz gesagt, wir hetten sint der tzeit hern vnd konige gehabt, hetten nach hewte vnse- ren gnedigen hern den konig, sie hetten aber solichs brieues ny gedocht nach den furbracht. 30 238a Entlich antwort der von Gorlitz gein manne vnd Stethen jn gemeyn. Entlichen haben wir von Gorlitz in gemein geantwort ap wir auch vnser priuilegij nye gebraucht hetthen, als wir in dach nicht zustunden, were vns gleichwol soliche nicht gebrauchung doran gantz vnschedelich, nach dem wir vom keisser Sigmund 35
126 jn gebrauchung gehabt, sunder sie selbst hetthen doran die ge- brauchung vnnd die gewere etc. 23b Duplicacio der von der Syttaw. Sunder die von der Syttaw haben einbracht vnde gesagt, vnser vorfarn hetten gelobet vor ko. wentzel sie wulden solichen bericht mit irem jnsigel vorsigeln lassen, vnnd so dornach seine ko. mt. kurtzlich gestorben were, hetten sie des nicht wullen thuen, vund die weil solich brieff mit einem ko. Sigel vorsigelt were, hofften sie, man solde dem globen geben, vnd haben dor- neben die gewere, wie vor, angetzogen. 5 10 Die vom lubann vnnd Camentz haben allein die gewere angetzogen etc. Antwort der von Gorlitz vff der manne dupli- cacio etc. Vff soliche der Manne einsage, haben wir von Gorlitz ge- 15. antwort, das wir vnsers priuilegij, das durch einen ko. Recht- spruch vff ire anclage bekrefftiget were, wenne das muglich ge- west were, gebraucht hetthen vnnd hetten auch beweylen soliche einfure fremdes Bierss mit hulff der k. gerichte nach vnserm vormugen geweret etc., vnnd weiter vortzalt, worymb wir vnser 20 begnadung nicht stetes hetten gebrauchen mugen, als danne das eigentlich, jn der begriffenn hernachgeschreben, awssgedruckt ist etc. Antwort der von Gorlitz vff der Syttawer du- plicacio. 25 Vff der von der Syttaw jnsage der ko. were kortz dor- nach vorstorben etc., haben wir von Gorlitz gesagt, wir hetten sint der tzeit hern vnd konige gehabt, hetten nach hewte vnse- ren gnedigen hern den konig, sie hetten aber solichs brieues ny gedocht nach den furbracht. 30 238a Entlich antwort der von Gorlitz gein manne vnd Stethen jn gemeyn. Entlichen haben wir von Gorlitz in gemein geantwort ap wir auch vnser priuilegij nye gebraucht hetthen, als wir in dach nicht zustunden, were vns gleichwol soliche nicht gebrauchung doran gantz vnschedelich, nach dem wir vom keisser Sigmund 35
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127 der nicht gebrauchung halben vnser priuilegia, gefreyet vnnd begnadt weren, Vnnd haben desselben priuilegij abeschrifft vn- serem hern dem Voyte vorgelegt vnnd lezen lassen, vnnd als- danne gesagt, So vnser widerteyl keyne jnsage einbrengen, domit 5 sie vnsere priuilegien vnnd ko. Rechtspruch vorlegen mochten, hofften wir, wir wern domit volkomen, vnd hetten vnser Recht domit genuglichen beweist. Vund so sie sich zu mermolen gerumet, wie sie fremde Bier hetten einfuren lassen, getrawen wir, so sie vns domit jn 10 vnser priuilegien vnd Recht gegriffen, sie sein eingefaln jn die penn in dem ko. Rechtspruch awssgedruckt, nemlich 1. marg lotiges goldes, die helffte jn die ko. Cammer vnd die helffte der Stad Gorlitz Vnnd hoffen sie sullen dieselben, vnd dorzu allen schaden, den sie vns mit einfure fremden bierss wider vnser 15 priuilegia gethan vnd zugefuget haben, begern vnnd nach seiner gnaden irkentniss widerstatung thuen, vnnd setzen das alles zu uwer g. irkentniss. Vnnd so der herr der Amechtman jre klage vnnd vnser antwort gnuglichen vorhort, heth seine g. gesagit Die weyle 20 wir konigliche freyheit vnnd Rechtspruche vorbrechten, geborte jm dorvber nicht zu sprechen, sunder is belangitte konigliche oberkeith, vnnd hat vns durch einen gutlichen handel vorge- schlagen, seyne gnade wulde js machen, das wir die Bierfure hetthen vff anderhalbe meyle von der Stadt, vnnd sie sulden 25 vns jre briff vnnd Sigel dorober geben, seine gnade wolde js auch konigliche maiestat bekrefftigen lassen etc., haben wir ge- meinet, vns were wenig domit beholffen vnd das nicht annehmen wullen, Als hat vns seine gnade nochmols am Mitwoch nach valentini Martiris so Manne vnd Stethe derhalben her gegen 30 Gorlitz vortagt gewest, vns von allen teylen an konigliche ma- iestat geweist, vnnd itzlichem teyle einen Recess solichs lauts, wie hernach folget, obirantwort, 238b Recess. Wir Georg vom Stain herr zur tzossen vnd hoersswerde 35 koniglicher maiestat zu hungern vnd Behmen etc. Anwaldt jn Slezien, houbtman der furstenthumer Sweidnitz vnnd Jawer, vnd jn vberlausitz voyt Bekennen offentlich mit dissem brieue, Nach deme tzwischen der erbern manschaft des weichbildes gorlitz, 28. Mitwoch nach Valentini Martiris, ist der 14. februar (1489).
127 der nicht gebrauchung halben vnser priuilegia, gefreyet vnnd begnadt weren, Vnnd haben desselben priuilegij abeschrifft vn- serem hern dem Voyte vorgelegt vnnd lezen lassen, vnnd als- danne gesagt, So vnser widerteyl keyne jnsage einbrengen, domit 5 sie vnsere priuilegien vnnd ko. Rechtspruch vorlegen mochten, hofften wir, wir wern domit volkomen, vnd hetten vnser Recht domit genuglichen beweist. Vund so sie sich zu mermolen gerumet, wie sie fremde Bier hetten einfuren lassen, getrawen wir, so sie vns domit jn 10 vnser priuilegien vnd Recht gegriffen, sie sein eingefaln jn die penn in dem ko. Rechtspruch awssgedruckt, nemlich 1. marg lotiges goldes, die helffte jn die ko. Cammer vnd die helffte der Stad Gorlitz Vnnd hoffen sie sullen dieselben, vnd dorzu allen schaden, den sie vns mit einfure fremden bierss wider vnser 15 priuilegia gethan vnd zugefuget haben, begern vnnd nach seiner gnaden irkentniss widerstatung thuen, vnnd setzen das alles zu uwer g. irkentniss. Vnnd so der herr der Amechtman jre klage vnnd vnser antwort gnuglichen vorhort, heth seine g. gesagit Die weyle 20 wir konigliche freyheit vnnd Rechtspruche vorbrechten, geborte jm dorvber nicht zu sprechen, sunder is belangitte konigliche oberkeith, vnnd hat vns durch einen gutlichen handel vorge- schlagen, seyne gnade wulde js machen, das wir die Bierfure hetthen vff anderhalbe meyle von der Stadt, vnnd sie sulden 25 vns jre briff vnnd Sigel dorober geben, seine gnade wolde js auch konigliche maiestat bekrefftigen lassen etc., haben wir ge- meinet, vns were wenig domit beholffen vnd das nicht annehmen wullen, Als hat vns seine gnade nochmols am Mitwoch nach valentini Martiris so Manne vnd Stethe derhalben her gegen 30 Gorlitz vortagt gewest, vns von allen teylen an konigliche ma- iestat geweist, vnnd itzlichem teyle einen Recess solichs lauts, wie hernach folget, obirantwort, 238b Recess. Wir Georg vom Stain herr zur tzossen vnd hoersswerde 35 koniglicher maiestat zu hungern vnd Behmen etc. Anwaldt jn Slezien, houbtman der furstenthumer Sweidnitz vnnd Jawer, vnd jn vberlausitz voyt Bekennen offentlich mit dissem brieue, Nach deme tzwischen der erbern manschaft des weichbildes gorlitz, 28. Mitwoch nach Valentini Martiris, ist der 14. februar (1489).
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128 239a 239b der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz an einem, wider die Stad Gorlitz tzweitracht vnd vnd vneynickeit der Bierfurhalben sich irhaben, vund die manschaft, mit den obbestympten vier Stethen, vns irsucht vnd gebeten sich gutlich zuuorhoren vnnd die ding nach billichkeit von Amptes wegen zu entscheiden, So wir aber solichs zu thun von vnsers Ampts wegen einem yden schuldig sein gleich vnd Recht zu hanthaben, haben wir alle obgnant partheyn vor vns gefordert zu der lobow vnnd deshal- ben irem begern nach, die teil gegenenander vorhorth, So aber die teyl ir brieff kuntschafft vnd notdurfftigen behelff, als sie 10 vorgaben, bey jn nicht hetten, Seym wir jn einen andern tag mit der bescheidenheit, das vff den dinstag sand Scolastica tag alle bemelte partheyn, zu Budissen einkomen, vnnd yderteil sein brieff, freyheit, Rechtspruch, der sich beide teyl berumbt, kunt- schafften, vnd was yder teil zu seinen Rechten hulfflich vor� 15 maynt zugebrauchen mit jun vff den benant tag brengen sullen, So wollen wir alsdanne alle teil genugsamlich vorhoren, vund ferrer dorjnne, nach gelegenheit der sachen, nach pillichen han- deln, Erschynen die partheyn alle vor vns vff den gesatzten tag, Do wir sy danne gnugsamlieh gegen enander, mitsampt vnseren 20 beisitzern der mann vnd von Stethen, die in den sachen vnuer- docht worden, gehort haben, Vnnd als wir vff solich ir fur- bringen erlernet haben, das die bemelte jrrung, konigliche Re- galia, als freyheit konigliche Spruch von weylant Romischen keisern vnd konigen zu Behmen awssgangen belangt, haben wir 25 vns nicht genugsam irkanth, soliche konigliche vnd obirkeit, zu erleutern vnd bedeuthen, Deshalben wir die guttickeit in den dingen furgnomen, vnd nach vil handels bey beiden teylen ge- habt, wolde sich die sachen in gutigen vortrag vnd Sune nicht neigen, hirvmbe weyssen wir die sachen, als sie vor vns bracht 30 ist, mit allen iren anhengen vnd zufellen douon nichtes gesun- dert, An den allerdurchlauchtigisten Grossmechtigisten fursten vnd hern, hern Mathien zu hungern vnd Behmen etc. konige vn- sern allergnedigsten hern vund konig, also das alle partheyn bey vorlisunge der sachen, auff den heyligen Ostertag nehstkunfftiges 35 vor seiner koniglichen Maiestat erscheinen wo seine ko. mt. vff denselbigen tag mit hoffe sein wirth, vnnd aldo gutlichs ader Rechtlichs awsstrages warten, Doch mit der bescheidenheit, das alle parteyen die Bierfure vnnd ander handel, dorvmb die tzwi- tracht sich irhaben hat, yeden teyl an seinen Rechten vnuor- 40 5 12. dinstag etc., der 10. februar. 38. bescheidenheit, bescheid.
128 239a 239b der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz an einem, wider die Stad Gorlitz tzweitracht vnd vnd vneynickeit der Bierfurhalben sich irhaben, vund die manschaft, mit den obbestympten vier Stethen, vns irsucht vnd gebeten sich gutlich zuuorhoren vnnd die ding nach billichkeit von Amptes wegen zu entscheiden, So wir aber solichs zu thun von vnsers Ampts wegen einem yden schuldig sein gleich vnd Recht zu hanthaben, haben wir alle obgnant partheyn vor vns gefordert zu der lobow vnnd deshal- ben irem begern nach, die teil gegenenander vorhorth, So aber die teyl ir brieff kuntschafft vnd notdurfftigen behelff, als sie 10 vorgaben, bey jn nicht hetten, Seym wir jn einen andern tag mit der bescheidenheit, das vff den dinstag sand Scolastica tag alle bemelte partheyn, zu Budissen einkomen, vnnd yderteil sein brieff, freyheit, Rechtspruch, der sich beide teyl berumbt, kunt- schafften, vnd was yder teil zu seinen Rechten hulfflich vor� 15 maynt zugebrauchen mit jun vff den benant tag brengen sullen, So wollen wir alsdanne alle teil genugsamlich vorhoren, vund ferrer dorjnne, nach gelegenheit der sachen, nach pillichen han- deln, Erschynen die partheyn alle vor vns vff den gesatzten tag, Do wir sy danne gnugsamlieh gegen enander, mitsampt vnseren 20 beisitzern der mann vnd von Stethen, die in den sachen vnuer- docht worden, gehort haben, Vnnd als wir vff solich ir fur- bringen erlernet haben, das die bemelte jrrung, konigliche Re- galia, als freyheit konigliche Spruch von weylant Romischen keisern vnd konigen zu Behmen awssgangen belangt, haben wir 25 vns nicht genugsam irkanth, soliche konigliche vnd obirkeit, zu erleutern vnd bedeuthen, Deshalben wir die guttickeit in den dingen furgnomen, vnd nach vil handels bey beiden teylen ge- habt, wolde sich die sachen in gutigen vortrag vnd Sune nicht neigen, hirvmbe weyssen wir die sachen, als sie vor vns bracht 30 ist, mit allen iren anhengen vnd zufellen douon nichtes gesun- dert, An den allerdurchlauchtigisten Grossmechtigisten fursten vnd hern, hern Mathien zu hungern vnd Behmen etc. konige vn- sern allergnedigsten hern vund konig, also das alle partheyn bey vorlisunge der sachen, auff den heyligen Ostertag nehstkunfftiges 35 vor seiner koniglichen Maiestat erscheinen wo seine ko. mt. vff denselbigen tag mit hoffe sein wirth, vnnd aldo gutlichs ader Rechtlichs awsstrages warten, Doch mit der bescheidenheit, das alle parteyen die Bierfure vnnd ander handel, dorvmb die tzwi- tracht sich irhaben hat, yeden teyl an seinen Rechten vnuor- 40 5 12. dinstag etc., der 10. februar. 38. bescheidenheit, bescheid.
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129 griffen vund vnschedelich, als sich die sache yetzt befindet gantz- lich rwhen vnd anstehen lassen, dowider sich auch nyemantz key- nerley vbunge gebrauch vnnd also die sachen da hanngen, dysses abschyeds haben wir einem yedem teyl eine gleychlautende tzedel gegeben vnder vnserem vffgedruckten jnsigel, Actum Gorlitz Mitwoch nach Valentini martiris Anno domini etc. lxxxix. So danne der terminus jn dem Recess awssgedruckt, jst irstrackt wurden, hat der gemelte konigliche anwald einen an- dern Recess, den alle teyl angnomen vnnde entpfangen haben, 10 von sich gegeben, welcher Recess ist eines solichen lauthes wie von worte zu worte hie nachgeschreben. 5 Recess. Wir Georg vom Stayn herr zur Czossen vnnde hoerss- werd, koniglicher maiestat zu hungern Behmen etc. Anwalt, jn 15 Slezien, houbtman der furstenthumer Schweidnitz vund Jawer, 240a jn obirlawsitz voytt, Entbieten den Gestrengen Namhafftigen Ersamen weissen der Manschafft des Gorlitzschen landes Burger- meister vnnd Râthen der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz vnseren fruntlichen dinst, Als jr vormols am jungsten zu Bu- dissen, die jrrung so sich tzwischen euch an einem, vnnd der Erbern Stadt zu Gorlitz am andern teyl, der bierfur halben, heldet, vor vns gestanden, vnnd clage Antwort vnnd was yeder teyl da hat wellen furbrengen, vorhordt haben etc., Nach dem nw beyde teyl königliche brieffe vorbrochten, wulde vns nicht 25 beduncken, das vns gepurth konigliche brieffe priuilegia vund Spruch zubedewten etc., So weysen wir die sachen an vnseren allergnedigsten hern den konig, nach ynnhalt eines Recess yedem teil dorobir gegeben, vnnd wanne nw die konigliche maiestat jnn das konigreich gen hungern tzogen ist, So sein wir durch 30 euch irsucht die sachen ferrer zuuorschiben vnntzt konigliche maiestat nahner kohmen etc., haben wir angesehn ewer bethe vnd mit willen der gnant von Gorlitz ferrer die sachen auffge- schoben vuntzt vff den Sontag so man jn der heyligen kirchen singet Exaudi, vnnd vff dieselbigen tzeit euch vor koniglicher maiestat ertzeiget mit voller macht, bey vorliesunge der sachen, doch also das die Bierfure in der tzeit in Rwhe bleybe, als das vormolss zu Budissen auch betedingt ist, Datum Gorlitz Dinstag in der heyligen marterwochen, Anno domini etc. lxxxix. 20 35 30. vnntzt, vnz, bis. 31. nahner, näher. 37. Dinstag etc., den 14. april. 38. 240b und 241a leere blätter. 17
129 griffen vund vnschedelich, als sich die sache yetzt befindet gantz- lich rwhen vnd anstehen lassen, dowider sich auch nyemantz key- nerley vbunge gebrauch vnnd also die sachen da hanngen, dysses abschyeds haben wir einem yedem teyl eine gleychlautende tzedel gegeben vnder vnserem vffgedruckten jnsigel, Actum Gorlitz Mitwoch nach Valentini martiris Anno domini etc. lxxxix. So danne der terminus jn dem Recess awssgedruckt, jst irstrackt wurden, hat der gemelte konigliche anwald einen an- dern Recess, den alle teyl angnomen vnnde entpfangen haben, 10 von sich gegeben, welcher Recess ist eines solichen lauthes wie von worte zu worte hie nachgeschreben. 5 Recess. Wir Georg vom Stayn herr zur Czossen vnnde hoerss- werd, koniglicher maiestat zu hungern Behmen etc. Anwalt, jn 15 Slezien, houbtman der furstenthumer Schweidnitz vund Jawer, 240a jn obirlawsitz voytt, Entbieten den Gestrengen Namhafftigen Ersamen weissen der Manschafft des Gorlitzschen landes Burger- meister vnnd Râthen der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz vnseren fruntlichen dinst, Als jr vormols am jungsten zu Bu- dissen, die jrrung so sich tzwischen euch an einem, vnnd der Erbern Stadt zu Gorlitz am andern teyl, der bierfur halben, heldet, vor vns gestanden, vnnd clage Antwort vnnd was yeder teyl da hat wellen furbrengen, vorhordt haben etc., Nach dem nw beyde teyl königliche brieffe vorbrochten, wulde vns nicht 25 beduncken, das vns gepurth konigliche brieffe priuilegia vund Spruch zubedewten etc., So weysen wir die sachen an vnseren allergnedigsten hern den konig, nach ynnhalt eines Recess yedem teil dorobir gegeben, vnnd wanne nw die konigliche maiestat jnn das konigreich gen hungern tzogen ist, So sein wir durch 30 euch irsucht die sachen ferrer zuuorschiben vnntzt konigliche maiestat nahner kohmen etc., haben wir angesehn ewer bethe vnd mit willen der gnant von Gorlitz ferrer die sachen auffge- schoben vuntzt vff den Sontag so man jn der heyligen kirchen singet Exaudi, vnnd vff dieselbigen tzeit euch vor koniglicher maiestat ertzeiget mit voller macht, bey vorliesunge der sachen, doch also das die Bierfure in der tzeit in Rwhe bleybe, als das vormolss zu Budissen auch betedingt ist, Datum Gorlitz Dinstag in der heyligen marterwochen, Anno domini etc. lxxxix. 20 35 30. vnntzt, vnz, bis. 31. nahner, näher. 37. Dinstag etc., den 14. april. 38. 240b und 241a leere blätter. 17
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130 242a Edler wolgeborner gnediger herr, Wie wol wir neben manne vnnd Stethen, zu den wir, vnd die zu vnns geordent sein, jn fruntschaft vnd gutter nackwerschaft, zu der wir allwege geneygt gewest, gesessen haben, vnnd nach gerne sitzen wulden, vnnd vngerne ymandes vrsachen geben wider vns zu clagen, Sie auch, vnns bey vnsern priuilegien vnd gerechtikeiten zu lassenn, zu mehrmoln gutlichen irsucht vnd gebeten, Doch so die Erbar Ritterschaft des Gorlitzschen weichbildes vnnd Burgermeister Rathmann vnd gemein der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz kegen vnd wider vnns Burgermeister Rathmann vnd gemein der 10 Stad Gorlitz, jre vormeinte schuld vnnd zuspruche gesatzt, dor- vmb das wir vnser gerechtikeit gebrauchen, vnnd uwern g. vor- gebrocht, werden wir von jnn jn vnser antwort vnser notdorfft vnnd gebrechen zuuertzelen, gevrsucht vnnd gefordert, des wir vns doch gar villieber mussigen vnd von jn vortrag haben wul- 15 den, vnd so sie danne in iren vormessenen clagen irtzalt vnd uwern g. vorgebrocht, wie sie an der Bierfure die gewere vnd besitzunge hetthen etc., Sagen vnd setzin wir jn vnser antwort. So die Stad mit dem weichbilde, vnnd das weichbilde mit der Stad als mit dem houbte des landes awssgesatzt, also das 20 sich eines mit vnd neben dem andern enthalden vund neren sal, So auch keines ane des andern hulff vnnd beistant bey wirden vnnd gutten gedey, gebleiben vnnd gestehen kan, wo die Stad abenympt vnnd jn vorderb gesatzt wurth, muss das land an tzweiuel nicht zu nehemen, vnnd so die Stad vorderbet wurde, 25 das gott nicht gebe, wurden die gutter vffem lande nicht vor halbe gutter geacht, Danne so die vffem lande ire narunge mit kouffen vnd vorkouffen in der Stad allenthalben vngeferlich su- chen mussen, vund die Burger, gerste, weisse, hopphe vnnde ander getreide, so vil des vffem lande gebawet vnnd irerbit wurth, 30 dorzu das brewheholtz vnnd dergleichen alles von den land- leuthen kouffenn, wurth danne vil Bierss awss der Stadt vffs landt gefurth, mussen die Burger, domit sie Stad vnnd landt gnuglich mit Bierbrewen vorsorgen, denn landleuthen gerste, weisse, hopphen vnd holtz dister tewer abekouffen vund betza- 35 len, Douon nicht alleine vnssers allergnedigsten hern koniges Stadt, sunder auch dem gantzen lande hulffe trost vnnd gedey komen vnnd entstehen mag, Auch hat meniglich warlich abe- zunehmen, Das die landtleuthe jr getreide vnnd holtz mit meh- rem nutz vnnd fromen jn disser Stadt, zu der sie geordent, 40 5 241b 14. gevrsucht, verursacht, veranlasst.
130 242a Edler wolgeborner gnediger herr, Wie wol wir neben manne vnnd Stethen, zu den wir, vnd die zu vnns geordent sein, jn fruntschaft vnd gutter nackwerschaft, zu der wir allwege geneygt gewest, gesessen haben, vnnd nach gerne sitzen wulden, vnnd vngerne ymandes vrsachen geben wider vns zu clagen, Sie auch, vnns bey vnsern priuilegien vnd gerechtikeiten zu lassenn, zu mehrmoln gutlichen irsucht vnd gebeten, Doch so die Erbar Ritterschaft des Gorlitzschen weichbildes vnnd Burgermeister Rathmann vnd gemein der Stethe Syttaw luban vnnd Camentz kegen vnd wider vnns Burgermeister Rathmann vnd gemein der 10 Stad Gorlitz, jre vormeinte schuld vnnd zuspruche gesatzt, dor- vmb das wir vnser gerechtikeit gebrauchen, vnnd uwern g. vor- gebrocht, werden wir von jnn jn vnser antwort vnser notdorfft vnnd gebrechen zuuertzelen, gevrsucht vnnd gefordert, des wir vns doch gar villieber mussigen vnd von jn vortrag haben wul- 15 den, vnd so sie danne in iren vormessenen clagen irtzalt vnd uwern g. vorgebrocht, wie sie an der Bierfure die gewere vnd besitzunge hetthen etc., Sagen vnd setzin wir jn vnser antwort. So die Stad mit dem weichbilde, vnnd das weichbilde mit der Stad als mit dem houbte des landes awssgesatzt, also das 20 sich eines mit vnd neben dem andern enthalden vund neren sal, So auch keines ane des andern hulff vnnd beistant bey wirden vnnd gutten gedey, gebleiben vnnd gestehen kan, wo die Stad abenympt vnnd jn vorderb gesatzt wurth, muss das land an tzweiuel nicht zu nehemen, vnnd so die Stad vorderbet wurde, 25 das gott nicht gebe, wurden die gutter vffem lande nicht vor halbe gutter geacht, Danne so die vffem lande ire narunge mit kouffen vnd vorkouffen in der Stad allenthalben vngeferlich su- chen mussen, vund die Burger, gerste, weisse, hopphe vnnde ander getreide, so vil des vffem lande gebawet vnnd irerbit wurth, 30 dorzu das brewheholtz vnnd dergleichen alles von den land- leuthen kouffenn, wurth danne vil Bierss awss der Stadt vffs landt gefurth, mussen die Burger, domit sie Stad vnnd landt gnuglich mit Bierbrewen vorsorgen, denn landleuthen gerste, weisse, hopphen vnd holtz dister tewer abekouffen vund betza- 35 len, Douon nicht alleine vnssers allergnedigsten hern koniges Stadt, sunder auch dem gantzen lande hulffe trost vnnd gedey komen vnnd entstehen mag, Auch hat meniglich warlich abe- zunehmen, Das die landtleuthe jr getreide vnnd holtz mit meh- rem nutz vnnd fromen jn disser Stadt, zu der sie geordent, 40 5 241b 14. gevrsucht, verursacht, veranlasst.
Strana 131
131 vnd do sie derhalben tzolfrey farenn, danne in andern Stethen vnnd weichbilden, vorkouffen, auch vil beqwemer vnnd mit cley- ner muhe vnnd darlegunge sich Bierss irholen mugen. Solliche egemelte vnnd ander treffliche vrsachenn, haben 5 etwan vnser gnedigste hirschaft, auch vnser allergnedigster herr der konig, dorzu seiner koniglichen maiestat vorfarn, keisser, konige, fursten, vnd hern, domit landt vnd Stadt nutzlichen nebenenander bleiben mochten, betracht vnnd angesehen, vnnd die Stad durch ire kayserliche vnnd konigliche macht vnnd mil- 10 dickeit gnediglichen vorsehen begnadet vnnd gefreyet, vnd for- derlich der allerdurchlauchtigiste furste vund herr, herr karle der vierde Romischer kayser vnnd zu Behmen etc. konig hat mit gutter wissen vnd tzeitigen Rathe, der ko. Stad Gorlitz disse begnadunge vunde freyheit, das nymand kein ander Bier danne 15 zu Gorlitz gebrawen, jn die kretzschen vnd auch an ander ende jn dem Gorlitzschen weichbilde zuschencken furen sal, gethan vnd mildiglich gegeben, Sein auch an tzweiuel ab vns dieselbig nicht gegeben were, vnser allergnedigster herr der konig wurde die egemelten vrsachen auch das solichs gantz naturlich vnd billich 20 ist, das sich eine itzliche Stad mit irem weichbilde neren sal, zu gemutt tzyhen vnd vns nach soliche begnadung gnediglichen thuen vnd geben, des wir vns danne wo js noth sein wurde mit warer abeschrift solicher begnadunge, zuirweissen irbieten. 242b Disser begnadung hat sich die gemelte Stad antzweiuel nutz- 25 lichen vnd redlichen, zu aller tzeit wenne das tzymlich vnd muglich gewest, gebraucht vnd gehalden vnnd wie wol sich nachmols durch die vordampten ketzer auch ander tzweylouft, mancherley vnfuhre vnnd auffruhre in dissen landen gevrsacht vnnd begeben hat, dadurch landt vnd Stete jn gross vngedey 30 gesatzt gewest, jdach haben vnser vorfarn soliche ire begnadunge nicht legen lassen, jres gedeyes vnd des gemeinen nutz der ge- melten ko. Stad zu seiner tzeit nicht vorgessen, als wir auch vnser vorfarn handschriffte nach bey vnns fyndenn, So sie sich 243a widder die, die freuelich der Stad begnadung vnd freyheit vbir- 35 faren, gesatzt vnnd beclaget haben, Dorzu wie sichs vor konig albrecht vnnd konig laslaw loblicher gedechtniss begeben hat, auch wie vnd in welcher weise, die manne, dorvmb das sie sich bierss in der Stad zu irholen betzwungen wurden, die Stad be- 28. vnfuhre, unvuore, unordnung. 31. legen, s.v. a. niederlegen, vernich- ten, ungültig machen. 17*
131 vnd do sie derhalben tzolfrey farenn, danne in andern Stethen vnnd weichbilden, vorkouffen, auch vil beqwemer vnnd mit cley- ner muhe vnnd darlegunge sich Bierss irholen mugen. Solliche egemelte vnnd ander treffliche vrsachenn, haben 5 etwan vnser gnedigste hirschaft, auch vnser allergnedigster herr der konig, dorzu seiner koniglichen maiestat vorfarn, keisser, konige, fursten, vnd hern, domit landt vnd Stadt nutzlichen nebenenander bleiben mochten, betracht vnnd angesehen, vnnd die Stad durch ire kayserliche vnnd konigliche macht vnnd mil- 10 dickeit gnediglichen vorsehen begnadet vnnd gefreyet, vnd for- derlich der allerdurchlauchtigiste furste vund herr, herr karle der vierde Romischer kayser vnnd zu Behmen etc. konig hat mit gutter wissen vnd tzeitigen Rathe, der ko. Stad Gorlitz disse begnadunge vunde freyheit, das nymand kein ander Bier danne 15 zu Gorlitz gebrawen, jn die kretzschen vnd auch an ander ende jn dem Gorlitzschen weichbilde zuschencken furen sal, gethan vnd mildiglich gegeben, Sein auch an tzweiuel ab vns dieselbig nicht gegeben were, vnser allergnedigster herr der konig wurde die egemelten vrsachen auch das solichs gantz naturlich vnd billich 20 ist, das sich eine itzliche Stad mit irem weichbilde neren sal, zu gemutt tzyhen vnd vns nach soliche begnadung gnediglichen thuen vnd geben, des wir vns danne wo js noth sein wurde mit warer abeschrift solicher begnadunge, zuirweissen irbieten. 242b Disser begnadung hat sich die gemelte Stad antzweiuel nutz- 25 lichen vnd redlichen, zu aller tzeit wenne das tzymlich vnd muglich gewest, gebraucht vnd gehalden vnnd wie wol sich nachmols durch die vordampten ketzer auch ander tzweylouft, mancherley vnfuhre vnnd auffruhre in dissen landen gevrsacht vnnd begeben hat, dadurch landt vnd Stete jn gross vngedey 30 gesatzt gewest, jdach haben vnser vorfarn soliche ire begnadunge nicht legen lassen, jres gedeyes vnd des gemeinen nutz der ge- melten ko. Stad zu seiner tzeit nicht vorgessen, als wir auch vnser vorfarn handschriffte nach bey vnns fyndenn, So sie sich 243a widder die, die freuelich der Stad begnadung vnd freyheit vbir- 35 faren, gesatzt vnnd beclaget haben, Dorzu wie sichs vor konig albrecht vnnd konig laslaw loblicher gedechtniss begeben hat, auch wie vnd in welcher weise, die manne, dorvmb das sie sich bierss in der Stad zu irholen betzwungen wurden, die Stad be- 28. vnfuhre, unvuore, unordnung. 31. legen, s.v. a. niederlegen, vernich- ten, ungültig machen. 17*
Strana 132
132 243b claget haben, vnnd sein jn solichen strebenden clag vnnd ant- wort, vnfrides halben die tzeit gewest, etwan lange gestanden, vnd der vnnd ander sachen halben die manne gein der Stadt sich suste vbernohmen haben, hat sich gleichwol die Stad irer priuilegien, jn mossen vnd wie solichs konig Jorgen spruch awssweiset, in fridelichen jaren gebraucht vnd gehalden, dor- vmb die manne ire clage der Bierfure halben, vnd die Stad Gorlitz ire antwort an dieselbige ko. mt. gelanget vnd gebracht, vnnd wie wol die manne alle behelff so sie gewust, wider die Stad gesucht vnd angetzogen haben, hat dach seine ko.mt. nach 10 beyder teyle genuglicher vorhorung einen Rechtspruch vber xxiij stucke so die manne zur Stadt geclaget, dorjnne die bierfure mit berurth, disser Stadt alle zugedey, got sey lob Rechtlich irkant vnnd gesprachen, vnd irbieten vns desselbigen ko. spruchs an seinem anfange vnd ende dorzu des stucks der Bierfure hal- 15 ben, so vil vns noth ist, eine ware copien vorzubrengen. Nach awssgange solichs ko. spruchs mit funfflzig marg lot- tiges goldes vorpenth, dorzu mit ernstem gebot vnnd entpfehel, dorjnne ko. mt. amechtleuthen gethan, vnd vnser alden begna- dung nach, haben wir vns mit bierbrewen bevleissiget, das landt 20 domit nach notdorfft gefertiget, also lange bis die manne aber- molss vor ko. mt. zu Behmen mit manchfeldigen clagen, der von der Syttaw briff, den sie nennen einen berichtesbriff mit angetzogen, die Stad geschuldiget, der kretzschmer vnnd ge- bawer, dorzu alle disses landt wurde dadurch vorterbet vnd be- 25 schwert, js wer der Stadt vnmugelich diss gantze weichbilde mit bier zuuorsorgen, danne etzliche sulden das Bier in der Stad vff funff, sechs adder seben meylen holen, vnnd mehre danne tawsunt wern, die nicht mehre danne tzwene ochssen hetten etc., an den ko. Amachtman vnd voyt disser land, die tzeit hern 30 Jhon von Tetzschen, soliche ire clage schriftlichen gesand vnnd gebracht haben, als dieselbig von worte zu worte hirnach gesatzt ist, Edler wolgeborner etc. Nach solicher clagen der manschaft vnd nach suste grossen geschrehe vnnd anbrengen, so sie der gnant ko. Anwald mit der 35 Stad nicht hat entsetzen mugen, hat er klag vnnd antwort aber- malss an dieselbe ko. mt. gelanget, do die manne etzlicher stucke mit namen des Saltzmargtes vnnd der Bierfure halben, eine lew- terung zu thuen gebeten. 5 1. strebende clag vnnd antwort, kämpfender rechtsstreit, streitsache. 36. ent- setzen, auseinandersetzen. 38. mit namen, namentlich.
132 243b claget haben, vnnd sein jn solichen strebenden clag vnnd ant- wort, vnfrides halben die tzeit gewest, etwan lange gestanden, vnd der vnnd ander sachen halben die manne gein der Stadt sich suste vbernohmen haben, hat sich gleichwol die Stad irer priuilegien, jn mossen vnd wie solichs konig Jorgen spruch awssweiset, in fridelichen jaren gebraucht vnd gehalden, dor- vmb die manne ire clage der Bierfure halben, vnd die Stad Gorlitz ire antwort an dieselbige ko. mt. gelanget vnd gebracht, vnnd wie wol die manne alle behelff so sie gewust, wider die Stad gesucht vnd angetzogen haben, hat dach seine ko.mt. nach 10 beyder teyle genuglicher vorhorung einen Rechtspruch vber xxiij stucke so die manne zur Stadt geclaget, dorjnne die bierfure mit berurth, disser Stadt alle zugedey, got sey lob Rechtlich irkant vnnd gesprachen, vnd irbieten vns desselbigen ko. spruchs an seinem anfange vnd ende dorzu des stucks der Bierfure hal- 15 ben, so vil vns noth ist, eine ware copien vorzubrengen. Nach awssgange solichs ko. spruchs mit funfflzig marg lot- tiges goldes vorpenth, dorzu mit ernstem gebot vnnd entpfehel, dorjnne ko. mt. amechtleuthen gethan, vnd vnser alden begna- dung nach, haben wir vns mit bierbrewen bevleissiget, das landt 20 domit nach notdorfft gefertiget, also lange bis die manne aber- molss vor ko. mt. zu Behmen mit manchfeldigen clagen, der von der Syttaw briff, den sie nennen einen berichtesbriff mit angetzogen, die Stad geschuldiget, der kretzschmer vnnd ge- bawer, dorzu alle disses landt wurde dadurch vorterbet vnd be- 25 schwert, js wer der Stadt vnmugelich diss gantze weichbilde mit bier zuuorsorgen, danne etzliche sulden das Bier in der Stad vff funff, sechs adder seben meylen holen, vnnd mehre danne tawsunt wern, die nicht mehre danne tzwene ochssen hetten etc., an den ko. Amachtman vnd voyt disser land, die tzeit hern 30 Jhon von Tetzschen, soliche ire clage schriftlichen gesand vnnd gebracht haben, als dieselbig von worte zu worte hirnach gesatzt ist, Edler wolgeborner etc. Nach solicher clagen der manschaft vnd nach suste grossen geschrehe vnnd anbrengen, so sie der gnant ko. Anwald mit der 35 Stad nicht hat entsetzen mugen, hat er klag vnnd antwort aber- malss an dieselbe ko. mt. gelanget, do die manne etzlicher stucke mit namen des Saltzmargtes vnnd der Bierfure halben, eine lew- terung zu thuen gebeten. 5 1. strebende clag vnnd antwort, kämpfender rechtsstreit, streitsache. 36. ent- setzen, auseinandersetzen. 38. mit namen, namentlich.
Strana 133
133 20 25 Als hat der egnant herr vnnd konig vff ir eygen ansuchen beger vnd hoche bethe, sich mit seiner ko. g. Rethen zubekom- mern vnderwunden, vnnd mit Rechter wissen vnnd gutten Rathe die vorgnant tzwehe stucke geleutert vnd ircleret, als wir soli- 5 cher leuterung Rechtfertige abschrift, so is not sein wirt, uwern g. vorlegen wullen. Nach solichem irklertem Recht, das wir vns zu weisenn 244a irbothen, vund das vns vuder einem ko. Sigel obirantwort, vnnd als wir nicht tzweiueln, dergleichen von den mann gelost sey, 10 haben sich die manne vnd ir kretzschmer angeferlich alle die tzeit, die weyle wir einen hern vnnd konig gehabt, ertzeigen vnnd gehalden, vnnd so auch etzliche manne vnd Stethe diesel- bige leuterung, freuelich vbirfaren, vnnd vns mit eigener torst vund vnrechter gewaldt in vnser begnadung freyheit spruch vnnd 15 leuterung, gehalden vnnd gegriffen haben, hat dorvmbe seine ko. mt. seiner ko. g. anwaldenn, vns dobey zuschutzen, jn sun- derheit entpfohlen vnnd geboten, nach dem vnnd als solichs ge- bots brieffes wortliche copien hirnachfulget vnd geschriben steht, Wir Georg von gots gnaden etc. Dornach so die Bobistlicheu process awssgegangen, das Crewtz vbir die ketzer geprediget, vnd der ketzerrey halben manchfeldig vffruhre vnd vnrath in den landen entstanden ist, haben sich gleichwol die manne, derselbien ko. erklerung nach, wie wol einer gehorsamlicher danne der ander, gericht vund gehalden, vnd wir obgemelten von Gorlitz haben vns desselbigen ko. spruchs vnnd leuterung alletzeit gehalden, vnnd die nach vnserem mugen mit hulff der ko. gericht geschutzt vnd gehandhabet, vnnd soliche vberfarung vnser priuilegien vnd gerechtikeit, so von den mannen gescheen ist, haben wir zu mermoln, so js die louffte vnd tzeit 244b 30 zugelassen, mit hulff der koniglichen gerichte, zu tzeiten mit zu- hawen derselbigen freueler bier vnd gefesse, zu tzeiten mit der heyschunge, auch mit pfandung, gewert vund gestraft. Vnnd wie wol wir auch den mannen vnd Stethen offte vnnd vil ires geweltlichen vnbillichen eingreiffenn jn vnser begnadung 35 vnnd gerechtikeit, zugesehen, haben dach domit vnser begnadung nicht vorachten nach vbergeben wullen, sunder ir vnrecht ge- drengniss, domit sie vns angefachten, als armleuthe, die des nicht 26. mugen, vermögen. 28. vberfarung, übertretung, verletzung. mannen, die mannschaft, landgutsbesitzer, dorfbewohner. 29. louffte, laufe, zeitläufte, ereignisse. 34. geweltlichen, gewaltthätigen. 36. gedrengniss, das andrin- gen, die bedrängung.
133 20 25 Als hat der egnant herr vnnd konig vff ir eygen ansuchen beger vnd hoche bethe, sich mit seiner ko. g. Rethen zubekom- mern vnderwunden, vnnd mit Rechter wissen vnnd gutten Rathe die vorgnant tzwehe stucke geleutert vnd ircleret, als wir soli- 5 cher leuterung Rechtfertige abschrift, so is not sein wirt, uwern g. vorlegen wullen. Nach solichem irklertem Recht, das wir vns zu weisenn 244a irbothen, vund das vns vuder einem ko. Sigel obirantwort, vnnd als wir nicht tzweiueln, dergleichen von den mann gelost sey, 10 haben sich die manne vnd ir kretzschmer angeferlich alle die tzeit, die weyle wir einen hern vnnd konig gehabt, ertzeigen vnnd gehalden, vnnd so auch etzliche manne vnd Stethe diesel- bige leuterung, freuelich vbirfaren, vnnd vns mit eigener torst vund vnrechter gewaldt in vnser begnadung freyheit spruch vnnd 15 leuterung, gehalden vnnd gegriffen haben, hat dorvmbe seine ko. mt. seiner ko. g. anwaldenn, vns dobey zuschutzen, jn sun- derheit entpfohlen vnnd geboten, nach dem vnnd als solichs ge- bots brieffes wortliche copien hirnachfulget vnd geschriben steht, Wir Georg von gots gnaden etc. Dornach so die Bobistlicheu process awssgegangen, das Crewtz vbir die ketzer geprediget, vnd der ketzerrey halben manchfeldig vffruhre vnd vnrath in den landen entstanden ist, haben sich gleichwol die manne, derselbien ko. erklerung nach, wie wol einer gehorsamlicher danne der ander, gericht vund gehalden, vnd wir obgemelten von Gorlitz haben vns desselbigen ko. spruchs vnnd leuterung alletzeit gehalden, vnnd die nach vnserem mugen mit hulff der ko. gericht geschutzt vnd gehandhabet, vnnd soliche vberfarung vnser priuilegien vnd gerechtikeit, so von den mannen gescheen ist, haben wir zu mermoln, so js die louffte vnd tzeit 244b 30 zugelassen, mit hulff der koniglichen gerichte, zu tzeiten mit zu- hawen derselbigen freueler bier vnd gefesse, zu tzeiten mit der heyschunge, auch mit pfandung, gewert vund gestraft. Vnnd wie wol wir auch den mannen vnd Stethen offte vnnd vil ires geweltlichen vnbillichen eingreiffenn jn vnser begnadung 35 vnnd gerechtikeit, zugesehen, haben dach domit vnser begnadung nicht vorachten nach vbergeben wullen, sunder ir vnrecht ge- drengniss, domit sie vns angefachten, als armleuthe, die des nicht 26. mugen, vermögen. 28. vberfarung, übertretung, verletzung. mannen, die mannschaft, landgutsbesitzer, dorfbewohner. 29. louffte, laufe, zeitläufte, ereignisse. 34. geweltlichen, gewaltthätigen. 36. gedrengniss, das andrin- gen, die bedrängung.
Strana 134
134 haben bessern mugen, gedolt vnnd verliden, Danne so die polen vnd Behmen widder vnseren allergnedigsten hern den konig mit heeriss craft getzogen vnd in der Slezie gelegen sein, haben wir solich gedrengniss so vns wider vnser priuilegia gescheen, wie vorbûrt, vmbe gutts gemachs willen, gedulden vnd zusehen mussen. 5. 245a Dornach so der Schmyrsitzky mit einem volk, disse land durchtzogen, jn meinung sie zubedingen, ader zur Crohn zu Behmen zubrengen, hat er vns merglichen schaden gethan, vnser armenleuth mit nohm mort vnnd brande beschediget, vns drey 10 ader vier dorffer abegebrand, vnd vnser gutter vmbe die landis Crohn fuste angegriffen vnnd vorderbit, jst gleich wol mit sei- nem volke widder vnsern allergnedigisten hern den konig ge- hawst gehoufft gespeist vnnd gefordert wurden, vnnd von weme solichs gescheen ist nicht heymelich. Der gleichen auch am jungsten gescheen, als uwern gna- den wol kunth vnnd wissentlich ist, wie vnsers allergnedigisten vnnd naturlichen erbhern finde, den nehsten freytag vor pfingis- ten, awssem lande zu Behmen mit dreyhundert pferden vnnd etz- lichen fussknechten, bloss vnnd ane gerete vor die Syttaw durch 20 das Syttische weichbilde, vnser allergnedigisten herschaft vnnd dissen zu schaden, biss gein mosterich getzogen, doselbst iren harnisch angeleget, jre wagen doselbst stehen lassen, vnd jn dis- sem weichbilde vff der Stad gutter vnser armenleuth forderlich mit nohme vnd fohen angegriffen, vnnd ire gutter vorterbit vnnd 25 vorbrandt haben. Auch sein nach tode ko. Georgen mancherley strassenplecker jn die land komen, dadurch die ko. strassen geenget vnd merg- lichen beschediget gewest, den wir nach vnserem mugen nach- gestanden haben, wie wol sie nichtes dister weniger von etzlichen 30 ane alles schewen vffgehalden gehawst vnnd gefordert wurden sein, die auch mit iun fride vnnd vortracht gestifft vnnd gehal- den, das denselben von uwer gnade nicht heymlich sunder offin- bar zu mehrmoln irtzalt vund vorgehalden ist, Vmbe sollicher 15 5. vorbûrt, wie sich gebührt. vmbe guttes gemachs willen, um des lieben friedens willen. 8. zubedingen, auf bedingungen einnehmen, durch capitu- lation occupiren. 22. dissen suppl. landen. 25. mit nohme vnd fohen, mit plünderung und gefangennehmung. 28. geenget, bedränget, behindert. 29. nachgestanden, nachgestellt, verfolgt. 30. dister, desto. 31. vffgehalden, ge- hawst vnnd gefordert, beschützt, beherbergt und unterstützt. 32. vortracht, vertrag.
134 haben bessern mugen, gedolt vnnd verliden, Danne so die polen vnd Behmen widder vnseren allergnedigsten hern den konig mit heeriss craft getzogen vnd in der Slezie gelegen sein, haben wir solich gedrengniss so vns wider vnser priuilegia gescheen, wie vorbûrt, vmbe gutts gemachs willen, gedulden vnd zusehen mussen. 5. 245a Dornach so der Schmyrsitzky mit einem volk, disse land durchtzogen, jn meinung sie zubedingen, ader zur Crohn zu Behmen zubrengen, hat er vns merglichen schaden gethan, vnser armenleuth mit nohm mort vnnd brande beschediget, vns drey 10 ader vier dorffer abegebrand, vnd vnser gutter vmbe die landis Crohn fuste angegriffen vnnd vorderbit, jst gleich wol mit sei- nem volke widder vnsern allergnedigisten hern den konig ge- hawst gehoufft gespeist vnnd gefordert wurden, vnnd von weme solichs gescheen ist nicht heymelich. Der gleichen auch am jungsten gescheen, als uwern gna- den wol kunth vnnd wissentlich ist, wie vnsers allergnedigisten vnnd naturlichen erbhern finde, den nehsten freytag vor pfingis- ten, awssem lande zu Behmen mit dreyhundert pferden vnnd etz- lichen fussknechten, bloss vnnd ane gerete vor die Syttaw durch 20 das Syttische weichbilde, vnser allergnedigisten herschaft vnnd dissen zu schaden, biss gein mosterich getzogen, doselbst iren harnisch angeleget, jre wagen doselbst stehen lassen, vnd jn dis- sem weichbilde vff der Stad gutter vnser armenleuth forderlich mit nohme vnd fohen angegriffen, vnnd ire gutter vorterbit vnnd 25 vorbrandt haben. Auch sein nach tode ko. Georgen mancherley strassenplecker jn die land komen, dadurch die ko. strassen geenget vnd merg- lichen beschediget gewest, den wir nach vnserem mugen nach- gestanden haben, wie wol sie nichtes dister weniger von etzlichen 30 ane alles schewen vffgehalden gehawst vnnd gefordert wurden sein, die auch mit iun fride vnnd vortracht gestifft vnnd gehal- den, das denselben von uwer gnade nicht heymlich sunder offin- bar zu mehrmoln irtzalt vund vorgehalden ist, Vmbe sollicher 15 5. vorbûrt, wie sich gebührt. vmbe guttes gemachs willen, um des lieben friedens willen. 8. zubedingen, auf bedingungen einnehmen, durch capitu- lation occupiren. 22. dissen suppl. landen. 25. mit nohme vnd fohen, mit plünderung und gefangennehmung. 28. geenget, bedränget, behindert. 29. nachgestanden, nachgestellt, verfolgt. 30. dister, desto. 31. vffgehalden, ge- hawst vnnd gefordert, beschützt, beherbergt und unterstützt. 32. vortracht, vertrag.
Strana 135
135 pleckerey willenn haben wir vnser priuilegien vnd gerechtikeit nicht nach notdorfft schutzen mugen, sunder jr gedrengniss als armeleuth vordolden vnnd leyden mussen, Es kan auch uwer gnade wol abenehmen das die manne der Stad jn ire priuilegia 5 halden, nicht alleine des bierss halben, sunder mehre awss neyde vnd vnwillen den sy zu der Stad tragen, dorvmbe das die Stad 245b alletzeit so harthe vnnd ernst widder die strassenplecker gewest, die mit hulff der ko. gerichte nach iren wirden vnnd vordinst gehandelt vnnd gestraft, vnnd auch forderlich dorvmb das die 10 Stad also stethe vber den ko. gerichten vnnd andern ko. gescheff- ten gehalden hat, awss den vrsachen haben die manne andern Stethen allewege mehre danne disser ko. Stad Gorlitz, bey jnn der narunge vorgunst, wie wol wir vns vorduncken lassen, sul- den vns awss berurten vrsachen billicher helffen beystehen vund 15 fordern, danne derhalben vnwillen zu vns tragen. Vund so danne die manne nicht alleine in vnser priui- legien vnnd gerechtikeit, sunder auch in ko. mt. vbirkeit vnnd gerichte, seiner ko. g. vnuorschont greiffenn, dorzu den, die sich den ko. gerichten freuelich widersetzen, offentlich hulffe 20 Rath vnd beystant irtzeigen, mag uwer gnade vnd menniglich wol merken, so uwer gnade als ein gewaldiger Anwaldt eines grossmechtigen vnobirwintlichen koniges, von den mannen solich eingriff freuel vnnd vnrecht vffte vordolt, vnnd gleichwol nich- tes domit obirgeben hat, das vns armen leuthen, jn solichen 25 schweren loufften, vnser priuilegien der Bierfur halben, auch ander vnser begnadung vor den mannen vnd Stethen alletzeit zu- schutzen vnd zubeharten, vnmugelich gewest ist, sunder haben solich ir gedrengniss, als die dy des nicht haben bessern mugen, vordolden vnnd zusehen mussen, sulden danne vnser priuilegien 30 vnd gerechtikeit durch soliche ire vnrechte gewalt vnnd vormes- lich vornehmen, so vffte das von jun gescheen ist vnnd nach geschit, geschwecht vnnd sie domit in die gewere, der sie sich 246a beruhmen, gesatzt werden, musten ye zu gleicher weisse, die strassen beschediger vnnd ander die gewalt vnnd vnrecht vben, 35 besser Recht haben, danne die dy ires Rechten gebrauchen, vnnd wir musten durch solich ir vornehmen offte von vnsern begna- dungen vnd gerechtikeiten, die vnser vorfarn mit schwerer muhe vnd darlegung von keysern vund konigen erworben, jemmerlich entwert vnd gedrungen werden, das sich, als wir getrawen, jn 40 keinen rechten befinden wurth. 3. vordolden, erdulden. 9. gehandelt, vor gericht gezogen.
135 pleckerey willenn haben wir vnser priuilegien vnd gerechtikeit nicht nach notdorfft schutzen mugen, sunder jr gedrengniss als armeleuth vordolden vnnd leyden mussen, Es kan auch uwer gnade wol abenehmen das die manne der Stad jn ire priuilegia 5 halden, nicht alleine des bierss halben, sunder mehre awss neyde vnd vnwillen den sy zu der Stad tragen, dorvmbe das die Stad 245b alletzeit so harthe vnnd ernst widder die strassenplecker gewest, die mit hulff der ko. gerichte nach iren wirden vnnd vordinst gehandelt vnnd gestraft, vnnd auch forderlich dorvmb das die 10 Stad also stethe vber den ko. gerichten vnnd andern ko. gescheff- ten gehalden hat, awss den vrsachen haben die manne andern Stethen allewege mehre danne disser ko. Stad Gorlitz, bey jnn der narunge vorgunst, wie wol wir vns vorduncken lassen, sul- den vns awss berurten vrsachen billicher helffen beystehen vund 15 fordern, danne derhalben vnwillen zu vns tragen. Vund so danne die manne nicht alleine in vnser priui- legien vnnd gerechtikeit, sunder auch in ko. mt. vbirkeit vnnd gerichte, seiner ko. g. vnuorschont greiffenn, dorzu den, die sich den ko. gerichten freuelich widersetzen, offentlich hulffe 20 Rath vnd beystant irtzeigen, mag uwer gnade vnd menniglich wol merken, so uwer gnade als ein gewaldiger Anwaldt eines grossmechtigen vnobirwintlichen koniges, von den mannen solich eingriff freuel vnnd vnrecht vffte vordolt, vnnd gleichwol nich- tes domit obirgeben hat, das vns armen leuthen, jn solichen 25 schweren loufften, vnser priuilegien der Bierfur halben, auch ander vnser begnadung vor den mannen vnd Stethen alletzeit zu- schutzen vnd zubeharten, vnmugelich gewest ist, sunder haben solich ir gedrengniss, als die dy des nicht haben bessern mugen, vordolden vnnd zusehen mussen, sulden danne vnser priuilegien 30 vnd gerechtikeit durch soliche ire vnrechte gewalt vnnd vormes- lich vornehmen, so vffte das von jun gescheen ist vnnd nach geschit, geschwecht vnnd sie domit in die gewere, der sie sich 246a beruhmen, gesatzt werden, musten ye zu gleicher weisse, die strassen beschediger vnnd ander die gewalt vnnd vnrecht vben, 35 besser Recht haben, danne die dy ires Rechten gebrauchen, vnnd wir musten durch solich ir vornehmen offte von vnsern begna- dungen vnd gerechtikeiten, die vnser vorfarn mit schwerer muhe vnd darlegung von keysern vund konigen erworben, jemmerlich entwert vnd gedrungen werden, das sich, als wir getrawen, jn 40 keinen rechten befinden wurth. 3. vordolden, erdulden. 9. gehandelt, vor gericht gezogen.
Strana 136
f. 136 Als wir auch in allen ko. geschefften, vns von ko. mnt. vund uwern gnaden entpfohlen, auch jn gescheften gemeinen nutz vnnd gedey disser ko. Stad belangende alletzeit getrewlich, vnd nach alle vnserm mugen vns befleyssiget vnnd geubet, vnnd das kleinste gedey disser Stad nye haben vbergeben wullen, vnd vnserm allergnedigisten hern dem konige gehorsamlich vnd zu- dancke gedienet, als wir des von seiner ko. mt. getzeugniss ha- ben, vund jn kunftigen tzeiten seiner ko.mt. als getrawen vn- derthanen geboret, dienen wullen, hoffen wir zu gote vund uwern gnaden, vns sullen vnser priuilegien vmbe nicht gebrauchens 10 willen, nicht alleine nicht geswecht, sunder auch mehr gesterckt vnnd bekrefftiget werden, Dorvmbe das wir vnserem naturlichen erbhern zu gutte manchfeldige obenberurte schâden irliden, vnd soliche dinst, dorvmbe vns vnser priuilegien gegeben, getreu- lichen geleist vnd voltzogen haben, als wir nicht tzweiueln uwer 15 gnade, werde die vnd obengemelte sachen ansehen, vnnd vns bey vnseren priuilegien gnediglichen behalden schutzen vnnd handhaben. 5 So sich danne manne vnd Stethe getzeug zu furen vormessen, sie hetthen hiran gebrauchunge vnd gewere etc., sagen vnnd 20 hoffen wir, wir dorffen vber vnser kaiserlich vnnd koniglich priuilegien, spruch vnd leuterung kaiserliche vnnd konigliche volstendige brieff vnnd Sigel, die vns durch vnser allergnedigiste herschaft genediglichen vornewet bestetiget vnnd confirmiret sein, keynes gebawers ader andern mannes getzeugniss dulden vnnd zulassen, die weyle vber kayserliche vnnd ko. vollstendige brieff vnnd Sigel keyn hocher getzeuger gehen mag, vnnd so die Stethe den mannen, vnd die manne vnd ire armenleuthe den Stethen getzeugen sulden, so sie alle die sache belanget vnnd sachwalden sein, auch so soliche getzeug in allen zufromen, als sie vorge- ben, vnnd vns zuschaden gescheen sulde, js were gar ein vn- gehort ding, als wir meinen, das vns mit sogar vormerglichen getzeugen, vnser priuilegien, doran das gedey disser ko. Stadt auch vnser narunge suste gelegen ist, ane allen grund sulden vorteilt vnd abegetzeuget werden, js were auch gar schymplich zuhoren, das gebawer ader ander manne vber kaiserliche vund konigliche volstendige brieff vnnd Sigel, die vnser vorfarn red- lich irworben vnnd herbrocht haben, getzeugen sulden. 25 30 35 246b 19. getzeug, gezeugniss, beweis. 35. vorteilt, genommen: verteilen, in der theilung leer ausgehen.
f. 136 Als wir auch in allen ko. geschefften, vns von ko. mnt. vund uwern gnaden entpfohlen, auch jn gescheften gemeinen nutz vnnd gedey disser ko. Stad belangende alletzeit getrewlich, vnd nach alle vnserm mugen vns befleyssiget vnnd geubet, vnnd das kleinste gedey disser Stad nye haben vbergeben wullen, vnd vnserm allergnedigisten hern dem konige gehorsamlich vnd zu- dancke gedienet, als wir des von seiner ko. mt. getzeugniss ha- ben, vund jn kunftigen tzeiten seiner ko.mt. als getrawen vn- derthanen geboret, dienen wullen, hoffen wir zu gote vund uwern gnaden, vns sullen vnser priuilegien vmbe nicht gebrauchens 10 willen, nicht alleine nicht geswecht, sunder auch mehr gesterckt vnnd bekrefftiget werden, Dorvmbe das wir vnserem naturlichen erbhern zu gutte manchfeldige obenberurte schâden irliden, vnd soliche dinst, dorvmbe vns vnser priuilegien gegeben, getreu- lichen geleist vnd voltzogen haben, als wir nicht tzweiueln uwer 15 gnade, werde die vnd obengemelte sachen ansehen, vnnd vns bey vnseren priuilegien gnediglichen behalden schutzen vnnd handhaben. 5 So sich danne manne vnd Stethe getzeug zu furen vormessen, sie hetthen hiran gebrauchunge vnd gewere etc., sagen vnnd 20 hoffen wir, wir dorffen vber vnser kaiserlich vnnd koniglich priuilegien, spruch vnd leuterung kaiserliche vnnd konigliche volstendige brieff vnnd Sigel, die vns durch vnser allergnedigiste herschaft genediglichen vornewet bestetiget vnnd confirmiret sein, keynes gebawers ader andern mannes getzeugniss dulden vnnd zulassen, die weyle vber kayserliche vnnd ko. vollstendige brieff vnnd Sigel keyn hocher getzeuger gehen mag, vnnd so die Stethe den mannen, vnd die manne vnd ire armenleuthe den Stethen getzeugen sulden, so sie alle die sache belanget vnnd sachwalden sein, auch so soliche getzeug in allen zufromen, als sie vorge- ben, vnnd vns zuschaden gescheen sulde, js were gar ein vn- gehort ding, als wir meinen, das vns mit sogar vormerglichen getzeugen, vnser priuilegien, doran das gedey disser ko. Stadt auch vnser narunge suste gelegen ist, ane allen grund sulden vorteilt vnd abegetzeuget werden, js were auch gar schymplich zuhoren, das gebawer ader ander manne vber kaiserliche vund konigliche volstendige brieff vnnd Sigel, die vnser vorfarn red- lich irworben vnnd herbrocht haben, getzeugen sulden. 25 30 35 246b 19. getzeug, gezeugniss, beweis. 35. vorteilt, genommen: verteilen, in der theilung leer ausgehen.
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137 Es ist auch wol zumerken, das manne vnd Stethe an der Bierfure keine Rechte gewere vnd besitzunge haben, die weyle sy sint vnser begnadung vund des koniglichen Rechtspruchs, derselben bierfure nye mit gutten globen stethe vnnd gerug- 5 lichen dreissig jar vnnd tag jnnegehabt vnd gebraucht haben, als das alles awss vnser forigen antwort offenbar ist vnnde kler- lich erscheynet. Die weile auch soliche obengemelte vnser priuilegia nicht vnseren personen, sunder der Stad von kaisern vnnd konigen 10 erblich gegeben sein, vnnd so wir dieselben ane menniglichs Rechtliche ansprache, vber vorwerte tzeit, geruglichen jungehabt vund besessen haben, getrawen wir dem gotlichen Rechte, die manne vnnd Stethe konnen nach mugen vns nw, domit, ap wir der irer freuelichen vbunge, vnnd vorberurter vrsachen halben, nicht alletzeit hetten gebrauchen mugen, derselben mit keinem Rechte entweren vnnd dorawss gesetzen, danne nymand seine gewere, alleine er werde durch Recht betzwungen, zu rewmen vorpflichtet ist. Vber das alles, zu der manne vnnd Stethe vormessene vn- gegrunte schulden vnnd clagen, so sie der nicht gebrauchunge halben vnser priuilegien gethan etc., sagen wir, Ap wir der auch nicht gebraucht hetten, des wir jnn jn keinen weg zustehen, das wir von dem grossmechtigen vnobirwintlichen fursten vnd hern, hern Sigmund Rohmischen keysser vnnd zu hungern Behmen etc. 25 konig, hoch vnnd mildiglich vorsorgt vnnd begnadet sein, das vns nicht gebrauchunge vnser priuilegien, nw vnnd zu ewigen tzeiten, doran gantz vnschedelich sein sal, vnd vnser priuilegien sullen vnns nichtgebrauchens halben nichtes diste mynner, nw vnnd zu ewigen tzeiten krefftig vnnd mechtig gesprachen vnnd 30 irkant werden. So sich auch manne vnnd Stethe solicher irer freuelichen 247b eingriffe vor uwern gnaden beruhmen, die sy vber die pen fünff- tzig marg lottiges goldes jn vnserem koniglichen Rechtspruche awssgedruckt, in vnser priuilegienn spruch vnnd leuterung, ge- 35 ubet vnnd gethan haben, getrawen wir zu gote vnnd uwern gnaden, sie sullen billich dieselbe pen, so offte sie sich solicher gethaner eingriffe ruhmen, zubetzalen vorfallen sein. So danne die von der Syttaw vns in sunderheit neben den mannen vnder vil worten, vor uwern gnadenn geschuldiget, der 15 20 247a 4. stethe vnnd geruglichen, stets und in frieden, unbestritten. 18. gesprachen vnnd irkant, zugesprochen und zuerkannt. 18
137 Es ist auch wol zumerken, das manne vnd Stethe an der Bierfure keine Rechte gewere vnd besitzunge haben, die weyle sy sint vnser begnadung vund des koniglichen Rechtspruchs, derselben bierfure nye mit gutten globen stethe vnnd gerug- 5 lichen dreissig jar vnnd tag jnnegehabt vnd gebraucht haben, als das alles awss vnser forigen antwort offenbar ist vnnde kler- lich erscheynet. Die weile auch soliche obengemelte vnser priuilegia nicht vnseren personen, sunder der Stad von kaisern vnnd konigen 10 erblich gegeben sein, vnnd so wir dieselben ane menniglichs Rechtliche ansprache, vber vorwerte tzeit, geruglichen jungehabt vund besessen haben, getrawen wir dem gotlichen Rechte, die manne vnnd Stethe konnen nach mugen vns nw, domit, ap wir der irer freuelichen vbunge, vnnd vorberurter vrsachen halben, nicht alletzeit hetten gebrauchen mugen, derselben mit keinem Rechte entweren vnnd dorawss gesetzen, danne nymand seine gewere, alleine er werde durch Recht betzwungen, zu rewmen vorpflichtet ist. Vber das alles, zu der manne vnnd Stethe vormessene vn- gegrunte schulden vnnd clagen, so sie der nicht gebrauchunge halben vnser priuilegien gethan etc., sagen wir, Ap wir der auch nicht gebraucht hetten, des wir jnn jn keinen weg zustehen, das wir von dem grossmechtigen vnobirwintlichen fursten vnd hern, hern Sigmund Rohmischen keysser vnnd zu hungern Behmen etc. 25 konig, hoch vnnd mildiglich vorsorgt vnnd begnadet sein, das vns nicht gebrauchunge vnser priuilegien, nw vnnd zu ewigen tzeiten, doran gantz vnschedelich sein sal, vnd vnser priuilegien sullen vnns nichtgebrauchens halben nichtes diste mynner, nw vnnd zu ewigen tzeiten krefftig vnnd mechtig gesprachen vnnd 30 irkant werden. So sich auch manne vnnd Stethe solicher irer freuelichen 247b eingriffe vor uwern gnaden beruhmen, die sy vber die pen fünff- tzig marg lottiges goldes jn vnserem koniglichen Rechtspruche awssgedruckt, in vnser priuilegienn spruch vnnd leuterung, ge- 35 ubet vnnd gethan haben, getrawen wir zu gote vnnd uwern gnaden, sie sullen billich dieselbe pen, so offte sie sich solicher gethaner eingriffe ruhmen, zubetzalen vorfallen sein. So danne die von der Syttaw vns in sunderheit neben den mannen vnder vil worten, vor uwern gnadenn geschuldiget, der 15 20 247a 4. stethe vnnd geruglichen, stets und in frieden, unbestritten. 18. gesprachen vnnd irkant, zugesprochen und zuerkannt. 18
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138 Bierfurehalben die gewere vnnd gebrauchunge mit angetzogen etc., Gebrauchen wir vmbe kortze willen, gen jn vnd den andern Ste- then vnser gerechtikeit jn mossen vnd wie vom anheben biss zum ende jn vnser forigen satzunge wider der manne vnnd Stehe clage, genuglichen bedewt vnnd berurth ist. 5 So sie sich aber eines brieffes von ko. wentzlawenn awss gegangen, den sie einen berichtsbrieff nennen, beruhmen, der meynunge, das sie jr bier an alle orther vnsers weichbildes mu- gen furen lassen etc., vnnd vor den gewirdigitten schaden x marg lottiges goldes geheischen etc., ist vnser antwort vnnd sagen vt 10 patet in Responsione Gorlitzensium data ad replicacionem Sitta- viensium folio ducentesimo tricesimo sexto. 284a Als danne die von der Syttaw sich vor uwern gnaden dorzu bekennen, das sie wider vnser priuilegien spruch vnd gerech- tikeit, die danne mit funfftzig marg lotiges goldes vorpent sein, 15 gethan vund gehandelt, vnnd nach dowidder streben, jn auch an solichen freuelichen eingriffen, die sy vor tzeiten begunst nicht haben gnugen lassen, sunder so wir jetzt drey margt tage vnser priuilegien vnnd gerechtikeit haben nach geborlichkeit awssruffen lassen, sein sie vber solich awssruffen vnnd vber der ko. gerichte 20 vnud vnser geboth, so vſfem lande jn etzlichen kretzschmern gescheen, in vnsers allergnedigsten hern koniges gerichte vnnd vbirkeit freuelich komen vnnd geritthen, vnnd haben jn kretzsche- mern jnwendig tzwehen meylen von der ko. Stad Gorlitz gele- gen, Syttisch bier zuschencken entpfohelen, den kretzschmern 25 derhalben vor allen schaden globet, mit manchen vntzymlichen vnnd vnuornunfftigen drewhen, als sie sich auch vor uwern gna- den mannen vnd Stethen vffem tage zur lobow haben vornehmen lassen, Sie wulden hern vnnd frund anruffen vund hulffe nehmen etc. Vortrawen zu gott vnnd uwern gnaden, so offte sie solichs jn dissen ko. gerichten, widder gerichtes vnnd vnser gebott nach lauthe vnser gerechtikeit gescheen, gethan vnnd geubet haben, vund wir mit denselben kretzschmern nachbrengen mugen, so ofte sullen sie, der offgesatzten ko. pen funffizig marg lottiges goldes uwern gnaden in die ko. kammer vnnd der Stad vor- 35 fallen sein. 30 12. Siche oben s. 124.
138 Bierfurehalben die gewere vnnd gebrauchunge mit angetzogen etc., Gebrauchen wir vmbe kortze willen, gen jn vnd den andern Ste- then vnser gerechtikeit jn mossen vnd wie vom anheben biss zum ende jn vnser forigen satzunge wider der manne vnnd Stehe clage, genuglichen bedewt vnnd berurth ist. 5 So sie sich aber eines brieffes von ko. wentzlawenn awss gegangen, den sie einen berichtsbrieff nennen, beruhmen, der meynunge, das sie jr bier an alle orther vnsers weichbildes mu- gen furen lassen etc., vnnd vor den gewirdigitten schaden x marg lottiges goldes geheischen etc., ist vnser antwort vnnd sagen vt 10 patet in Responsione Gorlitzensium data ad replicacionem Sitta- viensium folio ducentesimo tricesimo sexto. 284a Als danne die von der Syttaw sich vor uwern gnaden dorzu bekennen, das sie wider vnser priuilegien spruch vnd gerech- tikeit, die danne mit funfftzig marg lotiges goldes vorpent sein, 15 gethan vund gehandelt, vnnd nach dowidder streben, jn auch an solichen freuelichen eingriffen, die sy vor tzeiten begunst nicht haben gnugen lassen, sunder so wir jetzt drey margt tage vnser priuilegien vnnd gerechtikeit haben nach geborlichkeit awssruffen lassen, sein sie vber solich awssruffen vnnd vber der ko. gerichte 20 vnud vnser geboth, so vſfem lande jn etzlichen kretzschmern gescheen, in vnsers allergnedigsten hern koniges gerichte vnnd vbirkeit freuelich komen vnnd geritthen, vnnd haben jn kretzsche- mern jnwendig tzwehen meylen von der ko. Stad Gorlitz gele- gen, Syttisch bier zuschencken entpfohelen, den kretzschmern 25 derhalben vor allen schaden globet, mit manchen vntzymlichen vnnd vnuornunfftigen drewhen, als sie sich auch vor uwern gna- den mannen vnd Stethen vffem tage zur lobow haben vornehmen lassen, Sie wulden hern vnnd frund anruffen vund hulffe nehmen etc. Vortrawen zu gott vnnd uwern gnaden, so offte sie solichs jn dissen ko. gerichten, widder gerichtes vnnd vnser gebott nach lauthe vnser gerechtikeit gescheen, gethan vnnd geubet haben, vund wir mit denselben kretzschmern nachbrengen mugen, so ofte sullen sie, der offgesatzten ko. pen funffizig marg lottiges goldes uwern gnaden in die ko. kammer vnnd der Stad vor- 35 fallen sein. 30 12. Siche oben s. 124.
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139 Des Tzolles halben. 248b Als danne die von der Syttaw vffem tage zur lobow jre clage des tzolles halben folio ducentesimo vicesimo octauo be- griffen, kegen vns von Gorlitz angestalt, vnd vnser sendeboten, 5 die zu dem mol derhalben keinen befehl gehabt, doruff nicht geantwort haben, sunder gesprachen, Sie wern vff dissmol nicht gefertiget doruff zuantworten, wurden aber die ding weyter zu handel gesatzt, wulden sie dy von der Syttaw nicht ane vffrich- tige antwort lassen, haben wir von Gorlitz disse nach geschri- 10 bene antwort begreiffen lassen, vnnd vff den andern Rechtestag der zu Budissen ist gehalden wurden, vnseren frunden vnnd sendebothen zu einer irholunge mitgegeben, als haben die von der Syttaw vff denselbigen Rechtestag, ire clage des tzolles hal- ben lassen fallen, domit soliche vnser antwort auch ist nachge- 15 lassen wurden. So danne die von der Syttaw des tzolles halben vns ge- schuldiget, sie wurden doran obirnohmen etc., jst vnser antwort vnnd sagen, das wir gleich vnseren vorfarn, nach vnser begna- dung vnnd freyheit, so vns von konigen zu Behmen vnser aller- gnedigsten herschafft gegeben ist, haben den tzol von den von der Syttaw vnnd ydermenniglich nehmen lassen, Solliche be- gnadung ist vns von vnserem allergnedigsten hern dem konige, auch seiner ko. g. vorfarn, gnediglich confirmiert vnnd besteti- get, wir mugen auch mit volstendigem getzeugniss hern vnnd 25 Stethe brieff vnnd Sigel irweisen vnnd nachbrengen, das sich vnser vorfarn, den wir hirjnne gefolget, jn dem tzolle nicht obernohmen, sunder Redlich vnd vffrichtig gehalden, das jun die kouffleuthe vnnd der furman gerne gedanckt haben, vnnd haben dem tzolner, den tzoll von menniglich, wie der von al- 249a 30 derss genomen ist, zu nehmen entpfolhen, vnnd ap uwer gnade vnd die von der Syttaw hiran nicht eine gnuge zuhaben vor- meinten, sullen vnser frund, die den tzoll von des Rathes wegen entpfangen, der nach vier beym leben ist, vnnd ap js erkant wurde, etzliche des Rathes als vil dorzu thuen als Recht ist. So wir danne mit den von der Syttaw des tzolles halben gerne bey rwhe vnnd guttem fride gebliben, als wir mit iren vorfarn gewest, vnnd vnns solichs nicht hat gescheen mugen, sunder des tzolles halben vormessene vunde vngegrunte clagenn 20 35 4. Siehe oben s. 114. 34. der nach ..... ist, deren noch viere am leben sind. 18*
139 Des Tzolles halben. 248b Als danne die von der Syttaw vffem tage zur lobow jre clage des tzolles halben folio ducentesimo vicesimo octauo be- griffen, kegen vns von Gorlitz angestalt, vnd vnser sendeboten, 5 die zu dem mol derhalben keinen befehl gehabt, doruff nicht geantwort haben, sunder gesprachen, Sie wern vff dissmol nicht gefertiget doruff zuantworten, wurden aber die ding weyter zu handel gesatzt, wulden sie dy von der Syttaw nicht ane vffrich- tige antwort lassen, haben wir von Gorlitz disse nach geschri- 10 bene antwort begreiffen lassen, vnnd vff den andern Rechtestag der zu Budissen ist gehalden wurden, vnseren frunden vnnd sendebothen zu einer irholunge mitgegeben, als haben die von der Syttaw vff denselbigen Rechtestag, ire clage des tzolles hal- ben lassen fallen, domit soliche vnser antwort auch ist nachge- 15 lassen wurden. So danne die von der Syttaw des tzolles halben vns ge- schuldiget, sie wurden doran obirnohmen etc., jst vnser antwort vnnd sagen, das wir gleich vnseren vorfarn, nach vnser begna- dung vnnd freyheit, so vns von konigen zu Behmen vnser aller- gnedigsten herschafft gegeben ist, haben den tzol von den von der Syttaw vnnd ydermenniglich nehmen lassen, Solliche be- gnadung ist vns von vnserem allergnedigsten hern dem konige, auch seiner ko. g. vorfarn, gnediglich confirmiert vnnd besteti- get, wir mugen auch mit volstendigem getzeugniss hern vnnd 25 Stethe brieff vnnd Sigel irweisen vnnd nachbrengen, das sich vnser vorfarn, den wir hirjnne gefolget, jn dem tzolle nicht obernohmen, sunder Redlich vnd vffrichtig gehalden, das jun die kouffleuthe vnnd der furman gerne gedanckt haben, vnnd haben dem tzolner, den tzoll von menniglich, wie der von al- 249a 30 derss genomen ist, zu nehmen entpfolhen, vnnd ap uwer gnade vnd die von der Syttaw hiran nicht eine gnuge zuhaben vor- meinten, sullen vnser frund, die den tzoll von des Rathes wegen entpfangen, der nach vier beym leben ist, vnnd ap js erkant wurde, etzliche des Rathes als vil dorzu thuen als Recht ist. So wir danne mit den von der Syttaw des tzolles halben gerne bey rwhe vnnd guttem fride gebliben, als wir mit iren vorfarn gewest, vnnd vnns solichs nicht hat gescheen mugen, sunder des tzolles halben vormessene vunde vngegrunte clagenn 20 35 4. Siehe oben s. 114. 34. der nach ..... ist, deren noch viere am leben sind. 18*
Strana 140
140 249b vor uwern gnaden wider vns irbohret vnnd irhaben, hoffen wes wir jm tzolle von jun zu wenig entpfangen haben, des wir sie nach data desselbigen vnsers ko. priuilegien wol vnnde Redlich berechen mugen, so sie sich ietzt anders danne ir vorfarn ge- than, mit vns des tzolles halben zu Rechtfertigen lassen, irboten, sie sullen vnnd mussen vnns nach Rechtes irkentniss, solichs nyderlegen vund widerstaten, Sullen auch forder nw vnnd zu ewigen getzeiten der ko. Stad Gorlitz den tzoll nach lauth vnnd junhalt vnser begnadung vnnd freyheit vns derhalben gegeben, richten vund betzalen. Weyter schuldigen wir die von der Syttaw, das sie von vnser mitburger guttern, den tzoll zu vnrechte nehmen vund vil jar gnomen haben, hoffen zu gote vnnd zu seinen gnaden, so wir solichs durch offrichtige vund krefftige priuilegia irweisen vnd nachbrengen mugen der wir vns danne wore abeschrifft 15 uwern gnaden vorzulegen irbieten, sullen vnnd mussen vns die von der Syttaw so vil sie tzolles, sint der tzeit des awssganges vnser priuilegia, von vnsern mitburgern eingnomen vnnd ent- pfangen haben, volkomelich legern vnnd widerstaten, vnnd vns forder zu ewigen tzeiten mit irem tzolle vnbekommert vnnd vn- 20 beschwert lassenn. 5 10 Clage der Teiche halben so die von der Syttaw gebawet, vnd disser Stad zu schaden die neysse dorein gefurt haben. Es hat auch der Erbar Rath disser ko. Stad Gorlitz eine 25 clage wider die von der Syttaw, derhalben das sie etzliche teiche vor der Stad doselbst gebawet, vnnd disser Stad zu merglichem schaden die neysse awss irem erbgange dorein geleit vnnd ge- furt haben, begreiffen lassen in mossen hernachgeschriben steht, vnnd iren sendeboten vff gemelten Rechtestag gen Budissen zu 30 einer irholunge mitgegeben, jnn auch soliche clage wider die von der Syttaw muntlichen anzustellen, entpfolhen, Sunder so die von der Syttaw mit iren vngegrunten clagen, nichtes wider die Stad geschaffen mochten, ist soliche clage vff beger des ko. an- waldes hern Georgen vom Stayn disser lande voytes nachgelassen 35 vund nicht vorbrocht wurden. 7. nyderlegen, erlegen. 19. legern, s. v. a. oben nyderlegen.
140 249b vor uwern gnaden wider vns irbohret vnnd irhaben, hoffen wes wir jm tzolle von jun zu wenig entpfangen haben, des wir sie nach data desselbigen vnsers ko. priuilegien wol vnnde Redlich berechen mugen, so sie sich ietzt anders danne ir vorfarn ge- than, mit vns des tzolles halben zu Rechtfertigen lassen, irboten, sie sullen vnnd mussen vnns nach Rechtes irkentniss, solichs nyderlegen vund widerstaten, Sullen auch forder nw vnnd zu ewigen getzeiten der ko. Stad Gorlitz den tzoll nach lauth vnnd junhalt vnser begnadung vnnd freyheit vns derhalben gegeben, richten vund betzalen. Weyter schuldigen wir die von der Syttaw, das sie von vnser mitburger guttern, den tzoll zu vnrechte nehmen vund vil jar gnomen haben, hoffen zu gote vnnd zu seinen gnaden, so wir solichs durch offrichtige vund krefftige priuilegia irweisen vnd nachbrengen mugen der wir vns danne wore abeschrifft 15 uwern gnaden vorzulegen irbieten, sullen vnnd mussen vns die von der Syttaw so vil sie tzolles, sint der tzeit des awssganges vnser priuilegia, von vnsern mitburgern eingnomen vnnd ent- pfangen haben, volkomelich legern vnnd widerstaten, vnnd vns forder zu ewigen tzeiten mit irem tzolle vnbekommert vnnd vn- 20 beschwert lassenn. 5 10 Clage der Teiche halben so die von der Syttaw gebawet, vnd disser Stad zu schaden die neysse dorein gefurt haben. Es hat auch der Erbar Rath disser ko. Stad Gorlitz eine 25 clage wider die von der Syttaw, derhalben das sie etzliche teiche vor der Stad doselbst gebawet, vnnd disser Stad zu merglichem schaden die neysse awss irem erbgange dorein geleit vnnd ge- furt haben, begreiffen lassen in mossen hernachgeschriben steht, vnnd iren sendeboten vff gemelten Rechtestag gen Budissen zu 30 einer irholunge mitgegeben, jnn auch soliche clage wider die von der Syttaw muntlichen anzustellen, entpfolhen, Sunder so die von der Syttaw mit iren vngegrunten clagen, nichtes wider die Stad geschaffen mochten, ist soliche clage vff beger des ko. an- waldes hern Georgen vom Stayn disser lande voytes nachgelassen 35 vund nicht vorbrocht wurden. 7. nyderlegen, erlegen. 19. legern, s. v. a. oben nyderlegen.
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141 Edler wolgeborner gnediger herr, wir haben mit den von 250a der Syttaw, der vnnd ander sachen halben grosse gedolt ge- habt, jnn auch hulff vnnd beystand, als landkundig ist, mit gros- ser darlegunge gethan vnnd irtzeiget, vnnd nach gerne mit jn 5 bey ruhe vnnd gemach gesessen weren, wie oben berurt, die weile sie aber vns in vnser begnadunge vnnd gerechtikeit greiffen des Bierss vnnd tzolles halben schuld vnnd clage vormeslich wider vns irburen vnnd anregen, Bithen wir demuttiglichen uwer gnade geruch vnser gebrechen vnnd schuld, so wir weiter die 10 von der Syttaw zuschuldigen haben, gnediglichen vorhoren, die von der Syttaw zur antwort fordern, vnnd noch billichkeit do- rober sprechen vund erkennen. Wir obgnanten von Gorlitz schuldigen Burgermeister Rath- mann vnnd gemein der Stad Syttaw, vnd setzen in vnser clage 15 vnnd schuld, das sie vor irer Stad etzliche teyche vns vnnd vnsers allergnedigsten hern koniges Stadt Gorlitz zu merglichem vnnd vnuorwintlichem schaden, vffgericht vnd gebawet, jnn so- liche ire Teiche furen vnnd leithen sie das landfliess die neisse gnant, das jn disser gegend hat sint menschen gedencken seinen 20 namen allwege behalden, vnnd vor die ko. Stad Gorlitz fleust, vnnd sal winter vund Sommer douor fliessen, das danne jm win- ter vnnd jm Sommer, als sich vil leuthe irkunden mugen, bey disser ko. Stad von einem vber biss an das ander gewanth vnnd gebreith hat, vnnd biss an die Stadmawer ader kawme tzwene 25 schrith douon geflussen vnnd gethemmet, dadurch die ko. Stad alletzeit dister bass befestet gewest, die Stadtmawer thore vnnd brucken doruff awssgesatzt, vnnd nach dissem wasserloufft ge- bawet vnd geordent sein, solich land vnnd erbfliess haben vns die von der Syttaw mit eigener torst vnnd freuelich gnomen, 30 jn ire Teiche vnnd zu anderem irem nutz, awss seinem erb- gange wynter vnnd Sommer gefurth vnnd geleith, vund zuuor jm Sommer furen vund weissen sie solich gnant landfliess jn ire Teiche, das dorinne vorschwint vnnd abenympt, vnnd gantz awss vnserem nutz gefurth vnnd getzogen wirth, dodurch vnse- 35 rem gnedigisten hern ko. gross vund merglich schaden an der Stad befestunge, den gerbern vnnd andern vnseren mitburgern die doran sitzen vnnd iren handel treiben, merglich schaden vnd abegang an irer narunge gescheen ist, weyter sint alle ferbesto- ben vund der Stad molen, auch vil ander molen in den dorffern 40 obenig vnnd nydweg der Stad doruff gebawet vnnd awssgesatzt, js konnen auch vnser tuchmacher nyndert andersswo danne an der neyssen ire blohe tuch ferben spulen vnnd walken, die vnnd 250b
141 Edler wolgeborner gnediger herr, wir haben mit den von 250a der Syttaw, der vnnd ander sachen halben grosse gedolt ge- habt, jnn auch hulff vnnd beystand, als landkundig ist, mit gros- ser darlegunge gethan vnnd irtzeiget, vnnd nach gerne mit jn 5 bey ruhe vnnd gemach gesessen weren, wie oben berurt, die weile sie aber vns in vnser begnadunge vnnd gerechtikeit greiffen des Bierss vnnd tzolles halben schuld vnnd clage vormeslich wider vns irburen vnnd anregen, Bithen wir demuttiglichen uwer gnade geruch vnser gebrechen vnnd schuld, so wir weiter die 10 von der Syttaw zuschuldigen haben, gnediglichen vorhoren, die von der Syttaw zur antwort fordern, vnnd noch billichkeit do- rober sprechen vund erkennen. Wir obgnanten von Gorlitz schuldigen Burgermeister Rath- mann vnnd gemein der Stad Syttaw, vnd setzen in vnser clage 15 vnnd schuld, das sie vor irer Stad etzliche teyche vns vnnd vnsers allergnedigsten hern koniges Stadt Gorlitz zu merglichem vnnd vnuorwintlichem schaden, vffgericht vnd gebawet, jnn so- liche ire Teiche furen vnnd leithen sie das landfliess die neisse gnant, das jn disser gegend hat sint menschen gedencken seinen 20 namen allwege behalden, vnnd vor die ko. Stad Gorlitz fleust, vnnd sal winter vund Sommer douor fliessen, das danne jm win- ter vnnd jm Sommer, als sich vil leuthe irkunden mugen, bey disser ko. Stad von einem vber biss an das ander gewanth vnnd gebreith hat, vnnd biss an die Stadmawer ader kawme tzwene 25 schrith douon geflussen vnnd gethemmet, dadurch die ko. Stad alletzeit dister bass befestet gewest, die Stadtmawer thore vnnd brucken doruff awssgesatzt, vnnd nach dissem wasserloufft ge- bawet vnd geordent sein, solich land vnnd erbfliess haben vns die von der Syttaw mit eigener torst vnnd freuelich gnomen, 30 jn ire Teiche vnnd zu anderem irem nutz, awss seinem erb- gange wynter vnnd Sommer gefurth vnnd geleith, vund zuuor jm Sommer furen vund weissen sie solich gnant landfliess jn ire Teiche, das dorinne vorschwint vnnd abenympt, vnnd gantz awss vnserem nutz gefurth vnnd getzogen wirth, dodurch vnse- 35 rem gnedigisten hern ko. gross vund merglich schaden an der Stad befestunge, den gerbern vnnd andern vnseren mitburgern die doran sitzen vnnd iren handel treiben, merglich schaden vnd abegang an irer narunge gescheen ist, weyter sint alle ferbesto- ben vund der Stad molen, auch vil ander molen in den dorffern 40 obenig vnnd nydweg der Stad doruff gebawet vnnd awssgesatzt, js konnen auch vnser tuchmacher nyndert andersswo danne an der neyssen ire blohe tuch ferben spulen vnnd walken, die vnnd 250b
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142 251a alle ander in der Stad vnnd vorstad, die sich des wassers ge- brauchen, werden dodurch suste vnnd sere beschediget, Solich wasser vnnd erbfliess das vormolss von einem vber biss an das ander gebrith, gegangen vnnd geflossen hat, jst sint der tzeit, so sie soliche Teichbew vffgericht vnnd gemacht haben, vor der Stad als in einem engen fliess gegangen, das js irbermiglich vnnd disser ko. Stad gantz irschreglich zu sehen gewest ist, Dorvmb Edler wolgeborner g. h. Bithen wir uwer gnade als vnseren gne- digen hern, uwer gnade geruch mit den von der Syttaw vor- schaffen, solich gedrengniss vnnd vnrecht vornehmen gen vns 10 abezustellen, vnnd das sie das wasser die Neisse gnant, forder awss seinem erbgange, dorjnne js sint menschengedencken vnnd von alderss gegangen vund geflossenn hat, gehen vnnd fliessen lassen, vnnd weiter mit solichem vnrecht disse ko. Stad nicht beschedigen vnd betruben, vnnd die von der Syttaw anhalden, 15 vns solichen schaden, so wir derhalben entpfangen, zu legern vnnd nach irkentniss awsszurichten, das wullen wir vmbe uwer gnade als vnseren gnedigen hern alletzeit willig vnnd gerne vordienen. 5 Vnnd betzewgen vnnd protestiren hiemit, das wir die von 20 der Syttaw vmbe solichen freuel den sie an dem wasser bege- hen vnnd begangen haben, Rechtlich vnnd wie Recht ist vor uwern gnaden manne vnnd Stethen angesprachen vnnd angete- dinget habenn. 251b Wie der tag jm Recess awssgedruckt so alle teil vor 25 S ko. mt. irscheynen sulden, ist irstrackt wurden. Vnnd wie wol wir von Gorlitz, vorgeschribenem Recess nach, vnser frund vnd sendebothen mit schrifftlicher antwort vff der manne vnd Stethe clagen, an ko. mt. zuschicken, fertig vnnd bereith gewest wern, jdach haben wir vff vleissig ansuchen vnnd 30 begeren der gemelten manne vnnde Stethe, mit willen vnnd wis- sen vnsers g. h. des voytes, den termin jm recess awssgedruckt, irlenget zum irsten biss vff den Sontag misericordias domini, zum andern mole biss vff den Sontag Exaudi nach lauth des andern Recess. 35 4. gebrith, sich ausgebreitet, 26. irstrackt, weiter hinaus gesetzt.
142 251a alle ander in der Stad vnnd vorstad, die sich des wassers ge- brauchen, werden dodurch suste vnnd sere beschediget, Solich wasser vnnd erbfliess das vormolss von einem vber biss an das ander gebrith, gegangen vnnd geflossen hat, jst sint der tzeit, so sie soliche Teichbew vffgericht vnnd gemacht haben, vor der Stad als in einem engen fliess gegangen, das js irbermiglich vnnd disser ko. Stad gantz irschreglich zu sehen gewest ist, Dorvmb Edler wolgeborner g. h. Bithen wir uwer gnade als vnseren gne- digen hern, uwer gnade geruch mit den von der Syttaw vor- schaffen, solich gedrengniss vnnd vnrecht vornehmen gen vns 10 abezustellen, vnnd das sie das wasser die Neisse gnant, forder awss seinem erbgange, dorjnne js sint menschengedencken vnnd von alderss gegangen vund geflossenn hat, gehen vnnd fliessen lassen, vnnd weiter mit solichem vnrecht disse ko. Stad nicht beschedigen vnd betruben, vnnd die von der Syttaw anhalden, 15 vns solichen schaden, so wir derhalben entpfangen, zu legern vnnd nach irkentniss awsszurichten, das wullen wir vmbe uwer gnade als vnseren gnedigen hern alletzeit willig vnnd gerne vordienen. 5 Vnnd betzewgen vnnd protestiren hiemit, das wir die von 20 der Syttaw vmbe solichen freuel den sie an dem wasser bege- hen vnnd begangen haben, Rechtlich vnnd wie Recht ist vor uwern gnaden manne vnnd Stethen angesprachen vnnd angete- dinget habenn. 251b Wie der tag jm Recess awssgedruckt so alle teil vor 25 S ko. mt. irscheynen sulden, ist irstrackt wurden. Vnnd wie wol wir von Gorlitz, vorgeschribenem Recess nach, vnser frund vnd sendebothen mit schrifftlicher antwort vff der manne vnd Stethe clagen, an ko. mt. zuschicken, fertig vnnd bereith gewest wern, jdach haben wir vff vleissig ansuchen vnnd 30 begeren der gemelten manne vnnde Stethe, mit willen vnnd wis- sen vnsers g. h. des voytes, den termin jm recess awssgedruckt, irlenget zum irsten biss vff den Sontag misericordias domini, zum andern mole biss vff den Sontag Exaudi nach lauth des andern Recess. 35 4. gebrith, sich ausgebreitet, 26. irstrackt, weiter hinaus gesetzt.
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143 Wie die manne vnd Stethe den Recess mit der Bier- fure haben obirgriffen, vund die von Gorlitz fremde Bier jn etzlichen kretzschmern haben nehmen lassenn. Jn mitteler tzeit haben vnnd manne vnd gemelten Stelhe solichen Recess nach irem wollgefallen awssgeleget, vnnd den kretzschmern vorgegeben, sie mochten biss zum awsstrage der sachen fremde bier schencken, vnd globitten in vor allen scha- den, doruff etzliche kretzschmer fremde bier eingefurt vnd ge- 10 schanckt haben, Als hat der Erbar Rath am dornstage nach Jn- uocauit hundert fussknechte vnd tzwentzig pferde awssgericht vnnd mit hulff der ko. gerichte, jm kretzschem zur lewbe ij firtel, zu Jawernig j firtel, zu taucheriss j firtel, vnnd zu Bertelssdorff j firtel Syttisch bier nehmen vnnd jn die Stad furen lassen, do- 15 uon denn monchen j firtel, den Schulern j firtel, in das sehle- hawss j firtel, vnnd den armen leuthen jm Spittel j firtel ist gegeben worden, Das allis ist gescheen nach entpfehl des Amacht- mans, vnnd junhalt des Recess der allen teylen von seinen gna- den gegeben ist. 5 20 Welche kretzschmer derhalben sint geheischen 252a wurden. So danne die kretzschmer vff den gnanten vier dorffern alle entwurden sint, hat sie der Erbare Rath derhalben lassen hei- schen vnnd entlichen mit der oucht vorfolgen lassen, mit namen 25 merten kretzschmer zu Jawernig, Nickel schneyder kretzschmer zur lewbe, meissner kretzschmer zu tauchriss, vnnd paul Cle- ment kretzschmer zu Berthelssdorff. Wie der Erbar Rath das landt mit biere vorsorget hath. 30 Am freytage nach Jnuocauit: anno uts. hat der Erbar Rath alle Biereigen vnnd brewer besanth, vnnd vff jtzlichen Bierhoff ein halb trencke zubrewen zugegeben, also das man nicht mehre 10. dornstage nach Jnuocauit, d. 12. märz (1489). 23. entwurden sint, ent- flohen sind. 30. freytag nach Jnuoc., der 13. märz.
143 Wie die manne vnd Stethe den Recess mit der Bier- fure haben obirgriffen, vund die von Gorlitz fremde Bier jn etzlichen kretzschmern haben nehmen lassenn. Jn mitteler tzeit haben vnnd manne vnd gemelten Stelhe solichen Recess nach irem wollgefallen awssgeleget, vnnd den kretzschmern vorgegeben, sie mochten biss zum awsstrage der sachen fremde bier schencken, vnd globitten in vor allen scha- den, doruff etzliche kretzschmer fremde bier eingefurt vnd ge- 10 schanckt haben, Als hat der Erbar Rath am dornstage nach Jn- uocauit hundert fussknechte vnd tzwentzig pferde awssgericht vnnd mit hulff der ko. gerichte, jm kretzschem zur lewbe ij firtel, zu Jawernig j firtel, zu taucheriss j firtel, vnnd zu Bertelssdorff j firtel Syttisch bier nehmen vnnd jn die Stad furen lassen, do- 15 uon denn monchen j firtel, den Schulern j firtel, in das sehle- hawss j firtel, vnnd den armen leuthen jm Spittel j firtel ist gegeben worden, Das allis ist gescheen nach entpfehl des Amacht- mans, vnnd junhalt des Recess der allen teylen von seinen gna- den gegeben ist. 5 20 Welche kretzschmer derhalben sint geheischen 252a wurden. So danne die kretzschmer vff den gnanten vier dorffern alle entwurden sint, hat sie der Erbare Rath derhalben lassen hei- schen vnnd entlichen mit der oucht vorfolgen lassen, mit namen 25 merten kretzschmer zu Jawernig, Nickel schneyder kretzschmer zur lewbe, meissner kretzschmer zu tauchriss, vnnd paul Cle- ment kretzschmer zu Berthelssdorff. Wie der Erbar Rath das landt mit biere vorsorget hath. 30 Am freytage nach Jnuocauit: anno uts. hat der Erbar Rath alle Biereigen vnnd brewer besanth, vnnd vff jtzlichen Bierhoff ein halb trencke zubrewen zugegeben, also das man nicht mehre 10. dornstage nach Jnuocauit, d. 12. märz (1489). 23. entwurden sint, ent- flohen sind. 30. freytag nach Jnuoc., der 13. märz.
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144 danne tzwehe malder gerste dorzu meltzen sal, vnnd das die brewer das maltz in der meyschbothen wol ruhren, vnnd nicht mehre danne vff ... firtel gissen sullen, vnnd die Biereigen sul- len js alles in firtel legen, vnnd ein firtel nicht tewer danne vmbe eine marg vnnd vier gl. geben, bey einer pen eines scho- kes, vff das das land genuglichen mit bier vorsorget, vnnd nicht obirsatzt wurde. 5 Wie die von der Syttaw freuel vnd gewalt jn dis- sem weichbilde vnnd ko. gerichten begunst habenn. 10 252b Am dinstage nach Reminiscere sint die von der Syttaw mit xl. ader 1. pferden gein Schonberg in diss weichbilde vund ko. gerichte komen, vnnd haben mit eigener torst freuelich vnd ane gerichtes hulffe die fass do sie Gorlitzsch Bier jnne gefun- den haben zu hawen, vnnd gesprachen Die keller sint fynster, 15 wir wullen schire widderkomen vund wullen sie lichte machen, vnnd wullen die kuhe mit nehmen, vnnd sint also forth gen heyderssdorff geritten vnnd gleicherweise die fass dorjnne sie Gorlitzsch trincken gefunden haben zuhawen. Der Rath hat beschlossen keyn fremde bier jn die 20 Stadt zufuren, zuuorgonnen. Dornach am Sonnoband vor oculi hat der Erbar Rath be- slossen, hinfur nymandes, er sey Burgermeister Rathmann Bur- ger ader einleger, fremde bier jn die Stad zufuren zuuorgonnen, vff das man nicht behelff wider den Rath suchen vnnd sprechen 25 dorffte, sie welden js den kretzschmern vffem lande, vnnd dem pfarher mit seiner pristerschafft weren, vnnd lissen js dach selbst jn die Stad furen zu irem nutze, sunder man môchte fremde byer durch furen vnnd mit wissen auff vnd abladen lassen. 3. vff ... firtel, die anzahl der viertel ist nicht angegeben. 11. dinstag nach Reminiscere, der 17. märz (1489). 22. Sonnoband vor oculi, der 12. märz.
144 danne tzwehe malder gerste dorzu meltzen sal, vnnd das die brewer das maltz in der meyschbothen wol ruhren, vnnd nicht mehre danne vff ... firtel gissen sullen, vnnd die Biereigen sul- len js alles in firtel legen, vnnd ein firtel nicht tewer danne vmbe eine marg vnnd vier gl. geben, bey einer pen eines scho- kes, vff das das land genuglichen mit bier vorsorget, vnnd nicht obirsatzt wurde. 5 Wie die von der Syttaw freuel vnd gewalt jn dis- sem weichbilde vnnd ko. gerichten begunst habenn. 10 252b Am dinstage nach Reminiscere sint die von der Syttaw mit xl. ader 1. pferden gein Schonberg in diss weichbilde vund ko. gerichte komen, vnnd haben mit eigener torst freuelich vnd ane gerichtes hulffe die fass do sie Gorlitzsch Bier jnne gefun- den haben zu hawen, vnnd gesprachen Die keller sint fynster, 15 wir wullen schire widderkomen vund wullen sie lichte machen, vnnd wullen die kuhe mit nehmen, vnnd sint also forth gen heyderssdorff geritten vnnd gleicherweise die fass dorjnne sie Gorlitzsch trincken gefunden haben zuhawen. Der Rath hat beschlossen keyn fremde bier jn die 20 Stadt zufuren, zuuorgonnen. Dornach am Sonnoband vor oculi hat der Erbar Rath be- slossen, hinfur nymandes, er sey Burgermeister Rathmann Bur- ger ader einleger, fremde bier jn die Stad zufuren zuuorgonnen, vff das man nicht behelff wider den Rath suchen vnnd sprechen 25 dorffte, sie welden js den kretzschmern vffem lande, vnnd dem pfarher mit seiner pristerschafft weren, vnnd lissen js dach selbst jn die Stad furen zu irem nutze, sunder man môchte fremde byer durch furen vnnd mit wissen auff vnd abladen lassen. 3. vff ... firtel, die anzahl der viertel ist nicht angegeben. 11. dinstag nach Reminiscere, der 17. märz (1489). 22. Sonnoband vor oculi, der 12. märz.
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145 Wie manne vnd Stethe einen brieff der bierfure halben bey ko. mt. awssgebrocht vnnd vbir- antwort haben. So danne die manne diss weichbildes vnnd die gemelten 5 Stethe Syttaw luban vnnd Camentz sich besorget vnnd irkant haben, das sie mit iren vngegrunten clagen, die sy wider vns angestalt, bey ko. mt. nichtes irlangen wûrden, haben sie jn mitteler tzeit ober den Recess den sie neben vns angenomen vund geliebet, vnnd hinder dem ko. Anwalden hern Jorgen vom 10 Stayn vnserem gnedigen hern, ire botschaft jn geheyme zu ko. mt. geschickt, vnnd doselbst mit milder berichtunge, vnnd vor- schweigunge der warheit, einen brieff, des wore abeschrifft her- nach geschriben steht, awssgebracht, vnnd am mitwoch nach 253a Jubilate so sie ander sachen halben hiher gen Gorlitz vortaget 15 gewest, dem Burgermeister vnnd Eldisten hern disser ko. Stad in der weysse obirantwort, Czum irsten sein der von der Syt- taw Rathsfrunde hergetreten vnnde haben gesprachen, jre hern vnnd frund Burgermeister vnnd Rathmann vnnd die gantze ge- meine der Stad Syttaw, hetten jn einem brieff an den Rath zu 20 Gorlitz lauthende, von ko. mt. der jr vnnd vnser aller halssherr were, awssgegangen, mitgegeben, vnnd entpfohlen in den zuobir- antworten, deme nach were jr fruntliche bethe, wulden den gutlichen offnehmen, Dornach ist Cristoff kotwitz von Nechaw neben etzlichen mannen diss weichbildes hergetreten vnnd hat 25 gebeten, ap sie ichtes das sie belangitte, jn solichem brieue fyn- den wurden, das sie jn des eine abeschrifft geben wulden. Mathias von gots gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreich. Ersamen weisen lieben getrewen, sich haben die Ritter- 30 schaft des Gorlitzschen weichbildes vnnd vnser lieben getrewen die Rathmann vnser Stethe Syttaw Camentz vnnde luban gegen vns beclaget, wie das jr euch awss eigener gewalt vnnderstan- den, vnnd jn Sittisch vnnd alle andere fremde bier in viertzig kretzschmern, das wider jr freyheit vnnd altherkomen sey, zu 35 schencken vorboten habt, das vns von euch nicht klein befrem- det etc., vnnd ist dem nach vnser gantz ernstlicher empfehel vnnd wellen, das jr von solhem ewrem gewaltigen furnehmen 13. mitwoch nach Jubilate, den 13. mai. 19
145 Wie manne vnd Stethe einen brieff der bierfure halben bey ko. mt. awssgebrocht vnnd vbir- antwort haben. So danne die manne diss weichbildes vnnd die gemelten 5 Stethe Syttaw luban vnnd Camentz sich besorget vnnd irkant haben, das sie mit iren vngegrunten clagen, die sy wider vns angestalt, bey ko. mt. nichtes irlangen wûrden, haben sie jn mitteler tzeit ober den Recess den sie neben vns angenomen vund geliebet, vnnd hinder dem ko. Anwalden hern Jorgen vom 10 Stayn vnserem gnedigen hern, ire botschaft jn geheyme zu ko. mt. geschickt, vnnd doselbst mit milder berichtunge, vnnd vor- schweigunge der warheit, einen brieff, des wore abeschrifft her- nach geschriben steht, awssgebracht, vnnd am mitwoch nach 253a Jubilate so sie ander sachen halben hiher gen Gorlitz vortaget 15 gewest, dem Burgermeister vnnd Eldisten hern disser ko. Stad in der weysse obirantwort, Czum irsten sein der von der Syt- taw Rathsfrunde hergetreten vnnde haben gesprachen, jre hern vnnd frund Burgermeister vnnd Rathmann vnnd die gantze ge- meine der Stad Syttaw, hetten jn einem brieff an den Rath zu 20 Gorlitz lauthende, von ko. mt. der jr vnnd vnser aller halssherr were, awssgegangen, mitgegeben, vnnd entpfohlen in den zuobir- antworten, deme nach were jr fruntliche bethe, wulden den gutlichen offnehmen, Dornach ist Cristoff kotwitz von Nechaw neben etzlichen mannen diss weichbildes hergetreten vnnd hat 25 gebeten, ap sie ichtes das sie belangitte, jn solichem brieue fyn- den wurden, das sie jn des eine abeschrifft geben wulden. Mathias von gots gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreich. Ersamen weisen lieben getrewen, sich haben die Ritter- 30 schaft des Gorlitzschen weichbildes vnnd vnser lieben getrewen die Rathmann vnser Stethe Syttaw Camentz vnnde luban gegen vns beclaget, wie das jr euch awss eigener gewalt vnnderstan- den, vnnd jn Sittisch vnnd alle andere fremde bier in viertzig kretzschmern, das wider jr freyheit vnnd altherkomen sey, zu 35 schencken vorboten habt, das vns von euch nicht klein befrem- det etc., vnnd ist dem nach vnser gantz ernstlicher empfehel vnnd wellen, das jr von solhem ewrem gewaltigen furnehmen 13. mitwoch nach Jubilate, den 13. mai. 19
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146 253b absteet, die obberurten vnser Ritterschaft vnnd Stethe bey jrer altherkomener besitzunge biss das wir selbs inn Slesien komen geruglichen beleiben lasset, vnnd sie dawider furter nit mer dringet, ob jr nw deshalben gerechtikeit oder einicherley spruch zu jnen zu haben vormeynet, dieselben alssdanne vor vns ader wem wir js an vnseren beuelhen werden furbringet, daselbs sal yedem teyl fulgen vnnd irgehen was Recht vnnd billich irkanth wyrdet, mocht jr euch aber zu beyderseyt yetzt vor dem hoch- wirdigen in gote vnserem fursten vnnd lieben getrewen hern Johanssen Bischouen zu waradein solher jrre halben, voraynen, 10 were vns gutt geuallen, dornach habt euch zu Richten, vnnd ir thut auch doran vnser ernstliche meynung, Geben zu ofen an Sambstag nach Georj anno etc. lxxxix. Den Ersamen vnnd weyssen vnsern lieben getrawen den Rathmann vnser Stad zu Gorlitz. 5 15 Wie wir den ko. Anwalden solicher schrifft hal- ben vmbe Rathe irsucht habenn. 254a Soliche koniglicher maiestat schrifft, haben wir von Gor- litz an den Edlen wolgebornen hern hern Jorgen vom Stayn etc., disser lande voyt, vnseren gnedigen hern getragen vund gelangen 20 lassen, seine gnade vmbe Rath, wie wir vns forder hirjnne hal- den sulden, gebethen, hat seine gnade nicht wenig befremdet das die gemelten manne vnd Stethe vber solichen recess vnd abscheit so sie von seinen gnaden entpfangen, solichs begunst haben, vnnd hat vns entlichen bescheiden, wir sulden vns des 25 Recess vnnd abescheides, so wir von seinen gnaden entpfangen, halden, vnnd offentlich awssruffen lassen, das sich ein yderman der Bierfure halben nach lauth des Recess halden sulle, wurde aber ymands dowider thun, das sulden wir nach lauth vnser priuilegien vnd gerechtikeit, mit hulff der koniglichen gerichte 30 weren, dem nach haben wir, in mossen hienach geschriben, of- fentlichen awssruffen lassen. Jst offentlich durch den bothen awssgeruffen wurden. Der Erbar Rath leht awssruffen vnnd gebieten, das sich 35 ein yderman der Bierfurhalben tzwischen hir vnnd pfingisten 13. Sambstag nach Georj, den 25. april.
146 253b absteet, die obberurten vnser Ritterschaft vnnd Stethe bey jrer altherkomener besitzunge biss das wir selbs inn Slesien komen geruglichen beleiben lasset, vnnd sie dawider furter nit mer dringet, ob jr nw deshalben gerechtikeit oder einicherley spruch zu jnen zu haben vormeynet, dieselben alssdanne vor vns ader wem wir js an vnseren beuelhen werden furbringet, daselbs sal yedem teyl fulgen vnnd irgehen was Recht vnnd billich irkanth wyrdet, mocht jr euch aber zu beyderseyt yetzt vor dem hoch- wirdigen in gote vnserem fursten vnnd lieben getrewen hern Johanssen Bischouen zu waradein solher jrre halben, voraynen, 10 were vns gutt geuallen, dornach habt euch zu Richten, vnnd ir thut auch doran vnser ernstliche meynung, Geben zu ofen an Sambstag nach Georj anno etc. lxxxix. Den Ersamen vnnd weyssen vnsern lieben getrawen den Rathmann vnser Stad zu Gorlitz. 5 15 Wie wir den ko. Anwalden solicher schrifft hal- ben vmbe Rathe irsucht habenn. 254a Soliche koniglicher maiestat schrifft, haben wir von Gor- litz an den Edlen wolgebornen hern hern Jorgen vom Stayn etc., disser lande voyt, vnseren gnedigen hern getragen vund gelangen 20 lassen, seine gnade vmbe Rath, wie wir vns forder hirjnne hal- den sulden, gebethen, hat seine gnade nicht wenig befremdet das die gemelten manne vnd Stethe vber solichen recess vnd abscheit so sie von seinen gnaden entpfangen, solichs begunst haben, vnnd hat vns entlichen bescheiden, wir sulden vns des 25 Recess vnnd abescheides, so wir von seinen gnaden entpfangen, halden, vnnd offentlich awssruffen lassen, das sich ein yderman der Bierfure halben nach lauth des Recess halden sulle, wurde aber ymands dowider thun, das sulden wir nach lauth vnser priuilegien vnd gerechtikeit, mit hulff der koniglichen gerichte 30 weren, dem nach haben wir, in mossen hienach geschriben, of- fentlichen awssruffen lassen. Jst offentlich durch den bothen awssgeruffen wurden. Der Erbar Rath leht awssruffen vnnd gebieten, das sich 35 ein yderman der Bierfurhalben tzwischen hir vnnd pfingisten 13. Sambstag nach Georj, den 25. april.
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147 halden sal nach lauth des Recess vnnd abscheides den alle teyl vom hern dem Amechtmann entpfangen vnnd angnomen haben, wurde aber ymandes nach pfingisten fremde bier einfuren, der sal das vor sandt michels tag awsschencken vnnd gelosen, danne 5 wo vff sendt michels tag ader vngeferlich einen tag dornach, jn kretzschmen inwendig tzween meylen von der Stadt frembde bier gefunden wurde, wil sich der Rath domit vnnd gen dem- selbschuldigen, nach lauth der Stad begnadung vnnd freyheit halden, Actum feria sexta post festum Ascensionis domini. 10 Dem Schultz zu lichtenberg ein halb fuder lauba- 254b nisch bier genohmen. Vnnd so sich etzliche kretzschmer jnwendig tzwuhen meylen weges von der Stad gelegen, vff anrichtunge der gemelten manne vnnd Stethe, vber solichen Recess vnnd awssruffen, fremde bier 15 vor pfingisten einzufuren vnnd zuschencken vnderstanden haben, hat der Erbar Rath am dinstag nach dem Sontage Exaudi bey fiertzig manne zu Rosse vnnd zu fusse gen lichtenberg gefer- tiget, vnnd jm kretzschem doselbst, mit hulff der koniglichen gerichte, ein halb fuder laubanisch bier nehmen vnnd in die 20 Stad furen lassen, vnnd dasselbig armen lewthen gegeben. Wie der schultz ist geheischen wurden vnd den freuel abegetragen hat. So danne der Schultz zu lichtenberg der solich bier einge- furt vnd geschanckt hat, entwurden ist, hat jn der Erbar Rath vmb solichen freuel zu Rechte heyschen lassen, als ist der wol- 25 tuchtige Opitz vom Saltz zu schreyberssdorff gesessen sein Erb- herr, vor den Erbarn Rath komen vnnd hat gebeten, dem ge- melten Schultzen zu lichtenberg seinem armenmanne solichs zu- uorkysen vnnd die heyschunge abezustellen, Er mitsampt seinen brudern, wullen jun soweith einnehmen das er hinfur der Bier- 30 fure halben nichtes wider der Stad priuilegia vnnd freyheit thuen nach furnehmen sulde, biss zu awsstrage der sachen, das jm danne doruff zugesagt vnnd vorkoren ist, als danne jn der Stad memoriale eigentlich vortzeichent ist. Actum feria tertia post festum petri et pauli apostulorum. 9. feria sexta post festum ascens. dom., den 29. mai (1489). 28. uorkysen, verzeihen. 32. vorkoren, verkoren, verwilliget. 34 feria tertia post festum petri et pauli, den 30. juni. 19*
147 halden sal nach lauth des Recess vnnd abscheides den alle teyl vom hern dem Amechtmann entpfangen vnnd angnomen haben, wurde aber ymandes nach pfingisten fremde bier einfuren, der sal das vor sandt michels tag awsschencken vnnd gelosen, danne 5 wo vff sendt michels tag ader vngeferlich einen tag dornach, jn kretzschmen inwendig tzween meylen von der Stadt frembde bier gefunden wurde, wil sich der Rath domit vnnd gen dem- selbschuldigen, nach lauth der Stad begnadung vnnd freyheit halden, Actum feria sexta post festum Ascensionis domini. 10 Dem Schultz zu lichtenberg ein halb fuder lauba- 254b nisch bier genohmen. Vnnd so sich etzliche kretzschmer jnwendig tzwuhen meylen weges von der Stad gelegen, vff anrichtunge der gemelten manne vnnd Stethe, vber solichen Recess vnnd awssruffen, fremde bier 15 vor pfingisten einzufuren vnnd zuschencken vnderstanden haben, hat der Erbar Rath am dinstag nach dem Sontage Exaudi bey fiertzig manne zu Rosse vnnd zu fusse gen lichtenberg gefer- tiget, vnnd jm kretzschem doselbst, mit hulff der koniglichen gerichte, ein halb fuder laubanisch bier nehmen vnnd in die 20 Stad furen lassen, vnnd dasselbig armen lewthen gegeben. Wie der schultz ist geheischen wurden vnd den freuel abegetragen hat. So danne der Schultz zu lichtenberg der solich bier einge- furt vnd geschanckt hat, entwurden ist, hat jn der Erbar Rath vmb solichen freuel zu Rechte heyschen lassen, als ist der wol- 25 tuchtige Opitz vom Saltz zu schreyberssdorff gesessen sein Erb- herr, vor den Erbarn Rath komen vnnd hat gebeten, dem ge- melten Schultzen zu lichtenberg seinem armenmanne solichs zu- uorkysen vnnd die heyschunge abezustellen, Er mitsampt seinen brudern, wullen jun soweith einnehmen das er hinfur der Bier- 30 fure halben nichtes wider der Stad priuilegia vnnd freyheit thuen nach furnehmen sulde, biss zu awsstrage der sachen, das jm danne doruff zugesagt vnnd vorkoren ist, als danne jn der Stad memoriale eigentlich vortzeichent ist. Actum feria tertia post festum petri et pauli apostulorum. 9. feria sexta post festum ascens. dom., den 29. mai (1489). 28. uorkysen, verzeihen. 32. vorkoren, verkoren, verwilliget. 34 feria tertia post festum petri et pauli, den 30. juni. 19*
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148 255a Wie herr Jorge vom Stayn derhalben der Stad bestes bey ko mt. geworben hat. Vnnd alsdanne kortzlichen dornach der Edle wolgeborne herr George vom Stayn herr zur Czossen etc. vnser gnediger herr vnnd Amptman, vff erforderunge vnsers allergnedigsten hern des koniges sich irhaben vnd zu seiner koniglichen maiestat ge- tzogen ist, haben wir von Gorlitz seine gnade durch vnseren Stadschreyber gebethen, auch hernachmals schrifftlich irjnnert, seine g. wulde vns der Bierfure vnd ander vnser anlegenden sachen halben, bey ko.mt. behulffen sein, vnd disser ko. Stad 10 bestes vnnd gedey werben, das danne seine g. getreulichen ge- than, vnnd ko. mt. des handels der Bierfure, wie sich der tzwi- schen vns vnd vnserem widderteyl begeben, genuglichen bericht hat, also das ko. mt. der von der Syttaw Sendebothen einen brieff, domit der brieff den sie vormols mit vorschweygung des 15 Recess wider vns awssgebracht haben, cassiret ist, gegeben hat, welches brieffes der gemelte herr George vom Stayn etc. vnser gnediger herr, vns eine copia jn seiner g. brieff vnd eigenen hantschrifft beschlossen, zugeschickt vnd gesant hat, jn mossen hienachgeschreben. 5 20 Herr Georgen brieff dorjnne vns seine g. die copia zugeschickt hat. 255b Denn namhafftigen Ersamen weyssen Burgermeister vnd Rathmann zu Gorlitz meinen guttenn frunden. Mein dinst zuuor Ersamen weissen lieben frund, das priui- 25 legium so jr begert habt, ist awssgericht nach lauth uwer copien mir gesanth, doch ist js hart awss der Cantzley komen, wolten vil geldes haben, wardt auff iije floren taxiret, habs mit allen nothen auff hundert floren bracht, die hab ich dargelihen vnnd hab die brieff bey mir, den andern brieff der von der Syttaw 30 halben etc. woldt nicht gehen certis respectibus so jr von mir wol bericht werdt, Aber die von Syttaw haben jetzt einen brieff awssbracht des abgeschrifft ich ew hiemit sende, dorjnne jr wol vornehmen werdet, das jun der forig brieff nichtes nutz ist etc. Datum ofen an sandt peters tag advincula Anno etc. lxxxix. 35 G. vom Stayn etc. manu propria. 35. an sandt peters tag, den 1. august.
148 255a Wie herr Jorge vom Stayn derhalben der Stad bestes bey ko mt. geworben hat. Vnnd alsdanne kortzlichen dornach der Edle wolgeborne herr George vom Stayn herr zur Czossen etc. vnser gnediger herr vnnd Amptman, vff erforderunge vnsers allergnedigsten hern des koniges sich irhaben vnd zu seiner koniglichen maiestat ge- tzogen ist, haben wir von Gorlitz seine gnade durch vnseren Stadschreyber gebethen, auch hernachmals schrifftlich irjnnert, seine g. wulde vns der Bierfure vnd ander vnser anlegenden sachen halben, bey ko.mt. behulffen sein, vnd disser ko. Stad 10 bestes vnnd gedey werben, das danne seine g. getreulichen ge- than, vnnd ko. mt. des handels der Bierfure, wie sich der tzwi- schen vns vnd vnserem widderteyl begeben, genuglichen bericht hat, also das ko. mt. der von der Syttaw Sendebothen einen brieff, domit der brieff den sie vormols mit vorschweygung des 15 Recess wider vns awssgebracht haben, cassiret ist, gegeben hat, welches brieffes der gemelte herr George vom Stayn etc. vnser gnediger herr, vns eine copia jn seiner g. brieff vnd eigenen hantschrifft beschlossen, zugeschickt vnd gesant hat, jn mossen hienachgeschreben. 5 20 Herr Georgen brieff dorjnne vns seine g. die copia zugeschickt hat. 255b Denn namhafftigen Ersamen weyssen Burgermeister vnd Rathmann zu Gorlitz meinen guttenn frunden. Mein dinst zuuor Ersamen weissen lieben frund, das priui- 25 legium so jr begert habt, ist awssgericht nach lauth uwer copien mir gesanth, doch ist js hart awss der Cantzley komen, wolten vil geldes haben, wardt auff iije floren taxiret, habs mit allen nothen auff hundert floren bracht, die hab ich dargelihen vnnd hab die brieff bey mir, den andern brieff der von der Syttaw 30 halben etc. woldt nicht gehen certis respectibus so jr von mir wol bericht werdt, Aber die von Syttaw haben jetzt einen brieff awssbracht des abgeschrifft ich ew hiemit sende, dorjnne jr wol vornehmen werdet, das jun der forig brieff nichtes nutz ist etc. Datum ofen an sandt peters tag advincula Anno etc. lxxxix. 35 G. vom Stayn etc. manu propria. 35. an sandt peters tag, den 1. august.
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149 Eine copia des brieffes so die von der Syttaw von ko. mt. entpfangen. Wir Mathias von gottes gnaden zu hungern vnnd Behmen konig, hertzog zu Osterreich etc., Embieten den Ersamen weys- sen vnseren lieben getrewen, Burgermeister Rathmann vnnd der gantzen gemein vnser Stadt zu Syttaw vnser gnade vnnd alles gutt, jr habt am negst jn den sachen die Bierfur tzwischen ew vnd ewer mitvorwanten an eynem, vund fur der Ersamen vund weyssen vnser lieben getrewen vnser Stadt zu Gorlitz am an- 10 deren teyle, ew mit vorschweygung des Recessen, der ew von dem Edlen Georgen vom Stayn hern zu tzossen, vnserem An- waldt jn nyder Slezien, houbtman zu Sweydenitz, jn obirlawsitz voit, vund lieben getrewen nach genugsamber vorhorung aller der, so die sachen beruren, awssbracht, was die euch Rechtlich 15 nutz brengen mag, muget jr wol abnehmen, Sunder so ist vnser meynunge das jr dieselbigen bierfure guttlichen lasset anstehen 25Ga vntzt auff den nagstkomenden sandt mertenstag allen teylen an jrer gerechtikeit vnschedelich, dietzeit wellen wir vns jn vnseren landen Slezien gewisslich fynden, vnnd alle die so der sachen 20 halben zu thuen haben, vordern vnd nach billichkeit dorjnne handeln, Vnnd thuet dorinne dhem anderss als lieb ewch sey vnser vngnad zuuormeyden, Datum ofenn an Dornstag vor sandt peterss tag ad vincula, Anno domini etc. lxxxix. 5 Die von der Syttaw haben sich vff gemeinem tag 25 zur lobe vorwilliget koniglicher mt. hirjnne gehorsam leysten vnd nach solichen schrifften haldenn etc. Vnnd so der Gestrenge woltuchtige Merthen von Maxen houbtman zu Gorlitz nach entpfehl des Edlen wolgebornen hern 30 Georgen vom Stayn hern zur tzossen ko. mt. Anwald jn Sle- zien vnd disser lande voyth etc. vnseres gnedigen hern, vffem tage zur lobe mitwoch nach Egidy gehalden, von den von der Syttaw antwort vff den koniglichen brieff gefordert vnnd begert hat, haben jm die von der Syttaw geantwort, Sie wulden konig- 35 licher mtat gehorsam leysten, vnnd nach lauth des brieffes die Bierfure vntzt vff martini bestehen lassen, Danne der gemelte ko. anwalde hatte jn vnd iren mitworwanten gesaget, wo sie 22. dornstag vor sandt petersstag, den 30. juli.
149 Eine copia des brieffes so die von der Syttaw von ko. mt. entpfangen. Wir Mathias von gottes gnaden zu hungern vnnd Behmen konig, hertzog zu Osterreich etc., Embieten den Ersamen weys- sen vnseren lieben getrewen, Burgermeister Rathmann vnnd der gantzen gemein vnser Stadt zu Syttaw vnser gnade vnnd alles gutt, jr habt am negst jn den sachen die Bierfur tzwischen ew vnd ewer mitvorwanten an eynem, vund fur der Ersamen vund weyssen vnser lieben getrewen vnser Stadt zu Gorlitz am an- 10 deren teyle, ew mit vorschweygung des Recessen, der ew von dem Edlen Georgen vom Stayn hern zu tzossen, vnserem An- waldt jn nyder Slezien, houbtman zu Sweydenitz, jn obirlawsitz voit, vund lieben getrewen nach genugsamber vorhorung aller der, so die sachen beruren, awssbracht, was die euch Rechtlich 15 nutz brengen mag, muget jr wol abnehmen, Sunder so ist vnser meynunge das jr dieselbigen bierfure guttlichen lasset anstehen 25Ga vntzt auff den nagstkomenden sandt mertenstag allen teylen an jrer gerechtikeit vnschedelich, dietzeit wellen wir vns jn vnseren landen Slezien gewisslich fynden, vnnd alle die so der sachen 20 halben zu thuen haben, vordern vnd nach billichkeit dorjnne handeln, Vnnd thuet dorinne dhem anderss als lieb ewch sey vnser vngnad zuuormeyden, Datum ofenn an Dornstag vor sandt peterss tag ad vincula, Anno domini etc. lxxxix. 5 Die von der Syttaw haben sich vff gemeinem tag 25 zur lobe vorwilliget koniglicher mt. hirjnne gehorsam leysten vnd nach solichen schrifften haldenn etc. Vnnd so der Gestrenge woltuchtige Merthen von Maxen houbtman zu Gorlitz nach entpfehl des Edlen wolgebornen hern 30 Georgen vom Stayn hern zur tzossen ko. mt. Anwald jn Sle- zien vnd disser lande voyth etc. vnseres gnedigen hern, vffem tage zur lobe mitwoch nach Egidy gehalden, von den von der Syttaw antwort vff den koniglichen brieff gefordert vnnd begert hat, haben jm die von der Syttaw geantwort, Sie wulden konig- 35 licher mtat gehorsam leysten, vnnd nach lauth des brieffes die Bierfure vntzt vff martini bestehen lassen, Danne der gemelte ko. anwalde hatte jn vnd iren mitworwanten gesaget, wo sie 22. dornstag vor sandt petersstag, den 30. juli.
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150 256b deme nicht also thuen wurden, wulde sie seine g. vor ko. mt. zugestohen fordern vnnd heyschen, Sie haben auch seine gnade gebeten mit vns zuuorschaffen, das wir die Bierfure auch also sulden bestehen lassen, doruff seine gnade geantwort, die von Gorlitz werden js wol bestehn lassen vnnde ir Bier nicht jn 5 uwer weichbilde furen, furet uwer bier nicht jn ir weichbilde. Dornach am dinstag mitwoch vnnd dornstag vor michel wir durch den Bothen offentlich awssruffen lassen als hienach- fulgt: Der Erbar Rath lehst awssruffen vnnd gebieten, das ny- 10 mandes vffem lande nach sand michels tag fremde bier eynfuren nach schencken sal, vnnd ap ymandes fremde Bier zu sich ge- bracht hette, der sal das vor sand michelstag awsschencken vnd gelosen, danne wo vff sand michelstag oder dornach fremde bier bey ymandes vffem lande gefunden wurde, wil sich der Rath 15 domit, vnd gein demselbschuldigen, nach lauth der Stad be- gnadunge vnd freyheit halden. 159а Schriffte der von der Syttaw die sy jn abwesen des ko. anwaldes an den Gestrengen Merten von Maxen houbtman zu Gorlitz gethann habenn. Dem Gestrengen Namhafftigen Merten von Maxen zu Gor- litz houbtman etc. vnserem bsundern gunstigen forderer vnnd guttenn gonner. Vnsere fruntliche dinste zuuor Gestrenger namhafftiger bsun- der gunstiger forderer vnnd lieber her hewbtman, Vns gibt von 25 gloubwirdigen gutten leuten, die irfarung, wie dy von Gorlitz vnser gutte frunde bey leyp vnnd gutte gebieten vnnd awssruffen lassen, das nymandes anderss denne Gorlitzsch bier furen vund schencken sulde, Das denne vbir ko. mt. schriffte am jungsten vns zugefertiget, nach lauth disser eingelegitten copien vnder 30 mehre worten, als uwer. N. wol vorstehen, die Bierfure in gutte allen teylen jrer gerechtickeit vnschedelich anzustehen bleyben biss vff martini etc., von jun nicht gehalden, sunder gross obir- griffen were, So js vnserem Rechte vnnd altherkomen zu nohen vnnd schedelich vormerckt werde, Solichen ko. mt. brieffen nach, 35 das js allen teylen ane schaden gutlich biss vff martini anstant haben sal, das wir danne nach lauth ko. mt. schrifften, wie wol 20 4. bestehen, anstehen,
150 256b deme nicht also thuen wurden, wulde sie seine g. vor ko. mt. zugestohen fordern vnnd heyschen, Sie haben auch seine gnade gebeten mit vns zuuorschaffen, das wir die Bierfure auch also sulden bestehen lassen, doruff seine gnade geantwort, die von Gorlitz werden js wol bestehn lassen vnnde ir Bier nicht jn 5 uwer weichbilde furen, furet uwer bier nicht jn ir weichbilde. Dornach am dinstag mitwoch vnnd dornstag vor michel wir durch den Bothen offentlich awssruffen lassen als hienach- fulgt: Der Erbar Rath lehst awssruffen vnnd gebieten, das ny- 10 mandes vffem lande nach sand michels tag fremde bier eynfuren nach schencken sal, vnnd ap ymandes fremde Bier zu sich ge- bracht hette, der sal das vor sand michelstag awsschencken vnd gelosen, danne wo vff sand michelstag oder dornach fremde bier bey ymandes vffem lande gefunden wurde, wil sich der Rath 15 domit, vnd gein demselbschuldigen, nach lauth der Stad be- gnadunge vnd freyheit halden. 159а Schriffte der von der Syttaw die sy jn abwesen des ko. anwaldes an den Gestrengen Merten von Maxen houbtman zu Gorlitz gethann habenn. Dem Gestrengen Namhafftigen Merten von Maxen zu Gor- litz houbtman etc. vnserem bsundern gunstigen forderer vnnd guttenn gonner. Vnsere fruntliche dinste zuuor Gestrenger namhafftiger bsun- der gunstiger forderer vnnd lieber her hewbtman, Vns gibt von 25 gloubwirdigen gutten leuten, die irfarung, wie dy von Gorlitz vnser gutte frunde bey leyp vnnd gutte gebieten vnnd awssruffen lassen, das nymandes anderss denne Gorlitzsch bier furen vund schencken sulde, Das denne vbir ko. mt. schriffte am jungsten vns zugefertiget, nach lauth disser eingelegitten copien vnder 30 mehre worten, als uwer. N. wol vorstehen, die Bierfure in gutte allen teylen jrer gerechtickeit vnschedelich anzustehen bleyben biss vff martini etc., von jun nicht gehalden, sunder gross obir- griffen were, So js vnserem Rechte vnnd altherkomen zu nohen vnnd schedelich vormerckt werde, Solichen ko. mt. brieffen nach, 35 das js allen teylen ane schaden gutlich biss vff martini anstant haben sal, das wir danne nach lauth ko. mt. schrifften, wie wol 20 4. bestehen, anstehen,
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151 mit grossen vnnd merglichen schaden vunde abfall, vnsers teyles biss vff martini nehstkunfftig gedocht hatten zuhalden, vnnd gut- lich bestehen lassen, wo js aber anderss seyn wil, Bitthen vnnd anruffen wir uwer Namhafftickeit Amechtes halben, als vnseren 5 bsunderen gunstigen forderer uwer. N. geruch mit den von Gor- litz reden vnnd vorschaffen, das sie vns an vnserem Recht vnd altherkomen so nohen nicht gehen, sunder nach junhalt der ko. schrifften hirjnne der Bierfure halben guttlich vnnd allen teylen vnschedelich, das sich danne nach irem vorbieten anderss be- 10 funde, anstehen lassen, das wir gerne sehgen, wo das abir nicht sein wulde, konden wir wol abnehmen was das vff jm truge, musten auch zu Rothe werden, so sie ko. schriffte obirtreten, wie wir vns vnnd vnserem Rechte nicht zu nohen nach zuscha- den ymandes komen, nach ichtes vornehmen lassen, mit uwer 15 N. Roth vnnd beystand soliche ko. mt. schriffte nicht zuschwechen, Getrawen in gantzer vorhoffnung, werdet dorjnne vngesparten 195b fleyss anlegen gedencken, weytter muhe zuuormeyden, womit wir uwer N. zu frunthafftigen dinste vnnd gutgefallen geseyn konnen vund thuen sullen, seyn wir mit fleysse alletzeit bereyt- 20 willig uwer N. antwort dornach wir vns zuhalden wusten bit- tende, Geben am Sontage vor Michael, Anno etc. lxxxix, vnder vnserem Stad mynnern secret. Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw. 25 Was wir dem houbtman vff soliche schriffte, die er vns furbracht zu antwort gegeben habenn. So vns danne der Gestrenge woltuchtige Merten von Maxen soliche der von der Syttaw schriffte furbracht, vnnd vnser ant- wort, domit er sich jn, abwesen vnsers gnedigen hern des Amacht- 30 manns, gein allen teylen Recht vnd billich halden mochte, be- geret hat, haben wir jm des brieffes, so ko. mt. den von der Syttaw zugeschickt, worhafftige abeschrifft, vnnd wie sich die von der Syttaw nach solichen schrifften zuhalden, vffem tage zur lobe vorwilliget, auch wie wir fremde bier haben vorbieten 35 vnnd awssruffen lassen, vortzalt, vnnd gesaget, Er mochte wol dorawss mercken vnnd irkennen, das wir nichtes vnbillichs vor- nehmen, so wir vns alleine vnser priuilegia, Rechtspruche, vnnd 196a 21. am Sontage vor Michael, den 27. september.
151 mit grossen vnnd merglichen schaden vunde abfall, vnsers teyles biss vff martini nehstkunfftig gedocht hatten zuhalden, vnnd gut- lich bestehen lassen, wo js aber anderss seyn wil, Bitthen vnnd anruffen wir uwer Namhafftickeit Amechtes halben, als vnseren 5 bsunderen gunstigen forderer uwer. N. geruch mit den von Gor- litz reden vnnd vorschaffen, das sie vns an vnserem Recht vnd altherkomen so nohen nicht gehen, sunder nach junhalt der ko. schrifften hirjnne der Bierfure halben guttlich vnnd allen teylen vnschedelich, das sich danne nach irem vorbieten anderss be- 10 funde, anstehen lassen, das wir gerne sehgen, wo das abir nicht sein wulde, konden wir wol abnehmen was das vff jm truge, musten auch zu Rothe werden, so sie ko. schriffte obirtreten, wie wir vns vnnd vnserem Rechte nicht zu nohen nach zuscha- den ymandes komen, nach ichtes vornehmen lassen, mit uwer 15 N. Roth vnnd beystand soliche ko. mt. schriffte nicht zuschwechen, Getrawen in gantzer vorhoffnung, werdet dorjnne vngesparten 195b fleyss anlegen gedencken, weytter muhe zuuormeyden, womit wir uwer N. zu frunthafftigen dinste vnnd gutgefallen geseyn konnen vund thuen sullen, seyn wir mit fleysse alletzeit bereyt- 20 willig uwer N. antwort dornach wir vns zuhalden wusten bit- tende, Geben am Sontage vor Michael, Anno etc. lxxxix, vnder vnserem Stad mynnern secret. Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw. 25 Was wir dem houbtman vff soliche schriffte, die er vns furbracht zu antwort gegeben habenn. So vns danne der Gestrenge woltuchtige Merten von Maxen soliche der von der Syttaw schriffte furbracht, vnnd vnser ant- wort, domit er sich jn, abwesen vnsers gnedigen hern des Amacht- 30 manns, gein allen teylen Recht vnd billich halden mochte, be- geret hat, haben wir jm des brieffes, so ko. mt. den von der Syttaw zugeschickt, worhafftige abeschrifft, vnnd wie sich die von der Syttaw nach solichen schrifften zuhalden, vffem tage zur lobe vorwilliget, auch wie wir fremde bier haben vorbieten 35 vnnd awssruffen lassen, vortzalt, vnnd gesaget, Er mochte wol dorawss mercken vnnd irkennen, das wir nichtes vnbillichs vor- nehmen, so wir vns alleine vnser priuilegia, Rechtspruche, vnnd 196a 21. am Sontage vor Michael, den 27. september.
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152 des Recess, so vns von vnserem gnedigen hern dem Amacht- mann gegeben were, hilden vnnd gebrauchten, auch dorawss das konigliche maiestat nicht vns, sunder den von der Syttaw vnnd jren mitvorwanten geschreben, vnnd jun die Bierfure biss vff Martini nehstkunfftig anzustehen lassen, entpholhen hat. 5 Schrifte der von der Syttaw die sy abermolss der bierfure halben jnn abwesen des ko. Anwaldes, an den Gestrengen woltuchtigen merten von maxen houbtman zu Gorlitz gethan haben. 19eb Dem Gestrengen Namhafftigen Merten von Maxen houbtman 10 zu Gorlitz vnserem bsunderem gunstigenn forderer. Vnnsere fruntliche dinste zuuor Gestrenger Namhafftiger bsunder gunstiger forderer. Ewer Namhafftickeit hat vormolss durch vnsere schriffte, auch jn eigener person der sachen der bierfur halben, so die sache allen teylen jren Rechten gutlich 15 vnd vnschedelich, nach laute koniglicher mt. schriffte, byss vff martini, anstehen sal, vff der von Gorlitz vornemen, vnser mey- nunge, auch bethe vnnd begere zu gutter mossen, nicht tzwei- ueln, vorstanden, in gedencken behalden, mit den von Gorlitz derhalben ferrer zu reden, sich gutwillig irbothen, das wir ewer 20 Namhafftickeit mit fleysse gar fruntlich dancken, Ewer Namhaff- tickeit nach jn fruntlichem vleisse gar dinstlichen bithen, jnn der sachen vorhulffen sein welle, das wir biss zu irkentniss vnsers allergnedigsten hern vnnd Grossmechtigenn koniges, von vnserem altherkomen vnnd allerleugisten besitzunge, bedrungen 25 zu werden, nicht weiter muhe haben durfften, wenne die sache kor. mt. schrifften nach allen teylen vnschedelich wie vor, biss vff martini sal bleiben gutlichen beruhen, das aber vns vnd nicht jn geschreben ist, hat die ko. mt. wol gewost, das den von Gor- litz, so sie gebrauchter besitzunge, die sy begeren, nicht haben, 30 nichtes doran zu losen, zu befelhen sey, Sunder vns das wir gutlich eine tzeit beruhen lossen sullen, befolhen, Das wir danne, so weith sie is thuen wullen, auch gutlich bis vff martini gerne nach kon. schriften halden, wo abir die ding gutlichen vnd allen teylen vnschedelichen, von jn nicht gehalden werden, Bithen 35 wir ewer Namhafftickeit nach gar fleissig, vns Amechtes halben Rath hulffe vnd beystant zu thuen, das wir von vnserem Recht altherkomen vnd besitzunge, dorjnne wir bissher alletzeit in geubitter gebrauchung, bfunden sein, vnserem allergnedigsten
152 des Recess, so vns von vnserem gnedigen hern dem Amacht- mann gegeben were, hilden vnnd gebrauchten, auch dorawss das konigliche maiestat nicht vns, sunder den von der Syttaw vnnd jren mitvorwanten geschreben, vnnd jun die Bierfure biss vff Martini nehstkunfftig anzustehen lassen, entpholhen hat. 5 Schrifte der von der Syttaw die sy abermolss der bierfure halben jnn abwesen des ko. Anwaldes, an den Gestrengen woltuchtigen merten von maxen houbtman zu Gorlitz gethan haben. 19eb Dem Gestrengen Namhafftigen Merten von Maxen houbtman 10 zu Gorlitz vnserem bsunderem gunstigenn forderer. Vnnsere fruntliche dinste zuuor Gestrenger Namhafftiger bsunder gunstiger forderer. Ewer Namhafftickeit hat vormolss durch vnsere schriffte, auch jn eigener person der sachen der bierfur halben, so die sache allen teylen jren Rechten gutlich 15 vnd vnschedelich, nach laute koniglicher mt. schriffte, byss vff martini, anstehen sal, vff der von Gorlitz vornemen, vnser mey- nunge, auch bethe vnnd begere zu gutter mossen, nicht tzwei- ueln, vorstanden, in gedencken behalden, mit den von Gorlitz derhalben ferrer zu reden, sich gutwillig irbothen, das wir ewer 20 Namhafftickeit mit fleysse gar fruntlich dancken, Ewer Namhaff- tickeit nach jn fruntlichem vleisse gar dinstlichen bithen, jnn der sachen vorhulffen sein welle, das wir biss zu irkentniss vnsers allergnedigsten hern vnnd Grossmechtigenn koniges, von vnserem altherkomen vnnd allerleugisten besitzunge, bedrungen 25 zu werden, nicht weiter muhe haben durfften, wenne die sache kor. mt. schrifften nach allen teylen vnschedelich wie vor, biss vff martini sal bleiben gutlichen beruhen, das aber vns vnd nicht jn geschreben ist, hat die ko. mt. wol gewost, das den von Gor- litz, so sie gebrauchter besitzunge, die sy begeren, nicht haben, 30 nichtes doran zu losen, zu befelhen sey, Sunder vns das wir gutlich eine tzeit beruhen lossen sullen, befolhen, Das wir danne, so weith sie is thuen wullen, auch gutlich bis vff martini gerne nach kon. schriften halden, wo abir die ding gutlichen vnd allen teylen vnschedelichen, von jn nicht gehalden werden, Bithen 35 wir ewer Namhafftickeit nach gar fleissig, vns Amechtes halben Rath hulffe vnd beystant zu thuen, das wir von vnserem Recht altherkomen vnd besitzunge, dorjnne wir bissher alletzeit in geubitter gebrauchung, bfunden sein, vnserem allergnedigsten
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153 hern dem konige vnnd seiner ko. g. Stad zu vorterblichem abfal vund vnuorwintlichem schaden, von den von Gorlitz, nicht ge- drungen werden mochten, Das wullen wir vmbe ewer namhaff- tickeit vnuorspartes fleysses, alletzeit gantz willig vordinen, Ewer 5 N. antwort bithende, Geschreben dornstag am tage hedwigis. Anno domini etc. lxxxix. vnder vnserem Stadsecret Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw. Antwort des Rathes dem houbtmann. 197a 10 Vff soliche der von der Syttaw schriffte, haben wir den houbtman, so er vns die vorgeleget hat, geantwort jn mossen vnnd wie wir jm vormolss vff die nehsten schrieffte der von der Syttaw, gesaget vnd geantwort haben, als danne hieuor vor- tzeichent ist. 15 Ko. mt. brieff dadurch alleteyl zu vorhorunge ge- fordert werden. Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreich etc., Embieten den Ersamen vnnd weis- sen vnseren lieben getrewen Burgermeister Rathe vnd gantzer 20 gemeinde vnser Stad zu Gorlitz, vnser gnad vnd alles gutt, lieben getrewen, der jrrung halben, so tzwischen ew, vnd auch vnseren lieben getrewen der Stethe Syttaw, Camentz, luban, vnd der Gorlitzschen manschafft, von der Bierfure wegen, heltt, dess- halben wir danne nehst einen gutlichen anstandt, junhalt eines 25 Recess, euch auff den nehsten sand mertenss tag durch den Ed- len vnseren lieben getrewen Georgen vom Stayn etc., fur vns, so wir jn der Slesie sein wurden, beschiden vnnd gewesen ha- ben, ist euch antzweiuel vnuorhalten der handel den wir disser tzeit mit vnserem fruntlichen lieben bruder dem Rohmischen 30 konige, halten, dadurch wir danne vorhindert werden jn die Sle- sien zu komen, Auff das jr aber berurter sachen halbenn nicht zu weiter auffruhre komet, so heischen vnnd beruffen wir euch mit dissem brieue gebietende vnd wollen, das ir durch uwer vol- mechtig Anwalt vnnd botschafft mit gnugsamer vnderrichtung 197b 5. am tage hedwigis, der 15. october. 23. heltt, besteht. 27. beschiden vnd gewesen, bestimmt und vestgesetzt. wesen, durare in statu. 20
153 hern dem konige vnnd seiner ko. g. Stad zu vorterblichem abfal vund vnuorwintlichem schaden, von den von Gorlitz, nicht ge- drungen werden mochten, Das wullen wir vmbe ewer namhaff- tickeit vnuorspartes fleysses, alletzeit gantz willig vordinen, Ewer 5 N. antwort bithende, Geschreben dornstag am tage hedwigis. Anno domini etc. lxxxix. vnder vnserem Stadsecret Burgermeister vnd Rathmann der Stad Syttaw. Antwort des Rathes dem houbtmann. 197a 10 Vff soliche der von der Syttaw schriffte, haben wir den houbtman, so er vns die vorgeleget hat, geantwort jn mossen vnnd wie wir jm vormolss vff die nehsten schrieffte der von der Syttaw, gesaget vnd geantwort haben, als danne hieuor vor- tzeichent ist. 15 Ko. mt. brieff dadurch alleteyl zu vorhorunge ge- fordert werden. Wir Mathias von gots gnaden zu hungern vnd Behmen konig vnd hertzog zu osterreich etc., Embieten den Ersamen vnnd weis- sen vnseren lieben getrewen Burgermeister Rathe vnd gantzer 20 gemeinde vnser Stad zu Gorlitz, vnser gnad vnd alles gutt, lieben getrewen, der jrrung halben, so tzwischen ew, vnd auch vnseren lieben getrewen der Stethe Syttaw, Camentz, luban, vnd der Gorlitzschen manschafft, von der Bierfure wegen, heltt, dess- halben wir danne nehst einen gutlichen anstandt, junhalt eines 25 Recess, euch auff den nehsten sand mertenss tag durch den Ed- len vnseren lieben getrewen Georgen vom Stayn etc., fur vns, so wir jn der Slesie sein wurden, beschiden vnnd gewesen ha- ben, ist euch antzweiuel vnuorhalten der handel den wir disser tzeit mit vnserem fruntlichen lieben bruder dem Rohmischen 30 konige, halten, dadurch wir danne vorhindert werden jn die Sle- sien zu komen, Auff das jr aber berurter sachen halbenn nicht zu weiter auffruhre komet, so heischen vnnd beruffen wir euch mit dissem brieue gebietende vnd wollen, das ir durch uwer vol- mechtig Anwalt vnnd botschafft mit gnugsamer vnderrichtung 197b 5. am tage hedwigis, der 15. october. 23. heltt, besteht. 27. beschiden vnd gewesen, bestimmt und vestgesetzt. wesen, durare in statu. 20
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154 ewer gerechtickeit, an vnserem koniglichen houe, wo wir danne den ditzmal halden werden auff bestymbten sand mertens tag vor vns irscheinet, daselbs wir euch beiderseit notdorfftiglich vorhoren ader aber zuuorhoren vorschaffen, vnd jglichem teyl auff seine gerechtickeit, benugen thuen wellen, darvmbe so thut keyn anderss. Jst vnser gantz ernstliche menung, Wir haben auch desgleichs dem anderen teyl auch geschriben, dornach habb euch zu richten. Geben zu offenn an Erigtag Colmanni. Anno domini etc. lxxxix vnser Reich des hungerschen jm xxxijten vnd des Behmischen jm xxj ten jaren. 5 10 Were von den gemelten Stethen hyneyn geschykt ist. Vff soliche citacio vnnd irforderung haben wir von Gorlitz, hanssen meyhen vnd mgrm Conradum nyssman Stadschreyber mit vnser menung vnnd voller macht zu koniglicher maiestat gein ofen geschickt, Die von der Syttaw hannssen Bobist, vnd 15 Baccalaureum nytzken Stadschreiber, Die vom luban lorentz Czeydelern, die von Camentz jren Stadschreiber. Die manschaft ist awssen gebliben vnd disse schriffte an hern Jorgen gethan. 198a Manschaft des landes zu Gorlitz, Dem Edlenn wolgebornen 20 hern, hern Georgen vom Stayn, hern zur Czossen, houbtmann der furstenthumer Sweidnitz vnd Jawer, voit jn obirlusitz etc. vnserm gnedigen hern. Edler wolgeborner gnediger herr, vnser willige gehorsame dinste sinth uwern gnaden alletzeit in gantzem gehorsam bereit 25 als vnserem g. h. Gnediger herr wir bithen uwer g. demuttig- lich wisssen, wie der Ersame Rath von der Syttaw vns zuge- schickt hat vusers allergnedigsten hern des koniges schrifft, dor- jnne ko. mt. vorschaft vnd entphilt mit vnser gerechtickeit zu- stehen wo seine ko. mt. mit houe sein wurde, vnnd den tag 30 gelegt vff send mertens tag, wes wir hetten wider die von Gor- litz, G. h. wir bekennen das wir is billich vnd durch Recht vorpflicht sein zugestehen, sunder g. h. soliche ko. vorheischunge kommet ganz kurtz an vns, uwer g. weiss auch wol, so kurtz 5. benugen, genüge. 8. Erigtag Colmanni, d. 13. octbr.
154 ewer gerechtickeit, an vnserem koniglichen houe, wo wir danne den ditzmal halden werden auff bestymbten sand mertens tag vor vns irscheinet, daselbs wir euch beiderseit notdorfftiglich vorhoren ader aber zuuorhoren vorschaffen, vnd jglichem teyl auff seine gerechtickeit, benugen thuen wellen, darvmbe so thut keyn anderss. Jst vnser gantz ernstliche menung, Wir haben auch desgleichs dem anderen teyl auch geschriben, dornach habb euch zu richten. Geben zu offenn an Erigtag Colmanni. Anno domini etc. lxxxix vnser Reich des hungerschen jm xxxijten vnd des Behmischen jm xxj ten jaren. 5 10 Were von den gemelten Stethen hyneyn geschykt ist. Vff soliche citacio vnnd irforderung haben wir von Gorlitz, hanssen meyhen vnd mgrm Conradum nyssman Stadschreyber mit vnser menung vnnd voller macht zu koniglicher maiestat gein ofen geschickt, Die von der Syttaw hannssen Bobist, vnd 15 Baccalaureum nytzken Stadschreiber, Die vom luban lorentz Czeydelern, die von Camentz jren Stadschreiber. Die manschaft ist awssen gebliben vnd disse schriffte an hern Jorgen gethan. 198a Manschaft des landes zu Gorlitz, Dem Edlenn wolgebornen 20 hern, hern Georgen vom Stayn, hern zur Czossen, houbtmann der furstenthumer Sweidnitz vnd Jawer, voit jn obirlusitz etc. vnserm gnedigen hern. Edler wolgeborner gnediger herr, vnser willige gehorsame dinste sinth uwern gnaden alletzeit in gantzem gehorsam bereit 25 als vnserem g. h. Gnediger herr wir bithen uwer g. demuttig- lich wisssen, wie der Ersame Rath von der Syttaw vns zuge- schickt hat vusers allergnedigsten hern des koniges schrifft, dor- jnne ko. mt. vorschaft vnd entphilt mit vnser gerechtickeit zu- stehen wo seine ko. mt. mit houe sein wurde, vnnd den tag 30 gelegt vff send mertens tag, wes wir hetten wider die von Gor- litz, G. h. wir bekennen das wir is billich vnd durch Recht vorpflicht sein zugestehen, sunder g. h. soliche ko. vorheischunge kommet ganz kurtz an vns, uwer g. weiss auch wol, so kurtz 5. benugen, genüge. 8. Erigtag Colmanni, d. 13. octbr.
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155 nymandes zuhaben, vnser gerechtikeit gruntlich vnnd eines rech- ten weisse vorzubrengen, das wir des vnder vns nicht haben, vnd mussen vns eines solichen mannes an andern orthern irho- len, der vns weiss vor ko. mt. vnser gerechtickeit zu reden, 5 vnd haben keinen tzweifel an vnserem allergnedigsten hern, so wir vnser gerechtikeit recht vnd gnugsamlich vorbrengen vns wirt Recht gesprachen, vnd bithen uwer gnade als vnseren g. h. uwer g. wulde ansehen vns arme Ritterschafft das wir gross bedranget werden jn mancherley sachen der uwer g. eines teyles 10 wol weyss, auch uwer g. an dem andern brieue der vor gegeben ist wenne disser, das vns gantz noth ist, die von Gorlitz weiter zuuorclagen, wenne alleine der Bierfure halben, uwer g. wulde vns vorantworten bey vnserem allergnedigsten hern, das seine ko. mt. nicht vngnade vff vns tragenn wolde jtzundt des tages halben, 198b 15 den wir jn keinem vngehorsam nicht vorsitzen, sunder das wir vff dissmol so eylende keinen man vffbrengen mugen, wenne jn der warheit, vns solicher brieff vor acht tagen einkomen ist vor martini, vnd uwer gnade vnser bestes werben vnd reden vor ko. mt. vff das vnns ein gerawmer tag geleget wurde, das wir 20 vns mochten bewerben vmbe einen man der vns jm rechten vorwaren machte, vnd auch zuhanden mochten brengen vnser brieue vnnd priuilegien der wir vff dissmol darben, vnnde vnser bestes werben bey ko. mt. wullen wir alletzeit vns gehorsamlich bey uwern g. halden mit willigen dinsten alse bey vnserem g. hern Datum am tage leonhardi vnder Cristoff kotwitz vnnd Cas- par Gerssdorffz sigel, Anno etc. lxxxix. 25 Czu konigishayn fremde Bier mitsampt dem kretzschmer vffgnomen. So danne langehanss kretzschmer zu konigishayn wider der 30 Stad priuilegia vnd den Recess fremde Bier ins weichbilde gefurt, das vorkouft, auch eines teyles jn seinem kretzschem geschanckt hat, js er zusampt dem fremden bier das bey jm gefunden, mit hulff der ko. gerichte in die Stad gefurt vnd gefenglichen ge- satzt wurden, vnd so er vom Sonnoband vor Martini biss vff 35 die mitwoch nach lucie gesessen hette, hat jn der Rath zu bur- gen gegeben also das er solichen freuel gein gerichte abetragen, 199a 15. vorsitzen, versäumen. 25. am tage leonhardi (wahrscheinlich des abtes) den 15. october. 34. Sonnoband vor — nach lucie, vom 7. nov. bis 16. decbr. 20*
155 nymandes zuhaben, vnser gerechtikeit gruntlich vnnd eines rech- ten weisse vorzubrengen, das wir des vnder vns nicht haben, vnd mussen vns eines solichen mannes an andern orthern irho- len, der vns weiss vor ko. mt. vnser gerechtickeit zu reden, 5 vnd haben keinen tzweifel an vnserem allergnedigsten hern, so wir vnser gerechtikeit recht vnd gnugsamlich vorbrengen vns wirt Recht gesprachen, vnd bithen uwer gnade als vnseren g. h. uwer g. wulde ansehen vns arme Ritterschafft das wir gross bedranget werden jn mancherley sachen der uwer g. eines teyles 10 wol weyss, auch uwer g. an dem andern brieue der vor gegeben ist wenne disser, das vns gantz noth ist, die von Gorlitz weiter zuuorclagen, wenne alleine der Bierfure halben, uwer g. wulde vns vorantworten bey vnserem allergnedigsten hern, das seine ko. mt. nicht vngnade vff vns tragenn wolde jtzundt des tages halben, 198b 15 den wir jn keinem vngehorsam nicht vorsitzen, sunder das wir vff dissmol so eylende keinen man vffbrengen mugen, wenne jn der warheit, vns solicher brieff vor acht tagen einkomen ist vor martini, vnd uwer gnade vnser bestes werben vnd reden vor ko. mt. vff das vnns ein gerawmer tag geleget wurde, das wir 20 vns mochten bewerben vmbe einen man der vns jm rechten vorwaren machte, vnd auch zuhanden mochten brengen vnser brieue vnnd priuilegien der wir vff dissmol darben, vnnde vnser bestes werben bey ko. mt. wullen wir alletzeit vns gehorsamlich bey uwern g. halden mit willigen dinsten alse bey vnserem g. hern Datum am tage leonhardi vnder Cristoff kotwitz vnnd Cas- par Gerssdorffz sigel, Anno etc. lxxxix. 25 Czu konigishayn fremde Bier mitsampt dem kretzschmer vffgnomen. So danne langehanss kretzschmer zu konigishayn wider der 30 Stad priuilegia vnd den Recess fremde Bier ins weichbilde gefurt, das vorkouft, auch eines teyles jn seinem kretzschem geschanckt hat, js er zusampt dem fremden bier das bey jm gefunden, mit hulff der ko. gerichte in die Stad gefurt vnd gefenglichen ge- satzt wurden, vnd so er vom Sonnoband vor Martini biss vff 35 die mitwoch nach lucie gesessen hette, hat jn der Rath zu bur- gen gegeben also das er solichen freuel gein gerichte abetragen, 199a 15. vorsitzen, versäumen. 25. am tage leonhardi (wahrscheinlich des abtes) den 15. october. 34. Sonnoband vor — nach lucie, vom 7. nov. bis 16. decbr. 20*
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156 vnd so er ader seine burgen gemanet werden sich wider vor den Rath gestellen sal, vund hinfur kein fremde bier wider der Stadt priuilegia einfuren nach schencken, Sal auch diss gefeng- nis halben nymandes von der Stad wider jn gemeyn nach in sunderheit argen nach fehden, sunder des mit worten nach mit 5 werken jn arge nymmer gedencken: ut clarius habetur in me- moriali. Jm kretzschmer zu vlerssdorff fremde Bier ge- nohmen. Dinstag nach Martini hat der Rath etzliche fussknechte 10 vnnd zu Rosse neben dem koniglichen Richter gein vlerssdorf geschickt, doselbist haben sie jm kretzschem anderhalb firtel Ca- mentz bier gefunden, das jn die Stad gefurt vnnd armen leuthen gegeben, vnnd haben den kretzschmer dorvmbe lassen heischen. 200b Mit den von Sittau Lauben vnnd Camenz. 15 Illustrissime princeps: Invictissime Rex: generosissime do- mine vestre Regie maiestatis fideles subditi proconsul et consules necnon vniuersitates ciuitatum Sittauiensis lubanensis et Camen- tzensis, causam inter Gorlitzenses et eos cum alijs sibi adheren- tibus ex parte vecture cereuisie vertentem. v. R. serenitati sub- 20 sequenter hic scriptotenus enarrandam humiliter supplicant ge- nerose suscipiendam. Primo quod supradicti v. r. mtis. fideles subditi cum suis antecessoribus a tempore cuius inicium non est in memoria ho- minum habuerint et tenuerint velut et hodie habent et tenent 25 actualem realem et liberam possessionem et prescripcionem ve- cture cereuisie ex prefatis ciuitatibus in districtum Gorlitzensem et suas villas absque militarium atque vasallorum eiusdem di- strictus tanquam dominorum hereditariorum memoratarum vil- larum contradicione: et aliorum omnium et singulorum inris 30 jmpeticionem. Quo non obstante ciues ciuitatis Gorlitzensis circa festum natiuitatis Christi proxime decursum prefatos ciues di- ctarum ciuitatum Syttauiensis lubanensis et Camentzensis in suis predictis possessione et prescripcione inquietarent turbarent et 10. Dinstag nach Martini, den 17. november. 14. 199b 200a leere blätter. 15. Die überschrift ist von späterer hand.
156 vnd so er ader seine burgen gemanet werden sich wider vor den Rath gestellen sal, vund hinfur kein fremde bier wider der Stadt priuilegia einfuren nach schencken, Sal auch diss gefeng- nis halben nymandes von der Stad wider jn gemeyn nach in sunderheit argen nach fehden, sunder des mit worten nach mit 5 werken jn arge nymmer gedencken: ut clarius habetur in me- moriali. Jm kretzschmer zu vlerssdorff fremde Bier ge- nohmen. Dinstag nach Martini hat der Rath etzliche fussknechte 10 vnnd zu Rosse neben dem koniglichen Richter gein vlerssdorf geschickt, doselbist haben sie jm kretzschem anderhalb firtel Ca- mentz bier gefunden, das jn die Stad gefurt vnnd armen leuthen gegeben, vnnd haben den kretzschmer dorvmbe lassen heischen. 200b Mit den von Sittau Lauben vnnd Camenz. 15 Illustrissime princeps: Invictissime Rex: generosissime do- mine vestre Regie maiestatis fideles subditi proconsul et consules necnon vniuersitates ciuitatum Sittauiensis lubanensis et Camen- tzensis, causam inter Gorlitzenses et eos cum alijs sibi adheren- tibus ex parte vecture cereuisie vertentem. v. R. serenitati sub- 20 sequenter hic scriptotenus enarrandam humiliter supplicant ge- nerose suscipiendam. Primo quod supradicti v. r. mtis. fideles subditi cum suis antecessoribus a tempore cuius inicium non est in memoria ho- minum habuerint et tenuerint velut et hodie habent et tenent 25 actualem realem et liberam possessionem et prescripcionem ve- cture cereuisie ex prefatis ciuitatibus in districtum Gorlitzensem et suas villas absque militarium atque vasallorum eiusdem di- strictus tanquam dominorum hereditariorum memoratarum vil- larum contradicione: et aliorum omnium et singulorum inris 30 jmpeticionem. Quo non obstante ciues ciuitatis Gorlitzensis circa festum natiuitatis Christi proxime decursum prefatos ciues di- ctarum ciuitatum Syttauiensis lubanensis et Camentzensis in suis predictis possessione et prescripcione inquietarent turbarent et 10. Dinstag nach Martini, den 17. november. 14. 199b 200a leere blätter. 15. Die überschrift ist von späterer hand.
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157 molestarent: antequam in causam traherentur. Cum et predicti ciues supradictarum ciuitatum varijs sinjstris euentibus tractu temporis ut plurimum adeo depauperati ut propter braxacionem vendicionis et sue cereuisie liberam duccionem more veterrimo 5 nullo pacto sese conseruare valebant aut enutrire. Mallent equi- dem singula domorum tecta: necessario Re. mtis intuitu et ve- lociori recuperacione: ignis voragine consumi quam eandem, ce- reuisie vecturam ereptam uel eiusdemque possessionem inquie- tam tolerare. Qua interrupta et nobis turbata sub eo iuramento 10 nostro: deo necnon v. Re. mti prestito audemus dicere rem- publicam: totamque ciuitatem prefatarum ciuitatum funditus 201a perituram in non mediocre v. Re. serenitatis eiusdem fidelium subditorum damnum atque preiudicium intolerabile. Quod autem hy maxime Sittauienses in longa possessione 15 libere vecture et ducture cereuisie in districtum et ciuitatem Gorlitzensem fuerunt, facit primo publica vox et fama et litera domini wenceslai Romanorum et Bohemorum Regis etc. in mo- do concordie dicta : cuius tenor talis est, Wir wentzlaw von gotes gnaden etc. vt habetur folio ducentesimo tricesimo secundo 20 huius libri. Ex premissa ordinacione patet clare ducturam cereuisie libere et absque theolonij requisicione etc. fuisse: multo tem- pore procul dubio aut composicionem prestitam supradicti ciues in possessione libere vecture cereuisie fuerunt. Quod si non: 25 cur fuisset opus ut super theolonio vecture cereuisie: nominati: concordati essent. Si vero Sittauienses legittimo titulo aut bona fide sue liquide vecture caruissent. Nec Re. mtas tolerasset: nec repetiti consilarij arbitrati fuissent. Nec Gorlitzenses ac- quieuissent quod supradicti fideles subditi sua possessione et 30 prescripcione potiti et freti fuissent. Quid vero possessionis longissimi temporis supradicti habuerunt, facit etiam litera regis wenceslai que sequitur et est talis. Wir wentzlaw von gotes gnaden Romischer konig zu allen tzeiten merher des Reichs, vnd ko, zu Behmen Entbieten den 35 Burgermeister Rathmann vnd burgern gemeinlich der Stad Syt- taw vnseren lieben getrewen vnser gnad vnd alles gutt, lieben getrewen wir haben denn Burgermeistern Rathmann vnd burgern gemeniglich vnser Stethe Gorlitz Budissen luban lobaw vnd Ca-201b mentz vnseren lieben getrewen geschreben vnnd ernstlich gebo- 40 ten, das sie euch in uwrem bier, das jr vnnd ander leuthe die das bey euch jn der Stad kouffen vnnd jun vnnd durch jre Stethe furen vorkouffen vnd Schencken nicht hindert nach jrret,
157 molestarent: antequam in causam traherentur. Cum et predicti ciues supradictarum ciuitatum varijs sinjstris euentibus tractu temporis ut plurimum adeo depauperati ut propter braxacionem vendicionis et sue cereuisie liberam duccionem more veterrimo 5 nullo pacto sese conseruare valebant aut enutrire. Mallent equi- dem singula domorum tecta: necessario Re. mtis intuitu et ve- lociori recuperacione: ignis voragine consumi quam eandem, ce- reuisie vecturam ereptam uel eiusdemque possessionem inquie- tam tolerare. Qua interrupta et nobis turbata sub eo iuramento 10 nostro: deo necnon v. Re. mti prestito audemus dicere rem- publicam: totamque ciuitatem prefatarum ciuitatum funditus 201a perituram in non mediocre v. Re. serenitatis eiusdem fidelium subditorum damnum atque preiudicium intolerabile. Quod autem hy maxime Sittauienses in longa possessione 15 libere vecture et ducture cereuisie in districtum et ciuitatem Gorlitzensem fuerunt, facit primo publica vox et fama et litera domini wenceslai Romanorum et Bohemorum Regis etc. in mo- do concordie dicta : cuius tenor talis est, Wir wentzlaw von gotes gnaden etc. vt habetur folio ducentesimo tricesimo secundo 20 huius libri. Ex premissa ordinacione patet clare ducturam cereuisie libere et absque theolonij requisicione etc. fuisse: multo tem- pore procul dubio aut composicionem prestitam supradicti ciues in possessione libere vecture cereuisie fuerunt. Quod si non: 25 cur fuisset opus ut super theolonio vecture cereuisie: nominati: concordati essent. Si vero Sittauienses legittimo titulo aut bona fide sue liquide vecture caruissent. Nec Re. mtas tolerasset: nec repetiti consilarij arbitrati fuissent. Nec Gorlitzenses ac- quieuissent quod supradicti fideles subditi sua possessione et 30 prescripcione potiti et freti fuissent. Quid vero possessionis longissimi temporis supradicti habuerunt, facit etiam litera regis wenceslai que sequitur et est talis. Wir wentzlaw von gotes gnaden Romischer konig zu allen tzeiten merher des Reichs, vnd ko, zu Behmen Entbieten den 35 Burgermeister Rathmann vnd burgern gemeinlich der Stad Syt- taw vnseren lieben getrewen vnser gnad vnd alles gutt, lieben getrewen wir haben denn Burgermeistern Rathmann vnd burgern gemeniglich vnser Stethe Gorlitz Budissen luban lobaw vnd Ca-201b mentz vnseren lieben getrewen geschreben vnnd ernstlich gebo- 40 ten, das sie euch in uwrem bier, das jr vnnd ander leuthe die das bey euch jn der Stad kouffen vnnd jun vnnd durch jre Stethe furen vorkouffen vnd Schencken nicht hindert nach jrret,
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158 202a nemlich auch das dieselben Stethe bey jnn vff iren mergktagen awssruffen lassen das yderman were der sey mit seiner habe vnd kouffmanschatz furbass mehr awss vnserem konigreich zu Behmen durch die Stete mit nahmen Syttaw fridlandt das greif- fenberg vnnd lehmberg in das lanth gein polen, vunde von danne wider her durch dieselben vnnd sust keine andere strasse, vnnd gebieten auch dorvmbe dem Edlen hincken hlawatzen von der leyppen uwrem houbtman ader wer zu tzeiten houbtman ist ves- tiglich mit dissem brieue, das er euch nach laute vnd sage uwer brieue, die jr in den egnant sachen von vnseren vorfarn vnd auch 10 von vns habt, vnd auch sust ander uwer redliche kuntschafft, dobey wir euch auch gnediglichen behalden vnd geruglichen bleiben lassen wollen, hanthaben schutzen vnd schirmen solle als vnser bsunder liebe getrewen, Gegeben zu prage an sand Johannis tage baptiste, vnser Reiche des Behmischen in dem ein 15 vnd funfftzigisten, vnnd des Rohmischen jn dem Siben vnd drei- sigisten jares. Ex qua claret quod non solum libere ducere: sed etiam vendere habent iuxta litere tenorem in non modicam presum- pcionem et fidem maiorem, desuper adducentur litere Regales 20 due quarum tenor sequitur et est talis. Wir wentzlaw von gotes gnaden Rohmischer konig zu al- len tzeiten merer des Reichs vnd konig zu Behmen Entbie- then dem Burgermeister Rathe vnd den burgern gemeniglichen der Stad zu Budissen vnseren lieben getrewen vnsere gnade vnd 25 alles gutt, lieben getrewen vnse haben vorgelegt vnser lieben getrewen die burger zur Sittaw, wie das jr sie vnd ander die von jnn bier furen durch uwer Stad vnd landt hindert, vnd nicht gestaten wullet das sie bier in uwer Stadt vnd landt vnnd durch uwer Stad vnnd landt fuerten, douon so heissen wir euch vnd 30 gebieten euch bey vnseren holden ernstlich vnd vestiglich mit dissem brieue, das jr die eegnant vnser burger von der Syttaw vnd auch andere die von iun bier furen in uwer Stadt vnd landt vnd durch uwer Stadt vnnd landt mit bierfaren lasset vngehindert in aller der mosse als das von alder herkomen ist, vnd thut 35 do wider nicht als jr ynser schwer vngnade vormeiden wollet, Gegeben zu Prag an sand vincencij tag vnser Reych des Beh- mischen in dem tzwantzigsten vnnd des Rohmischen jn dem Sebinden jaren. Wir wentzlaw von gots gnaden Rohmischer konig zu allen 40 tzeiten merher des Reichs, vnd konig zu Behmen etc. Bekennen vnnd thunkunth offentlichen mit dissem brieue allen den die 5
158 202a nemlich auch das dieselben Stethe bey jnn vff iren mergktagen awssruffen lassen das yderman were der sey mit seiner habe vnd kouffmanschatz furbass mehr awss vnserem konigreich zu Behmen durch die Stete mit nahmen Syttaw fridlandt das greif- fenberg vnnd lehmberg in das lanth gein polen, vunde von danne wider her durch dieselben vnnd sust keine andere strasse, vnnd gebieten auch dorvmbe dem Edlen hincken hlawatzen von der leyppen uwrem houbtman ader wer zu tzeiten houbtman ist ves- tiglich mit dissem brieue, das er euch nach laute vnd sage uwer brieue, die jr in den egnant sachen von vnseren vorfarn vnd auch 10 von vns habt, vnd auch sust ander uwer redliche kuntschafft, dobey wir euch auch gnediglichen behalden vnd geruglichen bleiben lassen wollen, hanthaben schutzen vnd schirmen solle als vnser bsunder liebe getrewen, Gegeben zu prage an sand Johannis tage baptiste, vnser Reiche des Behmischen in dem ein 15 vnd funfftzigisten, vnnd des Rohmischen jn dem Siben vnd drei- sigisten jares. Ex qua claret quod non solum libere ducere: sed etiam vendere habent iuxta litere tenorem in non modicam presum- pcionem et fidem maiorem, desuper adducentur litere Regales 20 due quarum tenor sequitur et est talis. Wir wentzlaw von gotes gnaden Rohmischer konig zu al- len tzeiten merer des Reichs vnd konig zu Behmen Entbie- then dem Burgermeister Rathe vnd den burgern gemeniglichen der Stad zu Budissen vnseren lieben getrewen vnsere gnade vnd 25 alles gutt, lieben getrewen vnse haben vorgelegt vnser lieben getrewen die burger zur Sittaw, wie das jr sie vnd ander die von jnn bier furen durch uwer Stad vnd landt hindert, vnd nicht gestaten wullet das sie bier in uwer Stadt vnd landt vnnd durch uwer Stad vnnd landt fuerten, douon so heissen wir euch vnd 30 gebieten euch bey vnseren holden ernstlich vnd vestiglich mit dissem brieue, das jr die eegnant vnser burger von der Syttaw vnd auch andere die von iun bier furen in uwer Stadt vnd landt vnd durch uwer Stadt vnnd landt mit bierfaren lasset vngehindert in aller der mosse als das von alder herkomen ist, vnd thut 35 do wider nicht als jr ynser schwer vngnade vormeiden wollet, Gegeben zu Prag an sand vincencij tag vnser Reych des Beh- mischen in dem tzwantzigsten vnnd des Rohmischen jn dem Sebinden jaren. Wir wentzlaw von gots gnaden Rohmischer konig zu allen 40 tzeiten merher des Reichs, vnd konig zu Behmen etc. Bekennen vnnd thunkunth offentlichen mit dissem brieue allen den die 5
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159 jnn sehen ader horen lesen, das wir durch vnd getrewe dinste vnser lieben getrewen der burger vnd gemein der Stad zu der Syttaw, die sie vns vnd der Crohnen zu Behmen offt williglichen 202b irtzeiget haben, tegelichen irtzeigen vnnd nach thuen sullen vnd mugen in kunfftigen tzeiten, vnnd auch durch besserung willen derselben vnser Stadt zu der Syttaw, jun mit wol bedochten mueth vnnd guttem Rath von sundern gnaden gonnet vnnd irlewbet haben gonnen vnd irlewben mit krafft dietzs brieues Rechten wissen vnd koniglicher macht zou Behmen, das alle burger vnd 10 einwoner vnser Stad zu prag selber, ader wem sie das entpfelhen werden, den das fuglichen sein wirth, in die vorgnant Stadt zu der Syttaw faren vnnd tzyhen mugen, vnd doselbst bierkouffen vnd gein prag furen vnd doselbst zu irer notdorfft trincken schencken vnd vorkewffen, als in das fugen wirth, vnnd wer 15 is sache das die egnant burger zu prag eingerley gesetze ader geboth jn irer Stad zu prage gemacht hetten, welcherley das were vnnd wie man das mit sunderlichen worten benennen mochte, das wider disse vnser gnade were, das wollen wir das js abesey vnd dowider keine craft nach macht nicht enhabe in 20 keinerweiss, vnnd gebieten dorvmb allen fursten, grauen, freyen, Ryttern, knechten, Burggrauen, amptleuten, gemeinschafften der Stete merckte vnd dorffer, vnd mit namen der Stadt zu prage vnd allen andern vnseren vnd des konigreichs zu Behmen vn- derthanen vnd getrewen ernstlich vnd vehstiglich bey vnseren 25 hulden, das sie die egnanten burger vnd gemein der Stad zcur Syttaw an der gegenwertigen vnseren gnade nicht hindern nach 203a jrren sollen, Sunder sie doran vnnd dobey von vnseren wegen getrewlichen vnd vestiglichen hanthaben schutzen vnd schirmen, wanne wer dowider thetthe der sulde in vnser vngnade schwer- 30 lich vorfallen seyn, mit vrkund diss brieues vorsigelt mit vnse- rem koniglicher maiestat jngesigel, Geben zu prag nach gots geburdt Dreytzenhundert jar vnnd dornach in dem funff vnnd achtzigisten jaren, des nehsten montages nach sand merten tag, vnsers Reichs des Behmischen in dem drey vnnd tzwentzigisten, 35 vnnd des Rohmischen in dem tzehnden jarenn. Ex quibus presumendum est. Si tantam libertatem ducere et vendere cereuisiam eorum habuerunt: sic hodie habent: in capitali ciuitate praga: et in et per ciuitatem capitalem lusacie districtus Budissinensis: quare non in ceteris ciuitatibus et locis 40 ibidem circumiacentibus cereuisiam suam vendere et propinare 5 33. montages n. s. merten tag, den 12. november.
159 jnn sehen ader horen lesen, das wir durch vnd getrewe dinste vnser lieben getrewen der burger vnd gemein der Stad zu der Syttaw, die sie vns vnd der Crohnen zu Behmen offt williglichen 202b irtzeiget haben, tegelichen irtzeigen vnnd nach thuen sullen vnd mugen in kunfftigen tzeiten, vnnd auch durch besserung willen derselben vnser Stadt zu der Syttaw, jun mit wol bedochten mueth vnnd guttem Rath von sundern gnaden gonnet vnnd irlewbet haben gonnen vnd irlewben mit krafft dietzs brieues Rechten wissen vnd koniglicher macht zou Behmen, das alle burger vnd 10 einwoner vnser Stad zu prag selber, ader wem sie das entpfelhen werden, den das fuglichen sein wirth, in die vorgnant Stadt zu der Syttaw faren vnnd tzyhen mugen, vnd doselbst bierkouffen vnd gein prag furen vnd doselbst zu irer notdorfft trincken schencken vnd vorkewffen, als in das fugen wirth, vnnd wer 15 is sache das die egnant burger zu prag eingerley gesetze ader geboth jn irer Stad zu prage gemacht hetten, welcherley das were vnnd wie man das mit sunderlichen worten benennen mochte, das wider disse vnser gnade were, das wollen wir das js abesey vnd dowider keine craft nach macht nicht enhabe in 20 keinerweiss, vnnd gebieten dorvmb allen fursten, grauen, freyen, Ryttern, knechten, Burggrauen, amptleuten, gemeinschafften der Stete merckte vnd dorffer, vnd mit namen der Stadt zu prage vnd allen andern vnseren vnd des konigreichs zu Behmen vn- derthanen vnd getrewen ernstlich vnd vehstiglich bey vnseren 25 hulden, das sie die egnanten burger vnd gemein der Stad zcur Syttaw an der gegenwertigen vnseren gnade nicht hindern nach 203a jrren sollen, Sunder sie doran vnnd dobey von vnseren wegen getrewlichen vnd vestiglichen hanthaben schutzen vnd schirmen, wanne wer dowider thetthe der sulde in vnser vngnade schwer- 30 lich vorfallen seyn, mit vrkund diss brieues vorsigelt mit vnse- rem koniglicher maiestat jngesigel, Geben zu prag nach gots geburdt Dreytzenhundert jar vnnd dornach in dem funff vnnd achtzigisten jaren, des nehsten montages nach sand merten tag, vnsers Reichs des Behmischen in dem drey vnnd tzwentzigisten, 35 vnnd des Rohmischen in dem tzehnden jarenn. Ex quibus presumendum est. Si tantam libertatem ducere et vendere cereuisiam eorum habuerunt: sic hodie habent: in capitali ciuitate praga: et in et per ciuitatem capitalem lusacie districtus Budissinensis: quare non in ceteris ciuitatibus et locis 40 ibidem circumiacentibus cereuisiam suam vendere et propinare 5 33. montages n. s. merten tag, den 12. november.
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160 iuxta literam regiam superius tactam admissum fuisse debuisset. Cum ergo dictarum ciuitatum ciues et vniuersitates Sittauienses lubanenses et Camitzenses tanto tempore cuius inicium non est in memoria hominum : quo super habuerunt et tenuerunt, habent et tenent realem et liquidam possessionem vecture cereuisie sue, Committunt propterea se. v. Re, mti cum sua causa et briga ut possent ante omnia quiete sine molestacione et turbacione in suis possessionibus permanere. Licet etiam Gorlitzenses obiciant. Quod dominus jmperator karolus eos priuilegiauerit ante centum et viginti vnum annos 10 induranter. Quod nullus tabernarius aut alius in districtu Gor- litzensi aliam cereuisiam preter Gorlitzensem adducat et ven- dat etc., videtur illud priuilegium personale et non perpetuum. Nam jmperator dedit istud temporaliter ad sui beneplacitum et reuocacionem duraturum. Quod etsi non reuocasset expirauit 15 tamen per eius mortem. Et sua voluntas eiusque priuilegium. Nec pro se et suis posteris illud tradiderit, nec verbo perpetui- tatis Gorlitzensibus asscripserat. Gorlitzenses etiam eodem non vsi sed abusi sunt. Quare nul- lius momenti sit ipso iure nullum irritumque et mane iure cautum. 20 Quominus etiam olim Romanorum jmperator Sigismundus circa quinquaginta quinque annos cum Gorlitzensibus super ab- usu suorum priuilegiorum dispensauerit et eos in integrum resti- tuerit. hoc fuit de preteritis gestum et non de futuris. licet etiam ipsis priuilegia sua priora confirmauerit: non tamen potuit con- 25 firmare quod prius non habuerint. Etiam si priuilegium capitale uel principale nullius mo- menti: sed irritum fuerit et inane: consequens hoc nec in in- tegrum restitucio nulla sit et inanis ipso jure. Nec etiam con- firmacio quid noui tribuit iuris. Nec etiam Gorlitzenses post eandem restitutoriam declara- toriam et confirmatoriam de annis quibus supra. Nec etiam post determinatoriam inter ipsos et vasallos et conterraneos districtus Gorlitzensis, per Regem Georgium circa viginti septem annos priuilegatam (credimus reuocatam.) usque ad festum natiuitatis 35 Christi proxime preteritum vnquam fuerunt in possessione ex- pediendi et prohibendi jure mediatem vecturam cereuisie. Sed hec ipsa cereuisia per quoslibet induranter fuit vecta ducta et vendita in districtu Gorlitzensi non obstantibus omnibus prefatis 204a literis Regalibus et jmperialibus. 203b 5 30 40 6. briga, brica, streit, process.
160 iuxta literam regiam superius tactam admissum fuisse debuisset. Cum ergo dictarum ciuitatum ciues et vniuersitates Sittauienses lubanenses et Camitzenses tanto tempore cuius inicium non est in memoria hominum : quo super habuerunt et tenuerunt, habent et tenent realem et liquidam possessionem vecture cereuisie sue, Committunt propterea se. v. Re, mti cum sua causa et briga ut possent ante omnia quiete sine molestacione et turbacione in suis possessionibus permanere. Licet etiam Gorlitzenses obiciant. Quod dominus jmperator karolus eos priuilegiauerit ante centum et viginti vnum annos 10 induranter. Quod nullus tabernarius aut alius in districtu Gor- litzensi aliam cereuisiam preter Gorlitzensem adducat et ven- dat etc., videtur illud priuilegium personale et non perpetuum. Nam jmperator dedit istud temporaliter ad sui beneplacitum et reuocacionem duraturum. Quod etsi non reuocasset expirauit 15 tamen per eius mortem. Et sua voluntas eiusque priuilegium. Nec pro se et suis posteris illud tradiderit, nec verbo perpetui- tatis Gorlitzensibus asscripserat. Gorlitzenses etiam eodem non vsi sed abusi sunt. Quare nul- lius momenti sit ipso iure nullum irritumque et mane iure cautum. 20 Quominus etiam olim Romanorum jmperator Sigismundus circa quinquaginta quinque annos cum Gorlitzensibus super ab- usu suorum priuilegiorum dispensauerit et eos in integrum resti- tuerit. hoc fuit de preteritis gestum et non de futuris. licet etiam ipsis priuilegia sua priora confirmauerit: non tamen potuit con- 25 firmare quod prius non habuerint. Etiam si priuilegium capitale uel principale nullius mo- menti: sed irritum fuerit et inane: consequens hoc nec in in- tegrum restitucio nulla sit et inanis ipso jure. Nec etiam con- firmacio quid noui tribuit iuris. Nec etiam Gorlitzenses post eandem restitutoriam declara- toriam et confirmatoriam de annis quibus supra. Nec etiam post determinatoriam inter ipsos et vasallos et conterraneos districtus Gorlitzensis, per Regem Georgium circa viginti septem annos priuilegatam (credimus reuocatam.) usque ad festum natiuitatis 35 Christi proxime preteritum vnquam fuerunt in possessione ex- pediendi et prohibendi jure mediatem vecturam cereuisie. Sed hec ipsa cereuisia per quoslibet induranter fuit vecta ducta et vendita in districtu Gorlitzensi non obstantibus omnibus prefatis 204a literis Regalibus et jmperialibus. 203b 5 30 40 6. briga, brica, streit, process.
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161 Sed nunc defacto circa festum prefatum natiuitatis Christi 204a Gorlitzenses dictos ciues ciuitatum Sittauiensis lubanensis et Ca- mitzensis in sua possessione et prescripcione vetustissima: que omnem excedit memoriam hominum turbarunt molestarunt et 5 inquietarunt. Nec eos turbare molestare et inquietare desinunt. Vnde et ex quibus vestre Regie celsitudini inter decernenda aut quorum intererit rem ipsam v. Re. mtis commissione tra- dendam patere queat plenius quid iuris possessionis quidque prescripcionis supradicti v. R. serenitatis fideles subditi ex parte 10 vecture cereuisie habendi simul et habituri esse dinoscuntur. Non profecto ut v. Re. mtis manus ullo pacto suis uel scriptis uel posicionibus obcludere: quod absit perpetuo: nite- rentur: Verum ex nunc velut antea omnem rei seriem partes et causam eorum supradictam, se et res suas ad manus atque 15 iudicium v. Re. celsitudinis rata confidencia subiciunt atque con- fidunt digna subieccione cernue prosternunt tanquam domino et Regi suo generosissimo. Necnon summe equitatis judici v. Re. mtem prece humillima instantissime orantes omni qua valent opera humilitate et reuerencia. Quatenus pure propter deum 20 celso jure misso. Exque vestre Regie humanitatis ingenita cle- mencia suis in causis presidium et auxilium prestare generosum dignetur: manusquoque sue Re. comitatis dexteram porrigere pro- picius: ut in sua antiqua et pristina possessione et prescripcione nil noui nilque quod prius in suis continuis possessionibus non 25 fuisset optantes. Sed vecture cereuisie integrius permaneant ne ab ipsis Gorlitzensibus vltra in eadem turbantur molestantur et inquietantur. habet namque potentissima v. Re. celsitudo reim- plere medullitus et prorsus reformare quod etsi uel iure incau- tum aut vi (ab aduersa parte) turbatum et inquietatum esset. 30 Ex sola regie benignitatis exuberancia atque priuilegium parte ab aduersa adducendum uel adductum quodcunque in noxam partis alterius vergens aut reuocare aut moderare. Ne commodo vnius: plures irrecuperabili damno afficerentur. Nedum illis verumquoque v. R. mtis inextricabile preiudicium: attentis diuis 35 iusticie virtutibus regijsque pietatibus. Et quibus (haud insepe prefati) ciues memoratarum ciuitatum maxime Sittauiensis plus alijs omnibus strenue atque fideljter diris perpessi sunt supplicijs. 204b Insuper quibus pars aduersa ipsi Gorlitzenses plus illis mul- tis et varijs gaudent priuilegijs, pollent opibus, gloriantur diuicijs, 28. medullitus, vollständig. 21
161 Sed nunc defacto circa festum prefatum natiuitatis Christi 204a Gorlitzenses dictos ciues ciuitatum Sittauiensis lubanensis et Ca- mitzensis in sua possessione et prescripcione vetustissima: que omnem excedit memoriam hominum turbarunt molestarunt et 5 inquietarunt. Nec eos turbare molestare et inquietare desinunt. Vnde et ex quibus vestre Regie celsitudini inter decernenda aut quorum intererit rem ipsam v. Re. mtis commissione tra- dendam patere queat plenius quid iuris possessionis quidque prescripcionis supradicti v. R. serenitatis fideles subditi ex parte 10 vecture cereuisie habendi simul et habituri esse dinoscuntur. Non profecto ut v. Re. mtis manus ullo pacto suis uel scriptis uel posicionibus obcludere: quod absit perpetuo: nite- rentur: Verum ex nunc velut antea omnem rei seriem partes et causam eorum supradictam, se et res suas ad manus atque 15 iudicium v. Re. celsitudinis rata confidencia subiciunt atque con- fidunt digna subieccione cernue prosternunt tanquam domino et Regi suo generosissimo. Necnon summe equitatis judici v. Re. mtem prece humillima instantissime orantes omni qua valent opera humilitate et reuerencia. Quatenus pure propter deum 20 celso jure misso. Exque vestre Regie humanitatis ingenita cle- mencia suis in causis presidium et auxilium prestare generosum dignetur: manusquoque sue Re. comitatis dexteram porrigere pro- picius: ut in sua antiqua et pristina possessione et prescripcione nil noui nilque quod prius in suis continuis possessionibus non 25 fuisset optantes. Sed vecture cereuisie integrius permaneant ne ab ipsis Gorlitzensibus vltra in eadem turbantur molestantur et inquietantur. habet namque potentissima v. Re. celsitudo reim- plere medullitus et prorsus reformare quod etsi uel iure incau- tum aut vi (ab aduersa parte) turbatum et inquietatum esset. 30 Ex sola regie benignitatis exuberancia atque priuilegium parte ab aduersa adducendum uel adductum quodcunque in noxam partis alterius vergens aut reuocare aut moderare. Ne commodo vnius: plures irrecuperabili damno afficerentur. Nedum illis verumquoque v. R. mtis inextricabile preiudicium: attentis diuis 35 iusticie virtutibus regijsque pietatibus. Et quibus (haud insepe prefati) ciues memoratarum ciuitatum maxime Sittauiensis plus alijs omnibus strenue atque fideljter diris perpessi sunt supplicijs. 204b Insuper quibus pars aduersa ipsi Gorlitzenses plus illis mul- tis et varijs gaudent priuilegijs, pollent opibus, gloriantur diuicijs, 28. medullitus, vollständig. 21
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162 pro quo re et corpore non habent amplius quibus sese ex de- bito vestre Re. mti subiectos reddunt singulari tum obediencia tum et servitutis munere in dies perquam petentes almipotentem deum pro vestre Re. mlis incolumitate longeuaque vita et salute sempiterna oraturos indesinanter. b 205a Hic libellus Gorlitzensium oblatus est Reveren- dissimo domino Johanni Episcopo Waradiense, Bude. in vigilia sancti nicolai anno salutis m° cccc° lxxxix. Serenissime Rex: clementissime princeps: Receptis iampri- 10 dem actione posicionibus et articulis pro parte Sittauiensium sibique adherencium coram Reuerendiss. domino, domino Jo- hanne Episcopo warradiensi tue Regie majestatis consiliario con- tra ciuitatem Gorlitzensem productis: nobis ut legittimis pretacte ciuitatis procuratoribus ad respondendum exhibitis, volentes pro 15 fide et obseruancia nostra in tuam Re. mtem tuis Regijs man- datis moremgerere, hoc modo pro hac vice hys respondere curauimus protestantes hec omnia et singula in vim et formam responsionis prefate actioni offerri. Ex quibus omnibus et sin- gulis intencionem nostram fundari protendimus. Verum cum 20 Sittauienses eisque adherentes sua proposita atque producta co- ram magnifico domino Georgio de lapide tue Re. matis in Slesia locumtenenti: superiorisque lusacie aduocato etc. nunc immu- tauerint. ad que consules et comitas ciuitatis Gorlitzensis sua responsa : exhibicionesque iurium ac priuilegiorum suorum domi 25 ordinauerant iuxta formam et continenciam libelli iamiam oblati. Et ne nos velut procuratores ac sindici ciuitatis Gorlitzensis re- spondendo in mora esse videamur. volentes generalem libellum Gorlitzenses: in quo fundamentum juris sui diffusius continetur: quociens opus fuerit: pro repetito haberi pro fundanda nostra 30 intencione commemorate accioni, cum his pariter respondere conamur. Cum autem potentissime Rex militares et vasalli districtus Gorlitzensis in eadem causa ad producendum sua jura coram tua Re. mte: non minus quam Gorlitzenses per tuas Regias literas 35 vocati sunt: neque competere videntur: sed tuam Re. vocacionem non adducentes contumaciter absunt: potest ex hoc tua Re. mtas argumentum sumere, eis in dicta causa contra Gorlitzenses parum 3. in vigilia s. nicolai, den tag vor nicolai d.h. d. 5. decbr.
162 pro quo re et corpore non habent amplius quibus sese ex de- bito vestre Re. mti subiectos reddunt singulari tum obediencia tum et servitutis munere in dies perquam petentes almipotentem deum pro vestre Re. mlis incolumitate longeuaque vita et salute sempiterna oraturos indesinanter. b 205a Hic libellus Gorlitzensium oblatus est Reveren- dissimo domino Johanni Episcopo Waradiense, Bude. in vigilia sancti nicolai anno salutis m° cccc° lxxxix. Serenissime Rex: clementissime princeps: Receptis iampri- 10 dem actione posicionibus et articulis pro parte Sittauiensium sibique adherencium coram Reuerendiss. domino, domino Jo- hanne Episcopo warradiensi tue Regie majestatis consiliario con- tra ciuitatem Gorlitzensem productis: nobis ut legittimis pretacte ciuitatis procuratoribus ad respondendum exhibitis, volentes pro 15 fide et obseruancia nostra in tuam Re. mtem tuis Regijs man- datis moremgerere, hoc modo pro hac vice hys respondere curauimus protestantes hec omnia et singula in vim et formam responsionis prefate actioni offerri. Ex quibus omnibus et sin- gulis intencionem nostram fundari protendimus. Verum cum 20 Sittauienses eisque adherentes sua proposita atque producta co- ram magnifico domino Georgio de lapide tue Re. matis in Slesia locumtenenti: superiorisque lusacie aduocato etc. nunc immu- tauerint. ad que consules et comitas ciuitatis Gorlitzensis sua responsa : exhibicionesque iurium ac priuilegiorum suorum domi 25 ordinauerant iuxta formam et continenciam libelli iamiam oblati. Et ne nos velut procuratores ac sindici ciuitatis Gorlitzensis re- spondendo in mora esse videamur. volentes generalem libellum Gorlitzenses: in quo fundamentum juris sui diffusius continetur: quociens opus fuerit: pro repetito haberi pro fundanda nostra 30 intencione commemorate accioni, cum his pariter respondere conamur. Cum autem potentissime Rex militares et vasalli districtus Gorlitzensis in eadem causa ad producendum sua jura coram tua Re. mte: non minus quam Gorlitzenses per tuas Regias literas 35 vocati sunt: neque competere videntur: sed tuam Re. vocacionem non adducentes contumaciter absunt: potest ex hoc tua Re. mtas argumentum sumere, eis in dicta causa contra Gorlitzenses parum 3. in vigilia s. nicolai, den tag vor nicolai d.h. d. 5. decbr.
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163 aut nihil iuris competere atque eos ab accione et pretenso iure suo desiluisse. Ex quo etiam tua Re. mtas magnam praesump- cionem accipere potest: multo minus dictas ciuitates quippiam iuris super induccione sue cereuisie in districtum Gorlitzensem sibi vendicare posse. De qua quidem vasallorum contumacia ui 205b presenciarum protestamur, jn primis cum pars aduersa ponit et dicit se a tanto tempore: cuius inicium memoria hominum non teneat fuisse et esse in possessione ducture cereuisie sue in di- strictum Gorlitzensem et contra ius nostrum prescripsisse etc. Ad hec respondendo ponimus. Quod ciuitas Gorlitzensis in et ex eo tempore quo priuilegium domini karoli Romanorum jmperatoris et Bohemie Regis palam et expresse alienam cere- uisiam in districtum Gorlitzensem induci prohibens: prout et quemadmodum ex eius tenore apertissime constat: obtinuit publi- 15 cari quoque ac manuteneri fecit: exinde nullo vnquam tempore partem aduersam: seu earum alteram: non modo non possidere aut prescribere: sed ne iuste vsum pretacte ducture sibi vendi- care quidem uel habere poterat cum manifeste sibi obstiterinu jus ciuitatis Gorlitzensis: modo premisso quesitum quod nunc palam et publice exhibemus legalibus sub ex ecut is: et con- tinua et pacifica possessio ac quod amplius est: iustus titulus. Deinde cum pars aduersa allegando proponit sese in prefata pretensa possessione a tempore nominato per Gorlitzenses fuisse et esse molestatam et turbatam etc. Respondendo dicimus nos nul- lius iuste saltem possessionis ex allegatis causis sibi fore con- scias. Neque per ciuitatem Gorlitzensem eadem possessione: cum eam non habeant : destitutam esse. Sed duntaxat ciuitatem Gorlitzensem esse vsam iure suo, interposita tamen auctoritate Regii aduocati officialis quoque ad hoc iuxta terre consuetudinem 30 deputati: ut antehac sepe sepiusque fecerit: prohibueritque ta- bernarios sui districtus: atque eos quidem quos priuilegia et iura sua artabant: ne alienam cereuisiam inducerent sew inductam venderent. Et profecto regia ciuitas Gorlitzensis, temeritate par- tis aduerse: quam jus appellat, non absque magnis preiudicio 35 et damnis molestata turbataque extitit et violenta sua contrauen- cione: cuius pretextu pocius ipsa pars aduersa: et non nos: ut ipsi volunt, turbatores iurium nostrorum appellari atque decerni merentur. De illis denique singulis: de quibus pars aduersa lamen- 206a 40 tatur: nobis longe plus ipsis lamentandum esse putamus: po- tissimum cum mayora ciuitatis Gorlitzensis emolumenta ex braxatura cereuisiarum dependeant: quibus sic fraudatis Regia 5 10 20 25 21 *
163 aut nihil iuris competere atque eos ab accione et pretenso iure suo desiluisse. Ex quo etiam tua Re. mtas magnam praesump- cionem accipere potest: multo minus dictas ciuitates quippiam iuris super induccione sue cereuisie in districtum Gorlitzensem sibi vendicare posse. De qua quidem vasallorum contumacia ui 205b presenciarum protestamur, jn primis cum pars aduersa ponit et dicit se a tanto tempore: cuius inicium memoria hominum non teneat fuisse et esse in possessione ducture cereuisie sue in di- strictum Gorlitzensem et contra ius nostrum prescripsisse etc. Ad hec respondendo ponimus. Quod ciuitas Gorlitzensis in et ex eo tempore quo priuilegium domini karoli Romanorum jmperatoris et Bohemie Regis palam et expresse alienam cere- uisiam in districtum Gorlitzensem induci prohibens: prout et quemadmodum ex eius tenore apertissime constat: obtinuit publi- 15 cari quoque ac manuteneri fecit: exinde nullo vnquam tempore partem aduersam: seu earum alteram: non modo non possidere aut prescribere: sed ne iuste vsum pretacte ducture sibi vendi- care quidem uel habere poterat cum manifeste sibi obstiterinu jus ciuitatis Gorlitzensis: modo premisso quesitum quod nunc palam et publice exhibemus legalibus sub ex ecut is: et con- tinua et pacifica possessio ac quod amplius est: iustus titulus. Deinde cum pars aduersa allegando proponit sese in prefata pretensa possessione a tempore nominato per Gorlitzenses fuisse et esse molestatam et turbatam etc. Respondendo dicimus nos nul- lius iuste saltem possessionis ex allegatis causis sibi fore con- scias. Neque per ciuitatem Gorlitzensem eadem possessione: cum eam non habeant : destitutam esse. Sed duntaxat ciuitatem Gorlitzensem esse vsam iure suo, interposita tamen auctoritate Regii aduocati officialis quoque ad hoc iuxta terre consuetudinem 30 deputati: ut antehac sepe sepiusque fecerit: prohibueritque ta- bernarios sui districtus: atque eos quidem quos priuilegia et iura sua artabant: ne alienam cereuisiam inducerent sew inductam venderent. Et profecto regia ciuitas Gorlitzensis, temeritate par- tis aduerse: quam jus appellat, non absque magnis preiudicio 35 et damnis molestata turbataque extitit et violenta sua contrauen- cione: cuius pretextu pocius ipsa pars aduersa: et non nos: ut ipsi volunt, turbatores iurium nostrorum appellari atque decerni merentur. De illis denique singulis: de quibus pars aduersa lamen- 206a 40 tatur: nobis longe plus ipsis lamentandum esse putamus: po- tissimum cum mayora ciuitatis Gorlitzensis emolumenta ex braxatura cereuisiarum dependeant: quibus sic fraudatis Regia 5 10 20 25 21 *
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164 206b ciuitas Gorlitzensis: ne paruis quidem incomodis affecta: a multis partibus ruinosa videri solet: de quibus damnis suoque interesse protestamur. Neque partis aduerse modo satis largo data juramenta, sic ut promittitur: in preiudicium ciuitatis Gorlitzensis minime ad- mittenda fore: equitas et iuris ordo demonstrant. Neque suè extimacioni in comparandis damnis standum esse putamus, hec singula cum ulteriori intencionis nostre adieccione: in libello la- cius quidem expressa inveniuntur. Insuper cum pars aduersa pro fundanda sua intencione 10 quasdam pretensas côpias literarum domini quondam wenceslai Romanorum et Bohemie Regis producit: ad primas que quan- dam concordiam: que ex parte theolonij inter Gor. et Sitt. facta esse videtur: continent: Respondendo dicimus, dato non tum admisso, quo pars aduersa tales literas obtinuerit: tum cum in 15 nulla sui parte presens negocium contingunt: inpertinentes esse videntur. Et si accuracius intuerentur: non tam pro partis ad- uersantis quam pro ipsorum Gorlitzensium intencione fundanda: facere videntur: quod tribus excepcionibus: que in libello con- tinentur: clarissime demonstramus. Contra secundas literas excipiendo: dicimus illas non in vim priuilegij: sed sub forma simplicium missiuarum traditas esse: quod ex earum tenore et precipue ex data earum manifestum est: que neque annos a natiuitate Christi complectitur: et etiam nobis de huiusmodi mandatis Regijs nihil constat: neque a nostris 25 antecessoribus de illis nos quitcunque audiuisse recordamur. Contra reliquas literas que ciuitati Budissinensi et ciuitati pra- gensi inscribuntur excipiendo: dicimus eas non esse contra jura et priuilegia nostra. Nec contra nos aliquam presumpcionem faciunt: prout pars aduersa contendit. Nam in nulla sui parte 30 Gorlitzenses tangere videntur. Et cum Gorlitzenses sua tum jura et priuilegia tutari et defendere teneutur: non immerito hec litere, cum nihil ad causam faciant impertinentes sunt : et ad probandam suam intencionem inepte et invtiles esse videntur. Contra excepcionem sic incipientem licet etiam Gorlitzenses 35 obiciant etc., quam proponunt contra priuilegium: quod ciuitati Gorlitzensi ab invictissimo quondam Romanorum jmperatore et Bohemie Rege karolo quarto etc. datum est: in qua pretendunt dictum priuilegium personale esse siue temporale etc., ponimus et dicimus jdem priuilegium non esse priuilegium personale: ut 40 ipsi volunt: sed pocius locale: Est enim ciuitati et non personis concessum. Et licet sua jmperialis maiestas : tum ad suam reuo- 5 20
164 206b ciuitas Gorlitzensis: ne paruis quidem incomodis affecta: a multis partibus ruinosa videri solet: de quibus damnis suoque interesse protestamur. Neque partis aduerse modo satis largo data juramenta, sic ut promittitur: in preiudicium ciuitatis Gorlitzensis minime ad- mittenda fore: equitas et iuris ordo demonstrant. Neque suè extimacioni in comparandis damnis standum esse putamus, hec singula cum ulteriori intencionis nostre adieccione: in libello la- cius quidem expressa inveniuntur. Insuper cum pars aduersa pro fundanda sua intencione 10 quasdam pretensas côpias literarum domini quondam wenceslai Romanorum et Bohemie Regis producit: ad primas que quan- dam concordiam: que ex parte theolonij inter Gor. et Sitt. facta esse videtur: continent: Respondendo dicimus, dato non tum admisso, quo pars aduersa tales literas obtinuerit: tum cum in 15 nulla sui parte presens negocium contingunt: inpertinentes esse videntur. Et si accuracius intuerentur: non tam pro partis ad- uersantis quam pro ipsorum Gorlitzensium intencione fundanda: facere videntur: quod tribus excepcionibus: que in libello con- tinentur: clarissime demonstramus. Contra secundas literas excipiendo: dicimus illas non in vim priuilegij: sed sub forma simplicium missiuarum traditas esse: quod ex earum tenore et precipue ex data earum manifestum est: que neque annos a natiuitate Christi complectitur: et etiam nobis de huiusmodi mandatis Regijs nihil constat: neque a nostris 25 antecessoribus de illis nos quitcunque audiuisse recordamur. Contra reliquas literas que ciuitati Budissinensi et ciuitati pra- gensi inscribuntur excipiendo: dicimus eas non esse contra jura et priuilegia nostra. Nec contra nos aliquam presumpcionem faciunt: prout pars aduersa contendit. Nam in nulla sui parte 30 Gorlitzenses tangere videntur. Et cum Gorlitzenses sua tum jura et priuilegia tutari et defendere teneutur: non immerito hec litere, cum nihil ad causam faciant impertinentes sunt : et ad probandam suam intencionem inepte et invtiles esse videntur. Contra excepcionem sic incipientem licet etiam Gorlitzenses 35 obiciant etc., quam proponunt contra priuilegium: quod ciuitati Gorlitzensi ab invictissimo quondam Romanorum jmperatore et Bohemie Rege karolo quarto etc. datum est: in qua pretendunt dictum priuilegium personale esse siue temporale etc., ponimus et dicimus jdem priuilegium non esse priuilegium personale: ut 40 ipsi volunt: sed pocius locale: Est enim ciuitati et non personis concessum. Et licet sua jmperialis maiestas : tum ad suam reuo- 5 20
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165 cacionem dederit: tamen cum neque ipse jmperator karolus ne- que sui successores Bohemie Reges illud reuocauerint: tunc vo- luntate principis perpetuatum est. Et suum vigorem de Rege ad regem mediantibus confirmacionibus priuilegiorum ipsorum Gor- litzensium: obtinuit: usque ad tuam Regiam maiestatem: a qua omnia et singula jura Gorlitzensium atque priuilegia accepta ap- probata innouata et liberalissime confirmata sunt. Et preterea commemoratum priuilegium etiam specialiter per Regiam sen- tenciam literis approbatum et confirmatum est: que facta execu- 10 cionem irreuocabiliter in rem iudicatam transferunt. Ad id quod deinceps de non vsu et abusu priuilegij Gor- litzensis et sui iuris etc. allegant etc., dicimus Ciuitatem Gorlitzen- sem jura et priuilegia sua in vsu habuisse quod eis conveniens et possibile fuit. et non esse illis abusos: vt hec omnia in libello 15 tue Regie Maiestati diffusius et amplius videre licebit. Ad articulum qui incipit. Sed nunc defacto etc. dicimus vts. circa primum articulum diximus, ciuitatem Gorlitzensem non de facto solum: sed etiam de jure iuxta tenorem Regie sentencie 207a quosdam suorum iurium atque priuilegiorum violentos transgres- 20 sores : ut fas erit: prohibuisse atque mulctasse: non in lesionem iurium aduerse partis : sed in suo tum districtu, ad quem se sua jura et priuilegia extendunt. Et si Sittauienses cum sibi adherentibus contra jura et priuilegia Gorlitzensium: ut ipsi confitentur: fece- runt: non dubitamus eos in penam Regie sentencie incidisse. 25 Quibus huiusmodi temeraria et violenta jurium ipsorum Gor- litzensium nedum possidendi immo neque prescribendi vires pre- stare poterant. Serenissime Rex clementissime princeps: his responsionibus etsi breuissimis: ad accionis articulos et posicionis Sittauiensium 30 et sibi adherencium ui presenciarum vtimur. humillime tue Regie mati nostro vero domino atque Regi suplicantes: velit hanc re- sponsionem nostram atque libellum qui ad proposita vasallorum districtus Gorlitzensis et ipsorum Sittauiensium cum sibi adheren- tibus coram magnifico domino Georgio de lapide tue Regie Sere- 35 nitatis in Slesia locumtenenti et superioris lusacie Aduocato etc. a fidelibus tue Regie ciuitatis Gorlitzensis domi collectus est: cle- menti animo intelligere : et humillimam peticionem nostram que in pede huiusmodi libelli ponitur: per sua innata mansuetudine ex- audire. Nam fidelissimis exequijs nostris: ut fideles subditos decet: lo tue sacre maiestati nostro vero Regi ac domino pro ea in nos clemencia: pro viribus nostris: nunquam deesse curabimus. 5
165 cacionem dederit: tamen cum neque ipse jmperator karolus ne- que sui successores Bohemie Reges illud reuocauerint: tunc vo- luntate principis perpetuatum est. Et suum vigorem de Rege ad regem mediantibus confirmacionibus priuilegiorum ipsorum Gor- litzensium: obtinuit: usque ad tuam Regiam maiestatem: a qua omnia et singula jura Gorlitzensium atque priuilegia accepta ap- probata innouata et liberalissime confirmata sunt. Et preterea commemoratum priuilegium etiam specialiter per Regiam sen- tenciam literis approbatum et confirmatum est: que facta execu- 10 cionem irreuocabiliter in rem iudicatam transferunt. Ad id quod deinceps de non vsu et abusu priuilegij Gor- litzensis et sui iuris etc. allegant etc., dicimus Ciuitatem Gorlitzen- sem jura et priuilegia sua in vsu habuisse quod eis conveniens et possibile fuit. et non esse illis abusos: vt hec omnia in libello 15 tue Regie Maiestati diffusius et amplius videre licebit. Ad articulum qui incipit. Sed nunc defacto etc. dicimus vts. circa primum articulum diximus, ciuitatem Gorlitzensem non de facto solum: sed etiam de jure iuxta tenorem Regie sentencie 207a quosdam suorum iurium atque priuilegiorum violentos transgres- 20 sores : ut fas erit: prohibuisse atque mulctasse: non in lesionem iurium aduerse partis : sed in suo tum districtu, ad quem se sua jura et priuilegia extendunt. Et si Sittauienses cum sibi adherentibus contra jura et priuilegia Gorlitzensium: ut ipsi confitentur: fece- runt: non dubitamus eos in penam Regie sentencie incidisse. 25 Quibus huiusmodi temeraria et violenta jurium ipsorum Gor- litzensium nedum possidendi immo neque prescribendi vires pre- stare poterant. Serenissime Rex clementissime princeps: his responsionibus etsi breuissimis: ad accionis articulos et posicionis Sittauiensium 30 et sibi adherencium ui presenciarum vtimur. humillime tue Regie mati nostro vero domino atque Regi suplicantes: velit hanc re- sponsionem nostram atque libellum qui ad proposita vasallorum districtus Gorlitzensis et ipsorum Sittauiensium cum sibi adheren- tibus coram magnifico domino Georgio de lapide tue Regie Sere- 35 nitatis in Slesia locumtenenti et superioris lusacie Aduocato etc. a fidelibus tue Regie ciuitatis Gorlitzensis domi collectus est: cle- menti animo intelligere : et humillimam peticionem nostram que in pede huiusmodi libelli ponitur: per sua innata mansuetudine ex- audire. Nam fidelissimis exequijs nostris: ut fideles subditos decet: lo tue sacre maiestati nostro vero Regi ac domino pro ea in nos clemencia: pro viribus nostris: nunquam deesse curabimus. 5
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166 207b Responsio ciuitais Gorlitzensis ad articulos a va- sallis et civitatibus Syttauia luban et Camentz ex parte induccionis cereuisie contra se pro- positos. Serenissime Rex: clementissime princeps: Consulatus tota- 5 que communitas ciuitatis Gorlitzensis tue Re. mtis subiectissimi fideles: sese tue Re. cle. suo vero Regi ac domino: tam fidelibus quam accuratissimis suis obsequijs: quoad possunt: humillime commendatos faciant. Vellemus clementissime Rex: cum vasallis et amicis nostris 10 de ciuitatibus: cum quibus nobis vetus necessitudo est: potius bene esse: et a forensi discidio quiescere: quam coram tua Re. mte. cum illis decertare : nisi per illos reipublice tue Re. ciuitatis Gorlitzensis pernicies atque ruina machinaretur. Verum sic in- duximus animos : minime licere nobis pro fide nostra erga tuam Re.mtem. rempublicam nobis creditam : ut et salua sit et integra: non ab quorumlibet iniurijs certanti vindicare. Nihil egimus propter quod merito nobis molesti sint. Jura tamen atque pri- uilegia nostra tuemur atque defendimus: quibus hec tue Re. mtis. ciuitas a clarissimis quondam jmperatoribus Romanis et Bohemie regibus: demumque a tua sublimitate Regia: non sine maxima liberalitate dotata est et aucta: sine quibus profecto dicti tue Re. mtis subditi: neque bene esse: neque diu in ciuitate sese continere queant. Bis terve rogauimus illos: et precibus preces addidimus ne priuilegia nostra infringerent et nos quiete uti iure nostro paterentur. verum nil loci precibus nostris relictum est hinc : quia nostro jure usi sumus: sibi commemorati nostri amici con- trouersie oportunitatem quesiuere : que inter nos et illos: cereuisie emende vendendeque gracia: coram magnifico domino Georgio de lapide tue Re. celsitudinis in Slesia locumtenenti: superioris- 30 que lusacie Aduocato etc. plurimis quidem verbis utrisque acta est: qui cum partes suas pro concordia facienda interposuisset. neque concordie locum invenit: dato recessu: nos cum dictis ad- uersarijs nostris ad tuam Re. celsitudinem ad cuius Regalia causa spectare visa est: controuersie terminande gracia: destinauit: 35 Quamobrem potentissime Rex nos velut missi a consulata totaque communitate tue Re. ciuitatis Gorlitzensis ad tuam sacram ma- iestatem profecti: eiusdem matis tue subditi tam humiles, quam obedientes comparemus: atque his nostris scriptis ad singulos articulos ex parte cereuisie ducende coram magnifico domino 40 Georgio de lapide: domino et Aduocato nostro propositos: ex 15 20 25
166 207b Responsio ciuitais Gorlitzensis ad articulos a va- sallis et civitatibus Syttauia luban et Camentz ex parte induccionis cereuisie contra se pro- positos. Serenissime Rex: clementissime princeps: Consulatus tota- 5 que communitas ciuitatis Gorlitzensis tue Re. mtis subiectissimi fideles: sese tue Re. cle. suo vero Regi ac domino: tam fidelibus quam accuratissimis suis obsequijs: quoad possunt: humillime commendatos faciant. Vellemus clementissime Rex: cum vasallis et amicis nostris 10 de ciuitatibus: cum quibus nobis vetus necessitudo est: potius bene esse: et a forensi discidio quiescere: quam coram tua Re. mte. cum illis decertare : nisi per illos reipublice tue Re. ciuitatis Gorlitzensis pernicies atque ruina machinaretur. Verum sic in- duximus animos : minime licere nobis pro fide nostra erga tuam Re.mtem. rempublicam nobis creditam : ut et salua sit et integra: non ab quorumlibet iniurijs certanti vindicare. Nihil egimus propter quod merito nobis molesti sint. Jura tamen atque pri- uilegia nostra tuemur atque defendimus: quibus hec tue Re. mtis. ciuitas a clarissimis quondam jmperatoribus Romanis et Bohemie regibus: demumque a tua sublimitate Regia: non sine maxima liberalitate dotata est et aucta: sine quibus profecto dicti tue Re. mtis subditi: neque bene esse: neque diu in ciuitate sese continere queant. Bis terve rogauimus illos: et precibus preces addidimus ne priuilegia nostra infringerent et nos quiete uti iure nostro paterentur. verum nil loci precibus nostris relictum est hinc : quia nostro jure usi sumus: sibi commemorati nostri amici con- trouersie oportunitatem quesiuere : que inter nos et illos: cereuisie emende vendendeque gracia: coram magnifico domino Georgio de lapide tue Re. celsitudinis in Slesia locumtenenti: superioris- 30 que lusacie Aduocato etc. plurimis quidem verbis utrisque acta est: qui cum partes suas pro concordia facienda interposuisset. neque concordie locum invenit: dato recessu: nos cum dictis ad- uersarijs nostris ad tuam Re. celsitudinem ad cuius Regalia causa spectare visa est: controuersie terminande gracia: destinauit: 35 Quamobrem potentissime Rex nos velut missi a consulata totaque communitate tue Re. ciuitatis Gorlitzensis ad tuam sacram ma- iestatem profecti: eiusdem matis tue subditi tam humiles, quam obedientes comparemus: atque his nostris scriptis ad singulos articulos ex parte cereuisie ducende coram magnifico domino 40 Georgio de lapide: domino et Aduocato nostro propositos: ex 15 20 25
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167 ordine respondere curabimus: Vbi pro iure nostro exponendo: non tam voluntate nostra: quam re ipsa cogente: propensius paulo evagemur. Ea: qua possumus: humillitate: tue Re. cel- 208a situdini nostro vero Regi ac domino suplicantes: velit ea: que pro iure nostro faciant: equo animo intelligere: ac pro innata mansuetudine in meliorem partem accipere: Quitcunque tue Re.mti. uel honori uel comoditati erit: hoc dicti eiusdem mtis tue fideles: summa: quoad possunt: cura opera diligenciaque prestare curabunt. Sed quo tue Re. mti ac optimo cuique ius 10 nostrum lucidins appareat: pro fundamento cause nostre : pre- facionem quondam ut breuius possumus, premittemus: in qua si quid forte inclemencius dicturi sumus: non in quempiam bonum virum: sed pro iure nostro explicando: ab obiectis ad- uersariorum nostrorum confutandis: dictum existimari velimus: 15 quod ui presenciarum protestamur. Non arbitramur magnificentissime Rex ignorare tuam Re. mtem, quamlibet ciuitatem pro veteri terrarum descripcione: suo territorio quadam necessitudine coniunctam esse: ita ut neque ciuitas sine territorio: neque territorium sine ciuitate: suum ob- 20 tinebit vigorem: sed utriusque salus ex utroque dependet. Quo sit: ut ciuitatem: nisi territorio iuuetur: et territorium: nisi ci- uitate foueatur: depauperari ac periclitari tandem: necesse sit: Quid prodest colonis agros colere: metere segetes: armenta: pecudesque pascere: nisi ciuitatem prope habeant: vbi: que suo 25 labore parta sunt: comode vendere possint: et quesito ere: sibi necessaria comparare queant? Quo vniantur in ciuitate ciues : nisi per colonos res frumentarie: ligna: fenum: stramenta: et cetera usui humano accomadata inducantur? Itaque cum villani territorij Gorlitzensis vendendo emendoque suum victum in ci- 30 uitate Gorlitzensi: ad quam ordinati sunt: necessario querent: et ciues Gorlitzenses tue Re. serenitatis fideles triticum ordea hu- mulum et ceteram ad coquendam cereuisiam necessaria ab ipsis comparant: quis dubitat: si multa cereuisia de ciuitate in tabernas eiusdem territorij deducitur: multam cereuisiam tam pro ciuium 35 quam villanorum necessitate braxandam esse? Quanto autem plus cereuisie in ciuitate conficitur: tanto plus frumentorum et aliarum rerum: que ad braxandum necessarie sunt: dictis tue Re. mtis ciuibus opus erit: quas fere omnes ab ipsis villanis emendo recipiunt. Qua ex re non modo ciuitati: sed totiquoque 40 territorio tue Re. mtis ingens comoditas et maximum cremen- 5 32 humulum, humlo, hopfen.
167 ordine respondere curabimus: Vbi pro iure nostro exponendo: non tam voluntate nostra: quam re ipsa cogente: propensius paulo evagemur. Ea: qua possumus: humillitate: tue Re. cel- 208a situdini nostro vero Regi ac domino suplicantes: velit ea: que pro iure nostro faciant: equo animo intelligere: ac pro innata mansuetudine in meliorem partem accipere: Quitcunque tue Re.mti. uel honori uel comoditati erit: hoc dicti eiusdem mtis tue fideles: summa: quoad possunt: cura opera diligenciaque prestare curabunt. Sed quo tue Re. mti ac optimo cuique ius 10 nostrum lucidins appareat: pro fundamento cause nostre : pre- facionem quondam ut breuius possumus, premittemus: in qua si quid forte inclemencius dicturi sumus: non in quempiam bonum virum: sed pro iure nostro explicando: ab obiectis ad- uersariorum nostrorum confutandis: dictum existimari velimus: 15 quod ui presenciarum protestamur. Non arbitramur magnificentissime Rex ignorare tuam Re. mtem, quamlibet ciuitatem pro veteri terrarum descripcione: suo territorio quadam necessitudine coniunctam esse: ita ut neque ciuitas sine territorio: neque territorium sine ciuitate: suum ob- 20 tinebit vigorem: sed utriusque salus ex utroque dependet. Quo sit: ut ciuitatem: nisi territorio iuuetur: et territorium: nisi ci- uitate foueatur: depauperari ac periclitari tandem: necesse sit: Quid prodest colonis agros colere: metere segetes: armenta: pecudesque pascere: nisi ciuitatem prope habeant: vbi: que suo 25 labore parta sunt: comode vendere possint: et quesito ere: sibi necessaria comparare queant? Quo vniantur in ciuitate ciues : nisi per colonos res frumentarie: ligna: fenum: stramenta: et cetera usui humano accomadata inducantur? Itaque cum villani territorij Gorlitzensis vendendo emendoque suum victum in ci- 30 uitate Gorlitzensi: ad quam ordinati sunt: necessario querent: et ciues Gorlitzenses tue Re. serenitatis fideles triticum ordea hu- mulum et ceteram ad coquendam cereuisiam necessaria ab ipsis comparant: quis dubitat: si multa cereuisia de ciuitate in tabernas eiusdem territorij deducitur: multam cereuisiam tam pro ciuium 35 quam villanorum necessitate braxandam esse? Quanto autem plus cereuisie in ciuitate conficitur: tanto plus frumentorum et aliarum rerum: que ad braxandum necessarie sunt: dictis tue Re. mtis ciuibus opus erit: quas fere omnes ab ipsis villanis emendo recipiunt. Qua ex re non modo ciuitati: sed totiquoque 40 territorio tue Re. mtis ingens comoditas et maximum cremen- 5 32 humulum, humlo, hopfen.
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168 tum euasa videtur. preterea dicti villani sua frumenta in com- memorata tua Re. ciuitate: et aptius et carius vendere possunt atque cereuisiam: que satis conveniens est nature: ex dicta ciui- tate minori tum labore: tum precio sibi comparare queunt. Has equissimas raciones ac recta et continuata ipsorum 5 ciuium Gorlitzensium obsequia: Romanorum jmperatores: Reges- que Bohemie animaduerterunt: atque pro sua jmperiali Regalique liberalitate: dicte tue Re. ciuitati Gorlitzensi: ex parte ducende cereuisie, singularem graciam siue libertatem fecerunt. presertim karolus quartus diuus Romanorum jmperator et Bohemie Rex, 10 de certa sua sciencia: maturo consilio deque Regia autoritate Bohemie hoc subscripto priuilegio commemoratam ciuitatem Gor- litzensem pro sua jmperiali clemencia donauit: cuius exemplatus tenor talis est. Karolus quartus diuina fauente clemencia Romanorum jm- 15 perator semper augustus et Bohemie Rex. Notumfacimus tenore presencium etc. Hanc graciam Serenissime Rex cum ceteris tue Re. ciuitatis Gorlitzensis priuilegijs : tua Regia clemencia liberalissime confir- mauit. Neque ambiguius: si dicta gracia nobis hactenus non esset 20 concessa: quin perspecta fide nostra: consideratis iustissimis ra- cionibus antedictis: contemplata denique naturali equitate ex qua luce clarius apparet: quamlibet ciuitatem cum suo territorio fun- datam: et cum eodem pro utriusque comoditate conseruandum esse : tua Regia clemencia nobis tanquam atque vberiorem graciam 25 faciet. Nam et hoc quoque certum est : mayorem partem ciuium dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis sese ex coccione et vendicione cereuisiarum conseruare debere: qui in expedionibus bellicis : in subsidijs regalibus: in exaccionibus: in ceteris quoque pro tui- cione ac munimine dicti tue Re. mtis oppidi necessarijs: magis 30 quam artifices onerantur: qui dum braxatam cereuisiam vendere nequeant: necessario ad inopiam redigentur: hinc sequetur domo- rum ruina: dispersio ciuium: et reipublice detrimentum. Quantis vero dampnis dicti tue Re. sublimitatis ciues : huiusque hac in re affecti sunt : silencio transimus. plures enim ex eis ita braxaue- rant cereuisias: ut vix soluendo sint hodie. Neque simile est: si idem dicent alie ciuitates. Nam per sua territoria sua tantum cereuisia venditur: neque per nostre cereuisie induccionem ad sua territoria a nobis molestantur: jmmo omnes dicte ciuitates suis territorijs sine turbacione nostra utuntur: neque ex hoc con- turbate sunt: verum emolumenta: quibus tue Regiae ciuitatis Gorlitzensis ciues, sese liberosque suos et conseruare et nutrire 35 208b 40
168 tum euasa videtur. preterea dicti villani sua frumenta in com- memorata tua Re. ciuitate: et aptius et carius vendere possunt atque cereuisiam: que satis conveniens est nature: ex dicta ciui- tate minori tum labore: tum precio sibi comparare queunt. Has equissimas raciones ac recta et continuata ipsorum 5 ciuium Gorlitzensium obsequia: Romanorum jmperatores: Reges- que Bohemie animaduerterunt: atque pro sua jmperiali Regalique liberalitate: dicte tue Re. ciuitati Gorlitzensi: ex parte ducende cereuisie, singularem graciam siue libertatem fecerunt. presertim karolus quartus diuus Romanorum jmperator et Bohemie Rex, 10 de certa sua sciencia: maturo consilio deque Regia autoritate Bohemie hoc subscripto priuilegio commemoratam ciuitatem Gor- litzensem pro sua jmperiali clemencia donauit: cuius exemplatus tenor talis est. Karolus quartus diuina fauente clemencia Romanorum jm- 15 perator semper augustus et Bohemie Rex. Notumfacimus tenore presencium etc. Hanc graciam Serenissime Rex cum ceteris tue Re. ciuitatis Gorlitzensis priuilegijs : tua Regia clemencia liberalissime confir- mauit. Neque ambiguius: si dicta gracia nobis hactenus non esset 20 concessa: quin perspecta fide nostra: consideratis iustissimis ra- cionibus antedictis: contemplata denique naturali equitate ex qua luce clarius apparet: quamlibet ciuitatem cum suo territorio fun- datam: et cum eodem pro utriusque comoditate conseruandum esse : tua Regia clemencia nobis tanquam atque vberiorem graciam 25 faciet. Nam et hoc quoque certum est : mayorem partem ciuium dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis sese ex coccione et vendicione cereuisiarum conseruare debere: qui in expedionibus bellicis : in subsidijs regalibus: in exaccionibus: in ceteris quoque pro tui- cione ac munimine dicti tue Re. mtis oppidi necessarijs: magis 30 quam artifices onerantur: qui dum braxatam cereuisiam vendere nequeant: necessario ad inopiam redigentur: hinc sequetur domo- rum ruina: dispersio ciuium: et reipublice detrimentum. Quantis vero dampnis dicti tue Re. sublimitatis ciues : huiusque hac in re affecti sunt : silencio transimus. plures enim ex eis ita braxaue- rant cereuisias: ut vix soluendo sint hodie. Neque simile est: si idem dicent alie ciuitates. Nam per sua territoria sua tantum cereuisia venditur: neque per nostre cereuisie induccionem ad sua territoria a nobis molestantur: jmmo omnes dicte ciuitates suis territorijs sine turbacione nostra utuntur: neque ex hoc con- turbate sunt: verum emolumenta: quibus tue Regiae ciuitatis Gorlitzensis ciues, sese liberosque suos et conseruare et nutrire 35 208b 40
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169 debent: per induccionem sue cereuisie ad nostrum territorium nobis e manibus preripere conantur. Illud equum ne sit an ini- quum: tue Re. serenitatis iudicio relinquimus. Preterea dicta tue Re. sublimitatis ciuitas Gorlitzensis in 209a 5 regalibus subsidijs et in negocijs bellicis: ut non obscurum est: inter alias ciuitates quibus coniuncta est: semper mayorem par- tem dare et expedire consueuit. Cetere vero ciuitates multo minus expediunt: quemadmodum ante hac et iampridem in obsidione Glogouie satis claruit. Cum autem alie ciuitates fructum ven- 10 dende cereuisie de districtu Gorlitzense atque suis territorijs pa- riter colligere deberent: et commemorata ciuitas Gorlitzensis hoc ipso emolumento: quo potissimum sustentari debet, priua- retur: satis existimari potest: quanta iniuria afficeretur. Alie ciuitates erigerentur: illa vero supprimeretur. Alie diuicijs cumu- 15 larentur: illa ad inopiam vergeret: etiam usque adeo: ut tante demum expedicioni uel in rebus bellicis uel in subsidijs regali- bus minime esset suffectura. Quicunque vero clementissime Rex: post ea tempora turbu- lentissime tempestates: partim ex dampnata heresi: partim ex 20 priuatis latrocinijs: passim in his terris exorte sunt: nihilo tamen minus antecessores nostri salutem reipublice dicte tue Re. ciui- tatis Gorlitzensis curare voluerunt: atque commemorata gracia: quantum eis in tantis disturbijs possibile fuit: tantisper usi sunt el eam manutenuerunt: donec supradicti vasalli nostri hac ex re: 25 quia ad suas tabernas nostram cereuisiam ducere cogerentur: sese grauatum iri: coram jllustrissimo principe et domino, do- mino ladislao hungarie Bohemie etc. Rege conquesti sunt. pro- ductisque ab utraque parte iuribus suis atque libellis: iamque expectantibus nobis sentenciam: felicis recordacionis Rex lachri- 30 manda morte decessit. pendebat itaque causa ad coronacionem usque Regis Georgij: qui ipsorum querelis: nostrisque respon- sionibus sufficienter auditis: supra multis articulis contra nos prepositis: quibus articulus quoque de cereuisia ducenda insertus est: sentenciam pro commoditate reipublice tue Re. ciuitatis Gor- 35 litzensis iusticia exigente, proferebat: huius caput sentencie atque finem cum articulo de ducenda cereuisia: hic pro suo tenore subiungimus. Wir Jorge von Gotes gnaden konig zu Behmen etc. Postea vero latam sentenciam pro suo tenore executi su- mus. Braxauimus enim cereuisiam tam pro ciuium: quam vil- 40 lanorum necessitate copiosam: que a tabernarijs per districtum passim ad tabernas deducta est. 22
169 debent: per induccionem sue cereuisie ad nostrum territorium nobis e manibus preripere conantur. Illud equum ne sit an ini- quum: tue Re. serenitatis iudicio relinquimus. Preterea dicta tue Re. sublimitatis ciuitas Gorlitzensis in 209a 5 regalibus subsidijs et in negocijs bellicis: ut non obscurum est: inter alias ciuitates quibus coniuncta est: semper mayorem par- tem dare et expedire consueuit. Cetere vero ciuitates multo minus expediunt: quemadmodum ante hac et iampridem in obsidione Glogouie satis claruit. Cum autem alie ciuitates fructum ven- 10 dende cereuisie de districtu Gorlitzense atque suis territorijs pa- riter colligere deberent: et commemorata ciuitas Gorlitzensis hoc ipso emolumento: quo potissimum sustentari debet, priua- retur: satis existimari potest: quanta iniuria afficeretur. Alie ciuitates erigerentur: illa vero supprimeretur. Alie diuicijs cumu- 15 larentur: illa ad inopiam vergeret: etiam usque adeo: ut tante demum expedicioni uel in rebus bellicis uel in subsidijs regali- bus minime esset suffectura. Quicunque vero clementissime Rex: post ea tempora turbu- lentissime tempestates: partim ex dampnata heresi: partim ex 20 priuatis latrocinijs: passim in his terris exorte sunt: nihilo tamen minus antecessores nostri salutem reipublice dicte tue Re. ciui- tatis Gorlitzensis curare voluerunt: atque commemorata gracia: quantum eis in tantis disturbijs possibile fuit: tantisper usi sunt el eam manutenuerunt: donec supradicti vasalli nostri hac ex re: 25 quia ad suas tabernas nostram cereuisiam ducere cogerentur: sese grauatum iri: coram jllustrissimo principe et domino, do- mino ladislao hungarie Bohemie etc. Rege conquesti sunt. pro- ductisque ab utraque parte iuribus suis atque libellis: iamque expectantibus nobis sentenciam: felicis recordacionis Rex lachri- 30 manda morte decessit. pendebat itaque causa ad coronacionem usque Regis Georgij: qui ipsorum querelis: nostrisque respon- sionibus sufficienter auditis: supra multis articulis contra nos prepositis: quibus articulus quoque de cereuisia ducenda insertus est: sentenciam pro commoditate reipublice tue Re. ciuitatis Gor- 35 litzensis iusticia exigente, proferebat: huius caput sentencie atque finem cum articulo de ducenda cereuisia: hic pro suo tenore subiungimus. Wir Jorge von Gotes gnaden konig zu Behmen etc. Postea vero latam sentenciam pro suo tenore executi su- mus. Braxauimus enim cereuisiam tam pro ciuium: quam vil- 40 lanorum necessitate copiosam: que a tabernarijs per districtum passim ad tabernas deducta est. 22
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170 Sed postquam pro damnandis hereticis a summo pontifice processus emanaverat: et cruciferi: quibus heretica prauitas ex- tingueretur: accincti fuerunt: propter heresim multe dissensiones : multe procelle: multa denique discrimina in his terris surgebant: ex quibus nonnulli vasallorum nostra jura: nostraque priuilegia infringendi: occasionem sibi sumpsere. et pro sua temeritate Re- giam sentenciam: quam prius acceptauerant: quemadmodum ho- die faciunt: aspernari non verebantur. Posthac Serenissime Rex: polonorum silesiorum ac Bohe- morum ingentes copie contra tuam Re. mtem. profecte sunt: que 10 nostris partibus: propter loci vicinitatem assiduo terrori erant. Preterea semis ille hereticus Schmyrsitzky cum gente in- fideli terras illas intrauit: nos nostrosque Rapinis cedibusque turbauit: villas nostras incendio deleuit: multisque alijs incomo- dis nos affecit. Et quamuis nos progenitorum nostrorum sectati 15 vestigia: neque cum eo: neque cum alio quouis hoste, contra tuam Re. mtem. nostrum verum Regem ac dominum: uel contra clarissimos tue Re. mtis antecessores: nostros dominos compo- sicionem ullam inire tentauimus: aut crebescentibus nostris hine quippiam auxilij facere voluimus: Illi tamen cum gente sua con- 20 tra tuam Re. celsitudinem: neque hospicium: neque victum: ne- que reliquum subsidium in terris istis defuisse vidimus. Etiam post mortem Regis Georgij ista terra varijs hostium incursibus turbata est: qui quamuis multa: tum priuata: tum publica latrocinia exercuerit: tamen non solum hospicio: sed 25 consilioque et auxilio in hac terra contra nos suffulti fuerunt: a quibus nostri plerumque fugati cesi ac predati sunt. Tot tantisque turbacionibus: terroribusque lacessiti: potentissime Rex: non erat in nostra facultate : ut eque nostra iura nostraque priuilegia tem- pore quoque defensaremus: sed illatas nobis iniurias: plerumque 30 turbida tempestate impellente: tanquam impotentes resistendi: tolerare coacti sumus: presertim ea tempestate qua neque legi- bus locus erat propter vim armorum: neque vim vi coercere conveniens visum fuerat. Nunquam tamen nostro juri nostris- que priuilegijs renunciauimus. Nam habita oportunitate: sepe- 35 numero illos nostri juris nostrorumque priuilegiorum contem- ptores et preuaricatores auxilio judicis tue Re. mtis varijs mo- dis: prout fas erat: mulctamus. Quodsi magnificentissime Rex tua Regia maiestas forte scire desideret: quare vasalli iura ac priuilegia dicte tûe Re. ciuitatis 40 Gorlitzensis tam impugnare nitantur: cur non illi pocius ad quam de iure ordinati sunt: quam alijs ciuitatibus: emolumentum de 5 209b 210a
170 Sed postquam pro damnandis hereticis a summo pontifice processus emanaverat: et cruciferi: quibus heretica prauitas ex- tingueretur: accincti fuerunt: propter heresim multe dissensiones : multe procelle: multa denique discrimina in his terris surgebant: ex quibus nonnulli vasallorum nostra jura: nostraque priuilegia infringendi: occasionem sibi sumpsere. et pro sua temeritate Re- giam sentenciam: quam prius acceptauerant: quemadmodum ho- die faciunt: aspernari non verebantur. Posthac Serenissime Rex: polonorum silesiorum ac Bohe- morum ingentes copie contra tuam Re. mtem. profecte sunt: que 10 nostris partibus: propter loci vicinitatem assiduo terrori erant. Preterea semis ille hereticus Schmyrsitzky cum gente in- fideli terras illas intrauit: nos nostrosque Rapinis cedibusque turbauit: villas nostras incendio deleuit: multisque alijs incomo- dis nos affecit. Et quamuis nos progenitorum nostrorum sectati 15 vestigia: neque cum eo: neque cum alio quouis hoste, contra tuam Re. mtem. nostrum verum Regem ac dominum: uel contra clarissimos tue Re. mtis antecessores: nostros dominos compo- sicionem ullam inire tentauimus: aut crebescentibus nostris hine quippiam auxilij facere voluimus: Illi tamen cum gente sua con- 20 tra tuam Re. celsitudinem: neque hospicium: neque victum: ne- que reliquum subsidium in terris istis defuisse vidimus. Etiam post mortem Regis Georgij ista terra varijs hostium incursibus turbata est: qui quamuis multa: tum priuata: tum publica latrocinia exercuerit: tamen non solum hospicio: sed 25 consilioque et auxilio in hac terra contra nos suffulti fuerunt: a quibus nostri plerumque fugati cesi ac predati sunt. Tot tantisque turbacionibus: terroribusque lacessiti: potentissime Rex: non erat in nostra facultate : ut eque nostra iura nostraque priuilegia tem- pore quoque defensaremus: sed illatas nobis iniurias: plerumque 30 turbida tempestate impellente: tanquam impotentes resistendi: tolerare coacti sumus: presertim ea tempestate qua neque legi- bus locus erat propter vim armorum: neque vim vi coercere conveniens visum fuerat. Nunquam tamen nostro juri nostris- que priuilegijs renunciauimus. Nam habita oportunitate: sepe- 35 numero illos nostri juris nostrorumque priuilegiorum contem- ptores et preuaricatores auxilio judicis tue Re. mtis varijs mo- dis: prout fas erat: mulctamus. Quodsi magnificentissime Rex tua Regia maiestas forte scire desideret: quare vasalli iura ac priuilegia dicte tûe Re. ciuitatis 40 Gorlitzensis tam impugnare nitantur: cur non illi pocius ad quam de iure ordinati sunt: quam alijs ciuitatibus: emolumentum de 5 209b 210a
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171 vendenda cereuisia in terra Gorlitzensi: administrari paciantur? Ad hec clementissime Rex paucis respondemus. Nam constat ipsos vasallos et nobiles feudatarios terre Gorlitzensis veteri quodam liuore atque odio dictam ciuitatem prosecutam esse: 5 quo fit: ut omne emolumentum: omne lucrum: omnem deni- que comoditatem huic dicte ciuitati invideant: cuius quidem liuoris caput est et origo. Nam Gorlitzenses ciues vastatores terre : regiarumque stratarum predatores: qui latrociniorum fre- quencia omnibus pene mercatoribus terrori fuerunt: insectati 10 sunt: et totis viribus illos prohibuerunt: captosque carceribus ac vinculis mancipiarunt: et quoslibet tam nobiles quam ignobiles auxilio tuorum Regiorum iudiciorum sine discrimine pro suis meritis afflixerunt. Imperatores enim Romani et Bohemie Re- ges: tuaquoque Re. mtas. huic dicte tue Re. ciuitati Gor. prout de- cuit: serijs mandatis iniunxerunt: ut pro sua facultate vastaciones terre : predaciones: latrociniaque prohiberent: quominus hec terra spelunca latronum fieret: mercancium predatrix: quibus tot tan- tisque mandatis ciues Gorlitzenses tue Re. mtis fideles paruerunt hactenus: et prout equum erit: infuturum in necem usque pa- 20 rebant. propter ea sepedicta ciuitas Gorlitzensis vasallis perosa est. Nam ipsa ciuitas secundum Regia mandata ipsi multifariam ab jmperatoribus Romanis: Bohemieque Regibus: ac tua denique Re. mte. facta: judicium tue Re. mtis in hac ipsa ciuitate a vasallorum ac quorumlibet iniurijs: tum autoritate: tum auxilio 25 tue Re. mtis. aduocati defensauit: tutata est et manutenuit. hodie- quoque dicte ciuitati ab vasallorum impugnacione gracia judicio- rum tue Re. mtis ibidem: minime quiescere licet. Neque tum im- pugnaciones illorum magnifacit: quamuis sepe ab illis molestetur: dum tue Re. mti. que potens est: eam a quorumlibet insidijs vindi- 30 care: satis obedire videtur. Ex dictis autem causis: fauore ne: an odio prosequendi sumus: tua Regia mtas facile iudicabit. Postremo Serenissime Rex non obscurum est : nos cunctis tue Re. clemencie negocijs ; nobis uel a tua Re. mte. uel a tue Re. mtis. aduocato commissis: non minus fideliter quam accurate locasse 210b 35 operam nostram. Nec in prestandis obsequijs: propter que priui- legia dicte tue Regie ciuitati concessa sunt: vnquam pro viribus nostris defuimus: neque imposterum defuturi erimus. Sed vasta- ciones : Rapinas: carceres: cedes: incineraciones propter Reges et dominos nostros: ut fideles subditos decuit: perpessi sumus. 40 Nec minus tue Re. mti. nostro vero Regi ac domino: prout nobis possibile fuit: cum studiosissima: tum fidelissima obsequia prestare curauimus: que ex tuis Regijs literis: tue Re. serenitati * 15 22
171 vendenda cereuisia in terra Gorlitzensi: administrari paciantur? Ad hec clementissime Rex paucis respondemus. Nam constat ipsos vasallos et nobiles feudatarios terre Gorlitzensis veteri quodam liuore atque odio dictam ciuitatem prosecutam esse: 5 quo fit: ut omne emolumentum: omne lucrum: omnem deni- que comoditatem huic dicte ciuitati invideant: cuius quidem liuoris caput est et origo. Nam Gorlitzenses ciues vastatores terre : regiarumque stratarum predatores: qui latrociniorum fre- quencia omnibus pene mercatoribus terrori fuerunt: insectati 10 sunt: et totis viribus illos prohibuerunt: captosque carceribus ac vinculis mancipiarunt: et quoslibet tam nobiles quam ignobiles auxilio tuorum Regiorum iudiciorum sine discrimine pro suis meritis afflixerunt. Imperatores enim Romani et Bohemie Re- ges: tuaquoque Re. mtas. huic dicte tue Re. ciuitati Gor. prout de- cuit: serijs mandatis iniunxerunt: ut pro sua facultate vastaciones terre : predaciones: latrociniaque prohiberent: quominus hec terra spelunca latronum fieret: mercancium predatrix: quibus tot tan- tisque mandatis ciues Gorlitzenses tue Re. mtis fideles paruerunt hactenus: et prout equum erit: infuturum in necem usque pa- 20 rebant. propter ea sepedicta ciuitas Gorlitzensis vasallis perosa est. Nam ipsa ciuitas secundum Regia mandata ipsi multifariam ab jmperatoribus Romanis: Bohemieque Regibus: ac tua denique Re. mte. facta: judicium tue Re. mtis in hac ipsa ciuitate a vasallorum ac quorumlibet iniurijs: tum autoritate: tum auxilio 25 tue Re. mtis. aduocati defensauit: tutata est et manutenuit. hodie- quoque dicte ciuitati ab vasallorum impugnacione gracia judicio- rum tue Re. mtis ibidem: minime quiescere licet. Neque tum im- pugnaciones illorum magnifacit: quamuis sepe ab illis molestetur: dum tue Re. mti. que potens est: eam a quorumlibet insidijs vindi- 30 care: satis obedire videtur. Ex dictis autem causis: fauore ne: an odio prosequendi sumus: tua Regia mtas facile iudicabit. Postremo Serenissime Rex non obscurum est : nos cunctis tue Re. clemencie negocijs ; nobis uel a tua Re. mte. uel a tue Re. mtis. aduocato commissis: non minus fideliter quam accurate locasse 210b 35 operam nostram. Nec in prestandis obsequijs: propter que priui- legia dicte tue Regie ciuitati concessa sunt: vnquam pro viribus nostris defuimus: neque imposterum defuturi erimus. Sed vasta- ciones : Rapinas: carceres: cedes: incineraciones propter Reges et dominos nostros: ut fideles subditos decuit: perpessi sumus. 40 Nec minus tue Re. mti. nostro vero Regi ac domino: prout nobis possibile fuit: cum studiosissima: tum fidelissima obsequia prestare curauimus: que ex tuis Regijs literis: tue Re. serenitati * 15 22
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172 21nа grata fuisse : non sine summa iucunditate intelleximus. dabimus- que operam: ut infuturum pro virili nostra tuis Re. mandatis obsequamur. Si igitur ex hoc: quia importunissimo tempore : non minus id exigentibus: nostrorum regum domorumque ob- sequijs: non usi sumus nostris priuilegiis: ea amittere debere- mus: quemadmodum aduersarij nostri contendunt: quid tum cum illis: qui uel nulla uel minus accurata obsequia tue Re. cle. facerent : futurum esset? Reuera lachrimandum hoc quidem foret: ut propter fidelitatem nostri laboris: nostrique seruicii: nostro jure priuilegiisque et libertatibus nostris priuandi essemus: que 10 nostris quondam antecessoribus: partim ex gracia: partim ex- igentibus: suis studijs et laboribus: a gloriosissimis Romanis jm- peratoribus, Regibusque Bohemie data et concessa fuerunt. Sed nos tantam spem in tua Re. cle. atque iusticia fiximus: ut non modo non timeamus: nos hisce priuilegijs nostris a tua Re. mte 15 priuandos: verum tantam atque ampliorem graciam tuam Re. mtem. nobis indubie facturam speramus. Absoluta itaque prefacione Cle. Rex: iam obiectis vasallo- rum atque amicorum nostrorum de ciuitatibus Syttauia luban et Camentz ex ordine responsuri sumus. Ad proposita vasallorum: cum primum asserunt se ductu cereuisie aliene ad tabernas Gorlitzensis territorij: per nos spo- liatos esse: petentes se possessioni restitui etc., dicimus nos ex eo tempore quo dicte tue Re. ciuitati Gorlitzensi priuilegium ab invictissimo Romanorum jmperatore et Rege Bohemie etc. karolo 25 quarto datum est: cuius copiam in prefacione posuimus un- quam admisisse vasallis iustam possessionem ductus cereuisie aliene in suas tabernas: neque hodie admittimus: et quantum per nos stetit illam eorum pretensam possessionem interrupimus. Si igi- tur centum annos et amplius iusta possessione caruerunt: quo- 30 nam possunt: ut aiunt: nuper per nos esse spoliati. Nam illis obstant titulus et continua et pacifica possessio. et si quoque alienam cereuisiam ad suas tabernas induci fecerunt: quemad- modum confitentur: fecerunt hoc non absque maximo incomodo tue Re. ciuitatis Gorlitzensis: et mala fide: quia contra priui- 35 legium et jus nostrum: quod eis legittime denunciatum fuit. Nobis vero competit ductus cereuisie nostre in tabernas terri- torij nostri ex cesarea et Regia donacione: uts. in prefacione cla- ruit. Et quociens vasalli alienam cereuisiam ad suas tabernas induci fecerunt: tociens contra priuilegium nostrum et Regiam 40 sentenciam fecerunt: et etiam tociens inciderunt in penam que in eadem sentencia exponuntur: quam penam: ut non dubitamus: 5 20
172 21nа grata fuisse : non sine summa iucunditate intelleximus. dabimus- que operam: ut infuturum pro virili nostra tuis Re. mandatis obsequamur. Si igitur ex hoc: quia importunissimo tempore : non minus id exigentibus: nostrorum regum domorumque ob- sequijs: non usi sumus nostris priuilegiis: ea amittere debere- mus: quemadmodum aduersarij nostri contendunt: quid tum cum illis: qui uel nulla uel minus accurata obsequia tue Re. cle. facerent : futurum esset? Reuera lachrimandum hoc quidem foret: ut propter fidelitatem nostri laboris: nostrique seruicii: nostro jure priuilegiisque et libertatibus nostris priuandi essemus: que 10 nostris quondam antecessoribus: partim ex gracia: partim ex- igentibus: suis studijs et laboribus: a gloriosissimis Romanis jm- peratoribus, Regibusque Bohemie data et concessa fuerunt. Sed nos tantam spem in tua Re. cle. atque iusticia fiximus: ut non modo non timeamus: nos hisce priuilegijs nostris a tua Re. mte 15 priuandos: verum tantam atque ampliorem graciam tuam Re. mtem. nobis indubie facturam speramus. Absoluta itaque prefacione Cle. Rex: iam obiectis vasallo- rum atque amicorum nostrorum de ciuitatibus Syttauia luban et Camentz ex ordine responsuri sumus. Ad proposita vasallorum: cum primum asserunt se ductu cereuisie aliene ad tabernas Gorlitzensis territorij: per nos spo- liatos esse: petentes se possessioni restitui etc., dicimus nos ex eo tempore quo dicte tue Re. ciuitati Gorlitzensi priuilegium ab invictissimo Romanorum jmperatore et Rege Bohemie etc. karolo 25 quarto datum est: cuius copiam in prefacione posuimus un- quam admisisse vasallis iustam possessionem ductus cereuisie aliene in suas tabernas: neque hodie admittimus: et quantum per nos stetit illam eorum pretensam possessionem interrupimus. Si igi- tur centum annos et amplius iusta possessione caruerunt: quo- 30 nam possunt: ut aiunt: nuper per nos esse spoliati. Nam illis obstant titulus et continua et pacifica possessio. et si quoque alienam cereuisiam ad suas tabernas induci fecerunt: quemad- modum confitentur: fecerunt hoc non absque maximo incomodo tue Re. ciuitatis Gorlitzensis: et mala fide: quia contra priui- 35 legium et jus nostrum: quod eis legittime denunciatum fuit. Nobis vero competit ductus cereuisie nostre in tabernas terri- torij nostri ex cesarea et Regia donacione: uts. in prefacione cla- ruit. Et quociens vasalli alienam cereuisiam ad suas tabernas induci fecerunt: tociens contra priuilegium nostrum et Regiam 40 sentenciam fecerunt: et etiam tociens inciderunt in penam que in eadem sentencia exponuntur: quam penam: ut non dubitamus: 5 20
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173 tua Regia mtas pro sua Regia Camera ac pro comoditate dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis pro ipso tenore sentencie Re. exigere minime obliuiscetur. Cum autem excipiendo contra priuilegium nostrum: asse- 5 runt ipsum esse vetus et occultatum: neque nos ipsum in usu habuisse etc., dicimus quod talis vetustas non infirmat priuilegium nostrum: sed pocius dat illi autoritatem. Neque celauimus ipsum: sed eo ipso: quo nobis conveniens et possibile fuit: usi sumus: quod luculentissime ex ipsa prefacione demonstratum est. Nam 10 si eo nunquam usi essemus: ut asserunt: non fuisset eis neces- sarium hanc ob rem olim coram Re. mte. nobiscum disceptare : a qua quidem mte. Regia hoc ipsum priuilegium nostrum ac- ceptum fuit et legittime comprobatum: ut satis ex Regia sen- tencia eiusdem mtis in prefacione claruit. 15 Ad proposita Sittauiensium. Deinde magnificentissime Rex cum Sittauienses agunt de spolio etc. Respondemus illis: quemadmodum vasallis pro eo- dem articulo respondimus. Nam eo quod quis non habet: spo- liari non potest. Sittauienses vero ex eo tempore: quo karolus 20 quartus Romanorum jmperator eandem nobis graciam fecit: nun- quam se de iusta possessione iactare poterant: neque legittime 211b proscribere: cum ipsis obstarent bona fides et iustus titulus ut ex antedictis clarissime patuit. Preterea cum sub quodam exemplo produxerunt quasdam 25 Regias literas : serenissimi quondam principis et domini: domini wenceslai Romanorum et Bohemie Regis: quandam concordiam continentes: que olim inter Sittauienses et Gorlitzenses ex parte theolonij esse facta videtur sub minori eiusdem Re. mtis sigillo : et Reuerendissimi domini Conradi quondam pragensis Archie- 30 piscopi: et domini hynrici Birken de duba sigillis consignatas etc.: quibus probare nitebantur. se posse cereuisiam suam libere ad districtum Gorlitzensem ducere atque impune ibidem vendere etc., Contra dictas literas primum excipiendo dicimus nobis de eisdem nihil constare. Et cum non intelligimus illas autentico 35 sigillo tue Re. ciuitatis Gorlitzensis: quemadmodum sonant: con- signatas esse: non credimus antecessores nostros eas acceptasse uel ratas habuisse. Neque existimamus: cum nostrum sigillum pro ipsarum tenore non sit illis appensum: nobis illas acceptan- das esse.
173 tua Regia mtas pro sua Regia Camera ac pro comoditate dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis pro ipso tenore sentencie Re. exigere minime obliuiscetur. Cum autem excipiendo contra priuilegium nostrum: asse- 5 runt ipsum esse vetus et occultatum: neque nos ipsum in usu habuisse etc., dicimus quod talis vetustas non infirmat priuilegium nostrum: sed pocius dat illi autoritatem. Neque celauimus ipsum: sed eo ipso: quo nobis conveniens et possibile fuit: usi sumus: quod luculentissime ex ipsa prefacione demonstratum est. Nam 10 si eo nunquam usi essemus: ut asserunt: non fuisset eis neces- sarium hanc ob rem olim coram Re. mte. nobiscum disceptare : a qua quidem mte. Regia hoc ipsum priuilegium nostrum ac- ceptum fuit et legittime comprobatum: ut satis ex Regia sen- tencia eiusdem mtis in prefacione claruit. 15 Ad proposita Sittauiensium. Deinde magnificentissime Rex cum Sittauienses agunt de spolio etc. Respondemus illis: quemadmodum vasallis pro eo- dem articulo respondimus. Nam eo quod quis non habet: spo- liari non potest. Sittauienses vero ex eo tempore: quo karolus 20 quartus Romanorum jmperator eandem nobis graciam fecit: nun- quam se de iusta possessione iactare poterant: neque legittime 211b proscribere: cum ipsis obstarent bona fides et iustus titulus ut ex antedictis clarissime patuit. Preterea cum sub quodam exemplo produxerunt quasdam 25 Regias literas : serenissimi quondam principis et domini: domini wenceslai Romanorum et Bohemie Regis: quandam concordiam continentes: que olim inter Sittauienses et Gorlitzenses ex parte theolonij esse facta videtur sub minori eiusdem Re. mtis sigillo : et Reuerendissimi domini Conradi quondam pragensis Archie- 30 piscopi: et domini hynrici Birken de duba sigillis consignatas etc.: quibus probare nitebantur. se posse cereuisiam suam libere ad districtum Gorlitzensem ducere atque impune ibidem vendere etc., Contra dictas literas primum excipiendo dicimus nobis de eisdem nihil constare. Et cum non intelligimus illas autentico 35 sigillo tue Re. ciuitatis Gorlitzensis: quemadmodum sonant: con- signatas esse: non credimus antecessores nostros eas acceptasse uel ratas habuisse. Neque existimamus: cum nostrum sigillum pro ipsarum tenore non sit illis appensum: nobis illas acceptan- das esse.
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174 912a Et cum Sittauienses replicant: eundem Regem post da- tas literas non diu supervixisse: et cum Rex laudabilis memorie diem obierit: ex post Gorlitzensibus easdem literas noluisse con- signare etc., dicimus quod etsi idem Rex ilico post datas literas vita decessisset: quod minime concedimus: tum post ea tem- pora in hanc usque diem non sine clarissimis Regibus atque dominis fuimus: a quibus: si litere legittime fuissent: procul dubio Gorlitzensibus mandatum fuisset: ut hasce literas sigilas- sent: quod tum non esse factum intelleximus. Secundo contra easdem excipiendo dicimus: posito etiam: 10 quod eedem litere: quas produxerunt: tue Re. ciuitatis Gorli- tzensis sigillo signate essent: sicut non sunt: tum cum litere pro ipsarum tenore iudicande sunt: et eedem litere duntaxat de quadam concordia inter Sittauienses et Gorlitzenses ex parte theolonij facta personent: neque in aliqua sui parte inveniatur: 15 quod Sittauienses libere possessionis cereuisiam suam uel ad ci- uitatem uel ad districtum Gorlitzensem ducere et ibidem vendere: supra quo puncto vertitur controuersia inter nos et Sittauienses: videntur esse impertinentes: et minime possent per eas suam intencionem fundare: videlicet quod possint cereuisiam suam li- 20 bere ad territorium Gorlitzensem ducere et ibidem vendere etc. Tercio contra easdem excipiendo: dicimus literas comme- moratas expresse tenere: quod ciues et incole ciuitatis Sittauiensis possint cereuisiam suam per ciuitatem Gorlitzensem libere et non obligati ad iura theolonij ibidem ducere. Sed non habent quod 25 ciues Sittauienses possunt cereuisiam suam uel in ciuitate uel in districtu Gorlitzense vendere aut ibidem deponere. Et deinceps in eisdem literis subiungitur: jtem si quis ciuis Sittauiensis ce- reuisiam suam per ciuitatem Gorlitzensem usque ad oppidulum Rotenberg duxerit et eandem ibidem vendere nequierit: non 30 debet eam ibidem deponere: sed per ipsum oppidulum ad alia loca ducere. Contra hunc punctum sepenumero fecerunt et hodie quoque faciunt. dum enim cereuisiam suam ad Rotenberg ducent: neque comode vendere possunt: eam ibidem deponent: atque ad tabernas territorij Gorlitzensis: contra iura et priuilegia 35 dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis deduci procurant: quo fit: ut ipsimet quoque dictam concordiam aspernari et infringere non omiserunt. Quare speramus clementissime Rex: eos per dictas literas nisi meliores ostenderint: propositum suum minime pro- baturos. Vltimo iidem Sittauienses quasdam literas testimoniales pro- duxerunt: in quibus quidam agrestes fatebantur sese non recor- 5 40
174 912a Et cum Sittauienses replicant: eundem Regem post da- tas literas non diu supervixisse: et cum Rex laudabilis memorie diem obierit: ex post Gorlitzensibus easdem literas noluisse con- signare etc., dicimus quod etsi idem Rex ilico post datas literas vita decessisset: quod minime concedimus: tum post ea tem- pora in hanc usque diem non sine clarissimis Regibus atque dominis fuimus: a quibus: si litere legittime fuissent: procul dubio Gorlitzensibus mandatum fuisset: ut hasce literas sigilas- sent: quod tum non esse factum intelleximus. Secundo contra easdem excipiendo dicimus: posito etiam: 10 quod eedem litere: quas produxerunt: tue Re. ciuitatis Gorli- tzensis sigillo signate essent: sicut non sunt: tum cum litere pro ipsarum tenore iudicande sunt: et eedem litere duntaxat de quadam concordia inter Sittauienses et Gorlitzenses ex parte theolonij facta personent: neque in aliqua sui parte inveniatur: 15 quod Sittauienses libere possessionis cereuisiam suam uel ad ci- uitatem uel ad districtum Gorlitzensem ducere et ibidem vendere: supra quo puncto vertitur controuersia inter nos et Sittauienses: videntur esse impertinentes: et minime possent per eas suam intencionem fundare: videlicet quod possint cereuisiam suam li- 20 bere ad territorium Gorlitzensem ducere et ibidem vendere etc. Tercio contra easdem excipiendo: dicimus literas comme- moratas expresse tenere: quod ciues et incole ciuitatis Sittauiensis possint cereuisiam suam per ciuitatem Gorlitzensem libere et non obligati ad iura theolonij ibidem ducere. Sed non habent quod 25 ciues Sittauienses possunt cereuisiam suam uel in ciuitate uel in districtu Gorlitzense vendere aut ibidem deponere. Et deinceps in eisdem literis subiungitur: jtem si quis ciuis Sittauiensis ce- reuisiam suam per ciuitatem Gorlitzensem usque ad oppidulum Rotenberg duxerit et eandem ibidem vendere nequierit: non 30 debet eam ibidem deponere: sed per ipsum oppidulum ad alia loca ducere. Contra hunc punctum sepenumero fecerunt et hodie quoque faciunt. dum enim cereuisiam suam ad Rotenberg ducent: neque comode vendere possunt: eam ibidem deponent: atque ad tabernas territorij Gorlitzensis: contra iura et priuilegia 35 dicte tue Re. ciuitatis Gorlitzensis deduci procurant: quo fit: ut ipsimet quoque dictam concordiam aspernari et infringere non omiserunt. Quare speramus clementissime Rex: eos per dictas literas nisi meliores ostenderint: propositum suum minime pro- baturos. Vltimo iidem Sittauienses quasdam literas testimoniales pro- duxerunt: in quibus quidam agrestes fatebantur sese non recor- 5 40
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175 dari: in nonnullis tabernis territorij Gorlitzensis aliam cereuisiam quam Sittauiensem venditam esse etc. Contra quas primum ex- cipiendo: dicimus easdem literas: cum ante plures annos date sunt: non tam pro sua quam pro nostra intencione fundanda: 5 efficaces esse: presertim in hac parte: cum Sittauienses et vasalli agunt de non usu priuilegiorum nostrorum. facile quidem Sere- nissime Rex animaduertet tua Re. mtas. Sittauiensibus minime necessarium fuisse: ante plures annos Rusticorum attestaciones in eadem causa contra Gorlitzenses colligere: nisi illis etiam 10 temporibus antecessores nostri: iure nostro: nostrisque priuile- gijs usi essent. Ex quo lucidissime patet easdem literas pro- ductas non tam contra nos quam contra Sittauienses testificari. Neque dubitamus eos suis proprijs armis confodiendos esse. Secundo contra easdem excipiendo dicimus: quod cum pro 15 fundanda intencione nostra autenticas literas jmperatorias et Re- gias produximus: ut ex prefacione nostra manifestum est: que per sentenciam Regiam superius scriptam et efficaces et legittime indicate sunt : non existimamus contra easdem siue nobilium siue ignobilium attestaciones indirecte rapiendas esse. Summum enim 212b 20 testimonium videntur esse jmperatorie et Régie litere. Neque indirecte videlicet agendo de prescripcione. Nam sue pretense prescripcioni: ut supra clarius habetur: obstant iura et priuile- gia nostra atque Regia sentencia que in rem iudicatam transsiuit atque robur suum obtinuit. Sic denique: ut promissum est: 25 temeraria ac violenta iurium nostrorum continencia Sittauien- sibus seu alijs quibuscunque nedum possidendi immo neque pre- scribendi vires prestare poterat. Ad obiecta istorum de luban et de Camentz. Cum tandem potentissime Rex: amici nostri de luban et 30 de Camentz: de sua cereuisia ad tabernas nostri territorij du- cenda prescriptam consuetudinem et possessionem contra nos allegant: neque quippiam amplificacionis iuris afferre videntur etc. Vtimur contra illos eadem responsione qua in ea parte contra vasallos atque Sittauienses usi sumus. Satis enim tue Regie mti 35 ex prefacione nostra patescit: quo iure quoque titulo ductu cereuisie nostre ad tabernas nostri territorij vtamur: et quo pacto ex sentencia Regia: quam supra in prefacione designauimus: hoc ipsum karoli jmperatoris priuilegium: acceptum est et legittime confirmatum. Nam: ut arbitramur: lucidissime patet: neque 40 vasallos: neque dictas ciuitates ab eo tempore quo commemora-
175 dari: in nonnullis tabernis territorij Gorlitzensis aliam cereuisiam quam Sittauiensem venditam esse etc. Contra quas primum ex- cipiendo: dicimus easdem literas: cum ante plures annos date sunt: non tam pro sua quam pro nostra intencione fundanda: 5 efficaces esse: presertim in hac parte: cum Sittauienses et vasalli agunt de non usu priuilegiorum nostrorum. facile quidem Sere- nissime Rex animaduertet tua Re. mtas. Sittauiensibus minime necessarium fuisse: ante plures annos Rusticorum attestaciones in eadem causa contra Gorlitzenses colligere: nisi illis etiam 10 temporibus antecessores nostri: iure nostro: nostrisque priuile- gijs usi essent. Ex quo lucidissime patet easdem literas pro- ductas non tam contra nos quam contra Sittauienses testificari. Neque dubitamus eos suis proprijs armis confodiendos esse. Secundo contra easdem excipiendo dicimus: quod cum pro 15 fundanda intencione nostra autenticas literas jmperatorias et Re- gias produximus: ut ex prefacione nostra manifestum est: que per sentenciam Regiam superius scriptam et efficaces et legittime indicate sunt : non existimamus contra easdem siue nobilium siue ignobilium attestaciones indirecte rapiendas esse. Summum enim 212b 20 testimonium videntur esse jmperatorie et Régie litere. Neque indirecte videlicet agendo de prescripcione. Nam sue pretense prescripcioni: ut supra clarius habetur: obstant iura et priuile- gia nostra atque Regia sentencia que in rem iudicatam transsiuit atque robur suum obtinuit. Sic denique: ut promissum est: 25 temeraria ac violenta iurium nostrorum continencia Sittauien- sibus seu alijs quibuscunque nedum possidendi immo neque pre- scribendi vires prestare poterat. Ad obiecta istorum de luban et de Camentz. Cum tandem potentissime Rex: amici nostri de luban et 30 de Camentz: de sua cereuisia ad tabernas nostri territorij du- cenda prescriptam consuetudinem et possessionem contra nos allegant: neque quippiam amplificacionis iuris afferre videntur etc. Vtimur contra illos eadem responsione qua in ea parte contra vasallos atque Sittauienses usi sumus. Satis enim tue Regie mti 35 ex prefacione nostra patescit: quo iure quoque titulo ductu cereuisie nostre ad tabernas nostri territorij vtamur: et quo pacto ex sentencia Regia: quam supra in prefacione designauimus: hoc ipsum karoli jmperatoris priuilegium: acceptum est et legittime confirmatum. Nam: ut arbitramur: lucidissime patet: neque 40 vasallos: neque dictas ciuitates ab eo tempore quo commemora-
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176 205a tam graciam ab jmperitoria Regiaque mate. consecuti sumus: quippiam iuris alienam cereuisiam inducendi in tabernas nostri territorij uel habuisse uel possidisse. Et si nonnunquam: ut ipsiquoque confitentur: contra iura ac sepe commemorata priui- legia nostra: alienam cereuisiam in tabernas territorij nostri in- 5 duxerunt: ne paruo quidem incomodo: paruaque iniuria nos affecerunt: et eos in penam Regie sentencie quinquaginta mar- carum puri auri soluendarum: incidisse non ambigimus: nobis- que de damnis et interesse integre teneri respondere. Deinceps clementissime Rex: et vasallis et ciuitatibus pre- 10 dictis: cum asserunt nos priuilegijs nostris non esse usos: quam- uis antea satis pro isto articulo responsum esse credimus: posito tum quod non simus usi nostris priuilegijs: quod nequaquam concedimus: tamen id minime hinc dicto nostro priuilegio pre- iudicare existimaremus. Sumus enim per potentissimum et in- 15 victissimum principem et dominum: dominum Sigismundum Romanorum jmperatorem hungarie et Bohemie etc. Regem nostrum quondam clementissimum dominum liberalissime priui- legiati: ita ut non usque nostrorum priuilegiorum illis nostris priuilegijs nunc et perpetuis in antea temporibus nihil penitus 20 derogare potest: sed siue utamur illis siue non: nihilominus et afficacia et legittima censeri debent: cuius priuilegij vera copia talis est, Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer keysser etc. His responsionibus potentissime Rex: ad illos articulos vti- mur: quos ducende cereuisie gracia: coram magnifico domino 25 Georgio de lapide: tue Re. mtis in Slezia locumtenenti: domino et aduocato nostro a dictis aduersarijs nostris, in nos proponi audimus. Si qui supersunt articuli: coram tua Re. mte ab illis contra nos propositi: ad quos non respondimus: humillimis pre- cibus tuam Re. mtem oratam facimus. Velit eorundem articu- 30 lorum nobis admittere copiam: atque ad respondendum illis nobis sufficientem dare dilacionem. Consulatus communitas que ciui- tatis Gorlitzensis tue Re. mtis. fideles : ad eosdem articulos: ut equum erit: statuto termino copiose respondere curabunt. Tametsi Serenissime Rex: varijs multisque modis nostra 35 jura nostraque priuilegia per vasallos dictasque ciuitates con- tempta sunt et violata per induccionem aliene cereuisie: tum in hoc non fuerunt contenti: sed recessumquoque: quem ipsi vna nobiscum a magnifico domino Georgio de lapide tue Re. celsi- tudinis superioris lusacie aduocata etc. nuper acceperunt appro- 40 barunt et in eo acquieuerunt: contempnentes: aliam cereuisiam ad tabernas nostri territorij ducere non metuebant: quod ani-
176 205a tam graciam ab jmperitoria Regiaque mate. consecuti sumus: quippiam iuris alienam cereuisiam inducendi in tabernas nostri territorij uel habuisse uel possidisse. Et si nonnunquam: ut ipsiquoque confitentur: contra iura ac sepe commemorata priui- legia nostra: alienam cereuisiam in tabernas territorij nostri in- 5 duxerunt: ne paruo quidem incomodo: paruaque iniuria nos affecerunt: et eos in penam Regie sentencie quinquaginta mar- carum puri auri soluendarum: incidisse non ambigimus: nobis- que de damnis et interesse integre teneri respondere. Deinceps clementissime Rex: et vasallis et ciuitatibus pre- 10 dictis: cum asserunt nos priuilegijs nostris non esse usos: quam- uis antea satis pro isto articulo responsum esse credimus: posito tum quod non simus usi nostris priuilegijs: quod nequaquam concedimus: tamen id minime hinc dicto nostro priuilegio pre- iudicare existimaremus. Sumus enim per potentissimum et in- 15 victissimum principem et dominum: dominum Sigismundum Romanorum jmperatorem hungarie et Bohemie etc. Regem nostrum quondam clementissimum dominum liberalissime priui- legiati: ita ut non usque nostrorum priuilegiorum illis nostris priuilegijs nunc et perpetuis in antea temporibus nihil penitus 20 derogare potest: sed siue utamur illis siue non: nihilominus et afficacia et legittima censeri debent: cuius priuilegij vera copia talis est, Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer keysser etc. His responsionibus potentissime Rex: ad illos articulos vti- mur: quos ducende cereuisie gracia: coram magnifico domino 25 Georgio de lapide: tue Re. mtis in Slezia locumtenenti: domino et aduocato nostro a dictis aduersarijs nostris, in nos proponi audimus. Si qui supersunt articuli: coram tua Re. mte ab illis contra nos propositi: ad quos non respondimus: humillimis pre- cibus tuam Re. mtem oratam facimus. Velit eorundem articu- 30 lorum nobis admittere copiam: atque ad respondendum illis nobis sufficientem dare dilacionem. Consulatus communitas que ciui- tatis Gorlitzensis tue Re. mtis. fideles : ad eosdem articulos: ut equum erit: statuto termino copiose respondere curabunt. Tametsi Serenissime Rex: varijs multisque modis nostra 35 jura nostraque priuilegia per vasallos dictasque ciuitates con- tempta sunt et violata per induccionem aliene cereuisie: tum in hoc non fuerunt contenti: sed recessumquoque: quem ipsi vna nobiscum a magnifico domino Georgio de lapide tue Re. celsi- tudinis superioris lusacie aduocata etc. nuper acceperunt appro- 40 barunt et in eo acquieuerunt: contempnentes: aliam cereuisiam ad tabernas nostri territorij ducere non metuebant: quod ani-
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177 maduertentes : eiusdem domini aduocati nostri consilio: et auxi- lio judicis tue Re. mtis ibidem: cereuisiam alienam de quibus- dam tabernis eiusdem territorij nostri accepimus : deductamque in ciuitatem pauperibus distribuendam commisimus: quod non 5 vi: sed autoritate tuorum Regiorum iudiciorum fecimus: ut tue Re. mtis judex in tua Re. ciuitate Gorlitzensi nobis: cum opus esset: verum testimonium sue transgressionis et inobediencie pre- stare posset. Neque: clementissime Rex: Sittauienses sibi satis esse pu- 10 tabant suam cereuisiam in tabernis nostri territorij: contra iura et priuilegia nostra propinari: sed et nostram cereuisiam in ta- bernis : que etiam a ciuibus Gorlitzensibus hereditario jure pos- 213b sidentur: propinari prohibuerunt. Nam cum ipsi cum alijs dictis ciuitatibus atque vasallis: qui omnes hac in re in nos conspira- 15 uerunt: nescimus quo spiritu ducti: forte triginta equites ar- matos de suo territorio ad districtum Gorlitzensem: ad quoddam oppidulum Schonberg: quod tue Re. ciuitati Gorlitzensi coniun- gitur tempore noctis miserunt: qui cum furore atque impetu tabernas de improviso intrauere: et inventam cereuisiam Gor- 20 litzensem cum vasis in plures partes consecuerunt. Interminantes preterea inquiunt: obscura sunt celaria vestra: breui redibimus et faciemus ea lucida: ut videamus: vbi iaceat cereuisia Gor- litzensis: armentaque et pecudes abigere volumus: deinde ad quandam villam heiderssdorff: que a quodam ciue Gorlitzense 25 possidetur: profecti: iterum vas vnum cum cereuisia Gorlitzense disiecerunt. tandem victoria potiti rediere domum. Satis quidem existimare potest tua Re. mtas. quanta audacia: quanta temeri- tate: quanta denique insolencia: alienam terram intrare: tuis Regijs judicijs armata manu vim inferre: incendium atque rapi- 30 nam interminari: aduersarij nostri ausi sunt: quod reuera ab his qui tue Re. mtis diffidati essent: nedum ab his qui tue Re. mtis fideles dicuntur: nimis absurdum esse putaremus. Nolimus vim vi: et furorem furore coercere. Cessimus furori et vim pacienter toleramus. Sciebamus enim nobis equissimum tante 35 iniurie judicem futurum. Et quamuis vim nobis illatam esse scimus : tamen non possumus illis ad quos ordinati sumus : tam inauditum facinus in tua Regia iudicia committentibus: non con- dolere: non enim tam damna que nostris : quam violenciam que tue Re. mti illata est: estimare solemus. 21. celaria, für cellaria, keller. 23
177 maduertentes : eiusdem domini aduocati nostri consilio: et auxi- lio judicis tue Re. mtis ibidem: cereuisiam alienam de quibus- dam tabernis eiusdem territorij nostri accepimus : deductamque in ciuitatem pauperibus distribuendam commisimus: quod non 5 vi: sed autoritate tuorum Regiorum iudiciorum fecimus: ut tue Re. mtis judex in tua Re. ciuitate Gorlitzensi nobis: cum opus esset: verum testimonium sue transgressionis et inobediencie pre- stare posset. Neque: clementissime Rex: Sittauienses sibi satis esse pu- 10 tabant suam cereuisiam in tabernis nostri territorij: contra iura et priuilegia nostra propinari: sed et nostram cereuisiam in ta- bernis : que etiam a ciuibus Gorlitzensibus hereditario jure pos- 213b sidentur: propinari prohibuerunt. Nam cum ipsi cum alijs dictis ciuitatibus atque vasallis: qui omnes hac in re in nos conspira- 15 uerunt: nescimus quo spiritu ducti: forte triginta equites ar- matos de suo territorio ad districtum Gorlitzensem: ad quoddam oppidulum Schonberg: quod tue Re. ciuitati Gorlitzensi coniun- gitur tempore noctis miserunt: qui cum furore atque impetu tabernas de improviso intrauere: et inventam cereuisiam Gor- 20 litzensem cum vasis in plures partes consecuerunt. Interminantes preterea inquiunt: obscura sunt celaria vestra: breui redibimus et faciemus ea lucida: ut videamus: vbi iaceat cereuisia Gor- litzensis: armentaque et pecudes abigere volumus: deinde ad quandam villam heiderssdorff: que a quodam ciue Gorlitzense 25 possidetur: profecti: iterum vas vnum cum cereuisia Gorlitzense disiecerunt. tandem victoria potiti rediere domum. Satis quidem existimare potest tua Re. mtas. quanta audacia: quanta temeri- tate: quanta denique insolencia: alienam terram intrare: tuis Regijs judicijs armata manu vim inferre: incendium atque rapi- 30 nam interminari: aduersarij nostri ausi sunt: quod reuera ab his qui tue Re. mtis diffidati essent: nedum ab his qui tue Re. mtis fideles dicuntur: nimis absurdum esse putaremus. Nolimus vim vi: et furorem furore coercere. Cessimus furori et vim pacienter toleramus. Sciebamus enim nobis equissimum tante 35 iniurie judicem futurum. Et quamuis vim nobis illatam esse scimus : tamen non possumus illis ad quos ordinati sumus : tam inauditum facinus in tua Regia iudicia committentibus: non con- dolere: non enim tam damna que nostris : quam violenciam que tue Re. mti illata est: estimare solemus. 21. celaria, für cellaria, keller. 23
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178 2i-a Digna pe- titio Serenissime Rex: clementissime princeps non dubitamus tuam Regiam celsitudinem priuilegia et iura nostra in ipsa pre- facione pro modo presentis cause expressa: et incomoda atque iniurias: quibus a vasallis et dictis ciuitatibus sepenumero affecti sumus: pariter intellexisse. Nam ciuitates predicte suis districti- bus quibus quiete quidem et sine nostro impedimento utuntur: non sufficiunt: sed illos atque totum nostrum districtum cum sua cereuisia occupare student: et id vnde ciues dicte tue Re. ci- uitatis Gorlitzensis viuere et subsistere debent: omnino sibi ven- dicare conantur: qui nisi per tuam Re. mtem iuuentur: et pro 10 suo jure manuteneantur: eos jam pene miseros periclitari tan- dem: necesse est: Quasobres clementissime Rex tuam sacram maiestatem nostrum verum Regem ac dominum: ea qua possu- mus humilitate: maximopere rogamus. Velit intueri iusticiam sibi ac assidua et fidelissima obsequia nostra: et saluti reipublice tue 15 Re. ciuitatis Gorlitzensis consulere: ut dicta ciuitas in suis priuilegijs atque iuribus: quibus ciues potentis- simi sustentari debent: uel per vasallos: uel ciui- tates quascunque decetero non impediatur: sed illi commemorata sua priuilegia atque Regiam senten- 20 ciam in suo robore conseruare et clementer manu- tenere et ex nouo illis auctoritatem specialem et vigorem conferre: et nos ab impeticione nostrorum aduer- sariorum absoluere. Et eos quia se contra Regiam sentenciam fecisse : publice confessi sunt: ad penam quinquaginta marcarum 25 puri auri: tue Regie Camere et dicte tue Re. ciuitati soluendam: condemnare: et ad damna resarcienda: que per induccionem aliene cereuisie dicte tue Re. ciuitati intulerunt: compellere: ut deinceps non tam faciles sint: nostra jura nostraque priuilegia sua temeritate contemnere ledere atque infringere. postremo ma- 30 xima quoad possumus humilitate rogamus: velit his verbis no- stris: que pro salute tantum reipublice tue Re. ciuitatis Gor- litzensis fundimus: dare veniam : et hanc curam pro comoditate tue Re. ciuitatis clementi ferre animo. Nam vnicam spem no- stram: et quidem maximam in tua Re. clemencia fiximus: eam 35 has humiles nostras exaudituras preces. Sumus enim tue Re. mtis fideles subiectissimi: qui neque corporibus: neque fortunis suis: dum quitquam virium supererit: exposcentibus tuis Regijs negocijs: pro comoditate atque gloria tue maiestatis parcere videbuntur: quam vna cum Serenissima Regina: ac clementis- 40 sima domina nostra, diuinam pietatem diu nobis sospitem pre- bere et felicem conseruare: ardentissime desideramus. 5
178 2i-a Digna pe- titio Serenissime Rex: clementissime princeps non dubitamus tuam Regiam celsitudinem priuilegia et iura nostra in ipsa pre- facione pro modo presentis cause expressa: et incomoda atque iniurias: quibus a vasallis et dictis ciuitatibus sepenumero affecti sumus: pariter intellexisse. Nam ciuitates predicte suis districti- bus quibus quiete quidem et sine nostro impedimento utuntur: non sufficiunt: sed illos atque totum nostrum districtum cum sua cereuisia occupare student: et id vnde ciues dicte tue Re. ci- uitatis Gorlitzensis viuere et subsistere debent: omnino sibi ven- dicare conantur: qui nisi per tuam Re. mtem iuuentur: et pro 10 suo jure manuteneantur: eos jam pene miseros periclitari tan- dem: necesse est: Quasobres clementissime Rex tuam sacram maiestatem nostrum verum Regem ac dominum: ea qua possu- mus humilitate: maximopere rogamus. Velit intueri iusticiam sibi ac assidua et fidelissima obsequia nostra: et saluti reipublice tue 15 Re. ciuitatis Gorlitzensis consulere: ut dicta ciuitas in suis priuilegijs atque iuribus: quibus ciues potentis- simi sustentari debent: uel per vasallos: uel ciui- tates quascunque decetero non impediatur: sed illi commemorata sua priuilegia atque Regiam senten- 20 ciam in suo robore conseruare et clementer manu- tenere et ex nouo illis auctoritatem specialem et vigorem conferre: et nos ab impeticione nostrorum aduer- sariorum absoluere. Et eos quia se contra Regiam sentenciam fecisse : publice confessi sunt: ad penam quinquaginta marcarum 25 puri auri: tue Regie Camere et dicte tue Re. ciuitati soluendam: condemnare: et ad damna resarcienda: que per induccionem aliene cereuisie dicte tue Re. ciuitati intulerunt: compellere: ut deinceps non tam faciles sint: nostra jura nostraque priuilegia sua temeritate contemnere ledere atque infringere. postremo ma- 30 xima quoad possumus humilitate rogamus: velit his verbis no- stris: que pro salute tantum reipublice tue Re. ciuitatis Gor- litzensis fundimus: dare veniam : et hanc curam pro comoditate tue Re. ciuitatis clementi ferre animo. Nam vnicam spem no- stram: et quidem maximam in tua Re. clemencia fiximus: eam 35 has humiles nostras exaudituras preces. Sumus enim tue Re. mtis fideles subiectissimi: qui neque corporibus: neque fortunis suis: dum quitquam virium supererit: exposcentibus tuis Regijs negocijs: pro comoditate atque gloria tue maiestatis parcere videbuntur: quam vna cum Serenissima Regina: ac clementis- 40 sima domina nostra, diuinam pietatem diu nobis sospitem pre- bere et felicem conseruare: ardentissime desideramus. 5
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179 Iste libellus Sittauiensium sibique adherencium 214b oblatus est Reuerendissimo domino Waradiensi in vigilia concepcionis beate virginis Anno vts. Clarissime princeps jnvictissime Rex generosissime domine, 5 luctitantibus nobis partis nostre aduerse ciuium Gorlitzensium rcensiones: invenimus inter cetera de militaribus vasallisque, et eorum: ut ferunt: contumacia: ipsos ciues Gorlitzenses pro- testaturos : ad quod nobis nihil respondendum esse: existmamus, breuiter tamen dicendum, Quod dicti militares per suos vicinos 10 et amicos militares ipsos, districtus Budisnensis: causam sui non comparacionis: credimus legittimam magnifico domino Georgio de lapide vestre Re. mtis locumtenenti ad unguem expositam esse non omiserunt. Nos vero supradictos militares neque alios cuiuscunque ge- 15 neris seu condicionis homines: ad empcionem vecturamque cere- uisie nostre Sittauiensis lubanensis et Camitzensis nullo pacto cohortamus: sed illam cui pro sua voluntate liberam esse volu- mus. Quod autem priuilegium domini karoli jmperatoris per eiusdem tanquam mandatoris interitum ad sui duntaxat reuoca- 20 cionem datum velut pars aduersa pretendit, non extinctum sit. Et litere domini wenceslai Romanorum Regis a nobis producte : uti volunt Gorlitzenses impertinaces esse: stat hoc non nostro: verum vestre Re. serenitatis decreto. Nam quantum ad primum priuilegium ipsius karoli po- 25 nimus. quod reuocare voluntatis est: ipsius reuocare volentis, extincto autem reuocare volente: extiguitur et illius voluntas. Consequens vero jure cautum. Et quod extinctum est ampliori confirmacione affici nequiuerit. Et personale etc. non uti pars aduersa intendit, quia personis simplicibus datum jdeo personale 30 appellatum. Verum quod pro sua et digniori quidem domini jmperatoris persona: a qua non immerito personalis denominacio fit : Et non pro suis posteris regibus uel perpetuitatis tempore datum et ascriptum existit, personale appellatur. De literis vero Regijs a nobis quo supra oblatis, satis 35 patere arbitramur ex pristinis nostris posicionibus, cuius sint auctoritatis, et quid rei probant, quidve probabiliter ex his pre- sumendum existit. Nec nostrum est, pocius vestre sacre Regie matis illud discernere. Neque volumus jus aliquod nobis ipsis 3. in vigilia conc. b. v., den 7. decbr. 1489. 23*)
179 Iste libellus Sittauiensium sibique adherencium 214b oblatus est Reuerendissimo domino Waradiensi in vigilia concepcionis beate virginis Anno vts. Clarissime princeps jnvictissime Rex generosissime domine, 5 luctitantibus nobis partis nostre aduerse ciuium Gorlitzensium rcensiones: invenimus inter cetera de militaribus vasallisque, et eorum: ut ferunt: contumacia: ipsos ciues Gorlitzenses pro- testaturos : ad quod nobis nihil respondendum esse: existmamus, breuiter tamen dicendum, Quod dicti militares per suos vicinos 10 et amicos militares ipsos, districtus Budisnensis: causam sui non comparacionis: credimus legittimam magnifico domino Georgio de lapide vestre Re. mtis locumtenenti ad unguem expositam esse non omiserunt. Nos vero supradictos militares neque alios cuiuscunque ge- 15 neris seu condicionis homines: ad empcionem vecturamque cere- uisie nostre Sittauiensis lubanensis et Camitzensis nullo pacto cohortamus: sed illam cui pro sua voluntate liberam esse volu- mus. Quod autem priuilegium domini karoli jmperatoris per eiusdem tanquam mandatoris interitum ad sui duntaxat reuoca- 20 cionem datum velut pars aduersa pretendit, non extinctum sit. Et litere domini wenceslai Romanorum Regis a nobis producte : uti volunt Gorlitzenses impertinaces esse: stat hoc non nostro: verum vestre Re. serenitatis decreto. Nam quantum ad primum priuilegium ipsius karoli po- 25 nimus. quod reuocare voluntatis est: ipsius reuocare volentis, extincto autem reuocare volente: extiguitur et illius voluntas. Consequens vero jure cautum. Et quod extinctum est ampliori confirmacione affici nequiuerit. Et personale etc. non uti pars aduersa intendit, quia personis simplicibus datum jdeo personale 30 appellatum. Verum quod pro sua et digniori quidem domini jmperatoris persona: a qua non immerito personalis denominacio fit : Et non pro suis posteris regibus uel perpetuitatis tempore datum et ascriptum existit, personale appellatur. De literis vero Regijs a nobis quo supra oblatis, satis 35 patere arbitramur ex pristinis nostris posicionibus, cuius sint auctoritatis, et quid rei probant, quidve probabiliter ex his pre- sumendum existit. Nec nostrum est, pocius vestre sacre Regie matis illud discernere. Neque volumus jus aliquod nobis ipsis 3. in vigilia conc. b. v., den 7. decbr. 1489. 23*)
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180 ВRба dicere uel adiudicare. Nam id qui faciunt sanccitum hoc tani lege quam canone quis inficitur, jus suum quod habere dinosci- tur perdere debetur. Illustrissime princeps: clementissime Rex. Quam etsi nostri prothoplasti rati sunt, neminem sese uel laudare uel vituperare 5 debere, accepimus tamen in aduerse nostre partis libello, ciues ipsos Gorlitzenses, pace dixerimus sua egregia facinora, plura ad hec beneficia apud vestram Re. celsitudinem et apud anteriores clarissimos Reges executa, de se largiter predicare atque com- municare. Libet ergo potentissime Rex (vestre Re. mansuetudinis venia) ui presenciarum de nostris obsequijs et operibus, ob sacro sancte Romane ecclesie et item vestre Re. serenitatis debitam obedien- ciam exhibitis, ast itaque pari passu in dies fideliter singulari studio atque conatu in posterum exhibendis, calamum nostrum 15 paulisper, quamquam illepidum, pertingere. Ne cum hy super- latiue fidelissimos se canere non formidarent, vnde vestram Re. mtem: eo clemenciorem eis, suis in causis redderent, nos illis minus infideles apud vestram Re. celsitudinem (quam et no- bis maxime clementem et opereprecium non diffidimus) haberi 20 possemus. De Sittauiensibus primo agendum videtur. Qui multa ve- tustiora preteriunda a domino horzichkone de podibrat ad sacro- sancte ecclesie obediendi graciam tum angustiati: ut is sua feritate et immanitate nonaginta Sittauienses scilicet conburere fecit, duo- 25 decimque nasos amputari: qui omnes ob proteccionem fidei ka- tholice erumpnose luebant. Deinde medietas ciuitatis Sittauiensis cum duabus ecclesijs capitalibus miserabiliter ignis seuicie consumpta, Quid de sub- vrbanis ciuitatis Sittauiensis, quorum mille quingenti ast viginti 30 quatuor numero, ut hospites, a domino de Tetzschan omnes vna noctis tempore ignis insolencia perierunt. Demum ingens ka- ristia: cui et epidimie impercitas subsecuta, tot utriusque sexus homines tulit: ut hominum paucitas, ne virorum raritas, ob ciuitatis temcionem conspicaretur, dominicis diebus arcuitum 35 vetuit. Nihil denique fidelitatis et custodie apud vestre Re. mtis ciuitatem parsum fuit: sic et hodie facere operosius procurant. posthac vero cum domino de planckenstayn et ceteris suis coad- iutoribus ad septem annos bella continua gerebant, alias damna recipere, alias damna inferre, Et sic stipendijs interfeccionibus 40 captiuacionibus moliri non cessabant. Nec cum domino de eylen- berg ante ciuitatem gabel prelium inire veriti, vbi septuaginta de 10 215b
180 ВRба dicere uel adiudicare. Nam id qui faciunt sanccitum hoc tani lege quam canone quis inficitur, jus suum quod habere dinosci- tur perdere debetur. Illustrissime princeps: clementissime Rex. Quam etsi nostri prothoplasti rati sunt, neminem sese uel laudare uel vituperare 5 debere, accepimus tamen in aduerse nostre partis libello, ciues ipsos Gorlitzenses, pace dixerimus sua egregia facinora, plura ad hec beneficia apud vestram Re. celsitudinem et apud anteriores clarissimos Reges executa, de se largiter predicare atque com- municare. Libet ergo potentissime Rex (vestre Re. mansuetudinis venia) ui presenciarum de nostris obsequijs et operibus, ob sacro sancte Romane ecclesie et item vestre Re. serenitatis debitam obedien- ciam exhibitis, ast itaque pari passu in dies fideliter singulari studio atque conatu in posterum exhibendis, calamum nostrum 15 paulisper, quamquam illepidum, pertingere. Ne cum hy super- latiue fidelissimos se canere non formidarent, vnde vestram Re. mtem: eo clemenciorem eis, suis in causis redderent, nos illis minus infideles apud vestram Re. celsitudinem (quam et no- bis maxime clementem et opereprecium non diffidimus) haberi 20 possemus. De Sittauiensibus primo agendum videtur. Qui multa ve- tustiora preteriunda a domino horzichkone de podibrat ad sacro- sancte ecclesie obediendi graciam tum angustiati: ut is sua feritate et immanitate nonaginta Sittauienses scilicet conburere fecit, duo- 25 decimque nasos amputari: qui omnes ob proteccionem fidei ka- tholice erumpnose luebant. Deinde medietas ciuitatis Sittauiensis cum duabus ecclesijs capitalibus miserabiliter ignis seuicie consumpta, Quid de sub- vrbanis ciuitatis Sittauiensis, quorum mille quingenti ast viginti 30 quatuor numero, ut hospites, a domino de Tetzschan omnes vna noctis tempore ignis insolencia perierunt. Demum ingens ka- ristia: cui et epidimie impercitas subsecuta, tot utriusque sexus homines tulit: ut hominum paucitas, ne virorum raritas, ob ciuitatis temcionem conspicaretur, dominicis diebus arcuitum 35 vetuit. Nihil denique fidelitatis et custodie apud vestre Re. mtis ciuitatem parsum fuit: sic et hodie facere operosius procurant. posthac vero cum domino de planckenstayn et ceteris suis coad- iutoribus ad septem annos bella continua gerebant, alias damna recipere, alias damna inferre, Et sic stipendijs interfeccionibus 40 captiuacionibus moliri non cessabant. Nec cum domino de eylen- berg ante ciuitatem gabel prelium inire veriti, vbi septuaginta de 10 215b
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181 inimicis inter preliandum occubuere, plures etiam ex inimicis partim interfecti, partim vulnerati, vix ipse dominus equo vn- decim vulneribus vulnerato, euasit. posthoc cum domino de do- lensteyn sibique adherentibus, cum triumpho singularis prelij 5 certamen habuere. Quales et quantos cum oppido nimis no- mine : alijsque oppidis in faucibus boemorum instancias aggredi et sufferre coacti fuerunt, singula enaratu tedio foret, quorum et hercule multorum aliorum presertim vigintiquatuor Castrorum contra se hostiliter semencium, et infestaciones armorum sicario- 10 rumquoque persecuciones, nullo aliorum opitulamine potiti, ex se suis pro viribus oportuit defensare. Idque memoratu non indiguum Castrum Roll, vnnde non mediocra hominibus inco- moda extiterant illata, singulari Sittauienses ingenio sunt ipsi tandem nacti. Et que nunc etiam inferenda sunt strenue ibi- 15 dem operantes vestre Re. mti id gratuito suscipienti tribuerunt sua sponte. Reliquum est. Nam interea quod et nostros ciues Sittauienses ante oppidum hoersswerd cum alijs in exercitu vestre Re. mtis. mandato habuimus. Eo tempore inimicos de Tetzschan de lippa aliosque suos adherentes numero mille et quingentos, 20 cum modico vix quingentorum equitum et peditum cetu in monte preytenberg dei presidio singulari triumpho vicimus. Interfectos centum et ultra, et non euadentes, captiuos in ciuitatem Sitta- uiensem duximus. Quid vero cum domino de Michelssberg do- mino de Auze non mediocris potencie dominis et suis familia- 25 ribus cum essent inimici nostri inter certandum nobis illatum sit quam illis recipere intulimus iacturam, non possumus omnia hic literis consequi. Clarissime princeps jnvictissime Rex generosissime domine postremo oppidum Gabel aggressu nostro victum se prebuit, 30 vnde vestre Re. mtis bello parte ex altera tento leuitatis id ad- iutorio profuisse videbatur. Rursum rem merore confertam in molendino foras ciuitatem Sittauiensem tricentos prope, tuende ciuitatis gracia, e nostris amisimus, pars interfecta, pars educta, hy omnes pro ingenti pecuniarum summa exaccionati sunt. Et 35 si tunc temporis ab Gorlitzensibus adiuti fuissemus huiusmodi suppeditacionem prosecuti non essemus. Nec Bohemis per Slezie partes iter tutum patuisset. Quid plura referendum extat, decem et octo exercitus si- 216a gillatim ante ciuitatem Sittauiensem nullo (ut palam est) comodo, 40 nulla frugalitate aut vtilitatis flore viuencium hominum tenet memoria fuisse. Sed cum multipharijs incendijs desertacionibus depopulacionibus et mirificis irrecuperabilibus damnis onerifice
181 inimicis inter preliandum occubuere, plures etiam ex inimicis partim interfecti, partim vulnerati, vix ipse dominus equo vn- decim vulneribus vulnerato, euasit. posthoc cum domino de do- lensteyn sibique adherentibus, cum triumpho singularis prelij 5 certamen habuere. Quales et quantos cum oppido nimis no- mine : alijsque oppidis in faucibus boemorum instancias aggredi et sufferre coacti fuerunt, singula enaratu tedio foret, quorum et hercule multorum aliorum presertim vigintiquatuor Castrorum contra se hostiliter semencium, et infestaciones armorum sicario- 10 rumquoque persecuciones, nullo aliorum opitulamine potiti, ex se suis pro viribus oportuit defensare. Idque memoratu non indiguum Castrum Roll, vnnde non mediocra hominibus inco- moda extiterant illata, singulari Sittauienses ingenio sunt ipsi tandem nacti. Et que nunc etiam inferenda sunt strenue ibi- 15 dem operantes vestre Re. mti id gratuito suscipienti tribuerunt sua sponte. Reliquum est. Nam interea quod et nostros ciues Sittauienses ante oppidum hoersswerd cum alijs in exercitu vestre Re. mtis. mandato habuimus. Eo tempore inimicos de Tetzschan de lippa aliosque suos adherentes numero mille et quingentos, 20 cum modico vix quingentorum equitum et peditum cetu in monte preytenberg dei presidio singulari triumpho vicimus. Interfectos centum et ultra, et non euadentes, captiuos in ciuitatem Sitta- uiensem duximus. Quid vero cum domino de Michelssberg do- mino de Auze non mediocris potencie dominis et suis familia- 25 ribus cum essent inimici nostri inter certandum nobis illatum sit quam illis recipere intulimus iacturam, non possumus omnia hic literis consequi. Clarissime princeps jnvictissime Rex generosissime domine postremo oppidum Gabel aggressu nostro victum se prebuit, 30 vnde vestre Re. mtis bello parte ex altera tento leuitatis id ad- iutorio profuisse videbatur. Rursum rem merore confertam in molendino foras ciuitatem Sittauiensem tricentos prope, tuende ciuitatis gracia, e nostris amisimus, pars interfecta, pars educta, hy omnes pro ingenti pecuniarum summa exaccionati sunt. Et 35 si tunc temporis ab Gorlitzensibus adiuti fuissemus huiusmodi suppeditacionem prosecuti non essemus. Nec Bohemis per Slezie partes iter tutum patuisset. Quid plura referendum extat, decem et octo exercitus si- 216a gillatim ante ciuitatem Sittauiensem nullo (ut palam est) comodo, 40 nulla frugalitate aut vtilitatis flore viuencium hominum tenet memoria fuisse. Sed cum multipharijs incendijs desertacionibus depopulacionibus et mirificis irrecuperabilibus damnis onerifice
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182 illatis. Et cetera memorabilia, proprio in nomine, honestius pretermittenda, que etsi singula amplecti mallemus: ante dies quam oracio clauderetur, quorum et ex his plura Reuerendis- simo in Christo patri ac domino Johanni praesuli etc. benedigno. Necnon generoso prepotenti domino Steffano de zapolien Ba- roni etc., specialiter magnifico domino Georgio de lapide vestre Re. celsitudinis nobiscum pro tempore locumtenenti non inco- gnita quos quante jacture: quantique incomodi nobis cereuisie ducture interrupcio et diurna inquietacio foret pro testimonio integerrimo et sufficiente uti supliciter inuocamus. 5 10 Ex quibus nostris expositis acceptisque miserijs atque alia- rum ciuitatum lubanensis et Camentzensis suplicacionibus sua tormenta contentis vestra Regia clemencia animaduertere digne- tur benignius, an nos dies quietos, an noctes duximus sompnos, an hy ciues Gorlitzenses soli fidelissimi, et ita, ut aiunt: de- 15 pauperati et necessitatibus cincti existunt. Procedunt tandem in solo libello ipsi ciues ciuitatis Gor- litzensis in sui cereuisie convenienciam asserentes eandem satis nature convenientem esse quanquam hoc medicorum sit discutere non nihil tamen loci est improbacionis. Et profecto insignis 20 Sirupus nature non ineptus, a plerisque haut ab re tum recu- satur licet nature conveniens, ob id cereuisia in districtum uel Syttauiensem lubanensem aut Camitzensem duci aut vendi mi- nime prohibetur. ducere equidem et vendere poterit quilibet suo pro libito cui sapuerit nihil obstabimus. Nam si placidi sapo- 25 ris: si hominibus conveniens videretur, in vendicione eiusdem, nullo, ut arguunt, affici cogerentur dispendio aut labore. Quibus stantibus vestra sacra mtas recognoscere poterit quid a nobis in preiudicium illis efficitur. Sed magis naturali jure gentium hys conceditur. quod ipsi ultra omnem possessionem et prescripcio- 30 nem nostram nobis exmanire machinantur. De literis enim vero determinatorijs confirmatorijs et de- 216b claratorijs tam domini Sigismundi jmperatoris quam Georgij Bo- hemorum Regis ab aduersa parte adductis, et super priuilegium domini karoli fundatis sit prioribus licet paucis posterioribus 35 nostris pro vestre Re. sublimitatis judicio credimus positum esse. Nam fracto principali fractum est atque frangitur minus prin- cipale super principale fundatum, oportet. Nec ad sentenciam neque ad declaratoriam Georgij Bohemie Regis vocati sumus, neque litere eedem, si quippiam in nos roboris habitura esse 40 censeatur in se tenent aut fatentur, nos coram eiusce uel sen-
182 illatis. Et cetera memorabilia, proprio in nomine, honestius pretermittenda, que etsi singula amplecti mallemus: ante dies quam oracio clauderetur, quorum et ex his plura Reuerendis- simo in Christo patri ac domino Johanni praesuli etc. benedigno. Necnon generoso prepotenti domino Steffano de zapolien Ba- roni etc., specialiter magnifico domino Georgio de lapide vestre Re. celsitudinis nobiscum pro tempore locumtenenti non inco- gnita quos quante jacture: quantique incomodi nobis cereuisie ducture interrupcio et diurna inquietacio foret pro testimonio integerrimo et sufficiente uti supliciter inuocamus. 5 10 Ex quibus nostris expositis acceptisque miserijs atque alia- rum ciuitatum lubanensis et Camentzensis suplicacionibus sua tormenta contentis vestra Regia clemencia animaduertere digne- tur benignius, an nos dies quietos, an noctes duximus sompnos, an hy ciues Gorlitzenses soli fidelissimi, et ita, ut aiunt: de- 15 pauperati et necessitatibus cincti existunt. Procedunt tandem in solo libello ipsi ciues ciuitatis Gor- litzensis in sui cereuisie convenienciam asserentes eandem satis nature convenientem esse quanquam hoc medicorum sit discutere non nihil tamen loci est improbacionis. Et profecto insignis 20 Sirupus nature non ineptus, a plerisque haut ab re tum recu- satur licet nature conveniens, ob id cereuisia in districtum uel Syttauiensem lubanensem aut Camitzensem duci aut vendi mi- nime prohibetur. ducere equidem et vendere poterit quilibet suo pro libito cui sapuerit nihil obstabimus. Nam si placidi sapo- 25 ris: si hominibus conveniens videretur, in vendicione eiusdem, nullo, ut arguunt, affici cogerentur dispendio aut labore. Quibus stantibus vestra sacra mtas recognoscere poterit quid a nobis in preiudicium illis efficitur. Sed magis naturali jure gentium hys conceditur. quod ipsi ultra omnem possessionem et prescripcio- 30 nem nostram nobis exmanire machinantur. De literis enim vero determinatorijs confirmatorijs et de- 216b claratorijs tam domini Sigismundi jmperatoris quam Georgij Bo- hemorum Regis ab aduersa parte adductis, et super priuilegium domini karoli fundatis sit prioribus licet paucis posterioribus 35 nostris pro vestre Re. sublimitatis judicio credimus positum esse. Nam fracto principali fractum est atque frangitur minus prin- cipale super principale fundatum, oportet. Nec ad sentenciam neque ad declaratoriam Georgij Bohemie Regis vocati sumus, neque litere eedem, si quippiam in nos roboris habitura esse 40 censeatur in se tenent aut fatentur, nos coram eiusce uel sen-
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183 tencie uel declaratorie subscripte interfuisse, aut hinc uel his assenciende obsecundatos extitisse. Habent insuper supradicti ciues Gorlitzenses aliam Boemo- rum Georgij Regis literam post predictam suam eiusdem Regis declarationem nobis absentibus eis concessam, Que etsi; quod non admittimus, non nihil juris in nos habere, pars aduersa contenderet, tenet nihilominus vna clausula prope calce post certas declaraciones, Quod omni tempore ciuitatibus atque op- pidis circumiacentibus sua jura atque priuilegia que habent ob- 10 tineri debebant iuxta litere tenorem que sequitur et est talis, Wir George etc. Sed cum huiusmodi determinatorie confirmatorie et decla- ratorie nobis insciis et in noxam, que ymmo in perpetuum et interminabile vestre Re, mtis ciuitatibus preiudicium sint extorse, 15 prout a vestra Re. benignitate decerni poterit clemencius. Non dubitamus illis omnibus nostrisquoque indefessis obsequiis fide- litate factis et fiendis, nos apud nostram longissimi temporis possessionem: etiamque prescripcionem obseruatam tuebitur ge- nerosissime. Respiciat ob id eminentissima vestra Regia celsitudo, flexis artubus precamur nos sue sacre mtis obedientes subditos mem- braque hac ex re affatim egrotancia. Nam velut ceruus ad riuos scaturientes ita ad vestre Re. comitatis fontem lympidissi- mum sitibundus respirat predictarum ciuitatum consulatus totus- 25 que vulgarium cuneus. Et item humanissimis v. R. benignitati- bus, omni qua possunt honoris dignitate humilitate et Reuerencia suplicant exactissime. Quatenus vestra Re. magnificencia pre- dictos fideles suos subditos sue propiciacionum oculis judiceque sui Regij cordis humanitate et clemencia respicere intuerique 30 dignetur pyssime. Et aspiciat nuncnunc vorsum quo Gorlitzenses opimo monete lucro, qua etiam vberrima Sandicis ductura, quo denique opulentissimo publico omnium rerum ductibilium strato in modum crucis per ciuitatem Gorlitzensem indies locupletum perfruuntur, quantis assiduis Theolonij obuencionibus (res est 35 non in vado.) adutuntur. Ceterisquoque et quam plurimis alijs, quorum et nos prorsum expertus sumus, excellent emolumentis et juribus inde forsitan lamentantur. inde conqueruntur. Ex his in tam depauperatos quum tot tantaque beneficia villas redditus pistinas, aliaquoque et 40 plura quam Sittauienses cum omnibus suis militaribus possidere videantur bona emere (saluo nostro fauore optimo.) et accu- mulare haud negligunt. 5 20 217а
183 tencie uel declaratorie subscripte interfuisse, aut hinc uel his assenciende obsecundatos extitisse. Habent insuper supradicti ciues Gorlitzenses aliam Boemo- rum Georgij Regis literam post predictam suam eiusdem Regis declarationem nobis absentibus eis concessam, Que etsi; quod non admittimus, non nihil juris in nos habere, pars aduersa contenderet, tenet nihilominus vna clausula prope calce post certas declaraciones, Quod omni tempore ciuitatibus atque op- pidis circumiacentibus sua jura atque priuilegia que habent ob- 10 tineri debebant iuxta litere tenorem que sequitur et est talis, Wir George etc. Sed cum huiusmodi determinatorie confirmatorie et decla- ratorie nobis insciis et in noxam, que ymmo in perpetuum et interminabile vestre Re, mtis ciuitatibus preiudicium sint extorse, 15 prout a vestra Re. benignitate decerni poterit clemencius. Non dubitamus illis omnibus nostrisquoque indefessis obsequiis fide- litate factis et fiendis, nos apud nostram longissimi temporis possessionem: etiamque prescripcionem obseruatam tuebitur ge- nerosissime. Respiciat ob id eminentissima vestra Regia celsitudo, flexis artubus precamur nos sue sacre mtis obedientes subditos mem- braque hac ex re affatim egrotancia. Nam velut ceruus ad riuos scaturientes ita ad vestre Re. comitatis fontem lympidissi- mum sitibundus respirat predictarum ciuitatum consulatus totus- 25 que vulgarium cuneus. Et item humanissimis v. R. benignitati- bus, omni qua possunt honoris dignitate humilitate et Reuerencia suplicant exactissime. Quatenus vestra Re. magnificencia pre- dictos fideles suos subditos sue propiciacionum oculis judiceque sui Regij cordis humanitate et clemencia respicere intuerique 30 dignetur pyssime. Et aspiciat nuncnunc vorsum quo Gorlitzenses opimo monete lucro, qua etiam vberrima Sandicis ductura, quo denique opulentissimo publico omnium rerum ductibilium strato in modum crucis per ciuitatem Gorlitzensem indies locupletum perfruuntur, quantis assiduis Theolonij obuencionibus (res est 35 non in vado.) adutuntur. Ceterisquoque et quam plurimis alijs, quorum et nos prorsum expertus sumus, excellent emolumentis et juribus inde forsitan lamentantur. inde conqueruntur. Ex his in tam depauperatos quum tot tantaque beneficia villas redditus pistinas, aliaquoque et 40 plura quam Sittauienses cum omnibus suis militaribus possidere videantur bona emere (saluo nostro fauore optimo.) et accu- mulare haud negligunt. 5 20 217а
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184 Excellentissime Rex vestre Re. mtis re et corpore sumus subditi que nos saluare habet et perdere, teneat consensus pri- mum, desinet alterum. Et que nobis, quamymo vestre Re. mtis ciuitatibus in noxam decrementumque vergent queque pro re- publica dictarum ciuitatum profutura fuerint pro sue innata 5 mansuetudinis flagrancia benignissime prouidebit, extrema con- fidencia speramus. Neque pro vestre Re. mtis sanitate et se- cundissima salute altissime deprecari cessabimus. 217b Iste libellus Gorlitzensis oblatus est domino Geor- gio de lapide: loco domini waradiensis cui nego- 10 cium a Rege commissum fuit feria quarta post concepcionis. Serenissime Rex: clementissime princeps contra quasdam pretensas replicaciones nostre partis aduerse Sittauiensis et sibi adherencium: duplicando dicimus illas obscuritates et parum preter ludibria obtrectaciones et iurgia quedam preseferre: qui- bus fortasse: cum sibi alia fundamenta desunt: pars aduersa jus suum firmare constituit. Sed cum tuam sacram mtem: que ad res grauiores pocius: quam ad iurgia animum aduertit: hec mi- nime voluptati esse putamus: ad ea potissimum que ad causam 20 faciunt respondere curauimus. Non enim instituimus modo ex- traneas causas siue argumenta complicare atque in medium pro- ferre: quibus tanquam mendicatis suffragijs: nostra iura: nostra- que priuilegia: a clarissimis quondam bohemie Regibus: merum imperium in vtrasque partes optimo iure habentibus, obtenta: 25 colorare siue roborare pretendamus. verum illis ac quibuscunque alijs superfluis et ad rem impertinentibus pretermissis: dumtaxat super principali hoc est ductura aliene cereuisie in districtum Gorlitzensem: fundamenta nostre intencionis veluti jura priuile- gia ac Regiam sentenciam tue sacre mti nostro vero Regi ac 30 domino humiliter discucienda afferimus. In primis cum pars aduersa vasallorum contumaciam pur- gare pretendit: quamuis dicat sibi pro eis non esse responden- dum etc. Dicimus illos causam principaliter tangere. Est enim inter eos et ciuitatem Gorlitzensem per priuilegium domini ka- 35 roli et suam Regis Georgij ordinacio quedam facta: quam non 15 11. feria quarta post conc., den 21. december. 16. preseferre, im texte ist pferre, ausgestrichen und von anderer hand preseferre an den rand geschrieben.
184 Excellentissime Rex vestre Re. mtis re et corpore sumus subditi que nos saluare habet et perdere, teneat consensus pri- mum, desinet alterum. Et que nobis, quamymo vestre Re. mtis ciuitatibus in noxam decrementumque vergent queque pro re- publica dictarum ciuitatum profutura fuerint pro sue innata 5 mansuetudinis flagrancia benignissime prouidebit, extrema con- fidencia speramus. Neque pro vestre Re. mtis sanitate et se- cundissima salute altissime deprecari cessabimus. 217b Iste libellus Gorlitzensis oblatus est domino Geor- gio de lapide: loco domini waradiensis cui nego- 10 cium a Rege commissum fuit feria quarta post concepcionis. Serenissime Rex: clementissime princeps contra quasdam pretensas replicaciones nostre partis aduerse Sittauiensis et sibi adherencium: duplicando dicimus illas obscuritates et parum preter ludibria obtrectaciones et iurgia quedam preseferre: qui- bus fortasse: cum sibi alia fundamenta desunt: pars aduersa jus suum firmare constituit. Sed cum tuam sacram mtem: que ad res grauiores pocius: quam ad iurgia animum aduertit: hec mi- nime voluptati esse putamus: ad ea potissimum que ad causam 20 faciunt respondere curauimus. Non enim instituimus modo ex- traneas causas siue argumenta complicare atque in medium pro- ferre: quibus tanquam mendicatis suffragijs: nostra iura: nostra- que priuilegia: a clarissimis quondam bohemie Regibus: merum imperium in vtrasque partes optimo iure habentibus, obtenta: 25 colorare siue roborare pretendamus. verum illis ac quibuscunque alijs superfluis et ad rem impertinentibus pretermissis: dumtaxat super principali hoc est ductura aliene cereuisie in districtum Gorlitzensem: fundamenta nostre intencionis veluti jura priuile- gia ac Regiam sentenciam tue sacre mti nostro vero Regi ac 30 domino humiliter discucienda afferimus. In primis cum pars aduersa vasallorum contumaciam pur- gare pretendit: quamuis dicat sibi pro eis non esse responden- dum etc. Dicimus illos causam principaliter tangere. Est enim inter eos et ciuitatem Gorlitzensem per priuilegium domini ka- 35 roli et suam Regis Georgij ordinacio quedam facta: quam non 15 11. feria quarta post conc., den 21. december. 16. preseferre, im texte ist pferre, ausgestrichen und von anderer hand preseferre an den rand geschrieben.
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185 extra suos fines trahere siue extendere : Sed tum ad tabernarios nostri districtus ne alienam cereuisiam inducant et inductam ven- dant referre conamur. Et speramus eos: ut presens: tum non quoquo legitimo modo ad tuam Regiam vocacionem comparere 5 visi sunt contumacie damnandos esse. Quod iterum pars aduersa super inabilitate priuilegij do- mini karoli etc. replicare videtur. Quod reuocare voluntatis est etc., duplicando dicimus pretactum karoli priuilegium non re- uocatum esse: et per mortem principis pocius perpetuitatem 10 quam extinccionem obtinuisse. Neque: ut pars aduersa preten- dit: personis datum est sed loco insigni hoc est ciuitati Gor- litzensi: quare locale et non personale dicitur. prout lacius in libello nostro posuimus: quem tociens quociens opus fuerit pro repetito haberi volumus. Neque ignoramus minime nostram interesse: ut nobis quid- 218a cunque adiudicemus: sed tuam sacram mtem velut dominum Regem et judicem nostrum adiuimus: cui hec cum alijs discu- cienda iudicanda declarandaque subicimus. Insuper magnificentissime Rex cum Sittauienses et sibi adheren- 20 tes neminem sese uel laudare uel vituperare debere commemorant: et nos arrogancie insimulant etc. non magnifacimus hec: cum ad causam extranea sunt: et nemo hujus scholastice percepcionis quam allegant tam immemor esse videtur: quam Sittauienses: qui: ut ex eorum dictis videre licet: sibi quod pluriorum est: 25 multis et vacuis quidem verbis arrogant: et nunc triumphos : nunc gloriosas victorias sibi more Romanorum decernentes: ce- teris sese preferre non erubescunt. Daremus id quidem laudi: si: ut aiunt: quid tam strenuum pro honore et comoditate tue Regie mtis gessissent: nisi ex hoc lacessendo alios plus equo 30 lasciuirent. Nos vero ea tam humiliter quidem diximus: et que inaperto sunt: et que: in eo quod de non vsu priuilegiorum nostrorum contra nos allegatur: pro iure nostro facere videntur. Gauderemus quidem si multa fecissemus: que tue Re, mti grata essent, et si qua in re tue sacre mti hodie gratificari possemus: 35 corporibus quidem: nedum fortius in mortem ad hec prestanda parati essemus. Cum autem non super eo quod ipsi uel nos apud tuam Re. mtem fecerimus: cuius hec judicio relinquimus: sed super ductura aliene cereuisie in districtum Gorlitzensem controuersia vertitur: ea veluti ad causam impertinenciam: ut 40 in principio protestati sumus: silencio transseunda esse duximus. Ad articulum incipientem De literis enim vero etc., Cum nihil noui contra priuilegia et nostram Regiam sentenciam habere 24 15
185 extra suos fines trahere siue extendere : Sed tum ad tabernarios nostri districtus ne alienam cereuisiam inducant et inductam ven- dant referre conamur. Et speramus eos: ut presens: tum non quoquo legitimo modo ad tuam Regiam vocacionem comparere 5 visi sunt contumacie damnandos esse. Quod iterum pars aduersa super inabilitate priuilegij do- mini karoli etc. replicare videtur. Quod reuocare voluntatis est etc., duplicando dicimus pretactum karoli priuilegium non re- uocatum esse: et per mortem principis pocius perpetuitatem 10 quam extinccionem obtinuisse. Neque: ut pars aduersa preten- dit: personis datum est sed loco insigni hoc est ciuitati Gor- litzensi: quare locale et non personale dicitur. prout lacius in libello nostro posuimus: quem tociens quociens opus fuerit pro repetito haberi volumus. Neque ignoramus minime nostram interesse: ut nobis quid- 218a cunque adiudicemus: sed tuam sacram mtem velut dominum Regem et judicem nostrum adiuimus: cui hec cum alijs discu- cienda iudicanda declarandaque subicimus. Insuper magnificentissime Rex cum Sittauienses et sibi adheren- 20 tes neminem sese uel laudare uel vituperare debere commemorant: et nos arrogancie insimulant etc. non magnifacimus hec: cum ad causam extranea sunt: et nemo hujus scholastice percepcionis quam allegant tam immemor esse videtur: quam Sittauienses: qui: ut ex eorum dictis videre licet: sibi quod pluriorum est: 25 multis et vacuis quidem verbis arrogant: et nunc triumphos : nunc gloriosas victorias sibi more Romanorum decernentes: ce- teris sese preferre non erubescunt. Daremus id quidem laudi: si: ut aiunt: quid tam strenuum pro honore et comoditate tue Regie mtis gessissent: nisi ex hoc lacessendo alios plus equo 30 lasciuirent. Nos vero ea tam humiliter quidem diximus: et que inaperto sunt: et que: in eo quod de non vsu priuilegiorum nostrorum contra nos allegatur: pro iure nostro facere videntur. Gauderemus quidem si multa fecissemus: que tue Re, mti grata essent, et si qua in re tue sacre mti hodie gratificari possemus: 35 corporibus quidem: nedum fortius in mortem ad hec prestanda parati essemus. Cum autem non super eo quod ipsi uel nos apud tuam Re. mtem fecerimus: cuius hec judicio relinquimus: sed super ductura aliene cereuisie in districtum Gorlitzensem controuersia vertitur: ea veluti ad causam impertinenciam: ut 40 in principio protestati sumus: silencio transseunda esse duximus. Ad articulum incipientem De literis enim vero etc., Cum nihil noui contra priuilegia et nostram Regiam sentenciam habere 24 15
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186 videtur: dicimus: ut prius: et principale et minus principale suum obtinuisse vigorem: nec contradictum partis aduerse ex causis preallegatis obstare existimamus. Deinceps cum pars aduersa allegat, se neque ad sentenciam Regis Georgij vocatam esse neque illi assensisse etc. ponimus et dicimus eos ad eandem vocari non necessarium fuisse. Est enim prinuncciata inter vasallos et militares districtus Gorlitzenses et inter ciuitatem Gorlitzensem. Ipsis autem nihil juris ad vasallos et districtum Gorlitzensem competere putamus. 5. Serenissime Rex: clementissime princeps: quamuis per par- 10 tem aduersam multa jura priuilegia atque emolumenta: que tua Re. ciuitas Gorlitzensis partim meritis suis: partim ex gracia pro supportandis oneribus suarum mtum a clarissimis quondam Bohemie Regibus consecuta est: in odium nostri allegari vidi- mus tamen in re quantula sint ea emolumenta ex libello nostro: 15 quem hic repetendum esse volumus partim demonstratum esse arbitramur. Neque vero in comparacione emolumentorum neque incomodorum in prejudicium iuris nostri standum esse confidi- mus. Et cum illis nostris juribus atque priuilegijs tum pro gloria et maiestate dominorum nostrorum et pro salute tue Re. 20 ciuitatis Gorlitzensis citra quorumcunque preiudicium vsi sumus: in tua Re. clemencia atque iusticia confisi: iterum summa: qua possumus: humilitate atque subieccione tuam sacram mtem no- strum verum Regem ac dominum diligentissime Rogamus. Velit humillimas preces nostras: quas in calce libelli nostri posuimus: clementer intueri: atque pro sua innata bonitate optata conce- dere. Quicunque enim pro comoditate atque gloria tue Re. serenitatis facere ac prestare possumus : id fidelissimis obsequijs pro paupertate nostra omni studio et paratissime quidem pre- stare conabimur. 25 918b 30
186 videtur: dicimus: ut prius: et principale et minus principale suum obtinuisse vigorem: nec contradictum partis aduerse ex causis preallegatis obstare existimamus. Deinceps cum pars aduersa allegat, se neque ad sentenciam Regis Georgij vocatam esse neque illi assensisse etc. ponimus et dicimus eos ad eandem vocari non necessarium fuisse. Est enim prinuncciata inter vasallos et militares districtus Gorlitzenses et inter ciuitatem Gorlitzensem. Ipsis autem nihil juris ad vasallos et districtum Gorlitzensem competere putamus. 5. Serenissime Rex: clementissime princeps: quamuis per par- 10 tem aduersam multa jura priuilegia atque emolumenta: que tua Re. ciuitas Gorlitzensis partim meritis suis: partim ex gracia pro supportandis oneribus suarum mtum a clarissimis quondam Bohemie Regibus consecuta est: in odium nostri allegari vidi- mus tamen in re quantula sint ea emolumenta ex libello nostro: 15 quem hic repetendum esse volumus partim demonstratum esse arbitramur. Neque vero in comparacione emolumentorum neque incomodorum in prejudicium iuris nostri standum esse confidi- mus. Et cum illis nostris juribus atque priuilegijs tum pro gloria et maiestate dominorum nostrorum et pro salute tue Re. 20 ciuitatis Gorlitzensis citra quorumcunque preiudicium vsi sumus: in tua Re. clemencia atque iusticia confisi: iterum summa: qua possumus: humilitate atque subieccione tuam sacram mtem no- strum verum Regem ac dominum diligentissime Rogamus. Velit humillimas preces nostras: quas in calce libelli nostri posuimus: clementer intueri: atque pro sua innata bonitate optata conce- dere. Quicunque enim pro comoditate atque gloria tue Re. serenitatis facere ac prestare possumus : id fidelissimis obsequijs pro paupertate nostra omni studio et paratissime quidem pre- stare conabimur. 25 918b 30
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187 Wie vnd wenne der von der Syttaw luban vnd Ca- 219a mentz sendeboten jn vollermacht zugesaget den vorricht der Bierfure halben zuhalden. Anno M° CCCC° lxxxx Dornstag nach vnser lieben frawen 1490 5 tag jrer entpfohung, haben hannss Bobst vnnd nytzschke Stad- schreyber von der Syttaw, dem Erwirdigen jn gott vater vnd hern hern Johanni Bischoue zu waradeyn etc. als einem konig- lichen Commissario disser sachen, in beywesen vnnd gegenwer- tickeit des Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn disser 10 lande voyt etc. bey leyb vnnd gutt gloubet, das jre Stad von der sie geschickt weren, dissen vorricht der Bierfure halben, wie den ko. mt. machen vnnd begreiffen wurde, halden sulle, desgleichen auch lorentz Czeydeler vom luban, vnnd der Stad- schreyber von Camentz gethan, doruff danne die von der Syttaw 15 von irer Stad wegen einen machtbrieff haben vffgeleget, vund doselbst bekant das die Eldisten vom luban vnnde von Camentz, den gemelten iren Sendebothen auch volle macht dorjnne zu handeln zu thuen vnnd zulassen gegeben haben, Alse haben die vorberurten hanss Meyhe vnd magister Conradus Nyssman Stad- 20 schreyber jre macht der von Gorlitz mit volstendigem brieff vnnd Sigel beweist, vnnd gloubet solichs auch fest vnnd Stethe zuhalden. Den ko. anwald vmb Rath vnd hulff des ko. spruchs 220b halben angeruffen. Am dornstage nach purificacionis marie sint die Eldisten hern mit tzwehen Scheppen zu dem Edlen hern Gorgen vom Stayn disser lande voyt etc., vffen houff gegangen, vund domit sie bey dissem ko. Spruche behalden wurden, vmbe Rath vnd hulff gebethen, doruff seine gnade geantwort, sie sulden dorobir 30 halden, vnnd ap jnn ymandes dorein greiffen wurde, sulden sie das weren, vnnd hat doselbst in irer genwertickeit dem Erbern heinrich Eschenloher Richter entpfolhen, her sulde jnn dorzu helffen, Sunder wo js in irrunge stunde ap js vff anderhalber meylen were ader dorvbir, zu den sulden sie schicken vnd lassen 35 sagen das sie keyn fremde bier zuschencken einfuren sullen, js werde danne irkant, vnd sulden sich zu awsstrage irbieten. 25 4. Dornstag nach vnser lieben frawen tag ihrer entpfohung, den 9. dec. 20. 219b bis 220b leere seiten. 25. am dornstage etc., den 4. febr. (1490). 24*
187 Wie vnd wenne der von der Syttaw luban vnd Ca- 219a mentz sendeboten jn vollermacht zugesaget den vorricht der Bierfure halben zuhalden. Anno M° CCCC° lxxxx Dornstag nach vnser lieben frawen 1490 5 tag jrer entpfohung, haben hannss Bobst vnnd nytzschke Stad- schreyber von der Syttaw, dem Erwirdigen jn gott vater vnd hern hern Johanni Bischoue zu waradeyn etc. als einem konig- lichen Commissario disser sachen, in beywesen vnnd gegenwer- tickeit des Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn disser 10 lande voyt etc. bey leyb vnnd gutt gloubet, das jre Stad von der sie geschickt weren, dissen vorricht der Bierfure halben, wie den ko. mt. machen vnnd begreiffen wurde, halden sulle, desgleichen auch lorentz Czeydeler vom luban, vnnd der Stad- schreyber von Camentz gethan, doruff danne die von der Syttaw 15 von irer Stad wegen einen machtbrieff haben vffgeleget, vund doselbst bekant das die Eldisten vom luban vnnde von Camentz, den gemelten iren Sendebothen auch volle macht dorjnne zu handeln zu thuen vnnd zulassen gegeben haben, Alse haben die vorberurten hanss Meyhe vnd magister Conradus Nyssman Stad- 20 schreyber jre macht der von Gorlitz mit volstendigem brieff vnnd Sigel beweist, vnnd gloubet solichs auch fest vnnd Stethe zuhalden. Den ko. anwald vmb Rath vnd hulff des ko. spruchs 220b halben angeruffen. Am dornstage nach purificacionis marie sint die Eldisten hern mit tzwehen Scheppen zu dem Edlen hern Gorgen vom Stayn disser lande voyt etc., vffen houff gegangen, vund domit sie bey dissem ko. Spruche behalden wurden, vmbe Rath vnd hulff gebethen, doruff seine gnade geantwort, sie sulden dorobir 30 halden, vnnd ap jnn ymandes dorein greiffen wurde, sulden sie das weren, vnnd hat doselbst in irer genwertickeit dem Erbern heinrich Eschenloher Richter entpfolhen, her sulde jnn dorzu helffen, Sunder wo js in irrunge stunde ap js vff anderhalber meylen were ader dorvbir, zu den sulden sie schicken vnd lassen 35 sagen das sie keyn fremde bier zuschencken einfuren sullen, js werde danne irkant, vnd sulden sich zu awsstrage irbieten. 25 4. Dornstag nach vnser lieben frawen tag ihrer entpfohung, den 9. dec. 20. 219b bis 220b leere seiten. 25. am dornstage etc., den 4. febr. (1490). 24*
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188 Offentlich awssgeruffen keyn fremde bier wider den koniglichen spruch zuschencken, am freytage Sonnoband vnd dornstag nach purificacionis Anno etc. 1xxXX. Der Rath vnd der konigliche Richter lassen awssruffenn 5 vnnd gebieten, nach lauth der Stad keisserlicher vnnd konig- licher priuilegien vnd sunderlich des Spruchs den vnser aller- gnedigster herr der konig gethan hat, das nymandes nw vnnd hinfur jn kunfftigen tzeiten, keyn ander bier danne Gorlitzsch anderhalbe meyle zu ringe vmbe die Stad zuschencken furen sal, 10 wurde abir jtzt ader in kunfftigen tzeiten ymandes dowider thuen, den wirth der konigliche Richter nach lauth des Spruchs dor- vmb straffen vnnd vorbussenn. 221a Den lanthreiter vnd etzliche der Stad diener vff disse kretzschem geschickt, vnnd fremde bier zu- 15 schencken vorbieten lassenn. Anno etc. Ixxxx, Montag dinstag vnnd mithwoch nach Va- lentini, sint nach entpfehl des Rathes etzliche der Staddiener, vnnd neben in von gerichtes wegen der landreiter, vff disse nachgeschribene dorffer gerythen, vnnd haben den kretzschmern 20 doselbst gesaget, das sie hinfur jn kunfftigen tzeiten nach lauth des Spruchs ires allergnedigsten hern des koniges keyn ander bier danne Gorlitzsch einfuren vnnd schencken sullen, vnd we- licher dowider thun wurde, den wulde der konigliche Richter nach lauth des spruchs dorvmbe straffen, vnd ap irgeint dersel- 25 bigen kretzschem ader seine herschafft sagen wurde, sie legen obir ander halbe meyle von der Stad, sulden sie antworten, das sie sich in mossen wie oben vortzeichent, halden sullen, biss solange sie nachbrengen vnd beweislich machen, das sie obir anderhalbe meyle weges von der Stad legen, 30 Pentzig Langenaw ij Mylssdorff Grunaw Lichtenberg Troschendorff Newdorff Nechaw Gerssdorff Marckerssdorff Konigishayn Kunerssdorff Horcke ij Czodel 35 17. Montag dinst. v. mithw. n. Valentini, der 15., 16. u. 17. februar.
188 Offentlich awssgeruffen keyn fremde bier wider den koniglichen spruch zuschencken, am freytage Sonnoband vnd dornstag nach purificacionis Anno etc. 1xxXX. Der Rath vnd der konigliche Richter lassen awssruffenn 5 vnnd gebieten, nach lauth der Stad keisserlicher vnnd konig- licher priuilegien vnd sunderlich des Spruchs den vnser aller- gnedigster herr der konig gethan hat, das nymandes nw vnnd hinfur jn kunfftigen tzeiten, keyn ander bier danne Gorlitzsch anderhalbe meyle zu ringe vmbe die Stad zuschencken furen sal, 10 wurde abir jtzt ader in kunfftigen tzeiten ymandes dowider thuen, den wirth der konigliche Richter nach lauth des Spruchs dor- vmb straffen vnnd vorbussenn. 221a Den lanthreiter vnd etzliche der Stad diener vff disse kretzschem geschickt, vnnd fremde bier zu- 15 schencken vorbieten lassenn. Anno etc. Ixxxx, Montag dinstag vnnd mithwoch nach Va- lentini, sint nach entpfehl des Rathes etzliche der Staddiener, vnnd neben in von gerichtes wegen der landreiter, vff disse nachgeschribene dorffer gerythen, vnnd haben den kretzschmern 20 doselbst gesaget, das sie hinfur jn kunfftigen tzeiten nach lauth des Spruchs ires allergnedigsten hern des koniges keyn ander bier danne Gorlitzsch einfuren vnnd schencken sullen, vnd we- licher dowider thun wurde, den wulde der konigliche Richter nach lauth des spruchs dorvmbe straffen, vnd ap irgeint dersel- 25 bigen kretzschem ader seine herschafft sagen wurde, sie legen obir ander halbe meyle von der Stad, sulden sie antworten, das sie sich in mossen wie oben vortzeichent, halden sullen, biss solange sie nachbrengen vnd beweislich machen, das sie obir anderhalbe meyle weges von der Stad legen, 30 Pentzig Langenaw ij Mylssdorff Grunaw Lichtenberg Troschendorff Newdorff Nechaw Gerssdorff Marckerssdorff Konigishayn Kunerssdorff Horcke ij Czodel 35 17. Montag dinst. v. mithw. n. Valentini, der 15., 16. u. 17. februar.
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189 10 15 Soraw Schonberg Schonborn ij Lautherbach Windischossig Kohne Deutzschossig Taucheriss Jawernig Wylke Lewbe Rengerssdorff Kossemanssdorff Arnsdorff Seyfirssdorff Vlerssdorff Jenckendorff Belmysdorff Schutzenhayn Kysselingswalde Deutzschbele Windische bele Heyderssdorff Lyndaw Pfaffendorff beym luban Radenbritz Nehde Bertelssdorff Fryderssdorff Seriche Schone vffem eigen Czenckendorff Wysse Berne Köpper Tymendorff. 221b Hanss von metzenrode houbtman zu Budissen, dem 20 Edlen hern Jhon Burggrauen von dohnin hern zu Greffensteyn etc. meinem gunstigen vnnd lie- ben hern. 30 Edler gunstiger lieber herre, mein willige dinste zuuor, demnach vnd die von Gorlitz durch einen ko. spruch jtzt zu 25 Ofen, lauth vnd jnhalt jrer freyheit so sie langetzeit von keis- sern vnd konigen herbracht vnd irlanget haben, das nymand fremde bier ander halb meyl weges von der Stad Gorlitz schen- cken sal, lauth der straffe dorjnne awssgedruckt, das danne von uwerm kretzschmer zu Rademeritz bissher nicht gehalden wur- det, dorvmbe wolt des mit den von Gorlitz zu awsstrage komen vnd ewer gerechtickeit dorvmbe antzeigen vnnd awssfundig ma- 222a chen, zuuorhutten zukunfftigen vnrath der dorawss dem ewern widerfaren mochte, die billichkeit hiran bedocht, danne wo das nicht gescheen, musten die von Gorlitz lauth ko.mt. spruch den 35 kretzschmer straffen vnnd ire gerechtickeit hanthaben, Sulchs ich euch als meinem lieben vnnd gunstigen hern nicht habe wollen vorhalden, euch dornach wissen zurichten, Ewer vorschribene antwort bey dissem bothen, datum Budissen Sontag post Agathe, Anno etc. lxxxx. 38. Sontag p. Agathe, den 7. februar.
189 10 15 Soraw Schonberg Schonborn ij Lautherbach Windischossig Kohne Deutzschossig Taucheriss Jawernig Wylke Lewbe Rengerssdorff Kossemanssdorff Arnsdorff Seyfirssdorff Vlerssdorff Jenckendorff Belmysdorff Schutzenhayn Kysselingswalde Deutzschbele Windische bele Heyderssdorff Lyndaw Pfaffendorff beym luban Radenbritz Nehde Bertelssdorff Fryderssdorff Seriche Schone vffem eigen Czenckendorff Wysse Berne Köpper Tymendorff. 221b Hanss von metzenrode houbtman zu Budissen, dem 20 Edlen hern Jhon Burggrauen von dohnin hern zu Greffensteyn etc. meinem gunstigen vnnd lie- ben hern. 30 Edler gunstiger lieber herre, mein willige dinste zuuor, demnach vnd die von Gorlitz durch einen ko. spruch jtzt zu 25 Ofen, lauth vnd jnhalt jrer freyheit so sie langetzeit von keis- sern vnd konigen herbracht vnd irlanget haben, das nymand fremde bier ander halb meyl weges von der Stad Gorlitz schen- cken sal, lauth der straffe dorjnne awssgedruckt, das danne von uwerm kretzschmer zu Rademeritz bissher nicht gehalden wur- det, dorvmbe wolt des mit den von Gorlitz zu awsstrage komen vnd ewer gerechtickeit dorvmbe antzeigen vnnd awssfundig ma- 222a chen, zuuorhutten zukunfftigen vnrath der dorawss dem ewern widerfaren mochte, die billichkeit hiran bedocht, danne wo das nicht gescheen, musten die von Gorlitz lauth ko.mt. spruch den 35 kretzschmer straffen vnnd ire gerechtickeit hanthaben, Sulchs ich euch als meinem lieben vnnd gunstigen hern nicht habe wollen vorhalden, euch dornach wissen zurichten, Ewer vorschribene antwort bey dissem bothen, datum Budissen Sontag post Agathe, Anno etc. lxxxx. 38. Sontag p. Agathe, den 7. februar.
Strana 190
190 Jhane Burggraue von Dohne herre vff Graffen- steyn, Dem Gestrengen vnd Ernfesten hanssen von Metzrade houbtman zu Budissen meinem bsundern gutten frunde. 922b Meinen fruntlichen dinst zuuor gunstiger bsunder gutter 5 frund, uwer schreiben an mich, wie die von Gorlitz durch einen ko. spruch irlanget haben, das nymand fremde bier anderhalbe meylweges von der Stadt Gorlitz schencken sal, lauth der straffe dorjnne aussgedruckt, das danne von meinem kretzschmer zu Rademeritz nicht gehalden wurde, dorvmb sulde des mit den 10 von Gorlitz zu awsstrage komen, vnd meine gerechtickeit dor- vmbe antzeigen vnd awssfinndig machen, zuuerhutten zukunff- tigen vnrath etc. vnd wie forder uwer brieff jnnheldt, habe ich gelesen, jr vormeldet ich sulde des thuens mit den von Gorlitz zu awsstrage komen vnd meine gerechtickeit awssfundig machenn, 15 mir tzeiuelt nicht der manschaft zu Gorlitz vnd desgleichen den von Gorlitz sey vnuorgessen, wie meyn vater deme got selig seine freyhirschafft vnd begnadung von keissern vnd konigen loblicher gedechtniss aldo zu Gorlitz furbracht hat vnd beweis- lich gemacht seine freyheit vnnd gerechtickeit, vnd dorobir vor- 20 gnant Mann vnd Stath einen spruch gesprachen, vnd mein vater seliger sich ye werlde derselbigen freyheit vnd begnadunge ge- halden desgleichen meyn bruder vnd jch bossher vnd furth ge- dencken zuhalden, douon hoffe ich mir keiner beweisung forth nicht noth sey, so sie furhyn furbracht ist vnd durch iren spruch 25 bekrefftiget, vnd hoffe mir solde von Recht kein vnrath dorvmb gescheen nach widerfaren, Bithe euch an Stat ko. mt. mit den von Gorlitz vorschaffen das mir keine gewalt an meiner freyen hirschafft von jun geschee, angesehen das meyn vater soliche freyheit beweislich gemacht hat, wil ich willig vordinen, wo 30 aber den von Gorlitz soliche meine freyhirschafft zu nohen dewchte, jch wil jn dasselbige gutt vorkouffen vnd js in geben was gutte leuthe irkennen das is werdt sey, alsdanne lassen sie do schencken was bierss sie wollen vorsehe mich bey den von Gorlitz werden mir keine gewalt thun, angesehen das ich nichtes 35 vnbillichs kegin jn vornehme nach keine newickeit, sunder al- leine das ich mich meiner freyen hirschafft vnd gerechtickeit halde die meine vorfarnden schwerlich von keissern vnd konigen irworben haben vnd mich der y werlde gehalden habe, wo js abir von inn geschege, als ich mich bey jn nicht vorsehe, als 40 wissen sie wol das alle Recht schreyen quod vim vi repellere
190 Jhane Burggraue von Dohne herre vff Graffen- steyn, Dem Gestrengen vnd Ernfesten hanssen von Metzrade houbtman zu Budissen meinem bsundern gutten frunde. 922b Meinen fruntlichen dinst zuuor gunstiger bsunder gutter 5 frund, uwer schreiben an mich, wie die von Gorlitz durch einen ko. spruch irlanget haben, das nymand fremde bier anderhalbe meylweges von der Stadt Gorlitz schencken sal, lauth der straffe dorjnne aussgedruckt, das danne von meinem kretzschmer zu Rademeritz nicht gehalden wurde, dorvmb sulde des mit den 10 von Gorlitz zu awsstrage komen, vnd meine gerechtickeit dor- vmbe antzeigen vnd awssfinndig machen, zuuerhutten zukunff- tigen vnrath etc. vnd wie forder uwer brieff jnnheldt, habe ich gelesen, jr vormeldet ich sulde des thuens mit den von Gorlitz zu awsstrage komen vnd meine gerechtickeit awssfundig machenn, 15 mir tzeiuelt nicht der manschaft zu Gorlitz vnd desgleichen den von Gorlitz sey vnuorgessen, wie meyn vater deme got selig seine freyhirschafft vnd begnadung von keissern vnd konigen loblicher gedechtniss aldo zu Gorlitz furbracht hat vnd beweis- lich gemacht seine freyheit vnnd gerechtickeit, vnd dorobir vor- 20 gnant Mann vnd Stath einen spruch gesprachen, vnd mein vater seliger sich ye werlde derselbigen freyheit vnd begnadunge ge- halden desgleichen meyn bruder vnd jch bossher vnd furth ge- dencken zuhalden, douon hoffe ich mir keiner beweisung forth nicht noth sey, so sie furhyn furbracht ist vnd durch iren spruch 25 bekrefftiget, vnd hoffe mir solde von Recht kein vnrath dorvmb gescheen nach widerfaren, Bithe euch an Stat ko. mt. mit den von Gorlitz vorschaffen das mir keine gewalt an meiner freyen hirschafft von jun geschee, angesehen das meyn vater soliche freyheit beweislich gemacht hat, wil ich willig vordinen, wo 30 aber den von Gorlitz soliche meine freyhirschafft zu nohen dewchte, jch wil jn dasselbige gutt vorkouffen vnd js in geben was gutte leuthe irkennen das is werdt sey, alsdanne lassen sie do schencken was bierss sie wollen vorsehe mich bey den von Gorlitz werden mir keine gewalt thun, angesehen das ich nichtes 35 vnbillichs kegin jn vornehme nach keine newickeit, sunder al- leine das ich mich meiner freyen hirschafft vnd gerechtickeit halde die meine vorfarnden schwerlich von keissern vnd konigen irworben haben vnd mich der y werlde gehalden habe, wo js abir von inn geschege, als ich mich bey jn nicht vorsehe, als 40 wissen sie wol das alle Recht schreyen quod vim vi repellere
Strana 191
191 decet, vnd hoffe zu ko. mt. desgleichen zu ko. mt. anwalden werden mich hirjnne nicht vormercken, das jch obir meiner 119a freyenhirschafft vnd gerechtickeit halde, vnd byn des vngetzwei- uelt wo die von Gorlitz ko. mt. den grund der sachen bericht 5 hetten, seine ko. gnade ist also gerecht den von Gorlitz were ein ander spruch gescheen, jch byn des auch in gantzen vor- hoffen seine ko. g. heist keinem gewald ader vnrecht thuen, vnd dancke euch fruntlichen disser uwer vormeldung vnd vornehme die von euch in trawen grund, wil js wider vmbe mit solichen 10 ap sichs ymmer gepurth vorgleichen vnd gerne vordinen, Bithe euch disse meine schrifft in gedencken zu halden, in der jr vor- nehmet, wie mein vater seliger seine freyheit vnd begnadunge her an mich gestammet vnd geerbit vorbracht hatt vnd beweis- set, wôlt das auch ko. mt. anwalden vornehmen lassen vnd mir 15 meine Redliche antwort nachsagen, als ich mich des vnd alles gutten bey euch vorsehe, wil ich fruntlich vmbe euch vordinen, danne worjnne ich euch zu fruntlichen dinst werden sal byn ich beflyssen, Geben am dornstage vor valentini martiris Anno etc. lxxxx. 20 Nickel Burggraue von dohnin herre vff Graffen- steyn, Denn Ersamen wolweissen Burgermeister vnd Rathmannen der Stad Gorlitz meinen guden gonnern vnnd forderern. Meinen fruntlich dinst zuuor Ersamen weissen gunstigen 25 gonner vnd forderer, jch werde bericht, wie am vorgangen mon- tage die uwren in meine freyhirschaft gein Rademeritz vnd ne- daw geschickt, vnd doselbst den kretzschmern lassen vorbieten, bier nicht zuschencken, wo das nicht gelassen wurde wolt ir 119b das mit gewalt weren, das mich denne nicht wenig befremdet, 30 das in meiner freyen hirschafft zuuorbieten, das nicht zu euch gehort nach geordent ist, dem nach die manschafft bey euch das irkant hat, vund dobey die uwren awss uwrem mittel des Ra- thes gewest sein vnd vff die tzeit nye dowider gereth, vnd byn jn menung gewest, hett euch sullen an meiner vorgethanen 35 schrifft vnd gleichbietunge lassen benugen, angesehen das ich keyne nawickeit vornehme, sunder alleine meiner freyen hir- schafft vnd begnadunge halde vnd wie vor durch meine schrifft vorstanden habt, vnd jtzund durch meines brudern schrifft an 18. am dornstage vor valentini, den 11. februar.
191 decet, vnd hoffe zu ko. mt. desgleichen zu ko. mt. anwalden werden mich hirjnne nicht vormercken, das jch obir meiner 119a freyenhirschafft vnd gerechtickeit halde, vnd byn des vngetzwei- uelt wo die von Gorlitz ko. mt. den grund der sachen bericht 5 hetten, seine ko. gnade ist also gerecht den von Gorlitz were ein ander spruch gescheen, jch byn des auch in gantzen vor- hoffen seine ko. g. heist keinem gewald ader vnrecht thuen, vnd dancke euch fruntlichen disser uwer vormeldung vnd vornehme die von euch in trawen grund, wil js wider vmbe mit solichen 10 ap sichs ymmer gepurth vorgleichen vnd gerne vordinen, Bithe euch disse meine schrifft in gedencken zu halden, in der jr vor- nehmet, wie mein vater seliger seine freyheit vnd begnadunge her an mich gestammet vnd geerbit vorbracht hatt vnd beweis- set, wôlt das auch ko. mt. anwalden vornehmen lassen vnd mir 15 meine Redliche antwort nachsagen, als ich mich des vnd alles gutten bey euch vorsehe, wil ich fruntlich vmbe euch vordinen, danne worjnne ich euch zu fruntlichen dinst werden sal byn ich beflyssen, Geben am dornstage vor valentini martiris Anno etc. lxxxx. 20 Nickel Burggraue von dohnin herre vff Graffen- steyn, Denn Ersamen wolweissen Burgermeister vnd Rathmannen der Stad Gorlitz meinen guden gonnern vnnd forderern. Meinen fruntlich dinst zuuor Ersamen weissen gunstigen 25 gonner vnd forderer, jch werde bericht, wie am vorgangen mon- tage die uwren in meine freyhirschaft gein Rademeritz vnd ne- daw geschickt, vnd doselbst den kretzschmern lassen vorbieten, bier nicht zuschencken, wo das nicht gelassen wurde wolt ir 119b das mit gewalt weren, das mich denne nicht wenig befremdet, 30 das in meiner freyen hirschafft zuuorbieten, das nicht zu euch gehort nach geordent ist, dem nach die manschafft bey euch das irkant hat, vund dobey die uwren awss uwrem mittel des Ra- thes gewest sein vnd vff die tzeit nye dowider gereth, vnd byn jn menung gewest, hett euch sullen an meiner vorgethanen 35 schrifft vnd gleichbietunge lassen benugen, angesehen das ich keyne nawickeit vornehme, sunder alleine meiner freyen hir- schafft vnd begnadunge halde vnd wie vor durch meine schrifft vorstanden habt, vnd jtzund durch meines brudern schrifft an 18. am dornstage vor valentini, den 11. februar.
Strana 192
192 den houbtman zu Budissen als mir nicht tzweiuelt, wie deme bithe ich euch fruntlichen in meine freyhirschafft nicht greiffen nach gewalt thuen, als ich mich des bey euch vorsehe, sunder wo euch vordunckeit soliche hirschaft nohent sey, jch wil die euch vorkouffen was uwre vnd meine frund irkennen, das so- liche gutter werth seyn, vff das ir irkennen muget das ich gerne mit euch in fruntlichem handel seyn welde, vorsehe mich bey euch werdet soliche zunotunge abestellen, Wil ich fruntlichen vmbe euch vordinen, Geben am mitwoch nach valentini martiris. Anno etc. lxxxx. 5 10 Vff soliche schriffte hat Der Edle wolgeborne herre George vom Stayn disser lande voyt etc., vff ansuchen des Rathes an hern nickeln Burggrauen von Dohnin etc. geschriben ut sequitur. 120а Edler wolgeborner herre mein dinst zuuor, hewthe hat mir 15 hanss von metzenrade, zugeschickt etzliche geschriffte, so ir vnd uwer bruder, vff seine warnung der Bierfurhalben, habt lassen awssgehn etc., lieber herre nickel, das ir euch hocher freyheit antziht in vnsers allergnedigsten hern des koniges von hungern vnd Behmen landen, hat nicht weiter crafft, danne zu der Jglaw 20 betedinget ist etc., nemlich welcher herre vnder beiden konigen gutter hat, sal einem yden konige thuen, als vil er jm pflichtig ist, konigliche mt. von hungern vnd Behmen hat ein bekentniss gethan jn seiner ko. mt. landen, deme werden die von Rade- meritz auch wol gehorsam seyn, ap sie js nicht theten, habts 25 gentzlich douor, jch wil is also straffen, das ander dergleichen widerwertig, sich doran stossen werden, vnd nicht voracht vn- seren hern vnd konig so hoch vnd seiner ko. mt. geschafft vnd spruch, jch kan euch vnd nach einem genotigern stewern, dann als ir meldet in uwren geschrifften, das ir den hern von Gorlitz 30 Rademeritz vorkouffen wollet, haben ander leuthe besser Recht dorzu, die sie auch zu seinen tzeiten bekomen werden, Douon kouffen euch die hern von Gorlitz das nicht abe, halt euch mit deme, das ir vnder vnserem allergnedigsten hern dem konige von hungern vnd Behmen habt, gehorsamlich, ader dieselben gut- 35 ter werden nicht lange bey euch bleiben, vnd zu vngedey euch 23. bekentniss, erkenntniss, urteilsspruch. 28. geschafft, verordnung. 29. vnd, auch, das latein. et. nach einem genotigern stewern, noch zwingen- der, mit grösserer gewalt lenken.
192 den houbtman zu Budissen als mir nicht tzweiuelt, wie deme bithe ich euch fruntlichen in meine freyhirschafft nicht greiffen nach gewalt thuen, als ich mich des bey euch vorsehe, sunder wo euch vordunckeit soliche hirschaft nohent sey, jch wil die euch vorkouffen was uwre vnd meine frund irkennen, das so- liche gutter werth seyn, vff das ir irkennen muget das ich gerne mit euch in fruntlichem handel seyn welde, vorsehe mich bey euch werdet soliche zunotunge abestellen, Wil ich fruntlichen vmbe euch vordinen, Geben am mitwoch nach valentini martiris. Anno etc. lxxxx. 5 10 Vff soliche schriffte hat Der Edle wolgeborne herre George vom Stayn disser lande voyt etc., vff ansuchen des Rathes an hern nickeln Burggrauen von Dohnin etc. geschriben ut sequitur. 120а Edler wolgeborner herre mein dinst zuuor, hewthe hat mir 15 hanss von metzenrade, zugeschickt etzliche geschriffte, so ir vnd uwer bruder, vff seine warnung der Bierfurhalben, habt lassen awssgehn etc., lieber herre nickel, das ir euch hocher freyheit antziht in vnsers allergnedigsten hern des koniges von hungern vnd Behmen landen, hat nicht weiter crafft, danne zu der Jglaw 20 betedinget ist etc., nemlich welcher herre vnder beiden konigen gutter hat, sal einem yden konige thuen, als vil er jm pflichtig ist, konigliche mt. von hungern vnd Behmen hat ein bekentniss gethan jn seiner ko. mt. landen, deme werden die von Rade- meritz auch wol gehorsam seyn, ap sie js nicht theten, habts 25 gentzlich douor, jch wil is also straffen, das ander dergleichen widerwertig, sich doran stossen werden, vnd nicht voracht vn- seren hern vnd konig so hoch vnd seiner ko. mt. geschafft vnd spruch, jch kan euch vnd nach einem genotigern stewern, dann als ir meldet in uwren geschrifften, das ir den hern von Gorlitz 30 Rademeritz vorkouffen wollet, haben ander leuthe besser Recht dorzu, die sie auch zu seinen tzeiten bekomen werden, Douon kouffen euch die hern von Gorlitz das nicht abe, halt euch mit deme, das ir vnder vnserem allergnedigsten hern dem konige von hungern vnd Behmen habt, gehorsamlich, ader dieselben gut- 35 ter werden nicht lange bey euch bleiben, vnd zu vngedey euch 23. bekentniss, erkenntniss, urteilsspruch. 28. geschafft, verordnung. 29. vnd, auch, das latein. et. nach einem genotigern stewern, noch zwingen- der, mit grösserer gewalt lenken.
Strana 193
193 komen. Geben zur Steynaw an sand peterss tage kathedra, Anno etc. lxxxX. Cedula inclusa. Auch ist lanthkundig das Rademeritz in vorgangen jaren an 5 uwren vater komen ist wol abezunehmen, ap uwre hirschaft frey were, so gehort doch Rademeritz zu dem lande der Sechsstete, vnd kan nicht frey seyn, ein konig dem is gebort freyet danne das von newem. Den kretzschmer zur Wysse belangende. 120b Vnde so danne der Stad diener neben dem lantknechte, jn dem kretzschem zur wysse fremde bier gefunden, hat der Rath solichs dem Gestrengen woltuchtigen hanssen von metzenrade houbtman zu Budissen schrifftlichen zu erkennen geben, vnd gebeten mit gemeltem seinem kretzschmer zuuorschaffen, das 15 solichs hinfur nicht geschege, dieweil der kretschem jnwendig anderhalber meylweges gelegen were, als denne jm brieff buche disser jar tzal die copien solicher schriffte vortzeichent sein, vnnd der gemelte hanss von metzenrad houbtman zu Budissen, durch tzwene seiner brieue, bey andern briefen, dissen handel der bier- 20 fur belangende, geleget, dem Rathe, die ding also zuuorschaffen, zugeschriben hat, Actum Sontags vor sand petersstag Stulfeyer vnd etzliche tage dornach Anno etc. lxxxx. 10 Die kretzschmer zur horcke, Serichen, vlerssdorff, lewbe, Tawcheriss. Vnnd so danne die kretzschmer zur horcke obir vnd ny- der, zu Seriche, vlerssdorff, vnnd Taucheriss, vbir den konig- lichen spruch vnd vorboth des ko. Richterss vnd der Stad, frem- de bier eingefurth vnd geschanckt haben, hat, jrer erbhirschaft einem jtzlichen jn sunderheit, der Rath geschriben, sie vnd ge- 30 melte ire kretzschmer vmbe solichen freuel lassen zu heischen, die kretzschmer dorvmb das sie fremde bier geschanckt, vnd die Erbhern dorvmb das sie js geheissen vnd vorgunst haben, doruff sich danne der gemelten kretzschmer erbhirschaft, mit namen Nickel Gerssdorff zu Taucheriss, Cristoff von Gerssdorff 35 zur horcke, hanss Nostitz zu vlerssdorff, vnnd Cristoff Gerssdorff 25 21. Sontags vor sand petersstag Stulf., den 21. februar. 25
193 komen. Geben zur Steynaw an sand peterss tage kathedra, Anno etc. lxxxX. Cedula inclusa. Auch ist lanthkundig das Rademeritz in vorgangen jaren an 5 uwren vater komen ist wol abezunehmen, ap uwre hirschaft frey were, so gehort doch Rademeritz zu dem lande der Sechsstete, vnd kan nicht frey seyn, ein konig dem is gebort freyet danne das von newem. Den kretzschmer zur Wysse belangende. 120b Vnde so danne der Stad diener neben dem lantknechte, jn dem kretzschem zur wysse fremde bier gefunden, hat der Rath solichs dem Gestrengen woltuchtigen hanssen von metzenrade houbtman zu Budissen schrifftlichen zu erkennen geben, vnd gebeten mit gemeltem seinem kretzschmer zuuorschaffen, das 15 solichs hinfur nicht geschege, dieweil der kretschem jnwendig anderhalber meylweges gelegen were, als denne jm brieff buche disser jar tzal die copien solicher schriffte vortzeichent sein, vnnd der gemelte hanss von metzenrad houbtman zu Budissen, durch tzwene seiner brieue, bey andern briefen, dissen handel der bier- 20 fur belangende, geleget, dem Rathe, die ding also zuuorschaffen, zugeschriben hat, Actum Sontags vor sand petersstag Stulfeyer vnd etzliche tage dornach Anno etc. lxxxx. 10 Die kretzschmer zur horcke, Serichen, vlerssdorff, lewbe, Tawcheriss. Vnnd so danne die kretzschmer zur horcke obir vnd ny- der, zu Seriche, vlerssdorff, vnnd Taucheriss, vbir den konig- lichen spruch vnd vorboth des ko. Richterss vnd der Stad, frem- de bier eingefurth vnd geschanckt haben, hat, jrer erbhirschaft einem jtzlichen jn sunderheit, der Rath geschriben, sie vnd ge- 30 melte ire kretzschmer vmbe solichen freuel lassen zu heischen, die kretzschmer dorvmb das sie fremde bier geschanckt, vnd die Erbhern dorvmb das sie js geheissen vnd vorgunst haben, doruff sich danne der gemelten kretzschmer erbhirschaft, mit namen Nickel Gerssdorff zu Taucheriss, Cristoff von Gerssdorff 35 zur horcke, hanss Nostitz zu vlerssdorff, vnnd Cristoff Gerssdorff 25 21. Sontags vor sand petersstag Stulf., den 21. februar. 25
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194 191а zu Rudelssdorff gesessen, durch ire schrifftliche antwort ent- schuldiget haben in mossen vnnd wie, die Copien jm brieue Buche diss jares, vnnd jre brieue bey andern brieuen dissen handel belangende, gelegen, clerlichen junhalden vnnd vormelden, Actum am Aschtage vnnd etzliche tage dornach Anno etc. lxxxx. 5 Die gemelten kretzschmer vnd jre Erbhirschafft geheyschenn etc. 191b Dinstag nach Reminiscere anno etc. lxxxx haben der konig- liche Richter vnnd der Rath heyschen lassen, Nickel Gerssdorff Richter vnnd Scheppen zu Taucheriss, dorvmbe das sie vorgunst 10 vnd dem ko. Richter vnd dem Rathe nicht furgebracht haben, das der pfarher vnnd der Capellan doselbst zu Taucheriss fremde bier geschanckt haben. Eodem die hat der konigliche Richter vnnd der Rath hei- schen lassen, Cristoff vnd hannss Gerssdorff, vnd beyde kretzsch- 15 mer zur horcke, dorvmbe das sie, wider den koniglichen Spruch fremde bier doselbst haben geschanckt vnd schencken lassen. Eodem die hat der konigliche Richter vnd der Rath heischen lassen hanssen Nostitze zu vlerssdorff vnd den kretzschmer do- selbst, dorvmbe das sie wider den koniglichen Spruch fremde 20 bier geschanckt haben vnd schencken lassen. Eodem die hat der konigliche Richter vnd der Rath hei- schen lassen Cristoff Gerssdorff zu Rudelssdorff vnnd seinen kretzschmer zu Seriche, dorvmbe das der kretzschmer doselbst fremde bier geschanckt hat wider den ko. Spruch, vnd das js 25 der gemelte seyn Erbher geheissen vnd vorgunst hat. Vff soliche heyschung haben sich die Manschafft des Gor- litzschen weichbildes, vor dem Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn disser lande voyt etc., beclaget, als hat seine gnade her an den Rath geschriben, jn mossen hienach fulget. George vom Stayn herre zur Czossen Steynaw vnnd Raw- den, ko. mt. Anwald in Slesien, houptman der furstenthumer Schweydnitz vnnd Jawer, voyt zu lawsitz etc., Den Namhafftigen Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathe der Stad Gorlitz mei- nen gutten frunden. Meine dinst namhafftige Ersamen weissen lieben frund, vor mich ist komen, die Erbar manschafft in dem Gorlitzschen weich- 30 35 5. am Aschtage, aschermittwoche, den 24. februar. 8. Dinstag n. Reminiscere, den 9. märz.
194 191а zu Rudelssdorff gesessen, durch ire schrifftliche antwort ent- schuldiget haben in mossen vnnd wie, die Copien jm brieue Buche diss jares, vnnd jre brieue bey andern brieuen dissen handel belangende, gelegen, clerlichen junhalden vnnd vormelden, Actum am Aschtage vnnd etzliche tage dornach Anno etc. lxxxx. 5 Die gemelten kretzschmer vnd jre Erbhirschafft geheyschenn etc. 191b Dinstag nach Reminiscere anno etc. lxxxx haben der konig- liche Richter vnnd der Rath heyschen lassen, Nickel Gerssdorff Richter vnnd Scheppen zu Taucheriss, dorvmbe das sie vorgunst 10 vnd dem ko. Richter vnd dem Rathe nicht furgebracht haben, das der pfarher vnnd der Capellan doselbst zu Taucheriss fremde bier geschanckt haben. Eodem die hat der konigliche Richter vnnd der Rath hei- schen lassen, Cristoff vnd hannss Gerssdorff, vnd beyde kretzsch- 15 mer zur horcke, dorvmbe das sie, wider den koniglichen Spruch fremde bier doselbst haben geschanckt vnd schencken lassen. Eodem die hat der konigliche Richter vnd der Rath heischen lassen hanssen Nostitze zu vlerssdorff vnd den kretzschmer do- selbst, dorvmbe das sie wider den koniglichen Spruch fremde 20 bier geschanckt haben vnd schencken lassen. Eodem die hat der konigliche Richter vnd der Rath hei- schen lassen Cristoff Gerssdorff zu Rudelssdorff vnnd seinen kretzschmer zu Seriche, dorvmbe das der kretzschmer doselbst fremde bier geschanckt hat wider den ko. Spruch, vnd das js 25 der gemelte seyn Erbher geheissen vnd vorgunst hat. Vff soliche heyschung haben sich die Manschafft des Gor- litzschen weichbildes, vor dem Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn disser lande voyt etc., beclaget, als hat seine gnade her an den Rath geschriben, jn mossen hienach fulget. George vom Stayn herre zur Czossen Steynaw vnnd Raw- den, ko. mt. Anwald in Slesien, houptman der furstenthumer Schweydnitz vnnd Jawer, voyt zu lawsitz etc., Den Namhafftigen Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathe der Stad Gorlitz mei- nen gutten frunden. Meine dinst namhafftige Ersamen weissen lieben frund, vor mich ist komen, die Erbar manschafft in dem Gorlitzschen weich- 30 35 5. am Aschtage, aschermittwoche, den 24. februar. 8. Dinstag n. Reminiscere, den 9. märz.
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195 bilde, vnd haben mir clagende ertzalt, wie sie von euch zu noth- rechte gedrungen vnnd geheischen wurden, vnd doch eigen nicht wissen worvmb, ader was sie obestellen vnd meiden sullen, vnd haben mich derhalben fleyssig gebeten an euch zuschreyben, 5 soliche Rechtistage vffzuslagen, vff das ein anstand gewynnen mochte, duncket mich, solichs euch auch zu thuen ist, vnd bith euch fruntlich, die ding also vffzuslagen vnd beruen lassen, vfl bequeme tzeit, alsdanne wil ich auch selbst doran sein das so- liche ding abegestalt vnd gemyden werden, vnnde fuglich zu ent- 10 lichem entscheidt komen mugen, Geben zu Budissen, am Sonno- band vor dem Sontage letare Anno etc. Ixxxx. Vff den andern tag geheischen wurden. 122a Vnnd so danne die Manschaft, den irsten dingtag, die sa- chen dorvmbe disse vorgeschreben manne vnd ire kretzschemer 15 sint geheischen wurden, angehort, vnd den hern nicht der wor- heit berichtet haben, hat sich der Rath kegen seine gnaden entschuldiget, vnd soliche heischung nicht wellen fallen lassen. Dinstag nach letare Anno etc. lxxxx sint disse vorgeschriben nickel Gerssdorff zu Taucheriss Richter vnd Scheppen doselbst, 20 Cristoff vnnd hanns Gerssdorff zur horcke vnd ire kretzschmer doselbst, hanss Nostitz zu vlirssdorff vnd sein kretzschmer do- selbst, Cristoff gerssdorff zu Rudelssdorff vnd sein kretzschmer zum Serichen vmbe gemelter sachen willen vff den andern ding- tag geheischen wurden, js ist auch vff dissen tag der kretzsch- 25 mer zu Jenckendorff der sachen halben geheischen wurden. Cristoff girssdorff zu Rudelsdorff hat sich des voranthwort. Eodem die hat der Gestrenge woltuchtige Cristoff von Girss- dorff zu Rudelssdorff gesessen sich vorantwort vnd gesprachen, 30 Er habe sint dem koniglichen Spruche vnd gebot des ko. Rich- terss vnd des Rathes seinem kretzschmer zu Serichen nicht be- folhen fremde bier zu schencken, Er habe auch keyn wissen 1. zu nothrechte gedrungen vnnd geheischen, vor ein ausserordentliches ge- richt gefordert. Vom nothrecht s. Breslauische gerichtsordnung v. jahre 1591. Art. VIII. 7. vffzuslagen, ein ding aufschlagen, einen gerichtstag auf- schieben. 10. Sonnoband v. d. Sont. letare, d. 20. märz. 18. dinstag etc., d. 23. märz. 25*
195 bilde, vnd haben mir clagende ertzalt, wie sie von euch zu noth- rechte gedrungen vnnd geheischen wurden, vnd doch eigen nicht wissen worvmb, ader was sie obestellen vnd meiden sullen, vnd haben mich derhalben fleyssig gebeten an euch zuschreyben, 5 soliche Rechtistage vffzuslagen, vff das ein anstand gewynnen mochte, duncket mich, solichs euch auch zu thuen ist, vnd bith euch fruntlich, die ding also vffzuslagen vnd beruen lassen, vfl bequeme tzeit, alsdanne wil ich auch selbst doran sein das so- liche ding abegestalt vnd gemyden werden, vnnde fuglich zu ent- 10 lichem entscheidt komen mugen, Geben zu Budissen, am Sonno- band vor dem Sontage letare Anno etc. Ixxxx. Vff den andern tag geheischen wurden. 122a Vnnd so danne die Manschaft, den irsten dingtag, die sa- chen dorvmbe disse vorgeschreben manne vnd ire kretzschemer 15 sint geheischen wurden, angehort, vnd den hern nicht der wor- heit berichtet haben, hat sich der Rath kegen seine gnaden entschuldiget, vnd soliche heischung nicht wellen fallen lassen. Dinstag nach letare Anno etc. lxxxx sint disse vorgeschriben nickel Gerssdorff zu Taucheriss Richter vnd Scheppen doselbst, 20 Cristoff vnnd hanns Gerssdorff zur horcke vnd ire kretzschmer doselbst, hanss Nostitz zu vlirssdorff vnd sein kretzschmer do- selbst, Cristoff gerssdorff zu Rudelssdorff vnd sein kretzschmer zum Serichen vmbe gemelter sachen willen vff den andern ding- tag geheischen wurden, js ist auch vff dissen tag der kretzsch- 25 mer zu Jenckendorff der sachen halben geheischen wurden. Cristoff girssdorff zu Rudelsdorff hat sich des voranthwort. Eodem die hat der Gestrenge woltuchtige Cristoff von Girss- dorff zu Rudelssdorff gesessen sich vorantwort vnd gesprachen, 30 Er habe sint dem koniglichen Spruche vnd gebot des ko. Rich- terss vnd des Rathes seinem kretzschmer zu Serichen nicht be- folhen fremde bier zu schencken, Er habe auch keyn wissen 1. zu nothrechte gedrungen vnnd geheischen, vor ein ausserordentliches ge- richt gefordert. Vom nothrecht s. Breslauische gerichtsordnung v. jahre 1591. Art. VIII. 7. vffzuslagen, ein ding aufschlagen, einen gerichtstag auf- schieben. 10. Sonnoband v. d. Sont. letare, d. 20. märz. 18. dinstag etc., d. 23. märz. 25*
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190 doruon das js seyn kretzschmer geschanckt hette sint der tzeit, vnnd wulde js vngerne thuen, bey solicher antwort er durch Recht gebliben vnnd loss geteylt ist. 122b Der kretzschmer zu Jenckendorff hat sich vor- antwortt. Eodem die hat sich der kretzschmer zu Jenckendorff vor- antwort vnnd zu solichen clagen neyn gesprachen, Er habe sint dem vorboth des ko. Richterss vnd des Rathes keyn fremde bier geschanckt, vnd welle das irhalden vff den heyligen als Recht ist, dorzu jm dann die fryst biss zu Offendingen geteylt ist. 10 Den kretzschmer zur lyndaw belangende. Der Rath hat auch, der fure vnnd schancks halben fremdes Bierss jm kretzschem zur lyndaw an den Edlen hern fridrich vom Bebirsteyn herr zum forsst etc. geschriben, den gemelten seiner g. kretzschmer zu vnderweissen, die weyl er juwendig 15 anderhalber meylweges von der sitzet, hinfur keyn ander bier danne Gorlitzsch zu schencken, als man jm brieffbuche doselbst vortzeichent findet, doruff seine g. geantwort schrifftlich, wulde dohyn gein der lynde schicken, vnd nach dem er sich am kretzsch- mer doselbst, irfaren wurde, sich wie billich halden, Actum dorns- 20 stag nach Reminiscere Anno etc. lxxxx. Vnnd so danne manne vnd Stethe vff ansuchen der man- schaft diss weichbildes begert haben an der Stad sendeboten vffem tage zur Budissen, das sie die heischunge also wulden bestehen lassen, angesehen die schweren louffte disser tzeit, vnnd das is 25 noth were, das wir jtzt alle jn einickeit lebten etc., ist die hei- schung vff diss mol also bestehen bleben, wie wol dach die ge- melten manne vnd Stethe hernachmolss keine antwort gefordert haben. 123a Entschuldigung nickel von gerssdorff zü tawchriss. 30 Nickel von Gerssdorff zu tauchriss gesessen, den Ersamen vnnd wolweissen hern Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz meinen gutten frunden vnnd gonnern. 3. loss geteylt, losgesprochen. 9. irhalden vff den heyligen, bei den heiligen beschwören. 10. biss zu Offendingen, bis zu einem öffentlichen gerichtstage, im gegensatze zu nothrecht oder nothding, einem ausserordentlich angesetzten gerichtstage. 16. von der suppl. stad. 20. dornstag n. Remin., d. 11. märz.
190 doruon das js seyn kretzschmer geschanckt hette sint der tzeit, vnnd wulde js vngerne thuen, bey solicher antwort er durch Recht gebliben vnnd loss geteylt ist. 122b Der kretzschmer zu Jenckendorff hat sich vor- antwortt. Eodem die hat sich der kretzschmer zu Jenckendorff vor- antwort vnnd zu solichen clagen neyn gesprachen, Er habe sint dem vorboth des ko. Richterss vnd des Rathes keyn fremde bier geschanckt, vnd welle das irhalden vff den heyligen als Recht ist, dorzu jm dann die fryst biss zu Offendingen geteylt ist. 10 Den kretzschmer zur lyndaw belangende. Der Rath hat auch, der fure vnnd schancks halben fremdes Bierss jm kretzschem zur lyndaw an den Edlen hern fridrich vom Bebirsteyn herr zum forsst etc. geschriben, den gemelten seiner g. kretzschmer zu vnderweissen, die weyl er juwendig 15 anderhalber meylweges von der sitzet, hinfur keyn ander bier danne Gorlitzsch zu schencken, als man jm brieffbuche doselbst vortzeichent findet, doruff seine g. geantwort schrifftlich, wulde dohyn gein der lynde schicken, vnd nach dem er sich am kretzsch- mer doselbst, irfaren wurde, sich wie billich halden, Actum dorns- 20 stag nach Reminiscere Anno etc. lxxxx. Vnnd so danne manne vnd Stethe vff ansuchen der man- schaft diss weichbildes begert haben an der Stad sendeboten vffem tage zur Budissen, das sie die heischunge also wulden bestehen lassen, angesehen die schweren louffte disser tzeit, vnnd das is 25 noth were, das wir jtzt alle jn einickeit lebten etc., ist die hei- schung vff diss mol also bestehen bleben, wie wol dach die ge- melten manne vnd Stethe hernachmolss keine antwort gefordert haben. 123a Entschuldigung nickel von gerssdorff zü tawchriss. 30 Nickel von Gerssdorff zu tauchriss gesessen, den Ersamen vnnd wolweissen hern Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz meinen gutten frunden vnnd gonnern. 3. loss geteylt, losgesprochen. 9. irhalden vff den heyligen, bei den heiligen beschwören. 10. biss zu Offendingen, bis zu einem öffentlichen gerichtstage, im gegensatze zu nothrecht oder nothding, einem ausserordentlich angesetzten gerichtstage. 16. von der suppl. stad. 20. dornstag n. Remin., d. 11. märz.
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197 Meinen fruntlichen dinst zuuor Ersamen wolweissen bsun- dern gutten frunde vnd gonner, jch fuge euch wissen, das joh etzlich mol mit meinem pfarher zu Taucheriss gereth habe, vnnd jm vorboten habe bier zu schencken. Doruff hat her mir geant- wort, die hern von Gorlitz sein meine hern nicht, wenne bsunder ich habe einen bischoff der meyn herre ist, dieweil mir seine gnade ein sollichs nicht vorbewt, gedencke ich sein nicht zu- lassen etc., Soliche menung habe ich hern Georgen Emmeriche muntlichen vnderrichtet, vnnd auch mein vetter Caspar Rengerss— 10 dorff am nehsten Sonnoband vorgangen, douon bithe ich euch Ersamen wolweissen hern, jr wollet soliche heischunge von mir abestellen, wil ich gar fruntlichen vmbe euch vordinen, Datum Eylende etc. 5 15 Schriffte der von der Syttaw dadurch sie den ko. spruch zuhalden, abgesaget haben. Burgermeister vnd Rathmanne der Stad Syttaw, denn Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz vnseren gunstigen lieben frunden, Vnseren fruntlichen dinst zuuor Ersamen weissen gunstigen 20 lieben frund, als euch vnuorburgen, nicht lange irgangen, tzwi- schen vns, anderen von Stethen neben vns an einem, vnd euch am andern teylen, der bierfurehalben, ein betediget gescheen ist, 123b So vorstehen wir, das ir vbir solichen betediget, weitter danne anderthalbe meyle von uwer Stadt fremde bier in uwrem weich- 25 bilde zuschenckenn ernstlichen vorbittet vnnd vorbieten habt las- sen, vnnd bsunder die Sommer bierfure, welche tzeit nach jn- halt der leuterung konig Georgen, ein jder kretzschmer nach seinem besten gefallen, was bier jm beqwemet, ye vnnd ye ane hinderniss ydermenniglichs, vnd vff uwer selbst awssruffen, frey- 30 lichen geschanckt hat, So danne vff ander wege nicht, sunder jn solicher weisse, kegen vns von euch wil vorgnomen werden, vnd mit der Sommerbierfur derhalben, als offenbar, mit euch nicht geiret haben, weliche vns auch, als wir worlichen wissen, nye abeirkant ist, mit vbirgreiffung der anderhalben meyle, wie 35 obenberurt, dormethe den betedinget selbist brochig machet, vns in weitern verterp zudringen trachtet, So sullet ir worlichen wis- sen, das wir der menung mit arm vnd Reych gantz sein bero- 22. betediget, beteidigung, das abkommen, der recess, der zwischen beiden theilen getroffen worden. 34. abeirkant, abgesprochen.
197 Meinen fruntlichen dinst zuuor Ersamen wolweissen bsun- dern gutten frunde vnd gonner, jch fuge euch wissen, das joh etzlich mol mit meinem pfarher zu Taucheriss gereth habe, vnnd jm vorboten habe bier zu schencken. Doruff hat her mir geant- wort, die hern von Gorlitz sein meine hern nicht, wenne bsunder ich habe einen bischoff der meyn herre ist, dieweil mir seine gnade ein sollichs nicht vorbewt, gedencke ich sein nicht zu- lassen etc., Soliche menung habe ich hern Georgen Emmeriche muntlichen vnderrichtet, vnnd auch mein vetter Caspar Rengerss— 10 dorff am nehsten Sonnoband vorgangen, douon bithe ich euch Ersamen wolweissen hern, jr wollet soliche heischunge von mir abestellen, wil ich gar fruntlichen vmbe euch vordinen, Datum Eylende etc. 5 15 Schriffte der von der Syttaw dadurch sie den ko. spruch zuhalden, abgesaget haben. Burgermeister vnd Rathmanne der Stad Syttaw, denn Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz vnseren gunstigen lieben frunden, Vnseren fruntlichen dinst zuuor Ersamen weissen gunstigen 20 lieben frund, als euch vnuorburgen, nicht lange irgangen, tzwi- schen vns, anderen von Stethen neben vns an einem, vnd euch am andern teylen, der bierfurehalben, ein betediget gescheen ist, 123b So vorstehen wir, das ir vbir solichen betediget, weitter danne anderthalbe meyle von uwer Stadt fremde bier in uwrem weich- 25 bilde zuschenckenn ernstlichen vorbittet vnnd vorbieten habt las- sen, vnnd bsunder die Sommer bierfure, welche tzeit nach jn- halt der leuterung konig Georgen, ein jder kretzschmer nach seinem besten gefallen, was bier jm beqwemet, ye vnnd ye ane hinderniss ydermenniglichs, vnd vff uwer selbst awssruffen, frey- 30 lichen geschanckt hat, So danne vff ander wege nicht, sunder jn solicher weisse, kegen vns von euch wil vorgnomen werden, vnd mit der Sommerbierfur derhalben, als offenbar, mit euch nicht geiret haben, weliche vns auch, als wir worlichen wissen, nye abeirkant ist, mit vbirgreiffung der anderhalben meyle, wie 35 obenberurt, dormethe den betedinget selbist brochig machet, vns in weitern verterp zudringen trachtet, So sullet ir worlichen wis- sen, das wir der menung mit arm vnd Reych gantz sein bero- 22. betediget, beteidigung, das abkommen, der recess, der zwischen beiden theilen getroffen worden. 34. abeirkant, abgesprochen.
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198 then, solichen betedinget, wie nw gescheen, nach billichkeit auch jn keinem weg zuhalden, sunder gedencken desselbigen handels der Bierfure, wie beyn uwern vnd vnseren vorfarn seligen ge- scheen, gantzlichen vns zuhalden, vnnd so ir, wie eine tzeit vnd bissher gethon habt, vns weitter doran werdet irren, mussen wir, das wir, wo nicht also hartte dorzu genotiget worden, sust vn- gerne theten, vns eines solichen nach vnser mugelichkeit, so wir beste konnen vnd mugen, schutzen, dornach habt euch zurich- ten, Geben dornstag nach marci evangeliste, Anno etc. lxxxx. 5 124a Die von der Syttaw haben auch eine gleichmessige disser 10 schrifft an Manne vnnd Stethe vffem tage zu Budissen vorsam- melt gethan, vnd begert die von Gorlitz vff solichen weg vnd menung jn iren schrifften awssgedruckt, zu weissen. Czur horcke ij firtel Camentzsch bier vnd den kretzschmer mitgnomen. 15 Dinstag nach dem Sontage Jubilate vff die nacht, hat der Rath bei xij pferden vnnd xxx fussknechten mit dreyen wagen, neben dem koniglichen Richter awssgelassen, vnnd jm obirkretzschem zur korcke ij firtel Camentzsch bier mitsampt dem kretzschmer offgehaben vnnd hirein gefurt, das bier den monchen vmbe 20 gotes willen gegeben, vnd den kretzschmer gefenglichen gesatzt, der biss vff den freytag nach Johannis baptiste gesessen uti in sequentibus. Offentlich awssgeruffen kein fremde Bier zu- schencken quarta et septima post Exaudi Anno utsupra. 25 Nach dem der Erbar Rath vormolss hat lassen awssruffen das nymandes anderhalbe Meyl zu rynge vmbe die Stadt hinfur fremde bier zuschencken einfuren sal, jst das nach des Rathes gebot, vff der Stad priuilegia vnnd ko. Rechtspruch, wurde aber 30 ymandes dowider thuen, Das wil der Rath neben dem ko. Rich- ter nach lauth des ko. spruchs weren vnnd straffen. 9. dornstag n. marci evang., den 29. april. 16. Dinstag n. d. S. Jubilate, den 4. mai. 22. freytag n. Johannis baptiste, den 25. Juni. 25. quarta et septima p. Exaudi, den 26. u. 29. mai.
198 then, solichen betedinget, wie nw gescheen, nach billichkeit auch jn keinem weg zuhalden, sunder gedencken desselbigen handels der Bierfure, wie beyn uwern vnd vnseren vorfarn seligen ge- scheen, gantzlichen vns zuhalden, vnnd so ir, wie eine tzeit vnd bissher gethon habt, vns weitter doran werdet irren, mussen wir, das wir, wo nicht also hartte dorzu genotiget worden, sust vn- gerne theten, vns eines solichen nach vnser mugelichkeit, so wir beste konnen vnd mugen, schutzen, dornach habt euch zurich- ten, Geben dornstag nach marci evangeliste, Anno etc. lxxxx. 5 124a Die von der Syttaw haben auch eine gleichmessige disser 10 schrifft an Manne vnnd Stethe vffem tage zu Budissen vorsam- melt gethan, vnd begert die von Gorlitz vff solichen weg vnd menung jn iren schrifften awssgedruckt, zu weissen. Czur horcke ij firtel Camentzsch bier vnd den kretzschmer mitgnomen. 15 Dinstag nach dem Sontage Jubilate vff die nacht, hat der Rath bei xij pferden vnnd xxx fussknechten mit dreyen wagen, neben dem koniglichen Richter awssgelassen, vnnd jm obirkretzschem zur korcke ij firtel Camentzsch bier mitsampt dem kretzschmer offgehaben vnnd hirein gefurt, das bier den monchen vmbe 20 gotes willen gegeben, vnd den kretzschmer gefenglichen gesatzt, der biss vff den freytag nach Johannis baptiste gesessen uti in sequentibus. Offentlich awssgeruffen kein fremde Bier zu- schencken quarta et septima post Exaudi Anno utsupra. 25 Nach dem der Erbar Rath vormolss hat lassen awssruffen das nymandes anderhalbe Meyl zu rynge vmbe die Stadt hinfur fremde bier zuschencken einfuren sal, jst das nach des Rathes gebot, vff der Stad priuilegia vnnd ko. Rechtspruch, wurde aber 30 ymandes dowider thuen, Das wil der Rath neben dem ko. Rich- ter nach lauth des ko. spruchs weren vnnd straffen. 9. dornstag n. marci evang., den 29. april. 16. Dinstag n. d. S. Jubilate, den 4. mai. 22. freytag n. Johannis baptiste, den 25. Juni. 25. quarta et septima p. Exaudi, den 26. u. 29. mai.
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199 Den kretzschmer zum pentzig hirein geholt. 124b 5 Dinstages jns heiligen leichnams woche hat der Rath etz- liche Reyssige, vnnd hundert fussknechte mit etzlichen wagen awssgeschikt, vnd den kretzschmer zum pentzig, kellerhanss gnant, dorvmb das er fremde bier geschanckt, mit hulff des koniglichen Richters vffgnomen hirein gefurt vnd gefenglichen setzen lassen. Wie die Sytter einen brieff beim ko. awssgebracht haben. Dissen nachcopierten brieff haben die von der Syttaw der bierfur halben bey ko. mt. awssgebracht, vnd durch drey jre Rathsfrunde in beywesen tzweher manne ires weichbildes die sy dorzu gebeten den Eldisten hern vbirantworten lassen, vnnd so er gelesen ist wurden, haben sie den von der Syttaw vff die 15 menung geantwort, jre sendebothen jn irer beweister macht het- ten Bischoff Jhann von Waradeyn an stat ko. mt. bey trawen vnd Eren bey leib vnnd gutt globet, wie gantz stete vnd vnuor- brochlich zuhalden was seine ko. g. hirjnne irkennen vnd spre- chen wurde, doruff seine ko. mt. einen spruch der von beyden 20 teylen angnomen were gethan, hetten sich vorsehen, nach dem sie solichen spruch vngerne vbirgreiffen wulden, die von der Syttaw sulden jren gethanen globden nach, sich auch desselbigen halden, vnnd nach dem sie einen brieff bey irem allergnedigsten hern dem konige awssgebraeht hetten, vnd jn den vbirantwort, 25 wulden sie kegen den von der Syttaw nach nymandes anderss eynigerley newickeit wider aldt herkomen vnd ire alde aws- satzunge vornemen, sunder wolden sich alleine irer priuilegia vnnde gerechtickeit halden vnd gebrauchen. 10 30 Wladislaus von gots gnaden konig zu Behmen, 125a Marggraue zu Merhern etc. Ersamen lieben getrewen, des irsten eingangs Ewer houl- dung, glubde vnd Eide, die jr vns, als ewrem naturlichen erb- hern, rechtlich vnd gehorsam gethan, haben wir merglich jrrung vorstanden, die sich tzwisschen der Ritterschafft des Gorlittschen 35 weigbilds, Ewer vnnd den von der Zittaw, der Bierfur halden, vnnd Sunder wider der von Sittaw altherkomen einer newickeit 2. Dinstags jns heyligen leichnams woche, den 8. juni.
199 Den kretzschmer zum pentzig hirein geholt. 124b 5 Dinstages jns heiligen leichnams woche hat der Rath etz- liche Reyssige, vnnd hundert fussknechte mit etzlichen wagen awssgeschikt, vnd den kretzschmer zum pentzig, kellerhanss gnant, dorvmb das er fremde bier geschanckt, mit hulff des koniglichen Richters vffgnomen hirein gefurt vnd gefenglichen setzen lassen. Wie die Sytter einen brieff beim ko. awssgebracht haben. Dissen nachcopierten brieff haben die von der Syttaw der bierfur halben bey ko. mt. awssgebracht, vnd durch drey jre Rathsfrunde in beywesen tzweher manne ires weichbildes die sy dorzu gebeten den Eldisten hern vbirantworten lassen, vnnd so er gelesen ist wurden, haben sie den von der Syttaw vff die 15 menung geantwort, jre sendebothen jn irer beweister macht het- ten Bischoff Jhann von Waradeyn an stat ko. mt. bey trawen vnd Eren bey leib vnnd gutt globet, wie gantz stete vnd vnuor- brochlich zuhalden was seine ko. g. hirjnne irkennen vnd spre- chen wurde, doruff seine ko. mt. einen spruch der von beyden 20 teylen angnomen were gethan, hetten sich vorsehen, nach dem sie solichen spruch vngerne vbirgreiffen wulden, die von der Syttaw sulden jren gethanen globden nach, sich auch desselbigen halden, vnnd nach dem sie einen brieff bey irem allergnedigsten hern dem konige awssgebraeht hetten, vnd jn den vbirantwort, 25 wulden sie kegen den von der Syttaw nach nymandes anderss eynigerley newickeit wider aldt herkomen vnd ire alde aws- satzunge vornemen, sunder wolden sich alleine irer priuilegia vnnde gerechtickeit halden vnd gebrauchen. 10 30 Wladislaus von gots gnaden konig zu Behmen, 125a Marggraue zu Merhern etc. Ersamen lieben getrewen, des irsten eingangs Ewer houl- dung, glubde vnd Eide, die jr vns, als ewrem naturlichen erb- hern, rechtlich vnd gehorsam gethan, haben wir merglich jrrung vorstanden, die sich tzwisschen der Ritterschafft des Gorlittschen 35 weigbilds, Ewer vnnd den von der Zittaw, der Bierfur halden, vnnd Sunder wider der von Sittaw altherkomen einer newickeit 2. Dinstags jns heyligen leichnams woche, den 8. juni.
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200 notiget vnd annemet, Als wir ir vornemen, auss einer Suppli- cation von in vns obirantwort clerlicher gehort haben, Wenne vns aber nicht gemeint ist, auch jn denselben jrrungen lenger zubleiben, adir deme stat zugeben, nach hengen lassen, Gebieten wir euch, als getrawen vnsern vndirtanen mit ernstlichem fleis, dem selben ewrem furnemen ein anstandt zugeben, vnnd keiner newickeit wider der von Sittaw nach andern, jrer alder aus- satzung, nicht vorhaben, adir gebrauchen, adir kegen in dorvmbe vnfreuntlichs nicht furnemen Sunder wes jr sie gedencket nach gewonlichen vnd billichenn antzulangen, das mit jn rechtlichen, 10 vnd mit keiner eigenn gewalt vorfolgen, vnd also nicht anderss jrtzeigen, vnd deme anstand biss zu vnsserm zukunfftigen rat, den wir euch von disser Data kortzlich vnd balde zugeben wellen nachfolgen, thut ir allen vnsern gefallen doran Geben jm feld zu kameyk am montag vor sant Peter vnd paulstag, vnsers Reichs 15 jm newntzehnden jarenn. 5 Ad mandatum domini Regis. Den Ersamen Vnnssern lieben getrewen Burgermeister vnnd Rathe der Stat Görlittz. 125b Wie die vom pentzigk einen brieff jres kretzsch- 20 merss halben bey ko. mt. awssgebracht, vnd dem Rathe haben antworten lassen. Die vom pentzig haben einen brieff, des wore abeschrifft hienach geschriben steht, jres kretzschmerss halben der der bier- fur halben gefenglichen gesatzt ist wurden, bey ko. mt. awssge� 25 bracht, vnd durch den Erbarn Jorge vom Soraw, dem Rathe vbirantworten lassen, Dem danne vff die meynung geantwort ist, Sie hetten den kretzschmer vom pentzig nach lauth irer priui- legia vnnd koniglicher Rechtspruche, mit hulff des koniglichen Richterss vffnehmen vnd setzen lassen, vnde nichtes hirjnne vor- 30 gnomen, des sie von Rechtes wegen vnd wider der pentzker vnd ander lantschafft altherkomen nicht muge vnnd macht hetten, wie- wol sich die pentzker des bey ko.mt. beclaget, vnd solichen brieff domit awssgebracht hetten, wolden auch vngerne dermasse kegen ymandes handeln, sunder alleine irer priuilegia vnd gerechtickeit 35 gebrauchen wolden auch jren gnedigsten hern den ko. der wor- heit hirjnne berichten lassen. 15. montag vor s. Peter vnd paulstag, den 28. juni.
200 notiget vnd annemet, Als wir ir vornemen, auss einer Suppli- cation von in vns obirantwort clerlicher gehort haben, Wenne vns aber nicht gemeint ist, auch jn denselben jrrungen lenger zubleiben, adir deme stat zugeben, nach hengen lassen, Gebieten wir euch, als getrawen vnsern vndirtanen mit ernstlichem fleis, dem selben ewrem furnemen ein anstandt zugeben, vnnd keiner newickeit wider der von Sittaw nach andern, jrer alder aus- satzung, nicht vorhaben, adir gebrauchen, adir kegen in dorvmbe vnfreuntlichs nicht furnemen Sunder wes jr sie gedencket nach gewonlichen vnd billichenn antzulangen, das mit jn rechtlichen, 10 vnd mit keiner eigenn gewalt vorfolgen, vnd also nicht anderss jrtzeigen, vnd deme anstand biss zu vnsserm zukunfftigen rat, den wir euch von disser Data kortzlich vnd balde zugeben wellen nachfolgen, thut ir allen vnsern gefallen doran Geben jm feld zu kameyk am montag vor sant Peter vnd paulstag, vnsers Reichs 15 jm newntzehnden jarenn. 5 Ad mandatum domini Regis. Den Ersamen Vnnssern lieben getrewen Burgermeister vnnd Rathe der Stat Görlittz. 125b Wie die vom pentzigk einen brieff jres kretzsch- 20 merss halben bey ko. mt. awssgebracht, vnd dem Rathe haben antworten lassen. Die vom pentzig haben einen brieff, des wore abeschrifft hienach geschriben steht, jres kretzschmerss halben der der bier- fur halben gefenglichen gesatzt ist wurden, bey ko. mt. awssge� 25 bracht, vnd durch den Erbarn Jorge vom Soraw, dem Rathe vbirantworten lassen, Dem danne vff die meynung geantwort ist, Sie hetten den kretzschmer vom pentzig nach lauth irer priui- legia vnnd koniglicher Rechtspruche, mit hulff des koniglichen Richterss vffnehmen vnd setzen lassen, vnde nichtes hirjnne vor- 30 gnomen, des sie von Rechtes wegen vnd wider der pentzker vnd ander lantschafft altherkomen nicht muge vnnd macht hetten, wie- wol sich die pentzker des bey ko.mt. beclaget, vnd solichen brieff domit awssgebracht hetten, wolden auch vngerne dermasse kegen ymandes handeln, sunder alleine irer priuilegia vnd gerechtickeit 35 gebrauchen wolden auch jren gnedigsten hern den ko. der wor- heit hirjnne berichten lassen. 15. montag vor s. Peter vnd paulstag, den 28. juni.
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201 Wladislaus von gots gnaden konig zu Behem Marggraue zu Merhern etc. Ersamen lieben getrewen, Wir haben anbrengen vorstan- den, von vnseren lieben getrewen, hanssen, Georgen, hanssen, 5 lewthern vnd Baltazarn gebruder vnd gevetter von pentzigk, zu pentzk, wie ir in doselbst zu pentzk der bierfur halben einge- fallen seyt, vnd iren kretzschmer zuhanden nehmen vnnd setzen lassen, als sie sagen, von Rechtes wegen vnd altherkomen jr vnd ander lantschafft doselbst, muge vnd macht zu thuen nicht 10 habet, der beschwerniss sie sich danne zu vns beruffen, der weisse sie anzugreiffen nicht gestaten, vnd bey altherkomen, des sie irkentniss mit ewer leiden mugen, zubleyben lassen, das danne wol fuge hat, solich ir billich erbieten anzunehmen, vnnd sie 126a auch bey gleich vnnd der billichkeit gnediglichen zuuorsehen, Vnnd dorvmb so begeren wir an euch mit gantzem vnserem be- felhen, das ir gnant pentzken kretzschmer in ewer macht lenger nicht behaldet, den ledig vund loss ane alles entgelden awss- gebet, Vnnd so haben wir bestalt, das dieselben pentzken jren kretschmer auch wol vorgwissen sullen, auff der sachen weiter 20 vorkommenss, wo wir dasselbsten vorhoren werden mugen, ader an vnser Stad einem zukunfftigen vnserem voyte zuthuen be- felhen, Wenne es keine gestalt haben wil, solicher weisse, der ende anenander mit gewalt anzugreiffen lassen, sunder mit fug- licher vnnd tzymlicher weisse, selbst dorein zusehen, ader an stat 25 vnser einem nagsten voyte zuhandeln zuthun befelhen, Wurth danne irfunden der ytzige handel mit pentzken vnd irem kretzsch- mer was vbels gehandelt, das deme die Straffe nach erkentniss vorfolget werde, desselben von euch der masse gniessen vnnd zuentgelden nicht abstehen vnd dorinne vorsurgen, vnd von 30 selbsten ewern gefallen gnanten pentzken nach andern manne nichtes vornemen, dorawss vns sorgfeldigks, vnd villeichte euch vnd den yenen sich schadenss geberen mocht, thut jr ernstlichen vnseren willen doran, Geben jm feld bey horn der Stadt am Sontage nach visitacionis marie virginis, Vnsers Reichs jm newn- 35 tzehnden jaren 15 Ad mandatum domini Regis 9. muge, vermögen. 12. des sie irkentniss — bleyben lassen, es dabei bleiben zu lassen, dass sie mit euch durch richterliche erkenntniss auseinander gesetzt werden. 13. suge hat, angemessen, in der ordnung ist: fug und recht. 19. vor- gwissen, vergewissern, verbürgen, vesthalten. 31. sorgfeldigks, sorge, un- ruhe. 34. am Sont. n. visitacionis mariae, den 4. juli. 26
201 Wladislaus von gots gnaden konig zu Behem Marggraue zu Merhern etc. Ersamen lieben getrewen, Wir haben anbrengen vorstan- den, von vnseren lieben getrewen, hanssen, Georgen, hanssen, 5 lewthern vnd Baltazarn gebruder vnd gevetter von pentzigk, zu pentzk, wie ir in doselbst zu pentzk der bierfur halben einge- fallen seyt, vnd iren kretzschmer zuhanden nehmen vnnd setzen lassen, als sie sagen, von Rechtes wegen vnd altherkomen jr vnd ander lantschafft doselbst, muge vnd macht zu thuen nicht 10 habet, der beschwerniss sie sich danne zu vns beruffen, der weisse sie anzugreiffen nicht gestaten, vnd bey altherkomen, des sie irkentniss mit ewer leiden mugen, zubleyben lassen, das danne wol fuge hat, solich ir billich erbieten anzunehmen, vnnd sie 126a auch bey gleich vnnd der billichkeit gnediglichen zuuorsehen, Vnnd dorvmb so begeren wir an euch mit gantzem vnserem be- felhen, das ir gnant pentzken kretzschmer in ewer macht lenger nicht behaldet, den ledig vund loss ane alles entgelden awss- gebet, Vnnd so haben wir bestalt, das dieselben pentzken jren kretschmer auch wol vorgwissen sullen, auff der sachen weiter 20 vorkommenss, wo wir dasselbsten vorhoren werden mugen, ader an vnser Stad einem zukunfftigen vnserem voyte zuthuen be- felhen, Wenne es keine gestalt haben wil, solicher weisse, der ende anenander mit gewalt anzugreiffen lassen, sunder mit fug- licher vnnd tzymlicher weisse, selbst dorein zusehen, ader an stat 25 vnser einem nagsten voyte zuhandeln zuthun befelhen, Wurth danne irfunden der ytzige handel mit pentzken vnd irem kretzsch- mer was vbels gehandelt, das deme die Straffe nach erkentniss vorfolget werde, desselben von euch der masse gniessen vnnd zuentgelden nicht abstehen vnd dorinne vorsurgen, vnd von 30 selbsten ewern gefallen gnanten pentzken nach andern manne nichtes vornemen, dorawss vns sorgfeldigks, vnd villeichte euch vnd den yenen sich schadenss geberen mocht, thut jr ernstlichen vnseren willen doran, Geben jm feld bey horn der Stadt am Sontage nach visitacionis marie virginis, Vnsers Reichs jm newn- 35 tzehnden jaren 15 Ad mandatum domini Regis 9. muge, vermögen. 12. des sie irkentniss — bleyben lassen, es dabei bleiben zu lassen, dass sie mit euch durch richterliche erkenntniss auseinander gesetzt werden. 13. suge hat, angemessen, in der ordnung ist: fug und recht. 19. vor- gwissen, vergewissern, verbürgen, vesthalten. 31. sorgfeldigks, sorge, un- ruhe. 34. am Sont. n. visitacionis mariae, den 4. juli. 26
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202 Den Ersamen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnd Rathe der Stad Gorlitz. 126b Kretzschmer zur horeke zu Burgen gegeben. Am freytage nach Johannis Baptiste ist der kretzschmer zur horcke Cristoff wende gnant zu burgen gegeben, also das er solichen freuel gein gerichte abetragen sal, vnd so er ader seine burgen in jar vnd tage gemanet wurden, sich wider vor den Rath gestellen, vnd sal hinfur kein fremde bier wider der Stad priuilegia vnnd konigliche Rechtspruche zuschencken einfuren, vnd sal diss gefengniss halben wider den Rath nach gemeine 10 Stad nach susten nymandes argen nach fehden sall ut clarius patet in memoriali ciuitatis Anno utsupra. 5 Kretzschmer zum pentzigk zu Burgen gegeben. Sonnoband nach Bartholomei, Anno utsupra ist kellerhanss kretschmer zum pentzigk auch zu burgen gegebenn jn mossen 15 als hieuor, vnnd jm Stad memoriali eigentlich vortzeichent ist. Offentlich awssgeruffen kein fremde bier zu- schenckenn feria quinta post Mathei. 127а Alsdanne der Erbar Rath vff der Stad priuilegia vnd ko- niglichen Rechtspruch vormolss hat lassen awssruffen, das ny- 20 mandis anderhalbe meyle zu Rynge vmbe die Stad hinfur fremde bier zuschencken einfuren sal, jst nach des Rathes gebot, das sich ein yderman desselbigen halden sal, wurde aber ymandis dowider thun, das wil der Rath neben dem ko. Richter nach lauth des koniglichen spruchs weren vund straffen, dornach habe 25 sich meniglich zurichtenn. Den kretschmer zum Schonenborn mit fremden bier hireingeholet. Jn kurtz dornach hat der Rath, den kretschmer zum Schon- born, so er fremde bier geschanckt, vnnd dasselbige bey jm 30 hat finden lassen, hirein furen lassen, vnd gefenglichen enthalden, bisssolange er sich domit entschuldiget hat, das jm Bartel hirss- perg sein erbherre sulchs ernstlich befolen hat, vnd wo er das 4. am freyt. n. Joh. Baptiste, den 25. juni. 14. Sonnoband n. Bartholomei, d. 28. august. 18. feria quinta p. Mathei, d. 23. sept.
202 Den Ersamen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnd Rathe der Stad Gorlitz. 126b Kretzschmer zur horeke zu Burgen gegeben. Am freytage nach Johannis Baptiste ist der kretzschmer zur horcke Cristoff wende gnant zu burgen gegeben, also das er solichen freuel gein gerichte abetragen sal, vnd so er ader seine burgen in jar vnd tage gemanet wurden, sich wider vor den Rath gestellen, vnd sal hinfur kein fremde bier wider der Stad priuilegia vnnd konigliche Rechtspruche zuschencken einfuren, vnd sal diss gefengniss halben wider den Rath nach gemeine 10 Stad nach susten nymandes argen nach fehden sall ut clarius patet in memoriali ciuitatis Anno utsupra. 5 Kretzschmer zum pentzigk zu Burgen gegeben. Sonnoband nach Bartholomei, Anno utsupra ist kellerhanss kretschmer zum pentzigk auch zu burgen gegebenn jn mossen 15 als hieuor, vnnd jm Stad memoriali eigentlich vortzeichent ist. Offentlich awssgeruffen kein fremde bier zu- schenckenn feria quinta post Mathei. 127а Alsdanne der Erbar Rath vff der Stad priuilegia vnd ko- niglichen Rechtspruch vormolss hat lassen awssruffen, das ny- 20 mandis anderhalbe meyle zu Rynge vmbe die Stad hinfur fremde bier zuschencken einfuren sal, jst nach des Rathes gebot, das sich ein yderman desselbigen halden sal, wurde aber ymandis dowider thun, das wil der Rath neben dem ko. Richter nach lauth des koniglichen spruchs weren vund straffen, dornach habe 25 sich meniglich zurichtenn. Den kretschmer zum Schonenborn mit fremden bier hireingeholet. Jn kurtz dornach hat der Rath, den kretschmer zum Schon- born, so er fremde bier geschanckt, vnnd dasselbige bey jm 30 hat finden lassen, hirein furen lassen, vnd gefenglichen enthalden, bisssolange er sich domit entschuldiget hat, das jm Bartel hirss- perg sein erbherre sulchs ernstlich befolen hat, vnd wo er das 4. am freyt. n. Joh. Baptiste, den 25. juni. 14. Sonnoband n. Bartholomei, d. 28. august. 18. feria quinta p. Mathei, d. 23. sept.
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203 nichte thuen wurde, so welde er jn irstechen, vnd jm den kre- tschen abebornen etc., also ist er entlichen zu Burgen gegeben, in mossen wie ander derhalben vorburget sein wurden, vnd jin Stadmemorial klerlichen vortzeichent ist. 5 Etzliche kretschmer mit fremden bier hirein- geholet. Am obande trinitatis Anno etc. xej hat der Erbar Rath den kretschmer zu lichtenberg, vnd den kretschmer zu pfaffendorf bejm laubann mit etzlichem firtel fremdes bier hireinfuren, sie 10 gefenglichen setzen, vnd das bier in das Closter geben lassen. Den kretschmer zu pfaffendorf zu Burgen gegeben. Sonnoband nach Corporiss Christi, den kretschmer zu pfaf- fendorf zu Burgen gegeben, in massen wie andern gescheen, vnd hieuor, auch jm memorial vortzeichent ist. 15 Wenne vnd wie dy Sitter vns abegesaget, vnnd vn- 127b sere lewte beschediget habenn. Am dinstage nach trinitatis Anno etc. xcj vffen morgen haben die von der Sittaw mit einem Reitenden bothen einen fehdisbrieff hergeschickt, der do ist eines sulchen lawts: Wir Burgermeister Rathmanne vnd gantze gemeine der Stad Sittaw Entpitten vnd thun zu wissen, uch Burgermeister Rath vnd gantzen gemeine der Stad Gorlitz vnd allen den, so uch zugehoren, Nachdem jr vbir gebot vnnd vorbot koniglicher mt. vnser allergnedigsten hirschafft, auch vbir manchfeldig gleiche 25 vnser irbietunge, vnser gebrawen bier, zu merglichem vnserm schaden, vnerkant, awss eigener torst mit freuelicher gewoptner hant, nemet, vnd mehrmals torstiglichen gnomen habt, Das wir vmbe sulchs vbels vnd bossen mutwillens wie vorgeschriben, vnerfulget alles Rechtes, vnnd vnbewart aller Eren, von euch 30 vns gescheen, uwer fyndt, des wir lieber vortragen wern, sein wullen, vnnd wo wir wissen konnen vnnd mugen zu tag vnd nacht euch vnd alle den uwren an leibe vnd gutte schaden wider zugefugen, wollen wir vnser Ere dormitte vor vns vnser helffer 20 7. Am obande trinitatis, d. 29. mai. 12. Sonnoband nach Corporis Christi, den 4. juni. 17. Am dinstage nach trinitatis, den 31. mai. 26. vnerkant, ohne richterliches erkenntniss. 26*
203 nichte thuen wurde, so welde er jn irstechen, vnd jm den kre- tschen abebornen etc., also ist er entlichen zu Burgen gegeben, in mossen wie ander derhalben vorburget sein wurden, vnd jin Stadmemorial klerlichen vortzeichent ist. 5 Etzliche kretschmer mit fremden bier hirein- geholet. Am obande trinitatis Anno etc. xej hat der Erbar Rath den kretschmer zu lichtenberg, vnd den kretschmer zu pfaffendorf bejm laubann mit etzlichem firtel fremdes bier hireinfuren, sie 10 gefenglichen setzen, vnd das bier in das Closter geben lassen. Den kretschmer zu pfaffendorf zu Burgen gegeben. Sonnoband nach Corporiss Christi, den kretschmer zu pfaf- fendorf zu Burgen gegeben, in massen wie andern gescheen, vnd hieuor, auch jm memorial vortzeichent ist. 15 Wenne vnd wie dy Sitter vns abegesaget, vnnd vn- 127b sere lewte beschediget habenn. Am dinstage nach trinitatis Anno etc. xcj vffen morgen haben die von der Sittaw mit einem Reitenden bothen einen fehdisbrieff hergeschickt, der do ist eines sulchen lawts: Wir Burgermeister Rathmanne vnd gantze gemeine der Stad Sittaw Entpitten vnd thun zu wissen, uch Burgermeister Rath vnd gantzen gemeine der Stad Gorlitz vnd allen den, so uch zugehoren, Nachdem jr vbir gebot vnnd vorbot koniglicher mt. vnser allergnedigsten hirschafft, auch vbir manchfeldig gleiche 25 vnser irbietunge, vnser gebrawen bier, zu merglichem vnserm schaden, vnerkant, awss eigener torst mit freuelicher gewoptner hant, nemet, vnd mehrmals torstiglichen gnomen habt, Das wir vmbe sulchs vbels vnd bossen mutwillens wie vorgeschriben, vnerfulget alles Rechtes, vnnd vnbewart aller Eren, von euch 30 vns gescheen, uwer fyndt, des wir lieber vortragen wern, sein wullen, vnnd wo wir wissen konnen vnnd mugen zu tag vnd nacht euch vnd alle den uwren an leibe vnd gutte schaden wider zugefugen, wollen wir vnser Ere dormitte vor vns vnser helffer 20 7. Am obande trinitatis, d. 29. mai. 12. Sonnoband nach Corporis Christi, den 4. juni. 17. Am dinstage nach trinitatis, den 31. mai. 26. vnerkant, ohne richterliches erkenntniss. 26*
Strana 204
204 vnd helffershelffer, wie not ist volkommelichen bewart haben, Mit Vrkund diss briues vorsigelt mit vnserem jngesigel. Vnd eher danne der bothe, der sulchen fehdisbrieff ge- bracht, awss der vorstad vnd awss den tzewnen komen ist, hat ein gebawer von windischossig das geschrehe in die Stad brocht, 5 die Sitter nehmen das vihe zu windischossig, dorawss wol zu mercken ist, das sie eher zugegriffen haben, danne ir fehdisbrieff ist geantwort wurden. 128a Wie vil sie zu windischossig gnomen habenn etc. Es haben die gebawer doselbst gesaget vnd den Rath be- 10 richt, das in die Sitter in dissem nohme gnomen habenn xxv pferde jung vnd alt, iij schock i gl. Rynder, xiiij schock vnd ij schweine. Die von der Sittaw haben einem ydermanne eine offene Stad bey jn awssruffen lassenn. 15 Jnn disser fehde haben die von der Sittaw einem ydermanne were der sey, der vff die von Gorlitz nehmen wulde, eine vffene Stad bey in awssruffen lassen, vnd haben also awss jres hern des koniges Stad ein vffenn Robhawss gemacht, Sie haben auch sulche meynung von sich geschriben, vnnd die schlosshern am 20 gebirge sunderlichen Cristoff talkenberge vffem dywen, hern Ni- class von dohnyn vffem greffensteyn, die gotschen vom kynaste vnd greiffensteyn, die tschirnhewser vnd ander mehre vmbe Rath vnd hulffe angeruffen vnd gebeten, wie wol jn nymandis zuge- fallen ist, danne losse bufen awssem gebirge vnd bsundern die 25 diss landes nicht gehabt haben. Wie wir vns jn dissem thun gehalden haben. 88b Vff sulch der von der Sittaw vornehmen haben wir stille gesessen vnd nichtis geweltlichs widervmbe kegen in vorgno- men, sunder wir haben in abwesen des Voits die ding zum 30 irsten an den hewbtman zu Budissen, vnd dornach kegen Te- tzschen an den voit geschriben, vnd seine g. gebeten, die von der Sittaw von sulchem jrem mutwillen zu weissen, vnd die sache zu Rechte, des wir vns alletzeit gedechten zuhalten, zukomen lassen, danne wo das nicht geschehe, mochten wir vorvrsacht 35 werden, vns sulcher gewalt vor in zuschutzen vnnd offzuhalden.
204 vnd helffershelffer, wie not ist volkommelichen bewart haben, Mit Vrkund diss briues vorsigelt mit vnserem jngesigel. Vnd eher danne der bothe, der sulchen fehdisbrieff ge- bracht, awss der vorstad vnd awss den tzewnen komen ist, hat ein gebawer von windischossig das geschrehe in die Stad brocht, 5 die Sitter nehmen das vihe zu windischossig, dorawss wol zu mercken ist, das sie eher zugegriffen haben, danne ir fehdisbrieff ist geantwort wurden. 128a Wie vil sie zu windischossig gnomen habenn etc. Es haben die gebawer doselbst gesaget vnd den Rath be- 10 richt, das in die Sitter in dissem nohme gnomen habenn xxv pferde jung vnd alt, iij schock i gl. Rynder, xiiij schock vnd ij schweine. Die von der Sittaw haben einem ydermanne eine offene Stad bey jn awssruffen lassenn. 15 Jnn disser fehde haben die von der Sittaw einem ydermanne were der sey, der vff die von Gorlitz nehmen wulde, eine vffene Stad bey in awssruffen lassen, vnd haben also awss jres hern des koniges Stad ein vffenn Robhawss gemacht, Sie haben auch sulche meynung von sich geschriben, vnnd die schlosshern am 20 gebirge sunderlichen Cristoff talkenberge vffem dywen, hern Ni- class von dohnyn vffem greffensteyn, die gotschen vom kynaste vnd greiffensteyn, die tschirnhewser vnd ander mehre vmbe Rath vnd hulffe angeruffen vnd gebeten, wie wol jn nymandis zuge- fallen ist, danne losse bufen awssem gebirge vnd bsundern die 25 diss landes nicht gehabt haben. Wie wir vns jn dissem thun gehalden haben. 88b Vff sulch der von der Sittaw vornehmen haben wir stille gesessen vnd nichtis geweltlichs widervmbe kegen in vorgno- men, sunder wir haben in abwesen des Voits die ding zum 30 irsten an den hewbtman zu Budissen, vnd dornach kegen Te- tzschen an den voit geschriben, vnd seine g. gebeten, die von der Sittaw von sulchem jrem mutwillen zu weissen, vnd die sache zu Rechte, des wir vns alletzeit gedechten zuhalten, zukomen lassen, danne wo das nicht geschehe, mochten wir vorvrsacht 35 werden, vns sulcher gewalt vor in zuschutzen vnnd offzuhalden.
Strana 205
205 Wo vnd wie sie zum andern mole gnomen habenn. Am freitage nach Corporis Christi sint die von der Sittaw abermolss vffgewest, vnd haben mit dem morgen zu heyderss- dorff eingefallen, doselbst pferde, kwhe, schweine, vnd was sie 5 funden haben, gnomen vnd weggetriben, vnnd so sie wegkomen sein, hat man tzwene ader drey thoten awss in, die vielleichte von den pawern irschossen sein wurden, jn den houfen funden. Wie wir vns widervmb beweist habenn etc. Die vtsupra, so das geschrey hirein komen ist, hat man 10 die Rath glocke gelawtet, das sich ein yderman mit seinem besten gerethe, vffs Rathauss vnd wohyn er geordent, gefunden hat, also hat der Rath die thor vnd weren bestalt, vnd das vbirge volk awss der Stad vund von dorffern in tzwey hehre geschlagen das groste bey kosselitz, vnd das ander vffen weynberg gelegt, jn 15 meynung sich sulcher gewalt zuschutzen, js sint in dissen tzwe- hen heren guts werhafftiges volks mit guttem gerethe vbir ijm. man, vnd vbir iiijc wagen mit buchssen vnd getzeuge wie zu felde gehoret gewest, vnnd haben aldo gelegen biss vff den Son-129a tag fruhe, bissolange des Voyts schriffte einkomen sein, die von 20 der Sittaw haben sich aber in mytteler tzeit nicht mehre awss der Stad vorrucken wollen. Des Voits antwort. Mein dinst zuuor Ersame wolweissen gutten frund, uwer schreiben der zittischen habe jch jn mossen vorstanden vnnd gut- 25 lich offgenomen, dorvmbe befehel jch die ding also berugen lasset biss zu meiner zukunfft vnd nichtis nicht in vnwillen furnehmet, Wenne jr mir gross geuallen irtzeiget habet, das jr ding also habt lossen bestehen, Vnd befeel euch vor mir zugestehen vff den nehsten dinstag nach dato diss briues keyn Budissen, do jch 30 die ding vnd ander in menung byn zuuorhoren, halt euch ge- horsamlich wie vormolss irtzeiget jr grossen wolgefallen Datum feria sexta post Corporis Christi. Anno etc. xcj. Sigmund von wartenberg herr zu Tetschen vbirster schencke etc. Den Ersamen vnd wolweissen Burgermeister vnd Ratmann der Stad Gorlicz meinen gutten frundenn. 35 2. Am freitage n. Corp. Christi, den 3. juni.: 7. houfen, in den bauerhöfen. 14. weynberg, die anhöhe hinter den obermühlbergen bei Görlitz. 32. feria sexta p. Corp. Christi, den 3. juni.
205 Wo vnd wie sie zum andern mole gnomen habenn. Am freitage nach Corporis Christi sint die von der Sittaw abermolss vffgewest, vnd haben mit dem morgen zu heyderss- dorff eingefallen, doselbst pferde, kwhe, schweine, vnd was sie 5 funden haben, gnomen vnd weggetriben, vnnd so sie wegkomen sein, hat man tzwene ader drey thoten awss in, die vielleichte von den pawern irschossen sein wurden, jn den houfen funden. Wie wir vns widervmb beweist habenn etc. Die vtsupra, so das geschrey hirein komen ist, hat man 10 die Rath glocke gelawtet, das sich ein yderman mit seinem besten gerethe, vffs Rathauss vnd wohyn er geordent, gefunden hat, also hat der Rath die thor vnd weren bestalt, vnd das vbirge volk awss der Stad vund von dorffern in tzwey hehre geschlagen das groste bey kosselitz, vnd das ander vffen weynberg gelegt, jn 15 meynung sich sulcher gewalt zuschutzen, js sint in dissen tzwe- hen heren guts werhafftiges volks mit guttem gerethe vbir ijm. man, vnd vbir iiijc wagen mit buchssen vnd getzeuge wie zu felde gehoret gewest, vnnd haben aldo gelegen biss vff den Son-129a tag fruhe, bissolange des Voyts schriffte einkomen sein, die von 20 der Sittaw haben sich aber in mytteler tzeit nicht mehre awss der Stad vorrucken wollen. Des Voits antwort. Mein dinst zuuor Ersame wolweissen gutten frund, uwer schreiben der zittischen habe jch jn mossen vorstanden vnnd gut- 25 lich offgenomen, dorvmbe befehel jch die ding also berugen lasset biss zu meiner zukunfft vnd nichtis nicht in vnwillen furnehmet, Wenne jr mir gross geuallen irtzeiget habet, das jr ding also habt lossen bestehen, Vnd befeel euch vor mir zugestehen vff den nehsten dinstag nach dato diss briues keyn Budissen, do jch 30 die ding vnd ander in menung byn zuuorhoren, halt euch ge- horsamlich wie vormolss irtzeiget jr grossen wolgefallen Datum feria sexta post Corporis Christi. Anno etc. xcj. Sigmund von wartenberg herr zu Tetschen vbirster schencke etc. Den Ersamen vnd wolweissen Burgermeister vnd Ratmann der Stad Gorlicz meinen gutten frundenn. 35 2. Am freitage n. Corp. Christi, den 3. juni.: 7. houfen, in den bauerhöfen. 14. weynberg, die anhöhe hinter den obermühlbergen bei Görlitz. 32. feria sexta p. Corp. Christi, den 3. juni.
Strana 206
206 Wie wir vns furder dorjnne gehalten haben. Vff sulche schriffte die vns am Sonnoband nach cor. Christi zukomen sint, haben wir vnser volk mit der wagenburg vnd allem getzeuge, vff den Sontag fruhe wider hirein komen lassen. 129b Wie sulche fehde ist abegetedinget wurden. 5 130a Am dinstage nehst dornach hat der Edle herre Sigmund von wartenburg etc. disser lande Voyt, mit mannen vnd Steten sulche fehde, vnd was dorawss bekomen mochte, in kommer gnomen, vnd angesehen, das ko. mt. jtzt jm lande zu hungern mit kryge beladen, vnd vff das die von der Sittaw, als vortur- 10 bene lewthe, den nichtis zu vil ist, jn abwesen ko. mt. nicht weiter vffruhre machten inn dissen landen, vnd hat also beyder teyl vnuorhort, einen Spruch gethan, jn mossen wie hienach- fulget. Czum irsten sullen die von Gorlitz die bierfure nymandis 15 weren an die Oerter do man js vormolss gefurt, biss vff ko. mt. weiter vorschaffen. Sie sullen auch die kretschmer die sie sitzen haben ane entgeltniss loss lassen, mit dem bescheide, das js jtzlichem teyle an seiner gerechtickeit vnschedelich sey. So sullen die von der Sittaw jre mutwillige vorgnomene fehde kegen den von Gorlitz gentzlichen abestellen, auch alle die lewthe, so sie vff der von Gorlitz schaden neben sich brocht, von sich weissen, vnd den von Gorlitz forder keinen schaden thun. Sie sullen auch den nohm so sie den von Gorlitz gnomen, 25 was nach des vnuorruckt vor handen ist, der von Gorlitz leu- then widergeben, vnd alle die gefangen so sie den von Gorlitz abegefangen haben ane alles entgeltniss loss lassen, was aber des nohms weg kommen vnnd vorruckt worden ist, wil der herre einem ydern teyle der billickeit so vil sich zu Rechte ereygent 30 verhelffenn. Disse obengeschribene artickel hat der Amachtman an stat ko. mt. beyden teylen vnuorbrochlichen vehstiglich zu halden ernstlich vnd bey vorlust einer pene vjm. hung. guldin die helffte jn die konigliche Cammer, vnnd die ander helffte dem besche- 35 digitten teyl vorfallen zusein geboten. 20 2. am Sonnoband, den 4. juni. 6. am dinstag, den 7. juni. 29. vorruckt, verrückt, entwendet, weggeschafft. 30. so vil sich zu Rechte ereygent, so weit sich dies auf rechtlichem wege ermitteln lässt.
206 Wie wir vns furder dorjnne gehalten haben. Vff sulche schriffte die vns am Sonnoband nach cor. Christi zukomen sint, haben wir vnser volk mit der wagenburg vnd allem getzeuge, vff den Sontag fruhe wider hirein komen lassen. 129b Wie sulche fehde ist abegetedinget wurden. 5 130a Am dinstage nehst dornach hat der Edle herre Sigmund von wartenburg etc. disser lande Voyt, mit mannen vnd Steten sulche fehde, vnd was dorawss bekomen mochte, in kommer gnomen, vnd angesehen, das ko. mt. jtzt jm lande zu hungern mit kryge beladen, vnd vff das die von der Sittaw, als vortur- 10 bene lewthe, den nichtis zu vil ist, jn abwesen ko. mt. nicht weiter vffruhre machten inn dissen landen, vnd hat also beyder teyl vnuorhort, einen Spruch gethan, jn mossen wie hienach- fulget. Czum irsten sullen die von Gorlitz die bierfure nymandis 15 weren an die Oerter do man js vormolss gefurt, biss vff ko. mt. weiter vorschaffen. Sie sullen auch die kretschmer die sie sitzen haben ane entgeltniss loss lassen, mit dem bescheide, das js jtzlichem teyle an seiner gerechtickeit vnschedelich sey. So sullen die von der Sittaw jre mutwillige vorgnomene fehde kegen den von Gorlitz gentzlichen abestellen, auch alle die lewthe, so sie vff der von Gorlitz schaden neben sich brocht, von sich weissen, vnd den von Gorlitz forder keinen schaden thun. Sie sullen auch den nohm so sie den von Gorlitz gnomen, 25 was nach des vnuorruckt vor handen ist, der von Gorlitz leu- then widergeben, vnd alle die gefangen so sie den von Gorlitz abegefangen haben ane alles entgeltniss loss lassen, was aber des nohms weg kommen vnnd vorruckt worden ist, wil der herre einem ydern teyle der billickeit so vil sich zu Rechte ereygent 30 verhelffenn. Disse obengeschribene artickel hat der Amachtman an stat ko. mt. beyden teylen vnuorbrochlichen vehstiglich zu halden ernstlich vnd bey vorlust einer pene vjm. hung. guldin die helffte jn die konigliche Cammer, vnnd die ander helffte dem besche- 35 digitten teyl vorfallen zusein geboten. 20 2. am Sonnoband, den 4. juni. 6. am dinstag, den 7. juni. 29. vorruckt, verrückt, entwendet, weggeschafft. 30. so vil sich zu Rechte ereygent, so weit sich dies auf rechtlichem wege ermitteln lässt.
Strana 207
207 Dissen vorgeschriben spruch hat der herre, durch den Ge- strengen vnd woltuchtigen Albrecht von Schreibersdorff muntlich reden vnd awsssprechen lassen. Kretschmer zu lichtenberg loss gegebenn etc. 5 Am achten tage des heyligen leichnamss, so des Raths Botschafft mit sulchem Spruche einkomen ist, haben wir den kretschmer von lichtenberg seines gefengniss ane alles entgelt- niss lossgelassen. Wie wir die ding an ko. mt. getragen haben. 10 Vnnd so wir zu disser ander sachen halben vnser werbende Botschafft bey ko. mt. gehabt, haben wir durch dieselb vnsere Botschafft ko. mt. vnd dem Cantzler muntliche vnd schrifftliche vnderrichtunge diss handels thuen lassen, vnd seine ko. g. ge- beten, vns bey vnser gerechtickeit zubehalden, als man danne 15 dis allis jm briue buche nach disser datis eigentlichen fyndet, vnd was wir irlanget, steht hernach geschriben. Vns hat auch der Voyt eine fruchtbare vorschrifft der- halben mitgegeben an ko. mt. auch an Cantzler dorinne er jn dissen handel vnd vnser gedolt eigentlichen vortzalt. 20 Die von der Sittaw haben auch den handel an ko. 130b mt. geschriben vnd antwort irlanget. Die von der Sittaw haben auch kortzlich dornach den han- del an ko. mt. geschriben, dieweil aber dieselb jre schrifft keinen glymph gehabt, sie auch des rechtes vnd billickeit dorjnne nicht 25 begert, haben sie disse nachfulgende antwort irlanget. Vorsichtigen lieben getrewen wir haben jtzt von einer auff- ruhre in ewren schrifften vorstanden, die sich tzwischen euch vnd den von Gorlitz begangen hat, der wir schweren mysfallen ha- ben vnd sunder vorwundern, das jr euch so torstig wider vnsern 30 willen vnd wissen irtzeiget, nachdem jr doch jm anfange der- selben sachen vnser gescheffte habt dieselben nicht zu bewegen biss auff vnser ader auff vnsers voyts erkentniss, vnd newlich hirnachmols aber in vnsren schrifften dorjnne euch vormanet haben, Befelhen wir euch nach ernstlich in den dingen euch 35 weiter nicht vorgreiffen vnd sulche fehde von standan abstellen 5. Am achten tage d. heyl. leichn., den 9. juni.
207 Dissen vorgeschriben spruch hat der herre, durch den Ge- strengen vnd woltuchtigen Albrecht von Schreibersdorff muntlich reden vnd awsssprechen lassen. Kretschmer zu lichtenberg loss gegebenn etc. 5 Am achten tage des heyligen leichnamss, so des Raths Botschafft mit sulchem Spruche einkomen ist, haben wir den kretschmer von lichtenberg seines gefengniss ane alles entgelt- niss lossgelassen. Wie wir die ding an ko. mt. getragen haben. 10 Vnnd so wir zu disser ander sachen halben vnser werbende Botschafft bey ko. mt. gehabt, haben wir durch dieselb vnsere Botschafft ko. mt. vnd dem Cantzler muntliche vnd schrifftliche vnderrichtunge diss handels thuen lassen, vnd seine ko. g. ge- beten, vns bey vnser gerechtickeit zubehalden, als man danne 15 dis allis jm briue buche nach disser datis eigentlichen fyndet, vnd was wir irlanget, steht hernach geschriben. Vns hat auch der Voyt eine fruchtbare vorschrifft der- halben mitgegeben an ko. mt. auch an Cantzler dorinne er jn dissen handel vnd vnser gedolt eigentlichen vortzalt. 20 Die von der Sittaw haben auch den handel an ko. 130b mt. geschriben vnd antwort irlanget. Die von der Sittaw haben auch kortzlich dornach den han- del an ko. mt. geschriben, dieweil aber dieselb jre schrifft keinen glymph gehabt, sie auch des rechtes vnd billickeit dorjnne nicht 25 begert, haben sie disse nachfulgende antwort irlanget. Vorsichtigen lieben getrewen wir haben jtzt von einer auff- ruhre in ewren schrifften vorstanden, die sich tzwischen euch vnd den von Gorlitz begangen hat, der wir schweren mysfallen ha- ben vnd sunder vorwundern, das jr euch so torstig wider vnsern 30 willen vnd wissen irtzeiget, nachdem jr doch jm anfange der- selben sachen vnser gescheffte habt dieselben nicht zu bewegen biss auff vnser ader auff vnsers voyts erkentniss, vnd newlich hirnachmols aber in vnsren schrifften dorjnne euch vormanet haben, Befelhen wir euch nach ernstlich in den dingen euch 35 weiter nicht vorgreiffen vnd sulche fehde von standan abstellen 5. Am achten tage d. heyl. leichn., den 9. juni.
Strana 208
208 vnd euch des halden, als wir euch derhalben auch vormolss zu- entboten vnd geschriben haben, wann warlich wo jr euch weiter in deme weyter vorhandelt so konden wir das ferrer nicht vn- derlassen, vnnd mit straff zu euch gedencken, wann wir euch ye also gneigt sein, das wir euch lieber gnade denn vngnade 5 beweissen wulden, Geben in vnser Stad Ofenn am mitwoch vor Johannis Baptiste Anno uts. Wie die von der Sittaw des voyts Spruche nicht nachkomen sein. 131а Nach gethanem irkentniss vnd spruche des voyts sint etz- 10 liche vnser armenleuthe von windischossig kegen der Sittaw ge- gangen, vnd jr vihe, so vil sie des doselbst jn der Stad vnd doruor gefunden vom Burgermeister doselbst gefordert, hat er sie vbil von sich geweist, vnd gesagt, js were gemacht das wir js in be- tzalen sulden, vnd so wir sulchs an seine g. geschriben, hat vns 15 seine gnade disse antwort gegeben. Mein fruntlichen dinst vnd gunstigen willen Ersame weisse gutte frund, uwre jtzt gethane schrift armleute halben zu win- dischossig an die von der Sittaw gefertiget, jres gnomen vihs, das bey jn nach vorhanden besichtiget were, nicht hetten mugen 20 irlangen, meim spruch vnd irkentuiss nach, gebit mir von jn nicht Clein sunder gross befremdung vnd vnwillen, vnd habe jn stundan geschriben, sie den uwren an vihe was vorhanden sey bey jn besichtiget vnd angekomen ane vorhalten widergeben wulden, als mich vorsehe, vnd nicht so dem thun werden, sich 25 anderss lassen irfynden vnd vbirkomen, sie ane straffe nicht lassen wil, vnd jr vornehmen gein euch ist mir gantz wider, Womit jch aber euch mochte zugutte sein, thu gerne, Gebin Sonnobands nach dem achtentage Cor. Christi vnder meinem secret, anno etc. xeprimo. 30 Marcus heyntze ist mit einem von der Sittaw zu hader komen. Am dornstage dornach ist marcus heintze mit einem thuch- macher von der Sittaw nicht diss thuens sunder jrer sunderlichen gescheffte halben zu hader komen, vnd hat jn also jn tzorne 35 mit der handt geschlagen, vmb sulchs haben vns die von der 6. mitwoch vor Joh. Bapt., den 22. juni. 29. Sonnobands nach dem etc., den 11. juni.
208 vnd euch des halden, als wir euch derhalben auch vormolss zu- entboten vnd geschriben haben, wann warlich wo jr euch weiter in deme weyter vorhandelt so konden wir das ferrer nicht vn- derlassen, vnnd mit straff zu euch gedencken, wann wir euch ye also gneigt sein, das wir euch lieber gnade denn vngnade 5 beweissen wulden, Geben in vnser Stad Ofenn am mitwoch vor Johannis Baptiste Anno uts. Wie die von der Sittaw des voyts Spruche nicht nachkomen sein. 131а Nach gethanem irkentniss vnd spruche des voyts sint etz- 10 liche vnser armenleuthe von windischossig kegen der Sittaw ge- gangen, vnd jr vihe, so vil sie des doselbst jn der Stad vnd doruor gefunden vom Burgermeister doselbst gefordert, hat er sie vbil von sich geweist, vnd gesagt, js were gemacht das wir js in be- tzalen sulden, vnd so wir sulchs an seine g. geschriben, hat vns 15 seine gnade disse antwort gegeben. Mein fruntlichen dinst vnd gunstigen willen Ersame weisse gutte frund, uwre jtzt gethane schrift armleute halben zu win- dischossig an die von der Sittaw gefertiget, jres gnomen vihs, das bey jn nach vorhanden besichtiget were, nicht hetten mugen 20 irlangen, meim spruch vnd irkentuiss nach, gebit mir von jn nicht Clein sunder gross befremdung vnd vnwillen, vnd habe jn stundan geschriben, sie den uwren an vihe was vorhanden sey bey jn besichtiget vnd angekomen ane vorhalten widergeben wulden, als mich vorsehe, vnd nicht so dem thun werden, sich 25 anderss lassen irfynden vnd vbirkomen, sie ane straffe nicht lassen wil, vnd jr vornehmen gein euch ist mir gantz wider, Womit jch aber euch mochte zugutte sein, thu gerne, Gebin Sonnobands nach dem achtentage Cor. Christi vnder meinem secret, anno etc. xeprimo. 30 Marcus heyntze ist mit einem von der Sittaw zu hader komen. Am dornstage dornach ist marcus heintze mit einem thuch- macher von der Sittaw nicht diss thuens sunder jrer sunderlichen gescheffte halben zu hader komen, vnd hat jn also jn tzorne 35 mit der handt geschlagen, vmb sulchs haben vns die von der 6. mitwoch vor Joh. Bapt., den 22. juni. 29. Sonnobands nach dem etc., den 11. juni.
Strana 209
209 Sittaw vor dem hern dem voite beclaget, das wir seiner g. Spruch 131b vbirgriffen hetten, vnd begert vns vmbe die pena vjm hung. fl. zumanen, sunder die ding sint alles vorschoben mitsampt der hewbtsachen biss an kormt. 5 Nota. Die von der Sittaw meinen, das wir den Spruch des voits mit disser vorberurten geschicht vbirgriffen haben, sunder js ist nicht, danne der spruch ist gescheen gemeiner fehde halben, so eine Stad kegen der andern gehabt, so sein tzwuhe personen 10 j€er sunderlichen gescheffte halben, ane wissen vnd willen jrer hern vnd gemeiner Stete jrrig wurden, vnd zu hader komen. Sie meinen auch das wir mit dem Spruche behafft sein, alle kretzschmer, die wir vormolss mit der Acht vorfestet, ader susten mit burgenschafft so weit eingnomen haben, das sie kein 15 fremde bier wider der Stad priuilegien vnd ko. spruche einfuren nach schencken sullen, der Acht vnd jrer burgenschafft zuent- ledigen, sunder js ist nicht. Albrecht Schreiberssdorff der den Spruch an stat vnd awss befeel des hern muntlich gethan hat, der hat vns denselbigen 20 mit seiner hant beschriben gegeben von worte zu worte, wie jn auch der herr selbst zu einem memorial behalden hat, die von der Sittaw haben abir des keine abschrifft, vnd dorvmbe biss vorsichtig wo die sache vor ko. mt. zu handel keme, vnd die von der Sittaw den spruch weiter dann er lawth tzyhen wulden, 25 das du dich des an Vojt beruffest, das er also lauthe vnd ge- sprachen sey, wie hievor steht, so magistu sie vbirwinden das sie vnworheit vorbracht haben, vnd das ist Albrecht Schreiberss- dorffs getrauer Rath. Marcus heintzen vornehmen ist auch dem 132a Rathe gantz wider, der Rath hat in derhalben vorburget, vnd 30 offentlich lassen awssruffen, das ein ydermann jnn der Stad vnd vffem lande sich kegen den von der Sittaw fridelich halten sal mit worten vnd mit wercken, bey leyb vnd gutte. 35 Ko. Commissio wierrsich der voyt der Bierfure halben tzwischen den von Gorlitz vnd der Sittaw trond halten sal. Edeler lieber getrewer, als du Vns zuerkennen durch deine schrifft geben hast, wie vnd die vnsern von der Sittaw ein wi- derwillen vnd vehde kegen den von Gorlitz vnsern lieben ge- trewen der bierfure halben, awss eigenem willen vorgnomen, 27
209 Sittaw vor dem hern dem voite beclaget, das wir seiner g. Spruch 131b vbirgriffen hetten, vnd begert vns vmbe die pena vjm hung. fl. zumanen, sunder die ding sint alles vorschoben mitsampt der hewbtsachen biss an kormt. 5 Nota. Die von der Sittaw meinen, das wir den Spruch des voits mit disser vorberurten geschicht vbirgriffen haben, sunder js ist nicht, danne der spruch ist gescheen gemeiner fehde halben, so eine Stad kegen der andern gehabt, so sein tzwuhe personen 10 j€er sunderlichen gescheffte halben, ane wissen vnd willen jrer hern vnd gemeiner Stete jrrig wurden, vnd zu hader komen. Sie meinen auch das wir mit dem Spruche behafft sein, alle kretzschmer, die wir vormolss mit der Acht vorfestet, ader susten mit burgenschafft so weit eingnomen haben, das sie kein 15 fremde bier wider der Stad priuilegien vnd ko. spruche einfuren nach schencken sullen, der Acht vnd jrer burgenschafft zuent- ledigen, sunder js ist nicht. Albrecht Schreiberssdorff der den Spruch an stat vnd awss befeel des hern muntlich gethan hat, der hat vns denselbigen 20 mit seiner hant beschriben gegeben von worte zu worte, wie jn auch der herr selbst zu einem memorial behalden hat, die von der Sittaw haben abir des keine abschrifft, vnd dorvmbe biss vorsichtig wo die sache vor ko. mt. zu handel keme, vnd die von der Sittaw den spruch weiter dann er lawth tzyhen wulden, 25 das du dich des an Vojt beruffest, das er also lauthe vnd ge- sprachen sey, wie hievor steht, so magistu sie vbirwinden das sie vnworheit vorbracht haben, vnd das ist Albrecht Schreiberss- dorffs getrauer Rath. Marcus heintzen vornehmen ist auch dem 132a Rathe gantz wider, der Rath hat in derhalben vorburget, vnd 30 offentlich lassen awssruffen, das ein ydermann jnn der Stad vnd vffem lande sich kegen den von der Sittaw fridelich halten sal mit worten vnd mit wercken, bey leyb vnd gutte. 35 Ko. Commissio wierrsich der voyt der Bierfure halben tzwischen den von Gorlitz vnd der Sittaw trond halten sal. Edeler lieber getrewer, als du Vns zuerkennen durch deine schrifft geben hast, wie vnd die vnsern von der Sittaw ein wi- derwillen vnd vehde kegen den von Gorlitz vnsern lieben ge- trewen der bierfure halben, awss eigenem willen vorgnomen, 27
Strana 210
210 132b als vns dieselben von Gorlitz auch bericht, wiewol vnd die von der Sittaw sich des entschuldigen, vnd das jn die von Gorlitz solten antzeigen desselben kriges geben, haben wir allenthalben vorstanden, vnd tragen nicht ein kleyn myssfallen doran, das sie eine sulche auffruhre gemacht, derhalben befelen wir dir ernst- lich, das du mit den von der Sittaw vorschaffest, das sie alles das nach vorhanden, das sie den von Gorlitz vnd jren gnomen, angesicht diss briues widergeben vnnd antworten, vnd die ding gutlichen lassen anstehen, vnd sich mit derselben Bierfure halten, wie vnd js durch den durchlauchtigisten fursten ko. mathias lob- 10 licher gedechtniss vnsern vorfarn irkant gesprachen vnd vor- schafft, das jun dem anderss nicht geschehe bey vormeydunge vnser schweren straff vnd vngnade, auch wollest beyden teylen von vnsern wegen ernstlichen gebieten, das sie vff den nehst- komenden sandt Michelstag vor vns wo wir mit houe sein wer- 15 den, mit aller jrer gerechtickeit, was ein teil zu dem andern zu sprechen jn der gemelten sachen, erscheinen, vnnd du wollest in eigener person mitkomen, wollen wir alle sachen die sy ge- genenander vormeinen zuhaben, genugsamlichen vorhôren, ydem teyl irgehen vnd gescheen lassen was billich vnd Recht ist, 20 datum jm velde vor Stulweissenburg nach Margarethe, Anno etc. xej. 5 Wie sich der voyt vff sulche commissio gehal- denn hat. So vnser geschickte komen vnd sulche commissio brocht, 25 haben wir dieselbe dem Voyte zugeschickt, vnd gebeten mit den von der Sittaw zuschaffen, derselbigen fulge zu thun, dem danne seine g. also gethan, vnd an sie geschriben hat. Die von der Sittaw haben dem voyte doruff geantwort, des nohms were nichts bey jn vorhanden, Sie hetten die possessio 30 an der bierfure, wulden sich derselben nicht entweren lassen, vnd so wir jr bier nehmen wurden, wulden sie balde wider zu vns gedencken etc., Wir hetten seiner g. spruch vbirgriffen, seine g. sulde in vnd vns derhalben tag ernennen. Anno vts. am sonnoband nach Crucis sein wir an beiden 35 teilen vor seinen g. vnd manne vnd Stete irschynen, als hat seine g. mit gemeinem Rathe manne vnd Stete irkant, vnd durch al- brecht von Schreiberssdorff awsssprechen lassen, jm wulde nicht 21. n. Margarethe, d. 14. juli. 34. tag ernennen, einen gerichtstag zu ent- scheidung der sache ansetzen. 35. sonnoband n. Crucis, d. 17. septbr.
210 132b als vns dieselben von Gorlitz auch bericht, wiewol vnd die von der Sittaw sich des entschuldigen, vnd das jn die von Gorlitz solten antzeigen desselben kriges geben, haben wir allenthalben vorstanden, vnd tragen nicht ein kleyn myssfallen doran, das sie eine sulche auffruhre gemacht, derhalben befelen wir dir ernst- lich, das du mit den von der Sittaw vorschaffest, das sie alles das nach vorhanden, das sie den von Gorlitz vnd jren gnomen, angesicht diss briues widergeben vnnd antworten, vnd die ding gutlichen lassen anstehen, vnd sich mit derselben Bierfure halten, wie vnd js durch den durchlauchtigisten fursten ko. mathias lob- 10 licher gedechtniss vnsern vorfarn irkant gesprachen vnd vor- schafft, das jun dem anderss nicht geschehe bey vormeydunge vnser schweren straff vnd vngnade, auch wollest beyden teylen von vnsern wegen ernstlichen gebieten, das sie vff den nehst- komenden sandt Michelstag vor vns wo wir mit houe sein wer- 15 den, mit aller jrer gerechtickeit, was ein teil zu dem andern zu sprechen jn der gemelten sachen, erscheinen, vnnd du wollest in eigener person mitkomen, wollen wir alle sachen die sy ge- genenander vormeinen zuhaben, genugsamlichen vorhôren, ydem teyl irgehen vnd gescheen lassen was billich vnd Recht ist, 20 datum jm velde vor Stulweissenburg nach Margarethe, Anno etc. xej. 5 Wie sich der voyt vff sulche commissio gehal- denn hat. So vnser geschickte komen vnd sulche commissio brocht, 25 haben wir dieselbe dem Voyte zugeschickt, vnd gebeten mit den von der Sittaw zuschaffen, derselbigen fulge zu thun, dem danne seine g. also gethan, vnd an sie geschriben hat. Die von der Sittaw haben dem voyte doruff geantwort, des nohms were nichts bey jn vorhanden, Sie hetten die possessio 30 an der bierfure, wulden sich derselben nicht entweren lassen, vnd so wir jr bier nehmen wurden, wulden sie balde wider zu vns gedencken etc., Wir hetten seiner g. spruch vbirgriffen, seine g. sulde in vnd vns derhalben tag ernennen. Anno vts. am sonnoband nach Crucis sein wir an beiden 35 teilen vor seinen g. vnd manne vnd Stete irschynen, als hat seine g. mit gemeinem Rathe manne vnd Stete irkant, vnd durch al- brecht von Schreiberssdorff awsssprechen lassen, jm wulde nicht 21. n. Margarethe, d. 14. juli. 34. tag ernennen, einen gerichtstag zu ent- scheidung der sache ansetzen. 35. sonnoband n. Crucis, d. 17. septbr.
Strana 211
211 anderss fugen, danne er muste ko. mt. schaffunge vnd gebot fulge thun, vnd gebôthe doruff beyden teylen, das sie sich nach laut der ko. commission halten sulden, vnd welch teil js vbirgreiffen wurde, den wulde er mit hulff manne vnd Stete zu gehorsam 5 brengen; sunder als er mitsampt den partheyn gefurdert wurde, 133a vff michel jnn ko. mt. houff zu irscheynen, were seine g. vff dissmol nicht geschickt, sunder wulde sich durch schriffte ent- schuldigen, Ap wir aber an beiden teylen tzyhen, ader sein harren wulden, stunde zu vns. Sulchs haben der von der Sittaw geschickte also zuhalten, vnd seiner g. zuharren, balde vorwilliget, vnnd so vnser geschick- ten auch gesaget, wulden sich gerne nach lauth ko. commission, vnd seiner g. irkentniss halten, haben sie wider gesaget, sie hetten die possession der bierfure wulden das nachbrengen etc., hat jn 15 Albrecht Schreyberssdorff nach entpheel des hern eingefallen, vnd gesaget sie sulden sich der Rede enthalten, sie hetten seiner g. meynunge vorstanden. Sunder als seine g. bekommert gewest, so er vff disse ob- geschribene meynung irkennen wurde, vnd wir die einfure frem- 20 des bierss weren wurden, mochten die von der Sittaw eine new offruhre irheben, auch so etzliche von Mannen vnd Steten den Sittawern meher dann vns hirjnne zufellig gewest, haben vnser geschickte zum irsten mit Er hanss von dohnyn, Albrecht vnd lewther Schreiberssdorff, vnd dornach mit den hern gehandelt, 25 das seine g. die meynunge wie obengeschriben irkennen sulde, sie globitten seinen g. wo auch fremde bier eingefurt wurde, sulden wir gleichwol tzwischen hir vnd weynachten gedolt haben vnd vffruhre zuuormeiden, das nicht weren, doch also das sulche jre vorwillunge bey in bleyben, vnd vns zuschaden nicht weyter 30 vormeldet sulde werden. 10 Wie der Voit etzlich vihe der vnsern zur Sittaw hat 133b besichtigen lassenn. Anno etc. xcj am oband wenceslaj haben die gestrengen woltuchtigen lewther von Schreyberssdorf hewbtman zu Budissen, 35 vnd Opytz vom Saltze, nach entpheel vnsers g. h. des voyts in beywesen vnser geschickten Rathsfrunde diss vihe besichtiget. Vff der viheweide vor der Sittaw haben drey gebawer von windischossig getzeiget eine kwhe, die der eine in seinem houe 33. oband wenceslaj, d. 28. septbr. 27 *
211 anderss fugen, danne er muste ko. mt. schaffunge vnd gebot fulge thun, vnd gebôthe doruff beyden teylen, das sie sich nach laut der ko. commission halten sulden, vnd welch teil js vbirgreiffen wurde, den wulde er mit hulff manne vnd Stete zu gehorsam 5 brengen; sunder als er mitsampt den partheyn gefurdert wurde, 133a vff michel jnn ko. mt. houff zu irscheynen, were seine g. vff dissmol nicht geschickt, sunder wulde sich durch schriffte ent- schuldigen, Ap wir aber an beiden teylen tzyhen, ader sein harren wulden, stunde zu vns. Sulchs haben der von der Sittaw geschickte also zuhalten, vnd seiner g. zuharren, balde vorwilliget, vnnd so vnser geschick- ten auch gesaget, wulden sich gerne nach lauth ko. commission, vnd seiner g. irkentniss halten, haben sie wider gesaget, sie hetten die possession der bierfure wulden das nachbrengen etc., hat jn 15 Albrecht Schreyberssdorff nach entpheel des hern eingefallen, vnd gesaget sie sulden sich der Rede enthalten, sie hetten seiner g. meynunge vorstanden. Sunder als seine g. bekommert gewest, so er vff disse ob- geschribene meynung irkennen wurde, vnd wir die einfure frem- 20 des bierss weren wurden, mochten die von der Sittaw eine new offruhre irheben, auch so etzliche von Mannen vnd Steten den Sittawern meher dann vns hirjnne zufellig gewest, haben vnser geschickte zum irsten mit Er hanss von dohnyn, Albrecht vnd lewther Schreiberssdorff, vnd dornach mit den hern gehandelt, 25 das seine g. die meynunge wie obengeschriben irkennen sulde, sie globitten seinen g. wo auch fremde bier eingefurt wurde, sulden wir gleichwol tzwischen hir vnd weynachten gedolt haben vnd vffruhre zuuormeiden, das nicht weren, doch also das sulche jre vorwillunge bey in bleyben, vnd vns zuschaden nicht weyter 30 vormeldet sulde werden. 10 Wie der Voit etzlich vihe der vnsern zur Sittaw hat 133b besichtigen lassenn. Anno etc. xcj am oband wenceslaj haben die gestrengen woltuchtigen lewther von Schreyberssdorf hewbtman zu Budissen, 35 vnd Opytz vom Saltze, nach entpheel vnsers g. h. des voyts in beywesen vnser geschickten Rathsfrunde diss vihe besichtiget. Vff der viheweide vor der Sittaw haben drey gebawer von windischossig getzeiget eine kwhe, die der eine in seinem houe 33. oband wenceslaj, d. 28. septbr. 27 *
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212 zu windischossig getzogen vnd seinem nockwer mit einem erbe vorkawfft hat, vnd haben sich irboten, das vff den heiligen wie recht ist zuerhalden. 13.4a Do der hirtte eingetriben hat, haben sie gesehen, das eine kwhe die zu windischossig gnomen ist, jn Baltasar dreylinges sohns hawss gegangen ist, wollen das irhalden wie recht ist, haben sich auch irboten sulche kwhe dem hewbtman vnd Opitze vom Saltze zu weissen. 5 Jn hanss lewtenbritz hawsse steht nach ein pfert, das zu heyderssdorff gnomen ist wurden, Mathes michel hat js auch 10 am tage donatj bey jm gesehen, wil js irhalden etc. An dissem tage haben tzwene von heiderssdorff zu waltern vffem Eckerssberge vor der Sittaw sehen stehen eine kalbe vnd ein follichen, die zu heiderssdorff sint gnomen wurden wollen js irhalden wie recht ist. Sie hetten auch das vnd vil meher dem hewbtman tzeigen vnnd weissen mugen, Sunder so der hewbtman vnd Opitz vom Saltze, auch vnsere geschyckten, gemerckt haben, das die von der Sittaw vnwillen dorawss gnomen, vnd sich alle haben besor- gen mussen, das sie nach jrer gewonheit vnuornunfft vnd gewalt 20 an in vben mochten, ist js vff dissmol dorbey bliben, vnd der hewbtman hat deme also glowben gegeben. Mathes michel von heiderssdorff hat gesehen am tage donatj, das ein Buntig pferdt, das jm gnomen ist, zu hanss grundel der js selbst hat helffen nehmen gestanden hat, wil js irhalden etc., 25 am sonnoband nehst vorgangen haben vnser diener viere, sulch pfert nach bey grundeln gesehen. Jn der griessgasse sint nach dem Recess gewest viij kvhe- 134b Henssel Conrad ein gertener bey dem Budissenischen thore hat nach dem Recess etzliche gnomene kwhe gehabt, die sie bey jm 30 gesehen haben. Hanss kirsten bey vnser lieben frawen thore hat nach dem Recess gehabt j gnomene kwhe. Der Compter hat auch nach dem Reces gehabt j gnomene kvhe. Die pawer irbieten sich das allis, wie recht ist zu irhalden. 15 35 2. vff den heiligen erhalden, bei den heiligen beschwören.
212 zu windischossig getzogen vnd seinem nockwer mit einem erbe vorkawfft hat, vnd haben sich irboten, das vff den heiligen wie recht ist zuerhalden. 13.4a Do der hirtte eingetriben hat, haben sie gesehen, das eine kwhe die zu windischossig gnomen ist, jn Baltasar dreylinges sohns hawss gegangen ist, wollen das irhalden wie recht ist, haben sich auch irboten sulche kwhe dem hewbtman vnd Opitze vom Saltze zu weissen. 5 Jn hanss lewtenbritz hawsse steht nach ein pfert, das zu heyderssdorff gnomen ist wurden, Mathes michel hat js auch 10 am tage donatj bey jm gesehen, wil js irhalden etc. An dissem tage haben tzwene von heiderssdorff zu waltern vffem Eckerssberge vor der Sittaw sehen stehen eine kalbe vnd ein follichen, die zu heiderssdorff sint gnomen wurden wollen js irhalden wie recht ist. Sie hetten auch das vnd vil meher dem hewbtman tzeigen vnnd weissen mugen, Sunder so der hewbtman vnd Opitz vom Saltze, auch vnsere geschyckten, gemerckt haben, das die von der Sittaw vnwillen dorawss gnomen, vnd sich alle haben besor- gen mussen, das sie nach jrer gewonheit vnuornunfft vnd gewalt 20 an in vben mochten, ist js vff dissmol dorbey bliben, vnd der hewbtman hat deme also glowben gegeben. Mathes michel von heiderssdorff hat gesehen am tage donatj, das ein Buntig pferdt, das jm gnomen ist, zu hanss grundel der js selbst hat helffen nehmen gestanden hat, wil js irhalden etc., 25 am sonnoband nehst vorgangen haben vnser diener viere, sulch pfert nach bey grundeln gesehen. Jn der griessgasse sint nach dem Recess gewest viij kvhe- 134b Henssel Conrad ein gertener bey dem Budissenischen thore hat nach dem Recess etzliche gnomene kwhe gehabt, die sie bey jm 30 gesehen haben. Hanss kirsten bey vnser lieben frawen thore hat nach dem Recess gehabt j gnomene kwhe. Der Compter hat auch nach dem Reces gehabt j gnomene kvhe. Die pawer irbieten sich das allis, wie recht ist zu irhalden. 15 35 2. vff den heiligen erhalden, bei den heiligen beschwören.
Strana 213
213 Wie wir dornach an Voit geschriben, vnd was er 133b vns doruff geantwort, auch was albrecht Schrei- berssdorff derhalben mit vns gehandelt. Dornach vmbe weinachten vngeferlich haben wir an den 5 voit geschriben, vnd gebeten, das seine g. mit den lantleuthen vorschaffen wulde, das sie jre kretzschmer anderhalbe meyle weges von der Stad gelegen Gorlitzsch vnd nicht ander bier schencken sulden, danne wo sie vns weiter in vnser gerechtickeit greiffen wurden, wurden wir vorvrsacht dasselbige nach laut 10 vnsers ko. Spruchs zuweren, uts. in libro missiuarum. Doruff hat vns seine g. zugeschriben mit den mannen dor- awss zureden. Dornach vff mathie 1492 hat der Voit, Albrecht schrey- berssdorff der vnd ander sachen halben hergeschickt, der danne 15 an den Eldisten hern geworben hat, die ding biss zu awsstrage also gutlichen zu bestehen lassen, vffruhre zuuormeyden, vnd vnser gerechtickeit vnschedelich, das wir danne nicht vorwilliget, sunder jm an stat des voits zugesaget haben, seiner g. vnersucht, nichts vorzunehmen. 20 Wie vns der Voit von wegen des kretzschmerss 134b zur lewbe geschriben vnd was vnser antwort gewest. Vnd nachdem die von der Sittaw vff jrem mutwillen ge- standen, vnd sich durch vorberurte ko. commission douon nicht 25 haben wollen weissen lassen, mussen wir vns vff gedault setzen, vnd die sache biss vff bequemer tzeit, adder vff zukunfft ko. mt. bestehen lassen, sunderlich angesehen vnsers hern des voites vn- gnade, so er derhalben zu vns treyht, das wirdie lehen des pentzks, domit er vns vormeint zu beschweren, an ko. mt. vnd 30 nicht an jm vormeinen zusuchen. 35 Seine g. hat auch an vns geschriben vnd begert, das wir dem Recess nach, den er der fehde halben tzwischen den von der Sittaw vnd vns gegeben, den kretschmer zur lewbe awss der acht, dorein er der bierfurhalben komen, lassen sulden, do- ruff wir jm geantwort, das sich gemelter Recess nicht dohyn strecke vnd tzyhen vns des an Albrecht Schreyberssdorff seinen hewbtman, uts. in libro missiuarum. 30. s. oben 8, 30.
213 Wie wir dornach an Voit geschriben, vnd was er 133b vns doruff geantwort, auch was albrecht Schrei- berssdorff derhalben mit vns gehandelt. Dornach vmbe weinachten vngeferlich haben wir an den 5 voit geschriben, vnd gebeten, das seine g. mit den lantleuthen vorschaffen wulde, das sie jre kretzschmer anderhalbe meyle weges von der Stad gelegen Gorlitzsch vnd nicht ander bier schencken sulden, danne wo sie vns weiter in vnser gerechtickeit greiffen wurden, wurden wir vorvrsacht dasselbige nach laut 10 vnsers ko. Spruchs zuweren, uts. in libro missiuarum. Doruff hat vns seine g. zugeschriben mit den mannen dor- awss zureden. Dornach vff mathie 1492 hat der Voit, Albrecht schrey- berssdorff der vnd ander sachen halben hergeschickt, der danne 15 an den Eldisten hern geworben hat, die ding biss zu awsstrage also gutlichen zu bestehen lassen, vffruhre zuuormeyden, vnd vnser gerechtickeit vnschedelich, das wir danne nicht vorwilliget, sunder jm an stat des voits zugesaget haben, seiner g. vnersucht, nichts vorzunehmen. 20 Wie vns der Voit von wegen des kretzschmerss 134b zur lewbe geschriben vnd was vnser antwort gewest. Vnd nachdem die von der Sittaw vff jrem mutwillen ge- standen, vnd sich durch vorberurte ko. commission douon nicht 25 haben wollen weissen lassen, mussen wir vns vff gedault setzen, vnd die sache biss vff bequemer tzeit, adder vff zukunfft ko. mt. bestehen lassen, sunderlich angesehen vnsers hern des voites vn- gnade, so er derhalben zu vns treyht, das wirdie lehen des pentzks, domit er vns vormeint zu beschweren, an ko. mt. vnd 30 nicht an jm vormeinen zusuchen. 35 Seine g. hat auch an vns geschriben vnd begert, das wir dem Recess nach, den er der fehde halben tzwischen den von der Sittaw vnd vns gegeben, den kretschmer zur lewbe awss der acht, dorein er der bierfurhalben komen, lassen sulden, do- ruff wir jm geantwort, das sich gemelter Recess nicht dohyn strecke vnd tzyhen vns des an Albrecht Schreyberssdorff seinen hewbtman, uts. in libro missiuarum. 30. s. oben 8, 30.
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214 135a Wie sich die von Budissen luban Camentz vnd lobaw handels tzwischen vns vnd den von der Sit- taw vnderstanden, vnd was gehandelt ist 1492. Am freytage nach Symonis vnd Jude sein wir vff beger der von Budissen vnd der andern Stete, doselbst zu Budissen mit 5 den von der Sittaw, vor in zuhandel komen, vnd so die gemel- ten von Steten vmb kûrtze willen des handels begert haben, jnn vnsere meynung inn vortrawen zueroffen, haben wir awssgesatzt, wo die von der Sittaw vnsern armenlewten das jre widergeben das sie derhalben mit geschrey vnd clagen forder vor vnns nicht 10 kommen dorfften, vnd sich ko. mathien Spruchs der bierfure halben halden wurden, wolden wir gerne inn eynickeit frunt- lichen bey jn sitzen. Vnd so die gemelten von Steten gleicherweisse der von der Sittaw meynung zu wissen begert, haben sie in vortzalt, wie vil 15 Stete als Mentz Regenssburg halle vnd andere, domit das sie vbir ander hetten wullen hirschen, vndergegangen, vmbe alle jre herlickeit, dorzu vmbe leyb vnd gut komen wern, wir wulden vbir sie hirschen etc., auch wie sy vmbe jr vnd vnser aller willen in der ketzerey vortorben weren, jre dorffer wern abegebrandt, 20 jre gutter vnd garte vorwust etc., hetten nichts dann die bier- fure, der wulden wir sie auch entsetzen etc. sterben vnd vor- terben wir jn eins, wir sulden jr bier, an alle die ende, do js vor alderss hingfurt, furen vnd schencken lassen, Sie hetten suste abegenomen, wir hetten vns sere gebessert, sie musten der alden 25 ordenung halben inn dinsten vnd stewern vnser gutter vorrech- ten, suldin js machen das sie js gewesen mochten, jre mitburger wurden bey vns im tzolle vbirsatzt, wo sie vormolss einen phe- nig gegeben hetten, musten sie jtzt v. ader vi phenige geben, wern domit vbirnohmen vnd vorarmut vbir xm. gulden, sulden 30 sie bey alden tzollen lassen, alssdan wulden sie gerne fruntlich bey vns sitzen. 135b Vnnd so die von Budissen neben den andern von Steten, vns der von der Sittaw meynung vortzalt, haben wir jn zu ant- wort gegeben, wir hetten vns alleine vnser priuilegien vnd alt� 35 herkomens gehalten, vnd ny begert vbir die von der Sittaw zu hirschen, nach sie adder ymandes zuvbirnehmen, were vns an- derss zumesse, thete vns gewalt vnd vngleich, js stunde jnn der 4. Am freytage n. Symonis vnd Jude, den 2. novbr. 38. vngleich, unrecht.
214 135a Wie sich die von Budissen luban Camentz vnd lobaw handels tzwischen vns vnd den von der Sit- taw vnderstanden, vnd was gehandelt ist 1492. Am freytage nach Symonis vnd Jude sein wir vff beger der von Budissen vnd der andern Stete, doselbst zu Budissen mit 5 den von der Sittaw, vor in zuhandel komen, vnd so die gemel- ten von Steten vmb kûrtze willen des handels begert haben, jnn vnsere meynung inn vortrawen zueroffen, haben wir awssgesatzt, wo die von der Sittaw vnsern armenlewten das jre widergeben das sie derhalben mit geschrey vnd clagen forder vor vnns nicht 10 kommen dorfften, vnd sich ko. mathien Spruchs der bierfure halben halden wurden, wolden wir gerne inn eynickeit frunt- lichen bey jn sitzen. Vnd so die gemelten von Steten gleicherweisse der von der Sittaw meynung zu wissen begert, haben sie in vortzalt, wie vil 15 Stete als Mentz Regenssburg halle vnd andere, domit das sie vbir ander hetten wullen hirschen, vndergegangen, vmbe alle jre herlickeit, dorzu vmbe leyb vnd gut komen wern, wir wulden vbir sie hirschen etc., auch wie sy vmbe jr vnd vnser aller willen in der ketzerey vortorben weren, jre dorffer wern abegebrandt, 20 jre gutter vnd garte vorwust etc., hetten nichts dann die bier- fure, der wulden wir sie auch entsetzen etc. sterben vnd vor- terben wir jn eins, wir sulden jr bier, an alle die ende, do js vor alderss hingfurt, furen vnd schencken lassen, Sie hetten suste abegenomen, wir hetten vns sere gebessert, sie musten der alden 25 ordenung halben inn dinsten vnd stewern vnser gutter vorrech- ten, suldin js machen das sie js gewesen mochten, jre mitburger wurden bey vns im tzolle vbirsatzt, wo sie vormolss einen phe- nig gegeben hetten, musten sie jtzt v. ader vi phenige geben, wern domit vbirnohmen vnd vorarmut vbir xm. gulden, sulden 30 sie bey alden tzollen lassen, alssdan wulden sie gerne fruntlich bey vns sitzen. 135b Vnnd so die von Budissen neben den andern von Steten, vns der von der Sittaw meynung vortzalt, haben wir jn zu ant- wort gegeben, wir hetten vns alleine vnser priuilegien vnd alt� 35 herkomens gehalten, vnd ny begert vbir die von der Sittaw zu hirschen, nach sie adder ymandes zuvbirnehmen, were vns an- derss zumesse, thete vns gewalt vnd vngleich, js stunde jnn der 4. Am freytage n. Symonis vnd Jude, den 2. novbr. 38. vngleich, unrecht.
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215 gewalt gotes, vbir wen sulche pflege gehen sulde, wir wolden vngerne vrsach dorzugeben, Sunder wes wir gerechtickeit vnd altherkomen hetten, js wer der bierfure, der ordenung, adder tzolles halben, der wulden wir vns halten, vnd doran nichts vbir- geben, so die von der Sittaw vns dorbey lassen, vnd den vnsern das jre widdergeben wurden, wulden wir gerne fruntlich bey in sitzen etc. Vnnd so die von Budissen vnd die andern von Steten be- gert haben von vns zuuorstehen, Ap wir nach handels irleiden 10 vnd gewarten mochten vff die stucke von den von der Sittaw awssgesatzt, haben wir gesaget, wir hetten vnser notdorfft halben vnser botschafft zu ko. mt. geschickt, dieweil die nicht einkeme, wusten wir derhalben mit in nicht zu handeln Actum die vts. Anno etc. xcij. 15 Sachen den pfarher vnnd die Stadt belangende. 155a So danne der Erbar Rath, der Stad vngedey vnd vorderb- niss abezuwenden, vnnd nach lauth keysserlicher vnd koniglicher priuilegien, domit die Stad der Bierfure vnnd schancks halben begnadet ist, etzliche mitburger, dorvmb das sie vffem pfar- 20 hofe gewest vnd sich fremdes bierss doselbst irholet haben, vor- burget hat etc., hat sich er Johannes Behem eines tuchmecherss sohn vnd pfarher zu Gorlitz, bey dem Erwirdigen in got vater vnd hern hern Johanni Bischoff zu Meissen vber den Rath be- clagit, doruff seyne gnade, dem Rathe auch hern Johanni Behem, 25 einen tag ernant, vnnd sie zuuorhoren vffen Stolpen gefordert hat. Vff solichem tage, das ist am montage nach oculi im newn vundachtzigisten jare der mynnern tzal nach Christi geburth, hat der gemelte her Johannes Behem pfarher zu Gorlitz, vor dem Erwirdigen in got vater vnd hern hern Johanni Bischofe 30 zu Meissen in beywesen hern hanssen von Schonberg, doctoris Marci sculteti, doctoris Sigismundi pflug, thumhern zu Meissen, vnnd doctoris Johannis Tawbenheyn officialis, disse hienach ge- schribene clagen, widder den Rath vortzalt vnnd angestalt. 1. pflege, plage, unglück. 9. zuuorstehen, zu erfahren. handels ir- leiden vnd gewarten, der rechtsentscheidung uns unterwerfen und sie ab- warten 14. 136a bis 151b leere blätter. 26. am montage nach oculi, den 21. märz 27. mynnern, der minderen, kleineren zahl, 1489.
215 gewalt gotes, vbir wen sulche pflege gehen sulde, wir wolden vngerne vrsach dorzugeben, Sunder wes wir gerechtickeit vnd altherkomen hetten, js wer der bierfure, der ordenung, adder tzolles halben, der wulden wir vns halten, vnd doran nichts vbir- geben, so die von der Sittaw vns dorbey lassen, vnd den vnsern das jre widdergeben wurden, wulden wir gerne fruntlich bey in sitzen etc. Vnnd so die von Budissen vnd die andern von Steten be- gert haben von vns zuuorstehen, Ap wir nach handels irleiden 10 vnd gewarten mochten vff die stucke von den von der Sittaw awssgesatzt, haben wir gesaget, wir hetten vnser notdorfft halben vnser botschafft zu ko. mt. geschickt, dieweil die nicht einkeme, wusten wir derhalben mit in nicht zu handeln Actum die vts. Anno etc. xcij. 15 Sachen den pfarher vnnd die Stadt belangende. 155a So danne der Erbar Rath, der Stad vngedey vnd vorderb- niss abezuwenden, vnnd nach lauth keysserlicher vnd koniglicher priuilegien, domit die Stad der Bierfure vnnd schancks halben begnadet ist, etzliche mitburger, dorvmb das sie vffem pfar- 20 hofe gewest vnd sich fremdes bierss doselbst irholet haben, vor- burget hat etc., hat sich er Johannes Behem eines tuchmecherss sohn vnd pfarher zu Gorlitz, bey dem Erwirdigen in got vater vnd hern hern Johanni Bischoff zu Meissen vber den Rath be- clagit, doruff seyne gnade, dem Rathe auch hern Johanni Behem, 25 einen tag ernant, vnnd sie zuuorhoren vffen Stolpen gefordert hat. Vff solichem tage, das ist am montage nach oculi im newn vundachtzigisten jare der mynnern tzal nach Christi geburth, hat der gemelte her Johannes Behem pfarher zu Gorlitz, vor dem Erwirdigen in got vater vnd hern hern Johanni Bischofe 30 zu Meissen in beywesen hern hanssen von Schonberg, doctoris Marci sculteti, doctoris Sigismundi pflug, thumhern zu Meissen, vnnd doctoris Johannis Tawbenheyn officialis, disse hienach ge- schribene clagen, widder den Rath vortzalt vnnd angestalt. 1. pflege, plage, unglück. 9. zuuorstehen, zu erfahren. handels ir- leiden vnd gewarten, der rechtsentscheidung uns unterwerfen und sie ab- warten 14. 136a bis 151b leere blätter. 26. am montage nach oculi, den 21. märz 27. mynnern, der minderen, kleineren zahl, 1489.
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155b 1562 216 | Der kirchen gerechtikeit halbenn also: Czum ersten fiat er furbrocht, der Rath hette dem Schule- meister vorbieten lassen, keynen lobegesang als hymnos magnui- ficat ec. in mensuris zu syngen, man sunge dach die jn den vmblegenen Stadpfarhen in mensuris, js Were auch billich das man jn einem fest meher herlichkeit thuen sulde danne an dem anderen. | Czum anderen, der Rath hette eyne ordenung der Orgel halben begreiffen, vnnd ane seine wissen vnd willen machen las- sen, jan bedewcht die weyle er eyn pfarher were, man sulde billich soliche ordenunge der orgel vnd des singens halben, mit seynem wissen vnd willen gesatzt vnnd gemacht haben. | Czum dritten, der Rath hette ‘den lohn von der orgel vnud von dem geleuth, so die leuth wulden votiuen singenn lassen, gehoht , machten domit das wenig voliuen gesungen wurden, Den Capellan vnd dienern der kirchen wurde auch dadurch an irem lohne abegebrachen ec. ... Czum: fierden, : der Rath. nehme die glackener vnnd die diener der kirchenn auff, ane sein wissen, wurden jm auch so sie offgnomen wern, nicht presentiret , dadurch er bey Sveylen nicht wuste ap sie diener wern ader nicht, bissolange er sie dorvmb befragitte. n | | p c PS Cziim funflten, der Rath lisse an den kirchen bawhen, for- derte dieselbigen ‘bewhe zubeschen , Eldiste vnnde Geschworne, vnnd er, so er dach ein pfarher were den sie auss eigener be- wegniss dorzu 'gekóren, wurde alleine‘ awssen gelassen, $olichs gescliehe jin ‘ zuvorkleinung, vormeinte doch man sulde sein gut- duncken auch horen: -. T 7 ema uds ' zum sechsten, die kircheńveter hetthen jm ny keyne Rech- nunge, gethan, were auch ny vom Rathe zu sólicher Rechnunge geruffen. nach. gefordert , ‘die wéyle js doch. Recht landlewfltig wére, das man den pfarher zü solicher Rechnung fordern sulde ec. Czurd sibenden, “das ‘gelt das jn die "T'afelu vnnd Stocke des heyligen Crewces Capellen gegeben wurde geburte jm, er were eines moles dorvmbe irsucht wurden;.hette er das’ der kirchen zugegeben vf tzwehe jare, die‘ tzwehe jar vind mach. tzwehe jar weren vorgangen, er were dorvnibe nye mehre ersucht, jm wurde auch nichts douon gegeben, bedeuchte sich hirynne, be- schwert seyn. | 9. begreiffen , verfassen. 48... nehme — auf, stellte an. 31. landlewlltig, landesüblich. : € c 10 20 25 30 35
155b 1562 216 | Der kirchen gerechtikeit halbenn also: Czum ersten fiat er furbrocht, der Rath hette dem Schule- meister vorbieten lassen, keynen lobegesang als hymnos magnui- ficat ec. in mensuris zu syngen, man sunge dach die jn den vmblegenen Stadpfarhen in mensuris, js Were auch billich das man jn einem fest meher herlichkeit thuen sulde danne an dem anderen. | Czum anderen, der Rath hette eyne ordenung der Orgel halben begreiffen, vnnd ane seine wissen vnd willen machen las- sen, jan bedewcht die weyle er eyn pfarher were, man sulde billich soliche ordenunge der orgel vnd des singens halben, mit seynem wissen vnd willen gesatzt vnnd gemacht haben. | Czum dritten, der Rath hette ‘den lohn von der orgel vnud von dem geleuth, so die leuth wulden votiuen singenn lassen, gehoht , machten domit das wenig voliuen gesungen wurden, Den Capellan vnd dienern der kirchen wurde auch dadurch an irem lohne abegebrachen ec. ... Czum: fierden, : der Rath. nehme die glackener vnnd die diener der kirchenn auff, ane sein wissen, wurden jm auch so sie offgnomen wern, nicht presentiret , dadurch er bey Sveylen nicht wuste ap sie diener wern ader nicht, bissolange er sie dorvmb befragitte. n | | p c PS Cziim funflten, der Rath lisse an den kirchen bawhen, for- derte dieselbigen ‘bewhe zubeschen , Eldiste vnnde Geschworne, vnnd er, so er dach ein pfarher were den sie auss eigener be- wegniss dorzu 'gekóren, wurde alleine‘ awssen gelassen, $olichs gescliehe jin ‘ zuvorkleinung, vormeinte doch man sulde sein gut- duncken auch horen: -. T 7 ema uds ' zum sechsten, die kircheńveter hetthen jm ny keyne Rech- nunge, gethan, were auch ny vom Rathe zu sólicher Rechnunge geruffen. nach. gefordert , ‘die wéyle js doch. Recht landlewfltig wére, das man den pfarher zü solicher Rechnung fordern sulde ec. Czurd sibenden, “das ‘gelt das jn die "T'afelu vnnd Stocke des heyligen Crewces Capellen gegeben wurde geburte jm, er were eines moles dorvmbe irsucht wurden;.hette er das’ der kirchen zugegeben vf tzwehe jare, die‘ tzwehe jar vind mach. tzwehe jar weren vorgangen, er were dorvnibe nye mehre ersucht, jm wurde auch nichts douon gegeben, bedeuchte sich hirynne, be- schwert seyn. | 9. begreiffen , verfassen. 48... nehme — auf, stellte an. 31. landlewlltig, landesüblich. : € c 10 20 25 30 35
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217 Sein gutt gerucht belangende. 5 15 Czum achten, er wurde bericht das er vom Rathe suste vorkleynet wurde vnnd zu rede gesatzt, das er die frawen zu sich vff den pfarhoff tzoge, vnnd sich hiran nicht Recht hylde, got wuste, er wulde vngerne ichtes vntzymlichs vornehmen, er hette js auch nye gethan. Czum newnden, der Rath hette den burgern auch seinen brudern vnnd frunden vorbothen, sulden nicht vff den pfarhoff zu jm gehen, das jm alles zu hohne vnnd vorkleynunge gescheen fo were, danne die leuth musten von noth vund irer selen selick- heyt halben zu jm gehen. Czum tzehnden, der Rath hette gutte lewthe eingesatzt, sie vff jun befraget, seines thuenss halben vffm pfarhofe, gleich sam er ein obeltheter were. Czum Eylfften, der Rath hette seine armen leuth jn burg- lichen sachen eingesatzt, wie wol er sich dorzu erbothen hetthe, er wulde dieselben, so sie wes verbrochen hetten, straffenn, vnnd der Rath hette doran vnbillich gethan. Czum tzwelfften er vorsehe sich er hetthe alle disse wid-156b 20 derwertickeit, von dem Burgermeister js mochte sust wol nach- bleyben. Seyne gerechtikeit des Biersshalben belangende. Czum dreytzehnden, seyne vorfarn pfarher hetten fremde bier gehabt vor sich ir gesinde vnnd die pristerschaft, were jun 25 auch nye geweret, dasselb wulde man jm nicht gonnen, sunder wurde jm geweret von dem Rathe. Die pristerschaft belangende. 30 35 Czum fiertzehnden, der Rath hette den pristern jre kannen mit dem Biere, vff dem kirchhofe jn der freyheit nehmen lassen. Czum funfftzehnden, Man hetth den pristern ire kammern in jren hewsern offgestossen, jr gesinde dorawss gnomen vnnd eingesatzt, lisse sich beduncken, sulden in jren hewsern freyheit vnnd gemach haben, die weyle auch der prister gesinde zu dem geistlichen gericht, gleichsam die prister geordent weren. Czum sechsstzehnden, der Rath hett ein Statutt vnnde wil- kor gesatzt, das keyn prister zu seynen eren zu seiner irsten 13. gleich sam er, als wenn er. 16. burglichen, bürgerlichen. 29. jn der freyheit, an einem (vom bierzwange) befreiten, privilegirten orte. 28
217 Sein gutt gerucht belangende. 5 15 Czum achten, er wurde bericht das er vom Rathe suste vorkleynet wurde vnnd zu rede gesatzt, das er die frawen zu sich vff den pfarhoff tzoge, vnnd sich hiran nicht Recht hylde, got wuste, er wulde vngerne ichtes vntzymlichs vornehmen, er hette js auch nye gethan. Czum newnden, der Rath hette den burgern auch seinen brudern vnnd frunden vorbothen, sulden nicht vff den pfarhoff zu jm gehen, das jm alles zu hohne vnnd vorkleynunge gescheen fo were, danne die leuth musten von noth vund irer selen selick- heyt halben zu jm gehen. Czum tzehnden, der Rath hette gutte lewthe eingesatzt, sie vff jun befraget, seines thuenss halben vffm pfarhofe, gleich sam er ein obeltheter were. Czum Eylfften, der Rath hette seine armen leuth jn burg- lichen sachen eingesatzt, wie wol er sich dorzu erbothen hetthe, er wulde dieselben, so sie wes verbrochen hetten, straffenn, vnnd der Rath hette doran vnbillich gethan. Czum tzwelfften er vorsehe sich er hetthe alle disse wid-156b 20 derwertickeit, von dem Burgermeister js mochte sust wol nach- bleyben. Seyne gerechtikeit des Biersshalben belangende. Czum dreytzehnden, seyne vorfarn pfarher hetten fremde bier gehabt vor sich ir gesinde vnnd die pristerschaft, were jun 25 auch nye geweret, dasselb wulde man jm nicht gonnen, sunder wurde jm geweret von dem Rathe. Die pristerschaft belangende. 30 35 Czum fiertzehnden, der Rath hette den pristern jre kannen mit dem Biere, vff dem kirchhofe jn der freyheit nehmen lassen. Czum funfftzehnden, Man hetth den pristern ire kammern in jren hewsern offgestossen, jr gesinde dorawss gnomen vnnd eingesatzt, lisse sich beduncken, sulden in jren hewsern freyheit vnnd gemach haben, die weyle auch der prister gesinde zu dem geistlichen gericht, gleichsam die prister geordent weren. Czum sechsstzehnden, der Rath hett ein Statutt vnnde wil- kor gesatzt, das keyn prister zu seynen eren zu seiner irsten 13. gleich sam er, als wenn er. 16. burglichen, bürgerlichen. 29. jn der freyheit, an einem (vom bierzwange) befreiten, privilegirten orte. 28
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218 157а messen, widder weyn nach bier in die Stadt sal furen, auch das die matron forder zu denselbigenn nawen pristern nicht gehen sullen nach der irsten messe, die inn doch vormolss vil gutts betzeiget hetthen, wurden domit bedranget wider die pristerliche freyheit etc. Czu dem sibentzehnden, etzliche in der Stad auch von den wegisten hetten etzliche burger angereth, sie liessen die pfaffen zu jnn awss vnnd ein gehen, ap sie das jre ane die pfaffen nicht vortzeren kunden, domit dann den pristern hulff vnnd forde- rung, so jun bey weilen gescheen mochte, entzogen wurde etc. 10 Antwort der von Gorlitz. 157b Vff soliche angestalte clagen, haben des Raths Sendebothen durch Mgrum Conradum Nyssman Stadschreiber, die geschicht, so sich des pfarhers halben begeben haben nachenander vor- tzelen lassen, jn mossen hernachgeschriben steht, vnnd dornach 15 also geantwort. Czum irsten, des syngens halben in mensuris ist geantwort, Der Rath habe dorvmbe den Schulemeister als hymnos magni- ficat etc., in mensuris zu singyn vorbothen, das die Schüller, eher sie dy mensur gelernthen, suste an irem studiren vor�20 sewmet vnnd beschediget wurden, Vnnd das die leuthe meher durch dieselben zu jnnykeit vnnd andacht getzogen wurden, so man sie singet, wie sie von den heyligen vetern awssge- satzt sein, danne so man houereyen dorawss machte, Auch dor- vmbe das man eine tzeit vor die ander irkennen muge, wulde 25 aber der Schulemeister beweylen an hohen festen pro offertorio eyn carmen singen, wulde jm der Rath gerne gonnen, hofften der Rath hette nichts vnbillichs doran begunst, Danne die weile der Rath den Schulemeister zusetzen vnnd zubestetigen hette, vnnd nicht der pfarher, mochte der Rath dem Schulemeister 30 wol gebieten, vnnd bedorfft den pfarher dorvmbe nicht irsuchen. Czum ander, die weile die orgel von arm vnd Reich, vnnd nicht von der kirchen geltt, getzewget vnnd gesatzt, vnnd der Rath den orgelmeister offzunehmen hat, hofften sie, der Rath muge wol eine tzymliche ordenung, wenne vnd welche fest man 35 vff der orgel singen sal, an irsuchung des pfarhers, machen vnd begreiffen, js sey auch garbillich das man kein fest in der fasten, 7. wegisten, besten, von wäge, gut. 24. houereyen, galanteriestückchen, weltlichen singsang.
218 157а messen, widder weyn nach bier in die Stadt sal furen, auch das die matron forder zu denselbigenn nawen pristern nicht gehen sullen nach der irsten messe, die inn doch vormolss vil gutts betzeiget hetthen, wurden domit bedranget wider die pristerliche freyheit etc. Czu dem sibentzehnden, etzliche in der Stad auch von den wegisten hetten etzliche burger angereth, sie liessen die pfaffen zu jnn awss vnnd ein gehen, ap sie das jre ane die pfaffen nicht vortzeren kunden, domit dann den pristern hulff vnnd forde- rung, so jun bey weilen gescheen mochte, entzogen wurde etc. 10 Antwort der von Gorlitz. 157b Vff soliche angestalte clagen, haben des Raths Sendebothen durch Mgrum Conradum Nyssman Stadschreiber, die geschicht, so sich des pfarhers halben begeben haben nachenander vor- tzelen lassen, jn mossen hernachgeschriben steht, vnnd dornach 15 also geantwort. Czum irsten, des syngens halben in mensuris ist geantwort, Der Rath habe dorvmbe den Schulemeister als hymnos magni- ficat etc., in mensuris zu singyn vorbothen, das die Schüller, eher sie dy mensur gelernthen, suste an irem studiren vor�20 sewmet vnnd beschediget wurden, Vnnd das die leuthe meher durch dieselben zu jnnykeit vnnd andacht getzogen wurden, so man sie singet, wie sie von den heyligen vetern awssge- satzt sein, danne so man houereyen dorawss machte, Auch dor- vmbe das man eine tzeit vor die ander irkennen muge, wulde 25 aber der Schulemeister beweylen an hohen festen pro offertorio eyn carmen singen, wulde jm der Rath gerne gonnen, hofften der Rath hette nichts vnbillichs doran begunst, Danne die weile der Rath den Schulemeister zusetzen vnnd zubestetigen hette, vnnd nicht der pfarher, mochte der Rath dem Schulemeister 30 wol gebieten, vnnd bedorfft den pfarher dorvmbe nicht irsuchen. Czum ander, die weile die orgel von arm vnd Reich, vnnd nicht von der kirchen geltt, getzewget vnnd gesatzt, vnnd der Rath den orgelmeister offzunehmen hat, hofften sie, der Rath muge wol eine tzymliche ordenung, wenne vnd welche fest man 35 vff der orgel singen sal, an irsuchung des pfarhers, machen vnd begreiffen, js sey auch garbillich das man kein fest in der fasten, 7. wegisten, besten, von wäge, gut. 24. houereyen, galanteriestückchen, weltlichen singsang.
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219 alleine vnser lieben frawen tag vorkundigung hyndanne gesatzt, vff der orgel syngen lasse, Nach dem solliche ordenung bey manchen jaren vnuorbrochlichen gehalden gewest ist. Czum dritten, der Rath hat den lohn vom geleuth vnnd 5 von der orgel, so man votiuen leht singen, gehoht, dorvmbe das arm vund Reich, glacken vnd orgel, dister bass bessern vund enthalden mugen, hath danne ymands jnnyckeit zur votiuen, lehst die vmbe solichs cleinen geldes willen nicht anstehen, kan auch den dienern der kirchen wenig ader nichts geschaden. Czum fierden, js ist eine alde vorwerte gewonheit, das der Rath ader die kirchenveter vom Rathe dorzu geordent, einen glockener vnnd der kirchendiener nach irem irkentniss offnehmen mugen, domit die kirche getrewlich vorsorget werde, so danne der Rath solichs getrewlich vorsurget hat, ane des pfarhers ir- 158a 15 suchen, hofften sie js bliebe nach billich dorbey, vnnd sey nicht noth denn pfarher domit zubekommern. Czum funfften der bewhe halben, So der Rath die kirchen mit kirchenvetern, dorzu mit einem redlichen wergmeister vor- sorget hett, auch ober das selbst dorbey gedancken hetth, domit 20 dieselben bewhe der kirchenn zu gutt, vnnd gote zu lobe vor- sorget vnd angericht wurden, vorsehen sie sich, so der pfarher mit ander vorsorgung der kirchen vnnd selen beladen were, sulde sich solicher sorge gerne mussigen, wulden jnn auch derhalben vngerne bekommern. Czum Sechsten der Rechnung halben, seiner gnadenn vor- farn hern zou Meissen hetten soliche Rechnunge vff den Erbarn Rath gesehen vnnd dem Rathe gantz vortrawet, Were auch von den forigen pfarhern an Rath nye gesunnen, das die kirchen- veter dem pfarher Rechnung thuen sulden, der Rath hette sich 30 getreulich vnnde offrichtig gehalden, vnnd bey vorsurgunge der kirchen nicht weniger fleyss, danne bey iren eigen geschefften, gehabt vund vorgewanth, hofften seine gnade wurde js nach do- bey bleyben lassen. Czum Sebenden des Tafel vnnd Stogk geldes halben ist ge- 35 antwort, Das is zu Gorlitz eine alde gewonheit were, das solich gelt, so vil des got bescheret, zu den kirchbewhen vnnd ander notdorfft der kirchen gewanth vnnd angeleget wurde, vnnd were vor manchen jaren also gehalden, js hetten auch die forigen pfarhern, dorzu seiner gnaden vorfarn zu Meissen Bischoue da- 40 bey gelassen, hofften seine gnade wurde js auch dobey bleiben 158b 10 25 10. vorwerte gewonheit, lange dauernde, bestehende gewohnheit, von währen. 28 *
219 alleine vnser lieben frawen tag vorkundigung hyndanne gesatzt, vff der orgel syngen lasse, Nach dem solliche ordenung bey manchen jaren vnuorbrochlichen gehalden gewest ist. Czum dritten, der Rath hat den lohn vom geleuth vnnd 5 von der orgel, so man votiuen leht singen, gehoht, dorvmbe das arm vund Reich, glacken vnd orgel, dister bass bessern vund enthalden mugen, hath danne ymands jnnyckeit zur votiuen, lehst die vmbe solichs cleinen geldes willen nicht anstehen, kan auch den dienern der kirchen wenig ader nichts geschaden. Czum fierden, js ist eine alde vorwerte gewonheit, das der Rath ader die kirchenveter vom Rathe dorzu geordent, einen glockener vnnd der kirchendiener nach irem irkentniss offnehmen mugen, domit die kirche getrewlich vorsorget werde, so danne der Rath solichs getrewlich vorsurget hat, ane des pfarhers ir- 158a 15 suchen, hofften sie js bliebe nach billich dorbey, vnnd sey nicht noth denn pfarher domit zubekommern. Czum funfften der bewhe halben, So der Rath die kirchen mit kirchenvetern, dorzu mit einem redlichen wergmeister vor- sorget hett, auch ober das selbst dorbey gedancken hetth, domit 20 dieselben bewhe der kirchenn zu gutt, vnnd gote zu lobe vor- sorget vnd angericht wurden, vorsehen sie sich, so der pfarher mit ander vorsorgung der kirchen vnnd selen beladen were, sulde sich solicher sorge gerne mussigen, wulden jnn auch derhalben vngerne bekommern. Czum Sechsten der Rechnung halben, seiner gnadenn vor- farn hern zou Meissen hetten soliche Rechnunge vff den Erbarn Rath gesehen vnnd dem Rathe gantz vortrawet, Were auch von den forigen pfarhern an Rath nye gesunnen, das die kirchen- veter dem pfarher Rechnung thuen sulden, der Rath hette sich 30 getreulich vnnde offrichtig gehalden, vnnd bey vorsurgunge der kirchen nicht weniger fleyss, danne bey iren eigen geschefften, gehabt vund vorgewanth, hofften seine gnade wurde js nach do- bey bleyben lassen. Czum Sebenden des Tafel vnnd Stogk geldes halben ist ge- 35 antwort, Das is zu Gorlitz eine alde gewonheit were, das solich gelt, so vil des got bescheret, zu den kirchbewhen vnnd ander notdorfft der kirchen gewanth vnnd angeleget wurde, vnnd were vor manchen jaren also gehalden, js hetten auch die forigen pfarhern, dorzu seiner gnaden vorfarn zu Meissen Bischoue da- 40 bey gelassen, hofften seine gnade wurde js auch dobey bleiben 158b 10 25 10. vorwerte gewonheit, lange dauernde, bestehende gewohnheit, von währen. 28 *
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220 159а lassen mit des heyligen Creuces Capellen, js were auch etwan geschehen, die weile eine holtzene Capelle doselbst gestanden, das her petrus Bartholomei die tzeit pfarher vber hundert schug von dem Stocke von manchen jaren hette vorsammelt, in mey- nunge douon eine Steynyn Capelle vffzurichten, vnnd so sich das vortzogen, vnnd bey seynen lebetagen nicht hette gescheen mugen, hat er solich geltt her Georgen Emmerich, so er zum heyligen grabe getzogen, mitgegeben, vnnd dorvmbe zu Vene- digen eyn gulden stuck zu einem ornath in sendt peterss kir- chenn kouffen vnnd tzeugen lassen, das danne nach vorhanden 10 ist, dorawss zuuornehmen were, das der pfarher solich gelt nicht an seinen nutz gewant, sunder der kirchen zu gutt angeleget hat etc. Czum Achten der beruchtunge halben, Sie wustenn douon nichts das jnn der Rath zurede setzte, wulden auch jnn ader 15 ander prister vngerne beruchtigen, hette er aber frawen vff die pfarre getzogen, ader sich anders danne geburlich gehalden, wuste her wol, sie liessen js bestehen vnnd der Rath sehe gerne, das sich die prister hilden als sie sich halden sullen. Czum newnden der Rath hette iren mitburgern vorboten 20 vff den pfarhoff zum fremden Bier ader zum Spil zu gehen, ader ander sachen die dem Rathe widder wern vorzunehmen, hat aber ymands bey dem pfarher seynem prediger ader Ca- pellan seyner selenn selickeit zuschaffen, hett der Rath nymands vorbothen, sie dorvmb zubesuchen, wo das angeferde geschehe. 25 Czum tzehnden, der Rath hette etzliche leuth ires vntzym- lichen thuens halben, eingesatzt, sie auch anderer wertliche per- sonen halben befraget, was die vffem pfarhoff zuschaffen gehabt, das sie aber vmbe den pfarhern befraget weren, wusten sie nicht. Czum Eylfften von seiner armenleuth wegen, ist geant� 30 wort, Seyne armenleuth hetten gehandelt wider der Stadt keis- serliche vnnd konigliche priuilegia, dorvmb das sie freuelich do- rein gegriffen, vnd arm vnd Reich also zu schaden gehandelt hetten, hath sie der Rath dorvmbe eingesatzt vund gestrafft, hofften, haben doran keynn vnbillichs gethan. Czum tzwelfften so der pfarherr den Burgermeister hern Georgen Emmerich jn sunderheit beclaget, jst geantwort, der Burgermeister ist ein hewbt der Stad, vnd jr aller vorgeher, hath auch arm vnd Reich vnnd zuuor ko. mt getrew vnd ge- were zu seyn globet vnnd geschworen, den schaden vnnd fro- 40 5 35 10. tzeugen, verfertigen. 14. beruchtunge, verläumdung.
220 159а lassen mit des heyligen Creuces Capellen, js were auch etwan geschehen, die weile eine holtzene Capelle doselbst gestanden, das her petrus Bartholomei die tzeit pfarher vber hundert schug von dem Stocke von manchen jaren hette vorsammelt, in mey- nunge douon eine Steynyn Capelle vffzurichten, vnnd so sich das vortzogen, vnnd bey seynen lebetagen nicht hette gescheen mugen, hat er solich geltt her Georgen Emmerich, so er zum heyligen grabe getzogen, mitgegeben, vnnd dorvmbe zu Vene- digen eyn gulden stuck zu einem ornath in sendt peterss kir- chenn kouffen vnnd tzeugen lassen, das danne nach vorhanden 10 ist, dorawss zuuornehmen were, das der pfarher solich gelt nicht an seinen nutz gewant, sunder der kirchen zu gutt angeleget hat etc. Czum Achten der beruchtunge halben, Sie wustenn douon nichts das jnn der Rath zurede setzte, wulden auch jnn ader 15 ander prister vngerne beruchtigen, hette er aber frawen vff die pfarre getzogen, ader sich anders danne geburlich gehalden, wuste her wol, sie liessen js bestehen vnnd der Rath sehe gerne, das sich die prister hilden als sie sich halden sullen. Czum newnden der Rath hette iren mitburgern vorboten 20 vff den pfarhoff zum fremden Bier ader zum Spil zu gehen, ader ander sachen die dem Rathe widder wern vorzunehmen, hat aber ymands bey dem pfarher seynem prediger ader Ca- pellan seyner selenn selickeit zuschaffen, hett der Rath nymands vorbothen, sie dorvmb zubesuchen, wo das angeferde geschehe. 25 Czum tzehnden, der Rath hette etzliche leuth ires vntzym- lichen thuens halben, eingesatzt, sie auch anderer wertliche per- sonen halben befraget, was die vffem pfarhoff zuschaffen gehabt, das sie aber vmbe den pfarhern befraget weren, wusten sie nicht. Czum Eylfften von seiner armenleuth wegen, ist geant� 30 wort, Seyne armenleuth hetten gehandelt wider der Stadt keis- serliche vnnd konigliche priuilegia, dorvmb das sie freuelich do- rein gegriffen, vnd arm vnd Reich also zu schaden gehandelt hetten, hath sie der Rath dorvmbe eingesatzt vund gestrafft, hofften, haben doran keynn vnbillichs gethan. Czum tzwelfften so der pfarherr den Burgermeister hern Georgen Emmerich jn sunderheit beclaget, jst geantwort, der Burgermeister ist ein hewbt der Stad, vnd jr aller vorgeher, hath auch arm vnd Reich vnnd zuuor ko. mt getrew vnd ge- were zu seyn globet vnnd geschworen, den schaden vnnd fro- 40 5 35 10. tzeugen, verfertigen. 14. beruchtunge, verläumdung.
Strana 221
221 20 men gemeiner Stadt zu betrachten, thut auch nichts hynder dem Rath vnnd sunderlich hinder den Eldisten hern, sunder wes her vornehmen wil, muss er mit jrem Rathe thuen, So danne deme also ist, vorduncket vns der pfarher sulde jun billich nicht also 5 vorgetzogen haben, befremdet vns auch von dem pfarher nicht wenig etc. Czum dreytzehnden des Bierschenckens halbenn ist geant- wort, Solichs were widder der Stadt keiserliche vnnd konigliche priuilegia, dorzu widder die geistlichen Recht die klerlich awss- 10 drucken, das pfarhofe nicht tabern vnnd Bierhewser sein sullen, 159b Vund das aller vnrath vnnd vnwill tzwischen dem pfarher vnnd dem Rathe, sich dorawss vrsacht vnnd begibet, auch den armen burgern, die sich des Bierhandels nehren sullen vud mussen, ire narunge dadurch geschwecht vnnd abegebrochen wurth, die dach 15 mit der Stad in koniglichen Stewern hertzogen etc. leiden mus- sen, vormeinen der pfarher sichs solichs wertlichs handels vn- billich vndertzyhe, vnnd hoffen sulle sich des entschlohen vund mussigen etc. als hernach jn dem begreiff den sendeboten mit- gegeben weiter awssgedruckt ist. Czum fiertzehnden, der Rath hat etzlichen wertlichen per- sonen kannen mit dem Biere nehmen lassen, vnnd douon wullen merken, ap solich bier zu geistlichen ader wertlichen getragen wurde, die weile der Stad arm vund Reich domit zuschaden ge- handelt wurde, Vnnd so die priester den Burgermeister bericht 25 haben das die kannen jr weren, hat jn der Burgermeister ge- saget, sie sulden vff das Rathhawss komen, wurden jnn wol widdergegeben, vber das haben sie soliche kannen von eigenem willen dem Rathe zu hone vnnd schmachheit stehn lassen vund nicht wullen holen, Vnnd wo sie nach vff das Rathhawss zu den 30 hern kemen, würden in ire kannen von stund vberantwort, liessen sich vorduncken sulden sie derhalben vor seinen gnaden nicht beclagit haben. Czum funfftzehenden, das man jun iren hewsern ir gesinde hett gnomen vnnd eingesatzt etc., ist gesaget, Das die hern hetten 35 den dienern entpfohlen, hern wolfganges kochyn, wo sie dy jn der Stad gehaben kunden, vffzunehmen, also were Eyttener der thorsteher vor sein hawss komen, hett sie der priester mit vil worten vbirfaren vnnde vbel abegericht, als hetthen sie jm die thor vffgestossen vnnd die maith hirawssgnomen vnnd eingefurth, 160а 5. vorgetzogen, angeklagt. 17. entschlohen vnnd mussigen, entschlagen und enthalten. 38. vbirfaren, angefahren. abegericht, abgeurtheilt.
221 20 men gemeiner Stadt zu betrachten, thut auch nichts hynder dem Rath vnnd sunderlich hinder den Eldisten hern, sunder wes her vornehmen wil, muss er mit jrem Rathe thuen, So danne deme also ist, vorduncket vns der pfarher sulde jun billich nicht also 5 vorgetzogen haben, befremdet vns auch von dem pfarher nicht wenig etc. Czum dreytzehnden des Bierschenckens halbenn ist geant- wort, Solichs were widder der Stadt keiserliche vnnd konigliche priuilegia, dorzu widder die geistlichen Recht die klerlich awss- 10 drucken, das pfarhofe nicht tabern vnnd Bierhewser sein sullen, 159b Vund das aller vnrath vnnd vnwill tzwischen dem pfarher vnnd dem Rathe, sich dorawss vrsacht vnnd begibet, auch den armen burgern, die sich des Bierhandels nehren sullen vud mussen, ire narunge dadurch geschwecht vnnd abegebrochen wurth, die dach 15 mit der Stad in koniglichen Stewern hertzogen etc. leiden mus- sen, vormeinen der pfarher sichs solichs wertlichs handels vn- billich vndertzyhe, vnnd hoffen sulle sich des entschlohen vund mussigen etc. als hernach jn dem begreiff den sendeboten mit- gegeben weiter awssgedruckt ist. Czum fiertzehnden, der Rath hat etzlichen wertlichen per- sonen kannen mit dem Biere nehmen lassen, vnnd douon wullen merken, ap solich bier zu geistlichen ader wertlichen getragen wurde, die weile der Stad arm vund Reich domit zuschaden ge- handelt wurde, Vnnd so die priester den Burgermeister bericht 25 haben das die kannen jr weren, hat jn der Burgermeister ge- saget, sie sulden vff das Rathhawss komen, wurden jnn wol widdergegeben, vber das haben sie soliche kannen von eigenem willen dem Rathe zu hone vnnd schmachheit stehn lassen vund nicht wullen holen, Vnnd wo sie nach vff das Rathhawss zu den 30 hern kemen, würden in ire kannen von stund vberantwort, liessen sich vorduncken sulden sie derhalben vor seinen gnaden nicht beclagit haben. Czum funfftzehenden, das man jun iren hewsern ir gesinde hett gnomen vnnd eingesatzt etc., ist gesaget, Das die hern hetten 35 den dienern entpfohlen, hern wolfganges kochyn, wo sie dy jn der Stad gehaben kunden, vffzunehmen, also were Eyttener der thorsteher vor sein hawss komen, hett sie der priester mit vil worten vbirfaren vnnde vbel abegericht, als hetthen sie jm die thor vffgestossen vnnd die maith hirawssgnomen vnnd eingefurth, 160а 5. vorgetzogen, angeklagt. 17. entschlohen vnnd mussigen, entschlagen und enthalten. 38. vbirfaren, angefahren. abegericht, abgeurtheilt.
Strana 222
222 hetten jun die hern gesaget solichs wore jun nicht befohlen, vund hetten vnrecht doran gethan, also das soliche gewalt ane der hern willen geschehen ist, sie haben auch denselben Eyttener kurtz dornach seines dinstes entsatzt. Czum Sechtzehnden der wilkure halben ist geantwort, Der Rath hette mit wissen vund willen der gemein eine wilkur der wirtschafft vnnd hochtzeiten halben gemacht vnnd gesatzt, nicht den priestern sunder den mitburgern, das sie keinen fremden wein nach fremde bier in die Stad dorzu sulden furen lassen, soliche wilkur were von manchen jaren biss her gar erwarlich 10 gehalden, vnd arm vnd Reich vil gutes dorawss bekomen, wul- den die nach gerne bey wesen behalden, Vnnd wo die prister zu iren ersten messen fremde bier ader wein einfurten, fulgten vnser mitburger hyrnach, domit wurde die wilkur gebrachen, das sie nicht gerne sehn wulden, Das aber die Matron nicht zu 15 den pristern nach dem essen gehen sullen, ist vmbe vil obirkeit vnnd quosserey willen abegethan. 5 160b Czum Sibentzehnden, ap ymands der priester halben ange- reth sey, wusten sie nicht, sunder wusten wol das priester von den wegsten in der Stadt geladen werden, von jun geereth vund 20 geforderth, js mochte auch gescheen sein, das priester jn etz- liche hewsser zu mehrmoln gegangen wern, das danne den Rath befremdet hett, vnd gemeinet prister suldenn billicher des nachts doheym bleiben vnnd nicht jn der Stadt vmbegehn, sunderlichen die Capellan, vnnd mugen die selbigen burger, die sy bey nacht 25 vffgehalden, angereth seyn, sich des zu mussigen, hofften is sey doran nichts vnbillichs geschehen, danne wo sich prister halden, als pristern zugeboret, werden sie zu Gorlitz meher danne jn keyner vmblegenden Stadt, geeret vnnd gefordert etc. 5. wilkure, gesetz, statut, stadtordnung. 7. wirtschafft, bewirtung, gastmal. 12. bey wesen behalden, bei bestand, in kraft und gültigkeit erhalten. 16. obirkeit, übrigkeit, übriges, überflüssiges. quosserey, kosterei, kostenauf- wand : wovon das noch jetzt übliche verquesten (verkosten), etwas unnöthiger- weise verschwenden, besonders in speise und trank. 20. geereth vnnd gefor- derth, geehrt und begünstigt, versorgt. 28. zugeboret, gebührt.
222 hetten jun die hern gesaget solichs wore jun nicht befohlen, vund hetten vnrecht doran gethan, also das soliche gewalt ane der hern willen geschehen ist, sie haben auch denselben Eyttener kurtz dornach seines dinstes entsatzt. Czum Sechtzehnden der wilkure halben ist geantwort, Der Rath hette mit wissen vund willen der gemein eine wilkur der wirtschafft vnnd hochtzeiten halben gemacht vnnd gesatzt, nicht den priestern sunder den mitburgern, das sie keinen fremden wein nach fremde bier in die Stad dorzu sulden furen lassen, soliche wilkur were von manchen jaren biss her gar erwarlich 10 gehalden, vnd arm vnd Reich vil gutes dorawss bekomen, wul- den die nach gerne bey wesen behalden, Vnnd wo die prister zu iren ersten messen fremde bier ader wein einfurten, fulgten vnser mitburger hyrnach, domit wurde die wilkur gebrachen, das sie nicht gerne sehn wulden, Das aber die Matron nicht zu 15 den pristern nach dem essen gehen sullen, ist vmbe vil obirkeit vnnd quosserey willen abegethan. 5 160b Czum Sibentzehnden, ap ymands der priester halben ange- reth sey, wusten sie nicht, sunder wusten wol das priester von den wegsten in der Stadt geladen werden, von jun geereth vund 20 geforderth, js mochte auch gescheen sein, das priester jn etz- liche hewsser zu mehrmoln gegangen wern, das danne den Rath befremdet hett, vnd gemeinet prister suldenn billicher des nachts doheym bleiben vnnd nicht jn der Stadt vmbegehn, sunderlichen die Capellan, vnnd mugen die selbigen burger, die sy bey nacht 25 vffgehalden, angereth seyn, sich des zu mussigen, hofften is sey doran nichts vnbillichs geschehen, danne wo sich prister halden, als pristern zugeboret, werden sie zu Gorlitz meher danne jn keyner vmblegenden Stadt, geeret vnnd gefordert etc. 5. wilkure, gesetz, statut, stadtordnung. 7. wirtschafft, bewirtung, gastmal. 12. bey wesen behalden, bei bestand, in kraft und gültigkeit erhalten. 16. obirkeit, übrigkeit, übriges, überflüssiges. quosserey, kosterei, kostenauf- wand : wovon das noch jetzt übliche verquesten (verkosten), etwas unnöthiger- weise verschwenden, besonders in speise und trank. 20. geereth vnnd gefor- derth, geehrt und begünstigt, versorgt. 28. zugeboret, gebührt.
Strana 223
223 Des Bischoffs meinunge so er nach clage vnnd antwort vff etzliche stucke hat vortzelenn lassen etc. Des singens halben hat seine gnade erkant vnnde vortzelen 5 lassen, das man die lobegesenge, in mossen die von den heyligen vetern awssgesatzt seyn, singen sal, Sunder wenne grosse fest komen mag man pro offertorio ein carmen singen lassen. Der orgel halben, sal js bleyben wie das von alderss ge- west, vnnd so sendt peters tag in die vasten gefeltt, sol man 10 nicht orgeln, als man auch jn der kirchen zu meissen thut, ge- felt er aber vor der fastnacht, sal man vff der orgel singen, vnnd das fest mit aller herlichkeit begehen lassen. Der votiuen, des gelewts, der glockener vnnd kirchendiener halben, sal js forder gehalden werden, wie das von alderss vnnd 15 bissher geschehen ist. Der Bewhe halben ist seiner gnaden meinung, so der Rath newhe bewhe jn den kirchen anseht, sol man den pfarher vmbe Eren willen dorzu fordern, der Rath mochte dach gleichwol den 161a kirchen zugutt vnnd gote zu lobe nach seiner irkentniss bawen 20 lassen. Der Rechnung halben ist seiner gnaden meinung, seine g. wulle dieselbige Rechnung vff den Erbarn Rath sehen, vnnd die dem Rathe vortrawen, in mossen vnd wie seiner gnaden vorfarn Bischofe zu meissen gethan hetten, Vorsehe sich gantz der Erbar 25 Rath wurde sich awffrichtig vnnd getrewlich halden, bey seiner g. lebetagen. Des geldes halben das zum heyligen Creutze in die tafeln gefellet, hat seine gnade gesaget, seinen gnaden geburte eyn teil, dem pfarher ein teyl, vnnd der kirchen ein teyl, doch wulde 30 sich seine gnade domit bekommern vnnd vns eine antwort geben. Vff die Stucke der beruchtunge halben, hat seine gnade nichts sagen lassen, sunder allein, seine gnade vorsehe sich, der Rath zu Gorlitz were eines solichen hochen vorstentniss, das er wol wuste, wie dy prister zuhalden, vorsehe sich auch anders 35 nicht, dann das der Rath die pristerschafft eret vnd fordert. Der kannen halben hat seine gnade irkant, das die prister den die kannen gnomen sein, jnwendig acht tagen vor den Rath komen sullen vnnd ir kannen widder fordern, vnnd dieselben 4 17. anseht, ansieht, besichtiget. 22. vff den Erbarn Rath sehen, den Rath darum ansehen, ihn für dieselbe verantwortlich machen. 28. gefellet, fällt, herein gethan wird.
223 Des Bischoffs meinunge so er nach clage vnnd antwort vff etzliche stucke hat vortzelenn lassen etc. Des singens halben hat seine gnade erkant vnnde vortzelen 5 lassen, das man die lobegesenge, in mossen die von den heyligen vetern awssgesatzt seyn, singen sal, Sunder wenne grosse fest komen mag man pro offertorio ein carmen singen lassen. Der orgel halben, sal js bleyben wie das von alderss ge- west, vnnd so sendt peters tag in die vasten gefeltt, sol man 10 nicht orgeln, als man auch jn der kirchen zu meissen thut, ge- felt er aber vor der fastnacht, sal man vff der orgel singen, vnnd das fest mit aller herlichkeit begehen lassen. Der votiuen, des gelewts, der glockener vnnd kirchendiener halben, sal js forder gehalden werden, wie das von alderss vnnd 15 bissher geschehen ist. Der Bewhe halben ist seiner gnaden meinung, so der Rath newhe bewhe jn den kirchen anseht, sol man den pfarher vmbe Eren willen dorzu fordern, der Rath mochte dach gleichwol den 161a kirchen zugutt vnnd gote zu lobe nach seiner irkentniss bawen 20 lassen. Der Rechnung halben ist seiner gnaden meinung, seine g. wulle dieselbige Rechnung vff den Erbarn Rath sehen, vnnd die dem Rathe vortrawen, in mossen vnd wie seiner gnaden vorfarn Bischofe zu meissen gethan hetten, Vorsehe sich gantz der Erbar 25 Rath wurde sich awffrichtig vnnd getrewlich halden, bey seiner g. lebetagen. Des geldes halben das zum heyligen Creutze in die tafeln gefellet, hat seine gnade gesaget, seinen gnaden geburte eyn teil, dem pfarher ein teyl, vnnd der kirchen ein teyl, doch wulde 30 sich seine gnade domit bekommern vnnd vns eine antwort geben. Vff die Stucke der beruchtunge halben, hat seine gnade nichts sagen lassen, sunder allein, seine gnade vorsehe sich, der Rath zu Gorlitz were eines solichen hochen vorstentniss, das er wol wuste, wie dy prister zuhalden, vorsehe sich auch anders 35 nicht, dann das der Rath die pristerschafft eret vnd fordert. Der kannen halben hat seine gnade irkant, das die prister den die kannen gnomen sein, jnwendig acht tagen vor den Rath komen sullen vnnd ir kannen widder fordern, vnnd dieselben 4 17. anseht, ansieht, besichtiget. 22. vff den Erbarn Rath sehen, den Rath darum ansehen, ihn für dieselbe verantwortlich machen. 28. gefellet, fällt, herein gethan wird.
Strana 224
224 161b langer, dem Rathe zu hohne vnnd schmochheit nicht stehen lassen, vnnd sullen sich nicht soliches vbermuths, sunder de- muth gebruchen, vnnd dem anderss nicht thuen. Der dorffprister halben ist seiner gnaden meinung, das sie alleine vor sich vnnd ir gesinde fremde bier haben vnd zu irer nothdorfft gebrauchen sullen, vnnd sullen das nymands vorkouf- fen noch werden lassen, bey einer pen xx ss. gl. die seine gnade von einem itzlichen der diss vbergreiffen, vnerlesslich neh- men wulle, Er wulde jn auch, so er sich doran nicht keren wurde, vff einen wagen Schmiden, vnnd jn die Brosawn selzen 10 lassen. Alle der andern clagen, so der pfarher widder den Rath angestalt, hat seine gnade nicht gedencken lassen. Am Sonabent noch diuisionis apostolorum hat der bischoue dem Statschreiber den der Rath do hyn geschicket, des heilgen 15 creuz capellen halben dysse antworth gegeben, iss wer jm schwer seine gerechtikeit zcubegeben, doch dem Rath zcugeuallen, wolde er is bestehen lassen, der Rathe solde sich auch dorvmb nicht bekomern, biss so lang, das er sie dorvmb manen, ader jun dorvmb schreiben würd, quod: ut arbitror: ad tempora vitae suae 20 non fiet, sed certis respectibus illud sic respondere recusauit. 5 162а Disse geschicht, die sichetzwischen dem Rathe vnnd dem pfarher begeben, hat der Rath begreiffen lassen, vnnd den Sendebothen, vff gemeltem tage gehabt, mitgegeben vnnd vff angestalte clagen des 25 pfarhers, vor aller antwort vffs kortzte, durch den Stadtschreiber vortzelen lassen. Erwirdiger in got vater gnediger herr, So der wirdige herr Johannes Behem vnser pfarher mitsampt seiner pristerschaflt, seine vormeinte schuld vnd clage, widder vns Burgermeister 30 vnnd Rathmanne der Stad Gorlitz seine lehnshern, wie er von vns manchfeldiglichen bedranget vnd beschweret wurde, gesatzt vnnd uwern gnaden furbrocht, hetten wir vns vorsehen, die weile jm zusampt seiner pristerschafft Ere gutt vnd alle forde- rung, dem nach pfarleuten zu thun geburth, bescheen vnnd 35 10. Brosawn, prisûn, prison, gefängniss. 14. Am Sonabent, den 17. juli. — Der abschnitt, welcher mit diesen worten beginnt bis respondere recusauit ist von späterer hand hinzugesetzt.
224 161b langer, dem Rathe zu hohne vnnd schmochheit nicht stehen lassen, vnnd sullen sich nicht soliches vbermuths, sunder de- muth gebruchen, vnnd dem anderss nicht thuen. Der dorffprister halben ist seiner gnaden meinung, das sie alleine vor sich vnnd ir gesinde fremde bier haben vnd zu irer nothdorfft gebrauchen sullen, vnnd sullen das nymands vorkouf- fen noch werden lassen, bey einer pen xx ss. gl. die seine gnade von einem itzlichen der diss vbergreiffen, vnerlesslich neh- men wulle, Er wulde jn auch, so er sich doran nicht keren wurde, vff einen wagen Schmiden, vnnd jn die Brosawn selzen 10 lassen. Alle der andern clagen, so der pfarher widder den Rath angestalt, hat seine gnade nicht gedencken lassen. Am Sonabent noch diuisionis apostolorum hat der bischoue dem Statschreiber den der Rath do hyn geschicket, des heilgen 15 creuz capellen halben dysse antworth gegeben, iss wer jm schwer seine gerechtikeit zcubegeben, doch dem Rath zcugeuallen, wolde er is bestehen lassen, der Rathe solde sich auch dorvmb nicht bekomern, biss so lang, das er sie dorvmb manen, ader jun dorvmb schreiben würd, quod: ut arbitror: ad tempora vitae suae 20 non fiet, sed certis respectibus illud sic respondere recusauit. 5 162а Disse geschicht, die sichetzwischen dem Rathe vnnd dem pfarher begeben, hat der Rath begreiffen lassen, vnnd den Sendebothen, vff gemeltem tage gehabt, mitgegeben vnnd vff angestalte clagen des 25 pfarhers, vor aller antwort vffs kortzte, durch den Stadtschreiber vortzelen lassen. Erwirdiger in got vater gnediger herr, So der wirdige herr Johannes Behem vnser pfarher mitsampt seiner pristerschaflt, seine vormeinte schuld vnd clage, widder vns Burgermeister 30 vnnd Rathmanne der Stad Gorlitz seine lehnshern, wie er von vns manchfeldiglichen bedranget vnd beschweret wurde, gesatzt vnnd uwern gnaden furbrocht, hetten wir vns vorsehen, die weile jm zusampt seiner pristerschafft Ere gutt vnd alle forde- rung, dem nach pfarleuten zu thun geburth, bescheen vnnd 35 10. Brosawn, prisûn, prison, gefängniss. 14. Am Sonabent, den 17. juli. — Der abschnitt, welcher mit diesen worten beginnt bis respondere recusauit ist von späterer hand hinzugesetzt.
Strana 225
225 widerfaren ist, were jm vnd seiner pristerschaft nicht noth ge- west, vns vber soliche manche gutte jn betzeiget, jn solicher mass vnnd gestalt uwern gnaden vorzutragen, Vnnd domit uwer gnade vnd meniglich abezunehmen hab, das wir vnserem pfar- 5 her, solichs vnwillens so er zu vns getragen vnd nach trehet, keine billiche vrsachen gegeben vnd betzeiget haben, wullen wir uwern g. solich begeben thuen, anfenglich vortzelen vnnd zu- erkennen geben, uwer g. als vnseren g. h. vnd prelaten demut- tiglich bithen, solich vnser beschwerniss vnd gebrechen, so wir 10 von vnserem pfarher vnbillichen, als wir nicht tzweiueln, uwer g. jm grund der sachen befinden wirth, beladen vunde bedran- get werden, gnediglichen anzuhoren, vunde nach bedeutung so- lichs vnsers gedrengniss, wullen wir uwer gnade, vff alle vnsers 162b pfarhern vormeinte schuld widder vns gethan, vnser vffrichtige 15 antwort genuglich vornehmen lassen. Gnediger herr vor dreyen jaren an sandt peterss oband vnder der messen hat sichs zum irsten begeben, das vnser pfar- her zu dem Burgermeister vor das gestuel jn der kirchen komen ist vnd begert, her wulde zur vesper vnd fruhe zur messen vff 20 der orgel singen lassen, die weil er ein patron vnd houbtherr der kirchen were, doruff der Burgermeister geantwort, js were eine alde ordenunge, So sendt peterss tag jn die fasten gefiel, sulde man nicht orgeln, gefiele er aber vor fastnacht, so sulde man orgeln, js were auch vor manchen tzeiten also gehalden gewest, jm fuge soliche ordenung hinder dem Rathe nicht zu wandeln, man pflegitte auch keyn fest in der fasten, denne alleine vnser lieben frawen vorkundigung, vff der orgel zu singen, wulde er doran nicht begnugig sein mochte er vor den Rath komen, wurde er des Rathes menung wol vornehmen, doruff hat der 30 pfarher mit schreyen vnd vngestumyckeit gesaget Sendt peter were ein patron der kirchen, wulden die hern nicht lassen or- geln, her wulde alle toffeln vffthuen, vnd den tag gleichsam den Ostertag begehen lassen, hat der Burgermeister gedult gehabt vnd geschwegen vnnd sich mit jm nicht weiter tzencken nach 35 eynlegen wullen, als jst der pfarher von jm gegangen. Des morgens frue an sandt peterss tag ist der prediger off- getreten vnd hat gesaget offentlich vnder andern worten, Du machst js jn deynem hawsse wie du wilt, sandt peter sal js aber in seinen hawsse nicht machen wie er wil, Czu Budissenn zu 163a 25 7. solich begeben thuen, diesen handel, der sich ereignet. 25. hinder dem Rathe nicht zu wandeln, ohne des Raths bewilligung abzuändern. 29
225 widerfaren ist, were jm vnd seiner pristerschaft nicht noth ge- west, vns vber soliche manche gutte jn betzeiget, jn solicher mass vnnd gestalt uwern gnaden vorzutragen, Vnnd domit uwer gnade vnd meniglich abezunehmen hab, das wir vnserem pfar- 5 her, solichs vnwillens so er zu vns getragen vnd nach trehet, keine billiche vrsachen gegeben vnd betzeiget haben, wullen wir uwern g. solich begeben thuen, anfenglich vortzelen vnnd zu- erkennen geben, uwer g. als vnseren g. h. vnd prelaten demut- tiglich bithen, solich vnser beschwerniss vnd gebrechen, so wir 10 von vnserem pfarher vnbillichen, als wir nicht tzweiueln, uwer g. jm grund der sachen befinden wirth, beladen vunde bedran- get werden, gnediglichen anzuhoren, vunde nach bedeutung so- lichs vnsers gedrengniss, wullen wir uwer gnade, vff alle vnsers 162b pfarhern vormeinte schuld widder vns gethan, vnser vffrichtige 15 antwort genuglich vornehmen lassen. Gnediger herr vor dreyen jaren an sandt peterss oband vnder der messen hat sichs zum irsten begeben, das vnser pfar- her zu dem Burgermeister vor das gestuel jn der kirchen komen ist vnd begert, her wulde zur vesper vnd fruhe zur messen vff 20 der orgel singen lassen, die weil er ein patron vnd houbtherr der kirchen were, doruff der Burgermeister geantwort, js were eine alde ordenunge, So sendt peterss tag jn die fasten gefiel, sulde man nicht orgeln, gefiele er aber vor fastnacht, so sulde man orgeln, js were auch vor manchen tzeiten also gehalden gewest, jm fuge soliche ordenung hinder dem Rathe nicht zu wandeln, man pflegitte auch keyn fest in der fasten, denne alleine vnser lieben frawen vorkundigung, vff der orgel zu singen, wulde er doran nicht begnugig sein mochte er vor den Rath komen, wurde er des Rathes menung wol vornehmen, doruff hat der 30 pfarher mit schreyen vnd vngestumyckeit gesaget Sendt peter were ein patron der kirchen, wulden die hern nicht lassen or- geln, her wulde alle toffeln vffthuen, vnd den tag gleichsam den Ostertag begehen lassen, hat der Burgermeister gedult gehabt vnd geschwegen vnnd sich mit jm nicht weiter tzencken nach 35 eynlegen wullen, als jst der pfarher von jm gegangen. Des morgens frue an sandt peterss tag ist der prediger off- getreten vnd hat gesaget offentlich vnder andern worten, Du machst js jn deynem hawsse wie du wilt, sandt peter sal js aber in seinen hawsse nicht machen wie er wil, Czu Budissenn zu 163a 25 7. solich begeben thuen, diesen handel, der sich ereignet. 25. hinder dem Rathe nicht zu wandeln, ohne des Raths bewilligung abzuändern. 29
Strana 226
226 163b freyberg do sandt peter ein patron ist, sunge man vff der orgel vnnd begynge den tag mit aller herlichkeit etc. Dornach an sandt Thomas tage desselbigen jares vnder der messe ist der pfarher abermolss zu denn Eldisten hern vor das gestuel jn der kirchen komen vnd gebeten, sie wulden den Schule- 5 meister denn hymnum, den man am Cristoband zu singen pfle- get, in mensur singen lassen, doruff die hern geantwort, Sie wulden das dissmols jm zugefallen gerne zugeben, vund haben in gebeten Er wulde hinfur hymnos vnd ander lobegesenge, wie sy von alders gesungen weren, coraliter singen, vnd nicht hofereyen 10 als man in den schenckehewsern synget, dorawss machen lassen, domit man in der kirchen eine tzeit vor die ander erkennen mochte, als das von den heyligen altvatern loblichen geordent vnd awssgesatzt were, jst des pfarhers antwort gewest vnd hat die hanth vffgehaben vund mit grossem geschrey vor allen leu- 15 then gesaget, sie suldens jm nicht hofereyen heissen, js weren nicht hofereyen, vnnd nach vil andern worten die her mit gros- ser vngeberde gereth, so die hern geschwegen vund geduldt haben gehabt, ist er abermols von inn gegangen. Nach dem hat sichs begeben an vnsers hern hymmelfarts- 20 tage, das der prediger den der pfarher die tzeit gehabt, eyne erschreglich vntzymliche prediget vor allem volk vffentlich ge- prediget vnd gesaget hat, js were einer der kouffte die Tuch vff vnd nehme libnyss von anderu, vnnd tete domit dem hantwergk grossem schaden, vnnd so das handwerg vorturbe, was js danne 25 vmbe die Stad were, Das hantwerg wer das meiste teil der Stadt, einen solichen hette man vor tzeiten gestrafft, nw gynge er vn- gnossen awss, vnd ist ein wucherer vnd erger denne eyn wuche- rer, vnnd wer billich einer straff werth, Solich vnd vil ander worth, die er geprediget, haben sich zu grossem vffruhre vnd 30 tzwetracht der gemeyn vnnd des Rathes getzogen, vnnd mochte durch soliche prediget, dodurch meniglich vorstehen mocht das er Bruckenern die tzeit vnseren Burgerr bedewt, die gemein also wider den Rath irburth vnnde erwegkt haben, das js der prediger nach kein mensch der do lebet, wider in den forigen 35 standt gemach vnnd eynickeit, hett brengen vnnd fugen mugen, vnnd wer an tzweiuel, wo wir das den lengern weg gestatt het- ten, der Stad zu grossem vorterb vnnd vnuorwintlichem schaden komen vnd geschehen, Des wir gen arm vnnd Reych vnd der 10. hofereyen, weltliche gesänge. 24. libnyss, geschenke, um sich bestechen zu lassen. 27. vngnossen, unbestraft. 33. bedewt, gemeint.
226 163b freyberg do sandt peter ein patron ist, sunge man vff der orgel vnnd begynge den tag mit aller herlichkeit etc. Dornach an sandt Thomas tage desselbigen jares vnder der messe ist der pfarher abermolss zu denn Eldisten hern vor das gestuel jn der kirchen komen vnd gebeten, sie wulden den Schule- 5 meister denn hymnum, den man am Cristoband zu singen pfle- get, in mensur singen lassen, doruff die hern geantwort, Sie wulden das dissmols jm zugefallen gerne zugeben, vund haben in gebeten Er wulde hinfur hymnos vnd ander lobegesenge, wie sy von alders gesungen weren, coraliter singen, vnd nicht hofereyen 10 als man in den schenckehewsern synget, dorawss machen lassen, domit man in der kirchen eine tzeit vor die ander erkennen mochte, als das von den heyligen altvatern loblichen geordent vnd awssgesatzt were, jst des pfarhers antwort gewest vnd hat die hanth vffgehaben vund mit grossem geschrey vor allen leu- 15 then gesaget, sie suldens jm nicht hofereyen heissen, js weren nicht hofereyen, vnnd nach vil andern worten die her mit gros- ser vngeberde gereth, so die hern geschwegen vund geduldt haben gehabt, ist er abermols von inn gegangen. Nach dem hat sichs begeben an vnsers hern hymmelfarts- 20 tage, das der prediger den der pfarher die tzeit gehabt, eyne erschreglich vntzymliche prediget vor allem volk vffentlich ge- prediget vnd gesaget hat, js were einer der kouffte die Tuch vff vnd nehme libnyss von anderu, vnnd tete domit dem hantwergk grossem schaden, vnnd so das handwerg vorturbe, was js danne 25 vmbe die Stad were, Das hantwerg wer das meiste teil der Stadt, einen solichen hette man vor tzeiten gestrafft, nw gynge er vn- gnossen awss, vnd ist ein wucherer vnd erger denne eyn wuche- rer, vnnd wer billich einer straff werth, Solich vnd vil ander worth, die er geprediget, haben sich zu grossem vffruhre vnd 30 tzwetracht der gemeyn vnnd des Rathes getzogen, vnnd mochte durch soliche prediget, dodurch meniglich vorstehen mocht das er Bruckenern die tzeit vnseren Burgerr bedewt, die gemein also wider den Rath irburth vnnde erwegkt haben, das js der prediger nach kein mensch der do lebet, wider in den forigen 35 standt gemach vnnd eynickeit, hett brengen vnnd fugen mugen, vnnd wer an tzweiuel, wo wir das den lengern weg gestatt het- ten, der Stad zu grossem vorterb vnnd vnuorwintlichem schaden komen vnd geschehen, Des wir gen arm vnnd Reych vnd der 10. hofereyen, weltliche gesänge. 24. libnyss, geschenke, um sich bestechen zu lassen. 27. vngnossen, unbestraft. 33. bedewt, gemeint.
Strana 227
227 gantzen gemein, vnd zuuoran gen vnserem gnedigisten hern dem konige in keinen weg hetten vorantworten mugen. Dorvmbe besantten wir den nehsten freytag dornach den Rath vnnd tzwelff geschworne der Tuchmacher vnnd befragitten 5 sie alle ap ymandes awss inn soliche prediget angericht hett, ader ichtes douon wuste, auch ap solich Tuchkouffen so vnser Bur- gerr gethan hette, ymandes zu schaden komen were, doruff sie eintrechtiglich geantwort, sie hetten soliche prediget wol vor- 164a standen, were jnn auch gantz erschreglich gewest zuhoren, sie 10 wusten auch nichtes von wanne soliche prediget komen were, sie kunden auch nicht vornehmen das solich kewffen der Tuch ymandes vom handwerke zu schaden komen mochte, das hant- werg hette fromen vnnd nicht schaden douon entpfangen, inn were auch gantz leyth das solich predigen geschehen sulde. Alse sein wir Rathes wurden vnnd haben eine erliche bot- schafft nemlich vier awss dem Rathe vnd tzwene awss den el- disten, vnd vier von der Tuchmacher vnnd fleischer tzechen zu dem pfarher gesant, jn gutlichen gebeten, wulde ansehen das awss solichem predigenn offruhr vnd tzweytracht komen mochte, 20 vnd seinen prediger anhalden hinfur solich vnd dergleich pre- diget nachzulassen, vnnd solich worth vff dem stûl widder zu- uorglymphen, domit sich der gemeine man nicht dorawss ergern mochte, vnd predige dem volk wie sich das geboret, Solicher vnser Erbaren Botschafft, die wir auch zu vnserem gnedigisten 25 hern dem konige also merglich nicht schicken, hat er eine vp- pige stumphe antwort gegeben, sein prediger hette wol gepre- diget, vnd doran nichtes vmbillichs gethan, das er wuste etc. Dornach hat der Rath vmbe meher vnnd bessers glymphes willen etzliche prister besant vngeferlich drey adder vier, sie 30 fruntlichen gebeten, den pfarher nach von des Rathes wegen zu bitten, Er wulde seinen prediger von solichem vngehorten pre- digen wie oben berurt furen vnnd weisen, hat jun der pfarher geantwort, Sie sulden besenden den Rath Eldiste vnnd gesworne vnnd die gantze gemein, alsdanne wulde er dem Rath in jr aller 164b 35 beywesen eine antwort geben, Soliche des pfarhers antwort ist von den pristern an den Rath getragen, hat der Rath gesaget, sie wulden sich domit bekommern, awss welcher des pfarhers antwort, meniglich wol abenehmen mag, das er alleine tzwei- tracht domit hat wullen anrichten vund stifften, Danne wir pflegen 40 vff keines menschen begeren Eldiste vnnd geschworne dorzu die 15 26. eine vppige stumphe antw., eine übermüthige, abstossende antwort. 29*
227 gantzen gemein, vnd zuuoran gen vnserem gnedigisten hern dem konige in keinen weg hetten vorantworten mugen. Dorvmbe besantten wir den nehsten freytag dornach den Rath vnnd tzwelff geschworne der Tuchmacher vnnd befragitten 5 sie alle ap ymandes awss inn soliche prediget angericht hett, ader ichtes douon wuste, auch ap solich Tuchkouffen so vnser Bur- gerr gethan hette, ymandes zu schaden komen were, doruff sie eintrechtiglich geantwort, sie hetten soliche prediget wol vor- 164a standen, were jnn auch gantz erschreglich gewest zuhoren, sie 10 wusten auch nichtes von wanne soliche prediget komen were, sie kunden auch nicht vornehmen das solich kewffen der Tuch ymandes vom handwerke zu schaden komen mochte, das hant- werg hette fromen vnnd nicht schaden douon entpfangen, inn were auch gantz leyth das solich predigen geschehen sulde. Alse sein wir Rathes wurden vnnd haben eine erliche bot- schafft nemlich vier awss dem Rathe vnd tzwene awss den el- disten, vnd vier von der Tuchmacher vnnd fleischer tzechen zu dem pfarher gesant, jn gutlichen gebeten, wulde ansehen das awss solichem predigenn offruhr vnd tzweytracht komen mochte, 20 vnd seinen prediger anhalden hinfur solich vnd dergleich pre- diget nachzulassen, vnnd solich worth vff dem stûl widder zu- uorglymphen, domit sich der gemeine man nicht dorawss ergern mochte, vnd predige dem volk wie sich das geboret, Solicher vnser Erbaren Botschafft, die wir auch zu vnserem gnedigisten 25 hern dem konige also merglich nicht schicken, hat er eine vp- pige stumphe antwort gegeben, sein prediger hette wol gepre- diget, vnd doran nichtes vmbillichs gethan, das er wuste etc. Dornach hat der Rath vmbe meher vnnd bessers glymphes willen etzliche prister besant vngeferlich drey adder vier, sie 30 fruntlichen gebeten, den pfarher nach von des Rathes wegen zu bitten, Er wulde seinen prediger von solichem vngehorten pre- digen wie oben berurt furen vnnd weisen, hat jun der pfarher geantwort, Sie sulden besenden den Rath Eldiste vnnd gesworne vnnd die gantze gemein, alsdanne wulde er dem Rath in jr aller 164b 35 beywesen eine antwort geben, Soliche des pfarhers antwort ist von den pristern an den Rath getragen, hat der Rath gesaget, sie wulden sich domit bekommern, awss welcher des pfarhers antwort, meniglich wol abenehmen mag, das er alleine tzwei- tracht domit hat wullen anrichten vund stifften, Danne wir pflegen 40 vff keines menschen begeren Eldiste vnnd geschworne dorzu die 15 26. eine vppige stumphe antw., eine übermüthige, abstossende antwort. 29*
Strana 228
228 165a gantze gemein zu besenden alleine so vnser gnedigister herr der konig in der Stadt ist vnnd das beger, mochte js jm geschehen, vund sust vff nymandes schaffung nach beger, der pfarher ist auch nach nicht vnser erbherr vnnd konig, er ist vnser pfarher douor wullen wir jnn auch irkennen vnd halden etc. Dornach den nehsten freytag vor pfingisten hat der pfarher nach dem begengniss der selen, alle pristerschafft in der Sacris- tien vorsammelt, vnd die thore zu thuen lassen, vnnd an sie gebracht, er hette begert vor den Rath zukomen, were jm ge- wegert vnnd môchte nicht vorgelassen werden, vnnd gebeten, 10 sie wulden alle mit jm gehen, domit er dister eher vorgelassen vnnd vorhort wurde, Nach solichem anbrengen ist er vor den gesessen Rath mit aller pristerschafft gegangen, vnnd hat den Rath vor alle den pristern mit honlichen vnuornunfftigen worten schmelichen vberfaren, vnd vnder vil andern worten gesaget, sie 15 hetten jun die pfarhe vorlihen, er hette is jm gedanckt, sie hetten jm aber so vil schmocheit vnd vordriss gethan, das er js jnn nicht gedancken kunth, vnnd danckte js jnn nichtes. Solich hohne vnnd Schmocheit ist dem Rathe zu Gorlitz bey menschen gedencken widder von wertlichen nach von geist� 20 lichen nye begehnet, als vns von vnserem pfarher zu dem mole widerfaren ist, das wir domit gein jm vorschult haben, das wir jm die pfarhe alleine awss gunst vnnd zuuoran vmbe gotes willen gelihen, jnn geeret vnnd gefordert, vnd jm alle gûtt beweist vnnd irtzeiget haben, vnnd wo wir auch inn ane hulff vnnd 25 beystant gelossen hetten, were er gleichwol von der pfarre ge- drungen wurden, wes wir hulff lust muhe vnd erbeit, jnn bey der pfarre zubehalden, gehabt vnnd gethan haben, ist dem pfar- her vnuorburgen, vnnd dorzu vil gutten leuten wol wissentlich, ap nwn einem prister getzymet seinem lehnshern solicher grosser 30 gutt ere vnd forderung vndangsam zu seyn, kan uwer gnade vnd meniglich wol merken vnnd abenehmen. Nicht lange dornach hat vns uwer gnaden vorfar herr zu Meissen seliger gedechtniss, vff beger des pfarhers, geschri- ben, etzliche awss vnserem myttel zu seynen gnaden zufertigen, 35 dem wir also gethan, hat seine gnade an vns begert, wir wulden denselben prediger biss zu dem quartal nehstkunfftig predigen lassen, er sulde alle sachen vnd wort, die sich zu tzweyloufften des Rathes vnd der gemeyne getzyhen mochten vnd disse sache belangen nachlassen, vnnd sust wie sich das von Rechte geburet 40 6. d. n. freytag v. pfingsten, den 5. juni. 21. begehnet, begegnet.
228 165a gantze gemein zu besenden alleine so vnser gnedigister herr der konig in der Stadt ist vnnd das beger, mochte js jm geschehen, vund sust vff nymandes schaffung nach beger, der pfarher ist auch nach nicht vnser erbherr vnnd konig, er ist vnser pfarher douor wullen wir jnn auch irkennen vnd halden etc. Dornach den nehsten freytag vor pfingisten hat der pfarher nach dem begengniss der selen, alle pristerschafft in der Sacris- tien vorsammelt, vnd die thore zu thuen lassen, vnnd an sie gebracht, er hette begert vor den Rath zukomen, were jm ge- wegert vnnd môchte nicht vorgelassen werden, vnnd gebeten, 10 sie wulden alle mit jm gehen, domit er dister eher vorgelassen vnnd vorhort wurde, Nach solichem anbrengen ist er vor den gesessen Rath mit aller pristerschafft gegangen, vnnd hat den Rath vor alle den pristern mit honlichen vnuornunfftigen worten schmelichen vberfaren, vnd vnder vil andern worten gesaget, sie 15 hetten jun die pfarhe vorlihen, er hette is jm gedanckt, sie hetten jm aber so vil schmocheit vnd vordriss gethan, das er js jnn nicht gedancken kunth, vnnd danckte js jnn nichtes. Solich hohne vnnd Schmocheit ist dem Rathe zu Gorlitz bey menschen gedencken widder von wertlichen nach von geist� 20 lichen nye begehnet, als vns von vnserem pfarher zu dem mole widerfaren ist, das wir domit gein jm vorschult haben, das wir jm die pfarhe alleine awss gunst vnnd zuuoran vmbe gotes willen gelihen, jnn geeret vnnd gefordert, vnd jm alle gûtt beweist vnnd irtzeiget haben, vnnd wo wir auch inn ane hulff vnnd 25 beystant gelossen hetten, were er gleichwol von der pfarre ge- drungen wurden, wes wir hulff lust muhe vnd erbeit, jnn bey der pfarre zubehalden, gehabt vnnd gethan haben, ist dem pfar- her vnuorburgen, vnnd dorzu vil gutten leuten wol wissentlich, ap nwn einem prister getzymet seinem lehnshern solicher grosser 30 gutt ere vnd forderung vndangsam zu seyn, kan uwer gnade vnd meniglich wol merken vnnd abenehmen. Nicht lange dornach hat vns uwer gnaden vorfar herr zu Meissen seliger gedechtniss, vff beger des pfarhers, geschri- ben, etzliche awss vnserem myttel zu seynen gnaden zufertigen, 35 dem wir also gethan, hat seine gnade an vns begert, wir wulden denselben prediger biss zu dem quartal nehstkunfftig predigen lassen, er sulde alle sachen vnd wort, die sich zu tzweyloufften des Rathes vnd der gemeyne getzyhen mochten vnd disse sache belangen nachlassen, vnnd sust wie sich das von Rechte geburet 40 6. d. n. freytag v. pfingsten, den 5. juni. 21. begehnet, begegnet.
Strana 229
229 predigen, das wir danne vff seiner gnaden schaffunge gerne haben geschehen lassen, vnnd so der gemelte prediger vor sei- nem abscheid die letzte prediget gethan, hat er alle die sachen 165b mit grosser bitterkeit vornewet vnnd widder irhaben, vnnd for- 5 derlichen gesagt, der Rath vorbust die burger die fremde bier hynein furen, hetten dach selbs ir keller vol fremdes Bierss, der Rath hette auch newlich jr drey die vffs dorff zum frem- den Biere gegangen, jtzlichen vor iiij ſs gl. vorburget, vnnd so sie vff die dorffer kemen, Ryten sie selbst mit alle iren 10 knechten zum fremden bier, vnnd sie haben dorvmbe vnwillen gehabt, das ich geprediget, jr einer nehme gelt von ander leuten vnnd kewffte die tuch vff, vnd haben doch vormols dieselben besant vnnd schwerlich angereth, vorsehen vns soliche irschreg- liche vntzymliche prediget gantz von dem pfarher angericht ist, 15 durch seinen prediger vnnd diener zuthuen. Gnediger herr wie wol vns suste schmocheyt hoen vnnd widerwertikeit von vnserem pfarher gescheen des wir vmbe jnn nicht vorschuld haben, auch vngerne vorschulden wulden, jdach haben wir bissher mit jm gedoult gehabt, so lange das er sich 20 vber vns gein uwern gnaden beclaget hat, Das wir vil billicher, als wir getrawen, danne er sulden gethan haben, die weyle er danne sein vornehmen eines teyles selbst an tag gebracht, wer- den wir geursacht ander gedrengniss so vns von jm beschen vund nach geschiet uwern gnaden vorzubrengen. Czum irsten melden wir uwern gnaden, das vnser pfarherr der Stad arm vnnd Reich mit einfure fremdes bierss merglichen 166a schaden zufuget, vnnd dasselbige vorkoufft wertlichen vnnd geist- lichen vnnd wer das vffem pfarhofe holen lehst, wider die geist- lichen Recht vnnd der Stad keisserliche vnnd konigliche pri- 30 uilegia, domit die konigliche Stad also begnadet vnnd gefreyet ist, das jnwendig der meyle allenthalben vmbe die Stad keyn kretzschem sein sal, vnnd wo auch ymandes er sey edel ader vnedel jnwendig der meylen einen kretzschem vormeinet vffzu- richten, haben wir das allwege mit hulff vnd beystant vnseres g. h. des Amachtmanns vnd der koniglichen gerichte gewedert vnd geweret, vnd vormeinen das nach heuthe keinem menschen zugestaten, So danne vnser pfarher vff dem pfarhofe bey der Stadmawer gelegen einen nawen kretzschem mit fremdem bier- 25 35 4. forderlichen, vorzugsweise, namentlich. 13. Vorsehen vns, wir glauben, dass. 20. als wir getrawen, wie wir vermeinen. 35. gewedert, wider- sprochen, verboten.
229 predigen, das wir danne vff seiner gnaden schaffunge gerne haben geschehen lassen, vnnd so der gemelte prediger vor sei- nem abscheid die letzte prediget gethan, hat er alle die sachen 165b mit grosser bitterkeit vornewet vnnd widder irhaben, vnnd for- 5 derlichen gesagt, der Rath vorbust die burger die fremde bier hynein furen, hetten dach selbs ir keller vol fremdes Bierss, der Rath hette auch newlich jr drey die vffs dorff zum frem- den Biere gegangen, jtzlichen vor iiij ſs gl. vorburget, vnnd so sie vff die dorffer kemen, Ryten sie selbst mit alle iren 10 knechten zum fremden bier, vnnd sie haben dorvmbe vnwillen gehabt, das ich geprediget, jr einer nehme gelt von ander leuten vnnd kewffte die tuch vff, vnd haben doch vormols dieselben besant vnnd schwerlich angereth, vorsehen vns soliche irschreg- liche vntzymliche prediget gantz von dem pfarher angericht ist, 15 durch seinen prediger vnnd diener zuthuen. Gnediger herr wie wol vns suste schmocheyt hoen vnnd widerwertikeit von vnserem pfarher gescheen des wir vmbe jnn nicht vorschuld haben, auch vngerne vorschulden wulden, jdach haben wir bissher mit jm gedoult gehabt, so lange das er sich 20 vber vns gein uwern gnaden beclaget hat, Das wir vil billicher, als wir getrawen, danne er sulden gethan haben, die weyle er danne sein vornehmen eines teyles selbst an tag gebracht, wer- den wir geursacht ander gedrengniss so vns von jm beschen vund nach geschiet uwern gnaden vorzubrengen. Czum irsten melden wir uwern gnaden, das vnser pfarherr der Stad arm vnnd Reich mit einfure fremdes bierss merglichen 166a schaden zufuget, vnnd dasselbige vorkoufft wertlichen vnnd geist- lichen vnnd wer das vffem pfarhofe holen lehst, wider die geist- lichen Recht vnnd der Stad keisserliche vnnd konigliche pri- 30 uilegia, domit die konigliche Stad also begnadet vnnd gefreyet ist, das jnwendig der meyle allenthalben vmbe die Stad keyn kretzschem sein sal, vnnd wo auch ymandes er sey edel ader vnedel jnwendig der meylen einen kretzschem vormeinet vffzu- richten, haben wir das allwege mit hulff vnd beystant vnseres g. h. des Amachtmanns vnd der koniglichen gerichte gewedert vnd geweret, vnd vormeinen das nach heuthe keinem menschen zugestaten, So danne vnser pfarher vff dem pfarhofe bey der Stadmawer gelegen einen nawen kretzschem mit fremdem bier- 25 35 4. forderlichen, vorzugsweise, namentlich. 13. Vorsehen vns, wir glauben, dass. 20. als wir getrawen, wie wir vermeinen. 35. gewedert, wider- sprochen, verboten.
Strana 230
230 166b schencken vffgericht vnnd gemacht, thut er domit wider die got- lichen Recht die danne clerlich vorbieten, Das pfarhofe nicht tabern vnd schenghewsser sein sullen, thut wider vnser keysser- liche vnnd konigliche priuilegia wie obenberurt, lassen vns be- duncken, so der pfarher vnd seine pristerschaft vnser oppher vnnd almossen nehmen, sulden auch vnsers Bierss mit vns ge- brauchen das do bequehm genug ist zutrincken, vnd sagen offent- lich vnser bier sey vngesunth vnd werden douon ungeschickt, vnnd auch nymandes vnser Bier so sere vornicht als die prister beyde vffem lande vnnd in der Stadt, Das allein von vnserem 10 pfarherr bekomert vnd angericht wirth, meinen doch sie sulden billich mit vns obel vnd gutt leyden. Wo aber ymandes er sey geistlich ader wertlich von dem Rath begert, jm zuerlewben eyn firtel frembde bier jn die Stad zufuren, wirth jm leichtiglich vorgunst vnnd zugesaget, Man lehst 15 den Burgermeister keyn fremde bier einfuren, auch vnser herr der Amachtman furet is mit lobe in die Stadt. Sich hat auch er heynrich Stewber etwan vnser pfarher, keyn fremde bier in die Stad zu furen lassen, danne alleine vor seinen mundt, gein dem Rathe vorschreben, das danne nachmols 20 von jm offrichtig gehalden gewest ist, so lange biss die pfarre an doctorem Schwoffheym komen ist, der vns auch mit fremden Bierfuren vnnd schencken bedranget vnd die Stat arm vnnd Reich domit suste beschediget hat, das auch vnser allergnedigster herr der konig, so sulch vornehmen des pfarhers an seine ko. mt. ge� 25 langet gewest, dem pfarher geboten hat, solichs abezuthuen, vnnd das Bier alleine vor sich seine capellan vnnd pristerschaft die zu jm vff den pfarhoff komen, sulde furen lassen, vnnd dem Rath dorneben geboten eyn vffsehen doruff zuhaben, das solich mandat von dem pfarher gehalden werde, als uwer gnade awss 30 disser waren abeschrifft solichs mandats clerlichen vornehmen wůrth. So danne vnser pfarher solich mandat manchfeldiglich obir- griffen, vnd ane alles schewen ydermenniglich der das begert hat, fremde bier hat vorkouffen lassen, vormeinen wir jm hinfur 35 nicht zu gonnen fremde Bier in die pfarre zufuren lassen, vnnd meinen so er eyn pfarher ist, js sey billich das er seine pfarre vorsorge, vnd sich, so das eyn wertlich handel ist, mit nichten bier zuschencken vnderstehen sal, wil er aber mit seiner prister- 5 167а 9. vornicht, heruntersetzt. vornichten, pro nihilo habere et praedicare. 11. bekomert, besorgt, veranlasst. 17. mit lobe, nach eingeholter erlaubniss.
230 166b schencken vffgericht vnnd gemacht, thut er domit wider die got- lichen Recht die danne clerlich vorbieten, Das pfarhofe nicht tabern vnd schenghewsser sein sullen, thut wider vnser keysser- liche vnnd konigliche priuilegia wie obenberurt, lassen vns be- duncken, so der pfarher vnd seine pristerschaft vnser oppher vnnd almossen nehmen, sulden auch vnsers Bierss mit vns ge- brauchen das do bequehm genug ist zutrincken, vnd sagen offent- lich vnser bier sey vngesunth vnd werden douon ungeschickt, vnnd auch nymandes vnser Bier so sere vornicht als die prister beyde vffem lande vnnd in der Stadt, Das allein von vnserem 10 pfarherr bekomert vnd angericht wirth, meinen doch sie sulden billich mit vns obel vnd gutt leyden. Wo aber ymandes er sey geistlich ader wertlich von dem Rath begert, jm zuerlewben eyn firtel frembde bier jn die Stad zufuren, wirth jm leichtiglich vorgunst vnnd zugesaget, Man lehst 15 den Burgermeister keyn fremde bier einfuren, auch vnser herr der Amachtman furet is mit lobe in die Stadt. Sich hat auch er heynrich Stewber etwan vnser pfarher, keyn fremde bier in die Stad zu furen lassen, danne alleine vor seinen mundt, gein dem Rathe vorschreben, das danne nachmols 20 von jm offrichtig gehalden gewest ist, so lange biss die pfarre an doctorem Schwoffheym komen ist, der vns auch mit fremden Bierfuren vnnd schencken bedranget vnd die Stat arm vnnd Reich domit suste beschediget hat, das auch vnser allergnedigster herr der konig, so sulch vornehmen des pfarhers an seine ko. mt. ge� 25 langet gewest, dem pfarher geboten hat, solichs abezuthuen, vnnd das Bier alleine vor sich seine capellan vnnd pristerschaft die zu jm vff den pfarhoff komen, sulde furen lassen, vnnd dem Rath dorneben geboten eyn vffsehen doruff zuhaben, das solich mandat von dem pfarher gehalden werde, als uwer gnade awss 30 disser waren abeschrifft solichs mandats clerlichen vornehmen wůrth. So danne vnser pfarher solich mandat manchfeldiglich obir- griffen, vnd ane alles schewen ydermenniglich der das begert hat, fremde bier hat vorkouffen lassen, vormeinen wir jm hinfur 35 nicht zu gonnen fremde Bier in die pfarre zufuren lassen, vnnd meinen so er eyn pfarher ist, js sey billich das er seine pfarre vorsorge, vnd sich, so das eyn wertlich handel ist, mit nichten bier zuschencken vnderstehen sal, wil er aber mit seiner prister- 5 167а 9. vornicht, heruntersetzt. vornichten, pro nihilo habere et praedicare. 11. bekomert, besorgt, veranlasst. 17. mit lobe, nach eingeholter erlaubniss.
Strana 231
231 schafft, die zu jm komet, trincken, mag er bier jn der Stadt, wo das am besten ist, vff den pfarrhouff holen lassen. Js ist auch arm vnnd Reich nicht allein bierschencks hal- ben schedelich, sunder auch dorvmbe das mancherley vntzymlich 5 vornehmen dorawss entstanden ist, sunderlich des Spels halben das allenthalben vff der pfarre geubet vnnd geheget gewest ist, also das geistliche vnd wertliche sich dohyn gefunden, vnnd mit dem worffel, vff der kartten, mit der kawel, vnd jm brethe of- fentlich ane alles schewen gespelt haben, das vns nicht vmbillich 10 von dem pfarher vnnde seiner pristerschafft suste befremdet hat, die weyle nicht alleine spilen, sunder auch mit den spilern teyl zu haben ader den spilern zuzusehen, forderlich den pristern jm geistlichen Rechte bey grosser busse vorbothen, also das priester die sich spiles vnderstehen in eym Closter bussen, vnd jres er- 15 wirdigen dinstes drey jar sullen berawbet seyn, vnnd so danne vnser pfarher mit seiner pristerschaft vns zu selewartern vnnd vorgehern gegeben seyn, vnnd sich solichs spils vff der pfarren offentlich zugebrauchen nicht schemen, haben sich etzliche vnser mitburger zu mehrmoln zu denselben vff die pfarre gefunden, 20 mit jun gespilt vnd fremde Bier getruncken, das danne vff dem pfarhouffe so gemeyn gewest, das auch der nehste prediger vor dissen, sich des gein gutten lewten beclaget vnnd gesaget hat, das er in dem lande keinen grossern spilplatz wuste danne vff dem pfarhofe zu Gorlitz, danne sindt der wirdige vater Capistra- nus sunderlich vff das spil jn dissen landen geprediget, hat der Rath zu Gorlitz mit der gemein eine wilkor gesatzt, das keyn einwoner jn der Stad ader vorstat zu Gorlitz eingerley geltspil vben sal bey x marg gl. dem Rathe vffzulegen, Ader sal der Stad solange entperen biss er solich x marg gl. vfflegen kan, Soliche wilkor ist manch jor bissher gar erbarlich gehalden, dorauss auch vnseren kindern vnnd mitburgern gross nutz vnnd gedey bekomen ist, Wir haben auch vnser mitburger so sie dy gemelte wilkor vbergriffen haben ernstlich dorvmbe vorbust vnd gestrafft, vnnd ist vns getreulich leith, das dieselben vnser kynder 35 vnd mitburger von dem pfarher vnd seiner pristerschaft sullen spilen lernen, das danne jtzt zu mermaln ist gescheen, das sie vff dem pfarhofe vmbe ir gelt fremde bier getruncken vnnd gespilt haben, vnnd haben vnser mitburger vnd geste vff eyn- 25 30 167b 16. selewartern, seelsorgern. 17. vorgehern, vorbildern. 24. sindt, seit, ist noch heute bei dem gemeinen manne in der lausitz gebräuchlich. 32. beko- men, erwachsen.
231 schafft, die zu jm komet, trincken, mag er bier jn der Stadt, wo das am besten ist, vff den pfarrhouff holen lassen. Js ist auch arm vnnd Reich nicht allein bierschencks hal- ben schedelich, sunder auch dorvmbe das mancherley vntzymlich 5 vornehmen dorawss entstanden ist, sunderlich des Spels halben das allenthalben vff der pfarre geubet vnnd geheget gewest ist, also das geistliche vnd wertliche sich dohyn gefunden, vnnd mit dem worffel, vff der kartten, mit der kawel, vnd jm brethe of- fentlich ane alles schewen gespelt haben, das vns nicht vmbillich 10 von dem pfarher vnnde seiner pristerschafft suste befremdet hat, die weyle nicht alleine spilen, sunder auch mit den spilern teyl zu haben ader den spilern zuzusehen, forderlich den pristern jm geistlichen Rechte bey grosser busse vorbothen, also das priester die sich spiles vnderstehen in eym Closter bussen, vnd jres er- 15 wirdigen dinstes drey jar sullen berawbet seyn, vnnd so danne vnser pfarher mit seiner pristerschaft vns zu selewartern vnnd vorgehern gegeben seyn, vnnd sich solichs spils vff der pfarren offentlich zugebrauchen nicht schemen, haben sich etzliche vnser mitburger zu mehrmoln zu denselben vff die pfarre gefunden, 20 mit jun gespilt vnd fremde Bier getruncken, das danne vff dem pfarhouffe so gemeyn gewest, das auch der nehste prediger vor dissen, sich des gein gutten lewten beclaget vnnd gesaget hat, das er in dem lande keinen grossern spilplatz wuste danne vff dem pfarhofe zu Gorlitz, danne sindt der wirdige vater Capistra- nus sunderlich vff das spil jn dissen landen geprediget, hat der Rath zu Gorlitz mit der gemein eine wilkor gesatzt, das keyn einwoner jn der Stad ader vorstat zu Gorlitz eingerley geltspil vben sal bey x marg gl. dem Rathe vffzulegen, Ader sal der Stad solange entperen biss er solich x marg gl. vfflegen kan, Soliche wilkor ist manch jor bissher gar erbarlich gehalden, dorauss auch vnseren kindern vnnd mitburgern gross nutz vnnd gedey bekomen ist, Wir haben auch vnser mitburger so sie dy gemelte wilkor vbergriffen haben ernstlich dorvmbe vorbust vnd gestrafft, vnnd ist vns getreulich leith, das dieselben vnser kynder 35 vnd mitburger von dem pfarher vnd seiner pristerschaft sullen spilen lernen, das danne jtzt zu mermaln ist gescheen, das sie vff dem pfarhofe vmbe ir gelt fremde bier getruncken vnnd gespilt haben, vnnd haben vnser mitburger vnd geste vff eyn- 25 30 167b 16. selewartern, seelsorgern. 17. vorgehern, vorbildern. 24. sindt, seit, ist noch heute bei dem gemeinen manne in der lausitz gebräuchlich. 32. beko- men, erwachsen.
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232 168a mol bey xl vorburgt jtzliche dem Rathe. iiij ſs vffzulegen, die in xiiij tagen eines teyles vff der pfarhen zum fremden bier ge- west, eines teyles fremde Bier getruncken vnnd gespilt, eines teyles vff der pfarhen fremde bier haben geholet vnd holen las- sen, vnd wo wir ferrer vffsehen gehabt hetten Wulden wir der meher danne hundert begriffen haben, vnd so vnser pfarher sein Bierschencken liesse, vnd awss dem pfarhofe nicht eine tabern vnd Spilplatz machte, wurd vns nicht noth, also mit vnseren mitburgern zupeynigen Clagen vnd melden das uwern gnaden hertzlichen nicht tzweifeln, so wir vnser mitburger so sie ein 10 mol vber geltspil begriffen werden, so hartlich vorbust nehmen, uwer gnade werde sich gein vnserm pfarher der mancherley spil offentlich gehegt vnd zugegeben hat, wol wissen zu halden. Weiter kommet awss solichem bierschencken, das alle die die dem Rathe wider sein, sich zu dem pfarher halden sie sein 15 geistlich ader wertlich, hulff vnd Rath von jm widder den Rath entpfohen, das wir danne als vns vordunckt vnbillich von dem pfarher beschwert werden, vnnd besorgen awss solichen vornehmen so vnser pfarher vornymt nemlich mit bierschencken Spilhegen vnd solichen Rathen geistlichen vnnde wertlichen widder den 20 Rath, mochte sich offruhr vnnd weyter jrnyss jn der Stad tzwi- schen der gemein vnd dem Rath begeben, des wir als die den die vorsorgung der Stadt von ko. myt entpfolhen ist, in keynen weg gein arm vnd Reych vnnd zuuoran gein ko. mt vnserem konige vnnd erbhern vorantworten vnnd vorsachen mugen, danne 25 der nehste prediger vor dissen hat vns durch gutte leuthe zu- entboten, der pfarher hette jun dorvmbe georlowbt, das er nicht hette wollen zu vffruhre vnd tzweitracht predigen. Solichem vnrath vnnd zukunfftigem grosserem gebrechen statlichen vorzukomen, mochten wir wol irleiden das vnser pfar- 30 her sich andersswo hieltt do jm solich thuen vorgunst wurde, vnd wir forder von jm vnbekommert bleyben mochten, derhalben uwer gnade als vnseren gnedigen hern vnnd prelatenn demuttig- lich bithen geruch vnseren pfarherr vnderweissen sich andersswo zu halden, domit wir weitter von jm nicht bedranget werden, 35 danne der man also geschickt ist, das wir keynen trost keyne hoffenung zu jm tragen konnen, das er sich solichs thuens mussigen vnnd solichen eigenwilgen abestellen vnd lassen muge, 5 9. zupeynigen, peinlich zu verfahren. 17. vordunckt, bedünkt. 25. vor- antworten vnnd vorsachen, verantwortlich und schuldig machen: versachen, h. etwas zu einer (rechts)sache machen. 31. geschickt, beschaffen.
232 168a mol bey xl vorburgt jtzliche dem Rathe. iiij ſs vffzulegen, die in xiiij tagen eines teyles vff der pfarhen zum fremden bier ge- west, eines teyles fremde Bier getruncken vnnd gespilt, eines teyles vff der pfarhen fremde bier haben geholet vnd holen las- sen, vnd wo wir ferrer vffsehen gehabt hetten Wulden wir der meher danne hundert begriffen haben, vnd so vnser pfarher sein Bierschencken liesse, vnd awss dem pfarhofe nicht eine tabern vnd Spilplatz machte, wurd vns nicht noth, also mit vnseren mitburgern zupeynigen Clagen vnd melden das uwern gnaden hertzlichen nicht tzweifeln, so wir vnser mitburger so sie ein 10 mol vber geltspil begriffen werden, so hartlich vorbust nehmen, uwer gnade werde sich gein vnserm pfarher der mancherley spil offentlich gehegt vnd zugegeben hat, wol wissen zu halden. Weiter kommet awss solichem bierschencken, das alle die die dem Rathe wider sein, sich zu dem pfarher halden sie sein 15 geistlich ader wertlich, hulff vnd Rath von jm widder den Rath entpfohen, das wir danne als vns vordunckt vnbillich von dem pfarher beschwert werden, vnnd besorgen awss solichen vornehmen so vnser pfarher vornymt nemlich mit bierschencken Spilhegen vnd solichen Rathen geistlichen vnnde wertlichen widder den 20 Rath, mochte sich offruhr vnnd weyter jrnyss jn der Stad tzwi- schen der gemein vnd dem Rath begeben, des wir als die den die vorsorgung der Stadt von ko. myt entpfolhen ist, in keynen weg gein arm vnd Reych vnnd zuuoran gein ko. mt vnserem konige vnnd erbhern vorantworten vnnd vorsachen mugen, danne 25 der nehste prediger vor dissen hat vns durch gutte leuthe zu- entboten, der pfarher hette jun dorvmbe georlowbt, das er nicht hette wollen zu vffruhre vnd tzweitracht predigen. Solichem vnrath vnnd zukunfftigem grosserem gebrechen statlichen vorzukomen, mochten wir wol irleiden das vnser pfar- 30 her sich andersswo hieltt do jm solich thuen vorgunst wurde, vnd wir forder von jm vnbekommert bleyben mochten, derhalben uwer gnade als vnseren gnedigen hern vnnd prelatenn demuttig- lich bithen geruch vnseren pfarherr vnderweissen sich andersswo zu halden, domit wir weitter von jm nicht bedranget werden, 35 danne der man also geschickt ist, das wir keynen trost keyne hoffenung zu jm tragen konnen, das er sich solichs thuens mussigen vnnd solichen eigenwilgen abestellen vnd lassen muge, 5 9. zupeynigen, peinlich zu verfahren. 17. vordunckt, bedünkt. 25. vor- antworten vnnd vorsachen, verantwortlich und schuldig machen: versachen, h. etwas zu einer (rechts)sache machen. 31. geschickt, beschaffen.
Strana 233
233 wullen wir vmbe uwer gnade, als vnseren gnedigen hern vnnd prelathen gantz willig vnd gerne vordienen. Wir werden auch domit bedranget, das vnser pfarher, so lewthe vorsterben, welches tages in der woche das sey, der selen begengniss alleweg an dem Sontag ader andern heyligen tagen vor der hohenmessen halden vnnd begehn lehst, domit die hohe- messe vff den hohen mittag vnd lenger danne an dem fasttage vortzogen wirth, dadurch die lewthe genuglich werden vorvr- sacht, die hohemesse zuuorsewmen, die sy danne als der prediger 10 zumermaln vorkundegt vnd geboten hat bey einer thotsunde schuldig sein awsszuwarten vnnd zuhoren. Js ist auch nw tzwey jar nachenander gescheen das der pfarher jn der Crewtzwochen solich begengniss an den tagen so man die Crewtze getragen hat, vnder dem Creutzgange hat hal- 15 den vnnd begehn lassen, das danne alles vore nye gewest, vnd allein bey jm, vmbe des geldes willen, vffkomen ist. Js ist auch vngeferlich vor vj ader viij jaren bey doctori 169a Schwoffheym die tzeit pfarher offgebracht, das der prediger an den heyligen tagen, so er das mittel gemacht jn der prediget vor die selen bith, das danne allewege nohe pey einer halben stun- den wereth, dadurch als uwer gnade wol achten kan suste an dem worte gotes vorseumet vnnd vorkurtzet wirth, Nach demut- tiglich bitthen uwer gnaden geruch mit vnserem pfarher vor- schaffen, Das er die begengniss der selen halde an den tagen so 25 sich die begeben nach bequemheit, vnnd nicht an heyligen tagen vnd dem Sontage, vnd seinen prediger vnderweisse, das er vor die selen bithe nach der prediget, jn mossen vnnd wie das vor alderss gewest. Weytter gnediger herr, so wir jtzt nach lauth vnser keisser- 30 lichen vnnd koniglichen priuilegien fremde bier jnwendig tzwehen meylen von der Stadt zuschencken gewiddert vnnd geweret ha- ben, vnnd so die kretzschmer jnwendig tzwehen meylen nicht fremde bier furen nach schencken sullen, Vnderstehen sich etz- liche dorffpfarher dasselbige zufuren vnnd zu schencken vff dem 35 lande, domit wir von in beschweret vnd bedranget werden, des sich auch die Cretzschmer suste von jnn beclagen, Sie torssten nicht fremde bier schencken, vnnd wurde dach den pfarhern zugegeben, musten durch soliche weysse sie vorterben, vnnd jr Cretzscheme wuste werden, Derhalben bithen wir uwer gnade 40 geruch mit denselben dorffpfarhern vorschaffen das sie sich so- 5 20 15. vore, vorher, früher. 19. mittel, die mette, frühmette, das morgengebet. 30
233 wullen wir vmbe uwer gnade, als vnseren gnedigen hern vnnd prelathen gantz willig vnd gerne vordienen. Wir werden auch domit bedranget, das vnser pfarher, so lewthe vorsterben, welches tages in der woche das sey, der selen begengniss alleweg an dem Sontag ader andern heyligen tagen vor der hohenmessen halden vnnd begehn lehst, domit die hohe- messe vff den hohen mittag vnd lenger danne an dem fasttage vortzogen wirth, dadurch die lewthe genuglich werden vorvr- sacht, die hohemesse zuuorsewmen, die sy danne als der prediger 10 zumermaln vorkundegt vnd geboten hat bey einer thotsunde schuldig sein awsszuwarten vnnd zuhoren. Js ist auch nw tzwey jar nachenander gescheen das der pfarher jn der Crewtzwochen solich begengniss an den tagen so man die Crewtze getragen hat, vnder dem Creutzgange hat hal- 15 den vnnd begehn lassen, das danne alles vore nye gewest, vnd allein bey jm, vmbe des geldes willen, vffkomen ist. Js ist auch vngeferlich vor vj ader viij jaren bey doctori 169a Schwoffheym die tzeit pfarher offgebracht, das der prediger an den heyligen tagen, so er das mittel gemacht jn der prediget vor die selen bith, das danne allewege nohe pey einer halben stun- den wereth, dadurch als uwer gnade wol achten kan suste an dem worte gotes vorseumet vnnd vorkurtzet wirth, Nach demut- tiglich bitthen uwer gnaden geruch mit vnserem pfarher vor- schaffen, Das er die begengniss der selen halde an den tagen so 25 sich die begeben nach bequemheit, vnnd nicht an heyligen tagen vnd dem Sontage, vnd seinen prediger vnderweisse, das er vor die selen bithe nach der prediget, jn mossen vnnd wie das vor alderss gewest. Weytter gnediger herr, so wir jtzt nach lauth vnser keisser- 30 lichen vnnd koniglichen priuilegien fremde bier jnwendig tzwehen meylen von der Stadt zuschencken gewiddert vnnd geweret ha- ben, vnnd so die kretzschmer jnwendig tzwehen meylen nicht fremde bier furen nach schencken sullen, Vnderstehen sich etz- liche dorffpfarher dasselbige zufuren vnnd zu schencken vff dem 35 lande, domit wir von in beschweret vnd bedranget werden, des sich auch die Cretzschmer suste von jnn beclagen, Sie torssten nicht fremde bier schencken, vnnd wurde dach den pfarhern zugegeben, musten durch soliche weysse sie vorterben, vnnd jr Cretzscheme wuste werden, Derhalben bithen wir uwer gnade 40 geruch mit denselben dorffpfarhern vorschaffen das sie sich so- 5 20 15. vore, vorher, früher. 19. mittel, die mette, frühmette, das morgengebet. 30
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234 169b lichs wertlichs handels entschlohen, vnnd sich des, so pristern zugeboret, halden vund gebrauchen wulden, danne wo das nicht geschehen wurde, musten wir ye weytter nach koniglicher schaf- funge douor gedencken, domit wir solichs beswerniss mochten entladen werden, vorsehn vns gantz zu uwern gnaden, uwer 5 gnade werde vns nicht gonnen, die weyle die pfarher uwer gna- den vorwanth seyn vns derhalben weitter mit jn einzulegen, sunder mit in vorschaffen, sich solichs wertlichs handels, do- mit sich die burger vnd die leyen neren sullen, zu mussigen. Wullen wir alletzeit vmbe uwer gnade williges vnnd gerne vor- 10 dienen. Etzliche kannen mit fremden bier am thore gnomen. 170а Montag ader dinstag nach Mathei haben die thorhutter am Niclussthore einem jungen eine kanne mit fremden Bier, das her 15 in Stad hat wullen tragen, gnomen vnnd vffs Rathawss geant- wort, also hat der pfarher sobalde eine seyner grosten kannen mit fremdem bier zu holen vnnd in die Stad zutragen, dem- selbigen jungen entpfolhen, als haben jm die thorhutter soliche kanne mit fremden bier gleicher weisse gnomen vnd vffs Rat� 20 hawss geantwort, Als hat der pfarher einen prister zum Bur- germeister gesant, vund jm sagen lassen, her hette mit seiner pristerschafft eine collacio hirjnne jn der Stad, vnd fremde bier vff seinem pfarhofe zu solicher collacio holen lassen, das jm durch die thorhutter gnomen were, wulde vorschaffen, das jm 25 solich Bier mitsampt den kannen wider mochte werdenn, Doruff jm der Burgermeister geantwort hat, her hette is nicht macht hinder dem Rathe, morgen wurde der Rath beyenander sein mochte her komen vnnd werben so vil jm noth were, wurde her des Rathes menung wol vorstehen, Soliche antwort hat 30 der prister nicht angnomen, sunder ist nach entpfehel des pfar- hers vff den pfarhouff gegangen, doselbst eine kanne mit fremden biere genomen, vnd dem Rathe zu schmacheit offenberlich in die Stad getragen vnnd zu den thorhuttern gesprachen, komet her vnnd nehmet mirss, jr seyt bosse, Anno etc. lxxxix. 35 14. Montag ader dinstag nach Mathei, da im jahre 1489 der mattheustag (21. sept.) auf einen montag fiel, so ist die angabe etwas zweideutig: anders ist es, wenn vom jahre 1488 die rede wäre; dann wäre der montag oder dien- stag der 22. oder 23. sept. 35. bosse, böse ald. pôsi, gemein, schlecht. Jhr seid erbärmliche kerle.
234 169b lichs wertlichs handels entschlohen, vnnd sich des, so pristern zugeboret, halden vund gebrauchen wulden, danne wo das nicht geschehen wurde, musten wir ye weytter nach koniglicher schaf- funge douor gedencken, domit wir solichs beswerniss mochten entladen werden, vorsehn vns gantz zu uwern gnaden, uwer 5 gnade werde vns nicht gonnen, die weyle die pfarher uwer gna- den vorwanth seyn vns derhalben weitter mit jn einzulegen, sunder mit in vorschaffen, sich solichs wertlichs handels, do- mit sich die burger vnd die leyen neren sullen, zu mussigen. Wullen wir alletzeit vmbe uwer gnade williges vnnd gerne vor- 10 dienen. Etzliche kannen mit fremden bier am thore gnomen. 170а Montag ader dinstag nach Mathei haben die thorhutter am Niclussthore einem jungen eine kanne mit fremden Bier, das her 15 in Stad hat wullen tragen, gnomen vnnd vffs Rathawss geant- wort, also hat der pfarher sobalde eine seyner grosten kannen mit fremdem bier zu holen vnnd in die Stad zutragen, dem- selbigen jungen entpfolhen, als haben jm die thorhutter soliche kanne mit fremden bier gleicher weisse gnomen vnd vffs Rat� 20 hawss geantwort, Als hat der pfarher einen prister zum Bur- germeister gesant, vund jm sagen lassen, her hette mit seiner pristerschafft eine collacio hirjnne jn der Stad, vnd fremde bier vff seinem pfarhofe zu solicher collacio holen lassen, das jm durch die thorhutter gnomen were, wulde vorschaffen, das jm 25 solich Bier mitsampt den kannen wider mochte werdenn, Doruff jm der Burgermeister geantwort hat, her hette is nicht macht hinder dem Rathe, morgen wurde der Rath beyenander sein mochte her komen vnnd werben so vil jm noth were, wurde her des Rathes menung wol vorstehen, Soliche antwort hat 30 der prister nicht angnomen, sunder ist nach entpfehel des pfar- hers vff den pfarhouff gegangen, doselbst eine kanne mit fremden biere genomen, vnd dem Rathe zu schmacheit offenberlich in die Stad getragen vnnd zu den thorhuttern gesprachen, komet her vnnd nehmet mirss, jr seyt bosse, Anno etc. lxxxix. 35 14. Montag ader dinstag nach Mathei, da im jahre 1489 der mattheustag (21. sept.) auf einen montag fiel, so ist die angabe etwas zweideutig: anders ist es, wenn vom jahre 1488 die rede wäre; dann wäre der montag oder dien- stag der 22. oder 23. sept. 35. bosse, böse ald. pôsi, gemein, schlecht. Jhr seid erbärmliche kerle.
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235 Jtem Johannes hefft Andress proxschi vnd Baccl? sint hie gewest nicht in des Rathes sunder in andress proxschi geschef- ten, haben iren diener vff dem pfarhofe fremde bier lassen ho- len, vnd so er domit an das thor komen ist, hat er gesprachen 5 zum thorhutter, jch trage fremde bier kom vnd nym mirss du bist bosse, sunder in der herberge hat er gesagt lieben hern der pfarher leht euch sagen, jr sullet frisch trincken, her wil js euch gerne lassen, Solichs honess, der dem Rathe also irtzeiget ist, ist der pfarher eine orsach, Budissenn. 10 An den ewsterssten thoren bey sant nicluss zu hut- ten awssgesatzt. Vnnd so danne der gemelte vnser pfarher, nach solichem vorgeschribenen handel, so wir vor vnserem g. h. dem Bischoue zu Meyssen mit jm gehabt, fremde bier einzufuren vnnd zu- 15 schencken, sich nicht hat messigen wullen, sunder das obir die mosse, vnnd nicht alleine vor sich vnd seine pristerschafft hat einfuren lassen, vnnd beyde geistlichen vnnd wertlichen, bsun- dern bey nacht so die Stad geslossen gewest, den vorstetern, vorkoufft hat, Auch so etzliche vorsteter, die weile man die 20 ewsterssten thore nicht behut hat, fremde Bier in fesseleyn vnnd legeleyn eingefurt vnnd zu sich gebracht haben, hat der Erbar Rath, solichem vntzymlichen handel, domit die Biereygen, wo js lenger vorgunst wurde, an jrer narunge geschwecht vnd ny-170b dergeschlagen wurden, statlichen vorzukomen, jm besten irkant, 25 vnnd mit Rathe der Eldisten hern awssgesatzt vnnd beslossen, Das man das thotengreberthor vund die pforte bei dem kottel- hofe zuschlissen, vnnd an den andern tzwehen ewsterssten tho- ren, als am thore bey sand nicluss, vnnd am thore do man zum heyligen Creutze geht, hutten sal, vnnd den thorhuttern 30 doselbst entpfelhen, fleyssig offsehen zuhaben, were awss ader ein tzewth, vnnd bsunderen das nymandes, her sey geistlich ader wertlich, fremde Bier einfure nach trage, js geschee danne mit wissen vnnd willen des Burgermeisterss, Das danne also vorgnomen vnnd bestalt ist. Actum Anno etc. lxxxix, dinstag 35 nach francisci, Vrbano Schelner magistrociuium Georgio Em- merici et Johanne kuchel Camemarijs existentibus. 1. Jtem Johannes etc. Der abschnitt von hier bis Budissen ist unter die linie 22. Biereygen, biereigner. jedoch von derselben hand später nachgetragen. 34. dinstag nach francisci, den 6. october. 30*
235 Jtem Johannes hefft Andress proxschi vnd Baccl? sint hie gewest nicht in des Rathes sunder in andress proxschi geschef- ten, haben iren diener vff dem pfarhofe fremde bier lassen ho- len, vnd so er domit an das thor komen ist, hat er gesprachen 5 zum thorhutter, jch trage fremde bier kom vnd nym mirss du bist bosse, sunder in der herberge hat er gesagt lieben hern der pfarher leht euch sagen, jr sullet frisch trincken, her wil js euch gerne lassen, Solichs honess, der dem Rathe also irtzeiget ist, ist der pfarher eine orsach, Budissenn. 10 An den ewsterssten thoren bey sant nicluss zu hut- ten awssgesatzt. Vnnd so danne der gemelte vnser pfarher, nach solichem vorgeschribenen handel, so wir vor vnserem g. h. dem Bischoue zu Meyssen mit jm gehabt, fremde bier einzufuren vnnd zu- 15 schencken, sich nicht hat messigen wullen, sunder das obir die mosse, vnnd nicht alleine vor sich vnd seine pristerschafft hat einfuren lassen, vnnd beyde geistlichen vnnd wertlichen, bsun- dern bey nacht so die Stad geslossen gewest, den vorstetern, vorkoufft hat, Auch so etzliche vorsteter, die weile man die 20 ewsterssten thore nicht behut hat, fremde Bier in fesseleyn vnnd legeleyn eingefurt vnnd zu sich gebracht haben, hat der Erbar Rath, solichem vntzymlichen handel, domit die Biereygen, wo js lenger vorgunst wurde, an jrer narunge geschwecht vnd ny-170b dergeschlagen wurden, statlichen vorzukomen, jm besten irkant, 25 vnnd mit Rathe der Eldisten hern awssgesatzt vnnd beslossen, Das man das thotengreberthor vund die pforte bei dem kottel- hofe zuschlissen, vnnd an den andern tzwehen ewsterssten tho- ren, als am thore bey sand nicluss, vnnd am thore do man zum heyligen Creutze geht, hutten sal, vnnd den thorhuttern 30 doselbst entpfelhen, fleyssig offsehen zuhaben, were awss ader ein tzewth, vnnd bsunderen das nymandes, her sey geistlich ader wertlich, fremde Bier einfure nach trage, js geschee danne mit wissen vnnd willen des Burgermeisterss, Das danne also vorgnomen vnnd bestalt ist. Actum Anno etc. lxxxix, dinstag 35 nach francisci, Vrbano Schelner magistrociuium Georgio Em- merici et Johanne kuchel Camemarijs existentibus. 1. Jtem Johannes etc. Der abschnitt von hier bis Budissen ist unter die linie 22. Biereygen, biereigner. jedoch von derselben hand später nachgetragen. 34. dinstag nach francisci, den 6. october. 30*
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230 Alischer von Rengerssdorff hat gefraget ap er dem pfarrer fremde bier zufuren torsste. 1Зда Vff den nehsten freytag dornach ist Alischer von Rengirss- dorff vor den Rath komen vnnd hat vortzalt, wie her vnserem pfarher etzliche tzeit fremde bier zugefurt hette, So danne der Rath jtzt hette lassen awssruffen vnnd vorbieten, das nymandes fremde Bier in das weichbilde furen sulde, wuste er nicht ap er dem pfarher forder fremde Bier zufuren torste ader nicht, vnd hat gebeten man wulde jnn des vnderrichten, Als ist jm geantwort, der Rath hette nach lauth der Stad keisserlichen vnd 10 koniglichen priüilegien lassen aussruffen, das nymandes nach sand michels tag fremde Bier in diss weichbilde furen sulle, er wurde sich an dorjnne wol wissen zu halden, Wurde aber yman- des dorobir fremde bier einfuren, gen den wurde sich der Rath nach lauth der Stadt priuilegien vnnd koniglicher maiestat 15 befehl wol wissen zu halden. Actum vts. Anno etc. lxxxix. 5 Wie der pfarher mit den eldisten hern der bier- fure halben gehandelt. Hзb Dornach vff den freytag vor luce evangeliste ist dem pfar- her vff sein ansuchen, eine stunde wenne er vor die Eldisten 20 hern komen mochte, geleget, Als ist er mit magistro Johanne Blumenroder seinem prediger, hern Johanni gotthaw, vnd einem capellan komen, vnnd hat anbrocht, js weren pawer vffem lande die jm etzliche tzeit fremde bier zugefurt hetten, als hette jm der eine vormeldet, das er vor dem Rathe gewest, vnd sich befraget 25 hette, wie er sich dorjnne halden sulde, also were jm gesaget, er sulde wider dem pfarher nach nymanden fremde bier zufuren etc. So danne seine vorfarn pfarhern zu Gorlitz, auch erselbst vor sich vnnd ire pristerschafft fremde bier hetten einfuren lassen, vund inn das nye were gewerth wurden, were sein ansuchen vnd 30 begeren, Sie wulden inn nach dorbey lassen, vnnd vnerkant des Rechten, awss der gewere nicht setzen, Bedeuchte sie aber, das sie forder gerechtickeit hetten danne er, wulde er sich mit jun billichen vnnd irkennen lassen etc. Vnnd ap sie wes vnwillen zu jm trugen, das sie den abe- 35 stellen wulden, danne er wulde gerne fruntlichen vund jn eynickeit mit jnn leben etc. 2. torste, dürfte. 19. freitag vor luce, den 16. october.
230 Alischer von Rengerssdorff hat gefraget ap er dem pfarrer fremde bier zufuren torsste. 1Зда Vff den nehsten freytag dornach ist Alischer von Rengirss- dorff vor den Rath komen vnnd hat vortzalt, wie her vnserem pfarher etzliche tzeit fremde bier zugefurt hette, So danne der Rath jtzt hette lassen awssruffen vnnd vorbieten, das nymandes fremde Bier in das weichbilde furen sulde, wuste er nicht ap er dem pfarher forder fremde Bier zufuren torste ader nicht, vnd hat gebeten man wulde jnn des vnderrichten, Als ist jm geantwort, der Rath hette nach lauth der Stad keisserlichen vnd 10 koniglichen priüilegien lassen aussruffen, das nymandes nach sand michels tag fremde Bier in diss weichbilde furen sulle, er wurde sich an dorjnne wol wissen zu halden, Wurde aber yman- des dorobir fremde bier einfuren, gen den wurde sich der Rath nach lauth der Stadt priuilegien vnnd koniglicher maiestat 15 befehl wol wissen zu halden. Actum vts. Anno etc. lxxxix. 5 Wie der pfarher mit den eldisten hern der bier- fure halben gehandelt. Hзb Dornach vff den freytag vor luce evangeliste ist dem pfar- her vff sein ansuchen, eine stunde wenne er vor die Eldisten 20 hern komen mochte, geleget, Als ist er mit magistro Johanne Blumenroder seinem prediger, hern Johanni gotthaw, vnd einem capellan komen, vnnd hat anbrocht, js weren pawer vffem lande die jm etzliche tzeit fremde bier zugefurt hetten, als hette jm der eine vormeldet, das er vor dem Rathe gewest, vnd sich befraget 25 hette, wie er sich dorjnne halden sulde, also were jm gesaget, er sulde wider dem pfarher nach nymanden fremde bier zufuren etc. So danne seine vorfarn pfarhern zu Gorlitz, auch erselbst vor sich vnnd ire pristerschafft fremde bier hetten einfuren lassen, vund inn das nye were gewerth wurden, were sein ansuchen vnd 30 begeren, Sie wulden inn nach dorbey lassen, vnnd vnerkant des Rechten, awss der gewere nicht setzen, Bedeuchte sie aber, das sie forder gerechtickeit hetten danne er, wulde er sich mit jun billichen vnnd irkennen lassen etc. Vnnd ap sie wes vnwillen zu jm trugen, das sie den abe- 35 stellen wulden, danne er wulde gerne fruntlichen vund jn eynickeit mit jnn leben etc. 2. torste, dürfte. 19. freitag vor luce, den 16. october.
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237 Antworth der Eldisten hern. 5 20 Doruff ist dem pfarher geantwort, der pawer hette jun zu mylde vnnd weich bericht, sein were auch in der antwort, dy der Rath dem pawer gegeben hette, nicht gedocht, sunder sie hetthen jm eine antworth gegeben, die sie gen meniglich wol vorantworten wulden. Der gewere vnd gerechtickeit halben die er also angetzogen hat, ist jm geantwort, die einfure fremdes bierss were vnder- tzeiten gewert, vndertzeiten zugelassen wurden, nach dem js die 10 tzeit gefordert, vnnd die so an Rathes stat gesessen, vor das beste irkant hetten, So danne der Rath jtzt irkente, das die Stad vnd forderlich die Biereigen mit einfure des fremden Bierss suste nydergeschlagen vnnd beschediget wurden, hetten sie solich ein- fure fremdes bierss nach lauth der Stad priuilegia vorbieten 15 lassen, jdach were js jm von dem Rathe nye gewerth wurden. Vff das drytte stucke ist geantwort, Sie wulden sich vngerne 172a anderss gen jm halden, danne als sich frome Cristene leuthe gen jrem pfarher halden sullen, sie hetten jm auch keine vrsach, das er wes vnwillen zu jun tragen sulde, gegeben, Sunder nach dem inn die Stad von jrem allergnedigisten hern dem konige befolhen vund vortrawet wehre, musten sie das gemeine gutt also vorsor- gen, das die Stad bey jrem wesen bleyben, vnnd sie js gen seiner ko. mt. vnnd gemeiner Stadt vorantworten konden etc. Des pharherss widerrede. Doruff hat der pfarher abermolss vnder manchfeldigen wor- ten die gewere angetzogen, vnd dobey vortzalt, die prister weren mit bethen, messelesen, beichtehoren, vnd ander muhe beladen, vnd so sie gorlitzsch bier trincken sulden, das danne sere starck were, wurden sie dadurch beschweret, vnd soliche ire amecht 30 zuuorbrengen, vngeschickt, js konde auch den Biereigen, das die prister fremde bier trincken, kleynen schaden gebrengen etc., vnd hat begerth sie wulden jm sagen, ap er in mossen wie vor vnnd von jun vngehindert fremde bier mochte einfuren lassen etc. 25 35 Der Eldisten hern jnnsage etc. Man funde drey ader fierley Bier alse mertzen aldebier Trinckebier vund weisses bier, das alles wol zu trincken were, 172b 2. zu mylde vund weich, in freundlicher, friedlicher absicht, nur um sich raths zu erholen nicht zu rechte, um jemanden zu verklagen.
237 Antworth der Eldisten hern. 5 20 Doruff ist dem pfarher geantwort, der pawer hette jun zu mylde vnnd weich bericht, sein were auch in der antwort, dy der Rath dem pawer gegeben hette, nicht gedocht, sunder sie hetthen jm eine antworth gegeben, die sie gen meniglich wol vorantworten wulden. Der gewere vnd gerechtickeit halben die er also angetzogen hat, ist jm geantwort, die einfure fremdes bierss were vnder- tzeiten gewert, vndertzeiten zugelassen wurden, nach dem js die 10 tzeit gefordert, vnnd die so an Rathes stat gesessen, vor das beste irkant hetten, So danne der Rath jtzt irkente, das die Stad vnd forderlich die Biereigen mit einfure des fremden Bierss suste nydergeschlagen vnnd beschediget wurden, hetten sie solich ein- fure fremdes bierss nach lauth der Stad priuilegia vorbieten 15 lassen, jdach were js jm von dem Rathe nye gewerth wurden. Vff das drytte stucke ist geantwort, Sie wulden sich vngerne 172a anderss gen jm halden, danne als sich frome Cristene leuthe gen jrem pfarher halden sullen, sie hetten jm auch keine vrsach, das er wes vnwillen zu jun tragen sulde, gegeben, Sunder nach dem inn die Stad von jrem allergnedigisten hern dem konige befolhen vund vortrawet wehre, musten sie das gemeine gutt also vorsor- gen, das die Stad bey jrem wesen bleyben, vnnd sie js gen seiner ko. mt. vnnd gemeiner Stadt vorantworten konden etc. Des pharherss widerrede. Doruff hat der pfarher abermolss vnder manchfeldigen wor- ten die gewere angetzogen, vnd dobey vortzalt, die prister weren mit bethen, messelesen, beichtehoren, vnd ander muhe beladen, vnd so sie gorlitzsch bier trincken sulden, das danne sere starck were, wurden sie dadurch beschweret, vnd soliche ire amecht 30 zuuorbrengen, vngeschickt, js konde auch den Biereigen, das die prister fremde bier trincken, kleynen schaden gebrengen etc., vnd hat begerth sie wulden jm sagen, ap er in mossen wie vor vnnd von jun vngehindert fremde bier mochte einfuren lassen etc. 25 35 Der Eldisten hern jnnsage etc. Man funde drey ader fierley Bier alse mertzen aldebier Trinckebier vund weisses bier, das alles wol zu trincken were, 172b 2. zu mylde vund weich, in freundlicher, friedlicher absicht, nur um sich raths zu erholen nicht zu rechte, um jemanden zu verklagen.
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238 jn der Stad zu kouffen, vund wie wol sie an Rathesstat sitzende tegelich grosse muhe vnnd sorge tragen musten, truncken sie dach keyn anderss danne Gorlitzsch Bier, vorsehen sich er vnnd seine pristerschafft mochten auch wol eine gnuge doran haben, jdach so er vor sich ein firtel ader tzwehe wurde wollen ein- furen lassen, wurde jm wol vorgunst werden, also dach das er js durch seinen diener, so js am thore were, dem Burgermeister lasse vormelden. 5 Des pfarhers widerrede. Doruff der pfarher gesaget hat, js stunde jm also nicht 10 vffzunehmen, her hette auch der pristerschafft an jrer freyheit vnnd gerechtickeit nichtes zuuorgeben, danne die prister weren obir ire freyheit jm geistlichen Rechte awssgedruckt, von etz- lichen Romischen keissern als karolo vnnd Sigismundo gross gefreyet vnnd begnadet, auch bey schweren pehnen, dorein sie 15 fallen mochten, so sie jn also jn soliche ire freyheit griffen, das inn danne leith were, vnnd so sie villeichte die nicht wus- ten, wulde er jun die zuerkennen geben, vnnd hat also abe- schriffte derselbigen bullen die man nennet karolinas vnnd Si- gismundinas jn etzlichen iren puncten gelesen, vund begert, sie 20 wulden inn vnd seine pristerschafft bey solicher irer freiheit lassen, vnnd jm vor sich vund seine pristerschafft fremde bier einzufuren vorgonnen. 173а Der Eldisten hern antworth. Als haben jm die Eldisten hern doruff geantworth, Sie 25 wusten soliche der prister freyheit wol, Sie sagitten jm auch nichtes abe nach zu, sie hetten js auch von dem Rathe weiter nicht in befehl, Sunder wolde er doran nicht gnuge haben, mochte er vor den Rath komen, wurde er des Rathes menung wol vorstehen. 30 Des pfarhers widerrede. Doruff hat der pfarher gesaget, her wuste sich derhalben vor den Rath nicht zu muhen, sunder muste gedencken vff weisse vnnd wege, wie er mit seiner pristerschafft bei jrer gerechtickeit bleiben mochten. 35 10. Js stunde—vflzunehmen, es käme ihm nicht zu, die sache auf sich beruhen zu lassen, zu suspendiren. 13. obir ire freyheit, ausser ihren privilegien.
238 jn der Stad zu kouffen, vund wie wol sie an Rathesstat sitzende tegelich grosse muhe vnnd sorge tragen musten, truncken sie dach keyn anderss danne Gorlitzsch Bier, vorsehen sich er vnnd seine pristerschafft mochten auch wol eine gnuge doran haben, jdach so er vor sich ein firtel ader tzwehe wurde wollen ein- furen lassen, wurde jm wol vorgunst werden, also dach das er js durch seinen diener, so js am thore were, dem Burgermeister lasse vormelden. 5 Des pfarhers widerrede. Doruff der pfarher gesaget hat, js stunde jm also nicht 10 vffzunehmen, her hette auch der pristerschafft an jrer freyheit vnnd gerechtickeit nichtes zuuorgeben, danne die prister weren obir ire freyheit jm geistlichen Rechte awssgedruckt, von etz- lichen Romischen keissern als karolo vnnd Sigismundo gross gefreyet vnnd begnadet, auch bey schweren pehnen, dorein sie 15 fallen mochten, so sie jn also jn soliche ire freyheit griffen, das inn danne leith were, vnnd so sie villeichte die nicht wus- ten, wulde er jun die zuerkennen geben, vnnd hat also abe- schriffte derselbigen bullen die man nennet karolinas vnnd Si- gismundinas jn etzlichen iren puncten gelesen, vund begert, sie 20 wulden inn vnd seine pristerschafft bey solicher irer freiheit lassen, vnnd jm vor sich vund seine pristerschafft fremde bier einzufuren vorgonnen. 173а Der Eldisten hern antworth. Als haben jm die Eldisten hern doruff geantworth, Sie 25 wusten soliche der prister freyheit wol, Sie sagitten jm auch nichtes abe nach zu, sie hetten js auch von dem Rathe weiter nicht in befehl, Sunder wolde er doran nicht gnuge haben, mochte er vor den Rath komen, wurde er des Rathes menung wol vorstehen. 30 Des pfarhers widerrede. Doruff hat der pfarher gesaget, her wuste sich derhalben vor den Rath nicht zu muhen, sunder muste gedencken vff weisse vnnd wege, wie er mit seiner pristerschafft bei jrer gerechtickeit bleiben mochten. 35 10. Js stunde—vflzunehmen, es käme ihm nicht zu, die sache auf sich beruhen zu lassen, zu suspendiren. 13. obir ire freyheit, ausser ihren privilegien.
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239 Dem pfarher seine kannen widergegeben. Vnnd so der pfarher mit den obgnanten pristern awss der Rathstoben komen sint, hat er einen seiner capellan wider hy- nein gesanth, vnnd die kannen, so jm, in mossen als hiefur ge- 5 schreben, mit fremden bier gnomen sint, wider fordern lassen, die jm danne also widergegeben sint. Wie der pfarher mit etzlichen pristern vor den Rath komen ist. Vnnd wie wol der pfarher jm abscheide des handels den 10 her mit den eldisten hern gehabt, gesaget hat, er wuste sich der- halben vor den Rath nicht zu muhen, jdach ist er vff den nehsten 173b dinstag dornach mit dissen nachgeschreben pristern, magistro Johanne Blumenroder, Johanne gotaw, Schueffel, Johanne Jhon, wolffgang Slogkwerder, Johanne heinrici, oswalde Reichnawer, 15 vnnd hern Johanne herman, vor den Rath komen, vnd hat vor- tzalt, wie er vor den eldisten hern gewest vnnd was er doselbst an sie gebrucht hette uts. Vnnd hat dorober vortzalt vnd gesagt, die pfarre were jm vom Rathe vorlihen mit allen Rechten vnnde herlichkeiten, als 20 die seine vorfarn pfarher jngehabt hetten, so were js ye offenbar das seine vorfarn pfarher zu Gorlitz vor sich vnnd jre prister- schafft fremde bier hetten einfuren lassen. Vnser allergnedigster herr der konig hette auch in dem brieue, domit seine ko. g. die Stad der einfure halben fremdes 25 Bierss begnadet, den pfarrer vnnd die pristerschafft awssge- schlossen. Der Rath hette jm auch vormalss selbs gesagt, vnnde durch den Stadschreiber seinem prediger sagen lassen, Sie weren sein wol zufriden, das er vor sich vnnde seine pristerschafft fremde 30 bier einfurte vnd gebrauchte, wie das jizt vorwandelt wurde wuste er nicht. Sie sagitten, sie libitten die pristerschafft, sulden das auch also mit den werken beweissen, vnnd jm, jn mossen wie vor alderss, fremde bier, vor sich vnd seine pristerschaft einzufuren 35 vorgonnen. Des Rathes antwort. 174а Vff die stucke so der pfarher auch vormolss an die Eldisten hern gebrocht hat, jst jm durch den Rath, in mossen vnnd wie
239 Dem pfarher seine kannen widergegeben. Vnnd so der pfarher mit den obgnanten pristern awss der Rathstoben komen sint, hat er einen seiner capellan wider hy- nein gesanth, vnnd die kannen, so jm, in mossen als hiefur ge- 5 schreben, mit fremden bier gnomen sint, wider fordern lassen, die jm danne also widergegeben sint. Wie der pfarher mit etzlichen pristern vor den Rath komen ist. Vnnd wie wol der pfarher jm abscheide des handels den 10 her mit den eldisten hern gehabt, gesaget hat, er wuste sich der- halben vor den Rath nicht zu muhen, jdach ist er vff den nehsten 173b dinstag dornach mit dissen nachgeschreben pristern, magistro Johanne Blumenroder, Johanne gotaw, Schueffel, Johanne Jhon, wolffgang Slogkwerder, Johanne heinrici, oswalde Reichnawer, 15 vnnd hern Johanne herman, vor den Rath komen, vnd hat vor- tzalt, wie er vor den eldisten hern gewest vnnd was er doselbst an sie gebrucht hette uts. Vnnd hat dorober vortzalt vnd gesagt, die pfarre were jm vom Rathe vorlihen mit allen Rechten vnnde herlichkeiten, als 20 die seine vorfarn pfarher jngehabt hetten, so were js ye offenbar das seine vorfarn pfarher zu Gorlitz vor sich vnnd jre prister- schafft fremde bier hetten einfuren lassen. Vnser allergnedigster herr der konig hette auch in dem brieue, domit seine ko. g. die Stad der einfure halben fremdes 25 Bierss begnadet, den pfarrer vnnd die pristerschafft awssge- schlossen. Der Rath hette jm auch vormalss selbs gesagt, vnnde durch den Stadschreiber seinem prediger sagen lassen, Sie weren sein wol zufriden, das er vor sich vnnde seine pristerschafft fremde 30 bier einfurte vnd gebrauchte, wie das jizt vorwandelt wurde wuste er nicht. Sie sagitten, sie libitten die pristerschafft, sulden das auch also mit den werken beweissen, vnnd jm, jn mossen wie vor alderss, fremde bier, vor sich vnd seine pristerschaft einzufuren 35 vorgonnen. Des Rathes antwort. 174а Vff die stucke so der pfarher auch vormolss an die Eldisten hern gebrocht hat, jst jm durch den Rath, in mossen vnnd wie
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240 175a vormolss durch die eldisten hern, geantwort wurden, Sunder vff die andern stucke ist geantwort, Es weren auch vormolss pfarher zu Gorlitz gewest, hetten dach die Stad mit einfure vnd schanck fremdes bierss nicht also bedranget, sunder hetten des alleine vor jrenn mundt vnnd nicht 5 meher einfuren lassen, hetten sich auch das also zuhalden gein dem Rathe vorschreben. Her vnnd seine pristerschafft hetten des fremden Bierss nicht nach laute des ko. brieues gebraucht, sunder er hette js wertlichen personen vnnd mitburgern, die is eines teiles vffem 10 pfarhoue getruncken, vnd eines teyles in die Stad haben lassen holen, offentlich vund ane alles schewen vorkouffen lassen, js hetten auch etzliche prister lassen holen, vnd hetten das forder jn die Stad gesant, vndertzeiten auch mitburger zu jnn jn die collacio gefordert, domit der Bierhandel in der Stad nyderge� 15 slagen vnd suste beschediget wurde, Sie musten sich auch der- halben mit iren mitburgern ergern vnd peynigen, danne vff einen tag hetten sie jr bey fiertzigen, die eines teiles vffem pfarhofe zum fremden biere gewest, vnd eines teiles haben hirein holen lassen, vorburget, jtzlichen vor iiij ſs., vorsehen sich auch nach 20 awssagung der geistlichen Recht, pfarhofe sullen nicht schanck- hewser sein, Sie erethen vnd fordirten die pristerschafft, wulden sich auch vngerne anderss vormercken lassen, sulde sich auch mit seiner pristerschafft wider also gein dem Rathe vnnd ge- meiner Stadt beweissen, vnnde die Stadt mit einfure fremdes 25 bierss nicht also dirnyder schlahen, vnnd jr bier so vorachten vnnd schendenn, Danne die pfarre were von der Stadt vnnd nicht widervmbe die Stadt von dem pfarhofe awssgesatzt, vnnd so er mit seiner pristerschafft jre notdorfft vund wesen von der Stad hetten, sulden sie billich auch die Stad lieben, vund jr bier 30 trincken, vnnd das, der Stadt zu merglichem schaden, nicht also vornichten, danne wo die Stad abenehme vnd geringert wurde, konde dem pfarrer vnd seiner pristerschaft nicht zu gutte nach zufromen komen, jdach wo er vor sich ein firtel bier ader tzwehe wulde einfuren lassen, wurde jm wol vorgunst werden, jn der 35 weisse, so js am thore ist, das er is durch seinen diener dem Burgermeister lasse vormelden. Des pfarrerss widerrede. Doruff hat der pfarrer gesaget, seine vorfarn pfarrer zu Gorlitz vnd her, hetten is ye allermeniglich vnersucht lassen 40 einfuren, Bethen derhalben sie wulden jnn auch dorbey lassen,
240 175a vormolss durch die eldisten hern, geantwort wurden, Sunder vff die andern stucke ist geantwort, Es weren auch vormolss pfarher zu Gorlitz gewest, hetten dach die Stad mit einfure vnd schanck fremdes bierss nicht also bedranget, sunder hetten des alleine vor jrenn mundt vnnd nicht 5 meher einfuren lassen, hetten sich auch das also zuhalden gein dem Rathe vorschreben. Her vnnd seine pristerschafft hetten des fremden Bierss nicht nach laute des ko. brieues gebraucht, sunder er hette js wertlichen personen vnnd mitburgern, die is eines teiles vffem 10 pfarhoue getruncken, vnd eines teyles in die Stad haben lassen holen, offentlich vund ane alles schewen vorkouffen lassen, js hetten auch etzliche prister lassen holen, vnd hetten das forder jn die Stad gesant, vndertzeiten auch mitburger zu jnn jn die collacio gefordert, domit der Bierhandel in der Stad nyderge� 15 slagen vnd suste beschediget wurde, Sie musten sich auch der- halben mit iren mitburgern ergern vnd peynigen, danne vff einen tag hetten sie jr bey fiertzigen, die eines teiles vffem pfarhofe zum fremden biere gewest, vnd eines teiles haben hirein holen lassen, vorburget, jtzlichen vor iiij ſs., vorsehen sich auch nach 20 awssagung der geistlichen Recht, pfarhofe sullen nicht schanck- hewser sein, Sie erethen vnd fordirten die pristerschafft, wulden sich auch vngerne anderss vormercken lassen, sulde sich auch mit seiner pristerschafft wider also gein dem Rathe vnnd ge- meiner Stadt beweissen, vnnde die Stadt mit einfure fremdes 25 bierss nicht also dirnyder schlahen, vnnd jr bier so vorachten vnnd schendenn, Danne die pfarre were von der Stadt vnnd nicht widervmbe die Stadt von dem pfarhofe awssgesatzt, vnnd so er mit seiner pristerschafft jre notdorfft vund wesen von der Stad hetten, sulden sie billich auch die Stad lieben, vund jr bier 30 trincken, vnnd das, der Stadt zu merglichem schaden, nicht also vornichten, danne wo die Stad abenehme vnd geringert wurde, konde dem pfarrer vnd seiner pristerschaft nicht zu gutte nach zufromen komen, jdach wo er vor sich ein firtel bier ader tzwehe wulde einfuren lassen, wurde jm wol vorgunst werden, jn der 35 weisse, so js am thore ist, das er is durch seinen diener dem Burgermeister lasse vormelden. Des pfarrerss widerrede. Doruff hat der pfarrer gesaget, seine vorfarn pfarrer zu Gorlitz vnd her, hetten is ye allermeniglich vnersucht lassen 40 einfuren, Bethen derhalben sie wulden jnn auch dorbey lassen,
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241 sunder vff das sie mochten ein wissen haben das js jn ange- horte, wulde er js durch seinen diener am thore lassen ansagen vund vormelden. Des Rathes Antworth. 175а Jr Allergnedigster herr der konig hette dem Rathe die Stadt vnnd slossel zum thoren vortrauhet vnd entpfolhen, musten die auch also vorsorgen, das sie js gein seiner koniglichen maiestat vorantworten mochten, derhalben fugitte jnn nicht, das sie die hynder seiner ko.mt. awss jren handen geben, vnnd seinem die- 10 ner soliche macht zulassen sulden, das er mochte hinein fordern vnnd lassen, was er wulde. 5 Des pfarrerss frage etc. Doruff der pfarrer gefraget hat, ap er das Bier, das er jn solicher weisse in seine behawssunge brechte, den pristern die 15 zu jm quemen ader das lyssen holen, auch mochte lassen wer- den vnnd vorkouffen. Des Rathes Antwort. 20 Jst jm geantwort wurden, her hette des Rathes menunge vorstanden, sie hetten jizt vil gescheffte, wo er nicht eine ge- nuge doran hette, mochte er vff den freytag wider vor den Rath komen. Wie der pfarrer abermolss vor den Rath ist komen. Vff den freytag nehst dornach ist der pfarrer mit den ob- gemelten pristern abermolss vor den Rath komen vund hat ge- 25 fraget, ap er fremde Bier vor sich vnd seine pristerschafft mochte lassen einfuren so er das am thore durch seinen diener lisse 175b vormelden vnnd ansagen etc. Des Rathes Antwort. So er ein firtel Bier ader tzwehe vor sich wulde einfuren 30 lassen, vnnd wurde das dem Burgermeister lassen vormelden, so js am thore were, wurde jm wol vorgunst vnnd eingelassen, wurde sich auch gein den pristern die zu jm kemen, mit dem fremden Bier wol wissen zu halden. 9. hynder, hinter dem rücken, ohne vorwissen und befehl. 31
241 sunder vff das sie mochten ein wissen haben das js jn ange- horte, wulde er js durch seinen diener am thore lassen ansagen vund vormelden. Des Rathes Antworth. 175а Jr Allergnedigster herr der konig hette dem Rathe die Stadt vnnd slossel zum thoren vortrauhet vnd entpfolhen, musten die auch also vorsorgen, das sie js gein seiner koniglichen maiestat vorantworten mochten, derhalben fugitte jnn nicht, das sie die hynder seiner ko.mt. awss jren handen geben, vnnd seinem die- 10 ner soliche macht zulassen sulden, das er mochte hinein fordern vnnd lassen, was er wulde. 5 Des pfarrerss frage etc. Doruff der pfarrer gefraget hat, ap er das Bier, das er jn solicher weisse in seine behawssunge brechte, den pristern die 15 zu jm quemen ader das lyssen holen, auch mochte lassen wer- den vnnd vorkouffen. Des Rathes Antwort. 20 Jst jm geantwort wurden, her hette des Rathes menunge vorstanden, sie hetten jizt vil gescheffte, wo er nicht eine ge- nuge doran hette, mochte er vff den freytag wider vor den Rath komen. Wie der pfarrer abermolss vor den Rath ist komen. Vff den freytag nehst dornach ist der pfarrer mit den ob- gemelten pristern abermolss vor den Rath komen vund hat ge- 25 fraget, ap er fremde Bier vor sich vnd seine pristerschafft mochte lassen einfuren so er das am thore durch seinen diener lisse 175b vormelden vnnd ansagen etc. Des Rathes Antwort. So er ein firtel Bier ader tzwehe vor sich wulde einfuren 30 lassen, vnnd wurde das dem Burgermeister lassen vormelden, so js am thore were, wurde jm wol vorgunst vnnd eingelassen, wurde sich auch gein den pristern die zu jm kemen, mit dem fremden Bier wol wissen zu halden. 9. hynder, hinter dem rücken, ohne vorwissen und befehl. 31
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242 Des pfarrers Antwort. Doruff der pfarrer geantwort, her mit seiner pristerschaft hetten nicht macht, hinder jren obirsteyn ichtes irer gerechtikeit nachzulassen ader zu obirgeben, Sunder musten die ding hinder sich an ire obirsteyn tragen vnnd gelangen lassen, wie wol sie js vngerne theten etc. 5 Wie sich der pfarrer beim officialen wider den Rath beclaget hat. I7Gа Nach solichem handel, ist der pfarrer gein Budissen ge- reten, sich beym hern official vom Stolpen, so er die tzeit 10 doselbst gewest, wider den Rath zubeclagen, hat auch vlmus ermelreich der Stad mitburger vnd tuchmecher der sich vor- molss vffte dem Rathe widersessig gemacht, mit jm zu tzyhen vffgereth, der danne vom Rathe dorvmbe in straffung gnomen, vnd entlichen von der Stad vorweist ist, andern mitburgern zu 15 angesicht, das sie nymandes der sich vber den Rath beclagen wil, Rath nach hulffe thuen sullen. Schriffte des officials an Rath gethann. Johannes Tawbenheym doctor etc. Bischofflichen hofes zu Meyssen official, den Ersamen vnnde weissen Burgermeister 20 vnnd Rathmann der Stadt Gorlitz, meinen bsunderen gunstigen frundenn. Meinen fruntlichen dinst zuuor Ersame vnd weisse bsunder gunstige frund, jr habt zur tzeit mitsampt uwerm pfarrer etliche irnisse vnnd gebrechen an meinen gnedigen hern von meissen 25 gelangen lassen, die danne zu der tzeit nicht haben entlichen mugen beygeleget werden, jst mein g. h. ye gemeinet gewest, etliche der seinen zu euch zuschicken, uch mit dem gemelten ewrem pfarrer vnd der pristerschafft zuuorhoren vnd wege fur- zunehmen dadurch ir allerseit gutlichen vnnd in fruntschafft 30 vortragen wurdet, Nw beclagt sich gnanter pfarrer vor mir jn abwesen vnnd an stat meines g. h. wie jr jm diss wie oben ir- tzalt, nicht angesehen, wider altherkommen vnnd von seinen vorfarn gebrauchte freyheit, das er aller meniglich vnersucht 16. zu angesicht, zum beispiele. 25. irnisse vnnd gebrechen, stroitigkeiten und beschwerden.
242 Des pfarrers Antwort. Doruff der pfarrer geantwort, her mit seiner pristerschaft hetten nicht macht, hinder jren obirsteyn ichtes irer gerechtikeit nachzulassen ader zu obirgeben, Sunder musten die ding hinder sich an ire obirsteyn tragen vnnd gelangen lassen, wie wol sie js vngerne theten etc. 5 Wie sich der pfarrer beim officialen wider den Rath beclaget hat. I7Gа Nach solichem handel, ist der pfarrer gein Budissen ge- reten, sich beym hern official vom Stolpen, so er die tzeit 10 doselbst gewest, wider den Rath zubeclagen, hat auch vlmus ermelreich der Stad mitburger vnd tuchmecher der sich vor- molss vffte dem Rathe widersessig gemacht, mit jm zu tzyhen vffgereth, der danne vom Rathe dorvmbe in straffung gnomen, vnd entlichen von der Stad vorweist ist, andern mitburgern zu 15 angesicht, das sie nymandes der sich vber den Rath beclagen wil, Rath nach hulffe thuen sullen. Schriffte des officials an Rath gethann. Johannes Tawbenheym doctor etc. Bischofflichen hofes zu Meyssen official, den Ersamen vnnde weissen Burgermeister 20 vnnd Rathmann der Stadt Gorlitz, meinen bsunderen gunstigen frundenn. Meinen fruntlichen dinst zuuor Ersame vnd weisse bsunder gunstige frund, jr habt zur tzeit mitsampt uwerm pfarrer etliche irnisse vnnd gebrechen an meinen gnedigen hern von meissen 25 gelangen lassen, die danne zu der tzeit nicht haben entlichen mugen beygeleget werden, jst mein g. h. ye gemeinet gewest, etliche der seinen zu euch zuschicken, uch mit dem gemelten ewrem pfarrer vnd der pristerschafft zuuorhoren vnd wege fur- zunehmen dadurch ir allerseit gutlichen vnnd in fruntschafft 30 vortragen wurdet, Nw beclagt sich gnanter pfarrer vor mir jn abwesen vnnd an stat meines g. h. wie jr jm diss wie oben ir- tzalt, nicht angesehen, wider altherkommen vnnd von seinen vorfarn gebrauchte freyheit, das er aller meniglich vnersucht 16. zu angesicht, zum beispiele. 25. irnisse vnnd gebrechen, stroitigkeiten und beschwerden.
Strana 243
243 nach jnhalt geistlicher vnd keisserlicher priuilegien fremde bier in seyne behawsunge gefuret, furgehalden, so er solich bier hin- furder furen welde, sulde er ewren Burgermeister zuuor durch seinen Capellan ader diener ersuchen etc. als hat joh bey mir 176b 5 nicht anderss gedocht, die sache sult biss mein g. h. zu uch schicken, ader uch furforderen wurde anstehen, wie dem ist jn abwesen des gnanten meines g. h. meine fleissige bethe, jr wultet den pfarher seiner freyheit bissher besessen, ane irkentniss nicht entweren, sunder sulch ewer furnehmen biss zuuorhorung an- 10 stellen vnd beruhen lassen, danne ich vorsehe mich, obgemelter mein g. h. werde in kortzen tagen derhalben zu uch schicken, vnd soliche tzwelouffte zufuren vnd abetragen lassen, uch hir- jnne gutwillig irtzeigen, als mich vorsehen thun werdet, wil jch alletzeit gerne vordinen, Geben zu Budissen Dinstag vigilia Sy- 15 monis et Jude, anno etc. lxxxix. Muntliche antwort vnd furbrengen des Rathes an den Bischoff zu Meissen. Vff soliche schriffte des Officialis, hat der Rath dem hern Bischoue lassen furbrengen vnd vortzelen, Sie hetten sich jn den 20 stucken doruff seine g. vormalss irkant, alletzeit nach seiner g. irkentniss gehalden, wie wol der pfarrer suste dorawss gegangen were, forderlich mit dem begengniss der Selen in der creutz- wochen, vorkundunge vnd heischunge zu thuen jm mittel der prediget, etc. Sie hetten dem pfarrer keine vrsache, das er sich wider sie beclagen sulde, gegeben, seine gnade wurde auch jm grund der sachen befinden, das sich die ding anderss halden, danne er seinen gnaden furbracht hette, vnnd haben also alle die ge- schicht, die sich tzwischen dem pfarrer vnd dem Rathe, in mossen 30 hievorgeschreben, begeben haben, anzuheben mit dess pfarrerss 177a kannen so am thore genomen sein etc. vortzelen lassen. Wulden seiner gnaden Botschafft, die in alletzeit dangneh- men were, vngerne vorachten, sunder sich jn allem handel also beweissen, das seine g. keyn vnbillichs an in sporen nach irken- 35 nen sullen, Sunder sie geben seinen gnaden als jm besten zu- erkennen, das der pfarrer vff ko. mt. schriffte, die sache vff den 25 12. zufuren, zervueren, auseinander trennen, entwirren. abetragen, beilegen, beendigen. 14. vigilia Symonis et Jude, den 27. october. 21. suste dorawss gegangen wäre, seine befugniss sehr überschritten hätte. 34. sporen, spüren. * 31
243 nach jnhalt geistlicher vnd keisserlicher priuilegien fremde bier in seyne behawsunge gefuret, furgehalden, so er solich bier hin- furder furen welde, sulde er ewren Burgermeister zuuor durch seinen Capellan ader diener ersuchen etc. als hat joh bey mir 176b 5 nicht anderss gedocht, die sache sult biss mein g. h. zu uch schicken, ader uch furforderen wurde anstehen, wie dem ist jn abwesen des gnanten meines g. h. meine fleissige bethe, jr wultet den pfarher seiner freyheit bissher besessen, ane irkentniss nicht entweren, sunder sulch ewer furnehmen biss zuuorhorung an- 10 stellen vnd beruhen lassen, danne ich vorsehe mich, obgemelter mein g. h. werde in kortzen tagen derhalben zu uch schicken, vnd soliche tzwelouffte zufuren vnd abetragen lassen, uch hir- jnne gutwillig irtzeigen, als mich vorsehen thun werdet, wil jch alletzeit gerne vordinen, Geben zu Budissen Dinstag vigilia Sy- 15 monis et Jude, anno etc. lxxxix. Muntliche antwort vnd furbrengen des Rathes an den Bischoff zu Meissen. Vff soliche schriffte des Officialis, hat der Rath dem hern Bischoue lassen furbrengen vnd vortzelen, Sie hetten sich jn den 20 stucken doruff seine g. vormalss irkant, alletzeit nach seiner g. irkentniss gehalden, wie wol der pfarrer suste dorawss gegangen were, forderlich mit dem begengniss der Selen in der creutz- wochen, vorkundunge vnd heischunge zu thuen jm mittel der prediget, etc. Sie hetten dem pfarrer keine vrsache, das er sich wider sie beclagen sulde, gegeben, seine gnade wurde auch jm grund der sachen befinden, das sich die ding anderss halden, danne er seinen gnaden furbracht hette, vnnd haben also alle die ge- schicht, die sich tzwischen dem pfarrer vnd dem Rathe, in mossen 30 hievorgeschreben, begeben haben, anzuheben mit dess pfarrerss 177a kannen so am thore genomen sein etc. vortzelen lassen. Wulden seiner gnaden Botschafft, die in alletzeit dangneh- men were, vngerne vorachten, sunder sich jn allem handel also beweissen, das seine g. keyn vnbillichs an in sporen nach irken- 35 nen sullen, Sunder sie geben seinen gnaden als jm besten zu- erkennen, das der pfarrer vff ko. mt. schriffte, die sache vff den 25 12. zufuren, zervueren, auseinander trennen, entwirren. abetragen, beilegen, beendigen. 14. vigilia Symonis et Jude, den 27. october. 21. suste dorawss gegangen wäre, seine befugniss sehr überschritten hätte. 34. sporen, spüren. * 31
Strana 244
244 18 b Edlen hern, Georgen vom Stayn jren g. h. vnd Amachtman ge- satzt, vnd seine gnaden dorjnne zu handeln gebethen hette, was seine g. dorjnne irkente, wulde er js gantzmechtiglichen bey bleyben, Sie hetten auch der vnd ander sachen halben ire Bot- schafft bey ko.mt. vnd dem gemelten ko. anwalde, derhalben jn 5 nicht wol fugitte, entlichs ader beflisslichs handels mit jren pfar- rer vorzunehmen eher danne soliche ire Botschaft wider ein- queme, wo aber seine g. ichtes vormeinte zuhandeln, dadurch die ding biss dohyn zu ruhe gesatzt wurden, weren sie wol zufride. Vnnd so des pfarrerss vornehmen, als seine g. in dem nehstgehalden handel wol vorstanden hette, auch douon ab- zunehmen were, das er einen der mitburger vffgereth hette, jnn gein Budissen, do er sich wider den Rath beclaget hat, zube- leiten, zu vffruhre vnd tzwetracht des Rathes vnnd der gemeine 15 dienet, were jre fleissige bethe seine gnade wulde in anhalden vnnd soweit vorschaffen das er permutierte, besorgitten sich auch wo das nicht geschege, jm mochte was dorawss entstehen das jm nicht gutt, auch seinen gnaden vnd dem Rathe nicht lieb were, danne er were solichs gemuts das sie nicht trost nach 20 hoffnung zu jm hetten, das er sich hirjnne erkennen, vnnd so- lichen mutwillen vnnd vntzymlich vornehmen gein dem Rathe muge abestellen. 10 Des hern Bischoffs muntlich antwort. Seinen gnaden were nicht liep das sich solich vffruhre vnnd 25 widerwillen tzwischen dem Rathe vnd dem pfarrer begeben, vor- sehe sich wol zum Rathe, das sich der Rath wol geborlichen hirjnnne hilde. Der Stadschreiber hette seinen gnaden vormeldet, das der pfarrer die sache vff hern Jorgen den ko. Anwald gestalt hette, 30 sunder so er Jorge die sache hette lassen legen, hette der Stad- schreiber von des Rathes wegen seine gnade angelanget, etzliche der seinen dohyn zu schicken, sie zuuorhoren vnnd scheiden lassen, deme were seine gnade also nachzukomen geneigt vnd vormeint gewest, sunder dadurch das seine gnade nicht eynhey- 35 3. wulde er is—bleyben, er wollte, dass es in voller kraft und gültigkeit dabei verbleibe. 6. fugitte, fügte, zukäme. entlichs ader beflisslichs handels—vor- zun., die sache rechtlich zu entscheiden oder vergleichen zu lassen. 17. per- mutierte, seine stelle gegen eine andre vertauschte, was auch nachher geschah.
244 18 b Edlen hern, Georgen vom Stayn jren g. h. vnd Amachtman ge- satzt, vnd seine gnaden dorjnne zu handeln gebethen hette, was seine g. dorjnne irkente, wulde er js gantzmechtiglichen bey bleyben, Sie hetten auch der vnd ander sachen halben ire Bot- schafft bey ko.mt. vnd dem gemelten ko. anwalde, derhalben jn 5 nicht wol fugitte, entlichs ader beflisslichs handels mit jren pfar- rer vorzunehmen eher danne soliche ire Botschaft wider ein- queme, wo aber seine g. ichtes vormeinte zuhandeln, dadurch die ding biss dohyn zu ruhe gesatzt wurden, weren sie wol zufride. Vnnd so des pfarrerss vornehmen, als seine g. in dem nehstgehalden handel wol vorstanden hette, auch douon ab- zunehmen were, das er einen der mitburger vffgereth hette, jnn gein Budissen, do er sich wider den Rath beclaget hat, zube- leiten, zu vffruhre vnd tzwetracht des Rathes vnnd der gemeine 15 dienet, were jre fleissige bethe seine gnade wulde in anhalden vnnd soweit vorschaffen das er permutierte, besorgitten sich auch wo das nicht geschege, jm mochte was dorawss entstehen das jm nicht gutt, auch seinen gnaden vnd dem Rathe nicht lieb were, danne er were solichs gemuts das sie nicht trost nach 20 hoffnung zu jm hetten, das er sich hirjnne erkennen, vnnd so- lichen mutwillen vnnd vntzymlich vornehmen gein dem Rathe muge abestellen. 10 Des hern Bischoffs muntlich antwort. Seinen gnaden were nicht liep das sich solich vffruhre vnnd 25 widerwillen tzwischen dem Rathe vnd dem pfarrer begeben, vor- sehe sich wol zum Rathe, das sich der Rath wol geborlichen hirjnnne hilde. Der Stadschreiber hette seinen gnaden vormeldet, das der pfarrer die sache vff hern Jorgen den ko. Anwald gestalt hette, 30 sunder so er Jorge die sache hette lassen legen, hette der Stad- schreiber von des Rathes wegen seine gnade angelanget, etzliche der seinen dohyn zu schicken, sie zuuorhoren vnnd scheiden lassen, deme were seine gnade also nachzukomen geneigt vnd vormeint gewest, sunder dadurch das seine gnade nicht eynhey- 35 3. wulde er is—bleyben, er wollte, dass es in voller kraft und gültigkeit dabei verbleibe. 6. fugitte, fügte, zukäme. entlichs ader beflisslichs handels—vor- zun., die sache rechtlich zu entscheiden oder vergleichen zu lassen. 17. per- mutierte, seine stelle gegen eine andre vertauschte, was auch nachher geschah.
Strana 245
245 misch gewest, auch jtzt brandes halben seiner gnaden Stad vnnd vorschloss Stolpen, vorhindert wurden, vnnd so danne jtzt eine heilige tzeit des Aduents nohen were wulde er die ding lassen beruhen biss die Botschaft so der Rath bei ko. mt. hette, wider 5 einqueme, dornach sie sich wol wurden wissen zu halden, jdach vorsehe sich seine gnade, ap auch ko. mt. ichtes das wider die geistlichkeit ader pristerliche freyheit were, mit jn vorschaffen wurde, wurden sich dorjnne wol wissen zuhalden, doruff seinen 178a gnaden geantwort ist, so soliche ire Botschaft einqueme, wulden 10 sie seinen gnaden nicht vorhalden, sunder so vil den handel be- langen wurde, seinen gnaden vnuortzoglichenn zuerkennen geben. Seine gnade wuste nicht den pfarrer, das er permutiren sulde, zuquyngen, wo er js von freyem willen nicht thuen wulde, jdach wulde seine gnade den pfarrer durch einen ader tzwene 15 seiner gutten frund dorzu lassen anhalden, wulde sich auch selbst gein jm irtzeigen domit er irkennen sulde, das is seiner gnaden Rath vund gantzlich begeren sey. Ap auch solichs das er einen mitburger mit jm gein Bu- dissen, do er sich wider den Rath beclaget, gnomen hat, ane 20 alle geferde geschehen were, nach brechte js vnwillen, were auch seinen gnaden nicht behegelich das js der pfarrer gethan hette etc. Dem pfarrer iij firtel bier eingelassenn. Sonnoband am oband allerheyligen hat der pfarrer einen seiner Capellan zum Burgermeister gesanth vnnd lassen fragen, 25 ap er dem thorhutter hette vorbothen, das er jm sein bier nicht einlassen sulde, danne er hette drey firtel bier am thore, die jm der thorhutter nicht wolde einlassen furen. Antwort des Burgermeisters. 178b Doruff jm der Burgerr gesaget, her wulde sich mit seinen 30 eldisten bereden, vnnd jm alssdanne antwort geben, alse hat der Burgerr mit Rathe der Eldisten hern zum thorhutter gesant, vnd jm lassen sagen, er sulde dem pfarrer vff dissmol die drey firtel bier hineinlassen, dem danne also gescheen ist. 13. zuquyngen, zu zwingen. 20. nach, dennoch. 23. Sonnoband am oband allerheyligen, den 31. october.
245 misch gewest, auch jtzt brandes halben seiner gnaden Stad vnnd vorschloss Stolpen, vorhindert wurden, vnnd so danne jtzt eine heilige tzeit des Aduents nohen were wulde er die ding lassen beruhen biss die Botschaft so der Rath bei ko. mt. hette, wider 5 einqueme, dornach sie sich wol wurden wissen zu halden, jdach vorsehe sich seine gnade, ap auch ko. mt. ichtes das wider die geistlichkeit ader pristerliche freyheit were, mit jn vorschaffen wurde, wurden sich dorjnne wol wissen zuhalden, doruff seinen 178a gnaden geantwort ist, so soliche ire Botschaft einqueme, wulden 10 sie seinen gnaden nicht vorhalden, sunder so vil den handel be- langen wurde, seinen gnaden vnuortzoglichenn zuerkennen geben. Seine gnade wuste nicht den pfarrer, das er permutiren sulde, zuquyngen, wo er js von freyem willen nicht thuen wulde, jdach wulde seine gnade den pfarrer durch einen ader tzwene 15 seiner gutten frund dorzu lassen anhalden, wulde sich auch selbst gein jm irtzeigen domit er irkennen sulde, das is seiner gnaden Rath vund gantzlich begeren sey. Ap auch solichs das er einen mitburger mit jm gein Bu- dissen, do er sich wider den Rath beclaget, gnomen hat, ane 20 alle geferde geschehen were, nach brechte js vnwillen, were auch seinen gnaden nicht behegelich das js der pfarrer gethan hette etc. Dem pfarrer iij firtel bier eingelassenn. Sonnoband am oband allerheyligen hat der pfarrer einen seiner Capellan zum Burgermeister gesanth vnnd lassen fragen, 25 ap er dem thorhutter hette vorbothen, das er jm sein bier nicht einlassen sulde, danne er hette drey firtel bier am thore, die jm der thorhutter nicht wolde einlassen furen. Antwort des Burgermeisters. 178b Doruff jm der Burgerr gesaget, her wulde sich mit seinen 30 eldisten bereden, vnnd jm alssdanne antwort geben, alse hat der Burgerr mit Rathe der Eldisten hern zum thorhutter gesant, vnd jm lassen sagen, er sulde dem pfarrer vff dissmol die drey firtel bier hineinlassen, dem danne also gescheen ist. 13. zuquyngen, zu zwingen. 20. nach, dennoch. 23. Sonnoband am oband allerheyligen, den 31. october.
Strana 246
246 Schriffte des hern Bischoffs des pfarrers halben an Rat gethan. 179а Von gots gnaden Johannes Bischoff zu Meissenn Denn Er- samen weissen Burgermeister vnd Rathmann zu Gorlitz vnnseren liebenn bsundernn. Vnseren grus zuuor Ersame weissen lieben bsunderen, Magister Johannes Behem ewer pfarrer vnser lieber Andechtiger ist an vns jtzt schrifftlichen, auch jnn furtzeiten an vnseren official muntlichen gelangt, wie jr uch jn widerwertigen willen des Bierss halben gein jm vben, das er in seiner behaw- sunge gebrauchen welde, doruff jr vnder uch statut gemacht, 10 das er das, an des Burgermeisterss irlewbniss einzufuren, nicht macht haben sollte, des er sich denne sere beschwert beclaget, vns derhalben angeruffen, jm dorjnne gnedige hulffe vnd beistant zuthuen, So wir vns danne zu uch nicht vorsehen, das jr irgend ein statut vnnd vssatz, dadurch der geistlichen freyhung, lauts 15 der Bebistlichen vnnd keisserlichen begnadung, dem geistlichen stande durch alle Cristenheit gegeben, verserung geschee, vff- richten vnd machen, sunder sie meher dobey hanthabenn vnnd behalten solit, vormutten, Dem nach wu jr sollich statut, das der geistlichenn freyhunge, als ir wol zu irmessen habt, nicht wenig entgegen were vnd keynen bestant gehaben mochte, nachdem er solich bier vnd alle ander notdorfft, als ein geistlicher, an me- niglichs irlewbniss jnzufuren macht hat, vffgericht hettet, jst vnser gutliche begerung, wollet dasselbe bass betrachten vnnde gutwilliglichen abethun, vnnd ewrem pfarrer sein Bier zu seyn 25 vnnd seiner pristerschafft notdurfft, ane eynicherley ersuchniss des Burgermeisters jnzufuren gestatten, vnnd gein jm derhalben keyn gedrengniss nach entsetzunge seiner gerechtickeit, furneh- men, Sunder uch darjnne, wie uch pillichen zusteht, also be- weisen, Das wir hinfurth dorvmbe vnersucht, vnd ander weit- 30 loufftickeit vnnd muhe vormyden pleiben, dermassen wir vns gentzlichen vorsehen, jn bedocht der pillichkeit, thuen werdet, wu er aber geyn uch eynicherley, das uch pillichen beschwerniss brechte, gebrauchte, muget jr vns vernehmen lassen, wollen wir ein solichs, so er vns mit allem seinem thun, zu richten ange- 35 hort ernstlichen abeschaffen, doran betzeiget ir vns gutten danck, vnnd wollens vmbe uch zusampt der pillichkeit, alletzeit gerne be- schulden, Geben Stolpen Montags nach Briccy. Anno etc. Lxxxix. 20 5 8. wie jr uch — gein jm uben (ubet), dass ihr im unwillen wegen des bieres euch mit ihm streitet: ubung, streit, lis, certamen. 15. vssatz, anordnung. 17. verserung, verletzung. 38. Montags n. Briccy, den 16. novbr.
246 Schriffte des hern Bischoffs des pfarrers halben an Rat gethan. 179а Von gots gnaden Johannes Bischoff zu Meissenn Denn Er- samen weissen Burgermeister vnd Rathmann zu Gorlitz vnnseren liebenn bsundernn. Vnseren grus zuuor Ersame weissen lieben bsunderen, Magister Johannes Behem ewer pfarrer vnser lieber Andechtiger ist an vns jtzt schrifftlichen, auch jnn furtzeiten an vnseren official muntlichen gelangt, wie jr uch jn widerwertigen willen des Bierss halben gein jm vben, das er in seiner behaw- sunge gebrauchen welde, doruff jr vnder uch statut gemacht, 10 das er das, an des Burgermeisterss irlewbniss einzufuren, nicht macht haben sollte, des er sich denne sere beschwert beclaget, vns derhalben angeruffen, jm dorjnne gnedige hulffe vnd beistant zuthuen, So wir vns danne zu uch nicht vorsehen, das jr irgend ein statut vnnd vssatz, dadurch der geistlichen freyhung, lauts 15 der Bebistlichen vnnd keisserlichen begnadung, dem geistlichen stande durch alle Cristenheit gegeben, verserung geschee, vff- richten vnd machen, sunder sie meher dobey hanthabenn vnnd behalten solit, vormutten, Dem nach wu jr sollich statut, das der geistlichenn freyhunge, als ir wol zu irmessen habt, nicht wenig entgegen were vnd keynen bestant gehaben mochte, nachdem er solich bier vnd alle ander notdorfft, als ein geistlicher, an me- niglichs irlewbniss jnzufuren macht hat, vffgericht hettet, jst vnser gutliche begerung, wollet dasselbe bass betrachten vnnde gutwilliglichen abethun, vnnd ewrem pfarrer sein Bier zu seyn 25 vnnd seiner pristerschafft notdurfft, ane eynicherley ersuchniss des Burgermeisters jnzufuren gestatten, vnnd gein jm derhalben keyn gedrengniss nach entsetzunge seiner gerechtickeit, furneh- men, Sunder uch darjnne, wie uch pillichen zusteht, also be- weisen, Das wir hinfurth dorvmbe vnersucht, vnd ander weit- 30 loufftickeit vnnd muhe vormyden pleiben, dermassen wir vns gentzlichen vorsehen, jn bedocht der pillichkeit, thuen werdet, wu er aber geyn uch eynicherley, das uch pillichen beschwerniss brechte, gebrauchte, muget jr vns vernehmen lassen, wollen wir ein solichs, so er vns mit allem seinem thun, zu richten ange- 35 hort ernstlichen abeschaffen, doran betzeiget ir vns gutten danck, vnnd wollens vmbe uch zusampt der pillichkeit, alletzeit gerne be- schulden, Geben Stolpen Montags nach Briccy. Anno etc. Lxxxix. 20 5 8. wie jr uch — gein jm uben (ubet), dass ihr im unwillen wegen des bieres euch mit ihm streitet: ubung, streit, lis, certamen. 15. vssatz, anordnung. 17. verserung, verletzung. 38. Montags n. Briccy, den 16. novbr.
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247 Antwort des Rathes. Burgermeister vnnd Rathmann der Stad Gorlitz, Dem Er- 179b wirdigen in gott vater vnd hern hern Johanni Bischoff zu meissen vnserem gnedigen hern. Erwirdiger in gott vater gnediger herr Vnser willige vn- uordrossene dinste uwern gnaden alletzeit zuuoran bereyt. Gnediger herr, so vns uwer gnade vff furbrengen vnd begeren vnsers pfarrerss, wie wir vns, des Bierss halben das er in seiner behawsunge gebrauchen wolde, jn widerwertigen willen gein jm 10 vben, vnnd doruff Statut vnder vns sulden gemacht haben, ge- schreben, domit uwer gnaden schaffunge vnd beger mit jnhalt, haben wir vorstanden, die weyl wir danne vnserem pfarrer keine sache, derhalben jm noth were sich wider uns zubeclagen, ge- geben haben, wil vns beduncken, sulden solichs vntzymliches fur- 15 brengenss an uwer gnade billich von jm vortragen sein, vnnd wie wol er sich in dem vnnd anderm seinem furnehmen merg- lichen vbet vnnd befleissiget, wie er vns gein uwern gnaden vnnd meniglich geistlichen vnd wertlichen vorvnglymphen muge, wirth dach uwer gnade in der warheit vnnd awsstrage der 20 sachen befinden, das er uwer gnade hirjnne zu mylde bericht, vnnd wir soliche statut, als er furgebit, nicht gemacht, nach kein vnbillichs gein jm vorgnomen habenn, Wie nw dem wel- len wir soliche uwer gnaden schriffte an die so neben vns zum Rethen gehoren, gelangen lassen, vnnd was alssdanne des Rathes 25 menunge hirjnne sein wirth, uwern gnaden schrifftlichen, ader durch vnser werbende botschafft, forder zuerkennen geben, jn bsunderem dinstlichem vleyss bithende uwer gnade geruch vns 180a hirjnne nicht anderss danne in gutte vormercken, wellen wir mit vnseren bereitwilligen vnuordrossenen dinsten, vmbe uwer gnade 30 alletzeit willig vnnd gerne vordienen, Geben vnder vnserem Stad- secret dinstag in vigilia katherine Anno etc. lxxxixno. 5 Mnai Der pfarrer hat den Burgerr lassen fragen ap er dem thorhutter vorboten hette das er jm seynn bier nicht sulde einlassen furen. 35 Dornach vff den Sonnoband nach Elisabet, ist der Capellan, den der pfarrer auch vormolss derhalben zum Burgerr gesant hat, mit einem andern Capellan vor die Eldisten hern komen, 20. zu myide, mit unwahrheit. s. Haltaus s. v. milde. 31. dinstag in vigilia katherine, den 24. novbr. 35. Sonnoband nach Elisabet, den 21. novbr.
247 Antwort des Rathes. Burgermeister vnnd Rathmann der Stad Gorlitz, Dem Er- 179b wirdigen in gott vater vnd hern hern Johanni Bischoff zu meissen vnserem gnedigen hern. Erwirdiger in gott vater gnediger herr Vnser willige vn- uordrossene dinste uwern gnaden alletzeit zuuoran bereyt. Gnediger herr, so vns uwer gnade vff furbrengen vnd begeren vnsers pfarrerss, wie wir vns, des Bierss halben das er in seiner behawsunge gebrauchen wolde, jn widerwertigen willen gein jm 10 vben, vnnd doruff Statut vnder vns sulden gemacht haben, ge- schreben, domit uwer gnaden schaffunge vnd beger mit jnhalt, haben wir vorstanden, die weyl wir danne vnserem pfarrer keine sache, derhalben jm noth were sich wider uns zubeclagen, ge- geben haben, wil vns beduncken, sulden solichs vntzymliches fur- 15 brengenss an uwer gnade billich von jm vortragen sein, vnnd wie wol er sich in dem vnnd anderm seinem furnehmen merg- lichen vbet vnnd befleissiget, wie er vns gein uwern gnaden vnnd meniglich geistlichen vnd wertlichen vorvnglymphen muge, wirth dach uwer gnade in der warheit vnnd awsstrage der 20 sachen befinden, das er uwer gnade hirjnne zu mylde bericht, vnnd wir soliche statut, als er furgebit, nicht gemacht, nach kein vnbillichs gein jm vorgnomen habenn, Wie nw dem wel- len wir soliche uwer gnaden schriffte an die so neben vns zum Rethen gehoren, gelangen lassen, vnnd was alssdanne des Rathes 25 menunge hirjnne sein wirth, uwern gnaden schrifftlichen, ader durch vnser werbende botschafft, forder zuerkennen geben, jn bsunderem dinstlichem vleyss bithende uwer gnade geruch vns 180a hirjnne nicht anderss danne in gutte vormercken, wellen wir mit vnseren bereitwilligen vnuordrossenen dinsten, vmbe uwer gnade 30 alletzeit willig vnnd gerne vordienen, Geben vnder vnserem Stad- secret dinstag in vigilia katherine Anno etc. lxxxixno. 5 Mnai Der pfarrer hat den Burgerr lassen fragen ap er dem thorhutter vorboten hette das er jm seynn bier nicht sulde einlassen furen. 35 Dornach vff den Sonnoband nach Elisabet, ist der Capellan, den der pfarrer auch vormolss derhalben zum Burgerr gesant hat, mit einem andern Capellan vor die Eldisten hern komen, 20. zu myide, mit unwahrheit. s. Haltaus s. v. milde. 31. dinstag in vigilia katherine, den 24. novbr. 35. Sonnoband nach Elisabet, den 21. novbr.
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248 180b vnd hat vortzalt, wie er vormolss am oband allerheyligen nach entpfehl seines hern des pfarrerss zum Burgermeister gewest vnnd gefraget hette, ap er dem thorhutter hette vorbothen, das er dem pfarrer sein bier nicht sulde einlassen, vnnd so er danne bissher ane antwort gelassen were, hette jnn jr herr der pfarrer aber- molss entpfolhen, zum Burgerr zu gehen vnnd zu fragen, ap er dem thorhutter vorbothen hette, das er jm sein Bier nicht sulde einlassen, danne js were j firtel bier am thore, das er jm nicht wulde einfuren lassenn. Jr herr der pfarrer hette sich auch vorsehen, sie wurden jm vff schriffte, so jr gnediger herr der 10 Bischoff von Meissen, auch vormolss seiner gnaden officialis der- halben an den Rath gethan hette, sein Bier, so er am thore liesse vormelden, das js jn angehorte, hinein lassen, vnnd jn seiner gerechtickeit nicht entweren. 5 Antworth des Burgermeisters. 15 Doruff hat jun der Burgerr nach Rathe vnnd jn beywesen der Eldisten hern geantwort, die Stadt were dem Rathe von jrem allergnedigsten hern dem konige entpfolhen vnnd vortrawet, Sie vorsorgitten auch die mit den thoren vnnd ander nothdorfft, jnn mossen vnnd wie vor alderss ire vorfaren gethan, also das 20 sie js gein seiner ko. mt. vnnd gemeiner Stad vorantworten moch- ten, wusten aber dem pfarrer derhalben vnnd wie sie jres aller- gnedigsten hern des koniges Stad vorsorgitten, keine Rechen- schafft nach antworth zu thuen, jr pfarrer bedorffte sie auch der schriffte, so jr gnediger herr der Bischoff, auch seiner gna-25 den officialis, an sie gethan hette, nicht jrinnern, sie weren so vnuorsonnen nicht, sunder wulden seine gnade derhalben ane antwort nicht lassen, vnnd als sie sagitten das der pfarrer eyn firtel Bier am thore hette, wulden sie vorschaffen, das js jm vff dissmol sulde hinein gelassen werden, Sie sulden jm auch sagen, 30 das er js gewonlich domit furnehme, vnnd die Stad domit nicht beschedigitte, danne is were nicht lang das er sein auch drey firtel hette lassen einfuren, wo sie aber an der antwort nicht genuge hetten, mochten sie biss dinstag vor den Rath komen etc. 2. zum, bei dem. 27. vnuorsonnen, unbesonnen.
248 180b vnd hat vortzalt, wie er vormolss am oband allerheyligen nach entpfehl seines hern des pfarrerss zum Burgermeister gewest vnnd gefraget hette, ap er dem thorhutter hette vorbothen, das er dem pfarrer sein bier nicht sulde einlassen, vnnd so er danne bissher ane antwort gelassen were, hette jnn jr herr der pfarrer aber- molss entpfolhen, zum Burgerr zu gehen vnnd zu fragen, ap er dem thorhutter vorbothen hette, das er jm sein Bier nicht sulde einlassen, danne js were j firtel bier am thore, das er jm nicht wulde einfuren lassenn. Jr herr der pfarrer hette sich auch vorsehen, sie wurden jm vff schriffte, so jr gnediger herr der 10 Bischoff von Meissen, auch vormolss seiner gnaden officialis der- halben an den Rath gethan hette, sein Bier, so er am thore liesse vormelden, das js jn angehorte, hinein lassen, vnnd jn seiner gerechtickeit nicht entweren. 5 Antworth des Burgermeisters. 15 Doruff hat jun der Burgerr nach Rathe vnnd jn beywesen der Eldisten hern geantwort, die Stadt were dem Rathe von jrem allergnedigsten hern dem konige entpfolhen vnnd vortrawet, Sie vorsorgitten auch die mit den thoren vnnd ander nothdorfft, jnn mossen vnnd wie vor alderss ire vorfaren gethan, also das 20 sie js gein seiner ko. mt. vnnd gemeiner Stad vorantworten moch- ten, wusten aber dem pfarrer derhalben vnnd wie sie jres aller- gnedigsten hern des koniges Stad vorsorgitten, keine Rechen- schafft nach antworth zu thuen, jr pfarrer bedorffte sie auch der schriffte, so jr gnediger herr der Bischoff, auch seiner gna-25 den officialis, an sie gethan hette, nicht jrinnern, sie weren so vnuorsonnen nicht, sunder wulden seine gnade derhalben ane antwort nicht lassen, vnnd als sie sagitten das der pfarrer eyn firtel Bier am thore hette, wulden sie vorschaffen, das js jm vff dissmol sulde hinein gelassen werden, Sie sulden jm auch sagen, 30 das er js gewonlich domit furnehme, vnnd die Stad domit nicht beschedigitte, danne is were nicht lang das er sein auch drey firtel hette lassen einfuren, wo sie aber an der antwort nicht genuge hetten, mochten sie biss dinstag vor den Rath komen etc. 2. zum, bei dem. 27. vnuorsonnen, unbesonnen.
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249 Der pfarher hat abermolss die Eldisten hern las- 181a sen fragen ap sie dem thorhutter vorbothen hetten, jm sein bier nicht einzulassen. Am Sonnoband vor Nicolai sint abermolss die forigen tzwene 5 capellan vffs Rathawss zu den Eldisten hern komen vnnd haben gesaget, Sie weren vormolss nach entpfehl ires hern des pfar- hers bey dem Burgermeister in sunderheit, vnnd dornach vffem Rathawsse vor den Eldisten hern gewest, vund gefraget, Ap sie dem thorhutter vorboten hetten, das er dem pfarrer sein bier 10 nicht sulde einfuren lassen, doruff en danne kein entlich ant- wort, die sie irem hern dem pfarher gesagen mochten, gegeben noch wurden were, Als hette jnn ir herr der pfarher abermolss entpfolhen zu jnn zugehen vnd zufragen, ap js ir befehl were, danne er hette fier fiertel bier vor dem thore die jm der thor- 15 hutter nicht einlassen welde, Bethen derhalben wulden jnn nach zuuorstehen geben, ap sie js dem thorhutter also entpfolhen vnd gebothen hetten. Antwort der Eldisten hern. Doruff ist jnn von den Eldisten hern geantwort, der pfar- 20 her were mit etzlichen pristern vor dem Rathe gewest, tzweifelten nicht her hette doselbst des Rathes menunge vorstanden, der- gleichen so sie vormolss bey inn den Eldisten hern gewest, hetten sie auch ire antwort vnnd menung vorstanden, lyssen js jtzt auch dorbey, wo aber der pfarher ader sie nicht gnuge doran hetten, 25 mochten sie vor den Rath komen, wurden sie des Rathes me- nunge wol vorstehen, Sunder so sie sprechen das die iiij firtel bierss des pfarrers weren, wulden sie jnn globen geben vnd vor- schaffen das sie jm sullen eingelassen werden, Bethen sie auch 181b von des Rathes wegen, wulden den pfarher bithen das er js mit 30 dem fremde bier gewonlich furnehmen, vnnd die Stad domit nicht bedrangen nach beschedigen wulle, danne js were nicht lang das er auch drey firtel hette lassen einfuren, doruff die Capellann geantwort, sie hetten geworben so vil jn ir herr der pfarher befolhen hette, wulden sie ichtes wider an jun brengen 35 ader werben lassen, wurden das wol wissen zuuorschaffen, danne sie hetten von irem hern dem pfarher nichtes weiter jn befehl. 4. Sonnoband vor Nicolai, den 5. december. 33. geworben, die aufträge ausgerichtet. 32
249 Der pfarher hat abermolss die Eldisten hern las- 181a sen fragen ap sie dem thorhutter vorbothen hetten, jm sein bier nicht einzulassen. Am Sonnoband vor Nicolai sint abermolss die forigen tzwene 5 capellan vffs Rathawss zu den Eldisten hern komen vnnd haben gesaget, Sie weren vormolss nach entpfehl ires hern des pfar- hers bey dem Burgermeister in sunderheit, vnnd dornach vffem Rathawsse vor den Eldisten hern gewest, vund gefraget, Ap sie dem thorhutter vorboten hetten, das er dem pfarrer sein bier 10 nicht sulde einfuren lassen, doruff en danne kein entlich ant- wort, die sie irem hern dem pfarher gesagen mochten, gegeben noch wurden were, Als hette jnn ir herr der pfarher abermolss entpfolhen zu jnn zugehen vnd zufragen, ap js ir befehl were, danne er hette fier fiertel bier vor dem thore die jm der thor- 15 hutter nicht einlassen welde, Bethen derhalben wulden jnn nach zuuorstehen geben, ap sie js dem thorhutter also entpfolhen vnd gebothen hetten. Antwort der Eldisten hern. Doruff ist jnn von den Eldisten hern geantwort, der pfar- 20 her were mit etzlichen pristern vor dem Rathe gewest, tzweifelten nicht her hette doselbst des Rathes menunge vorstanden, der- gleichen so sie vormolss bey inn den Eldisten hern gewest, hetten sie auch ire antwort vnnd menung vorstanden, lyssen js jtzt auch dorbey, wo aber der pfarher ader sie nicht gnuge doran hetten, 25 mochten sie vor den Rath komen, wurden sie des Rathes me- nunge wol vorstehen, Sunder so sie sprechen das die iiij firtel bierss des pfarrers weren, wulden sie jnn globen geben vnd vor- schaffen das sie jm sullen eingelassen werden, Bethen sie auch 181b von des Rathes wegen, wulden den pfarher bithen das er js mit 30 dem fremde bier gewonlich furnehmen, vnnd die Stad domit nicht bedrangen nach beschedigen wulle, danne js were nicht lang das er auch drey firtel hette lassen einfuren, doruff die Capellann geantwort, sie hetten geworben so vil jn ir herr der pfarher befolhen hette, wulden sie ichtes wider an jun brengen 35 ader werben lassen, wurden das wol wissen zuuorschaffen, danne sie hetten von irem hern dem pfarher nichtes weiter jn befehl. 4. Sonnoband vor Nicolai, den 5. december. 33. geworben, die aufträge ausgerichtet. 32
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250 Wie der pfarher vor den Rath komen vnnd vor Ermelreich gebeten hat. 182а Am freytage nach lucie ist der pfarrer mit dissen nach- geschreben pristern, Magistro Johanne Blumenroder prediger, Wenceslao schuffel, Johanne heynrici, vnd Johanne hermanni, vor den Rath komen, vnnde hat vortzalt, nach dem vlmus Ermel- reich des Rathes straffunge irleden, vnd also eine tzeit die Stad hette must meiden, auch seine hawssfrawe nawlich vor den Rath besant vnd ir gesaget were, sie sulde tzwischen hir vnnd puri- ficacionis marie vorkouffen, vnd mit iren kindern hynnach zu 10 irem manne tzyhen, wurde jm warlich gesaget, js geschege awss der vrsach das er mit jm gein Budissenn, do er sich wider den Rath sulde beclaget haben, geritten hette, Wo nicht ander vr- sachen weren, geschege jm grosse kurtze vund vngerechtikeit, danne js wuste got vnd sagitte das bey seinem eyde, Vlmus Er- 15 melreich hette von seinem handel vnnd thuen nichtes gewust, Er hette sich auch doselbst wider ober den Rath nach susten nymandes beclaget, were auch nicht der sachen halben, sunder dorvmb das er Bischoffliche gewalt, beichte zu horen vund zu entpinden, vor sich vnd seine Capellan irlangen mochte, vff den 20 Synodum gein Budissenn getzogen, vnnd hette sich also bege- ben, das er seinen diener zu vlmus Ermelreich gesant, vnd jn hette lassen bethen, das er jm sein pferd einen etzlichen tag leyhen wulde, doruff er geantwort, Er konde is nicht entperen, danne er sulde selbst doruffe gein Budissen reithen vnnd wolle 25 kouffen, Als hette er sich mit jm bereith vnnd vortragen, das sie mitenander Reyten wulden, vnd so sein pferd gestanden, also das js vngehirme gewest, hette er vlmus Ermelreich gebe- ten, Er sulde zum irsten doruff sitzen, er mochte is bass ge- reiten vnd bequingen danne er, also hette er js geritten bass 30 gein weissenburg, vnnd so er danne zu Budissen eigene behaw- sunge stallunge vnd leger hette, hette er vlmus Ermelreiche mit im heym gnomen vnd geherbirget, vnd so der gemelte vlmus Ermelreich wolle gekoufft, hette er alleine heym geritten, vnd etzlich gelt, das er vff den kouff geben sulde, geholet, vnd were 35 also wieder gein Budissen komen, jn mytteler tzeit hette er seine sachen awssgericht, vnd were alsdanne mit jm wider heym geritten, also das Vlmus Ermelreich den officialen nye gesehen 5 3. Am freytage nach lucie, den 18. december. 14. kurtze, verkürtzung. 28. vngehirme, wild.
250 Wie der pfarher vor den Rath komen vnnd vor Ermelreich gebeten hat. 182а Am freytage nach lucie ist der pfarrer mit dissen nach- geschreben pristern, Magistro Johanne Blumenroder prediger, Wenceslao schuffel, Johanne heynrici, vnd Johanne hermanni, vor den Rath komen, vnnde hat vortzalt, nach dem vlmus Ermel- reich des Rathes straffunge irleden, vnd also eine tzeit die Stad hette must meiden, auch seine hawssfrawe nawlich vor den Rath besant vnd ir gesaget were, sie sulde tzwischen hir vnnd puri- ficacionis marie vorkouffen, vnd mit iren kindern hynnach zu 10 irem manne tzyhen, wurde jm warlich gesaget, js geschege awss der vrsach das er mit jm gein Budissenn, do er sich wider den Rath sulde beclaget haben, geritten hette, Wo nicht ander vr- sachen weren, geschege jm grosse kurtze vund vngerechtikeit, danne js wuste got vnd sagitte das bey seinem eyde, Vlmus Er- 15 melreich hette von seinem handel vnnd thuen nichtes gewust, Er hette sich auch doselbst wider ober den Rath nach susten nymandes beclaget, were auch nicht der sachen halben, sunder dorvmb das er Bischoffliche gewalt, beichte zu horen vund zu entpinden, vor sich vnd seine Capellan irlangen mochte, vff den 20 Synodum gein Budissenn getzogen, vnnd hette sich also bege- ben, das er seinen diener zu vlmus Ermelreich gesant, vnd jn hette lassen bethen, das er jm sein pferd einen etzlichen tag leyhen wulde, doruff er geantwort, Er konde is nicht entperen, danne er sulde selbst doruffe gein Budissen reithen vnnd wolle 25 kouffen, Als hette er sich mit jm bereith vnnd vortragen, das sie mitenander Reyten wulden, vnd so sein pferd gestanden, also das js vngehirme gewest, hette er vlmus Ermelreich gebe- ten, Er sulde zum irsten doruff sitzen, er mochte is bass ge- reiten vnd bequingen danne er, also hette er js geritten bass 30 gein weissenburg, vnnd so er danne zu Budissen eigene behaw- sunge stallunge vnd leger hette, hette er vlmus Ermelreiche mit im heym gnomen vnd geherbirget, vnd so der gemelte vlmus Ermelreich wolle gekoufft, hette er alleine heym geritten, vnd etzlich gelt, das er vff den kouff geben sulde, geholet, vnd were 35 also wieder gein Budissen komen, jn mytteler tzeit hette er seine sachen awssgericht, vnd were alsdanne mit jm wider heym geritten, also das Vlmus Ermelreich den officialen nye gesehen 5 3. Am freytage nach lucie, den 18. december. 14. kurtze, verkürtzung. 28. vngehirme, wild.
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251 5 hette, Derhalben were seine fleissige bethe wulden ansehen soliche seine vnschuldt, vnd die ding vff ander wege wenden, vnnd ap er auch susten ander sachen halben in soliche straffung gnomen 182b were, das sie jm, angesehen seine vnd disser genwertigen prister vorbete auch disse heilige tzeit, barmhertzickeit irtzeigen vnnd die ding zum besten wenden wulden etc. Des Rathes Antwort. Doruff jm der Rath geantwort, Sie vnd ire vorfarn hetten sich yewerlde gein iren pfarhern, vnd bey dem Cristengloben 10 alse frome Cristene leuthe gehalden, irer leib vnd gutter vnge- spart, also das sie des von keissern vnd konigen gutte kuntschafft hetten, vnnd dorvmbe so hoch begnadet vnd priuilegiert weren, als ein lanth ader Stad gesein mochte, hetten sich gein jm als iren pfarher auch also gehalden, vnd jm keine vrsache gegeben, 15 domit jm noth were sich weder sie zu beclagen, dorober hette er sie doselbst beym officialen vom Stolpen beclaget, als danne des gemelten hern officialis brieff, den er selbst hergebrocht vnd dem Rate hette obirantworten lassen, clerlich awssweiste, Sie musten jtzt gedolt haben, wulden sich dach zu seiner tzeit also 20 vorantworten das ir g. h. von Meissen vnd meniglich irkennen sulde, das sie kein vnbillichs gein jrem pfarher vorgnomen het- ten, Sie weren auch von keissern vnd konigen begnadet vnd hetten jnn befehl, das der Rath vngehorsame burger vmbe irer obirfarunge vnd vngehorsams willen, straffenn mochten vnd sul- 25 den, vnnd wie wol vlmus Ermelreich, dorvmbe das er zu dem mole, do sich der pfarher ober den Rath beclaget, mit jm ge- rithen hat, nach lauth derselben der Stad priuilegien wol ander 183a straffe hette sullen nehmen, jdach hette js jm der Rath vmbe sei- ner wirdickeit willen, vnd vff das seine wirdickeit nicht weiter 30 derhalben betrubet nach bekommert wurde, vffs aller gewon- lichste als sie is hetten gesynnen mugen vnnd dohyn gewant, das er sie forth alhie vnbekomert lassen sulde, jdach so is mit gemeinem Rathe beslossen were, vnd sie jtzt nicht aller beyenan- der weren, wulden sie sich domit bekommern, vnnd so sie nach 35 den heyligen tagen beyenander sein, vnd seine wird. antwort be- geren wurde, wurde er des Rathes menunge wol vorstehen, wo aber vlmus Ermelreich ader ein ander burger, in sachen die 24. obirſahrung, beeinträchtigung. 32 *
251 5 hette, Derhalben were seine fleissige bethe wulden ansehen soliche seine vnschuldt, vnd die ding vff ander wege wenden, vnnd ap er auch susten ander sachen halben in soliche straffung gnomen 182b were, das sie jm, angesehen seine vnd disser genwertigen prister vorbete auch disse heilige tzeit, barmhertzickeit irtzeigen vnnd die ding zum besten wenden wulden etc. Des Rathes Antwort. Doruff jm der Rath geantwort, Sie vnd ire vorfarn hetten sich yewerlde gein iren pfarhern, vnd bey dem Cristengloben 10 alse frome Cristene leuthe gehalden, irer leib vnd gutter vnge- spart, also das sie des von keissern vnd konigen gutte kuntschafft hetten, vnnd dorvmbe so hoch begnadet vnd priuilegiert weren, als ein lanth ader Stad gesein mochte, hetten sich gein jm als iren pfarher auch also gehalden, vnd jm keine vrsache gegeben, 15 domit jm noth were sich weder sie zu beclagen, dorober hette er sie doselbst beym officialen vom Stolpen beclaget, als danne des gemelten hern officialis brieff, den er selbst hergebrocht vnd dem Rate hette obirantworten lassen, clerlich awssweiste, Sie musten jtzt gedolt haben, wulden sich dach zu seiner tzeit also 20 vorantworten das ir g. h. von Meissen vnd meniglich irkennen sulde, das sie kein vnbillichs gein jrem pfarher vorgnomen het- ten, Sie weren auch von keissern vnd konigen begnadet vnd hetten jnn befehl, das der Rath vngehorsame burger vmbe irer obirfarunge vnd vngehorsams willen, straffenn mochten vnd sul- 25 den, vnnd wie wol vlmus Ermelreich, dorvmbe das er zu dem mole, do sich der pfarher ober den Rath beclaget, mit jm ge- rithen hat, nach lauth derselben der Stad priuilegien wol ander 183a straffe hette sullen nehmen, jdach hette js jm der Rath vmbe sei- ner wirdickeit willen, vnd vff das seine wirdickeit nicht weiter 30 derhalben betrubet nach bekommert wurde, vffs aller gewon- lichste als sie is hetten gesynnen mugen vnnd dohyn gewant, das er sie forth alhie vnbekomert lassen sulde, jdach so is mit gemeinem Rathe beslossen were, vnd sie jtzt nicht aller beyenan- der weren, wulden sie sich domit bekommern, vnnd so sie nach 35 den heyligen tagen beyenander sein, vnd seine wird. antwort be- geren wurde, wurde er des Rathes menunge wol vorstehen, wo aber vlmus Ermelreich ader ein ander burger, in sachen die 24. obirſahrung, beeinträchtigung. 32 *
Strana 252
252 nicht wider den Rath weren, mit jm Rethe ader tzoge, wulden sie jnn gerne vorgonnen, auch so er js begerte, jm ire diener dorzu leyhen etc. Wie der pfarrer abermolss vor den Rath komen ist mit etzlichen pristern. 5 183b Dinstag nach den weynachtheyligen tagen ist der pfarrer mit dissen nachgeschreben pristern, Magistro Johanne prediger, Johanne gottaw, Johanne Jhon, osswalde Reichnawer, vnnd Geor- gio waynman abermolss vor den Rath komen vnd hat vortzalt, nachdem er vormolss mit etzlichen pristern vor dem Rathe ge- 10 west, doselbst vor vlmus Ermelreich gebeten, vnd vortzalt hette, das er der sachen, dorvmb er jn straffung gnomen, vnschuldig were, als were nach seine vnd disser genwertigen prister bethe, wulden jm die ding vmb gotes willen vorkyssen vnd vff ander wege wenden, danne er wulde is ware machen vnd vff seinem 15 eyde irhalden, das vlmus Ermelreich der sachen vnschuldig sey, vnnd nach dem er sie vormolss irsucht vnd gebeten hette, sie wulden jm sein bier am thore vngehindert vnd vnersucht des Burgermeisters in seine behawsung furen lassen, were jm ge- antwort der Rath hette is mit Eldisten vnd geschwornen also 20 beschlossen etc., als were nach seine bethe, wulden inn vnnd seine pristerschaft bey solichem irem altherkomen geistlicher vnnd keisserlicher freyheit lassen, vnd sulden jm nicht ein sunderlichs machen nach ein nawes furgeben, das er vnnd seine vorfarn vormolss nicht bedorfft hetten, Er hette bestalt das man jm vff 25 den Sonnoband iiij firtel bier brengen sulde. Antwort des Rathes. Vlmus Ermelreich were mit jm gein Budissen, do er sich wider den Rath beclaget hette, jn seine behawsunge geritthen, jun auch her wider beleitet jm auch sein pfert gelihen, vnd 30 widervmb, sein, das ist des pfarrerss pfert geritten, hette sich domit seines eydes, den er als ein mitburger beym Rathe ge- habt, suste obernohmen vnnd sich gein dem Rathe obil gehalden, also das er billich eine grosser straffung danne jm vffgelegt ist, hette nehmen sullen, jdach hette jm der Rath barmhertzickeit 35 6. Dinstag nach den weynachtheyligen tagen, den 29. decbr. 14. vorkyssen, verkiesen, aufgeben, fallen lassen.
252 nicht wider den Rath weren, mit jm Rethe ader tzoge, wulden sie jnn gerne vorgonnen, auch so er js begerte, jm ire diener dorzu leyhen etc. Wie der pfarrer abermolss vor den Rath komen ist mit etzlichen pristern. 5 183b Dinstag nach den weynachtheyligen tagen ist der pfarrer mit dissen nachgeschreben pristern, Magistro Johanne prediger, Johanne gottaw, Johanne Jhon, osswalde Reichnawer, vnnd Geor- gio waynman abermolss vor den Rath komen vnd hat vortzalt, nachdem er vormolss mit etzlichen pristern vor dem Rathe ge- 10 west, doselbst vor vlmus Ermelreich gebeten, vnd vortzalt hette, das er der sachen, dorvmb er jn straffung gnomen, vnschuldig were, als were nach seine vnd disser genwertigen prister bethe, wulden jm die ding vmb gotes willen vorkyssen vnd vff ander wege wenden, danne er wulde is ware machen vnd vff seinem 15 eyde irhalden, das vlmus Ermelreich der sachen vnschuldig sey, vnnd nach dem er sie vormolss irsucht vnd gebeten hette, sie wulden jm sein bier am thore vngehindert vnd vnersucht des Burgermeisters in seine behawsung furen lassen, were jm ge- antwort der Rath hette is mit Eldisten vnd geschwornen also 20 beschlossen etc., als were nach seine bethe, wulden inn vnnd seine pristerschaft bey solichem irem altherkomen geistlicher vnnd keisserlicher freyheit lassen, vnd sulden jm nicht ein sunderlichs machen nach ein nawes furgeben, das er vnnd seine vorfarn vormolss nicht bedorfft hetten, Er hette bestalt das man jm vff 25 den Sonnoband iiij firtel bier brengen sulde. Antwort des Rathes. Vlmus Ermelreich were mit jm gein Budissen, do er sich wider den Rath beclaget hette, jn seine behawsunge geritthen, jun auch her wider beleitet jm auch sein pfert gelihen, vnd 30 widervmb, sein, das ist des pfarrerss pfert geritten, hette sich domit seines eydes, den er als ein mitburger beym Rathe ge- habt, suste obernohmen vnnd sich gein dem Rathe obil gehalden, also das er billich eine grosser straffung danne jm vffgelegt ist, hette nehmen sullen, jdach hette jm der Rath barmhertzickeit 35 6. Dinstag nach den weynachtheyligen tagen, den 29. decbr. 14. vorkyssen, verkiesen, aufgeben, fallen lassen.
Strana 253
253 irtzeiget vund die ding dohyn gewant, das er sie forder alhie mit seinem weibe vnd kindern vnbekommert lassen sulle, wusten jm auch die ding nicht anderss zu machen Sie hetten jm vnnd 184a seiner pristerschaft nye vorboten nach gewert fremde bier zu irer notdorft einzufvren, sunder hetten jnn gesaget, so er ein firtel bier ader tzwehe am thore wurde haben vnd das durch seinen Capellan ader diener dem Burgermeister vormelden lassen, also das der Burgermeister ein wissen hette, das js sein were, wurde man jm das einlassenn, dergleichen so irkeiner der prister 10 j firtel j thonne ader ein fesseleyn fremde bier am thore wurde haben, vnnd das dem Burgermeister vormelden, wurde jm auch eingelassen werden, wo sie aber gorlitzsch bier trincken, vnnd nach dem sie jr almoss nehmen, arm vnnd Reich nicht also be- schedigitten vnd jr bier so vorachten nach lesterten, sehen sie 15 vil lieber, Vnnd wie wol sie jm meher guttes irtzeiget hetten, danne ye keinem pfarrer, auch die pristerschaft erten vnd for- derten, also das sie billich den almechtigen got vor sie bethen sulden, jdach wurden sie mit irtichten clagen vor jren g. h. den Bischoff getragen vnnd offentlich beschrehen vnd beruchtiget als 20 vncristene leuthe, vnd als die die do Statut vnd wilkoren wider die geistliche freyheit machten, wie wol sie is nye gethan nach zu thuen gedocht hetten, sunder sich ye werlde als frome Cri- stene leute gehalden, jr leib vnd gutt vngespart bey dem hey- ligen Cristengloben zugesatzt etc., wulden sich des auch vor 25 irem g. h. dem Bischoffe also vorantworten, domit seine g. vnd meniglich irkennen sullen, das sie zu vnrecht vnd mit irtichten clagen furbrucht vnd vorlewmt werden etc. 5 Doruff der pfarrer gesaget hat. 184b Doruff der pfarrer entlich gesaget, her hette sich vor dem 30 officiali zu Budissen nicht beclaget: quod tamen non est verum uts. ex littera eiusdem domini officialis, Vlmus Ermelreich wurde auch zu vnschulden vnnd vnrechte derhalben furgnomen, Sie hetten Statut vnnd wilkoren wider die geistliche freyheit ge- macht, vnd wulde das wore machen, Sie weren auch dorvmb 35 jm banne, vnnd ehe er jm seine vnd der prister freyheit vnd gerechtikeit also wulde benemen lassen, wulde ehe leib vnd gutt doran setzen, vnd ist also jn vngestvmyckeit weg gegangen. 9. irkeiner, irgend einer. 27. furbrucht, vorgebracht, nehmlich vor gericht; verklagt.
253 irtzeiget vund die ding dohyn gewant, das er sie forder alhie mit seinem weibe vnd kindern vnbekommert lassen sulle, wusten jm auch die ding nicht anderss zu machen Sie hetten jm vnnd 184a seiner pristerschaft nye vorboten nach gewert fremde bier zu irer notdorft einzufvren, sunder hetten jnn gesaget, so er ein firtel bier ader tzwehe am thore wurde haben vnd das durch seinen Capellan ader diener dem Burgermeister vormelden lassen, also das der Burgermeister ein wissen hette, das js sein were, wurde man jm das einlassenn, dergleichen so irkeiner der prister 10 j firtel j thonne ader ein fesseleyn fremde bier am thore wurde haben, vnnd das dem Burgermeister vormelden, wurde jm auch eingelassen werden, wo sie aber gorlitzsch bier trincken, vnnd nach dem sie jr almoss nehmen, arm vnnd Reich nicht also be- schedigitten vnd jr bier so vorachten nach lesterten, sehen sie 15 vil lieber, Vnnd wie wol sie jm meher guttes irtzeiget hetten, danne ye keinem pfarrer, auch die pristerschaft erten vnd for- derten, also das sie billich den almechtigen got vor sie bethen sulden, jdach wurden sie mit irtichten clagen vor jren g. h. den Bischoff getragen vnnd offentlich beschrehen vnd beruchtiget als 20 vncristene leuthe, vnd als die die do Statut vnd wilkoren wider die geistliche freyheit machten, wie wol sie is nye gethan nach zu thuen gedocht hetten, sunder sich ye werlde als frome Cri- stene leute gehalden, jr leib vnd gutt vngespart bey dem hey- ligen Cristengloben zugesatzt etc., wulden sich des auch vor 25 irem g. h. dem Bischoffe also vorantworten, domit seine g. vnd meniglich irkennen sullen, das sie zu vnrecht vnd mit irtichten clagen furbrucht vnd vorlewmt werden etc. 5 Doruff der pfarrer gesaget hat. 184b Doruff der pfarrer entlich gesaget, her hette sich vor dem 30 officiali zu Budissen nicht beclaget: quod tamen non est verum uts. ex littera eiusdem domini officialis, Vlmus Ermelreich wurde auch zu vnschulden vnnd vnrechte derhalben furgnomen, Sie hetten Statut vnnd wilkoren wider die geistliche freyheit ge- macht, vnd wulde das wore machen, Sie weren auch dorvmb 35 jm banne, vnnd ehe er jm seine vnd der prister freyheit vnd gerechtikeit also wulde benemen lassen, wulde ehe leib vnd gutt doran setzen, vnd ist also jn vngestvmyckeit weg gegangen. 9. irkeiner, irgend einer. 27. furbrucht, vorgebracht, nehmlich vor gericht; verklagt.
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254 Vntzymlich furnehmen des pfarherss wider den Rath. 185а Der pfarher hat etzlichen pristern die den Aduent beichte gehort haben, entpfolhen, vnnd jnn etzlich jura dorobir vor- tzeichnet gegeben, das sie die Eldisten des Rathes nicht entpin- den sulden. Sich hat, als wol zu mercken ist von anrichtunge des pfar- hers in disser tzeyt manchfeldig vntzymlich predigen das zu vffruhre vnd tzweytracht der geistlichen vnnd wertlichen, des Rathes vnnd der gemeine dinet, beyde jn der pfarkirchen vnnd 10 zu den monchen begeben, vff die menung, man machte Statut vnd wilkoren wider die geistliche freyheit etc., die leyhen wel- den die prister Regiern etc., Man vorjagitte vnde vortrebe arme leuthe vnuorhort etc., Mann spreche man muss einen straffen das sich ander doran keren etc., also das auch der visitator mit- 15 sampt dem guardiano, so sie solich predigen von jrem lezemeister vorstanden, vnd villeichte eines teylis selbst gehort haben, zu den Eldisten hern vffs Rathawss komen sein, vund neben an- dern worten gefraget, ap sie an der geistlichkeit jres conuents ader susten enicherley gebrechen vormerckten, sulden jnn die 20 vormelden, sie wulden js mit jrer Rath vnnd hulff, wo js noth wer, vnderstehen, vnnd so sie jnn solich vntzymlich predigen vormeld, haben sie geantwort, Sie weren des auch bericht wur- den, vnnd dorvmb zu jun komen, irkenten wol das sichs nicht zu gutten tzoge, wulden jren lezemeister soweit eynnehmen, das 25 er js forth nicht thuen sulde, vnnd in dorvmbe vngestrafft nicht lassen etc. 5 Dem pfarher iiij firtel Bier eingelassen. 1490 Sonnoband nach Circumcisionis domini Anno etc. Ixxxx hat der pfarher abermolss die forigen tzwene Capellan zum 30 Burgerr geschickt, vnnd lassen fragen, nach dem Er am dinstage nehstvorgangen vor dem Rathe gewest vnnd gesaget hette, jm wurden vff heute Sonnoband iiij firtel bier komen, ap er am thore bestalt hette das js jm eingelassen wurde, doruff der Bur- germeister geantwort, Er hette nichtes bestalt, sunder nw das 35 5. entpinden, absolviren, die absolution ertheilen. 11. zu den monchen, in der klosterkirche. 22. vnderstehen, verhindern, abstellen. 25. eynnehmen, auf seinen eid verpflichten. 29. Sonnoband nach Circumcisionis domini, den 2. januar.
254 Vntzymlich furnehmen des pfarherss wider den Rath. 185а Der pfarher hat etzlichen pristern die den Aduent beichte gehort haben, entpfolhen, vnnd jnn etzlich jura dorobir vor- tzeichnet gegeben, das sie die Eldisten des Rathes nicht entpin- den sulden. Sich hat, als wol zu mercken ist von anrichtunge des pfar- hers in disser tzeyt manchfeldig vntzymlich predigen das zu vffruhre vnd tzweytracht der geistlichen vnnd wertlichen, des Rathes vnnd der gemeine dinet, beyde jn der pfarkirchen vnnd 10 zu den monchen begeben, vff die menung, man machte Statut vnd wilkoren wider die geistliche freyheit etc., die leyhen wel- den die prister Regiern etc., Man vorjagitte vnde vortrebe arme leuthe vnuorhort etc., Mann spreche man muss einen straffen das sich ander doran keren etc., also das auch der visitator mit- 15 sampt dem guardiano, so sie solich predigen von jrem lezemeister vorstanden, vnd villeichte eines teylis selbst gehort haben, zu den Eldisten hern vffs Rathawss komen sein, vund neben an- dern worten gefraget, ap sie an der geistlichkeit jres conuents ader susten enicherley gebrechen vormerckten, sulden jnn die 20 vormelden, sie wulden js mit jrer Rath vnnd hulff, wo js noth wer, vnderstehen, vnnd so sie jnn solich vntzymlich predigen vormeld, haben sie geantwort, Sie weren des auch bericht wur- den, vnnd dorvmb zu jun komen, irkenten wol das sichs nicht zu gutten tzoge, wulden jren lezemeister soweit eynnehmen, das 25 er js forth nicht thuen sulde, vnnd in dorvmbe vngestrafft nicht lassen etc. 5 Dem pfarher iiij firtel Bier eingelassen. 1490 Sonnoband nach Circumcisionis domini Anno etc. Ixxxx hat der pfarher abermolss die forigen tzwene Capellan zum 30 Burgerr geschickt, vnnd lassen fragen, nach dem Er am dinstage nehstvorgangen vor dem Rathe gewest vnnd gesaget hette, jm wurden vff heute Sonnoband iiij firtel bier komen, ap er am thore bestalt hette das js jm eingelassen wurde, doruff der Bur- germeister geantwort, Er hette nichtes bestalt, sunder nw das 35 5. entpinden, absolviren, die absolution ertheilen. 11. zu den monchen, in der klosterkirche. 22. vnderstehen, verhindern, abstellen. 25. eynnehmen, auf seinen eid verpflichten. 29. Sonnoband nach Circumcisionis domini, den 2. januar.
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255 bier jtzt am thore were, vnd sie sagitten das js des pfarherss were, wulde er jn glouben geben, vnd vorschaffen das eingelassen sulde weren, das danne gescheen ist. Eine schrift des Rathes an hern Bischoff gethan. 185b Erwirdiger in got vater g. h. vnser willige vnuordrossene dinste uwern g. stetes zuuoranbereit, G. h. dem nach wir uwern g. vff furbrengen vnsers pfarherss, jn uwer g. jungst an vns ge- thane schrifften awssgedruckt, geschreben, wulden soliche uwer g. schriffte an die so neben vns zun Rethen gehoren, gelangen 10 lassen, vnd alssdanne uwern g. des Rathes menung schrifftlichen ader durch vnser werbende Botschafft forder zuerkennen geben, seyn wir ye in menung gewest, so vnsere Rathsfrund, die wir vor denselbigen uwer g. schrifften, jn merglichen der Stadt ge- schefften zu vnserem allergnedigisten hern dem konige geschickt, 15 wider einkemen, dem also nachzukomen, wir werden auch durch manchfeldig gedrengniss vnnd vngegrund zumessen, so vns von tage zu tage vnd obir mosse von vnserem pfarher geschit, dorzu vorvrsacht, die weyle aber dieselbigen vnser frundt, der wir bey solichem handel notdorfftig sein, in irem abescheide bey ko. mt. 20 bissher, vnd lenger danne wir vns vorsehen hetten, vortzogen werden, mussen wir js nach biss zu jrer zukunfft bestehen las- sen, vnd in solicher widerwertigen anfechtunge gedolt haben, jn bsunderen dinstlichen fleyss bithen uwer g. geruch vns hirjnne nicht vormercken, nach soliche vorlengung in vngnedigen willen 25 vffnehmen, danne so schirst gedochte vnsere frund bey ko. mt. abscheid irlangen vnnd bei vns wider einkomen werden, wullen wir vnser werbende botschaft, dadurch uwer g. vnser vnschuld, vnd gemelten vnsers pfarherss vnerfyntlich furgeben forder vnd clerlicher, danne in schrifften gescheen mag, erkennen wirth, 30 vor uwern gnaden irscheynen lassen, des seyn wir vmbe uwer gnade mit vnseren bereitwilligen vnuordrossenen dinsten vnge- spartes fleysses alletzeit willig zuuordienen. Geben in vigiliis Epiphanie domini etc. Anno etc. lxxxx. 186а 5 o 24. vormercken, 16. vngegrund zumessen, ungegrindete beschuldigung. vermercken, notiren, auf unsere rechnung schreiben. vorlengung, verzöge- rung. 28. vnerfyntlich, ungegründet. 32. in vigiliis Epiphanie domini, den 5. januar.
255 bier jtzt am thore were, vnd sie sagitten das js des pfarherss were, wulde er jn glouben geben, vnd vorschaffen das eingelassen sulde weren, das danne gescheen ist. Eine schrift des Rathes an hern Bischoff gethan. 185b Erwirdiger in got vater g. h. vnser willige vnuordrossene dinste uwern g. stetes zuuoranbereit, G. h. dem nach wir uwern g. vff furbrengen vnsers pfarherss, jn uwer g. jungst an vns ge- thane schrifften awssgedruckt, geschreben, wulden soliche uwer g. schriffte an die so neben vns zun Rethen gehoren, gelangen 10 lassen, vnd alssdanne uwern g. des Rathes menung schrifftlichen ader durch vnser werbende Botschafft forder zuerkennen geben, seyn wir ye in menung gewest, so vnsere Rathsfrund, die wir vor denselbigen uwer g. schrifften, jn merglichen der Stadt ge- schefften zu vnserem allergnedigisten hern dem konige geschickt, 15 wider einkemen, dem also nachzukomen, wir werden auch durch manchfeldig gedrengniss vnnd vngegrund zumessen, so vns von tage zu tage vnd obir mosse von vnserem pfarher geschit, dorzu vorvrsacht, die weyle aber dieselbigen vnser frundt, der wir bey solichem handel notdorfftig sein, in irem abescheide bey ko. mt. 20 bissher, vnd lenger danne wir vns vorsehen hetten, vortzogen werden, mussen wir js nach biss zu jrer zukunfft bestehen las- sen, vnd in solicher widerwertigen anfechtunge gedolt haben, jn bsunderen dinstlichen fleyss bithen uwer g. geruch vns hirjnne nicht vormercken, nach soliche vorlengung in vngnedigen willen 25 vffnehmen, danne so schirst gedochte vnsere frund bey ko. mt. abscheid irlangen vnnd bei vns wider einkomen werden, wullen wir vnser werbende botschaft, dadurch uwer g. vnser vnschuld, vnd gemelten vnsers pfarherss vnerfyntlich furgeben forder vnd clerlicher, danne in schrifften gescheen mag, erkennen wirth, 30 vor uwern gnaden irscheynen lassen, des seyn wir vmbe uwer gnade mit vnseren bereitwilligen vnuordrossenen dinsten vnge- spartes fleysses alletzeit willig zuuordienen. Geben in vigiliis Epiphanie domini etc. Anno etc. lxxxx. 186а 5 o 24. vormercken, 16. vngegrund zumessen, ungegrindete beschuldigung. vermercken, notiren, auf unsere rechnung schreiben. vorlengung, verzöge- rung. 28. vnerfyntlich, ungegründet. 32. in vigiliis Epiphanie domini, den 5. januar.
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256 Wie der pfarher etzliche prister zum Burgerr, vnd auch zu den Eldisten hern geschickt hat. Am dornstage nach Conuersionis pauli sint disse nachge- schrebene prister her thomas bessko capellan zu sand Nicluss, her Johannes heynrici, her valentinus pfarher zum Soraw, her Symon pfarher zum tzodel, nach entpfelh vnnd anforderung des pfarhers zum Burgermeister jn sein hawss komen, also hat her thomas bessko vortzalt, sein herr der pfarher hette ein mol das ander vnd das dritte lassen anbrengen, der thorhutter welde jm sein bier nicht einlassen, vnd sagitte js were jm vom Rathe 10 vnd sunderlich vom langen Jorgen entpfolhen, her sulde keyn fremde bier wider dem pfarher nach susten nymandes einlassen, js wurde jm danne durch den Burgermeister zuentpoten vnd be- folhen, ap sie solichs dem thorhutter befolhen hetten etc., doruff jm danne bissher keine antwort, dornach er sich wuste zu rich— 15 ten vnnd zu halden, wurden were, alsohette her inn abermolss derhalben zu jm geschickt, vnd lisse bethen, wulde jm nach entlichen antwort geben, vnnd jm sein bier, so er jtzt vnd her- nachmolss am thore haben wurde, vnersucht einlassen, jn mos- sen seinen vorfarn vnd jm vff ire gerechtickeit bissher gescheen 20 were etc. 5 186b Antwort des Burgermeisterss. Doruff der Burgermeister geantwort, begerten sie von wegen des pfarhers, das man jm sein bier, in mossen wie jm vom Rathe zugesagt ist, einlassen sulle, so wulle er js vff dissmol 25 bestellen etc., das sie danne nicht angnomen haben, alse hat er in forder vor die eldisten hern bescheiden. Wie dy gemelten prister derhalben vor die eldisten hern komen seint. Vnnd sodanne die gemelten prister soliche des Burgermei- 30 sters antwort nicht haben annehmen wullen, hat er jnn vor die Eldisten hern bescheiden, also sint sie desselbigen tages vffs Rat- hawss zu den Eldisten hern komen, vnnd haben auch soliche menung an sie gebracht vnnd entliche antwort begert. 3. Dornstag nach Conuersionis pauli, den 28. januar.
256 Wie der pfarher etzliche prister zum Burgerr, vnd auch zu den Eldisten hern geschickt hat. Am dornstage nach Conuersionis pauli sint disse nachge- schrebene prister her thomas bessko capellan zu sand Nicluss, her Johannes heynrici, her valentinus pfarher zum Soraw, her Symon pfarher zum tzodel, nach entpfelh vnnd anforderung des pfarhers zum Burgermeister jn sein hawss komen, also hat her thomas bessko vortzalt, sein herr der pfarher hette ein mol das ander vnd das dritte lassen anbrengen, der thorhutter welde jm sein bier nicht einlassen, vnd sagitte js were jm vom Rathe 10 vnd sunderlich vom langen Jorgen entpfolhen, her sulde keyn fremde bier wider dem pfarher nach susten nymandes einlassen, js wurde jm danne durch den Burgermeister zuentpoten vnd be- folhen, ap sie solichs dem thorhutter befolhen hetten etc., doruff jm danne bissher keine antwort, dornach er sich wuste zu rich— 15 ten vnnd zu halden, wurden were, alsohette her inn abermolss derhalben zu jm geschickt, vnd lisse bethen, wulde jm nach entlichen antwort geben, vnnd jm sein bier, so er jtzt vnd her- nachmolss am thore haben wurde, vnersucht einlassen, jn mos- sen seinen vorfarn vnd jm vff ire gerechtickeit bissher gescheen 20 were etc. 5 186b Antwort des Burgermeisterss. Doruff der Burgermeister geantwort, begerten sie von wegen des pfarhers, das man jm sein bier, in mossen wie jm vom Rathe zugesagt ist, einlassen sulle, so wulle er js vff dissmol 25 bestellen etc., das sie danne nicht angnomen haben, alse hat er in forder vor die eldisten hern bescheiden. Wie dy gemelten prister derhalben vor die eldisten hern komen seint. Vnnd sodanne die gemelten prister soliche des Burgermei- 30 sters antwort nicht haben annehmen wullen, hat er jnn vor die Eldisten hern bescheiden, also sint sie desselbigen tages vffs Rat- hawss zu den Eldisten hern komen, vnnd haben auch soliche menung an sie gebracht vnnd entliche antwort begert. 3. Dornstag nach Conuersionis pauli, den 28. januar.
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257 Antwort der Eldisten hern. Doruff inn die Eldisten hern geantwort, jr saget das der pfarher fremde bier am thore habe, vnd begert zuwissen ap man jm das einlassen wulle, vnd haben also balde in irer genwer- 5 tickeit einem diener befolhen, am thore zu bestellen, das dem pfarher solich bier vff dissmol eingelassen werde, alse hat der gnant er thomas bessko gesaget, her begerte zu wissen ap sie dem pfarher sein bier, das er jizt vnd hernachmolss am thore haben wurde, vnersucht einlassen wulden, doruff die Eldisten 10 hern gesaget, Sie wusten jm hinder dem Rathe keine ander antwort zugeben, hetten sie aber nicht genuge doran mochten sie vor den Rath komen vnnd werben was in noth were, do 187a wurden sie des Rathes antwort vnnd menung wol vorstehen, Alse hat der mehrgnant her thomas bessko mit hern Johanni 15 heynrici notario publico doruff protestiert, der danne die andern tzwene prister nemlich den pfarher zum Soraw vnd den pfarher zum tzodel alse testes requiriert hat. Der pfarher hat die sache abermolss mechtiglich vff hern Jorgen gestalt. Vnnd so danne der ko. anwald herr George vom Stayn, auch vnser Rathsfrund von ko. mt. wider komen sint, vnd ein priuilegium doselbst awssgebracht haben, also das vnser Stad- pfarher vnd alle dorffpfarher in vnd vff anderhalber meyle vmbe die Stad gelegen, nicht meher danne vor sich vnd ir gesinde, 25 vnd die priester die zu jnn in ire behawsung komen fremde bier einfuren sullen etc., hat er Jos Behem vnser pfarher den Edlen hern Jorgen vom Stayn vnseren Amachtman gebeten, jn der sachen zuhandeln, vnd die sache mechtiglichen vff seine g. gestalt, also das vns seine g. dorzu gefordert, vnd jn beywesen doctoris Casparis Marienam mit vns den Eldisten douon gehandelt hat, vff die menung das der pfarher eine tzeit sich andersswo enthalden, vnd die pfarre mit einem Conuentori bestellen sulde, Sunder wir haben das nicht annehmen wullen, vnd die weyl wir keinen trost zu jm hetten, das er sich irkennen vnd solich sein 35 vntzymlich furnehmen gein vns abestellen muge, haben wir be- gert, das er permutiren vnd vns forder alhir vnbekomert lassen sulde, Actum dornstags nach Epiphan. domini. 30 20 37. dornstags nach Epiphan., den 7. januar. 33
257 Antwort der Eldisten hern. Doruff inn die Eldisten hern geantwort, jr saget das der pfarher fremde bier am thore habe, vnd begert zuwissen ap man jm das einlassen wulle, vnd haben also balde in irer genwer- 5 tickeit einem diener befolhen, am thore zu bestellen, das dem pfarher solich bier vff dissmol eingelassen werde, alse hat der gnant er thomas bessko gesaget, her begerte zu wissen ap sie dem pfarher sein bier, das er jizt vnd hernachmolss am thore haben wurde, vnersucht einlassen wulden, doruff die Eldisten 10 hern gesaget, Sie wusten jm hinder dem Rathe keine ander antwort zugeben, hetten sie aber nicht genuge doran mochten sie vor den Rath komen vnnd werben was in noth were, do 187a wurden sie des Rathes antwort vnnd menung wol vorstehen, Alse hat der mehrgnant her thomas bessko mit hern Johanni 15 heynrici notario publico doruff protestiert, der danne die andern tzwene prister nemlich den pfarher zum Soraw vnd den pfarher zum tzodel alse testes requiriert hat. Der pfarher hat die sache abermolss mechtiglich vff hern Jorgen gestalt. Vnnd so danne der ko. anwald herr George vom Stayn, auch vnser Rathsfrund von ko. mt. wider komen sint, vnd ein priuilegium doselbst awssgebracht haben, also das vnser Stad- pfarher vnd alle dorffpfarher in vnd vff anderhalber meyle vmbe die Stad gelegen, nicht meher danne vor sich vnd ir gesinde, 25 vnd die priester die zu jnn in ire behawsung komen fremde bier einfuren sullen etc., hat er Jos Behem vnser pfarher den Edlen hern Jorgen vom Stayn vnseren Amachtman gebeten, jn der sachen zuhandeln, vnd die sache mechtiglichen vff seine g. gestalt, also das vns seine g. dorzu gefordert, vnd jn beywesen doctoris Casparis Marienam mit vns den Eldisten douon gehandelt hat, vff die menung das der pfarher eine tzeit sich andersswo enthalden, vnd die pfarre mit einem Conuentori bestellen sulde, Sunder wir haben das nicht annehmen wullen, vnd die weyl wir keinen trost zu jm hetten, das er sich irkennen vnd solich sein 35 vntzymlich furnehmen gein vns abestellen muge, haben wir be- gert, das er permutiren vnd vns forder alhir vnbekomert lassen sulde, Actum dornstags nach Epiphan. domini. 30 20 37. dornstags nach Epiphan., den 7. januar. 33
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258 18 b Muntlich antwort vnd furbrengen des Rathes an den Bischoff etc. Vnnd so danne solich handel vnuorfenglich gewest ist, hat der Rath jren forigen schrifften nach werbende botschaft zum hern dem Bischoue geschickt, vnnd seinen gnaden alle geschicht vnd des pfarhers vnerfintlich furgeben, so sich sint der nehsten botschaft, die sie bey seinen gnaden gehabt, begeben haben, fur- brengen vnd vortzelen lassen, vnnd so sie keinen trost zu jm hetten, das er sich irkennen vnd von solichen seinen vntzym- lichenn furnehmen wider den Rath gelassen mugel, haben sie 10 seine gnade entlichen irsuchen vnd bithen lassen, seine gnade wulle den pfarher dohyn weissen, das er permutire vnnd sich andersswo enthalde, domit der Rath solicher vnd forder vbir- farung von jm nicht gewarten dorffte etc. 5 Muntliche antwort des hern Bischoffs etc. 15 Vff solich antwort vnnd furbrengen des Rathes, hat seine gnade geantwort, seine gnade wulde den pfarher zu sich fordern vnnd weisse vnnd wege irdencken, dadurch er jn dorein furen muge, das er permutire. 188a 20 Schrifte des Rathes an hern den Bischoff. Vnnd so danne der pfarher, jn mitteler tzeit die weil des Rathes botschaft beym hern dem Bischofe gewest, den Rath mit einem offenbaren schreyber vund getzeugen hat obirfuren lassen, in mossen hievor geschriben steht, hat der Rath solichs seinen gnaden schriftlichen zuerkennen gebenn, als hienach fulget. Erwirdiger jn got vater gnediger herr, vnser willige vn- uordrossen dinste uwern g. alletzeit zuuoran bereith, G. h. wir haben jungst durch vnseren Stadschreiber etzlich furnehmen vn- sers pfarhers, domit er vns suste zu nohen gewest, uwern gnaden antragen, vnnd jn grossem vortrawen, was vnsers allergnedigsten 30 hern des koniges Stad vnnd vns allen, wo solichs nicht vnder- standen wurde, dorawss entsprissen vnnd bekomen mochte, vor- melden lassen, jn vorhoffen uwer g. wurde vns solichs kommers den wir derhalben tragen mussen, als wir nach antzweyfel seynn zu gescheen, gnediglichen entledigen, vnnd als uwer gnade von 25 18. dorein furen, dahin bringen. 30. antragen, angetragen, berichtet. 31. vnderstanden, verhindert. 34. als wir—gescheen, wie wir denn nicht zwet feln, dass es geschehen werde.
258 18 b Muntlich antwort vnd furbrengen des Rathes an den Bischoff etc. Vnnd so danne solich handel vnuorfenglich gewest ist, hat der Rath jren forigen schrifften nach werbende botschaft zum hern dem Bischoue geschickt, vnnd seinen gnaden alle geschicht vnd des pfarhers vnerfintlich furgeben, so sich sint der nehsten botschaft, die sie bey seinen gnaden gehabt, begeben haben, fur- brengen vnd vortzelen lassen, vnnd so sie keinen trost zu jm hetten, das er sich irkennen vnd von solichen seinen vntzym- lichenn furnehmen wider den Rath gelassen mugel, haben sie 10 seine gnade entlichen irsuchen vnd bithen lassen, seine gnade wulle den pfarher dohyn weissen, das er permutire vnnd sich andersswo enthalde, domit der Rath solicher vnd forder vbir- farung von jm nicht gewarten dorffte etc. 5 Muntliche antwort des hern Bischoffs etc. 15 Vff solich antwort vnnd furbrengen des Rathes, hat seine gnade geantwort, seine gnade wulde den pfarher zu sich fordern vnnd weisse vnnd wege irdencken, dadurch er jn dorein furen muge, das er permutire. 188a 20 Schrifte des Rathes an hern den Bischoff. Vnnd so danne der pfarher, jn mitteler tzeit die weil des Rathes botschaft beym hern dem Bischofe gewest, den Rath mit einem offenbaren schreyber vund getzeugen hat obirfuren lassen, in mossen hievor geschriben steht, hat der Rath solichs seinen gnaden schriftlichen zuerkennen gebenn, als hienach fulget. Erwirdiger jn got vater gnediger herr, vnser willige vn- uordrossen dinste uwern g. alletzeit zuuoran bereith, G. h. wir haben jungst durch vnseren Stadschreiber etzlich furnehmen vn- sers pfarhers, domit er vns suste zu nohen gewest, uwern gnaden antragen, vnnd jn grossem vortrawen, was vnsers allergnedigsten 30 hern des koniges Stad vnnd vns allen, wo solichs nicht vnder- standen wurde, dorawss entsprissen vnnd bekomen mochte, vor- melden lassen, jn vorhoffen uwer g. wurde vns solichs kommers den wir derhalben tragen mussen, als wir nach antzweyfel seynn zu gescheen, gnediglichen entledigen, vnnd als uwer gnade von 25 18. dorein furen, dahin bringen. 30. antragen, angetragen, berichtet. 31. vnderstanden, verhindert. 34. als wir—gescheen, wie wir denn nicht zwet feln, dass es geschehen werde.
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259 vns zu mermaln vornohmen hat, wir keinen trost hetten, das vnser pfarher von solichem vngehorten vornehmen abstehen mochte, bfinden wir solichs ane vffhoren tegelichen, wann kurtz dornach, so wir vnsern Stadschreiber zu uwern gnaden gefertiget, 5 hat der pfarher funff priester zu vnserem Burgermeister geschickt vnnd fragen lassen, ap man jm sein bier, das er jtzt am thore hett, ader hernachmolss haben wurd, vff seine gerechtickeit me- niglich vnersucht einlassen wolde, vnd begerte des entliche ant- wort, sich wuste dornach zurichten, doruff jnn der Burgermeister 10 geantwort, sagten sie das das bier des pfarhers were, wulde er das einzulassen entpfelhen, vnd so sie des nicht angnomen haben, hat er jnn vor die Eldisten des Rathes bescheiden, desselben tages dor- nach sein die gemelten priester vor vns die Eldisten komen vnd zum irsten begert, dem pfarher sein bier einzulassen, alse haben wir von 15 stundan in irer beywesen entpfolhen, dem pfarher sein bier einzu- lassen, dornach hat des pfarhers Capellan abermolss gesaget, Er begerte zu wissen, ap wir dem pfarher sein bier das er jizt ader hin-138) hinfur am thore haben wurde, vnersucht einlassen wulden, vnd das dem thorhutter entpfolhen, haben wir geantwort, der pfarher hett 20 des Rathes menung hiran vormolss wolvorstanden, vnd wusten derselben hinder dem Rathe nicht zu wandeln, wo sie doran nicht begnugig wern, mochten sie vor den Rath komen des Rathes menung weiter zuuornehmen, doruff hat der gnant Capellan mit dem notario, den er mitgebracht, protestiert, vnud der notarius 25 hat die andern tzween prister zu getzeugen requiriert vnd irsucht, wir mugen nicht vorstehen, wes sie jn solichem handel, wo sie allein bey der worheit bleyben, wider vns getzeugen mugen, Sunder g. h. vns befremdet nicht vnbillich vnnd gibt vns grossen kommer, das wir awss anrichtunge vnsers pfarhers mit offen- 30 schreibern vnnd getzeugen, sam vnbestendige vnd vnglobwirde leuthe, sullen obirfurt werden, die weil vom Rathe alhie nye gehort nach irfaren ist, das sie eingerley handels ader zusage jn abrede gewest weren, js ist auch dem Rathe vnnd den El- disten des Rathes solich hon vnd schmacheit sint menschen 35 gedencken wider von geistlichen nach wertlichen vormols nye begenet, worvmbe aber vnd awss wes Rath der pfarher so- lichs vornympt, kan uwer g. selbs wol abenehmen, vnnd wo dieselben nicht priester gewest, hetten wir vns gein jun wol wis- sen zuhalden, die weil sie aber prister sein, mussen wir in dem 40 vnd anderem, das vnser pfarher vff vns weisset, so lange gedolt 29. mit offenschreiben, mit notarien. 30. sam, als. 33
259 vns zu mermaln vornohmen hat, wir keinen trost hetten, das vnser pfarher von solichem vngehorten vornehmen abstehen mochte, bfinden wir solichs ane vffhoren tegelichen, wann kurtz dornach, so wir vnsern Stadschreiber zu uwern gnaden gefertiget, 5 hat der pfarher funff priester zu vnserem Burgermeister geschickt vnnd fragen lassen, ap man jm sein bier, das er jtzt am thore hett, ader hernachmolss haben wurd, vff seine gerechtickeit me- niglich vnersucht einlassen wolde, vnd begerte des entliche ant- wort, sich wuste dornach zurichten, doruff jnn der Burgermeister 10 geantwort, sagten sie das das bier des pfarhers were, wulde er das einzulassen entpfelhen, vnd so sie des nicht angnomen haben, hat er jnn vor die Eldisten des Rathes bescheiden, desselben tages dor- nach sein die gemelten priester vor vns die Eldisten komen vnd zum irsten begert, dem pfarher sein bier einzulassen, alse haben wir von 15 stundan in irer beywesen entpfolhen, dem pfarher sein bier einzu- lassen, dornach hat des pfarhers Capellan abermolss gesaget, Er begerte zu wissen, ap wir dem pfarher sein bier das er jizt ader hin-138) hinfur am thore haben wurde, vnersucht einlassen wulden, vnd das dem thorhutter entpfolhen, haben wir geantwort, der pfarher hett 20 des Rathes menung hiran vormolss wolvorstanden, vnd wusten derselben hinder dem Rathe nicht zu wandeln, wo sie doran nicht begnugig wern, mochten sie vor den Rath komen des Rathes menung weiter zuuornehmen, doruff hat der gnant Capellan mit dem notario, den er mitgebracht, protestiert, vnud der notarius 25 hat die andern tzween prister zu getzeugen requiriert vnd irsucht, wir mugen nicht vorstehen, wes sie jn solichem handel, wo sie allein bey der worheit bleyben, wider vns getzeugen mugen, Sunder g. h. vns befremdet nicht vnbillich vnnd gibt vns grossen kommer, das wir awss anrichtunge vnsers pfarhers mit offen- 30 schreibern vnnd getzeugen, sam vnbestendige vnd vnglobwirde leuthe, sullen obirfurt werden, die weil vom Rathe alhie nye gehort nach irfaren ist, das sie eingerley handels ader zusage jn abrede gewest weren, js ist auch dem Rathe vnnd den El- disten des Rathes solich hon vnd schmacheit sint menschen 35 gedencken wider von geistlichen nach wertlichen vormols nye begenet, worvmbe aber vnd awss wes Rath der pfarher so- lichs vornympt, kan uwer g. selbs wol abenehmen, vnnd wo dieselben nicht priester gewest, hetten wir vns gein jun wol wis- sen zuhalden, die weil sie aber prister sein, mussen wir in dem 40 vnd anderem, das vnser pfarher vff vns weisset, so lange gedolt 29. mit offenschreiben, mit notarien. 30. sam, als. 33
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260 180а haben, biss wir von got vnd uwern g. douon entlediget werden, derhalben abermolss in demuttigen dinstlichen fleys bithen uwer g. geruch doran sein, vnd vnseren pfarher dohyn weissen, das er die pfarre permuttire vnd vorwechsel, domit wir solichs vbirgen furnehmens vortragen seyn mugen, vnnd den lengern weg zu vngedolt nicht gereitzt werden, weiterm vnrath, der dem pfarher vnd vns dorawss entstehen mochte, vorzukomen, jn gantzem vorhoffen uwer g. werde vns hirjnne nicht vorlassen, vnnd vnser manchfeldige bethe irhoren, wullen wir vmbe uwer g. als vnseren g. h. mit vnseren bereithwilligen dinsten alletzeit 10 willig vnnd gerne vordinen, Geben dinstag nach Scolastice virg. Anno etc. lxxxX. 5 Schriftliche antwort des hern Bischoffs. Johannes von gots gnaden Bischoff zu Meissen, denn Er- samen weissen Burgermeister vnnd Rathmanne zu Gorlitz vnseren 15 lieben bsundern. Vnseren grus zuuor Ersamen weissen lieben bsundern, wir haben uwer schreiben des widerwertigen willens tzwischen euch vnnd ewerm pfarher schweben, den wir wie fur, nicht gerne vornohmen, an vns jizt gethan, jnhalts vormerckt, vnd so balde 20 wir nehst vff vnser Sloss Stolpen komen seindt, haben wir dem pfarher geschriben, vnnd zu vns zukomen gefordert, des zukunft wir vns tegelichen vorsehen, vnd vffs schirste der bey vns seyn wurth, wollen wir mit jm der dinge aller reden, vnd getrawen fleiss furwenden, ap euch jn dem thuen wilfarung gescheen muge, 25 vnd wes wir hirjnne irlangen vnd mit jm derhalben vorfugen, solt ir des awss vnsern schriften vnuorhalten vorstentniss ent- pfohen, vnd worjnne wir euch gunstige forderung zubetzeigen wusten, theten wir alletzeit geneigts willens, Geben Stolpen dornstag nach Juliane virg. Anno etc. lxxxx. 30 189b Wie der Bischoff nach gehabtem handel mit dem pfarher an den Rath geschriben hat. Vnd so danne der pfarher aller sachen, so der Bischoff vff furbrengen des Rathes jm vorgehalden, gelewkent, hat seine gnade solichs dem Rathe schrifftlichen zuerkennen gegeben, vund sich 35 5. vbirgen, übrigen, unnöthigen. den lengern weg, in die länge, wenns länger dauert. 11. dinstag nach Scolastice, den 15. februar. 29. dornstag nach Juliane, den 18. februar.
260 180а haben, biss wir von got vnd uwern g. douon entlediget werden, derhalben abermolss in demuttigen dinstlichen fleys bithen uwer g. geruch doran sein, vnd vnseren pfarher dohyn weissen, das er die pfarre permuttire vnd vorwechsel, domit wir solichs vbirgen furnehmens vortragen seyn mugen, vnnd den lengern weg zu vngedolt nicht gereitzt werden, weiterm vnrath, der dem pfarher vnd vns dorawss entstehen mochte, vorzukomen, jn gantzem vorhoffen uwer g. werde vns hirjnne nicht vorlassen, vnnd vnser manchfeldige bethe irhoren, wullen wir vmbe uwer g. als vnseren g. h. mit vnseren bereithwilligen dinsten alletzeit 10 willig vnnd gerne vordinen, Geben dinstag nach Scolastice virg. Anno etc. lxxxX. 5 Schriftliche antwort des hern Bischoffs. Johannes von gots gnaden Bischoff zu Meissen, denn Er- samen weissen Burgermeister vnnd Rathmanne zu Gorlitz vnseren 15 lieben bsundern. Vnseren grus zuuor Ersamen weissen lieben bsundern, wir haben uwer schreiben des widerwertigen willens tzwischen euch vnnd ewerm pfarher schweben, den wir wie fur, nicht gerne vornohmen, an vns jizt gethan, jnhalts vormerckt, vnd so balde 20 wir nehst vff vnser Sloss Stolpen komen seindt, haben wir dem pfarher geschriben, vnnd zu vns zukomen gefordert, des zukunft wir vns tegelichen vorsehen, vnd vffs schirste der bey vns seyn wurth, wollen wir mit jm der dinge aller reden, vnd getrawen fleiss furwenden, ap euch jn dem thuen wilfarung gescheen muge, 25 vnd wes wir hirjnne irlangen vnd mit jm derhalben vorfugen, solt ir des awss vnsern schriften vnuorhalten vorstentniss ent- pfohen, vnd worjnne wir euch gunstige forderung zubetzeigen wusten, theten wir alletzeit geneigts willens, Geben Stolpen dornstag nach Juliane virg. Anno etc. lxxxx. 30 189b Wie der Bischoff nach gehabtem handel mit dem pfarher an den Rath geschriben hat. Vnd so danne der pfarher aller sachen, so der Bischoff vff furbrengen des Rathes jm vorgehalden, gelewkent, hat seine gnade solichs dem Rathe schrifftlichen zuerkennen gegeben, vund sich 35 5. vbirgen, übrigen, unnöthigen. den lengern weg, in die länge, wenns länger dauert. 11. dinstag nach Scolastice, den 15. februar. 29. dornstag nach Juliane, den 18. februar.
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261 dorbey irboten, wo der Rath irkenthe, das is fruchtbar sein mochte, wulde seine g. gerne forderss handels hirjnne gewarten, vnd hat beyden parten, so ferre js dem Rathe fuglich seyn wurde, einen tag vor seinen g. zuerscheynen benanth, den danne seine 5 g. vff schrifftlich ansuchen des Rathes irstrackt vnd vorschoben hat, als man denne in seiner g. brieuen, vnd in dem brieffbuche disser jartzal gnuglich vnd clerlich beschriben findet. Anrichtunge des pfarhers mit den Beichtvetern. Dinstag nach Jnuocauit Anno etc. lxxxx ist Er hanss Schmidt 10 einer von den Scheppen in die pfarkirchen zur Beichte komen als hat in sein beichtvater Er osswaldus Reichnawer gnant nicht horen wellen, sunder jn angesicht vnd beywesen des volkyss, jm vnd dem Rathe zu schmocheit gesaget, Er entpunde sein nicht, danne er were einer awss dem Rathe die dem pfarher vnd der 15 pristerschaft in ire priuilegia vnd gerechtickeit hylden, vnd weren derhalben jm banne etc. Er Steffan Schynke ist bey er Jocoff Jungenickel der auch einer von den Scheppen ist, jm hawsse gewest, als hat der gemelte Jocoff Jungenickel zu jm gesaget, jr prister, ir macht js seltzem vnd wollet vns nicht entpinden, 20 jch muss zu der gnade tzyhen, vff das ich entpunden werde, doruff der gemelte Er Steffan geantwort, jch thar jm nicht an- ders thuen, is ist mir vnd den andern also entpfolhen. Dinstag nach Oculi hat Er George Emmerich ein Eldister des Rathes Martinum den glockener zu hern mathes schwalm sein 25 beichtvater geschickt vnd fragen lassen, wenne er in beichte 190a wulde horen, hat jm der gemelte her mathes wider sagen lassen, Er torste sein nicht horen, vnd hat jm auch des anderen tages selbst gesaget, das er bey dem pfarher vnd auch bey dem prediger gewest were, vnd hette sie gefraget, wie er sich halden 30 sulde, so irkein Rathman zu jm zur beichte queme, also hette jm der pfarher gesagt, her hette jr nicht zu entpinden, sunder der prediger hette gesagt, er konde ir nicht entpinden danne sie wern jm banne, vnd so er irkeinen entpunde, were er selbst jm banne. Eodem die hat Er hanss kochel auch ein Eldister des Rathes vitum des glocknerss knecht zu er Oswalde seinen beichtvater geschickt, vnd lassen fragen wenne er zu jm zur beichte komen 35 9. Dinstag n. Jnuocauit, den 2. märz. 19. seltzem, seltsam. 21. thar, darf. 30. irkein, irgend ein.
261 dorbey irboten, wo der Rath irkenthe, das is fruchtbar sein mochte, wulde seine g. gerne forderss handels hirjnne gewarten, vnd hat beyden parten, so ferre js dem Rathe fuglich seyn wurde, einen tag vor seinen g. zuerscheynen benanth, den danne seine 5 g. vff schrifftlich ansuchen des Rathes irstrackt vnd vorschoben hat, als man denne in seiner g. brieuen, vnd in dem brieffbuche disser jartzal gnuglich vnd clerlich beschriben findet. Anrichtunge des pfarhers mit den Beichtvetern. Dinstag nach Jnuocauit Anno etc. lxxxx ist Er hanss Schmidt 10 einer von den Scheppen in die pfarkirchen zur Beichte komen als hat in sein beichtvater Er osswaldus Reichnawer gnant nicht horen wellen, sunder jn angesicht vnd beywesen des volkyss, jm vnd dem Rathe zu schmocheit gesaget, Er entpunde sein nicht, danne er were einer awss dem Rathe die dem pfarher vnd der 15 pristerschaft in ire priuilegia vnd gerechtickeit hylden, vnd weren derhalben jm banne etc. Er Steffan Schynke ist bey er Jocoff Jungenickel der auch einer von den Scheppen ist, jm hawsse gewest, als hat der gemelte Jocoff Jungenickel zu jm gesaget, jr prister, ir macht js seltzem vnd wollet vns nicht entpinden, 20 jch muss zu der gnade tzyhen, vff das ich entpunden werde, doruff der gemelte Er Steffan geantwort, jch thar jm nicht an- ders thuen, is ist mir vnd den andern also entpfolhen. Dinstag nach Oculi hat Er George Emmerich ein Eldister des Rathes Martinum den glockener zu hern mathes schwalm sein 25 beichtvater geschickt vnd fragen lassen, wenne er in beichte 190a wulde horen, hat jm der gemelte her mathes wider sagen lassen, Er torste sein nicht horen, vnd hat jm auch des anderen tages selbst gesaget, das er bey dem pfarher vnd auch bey dem prediger gewest were, vnd hette sie gefraget, wie er sich halden 30 sulde, so irkein Rathman zu jm zur beichte queme, also hette jm der pfarher gesagt, her hette jr nicht zu entpinden, sunder der prediger hette gesagt, er konde ir nicht entpinden danne sie wern jm banne, vnd so er irkeinen entpunde, were er selbst jm banne. Eodem die hat Er hanss kochel auch ein Eldister des Rathes vitum des glocknerss knecht zu er Oswalde seinen beichtvater geschickt, vnd lassen fragen wenne er zu jm zur beichte komen 35 9. Dinstag n. Jnuocauit, den 2. märz. 19. seltzem, seltsam. 21. thar, darf. 30. irkein, irgend ein.
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262 sulde, als hat er jm wider sagen lassen, er torste sein nicht beichte horen nach entpinden. Solichs hat auch der pfarher mit hern Johanne Molitoris dem lectore principali jm Closter alhie angericht, das er die Rathmann nicht entpinden sulde, vnd sulde auch das mit den andern beichtvetern doselbst vorschaffen, wie wol js die andern veter jm Closter vnderstanden vnd nicht also haben gescheen lassen. 5 Dem pfarher vj firtel fremde bier eingelassen. 190b Montag nach Reminiscere hat der pfarher tzwene Capellan zum Burgerr geschickt, vnd inter cetera lassen fragen, ap er dem thorhutter hette befelhen lassen, das er jm sein bier einlassen sulde, doruff der Burgermeister geantwort, hat der pfarher bier am thore, vnnd so sie gesagt yo er hat vj fl. bier am thore, hat er also balde durch einen diener vorschaft, das jm solich bier 20 ist eingelassen wurden. Vffem pfarhoue lassen fragen ap man den Rath- mann das Sacrament geben wulle. Vnd so danne etzliche beichtveter nach anrichtunge des pfarhers die Rathmann nicht haben wellen beichte horen vnd 25 entpinden, haben die Eldisten hern am freytage vor palmarum anno uts., Magistrum Johannem Scheitmoller, vnd Magistrum Conradum nyssman Stadschreiber zur mittags stunden die weyl die prister doselbst beym tysche gesessen, vffen pfarhoff geschickt, vnd nach dem etzlichen awss dem Rathe die beichte vorsaget 30 were, fragen lassen, ap sie denn Rathman vff die osterliche tzeit auch das Sacrament geben vnd Reichen wulden, doruff danne der prediger in abwesen des pfarhers geantwort, sie wulden in das Sacrament geben, dieweyl sie jnn banne nicht vorkundiget weren, vnd was etzliche priester also vorgnomen hetten, were 35 awss einfeldickeit vund vnwissenheit gescheen, vnnd das sie jn irem thuen vnd furnehmen also vorwandelt sein, komet doruon das der Bischoff dem pfarher ernstlich geschriben vnd solichs abezustellen gebothen hat. 10. Montag nach Reminiscere, den 8. märz. 2. freytag vor palmarum, den 2. april.
262 sulde, als hat er jm wider sagen lassen, er torste sein nicht beichte horen nach entpinden. Solichs hat auch der pfarher mit hern Johanne Molitoris dem lectore principali jm Closter alhie angericht, das er die Rathmann nicht entpinden sulde, vnd sulde auch das mit den andern beichtvetern doselbst vorschaffen, wie wol js die andern veter jm Closter vnderstanden vnd nicht also haben gescheen lassen. 5 Dem pfarher vj firtel fremde bier eingelassen. 190b Montag nach Reminiscere hat der pfarher tzwene Capellan zum Burgerr geschickt, vnd inter cetera lassen fragen, ap er dem thorhutter hette befelhen lassen, das er jm sein bier einlassen sulde, doruff der Burgermeister geantwort, hat der pfarher bier am thore, vnnd so sie gesagt yo er hat vj fl. bier am thore, hat er also balde durch einen diener vorschaft, das jm solich bier 20 ist eingelassen wurden. Vffem pfarhoue lassen fragen ap man den Rath- mann das Sacrament geben wulle. Vnd so danne etzliche beichtveter nach anrichtunge des pfarhers die Rathmann nicht haben wellen beichte horen vnd 25 entpinden, haben die Eldisten hern am freytage vor palmarum anno uts., Magistrum Johannem Scheitmoller, vnd Magistrum Conradum nyssman Stadschreiber zur mittags stunden die weyl die prister doselbst beym tysche gesessen, vffen pfarhoff geschickt, vnd nach dem etzlichen awss dem Rathe die beichte vorsaget 30 were, fragen lassen, ap sie denn Rathman vff die osterliche tzeit auch das Sacrament geben vnd Reichen wulden, doruff danne der prediger in abwesen des pfarhers geantwort, sie wulden in das Sacrament geben, dieweyl sie jnn banne nicht vorkundiget weren, vnd was etzliche priester also vorgnomen hetten, were 35 awss einfeldickeit vund vnwissenheit gescheen, vnnd das sie jn irem thuen vnd furnehmen also vorwandelt sein, komet doruon das der Bischoff dem pfarher ernstlich geschriben vnd solichs abezustellen gebothen hat. 10. Montag nach Reminiscere, den 8. märz. 2. freytag vor palmarum, den 2. april.
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263 Fremde bier eingelassen. Am grunen dornstage, so der pfarher nicht hie gewest, dem prediger vnd Capellan eingelassen vj firtel Camentz bier, so sie 191a haben dem Burgermeister vormelden lassen das js sie angehore 5 ader den pfarher, Eodem die dem prediger eingelassen j firtel weyn, vund den grohen monchen j firtel fremde bier. Fremde bier nicht eingelassenn. Dinstag nach invencionis Crucis, sint ij firtel Camentz bier an das thor beym heyligen Crewtze komen, vnnd so js des pfar- 10 hers schaffer, dem er in seinem abwesen die ding entpfolhen, solichs dem Burgerr nicht hat wellen vormelden vnd ansagen lassen, hat js der thorhutter nach schaffung des Rathes nicht einlassen wellen, als hat js der furman vff dornstag dornach wider zurucke gein Ebirssbach vff den pfarhouff gefurth, do js 15 vff montag Rogacionum ist awssgeschanckt wurden. Der Rath ist abermolss mit dem pfarher zu han- del komen. Am montage nach Allexy anno etc. lxxxx sint disse nach- geschriben Mgr. Jorgius Voyt, hanss Mey vnd mgr. Conradus 20 nyssman Stadschreyber von wegen vnnd an stat des Rathes mit hern Johanne Behem dem pfarher, vor dem hern Bischoff vffem Stolpen zu handel komen, vnd so sich beide teyl jn sune nicht haben vortragen mugen, hat seine g. sie beiderseyt an die Recht geweist, vnnd awsserhalbe des Rechtes keinen spruch wellen 25 thun, vnd also das der Rath seinen g. schrifftlichen zuerkennen 191b geben sulde, ap sie die Recht wider den pfarher anstellen wol- len ader nicht. Der pfarher gein Rohme getzogen. So sich danne der Rath nach sulchem handel bekommert vnd 30 bey namhafftigen hern vnd doctoribus irkundet hat, ap sie mit jren sachen, die sy wider den pfarher vormols jm sunlichen 2. Am grunen dornstage, den 8. april. 6. den grohen monchen, den grauen mönchen, Franciskanern, so genannt von der farbe ihrer kleidung. 8. dinstag nach invencionis Crucis, den 4. mai. 10. schaffer, schaffner, wirthschafts- beamter. 15. montag Rogacionum, montag nach dem sonntage Rogate, den 17. mai. 18. montag nach Alexij, den 19. juli.
263 Fremde bier eingelassen. Am grunen dornstage, so der pfarher nicht hie gewest, dem prediger vnd Capellan eingelassen vj firtel Camentz bier, so sie 191a haben dem Burgermeister vormelden lassen das js sie angehore 5 ader den pfarher, Eodem die dem prediger eingelassen j firtel weyn, vund den grohen monchen j firtel fremde bier. Fremde bier nicht eingelassenn. Dinstag nach invencionis Crucis, sint ij firtel Camentz bier an das thor beym heyligen Crewtze komen, vnnd so js des pfar- 10 hers schaffer, dem er in seinem abwesen die ding entpfolhen, solichs dem Burgerr nicht hat wellen vormelden vnd ansagen lassen, hat js der thorhutter nach schaffung des Rathes nicht einlassen wellen, als hat js der furman vff dornstag dornach wider zurucke gein Ebirssbach vff den pfarhouff gefurth, do js 15 vff montag Rogacionum ist awssgeschanckt wurden. Der Rath ist abermolss mit dem pfarher zu han- del komen. Am montage nach Allexy anno etc. lxxxx sint disse nach- geschriben Mgr. Jorgius Voyt, hanss Mey vnd mgr. Conradus 20 nyssman Stadschreyber von wegen vnnd an stat des Rathes mit hern Johanne Behem dem pfarher, vor dem hern Bischoff vffem Stolpen zu handel komen, vnd so sich beide teyl jn sune nicht haben vortragen mugen, hat seine g. sie beiderseyt an die Recht geweist, vnnd awsserhalbe des Rechtes keinen spruch wellen 25 thun, vnd also das der Rath seinen g. schrifftlichen zuerkennen 191b geben sulde, ap sie die Recht wider den pfarher anstellen wol- len ader nicht. Der pfarher gein Rohme getzogen. So sich danne der Rath nach sulchem handel bekommert vnd 30 bey namhafftigen hern vnd doctoribus irkundet hat, ap sie mit jren sachen, die sy wider den pfarher vormols jm sunlichen 2. Am grunen dornstage, den 8. april. 6. den grohen monchen, den grauen mönchen, Franciskanern, so genannt von der farbe ihrer kleidung. 8. dinstag nach invencionis Crucis, den 4. mai. 10. schaffer, schaffner, wirthschafts- beamter. 15. montag Rogacionum, montag nach dem sonntage Rogate, den 17. mai. 18. montag nach Alexij, den 19. juli.
Strana 264
264 handel angestalt, jm Rechten bestehen vnnd vorfenglichen ge- handeln mochten, auch informaciones vnd libell doruff setzen lassen, jst der pfarher neben andern pristern jn mitteler tzeit mit vnserm g. h. dem Bischoue, einer restaur halben, die seine g. von in gefordert, in widerwertickeit gefallen, vnnd haben also gegen Rohme appelliret, Als ist der gemelte vnser pfarher jn geheyme vnd vorstolen also weg kegen Rohme getzogen, doselbst wider seinen hern den Bischoff, vnd seine lehnshern den Rath zu handeln. 5 Doctor Marienam gefenglich vffgnomen. 10 192а Vnnd so sich danne doctor Caspar Marienam in der vorge- schriben sachen auch wider seinen hern denn Bischoff gesatzt, vnnd den pfarher biss gein Dressden beleytet hat, vnd also wider zu Rucke getzogen, hat jn seine g. zu Bischwerde gefangen neh- men vnnd vffen Stolppen furen lassen, Sunder so er sich eines 15 geleytes hertzoge Georgen von Meissen beruhmet des jm danne derselbige forste zugestanden hat, hat jn seine g. wider loss- gegeben. Fremde bier eingelassen. Sint dissem handel ist dem pfarher vnd jn seinen abwesen 20 dem conuentori eingelassen wurden xxix firtel fremde bier, also das sy js alletzeit dem Burgermeister haben vormelden vnd an- sagen lassen. Vorwillung aller priester was der pfarher wider den Rath vand den Bischoff zu Rohm handelt. 25 199b Am Sonnoband vor omnium sanctorum haben die prister alhir zu Gorlitz eine gemeine conuocacio jn der sacristen gehal- den, also das er thomas Bessko der conuentor in kegenwertickeit eines vffenbaren schreyberss vnnd getzeugen die priester in ge- mein gefraget hat, Ap js ir aller wille were, das der pfarher 30 zu Rohm, wider den Bischouff zu Meyssen vnnd den Rath han- deln sulde, nach dem er js mit den Eldisten der priester als nemlich hern Johanne gottaw, hern wenceslao schuffel vnnd hern Oswaldo Reichnawer vorlassen hette, dorein sie danne entlichen vorwilliget haben, wiewol etzlich zum irsten dorwider gereth, 35 vnnd schwermuttig dorzu gewest sein. 1. vorfenglich, verfänglich, mit glücklichem erfolg. 4. restaur, restaura, rectauratio damni, ersatz. 14. Bischwerde, Bischofswerda.
264 handel angestalt, jm Rechten bestehen vnnd vorfenglichen ge- handeln mochten, auch informaciones vnd libell doruff setzen lassen, jst der pfarher neben andern pristern jn mitteler tzeit mit vnserm g. h. dem Bischoue, einer restaur halben, die seine g. von in gefordert, in widerwertickeit gefallen, vnnd haben also gegen Rohme appelliret, Als ist der gemelte vnser pfarher jn geheyme vnd vorstolen also weg kegen Rohme getzogen, doselbst wider seinen hern den Bischoff, vnd seine lehnshern den Rath zu handeln. 5 Doctor Marienam gefenglich vffgnomen. 10 192а Vnnd so sich danne doctor Caspar Marienam in der vorge- schriben sachen auch wider seinen hern denn Bischoff gesatzt, vnnd den pfarher biss gein Dressden beleytet hat, vnd also wider zu Rucke getzogen, hat jn seine g. zu Bischwerde gefangen neh- men vnnd vffen Stolppen furen lassen, Sunder so er sich eines 15 geleytes hertzoge Georgen von Meissen beruhmet des jm danne derselbige forste zugestanden hat, hat jn seine g. wider loss- gegeben. Fremde bier eingelassen. Sint dissem handel ist dem pfarher vnd jn seinen abwesen 20 dem conuentori eingelassen wurden xxix firtel fremde bier, also das sy js alletzeit dem Burgermeister haben vormelden vnd an- sagen lassen. Vorwillung aller priester was der pfarher wider den Rath vand den Bischoff zu Rohm handelt. 25 199b Am Sonnoband vor omnium sanctorum haben die prister alhir zu Gorlitz eine gemeine conuocacio jn der sacristen gehal- den, also das er thomas Bessko der conuentor in kegenwertickeit eines vffenbaren schreyberss vnnd getzeugen die priester in ge- mein gefraget hat, Ap js ir aller wille were, das der pfarher 30 zu Rohm, wider den Bischouff zu Meyssen vnnd den Rath han- deln sulde, nach dem er js mit den Eldisten der priester als nemlich hern Johanne gottaw, hern wenceslao schuffel vnnd hern Oswaldo Reichnawer vorlassen hette, dorein sie danne entlichen vorwilliget haben, wiewol etzlich zum irsten dorwider gereth, 35 vnnd schwermuttig dorzu gewest sein. 1. vorfenglich, verfänglich, mit glücklichem erfolg. 4. restaur, restaura, rectauratio damni, ersatz. 14. Bischwerde, Bischofswerda.
Strana 265
265 Martinus der glockener ist gevrloubt wurden. Vnnd sodanne Martinus der glockener, die getzeugen zu solichem handel geruffen vom kore geholt hat, jst er dorvmbe zu gefengniss komen vnnd entlichen seines dinstes entsatzt vnd 5 zu burgen gegeben, jn mossen jn der Stad Memorial eigentlichen vortzeichnet ist. Er thomas der conuentor mit etzlichen pristern vor den Rath komen. Dornstag nach omnium sanctorum ist er thomas Bessko an 10 stat des pfarhers mit dem prediger vnd einem Capellan vor den Rath komen, vnd hat vortzalt, Wie js jm nehsten abscheide tzwuschen dem pfarher vnd des Rathes sendeboten vorlassen were, das der pfarher fremde bier mochte einfuren vor sich vnd seine pristerschafft, die das durch gewisse bothen ader selbst 15 jn eigener person holen, oder das vffem pfarhoue trincken wur- den, so er js dem Burgermeister ansagen wurde, das danne dem pfarher vnd auch jm bissher were vorgunst wurden, nw hette jm der Rath jn abwesen des pfarhers durch etzliche hern sagen lassen, Er hette sint der tzeit suste bierss lassen einfuren, vor- 20 sehn sich er muste das vorschencken etc. Antwort des Raths. 193a Wes sie gereth vnd vorwilliget, hetten sie alletzeit gehalden vnd wern dorawss nye gegangen, sie hetten priuilegia das kein kretschem inwendig eyner meylen vmb die Stadt sulde vffgericht 25 werden, vorsehn sich auch js bfunde sich nicht jm Rechten das sich prister bierschenckens ader anderss wertlichen handels vnder— stehn sulden, dornach wurde er sich auch wol wissen zu halden, Vnd wo er vor seinen tisch vnd nicht zuschencken ein firtel ader tzwehe fremde bier einzufuren begern wurde, vnd das an- 30 sagen, wurde jm wol vorgunst werden, Wo jn aber bedeuchte das sie awss dem Recess gyngen vnnd jn beschwerten, irboten sie sich vor jrem g. h. dem Bischoue zu Meissen mit jm erken- nen lossen, vnd wie sich der pfarher des abscheides gehalden hette, were wol offenbar. 9. Dornstag nach omnium sanctorum, den 4. november. 34
265 Martinus der glockener ist gevrloubt wurden. Vnnd sodanne Martinus der glockener, die getzeugen zu solichem handel geruffen vom kore geholt hat, jst er dorvmbe zu gefengniss komen vnnd entlichen seines dinstes entsatzt vnd 5 zu burgen gegeben, jn mossen jn der Stad Memorial eigentlichen vortzeichnet ist. Er thomas der conuentor mit etzlichen pristern vor den Rath komen. Dornstag nach omnium sanctorum ist er thomas Bessko an 10 stat des pfarhers mit dem prediger vnd einem Capellan vor den Rath komen, vnd hat vortzalt, Wie js jm nehsten abscheide tzwuschen dem pfarher vnd des Rathes sendeboten vorlassen were, das der pfarher fremde bier mochte einfuren vor sich vnd seine pristerschafft, die das durch gewisse bothen ader selbst 15 jn eigener person holen, oder das vffem pfarhoue trincken wur- den, so er js dem Burgermeister ansagen wurde, das danne dem pfarher vnd auch jm bissher were vorgunst wurden, nw hette jm der Rath jn abwesen des pfarhers durch etzliche hern sagen lassen, Er hette sint der tzeit suste bierss lassen einfuren, vor- 20 sehn sich er muste das vorschencken etc. Antwort des Raths. 193a Wes sie gereth vnd vorwilliget, hetten sie alletzeit gehalden vnd wern dorawss nye gegangen, sie hetten priuilegia das kein kretschem inwendig eyner meylen vmb die Stadt sulde vffgericht 25 werden, vorsehn sich auch js bfunde sich nicht jm Rechten das sich prister bierschenckens ader anderss wertlichen handels vnder— stehn sulden, dornach wurde er sich auch wol wissen zu halden, Vnd wo er vor seinen tisch vnd nicht zuschencken ein firtel ader tzwehe fremde bier einzufuren begern wurde, vnd das an- 30 sagen, wurde jm wol vorgunst werden, Wo jn aber bedeuchte das sie awss dem Recess gyngen vnnd jn beschwerten, irboten sie sich vor jrem g. h. dem Bischoue zu Meissen mit jm erken- nen lossen, vnd wie sich der pfarher des abscheides gehalden hette, were wol offenbar. 9. Dornstag nach omnium sanctorum, den 4. november. 34
Strana 266
266 Er thomas der conuentor hat begert fremde bier einzulassen. Freytag am oband Barbare, anno vts. hat er thomas Bessko an stat des pfarhers durch seinen Jungen am Burgerr begert jm drey firtel fremde bier einzulassen, doruff der Burger" ge- saget, Er wulde nach Essens den Rath besenden, vnd alsdanne dem conuentori antwort geben lassen, Als ist durch den Rath be- schlossen, vnd durch magistrum Jorgium Voit vnd magistrum scheitmoller dem conuentori zuentpoten, Er hette vormolss des Ra- thes menung vorstanden, wo er j firtel ader ij fremde bier vor sich 10 vnd nicht zuschencken wulde einfuren lassen, wurde jm wol vor- gunst, als were nach des Rathes beger, das er js dorbey lassen, vnd sie nicht hocher bedrangen wull, jdoch wolde jm der Rath soliche iij firtel bier vmbe glymphs willen vff dissmol einlassen also das er js nicht vorschencken sulde. 5 15 193b Des gemelten hern thomas einsage vnd antwort. Jm vnd den pristern were vormolss zugesaget, jr bier ein- zulassen, alleine das sie das ansagen sulden, die prister mochten jn auch selbst bier vffem pfarhoue holen, nw welde man jn das aber engen, also das er nicht meher, danne ij firtel vff ein mol 20 einfuren sulde, dorzu er danne nicht konde fure gehaben, vnd so er alleine ein stadhelder des pfarhers were, konde er das nicht angenehmen. Der pfarher hat den Rath kegen Rohm geladen etc. Anno etc. xcj. am dinstage nach Quasimodogeniti ist er 25 thomas bessko conuentor, der prediger vnd etzliche ander prister, mit hern Johanne heynricj notario publico, vnd getzeugen vor den Rath komen, vnd hat zum irsten vbirantwort eine missiua des pfarhers disser menung, ap der Rath noch zu fruntlichen handel komen welde, sulde das suchen an doctor Marienam, dem 30 er js macht gegeben hette, vnd hat also balde doruff durch den gnanten notarium eine citatio exequiren lossen, dodurch der Rath zu Gorlitz ist geladen wurden, am sechtzigisten tage nach der execucion zu Rohme zugestehen coram reuerendo domino Jo- hanne de Ceretano, Episcopo Nuterinensi sacri palacij apostolicj 35 causarum auditore, disser sache commissario. 3. freytag am oband Barbare, den 3. december. 20. engen, beschränken. 23. angenehmen, annehmen. 25. am dinstag nach Quasimod., den 12. april 1491. 31. js macht, dazu vollmacht.
266 Er thomas der conuentor hat begert fremde bier einzulassen. Freytag am oband Barbare, anno vts. hat er thomas Bessko an stat des pfarhers durch seinen Jungen am Burgerr begert jm drey firtel fremde bier einzulassen, doruff der Burger" ge- saget, Er wulde nach Essens den Rath besenden, vnd alsdanne dem conuentori antwort geben lassen, Als ist durch den Rath be- schlossen, vnd durch magistrum Jorgium Voit vnd magistrum scheitmoller dem conuentori zuentpoten, Er hette vormolss des Ra- thes menung vorstanden, wo er j firtel ader ij fremde bier vor sich 10 vnd nicht zuschencken wulde einfuren lassen, wurde jm wol vor- gunst, als were nach des Rathes beger, das er js dorbey lassen, vnd sie nicht hocher bedrangen wull, jdoch wolde jm der Rath soliche iij firtel bier vmbe glymphs willen vff dissmol einlassen also das er js nicht vorschencken sulde. 5 15 193b Des gemelten hern thomas einsage vnd antwort. Jm vnd den pristern were vormolss zugesaget, jr bier ein- zulassen, alleine das sie das ansagen sulden, die prister mochten jn auch selbst bier vffem pfarhoue holen, nw welde man jn das aber engen, also das er nicht meher, danne ij firtel vff ein mol 20 einfuren sulde, dorzu er danne nicht konde fure gehaben, vnd so er alleine ein stadhelder des pfarhers were, konde er das nicht angenehmen. Der pfarher hat den Rath kegen Rohm geladen etc. Anno etc. xcj. am dinstage nach Quasimodogeniti ist er 25 thomas bessko conuentor, der prediger vnd etzliche ander prister, mit hern Johanne heynricj notario publico, vnd getzeugen vor den Rath komen, vnd hat zum irsten vbirantwort eine missiua des pfarhers disser menung, ap der Rath noch zu fruntlichen handel komen welde, sulde das suchen an doctor Marienam, dem 30 er js macht gegeben hette, vnd hat also balde doruff durch den gnanten notarium eine citatio exequiren lossen, dodurch der Rath zu Gorlitz ist geladen wurden, am sechtzigisten tage nach der execucion zu Rohme zugestehen coram reuerendo domino Jo- hanne de Ceretano, Episcopo Nuterinensi sacri palacij apostolicj 35 causarum auditore, disser sache commissario. 3. freytag am oband Barbare, den 3. december. 20. engen, beschränken. 23. angenehmen, annehmen. 25. am dinstag nach Quasimod., den 12. april 1491. 31. js macht, dazu vollmacht.
Strana 267
267 Wie vnd durch wen der Rath seine sachen zu Rohme bestalt hat. Vff suche citation hat der Rath mit gunst des Bischoffs zu Meissen, den Achtbarn vnd wirdigen hern doctorem Johannem 194a Tawbenheym seiner g. officialem, mit dreyen pferden hynein kegen Rohme geschickt, vnd jm tzwehe hundert fl. hung. zu tzerunge vnd notdorfft mitgegeben, also das er den procuratoribus doselbst, die der Rath Eldiste vnd geschworne, vor einem offen- baren schreibern vnd getzeugen, junhalt eines jnstruments dor- 10 vbir begriffen, gemechtiget vnd gekoret hat, des Raths sachen entphelen vnd vortrawen sulde, jn auch jn eigener person jm babstlichen houe furderlich sein, domit sie jres pfarhers per pri- uacionem ader permutacionem gelossen mochten. 5 Wie sich der Rath jn derselbigen vngedolt mit der 15 einfure des bierss kegen dem conventori ge- halten hat. Jnn disser tzeit, dieweil die sache also zu Rohme gehangen, hat der Rath, vnd der Burgerr an stat des Raths dem Conuentore eingelassen fremde bier, so er js dem Burgerr hat ansagen lassen 20 das js sein were, jm ist auch stets dorbei gesaget, Er sulde js nicht vorschencken nach vmbe gelt vorkewffen. So js aber der conuentor so vngewonlich vorgnomen, vnd jun dreyen wochen bey ix firtel bierss eingefuret, hat er zum irsten durch seinen jungen an dem Burger" vnd Eldisten hern, vnd 25 hernachmolss selbst an dem Rathe geworben, jm drey firtel Bierss das er am eusterssten thore beym lontzenteiche hett, ein- zulassen, hat jm der Rath geantwort, Er machte js zu vnge- wonlich mit der einfure, er bedorffte js nicht gar zu seinem tische, sunder muste js vorschencken, man konde js jm vff diss- 194b 30 mol vnd jnn der gestalt nicht eingelassen, als hat er js doselbst lassen ligen vnnd vorfrissen, das js nymande zu notze komen ist, vnd ist jm aduent vngeuerlich gescheen. Dornach hat sich der conuentor enthalden biss jn die fasten, do hat man jm vff sein ansuchen, vnd auch hernachmolss, die- 35 weil er js messig gehalden, fremde bier vor seinen tisch einzu- furen vorgunst. 3. suche für sulche, solche. 13. gelossen, los werden. 13. vorfrissen, ver- fristen (vris für vrist kommt auch anderwärts vor) eine sache iiber die gehörige zeit (frist) anstehen lassen. Er liess das bier so lange liegen bis es verdarb. 34*
267 Wie vnd durch wen der Rath seine sachen zu Rohme bestalt hat. Vff suche citation hat der Rath mit gunst des Bischoffs zu Meissen, den Achtbarn vnd wirdigen hern doctorem Johannem 194a Tawbenheym seiner g. officialem, mit dreyen pferden hynein kegen Rohme geschickt, vnd jm tzwehe hundert fl. hung. zu tzerunge vnd notdorfft mitgegeben, also das er den procuratoribus doselbst, die der Rath Eldiste vnd geschworne, vor einem offen- baren schreibern vnd getzeugen, junhalt eines jnstruments dor- 10 vbir begriffen, gemechtiget vnd gekoret hat, des Raths sachen entphelen vnd vortrawen sulde, jn auch jn eigener person jm babstlichen houe furderlich sein, domit sie jres pfarhers per pri- uacionem ader permutacionem gelossen mochten. 5 Wie sich der Rath jn derselbigen vngedolt mit der 15 einfure des bierss kegen dem conventori ge- halten hat. Jnn disser tzeit, dieweil die sache also zu Rohme gehangen, hat der Rath, vnd der Burgerr an stat des Raths dem Conuentore eingelassen fremde bier, so er js dem Burgerr hat ansagen lassen 20 das js sein were, jm ist auch stets dorbei gesaget, Er sulde js nicht vorschencken nach vmbe gelt vorkewffen. So js aber der conuentor so vngewonlich vorgnomen, vnd jun dreyen wochen bey ix firtel bierss eingefuret, hat er zum irsten durch seinen jungen an dem Burger" vnd Eldisten hern, vnd 25 hernachmolss selbst an dem Rathe geworben, jm drey firtel Bierss das er am eusterssten thore beym lontzenteiche hett, ein- zulassen, hat jm der Rath geantwort, Er machte js zu vnge- wonlich mit der einfure, er bedorffte js nicht gar zu seinem tische, sunder muste js vorschencken, man konde js jm vff diss- 194b 30 mol vnd jnn der gestalt nicht eingelassen, als hat er js doselbst lassen ligen vnnd vorfrissen, das js nymande zu notze komen ist, vnd ist jm aduent vngeuerlich gescheen. Dornach hat sich der conuentor enthalden biss jn die fasten, do hat man jm vff sein ansuchen, vnd auch hernachmolss, die- 35 weil er js messig gehalden, fremde bier vor seinen tisch einzu- furen vorgunst. 3. suche für sulche, solche. 13. gelossen, los werden. 13. vorfrissen, ver- fristen (vris für vrist kommt auch anderwärts vor) eine sache iiber die gehörige zeit (frist) anstehen lassen. Er liess das bier so lange liegen bis es verdarb. 34*
Strana 268
268 Der thorhutter hat einem prister frembde bier genomen. Jn der fasten ist doctor Marienam hie vffem pfarhoué ge- west, vnd so sie kein fremde bier doruffe gehabt, hat er einen capellan zu fusse geschickt kegen Ebirssbach jm inn legeleyn fremde bier zuholen, als hat js jm der thorhutter am ewsterss- theten thore gnomen, So js aber die hern irfaren, haben sie das bier wider vffen pfarhoff geschickt, danne js ist jm nach keinem thorhutter befolen, den pristern ichtes zunehmen, ader jre hende doran zulegen. Jnn mitteler tzeit haben vnser procuratores ein Babstlich breue an hern Bischoff zu Meissen lauthende, awssgebracht, vnnd vns zugeschykt, das wir danne forder vnserm g. h. zu Meissen haben vbirantwortern, vnd dem selbigen execution vnd fulge zu- thuen, seine g. bithen lassen. 5 10 15 Jnnocencius papa octauus. Venerabili fratri Episcopo missnensi. Venerabilis frater Salutem etc. Expositum nobis est: quod dilectus filius Johan- nes behem plebanus parochialis ecclesie oppidi Gorlitz tue miss- nensis diocesis, posthabito ordinis clericalis honore, secularibus 20 negociis intendere, ac sediciones et scandala admodum grauia et periculosa inter dilectos filios proconsules consules ac jncolas et habitatores dicti oppidi, necnon personas ecclesiasticas illius con- citare et seminare non veretur et hactenus seminauit. Quorum occasione nonnulli ex oppidanis prefatis grauiter puniti, ut asse- 25 ritur, fuerunt, Et propterea eisdem proconsuli Consulibus jnco- lis et habitatoribus plurimum molestus existit, Et nisi oportune prouideatur, proculdubio est de aliquo magno scandalo et eciam periculo persone dicti Johannis formidandum. Nos cupientes more vigilis pastoris periculis et scandalis huiusmodi, prout te- 30 nemur obuiare et animarum salute consulere, cum nihil magis indecorum sit persone ecclesiastice curam animarum presertim gerentj quam vixis et contencionibus intendere. Vnde eciam occasiones capitalium penarum subsequantur, vbi paci et quieti prospicere deberet fraternitati tue, de qua in his et alijs specialem in domino fiduciam obtinemus, et ad quam spectat de cura ouium suarum esse sollicitam, per presentes committimus et mandamus vt de premissis omnibus et singulis, etiam auctoritate nostra te 35 109a 37. suarum. In der urk. samml. IX. Nr. 1440 steht unrichtig piarum. solli- ticam. In der urk. samml. unrichtig sollicita.
268 Der thorhutter hat einem prister frembde bier genomen. Jn der fasten ist doctor Marienam hie vffem pfarhoué ge- west, vnd so sie kein fremde bier doruffe gehabt, hat er einen capellan zu fusse geschickt kegen Ebirssbach jm inn legeleyn fremde bier zuholen, als hat js jm der thorhutter am ewsterss- theten thore gnomen, So js aber die hern irfaren, haben sie das bier wider vffen pfarhoff geschickt, danne js ist jm nach keinem thorhutter befolen, den pristern ichtes zunehmen, ader jre hende doran zulegen. Jnn mitteler tzeit haben vnser procuratores ein Babstlich breue an hern Bischoff zu Meissen lauthende, awssgebracht, vnnd vns zugeschykt, das wir danne forder vnserm g. h. zu Meissen haben vbirantwortern, vnd dem selbigen execution vnd fulge zu- thuen, seine g. bithen lassen. 5 10 15 Jnnocencius papa octauus. Venerabili fratri Episcopo missnensi. Venerabilis frater Salutem etc. Expositum nobis est: quod dilectus filius Johan- nes behem plebanus parochialis ecclesie oppidi Gorlitz tue miss- nensis diocesis, posthabito ordinis clericalis honore, secularibus 20 negociis intendere, ac sediciones et scandala admodum grauia et periculosa inter dilectos filios proconsules consules ac jncolas et habitatores dicti oppidi, necnon personas ecclesiasticas illius con- citare et seminare non veretur et hactenus seminauit. Quorum occasione nonnulli ex oppidanis prefatis grauiter puniti, ut asse- 25 ritur, fuerunt, Et propterea eisdem proconsuli Consulibus jnco- lis et habitatoribus plurimum molestus existit, Et nisi oportune prouideatur, proculdubio est de aliquo magno scandalo et eciam periculo persone dicti Johannis formidandum. Nos cupientes more vigilis pastoris periculis et scandalis huiusmodi, prout te- 30 nemur obuiare et animarum salute consulere, cum nihil magis indecorum sit persone ecclesiastice curam animarum presertim gerentj quam vixis et contencionibus intendere. Vnde eciam occasiones capitalium penarum subsequantur, vbi paci et quieti prospicere deberet fraternitati tue, de qua in his et alijs specialem in domino fiduciam obtinemus, et ad quam spectat de cura ouium suarum esse sollicitam, per presentes committimus et mandamus vt de premissis omnibus et singulis, etiam auctoritate nostra te 35 109a 37. suarum. In der urk. samml. IX. Nr. 1440 steht unrichtig piarum. solli- ticam. In der urk. samml. unrichtig sollicita.
Strana 269
269 diligenter per veridicorum et fidedignorum examina informes, et de his que desuper inueneris per tuas patentes literas tuo sigillo munitas, seu processu per te desuper habendo quantocius nos cerciorare curabis. Vt habita tua fideli relacione possimus in 5 premissis prout expedire nouerimus, tam pro Johannis quam proconsulis consulum jncolarum et habitatorum predictorum in- demnitate salubriter providere, super quibus conscienciam tuam plurimum oneramus : ac tibi plenam liberam et omnimodam con- cedimus facultatem constitucionibus et ordinacionibus apostolicis 10 ceterisque gracijs non obstantibus quibuscunque, datum Rome. Wie der Bischoff zu Meissen gemeltem breue fulge gethann hat etc. Doruff hat seine g. disse nachgeschribene vffen Stolpen citi- ren, vnd sie vff nachfulgende artickel vorhoren lassenn, welche 15 artickel mitsampt den personen hienach vortzeichent, der Rath hat begreiffen lassen, vnd seiner g. officialn in vortrawen obir- antworten Mgr. Georgius Voyt Mgr. Johannes Scheitmuller J vom Rathe Marcus heyntze von Eldisten Niclass giring hanss wenscher hanss Brawhn Weithmesser Andress kunet Baccalaureus eylenberg Math. Axt donat Vthman Baltel bebirsteyn 30 Geistliche, Er Johannes scultetj pfarher zu heynerssdorf vnd altarista zu Gorlitz, Er Johannes Rosswyn pfarher zu lewtlowffs- heyn vnd altarista zu Gorlitz, Bruder Vincencius Eyssag lese- meister jm Closter zu Gorlitz. von Geschwornen von der gemeine. 20 25 109b Articulj super quibus Examinati sunt. 35 Czum irsten das Er sich wertlichs handels vnderstanden hat, domit das er Bier vffem pfarhoue geschanckt, vnnd dasselbige geistlichen vnd wertlichen personen vmbe gelt vorkawfft, auch 2. tuas, ist in der urk. samml. ausgelassen. 10. Der tag ist nicht angegeben.
269 diligenter per veridicorum et fidedignorum examina informes, et de his que desuper inueneris per tuas patentes literas tuo sigillo munitas, seu processu per te desuper habendo quantocius nos cerciorare curabis. Vt habita tua fideli relacione possimus in 5 premissis prout expedire nouerimus, tam pro Johannis quam proconsulis consulum jncolarum et habitatorum predictorum in- demnitate salubriter providere, super quibus conscienciam tuam plurimum oneramus : ac tibi plenam liberam et omnimodam con- cedimus facultatem constitucionibus et ordinacionibus apostolicis 10 ceterisque gracijs non obstantibus quibuscunque, datum Rome. Wie der Bischoff zu Meissen gemeltem breue fulge gethann hat etc. Doruff hat seine g. disse nachgeschribene vffen Stolpen citi- ren, vnd sie vff nachfulgende artickel vorhoren lassenn, welche 15 artickel mitsampt den personen hienach vortzeichent, der Rath hat begreiffen lassen, vnd seiner g. officialn in vortrawen obir- antworten Mgr. Georgius Voyt Mgr. Johannes Scheitmuller J vom Rathe Marcus heyntze von Eldisten Niclass giring hanss wenscher hanss Brawhn Weithmesser Andress kunet Baccalaureus eylenberg Math. Axt donat Vthman Baltel bebirsteyn 30 Geistliche, Er Johannes scultetj pfarher zu heynerssdorf vnd altarista zu Gorlitz, Er Johannes Rosswyn pfarher zu lewtlowffs- heyn vnd altarista zu Gorlitz, Bruder Vincencius Eyssag lese- meister jm Closter zu Gorlitz. von Geschwornen von der gemeine. 20 25 109b Articulj super quibus Examinati sunt. 35 Czum irsten das Er sich wertlichs handels vnderstanden hat, domit das er Bier vffem pfarhoue geschanckt, vnnd dasselbige geistlichen vnd wertlichen personen vmbe gelt vorkawfft, auch 2. tuas, ist in der urk. samml. ausgelassen. 10. Der tag ist nicht angegeben.
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270 110а mancherley spyl vnnd ander vnfuge doselbst gehieget hat, vnnd hat also awss dem pfarhoue eyne taberne vnnd spylhawss ge- macht, der Stad arm vnd Reich zugedrengniss vnd grossem schaden. Czum andern, das er jun der pfarkirchen vnd auch bey 5 den brudern jm Closter etzliche predigitten angericht hat, die nach gelegenheit disser Stad vnd des volks zu offruhre vnd tzwey- tracht des Raths vnnd der gemeine gedinet haben, vnd wo js der Rath nicht vnderstanden, hette vil arges dorawss kommen mugen. Czum dritten das er offentlich vor dem Rathe gesaget hat dem Rathe zuuorrdriss hohne vnd schmochheit, sie nehmen den pristern jre freiheit, vnd weren derhalben jm Banne, so doch der Rath sulchs nye gethan hat, auch vngerne thun wulde. Czum vierden, das er jun der pfarkirche, vnd auch bey 15 den brudern jm Closter angericht hat, das man die Rathmanne awss derselbigen vrsache, das sie denn pristern jre freyheit neh- men, vnd derhalben jm banne sein sulden, nicht entpynden sulde, dem dann etzliche prister also fulge gethan, vnd etzliche Rath- manne nicht haben wollen beichte horen, so doch heiden vnd 20 juden, so sie js begeren, die beichte nicht sal vorsaget werden. Czum funfften das er dem Rathe seinem lehnshern vndang- sam gewest ist, vnd hat offentlich vor dem Rathe gesaget, sie hetten jm die pharn gelihen, Er hette js jn gedanckt, er kunde js jn forth nicht gedancken. Czum sechsten, das sich der Rath vnd die gantze gemeine an sulchem vnd anderm seinem vornehmen ergert, vnd derhalben grahm zu jm treyht, also das er bey jn, vnd sie bey jm ane ergerniss vnd grosse ferlichkeit nicht gewonen mugen. Sulchs alles hat er dem Rathe arm vnd Reich zu hohne 30 vordryss vnd grossen schaden gethan, vnd nach dem js zu mehr- molen mit jm vorsucht, ist sich zu jm nicht zuuorsehen, das er doruon gelassen vnd abestehen muge. 10 25 110b Wie forder jun der sachen ist procediret wurden. Was ein jtzlicher der vorgemelten, vff disse artickel be� 35 kant, hat vnser g. h. der Bischoff zu meissen vfftzeichen lassen, vnd jnn bequemer form an vnsern procuratorem kegen Rohme 9. vnderstanden, verhindert. 18. entpynden, w. o. entbinden, d. h. von ihren Sünden; ihnen die absolution ertheilen. 28. grahm zu jm treyht, ihm gram, gehässig ist.
270 110а mancherley spyl vnnd ander vnfuge doselbst gehieget hat, vnnd hat also awss dem pfarhoue eyne taberne vnnd spylhawss ge- macht, der Stad arm vnd Reich zugedrengniss vnd grossem schaden. Czum andern, das er jun der pfarkirchen vnd auch bey 5 den brudern jm Closter etzliche predigitten angericht hat, die nach gelegenheit disser Stad vnd des volks zu offruhre vnd tzwey- tracht des Raths vnnd der gemeine gedinet haben, vnd wo js der Rath nicht vnderstanden, hette vil arges dorawss kommen mugen. Czum dritten das er offentlich vor dem Rathe gesaget hat dem Rathe zuuorrdriss hohne vnd schmochheit, sie nehmen den pristern jre freiheit, vnd weren derhalben jm Banne, so doch der Rath sulchs nye gethan hat, auch vngerne thun wulde. Czum vierden, das er jun der pfarkirche, vnd auch bey 15 den brudern jm Closter angericht hat, das man die Rathmanne awss derselbigen vrsache, das sie denn pristern jre freyheit neh- men, vnd derhalben jm banne sein sulden, nicht entpynden sulde, dem dann etzliche prister also fulge gethan, vnd etzliche Rath- manne nicht haben wollen beichte horen, so doch heiden vnd 20 juden, so sie js begeren, die beichte nicht sal vorsaget werden. Czum funfften das er dem Rathe seinem lehnshern vndang- sam gewest ist, vnd hat offentlich vor dem Rathe gesaget, sie hetten jm die pharn gelihen, Er hette js jn gedanckt, er kunde js jn forth nicht gedancken. Czum sechsten, das sich der Rath vnd die gantze gemeine an sulchem vnd anderm seinem vornehmen ergert, vnd derhalben grahm zu jm treyht, also das er bey jn, vnd sie bey jm ane ergerniss vnd grosse ferlichkeit nicht gewonen mugen. Sulchs alles hat er dem Rathe arm vnd Reich zu hohne 30 vordryss vnd grossen schaden gethan, vnd nach dem js zu mehr- molen mit jm vorsucht, ist sich zu jm nicht zuuorsehen, das er doruon gelassen vnd abestehen muge. 10 25 110b Wie forder jun der sachen ist procediret wurden. Was ein jtzlicher der vorgemelten, vff disse artickel be� 35 kant, hat vnser g. h. der Bischoff zu meissen vfftzeichen lassen, vnd jnn bequemer form an vnsern procuratorem kegen Rohme 9. vnderstanden, verhindert. 18. entpynden, w. o. entbinden, d. h. von ihren Sünden; ihnen die absolution ertheilen. 28. grahm zu jm treyht, ihm gram, gehässig ist.
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271 geschickt, babstlicher heylickeit zu vbirantworten, so haben wir auch dorbey mitgeschickt, vnsers gnedigisten hern koniges vor- schrifft an babst, auch vnsere eigene schrifft an die sammelunge der Cardinaln, dorjnne des pfarhers handel eigentlich awssge- 5 druckt, vnd gebeten ist, vns per viam permutacionis von jm zu entledigen. So dann der Babst jnn mitteler tzeit schwach ist wurden, hat der procurator nicht mugen irlangen, das die acticata vnnd die mitgeschickten briue, vom Babst wern offgnomen wurden, 10 sunder er ist domit an etzliche cardinaln geweist, die is offge- nomen haben. Wie der pfarher eine inhibicio wider das breue, vnd eine new commissio, doruff wir kegen Rohm citiret seyn, awssgebracht hat. Vnd so der pfarher vnd sein procurator zu Rohm sulchs gemorckt vnd irfaren haben, das vnser procurator sulch breue awssgebracht, vnd doruff procediret hat, haben sie eine inhibicio dowidder irlanget, in deme das sie in jrer supplicacion vortzalt, das gemelte breue mit falscher vnderrichtunge, wie der pfarher 20 alhie handeln sulde, awssgebracht were, vnd durch des willen das man in mit vbirger muhe beladen, vnd seine gerechtickeit alhie hawssene, do jm nicht genuglich Recht gehen mochte, stopfen mochte etc., vnd haben dorbey irlanget, das die sache mit alle jrem anhange dem vorigen Commissario Episcopo Nu- 25 terino befolet ist, der dann in krafft derselbigen commission den Rath vffs new citiret hat, am sechtzigisten tage nach der Exe- cution, die gescheen ist am sonnoband nach Bartholomei Anno etc. xcij zu Rohme zugestehen, alsdann in den copien derselbigen process weiter vorclert ist, die mit andern actican in die Cammer 30 geleget sein. 15 Wie der pfarher ein Remissorium ad patres gc-11la tzeuge zuuorhoren awssgebracht hat. Vnd so vnser procurator zu Rohm gemerekt hat, das der pfarher etzliche personen geistliche vnd wertliche, die jn pil- 2. vorschrifft, intercessionsschreiben. s. Haltaus gloss. s. v. verschrifft. 22. alhie hawssene, hier haussen (oder draussen), ein noch üblicher provincialismus. 25. befolet, ƒ. befolen, aufgetragen. 7. Remissorium ad patres, überweisung der rechtssache an geistliche (in der nähe) zir verhörung der zeugen. Remissio i. q. commissio.
271 geschickt, babstlicher heylickeit zu vbirantworten, so haben wir auch dorbey mitgeschickt, vnsers gnedigisten hern koniges vor- schrifft an babst, auch vnsere eigene schrifft an die sammelunge der Cardinaln, dorjnne des pfarhers handel eigentlich awssge- 5 druckt, vnd gebeten ist, vns per viam permutacionis von jm zu entledigen. So dann der Babst jnn mitteler tzeit schwach ist wurden, hat der procurator nicht mugen irlangen, das die acticata vnnd die mitgeschickten briue, vom Babst wern offgnomen wurden, 10 sunder er ist domit an etzliche cardinaln geweist, die is offge- nomen haben. Wie der pfarher eine inhibicio wider das breue, vnd eine new commissio, doruff wir kegen Rohm citiret seyn, awssgebracht hat. Vnd so der pfarher vnd sein procurator zu Rohm sulchs gemorckt vnd irfaren haben, das vnser procurator sulch breue awssgebracht, vnd doruff procediret hat, haben sie eine inhibicio dowidder irlanget, in deme das sie in jrer supplicacion vortzalt, das gemelte breue mit falscher vnderrichtunge, wie der pfarher 20 alhie handeln sulde, awssgebracht were, vnd durch des willen das man in mit vbirger muhe beladen, vnd seine gerechtickeit alhie hawssene, do jm nicht genuglich Recht gehen mochte, stopfen mochte etc., vnd haben dorbey irlanget, das die sache mit alle jrem anhange dem vorigen Commissario Episcopo Nu- 25 terino befolet ist, der dann in krafft derselbigen commission den Rath vffs new citiret hat, am sechtzigisten tage nach der Exe- cution, die gescheen ist am sonnoband nach Bartholomei Anno etc. xcij zu Rohme zugestehen, alsdann in den copien derselbigen process weiter vorclert ist, die mit andern actican in die Cammer 30 geleget sein. 15 Wie der pfarher ein Remissorium ad patres gc-11la tzeuge zuuorhoren awssgebracht hat. Vnd so vnser procurator zu Rohm gemerekt hat, das der pfarher etzliche personen geistliche vnd wertliche, die jn pil- 2. vorschrifft, intercessionsschreiben. s. Haltaus gloss. s. v. verschrifft. 22. alhie hawssene, hier haussen (oder draussen), ein noch üblicher provincialismus. 25. befolet, ƒ. befolen, aufgetragen. 7. Remissorium ad patres, überweisung der rechtssache an geistliche (in der nähe) zir verhörung der zeugen. Remissio i. q. commissio.
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272 gramss weisse kegen Rohme komen, doselbst bekentniss zugeben citiret, vnnd sovil bekentniss vor sich awssgebracht, das er spo- lium, doruff er seine clagen gestalt, domit beweissen mochte, vnd das er jun meynunge were, nach der sentenz zustehen, hat er seinen procuratorem vormocht, das er ein Remissorium ad 5 patres pro examine testium awssbrengen sulde. Als hat der pfarher ix. mensis aprilis mit vorwillunge vn- sers procuratoris ein Remissorium awssbracht, dorjnne der probst Johannes dorfflinger, vnd der stolasticus zu lignitz mgr Erasmus Executores benannt sein, dach also das die Execution geschee 10 am montage mitwoch vnd freytage der Monden May Juny July Augusti vnd septembris nehst nachenander fulgende. Wie die Executores jn der sachen procediret haben. Vff sulch Remissorium, das der pfarher mitsampt dem Ro- 15 tulo den genanten Executoribus vberantworten hat lassen durch einen geschwornen cursorem, hat sich der stolasticus allwege geewssert, sunder der probst hat eine citation awssgehen lassen, das der Rath nona die post Execucionem, die gescheen ist sab- bato post Bartolomei Anno etc. xcij, zu lignitz jn der probstey 20 vor jm gestehen sulde, ad videndum aperiri Rotulum, et ad dicendum contra. Wie der Rath durch jre procuratores compariret vnd dowidder excipiret hat. Vff getzilten terminum comparicionis, haben der Rath durch 25 jre Sindicos vnd procuratores vor hern Johanne dorfflinger ein- 111b brengen lassen, So als der heilige vater der babst, der sulche Remission gegeben, von disser werlde gescheiden were, eher dann der pfarher die Execucion des Remissorij angefangen hette, were die commission des gemelten probstes in krafft des Re�30 missorij gescheen, auch thot, Ex hoc quod morte mandatoris: re integra existente: exspirat mandatum. Vnd der gemelte her Johannes dorfflinger sulde derhalben keine jurisdiccio hirjnne haben, sunder die sachen an babstlichen stul weissen. Vnnd so er sich an sulche vnser Exception nicht gekorth, 35 sunder sich durch seinen Rechtspruch einen genuglichen Richter 4. nach der sentenz zustehen, auf das urthel anzutragen. 17. allwege ge- ewssert, durchaus geweigert, (das commissorium zu übernehmen). 20. sabbato p. Bartol., den 27. august 1492.
272 gramss weisse kegen Rohme komen, doselbst bekentniss zugeben citiret, vnnd sovil bekentniss vor sich awssgebracht, das er spo- lium, doruff er seine clagen gestalt, domit beweissen mochte, vnd das er jun meynunge were, nach der sentenz zustehen, hat er seinen procuratorem vormocht, das er ein Remissorium ad 5 patres pro examine testium awssbrengen sulde. Als hat der pfarher ix. mensis aprilis mit vorwillunge vn- sers procuratoris ein Remissorium awssbracht, dorjnne der probst Johannes dorfflinger, vnd der stolasticus zu lignitz mgr Erasmus Executores benannt sein, dach also das die Execution geschee 10 am montage mitwoch vnd freytage der Monden May Juny July Augusti vnd septembris nehst nachenander fulgende. Wie die Executores jn der sachen procediret haben. Vff sulch Remissorium, das der pfarher mitsampt dem Ro- 15 tulo den genanten Executoribus vberantworten hat lassen durch einen geschwornen cursorem, hat sich der stolasticus allwege geewssert, sunder der probst hat eine citation awssgehen lassen, das der Rath nona die post Execucionem, die gescheen ist sab- bato post Bartolomei Anno etc. xcij, zu lignitz jn der probstey 20 vor jm gestehen sulde, ad videndum aperiri Rotulum, et ad dicendum contra. Wie der Rath durch jre procuratores compariret vnd dowidder excipiret hat. Vff getzilten terminum comparicionis, haben der Rath durch 25 jre Sindicos vnd procuratores vor hern Johanne dorfflinger ein- 111b brengen lassen, So als der heilige vater der babst, der sulche Remission gegeben, von disser werlde gescheiden were, eher dann der pfarher die Execucion des Remissorij angefangen hette, were die commission des gemelten probstes in krafft des Re�30 missorij gescheen, auch thot, Ex hoc quod morte mandatoris: re integra existente: exspirat mandatum. Vnd der gemelte her Johannes dorfflinger sulde derhalben keine jurisdiccio hirjnne haben, sunder die sachen an babstlichen stul weissen. Vnnd so er sich an sulche vnser Exception nicht gekorth, 35 sunder sich durch seinen Rechtspruch einen genuglichen Richter 4. nach der sentenz zustehen, auf das urthel anzutragen. 17. allwege ge- ewssert, durchaus geweigert, (das commissorium zu übernehmen). 20. sabbato p. Bartol., den 27. august 1492.
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273 beruhmet vnd awssgesaget, haben wir durch vnsere Sindicos vnd procuratores an den Babstlichen stul appelliret, nach laut einer appellacion, des ware abeschrifft bey andern acticaten jnn die Cammer geleget ist. 5 Wie Er Johannes dorfflinger probst zu lignitz for- der procediret hat. Vnd so danne gemelter probst, vormeinter Executor des Remissorij, vnseren procuratoribus jnn jrer eingebrachten appel- lacion nicht hat wullen stat geben, sunder in seine sentencia in— 10 terlocutoria, dorjnne er sich judicem competentem erkennet, pro- amplis refutatorijs gegeben hat, hat er in negocio Remissorij forder procediret, vnd disse nachgeschrebene Mgrm. Jorgium Voit, Mgrm. Johannem scheitmuller, Mathiam Breithmichel, vnnd Symonem tempelhouff als getzeuge vor sich citiren lassen, ad 15 jurandum de prohibendo testimonium veritatj. Wie sich die gemelten getzeuge jnn dissem fall gehalden haben. Den tag zuuor, so sie sich hetten vff den weg irheben sul� 112a len, sie die genanten citirten getzeuge, mit Rathe des Raths, mit 20 einem offenbaren schreiber vnd getzeugen, vffen pfarhouff ge- gangen, vnnd haben doselbst vor dem prister, der die citacion exequiret hat, protestiret, So sie der pfarher mit pherden wagen kost vnd tzerunge, auch mit gnuglichem sichern geleite vorsor- gitte, das sie also gehorsame, nach lauth der citacion gerne ge- 25 stehen wulden, dieweil aber sulchs nicht gescheen were, noch geschöhe, so bedorfften sie gemeltem Richter nicht gehorsam leysten nach vor jm gestehen, sunderlich angesehen vnsicherheit des weges, vnd das sie awssem lande vnd Bistumb also tzyhen musten, vnd haben gebeten sulche jre protestation vnd entschul- 30 digung gemeltem hern Johanni dorfflinger etc., vnd andern, den js noth were, zu jnsinuiren. Wie sie sulche jre protestation dem Richter vnd Executori haben insinuiren lassen. Vff den tag, so sie gestehen sulden, haben sie durch jren 35 procuratorem, vnd den notarium, vor dem vorberurte protesta- tion gescheen ist, dem mergnant hern Johanni dorfflinger etc. sulche protestation jnsinuiren, vnnd jn bithen lassen, das er sie doruff ab instancia judicij absoluiren wulle, dem Er danne ent- 35
273 beruhmet vnd awssgesaget, haben wir durch vnsere Sindicos vnd procuratores an den Babstlichen stul appelliret, nach laut einer appellacion, des ware abeschrifft bey andern acticaten jnn die Cammer geleget ist. 5 Wie Er Johannes dorfflinger probst zu lignitz for- der procediret hat. Vnd so danne gemelter probst, vormeinter Executor des Remissorij, vnseren procuratoribus jnn jrer eingebrachten appel- lacion nicht hat wullen stat geben, sunder in seine sentencia in— 10 terlocutoria, dorjnne er sich judicem competentem erkennet, pro- amplis refutatorijs gegeben hat, hat er in negocio Remissorij forder procediret, vnd disse nachgeschrebene Mgrm. Jorgium Voit, Mgrm. Johannem scheitmuller, Mathiam Breithmichel, vnnd Symonem tempelhouff als getzeuge vor sich citiren lassen, ad 15 jurandum de prohibendo testimonium veritatj. Wie sich die gemelten getzeuge jnn dissem fall gehalden haben. Den tag zuuor, so sie sich hetten vff den weg irheben sul� 112a len, sie die genanten citirten getzeuge, mit Rathe des Raths, mit 20 einem offenbaren schreiber vnd getzeugen, vffen pfarhouff ge- gangen, vnnd haben doselbst vor dem prister, der die citacion exequiret hat, protestiret, So sie der pfarher mit pherden wagen kost vnd tzerunge, auch mit gnuglichem sichern geleite vorsor- gitte, das sie also gehorsame, nach lauth der citacion gerne ge- 25 stehen wulden, dieweil aber sulchs nicht gescheen were, noch geschöhe, so bedorfften sie gemeltem Richter nicht gehorsam leysten nach vor jm gestehen, sunderlich angesehen vnsicherheit des weges, vnd das sie awssem lande vnd Bistumb also tzyhen musten, vnd haben gebeten sulche jre protestation vnd entschul- 30 digung gemeltem hern Johanni dorfflinger etc., vnd andern, den js noth were, zu jnsinuiren. Wie sie sulche jre protestation dem Richter vnd Executori haben insinuiren lassen. Vff den tag, so sie gestehen sulden, haben sie durch jren 35 procuratorem, vnd den notarium, vor dem vorberurte protesta- tion gescheen ist, dem mergnant hern Johanni dorfflinger etc. sulche protestation jnsinuiren, vnnd jn bithen lassen, das er sie doruff ab instancia judicij absoluiren wulle, dem Er danne ent- 35
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274 lichen also gethan hat, jnn massen vnd wie das alles jm jnstru- ment dorvbir begriffen, das bey ander acticata geleget ist, cler- lichen awsweiset. Wie forder procediret ist. Vnnd so der gemelte commissarius vnd Executor, vff be- 5 112b geren vnd ansuchen des pfarhers, ander getzeuge, die nicht ein- woner adder mitburger zu Gorlitz gewest, geladen, hat er den Rath vbir gethane appellacio gleichwol nach heischung des, an der kirche zu lignitz offentlichen citiren lassen, der Rath hat sich aber gethaner appellation gehalden. 10 Wie sich der Rath forder hirjnne gehalden hat. So danne der Rath, ander gescheffte halben, werbende bot- schafft zu ko. mt. geschickt, hat er auch eine vorschrifft, des vorigen junhalts, an den heyligsten vater den Babst, awssbrengen lassen, vnd nachdem seine ko. mt. jrer gescheffte halben, den 15 Bischoff zur Neyther newlich doruor kegen Rohm zum Babste abegefertiget, hat seine ko. g. des Raths geschickten, vff jre an- synnen, auch eine schrifft an gemelten Bischoff gegeben, vnd jm entpholen, das er von des Raths procurator zu Rohme vnder- richtunge nehmen, vnd doruff fleissig an die Babstliche heilickeit, 20 werben sulde, domit wir des pfarhers per viam permutacionis gelossen mochten, als danne die abschriffte alderselbigen brieue, bey andern acticaten disser sache ligende, weiter vormelden. 113а Vnd nachdem der pfarher vff seiner thumerey zu Breslaw, die er an der thumerey zu Budissen gewechsselt, sich jtzt we� 25 senss entheldet, hat auch ko. mt. des Raths geschickten einen brieff an Bischoff zu Breslaw gegeben, dorjnne em seine ko. g. schreibet, Er sey bericht, wie sich der pfarher vnderstanden, den Rath kegen Rohme zu laden, so jm dach vor dem Bischoue zu Meyssen seinem geordenten Richter, seiner zusproche halben, 30 keines Rechtes gewegert, vnnd doruff begert, mit jm zuuor- schaffen sulchs abezustellen, danne wo der pfarher weiter widder den Rath zu Gorlitz gedencken wurde, vnd sie mit Bannbriuen beschweren, wulde seine ko. mt. demselbigen jnn seiner ko. mt. landen nicht stat geben, vnnd dennoch sulchs kegen Babstlicher 35 16. Neyther, Nitra oder Neutra, stadt in Ungarn. 22. gelossen, los wer- den w. o.
274 lichen also gethan hat, jnn massen vnd wie das alles jm jnstru- ment dorvbir begriffen, das bey ander acticata geleget ist, cler- lichen awsweiset. Wie forder procediret ist. Vnnd so der gemelte commissarius vnd Executor, vff be- 5 112b geren vnd ansuchen des pfarhers, ander getzeuge, die nicht ein- woner adder mitburger zu Gorlitz gewest, geladen, hat er den Rath vbir gethane appellacio gleichwol nach heischung des, an der kirche zu lignitz offentlichen citiren lassen, der Rath hat sich aber gethaner appellation gehalden. 10 Wie sich der Rath forder hirjnne gehalden hat. So danne der Rath, ander gescheffte halben, werbende bot- schafft zu ko. mt. geschickt, hat er auch eine vorschrifft, des vorigen junhalts, an den heyligsten vater den Babst, awssbrengen lassen, vnd nachdem seine ko. mt. jrer gescheffte halben, den 15 Bischoff zur Neyther newlich doruor kegen Rohm zum Babste abegefertiget, hat seine ko. g. des Raths geschickten, vff jre an- synnen, auch eine schrifft an gemelten Bischoff gegeben, vnd jm entpholen, das er von des Raths procurator zu Rohme vnder- richtunge nehmen, vnd doruff fleissig an die Babstliche heilickeit, 20 werben sulde, domit wir des pfarhers per viam permutacionis gelossen mochten, als danne die abschriffte alderselbigen brieue, bey andern acticaten disser sache ligende, weiter vormelden. 113а Vnd nachdem der pfarher vff seiner thumerey zu Breslaw, die er an der thumerey zu Budissen gewechsselt, sich jtzt we� 25 senss entheldet, hat auch ko. mt. des Raths geschickten einen brieff an Bischoff zu Breslaw gegeben, dorjnne em seine ko. g. schreibet, Er sey bericht, wie sich der pfarher vnderstanden, den Rath kegen Rohme zu laden, so jm dach vor dem Bischoue zu Meyssen seinem geordenten Richter, seiner zusproche halben, 30 keines Rechtes gewegert, vnnd doruff begert, mit jm zuuor- schaffen sulchs abezustellen, danne wo der pfarher weiter widder den Rath zu Gorlitz gedencken wurde, vnd sie mit Bannbriuen beschweren, wulde seine ko. mt. demselbigen jnn seiner ko. mt. landen nicht stat geben, vnnd dennoch sulchs kegen Babstlicher 35 16. Neyther, Nitra oder Neutra, stadt in Ungarn. 22. gelossen, los wer- den w. o.
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275 heilickeit wol abetragen, Vts. in copijs literarum apud acta huius cause depositum. Vnnd nachdem die notdorfft sulchs erfordert, hat der Rath die vorigen vnd ander procuratores zu Rohme jun der sachen 5 von newes constituiret, vund in alle disser vorberurten geschicht eygentliche vnderrichtunge gethan. So aber sulche des koniges vorschriffte beym Bischoue zu Breslaw wenig vnd nichtes vortreglich gewest, auch so sulchen vorberurten koniglichen befehel von koniglichem Oratori keine 10 fulge gescheen ist, hat der pfarher jun mitteler tzeit entzele ge- tzeuge, so kegen Rome komen seyn, doselbst vorhoren lassen, vnd hie jun landen Rede awssgebreitet, das er kurtzlich eine sentencia widder vns erlangen wurde, das dann den Rath suste bekomert hat. So dann doctor Oswaldus strawbinger pfarher vnd Thumher zu Breslaw, seiner krige halben, so er widder den Bischoff zu Breslaw gefuret, zu Rohme gelegen, vnd dem Rathe alhie schrifftlich vnd muntlich angegeben hat, das sich doctor Bern- hardus des Raths procurator vormeglich vnd vbil jnn vnser 20 sachen hilde, vnd dornach gestanden hat, das der Rat jm die 113b sache befulen, vund sunderlich so doctor Bernhardus an docto- rem Tawbenheym, der jm die sache von der Stad wegen befolen, geschriben hat, Er sulde sich der sachen ewssern, desgleichen wulde er auch thun, dann sie mochten wenig Ere doran erlan- 25 gen, hat der Rath den gnant doctorem Oswaldum Strawbinger, magistrum lucam henel vnd ander, die sie benant, constituiret, vnnd jun die sache befolen. 15 Wie doctor Oswaldus jnn der sachen gehandelt hat. Anno etc. xciiij vmbe fastnacht, jst doctor Oswaldus von 30 Rohme komen vnd hat den Eldisten hern alhie den weg vor- geschlagen, jss wurde ein Babstlicher legat jnn hoff kegen Ofen komen, dorvmbe sulde man fleiss vorwenden beym ko. das der pfarher vorgefordert wurde, vnd vor ko. mt. vnd dem legaten be- schuldiget, domit man jn ad permutacionem brengen mochte, vnd 35 alsdann wulde er in mit seinen prebenden vnd lehnen contentiren. Vff ein sulchs hat der Rath doctori Oswaldo gegeben hun- dert hung. golden, das er tzyhen vnd die sache treyben sulde, 19. vormeglich, hinderlistig, von vermuchen, verstecken, vermogeln. 37. tzyhen, reisen. 35*
275 heilickeit wol abetragen, Vts. in copijs literarum apud acta huius cause depositum. Vnnd nachdem die notdorfft sulchs erfordert, hat der Rath die vorigen vnd ander procuratores zu Rohme jun der sachen 5 von newes constituiret, vund in alle disser vorberurten geschicht eygentliche vnderrichtunge gethan. So aber sulche des koniges vorschriffte beym Bischoue zu Breslaw wenig vnd nichtes vortreglich gewest, auch so sulchen vorberurten koniglichen befehel von koniglichem Oratori keine 10 fulge gescheen ist, hat der pfarher jun mitteler tzeit entzele ge- tzeuge, so kegen Rome komen seyn, doselbst vorhoren lassen, vnd hie jun landen Rede awssgebreitet, das er kurtzlich eine sentencia widder vns erlangen wurde, das dann den Rath suste bekomert hat. So dann doctor Oswaldus strawbinger pfarher vnd Thumher zu Breslaw, seiner krige halben, so er widder den Bischoff zu Breslaw gefuret, zu Rohme gelegen, vnd dem Rathe alhie schrifftlich vnd muntlich angegeben hat, das sich doctor Bern- hardus des Raths procurator vormeglich vnd vbil jnn vnser 20 sachen hilde, vnd dornach gestanden hat, das der Rat jm die 113b sache befulen, vund sunderlich so doctor Bernhardus an docto- rem Tawbenheym, der jm die sache von der Stad wegen befolen, geschriben hat, Er sulde sich der sachen ewssern, desgleichen wulde er auch thun, dann sie mochten wenig Ere doran erlan- 25 gen, hat der Rath den gnant doctorem Oswaldum Strawbinger, magistrum lucam henel vnd ander, die sie benant, constituiret, vnnd jun die sache befolen. 15 Wie doctor Oswaldus jnn der sachen gehandelt hat. Anno etc. xciiij vmbe fastnacht, jst doctor Oswaldus von 30 Rohme komen vnd hat den Eldisten hern alhie den weg vor- geschlagen, jss wurde ein Babstlicher legat jnn hoff kegen Ofen komen, dorvmbe sulde man fleiss vorwenden beym ko. das der pfarher vorgefordert wurde, vnd vor ko. mt. vnd dem legaten be- schuldiget, domit man jn ad permutacionem brengen mochte, vnd 35 alsdann wulde er in mit seinen prebenden vnd lehnen contentiren. Vff ein sulchs hat der Rath doctori Oswaldo gegeben hun- dert hung. golden, das er tzyhen vnd die sache treyben sulde, 19. vormeglich, hinderlistig, von vermuchen, verstecken, vermogeln. 37. tzyhen, reisen. 35*
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276 114а also ist er zu ko.mt. jnn die leutzsch geritten, vnd hat doselbst konigliche commissiones awssgebracht, das er vnd der probst vnd hanss hawnolt heubtman zu Breslaw den pfarher vorfordern vnd zu wechsseln weissen sulden, So er dann widder komen ist, hat er den Eldisten hern sulchs vorkundiget durch copien der koniglichen brieue, vnd dorbey vormeldet das er von den je gol- den, xxx golden kegen Rohme geschickt, vnd das ander vortzert habe, So aber der Rath bedocht hat, das sich der pfarher durch den weg schwerlich wurde weissen lassen, sein die brieue also vorhalden, vnd die golden vnnutzlich awssgegeben. 5 10 114b Wie doctor Oswaldus eine ander meynung awss- gesatzt. Dornach vmbe Jacobi hat doctor Oswaldus den Eldisten hern vorgeschlagen inn welcher meynung sie brieue von koniglicher mt. an Babst vnd an die cardinalen lautende, awssbrengen sulden, 15 vnd das sie alsdann dieselbigen mit einem trefflichen manne dohyn- schicken vnd ko. mt. meynung muntlichen dorbey sulden werben lassen, vff das man in ad permutacionem brengen mochte. Vff ein sulchs haben die Eldisten hern den Stadschreiber abegefertiget, wo sich gnanter doctor Oswaldus mit der Reisse 20 kegen Rohme beladen wulde, das er forth zum konige, vnd die brieue nach seinem angeben awssbrengen sulde. Jnn mitteler tzeit sein doctoris Bernhardi schriffte an die Eldisten hern komen mit dem jnnehald, das er vnsere sachen wol vnd getreulich gehandelt, vnnd das wir auch jun einem gantzen 25 jare keines schadenss dorjnne warten dorffen etc. So dann awsser dissen vnd andern schrifften, auch awss doctoris Oswaldi anschlegen zumercken gewest ist, das doctor Oswaldus seinen nutz vnd frommen gesucht, haben die Eldisten dem Stadschreiber kegen Breslaw geschriben, das er die Reisse 30 bey doctori Oswaldo vorschiben, vnd widder heym kommen sulde. Wie wir mit doctore Bernhardo so er jnn die landt komen, gehandelt haben. So sich doctor Bernhardus Sculteti ander gescheffte halben kegen Camentz gefuget, haben wir durch vnsern Stadschreiber 35 mit jm von der sachen handeln lassen, vnd beschlossen, dieweile her Johannes Behem die pfarhn nicht von ko. mt. zu Behmen als von der rechten lehnshant, sunder vom Rathe alhie zu lehen 1. jnn die leutsch, nach Leutschau, Löcse, k. freistadt in Ungarn.
276 114а also ist er zu ko.mt. jnn die leutzsch geritten, vnd hat doselbst konigliche commissiones awssgebracht, das er vnd der probst vnd hanss hawnolt heubtman zu Breslaw den pfarher vorfordern vnd zu wechsseln weissen sulden, So er dann widder komen ist, hat er den Eldisten hern sulchs vorkundiget durch copien der koniglichen brieue, vnd dorbey vormeldet das er von den je gol- den, xxx golden kegen Rohme geschickt, vnd das ander vortzert habe, So aber der Rath bedocht hat, das sich der pfarher durch den weg schwerlich wurde weissen lassen, sein die brieue also vorhalden, vnd die golden vnnutzlich awssgegeben. 5 10 114b Wie doctor Oswaldus eine ander meynung awss- gesatzt. Dornach vmbe Jacobi hat doctor Oswaldus den Eldisten hern vorgeschlagen inn welcher meynung sie brieue von koniglicher mt. an Babst vnd an die cardinalen lautende, awssbrengen sulden, 15 vnd das sie alsdann dieselbigen mit einem trefflichen manne dohyn- schicken vnd ko. mt. meynung muntlichen dorbey sulden werben lassen, vff das man in ad permutacionem brengen mochte. Vff ein sulchs haben die Eldisten hern den Stadschreiber abegefertiget, wo sich gnanter doctor Oswaldus mit der Reisse 20 kegen Rohme beladen wulde, das er forth zum konige, vnd die brieue nach seinem angeben awssbrengen sulde. Jnn mitteler tzeit sein doctoris Bernhardi schriffte an die Eldisten hern komen mit dem jnnehald, das er vnsere sachen wol vnd getreulich gehandelt, vnnd das wir auch jun einem gantzen 25 jare keines schadenss dorjnne warten dorffen etc. So dann awsser dissen vnd andern schrifften, auch awss doctoris Oswaldi anschlegen zumercken gewest ist, das doctor Oswaldus seinen nutz vnd frommen gesucht, haben die Eldisten dem Stadschreiber kegen Breslaw geschriben, das er die Reisse 30 bey doctori Oswaldo vorschiben, vnd widder heym kommen sulde. Wie wir mit doctore Bernhardo so er jnn die landt komen, gehandelt haben. So sich doctor Bernhardus Sculteti ander gescheffte halben kegen Camentz gefuget, haben wir durch vnsern Stadschreiber 35 mit jm von der sachen handeln lassen, vnd beschlossen, dieweile her Johannes Behem die pfarhn nicht von ko. mt. zu Behmen als von der rechten lehnshant, sunder vom Rathe alhie zu lehen 1. jnn die leutsch, nach Leutschau, Löcse, k. freistadt in Ungarn.
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277 25 entpfangen, vff begnadunge des Raths, die der Rath von ko. mathien, der nicht ein gekronter konig zu Behmen gewest ist, erlanget hat, das man jn priuiren sulle durch nachfulgende weisse. Der Rath sulde an ko. mt. erlangen, das seine ko. mt. vff 5 nymandes ansuchen, sunder awss eigener bewegunge, die pfarhen zu Gorlitz gleich als sie nach tode doctoris Jheronimi Schwoff- heym ledig bfunden wurde, einen den Er Johannes behem nicht kenthe nach geringlichen erfurschen mochte, leyhen sulde, vnnd des eine presentacio an den officialen zu Budissin geben, das er 10 denselbigen adder seinen procuratorem ane vortzyhen investi- ren sulle. Jtem derselbige sulde aber zuuor etzliche zu Rohme auch etzliche inn dissen landen constituiren in generalissima forma, alle vnd itzliche beneficia, die im vom Romischen konige, vom 15 konige zu hungern vnd Behmen vorlyhen wurden, offzunehmen, dem dann allenthalb also gescheen nach laut der presentacion vnd der jnstrument so bey den priuilegien liegen. Jss hat auch der Rath eine konigliche commission an hern 115a Sigmund etc. voyt disser lande awssgebracht, das er dem newen 20 pfarher adder seinem procuratori zu der einweisunge derselben pfarn forderlich sein, vnd dorvber halden wolle, adder wo er das jnn eigener person zuthun vorhindert wurde, das er sulchs mit seinen hewtlewbten adder andern vorschaffen sulde, sulcher com- mission ist auch eine copien beyn priuilegien. So sich der Rath besorget hat, das der official zu Budissen die inuestura nicht geben wurde hat er mit dem hern Bischoue so weit gehandelt, das seine gnade zugesaget, so der official zu Budissen mit der investuren vorsewmlich sein adder dieselbige nicht geben wurde, das sie seine g. bey tag adder bey nacht 30 wenne seine g. dorvmbe ersucht wurde geben wulde. Vnd nachdem die notdorfft erforderte also jun der sachen zuhandeln, das her Johannes Behem nach sein procurator adder conuentor vffem pfarhoue, nach sust nymandes jchtes dorvon erfure, hat der Rath mitwoch in vigilia visitacionis marie nach 35 vespertzeit botschafft abegefertiget, welche botschafft am tage post visitacionis kegen oband dem Voite vff seinem schloss tetzschen die ko. presentacion getzeiget, vnd die ko. commission vbirantwort hat, vnnd doruff mit angestalter bethe erlangt, das seine g. dem official von Budissen geschriben hat, dieweile er seiner g. sohne als 40 einem probste zu Budissen zu dinst stunde, das er von angesicht 8. geringlichen, leichtlich. 33. mitwoch in vigilia visit. m., den 1. Juli.
277 25 entpfangen, vff begnadunge des Raths, die der Rath von ko. mathien, der nicht ein gekronter konig zu Behmen gewest ist, erlanget hat, das man jn priuiren sulle durch nachfulgende weisse. Der Rath sulde an ko. mt. erlangen, das seine ko. mt. vff 5 nymandes ansuchen, sunder awss eigener bewegunge, die pfarhen zu Gorlitz gleich als sie nach tode doctoris Jheronimi Schwoff- heym ledig bfunden wurde, einen den Er Johannes behem nicht kenthe nach geringlichen erfurschen mochte, leyhen sulde, vnnd des eine presentacio an den officialen zu Budissin geben, das er 10 denselbigen adder seinen procuratorem ane vortzyhen investi- ren sulle. Jtem derselbige sulde aber zuuor etzliche zu Rohme auch etzliche inn dissen landen constituiren in generalissima forma, alle vnd itzliche beneficia, die im vom Romischen konige, vom 15 konige zu hungern vnd Behmen vorlyhen wurden, offzunehmen, dem dann allenthalb also gescheen nach laut der presentacion vnd der jnstrument so bey den priuilegien liegen. Jss hat auch der Rath eine konigliche commission an hern 115a Sigmund etc. voyt disser lande awssgebracht, das er dem newen 20 pfarher adder seinem procuratori zu der einweisunge derselben pfarn forderlich sein, vnd dorvber halden wolle, adder wo er das jnn eigener person zuthun vorhindert wurde, das er sulchs mit seinen hewtlewbten adder andern vorschaffen sulde, sulcher com- mission ist auch eine copien beyn priuilegien. So sich der Rath besorget hat, das der official zu Budissen die inuestura nicht geben wurde hat er mit dem hern Bischoue so weit gehandelt, das seine gnade zugesaget, so der official zu Budissen mit der investuren vorsewmlich sein adder dieselbige nicht geben wurde, das sie seine g. bey tag adder bey nacht 30 wenne seine g. dorvmbe ersucht wurde geben wulde. Vnd nachdem die notdorfft erforderte also jun der sachen zuhandeln, das her Johannes Behem nach sein procurator adder conuentor vffem pfarhoue, nach sust nymandes jchtes dorvon erfure, hat der Rath mitwoch in vigilia visitacionis marie nach 35 vespertzeit botschafft abegefertiget, welche botschafft am tage post visitacionis kegen oband dem Voite vff seinem schloss tetzschen die ko. presentacion getzeiget, vnd die ko. commission vbirantwort hat, vnnd doruff mit angestalter bethe erlangt, das seine g. dem official von Budissen geschriben hat, dieweile er seiner g. sohne als 40 einem probste zu Budissen zu dinst stunde, das er von angesicht 8. geringlichen, leichtlich. 33. mitwoch in vigilia visit. m., den 1. Juli.
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278 116а der ko. presentacion kegen gorlitz tzyhen vnd den presentirten adder seinen procuratorem jnn die pfarn doselbst weissen, adder des eine briffliche jnvestitur geben sulde, Auch das er dem Ge- strengen albrecht von schreiberssdorf hewbtman zu Budissen, awss krafft angetzeigitter commission befehel gethan hat, sich mit dersel- bigen botschafft von angesicht kegen Gorlitz zufugen, vnd berurter ko. commission fulge zu thuen, auch den officialen doruff anzuhalden. Doruff hat sich dieselbige botschafft eylende von dannen kegen Budissen gefuget, vnd von irst den heubtman mit des hern voytes schrifften ersucht, vnd forder mit der ko.presentacion mit 10 des voytes briuen, vnd mit muntlicher vormanung des hewbt- mans den officialen, der dann sulche jnweisunge zuthuen adder zugeben sere schwer gewest, vnd derhalben mancherley awss- fluchte gesucht hat, so dach das er sie auch entlichen gegeben hat, vff ein sulchs, das die gemelte botschafft als nemlich Bern- hardinus Meltzer die tzeit vnderstadschreiber, nicht jm namen des Raths, sunder als ein geschickter von des presentierten pro- curatore, coram Notario et testibus globet hat bey alle seinen guttern, in des, das er sulche investitur gibt, schadeloss zuhal- den, mit dem bescheide, wurde sulcher investitur gebraucht, so 20 wolde er mit gethanen globden hafften, vnd sust nicht. Sulcher handel zu Budissen ist am freytage kegen obande gescheen, vnd vngeferlich eine stunde iun die nacht hat sich die- selbige des Raths botschafft mitsampt dem hewbtman zu Budissen doselbst erhaben, vnd sint balde nach dem offschlissen alhie her 25 kegen gorlitz komen, das ist vff Sonnoband fruhe. Jnn demselbigen nwn als sie komen sein, haben sich der Rath Eldiste vnd geschworne vffs Rathawss gefuget, die konig- liche presentacio vnd allen handel angehort, vnd beschlossen, nachdem jss ko. mt. also vorschaffte, vnnd gemeine Stad manch- 30 feldiger beschwerunge, so jr von hern Johanne Behem zugefuget, zuentledigen gedechte, wulden sie jss auch also gescheen lassen. So aber der hewbtman von Budissen vff angetzeigte ko. com- mission vnd vff des Voytes schreiben sich jun die sache nicht hat legen wollen, der Rath globte jun dann des schadeloss zu� 35 halden, hat der Rath mit wissen vnd willen Eldisten vnd ge- schwornen durch den Ersamen Magistrum Conradum Nyssman Stadschreiber gedochtem albrecht von Schreiberssdorf zusagen vnd globen lassen, wo er derhalben angefachten wurde, jn zu- uortreten vnd schadeloss zuhalden, desgleichen haben auch die 40 Eldisten hern an stat des Raths Bernhardino Meltzer der globde halben, so er dem officialn gethan, zugesaget. 5 15 115b
278 116а der ko. presentacion kegen gorlitz tzyhen vnd den presentirten adder seinen procuratorem jnn die pfarn doselbst weissen, adder des eine briffliche jnvestitur geben sulde, Auch das er dem Ge- strengen albrecht von schreiberssdorf hewbtman zu Budissen, awss krafft angetzeigitter commission befehel gethan hat, sich mit dersel- bigen botschafft von angesicht kegen Gorlitz zufugen, vnd berurter ko. commission fulge zu thuen, auch den officialen doruff anzuhalden. Doruff hat sich dieselbige botschafft eylende von dannen kegen Budissen gefuget, vnd von irst den heubtman mit des hern voytes schrifften ersucht, vnd forder mit der ko.presentacion mit 10 des voytes briuen, vnd mit muntlicher vormanung des hewbt- mans den officialen, der dann sulche jnweisunge zuthuen adder zugeben sere schwer gewest, vnd derhalben mancherley awss- fluchte gesucht hat, so dach das er sie auch entlichen gegeben hat, vff ein sulchs, das die gemelte botschafft als nemlich Bern- hardinus Meltzer die tzeit vnderstadschreiber, nicht jm namen des Raths, sunder als ein geschickter von des presentierten pro- curatore, coram Notario et testibus globet hat bey alle seinen guttern, in des, das er sulche investitur gibt, schadeloss zuhal- den, mit dem bescheide, wurde sulcher investitur gebraucht, so 20 wolde er mit gethanen globden hafften, vnd sust nicht. Sulcher handel zu Budissen ist am freytage kegen obande gescheen, vnd vngeferlich eine stunde iun die nacht hat sich die- selbige des Raths botschafft mitsampt dem hewbtman zu Budissen doselbst erhaben, vnd sint balde nach dem offschlissen alhie her 25 kegen gorlitz komen, das ist vff Sonnoband fruhe. Jnn demselbigen nwn als sie komen sein, haben sich der Rath Eldiste vnd geschworne vffs Rathawss gefuget, die konig- liche presentacio vnd allen handel angehort, vnd beschlossen, nachdem jss ko. mt. also vorschaffte, vnnd gemeine Stad manch- 30 feldiger beschwerunge, so jr von hern Johanne Behem zugefuget, zuentledigen gedechte, wulden sie jss auch also gescheen lassen. So aber der hewbtman von Budissen vff angetzeigte ko. com- mission vnd vff des Voytes schreiben sich jun die sache nicht hat legen wollen, der Rath globte jun dann des schadeloss zu� 35 halden, hat der Rath mit wissen vnd willen Eldisten vnd ge- schwornen durch den Ersamen Magistrum Conradum Nyssman Stadschreiber gedochtem albrecht von Schreiberssdorf zusagen vnd globen lassen, wo er derhalben angefachten wurde, jn zu- uortreten vnd schadeloss zuhalden, desgleichen haben auch die 40 Eldisten hern an stat des Raths Bernhardino Meltzer der globde halben, so er dem officialn gethan, zugesaget. 5 15 115b
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279 Vnnd nachdem gemelter hewbtman am Rathe begert, das der Rath, zu forderunge disser koniglichen gescheffte vnd ko. mt. zu Eren, etzliche des Raths zu jm vororden wolde, hat der Rath etzliche vom Rathe, von Eldisten vnd von geschwornen dorzu- 5 geschickt die dann bey der inweisunge mit gewest vnd alle ding gesehn vnd angehort haben als nemlich her Michel schwartzen, Magistrum Jorgium voit, Magistrum Johannem scheitmuller, wen- tzel Emmerich, Bernhardinus Meltzer, hanss Wenschern vnd ander, utsupra in instrumentis desuper confectis. Am sonnoband die vdalrici post secundum pulsum so der 116b alde conuentor mit namen her thomas alberti vnd alle capellan zu sanct peter messe gehalden, vnd horas de visitacione gesun- gen, so das nymandes dann der prediger vnd die kochyn vffem pfarhoue gewest sein, jst her Caspar pawsla des new presentirten 15 pfarherss procurator mit dem hewbtman vnd des Raths geschick- ten auch mit notario vnd testibus gegangen vffen pfarhouff, vnd hat doselbst die possession eingenomen, vnnd vmbe sicherheit willen hat der hewbtman awss krafft der ko. commission acht gesellen vorordent alle thore vnd thorn des pfarhouss jnnezu- 20 halden, vnd nymanden einzulassen dann gemelten hern Caspar vnd were im vorwand were. Von danne sein sie gegangen inn sanct Niclass kirchenn do dann der gemelte her Caspar sich coram notario et testibus sich hat investiren vnnd einweissen lassen, so aber disser notarius, als 25 man hernachmalss befunden laycus gewest, vnd sulchen actum zuthuen nicht gehabt hat, jst auch disser actus nicht mithe ein- getzogen, der jnn sanct Niclass kirchen gescheen ist. Jss seint auch alle die vorgnanten eylende vonn danne jnn sanct péterss kirchen gegangen, vnd nachdem die investitur vff 30 den Ebinsden, vff magistrum petrum scheit, vnd ander die do- mit irsucht werden gelaut habt, jst von irst der ebinsde dorvmbe ersucht wurden, so erss aber gewegert, hat Magister petrus scheit nach laut der investitur vnd wie sichs geburet gemelten hern Caspar erlichen eingeweisset, utsupra in jnstrumentis de- 35 super confectis. Von dann seint sie abermolss widder vffen pfarhouff ge- 117a gangen, do dann der prediger jm pfarhoue, vnd der alde con- uentor vor der hawssthor stehnde gross geschrehe vnd vnge- stumickeit gevbet haben, so sie aber nichtes haben domit schaffen 40 mugen, jst der alde prediger hinoff jun seine kammer gegangen, 10 30. Ebinsden, ebensten, dazu schicklichsten.
279 Vnnd nachdem gemelter hewbtman am Rathe begert, das der Rath, zu forderunge disser koniglichen gescheffte vnd ko. mt. zu Eren, etzliche des Raths zu jm vororden wolde, hat der Rath etzliche vom Rathe, von Eldisten vnd von geschwornen dorzu- 5 geschickt die dann bey der inweisunge mit gewest vnd alle ding gesehn vnd angehort haben als nemlich her Michel schwartzen, Magistrum Jorgium voit, Magistrum Johannem scheitmuller, wen- tzel Emmerich, Bernhardinus Meltzer, hanss Wenschern vnd ander, utsupra in instrumentis desuper confectis. Am sonnoband die vdalrici post secundum pulsum so der 116b alde conuentor mit namen her thomas alberti vnd alle capellan zu sanct peter messe gehalden, vnd horas de visitacione gesun- gen, so das nymandes dann der prediger vnd die kochyn vffem pfarhoue gewest sein, jst her Caspar pawsla des new presentirten 15 pfarherss procurator mit dem hewbtman vnd des Raths geschick- ten auch mit notario vnd testibus gegangen vffen pfarhouff, vnd hat doselbst die possession eingenomen, vnnd vmbe sicherheit willen hat der hewbtman awss krafft der ko. commission acht gesellen vorordent alle thore vnd thorn des pfarhouss jnnezu- 20 halden, vnd nymanden einzulassen dann gemelten hern Caspar vnd were im vorwand were. Von danne sein sie gegangen inn sanct Niclass kirchenn do dann der gemelte her Caspar sich coram notario et testibus sich hat investiren vnnd einweissen lassen, so aber disser notarius, als 25 man hernachmalss befunden laycus gewest, vnd sulchen actum zuthuen nicht gehabt hat, jst auch disser actus nicht mithe ein- getzogen, der jnn sanct Niclass kirchen gescheen ist. Jss seint auch alle die vorgnanten eylende vonn danne jnn sanct péterss kirchen gegangen, vnd nachdem die investitur vff 30 den Ebinsden, vff magistrum petrum scheit, vnd ander die do- mit irsucht werden gelaut habt, jst von irst der ebinsde dorvmbe ersucht wurden, so erss aber gewegert, hat Magister petrus scheit nach laut der investitur vnd wie sichs geburet gemelten hern Caspar erlichen eingeweisset, utsupra in jnstrumentis de- 35 super confectis. Von dann seint sie abermolss widder vffen pfarhouff ge- 117a gangen, do dann der prediger jm pfarhoue, vnd der alde con- uentor vor der hawssthor stehnde gross geschrehe vnd vnge- stumickeit gevbet haben, so sie aber nichtes haben domit schaffen 40 mugen, jst der alde prediger hinoff jun seine kammer gegangen, 10 30. Ebinsden, ebensten, dazu schicklichsten.
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280 117b sunder der conuentor mit den Capellan ist jun einen gasthouff essen gegangen, Aber her Caspar pawsslaw ist mit den soldenern vffem pfarhoue bliben. Magister petrus scheit ist vffgnomen wurden zu einem pre- diger vnd hat sich erboten inn alle dissen thuen nach dem Rathe 5 zuhalden, vnd hern Casparn getrewlichen beyzustehen. Vnd nach dem desselbigen tages eine irste vesper gewest vnd vff den sontag eine irste messe, hat sich her Caspar inn der vesper gehalden als ein pfarher vnd mgrm scheit neben sich getzogen als einen prediger, so sie aber nach der vesper 10 mit dem newen prister inn die collacion haben sullen gehen, haben der alte conventor vnd prediger den newen prister neben sich gnomen vnd sint also inn die collacion gegangen, jss hat auch der alde prediger hern Casparn jnn der collacion mit viel vnnutzen worten angefertiget vnd vberfaren. Vffen Sontag zum Creutzgange, so der new conventor jun der korkaphen vor dem hohen Altar gestanden, vnd nach dem Creutze vffem altar gegriffen hat, hat jss der alte conventor vor jm weg gerugt, vnd gesaget, jch byn auch pfarher, traget jr die kaphe, jch wil das Creutze tragen, So aber die Eldisten hern 20 jm gestule sulchs gesehn, haben sie mit dem subnotario vor- schafft das die schuler jun der kirchen widder gekort haben vnd vffen kohre gegangen seyn, desgleichen das der new conuentor inn die sacristien gegangen ist, dem dann der newe prister ma- gister scheit vnd etzliche prister nachgefulget haben, sunder der 25 alde conventor vnd prediger mit etzlichen pristern seint singende vmbe die kirchen gegangen, koniglicher mt. zu hohne. So dann der alde prediger jnn meynung gewest, ap wol meister Scheit vffem predigestul predigen wurde, wolde er gleich- wol vffem altar stehnde auch predigen, hat der Rath zuuormei- 30 den vffruhre vnd arges so dorawss erwachssen mochte etzliche hern vnder dem evangelio jnn die sacristien geschickt, vnd dem conuentore vnd prediger sagen lassen, das sie von solcher Vn- gestumickeit lassen, vnd nicht weiter vffruhre vnder dem volke erheben sulden, Dann wo das nicht geschehe, muste demnach 35 der Rath so vil dorzu thuen, das sulchs nachgelassen wurde, jnn der kirche weren sie wol sicher, sie sulden aber dornach sehen, so sie dorawss komen wurden etc. Sulcher rede sint sie erschracken, vnd haben forth stille geschwegen vnd ane gleite awss der kirchen nicht gehen wollen, 40 also hat sie der Rath geleitet vor meniglich sontag vnd montag, so sie dann vmbe weiter geleite geworben, vnd zur vesper der 15
280 117b sunder der conuentor mit den Capellan ist jun einen gasthouff essen gegangen, Aber her Caspar pawsslaw ist mit den soldenern vffem pfarhoue bliben. Magister petrus scheit ist vffgnomen wurden zu einem pre- diger vnd hat sich erboten inn alle dissen thuen nach dem Rathe 5 zuhalden, vnd hern Casparn getrewlichen beyzustehen. Vnd nach dem desselbigen tages eine irste vesper gewest vnd vff den sontag eine irste messe, hat sich her Caspar inn der vesper gehalden als ein pfarher vnd mgrm scheit neben sich getzogen als einen prediger, so sie aber nach der vesper 10 mit dem newen prister inn die collacion haben sullen gehen, haben der alte conventor vnd prediger den newen prister neben sich gnomen vnd sint also inn die collacion gegangen, jss hat auch der alde prediger hern Casparn jnn der collacion mit viel vnnutzen worten angefertiget vnd vberfaren. Vffen Sontag zum Creutzgange, so der new conventor jun der korkaphen vor dem hohen Altar gestanden, vnd nach dem Creutze vffem altar gegriffen hat, hat jss der alte conventor vor jm weg gerugt, vnd gesaget, jch byn auch pfarher, traget jr die kaphe, jch wil das Creutze tragen, So aber die Eldisten hern 20 jm gestule sulchs gesehn, haben sie mit dem subnotario vor- schafft das die schuler jun der kirchen widder gekort haben vnd vffen kohre gegangen seyn, desgleichen das der new conuentor inn die sacristien gegangen ist, dem dann der newe prister ma- gister scheit vnd etzliche prister nachgefulget haben, sunder der 25 alde conventor vnd prediger mit etzlichen pristern seint singende vmbe die kirchen gegangen, koniglicher mt. zu hohne. So dann der alde prediger jnn meynung gewest, ap wol meister Scheit vffem predigestul predigen wurde, wolde er gleich- wol vffem altar stehnde auch predigen, hat der Rath zuuormei- 30 den vffruhre vnd arges so dorawss erwachssen mochte etzliche hern vnder dem evangelio jnn die sacristien geschickt, vnd dem conuentore vnd prediger sagen lassen, das sie von solcher Vn- gestumickeit lassen, vnd nicht weiter vffruhre vnder dem volke erheben sulden, Dann wo das nicht geschehe, muste demnach 35 der Rath so vil dorzu thuen, das sulchs nachgelassen wurde, jnn der kirche weren sie wol sicher, sie sulden aber dornach sehen, so sie dorawss komen wurden etc. Sulcher rede sint sie erschracken, vnd haben forth stille geschwegen vnd ane gleite awss der kirchen nicht gehen wollen, 40 also hat sie der Rath geleitet vor meniglich sontag vnd montag, so sie dann vmbe weiter geleite geworben, vnd zur vesper der 15
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281 antwort jun der sacristien haben warten sullen, sint sie stille vnd heymlich zur Stad awss gegangen, vnd der antwort nicht ge- wartet. Die alden capellan haben alle widder vmbe iren dinst 118a gebeten, sie sint auch von dem newen conventore offgnomen 5 wurden biss vff einen, were do leyt der leyt. Der heubtman von Budissen, des gleichen der Rath, haben solich furnemen der pristerschafft Episcopo misnensi schrifft- lichen zuerkennen gegeben, vnd dasselbige hoch vnd hartte an- getzogen. Doruff hat seine g. seiner g. commissarium hergeschickt, der dann nach gnuglicher vorhorunge sich ernstlich ertzeigt vnd etz- liche prister gefenglichen hat wollen vffen stolpen furen, so sie aber dem Rathe alles vngeborliche furnehmen entpfuert, hat jss jn der Rath vorkorn vnd vor sie gebeten, jss haben gleichwol alle die so mit dem alden conventore das creutze getragen vffem stolpen gestehen mussen vnd etzliche vnder jnn jnn das gefeng- niss gehen. So sich danne der new Conuentor vffem pfarhoue freuels besorget, hat der herre Bischoff dem gemelten commissario, so 20 er den predigstul alhie angnomen, befehel gethan, wo sich geist- liche personen des vnderstehen wulden, sie mit hulff des Raths seinen g. zuhanden zuschicken, dorzu jm dann der Rath auch hulffe zugesaget, wo aber wertliche personen enigen freuel vben wurden, wurde sich der Rath auch dorjnne wol wissen zu halden. Dornach ist des predigerss vnd alden conventoris gerethe 3 in etzlichen gemachen vorslossen wurden coram notario et testibus. Der alde pfarher hat den alden conventorem vnd prediger 118b zum konige kegen ofen geschickt, aber der Cantzler hat sie vbel 30 abegericht, vnd sie wollen mit knotteln schloen, vnd haben nichts irlanget, dann eine vorschrifft jres gerethes halben, das in der Bischoff arrestiert hatte, das sie dann auch tzymlicher weisse erlanget haben. 10 15 25 5. leyt, liegt. 13. entpfuert, abgebeten, 14. vorkorn, verwillkührt, vergeben 36
281 antwort jun der sacristien haben warten sullen, sint sie stille vnd heymlich zur Stad awss gegangen, vnd der antwort nicht ge- wartet. Die alden capellan haben alle widder vmbe iren dinst 118a gebeten, sie sint auch von dem newen conventore offgnomen 5 wurden biss vff einen, were do leyt der leyt. Der heubtman von Budissen, des gleichen der Rath, haben solich furnemen der pristerschafft Episcopo misnensi schrifft- lichen zuerkennen gegeben, vnd dasselbige hoch vnd hartte an- getzogen. Doruff hat seine g. seiner g. commissarium hergeschickt, der dann nach gnuglicher vorhorunge sich ernstlich ertzeigt vnd etz- liche prister gefenglichen hat wollen vffen stolpen furen, so sie aber dem Rathe alles vngeborliche furnehmen entpfuert, hat jss jn der Rath vorkorn vnd vor sie gebeten, jss haben gleichwol alle die so mit dem alden conventore das creutze getragen vffem stolpen gestehen mussen vnd etzliche vnder jnn jnn das gefeng- niss gehen. So sich danne der new Conuentor vffem pfarhoue freuels besorget, hat der herre Bischoff dem gemelten commissario, so 20 er den predigstul alhie angnomen, befehel gethan, wo sich geist- liche personen des vnderstehen wulden, sie mit hulff des Raths seinen g. zuhanden zuschicken, dorzu jm dann der Rath auch hulffe zugesaget, wo aber wertliche personen enigen freuel vben wurden, wurde sich der Rath auch dorjnne wol wissen zu halden. Dornach ist des predigerss vnd alden conventoris gerethe 3 in etzlichen gemachen vorslossen wurden coram notario et testibus. Der alde pfarher hat den alden conventorem vnd prediger 118b zum konige kegen ofen geschickt, aber der Cantzler hat sie vbel 30 abegericht, vnd sie wollen mit knotteln schloen, vnd haben nichts irlanget, dann eine vorschrifft jres gerethes halben, das in der Bischoff arrestiert hatte, das sie dann auch tzymlicher weisse erlanget haben. 10 15 25 5. leyt, liegt. 13. entpfuert, abgebeten, 14. vorkorn, verwillkührt, vergeben 36
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282 152a Meltzen vnnd Brewen ist einem pawer vffem dorffe gewerth wurden. 152b Anno millesimo quadringentesimo octuagesimo nono am oband michel hat der Gestrenge woltuchtige Ottho Nostitz zur gotthe gesessen dem Rathe geschriben vnnd zuerkennen geben, wie ein pawer Riessig gnant vff einem pawer gutte zu lehmi- schaw jm Gorlitzschen weichbilde gelegen wider der Stad frey- heit vnd altherkomen, auch den vmbelegenden kretzschmen zu- schaden meltze, Brewhe vnnd schencke, als hat der Rath dem gemelten Riessig durch einen diener sagen lassen, das er solich 10 meltzen vnnd Brewhen abestellen sulle, so ferre als er sich vor weitterem schaden bewaren wulle, sunder vmbe das, so er do- mit wider der Stad freyheit vnd altherkomen gethan hetthe, wurde er geheyschen werden, als sint der Gestrenge woltuchtige Merten klux vnnd sein pfarher zu lehmischaw des gemelten Ries- 15 sigks erbhirschafft vor den Rath komen vnd haben vortzalt, des gemelten ires armenmannes eldern vnd vorfarn besitzer des gut- tes, hetten vor xxx jaren vnd lenger dorjnne gemeltzt gebrawen vnnd geschanckt, were jnn nye gewerth wurden, er hette auch nye gewust, das js wider der Stad freyheit were, nw sie danne 20 vorstunden, das is wider der Stad freyheit ist, wulden sie jnn anhalden das er hinfur nicht meltzen nach brewhen sulle, vnnd jnn in xiiij tagen vor den Rath gestellen, das er sich des auch selbst vorwilligen sulle, als haben sie jun dinstages nach luce Evangeliste vor den Rath gestalt, vnnd jnn solliche vorwillung 25 thuen lassenn, Doruff vnnd vff bethe des gemelten merten Clux seines erbhern hat der Rath die heyschunge abegestalt, vnnd jm gesaget Bierschencken werthen sie jm nicht, Sunder meltzen nach Brewhen sulde er wider jm nach susten nymandes, danne alleine dem gnanten Merten Clux seinem erbhern, mochte er wol 30 meltzen vund brewhen, so vil er zu seinem nutz vor sich vnnd sein gesynde bedorffte Actum uts. 5 24. dinstags nach luce Evang,, den 20. october 1489.
282 152a Meltzen vnnd Brewen ist einem pawer vffem dorffe gewerth wurden. 152b Anno millesimo quadringentesimo octuagesimo nono am oband michel hat der Gestrenge woltuchtige Ottho Nostitz zur gotthe gesessen dem Rathe geschriben vnnd zuerkennen geben, wie ein pawer Riessig gnant vff einem pawer gutte zu lehmi- schaw jm Gorlitzschen weichbilde gelegen wider der Stad frey- heit vnd altherkomen, auch den vmbelegenden kretzschmen zu- schaden meltze, Brewhe vnnd schencke, als hat der Rath dem gemelten Riessig durch einen diener sagen lassen, das er solich 10 meltzen vnnd Brewhen abestellen sulle, so ferre als er sich vor weitterem schaden bewaren wulle, sunder vmbe das, so er do- mit wider der Stad freyheit vnd altherkomen gethan hetthe, wurde er geheyschen werden, als sint der Gestrenge woltuchtige Merten klux vnnd sein pfarher zu lehmischaw des gemelten Ries- 15 sigks erbhirschafft vor den Rath komen vnd haben vortzalt, des gemelten ires armenmannes eldern vnd vorfarn besitzer des gut- tes, hetten vor xxx jaren vnd lenger dorjnne gemeltzt gebrawen vnnd geschanckt, were jnn nye gewerth wurden, er hette auch nye gewust, das js wider der Stad freyheit were, nw sie danne 20 vorstunden, das is wider der Stad freyheit ist, wulden sie jnn anhalden das er hinfur nicht meltzen nach brewhen sulle, vnnd jnn in xiiij tagen vor den Rath gestellen, das er sich des auch selbst vorwilligen sulle, als haben sie jun dinstages nach luce Evangeliste vor den Rath gestalt, vnnd jnn solliche vorwillung 25 thuen lassenn, Doruff vnnd vff bethe des gemelten merten Clux seines erbhern hat der Rath die heyschunge abegestalt, vnnd jm gesaget Bierschencken werthen sie jm nicht, Sunder meltzen nach Brewhen sulde er wider jm nach susten nymandes, danne alleine dem gnanten Merten Clux seinem erbhern, mochte er wol 30 meltzen vund brewhen, so vil er zu seinem nutz vor sich vnnd sein gesynde bedorffte Actum uts. 5 24. dinstags nach luce Evang,, den 20. october 1489.
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283 Saltz vff die dorffer jm weichbilde gelegen zu- 153a furen vnd dorjnne zuuorkouffen geweret. Anno domini etc. Millesimo quadringentesimo octuagesimo nono, sint disse nachgeschriben Andress hartman, hanss wen- 5 deler, peter hennyg von konigishayn, vnnd Jocoff Schneyder von Cunerssdorff in dissem weichbilde gelegen, dorvmb das sie sich wider der Stad freyheit vnd begnadung, zu Budissen Saltzes irholet, vnnd domit begriffen sint, zugefengniss gebrocht, vnnd so sie eine tzeit gesessen, vff vorbethe jrer erbhern zuburgen 10 gegeben, also das sie sich hinfur nyrgent andersswo danne hir- jnne bey der Stad Saltzes irholen sullen, vnd sich jn xiiij tagen wider vor den Rath gestellen jtzlicher mit iiij schock gl., die danne der Rath zu einer straffung halben behalden hat, als danne inn der Stad memorial dorjnne die burglichen sachen, so vor 15 dem Rathe gehandelt, vortzeichent werden, eingentlich begriffen vnnd awssgedruckt ist, Actum anno etc. Sonnoband nach donati. Anno etc. vts. feria sexta post festum Assumpcionis marie, jst judex von Cunerssdorff, dorvmb das er sich awsserhalb disser Stadt Saltzes irholet, das auch andern seinen nackwern vorkoufft 20 vnnd zugefurt hat, jn des Rathes straffung gnomen, vnd vff vor- bethe seiner gutten frund entlichen zu burgen gegeben, also das er solichs forth abestellen, vnd sich jn xiiij tagen mit x schock gl. vor den Rath gestellen sal, douon danne der Rath zu einer straffung iiij schock gl. gnomen hat. Anno etc. m° cccc° lxxxx am oband valentini ist peter tzei- 153b deler von der kossel jm Gorlitzschen weichbilde gelegen, dorvmb das er wider der Stad priuilegia vnd koniglichen Rechtspruch, sich andersswo danne zu Gorlitz Saltzes irholet, das forder vor- kouft, vnd vff etzliche dorffer vnnd hammer jm weichbilde ge- 30 legen gefurth hat, vnnd furgegeben, sein vater hette js also vff jnn gebracht, vnnd hette des Recht, so er Gotzsches von Baroth arm man were etc., vffgnomen, vnd vbir sechs wochen jn der Stad hafften gefenglichen gehalden. Vnder des so er gefenglichen gesessen hat, ist der Gestrenge 35 woltuchtige Gotzsche von Baroth mit etzlichen seinen gutten frunden, vnd sunderlich merten Clux der sein worth gereth, vor den Rath komen, vnnd hat vnder andern worten furgegeben vnd gesaget, So sein arm man ichtes vngeborlichs gein der Stad fur- 25 16. Sonnoband nach donati, der 8. august. 17. feria sexta post lestum Ass. marie, den 21. august. 25. am oband Valentini, den 14. februar. 36 *
283 Saltz vff die dorffer jm weichbilde gelegen zu- 153a furen vnd dorjnne zuuorkouffen geweret. Anno domini etc. Millesimo quadringentesimo octuagesimo nono, sint disse nachgeschriben Andress hartman, hanss wen- 5 deler, peter hennyg von konigishayn, vnnd Jocoff Schneyder von Cunerssdorff in dissem weichbilde gelegen, dorvmb das sie sich wider der Stad freyheit vnd begnadung, zu Budissen Saltzes irholet, vnnd domit begriffen sint, zugefengniss gebrocht, vnnd so sie eine tzeit gesessen, vff vorbethe jrer erbhern zuburgen 10 gegeben, also das sie sich hinfur nyrgent andersswo danne hir- jnne bey der Stad Saltzes irholen sullen, vnd sich jn xiiij tagen wider vor den Rath gestellen jtzlicher mit iiij schock gl., die danne der Rath zu einer straffung halben behalden hat, als danne inn der Stad memorial dorjnne die burglichen sachen, so vor 15 dem Rathe gehandelt, vortzeichent werden, eingentlich begriffen vnnd awssgedruckt ist, Actum anno etc. Sonnoband nach donati. Anno etc. vts. feria sexta post festum Assumpcionis marie, jst judex von Cunerssdorff, dorvmb das er sich awsserhalb disser Stadt Saltzes irholet, das auch andern seinen nackwern vorkoufft 20 vnnd zugefurt hat, jn des Rathes straffung gnomen, vnd vff vor- bethe seiner gutten frund entlichen zu burgen gegeben, also das er solichs forth abestellen, vnd sich jn xiiij tagen mit x schock gl. vor den Rath gestellen sal, douon danne der Rath zu einer straffung iiij schock gl. gnomen hat. Anno etc. m° cccc° lxxxx am oband valentini ist peter tzei- 153b deler von der kossel jm Gorlitzschen weichbilde gelegen, dorvmb das er wider der Stad priuilegia vnd koniglichen Rechtspruch, sich andersswo danne zu Gorlitz Saltzes irholet, das forder vor- kouft, vnd vff etzliche dorffer vnnd hammer jm weichbilde ge- 30 legen gefurth hat, vnnd furgegeben, sein vater hette js also vff jnn gebracht, vnnd hette des Recht, so er Gotzsches von Baroth arm man were etc., vffgnomen, vnd vbir sechs wochen jn der Stad hafften gefenglichen gehalden. Vnder des so er gefenglichen gesessen hat, ist der Gestrenge 35 woltuchtige Gotzsche von Baroth mit etzlichen seinen gutten frunden, vnd sunderlich merten Clux der sein worth gereth, vor den Rath komen, vnnd hat vnder andern worten furgegeben vnd gesaget, So sein arm man ichtes vngeborlichs gein der Stad fur- 25 16. Sonnoband nach donati, der 8. august. 17. feria sexta post lestum Ass. marie, den 21. august. 25. am oband Valentini, den 14. februar. 36 *
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284 154a 154b gnomen vnd begunst hette, vnd sie jm das vormelt hetten, wulde er jnn wol douon geweist haben, vnnd deuchte jun vnbillich sein das sie jm die seinen awss seinen gerichten nehmen vnd furen sulden, die weyl er vnd sein vetter die obir vnnd nydergerichte vff iren guttern hetten, vnnd begerte derhalben, sie sulden jm denselben seinen armen man wider jn seine gerichte komen las- sen, vnd was sie alsdanne zu jm zusprechen hetten, wulde er inn gnugliches rechtes gestaten vnnd vorhelffen, zu solichem fur- brengen hat der Rath den koniglichen Richter besanth, vnnd dem gemeltenn Gotzsche von Baroth geantwort, So danne ko. mt. die 10 vbirgerichte jm gantzen weichbilde zustunden, vnnd er sich der also vndertzoge, wurde jnn der ko. Richter, vnnd der Rath alse hanthaber der gerichte, zum nehsten dinge, zu rechte heischen lassen, wes denne hirjnne Rechtes hette, mochte er doselbst vor- brengen etc. dem danne also gescheen ist. Vff soliche heischung, do der gemelte Gotzsch vonn Baroth nicht gestanden, ist er vor den Edlen hern Georgen vom Stayn disser lande voyt etc. komen, seine gnade vmbe eine vorschrifft gebeten, vnd sich vorwilliget, jn mossen seiner gnaden brieff, den man bey der Stad priuilegien finden wurth, vnd hienach 20 copiert ist, besaget. George vom Stayn herr zur tzossen zur Steynaw vnnd Rawden etc. koniglicher mt. anwald jnn Slezienn, Denn Ersamen weissenn Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz vnseren bsundern lieben vnd gutten frunden. Vnser gunst zuuor Ersamen weissen bsundern lieben frunde, dem nach vnnd Gotzsch von Baruth vor die ko. gerichte bey euch geheischen ist, auch sein armman nach vainglich enthalden, So danne der gedochte Gotzsch sich anderst nye, danne das er so- lichs saltz furens gebrauchen mocht irjnnern hat mugen, vnnd 30 nw bey jm durch vnderrichtung vorstendiger vnd der die jnn herkomenss der sachen ein grund bericht, das er vnnd die seinen des kein Recht haben, wil er solichs further abstellen, vnd bey den seinen bestellen das js forder nicht noth haben wyrdet, hir- vmbe wir euch mit ernst bithende, wolt die heischung abestellen, 35 vnd den pawern der vaingniss ledig tzelen, wullen wir vmbe uch gantz gutwillig vmbe euch bedencken, als vmbe die zu den wir vns sunder fruntschaft vorsehen, Datum Budissen, Ertag nach Sontage Oculi, Anno etc. jm lxxxx. 15 25 28. vainglich, gefänglich. 38. Ertag nach Sontage Oculi, den 17. märz.
284 154a 154b gnomen vnd begunst hette, vnd sie jm das vormelt hetten, wulde er jnn wol douon geweist haben, vnnd deuchte jun vnbillich sein das sie jm die seinen awss seinen gerichten nehmen vnd furen sulden, die weyl er vnd sein vetter die obir vnnd nydergerichte vff iren guttern hetten, vnnd begerte derhalben, sie sulden jm denselben seinen armen man wider jn seine gerichte komen las- sen, vnd was sie alsdanne zu jm zusprechen hetten, wulde er inn gnugliches rechtes gestaten vnnd vorhelffen, zu solichem fur- brengen hat der Rath den koniglichen Richter besanth, vnnd dem gemeltenn Gotzsche von Baroth geantwort, So danne ko. mt. die 10 vbirgerichte jm gantzen weichbilde zustunden, vnnd er sich der also vndertzoge, wurde jnn der ko. Richter, vnnd der Rath alse hanthaber der gerichte, zum nehsten dinge, zu rechte heischen lassen, wes denne hirjnne Rechtes hette, mochte er doselbst vor- brengen etc. dem danne also gescheen ist. Vff soliche heischung, do der gemelte Gotzsch vonn Baroth nicht gestanden, ist er vor den Edlen hern Georgen vom Stayn disser lande voyt etc. komen, seine gnade vmbe eine vorschrifft gebeten, vnd sich vorwilliget, jn mossen seiner gnaden brieff, den man bey der Stad priuilegien finden wurth, vnd hienach 20 copiert ist, besaget. George vom Stayn herr zur tzossen zur Steynaw vnnd Rawden etc. koniglicher mt. anwald jnn Slezienn, Denn Ersamen weissenn Burgermeister vnd Rathmann der Stad Gorlitz vnseren bsundern lieben vnd gutten frunden. Vnser gunst zuuor Ersamen weissen bsundern lieben frunde, dem nach vnnd Gotzsch von Baruth vor die ko. gerichte bey euch geheischen ist, auch sein armman nach vainglich enthalden, So danne der gedochte Gotzsch sich anderst nye, danne das er so- lichs saltz furens gebrauchen mocht irjnnern hat mugen, vnnd 30 nw bey jm durch vnderrichtung vorstendiger vnd der die jnn herkomenss der sachen ein grund bericht, das er vnnd die seinen des kein Recht haben, wil er solichs further abstellen, vnd bey den seinen bestellen das js forder nicht noth haben wyrdet, hir- vmbe wir euch mit ernst bithende, wolt die heischung abestellen, 35 vnd den pawern der vaingniss ledig tzelen, wullen wir vmbe uch gantz gutwillig vmbe euch bedencken, als vmbe die zu den wir vns sunder fruntschaft vorsehen, Datum Budissen, Ertag nach Sontage Oculi, Anno etc. jm lxxxx. 15 25 28. vainglich, gefänglich. 38. Ertag nach Sontage Oculi, den 17. märz.
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285 Vif soliche schrift des voytes ist die heischung abegestalt vnnd der pawer zu burgen gegeben, also das er solichs forder ' abestellen, vnd sich mit xl schock gl. vor den Rath gestellen sal, o 10 15 gerichtes gerechtickeit ane schaden etc. ut clarius patet in me- moriali. Vffruhre vnnd tzweitracht, so tzwischen etzlichen jm Rathe zu Budissen, gestifft vnd irwachsen ist. Anno etc. m?cccec?Ixxxvj hat der Edle wolgeborne her Georg vom Stayn ko. Anwald vnnd disser lande voit, eine ko. Commissio an die von Budissen gebracht, das sie Baltasar Bretzsche Stey- nichen gnant, die tzeit ir Burgermeister, von der Stad vorweisen vund treyben 'sulden, Als haben die von Budissen etzliche ire Rathesfrunde her gein Gorlitz gefertiget, solich geschicht vnd vornehmen den Eldisten hern vortzelen lassen, vund, jun dorein zu Rathen, gebeten, jst geantwort sie wulden sich domit bekom- mern, vnnd so sie derhalben vortagt wurden, wulden sie ire frund dohyn 'schicken, vnnd jren Rath vnud menung doselbst eyn- brengen lassen. 20 25 30 e c Vnnd so danne die von Gorlitz nebeu andern iren frunden von Stethen gein der lobow vortagt sein wurden, haben sie durch ire Rathesfrunde doselbst einbrengen vnd vortzelen lassen, hette sich Baltasar Bretzsch ir Burgermeister jn seinem thuen wol, vnd als einem Burgermeister vnnd getruen burger zugeboret, gehal- den, wurden sie sich wol wissen hirjnne zuhalden, hette er aber was vngeborlichs, derhalben er strefflich wer, begunst vnd vor- genomen, wurden ‘sie sich auch gein jm, als irem burger, wol wissen zu halden, vff welchem Rathe alle die andern von Steten auch gestanden vnd blieben. seyn. | Solichs Rathes haben die von Budissen gedanckt, vnnd so sie heym komen sein, haben sie dem gemelten irem Burger- meister .gesaget, er sulde eine tzeit weichen, vnd haben jnn also mit hynderlist selbst vortriben, vnnd jm schande vnnd bossheit 25a nachgesaget, bsunderen Benedictus dorheide hat offentlich vor 57h Eldisten geswornen vnd gantzer gemein gesaget, Er hette der Stad arm vnnd Reich nicht ,getrewlich vorgestanden, vnnd hette sich von der kirchen gelde gereicht, vnnd das mit jm weg- genomen.
285 Vif soliche schrift des voytes ist die heischung abegestalt vnnd der pawer zu burgen gegeben, also das er solichs forder ' abestellen, vnd sich mit xl schock gl. vor den Rath gestellen sal, o 10 15 gerichtes gerechtickeit ane schaden etc. ut clarius patet in me- moriali. Vffruhre vnnd tzweitracht, so tzwischen etzlichen jm Rathe zu Budissen, gestifft vnd irwachsen ist. Anno etc. m?cccec?Ixxxvj hat der Edle wolgeborne her Georg vom Stayn ko. Anwald vnnd disser lande voit, eine ko. Commissio an die von Budissen gebracht, das sie Baltasar Bretzsche Stey- nichen gnant, die tzeit ir Burgermeister, von der Stad vorweisen vund treyben 'sulden, Als haben die von Budissen etzliche ire Rathesfrunde her gein Gorlitz gefertiget, solich geschicht vnd vornehmen den Eldisten hern vortzelen lassen, vund, jun dorein zu Rathen, gebeten, jst geantwort sie wulden sich domit bekom- mern, vnnd so sie derhalben vortagt wurden, wulden sie ire frund dohyn 'schicken, vnnd jren Rath vnud menung doselbst eyn- brengen lassen. 20 25 30 e c Vnnd so danne die von Gorlitz nebeu andern iren frunden von Stethen gein der lobow vortagt sein wurden, haben sie durch ire Rathesfrunde doselbst einbrengen vnd vortzelen lassen, hette sich Baltasar Bretzsch ir Burgermeister jn seinem thuen wol, vnd als einem Burgermeister vnnd getruen burger zugeboret, gehal- den, wurden sie sich wol wissen hirjnne zuhalden, hette er aber was vngeborlichs, derhalben er strefflich wer, begunst vnd vor- genomen, wurden ‘sie sich auch gein jm, als irem burger, wol wissen zu halden, vff welchem Rathe alle die andern von Steten auch gestanden vnd blieben. seyn. | Solichs Rathes haben die von Budissen gedanckt, vnnd so sie heym komen sein, haben sie dem gemelten irem Burger- meister .gesaget, er sulde eine tzeit weichen, vnd haben jnn also mit hynderlist selbst vortriben, vnnd jm schande vnnd bossheit 25a nachgesaget, bsunderen Benedictus dorheide hat offentlich vor 57h Eldisten geswornen vnd gantzer gemein gesaget, Er hette der Stad arm vnnd Reich nicht ,getrewlich vorgestanden, vnnd hette sich von der kirchen gelde gereicht, vnnd das mit jm weg- genomen.
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286 Wie Steynichen widereinkomen vnd Benedictus dorheide vortriben ist. 258a Als hat sich der gemelte Steynichen vnder die fursten von Sachssen gein Dressden gesatzt, sich bey tzwehen jaren doselbst enthalden, bisssolange er, vormittelst Rath vnnd hulff derselben seiner hirschafft vnd ander gutten frund, an dem Edlen wolge- bornen hern Georgen vom Stayn disser lande voit etc., irlanget, Das jnn seine gnade geleit, zu sich gein Budissen vffs Schloss gnomen, vnnd entlichen jm vnnd Benedicto Dorreheiden einen Rechtestag her gein Gorlitz gelegt hat, dorzu er danne Bene� 10 dictum mit vier eldisten ires Rathes, vnd fier eldisten meistern awss den grossen handtwergkern, nach lauth der citacio, die von worte zu worte hirnachgeschriben steht, gefordert hath. Vnnd so der gemelte konigliche Anwald etzliche manne vnnd von Stethen zu solichem Rechtestage gefordert, vnnd, neben 15 seinen gnaden vber der sachen zu sitzen, von inn begert hat, haben die von Budissen an sie geschriben, in mossen hernachfulget, vnnd begert das sie vber der sachen nicht sitzen wulden. Doruff haben manne vnd Stete beschlossen, das sie vber der sachen sitzen wulden, so sie von seinen gnaden dorzu ge�20 fordert wurden, vff das sie nicht Vrsache geben, domit die von Budissen, ader ander so nachmals in ansproche mochten geno- men werden, vor koniglicher maiestat zugestehen vnd zu ant- worten, gefordert wurden. Vff solichen Rechtestag, ist Benedictus, auch die von Bu� 25 dissen, so neben jm citiret gewest sein, awssen gebliben, sunder die von Budissen haben an den gemelten koniglichen Anwalden geschriben, vnnd gebeten seine gnade wulde sie bey irer freiheit priuilegien gutten gewonheit vnd altherkomen lassen, vnnd Be- nedictum dorreheiden dorvber, awss irem Stadgerichte dorzu er 30 geordent vnnd gesessen were, in ander gerichte nicht tzyhen etc., als danne desselbigen brieffes eine ware abeschrifft hienach ge- schriben steht, als hat seine gnade vff bethe vnnd vleissig ansuchen manne vund Stete die sache eine tzeit gefrist vnnd offgeschlagen, vnnd kortzlich dornach ist der gemelte Benedictus dorrheide vff 35 Schaffung koniglicher matet durch hern Georgen vom Stayn den ko. anwalden vortreben. Dornach sint die Gestrengen woltuchtigen merten maxen von Gradiss houbtman zu Gorlitz, vnnd hannss metzenrode houbt- man zu Budissen nach entphel hern Georgen vom Stayn etc., 40 gen Budissen vffs Rathawss vor den gesessen Rath komen, vnnd 5
286 Wie Steynichen widereinkomen vnd Benedictus dorheide vortriben ist. 258a Als hat sich der gemelte Steynichen vnder die fursten von Sachssen gein Dressden gesatzt, sich bey tzwehen jaren doselbst enthalden, bisssolange er, vormittelst Rath vnnd hulff derselben seiner hirschafft vnd ander gutten frund, an dem Edlen wolge- bornen hern Georgen vom Stayn disser lande voit etc., irlanget, Das jnn seine gnade geleit, zu sich gein Budissen vffs Schloss gnomen, vnnd entlichen jm vnnd Benedicto Dorreheiden einen Rechtestag her gein Gorlitz gelegt hat, dorzu er danne Bene� 10 dictum mit vier eldisten ires Rathes, vnd fier eldisten meistern awss den grossen handtwergkern, nach lauth der citacio, die von worte zu worte hirnachgeschriben steht, gefordert hath. Vnnd so der gemelte konigliche Anwald etzliche manne vnnd von Stethen zu solichem Rechtestage gefordert, vnnd, neben 15 seinen gnaden vber der sachen zu sitzen, von inn begert hat, haben die von Budissen an sie geschriben, in mossen hernachfulget, vnnd begert das sie vber der sachen nicht sitzen wulden. Doruff haben manne vnd Stete beschlossen, das sie vber der sachen sitzen wulden, so sie von seinen gnaden dorzu ge�20 fordert wurden, vff das sie nicht Vrsache geben, domit die von Budissen, ader ander so nachmals in ansproche mochten geno- men werden, vor koniglicher maiestat zugestehen vnd zu ant- worten, gefordert wurden. Vff solichen Rechtestag, ist Benedictus, auch die von Bu� 25 dissen, so neben jm citiret gewest sein, awssen gebliben, sunder die von Budissen haben an den gemelten koniglichen Anwalden geschriben, vnnd gebeten seine gnade wulde sie bey irer freiheit priuilegien gutten gewonheit vnd altherkomen lassen, vnnd Be- nedictum dorreheiden dorvber, awss irem Stadgerichte dorzu er 30 geordent vnnd gesessen were, in ander gerichte nicht tzyhen etc., als danne desselbigen brieffes eine ware abeschrifft hienach ge- schriben steht, als hat seine gnade vff bethe vnnd vleissig ansuchen manne vund Stete die sache eine tzeit gefrist vnnd offgeschlagen, vnnd kortzlich dornach ist der gemelte Benedictus dorrheide vff 35 Schaffung koniglicher matet durch hern Georgen vom Stayn den ko. anwalden vortreben. Dornach sint die Gestrengen woltuchtigen merten maxen von Gradiss houbtman zu Gorlitz, vnnd hannss metzenrode houbt- man zu Budissen nach entphel hern Georgen vom Stayn etc., 40 gen Budissen vffs Rathawss vor den gesessen Rath komen, vnnd 5
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287 haben doselbst procusch Erhardt die tzeit Burgermeister heissen entweichen, vnnd in also seines Ambts entsatzt, vnnd haben Bal- tazar Bretzsche Steynichen gnant widder an seinen vorigen standt der Burgermeisterey komen lassenn. Den Gestrengen vnnd woltuchtigen allen vnd itzlichen von 259a der manschaft der weychbilde Budissen Gorlitz Zyttaw etc., so vff besendunge vnsers gnedigen hern hern Jorgens, zu Gorlitz vorsamelt sein, vnseren bsunderen ghunstigen gutten frunden. Vnnsere fruntliche dinste zuuor Gestrengen vnnde woltuch- 10 tigen bsunderen gunstigen gutten frunde, vnns hat vnser gnediger herr der Voyt geschriben, Das wir vff mitwochen nehstkunfftig vire Eldisten frunde awss vnserem Rathe, vnd von den grossen handwergkern auch vire gen Gorlitz schicken welden, vnnd dobey Benedictum dorheiden vnseren alden Burgermeister vnnd Rathes- 15 frund durch seine ladungssbrieue vff denselben tag auch gefordert zu Baltazar Bretsch Steynichen gnant, clagen zu antworten, Der- selben schriffte wir euch worhaftige Copien hirjnne verslossen senden, die jr wol vornehmen werdet, vnnd so jr denne vnd menniglich abenehmen mugt, was dy ding vff en tragen, hetten 20 wir wol gemeinet, vnser g. h. der voyth sulde in den dingen einen tzymlichen billichen weg, domitte vnseren freyheiten pri- uilegien aldem herkomen vnnde gewonheiten nicht zu nohe ge- griffen, vorgnomen haben, als er vns des, alse vnser Ambtman, dobey zu schutzen vnnd zu handhaben schuldig vnnde pflichtig 25 ist, Aber so wir vornehmen, das man sich vndersteht, vns jn 259b vnser freyheit priuilegia altherkomen vnnd gutte gewonheit zu greiffen, vnnd dy vnseren wider vnser priuilegia andersswo zu- berechten, haben wir vnserem Rathesfrunde befolen, Sich awss vnser freyheit nicht zugeben, vnnd so wir danne vormercken, 30 das jr von der manschaft auch zu dem handel gefordert seyt, Ruffen wir euch an, als vnsere bsunderen gunstigen gutten frunde zu den wir geordent sein fruntlichen bittende, jr wullet vns bey vnseren priuilegien aldem herkomen vnnd gutten gewonheiten helffen hanthaben schutzen vnnd schirmen, vnnd dorober nicht 35 sitzen, Das vnserem Eldisten Rathesfrunde Benedicto Dorreheiden gen Baltazar Bretsch wes vorteilet, vnnd euch jn den dingen also haldenn, als jr weldet wir vns gen euch, so euch ader die ewren, dergleichen anfechte, das wir euch vngerne gonnen welden, hal- 5 4. S. 258 b ist leer.
287 haben doselbst procusch Erhardt die tzeit Burgermeister heissen entweichen, vnnd in also seines Ambts entsatzt, vnnd haben Bal- tazar Bretzsche Steynichen gnant widder an seinen vorigen standt der Burgermeisterey komen lassenn. Den Gestrengen vnnd woltuchtigen allen vnd itzlichen von 259a der manschaft der weychbilde Budissen Gorlitz Zyttaw etc., so vff besendunge vnsers gnedigen hern hern Jorgens, zu Gorlitz vorsamelt sein, vnseren bsunderen ghunstigen gutten frunden. Vnnsere fruntliche dinste zuuor Gestrengen vnnde woltuch- 10 tigen bsunderen gunstigen gutten frunde, vnns hat vnser gnediger herr der Voyt geschriben, Das wir vff mitwochen nehstkunfftig vire Eldisten frunde awss vnserem Rathe, vnd von den grossen handwergkern auch vire gen Gorlitz schicken welden, vnnd dobey Benedictum dorheiden vnseren alden Burgermeister vnnd Rathes- 15 frund durch seine ladungssbrieue vff denselben tag auch gefordert zu Baltazar Bretsch Steynichen gnant, clagen zu antworten, Der- selben schriffte wir euch worhaftige Copien hirjnne verslossen senden, die jr wol vornehmen werdet, vnnd so jr denne vnd menniglich abenehmen mugt, was dy ding vff en tragen, hetten 20 wir wol gemeinet, vnser g. h. der voyth sulde in den dingen einen tzymlichen billichen weg, domitte vnseren freyheiten pri- uilegien aldem herkomen vnnde gewonheiten nicht zu nohe ge- griffen, vorgnomen haben, als er vns des, alse vnser Ambtman, dobey zu schutzen vnnd zu handhaben schuldig vnnde pflichtig 25 ist, Aber so wir vornehmen, das man sich vndersteht, vns jn 259b vnser freyheit priuilegia altherkomen vnnd gutte gewonheit zu greiffen, vnnd dy vnseren wider vnser priuilegia andersswo zu- berechten, haben wir vnserem Rathesfrunde befolen, Sich awss vnser freyheit nicht zugeben, vnnd so wir danne vormercken, 30 das jr von der manschaft auch zu dem handel gefordert seyt, Ruffen wir euch an, als vnsere bsunderen gunstigen gutten frunde zu den wir geordent sein fruntlichen bittende, jr wullet vns bey vnseren priuilegien aldem herkomen vnnd gutten gewonheiten helffen hanthaben schutzen vnnd schirmen, vnnd dorober nicht 35 sitzen, Das vnserem Eldisten Rathesfrunde Benedicto Dorreheiden gen Baltazar Bretsch wes vorteilet, vnnd euch jn den dingen also haldenn, als jr weldet wir vns gen euch, so euch ader die ewren, dergleichen anfechte, das wir euch vngerne gonnen welden, hal- 5 4. S. 258 b ist leer.
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288 260a den sulden, Das wullen wir vmbe euch alletzeit fruntlichen gerne vordynen, Auch bsundern gunstigen gutten frunde, das jr vnd menniglich merken mugt, das vnser Rathesfrund Benedictus Dorre- heide, des Rechten, Baltazarn Bretsch nach nymands anders an geborlichen stellen vorgehen sal, So hat er sich vor vns erbotten, nach laute vnserer priuilegia, Baltasarn Bretzsche, zu allen seinen schulden vor vnserem geordenten gerichte, ader vor euch von der manschaft vnnd auch von Steten, hyr zu Budissen vorsam- melt, zuantworten, vnnd sich nach erkentniss des Rechten, ader ewer von der manschaft vnnd auch von Stetten, geborlichen 10 zuhalden vnnd zurichten, Doch also bescheidenlich Dy weyle Baltasar Bretsch, jnnhalts koniglicher Commission, awss vnsers allergnedigsten hern des koniges Stad Budissin vorweist, vnnd dorein nicht tzyhen sal, das er sich zuuor mit koniglicher ma- iestet vorsune, vnnd vns des worhafftige konigliche brieue vor- 15 lege, den wir globen geben mugen, das er ko. mtet. vorsunet, auch ko. mtet. Commission wider en awssgegangen durch dy ko. mtet cassiret sey, Vnnd auch mit solichem vnderscheide, das Steynichen widervmbe, vnserem Rathesfrunde Benedicto dorre- heiden, wes er en schuldigen wirt, zu Rechte stehe vnnd ant� 20 worte, vnnd pflege jm, so uil das Recht ader manne vnnd Stethe erkennen werden, Vnnd womit wir euch widervmbe zu willen werden sullen dorzu sein wir alletzeit bereyth, Geschriben am montag nach omnium sanctorum, vnder vnserem Stadt Cleynern secret, Annorum etc. lxxxviij°. 5 25 Burgermeister vnd Rathmann der Stad Budissen. Sollicher meynung vnnd lauts haben sy auch einen brieff an dy Stadt Gorlitz schreyben vnnd gelangen lassen. 260b Wir Jorge vom Stain herr zur tzossen vnd hoersswerde ko. mtet. Anwaldt jn Slezien, der furstenthumer Schweidenitz vnnd 30 Jawer houptman, in oberlausitz voyt Entbitten euch Ersamen weysen lieben vund gutten frunde, vnser dinste, Als wir zu mehr- maln durch dy fursten zu Sachssen jrer gnaden Rethe vnnd Stad- helder Baltasar Bretsch halben Steinchen gnant, gen Benedicto Dorreheiden uwerm burger zu Budissen, Recht ergen zulassen, 35 ersucht sindt, Das wir danne eine tzeit awss gutter vrsach vmb- gangen, vnnd doch das vns nicht nachgesagt werde, die lewthe 24. montag nach omnium sanctorum, den 4. november 1488.
288 260a den sulden, Das wullen wir vmbe euch alletzeit fruntlichen gerne vordynen, Auch bsundern gunstigen gutten frunde, das jr vnd menniglich merken mugt, das vnser Rathesfrund Benedictus Dorre- heide, des Rechten, Baltazarn Bretsch nach nymands anders an geborlichen stellen vorgehen sal, So hat er sich vor vns erbotten, nach laute vnserer priuilegia, Baltasarn Bretzsche, zu allen seinen schulden vor vnserem geordenten gerichte, ader vor euch von der manschaft vnnd auch von Steten, hyr zu Budissen vorsam- melt, zuantworten, vnnd sich nach erkentniss des Rechten, ader ewer von der manschaft vnnd auch von Stetten, geborlichen 10 zuhalden vnnd zurichten, Doch also bescheidenlich Dy weyle Baltasar Bretsch, jnnhalts koniglicher Commission, awss vnsers allergnedigsten hern des koniges Stad Budissin vorweist, vnnd dorein nicht tzyhen sal, das er sich zuuor mit koniglicher ma- iestet vorsune, vnnd vns des worhafftige konigliche brieue vor- 15 lege, den wir globen geben mugen, das er ko. mtet. vorsunet, auch ko. mtet. Commission wider en awssgegangen durch dy ko. mtet cassiret sey, Vnnd auch mit solichem vnderscheide, das Steynichen widervmbe, vnserem Rathesfrunde Benedicto dorre- heiden, wes er en schuldigen wirt, zu Rechte stehe vnnd ant� 20 worte, vnnd pflege jm, so uil das Recht ader manne vnnd Stethe erkennen werden, Vnnd womit wir euch widervmbe zu willen werden sullen dorzu sein wir alletzeit bereyth, Geschriben am montag nach omnium sanctorum, vnder vnserem Stadt Cleynern secret, Annorum etc. lxxxviij°. 5 25 Burgermeister vnd Rathmann der Stad Budissen. Sollicher meynung vnnd lauts haben sy auch einen brieff an dy Stadt Gorlitz schreyben vnnd gelangen lassen. 260b Wir Jorge vom Stain herr zur tzossen vnd hoersswerde ko. mtet. Anwaldt jn Slezien, der furstenthumer Schweidenitz vnnd 30 Jawer houptman, in oberlausitz voyt Entbitten euch Ersamen weysen lieben vund gutten frunde, vnser dinste, Als wir zu mehr- maln durch dy fursten zu Sachssen jrer gnaden Rethe vnnd Stad- helder Baltasar Bretsch halben Steinchen gnant, gen Benedicto Dorreheiden uwerm burger zu Budissen, Recht ergen zulassen, 35 ersucht sindt, Das wir danne eine tzeit awss gutter vrsach vmb- gangen, vnnd doch das vns nicht nachgesagt werde, die lewthe 24. montag nach omnium sanctorum, den 4. november 1488.
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289 Rechtloss lossende, haben wir beiden parten einen Rechtestag ernanth, vff mitwochen nach allerheiligen tag gein Gorlitz, hir- vmbe wir euch als koniglicher Anwaldt etc. von Amptswegen, bey schwerer straffe vnnd vngnade erfordern vnnd ernstlich ge- 5 bittenn, Das jr dy Eldisten vire ewres Rathes, vnnd awss den grossen handwergkern vire dy Eldistenn meister schicken auch gen Gorlitz vnnd vff bestympten tag aldo zu Rechter tagetzeif. fruv erschinen, wullen wir beyde parth vorhoren, vnnd nach Rath der lande dorin handeln wie Recht vund dy billichkeit 10 erfordern, Sollichs wir den anderen von landen vnnd Stethen auch verkundet haben. Datum zur lobow am oband omnium sanctorum Anno etc. jm achtvnndachtzigisten. Meinem lieben Manne Baltasar Steynichen. 261b Lieber wirt dy von Budissen haben meinem gnedigen hern 15 geschriben als jr hirnach zuuornehmen habt, Durchlauchter houch- geborner furste gnediger herr etc., Wir fugen uwern furstlichen gnaden wissen, das herr Jorge vom Stain vnser Ambtman Be- nedictum Dorreheiden vnseren alden Burgermeister durch seyne ladungsbrieue gen Gorlitz gefordert hat, vff mitwoch nehst do- 20 selbst vor jm, vnd mannen vnnd Steten zuerscheinen, zu den clagen dy Baltazar Bretsch Steinchen gnant uwer g. Burger zu Dressden, zu jm vormeinet anzustellen, zu antworten etc., Vns dem Rathe auch dorbey geschriben vff dieselbe mitwoch vier awss vnserem Rathe, vnnd von den grosten handwergkern awss 25 jtzlichem vier gen Gorlitz zu schicken etc., Gnedigster furste vund herr wir hetten gemeynet Steinchen wurde e. f. g. anruffen als seinen landesfursten, en zuuorschreiben gen hern Jorgen ader vns, domit er seine schuldt vnnd Erbschaft, dy er nach bey vns hat, irlangen mochte, Dorjnne wir vns, so js an vns gelangt 30 were, also wulden gehalden, Das e. f. g. scheinbarlich sulde ir- kant haben, das wir e.g. in dem vnd anderm, gerne wolten zu willen sein, als vnserem g. h. Ader nach gestalten dingen vnnd 262a wir eigentlichen wissen, das Benedictus dorreheide wider heller nach pfennig Steinchen schuldig ist, auch seiner Erbschaft keines 35 jnhat, mag e. f. g. vnnd menniglich abenehmen das Steinchen durch anhaldung der, die en vormols in allen vnrath brocht, 12. S. 261a ist leer. 33. Ueber der linie steht noch: Negotium illorum de Budissen et inconsultum et satis alienum etc. 37
289 Rechtloss lossende, haben wir beiden parten einen Rechtestag ernanth, vff mitwochen nach allerheiligen tag gein Gorlitz, hir- vmbe wir euch als koniglicher Anwaldt etc. von Amptswegen, bey schwerer straffe vnnd vngnade erfordern vnnd ernstlich ge- 5 bittenn, Das jr dy Eldisten vire ewres Rathes, vnnd awss den grossen handwergkern vire dy Eldistenn meister schicken auch gen Gorlitz vnnd vff bestympten tag aldo zu Rechter tagetzeif. fruv erschinen, wullen wir beyde parth vorhoren, vnnd nach Rath der lande dorin handeln wie Recht vund dy billichkeit 10 erfordern, Sollichs wir den anderen von landen vnnd Stethen auch verkundet haben. Datum zur lobow am oband omnium sanctorum Anno etc. jm achtvnndachtzigisten. Meinem lieben Manne Baltasar Steynichen. 261b Lieber wirt dy von Budissen haben meinem gnedigen hern 15 geschriben als jr hirnach zuuornehmen habt, Durchlauchter houch- geborner furste gnediger herr etc., Wir fugen uwern furstlichen gnaden wissen, das herr Jorge vom Stain vnser Ambtman Be- nedictum Dorreheiden vnseren alden Burgermeister durch seyne ladungsbrieue gen Gorlitz gefordert hat, vff mitwoch nehst do- 20 selbst vor jm, vnd mannen vnnd Steten zuerscheinen, zu den clagen dy Baltazar Bretsch Steinchen gnant uwer g. Burger zu Dressden, zu jm vormeinet anzustellen, zu antworten etc., Vns dem Rathe auch dorbey geschriben vff dieselbe mitwoch vier awss vnserem Rathe, vnnd von den grosten handwergkern awss 25 jtzlichem vier gen Gorlitz zu schicken etc., Gnedigster furste vund herr wir hetten gemeynet Steinchen wurde e. f. g. anruffen als seinen landesfursten, en zuuorschreiben gen hern Jorgen ader vns, domit er seine schuldt vnnd Erbschaft, dy er nach bey vns hat, irlangen mochte, Dorjnne wir vns, so js an vns gelangt 30 were, also wulden gehalden, Das e. f. g. scheinbarlich sulde ir- kant haben, das wir e.g. in dem vnd anderm, gerne wolten zu willen sein, als vnserem g. h. Ader nach gestalten dingen vnnd 262a wir eigentlichen wissen, das Benedictus dorreheide wider heller nach pfennig Steinchen schuldig ist, auch seiner Erbschaft keines 35 jnhat, mag e. f. g. vnnd menniglich abenehmen das Steinchen durch anhaldung der, die en vormols in allen vnrath brocht, 12. S. 261a ist leer. 33. Ueber der linie steht noch: Negotium illorum de Budissen et inconsultum et satis alienum etc. 37
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290 262b gerne wulde vffruhre vnnd tzwetracht machen in vnsers aller- gnedigsten hern des koniges Stadt, vnd vorsehn vns gantz e. g. dorjnne kein gefallen habe, vnnd e. f. g. mag vns armen lewten in worheit glouben, so e. ff. g. vnnd ewre Erbere Rethe vns geschriben hetten, Benedictum dorreheiden anzuhalden Steinchen vff seine schulde vnnd clage gerecht zu werden, als e. g. auch e. g. Rethe denne solichs hern Georgen vom Stein, wie er jn seinen schrifften meldet, geschriben haben, So sulde Benedictus dorreheide vor e. f. g. irschinen sein, vnnd Steinchen zu allen seinen schulden, Redliche vffrichtige antwort gethon, vnd dorobir 10 e. f. g. irkentnis gerne irleden haben, hirvmb g. f. vnd herr, Bit- then wir in demuttigem vleyss e. f. g. geruch vns so gnedig zu sein, vnnd mit Steinchen vorschaffen sollich vntzymlich vorneh- men abezustellen, dodurch vffruhr tzwittracht vnd vnrath der derhalben irstehen mochte, vormiden, vnd jm an der gleichbit- 15 tunge, dy benedictus Dorreheiden vormols gethan, auch yetzt nach vnserem Rathe weitter thuen wirt, die er vnbillichen abe- sleht, gnugen lasse, vnnd forder nach lauth der ko. commissio die vns von ko. maiestat bey vorlisunge aller vnser priuilegien, vnnd bey einer pen hundert marg lotiges goldes, vnabelesslich 20 jn dy ko. kammer zugefallen, also zu halden ernstlich geboten ist, vnseres allergnedigsten hern des koniges Stad Budissen mey- den vnnd dorjnne nicht handel etc., Doruff hat mein g. h. eine kortze antwort gethan, Sollichs haben wir euch jm besten nicht wullen vorhalden, Euch dornach zu Richten wisset, Geben Dress- 25 den dinstag nach omnium sanctorum Anno etc. lxxxviij. Jos Erholt doctor vnd Cantzler. Anna Steynichynn. 5 Meinem lieben manne Baltazar Steynichen. Antwort hertzoge Jorgen vff schriffte der von 30 Budissen. 263a Jorge von gots gnaden hertzog zu Sachssen landgraue yn doringen vnnd marggraue zu meissen etc. Vnnsern grus zuuor Ersame weissen lieben bsundern, als ir vns in sachen vnseren Burger Baltazar Bretsch Steynichen 35 gnant, vnd Benedictum Dorreheiden belangende geschriben, vnnd gebeten mit Steynichen zuuorschaffen sollichs vnbillichs vorneh- men abezustellen etc., haben wir alles jnnehalts vornohmen, vnnd nach dem der handel tzwischen den gemelten parthen in irrunge
290 262b gerne wulde vffruhre vnnd tzwetracht machen in vnsers aller- gnedigsten hern des koniges Stadt, vnd vorsehn vns gantz e. g. dorjnne kein gefallen habe, vnnd e. f. g. mag vns armen lewten in worheit glouben, so e. ff. g. vnnd ewre Erbere Rethe vns geschriben hetten, Benedictum dorreheiden anzuhalden Steinchen vff seine schulde vnnd clage gerecht zu werden, als e. g. auch e. g. Rethe denne solichs hern Georgen vom Stein, wie er jn seinen schrifften meldet, geschriben haben, So sulde Benedictus dorreheide vor e. f. g. irschinen sein, vnnd Steinchen zu allen seinen schulden, Redliche vffrichtige antwort gethon, vnd dorobir 10 e. f. g. irkentnis gerne irleden haben, hirvmb g. f. vnd herr, Bit- then wir in demuttigem vleyss e. f. g. geruch vns so gnedig zu sein, vnnd mit Steinchen vorschaffen sollich vntzymlich vorneh- men abezustellen, dodurch vffruhr tzwittracht vnd vnrath der derhalben irstehen mochte, vormiden, vnd jm an der gleichbit- 15 tunge, dy benedictus Dorreheiden vormols gethan, auch yetzt nach vnserem Rathe weitter thuen wirt, die er vnbillichen abe- sleht, gnugen lasse, vnnd forder nach lauth der ko. commissio die vns von ko. maiestat bey vorlisunge aller vnser priuilegien, vnnd bey einer pen hundert marg lotiges goldes, vnabelesslich 20 jn dy ko. kammer zugefallen, also zu halden ernstlich geboten ist, vnseres allergnedigsten hern des koniges Stad Budissen mey- den vnnd dorjnne nicht handel etc., Doruff hat mein g. h. eine kortze antwort gethan, Sollichs haben wir euch jm besten nicht wullen vorhalden, Euch dornach zu Richten wisset, Geben Dress- 25 den dinstag nach omnium sanctorum Anno etc. lxxxviij. Jos Erholt doctor vnd Cantzler. Anna Steynichynn. 5 Meinem lieben manne Baltazar Steynichen. Antwort hertzoge Jorgen vff schriffte der von 30 Budissen. 263a Jorge von gots gnaden hertzog zu Sachssen landgraue yn doringen vnnd marggraue zu meissen etc. Vnnsern grus zuuor Ersame weissen lieben bsundern, als ir vns in sachen vnseren Burger Baltazar Bretsch Steynichen 35 gnant, vnd Benedictum Dorreheiden belangende geschriben, vnnd gebeten mit Steynichen zuuorschaffen sollichs vnbillichs vorneh- men abezustellen etc., haben wir alles jnnehalts vornohmen, vnnd nach dem der handel tzwischen den gemelten parthen in irrunge
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291 schwebend, bey euch gescheen, Auch der Edle herr Jorge vom Stain vff schrifft vnnd zusage dem gemelten vnserem Burger gethan, jm Recht zu irgehn lassen, So wil vns nicht vnfug- sam beduncken, das dy sache vor demselben hern Georgen ge- 5 rechtuertiget wurde, vorsehen vns auch js werde also, der ge- bur vnd billichkeit nach, geschehn, Wir wullen auch mit dem vnserem, so er anheym kommet, vorschaffen, das er sich gegen euch der Billichkeit halden, vnnd euch kein vntzymlichs irtzeigen sulle, Geben zu Dressden, dinstag nach allerhelgen tag, Anno 10 etc. lxxxviij. Dem Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn herr zur tzossen vnd heyersswerd, ko. mt. Anwald jn nyder Slezien, houbt- man der furstenthumer Sweydnitz vnd Jar, vnd voyt jn ober- lausitz vnserem gnedigen hern. Edler wolgeborner g. h. vnser willige vnd vnuordrossene dinste uwer g. alletzeit zuuor. Nachdem uwer gnade vnseren alden Burgermeister Benedictum dorheiden durch einen ladungs- 263b briff gen Gorlitz vff morne mitwoch, zu Steyniches schulden zu antworten, geschriben hat, auch vnder vns des Rathes die vire 20 eldisten mit etlichen eldisten von den grossen handwergkern, durch uwer g. schreiben dorzu gefordert, haben wir dorvmb vnser Eldisten die gantze gemein arm vnd Reich, besanth, vnnd jn uwer g. heischunge vnd schreiben zu erkennen gegeben, als gebt jn vnnd vns, uwer gnaden vornehmen nicht kleinen kom- 25 mer, die weile uwer g. jn annehmung diss ambts durch uwer g. brieff vnd Sigel, der Manschaft der lande, vnd den Rathmann auch den gemeinden arm vnd Reich, der Stete, vorsprachen vnd globet hat, Sie alle in gemein vnd einen itzlichen in sunderheit, bey allen iren briefen priuilegien handfesten gnaden gerichten 30 Rechten freyheiten vnd gutten gewonheiten, die sy von keissern konigen fursten vnd hern, vnd bsunderen von vnserem aller- gnedigsten hern dem konige Mathia dirworben, bleiben lassen, vnd jn dieselben bessern vnd nicht ergern etc., Das uwer g. dor- vber, vnseren alden burgermeister Benedictum dorheiden, wider 35 vnser freyheit priuilegia gutte gewonheit vnd altherkomen, awss vnserem Stadgerichte dorzu er geordent vnd zu Rechte gesessen, wir auch seiner zu gleich vnd Rechte vnd zu aller billichkeit mechtig sein, jn ander gerichte tzyhen wil vnnd zu antwort hei- 15 18. morne, morgen. 37 *
291 schwebend, bey euch gescheen, Auch der Edle herr Jorge vom Stain vff schrifft vnnd zusage dem gemelten vnserem Burger gethan, jm Recht zu irgehn lassen, So wil vns nicht vnfug- sam beduncken, das dy sache vor demselben hern Georgen ge- 5 rechtuertiget wurde, vorsehen vns auch js werde also, der ge- bur vnd billichkeit nach, geschehn, Wir wullen auch mit dem vnserem, so er anheym kommet, vorschaffen, das er sich gegen euch der Billichkeit halden, vnnd euch kein vntzymlichs irtzeigen sulle, Geben zu Dressden, dinstag nach allerhelgen tag, Anno 10 etc. lxxxviij. Dem Edlen wolgebornen hern Georgen vom Stayn herr zur tzossen vnd heyersswerd, ko. mt. Anwald jn nyder Slezien, houbt- man der furstenthumer Sweydnitz vnd Jar, vnd voyt jn ober- lausitz vnserem gnedigen hern. Edler wolgeborner g. h. vnser willige vnd vnuordrossene dinste uwer g. alletzeit zuuor. Nachdem uwer gnade vnseren alden Burgermeister Benedictum dorheiden durch einen ladungs- 263b briff gen Gorlitz vff morne mitwoch, zu Steyniches schulden zu antworten, geschriben hat, auch vnder vns des Rathes die vire 20 eldisten mit etlichen eldisten von den grossen handwergkern, durch uwer g. schreiben dorzu gefordert, haben wir dorvmb vnser Eldisten die gantze gemein arm vnd Reich, besanth, vnnd jn uwer g. heischunge vnd schreiben zu erkennen gegeben, als gebt jn vnnd vns, uwer gnaden vornehmen nicht kleinen kom- 25 mer, die weile uwer g. jn annehmung diss ambts durch uwer g. brieff vnd Sigel, der Manschaft der lande, vnd den Rathmann auch den gemeinden arm vnd Reich, der Stete, vorsprachen vnd globet hat, Sie alle in gemein vnd einen itzlichen in sunderheit, bey allen iren briefen priuilegien handfesten gnaden gerichten 30 Rechten freyheiten vnd gutten gewonheiten, die sy von keissern konigen fursten vnd hern, vnd bsunderen von vnserem aller- gnedigsten hern dem konige Mathia dirworben, bleiben lassen, vnd jn dieselben bessern vnd nicht ergern etc., Das uwer g. dor- vber, vnseren alden burgermeister Benedictum dorheiden, wider 35 vnser freyheit priuilegia gutte gewonheit vnd altherkomen, awss vnserem Stadgerichte dorzu er geordent vnd zu Rechte gesessen, wir auch seiner zu gleich vnd Rechte vnd zu aller billichkeit mechtig sein, jn ander gerichte tzyhen wil vnnd zu antwort hei- 15 18. morne, morgen. 37 *
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292 264a schen, mag uwer g. vnd menniglich achten, vns nicht fugen wil, vnser freyheite priuilegia gutte gewonheite vnd altherkomen, jn den vns uwer g. auch vorpflicht ist junhalts uwer g. vorschrey- bunge brieue vnd Sigel, zu hanthaben schutzen vnd schirmen, zu obirgeben, Vnnd dorvmbe ist vns schwer, dem gedochten vn- serem alden Burgermeister Benedicto zuuorgonnen, sich awss vnser freiheit vnd aldemherkomen zugeben, vnd jnn in andern gerichten stehen vnnd antworten lassen, wenne wo js jm, durch vns vnser Eldisten vnd gantze gemein, jtzt zugelassen wurde, so wurden nachmals ander awss vnserem mittel, wider billichkeit 10 dister leichtlicher awssgetzogen, douon ist vnser fleissige vnd de- muttige bethe, uwer g. wulle soliche ire vorschreibung brieff vnd Sigel betrachten, vnnd dorvber, vns armen leuthen, in vnser freyheite priuilegia gutte gewonheite vnd altherkomen nicht greif- fen, domitt uwer vornehmen gen Benedicto dorheiden vnserem 15 alden Burgermeister gnediglichen abestellen, vnd jun vor georden- tem gerichte vnnd Rechte antworten lassen, Ewren g. ist vnuor- burgen, wie Steynichen durch ko. mt. Commission awss vnsers allergnedigsten hern des koniges Stad Budissen ist vorweist wur- den, wenne Steynichen sich mit ko. mt. vorsunet, vnnd die ko. 20 Commissio widder jun awssgegangen, durch die ko. mt. cassiret wirth, vnnd wir des von ko. mt. brieff vnnd Sigel haben, jtzt irbieten wir vns dorzu, Das Benedictus Dorheide vnser alder Burgermeister bey vns vor geordentem Rechte vnd gerichte, ader vor manne vnd Stethen, wo sie bey vns vorsammelt wurden, 25 vngeleit stehen, vnnd zu Steyniches clage antworten sal, doch mit solichem vnderscheide, das Steynichen widervmbe vngeleit irscheine, vnnd jm auch zu seinen clagen antworte, vnnd als- danne, ein jtzlicher, was jm das Recht, ader manne vnnde Stethe irkentniss gebit, dulde vnnd leyde, vnnd haben ein grosses vor- 30 hoffen uwer g. werde vnseren freyheiten priuilegien gutten ge- wonheitten vnnd aldenherkomen also nach, die ding vff vnser tzymlichs irbieten, in soliche wege komen lassen, wullen wir vmbe uwer g. alletzeit williglichen vund demuttiglichen gerne vordienen, Bitthende uwer gnaden beschribene antwort bey dis- 35 sem bothen, Geschriben dinstag nach omnium sanctorum, Anno ete. lxxxviij vnder vnserem Stadt Cleynern secret. Burgermeister vnd Rathmann der Stad Budissenn. 5 39. S. 264b ist nur mil einer anmerkung beschrieben. s. s. 293 die anmerkung.
292 264a schen, mag uwer g. vnd menniglich achten, vns nicht fugen wil, vnser freyheite priuilegia gutte gewonheite vnd altherkomen, jn den vns uwer g. auch vorpflicht ist junhalts uwer g. vorschrey- bunge brieue vnd Sigel, zu hanthaben schutzen vnd schirmen, zu obirgeben, Vnnd dorvmbe ist vns schwer, dem gedochten vn- serem alden Burgermeister Benedicto zuuorgonnen, sich awss vnser freiheit vnd aldemherkomen zugeben, vnd jnn in andern gerichten stehen vnnd antworten lassen, wenne wo js jm, durch vns vnser Eldisten vnd gantze gemein, jtzt zugelassen wurde, so wurden nachmals ander awss vnserem mittel, wider billichkeit 10 dister leichtlicher awssgetzogen, douon ist vnser fleissige vnd de- muttige bethe, uwer g. wulle soliche ire vorschreibung brieff vnd Sigel betrachten, vnnd dorvber, vns armen leuthen, in vnser freyheite priuilegia gutte gewonheite vnd altherkomen nicht greif- fen, domitt uwer vornehmen gen Benedicto dorheiden vnserem 15 alden Burgermeister gnediglichen abestellen, vnd jun vor georden- tem gerichte vnnd Rechte antworten lassen, Ewren g. ist vnuor- burgen, wie Steynichen durch ko. mt. Commission awss vnsers allergnedigsten hern des koniges Stad Budissen ist vorweist wur- den, wenne Steynichen sich mit ko. mt. vorsunet, vnnd die ko. 20 Commissio widder jun awssgegangen, durch die ko. mt. cassiret wirth, vnnd wir des von ko. mt. brieff vnnd Sigel haben, jtzt irbieten wir vns dorzu, Das Benedictus Dorheide vnser alder Burgermeister bey vns vor geordentem Rechte vnd gerichte, ader vor manne vnd Stethen, wo sie bey vns vorsammelt wurden, 25 vngeleit stehen, vnnd zu Steyniches clage antworten sal, doch mit solichem vnderscheide, das Steynichen widervmbe vngeleit irscheine, vnnd jm auch zu seinen clagen antworte, vnnd als- danne, ein jtzlicher, was jm das Recht, ader manne vnnde Stethe irkentniss gebit, dulde vnnd leyde, vnnd haben ein grosses vor- 30 hoffen uwer g. werde vnseren freyheiten priuilegien gutten ge- wonheitten vnnd aldenherkomen also nach, die ding vff vnser tzymlichs irbieten, in soliche wege komen lassen, wullen wir vmbe uwer g. alletzeit williglichen vund demuttiglichen gerne vordienen, Bitthende uwer gnaden beschribene antwort bey dis- 35 sem bothen, Geschriben dinstag nach omnium sanctorum, Anno ete. lxxxviij vnder vnserem Stadt Cleynern secret. Burgermeister vnd Rathmann der Stad Budissenn. 5 39. S. 264b ist nur mil einer anmerkung beschrieben. s. s. 293 die anmerkung.
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293 Als danne k. mt. nach etzlichen gebots brieuen, domit seine 265a ko. mt. disse landt vnd Stethe jn obirlausitz, vber das volk so sie vormols vor Glogow hetthen, vffs meiste vnd sterckste ins fehldt zu tzyhen, vnd den k. houbtleuten Sprottaw vnd freyn- 5 stadt belegern zu helffen, erfordert vnd geboten, eine harte vnd ernste schrifft an dieselben landt vnd Stethe gethan hat, vnder andern worten des lauts, das jr alleine die seyt, die sich eigen- willig vngehorsam vnd tratzig gegen vns gebrauchen wullen, vnd mit denselben vnsern fienden sunder vorstentniss haben etc., ha- 10 ben manne vnd Stete soliche schrift, die weile sie jr Ere vnnd glymph ruhret, hoch angetzogen, offtmols gemeine tage derhal- ben gehalden vnd entlichen beschlossen, etzliche ire frund beide von manne vnd Steten, sie alleine des zuentschuldigen, an k. mt. zufertigen. Vnd so manne vnd Stethe am tage luce Evangeliste jm etc. lxxxviij jaren zur Syttaw einkomen wern, jre sendeboten mit der menunge abezufertigen, haben die manschaft mit den von Budis- sen, sunderlich gewerb vnd clagen, doruff vormolss vff gehalden tagen kein gemein beschliss gescheen, denselben sendeboten, ent- 20 pholen vnd mitgeben, das danne die von Gorlitz vnd Sittaw nicht haben wullen lieben nach annehmen, svnder jre frund hirheym behalden vnnd sich allenthalben von sollicher Botschaft geleget, Als haben die manschaft die von der lobow vnd Camentz ire frund hienach vortzeichent, mit dissem nachgeschriben anbrengen 25 an k. mt. abegefertiget. 15 30 Er hans von dohnyn zu kunigisbrug. Leuterschreiberssdorff. Cristoff girsdorff von der kemnitz. Andress prokusch von Budissen. Valentinus Stadtschriber Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster konig gnedigster herr, 265b uwer ko.mtat getrew vnderthan Burgermeister Rathmann Eldisten vnd gantze gemein e. k. g. Stad Budissen, werden bericht vnd ge- 30. Von anderer hand ist daneben auf das leere blatt 264b geschrieben: Die von Gorlicz sein vff sulchem tage von den mannen vnd den von bu- dissen mit schmelichen worten manchfaldig vberfaren vorhônth vnd belacht worden, sie hetten in die botschafft vorwillet, vnd giengen nwn zurück, der Statschreiber von budissen der alde offitial, sagte vnder anderen worten, sie suchten in iren rethen winckelholczer, wurden jn ichtes dorauss entschehen, sulden sie gedencken das er jnn das vorgesaget hett etc. Sulchs ist jun alles vffs glympfflichs vorantwurth worden.
293 Als danne k. mt. nach etzlichen gebots brieuen, domit seine 265a ko. mt. disse landt vnd Stethe jn obirlausitz, vber das volk so sie vormols vor Glogow hetthen, vffs meiste vnd sterckste ins fehldt zu tzyhen, vnd den k. houbtleuten Sprottaw vnd freyn- 5 stadt belegern zu helffen, erfordert vnd geboten, eine harte vnd ernste schrifft an dieselben landt vnd Stethe gethan hat, vnder andern worten des lauts, das jr alleine die seyt, die sich eigen- willig vngehorsam vnd tratzig gegen vns gebrauchen wullen, vnd mit denselben vnsern fienden sunder vorstentniss haben etc., ha- 10 ben manne vnd Stete soliche schrift, die weile sie jr Ere vnnd glymph ruhret, hoch angetzogen, offtmols gemeine tage derhal- ben gehalden vnd entlichen beschlossen, etzliche ire frund beide von manne vnd Steten, sie alleine des zuentschuldigen, an k. mt. zufertigen. Vnd so manne vnd Stethe am tage luce Evangeliste jm etc. lxxxviij jaren zur Syttaw einkomen wern, jre sendeboten mit der menunge abezufertigen, haben die manschaft mit den von Budis- sen, sunderlich gewerb vnd clagen, doruff vormolss vff gehalden tagen kein gemein beschliss gescheen, denselben sendeboten, ent- 20 pholen vnd mitgeben, das danne die von Gorlitz vnd Sittaw nicht haben wullen lieben nach annehmen, svnder jre frund hirheym behalden vnnd sich allenthalben von sollicher Botschaft geleget, Als haben die manschaft die von der lobow vnd Camentz ire frund hienach vortzeichent, mit dissem nachgeschriben anbrengen 25 an k. mt. abegefertiget. 15 30 Er hans von dohnyn zu kunigisbrug. Leuterschreiberssdorff. Cristoff girsdorff von der kemnitz. Andress prokusch von Budissen. Valentinus Stadtschriber Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster konig gnedigster herr, 265b uwer ko.mtat getrew vnderthan Burgermeister Rathmann Eldisten vnd gantze gemein e. k. g. Stad Budissen, werden bericht vnd ge- 30. Von anderer hand ist daneben auf das leere blatt 264b geschrieben: Die von Gorlicz sein vff sulchem tage von den mannen vnd den von bu- dissen mit schmelichen worten manchfaldig vberfaren vorhônth vnd belacht worden, sie hetten in die botschafft vorwillet, vnd giengen nwn zurück, der Statschreiber von budissen der alde offitial, sagte vnder anderen worten, sie suchten in iren rethen winckelholczer, wurden jn ichtes dorauss entschehen, sulden sie gedencken das er jnn das vorgesaget hett etc. Sulchs ist jun alles vffs glympfflichs vorantwurth worden.
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294 warnet wie sie e. k. mt. angetragen sein wurden, das sie die sein sulden, die e. k. mt. wider vnd vngehorsam weren, sich den ge- boten ko. mt. widersessig machten, auch durch iren vngehorsam andere e. k. mt. vnderthanen zu vngehorsam vrsachen geben, vnd wo sie jn solicher mass vor e. k. mt. getragen wern wurden, brechte jnn nicht klainen kommer, wurden dodurch gedrungen, sich dorjnne gein ko. mt. zu enschuldigen. 5 266a Allerdurchlauchtigster k. e. k. mt. obgnanten getrew vnder- than, haben sich ye werlde gegen irer allergnedigsten erbhir- schafft, auch gegen e. k. g. jn aller vnderthanickeit vnd schul- 10 digem gehorsam getreulichen, wie getrewen vnderthanen zutzymet, gehalden, jre Eldern vnd vorfarn haben solichs vff sie gestammet, vnd bracht, Sie wullens auch an ire kinder vnd nachkomen erben vnd brengen, Vnnd sich gein ko. mt. als irem naturlichen erb- hern vnnd konige, mit irem vorpflichtem schuldigem gehorsam 15 also irtzeigen, das sie ire leib vnd gutter nach alle irem vor- mugen zusetzen wullen, Wo sie aber dorvber als vngehorsame vorbracht wurden, jst ir gar demuttige vleissige bethe, e. k. mt. wulle in so gnedig sein, vnd solichem vorbrengen nicht stat nach glouben geben, sunder sie als getrew vnderthanen vnd gehorsame 20 uwer ko. mt. wider dieselbigen anbrengen gnediglichen hanthaben, schutzen vnnd schirmen, vnd jr allergnedigster herr vnnd ko. sein, wullen sie vmbe e. ko. mt. als irem allergnedigsten hern vnnd ko. jn solichem irem gehorsam alletzeit vndertheniglich vordienen. 25 Allergnedigster herr vund k. e. k. mt. getrew vnderthan der Stad Budissen, haben von jrem Amechtmann dem Edlen hern Jorgen vom Stayn k. mt. anwalde, den sie meher, danne ander k. anwalden, vorhalden haben, gross vnd manchfeldige beschwe- runge drohewort vnd honung bissher irliden, vnnd wo dieselben 30 in abnehmen wern, wulden sie die mit gedold vbergangen haben, vnd vngerne gedocht an k. mt. zutragen, als jn danne von an- deren vorfarn ko. Anwalden nicht hat noth gethan, die weile aber solich bedrengniss von tage zu tage grosser irwachssen kein off- horen nach masse haben wullen, betzwinget sie dy noth, etlich 35 derselben, wie wol js in schwere vnd wider ist, an k. mt. zu- gelangen lassen. Allerdurchlauchtigster k. js hat sich nicht lange vorgangen begeben, das etzliche hern Georgen hoffegesinde fremde bier vff das Burglehn gefuret dasselbe vmbe gelt vorkoufft vnd geschanckt 40 266b haben, wider der Stad freyheit vnnd gewonheith Des haben der
294 warnet wie sie e. k. mt. angetragen sein wurden, das sie die sein sulden, die e. k. mt. wider vnd vngehorsam weren, sich den ge- boten ko. mt. widersessig machten, auch durch iren vngehorsam andere e. k. mt. vnderthanen zu vngehorsam vrsachen geben, vnd wo sie jn solicher mass vor e. k. mt. getragen wern wurden, brechte jnn nicht klainen kommer, wurden dodurch gedrungen, sich dorjnne gein ko. mt. zu enschuldigen. 5 266a Allerdurchlauchtigster k. e. k. mt. obgnanten getrew vnder- than, haben sich ye werlde gegen irer allergnedigsten erbhir- schafft, auch gegen e. k. g. jn aller vnderthanickeit vnd schul- 10 digem gehorsam getreulichen, wie getrewen vnderthanen zutzymet, gehalden, jre Eldern vnd vorfarn haben solichs vff sie gestammet, vnd bracht, Sie wullens auch an ire kinder vnd nachkomen erben vnd brengen, Vnnd sich gein ko. mt. als irem naturlichen erb- hern vnnd konige, mit irem vorpflichtem schuldigem gehorsam 15 also irtzeigen, das sie ire leib vnd gutter nach alle irem vor- mugen zusetzen wullen, Wo sie aber dorvber als vngehorsame vorbracht wurden, jst ir gar demuttige vleissige bethe, e. k. mt. wulle in so gnedig sein, vnd solichem vorbrengen nicht stat nach glouben geben, sunder sie als getrew vnderthanen vnd gehorsame 20 uwer ko. mt. wider dieselbigen anbrengen gnediglichen hanthaben, schutzen vnnd schirmen, vnd jr allergnedigster herr vnnd ko. sein, wullen sie vmbe e. ko. mt. als irem allergnedigsten hern vnnd ko. jn solichem irem gehorsam alletzeit vndertheniglich vordienen. 25 Allergnedigster herr vund k. e. k. mt. getrew vnderthan der Stad Budissen, haben von jrem Amechtmann dem Edlen hern Jorgen vom Stayn k. mt. anwalde, den sie meher, danne ander k. anwalden, vorhalden haben, gross vnd manchfeldige beschwe- runge drohewort vnd honung bissher irliden, vnnd wo dieselben 30 in abnehmen wern, wulden sie die mit gedold vbergangen haben, vnd vngerne gedocht an k. mt. zutragen, als jn danne von an- deren vorfarn ko. Anwalden nicht hat noth gethan, die weile aber solich bedrengniss von tage zu tage grosser irwachssen kein off- horen nach masse haben wullen, betzwinget sie dy noth, etlich 35 derselben, wie wol js in schwere vnd wider ist, an k. mt. zu- gelangen lassen. Allerdurchlauchtigster k. js hat sich nicht lange vorgangen begeben, das etzliche hern Georgen hoffegesinde fremde bier vff das Burglehn gefuret dasselbe vmbe gelt vorkoufft vnd geschanckt 40 266b haben, wider der Stad freyheit vnnd gewonheith Des haben der
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295 Rath drey awss irem mittel zu hern Georgen geschickt, jm ir freyheit zuerkennen geben, das jn den hewsern vffem Burglehen gelegen nicht geschencket nach ander geburliche handel geubet sullen werden, so die Burglehen mit der Stad nicht leiden wider 5 mit wachen herfarten ader anderu pflehen, vnd das gemein volk das die selbe burden tragen muss, sein narunge an brewen vund schencken pfleget zu suchen, sein g. demuttiglichen gebeten, wulde das ansehen Das solichs von vorfarn Amachtleuthen nicht gestat were, vnnd mit denselben den seinen vorschaffen Domit 10 solich vpickeit abegestalt wurde etc., Doruff hat seine g. den Ra- thesfrunden in beywesenn etzlicher seiner hofediener disse schwere antwort gegeben, Ap der Rath den seinen wulde weren fremde Bier einzufuren, Sie sulden sich des nicht vnderstehen ader her wulde einss mit in zurichten, das ire kinder bewanen sulden, 15 vnd wolde auch einss thun, sulde js auch in vnd sie berewen, Er hat auch doselbst etliche des Rathes eldisten mit namen gnant, vnd sie schelke vnd besewicht offentlich geheissen, zuuorcleinung irer Eren vnd guts geruchtes, Allergnedigster k. sollich schme- liche worthe, grosse schwere drohung vnd am hochsten disse 20 worth, her wulde einss thun, sulde js in vnnd vns berewen, ge- ben jnn grossen kommer, konnen nicht wissen, was dorawss volgen wil, ader was hern Jorgen vornemen sein sulde, das jnn 267a berewen sulde, Sunder geben das e. k. g. zuirkennen, werden dach douon zu tag vnd zu nacht jn grosse forchte gesetzt, vnd 25 mit hertzlichem harm vnnd leide vmbfangen, Bithen e. k. mt. als iren allergnedigsten hern vnd ko. e. k. g. wulle jn jn disse ding gnediglichen Rathen, das sie sollichs grosses kommerss vnnd hertzenleides mochten entlediget werden, vnnd durch e. k. g. jn kunde komen wes sie sich zu hern Jorgen irem Amechtmann 30 vorsehn sullen. Allergnedigster herr vnd ko. e. ko. mt. obengenant getreuen vnderthanen mugen auch von hern Jorgen kein gehoer Rath nach hulffe jn jren anlegenden sachen bekomen, vnns der eine k. mt. zuuormelden mitgegebenn, Vor einem jar vorgangen, als die 35 kouffleuth die mit ochssen handeln jr vihe vom Gloger margte, durch strassen vnd wege, der sie von alderss her zcolfrey ge- braucht, getriben haben, hat hern Jorgen tzolner von Buntzlaw etzlichen burgern von Gorlitz vnd von Budissen, auch etzlichen awsslendern der fursten von Sachssen, vnd des marggrauen von 40 Brandenburgs vnderthanen ire ochssen eingetriben, douon etlich houbt awssgetzogen vnd behalden, kurtz dornach warth den von Gorlitz, auch den awsslendern vff vorschaffen hern Jorgen jr vihe
295 Rath drey awss irem mittel zu hern Georgen geschickt, jm ir freyheit zuerkennen geben, das jn den hewsern vffem Burglehen gelegen nicht geschencket nach ander geburliche handel geubet sullen werden, so die Burglehen mit der Stad nicht leiden wider 5 mit wachen herfarten ader anderu pflehen, vnd das gemein volk das die selbe burden tragen muss, sein narunge an brewen vund schencken pfleget zu suchen, sein g. demuttiglichen gebeten, wulde das ansehen Das solichs von vorfarn Amachtleuthen nicht gestat were, vnnd mit denselben den seinen vorschaffen Domit 10 solich vpickeit abegestalt wurde etc., Doruff hat seine g. den Ra- thesfrunden in beywesenn etzlicher seiner hofediener disse schwere antwort gegeben, Ap der Rath den seinen wulde weren fremde Bier einzufuren, Sie sulden sich des nicht vnderstehen ader her wulde einss mit in zurichten, das ire kinder bewanen sulden, 15 vnd wolde auch einss thun, sulde js auch in vnd sie berewen, Er hat auch doselbst etliche des Rathes eldisten mit namen gnant, vnd sie schelke vnd besewicht offentlich geheissen, zuuorcleinung irer Eren vnd guts geruchtes, Allergnedigster k. sollich schme- liche worthe, grosse schwere drohung vnd am hochsten disse 20 worth, her wulde einss thun, sulde js in vnnd vns berewen, ge- ben jnn grossen kommer, konnen nicht wissen, was dorawss volgen wil, ader was hern Jorgen vornemen sein sulde, das jnn 267a berewen sulde, Sunder geben das e. k. g. zuirkennen, werden dach douon zu tag vnd zu nacht jn grosse forchte gesetzt, vnd 25 mit hertzlichem harm vnnd leide vmbfangen, Bithen e. k. mt. als iren allergnedigsten hern vnd ko. e. k. g. wulle jn jn disse ding gnediglichen Rathen, das sie sollichs grosses kommerss vnnd hertzenleides mochten entlediget werden, vnnd durch e. k. g. jn kunde komen wes sie sich zu hern Jorgen irem Amechtmann 30 vorsehn sullen. Allergnedigster herr vnd ko. e. ko. mt. obengenant getreuen vnderthanen mugen auch von hern Jorgen kein gehoer Rath nach hulffe jn jren anlegenden sachen bekomen, vnns der eine k. mt. zuuormelden mitgegebenn, Vor einem jar vorgangen, als die 35 kouffleuth die mit ochssen handeln jr vihe vom Gloger margte, durch strassen vnd wege, der sie von alderss her zcolfrey ge- braucht, getriben haben, hat hern Jorgen tzolner von Buntzlaw etzlichen burgern von Gorlitz vnd von Budissen, auch etzlichen awsslendern der fursten von Sachssen, vnd des marggrauen von 40 Brandenburgs vnderthanen ire ochssen eingetriben, douon etlich houbt awssgetzogen vnd behalden, kurtz dornach warth den von Gorlitz, auch den awsslendern vff vorschaffen hern Jorgen jr vihe
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296 267b widergegeben, Der Rath zu Budissen hatte suste muhe irer Bur- ger halben, irsuchten hern Jorgen zu mehrmoln demutiglichen Bithende, seine g. wulle jren Burgern k. mt. vnderthanen, so als sie sagten sie hetten den tzoll nicht vortriben, ire ochssen auch widergeben, angesehen das jr eines teyles newlich gefangen ge- schatzt vnnd vmbe ire narunge komen weren, Auch das seine g. den awss andern Stethen vnd landen ir vihe hetth lassen vol- gen, herr Jorg aber behiltt der von Budissen ochsen, vnd weiste den Rath von jm mil harter antwort, der gleich jnn danne oft- molss vonn jm begegnet, alles vnuorschulter sachen. 5 10 Allergnedigster ko. js ist vor dreyen jaren geschehen das ein Burger etwan zu Budissen Baltasar Bretzsch Steynichen gnant, nach geboth vnd jnnhalt k. commission von Budissen getzogen vnnd abegescheiden ist, nw lassen etzliche her Jorgen diener von inn lauten, wie das her Jorg jn menunge sey, denselben abge- 15 scheidenn man, jn e. k. g. Stadt wider einzubrengen vnd in seinen vorigen Stant des Burgermeisters Amecht zusetzen, alss beforch- ten e. k. g. vnderthanen doselbst, wo solichs von hern Jorgen wurde vorgnomen, vil tzweytracht vund offruhr in derselben e. k. g. Stadt dorawss irwachssen vnnd irhaben werden. 20 268a Allergnedigster herr vnd konig, also ist der obbestympten e. k. mt. getreuen vnderthanen des Raths vnnd gantzen gemein e. k. g. Stad Budissen vleissige Bethe vff das allerhochste vnd de- mutigste als sie konnen vnnd mugen, das e. k. mt. jn geruch so gnedig zu sein, vnd woll solich grosse manchfeldige ire gebrechen 25 vnd bedrengniss zu hertzen nehmen, sie gnediglichen vorsehn vnd douon entledigen, So sie sust nymanden danne e. k. mt. wis- senn anzuruffen, als iren allergnedigsten naturlichen erbhern vnd konig, sein jn grosser vngetzweiuelter hoffnung e. k. g. werde sich vber sie irbarmen vnd gnediglich dorjnne vorsehen, schutzen 30 vnnd hanthaben, vnnd jr allergnedigster herr vnnd k. sein, wul- len sie vmbe e. k. g. als vmbe iren allergnedigsten hern vnd ko. jn allem gehorsam vndertheniglichen vnd getreulichen alletzeit gerne vordienen. 268b Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster ko. gnedigster herr, 35 vnser frund die Ritterschaft in den sechs landen, vnd Rethe dis- ser Stethe Budissen lobow Camentz des marggrauenthumbs jnn oberlawsitz, haben vns gefertiget vnnd mitgegeben ire gebrechen vnnd anlegende noth an e. k. mt. zu tragen, Bithen demuttig- lichen e. k. mt. wulle die gnediglichen horen vnd vffnehmen, als 40 von irenn sendebothen.
296 267b widergegeben, Der Rath zu Budissen hatte suste muhe irer Bur- ger halben, irsuchten hern Jorgen zu mehrmoln demutiglichen Bithende, seine g. wulle jren Burgern k. mt. vnderthanen, so als sie sagten sie hetten den tzoll nicht vortriben, ire ochssen auch widergeben, angesehen das jr eines teyles newlich gefangen ge- schatzt vnnd vmbe ire narunge komen weren, Auch das seine g. den awss andern Stethen vnd landen ir vihe hetth lassen vol- gen, herr Jorg aber behiltt der von Budissen ochsen, vnd weiste den Rath von jm mil harter antwort, der gleich jnn danne oft- molss vonn jm begegnet, alles vnuorschulter sachen. 5 10 Allergnedigster ko. js ist vor dreyen jaren geschehen das ein Burger etwan zu Budissen Baltasar Bretzsch Steynichen gnant, nach geboth vnd jnnhalt k. commission von Budissen getzogen vnnd abegescheiden ist, nw lassen etzliche her Jorgen diener von inn lauten, wie das her Jorg jn menunge sey, denselben abge- 15 scheidenn man, jn e. k. g. Stadt wider einzubrengen vnd in seinen vorigen Stant des Burgermeisters Amecht zusetzen, alss beforch- ten e. k. g. vnderthanen doselbst, wo solichs von hern Jorgen wurde vorgnomen, vil tzweytracht vund offruhr in derselben e. k. g. Stadt dorawss irwachssen vnnd irhaben werden. 20 268a Allergnedigster herr vnd konig, also ist der obbestympten e. k. mt. getreuen vnderthanen des Raths vnnd gantzen gemein e. k. g. Stad Budissen vleissige Bethe vff das allerhochste vnd de- mutigste als sie konnen vnnd mugen, das e. k. mt. jn geruch so gnedig zu sein, vnd woll solich grosse manchfeldige ire gebrechen 25 vnd bedrengniss zu hertzen nehmen, sie gnediglichen vorsehn vnd douon entledigen, So sie sust nymanden danne e. k. mt. wis- senn anzuruffen, als iren allergnedigsten naturlichen erbhern vnd konig, sein jn grosser vngetzweiuelter hoffnung e. k. g. werde sich vber sie irbarmen vnd gnediglich dorjnne vorsehen, schutzen 30 vnnd hanthaben, vnnd jr allergnedigster herr vnnd k. sein, wul- len sie vmbe e. k. g. als vmbe iren allergnedigsten hern vnd ko. jn allem gehorsam vndertheniglichen vnd getreulichen alletzeit gerne vordienen. 268b Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster ko. gnedigster herr, 35 vnser frund die Ritterschaft in den sechs landen, vnd Rethe dis- ser Stethe Budissen lobow Camentz des marggrauenthumbs jnn oberlawsitz, haben vns gefertiget vnnd mitgegeben ire gebrechen vnnd anlegende noth an e. k. mt. zu tragen, Bithen demuttig- lichen e. k. mt. wulle die gnediglichen horen vnd vffnehmen, als 40 von irenn sendebothen.
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297 Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster gnedigster herr, vn- ser frund von der Ritterschaft vnd Stethen obgnant, Entbieten uwer k. mt. durch vns als ire sendeboten, zum ersten ire schul- dige vnderthenig demuttig gehorsam dinste, als jrem Rechten 5 naturlichen Erbhern vnnd k. womit sie e. k. mt. willen vnnd gebott vorbrengen vnd gehorsam leisten sullenn, dorzu sein sie alletzeit willig vnd bereith, vnnd wullen bey e. k. mt. als bey irem naturlichen erbhern vnd k. jn schuldigem gehorsam, leybs vnd guts, nach irem vormugen nicht sparen, sunder sich alletzeit 10 gegen e. k. mt , wie getreuen vnderthanen zugeboret, getreulichen irtzeigen vnnd halden, vnnd an jnu sal nymmer anders irkanth nach bfunden werden. Grossmechtigster k. allergnedigster herr, die Ritterschaft vnd Stethe obgnant des Marggrauenthumbs in oberlawsitz, bfinden 15 jn den schrifften die e. k. mt. an lanth vnnd Stethe gethan hat, 269a das sie e. k. mt. schwerlich angetragen sindt, das ir ere vnnd gutten lewmt belanget, als danne e. k. g. schriffte melden, wie das sulden mit k. mt. vnd iren finden bsunder vornehmen haben, vnd eigenwilligs vngehorsam gegen e. k. mt. gebrauchen 20 wulden, Sulch antragen vnnd ernstlich schrifft k. mt. haben vnser frund zu hertzen gnomen vnd tieff betracht, vnnd bfinden bey in das von nothen sey e. k. mt. dorvmb zu irsuchen haben vns entpfohlen e. k. mt. gantz demuttiglichen zu bithen, als iren allergnedigsten hern vnd ko. sulchen antragen keine stat 25 nach glouben zu geben, danne js sey sie nicht angeerbit nach gesterbit, vnnd haben sich zu allen tzeiten gegen irer erbhirschafft ko. vnd kay. nicht anders gehalden danne wie fromen vffrichti- gen getrewen vnderthanen zugeboret, vnd hoffen zu gote das auch vff ire kinder zu erben vnd zu brengen, vnnd sich jn kunfftigen 30 getzeiten bey k. mt. zuhalden als getrew vnderthane irem natur- lichen erbherrn alletzeit schuldig sein, leibs vnnd guts dorjnne nicht gespart, als bey irem allergnedigsten herrn vnd konige. Allergnedigster ko. vnser frund von der Ritterschafft vnnd Stethen obgnant, haben vns mitgeben an e. k.mt. zu tragen von 35 wegen irer lewth, die sie vor Glogow ligen haben, nach dem vnd sie vff des jrlauchten fursten vnd hern hertzoge friderichs, 269b selichen gedechtniss e. k. mt. felthoubtmanns geboth, mit den ersten inns fehlt getzogen sindt, sich mit merglicher tzal zu Ross vnd zu fuss mit wagen Buchssen getzeuge vnd anderm was zu 40 heerfarth gehoret, angegriffen, vnnd von derselben tzeit biss her, 17. lewmt, leumund. 38
297 Allerdurchlauchtigster Grossmechtigster gnedigster herr, vn- ser frund von der Ritterschaft vnd Stethen obgnant, Entbieten uwer k. mt. durch vns als ire sendeboten, zum ersten ire schul- dige vnderthenig demuttig gehorsam dinste, als jrem Rechten 5 naturlichen Erbhern vnnd k. womit sie e. k. mt. willen vnnd gebott vorbrengen vnd gehorsam leisten sullenn, dorzu sein sie alletzeit willig vnd bereith, vnnd wullen bey e. k. mt. als bey irem naturlichen erbhern vnd k. jn schuldigem gehorsam, leybs vnd guts, nach irem vormugen nicht sparen, sunder sich alletzeit 10 gegen e. k. mt , wie getreuen vnderthanen zugeboret, getreulichen irtzeigen vnnd halden, vnnd an jnu sal nymmer anders irkanth nach bfunden werden. Grossmechtigster k. allergnedigster herr, die Ritterschaft vnd Stethe obgnant des Marggrauenthumbs in oberlawsitz, bfinden 15 jn den schrifften die e. k. mt. an lanth vnnd Stethe gethan hat, 269a das sie e. k. mt. schwerlich angetragen sindt, das ir ere vnnd gutten lewmt belanget, als danne e. k. g. schriffte melden, wie das sulden mit k. mt. vnd iren finden bsunder vornehmen haben, vnd eigenwilligs vngehorsam gegen e. k. mt. gebrauchen 20 wulden, Sulch antragen vnnd ernstlich schrifft k. mt. haben vnser frund zu hertzen gnomen vnd tieff betracht, vnnd bfinden bey in das von nothen sey e. k. mt. dorvmb zu irsuchen haben vns entpfohlen e. k. mt. gantz demuttiglichen zu bithen, als iren allergnedigsten hern vnd ko. sulchen antragen keine stat 25 nach glouben zu geben, danne js sey sie nicht angeerbit nach gesterbit, vnnd haben sich zu allen tzeiten gegen irer erbhirschafft ko. vnd kay. nicht anders gehalden danne wie fromen vffrichti- gen getrewen vnderthanen zugeboret, vnd hoffen zu gote das auch vff ire kinder zu erben vnd zu brengen, vnnd sich jn kunfftigen 30 getzeiten bey k. mt. zuhalden als getrew vnderthane irem natur- lichen erbherrn alletzeit schuldig sein, leibs vnnd guts dorjnne nicht gespart, als bey irem allergnedigsten herrn vnd konige. Allergnedigster ko. vnser frund von der Ritterschafft vnnd Stethen obgnant, haben vns mitgeben an e. k.mt. zu tragen von 35 wegen irer lewth, die sie vor Glogow ligen haben, nach dem vnd sie vff des jrlauchten fursten vnd hern hertzoge friderichs, 269b selichen gedechtniss e. k. mt. felthoubtmanns geboth, mit den ersten inns fehlt getzogen sindt, sich mit merglicher tzal zu Ross vnd zu fuss mit wagen Buchssen getzeuge vnd anderm was zu 40 heerfarth gehoret, angegriffen, vnnd von derselben tzeit biss her, 17. lewmt, leumund. 38
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298 270a die iren mit schwerer kost vnd darlegung nach jm fehlde vor Glogow ligen haben, vnnd sich alletzeit nach offgeboten vnnd geschefften k. mt. anwalden vnd felthoubtleute gehorsamlich ge- halden Douon e. k. mt. demuttiglich bithen als iren allergnedig- sten hern vnnd ko. jnn so gnedig zu sein, vnd den iren auch 5 wider heym zu tzyhen irlouben vnd vorschaffen in mossen etz- lichen andern e. k. mt. vorwanten gescheen ist, angesehen das sie mit den irsten aussgetzogen sein, vnnd das sie an den ortern ligen, do jun jn dissen krigissloufften vil offsehens zu haben not ist, vnnd das mit schwerer darlegung e. k. mt. zu eren, vnd lan- 10 den vnnd Stethen zu gutt, vorsorgen mussen, vnnd got weiss, das wir in der landt orthern in cleynem vormugen sein, dach sein sie alletzeit bereith, sich jn e. k. mt. geboten vnd geschefften alletzeit zuhalden, als getrew vnderthane gegen ire erbhern thuen sullen, nach irem hochsten vormugen, leibs vund gutts vngespart. 15 Allergnedigster herr Grossmechtigster k. wir von der Ritter- schaft, werden vor e. k. mt. hertiglichen getragen vnd beredt, dodurch wir zuuorhorung nicht komen mugen, als vor alderss gewest ist vnnd vnser altherkomen der landt vnd Stethe ist auch von konigen zu konigen nachgelassen, in vnser holdung zuge- 20 sagt vnnd bestetiget haben, zu bleiben lassenn, wo der konigliche Amachtmann irnigen landsessen in scholdt gnomen hat, der ist vor landt vnnd Stethe geheischen wurden vnd beschuldigt, hat er sich erlich wust zuuorantworten, wol gut, hat das nicht mu- gen von jm gescheen, so hat er dorvmbe mussen leiden, so vil 25 irkanth ist wurden, vnnd haben all dem ko. Amachtmann vber in gehulffen, Allergnedigster herr der ko. das vns yetzt alles entwanth wirt, nymandes zur antwort nach vorhorung komen kan, das wissen wir nymandes zuclagen, danne e. k. mt. als vn- Ag serm ko. vùnd herrn. Allergnedigster ko. wir von der Ritterschafft sein begnadt von vorfarn ko. vnnd kayssern, so wir awss vnserem lande mit hertzogen tzyhen, vnnd vber die grenitz komen, das man vns soldt pflichtig ist zugeben, vnnd vor schaden zustehen, gleich an- deren soldenern, das vns von dem Amachtmann entzogen wirth, 35 wider solich begnadung vnd jnhalt vnser priuilegien, die e. k. mt. geliebet, vnd gnediglichen bestetiget hat, dorbey gnediglichen zu- gesagt hat alle die tzoge die wir vorhyn jn krigissloufften vnd gescheften gethan hetten, sulden vns an vnser begnadung freiheit vnd priuilegien jn kunfftigen tzeiten, keinen abbruch nach scha- 40 30 21. irnigen landsessen, einigen landsassen.
298 270a die iren mit schwerer kost vnd darlegung nach jm fehlde vor Glogow ligen haben, vnnd sich alletzeit nach offgeboten vnnd geschefften k. mt. anwalden vnd felthoubtleute gehorsamlich ge- halden Douon e. k. mt. demuttiglich bithen als iren allergnedig- sten hern vnnd ko. jnn so gnedig zu sein, vnd den iren auch 5 wider heym zu tzyhen irlouben vnd vorschaffen in mossen etz- lichen andern e. k. mt. vorwanten gescheen ist, angesehen das sie mit den irsten aussgetzogen sein, vnnd das sie an den ortern ligen, do jun jn dissen krigissloufften vil offsehens zu haben not ist, vnnd das mit schwerer darlegung e. k. mt. zu eren, vnd lan- 10 den vnnd Stethen zu gutt, vorsorgen mussen, vnnd got weiss, das wir in der landt orthern in cleynem vormugen sein, dach sein sie alletzeit bereith, sich jn e. k. mt. geboten vnd geschefften alletzeit zuhalden, als getrew vnderthane gegen ire erbhern thuen sullen, nach irem hochsten vormugen, leibs vund gutts vngespart. 15 Allergnedigster herr Grossmechtigster k. wir von der Ritter- schaft, werden vor e. k. mt. hertiglichen getragen vnd beredt, dodurch wir zuuorhorung nicht komen mugen, als vor alderss gewest ist vnnd vnser altherkomen der landt vnd Stethe ist auch von konigen zu konigen nachgelassen, in vnser holdung zuge- 20 sagt vnnd bestetiget haben, zu bleiben lassenn, wo der konigliche Amachtmann irnigen landsessen in scholdt gnomen hat, der ist vor landt vnnd Stethe geheischen wurden vnd beschuldigt, hat er sich erlich wust zuuorantworten, wol gut, hat das nicht mu- gen von jm gescheen, so hat er dorvmbe mussen leiden, so vil 25 irkanth ist wurden, vnnd haben all dem ko. Amachtmann vber in gehulffen, Allergnedigster herr der ko. das vns yetzt alles entwanth wirt, nymandes zur antwort nach vorhorung komen kan, das wissen wir nymandes zuclagen, danne e. k. mt. als vn- Ag serm ko. vùnd herrn. Allergnedigster ko. wir von der Ritterschafft sein begnadt von vorfarn ko. vnnd kayssern, so wir awss vnserem lande mit hertzogen tzyhen, vnnd vber die grenitz komen, das man vns soldt pflichtig ist zugeben, vnnd vor schaden zustehen, gleich an- deren soldenern, das vns von dem Amachtmann entzogen wirth, 35 wider solich begnadung vnd jnhalt vnser priuilegien, die e. k. mt. geliebet, vnd gnediglichen bestetiget hat, dorbey gnediglichen zu- gesagt hat alle die tzoge die wir vorhyn jn krigissloufften vnd gescheften gethan hetten, sulden vns an vnser begnadung freiheit vnd priuilegien jn kunfftigen tzeiten, keinen abbruch nach scha- 40 30 21. irnigen landsessen, einigen landsassen.
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299 den brengen, jst douon vnsere allerdemuttigste beth, jn hocher 230b vorhoffnung e. k. mt. werde vns bey solicher begnadung vnd freyheit hanthaben, vnd guediglichen dorbey lassen, als vnser allergnedigster herr vund ko. 5 Gnedigster herr vnnd k. wir werden mit manchfeldigen schmelichen worten, an vrsach, angetzogen zuuorcleinung vnser eren vnd glymph mit namen bufen vnnd lappen geheissen, das vns grosse vorhonung brenget jn andern vmblegenden landen vund fursten hoffen, Das wir alles dorvmbe dulden das er e. k. 10 mt. Stadhelder vnd vnser amachtman ist, Bithen e. k. mt. gar demuttiglichen als vnseren allergnedigsten hern vnd ko. zuuor- schaffen das wir armen lewth, solichs hinfurder vortrag haben mugen, das wulleu wir mit vndertanigen dinsten alletzeit schul- dig sein, vmbe e. k. mt. zuuordienen. Allergnedigster ko. vns geschit jnhalt jn vnser altherkomen Rechte brieue freyheit vnd gewonheit gerichten obirsten vnd nydersten, in vnser samptliche lehn von alderss geschen, von ko. zu ko. bestetiget, vnnd auch von e. k. mt. bestetiget sein wurden nympt man vns an alle Rechtliche irkentniss, auch mugen wir 20 jn vnser angestorben angefehl, js sey von gnaden ader Rechtem erbgange, nicht eingeweist werden, als von alderss nach auss- satzunge vnser Recht, dorzu wir geordent sein gescheen ist, vnd 271a ist vormols also gehalden wo die koniglichen Amachtleuthe was in solichem thun gehabt haben, die haben das angetzogen vor 25 landen vnd Stethen muntlich ader schrifftlich, dadurch das ander parth mit seiner gerechtikeit gegenwertig vorhort ist, wo js danne die lantschafft mit den Stethen haben wissen zu sprechen, so ist js dorbey bliben, haben sie das nicht wissen zu thun, so haben sie sich an den orthern irfaren, do bewerth Recht ist, dorzu sie 30 geordent sein, gesprachen, vnnd doran ist ein offhoren gewest, das vns nw alles entnohmen wirth, vnnd mussen mehr gewalds danne Rechtes geduldenn, So wir armenlewth zu ko. mt. schicken wullen vmbe solicher vnser anlegenden noth willen, heldt man vns vore, man wull vns vorhyn bey e. k. mt. soliche wege zu- 35 richten, das wir mit noten vorkomen, ader antwort entpfohen sullen die wir nicht loben bedorffen, wie wir armenlewth stehen, so wir alles leiden sullenn, vnd e. k. mt. als vnseren naturlichen erbhern nicht irsuchen sullen ist erbermiglich, wissen das ny- mands zu clagen, danne got vnd e. k. g. vnd setzen vnser hoches 40 vortrawen jn e. k. mt. E. k. mt. wolde vorschaffen mit vnserm Amachtman, das er vns armen leuthen vnbillichs vornehmens 15 38 *
299 den brengen, jst douon vnsere allerdemuttigste beth, jn hocher 230b vorhoffnung e. k. mt. werde vns bey solicher begnadung vnd freyheit hanthaben, vnd guediglichen dorbey lassen, als vnser allergnedigster herr vund ko. 5 Gnedigster herr vnnd k. wir werden mit manchfeldigen schmelichen worten, an vrsach, angetzogen zuuorcleinung vnser eren vnd glymph mit namen bufen vnnd lappen geheissen, das vns grosse vorhonung brenget jn andern vmblegenden landen vund fursten hoffen, Das wir alles dorvmbe dulden das er e. k. 10 mt. Stadhelder vnd vnser amachtman ist, Bithen e. k. mt. gar demuttiglichen als vnseren allergnedigsten hern vnd ko. zuuor- schaffen das wir armen lewth, solichs hinfurder vortrag haben mugen, das wulleu wir mit vndertanigen dinsten alletzeit schul- dig sein, vmbe e. k. mt. zuuordienen. Allergnedigster ko. vns geschit jnhalt jn vnser altherkomen Rechte brieue freyheit vnd gewonheit gerichten obirsten vnd nydersten, in vnser samptliche lehn von alderss geschen, von ko. zu ko. bestetiget, vnnd auch von e. k. mt. bestetiget sein wurden nympt man vns an alle Rechtliche irkentniss, auch mugen wir 20 jn vnser angestorben angefehl, js sey von gnaden ader Rechtem erbgange, nicht eingeweist werden, als von alderss nach auss- satzunge vnser Recht, dorzu wir geordent sein gescheen ist, vnd 271a ist vormols also gehalden wo die koniglichen Amachtleuthe was in solichem thun gehabt haben, die haben das angetzogen vor 25 landen vnd Stethen muntlich ader schrifftlich, dadurch das ander parth mit seiner gerechtikeit gegenwertig vorhort ist, wo js danne die lantschafft mit den Stethen haben wissen zu sprechen, so ist js dorbey bliben, haben sie das nicht wissen zu thun, so haben sie sich an den orthern irfaren, do bewerth Recht ist, dorzu sie 30 geordent sein, gesprachen, vnnd doran ist ein offhoren gewest, das vns nw alles entnohmen wirth, vnnd mussen mehr gewalds danne Rechtes geduldenn, So wir armenlewth zu ko. mt. schicken wullen vmbe solicher vnser anlegenden noth willen, heldt man vns vore, man wull vns vorhyn bey e. k. mt. soliche wege zu- 35 richten, das wir mit noten vorkomen, ader antwort entpfohen sullen die wir nicht loben bedorffen, wie wir armenlewth stehen, so wir alles leiden sullenn, vnd e. k. mt. als vnseren naturlichen erbhern nicht irsuchen sullen ist erbermiglich, wissen das ny- mands zu clagen, danne got vnd e. k. g. vnd setzen vnser hoches 40 vortrawen jn e. k. mt. E. k. mt. wolde vorschaffen mit vnserm Amachtman, das er vns armen leuthen vnbillichs vornehmens 15 38 *
Strana 300
300 vnd bedrengniss, vortrage, das irkennen wir vns schuldig mit vnsern vndertenigen dinsten vmbe e. k. mt. zu allen tzeiten mit leyb vnd gult zuuordienen. 222a Sigelung. 271b Antwort koniglicher maiestat den obengeschriben sendebothen, vff ir schrifftlich antragen, gethan 5 vnnd jnn schrifften vbirantworth. Vnser allergnedigster her der k. hat uwer werbung so jr von uwer frund der Ritterschaft manschaft vnnd Stethe wegen, der sechs land vnd Stethe jn oberlausitz, an seine k. mt. gethan, dor- jnne jr danne anfangs gemeldet habt, wie das jr vnbillich sachen 10 gegen seinen gnaden angetragen sein sullet, uwer Ere vnnd glympf hoch berurende, mit entschuldunge das jr die alletzeit gewesen seit, die sich gegen seinen k. g. als die getreuen vnder- thane in allem gehorsam gehalden haben, jrbittende euch auch kunfftiglich gegen seinen g. nicht anders zuhalden, danne als ge- 15 trew vnderthane irem Rechten naturlichen erbhern schuldig sein, vngespart leybes vnnd gutts etc., wie danne dieselb uwer wer- bung mit mehren worten gelauth hat, vornohmen, vnnd nach dem jr vormeint sein k. g. habe euch doruff vngnediglich vnd harte geschriben, Bithende das seine k. g. solichs vff euch nicht 20 glouben, sunder euch vor die irkennen, die seinen g. alletzeit ge- trew vnnd gehorsam sein wullen, vff das lehst euch seine k. g. sagen, wo jr euch also, als uwer irbieten lauth, gegen seinen g. gehalden hetth, sehe seine g. gerne, vnd hett nicht noth gethan, solich scharff schrifft wider euch awssgehn zu lassen, So wulde 25 auch seine k. g. vngerne Reden ader sagen, das wider uwer Ere vnnd glympf were, So jr aber die sachen so hoch antzyht, wurth seinen k. g. vrsach gegeben, vnd mag euch nw vorhalden zu irjnnern vnnd jn gedechtniss zubrengen jn was gehorsam jr euch vff uwer gloubde vnd eid, die jr seinen k. g. gethan, gegen sei- 30 nen k. g. gehalden hath. Czum ersten als euch wissentlich ist das seine k. mt., sich vff dem tage zu Olmutz mit dem konige von Behem voreynet vnd vortragen hat, jst vff demselben tag mit wissen vnnd willen aller lender zu der krohn von Behem gehorende, beschlossen, 35 Das zu bekrefftunge solicher voreynunge vnd vortrags alle die- selben lender, den brieff dorober begriffen, besigeln soldenn, Das danne die von Mehrern, die awss slezien, vnnd die andern fur- stenthumer alle gerne williglich vnd gehorsamlich gethan haben, ader jr alleine seit die gewesen, die solich betrachtung, vber
300 vnd bedrengniss, vortrage, das irkennen wir vns schuldig mit vnsern vndertenigen dinsten vmbe e. k. mt. zu allen tzeiten mit leyb vnd gult zuuordienen. 222a Sigelung. 271b Antwort koniglicher maiestat den obengeschriben sendebothen, vff ir schrifftlich antragen, gethan 5 vnnd jnn schrifften vbirantworth. Vnser allergnedigster her der k. hat uwer werbung so jr von uwer frund der Ritterschaft manschaft vnnd Stethe wegen, der sechs land vnd Stethe jn oberlausitz, an seine k. mt. gethan, dor- jnne jr danne anfangs gemeldet habt, wie das jr vnbillich sachen 10 gegen seinen gnaden angetragen sein sullet, uwer Ere vnnd glympf hoch berurende, mit entschuldunge das jr die alletzeit gewesen seit, die sich gegen seinen k. g. als die getreuen vnder- thane in allem gehorsam gehalden haben, jrbittende euch auch kunfftiglich gegen seinen g. nicht anders zuhalden, danne als ge- 15 trew vnderthane irem Rechten naturlichen erbhern schuldig sein, vngespart leybes vnnd gutts etc., wie danne dieselb uwer wer- bung mit mehren worten gelauth hat, vornohmen, vnnd nach dem jr vormeint sein k. g. habe euch doruff vngnediglich vnd harte geschriben, Bithende das seine k. g. solichs vff euch nicht 20 glouben, sunder euch vor die irkennen, die seinen g. alletzeit ge- trew vnnd gehorsam sein wullen, vff das lehst euch seine k. g. sagen, wo jr euch also, als uwer irbieten lauth, gegen seinen g. gehalden hetth, sehe seine g. gerne, vnd hett nicht noth gethan, solich scharff schrifft wider euch awssgehn zu lassen, So wulde 25 auch seine k. g. vngerne Reden ader sagen, das wider uwer Ere vnnd glympf were, So jr aber die sachen so hoch antzyht, wurth seinen k. g. vrsach gegeben, vnd mag euch nw vorhalden zu irjnnern vnnd jn gedechtniss zubrengen jn was gehorsam jr euch vff uwer gloubde vnd eid, die jr seinen k. g. gethan, gegen sei- 30 nen k. g. gehalden hath. Czum ersten als euch wissentlich ist das seine k. mt., sich vff dem tage zu Olmutz mit dem konige von Behem voreynet vnd vortragen hat, jst vff demselben tag mit wissen vnnd willen aller lender zu der krohn von Behem gehorende, beschlossen, 35 Das zu bekrefftunge solicher voreynunge vnd vortrags alle die- selben lender, den brieff dorober begriffen, besigeln soldenn, Das danne die von Mehrern, die awss slezien, vnnd die andern fur- stenthumer alle gerne williglich vnd gehorsamlich gethan haben, ader jr alleine seit die gewesen, die solich betrachtung, vber
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301 manchfeldig seiner k. g. irsuchen vnd irfordern durch schrifft vnd treffliche Botschaften an euch gelangt, nye habt wellen an- nehmen nach besigeln, sunder euch des allweg vnd nach eigen- williglich mit vorstupftem gemute vnnd tratzyckeit widersetzet, 5 vber vnnd wider die gehorsam, so jr seinen k. g. gloubet vnnd 272b geschworen habt, zu nicht kleiner vorschmohe vnnd vorachtung seiner k. mt. vnd zu Ruckunge egemelts vortrags vnnd voreynung. Czum andern wie wol vff demselben tag zu Olmutz durch ir beider ko. mt. den landen zu auffnehmen vnnd guttem vor- 10 gnomen vnd beschlossen wurden ist Das von jun beide eine new Muntz. vnd einige muntz jn gleichem korn vnnd wag geschlagen, vnd allenthalben jn den landen, vnder die kron von Behem gehorende, gnomen solde werden, vnd alle lender dorzu gerne gewilliget haben, So seit jr dach aber die gewesen, die alleine sich des widersetzt, vnnd dorein nicht haben vorwilligen wellenn, freue- lich wider vil seiner k. g. irsuchen vnnd geboth, deshalben durch euch als die vorhindert der landt offnehmen, solichem loblichen vornehmen, vortzug sewmniss vnd irniss gescheen ist, vnnd nach geschit, auch zu nicht cleiner vorachtung seiner k. mt. vnnd 20 merglichem schaden der lande. Czum dritten, so ist seinen k. g. vnuorburgen, vund auch jr, als seinen k. g. nicht tzweiuelt, habt gutt wissen, das etz- liche awss uwerm mittel der manschaft, vnd mit jnn Benedict der ytzt Burgermeister zu Budissen 25 ist, jn vorgessung irer gloubd, eide, trew vnd Ere, zum k. von Behem getzogen sein, sich von seinen k. g. abewerfen vnnd dem konige zu Behem, wo er sie hetthe offnehmen, zusagen wellen, wie gar Er- barlich vnnd fromlich solchs ist, vnd wie sich das uwer rede, 30 das sie sich allwege trewlich vnnde gehorsamlich gegen seinen koniglichen g. gehalden haben, gleichet, muget jr selbs vorstehen. Zur Chron Behem ge- halden. 273a Czum vierden, als jr vormeinet, seine ko. mt. habe harthe vnnd schwere geboth, ins felt awsszutzyhen, wider euch awss- gehen lassen, das ir seiner k. g. awsser lands, nicht meinet schul- 35 dig zu sein, Euch wurde danne nach bsag uwer freyheit der jr euch berumet, als andern dinstleuten soltt gegeben, vnnd vor schaden gestanden, Solicher uwer vngeborlichen awssflucht vnd vngehorsams, der jr euch auch nicht schemet, seiner k. mt. vn- der owgen zusagen, kan sich seine k. g. nicht genug vorwundern, 40 vnd wo seine k. mt. uwer eigenwillickeit, so jr gegen seinen g. gebraucht, vorher nicht wuste, mochte seine k. g. die jetzt greif- Uber die grenczen.
301 manchfeldig seiner k. g. irsuchen vnd irfordern durch schrifft vnd treffliche Botschaften an euch gelangt, nye habt wellen an- nehmen nach besigeln, sunder euch des allweg vnd nach eigen- williglich mit vorstupftem gemute vnnd tratzyckeit widersetzet, 5 vber vnnd wider die gehorsam, so jr seinen k. g. gloubet vnnd 272b geschworen habt, zu nicht kleiner vorschmohe vnnd vorachtung seiner k. mt. vnd zu Ruckunge egemelts vortrags vnnd voreynung. Czum andern wie wol vff demselben tag zu Olmutz durch ir beider ko. mt. den landen zu auffnehmen vnnd guttem vor- 10 gnomen vnd beschlossen wurden ist Das von jun beide eine new Muntz. vnd einige muntz jn gleichem korn vnnd wag geschlagen, vnd allenthalben jn den landen, vnder die kron von Behem gehorende, gnomen solde werden, vnd alle lender dorzu gerne gewilliget haben, So seit jr dach aber die gewesen, die alleine sich des widersetzt, vnnd dorein nicht haben vorwilligen wellenn, freue- lich wider vil seiner k. g. irsuchen vnnd geboth, deshalben durch euch als die vorhindert der landt offnehmen, solichem loblichen vornehmen, vortzug sewmniss vnd irniss gescheen ist, vnnd nach geschit, auch zu nicht cleiner vorachtung seiner k. mt. vnnd 20 merglichem schaden der lande. Czum dritten, so ist seinen k. g. vnuorburgen, vund auch jr, als seinen k. g. nicht tzweiuelt, habt gutt wissen, das etz- liche awss uwerm mittel der manschaft, vnd mit jnn Benedict der ytzt Burgermeister zu Budissen 25 ist, jn vorgessung irer gloubd, eide, trew vnd Ere, zum k. von Behem getzogen sein, sich von seinen k. g. abewerfen vnnd dem konige zu Behem, wo er sie hetthe offnehmen, zusagen wellen, wie gar Er- barlich vnnd fromlich solchs ist, vnd wie sich das uwer rede, 30 das sie sich allwege trewlich vnnde gehorsamlich gegen seinen koniglichen g. gehalden haben, gleichet, muget jr selbs vorstehen. Zur Chron Behem ge- halden. 273a Czum vierden, als jr vormeinet, seine ko. mt. habe harthe vnnd schwere geboth, ins felt awsszutzyhen, wider euch awss- gehen lassen, das ir seiner k. g. awsser lands, nicht meinet schul- 35 dig zu sein, Euch wurde danne nach bsag uwer freyheit der jr euch berumet, als andern dinstleuten soltt gegeben, vnnd vor schaden gestanden, Solicher uwer vngeborlichen awssflucht vnd vngehorsams, der jr euch auch nicht schemet, seiner k. mt. vn- der owgen zusagen, kan sich seine k. g. nicht genug vorwundern, 40 vnd wo seine k. mt. uwer eigenwillickeit, so jr gegen seinen g. gebraucht, vorher nicht wuste, mochte seine k. g. die jetzt greif- Uber die grenczen.
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302 283b fen, So jr dach vorhyn mit uwern hern vnd ko. allweg in vnd awsserhalb lands, wohyn sie euch jns feldt erfordert haben, ane soldt ader gob, awss pflichten getzogen seyt, als jr danne seinen k. g. uwerm hern, auch meher danne ein mol, gar gein Behem vnd ander ende gethan habt, vnnd von solicher freyheit nye keine meldung ader vorhalden, gescheen, So jr danne douon nichts danne blosse worth, die vff jun nichtes tragen furbrenget, vnnd euch domit awss den dinsten, so jr seinen k. g. zu thun schuldig seit, zu tzyhen vormeinet, So kan seine k. g. dorawss, auch awss andern oben gemelten stucken uwers vngehor- 10 sams, nichtes anders abenehmen nach gedencken, danne das jr mit seiner gnaden fienden etwas vor- stendniss wider seine k. g. suchen geht, vnnd was seine k. mt. harts wider euch geschriben hat, ist awss notdorfften ge- scheen vnnd habt des vnnd anderss, so sein g. billich gegen euch 15 vornympt, vrsach gegeben. 5 Gehorsam der von gorlitz. 274a Ae — Weiter, als jr euch beclaget des grossen vnnde schweren darlegens, so jr itzt im felde sullet gethan haben, vnnd bitet das euch als andern, seine k. mt. wulle heym irlouben, Solich vwer beger vund anmuttung befremdet seine k. g. von euch nicht vn� 20 billich, vnnd zuuoran dorvmbe, das alle ander seiner g. vnder- thane, als die von Bresslaw, von Schweidnitz Jawer vnnd ander, die gar vil mit meher vnd grosser antzal, danne jr zu felde ligen, solichs nicht begert haben, vnd nach gehorsamlich dienen, So hat auch seine ko. g. nymanden, danne dem von Bresslaw, der sich jetzt vor franckenstein schlohen wurth, irloubet, vnnd hett seine k. g. wol gedacht, jr suldet jn ansehung der andern, vnnd nemlich der von Gorlitz, die sei- ner ko. g. als die getrewen, nach allem irem vor- mugen gehorsamlich vnnd zu dancke dienen, vnnd 30 sunderlich nach dem jr vnder allen andern, die geringst antzal vnnd kost, vnd kawm hundert personen haldet, solich uwer be- geren, billich hinderstellig vnnd vnderwegen gelassen, vnnd sei- nen k. g. als die andern gedienet haben. Wie nw dem allen, so ist seiner k. mt. ernstliche menung, 35 gebewth euch auch mit irmanung der pflicht, domit ir seinen k. g. vorbunden seyt, das jr all obgemelt vnd ander wegen vnnd awssflucht welcherley die gesein kunden, zu Ruck schlahet, vnnd 25 31. Unter der linie steht von fremder hand: Hoc idem in quibusdam regiis litteris quarum copia precessit expressum est.
302 283b fen, So jr dach vorhyn mit uwern hern vnd ko. allweg in vnd awsserhalb lands, wohyn sie euch jns feldt erfordert haben, ane soldt ader gob, awss pflichten getzogen seyt, als jr danne seinen k. g. uwerm hern, auch meher danne ein mol, gar gein Behem vnd ander ende gethan habt, vnnd von solicher freyheit nye keine meldung ader vorhalden, gescheen, So jr danne douon nichts danne blosse worth, die vff jun nichtes tragen furbrenget, vnnd euch domit awss den dinsten, so jr seinen k. g. zu thun schuldig seit, zu tzyhen vormeinet, So kan seine k. g. dorawss, auch awss andern oben gemelten stucken uwers vngehor- 10 sams, nichtes anders abenehmen nach gedencken, danne das jr mit seiner gnaden fienden etwas vor- stendniss wider seine k. g. suchen geht, vnnd was seine k. mt. harts wider euch geschriben hat, ist awss notdorfften ge- scheen vnnd habt des vnnd anderss, so sein g. billich gegen euch 15 vornympt, vrsach gegeben. 5 Gehorsam der von gorlitz. 274a Ae — Weiter, als jr euch beclaget des grossen vnnde schweren darlegens, so jr itzt im felde sullet gethan haben, vnnd bitet das euch als andern, seine k. mt. wulle heym irlouben, Solich vwer beger vund anmuttung befremdet seine k. g. von euch nicht vn� 20 billich, vnnd zuuoran dorvmbe, das alle ander seiner g. vnder- thane, als die von Bresslaw, von Schweidnitz Jawer vnnd ander, die gar vil mit meher vnd grosser antzal, danne jr zu felde ligen, solichs nicht begert haben, vnd nach gehorsamlich dienen, So hat auch seine ko. g. nymanden, danne dem von Bresslaw, der sich jetzt vor franckenstein schlohen wurth, irloubet, vnnd hett seine k. g. wol gedacht, jr suldet jn ansehung der andern, vnnd nemlich der von Gorlitz, die sei- ner ko. g. als die getrewen, nach allem irem vor- mugen gehorsamlich vnnd zu dancke dienen, vnnd 30 sunderlich nach dem jr vnder allen andern, die geringst antzal vnnd kost, vnd kawm hundert personen haldet, solich uwer be- geren, billich hinderstellig vnnd vnderwegen gelassen, vnnd sei- nen k. g. als die andern gedienet haben. Wie nw dem allen, so ist seiner k. mt. ernstliche menung, 35 gebewth euch auch mit irmanung der pflicht, domit ir seinen k. g. vorbunden seyt, das jr all obgemelt vnd ander wegen vnnd awssflucht welcherley die gesein kunden, zu Ruck schlahet, vnnd 25 31. Unter der linie steht von fremder hand: Hoc idem in quibusdam regiis litteris quarum copia precessit expressum est.
Strana 303
303 euch der forder jn keinem weg behelffet nach gebrauchet, nach dem einig stat geben, sunder wes jr seinen ko. g. uwerm Rech- ten naturlichen erbhern, uwern pflichten nach, schuldig seyt, meher danne bissher bescheen ist, bedencket, vnnd ane allen vor- tzog vnnd widerstrebunge, vffs meist vnd sterckest als ir muget, vund ins fehldt gehoret, zu Rosse vnnd fuss aufseyt zu seiner k. g. houbtman dem Tethawer, nach dem Glogow durch gnade gots nw irobirt ist, vor Sprottow, die seine k. g. zubelegern ge- schafft hat, jns feldt tzyhen die helffen zugewynnen, vnd her- 10 tzoge hanssen als einem trewbruchigen an seinen g. vnd besche- diger der landt, zuuortreyben, seinen k. g. zu gehorsam, als jr des schuldig seyt, vnd euch selbst landen vnnd leuthen zu ruhe 274b vnd gutten, vnnd dorjnne kein anderss thut, bey vormeidung seiner ko. mt. schweren straff vnd vngnad, vnd dorzu bey vor- 15 lisung der peen jn vorigem seiner ko. g. schreiben gemeldet, wanne wo jr des nicht thuet, jn eigenwilliger tratzickeit, als biss- her bescheen ist, vorharren, vnd einig weiter offtzog, suchen vnd gebrauchen wurdet, sullet jr wissen das seine k.mt. vmbe sollich uwer vngehorsam mit den obgeschriben penen volfaren, 20 zu uwern leiben vnnd guttern greiffen, vnnd mit euch ane alle gnade handeln vnd thuen lassen wil, das sich gegen freuelichen vngehorsamen vnd vngetreuen vnderthanen, geburen wurdt, dor- nach habt euch zu Richten. 5 Danne als jr euch mancherley beschwerunge, die euch her Lantuoit. 25 Jorg vom Stain, wider uwer freyheit vnnd altherkomen thun sulle, gegen seinen k. g. beclaget habt, junhalt der artickel seinen k. g. in schrifft obirantwort, die hat seine k. g. all vornohmen, nw mugt jr selbs vorstehen, das die geschriben nach natur- lichen Recht nicht wollen, sunder vorbieten das nymand sal 30 condempnirt ader vororteilt werden, dieweyle danne her Jorg in antwort nicht ist, nach uwer clage wissen hat, tzymet seinen k. g. als jr selbst ermessen mugt, sein vnuorhort, dorjnne nicht zu- handeln, seine k. mt. ist aber dornach gericht, sich als balde sie den bobistlichen legaten, abegefertiget hat, zu jn hynein zu landt 35 zufugen, vnnd guts willens, euch jn den selben uwern gebrechen vnd beschwernissen gegen hern Georgen, auch in widervmbe gegen euch zuuorhoren, vnnd uwer priuilegia besehen zu lassen, wurth sich irfinden, das jr von jm jn ichte dorvber beschwert ader vbirgriffen seit, vnnd euch vnrecht gescheen ist, des wil euch 40 seine k. g. gnedig wenden schaffen, vnd sich also dorjnne hal- den, des jr seinen k. g. das dangk sagen werdt. 275a
303 euch der forder jn keinem weg behelffet nach gebrauchet, nach dem einig stat geben, sunder wes jr seinen ko. g. uwerm Rech- ten naturlichen erbhern, uwern pflichten nach, schuldig seyt, meher danne bissher bescheen ist, bedencket, vnnd ane allen vor- tzog vnnd widerstrebunge, vffs meist vnd sterckest als ir muget, vund ins fehldt gehoret, zu Rosse vnnd fuss aufseyt zu seiner k. g. houbtman dem Tethawer, nach dem Glogow durch gnade gots nw irobirt ist, vor Sprottow, die seine k. g. zubelegern ge- schafft hat, jns feldt tzyhen die helffen zugewynnen, vnd her- 10 tzoge hanssen als einem trewbruchigen an seinen g. vnd besche- diger der landt, zuuortreyben, seinen k. g. zu gehorsam, als jr des schuldig seyt, vnd euch selbst landen vnnd leuthen zu ruhe 274b vnd gutten, vnnd dorjnne kein anderss thut, bey vormeidung seiner ko. mt. schweren straff vnd vngnad, vnd dorzu bey vor- 15 lisung der peen jn vorigem seiner ko. g. schreiben gemeldet, wanne wo jr des nicht thuet, jn eigenwilliger tratzickeit, als biss- her bescheen ist, vorharren, vnd einig weiter offtzog, suchen vnd gebrauchen wurdet, sullet jr wissen das seine k.mt. vmbe sollich uwer vngehorsam mit den obgeschriben penen volfaren, 20 zu uwern leiben vnnd guttern greiffen, vnnd mit euch ane alle gnade handeln vnd thuen lassen wil, das sich gegen freuelichen vngehorsamen vnd vngetreuen vnderthanen, geburen wurdt, dor- nach habt euch zu Richten. 5 Danne als jr euch mancherley beschwerunge, die euch her Lantuoit. 25 Jorg vom Stain, wider uwer freyheit vnnd altherkomen thun sulle, gegen seinen k. g. beclaget habt, junhalt der artickel seinen k. g. in schrifft obirantwort, die hat seine k. g. all vornohmen, nw mugt jr selbs vorstehen, das die geschriben nach natur- lichen Recht nicht wollen, sunder vorbieten das nymand sal 30 condempnirt ader vororteilt werden, dieweyle danne her Jorg in antwort nicht ist, nach uwer clage wissen hat, tzymet seinen k. g. als jr selbst ermessen mugt, sein vnuorhort, dorjnne nicht zu- handeln, seine k. mt. ist aber dornach gericht, sich als balde sie den bobistlichen legaten, abegefertiget hat, zu jn hynein zu landt 35 zufugen, vnnd guts willens, euch jn den selben uwern gebrechen vnd beschwernissen gegen hern Georgen, auch in widervmbe gegen euch zuuorhoren, vnnd uwer priuilegia besehen zu lassen, wurth sich irfinden, das jr von jm jn ichte dorvber beschwert ader vbirgriffen seit, vnnd euch vnrecht gescheen ist, des wil euch 40 seine k. g. gnedig wenden schaffen, vnd sich also dorjnne hal- den, des jr seinen k. g. das dangk sagen werdt. 275a
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304 275b Domit auch die sachen biss vff seiner g. zukunfft also ru- hende bleyben, wil seine k. mt. hern Jorgen schaffen zuschreiben vnnd gebieten, das er jn mitteler tzeit gegen euch vngeburlichs nichts vornehme, vnnd sich als sich gegen gutten leuthen tzyme mit euch halde. Als auch jr, die von Budissen euch in vil stucken, jnhalt uwer artickel, vber her Jorgen beclagt, lehst euch seine k. mt. sagen, wie wol seine k. g. nicht wisse, worvmbe her Jorg also, als jr furgegeben, mit euch handel, so muge dach seine k. g, wol gedencken, das solichs, nach dem ir Benedictum, der vor- 10 molss an seinen k. g. treuloss worden ist, vnnd allweg vil vn- rathes irkuckt hat, bey des tzeiten auch nicht vil gutts tzwischen seinen k. g. vnd euch bescheen mag, zu uwerm Burgermeister vnnd vorgeher, widervmbe gesatzt habt, ane cleine vnd treffliche vrsach, nicht beschehn sey, Doch wie dem, die weile jr vor- 15 standen habt das seine k. mt. dornach gericht ist, selbst hinein zu euch zu tzyhen, so wil seine k. mt. hern Jorgen abermolss schaffen zuschreyben, das er weiter wider euch jn vngutten nich- tes gebrauch, nach an uwern freyheiten einig vorletzung thue, sunder euch dobey geruglich bleiben lasse, vnd so seine k. g. 20 dorjnne zu landt sein wurth, wil euch seine k. mt. beiderseyt gegen enander vorhorenn, jst euch danne vonn jm, das sich irfindet, icht vnrecht geschen, dorvmb wil euch seine g. von im benugen schaffen, vnd die mengel ader gebrechen dermassen gnediglich wenden, das jr irkennen soldt, das solichs seiner k. g. 25 nicht lieb sey, dach also, ap jr her widervmbe, jcht vnrecht irfunden wurth, das jr des auch widerkorung thut, vnnd gemel- tem uwern Burgermeister seines vngeborlichen vornehmens, wei- ter nicht zusehet nach gestatt. Die von kamencz sein in sulche klagen mit eingeczogen, 30 haben doch dor noch gesaget, sie hetten do von kein wissen ge- habt, wer auch i will vff sulch anbrengen nye gewest etc. 276a Sulche klagen wie hie forne berurth, haben die von Bu- dissen mit den mannen, hinder den anderen Steten, die der ko. schrifft halben mit zeuschicken vormeinten vnd nicht ander sachen 35 halben berathen, beschlossen vnd begreiffen lassen, vnd der sel- ben vff gemeinen tagen nye von sich vorlauth, das sie derhalben ko. mt. irsuchen wulden, des sich dann die von Gorlicz zcuuor bsorget, vnd derhalben sich sulcher botschafft entschlagen haben, 12. irkuckt, erkocht, eingerührt, veranlasst.
304 275b Domit auch die sachen biss vff seiner g. zukunfft also ru- hende bleyben, wil seine k. mt. hern Jorgen schaffen zuschreiben vnnd gebieten, das er jn mitteler tzeit gegen euch vngeburlichs nichts vornehme, vnnd sich als sich gegen gutten leuthen tzyme mit euch halde. Als auch jr, die von Budissen euch in vil stucken, jnhalt uwer artickel, vber her Jorgen beclagt, lehst euch seine k. mt. sagen, wie wol seine k. g. nicht wisse, worvmbe her Jorg also, als jr furgegeben, mit euch handel, so muge dach seine k. g, wol gedencken, das solichs, nach dem ir Benedictum, der vor- 10 molss an seinen k. g. treuloss worden ist, vnnd allweg vil vn- rathes irkuckt hat, bey des tzeiten auch nicht vil gutts tzwischen seinen k. g. vnd euch bescheen mag, zu uwerm Burgermeister vnnd vorgeher, widervmbe gesatzt habt, ane cleine vnd treffliche vrsach, nicht beschehn sey, Doch wie dem, die weile jr vor- 15 standen habt das seine k. mt. dornach gericht ist, selbst hinein zu euch zu tzyhen, so wil seine k. mt. hern Jorgen abermolss schaffen zuschreyben, das er weiter wider euch jn vngutten nich- tes gebrauch, nach an uwern freyheiten einig vorletzung thue, sunder euch dobey geruglich bleiben lasse, vnd so seine k. g. 20 dorjnne zu landt sein wurth, wil euch seine k. mt. beiderseyt gegen enander vorhorenn, jst euch danne vonn jm, das sich irfindet, icht vnrecht geschen, dorvmb wil euch seine g. von im benugen schaffen, vnd die mengel ader gebrechen dermassen gnediglich wenden, das jr irkennen soldt, das solichs seiner k. g. 25 nicht lieb sey, dach also, ap jr her widervmbe, jcht vnrecht irfunden wurth, das jr des auch widerkorung thut, vnnd gemel- tem uwern Burgermeister seines vngeborlichen vornehmens, wei- ter nicht zusehet nach gestatt. Die von kamencz sein in sulche klagen mit eingeczogen, 30 haben doch dor noch gesaget, sie hetten do von kein wissen ge- habt, wer auch i will vff sulch anbrengen nye gewest etc. 276a Sulche klagen wie hie forne berurth, haben die von Bu- dissen mit den mannen, hinder den anderen Steten, die der ko. schrifft halben mit zeuschicken vormeinten vnd nicht ander sachen 35 halben berathen, beschlossen vnd begreiffen lassen, vnd der sel- ben vff gemeinen tagen nye von sich vorlauth, das sie derhalben ko. mt. irsuchen wulden, des sich dann die von Gorlicz zcuuor bsorget, vnd derhalben sich sulcher botschafft entschlagen haben, 12. irkuckt, erkocht, eingerührt, veranlasst.
Strana 305
305 das inn dann von dem amechtmann jm besten teil aussgeleget, vnd jnn zcu allem guten komen ist. Vnd so ire sendeboten mit der vorgeschriben antworth ein- komen sein, haben die mann vnd die von budissen sich sulcher 5 antwurth nicht berûmet, sunder die vorhalden, biss so lang der ko. amechtmann, dem sie durch den ko. kanczler zcugeschickt, die selben antwurth, denn Eldsten herren mitgeteilt, vnd abe- zcuschreiben vorgunst hat, vnd ist den mannen vnd den von Budissen zcu grossem schaden allenthalben vnd vnglimph ko- 10 men, das sie wider den amechtmann geklaget, vnd also krůmp mit den Steten gehandelt haben. Des gleichen hat sichs eczliche jar do vor begeben, das mann vnd Stete eczlicher sachen halben zou ko. mt. geschickt haben, vnd vber die selben sachen, haben Merten maxen von der man- 15 schafft vnd Benedictus von der von Budissen wegen, ko. mt. vmb einen amechtmann gebeten, das vormals nye irfaren was das man vmb amecht leuth gebeten hett, zoum anderen haben 276b sie gebeten, das der konig das schloss zeu Budissen wider bawen wolde, hat der konig, herren Georgen vom Stain zou einem 20 amechtman gegeben, vnd das schloss zou Budissen wider bawen lassen, dorvmb saltu in den rethen weit sehen, so cautela. mann vnd Stete zcu dem konige schicken wollen, do mit du nicht gefert werdest. Vffruhre vnd tzwetraeht der von der Syttaw. 277 Js hat manch jor vnnd langetzeit gestanden, das die Rath- mann vnderenander, auch der Rath vnnd die gemeyn zur Syttaw in vneynickeit vnnd tzwittracht gestanden, also das die Rath- mann enander vorfulget vnd awss der Stad vortriben haben, die gemeine hat auch in allen merglichen geschefften vnnd sachen 30 mit wôllen wissen vnd Rathen, vnnd sunderlich in dissen kortz- vorgangen jaren haben die Rathmann enander suste vorfulget vnd vortriben, vnd bsunder einen awss jrem mittel Jentzsch gnant gefenglichen setzen, hartiglichen martern vnd burnen las- sen, vnnd so sie keine schuld nach sachen an jm bfunden, haben 35 sie in von der Stad vorweist. 25 10. krůmp, krumm, nicht aufrichtig. 23. S. 277a ist leer. 39
305 das inn dann von dem amechtmann jm besten teil aussgeleget, vnd jnn zcu allem guten komen ist. Vnd so ire sendeboten mit der vorgeschriben antworth ein- komen sein, haben die mann vnd die von budissen sich sulcher 5 antwurth nicht berûmet, sunder die vorhalden, biss so lang der ko. amechtmann, dem sie durch den ko. kanczler zcugeschickt, die selben antwurth, denn Eldsten herren mitgeteilt, vnd abe- zcuschreiben vorgunst hat, vnd ist den mannen vnd den von Budissen zcu grossem schaden allenthalben vnd vnglimph ko- 10 men, das sie wider den amechtmann geklaget, vnd also krůmp mit den Steten gehandelt haben. Des gleichen hat sichs eczliche jar do vor begeben, das mann vnd Stete eczlicher sachen halben zou ko. mt. geschickt haben, vnd vber die selben sachen, haben Merten maxen von der man- 15 schafft vnd Benedictus von der von Budissen wegen, ko. mt. vmb einen amechtmann gebeten, das vormals nye irfaren was das man vmb amecht leuth gebeten hett, zoum anderen haben 276b sie gebeten, das der konig das schloss zeu Budissen wider bawen wolde, hat der konig, herren Georgen vom Stain zou einem 20 amechtman gegeben, vnd das schloss zou Budissen wider bawen lassen, dorvmb saltu in den rethen weit sehen, so cautela. mann vnd Stete zcu dem konige schicken wollen, do mit du nicht gefert werdest. Vffruhre vnd tzwetraeht der von der Syttaw. 277 Js hat manch jor vnnd langetzeit gestanden, das die Rath- mann vnderenander, auch der Rath vnnd die gemeyn zur Syttaw in vneynickeit vnnd tzwittracht gestanden, also das die Rath- mann enander vorfulget vnd awss der Stad vortriben haben, die gemeine hat auch in allen merglichen geschefften vnnd sachen 30 mit wôllen wissen vnd Rathen, vnnd sunderlich in dissen kortz- vorgangen jaren haben die Rathmann enander suste vorfulget vnd vortriben, vnd bsunder einen awss jrem mittel Jentzsch gnant gefenglichen setzen, hartiglichen martern vnd burnen las- sen, vnnd so sie keine schuld nach sachen an jm bfunden, haben 35 sie in von der Stad vorweist. 25 10. krůmp, krumm, nicht aufrichtig. 23. S. 277a ist leer. 39
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GOERLITZER RATHSANNALEN. ZWEITER BAND.
GOERLITZER RATHSANNALEN. ZWEITER BAND.
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Wie konig Mathias gestorbenn, vnd wie lange er 1a Regiret hat. Anno ab incarnacione domini millesimo quadringentesimo nono- gesimo am palmtage nach vespertzeit ist konigk Mathias zu hun- gern etc., der danne mechtiglichen wider die thurcken, auch wider den Rohmischen keysser vnnd andere hern gestryten hat, mit totlicher krangheit befallen vff der Burgk zu wyenn, also das er grässlichenn geschrihen hat, das man js vber die gantze burg gehort, vnnd des andern tages, das ist vff den montag nach 1o palmarum jn der stund dorjnne sich seine totliche krangheit angefangen, ist er von disser werlde gescheyden, Seiner Reych des hungerschen jm dreyvnnddreyssigisten, vnnd des Behmischen jm tzweyvndtzwentzigisten jarenn. 5 15 Wie sichs nach seinem tode jn dissen landen be- geben hat. Vund so disse Stad jren Reitendenboten bey koniglicher maiestat gehabt hat, hat er sich eylende irhaben vnnd ist vff den osteroband zu myttage her gein Gorlitz komen, vnnd hat soliche geschicht den Eldisten hern vormeldet, die js danne desselbigen 20 tages durch iren Stadschreyber dem Edlen hern Georgen vom Stayn etc. disser lande voyth etc., die tzeit vffem schlosse zu Budissen bfunden, muntlichen haben vormelden lassen, vnd einen awss den Eldisten zu Budissen jn geheyme lassen warnen, das sie jre Stad in gutter achtung haben sulden, dergleichen haben 25 sie auch die von der Syttaw warnen lassen. 4. am palmtage, palmsonntage, den 4. april.
Wie konig Mathias gestorbenn, vnd wie lange er 1a Regiret hat. Anno ab incarnacione domini millesimo quadringentesimo nono- gesimo am palmtage nach vespertzeit ist konigk Mathias zu hun- gern etc., der danne mechtiglichen wider die thurcken, auch wider den Rohmischen keysser vnnd andere hern gestryten hat, mit totlicher krangheit befallen vff der Burgk zu wyenn, also das er grässlichenn geschrihen hat, das man js vber die gantze burg gehort, vnnd des andern tages, das ist vff den montag nach 1o palmarum jn der stund dorjnne sich seine totliche krangheit angefangen, ist er von disser werlde gescheyden, Seiner Reych des hungerschen jm dreyvnnddreyssigisten, vnnd des Behmischen jm tzweyvndtzwentzigisten jarenn. 5 15 Wie sichs nach seinem tode jn dissen landen be- geben hat. Vund so disse Stad jren Reitendenboten bey koniglicher maiestat gehabt hat, hat er sich eylende irhaben vnnd ist vff den osteroband zu myttage her gein Gorlitz komen, vnnd hat soliche geschicht den Eldisten hern vormeldet, die js danne desselbigen 20 tages durch iren Stadschreyber dem Edlen hern Georgen vom Stayn etc. disser lande voyth etc., die tzeit vffem schlosse zu Budissen bfunden, muntlichen haben vormelden lassen, vnd einen awss den Eldisten zu Budissen jn geheyme lassen warnen, das sie jre Stad in gutter achtung haben sulden, dergleichen haben 25 sie auch die von der Syttaw warnen lassen. 4. am palmtage, palmsonntage, den 4. april.
Strana 310
310 Ib Was die mitwoch jn heyligen tagen vffem tage zu Budissen vorhandelt ist etc. Vnnd so danne Manne vnnd Stethe disser lande vff mit- woch jn den Osterheyligen tagen ander sachen halben gein Bu- dissen vortagt gewest, hat in her George vom Stayn etc. vnder anderem anbrengen lassen, das sie sich der artickel vffem tage zu Olmitz von beiden konigen beschlossen, irjnnern sulden, do- mit sie sich nach tode ires gnedigsten hern des koniges also halden mochtenn, das js jren Eren vnd glymphen tôchte etc. Vff denselbigen tag ist auch von ko. mt. zu Behmen eine 10 schrifft an die von Budissen gelanget, jn mossen hienachfulget. 5 Za Wladislaus von gots gnaden konigk zu Behmen Marggraue zu merhern etc. Fursichtigen bisundern lieben, Wir habens kein tzweifel, wie ir warhafftig vorstanden habt, das der konig von hungern etc., 15 den nehsten vorgangen dinstag sein letztes ende beschlossen hat, der almechtige gott gebe der selen heyl vnnd trost, Wan wir dan awss solichem falle vnser vnd vnsers konigreichs mergliche notdorft zuhandeln furgedocht, vnd awss denselbigen zu euch vnd dem gantzen anhang der Sechsstethe lantschafft vnnd Steten, mit 20 werbungen, den Edlen vnseren lieben getrewen Georgen Birka von der duben vnnd zur leyppen, jn willen vnd menung seyn vngesewmet abezufertigen, Begeren wir an euch gentzlich, euch vnuortzog vnd eines entlichen tages, do jr vnd ander Stethe Rytterschafft vnd lantschafft bey sammen sein muget, des an 25 einander beschicken, vnd dieselbigen tzeyt hiemit furderlich zu schreyben, So ist douon die meynung, das sich doruff gnanter Bircka zu euch fugen sal, vund dieselbige vnser vnnd vnsers konigreichs notdorfft zu werben, Geben auff vnserem Sloss zu prag am karfreytag, vnsers Reychs jm newntzehnden jarenn. Ad mandatum domini Regis. Den fursichtigen vnseren lieben bisundern Burgermeister vnnd Rath der Stad Budissenn. Doruff danne Manne vnnd Stethe, seiner ko. g. botschafft anzuhoren, einen tag vff dornstag nach quasimodogeniti gein 35 Budissen geleget, vnnd dieselbe seiner ko. g. botschafft dorzu gesichert haben. 30 1. mitwoch in heyligen (oster�) tagen, den 14. april. 12. In der urk. samml. aus diesem annal bd. VIII. nr. 1397. 30. Karfreitag war der 9. april. 35. dornstag n. quasimodogeniti, den 22. april. 37. gesichert, den abgesandten freies geleit zugesichert haben.
310 Ib Was die mitwoch jn heyligen tagen vffem tage zu Budissen vorhandelt ist etc. Vnnd so danne Manne vnnd Stethe disser lande vff mit- woch jn den Osterheyligen tagen ander sachen halben gein Bu- dissen vortagt gewest, hat in her George vom Stayn etc. vnder anderem anbrengen lassen, das sie sich der artickel vffem tage zu Olmitz von beiden konigen beschlossen, irjnnern sulden, do- mit sie sich nach tode ires gnedigsten hern des koniges also halden mochtenn, das js jren Eren vnd glymphen tôchte etc. Vff denselbigen tag ist auch von ko. mt. zu Behmen eine 10 schrifft an die von Budissen gelanget, jn mossen hienachfulget. 5 Za Wladislaus von gots gnaden konigk zu Behmen Marggraue zu merhern etc. Fursichtigen bisundern lieben, Wir habens kein tzweifel, wie ir warhafftig vorstanden habt, das der konig von hungern etc., 15 den nehsten vorgangen dinstag sein letztes ende beschlossen hat, der almechtige gott gebe der selen heyl vnnd trost, Wan wir dan awss solichem falle vnser vnd vnsers konigreichs mergliche notdorft zuhandeln furgedocht, vnd awss denselbigen zu euch vnd dem gantzen anhang der Sechsstethe lantschafft vnnd Steten, mit 20 werbungen, den Edlen vnseren lieben getrewen Georgen Birka von der duben vnnd zur leyppen, jn willen vnd menung seyn vngesewmet abezufertigen, Begeren wir an euch gentzlich, euch vnuortzog vnd eines entlichen tages, do jr vnd ander Stethe Rytterschafft vnd lantschafft bey sammen sein muget, des an 25 einander beschicken, vnd dieselbigen tzeyt hiemit furderlich zu schreyben, So ist douon die meynung, das sich doruff gnanter Bircka zu euch fugen sal, vund dieselbige vnser vnnd vnsers konigreichs notdorfft zu werben, Geben auff vnserem Sloss zu prag am karfreytag, vnsers Reychs jm newntzehnden jarenn. Ad mandatum domini Regis. Den fursichtigen vnseren lieben bisundern Burgermeister vnnd Rath der Stad Budissenn. Doruff danne Manne vnnd Stethe, seiner ko. g. botschafft anzuhoren, einen tag vff dornstag nach quasimodogeniti gein 35 Budissen geleget, vnnd dieselbe seiner ko. g. botschafft dorzu gesichert haben. 30 1. mitwoch in heyligen (oster�) tagen, den 14. april. 12. In der urk. samml. aus diesem annal bd. VIII. nr. 1397. 30. Karfreitag war der 9. april. 35. dornstag n. quasimodogeniti, den 22. april. 37. gesichert, den abgesandten freies geleit zugesichert haben.
Strana 311
311 Manne vnd Stethe disser lanth gegen Bresslaw vortagt. Frreytages nach den osterheyligen tagen, seint des hern Bi- schoffs zu Breslaw schriffte, in mossen hienachfulget, an manne 5 vnd Stethe gelanget, domit seine gnade sie vff Sontag miseri- cordia domini neben andern fursten vnnd hern landen vnnd Ste- then awss Slezien vnnd nyderlawsitz, gein Breslaw vortagt hat. Johannes von gots gnaden Bischoff zu Breslaw. Vnser gunst vnnd alles gutt Wirdige Erbare woltuchtige 10 vnnd weysse bsunder lieben, Nach dem denne der durchlauch- tigst furste vnnd herre herr Mathias konig zu hungern Behmen etc. von dem vorhengniss gots des almechtigen todishalben abe- gegangen ist, got sey der selen barmhertzig vnnd gnedig, thut vns vnd allen fursten hern landen vnnd Stethen der Schlezie 15 noth zusamen zekomen. vnser aller bestis zerothslagen vnnd be- trachten, gebort vns ye als einem Bischoff zu Breslaw vnd El- disten fursten in der Slezie, euch allen zugesprechen zubesenden, Bitthen wir wolt euch ader etliche awss euch mit foller macht vff den nehsten Sontag misericordia domini einzukomen ken Breslaw 20 fugen, vnnd dornach vffen montag der lande vnnd Stethe bestes ere vnnd fromen furzunehmen Wenne wir allen andern fursten hern landen vnnd Stethen auch dergleichen geschriben haben, anzusehen vnser aller grosse noth, die jtzund jn vil wege vnnd vorawss der dinstleuthe halben, die nach jm lande ligenn, vor 25 awgen ist, getrawen wir euch, jr werdet euch hirjnne nichts vor- hindern lassen, Wanne wo nicht ein solichs eintrechtig fur- nehmen geschicht, jst zubesorgen dissen landen mochte grosser vnrath entstehen, dem wir mit gots hulff in solichem zusamp- komen wol wendung thuen mugen, Geben in vnser Stad neiss 30 am montage in den osterheyligen tagen, Anno ete. lxxxx. 2b Was der ko. sendebothe an manne vnd Stethe ge- brocht hat etc. Vff dornstag nach quasimodogeniti hat der Edle her George Birka von der duba etc., nach verlesunge einer Credentz des ko- 35 niges zu Behmen, seiner ko. mt. geschefte an manne vnd Stethe doselbst zu Budissen vffem tage vorsammelt, angebracht, Nach dem ko. mt. zu hungern sein ende beschlossen hette, vnnd vor- 3a 3. Freytages nach den osterheyligen tagen, den 16. april. 30. am montage jn den osterheyl. tagen, den 12. april.
311 Manne vnd Stethe disser lanth gegen Bresslaw vortagt. Frreytages nach den osterheyligen tagen, seint des hern Bi- schoffs zu Breslaw schriffte, in mossen hienachfulget, an manne 5 vnd Stethe gelanget, domit seine gnade sie vff Sontag miseri- cordia domini neben andern fursten vnnd hern landen vnnd Ste- then awss Slezien vnnd nyderlawsitz, gein Breslaw vortagt hat. Johannes von gots gnaden Bischoff zu Breslaw. Vnser gunst vnnd alles gutt Wirdige Erbare woltuchtige 10 vnnd weysse bsunder lieben, Nach dem denne der durchlauch- tigst furste vnnd herre herr Mathias konig zu hungern Behmen etc. von dem vorhengniss gots des almechtigen todishalben abe- gegangen ist, got sey der selen barmhertzig vnnd gnedig, thut vns vnd allen fursten hern landen vnnd Stethen der Schlezie 15 noth zusamen zekomen. vnser aller bestis zerothslagen vnnd be- trachten, gebort vns ye als einem Bischoff zu Breslaw vnd El- disten fursten in der Slezie, euch allen zugesprechen zubesenden, Bitthen wir wolt euch ader etliche awss euch mit foller macht vff den nehsten Sontag misericordia domini einzukomen ken Breslaw 20 fugen, vnnd dornach vffen montag der lande vnnd Stethe bestes ere vnnd fromen furzunehmen Wenne wir allen andern fursten hern landen vnnd Stethen auch dergleichen geschriben haben, anzusehen vnser aller grosse noth, die jtzund jn vil wege vnnd vorawss der dinstleuthe halben, die nach jm lande ligenn, vor 25 awgen ist, getrawen wir euch, jr werdet euch hirjnne nichts vor- hindern lassen, Wanne wo nicht ein solichs eintrechtig fur- nehmen geschicht, jst zubesorgen dissen landen mochte grosser vnrath entstehen, dem wir mit gots hulff in solichem zusamp- komen wol wendung thuen mugen, Geben in vnser Stad neiss 30 am montage in den osterheyligen tagen, Anno ete. lxxxx. 2b Was der ko. sendebothe an manne vnd Stethe ge- brocht hat etc. Vff dornstag nach quasimodogeniti hat der Edle her George Birka von der duba etc., nach verlesunge einer Credentz des ko- 35 niges zu Behmen, seiner ko. mt. geschefte an manne vnd Stethe doselbst zu Budissen vffem tage vorsammelt, angebracht, Nach dem ko. mt. zu hungern sein ende beschlossen hette, vnnd vor- 3a 3. Freytages nach den osterheyligen tagen, den 16. april. 30. am montage jn den osterheyl. tagen, den 12. april.
Strana 312
312 molss etzliche artickel tzwischen jnn beyden konigen, zu vlmutz begriffen wern, were seine k. g. in menung dieselben also zu- halden, so ferre sie bissher nicht vorbrachen wern, vnd wie die- selben gehalden wern, wuste seine ko. g. wol, vnd nachdem disse lanth der krohne zu Behmen eingeleibt wern, das sie durch keine weisse douon nicht komen sulden, derhalben auch seine ko. g. sunderliche gunst zu dissen landen truge, hette seine ko. g. zum irsten zu jnn geschickt, vnd begerte das sie seiner ko. g. holdung pflicht vnnd vnderthenickeit thuen wolden, Seine ko. g. wulde sie auch bey jren priuilegien freyheiten gewonheiten vnnd aldher� 10 komen lassen schutzen vnnd hanthaben. Doruff haben sich manne vnnd Stethe besprachen, vnnd einer frist begert, alse hat jn seine g. frist gegeben biss vff dins- tag nach misericordia domini, wie wol disser Stad sendeboten doruff gestanden haben, das man einen gerawmen tag vff drey 15 ader vier wochen nehmen sulde, vnnd dach des bey manne vnd Stethen, die jn den dingen suste geeylet, keyn gehor gehabt haben. Sunder vff die schriffte des hern Bischoffs von Breslaw ha- ben manne vnnd Stethe gehandelt vnd beschlossen, das sie dohyn nicht schycken wulden, dieweil sie zu jnn nicht geordent, nach 20 der Sigelung halben in gleichem fall mit in stunden, sie wulden sich auch jn schriften nicht entschuldigen nach mit in vorflech- ten, sunder die ding in einfeldiger weisse lassen liggen. 5 ab Was manne vnd Stethe vffem tage zu Budissen ge- handelt vnd dem koniglichen sendeboten zu antwort 25 gegeben haben. Dinstag nach misericordia domini vff gemeinem tage zu Budissen haben die Ritterschafft aller weichbilde, vnd die von Steten Budissen Syttaw lawban lobaw vnnd Camentz alle disse menung gehabt, Sie hetten holdung gethan konig Mathien vnnd 30 seiner ko. g. erben konigen zu Behmen vnd der wirdigen Crohn zu Behmen, nw wern sie nach tode konig Mathien der irsten tzwehe stucke entledigt, sunder mit dem dritten, das ist der Crohn zu Behmen halben, wern sie nach vorhafft, vnnd so sie der Crohn zu Behmen also eingeleibt wern, das sie vnscheidenlich dorbey 35 bleyben sulden, wusten sie sich nyndert hyn danne zum konige zu Behmen als zu dem houbte der Crohn zuhalden vnnd wul- den jm zusagenn. 14. dinstag nach misericordia domini, den 27. april. 1 meh sállotie
312 molss etzliche artickel tzwischen jnn beyden konigen, zu vlmutz begriffen wern, were seine k. g. in menung dieselben also zu- halden, so ferre sie bissher nicht vorbrachen wern, vnd wie die- selben gehalden wern, wuste seine ko. g. wol, vnd nachdem disse lanth der krohne zu Behmen eingeleibt wern, das sie durch keine weisse douon nicht komen sulden, derhalben auch seine ko. g. sunderliche gunst zu dissen landen truge, hette seine ko. g. zum irsten zu jnn geschickt, vnd begerte das sie seiner ko. g. holdung pflicht vnnd vnderthenickeit thuen wolden, Seine ko. g. wulde sie auch bey jren priuilegien freyheiten gewonheiten vnnd aldher� 10 komen lassen schutzen vnnd hanthaben. Doruff haben sich manne vnnd Stethe besprachen, vnnd einer frist begert, alse hat jn seine g. frist gegeben biss vff dins- tag nach misericordia domini, wie wol disser Stad sendeboten doruff gestanden haben, das man einen gerawmen tag vff drey 15 ader vier wochen nehmen sulde, vnnd dach des bey manne vnd Stethen, die jn den dingen suste geeylet, keyn gehor gehabt haben. Sunder vff die schriffte des hern Bischoffs von Breslaw ha- ben manne vnnd Stethe gehandelt vnd beschlossen, das sie dohyn nicht schycken wulden, dieweil sie zu jnn nicht geordent, nach 20 der Sigelung halben in gleichem fall mit in stunden, sie wulden sich auch jn schriften nicht entschuldigen nach mit in vorflech- ten, sunder die ding in einfeldiger weisse lassen liggen. 5 ab Was manne vnd Stethe vffem tage zu Budissen ge- handelt vnd dem koniglichen sendeboten zu antwort 25 gegeben haben. Dinstag nach misericordia domini vff gemeinem tage zu Budissen haben die Ritterschafft aller weichbilde, vnd die von Steten Budissen Syttaw lawban lobaw vnnd Camentz alle disse menung gehabt, Sie hetten holdung gethan konig Mathien vnnd 30 seiner ko. g. erben konigen zu Behmen vnd der wirdigen Crohn zu Behmen, nw wern sie nach tode konig Mathien der irsten tzwehe stucke entledigt, sunder mit dem dritten, das ist der Crohn zu Behmen halben, wern sie nach vorhafft, vnnd so sie der Crohn zu Behmen also eingeleibt wern, das sie vnscheidenlich dorbey 35 bleyben sulden, wusten sie sich nyndert hyn danne zum konige zu Behmen als zu dem houbte der Crohn zuhalden vnnd wul- den jm zusagenn. 14. dinstag nach misericordia domini, den 27. april. 1 meh sállotie
Strana 313
313 Vff soliche menung haben sie dem Edlen hern Georgen Birken etc. ko. mt. sendeboten |entliche antwort gegeben vnnd zusage gethan, mit dissem anhange, das jn ko. mt. ire priuilegia freiheiten gewonheiten vnd altherkomen, ap in auch bissher ichtes 5 doran vorbrachen were, vornawen vnd bestetigen sulle, vnnd sulle jn, ehrdanne sie holdung thuen, vorsprechen, das jn seine ko. g. hern Georgen vom Stayn zu einem voyte nicht geben wulle, vnnd ap sie solicher zusage halben jchtes angefachten wurden, das sie seine ko.mt. des enthnemen schutzen vnd hanthaben sulle. Vnnd so vnser sendeboten, die von Budissen, jn sunder- lichem handel, so sie mit etzlichen eldisten des Rathes doselbst gehabt, von solicher menung nicht haben mugen brengen, nach jn eingebilden, das sie in dissen grossen sachen nicht so suste eylen, sunder eine bequeme frist begeren sulden, haben sie ire 15 antwort, jn mossen der Rath mit Eldisten vnnd geschwornen beschlossen, in sunderheit gegeben, vnd dem koniglichen sende- boten gesaget, jre hern vnnd frunth hetten sich nicht vorsehen, das manne vnd Stete vff dissmol entliche antwort geben wurden, derhalben hetten sie inn auch keine befelhe doruff gethan, sun- 20 der bethen seine g. wulde jn eine frist geben, vnd ko. mt. ge- leite zusagen, wurden sie ire werbende botschafft zu seinen ko. g. schicken, vnd ire notdorft doselbst furbrengen lassen, seine g. sulde auch ane tzweiuel sein, sie wurden sich gegen ko. mt. Recht vnd wie billich, als gutten fromen leuthen zugeboret, halden. 4a 10 Doruff in seine g. geantwort, her hette des von ko. mt. nicht in befehl das er jn enigerley frist ader geleite zusagen sulde, Manne vnd Stethe haben auch disse Stad derhalben suste vor- acht vnd gearget, vnd sunderlich die manschaft hat disse Stad bey gemeltem ko. sendeboten schwerlichen angetragen vnd vor- 30 vnglympht. 25 Vnnd so disser Stad sendeboten von gemeltem tage komen, vnnd den handel vortzalt haben, hat der Rath eylende eherdanne der ko. sendebote wider einkomen ist, an ko. mt. geschriben, sich solichs vfftzoges entschuldiget, vnd die weil sie suste abegonner 35 hetten, jr sendeboten so sie zu seinen ko. g. schicken, vnd ire notdorfft wurden vortzelen lassen, zugeleiten begert, das jn danne seine ko. g. bis vff L personen vnd so vil pferde vff drey wochen, balde zugeschriben hat. 40
313 Vff soliche menung haben sie dem Edlen hern Georgen Birken etc. ko. mt. sendeboten |entliche antwort gegeben vnnd zusage gethan, mit dissem anhange, das jn ko. mt. ire priuilegia freiheiten gewonheiten vnd altherkomen, ap in auch bissher ichtes 5 doran vorbrachen were, vornawen vnd bestetigen sulle, vnnd sulle jn, ehrdanne sie holdung thuen, vorsprechen, das jn seine ko. g. hern Georgen vom Stayn zu einem voyte nicht geben wulle, vnnd ap sie solicher zusage halben jchtes angefachten wurden, das sie seine ko.mt. des enthnemen schutzen vnd hanthaben sulle. Vnnd so vnser sendeboten, die von Budissen, jn sunder- lichem handel, so sie mit etzlichen eldisten des Rathes doselbst gehabt, von solicher menung nicht haben mugen brengen, nach jn eingebilden, das sie in dissen grossen sachen nicht so suste eylen, sunder eine bequeme frist begeren sulden, haben sie ire 15 antwort, jn mossen der Rath mit Eldisten vnnd geschwornen beschlossen, in sunderheit gegeben, vnd dem koniglichen sende- boten gesaget, jre hern vnnd frunth hetten sich nicht vorsehen, das manne vnd Stete vff dissmol entliche antwort geben wurden, derhalben hetten sie inn auch keine befelhe doruff gethan, sun- 20 der bethen seine g. wulde jn eine frist geben, vnd ko. mt. ge- leite zusagen, wurden sie ire werbende botschafft zu seinen ko. g. schicken, vnd ire notdorft doselbst furbrengen lassen, seine g. sulde auch ane tzweiuel sein, sie wurden sich gegen ko. mt. Recht vnd wie billich, als gutten fromen leuthen zugeboret, halden. 4a 10 Doruff in seine g. geantwort, her hette des von ko. mt. nicht in befehl das er jn enigerley frist ader geleite zusagen sulde, Manne vnd Stethe haben auch disse Stad derhalben suste vor- acht vnd gearget, vnd sunderlich die manschaft hat disse Stad bey gemeltem ko. sendeboten schwerlichen angetragen vnd vor- 30 vnglympht. 25 Vnnd so disser Stad sendeboten von gemeltem tage komen, vnnd den handel vortzalt haben, hat der Rath eylende eherdanne der ko. sendebote wider einkomen ist, an ko. mt. geschriben, sich solichs vfftzoges entschuldiget, vnd die weil sie suste abegonner 35 hetten, jr sendeboten so sie zu seinen ko. g. schicken, vnd ire notdorfft wurden vortzelen lassen, zugeleiten begert, das jn danne seine ko. g. bis vff L personen vnd so vil pferde vff drey wochen, balde zugeschriben hat. 40
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314 4h Was disse Stad durch jre sendeboten an komt. hat werben lassenn. Ha Vff solich koniglicher mt. geleite hat disse Stad ire wer- bende botschafft nach Rathe des Erbarn Rathes Eldisten vnd ge- swornen abeuertiget, vnd am Sontage vocem jucunditatis an ko. mt. werben lassen, das sie mit irer antwort vortzogen vnnd neben manne vnd Stethen nicht entliche antwort gegeben hetten, were nicht dorvmb das sie seiner ko. g. gescheffte dadurch hetten jrren vnd storig machen wollen, sunder awss merglicher vrsachen vnd irer notdorfft halben, vorgnomen vnd gescheen, danne sie hetten 10 suste abgonner vnd forderlich von den Erbern mannen, die sich algereit hetten furnehmen lassen, sie wulden nw nach jrem gut- duncken mit in vmbgehen, vnnd das solich vnwille vnd abgunst forderlich dorawss entsprysse, das sie obir den koniglichen ge- richten halden vnd nach lauth irer priuilegien dieselben vor ein— 15 griffen schutzen vnd hanthaben, etc. Auch dorvon das sie neben dem ko. anwalden vnd neben den koniglichen gerichten, die ko. strassen vor den pleckern schutzten vnnd beschirmitten, nach dem sie des von keissern vund ko. schwere gebot hetten, etc. Auch der Bierfurhalben nach dem sie keisserliche vnnd ko. priuilegia vnnd Rechtspruche hetten, das nymandes jm gantzen weichbilde kein ander bier, danne das zu Gorlitz gebrawen ist, schencken sal etc. Vnnd nach dem sie wusten, das sie neben andern landen 25 vnnd Stethen zu den sie geordent, der Crohn zu Behmen also eingeleibt weren, das sie zu ewigen tzeiten dobey bleyben vnd jn keinem weg douon sullen gescheiden werden, vnd gleichwol neben fursten vnd hern landen vnd Stethen douon komen, vnd jtzt langetzeit douon getzogen gewest wern, wulde sie beduncken 30 das in noth were solichs Raths hiran zugebrauchen, domit sie in solicher tzymlicher vnd bestendiger weysse seinen ko. g. vnd der Crohn zu Behmen zugefuget wurden, das sie forder vnschei- denlich dorbey bleiben mochten, derhalben bethen sie, seine ko. g. wulden in solichs, das sie einen offschub gnomen haben, nicht 35 zu vngnaden sunder zum besten wenden, vnd nach eine tzeit mit jun gedult haben, bisssolange die sachen den weg begriffen, dadurch sie ane nachrede vnd mit mehrem glymph danne jtzt 20 5 5. sontag vocem jucund., den 2. mai. 11. forderlich, vornehmlich. 12. alge- reit, bereits.
314 4h Was disse Stad durch jre sendeboten an komt. hat werben lassenn. Ha Vff solich koniglicher mt. geleite hat disse Stad ire wer- bende botschafft nach Rathe des Erbarn Rathes Eldisten vnd ge- swornen abeuertiget, vnd am Sontage vocem jucunditatis an ko. mt. werben lassen, das sie mit irer antwort vortzogen vnnd neben manne vnd Stethen nicht entliche antwort gegeben hetten, were nicht dorvmb das sie seiner ko. g. gescheffte dadurch hetten jrren vnd storig machen wollen, sunder awss merglicher vrsachen vnd irer notdorfft halben, vorgnomen vnd gescheen, danne sie hetten 10 suste abgonner vnd forderlich von den Erbern mannen, die sich algereit hetten furnehmen lassen, sie wulden nw nach jrem gut- duncken mit in vmbgehen, vnnd das solich vnwille vnd abgunst forderlich dorawss entsprysse, das sie obir den koniglichen ge- richten halden vnd nach lauth irer priuilegien dieselben vor ein— 15 griffen schutzen vnd hanthaben, etc. Auch dorvon das sie neben dem ko. anwalden vnd neben den koniglichen gerichten, die ko. strassen vor den pleckern schutzten vnnd beschirmitten, nach dem sie des von keissern vund ko. schwere gebot hetten, etc. Auch der Bierfurhalben nach dem sie keisserliche vnnd ko. priuilegia vnnd Rechtspruche hetten, das nymandes jm gantzen weichbilde kein ander bier, danne das zu Gorlitz gebrawen ist, schencken sal etc. Vnnd nach dem sie wusten, das sie neben andern landen 25 vnnd Stethen zu den sie geordent, der Crohn zu Behmen also eingeleibt weren, das sie zu ewigen tzeiten dobey bleyben vnd jn keinem weg douon sullen gescheiden werden, vnd gleichwol neben fursten vnd hern landen vnd Stethen douon komen, vnd jtzt langetzeit douon getzogen gewest wern, wulde sie beduncken 30 das in noth were solichs Raths hiran zugebrauchen, domit sie in solicher tzymlicher vnd bestendiger weysse seinen ko. g. vnd der Crohn zu Behmen zugefuget wurden, das sie forder vnschei- denlich dorbey bleiben mochten, derhalben bethen sie, seine ko. g. wulden in solichs, das sie einen offschub gnomen haben, nicht 35 zu vngnaden sunder zum besten wenden, vnd nach eine tzeit mit jun gedult haben, bisssolange die sachen den weg begriffen, dadurch sie ane nachrede vnd mit mehrem glymph danne jtzt 20 5 5. sontag vocem jucund., den 2. mai. 11. forderlich, vornehmlich. 12. alge- reit, bereits.
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315 gescheen kan, zu seinen ko. g. komen, vnd ane jusage vnschei- denlich dorbey bleyben mochten, als danne seine ko. g. soliche weisse vnd wege, ane tzweiuel wol trachten vnnd fynden wurde, Seine ko. g. sulde sie auch nicht anderss vormercken, danne 5 als die, dy sich gein seiner ko. g. Recht vnd wie billich ist halden wulden, vnnd ap sie jn mitteler tzeit von ymandes angelanget wurden, wulden sie hinder seiner ko. g. Rath nichtes vornehmen. Antwort ko. mt. Doruff seine ko. mt. durch hern Georgen Vitzthum jn bey- 10 wesen etzlicher ander hern, geantwort, ko. mt. befremditte, nach dem sie selbst sagitten, das sie der Crohne zu Behmen also ein- geleibet wern das sie vnscheidenlich dorbey bleyben sulden, das sie neben andern mannen vnd Stethen nicht zugesaget hetten, vnd dach keine sache dorvmbe solichs gescheen were, furbrech- 15 ten, Derhalben begerte seine ko. g. das sie nach seinen ko. g. pflicht holdung vnd zusage thuen wulden, wo aber das nicht geschege, wuste seine ko. g. wol was sie ir forder hirjnne zu- 5 thuen schuldig wer, Seine ko. g. wulde jnn auch, so sie seinen g. pflicht vnnd holdung getheten, ire priuilegia vnd altherkomen 20 vornawen vnnd bestetigen, vnnd sie dorbey schulzenn vnnd hant- haben etc., vnd hat in frist gegeben biss vff dinstag nach Exaudi. Jnsage der Stad Sendebothenn. Sie hetten seiner koniglichen g. menung vnd beger demuttig— lichen vffgnomen vnnd vorstanden, wulden dieselbige an ire hern 25 vnnd frund tragen, vnnd tzweiuelten nicht sie wurden sich hir- jnne Recht vnd wie billich gegen seinen g. halden, Sunder so die sache gross were, vnd vil leuthe ansege, mochte seine ko. g. selbst abenehmen, das sie die in solicher kortzen fryst schwer- lich zu ende tragen mochten etc. Antwort ko. mt. Doruff jn ko. mt. durch gemelten hern Georgen Vytzthum hat geantwort, Sie hetten seiner ko. g. menung wol vorstanden etc., Sunder vff ir anbrengen, wie er Jhon vom Greffensteyn einen galgen zu Radenbritz vffgericht habe, wider die ko. ge- 35 richte, jst in durch den Cantzler geantwort, ko. mt. hette hern Jhon geschriben, solichs abezuthun etc. 30 21. dinstag nach Exaudi, den 25. mai. 22. Jnsage, cinrede, interpellatio. 27. ansege, ansâhe, anginge, beträſe. 40 *
315 gescheen kan, zu seinen ko. g. komen, vnd ane jusage vnschei- denlich dorbey bleyben mochten, als danne seine ko. g. soliche weisse vnd wege, ane tzweiuel wol trachten vnnd fynden wurde, Seine ko. g. sulde sie auch nicht anderss vormercken, danne 5 als die, dy sich gein seiner ko. g. Recht vnd wie billich ist halden wulden, vnnd ap sie jn mitteler tzeit von ymandes angelanget wurden, wulden sie hinder seiner ko. g. Rath nichtes vornehmen. Antwort ko. mt. Doruff seine ko. mt. durch hern Georgen Vitzthum jn bey- 10 wesen etzlicher ander hern, geantwort, ko. mt. befremditte, nach dem sie selbst sagitten, das sie der Crohne zu Behmen also ein- geleibet wern das sie vnscheidenlich dorbey bleyben sulden, das sie neben andern mannen vnd Stethen nicht zugesaget hetten, vnd dach keine sache dorvmbe solichs gescheen were, furbrech- 15 ten, Derhalben begerte seine ko. g. das sie nach seinen ko. g. pflicht holdung vnd zusage thuen wulden, wo aber das nicht geschege, wuste seine ko. g. wol was sie ir forder hirjnne zu- 5 thuen schuldig wer, Seine ko. g. wulde jnn auch, so sie seinen g. pflicht vnnd holdung getheten, ire priuilegia vnd altherkomen 20 vornawen vnnd bestetigen, vnnd sie dorbey schulzenn vnnd hant- haben etc., vnd hat in frist gegeben biss vff dinstag nach Exaudi. Jnsage der Stad Sendebothenn. Sie hetten seiner koniglichen g. menung vnd beger demuttig— lichen vffgnomen vnnd vorstanden, wulden dieselbige an ire hern 25 vnnd frund tragen, vnnd tzweiuelten nicht sie wurden sich hir- jnne Recht vnd wie billich gegen seinen g. halden, Sunder so die sache gross were, vnd vil leuthe ansege, mochte seine ko. g. selbst abenehmen, das sie die in solicher kortzen fryst schwer- lich zu ende tragen mochten etc. Antwort ko. mt. Doruff jn ko. mt. durch gemelten hern Georgen Vytzthum hat geantwort, Sie hetten seiner ko. g. menung wol vorstanden etc., Sunder vff ir anbrengen, wie er Jhon vom Greffensteyn einen galgen zu Radenbritz vffgericht habe, wider die ko. ge- 35 richte, jst in durch den Cantzler geantwort, ko. mt. hette hern Jhon geschriben, solichs abezuthun etc. 30 21. dinstag nach Exaudi, den 25. mai. 22. Jnsage, cinrede, interpellatio. 27. ansege, ansâhe, anginge, beträſe. 40 *
Strana 316
316 Wie manne vnd Stethe abermolss durch den Bi- schoff gein Breslaw vortagt sint. 6b Vnsere gunst vnd alles gutt namhafftige Erbare woltuchtige vnnd weisse bsunder gutte gonner vnnd lieben, als euch wissent- lich ist, wie wir nehst nach tode der ko.mt. zu hungern seliges gedechtniss, als der Elder furst der Slesi vmbe gemeines notzes ere vnnd besten willen, euch vnd andern fursten vnd hern, lan- den vnd Steten der Slesien vnd beyden lawsitz einen fursten tag vff den Sontag misericordia domini zu Breslaw, einzukomen, ir- nennet haben, jn zuuorsicht jr wurdet euch auch zu sulchem 10 tage befinden, Sint denne etzliche fursten in person, vnd die an- dern durch ire volmechtige sendeboten vnd von land vnd Steten trefflich, gemeinen notz vnd vnser aller ere vnd bestes zubetrach- ten, hie irschynen, ist von uwern wegen gar nymandes komen, doran menniglich ein bekommerniss gehabt, Als danne ko. mt. 15 zu Behmen seine mergliche Rethe zu sulchem tage geuertiget, disse land fordern vnd antzyhen hat lassen, nach alder ordenung zu der loblichen Crohn zu Behmen vnd seinen ko. g. als einem gecronten konige, hinfur gewertig zu werden, nw danne die ding aller vnd yde betreffend, hat vns allen bedaucht, domit wir ein- trechtige antwort geben mugen, einen andern furstentag zu be- stymmen, vnd den yderman vorkunden, dorzu euch zuuorbotten, fursten vnd hern, land vnd Stete vns gebeten haben, derhalben wir euch nachmolss irlangen, euch in person, aber ye etliche awss euch in voller gewalt der andern, euch vff Sontag Exaudi 25 schirst einzukomen, sich hir gein Breslaw einzufugen, des mon- tags dornach vor gemeinen notz vnd ere, als euch wol geboren wil, helffen zu trachten vnnd Rathen, das eintrechtige antwort ko. mt. vorgnant geben, vnd gemeiner notz vorsorget werde, ha- ben auch eine mergliche botschaft, an die hern von Merhern 30 derhalben von dissem tage gefertiget, vnnd vorhoffen, sie werden sich auch zu der enickeit, als sie sich durch ire schrifft, vff dissem tage zuerkennen geben haben, fleyssigen, wolt ye nicht awssenbleiben domit gemeiner notz nicht gejrret werde, wirth in fruntlichem willen angenempt, vnd gefleissiget zuuordinen, 35 Geben zu Breslaw am tage philippi vnnd Jacobi Anno etc. lxxxx. Den Namhafftigen Erbar woltuchtigen vnnd weyssen Man- schafft vnnd Stad Gorlitz vnnseren bsundern gutten gonnern vnnd lieben. 20 Ga 5 1. Oberl. urk. samml. bd. VIII. nr. 1401 aa. 22. zuuorbotten, durch einen boten zul berufen. 24. irlangen, angehen, ersuchen. 36. am t. phil. v. Jac., d. 1. mai.
316 Wie manne vnd Stethe abermolss durch den Bi- schoff gein Breslaw vortagt sint. 6b Vnsere gunst vnd alles gutt namhafftige Erbare woltuchtige vnnd weisse bsunder gutte gonner vnnd lieben, als euch wissent- lich ist, wie wir nehst nach tode der ko.mt. zu hungern seliges gedechtniss, als der Elder furst der Slesi vmbe gemeines notzes ere vnnd besten willen, euch vnd andern fursten vnd hern, lan- den vnd Steten der Slesien vnd beyden lawsitz einen fursten tag vff den Sontag misericordia domini zu Breslaw, einzukomen, ir- nennet haben, jn zuuorsicht jr wurdet euch auch zu sulchem 10 tage befinden, Sint denne etzliche fursten in person, vnd die an- dern durch ire volmechtige sendeboten vnd von land vnd Steten trefflich, gemeinen notz vnd vnser aller ere vnd bestes zubetrach- ten, hie irschynen, ist von uwern wegen gar nymandes komen, doran menniglich ein bekommerniss gehabt, Als danne ko. mt. 15 zu Behmen seine mergliche Rethe zu sulchem tage geuertiget, disse land fordern vnd antzyhen hat lassen, nach alder ordenung zu der loblichen Crohn zu Behmen vnd seinen ko. g. als einem gecronten konige, hinfur gewertig zu werden, nw danne die ding aller vnd yde betreffend, hat vns allen bedaucht, domit wir ein- trechtige antwort geben mugen, einen andern furstentag zu be- stymmen, vnd den yderman vorkunden, dorzu euch zuuorbotten, fursten vnd hern, land vnd Stete vns gebeten haben, derhalben wir euch nachmolss irlangen, euch in person, aber ye etliche awss euch in voller gewalt der andern, euch vff Sontag Exaudi 25 schirst einzukomen, sich hir gein Breslaw einzufugen, des mon- tags dornach vor gemeinen notz vnd ere, als euch wol geboren wil, helffen zu trachten vnnd Rathen, das eintrechtige antwort ko. mt. vorgnant geben, vnd gemeiner notz vorsorget werde, ha- ben auch eine mergliche botschaft, an die hern von Merhern 30 derhalben von dissem tage gefertiget, vnnd vorhoffen, sie werden sich auch zu der enickeit, als sie sich durch ire schrifft, vff dissem tage zuerkennen geben haben, fleyssigen, wolt ye nicht awssenbleiben domit gemeiner notz nicht gejrret werde, wirth in fruntlichem willen angenempt, vnd gefleissiget zuuordinen, 35 Geben zu Breslaw am tage philippi vnnd Jacobi Anno etc. lxxxx. Den Namhafftigen Erbar woltuchtigen vnnd weyssen Man- schafft vnnd Stad Gorlitz vnnseren bsundern gutten gonnern vnnd lieben. 20 Ga 5 1. Oberl. urk. samml. bd. VIII. nr. 1401 aa. 22. zuuorbotten, durch einen boten zul berufen. 24. irlangen, angehen, ersuchen. 36. am t. phil. v. Jac., d. 1. mai.
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317 Antwort vnd entschuldigung disser Stad an hern den Bischoff. Vnd so danne manne vnd Stethe der andern weichbilde gleich lautende schrifft des hern Bischoffs entpfangen, vnd der- 5 halben keinen tag irnant nach gehalden haben, auch disser Stad keine menung doruff zuerkennen gegeben, hat disse Stad solichs dem Bischoff geschriben, vnd vorgegeben, das in nach gestalten dingen, solichen furstentag, hinder mannen vnd Stethen zu den sie geordent, zuirsuchen, nicht fugen wulde, vnd gebeten, sich 10 derhalben bey fursten vnd hern landen vnd Steten zuentschul- digen, uts. in libro litterarum missarum. Wie ko. mt. die manne vnd Stete vff ire zusage zur holdung gefordert, vund sie widerboth hat etc. Jn mitteler tzeit hat ko. mt. zu Behmen die funff Stethe 15 vnd manschaft aller sechs weichbilde vff ire zusage zu Budissen gethan, schrifftlichen gefordert, vff Sontag vocem jucunditatis zu prage einzukomen, vnd doselbst seinen ko. g. rechtliche vorpflicht vnd gehorsam leiplichen zuthuen, vnnd so sie alreyt zur Syttaw gewest vnd also forder haben wollen tzyhen, Sint sie durch Cristoff 20 Talkenberg widerbott wurden irst vbir acht tage das ist vff den 7a sontag Exaudi einzukomen, awss was vrsachen weiss ich nicht. Wie disse Stad entlichen geratschlaget vnd ko. mt. zusage gethan hat. Am Sontage Exaudi haben die Eldisten hern disse menung 25 awssgesatzt, Nach dem sie konig Mathien seliger gedechtniss als einem ko. zu Behmen, seinen Rechten leibslehnserben ko. zu Beh- men, vnnd der wirdigen Crohn zu Behmen, getrew vnnd gewertig zu sein, eide vnd pflicht haben, so wern sie der irsten pflicht, die sy seinen ko. g. gethan, auch der andern, so seine ko. g. 30 keinen leibslehnserben ko. zu Behmen hinder sich gelassen hat, durch seiner ko. g. fall gefreyet vnnd entlediget, vnnd nymandes danne allein der wirdigen Crohn zu Behmen mit pflichten vor- wandt, vnnd so danne disse land vnd bsunder disse Stad der- selbigen Crohn nach laut keisserlicher vnd ko. priuilegien vnd 35 begnadung dermassen eingeleitet sein, das sie vnscheidenlich dorbey bleiben sullen, wusten sie sich nach gestalten dingen nyrgand andersswohyn zuhalden, danne zu der wirdigen Crohn 13. widerboth, l. widerbothen, abbestellt.
317 Antwort vnd entschuldigung disser Stad an hern den Bischoff. Vnd so danne manne vnd Stethe der andern weichbilde gleich lautende schrifft des hern Bischoffs entpfangen, vnd der- 5 halben keinen tag irnant nach gehalden haben, auch disser Stad keine menung doruff zuerkennen gegeben, hat disse Stad solichs dem Bischoff geschriben, vnd vorgegeben, das in nach gestalten dingen, solichen furstentag, hinder mannen vnd Stethen zu den sie geordent, zuirsuchen, nicht fugen wulde, vnd gebeten, sich 10 derhalben bey fursten vnd hern landen vnd Steten zuentschul- digen, uts. in libro litterarum missarum. Wie ko. mt. die manne vnd Stete vff ire zusage zur holdung gefordert, vund sie widerboth hat etc. Jn mitteler tzeit hat ko. mt. zu Behmen die funff Stethe 15 vnd manschaft aller sechs weichbilde vff ire zusage zu Budissen gethan, schrifftlichen gefordert, vff Sontag vocem jucunditatis zu prage einzukomen, vnd doselbst seinen ko. g. rechtliche vorpflicht vnd gehorsam leiplichen zuthuen, vnnd so sie alreyt zur Syttaw gewest vnd also forder haben wollen tzyhen, Sint sie durch Cristoff 20 Talkenberg widerbott wurden irst vbir acht tage das ist vff den 7a sontag Exaudi einzukomen, awss was vrsachen weiss ich nicht. Wie disse Stad entlichen geratschlaget vnd ko. mt. zusage gethan hat. Am Sontage Exaudi haben die Eldisten hern disse menung 25 awssgesatzt, Nach dem sie konig Mathien seliger gedechtniss als einem ko. zu Behmen, seinen Rechten leibslehnserben ko. zu Beh- men, vnnd der wirdigen Crohn zu Behmen, getrew vnnd gewertig zu sein, eide vnd pflicht haben, so wern sie der irsten pflicht, die sy seinen ko. g. gethan, auch der andern, so seine ko. g. 30 keinen leibslehnserben ko. zu Behmen hinder sich gelassen hat, durch seiner ko. g. fall gefreyet vnnd entlediget, vnnd nymandes danne allein der wirdigen Crohn zu Behmen mit pflichten vor- wandt, vnnd so danne disse land vnd bsunder disse Stad der- selbigen Crohn nach laut keisserlicher vnd ko. priuilegien vnd 35 begnadung dermassen eingeleitet sein, das sie vnscheidenlich dorbey bleiben sullen, wusten sie sich nach gestalten dingen nyrgand andersswohyn zuhalden, danne zu der wirdigen Crohn 13. widerboth, l. widerbothen, abbestellt.
Strana 318
318 b zu Behmen, vnd zu ko. wladislav dem houbte der Crohn, als zu irem Rechten naturlichen erbhern vnnd konige, vnnd nach dem sie lenger fryst mit gnaden nicht irlangen mochten, wulden sie sich auch mannen vnd Steten zu den sie geordent, vorgleichen, vnd seinen koniglichen g. zusagen, dach mit dem vnderscheide, das in seine ko. g. alle ire brieue begnadung priuilegia gerech- tickeit altherkomen vnd gutte gewonheite, die sie vnd ire vorfarn von keissern vnd ko. fursten vnd hern, vnd jn sunderheit von irer gnedigsten hirschaft ko. Mathien seliger am letzten confir- miert bestetiget vnd gegeben sint vornawen confirmiren vnd be- 10 stetigen, sie auch dobey lassen schutzen vnnd hanthaben solle, Auch ap sie der vorschreybunge halben, so tzwuschen seiner ko. mt. vnd der Crohn zu hungern begriffen vnd gescheen ist, angelanget vnd angefachten wurden, das sie seine ko. g. der ge- melten vorschreibung halben, der sie nicht vorsigelt nach vor� 15 williget hetten, dieweyl sie wider ire priuilegia were, vorant- worten vnd vortreten sulle. Desselbigen tages haben sye soliche menung an etzliche Eldiste hern vnnd an die Scheppen getragen, vnnd die mit jnn beschlossen biss vff wolgefallen des Rathes Eldisten vnd ge� 20 schwornen. Montages nach Exaudi haben sie besant vnd vffs Rathawss vorbotten, den Rath Eldiste vnd geschworne vnd die gantze ge- meine, vnd haben disse menung auch durch den Rath Eldiste vnd geschworne beschlossen, also das sie alle von stymme zu 25 stymme doruff gereth haben. Jn mitteler tzeit haben die diener die gemeine gesundert, vnnd jtzliche tzeche vff eine stelle geordent, also bescheidenlich die gemeine der biereigen in die weynstobe, die gemeine des handwergs der tuchmacher hynden vff den sall, die gemeine der 30 fleischer in die Schlossstoben, die gemeinen mitburger die jn kei- ner tzechen sein vff den sall vor die Schlossstoben, die gemeine der Becker vnd Schusster mitten vff den sall, jtzliche tzeche vff eine seyte, die gemeine der Schneider, Gerber, Crohmer vnd korssner in den houff, jtzliche tzeche vff einen orth, die gemein der Schmede vff den gang vor die alte Rathstobe, die gemein der bottener vff den gang vor der diner stobe, vnd die gemeine der neutzeche vff den gang jn die montze. . Vnnd so die gemeine dermassen gesundert gewest ist, nach Rathe der Eldisten hern gebeten tzwene hern von den Scheppen, 40 5 35 Sa 22. Montags nach Exaudi, den 24. mai.
318 b zu Behmen, vnd zu ko. wladislav dem houbte der Crohn, als zu irem Rechten naturlichen erbhern vnnd konige, vnnd nach dem sie lenger fryst mit gnaden nicht irlangen mochten, wulden sie sich auch mannen vnd Steten zu den sie geordent, vorgleichen, vnd seinen koniglichen g. zusagen, dach mit dem vnderscheide, das in seine ko. g. alle ire brieue begnadung priuilegia gerech- tickeit altherkomen vnd gutte gewonheite, die sie vnd ire vorfarn von keissern vnd ko. fursten vnd hern, vnd jn sunderheit von irer gnedigsten hirschaft ko. Mathien seliger am letzten confir- miert bestetiget vnd gegeben sint vornawen confirmiren vnd be- 10 stetigen, sie auch dobey lassen schutzen vnnd hanthaben solle, Auch ap sie der vorschreybunge halben, so tzwuschen seiner ko. mt. vnd der Crohn zu hungern begriffen vnd gescheen ist, angelanget vnd angefachten wurden, das sie seine ko. g. der ge- melten vorschreibung halben, der sie nicht vorsigelt nach vor� 15 williget hetten, dieweyl sie wider ire priuilegia were, vorant- worten vnd vortreten sulle. Desselbigen tages haben sye soliche menung an etzliche Eldiste hern vnnd an die Scheppen getragen, vnnd die mit jnn beschlossen biss vff wolgefallen des Rathes Eldisten vnd ge� 20 schwornen. Montages nach Exaudi haben sie besant vnd vffs Rathawss vorbotten, den Rath Eldiste vnd geschworne vnd die gantze ge- meine, vnd haben disse menung auch durch den Rath Eldiste vnd geschworne beschlossen, also das sie alle von stymme zu 25 stymme doruff gereth haben. Jn mitteler tzeit haben die diener die gemeine gesundert, vnnd jtzliche tzeche vff eine stelle geordent, also bescheidenlich die gemeine der biereigen in die weynstobe, die gemeine des handwergs der tuchmacher hynden vff den sall, die gemeine der 30 fleischer in die Schlossstoben, die gemeinen mitburger die jn kei- ner tzechen sein vff den sall vor die Schlossstoben, die gemeine der Becker vnd Schusster mitten vff den sall, jtzliche tzeche vff eine seyte, die gemeine der Schneider, Gerber, Crohmer vnd korssner in den houff, jtzliche tzeche vff einen orth, die gemein der Schmede vff den gang vor die alte Rathstobe, die gemein der bottener vff den gang vor der diner stobe, vnd die gemeine der neutzeche vff den gang jn die montze. . Vnnd so die gemeine dermassen gesundert gewest ist, nach Rathe der Eldisten hern gebeten tzwene hern von den Scheppen, 40 5 35 Sa 22. Montags nach Exaudi, den 24. mai.
Strana 319
319 vnd tzwene geschworne einen von den tuchmachern vnnd einen von den fleischern, zugehen zu den Biereigen, vnd soliche me- nung durch den Rath Eldiste vnd geschworne beschlossen, an sie zutragen, vnd iren Rath vnnd menung doruff zufordern, dem 5 sie danne also gethan, vnd jr drey awss den Biereigen gekoren haben, die sich sam Eldisten mit jn besprechen, vnnd was als- danne ire menung were, jnn wider zu antwort geben sulden, vff das sie soliche ire antwort forder an den Rath Eldiste vnd ge- schworne brengen mochten. Dergleichen sint auch gekoren tzwene hern von den Schep- pen, vnd awss jtzlichem derselbigen hantwergker ein gesworner, zugehen, zu den Tuchmechern, fleischern, Beckern vnnd Schu- stern, die danne soliche des Rathes menung an sie gebrocht, vnd jtzlicher tzechen iren geschwornen zugegeben haben, sich mit jn 15 zubesprechen, vnd von iren wegen den gemelten hern antwort zugeben, vnd so sie von den gemelten tzechen in solicher weisse entpfangen haben, sint sie mitsampt denselbigen geschwornen wi- der in den Rath gegangen, vnd haben soliche antwort eingebracht. Den Schneydern, Gerbern, Cromern, vnd korssnern, sint 20 auch tzwene hern awss denn Scheppen mitsampt vier geschwor- nen awss iren tzechen, zugeschickt, die danne in mossen hieuor- geschriben mit in gehandelt haben. Dergleichen ist auch gescheen vnd gehandelt wurden, mit den Schmeden, Bottenern, Newtzeche, zu den auch tzwene hern 8b 25 von Scheppen, vnd geschworne irer tzechen zugeschickt sein. Sunder zu den gemeinen mitburgern die in keiner tzechen seyn, sint geschickt wurden tzwene Rathmann, die auch die ding an sie getragen, vnd ire menung doruff angehort, vnd forder an den Rath gebrocht haben. Dieweil danne etzliche von Scheppen Rathmann vnd ge- schwornen, dermasse mit der gemeine gehandelt haben, sint die andern vom Rathe Eldisten vnd geschwornen an Rathes stat ble- ben sitzen, bisssolange jtzlicher tzechen menung von den hern die in zugeschickt gewest, ist eingebrocht wurden, vnnd alssdanne 35 sint tzwene hern gekoren, die zu ko. mt. getzogen, vnd zusage gethan haben. Vnd so die zusage dermassen durch den Rath Eldisten ge- schwornen vnd die gantze gemein beschlossen ist wurden, jst der Rath mit eldisten vnd geschwornen zu der gemein vff den sall 40 gegangen, vnd haben doselbst die gemein mit eintrechtiger stymme jn soliche beschlossene menung vorwilligen lassen. 10 30
319 vnd tzwene geschworne einen von den tuchmachern vnnd einen von den fleischern, zugehen zu den Biereigen, vnd soliche me- nung durch den Rath Eldiste vnd geschworne beschlossen, an sie zutragen, vnd iren Rath vnnd menung doruff zufordern, dem 5 sie danne also gethan, vnd jr drey awss den Biereigen gekoren haben, die sich sam Eldisten mit jn besprechen, vnnd was als- danne ire menung were, jnn wider zu antwort geben sulden, vff das sie soliche ire antwort forder an den Rath Eldiste vnd ge- schworne brengen mochten. Dergleichen sint auch gekoren tzwene hern von den Schep- pen, vnd awss jtzlichem derselbigen hantwergker ein gesworner, zugehen, zu den Tuchmechern, fleischern, Beckern vnnd Schu- stern, die danne soliche des Rathes menung an sie gebrocht, vnd jtzlicher tzechen iren geschwornen zugegeben haben, sich mit jn 15 zubesprechen, vnd von iren wegen den gemelten hern antwort zugeben, vnd so sie von den gemelten tzechen in solicher weisse entpfangen haben, sint sie mitsampt denselbigen geschwornen wi- der in den Rath gegangen, vnd haben soliche antwort eingebracht. Den Schneydern, Gerbern, Cromern, vnd korssnern, sint 20 auch tzwene hern awss denn Scheppen mitsampt vier geschwor- nen awss iren tzechen, zugeschickt, die danne in mossen hieuor- geschriben mit in gehandelt haben. Dergleichen ist auch gescheen vnd gehandelt wurden, mit den Schmeden, Bottenern, Newtzeche, zu den auch tzwene hern 8b 25 von Scheppen, vnd geschworne irer tzechen zugeschickt sein. Sunder zu den gemeinen mitburgern die in keiner tzechen seyn, sint geschickt wurden tzwene Rathmann, die auch die ding an sie getragen, vnd ire menung doruff angehort, vnd forder an den Rath gebrocht haben. Dieweil danne etzliche von Scheppen Rathmann vnd ge- schwornen, dermasse mit der gemeine gehandelt haben, sint die andern vom Rathe Eldisten vnd geschwornen an Rathes stat ble- ben sitzen, bisssolange jtzlicher tzechen menung von den hern die in zugeschickt gewest, ist eingebrocht wurden, vnnd alssdanne 35 sint tzwene hern gekoren, die zu ko. mt. getzogen, vnd zusage gethan haben. Vnd so die zusage dermassen durch den Rath Eldisten ge- schwornen vnd die gantze gemein beschlossen ist wurden, jst der Rath mit eldisten vnd geschwornen zu der gemein vff den sall 40 gegangen, vnd haben doselbst die gemein mit eintrechtiger stymme jn soliche beschlossene menung vorwilligen lassen. 10 30
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320 Da Die mannen aller weichbilde vnd die funff Stethe holdunge gethan. Dinstages nach Exaudi, eher danne disser Stad sendeboten zu koniglicher mt. komen sint, haben die Manne aller weichbilde vnd die funff Stethe Budissen, Syttaw, luban, lobaw vnd Ca- mentz pflicht vnd huldung gethan hern wladislao konige zu Beh- men, seinen leibes erben mannssgeschlechten konigen zu Behmen, vnnd der wirdigen krohn zu Behmen getrew vnnd gewertig zu seyn, vnnd seinen gnaden gegen meniglich zu helffen, jr bestes zu werben vnnd jr ergistes zuuormeiden. 5 10 Wie disse Stad ko. mt. zusage gethan hat. Am dornstage nach Exaudi hat disse Stad Gorlitz durch haussen meyhen vnd mgrm Conradum Nyssman Stadschreyber jre vollmachtboten, koniglicher mt. auch zusage thuen lassen, jn mossen durch den Rath Eldiste geschworne vnd die gantze ge- 15 mein beschlossen, vnnd hieuor geschriben ist. Antwort ko. mtat. Am Sonnoband dornach, so in zur antwort bescheiden ist, hat in seine ko. mt. durch Cristoff Talkenberg geantwort, das sie seine ko. g. irkant hetten als jren angebornen erbhern, nehme 20 seine ko. g. von jn auff. Der brieue vnnd priuilegien halben, woldt seine ko.g. die- selben sehen, vnd jn, was seiner ko. g. muglich were, confirmiren vnnd bestetigen. Der vorschreybung halben wolde seine ko. g. nicht allein 25 sie von Gorlitz, sunder auch alle seiner ko. g. vnderthane, wo sie angefachten wurden, vortreten. Seine ko. g. legitte in einen tag von dinstag vbir acht tage, Ob seinen ko. g. pflicht vnnd holdung zu thuen Sunder vff anbren- gen, das er Jhon vom Grefensteyn den galgen so er wider die 30 ko. gerichte zu Radembritz hat vffrichten lassen, vnnd vff seiner ko. g. schriffte nicht wider abegethan hat ist geantwort, seine ko. g. wûll hern Jhon gebieten solich gerichte abezuthuen, wurde er danne besser gerechtickeit haben danne seine ko. g. wurde sich seine ko. g. wol wissen zuhalden. 35 3. Dinstages nach Exaudi, den 25. mai. 12. Am dornstage n. E., d. 27. mai. 18. Am sonnoband dornach, den 29. mai.
320 Da Die mannen aller weichbilde vnd die funff Stethe holdunge gethan. Dinstages nach Exaudi, eher danne disser Stad sendeboten zu koniglicher mt. komen sint, haben die Manne aller weichbilde vnd die funff Stethe Budissen, Syttaw, luban, lobaw vnd Ca- mentz pflicht vnd huldung gethan hern wladislao konige zu Beh- men, seinen leibes erben mannssgeschlechten konigen zu Behmen, vnnd der wirdigen krohn zu Behmen getrew vnnd gewertig zu seyn, vnnd seinen gnaden gegen meniglich zu helffen, jr bestes zu werben vnnd jr ergistes zuuormeiden. 5 10 Wie disse Stad ko. mt. zusage gethan hat. Am dornstage nach Exaudi hat disse Stad Gorlitz durch haussen meyhen vnd mgrm Conradum Nyssman Stadschreyber jre vollmachtboten, koniglicher mt. auch zusage thuen lassen, jn mossen durch den Rath Eldiste geschworne vnd die gantze ge- 15 mein beschlossen, vnnd hieuor geschriben ist. Antwort ko. mtat. Am Sonnoband dornach, so in zur antwort bescheiden ist, hat in seine ko. mt. durch Cristoff Talkenberg geantwort, das sie seine ko. g. irkant hetten als jren angebornen erbhern, nehme 20 seine ko. g. von jn auff. Der brieue vnnd priuilegien halben, woldt seine ko.g. die- selben sehen, vnd jn, was seiner ko. g. muglich were, confirmiren vnnd bestetigen. Der vorschreybung halben wolde seine ko. g. nicht allein 25 sie von Gorlitz, sunder auch alle seiner ko. g. vnderthane, wo sie angefachten wurden, vortreten. Seine ko. g. legitte in einen tag von dinstag vbir acht tage, Ob seinen ko. g. pflicht vnnd holdung zu thuen Sunder vff anbren- gen, das er Jhon vom Grefensteyn den galgen so er wider die 30 ko. gerichte zu Radembritz hat vffrichten lassen, vnnd vff seiner ko. g. schriffte nicht wider abegethan hat ist geantwort, seine ko. g. wûll hern Jhon gebieten solich gerichte abezuthuen, wurde er danne besser gerechtickeit haben danne seine ko. g. wurde sich seine ko. g. wol wissen zuhalden. 35 3. Dinstages nach Exaudi, den 25. mai. 12. Am dornstage n. E., d. 27. mai. 18. Am sonnoband dornach, den 29. mai.
Strana 321
321 Wie die Manne vber vns von Gorlitz geclaget. Am freytage nach Exaudi haben die Manne sich vor ko. mt. vber vns von Gorlitz beclaget, das wir vnd die andern Stethe jnn weren solden, festung zu bawhen, dorjnne sie sich moch- 5 ten enthalden, vnnd ko. mt. douon dister bass gedinen. Auch das wir der lantleute kretzschmer einfilen, jr bier nehmen vund sie gefenglichen setzten. Antwort ko. mtat. Doruff jn ko. mtat. geantwort, Er were vnser nach nicht 10 mechtig, Sunder wurden sie ichtes wider vns zuclagen haben, so wir pflicht vnnd holdung gethan hetten, wulde er vns zur antwort fordern, vnd alsdanne vff Clage vnnd antwort sovil als billich vnd Recht wer gescheen lassen. 15 Wenne vnd wie wir von Gorlitz holdung gethan haben. Am freytage vor trinitatis ist durch den Rath Eldiste vnnd 10a geschworne beschlossen ko. mt. zu Behmen, vff gethane zusage, leibliche pflicht vnnd holdung zuthuen, dorzu sie danne disse nachgeschriben hern des Rathes gekorenn, vnnd vff den Sonno- 20 band dornach abegefertiget haben, also das sie bey xviij pherden vnd einen wagen gehabt haben. Dornach vff die mitwoch in vigilia corporis Christi sint dieselben der Stad volmechtige sendeboten vor ko. mt. irschinen, vnd sich zu der holdunge irboten, dach also das in seine ko. g. 25 soliche holdunge hinfur wulde tzeigen vnd zuerkennen geben lassen, dem danne also gescheen ist, also haben sie dornach vff dem lincken knyhe knyhende mit vffgerackten fingern disse nach- geschribene holdunge gethan, die in danne von worte zu worte vorgesprachen ist. 30 Forma homagij. Wir, vrban Scheller Burgermeister, Wentzlaw Emmerich, hannss Meyhe, Magister Conradus Stadschreyber, vnd marcus heyntze Ratmanne der Stad Gorlitz mit vnd jn vollermacht, schweren vor vns vnser Rathsfrund, gemeine vnd nachkomen zu 35 gote vnnd allen gots heiligen dem allerdurchleuchtigsten fursten 16. Am freytage vor trinitatis, den 4. juni. 22. mitwoch in vig, corp. Christi, den 9. juni. 41
321 Wie die Manne vber vns von Gorlitz geclaget. Am freytage nach Exaudi haben die Manne sich vor ko. mt. vber vns von Gorlitz beclaget, das wir vnd die andern Stethe jnn weren solden, festung zu bawhen, dorjnne sie sich moch- 5 ten enthalden, vnnd ko. mt. douon dister bass gedinen. Auch das wir der lantleute kretzschmer einfilen, jr bier nehmen vund sie gefenglichen setzten. Antwort ko. mtat. Doruff jn ko. mtat. geantwort, Er were vnser nach nicht 10 mechtig, Sunder wurden sie ichtes wider vns zuclagen haben, so wir pflicht vnnd holdung gethan hetten, wulde er vns zur antwort fordern, vnd alsdanne vff Clage vnnd antwort sovil als billich vnd Recht wer gescheen lassen. 15 Wenne vnd wie wir von Gorlitz holdung gethan haben. Am freytage vor trinitatis ist durch den Rath Eldiste vnnd 10a geschworne beschlossen ko. mt. zu Behmen, vff gethane zusage, leibliche pflicht vnnd holdung zuthuen, dorzu sie danne disse nachgeschriben hern des Rathes gekorenn, vnnd vff den Sonno- 20 band dornach abegefertiget haben, also das sie bey xviij pherden vnd einen wagen gehabt haben. Dornach vff die mitwoch in vigilia corporis Christi sint dieselben der Stad volmechtige sendeboten vor ko. mt. irschinen, vnd sich zu der holdunge irboten, dach also das in seine ko. g. 25 soliche holdunge hinfur wulde tzeigen vnd zuerkennen geben lassen, dem danne also gescheen ist, also haben sie dornach vff dem lincken knyhe knyhende mit vffgerackten fingern disse nach- geschribene holdunge gethan, die in danne von worte zu worte vorgesprachen ist. 30 Forma homagij. Wir, vrban Scheller Burgermeister, Wentzlaw Emmerich, hannss Meyhe, Magister Conradus Stadschreyber, vnd marcus heyntze Ratmanne der Stad Gorlitz mit vnd jn vollermacht, schweren vor vns vnser Rathsfrund, gemeine vnd nachkomen zu 35 gote vnnd allen gots heiligen dem allerdurchleuchtigsten fursten 16. Am freytage vor trinitatis, den 4. juni. 22. mitwoch in vig, corp. Christi, den 9. juni. 41
Strana 322
322 HOb vnd hern hern Wladislaen gekrontem konige zu Behmen vnse- rem allergnedigisten angebornen erbhern, vnd seinen leibiserben konigen zu Beheim vnnd der wirdigen Crohne zu Beheim, von dissem hewtigen tage getrew, gewertig vnnd gehorsam zu sein, jren fromen zubetrachten vnnd iren schaden zu wenden, vnnd alle ding die zur Crohne gein Beheim gehoren getrewlich hal- den, vnnd in helffen vnnd bejstehen widder allermeniglich ny- mantz awssgnomen, nach allem vnserem vormugen, als getrew frome vnderthone lewthe irem erbhern, von rechtes vnd alder gewonheyt wegen schuldig vnnd pflichtig sein zuthun, an alles 10 geuerde vnd argelyst, des bithen wir vns got zuhelffen vnnd alle gotis heyligen. 5 11а Schrifftliche zusage der Stad priuilegia zu con- firmiren. Vnnd so jn danne ko. mt. vff soliche gethane holdunge alle 1s der Stad priuilegia zu confirmiren zugesaget hat, haben sie des seiner koniglichen gnaden brieff vnd Sigel, domit sie ire frund arm vnd Reich getrosten mochten, begert vnnd demuttiglichen gebeten, den jn danne seine ko. g. also hat geben vnnd fulgen lassen, in mossen hienachgeschriben steht. Wir wladislaue von gots gnaden konig zu Beheim, Marg- graue zu Merhern, hertzug zu lutzemburg vnd jn Slesien, Marg- graue zu lausitz etc. Bekennen vnnd thunkunth mit dissem brieue gein allermeniglich, Wanne vor vns erschynen seint Vnsere lieben getrewen Erbare Mechtige Sendebotschaft der Ersamen Rath� 25 manne vnnd gantzen gemein der Stad Gorlitz, vnnd haben vns jn derselben irer macht, als einem konig zu Beheim vnd iren naturlichen Rechten erbhern, gewonliche eyde gehorsam vnd erb- holdunge gethan, vnd das also gnediglichen von in angesehen, haben wir jun zusagen lassen, vnnd hiemite in crafft diesss brief- 30 fes bey vnseren koniglichen worten zusagen vnnd vorwilligen, gemeiner Stad doselbsten, vnnd einem jtzlichen in sunderheit, er sey geistlich ader wertlich, alle jre begnadung, brieue, lehen, gnadlehen, priuilegia, aldegewonheiten, ordenungen, gutte alther- komen, gerichte vnnd Rechte, die sie redlich herbrocht haben, 35 gnediglichen zu confirmiren vnd bestetigen, was wir jn von Rech- tes wegen bestetigen sullen angeuerde, Mit vrkund diss brieffs vorsigelt mit vnserem koniglichen zurucke awffgedrucktenn jn- gesigel, Geben awff vnserem Schloss zu prag am mittwoch vor 20 24. mitwoch vor corp. Christi, den 9. juni.
322 HOb vnd hern hern Wladislaen gekrontem konige zu Behmen vnse- rem allergnedigisten angebornen erbhern, vnd seinen leibiserben konigen zu Beheim vnnd der wirdigen Crohne zu Beheim, von dissem hewtigen tage getrew, gewertig vnnd gehorsam zu sein, jren fromen zubetrachten vnnd iren schaden zu wenden, vnnd alle ding die zur Crohne gein Beheim gehoren getrewlich hal- den, vnnd in helffen vnnd bejstehen widder allermeniglich ny- mantz awssgnomen, nach allem vnserem vormugen, als getrew frome vnderthone lewthe irem erbhern, von rechtes vnd alder gewonheyt wegen schuldig vnnd pflichtig sein zuthun, an alles 10 geuerde vnd argelyst, des bithen wir vns got zuhelffen vnnd alle gotis heyligen. 5 11а Schrifftliche zusage der Stad priuilegia zu con- firmiren. Vnnd so jn danne ko. mt. vff soliche gethane holdunge alle 1s der Stad priuilegia zu confirmiren zugesaget hat, haben sie des seiner koniglichen gnaden brieff vnd Sigel, domit sie ire frund arm vnd Reich getrosten mochten, begert vnnd demuttiglichen gebeten, den jn danne seine ko. g. also hat geben vnnd fulgen lassen, in mossen hienachgeschriben steht. Wir wladislaue von gots gnaden konig zu Beheim, Marg- graue zu Merhern, hertzug zu lutzemburg vnd jn Slesien, Marg- graue zu lausitz etc. Bekennen vnnd thunkunth mit dissem brieue gein allermeniglich, Wanne vor vns erschynen seint Vnsere lieben getrewen Erbare Mechtige Sendebotschaft der Ersamen Rath� 25 manne vnnd gantzen gemein der Stad Gorlitz, vnnd haben vns jn derselben irer macht, als einem konig zu Beheim vnd iren naturlichen Rechten erbhern, gewonliche eyde gehorsam vnd erb- holdunge gethan, vnd das also gnediglichen von in angesehen, haben wir jun zusagen lassen, vnnd hiemite in crafft diesss brief- 30 fes bey vnseren koniglichen worten zusagen vnnd vorwilligen, gemeiner Stad doselbsten, vnnd einem jtzlichen in sunderheit, er sey geistlich ader wertlich, alle jre begnadung, brieue, lehen, gnadlehen, priuilegia, aldegewonheiten, ordenungen, gutte alther- komen, gerichte vnnd Rechte, die sie redlich herbrocht haben, 35 gnediglichen zu confirmiren vnd bestetigen, was wir jn von Rech- tes wegen bestetigen sullen angeuerde, Mit vrkund diss brieffs vorsigelt mit vnserem koniglichen zurucke awffgedrucktenn jn- gesigel, Geben awff vnserem Schloss zu prag am mittwoch vor 20 24. mitwoch vor corp. Christi, den 9. juni.
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323 corporis christi, Nach Cristi geburdt vnsers lieben hern, Vier- tzenhundert jor, dornach jm newntzigisten, vnsers Reichs in dem newntzehnden jaren. Ad mandatum domini Regis. 5 Schriffte ko.mt. die vom greffensteyn, der gerichte halben zu Rademeritz belangende. Wladislaus von gots gnaden kunigk zu Behem etc., Ersa- men lieben getrewen, als jr jtzt am nagsten von vns ein abscheid entpfangen, vnder andern werbungen belangende die Edlen vnser 10 lieben getrewen Jhon vnd Nickeln gebruder Burggraffen von dohnin awff Greffensteyn vnnd ewer halb, der gerichte zu Ra- demeritz, der abscheid also gegeben ist, das wir soliche sachen zu vns fordern, vnd die mit euch partheyen selbst vorhoren unb wulten, also seint zu derselben tzeyt, vor vnser, die gnant Burg- 15 graven von dohnen balde nach euch erschinen vnd sich erclaget, wie sie vnnd die jren in den lewfften her, jn gewalt ken jn ertzeigt, deshalben sie euch vormeinen dorvmb vor vnser anzu- fordern vnd anzusprechen, dem nach begern wir an euch, so ir die ewren awff einen benanten auff vnser erfordern zu 20 vns vorfertigen werdet, so wullet in auch vff soliche sachen mite vnnd dobey befelhen zuthun, gnantem Burggrauen von dohnen irer anforderung jtzt vormeldet doruff wissen zu antwor- ten, vnd als wir danne auch beiden burggrauen von dohnen befelhunge geschefft gethan haben, mitteler solicher tzeit in ruhe 25 vnnd stille zu euch vnd den ewren zuhalden, desgleichen ir euch auch also zuthun, hiemit ernstlich vorschaffen, kegen jn vnd allen den jren, bis zu vstrage der sachen jn vngutten worten nach wercken nichtes vornehmen, jst in vnser ernstliche me- nung, Geben auff vnserem Sloss zu prag am freytag nach 30 vnsers hern leichnamss tag, vnsers Reychs in dem newntzen- den jaren. Ad mandatum domini Regis. 35 Eine ander schrifft ko. mt. der gerichte halben zu Rademeritz. Wladislaus von gots gnaden konig zu Beheim, Margaraue zu Merhern, Ersamen lieben wir haben gesehen ewer schrifften 4. In d. oberl. urk. samml. aus diesem annal, bd. VIII. nr. 1401. 16. jn den lewften her, in dieser zeit her. 32. Aus diesem annal in der oberl. urk. samml. bd. VIII. nr. 1401b. 41 *
323 corporis christi, Nach Cristi geburdt vnsers lieben hern, Vier- tzenhundert jor, dornach jm newntzigisten, vnsers Reichs in dem newntzehnden jaren. Ad mandatum domini Regis. 5 Schriffte ko.mt. die vom greffensteyn, der gerichte halben zu Rademeritz belangende. Wladislaus von gots gnaden kunigk zu Behem etc., Ersa- men lieben getrewen, als jr jtzt am nagsten von vns ein abscheid entpfangen, vnder andern werbungen belangende die Edlen vnser 10 lieben getrewen Jhon vnd Nickeln gebruder Burggraffen von dohnin awff Greffensteyn vnnd ewer halb, der gerichte zu Ra- demeritz, der abscheid also gegeben ist, das wir soliche sachen zu vns fordern, vnd die mit euch partheyen selbst vorhoren unb wulten, also seint zu derselben tzeyt, vor vnser, die gnant Burg- 15 graven von dohnen balde nach euch erschinen vnd sich erclaget, wie sie vnnd die jren in den lewfften her, jn gewalt ken jn ertzeigt, deshalben sie euch vormeinen dorvmb vor vnser anzu- fordern vnd anzusprechen, dem nach begern wir an euch, so ir die ewren awff einen benanten auff vnser erfordern zu 20 vns vorfertigen werdet, so wullet in auch vff soliche sachen mite vnnd dobey befelhen zuthun, gnantem Burggrauen von dohnen irer anforderung jtzt vormeldet doruff wissen zu antwor- ten, vnd als wir danne auch beiden burggrauen von dohnen befelhunge geschefft gethan haben, mitteler solicher tzeit in ruhe 25 vnnd stille zu euch vnd den ewren zuhalden, desgleichen ir euch auch also zuthun, hiemit ernstlich vorschaffen, kegen jn vnd allen den jren, bis zu vstrage der sachen jn vngutten worten nach wercken nichtes vornehmen, jst in vnser ernstliche me- nung, Geben auff vnserem Sloss zu prag am freytag nach 30 vnsers hern leichnamss tag, vnsers Reychs in dem newntzen- den jaren. Ad mandatum domini Regis. 35 Eine ander schrifft ko. mt. der gerichte halben zu Rademeritz. Wladislaus von gots gnaden konig zu Beheim, Margaraue zu Merhern, Ersamen lieben wir haben gesehen ewer schrifften 4. In d. oberl. urk. samml. aus diesem annal, bd. VIII. nr. 1401. 16. jn den lewften her, in dieser zeit her. 32. Aus diesem annal in der oberl. urk. samml. bd. VIII. nr. 1401b. 41 *
Strana 324
324 12a die ir vnserem Cantzler dem Edeln Jhann vom Schelnberg ge- than habt, des gerichtes zu Rademeritz, vnnd ist aber gantz vnser vnmussen jetzt dorzu, wollen dannoch vnser ubirkeit dor- an nicht vergessen, vnd euch desgleychen, durch unseren zu- kunfftigen voit, dorynn gnediglichen vorsehen, ob dasselbige gericht stehenn bleybet, nichtes schadens brengen, vnd ewrem herkomen gantz keyn abbruch seyn sol, danne euch jn den vnnd andern thun nichts anders danne Rechtlichs gescheen jn schutz vnnd schewern haben wollen, vnd last euch nichts vor- hindern bas vnser voit euch zugegeben wirth, geschyt in gut� 10 ter menung vnd euch zu forderung vnd pesten, Geben jm veldt bey waydhouen am Samtztag nach visitacionis Marie, vnsers Reychs jm newntzehenden jarenn. Ad mandatum domini Regis. Den Ersamen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnnd 15 Rathmann zu Gorlitz. 5 12b Hern Georgen vom Stayn disser land amptmanns abscheydt. Dinstag nach misericordia domini, so manne vnd Stethe den ko. sendeboten zusage gethan haben, jst die manschaft des 20 Budissenischen weychbildes vnd neben in etzliche awssem Rathe zu Budissen zu hern Georgen vom Stayn vffs Sloss gegangen vnd haben begert, Er sulde jn das eingeben, danne is were eine alde gewonheit, so ein konig vorstorbe, das die manschaft des weichbildes doselbst das Sloss pflegitte einzunehmen, vnd 25 so sich her Georg des mit worten geschutzt, haben sie ge- saget her muste js in eingeben, vnd sint also weggegangen. Vnnd wie wol er sich hernachmols gegen jn irboten hat, das sie etzlich volk zu jm hynoff legen sulden, jdach haben mann vnd Stad vff eine stunde sein hofegesinde, so js des 30 mehren teils in der Stad zum Bade gewest, vnd des keine sorge gehabt, bestrickt, vnd das Schloss in der Stad vnd douor belegert, bissolange er mit jn soweith hat handeln lassen, das sie etzliche mann zu jm hynoff legen, vnd jm keine gewalt doruffe thuen, nach gescheen lassen sulden, Douor jm danne 35 etzliche Manne vnd hern des Rathes zu Budissen vorsprachen .. haben. 2. Vnnd ist — vnser vnmussen jetzt dozu, wir haben jetzt gar keine zeit (musse) dazu. 9. Schewern, schirm. 12. Samtztag n. v. m, d. 3. juli. 19. Dinstag n. miseric. dom., d. 27. April.
324 12a die ir vnserem Cantzler dem Edeln Jhann vom Schelnberg ge- than habt, des gerichtes zu Rademeritz, vnnd ist aber gantz vnser vnmussen jetzt dorzu, wollen dannoch vnser ubirkeit dor- an nicht vergessen, vnd euch desgleychen, durch unseren zu- kunfftigen voit, dorynn gnediglichen vorsehen, ob dasselbige gericht stehenn bleybet, nichtes schadens brengen, vnd ewrem herkomen gantz keyn abbruch seyn sol, danne euch jn den vnnd andern thun nichts anders danne Rechtlichs gescheen jn schutz vnnd schewern haben wollen, vnd last euch nichts vor- hindern bas vnser voit euch zugegeben wirth, geschyt in gut� 10 ter menung vnd euch zu forderung vnd pesten, Geben jm veldt bey waydhouen am Samtztag nach visitacionis Marie, vnsers Reychs jm newntzehenden jarenn. Ad mandatum domini Regis. Den Ersamen vnseren lieben getrewen Burgermeister vnnd 15 Rathmann zu Gorlitz. 5 12b Hern Georgen vom Stayn disser land amptmanns abscheydt. Dinstag nach misericordia domini, so manne vnd Stethe den ko. sendeboten zusage gethan haben, jst die manschaft des 20 Budissenischen weychbildes vnd neben in etzliche awssem Rathe zu Budissen zu hern Georgen vom Stayn vffs Sloss gegangen vnd haben begert, Er sulde jn das eingeben, danne is were eine alde gewonheit, so ein konig vorstorbe, das die manschaft des weichbildes doselbst das Sloss pflegitte einzunehmen, vnd 25 so sich her Georg des mit worten geschutzt, haben sie ge- saget her muste js in eingeben, vnd sint also weggegangen. Vnnd wie wol er sich hernachmols gegen jn irboten hat, das sie etzlich volk zu jm hynoff legen sulden, jdach haben mann vnd Stad vff eine stunde sein hofegesinde, so js des 30 mehren teils in der Stad zum Bade gewest, vnd des keine sorge gehabt, bestrickt, vnd das Schloss in der Stad vnd douor belegert, bissolange er mit jn soweith hat handeln lassen, das sie etzliche mann zu jm hynoff legen, vnd jm keine gewalt doruffe thuen, nach gescheen lassen sulden, Douor jm danne 35 etzliche Manne vnd hern des Rathes zu Budissen vorsprachen .. haben. 2. Vnnd ist — vnser vnmussen jetzt dozu, wir haben jetzt gar keine zeit (musse) dazu. 9. Schewern, schirm. 12. Samtztag n. v. m, d. 3. juli. 19. Dinstag n. miseric. dom., d. 27. April.
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325 5 Vnnd so jm danne dieselbigen manner vbir solichen vor- tracht mit worten suste zu nohen komen sint, hat er seinem houbtman vnnd etzlich hofegesinde doselbst gelassen, vnd sich die von Budissen mit etzlichen Reissigen vnd fussknechten biss an die mole beleiten lassen, do wir jn danne mit etzlichen gereissigen vnd hundert fussknechten forder hireyn beleitet . haben, do er danne biss vff . . . . vorharret, das dem Rathe vnd der Stadt fleissig gedanckt vnnd gesaget hat, wolle solicher trawe nymmer meher vorgessen, danne er ist 10 zu derselbigen tzeit nyrgant wider jn lausitz nach jn der Schle- sien sicher gewest. Dinstages nach misericordia domini, So manne vnd Stethe biss vff vns dem Behmischen hern entliche antwort gegeben vund zusage gethan, haben die manschaft denselbigen Behmi- 15 schen hern vffs Schloss gefurth, Jorgen vom Stayn houbtmann vnd hofegesinde douon heissen gehen, vnnd was doruffe gewest ist, beschreiben vnd vorkommern lassen, domit danne den glob- den, so etzliche manne vnd awssem Rathe zu Budissem ge- than hern Georgen vom Stayn suste vbirgriffen sein. 30 Wenne vnnd wie man ko.mt. exequien gehalden hatt. Sonnoband uach Georgii hat der Rath vorschafft, das man nach der vesper jn sandpetersskirchen in beywesen aller prie- ster, konig Mathien seliger gedechtniss, mit einer gantzen vil- 25 gen, vnnd vff den Sontag nach der prediget, mit dem ampt der seelemessen, durch die schuler gesungen, begangen hat, also das der Rath Eldiste geschworne vnd die gantze gemeyne, znm Opfer gegangen sint, vnd ist bedackt vnnd awssgericht wurden, mit der priester vnd burger Tucher vnd lichte. Item den priestern dem Schulmeister vnnd dem glockner hat man gegeben, jn mossen man von einer andern vilgen, pfleget zugeben. 20 35 Wenne vnd wie man die grosse Bobstliche gnade dem golden jar gleich, vffgnomen hat etc. 3 Am oband Jacobi Anno etc. lxxxx hat der Erber Rath vff ansuchen des achtharn hern doctoris Johannis lasphe com- 7. Der Tag ist nicht angegeben. 17. beschreiben vnd vorkommern, auf- zeichnen und in beschlag nehmen, 22. Sonnoband n. Georgii, d. 24. april, 24. vilgen, l. vigilien.
325 5 Vnnd so jm danne dieselbigen manner vbir solichen vor- tracht mit worten suste zu nohen komen sint, hat er seinem houbtman vnnd etzlich hofegesinde doselbst gelassen, vnd sich die von Budissen mit etzlichen Reissigen vnd fussknechten biss an die mole beleiten lassen, do wir jn danne mit etzlichen gereissigen vnd hundert fussknechten forder hireyn beleitet . haben, do er danne biss vff . . . . vorharret, das dem Rathe vnd der Stadt fleissig gedanckt vnnd gesaget hat, wolle solicher trawe nymmer meher vorgessen, danne er ist 10 zu derselbigen tzeit nyrgant wider jn lausitz nach jn der Schle- sien sicher gewest. Dinstages nach misericordia domini, So manne vnd Stethe biss vff vns dem Behmischen hern entliche antwort gegeben vund zusage gethan, haben die manschaft denselbigen Behmi- 15 schen hern vffs Schloss gefurth, Jorgen vom Stayn houbtmann vnd hofegesinde douon heissen gehen, vnnd was doruffe gewest ist, beschreiben vnd vorkommern lassen, domit danne den glob- den, so etzliche manne vnd awssem Rathe zu Budissem ge- than hern Georgen vom Stayn suste vbirgriffen sein. 30 Wenne vnnd wie man ko.mt. exequien gehalden hatt. Sonnoband uach Georgii hat der Rath vorschafft, das man nach der vesper jn sandpetersskirchen in beywesen aller prie- ster, konig Mathien seliger gedechtniss, mit einer gantzen vil- 25 gen, vnnd vff den Sontag nach der prediget, mit dem ampt der seelemessen, durch die schuler gesungen, begangen hat, also das der Rath Eldiste geschworne vnd die gantze gemeyne, znm Opfer gegangen sint, vnd ist bedackt vnnd awssgericht wurden, mit der priester vnd burger Tucher vnd lichte. Item den priestern dem Schulmeister vnnd dem glockner hat man gegeben, jn mossen man von einer andern vilgen, pfleget zugeben. 20 35 Wenne vnd wie man die grosse Bobstliche gnade dem golden jar gleich, vffgnomen hat etc. 3 Am oband Jacobi Anno etc. lxxxx hat der Erber Rath vff ansuchen des achtharn hern doctoris Johannis lasphe com- 7. Der Tag ist nicht angegeben. 17. beschreiben vnd vorkommern, auf- zeichnen und in beschlag nehmen, 22. Sonnoband n. Georgii, d. 24. april, 24. vilgen, l. vigilien.
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326 missarii, die grosse bebstliche gnade dem golden jare gleich, vffgnomen, Also das am tage Jacobi jn der dreytzenden stun- den, der gemelte commissarius, mit aller sollennitet der prie- sterschafft, des Rathes, aller gewerg mit jren kertzen vnnd der gantzen gemein. gleich der processio die man thut am tage corporis christi, von den monchen in die pfarkirchen ist ge- holet vnd beleitet wurden, also das er das sacrament getragen hat, Vnnd wiewol soliche gnade nicht lenger danne acht tage gestanden vnd gemeniglich alles volk vormols jn vmlegenden Steten gewest vnd sich solicher gnade teylhafftig gemacht hat, 10 jdach ist die acht tage jngelegt wurden, das der gemelte com- missarius, so js vffem Rathawse getzalt, weggefurt hat, Sebin- hundert einvnndfiertzig Reichsgulden vnd dreissig groschen. 5 13b Bekentniss etzlicher, die konig wladislaus hat Richten lassen, dorvme das sie jn haben woldt vmbrengen, Jtem Alexander hat bekant, das er mit dem fritzken, gen Brunn gerieten sey, vnd von Brunn wider mit fritzkenn vnd deme hern von Towatschaw, vff Towatzaw, vnd doselbist hat der gnant Towatschawr Alexandern einen brieff an den 20 fursten gegeben, vnnd widervmbe ist aber der gnant Alexan- der mit einem briue, von dem fursten, zu dem Hern To- watschawr gerieten, vnd dobey bekant hat Alexander Das er mit dem Hern Towatschawr vnnd den fritzkenn, vnd seinem schreiber vff einem wagen, gen Offen zu dem konige von 25 Hungern gefaren ist, vnd vnder wegen ist zu jn komen zu vhostrzihoma der Hertzog hyncko, vnnd als sie gen Offen ko- men sein, sein sie alsampt eins wurden vnd sein drey stunden jnn die nacht zum konige vonn Hungern gegangen, Doselbst habe der gnant fritzek zum konige von hungern also gesaget, 30 Als ir habt an vns begert, drey adir vier personen zu prag zu bestellen, jst ir itzunder gar vil mehr, Allergnedigster ko- nig, Danne Ewer ko. g. begert hat, hat der konig fritzken dorauff gesaget, Reit lieber fritzek vor dich, auffs irst du magst So wirt der Hertzog vnd der Herre Towatschawr zum 35 ko. von Behemen jn Botschafft reiten, vnd so sie gen Prage kowen werden, So schafft also lieber fritzek, Dastu zu jn, vff meiste du magest brengen geistliche vnd wertliche Personen, 15 16. Towatschaw, Tobitschau, jetzt gräfl. khünburg. herrschaft und Stadt im mähr. kreise Olmütz. 34. Auffs irst du magst, so bald du kannst.
326 missarii, die grosse bebstliche gnade dem golden jare gleich, vffgnomen, Also das am tage Jacobi jn der dreytzenden stun- den, der gemelte commissarius, mit aller sollennitet der prie- sterschafft, des Rathes, aller gewerg mit jren kertzen vnnd der gantzen gemein. gleich der processio die man thut am tage corporis christi, von den monchen in die pfarkirchen ist ge- holet vnd beleitet wurden, also das er das sacrament getragen hat, Vnnd wiewol soliche gnade nicht lenger danne acht tage gestanden vnd gemeniglich alles volk vormols jn vmlegenden Steten gewest vnd sich solicher gnade teylhafftig gemacht hat, 10 jdach ist die acht tage jngelegt wurden, das der gemelte com- missarius, so js vffem Rathawse getzalt, weggefurt hat, Sebin- hundert einvnndfiertzig Reichsgulden vnd dreissig groschen. 5 13b Bekentniss etzlicher, die konig wladislaus hat Richten lassen, dorvme das sie jn haben woldt vmbrengen, Jtem Alexander hat bekant, das er mit dem fritzken, gen Brunn gerieten sey, vnd von Brunn wider mit fritzkenn vnd deme hern von Towatschaw, vff Towatzaw, vnd doselbist hat der gnant Towatschawr Alexandern einen brieff an den 20 fursten gegeben, vnnd widervmbe ist aber der gnant Alexan- der mit einem briue, von dem fursten, zu dem Hern To- watschawr gerieten, vnd dobey bekant hat Alexander Das er mit dem Hern Towatschawr vnnd den fritzkenn, vnd seinem schreiber vff einem wagen, gen Offen zu dem konige von 25 Hungern gefaren ist, vnd vnder wegen ist zu jn komen zu vhostrzihoma der Hertzog hyncko, vnnd als sie gen Offen ko- men sein, sein sie alsampt eins wurden vnd sein drey stunden jnn die nacht zum konige vonn Hungern gegangen, Doselbst habe der gnant fritzek zum konige von hungern also gesaget, 30 Als ir habt an vns begert, drey adir vier personen zu prag zu bestellen, jst ir itzunder gar vil mehr, Allergnedigster ko- nig, Danne Ewer ko. g. begert hat, hat der konig fritzken dorauff gesaget, Reit lieber fritzek vor dich, auffs irst du magst So wirt der Hertzog vnd der Herre Towatschawr zum 35 ko. von Behemen jn Botschafft reiten, vnd so sie gen Prage kowen werden, So schafft also lieber fritzek, Dastu zu jn, vff meiste du magest brengen geistliche vnd wertliche Personen, 15 16. Towatschaw, Tobitschau, jetzt gräfl. khünburg. herrschaft und Stadt im mähr. kreise Olmütz. 34. Auffs irst du magst, so bald du kannst.
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327 zusammene zukomen voreynen vnd die ding vff fleissigste vor- handeln. Jtem Aber hat der gnant Alexander becant, das Hertzog hynko hat sullen senden deme Fritschken drey adir vier zco- ber fissche zu irer Collatien, vnd so sie also zusampne qwe- men, sulden sie den Fritzken zu einem Hawpt erwelen vnd kiessen, des haben sich beide vorwilliget vud voreinet Alexan- der vnd podwinssky, doselbst habe auch Fritzek gesaget, der konig ist bösse er losse vns nu fahen, dornach hat sich der 10 Fritzek mit des fursten Hewpten gezweet vnd ertzörnet, der- halben das er jm sulche fissche zu sulcher Collatien nicht gesandt hatte, Das sie sie dennach wider zufrunde gemacht hatten, Hatte gesagt des fursten Hewptman zum Fritzek, so lieber Fritzek, kewfft euch 1 schock fisch ader vier, So-wil 15 ich sie euch allen betzalen, Dornach sein sie zusamene komen zu deme Procopa nassmerhowa, Doselbst sein sie Rathes vnd eins wurden Nemlich Alexander vnd Podwinssky, alle zcwee- tracht vnd vffrur tzwisschen in hyngelegt, vnd den dingen ende vnd nachfolge zuthun. Jtem die eine Collatio hat sullen sein, bei dem Siluester, die Ander hat sullen sein bei deme Vivarz masse in der newnstadt. Jtem forder hat Alexander bekant, Als Hertzog Hyncko, vnd der herr Towatschawr zum konige von hungern haben 25 reisen vnnd zcihen sullen, jst fritzek zum hertzog hyncken gen Podiebrad komen, vnd haben zum fursten also gesaget, Lieber hertzog, die ding vorlengen suste zere, die wir vor vnns aussczurichten haben die Prager belangende, zum irsten was is vier wochen, dornach sechs wochen, vnd was sichs 30 lenger vortzeut ist nicht gut, hat hertzog heincko doruff ge- saget, Lieber fritzek, lae dich vnbekommert, vnd wenne gleich der konig hewthe adir morgen storbe, So welden wir vns gleich wol, von dem mit nichte wenden, nach dorauss furen lassen, Wenne wir wol als vil frunde haben, das es vorgang 35 haben muss, vnd vff sulche worte haben sich Alexander, pod- winssky voreinet vnd vorpflicht, Auch hat Hertzog heincko doselbist zum fritzek gesaget, Lieber Fritzek, du wirst gese- hen, das wir der Behemen alleine ein gantz starkes heer bey vnns haben wellenn. Jtem Alexander hat bekant, das sie sulden bey jn zu hulffe gehabt haben von den hern vnd Ritterschafften, den hern Schonberg, den ein, den grossern, wnd auch den an- 5 20 14a 40
327 zusammene zukomen voreynen vnd die ding vff fleissigste vor- handeln. Jtem Aber hat der gnant Alexander becant, das Hertzog hynko hat sullen senden deme Fritschken drey adir vier zco- ber fissche zu irer Collatien, vnd so sie also zusampne qwe- men, sulden sie den Fritzken zu einem Hawpt erwelen vnd kiessen, des haben sich beide vorwilliget vud voreinet Alexan- der vnd podwinssky, doselbst habe auch Fritzek gesaget, der konig ist bösse er losse vns nu fahen, dornach hat sich der 10 Fritzek mit des fursten Hewpten gezweet vnd ertzörnet, der- halben das er jm sulche fissche zu sulcher Collatien nicht gesandt hatte, Das sie sie dennach wider zufrunde gemacht hatten, Hatte gesagt des fursten Hewptman zum Fritzek, so lieber Fritzek, kewfft euch 1 schock fisch ader vier, So-wil 15 ich sie euch allen betzalen, Dornach sein sie zusamene komen zu deme Procopa nassmerhowa, Doselbst sein sie Rathes vnd eins wurden Nemlich Alexander vnd Podwinssky, alle zcwee- tracht vnd vffrur tzwisschen in hyngelegt, vnd den dingen ende vnd nachfolge zuthun. Jtem die eine Collatio hat sullen sein, bei dem Siluester, die Ander hat sullen sein bei deme Vivarz masse in der newnstadt. Jtem forder hat Alexander bekant, Als Hertzog Hyncko, vnd der herr Towatschawr zum konige von hungern haben 25 reisen vnnd zcihen sullen, jst fritzek zum hertzog hyncken gen Podiebrad komen, vnd haben zum fursten also gesaget, Lieber hertzog, die ding vorlengen suste zere, die wir vor vnns aussczurichten haben die Prager belangende, zum irsten was is vier wochen, dornach sechs wochen, vnd was sichs 30 lenger vortzeut ist nicht gut, hat hertzog heincko doruff ge- saget, Lieber fritzek, lae dich vnbekommert, vnd wenne gleich der konig hewthe adir morgen storbe, So welden wir vns gleich wol, von dem mit nichte wenden, nach dorauss furen lassen, Wenne wir wol als vil frunde haben, das es vorgang 35 haben muss, vnd vff sulche worte haben sich Alexander, pod- winssky voreinet vnd vorpflicht, Auch hat Hertzog heincko doselbist zum fritzek gesaget, Lieber Fritzek, du wirst gese- hen, das wir der Behemen alleine ein gantz starkes heer bey vnns haben wellenn. Jtem Alexander hat bekant, das sie sulden bey jn zu hulffe gehabt haben von den hern vnd Ritterschafften, den hern Schonberg, den ein, den grossern, wnd auch den an- 5 20 14a 40
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328 14b dern, den kleynern, Auch den hern hortzitzky, Wilhelm Zub, hern hassek strziezek, den Gindrzich Znob, vnnd als jn auch beduncket, den Jan sskworzetzky, alle mit namen gnant wie obenberurt. Jtem Alexander hat bekant, das sie deme fursten vnd sei- nem Hewptmanne keinen einhald haben thun törren, forchte- halben sie sich befort haben, das in nicht, als dem hern Op- pol von dem fursten, also ergehen möchte, Dobey er auch gesagt hat, Das der howptman des fursten zu jm gesaget hette, Leid das meisten du magist, vnd als der furste vnderweges jn das bad gegangen ist, do haben jn der furste zu jm gerufft, vnd zu jm gesaget, lieber Alexander, joh habe dich wol also vorsehen, das ich dich dem konige nicht aussgeben wil, vnd deinem leben nichtes gescheen sal, das glowbe ich dir vnd vorspreche dir das, Sunder ab sichs also begebe, das jmand 15 sulche sachen auff dich reden wurde, vorhele vnd vorhaldt das als du wist, als einen man angehoret, Alsdenne ander vor- laukenen vnd vorhelen Dornach so ist aber des fursten Hewpt- mann zu jm komen, viîd hat gesaget, er sal sich vmbe nicht bekommern, der hertzog welde jn wider dem konige nach 20 sust nymande auff der werld aussgeben. Jtem dornach so ist der Hewptman zu jm, als er jn dem Thorme gesessen hat, vnd hat zu jm jnn den Thorm gerufft, vnnd hat in vorschafft herauss zutzihen, hat er zu dem howpt- man gesaget, worvmbe hat mich der furste seine gnade ein� 25 settzen lassen, von nichte nicht wegen, hat der hewptman gesagt, Du suldest, als die rede gegangen ist, den konig sul- len ermort haben, hat er vff sulche worte gesaget, hab ich mir dach meine lebetage nye also gedacht, vnd auff sulche worte hab er jn aussgelassen, das er sich mit jm beschönet, 30 vnnd als er nu gesehen hatte, das es nicht anders hatte wol- len sein vnd algereit vff der leiter gestanden ist, hat er jo dem Hewptmanne halden wullen, was er jm zugesaget hatte, Sunder do die hern komen sein vnnd er also vff der leiter gestanden ist, habe er wol mögen merken, das es kein scherz 35 nach schymp gewest ist, Sundir muste den Herrn bekennen, was jm wissentlich vnnd kund was von sulchen sachen. Jtem Alexander hat bekant, das jr vier haben komen sullen gen kostelitz, Siluester, Petzenka, Fritzek Sunder den vierden weis er nicht zunennen Sunder haben geschicket gen 40 Podiebrad nach einem wagen, vnd do er gen Prage wider ko- men ist, haben sie sich etlicher geschefften halben anders be- 5 10
328 14b dern, den kleynern, Auch den hern hortzitzky, Wilhelm Zub, hern hassek strziezek, den Gindrzich Znob, vnnd als jn auch beduncket, den Jan sskworzetzky, alle mit namen gnant wie obenberurt. Jtem Alexander hat bekant, das sie deme fursten vnd sei- nem Hewptmanne keinen einhald haben thun törren, forchte- halben sie sich befort haben, das in nicht, als dem hern Op- pol von dem fursten, also ergehen möchte, Dobey er auch gesagt hat, Das der howptman des fursten zu jm gesaget hette, Leid das meisten du magist, vnd als der furste vnderweges jn das bad gegangen ist, do haben jn der furste zu jm gerufft, vnd zu jm gesaget, lieber Alexander, joh habe dich wol also vorsehen, das ich dich dem konige nicht aussgeben wil, vnd deinem leben nichtes gescheen sal, das glowbe ich dir vnd vorspreche dir das, Sunder ab sichs also begebe, das jmand 15 sulche sachen auff dich reden wurde, vorhele vnd vorhaldt das als du wist, als einen man angehoret, Alsdenne ander vor- laukenen vnd vorhelen Dornach so ist aber des fursten Hewpt- mann zu jm komen, viîd hat gesaget, er sal sich vmbe nicht bekommern, der hertzog welde jn wider dem konige nach 20 sust nymande auff der werld aussgeben. Jtem dornach so ist der Hewptman zu jm, als er jn dem Thorme gesessen hat, vnd hat zu jm jnn den Thorm gerufft, vnnd hat in vorschafft herauss zutzihen, hat er zu dem howpt- man gesaget, worvmbe hat mich der furste seine gnade ein� 25 settzen lassen, von nichte nicht wegen, hat der hewptman gesagt, Du suldest, als die rede gegangen ist, den konig sul- len ermort haben, hat er vff sulche worte gesaget, hab ich mir dach meine lebetage nye also gedacht, vnd auff sulche worte hab er jn aussgelassen, das er sich mit jm beschönet, 30 vnnd als er nu gesehen hatte, das es nicht anders hatte wol- len sein vnd algereit vff der leiter gestanden ist, hat er jo dem Hewptmanne halden wullen, was er jm zugesaget hatte, Sunder do die hern komen sein vnnd er also vff der leiter gestanden ist, habe er wol mögen merken, das es kein scherz 35 nach schymp gewest ist, Sundir muste den Herrn bekennen, was jm wissentlich vnnd kund was von sulchen sachen. Jtem Alexander hat bekant, das jr vier haben komen sullen gen kostelitz, Siluester, Petzenka, Fritzek Sunder den vierden weis er nicht zunennen Sunder haben geschicket gen 40 Podiebrad nach einem wagen, vnd do er gen Prage wider ko- men ist, haben sie sich etlicher geschefften halben anders be- 5 10
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*† 329 dacht, vund haben vff sulche zceit doselbisthyn nicht mögen komen, Also habe er denselbigen wagen wider heym gesandt, vnnd ist doselbist auch also bey jn blieben vnnd als sein sie dornach zum fritzek zusamme komen, vnud sich bekömmert; wie mit den sachen zu thun, vnd jn des haben sie Alexandern vnd fritzek gebeten, das sie zum fursten zcihen sulden, vnd jm sagen sie zuentschuldigen, was vrsachehalben sie gen ko- stelitz nicht hetten mogen kommen, vnnd jn des also vffem wege jst hertzog heincken boten einer, mit einem brieue zum 10 fritzek komen geritten, vnnd hat in ym vbirantwortt, vnd als 15a der fritzek den brieff vberlessen hatte, was dorjnnen gestanden, wie der furste sere zcornig vnd Schwermutig wer, das sie also zu jm gen kostelitz nicht komen gewest wern, vnd jn sust nach jn vorlangeth hetten. m Jtem js haben bekant beide, Alexander vnd Podwinssky als sie sein zum andern mole in der Botschafft zum fursten gen Podiebrad komen, als nemlich fritzek, Podwinssky, Alex- ander Petzenie, derselben Petzenie hab zum fursten in sulchen worten also gesaget, lieber furste, wullet geruchen zuuorschaf- 20 fen das der konig von hungern mit macht gen Prage zuzcihen, vnnd doselbist eine woche ader tzwu sich leger, doselbist ist der furste vff Petzenie ertzornet, vnd gesaget, Niculass, höre, vff das wil ich den konig nicht hirein brengen, wenne ich wol achten kan, das er zu allererst bey Prag ehe schand vnd scha- 25 den entpfohen sulde, denne ehe indert andirsswo, Sunder sage mir bistu nicht mit ander Botschafft alhie, habe peczenie gesa- get, lieber hertzog wir haben is vff dissmol in keinen andern weg brengen mögen, Sunder vorhelffer haben wir genug, die do getrewlichen helffen wellen, vor die ich selbst gut sein vnd 30 globen wil, vnnd habe sulche irer vorhelfer namen dem fur- sten vff einer zcedel vortzeichent gegeben, Als er jm denne das glowbt vnd vorsprochen hatte. Jtem auch hat bekant Podwinssky, das der gnant Silues- ter zum fritzek gesaget habe, das der konig zu Hungern, mit 35 macht gen Prage zu tzihen sulde vnd doselbist sich legern eine woche ader tzwu, vff das sie jm zu sulcher Stat Prage dester fuglicher vnd bass gehelffen vnd eingeben mochten. Jtem auch hat bekant Alexander, das der fritzek vnd Sil- uester auch der Petzenie gesaget vnd vndirenander gehandelt, 40 So als ich vnder sie nicht ginge, vnd wer stetes bey den hurn wulden sie mich vor dem fursten vorclagen, Als sie denne tzwir gethan haben, vnnd Siluester zu jm also gesaget hat, So 42 5 15
*† 329 dacht, vund haben vff sulche zceit doselbisthyn nicht mögen komen, Also habe er denselbigen wagen wider heym gesandt, vnnd ist doselbist auch also bey jn blieben vnnd als sein sie dornach zum fritzek zusamme komen, vnud sich bekömmert; wie mit den sachen zu thun, vnd jn des haben sie Alexandern vnd fritzek gebeten, das sie zum fursten zcihen sulden, vnd jm sagen sie zuentschuldigen, was vrsachehalben sie gen ko- stelitz nicht hetten mogen kommen, vnnd jn des also vffem wege jst hertzog heincken boten einer, mit einem brieue zum 10 fritzek komen geritten, vnnd hat in ym vbirantwortt, vnd als 15a der fritzek den brieff vberlessen hatte, was dorjnnen gestanden, wie der furste sere zcornig vnd Schwermutig wer, das sie also zu jm gen kostelitz nicht komen gewest wern, vnd jn sust nach jn vorlangeth hetten. m Jtem js haben bekant beide, Alexander vnd Podwinssky als sie sein zum andern mole in der Botschafft zum fursten gen Podiebrad komen, als nemlich fritzek, Podwinssky, Alex- ander Petzenie, derselben Petzenie hab zum fursten in sulchen worten also gesaget, lieber furste, wullet geruchen zuuorschaf- 20 fen das der konig von hungern mit macht gen Prage zuzcihen, vnnd doselbist eine woche ader tzwu sich leger, doselbist ist der furste vff Petzenie ertzornet, vnd gesaget, Niculass, höre, vff das wil ich den konig nicht hirein brengen, wenne ich wol achten kan, das er zu allererst bey Prag ehe schand vnd scha- 25 den entpfohen sulde, denne ehe indert andirsswo, Sunder sage mir bistu nicht mit ander Botschafft alhie, habe peczenie gesa- get, lieber hertzog wir haben is vff dissmol in keinen andern weg brengen mögen, Sunder vorhelffer haben wir genug, die do getrewlichen helffen wellen, vor die ich selbst gut sein vnd 30 globen wil, vnnd habe sulche irer vorhelfer namen dem fur- sten vff einer zcedel vortzeichent gegeben, Als er jm denne das glowbt vnd vorsprochen hatte. Jtem auch hat bekant Podwinssky, das der gnant Silues- ter zum fritzek gesaget habe, das der konig zu Hungern, mit 35 macht gen Prage zu tzihen sulde vnd doselbist sich legern eine woche ader tzwu, vff das sie jm zu sulcher Stat Prage dester fuglicher vnd bass gehelffen vnd eingeben mochten. Jtem auch hat bekant Alexander, das der fritzek vnd Sil- uester auch der Petzenie gesaget vnd vndirenander gehandelt, 40 So als ich vnder sie nicht ginge, vnd wer stetes bey den hurn wulden sie mich vor dem fursten vorclagen, Als sie denne tzwir gethan haben, vnnd Siluester zu jm also gesaget hat, So 42 5 15
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330 1Gа du zu vns nicht gehen wilt, wil ich mich auch des ewssen vnde gantz entschlohen. Jtem auch hat Alexander bekant, das jm Hertzog Hinko vff Podiebrad funffezig gulden hung, zu sulcher notdorfft ge- geben habe, vnnd dobey ist gewest der Towatschawer. Jtem Alexander vnd Podwinssky haben weiter bekant, das fritzek vff den Podiebradt komen ist, vnd gesaget hat, So als hertzog Gindrzich zu Prage gewest were, Das der bemelte fritzek hat mussen begeen vnd belouffen drey stunden in die nacht, ire vorhelffer vnd gemeine von geistlichen vnd wertli- chen Personen, vnd dobey grosse muhe vnd arbeit gehabt, ehe er sie zusampne vnd zum hertzog bracht hat, vnnd doselbist sein dorbey auch gewest ir tzwene von der konigen Gretz, derselben eine habe törren als ein man glowbt, vnd geredt zu- uorhelffen, auch hatte fritzek weiter gesaget, wie das der li- centiat Apitius mit der geistlichkeit doselbst als ein man von sulcher sachen habe törren reden, vnd die do von gretz also gewest sein, kan Alexander ire namen nicht wissen, vnd ist jm jun vorgessenheit komenn. Jtem aber haben Alexander vnd Podwinssky beide be� 20 kant, das der furste hinder dem Tissche zum Podiebrad ge- sessenn vnnd geschworen habe, das der konig zu Behemen nymmer mehr sein herr wirt, nach sein sal, den tag die weile er lebet. Jtem Podwinssky hat bekant, das Hertzog Hincko gesa- 25 get habe, mylestniessiehe krale, der gnedigleuchtigst konig vor- möchte mir nicht Tawsent gulden zugeben vnd wold von mir das Podiebrad gekoufft haben, Er sulde als ein konig mir als das meine vnnd mich billicher merern, So wulde er mich awss dem lande kewffen. Jtem Podwinssky hat bekant, das jm Byschoff Jane gesa- . get vnnd befolen hette, dem Alexandro, fritzken, vnd andern jren gutten frunden vnnd mithelffern zusagen, das der konig von hungern vff Sant Georgen tag am zcoge sein wirth vnd auch dem Towatschawr zusagen, vnd dergleich hertzoge Gin- drzichen, das sie vff iren Schlossern bleiben vnd die mit leu- then besetzen sulden, vnd so nun als danne der konig an sul- chem zcoge sein wirt, als denne wol der konig von hungern den Behmisschen Herrn einen tag gen Bresslaw legen, vnd so sulcher tag zu Bresslaw gehalden vnd in frewden gehandelt 40 wirt, jn des so wirt des koniges volk von hungern, das do jnn der fursten von Oppel landen liggen, bey melichen jn 10 15 30 35 15b
330 1Gа du zu vns nicht gehen wilt, wil ich mich auch des ewssen vnde gantz entschlohen. Jtem auch hat Alexander bekant, das jm Hertzog Hinko vff Podiebrad funffezig gulden hung, zu sulcher notdorfft ge- geben habe, vnnd dobey ist gewest der Towatschawer. Jtem Alexander vnd Podwinssky haben weiter bekant, das fritzek vff den Podiebradt komen ist, vnd gesaget hat, So als hertzog Gindrzich zu Prage gewest were, Das der bemelte fritzek hat mussen begeen vnd belouffen drey stunden in die nacht, ire vorhelffer vnd gemeine von geistlichen vnd wertli- chen Personen, vnd dobey grosse muhe vnd arbeit gehabt, ehe er sie zusampne vnd zum hertzog bracht hat, vnnd doselbist sein dorbey auch gewest ir tzwene von der konigen Gretz, derselben eine habe törren als ein man glowbt, vnd geredt zu- uorhelffen, auch hatte fritzek weiter gesaget, wie das der li- centiat Apitius mit der geistlichkeit doselbst als ein man von sulcher sachen habe törren reden, vnd die do von gretz also gewest sein, kan Alexander ire namen nicht wissen, vnd ist jm jun vorgessenheit komenn. Jtem aber haben Alexander vnd Podwinssky beide be� 20 kant, das der furste hinder dem Tissche zum Podiebrad ge- sessenn vnnd geschworen habe, das der konig zu Behemen nymmer mehr sein herr wirt, nach sein sal, den tag die weile er lebet. Jtem Podwinssky hat bekant, das Hertzog Hincko gesa- 25 get habe, mylestniessiehe krale, der gnedigleuchtigst konig vor- möchte mir nicht Tawsent gulden zugeben vnd wold von mir das Podiebrad gekoufft haben, Er sulde als ein konig mir als das meine vnnd mich billicher merern, So wulde er mich awss dem lande kewffen. Jtem Podwinssky hat bekant, das jm Byschoff Jane gesa- . get vnnd befolen hette, dem Alexandro, fritzken, vnd andern jren gutten frunden vnnd mithelffern zusagen, das der konig von hungern vff Sant Georgen tag am zcoge sein wirth vnd auch dem Towatschawr zusagen, vnd dergleich hertzoge Gin- drzichen, das sie vff iren Schlossern bleiben vnd die mit leu- then besetzen sulden, vnd so nun als danne der konig an sul- chem zcoge sein wirt, als denne wol der konig von hungern den Behmisschen Herrn einen tag gen Bresslaw legen, vnd so sulcher tag zu Bresslaw gehalden vnd in frewden gehandelt 40 wirt, jn des so wirt des koniges volk von hungern, das do jnn der fursten von Oppel landen liggen, bey melichen jn 10 15 30 35 15b
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331 stille gen Behmen vff die Syttaw zu, vff den Berg zu, vnd vfl das weisse wasser zcihen, vnnd so nun denne sulch volk alles jn aller bereitschafft, also an den örtern sein vnd liggen wer- den, Als denne wirt vnser herre der konig von hungern, den 5 Behmisschen hern, den tag abesagen vnnd nichtes halden wel- len, Also werden des hern koniges von hungern lewte als schir vnd also balde gen Behmen einkomen, als die Behmis- schen herren, eh sie vff deme wege gen Behmen einkomen. Jtem Podwinssky hat bekant, das er den konig zu hun- 10 gern gebeten habe, So er Behmerland erlangen wurde, als er ane zeweiuel were, das jm der mit dem fritzken kostelitz gantz mit aller seiner zugehorunge geben sulde, das sie sulch gut mitenander haben vnd gebrauchen möchten hot doruff ge- saget der Towatschawr, loss dich vnbekommert lieber Pod- 15 winssky, er wirt gleich am tzoge hinein sein So wirstu es ane alles widerreden haben vnd einnehmenn. Jtem So hat fritzek zu dem Podwinssky gesaget, bleib du die Zceit als denne bei vns jnn der Stat, das du die lew- the vorordnest, wo es not sein wirt, habe Podwinssky gesa- 20 get, joh wil es nicht thun, ist mir auch nicht von noten Es sey denne jch habe vor zum irsten entsaget. Jtem podwinssky hot bekant, das jm Fritzek gesaget habe Das hertzog Gindrzich, do er zu Prage gewest wer, geschicket hette nach magistro Georgio einem Pfaffen, vnnd zu jm gesa- 25 get, lieber herre Jorge, vorhaldt mich, vnnd losset die ding die ir wisset also bey euch jn stille bleiben Hat der Pfaffe gesaget, lieber hertzog bin ich dach alltzeit ewer Capellan, so ir meyn bedorfft, schicket nach mir, komme ich zu euch vff welch Sloss ir wolt, wolt jr is denne zu seiner zceit gehabt 16b 30 haben, wil ichs jn der kirchen allem volke vorkunden, vnnd sie zu allen dingen bewegen. Jtem podwinssky hat bekant das der konig zu hungern globt hette fritzken alles widerzuschaffen vnd zugeben das er vormals durch recht vor dem Rechten vorlorenn hette, vnd 35 weiter zu deme gnant fritzken gesaget, leid was du kanst vnd magst, jch vorsprich dich vnnd dein kinder also zubegoben vnd vorsorgen, das mir deine kynder hernachmals dancken wer- den, vnd dich von allen deinen widderwertigen entledigen. Jtem Podwinssky hat bekant, das die hirnachgeschribenn 40 mit namen gnant, auch jn jrem vorbintnis haben sein sullen, nemlich auss der alden Stadt Jan Biely vnnd der Pytel, von dem habe jm Siluester gesaget, jtem so hat jm auch ſritzek * 42
331 stille gen Behmen vff die Syttaw zu, vff den Berg zu, vnd vfl das weisse wasser zcihen, vnnd so nun denne sulch volk alles jn aller bereitschafft, also an den örtern sein vnd liggen wer- den, Als denne wirt vnser herre der konig von hungern, den 5 Behmisschen hern, den tag abesagen vnnd nichtes halden wel- len, Also werden des hern koniges von hungern lewte als schir vnd also balde gen Behmen einkomen, als die Behmis- schen herren, eh sie vff deme wege gen Behmen einkomen. Jtem Podwinssky hat bekant, das er den konig zu hun- 10 gern gebeten habe, So er Behmerland erlangen wurde, als er ane zeweiuel were, das jm der mit dem fritzken kostelitz gantz mit aller seiner zugehorunge geben sulde, das sie sulch gut mitenander haben vnd gebrauchen möchten hot doruff ge- saget der Towatschawr, loss dich vnbekommert lieber Pod- 15 winssky, er wirt gleich am tzoge hinein sein So wirstu es ane alles widerreden haben vnd einnehmenn. Jtem So hat fritzek zu dem Podwinssky gesaget, bleib du die Zceit als denne bei vns jnn der Stat, das du die lew- the vorordnest, wo es not sein wirt, habe Podwinssky gesa- 20 get, joh wil es nicht thun, ist mir auch nicht von noten Es sey denne jch habe vor zum irsten entsaget. Jtem podwinssky hot bekant, das jm Fritzek gesaget habe Das hertzog Gindrzich, do er zu Prage gewest wer, geschicket hette nach magistro Georgio einem Pfaffen, vnnd zu jm gesa- 25 get, lieber herre Jorge, vorhaldt mich, vnnd losset die ding die ir wisset also bey euch jn stille bleiben Hat der Pfaffe gesaget, lieber hertzog bin ich dach alltzeit ewer Capellan, so ir meyn bedorfft, schicket nach mir, komme ich zu euch vff welch Sloss ir wolt, wolt jr is denne zu seiner zceit gehabt 16b 30 haben, wil ichs jn der kirchen allem volke vorkunden, vnnd sie zu allen dingen bewegen. Jtem podwinssky hat bekant das der konig zu hungern globt hette fritzken alles widerzuschaffen vnd zugeben das er vormals durch recht vor dem Rechten vorlorenn hette, vnd 35 weiter zu deme gnant fritzken gesaget, leid was du kanst vnd magst, jch vorsprich dich vnnd dein kinder also zubegoben vnd vorsorgen, das mir deine kynder hernachmals dancken wer- den, vnd dich von allen deinen widderwertigen entledigen. Jtem Podwinssky hat bekant, das die hirnachgeschribenn 40 mit namen gnant, auch jn jrem vorbintnis haben sein sullen, nemlich auss der alden Stadt Jan Biely vnnd der Pytel, von dem habe jm Siluester gesaget, jtem so hat jm auch ſritzek * 42
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332 gesaget, von dem Raysek, jtem auss der newnstadt, der hrach, der Gessigk vffem Rossmargte vnd der Duchek, vnd von deme haben jm gesaget der fritzek vnd petzenie. Aa Jtem Podwinssky hat das hirnach folgend in seiner marter bekant. Jtem hat bekant, das jm fritzek gesaget habe, das der herre Thowatschawr deme Niculasse Petzenie gegeben habe xx schock, vff die sachen vnd ding, die zu der vorreterey gehort haben, domit zu sulcher irer notdorfft aussczurichten. Jtem aber hat podwinssky bekant, das jm fritzek gesaget, 10 das der Petzenie dem Thowatschawr globt hett, Wenne er zu Prag zuczihen wurde, welde er seinem volke an der Stadt Prage ein thor offenen. Jtem podwinssky hat bekant, das er mit fritzken vber dem Tissche gesessen habe, do habe er gehort von dem Sil- 15 uester das er zu dem fritzek gesaget hat lieber fritzek, schaff das die ding zu ende komen vmbe gotes willen, wenne vff vns Schwere rede geht, vnd die hören mussen, zu besorgen vns möcht anders dorauss komen, wenne wir auch itzunder wol der lewthe eine notdorfft haben, hat Fritzek doruff gesa- 20 get, Sich tzu, der konig von hungern hat mit vns geschafft, Es sullen alleine drey adir vier douon wissen, So wissen al- gereit doruon jtzunder wol bey anderthalb hunderten. Jtem podwinssky hat bekant, das jm der Siluester gesagt hab, das der Landath gnant, auch ir helffer einer sey, jre 25 vorreterey zu ende helffen brengen. Jtem hat bekant das der Siluester zu jm gesaget habe Sage hertzog heincken seinen gnaden, das also nachkomen mag, das er alhie zu Prag vnd gantz Behmer land konig wer- den möchte. 5 30 Jtem Alexander jn seiner Marter hat bekant. Jtem hat bekant vff den Niculass Petzenie das jm der Thowatschawr Xxx ss. gegeben hette, als er mit dem fursten zu Prag gewest ist, vnd dobey ist gewest der Siluester, vnd der gnant Siluester hat sere vordrossen das er dem Niculass 35 petzenie geldt vnd jm nichtes gegeben hat. Jtem aber hat Alexander becant, das der Jan Barthaus- sowssky der hertzog hincken hewptman mitsampt seinem herrn Hertzog Hincko vnnd dem fritschken, das aller jrste anhebin sulcher vorreterey mit worten vnd werken sein, vnd derselbe 40
332 gesaget, von dem Raysek, jtem auss der newnstadt, der hrach, der Gessigk vffem Rossmargte vnd der Duchek, vnd von deme haben jm gesaget der fritzek vnd petzenie. Aa Jtem Podwinssky hat das hirnach folgend in seiner marter bekant. Jtem hat bekant, das jm fritzek gesaget habe, das der herre Thowatschawr deme Niculasse Petzenie gegeben habe xx schock, vff die sachen vnd ding, die zu der vorreterey gehort haben, domit zu sulcher irer notdorfft aussczurichten. Jtem aber hat podwinssky bekant, das jm fritzek gesaget, 10 das der Petzenie dem Thowatschawr globt hett, Wenne er zu Prag zuczihen wurde, welde er seinem volke an der Stadt Prage ein thor offenen. Jtem podwinssky hat bekant, das er mit fritzken vber dem Tissche gesessen habe, do habe er gehort von dem Sil- 15 uester das er zu dem fritzek gesaget hat lieber fritzek, schaff das die ding zu ende komen vmbe gotes willen, wenne vff vns Schwere rede geht, vnd die hören mussen, zu besorgen vns möcht anders dorauss komen, wenne wir auch itzunder wol der lewthe eine notdorfft haben, hat Fritzek doruff gesa- 20 get, Sich tzu, der konig von hungern hat mit vns geschafft, Es sullen alleine drey adir vier douon wissen, So wissen al- gereit doruon jtzunder wol bey anderthalb hunderten. Jtem podwinssky hat bekant, das jm der Siluester gesagt hab, das der Landath gnant, auch ir helffer einer sey, jre 25 vorreterey zu ende helffen brengen. Jtem hat bekant das der Siluester zu jm gesaget habe Sage hertzog heincken seinen gnaden, das also nachkomen mag, das er alhie zu Prag vnd gantz Behmer land konig wer- den möchte. 5 30 Jtem Alexander jn seiner Marter hat bekant. Jtem hat bekant vff den Niculass Petzenie das jm der Thowatschawr Xxx ss. gegeben hette, als er mit dem fursten zu Prag gewest ist, vnd dobey ist gewest der Siluester, vnd der gnant Siluester hat sere vordrossen das er dem Niculass 35 petzenie geldt vnd jm nichtes gegeben hat. Jtem aber hat Alexander becant, das der Jan Barthaus- sowssky der hertzog hincken hewptman mitsampt seinem herrn Hertzog Hincko vnnd dem fritschken, das aller jrste anhebin sulcher vorreterey mit worten vnd werken sein, vnd derselbe 40
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333 5 furste mit seinem hewptman vnnd dem fritzken wissen von al- len stucken, puncten vnd artickeln allenthalben bass, denne alle, die vndir vns gewest sein, vnd was derselbe hewptman mit dem Alexander vorschaffet hatte, das habe er mussen thun, Als es der furste selbst mit jm vorschaffen hett, ane alles widerredenn. 17b Heyntze dompnigk houbtman zu Breslaw ist gericht wurden. Als danne heyntze dompnig houbtman zu Bresslaw, hinder 10 dem Rathe doselbst sunderlich vorstentniss mit konig Mathien vnnd hern Jorgen vom Stayn seiner koniglichenn Maiestat An- walden, gehabt, vnnd als man sagit, etzliche der Stadt priuile- gia in geheyme awscopiert vnd hern Jorgen gegeben hat, auch etzliche burger zu Breslaw vnnd jn andern Stethen geschatzt 15 vnd seinen koniglichen gnaden als vngetraw vnd vngehorsame dargegeben, hat inn der Erbar Rath zu Breslaw, so sie nach tode konig Mathien, vnder hern Jorgen vom Stayn brieuen, vnnd anderswo, des etzliche antzeigung gefunden gefenglichen setzen, vnnd am dinstage nach visitacionis mit dem schwerte 20 Richten lassen, also das alle seyn myschandel vff einem arcum papir vortzeichent gewest, vnnd offentlichen vor allem volk jn seiner geinwertickeit ist gelesen wurden Actum die utsupra Anno salutis millesimo quadringentesimo nonogesimo. Wie dy hungarischen hern der kuhr halben eines 25 nawen koniges jn irrung gewest vnd wen sie gekoren haben auch wenne ko. wladislaws ist gekront wurden. Vnnd so danne die hungarischen hern der kuhre halben jn irrung gestanden, also das etzliche als nemlich Graue Stef- 30 fan, Bischoff Jhan von waradein, knysche paul, patersssan, vund die konigyn mit jrem anhange vnseren gnedigsten hern konig wladislaum, etzliche als hertzog hanss der Bastart, der tzekel Jocoff vnnd etzliche Bisschoue mit jrem anhange, Maxi- milianum den Romischen konig, vnnd etzliche hertzogen Al- 35 brechte des koniges von polen sohn, doruff votrost vnnd ge- fordert haben, jst der gemelte herre wladislaus konig zu Be- hem mit einem merglichen volke awss getzogen, von den hun- 18a garischen hern die jm zugefallen sein, irwelt, vnnd mit erli- 19. am dinstage n. Visit. m', den 6. juli.
333 5 furste mit seinem hewptman vnnd dem fritzken wissen von al- len stucken, puncten vnd artickeln allenthalben bass, denne alle, die vndir vns gewest sein, vnd was derselbe hewptman mit dem Alexander vorschaffet hatte, das habe er mussen thun, Als es der furste selbst mit jm vorschaffen hett, ane alles widerredenn. 17b Heyntze dompnigk houbtman zu Breslaw ist gericht wurden. Als danne heyntze dompnig houbtman zu Bresslaw, hinder 10 dem Rathe doselbst sunderlich vorstentniss mit konig Mathien vnnd hern Jorgen vom Stayn seiner koniglichenn Maiestat An- walden, gehabt, vnnd als man sagit, etzliche der Stadt priuile- gia in geheyme awscopiert vnd hern Jorgen gegeben hat, auch etzliche burger zu Breslaw vnnd jn andern Stethen geschatzt 15 vnd seinen koniglichen gnaden als vngetraw vnd vngehorsame dargegeben, hat inn der Erbar Rath zu Breslaw, so sie nach tode konig Mathien, vnder hern Jorgen vom Stayn brieuen, vnnd anderswo, des etzliche antzeigung gefunden gefenglichen setzen, vnnd am dinstage nach visitacionis mit dem schwerte 20 Richten lassen, also das alle seyn myschandel vff einem arcum papir vortzeichent gewest, vnnd offentlichen vor allem volk jn seiner geinwertickeit ist gelesen wurden Actum die utsupra Anno salutis millesimo quadringentesimo nonogesimo. Wie dy hungarischen hern der kuhr halben eines 25 nawen koniges jn irrung gewest vnd wen sie gekoren haben auch wenne ko. wladislaws ist gekront wurden. Vnnd so danne die hungarischen hern der kuhre halben jn irrung gestanden, also das etzliche als nemlich Graue Stef- 30 fan, Bischoff Jhan von waradein, knysche paul, patersssan, vund die konigyn mit jrem anhange vnseren gnedigsten hern konig wladislaum, etzliche als hertzog hanss der Bastart, der tzekel Jocoff vnnd etzliche Bisschoue mit jrem anhange, Maxi- milianum den Romischen konig, vnnd etzliche hertzogen Al- 35 brechte des koniges von polen sohn, doruff votrost vnnd ge- fordert haben, jst der gemelte herre wladislaus konig zu Be- hem mit einem merglichen volke awss getzogen, von den hun- 18a garischen hern die jm zugefallen sein, irwelt, vnnd mit erli- 19. am dinstage n. Visit. m', den 6. juli.
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334 cher botschaft etzlicher hern XVII meylen weges von Ofen, als ein gewelter konig zu hungern, gefordert vnnd am oband laurencij gein Ofen gebracht vnnd vff den Sontag nach Exal- tacionis sancte Crucis zu Stulweissenburg gekronet, Sunder der Rohmische konig hat Wienn, Newnstad, Humburg vnd etz- liche ander Stethe vnnd Schloss eingnomen, vnd hernachmolss Stulweissenburg gewonnen, vnnd doselbst grosse grawsamkeit mit blutvorgissen gevbet, Sunder hertzog Albrecht hat sich mit seinem volke zum irsten vff eine Meyle tzwuhe ader drey von ofen, vnnd dornach vor kasschen gelegert, do er lenger danne 10 ein halb jar gelegen vnd etzliche Schloss vnd Stethe eingno- men hat, bisssolange ko. wladislaus mit heress crafft, sich ne- ben in geleget, vnd zu einem feltschloen geschickt hat, vnd also das sie sich beide bruderlich mitenander vortragen haben, vff die weisse das ko. wladislaus hertzogen Albrechte etzliche 15 Schloss vnd Stethe vnd sunderlich das furstenthumb Grossen- glogow mit seinem anhange vff eine tzeit vorschriben hat, do- rvff jm hertzog Albrecht wider eingegeben vnd entrewmet hat, alle schloss vnd Stethe, die er jn vngern gewunen vnd eingno- men hatte, vnd ist am tage mathie mit seinem volke wider 20 heym gegen polen getzogen. So sich aber hertzog Albrecht sulchs vortrachts nicht ge- halten, sunder Apriesch vnd ander Stethe vnd Schlosser wid- der eingenomen, vnd hungarisch lanth beschediget hat, haben jn die hungern vffs heubt nyddergelegt, also das er mit etzli� 25 chen Rottenmeistern kawme jn die Stad Apriesch entwurden ist, vnd balde dornach haben sie sich vff die vorige meynung widder miteinander vortragen; also das hertzog albrecht heym getzogen ist, das feltschlohen hat geweret von vespertzeit biss vff mitternacht. 5 30 Wie dy hungerschen hern die irwelung konig wladislawen dissen landen vorkundiget vnd sie an jn geweist haben. Wir die prelaten vund hern des konigreichs zu hungern, So jizt zu Ofen vorsammelt sein. Erwirdigen Edeln Strengen namhafften Ersamen vnnd weissen gutten frunde vnd bsunder lieben, vns tzweiuelt nicht jr habt in frischer gedechtniss, den contract vnd voreynung, so izwischen der allerdurchlauchtigisten fursten vnd hern, hern Mathias zu hungern etc. lobelicher gedechtniss an einem, vnd 40 hern wladislawen zu Behmen etc. konigen, des andern teyles, 35 18b
334 cher botschaft etzlicher hern XVII meylen weges von Ofen, als ein gewelter konig zu hungern, gefordert vnnd am oband laurencij gein Ofen gebracht vnnd vff den Sontag nach Exal- tacionis sancte Crucis zu Stulweissenburg gekronet, Sunder der Rohmische konig hat Wienn, Newnstad, Humburg vnd etz- liche ander Stethe vnnd Schloss eingnomen, vnd hernachmolss Stulweissenburg gewonnen, vnnd doselbst grosse grawsamkeit mit blutvorgissen gevbet, Sunder hertzog Albrecht hat sich mit seinem volke zum irsten vff eine Meyle tzwuhe ader drey von ofen, vnnd dornach vor kasschen gelegert, do er lenger danne 10 ein halb jar gelegen vnd etzliche Schloss vnd Stethe eingno- men hat, bisssolange ko. wladislaus mit heress crafft, sich ne- ben in geleget, vnd zu einem feltschloen geschickt hat, vnd also das sie sich beide bruderlich mitenander vortragen haben, vff die weisse das ko. wladislaus hertzogen Albrechte etzliche 15 Schloss vnd Stethe vnd sunderlich das furstenthumb Grossen- glogow mit seinem anhange vff eine tzeit vorschriben hat, do- rvff jm hertzog Albrecht wider eingegeben vnd entrewmet hat, alle schloss vnd Stethe, die er jn vngern gewunen vnd eingno- men hatte, vnd ist am tage mathie mit seinem volke wider 20 heym gegen polen getzogen. So sich aber hertzog Albrecht sulchs vortrachts nicht ge- halten, sunder Apriesch vnd ander Stethe vnd Schlosser wid- der eingenomen, vnd hungarisch lanth beschediget hat, haben jn die hungern vffs heubt nyddergelegt, also das er mit etzli� 25 chen Rottenmeistern kawme jn die Stad Apriesch entwurden ist, vnd balde dornach haben sie sich vff die vorige meynung widder miteinander vortragen; also das hertzog albrecht heym getzogen ist, das feltschlohen hat geweret von vespertzeit biss vff mitternacht. 5 30 Wie dy hungerschen hern die irwelung konig wladislawen dissen landen vorkundiget vnd sie an jn geweist haben. Wir die prelaten vund hern des konigreichs zu hungern, So jizt zu Ofen vorsammelt sein. Erwirdigen Edeln Strengen namhafften Ersamen vnnd weissen gutten frunde vnd bsunder lieben, vns tzweiuelt nicht jr habt in frischer gedechtniss, den contract vnd voreynung, so izwischen der allerdurchlauchtigisten fursten vnd hern, hern Mathias zu hungern etc. lobelicher gedechtniss an einem, vnd 40 hern wladislawen zu Behmen etc. konigen, des andern teyles, 35 18b
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335 von aller vnd jglicher Speen jrrung vnd tzweyung wegen, jr beider maiestet, Reich landt vnd vndertan berurend, vff dem tage zu Olmutz durch jre ko. g. beslossen ist, jn welchem contract, jr jtzt gemelter ko. mathias vnserem allergnedigsten hern, als ewrem hern, zugeben, vnd zu der heiligen lobelichen Crohn zu hungern verpflicht vnnd verwand seit, nach lauth der vorschreibung von jren ko. g. darobir awssgegangen vnd gefertiget, dorjnne ir euch gegen seiner ko. mt. vntz zu ende seines lebenss, vnnd dornach bissher vff einen konfftigen konig 10 trewlich vnd ebarlich als fromen leuten zugeboret gehalten habt, des wir euch sundern dang sagen, vnd so aber der allmech- tige got seine ko. mt. von disser tzeit, eruordert hat, verkun- den wir euch, das wir mit hulff vnnd gnad seiner allmechti- ckeit, auch mit verwillung der durchleuchtigisten furstyn frawen 15 Beatrix konigyn zu hungern vnser g. frawen vnd nach lobeli- cher gewonheit der heiligen Cronen zu hungern den allerdurch- leuchtigsten fursten vnd hern hern wladislawen konig zu Beh- men, zu vnserem hern vnd konige zu hungern furgnomen, er- welt, vnd offentlich berufft haben, dorauff wir euch sembtlich 20 vnd ewer yden in sunderheit, bey den pflichten domit jr der heyligen Cronen zu hungern vorpunden vnd vorwand seyt junhalt obvermelter vorschreibung, ermanen; Bithen vnd bege- ren, das jr dieselbig seine ko. mt. nw forder als ko. zu hun� 19a gern vor ewren Rechten hern, annemet, haltet, vnd irkennet, 25 euch douon nichts brengen ader wenden lasset, als jr danne seiner ko. mt. vnd euch selbst, zuthun schuldig vnd pflichtig seit, vnd des wir vns auch gentzlich zu euch vorsehen, das wellen wir zusambt der billichkeit in aller fruntschaft vnd gu- ten willen vmbe ewer yden gerne beschulden, wir haben auch 30 jtzt, etzlich awss vns den prelaten vnd hern gedochts konig- reichs vorgnomen vnd geordent, gegen vnd nach seiner ko. mt. zutzyhen, dieselbe seine ko. g. als ko. zu hungern vnsern allergnedigsten hern, hirein jn gemelts konigreich zubringen, die ap got wil, vns vnd euch allen lieb nutz vnd angnem 35 seyn, vnd alle vnd jtzliche vnsere vnnd ewre priuilegia vnd loblich altherkomen halten, dieselben mehern vnd nicht myn- dern sal vnnd wirth, dorjnne wir dann bey seiner ko. mt. al- len unseren mugelichen vleiss nicht sparen wellen, Geben zu Ofen am montag nach sand alexientag Anno etc. xomo. 5 1. Speen, späne, spannung. Noch jetzt: Mache mir keine späne! 39. Montag n. s. alexientag, d. 19. juli.
335 von aller vnd jglicher Speen jrrung vnd tzweyung wegen, jr beider maiestet, Reich landt vnd vndertan berurend, vff dem tage zu Olmutz durch jre ko. g. beslossen ist, jn welchem contract, jr jtzt gemelter ko. mathias vnserem allergnedigsten hern, als ewrem hern, zugeben, vnd zu der heiligen lobelichen Crohn zu hungern verpflicht vnnd verwand seit, nach lauth der vorschreibung von jren ko. g. darobir awssgegangen vnd gefertiget, dorjnne ir euch gegen seiner ko. mt. vntz zu ende seines lebenss, vnnd dornach bissher vff einen konfftigen konig 10 trewlich vnd ebarlich als fromen leuten zugeboret gehalten habt, des wir euch sundern dang sagen, vnd so aber der allmech- tige got seine ko. mt. von disser tzeit, eruordert hat, verkun- den wir euch, das wir mit hulff vnnd gnad seiner allmechti- ckeit, auch mit verwillung der durchleuchtigisten furstyn frawen 15 Beatrix konigyn zu hungern vnser g. frawen vnd nach lobeli- cher gewonheit der heiligen Cronen zu hungern den allerdurch- leuchtigsten fursten vnd hern hern wladislawen konig zu Beh- men, zu vnserem hern vnd konige zu hungern furgnomen, er- welt, vnd offentlich berufft haben, dorauff wir euch sembtlich 20 vnd ewer yden in sunderheit, bey den pflichten domit jr der heyligen Cronen zu hungern vorpunden vnd vorwand seyt junhalt obvermelter vorschreibung, ermanen; Bithen vnd bege- ren, das jr dieselbig seine ko. mt. nw forder als ko. zu hun� 19a gern vor ewren Rechten hern, annemet, haltet, vnd irkennet, 25 euch douon nichts brengen ader wenden lasset, als jr danne seiner ko. mt. vnd euch selbst, zuthun schuldig vnd pflichtig seit, vnd des wir vns auch gentzlich zu euch vorsehen, das wellen wir zusambt der billichkeit in aller fruntschaft vnd gu- ten willen vmbe ewer yden gerne beschulden, wir haben auch 30 jtzt, etzlich awss vns den prelaten vnd hern gedochts konig- reichs vorgnomen vnd geordent, gegen vnd nach seiner ko. mt. zutzyhen, dieselbe seine ko. g. als ko. zu hungern vnsern allergnedigsten hern, hirein jn gemelts konigreich zubringen, die ap got wil, vns vnd euch allen lieb nutz vnd angnem 35 seyn, vnd alle vnd jtzliche vnsere vnnd ewre priuilegia vnd loblich altherkomen halten, dieselben mehern vnd nicht myn- dern sal vnnd wirth, dorjnne wir dann bey seiner ko. mt. al- len unseren mugelichen vleiss nicht sparen wellen, Geben zu Ofen am montag nach sand alexientag Anno etc. xomo. 5 1. Speen, späne, spannung. Noch jetzt: Mache mir keine späne! 39. Montag n. s. alexientag, d. 19. juli.
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330 Den erwirdigen Edeln Strengen namhafften Ersamen vnd weissen, vnsern frunden vnd bsunder lieben den prelaten hern Ritterschafft vnd den von Steten jn dem Marggrauenthumb obirlawsitz wonhafften. 19b Wie sich Cristoff gotsche vom greiffensteyn vnd 5 Cristoff Naschwitz sein hobtman kegen dem Closter zu liebental gehalden haben. Jn dissen vorgemelten schweren lewfften, so man sich kriges vnd vnfrides besorget hat, hat sich Cristoff Naschwitz, hewbt- man offem greyffensteyn, in abwesen Cristoff Gotschen seines 10 hern zu dem juncfrawen Closter zu liebental genotiget, jre ar- men lewte vffem lande obirfallen, in jr vihe vnnd was sie fun- den haben gnomen vnd weg getreben, vnnd so der gemelte Cristoff Gotsche wider komen ist, hat er sich lassen vorneh- men, ap js jm leyt vnnd wider were, jdach hat er Cristoff 15 Naschwitze derhalben gantz ongearget gelassen, vnnd alles vihe vnnd ander ware, so er des Closterss armen lewten gnomen hatte, behalden, vnd seine Schlosser domit gespeyset, doruon man wol mercken mag, das sulch vornehmen mit seinem wissen vnd willen gescheen ist. 20 Konig wladislawen vff seine schriffte drey Buchssemeister zugeschickt. So danne ko. wladislaus in dissen schweren lewfften, die- weil des Romischen koniges volk jm lande zu hungern bey stulweissenburg gelegen ist, an die vonn Breslaw vmbe ge� 25 tzewg, vnd an die von gorlitz vmbe etzliche buchssenmeister geschriben, hat der Rath drey Buchssemeister ledige gesellen biss vff ostern, jtzlichen die woche mit xxvj gl. zuuorsolden offgnomen, vnd dieselbigen durch einen Reyterknecht, hynein kegen hungern seiner ko. mt. zugeschickt, Actum quinta post 30 thome Apostoli. Wie fursten vnd hern, land vnd Stethe jn mer- hern vnd beider Schlesien ko. wladislawen zusage gethan haben. Vnnd wiewol konig wladislaus nach tode konig mathien, 35 fursten vnd hern land vnnd Stethe in merhern vnd beider Schlesien zur krohne zu Beheim gefordert hat, jdach habe sie 30. quinta p. thome ap. d. 24. december.
330 Den erwirdigen Edeln Strengen namhafften Ersamen vnd weissen, vnsern frunden vnd bsunder lieben den prelaten hern Ritterschafft vnd den von Steten jn dem Marggrauenthumb obirlawsitz wonhafften. 19b Wie sich Cristoff gotsche vom greiffensteyn vnd 5 Cristoff Naschwitz sein hobtman kegen dem Closter zu liebental gehalden haben. Jn dissen vorgemelten schweren lewfften, so man sich kriges vnd vnfrides besorget hat, hat sich Cristoff Naschwitz, hewbt- man offem greyffensteyn, in abwesen Cristoff Gotschen seines 10 hern zu dem juncfrawen Closter zu liebental genotiget, jre ar- men lewte vffem lande obirfallen, in jr vihe vnnd was sie fun- den haben gnomen vnd weg getreben, vnnd so der gemelte Cristoff Gotsche wider komen ist, hat er sich lassen vorneh- men, ap js jm leyt vnnd wider were, jdach hat er Cristoff 15 Naschwitze derhalben gantz ongearget gelassen, vnnd alles vihe vnnd ander ware, so er des Closterss armen lewten gnomen hatte, behalden, vnd seine Schlosser domit gespeyset, doruon man wol mercken mag, das sulch vornehmen mit seinem wissen vnd willen gescheen ist. 20 Konig wladislawen vff seine schriffte drey Buchssemeister zugeschickt. So danne ko. wladislaus in dissen schweren lewfften, die- weil des Romischen koniges volk jm lande zu hungern bey stulweissenburg gelegen ist, an die vonn Breslaw vmbe ge� 25 tzewg, vnd an die von gorlitz vmbe etzliche buchssenmeister geschriben, hat der Rath drey Buchssemeister ledige gesellen biss vff ostern, jtzlichen die woche mit xxvj gl. zuuorsolden offgnomen, vnd dieselbigen durch einen Reyterknecht, hynein kegen hungern seiner ko. mt. zugeschickt, Actum quinta post 30 thome Apostoli. Wie fursten vnd hern, land vnd Stethe jn mer- hern vnd beider Schlesien ko. wladislawen zusage gethan haben. Vnnd wiewol konig wladislaus nach tode konig mathien, 35 fursten vnd hern land vnnd Stethe in merhern vnd beider Schlesien zur krohne zu Beheim gefordert hat, jdach habe sie 30. quinta p. thome ap. d. 24. december.
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337 5 sich offgehalden vnd keine zusage thun wollen bissolange seine ko. mt. zu einem konige zu hungern irwelet ist wurden, als danne haben sie zusage gethan seinen gnaden konige zu Be- heim vnnd seinen erben konigen zu Beheim vnd der Crohnen zu Beheim holdung zu thun, so ferre sie seine ko. mt. der vorschreibung, so sie etwan konig Mathien vnd der Crohne zu hungern gethan, freyen vnd entledigen wurde, doruff sie danne seine ko. g. vortrostet hat. 10 Wenne vnd wie herre Sigmund von wartenburg dissen landen zu einem voyte gegeben, vnd vffgnomen ist. Sonntages vor thome, so manne vnd von Steten vff bege- ren des Edeln hern Sigmunds von wartenburg etc. zu Budissen einkomen vnd vorsammelt gewest sint hat seine g. eine com- 15 missio an Manne vnd Stethe lautende, so jm ko. mt. der voy- tey halben disser lande mitgegeben, vor manne vnd Stethen lesen lassen, auch eine latinische commissio gleicher menung den prelaten vbirantwort, vnnd begert seinen g. antwort zu geben. 20 Commissio propria domini Regis. Wir Wladislaus von gots gnaden zu hungern zu Behmen Dalmacien Croacien etc. konig, marggraue zu merhern, her- tzog zu lutzenburg vnd jn Schlesien, vnd marggraue zu lausitz etc. Entbieten den Edeln Gestrengen Erenfesten Ersamen vnd 25 vorsichtigen, hern Ritterschafft landtmanne vnnd Stethen der land vnnd Sechs Stethen jn vbirlausitz, vnser konigliche g. furderliche gunst vnnd alles gutt, lieben getrewen wir sein ein ebene lange tzeit gantz sorgfeltig gewesen, auff das mancher- 20b mol uwer anliegen, das jr an vns getan eines newen voits, 30 Euch vnd den landen doselbsten stracks anzugeben, begert vnd gebeten habet, das wir also zu hertzen gnomen, das js tzeit- lichen nutz haben woll, vor vns vnd euch selbsten sein, vnnd also in ferrer vnordenung euch nicht sitzen lassen, sunder mit liebe gnaden vnd Rechten, die jr herbracht habet, gnedig- 35 lich vorsehn vnd bedencken, das jr dister bass in liebe trewe vnd gerwet beyenander wonen vnd geleben muget, also haben wir doruff den Edelen vnseren lieben getrewen Sigmunden von Wartenburg zu Tetzen obirsten Schencken vnsers konigreichs 12. Sonnt vor thome, d. 19. december. 36. gerwet, ruhe. 43
337 5 sich offgehalden vnd keine zusage thun wollen bissolange seine ko. mt. zu einem konige zu hungern irwelet ist wurden, als danne haben sie zusage gethan seinen gnaden konige zu Be- heim vnnd seinen erben konigen zu Beheim vnd der Crohnen zu Beheim holdung zu thun, so ferre sie seine ko. mt. der vorschreibung, so sie etwan konig Mathien vnd der Crohne zu hungern gethan, freyen vnd entledigen wurde, doruff sie danne seine ko. g. vortrostet hat. 10 Wenne vnd wie herre Sigmund von wartenburg dissen landen zu einem voyte gegeben, vnd vffgnomen ist. Sonntages vor thome, so manne vnd von Steten vff bege- ren des Edeln hern Sigmunds von wartenburg etc. zu Budissen einkomen vnd vorsammelt gewest sint hat seine g. eine com- 15 missio an Manne vnd Stethe lautende, so jm ko. mt. der voy- tey halben disser lande mitgegeben, vor manne vnd Stethen lesen lassen, auch eine latinische commissio gleicher menung den prelaten vbirantwort, vnnd begert seinen g. antwort zu geben. 20 Commissio propria domini Regis. Wir Wladislaus von gots gnaden zu hungern zu Behmen Dalmacien Croacien etc. konig, marggraue zu merhern, her- tzog zu lutzenburg vnd jn Schlesien, vnd marggraue zu lausitz etc. Entbieten den Edeln Gestrengen Erenfesten Ersamen vnd 25 vorsichtigen, hern Ritterschafft landtmanne vnnd Stethen der land vnnd Sechs Stethen jn vbirlausitz, vnser konigliche g. furderliche gunst vnnd alles gutt, lieben getrewen wir sein ein ebene lange tzeit gantz sorgfeltig gewesen, auff das mancher- 20b mol uwer anliegen, das jr an vns getan eines newen voits, 30 Euch vnd den landen doselbsten stracks anzugeben, begert vnd gebeten habet, das wir also zu hertzen gnomen, das js tzeit- lichen nutz haben woll, vor vns vnd euch selbsten sein, vnnd also in ferrer vnordenung euch nicht sitzen lassen, sunder mit liebe gnaden vnd Rechten, die jr herbracht habet, gnedig- 35 lich vorsehn vnd bedencken, das jr dister bass in liebe trewe vnd gerwet beyenander wonen vnd geleben muget, also haben wir doruff den Edelen vnseren lieben getrewen Sigmunden von Wartenburg zu Tetzen obirsten Schencken vnsers konigreichs 12. Sonnt vor thome, d. 19. december. 36. gerwet, ruhe. 43
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338 Dнa zu Behmen, der vns vnd vnser Crohnen allwegen in willigen trewen gedinet, vnd zu vnseren koniglichen wirden vnd eren sein darlegen nicht gespart hat, vnd den wir jn lawter vor- nunfft schickerlich vnd togelich irkennen, Auch euch vnd den- selben landen erlichen gelegen vnd nahend gegrenitzt ist, den landen doselbsten vnd euch zu einem kegenwertigen ampt- manne vnd mechtigen voite, irkoren vnd awssgeben haben, Ge- ben vnd setzen euch den hiemit awss koniglicher macht zu Behmen vnd in crafft disses brieues. Euch ernstlichen befelh- en vnd gebieten doruff, denselben von Tetzen als uwern 10 Amechtman annehmen irkennen, an vnser Stad seinen geboten vnd vorboten willig vnd gehorsam sein, nach jm halden vnd Richten, vnd andere gantze zuflucht zu jm haben, jn ietzlichen hendeln die seinem Ampt zu thun vnd zubirreichen von alderss- her zugeburen, So vffte vnd dickermol js sich irfordert, vnd 15 allenthalben seines Raths pfleget, bestendig sein, so vil jr jm zu thun schuldig vnd pflichtig seit, vnd auch in vnser vnd vn- ser Crohnen bestes getrewlich vnd vndertheniglichs halden, als wir getrawen zu euch haben vnd das auch vnsern eiden vor- pflicht seit, thut jr allenthalben vnser ernstliche menung doran, 20 vnnd ist vwer ere vnnd bestes, Geben zu pressburg am mon- tage vor martini mit vnserem vnden auffgedruckten koniglichen ingesigel vorsigelt, nach christi geburt vnsers lieben hern vier- tzenhundert dornach jm newntzigisten, Vnser Reich des hun- garischen jm irsten vnd des Behemischen tzweengisten jaren. Vnnd wie wol manne vnd Stethe, alder ordenung vnnd gewonheit nach, vff soliche commissio, seinen g. nicht hette sullen zusagen eherdanne seine vorschreibung vorsigelt vnnd gentzlichen volltzogen gewest were, jdach haben sie vff dissmol geeylet, vnd eher danne sie geschriben vund vorsigelt ist wur- 30 den, zusage gethan. 5 25 Vorschreibung des voits kegen landt vnd Stethen. Wir Sigmund von Wartenburg herre zu Tetschenn Obir- ster schencke des konigreichs zu Behmen, der land vnnd sechs Stete Budissen Gorlitz Sittaw luban lobaw vnd Camentz voit, 35 Bekennen mit dissem vnserm offen brieue, vor allen die jn 3. in lawter vornunfft. 4. schickerlich vnd togelich, für geschickt und tauglich. 5. erlichen gelegen, gut, bequem gelegen. 14. birreichen, be- reichen, beherrschen, entscheiden. 15. dickermol, vielmal. 22. montag vor martini, d. 8. november.
338 Dнa zu Behmen, der vns vnd vnser Crohnen allwegen in willigen trewen gedinet, vnd zu vnseren koniglichen wirden vnd eren sein darlegen nicht gespart hat, vnd den wir jn lawter vor- nunfft schickerlich vnd togelich irkennen, Auch euch vnd den- selben landen erlichen gelegen vnd nahend gegrenitzt ist, den landen doselbsten vnd euch zu einem kegenwertigen ampt- manne vnd mechtigen voite, irkoren vnd awssgeben haben, Ge- ben vnd setzen euch den hiemit awss koniglicher macht zu Behmen vnd in crafft disses brieues. Euch ernstlichen befelh- en vnd gebieten doruff, denselben von Tetzen als uwern 10 Amechtman annehmen irkennen, an vnser Stad seinen geboten vnd vorboten willig vnd gehorsam sein, nach jm halden vnd Richten, vnd andere gantze zuflucht zu jm haben, jn ietzlichen hendeln die seinem Ampt zu thun vnd zubirreichen von alderss- her zugeburen, So vffte vnd dickermol js sich irfordert, vnd 15 allenthalben seines Raths pfleget, bestendig sein, so vil jr jm zu thun schuldig vnd pflichtig seit, vnd auch in vnser vnd vn- ser Crohnen bestes getrewlich vnd vndertheniglichs halden, als wir getrawen zu euch haben vnd das auch vnsern eiden vor- pflicht seit, thut jr allenthalben vnser ernstliche menung doran, 20 vnnd ist vwer ere vnnd bestes, Geben zu pressburg am mon- tage vor martini mit vnserem vnden auffgedruckten koniglichen ingesigel vorsigelt, nach christi geburt vnsers lieben hern vier- tzenhundert dornach jm newntzigisten, Vnser Reich des hun- garischen jm irsten vnd des Behemischen tzweengisten jaren. Vnnd wie wol manne vnd Stethe, alder ordenung vnnd gewonheit nach, vff soliche commissio, seinen g. nicht hette sullen zusagen eherdanne seine vorschreibung vorsigelt vnnd gentzlichen volltzogen gewest were, jdach haben sie vff dissmol geeylet, vnd eher danne sie geschriben vund vorsigelt ist wur- 30 den, zusage gethan. 5 25 Vorschreibung des voits kegen landt vnd Stethen. Wir Sigmund von Wartenburg herre zu Tetschenn Obir- ster schencke des konigreichs zu Behmen, der land vnnd sechs Stete Budissen Gorlitz Sittaw luban lobaw vnd Camentz voit, 35 Bekennen mit dissem vnserm offen brieue, vor allen die jn 3. in lawter vornunfft. 4. schickerlich vnd togelich, für geschickt und tauglich. 5. erlichen gelegen, gut, bequem gelegen. 14. birreichen, be- reichen, beherrschen, entscheiden. 15. dickermol, vielmal. 22. montag vor martini, d. 8. november.
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339 sehen ader horen lezen, So als vnns die wirdigenn Edelen Ge- strengen vnnd woltuchtigen prelaten hern Ritterschafft vnnd manschafft der lande, vnnd die Erbare vnd weissen Burger- meister vnd Rathmann der obgnanten Stete Budissen Gorlitz Sittaw luban lobaw vnud Camentz, nach geheisse vnd gebote des allerdurchlauchtigsten fursten vnd hern hern wladislauen zu hungern zu Behmen etc. konigs, Marggrauens zu merhern, her- 2ub tzogens zu lutzenburg vnd jn Schlesien, vnnd marggrauens zu lausitz vnsers gnedigsten hern, zu einem voite vffgnomen ha- 10 ben, zu seinem willen, vnnd vff seiner g. widerruffen, vnnd vns zu des gnanten vnsers hern des koniges Eren, vnd der land vnd Stethe bestes, vnnd zu der strassen fridesamkeit ge- horsam zu sein, globet haben, dorvmbe so haben wir den egnanten prelaten hern Ritterschafft vnd manschafften der lande, 15 Burgermeistern vnd Rathmann der Stethe, vnd den gemeinden arm vnd Reich doselbst, wider globet, vnd globen en jn crafft diss brieues, das wir sie alle vnd jtzlichen bsunder bey allen jren briuen priuilegien hantuesten gnaden gerichten Rechten freiheiten vnnd gutten gewonheiten, die sie von alderss, von 20 konige Johann, keisser karlen, vnd andern konigen, fursten vnd hern, vnd bsundern von vnserem obgnant gnedigsten hern konige wladislao dirworben haben, vnd nach dirwerben mugen, wollen lassen bleiben, vnd geruglichen der lassen gebrauchen, vnnd en alle vnd igliche ire vorgnanten briue hantuesten ge- 25 richte Rechte gewonheiten gnaden vnd freiheite, ane alles arg bessern vnnd nicht ergern, vnnd land vnd Stethe vnd die strassen, schutzen vnd schirmen wullen, nach vnserem besten vormugen, vnnd globen auch den egnanten prelaten hern Rit- terschafft vnd manschafften der lande, vnnd den Burgermeistern 30 vnnd Ratmannen der Stethe, vnd den gemeinden arm vnd Reich doselbst, ap der egnante hungarische vnd Behmische konig etc, vns eincherley summa geldes, vff den mehrgnanten landen vnd Steten vorschreiben geben ader vorphenden welde, soliche vorschreibunge vorpfendunge ader gobe sullen wir vnd 35 wullen der nicht vffnehmen Domitte gnantem land vnnd Steten 22a jre gnad freiheite gerichte Rechte vnnd gutte gewonheite moch- ten geschwecht werden, vnnd ap vnns ader sunst ymandes von vnseren wegen, eincherley briue zugeschriben wurden, do- mit die egnanten land vnd Stete an jren freiheiten vnd gnaden 40 mochten geschwecht werden, die briue sullen in allem vnnd iglichen nicht schaden brengen, jn keinerley weisse, vnd wol- len vnd sullen alle obgeschribenen Rede punct vnd artickel 43* 5
339 sehen ader horen lezen, So als vnns die wirdigenn Edelen Ge- strengen vnnd woltuchtigen prelaten hern Ritterschafft vnnd manschafft der lande, vnnd die Erbare vnd weissen Burger- meister vnd Rathmann der obgnanten Stete Budissen Gorlitz Sittaw luban lobaw vnud Camentz, nach geheisse vnd gebote des allerdurchlauchtigsten fursten vnd hern hern wladislauen zu hungern zu Behmen etc. konigs, Marggrauens zu merhern, her- 2ub tzogens zu lutzenburg vnd jn Schlesien, vnnd marggrauens zu lausitz vnsers gnedigsten hern, zu einem voite vffgnomen ha- 10 ben, zu seinem willen, vnnd vff seiner g. widerruffen, vnnd vns zu des gnanten vnsers hern des koniges Eren, vnd der land vnd Stethe bestes, vnnd zu der strassen fridesamkeit ge- horsam zu sein, globet haben, dorvmbe so haben wir den egnanten prelaten hern Ritterschafft vnd manschafften der lande, 15 Burgermeistern vnd Rathmann der Stethe, vnd den gemeinden arm vnd Reich doselbst, wider globet, vnd globen en jn crafft diss brieues, das wir sie alle vnd jtzlichen bsunder bey allen jren briuen priuilegien hantuesten gnaden gerichten Rechten freiheiten vnnd gutten gewonheiten, die sie von alderss, von 20 konige Johann, keisser karlen, vnd andern konigen, fursten vnd hern, vnd bsundern von vnserem obgnant gnedigsten hern konige wladislao dirworben haben, vnd nach dirwerben mugen, wollen lassen bleiben, vnd geruglichen der lassen gebrauchen, vnnd en alle vnd igliche ire vorgnanten briue hantuesten ge- 25 richte Rechte gewonheiten gnaden vnd freiheite, ane alles arg bessern vnnd nicht ergern, vnnd land vnd Stethe vnd die strassen, schutzen vnd schirmen wullen, nach vnserem besten vormugen, vnnd globen auch den egnanten prelaten hern Rit- terschafft vnd manschafften der lande, vnnd den Burgermeistern 30 vnnd Ratmannen der Stethe, vnd den gemeinden arm vnd Reich doselbst, ap der egnante hungarische vnd Behmische konig etc, vns eincherley summa geldes, vff den mehrgnanten landen vnd Steten vorschreiben geben ader vorphenden welde, soliche vorschreibunge vorpfendunge ader gobe sullen wir vnd 35 wullen der nicht vffnehmen Domitte gnantem land vnnd Steten 22a jre gnad freiheite gerichte Rechte vnnd gutte gewonheite moch- ten geschwecht werden, vnnd ap vnns ader sunst ymandes von vnseren wegen, eincherley briue zugeschriben wurden, do- mit die egnanten land vnd Stete an jren freiheiten vnd gnaden 40 mochten geschwecht werden, die briue sullen in allem vnnd iglichen nicht schaden brengen, jn keinerley weisse, vnd wol- len vnd sullen alle obgeschribenen Rede punct vnd artickel 43* 5
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340 stete vund gantz halden, also lange als wir der land vnnd Stete voit vnd vorweser sein Czu Vrkund vnd Rechter wissen haben wir dissen brieff, lassen vorsigelt werden, mit vnserem anhangenden jngesigel, Geben zu Budissen, Nach Cristi gepurd viertzenhundert dornach jm newntzigisten jaren an sand thome des heiligen tzwelffboten tage. 5 22b Sunderliche commissio wie sich der gemelte voit kegen manne vnd Steten halden sulle, so sie jre priuilegia vud briue wolden con- firmiren lassen. So danne ko. mt. vormals manne vnd Steten, so sie zur holdung gefordert, vnd die gethan haben, jre brieue vnnd pri- uilegia nicht hat confirmiren vnd bestetigen wollen, sie wur- den dann einem kunfftigen amptmann vorgebracht, vnnd vnder seinem jngesigel vidimiret, hat der gemelte Er Sigmund vff 15 gehaldenem tage, so er von mann vnd Steten zu einem voite vffgnomen ist, ko. mt. sendebrieff offentlichen lesen lassen, dorjnue jm ko. mt. entphult, so ofte das von Adel Stethen vnnd gemeinden an jm begeret wurde, das er jre priuilegia brieue vnd handfesten eigentlichen vbirsehen, die vnder seinem 20 jngesigel vidimiren, vnd sie domit an seine ko. mt. weissen sal, vnd zusagen, was sie der loblichen vnd Redlich herbracht vnnd irworben haben, zu confirmiren lassen, doruff manne vnd Stethe geantwort vnd seine g. gebeten haben, wolde jn beholffen sein das sie bey alder gewonheit der lande bleyben 25 mochten, vnd mit solicher newickeit nicht beschweret wur- den, doruff seine g. geantwort sie horten wol ko. mt. schaf- fung vnd schrifftliche menung, jdach wes er in mit schrifften an ko. mt. derhalben forderlich gesein mochte, wolde er gerne thuen. 10 30 Wie dy houerichter zum Buntzlaw etzlichen mit- burgern jr vihe bey lorentzendorff eingetriben vnd gnomen haben. Als danne der Edle herre Jorge vom Stayn dieweil er ko. anwald was, vnd di helffte der houerichtey zum Buntzlaw 35 junhatte, einen nawen tzol zu lorentzendorff vffrichten, vnd die strasse von der sprottaw nach gorlitz, vffen Buntzlaw brengen wolden, hat der Rath den kouffman alhir vorhort, das die strasse von der Sprotte nach gorlitz vff lorentzendorff vund nicht vffem Buntzlaw gegangen habe, von L jaren, vnd 40
340 stete vund gantz halden, also lange als wir der land vnnd Stete voit vnd vorweser sein Czu Vrkund vnd Rechter wissen haben wir dissen brieff, lassen vorsigelt werden, mit vnserem anhangenden jngesigel, Geben zu Budissen, Nach Cristi gepurd viertzenhundert dornach jm newntzigisten jaren an sand thome des heiligen tzwelffboten tage. 5 22b Sunderliche commissio wie sich der gemelte voit kegen manne vnd Steten halden sulle, so sie jre priuilegia vud briue wolden con- firmiren lassen. So danne ko. mt. vormals manne vnd Steten, so sie zur holdung gefordert, vnd die gethan haben, jre brieue vnnd pri- uilegia nicht hat confirmiren vnd bestetigen wollen, sie wur- den dann einem kunfftigen amptmann vorgebracht, vnnd vnder seinem jngesigel vidimiret, hat der gemelte Er Sigmund vff 15 gehaldenem tage, so er von mann vnd Steten zu einem voite vffgnomen ist, ko. mt. sendebrieff offentlichen lesen lassen, dorjnue jm ko. mt. entphult, so ofte das von Adel Stethen vnnd gemeinden an jm begeret wurde, das er jre priuilegia brieue vnd handfesten eigentlichen vbirsehen, die vnder seinem 20 jngesigel vidimiren, vnd sie domit an seine ko. mt. weissen sal, vnd zusagen, was sie der loblichen vnd Redlich herbracht vnnd irworben haben, zu confirmiren lassen, doruff manne vnd Stethe geantwort vnd seine g. gebeten haben, wolde jn beholffen sein das sie bey alder gewonheit der lande bleyben 25 mochten, vnd mit solicher newickeit nicht beschweret wur- den, doruff seine g. geantwort sie horten wol ko. mt. schaf- fung vnd schrifftliche menung, jdach wes er in mit schrifften an ko. mt. derhalben forderlich gesein mochte, wolde er gerne thuen. 10 30 Wie dy houerichter zum Buntzlaw etzlichen mit- burgern jr vihe bey lorentzendorff eingetriben vnd gnomen haben. Als danne der Edle herre Jorge vom Stayn dieweil er ko. anwald was, vnd di helffte der houerichtey zum Buntzlaw 35 junhatte, einen nawen tzol zu lorentzendorff vffrichten, vnd die strasse von der sprottaw nach gorlitz, vffen Buntzlaw brengen wolden, hat der Rath den kouffman alhir vorhort, das die strasse von der Sprotte nach gorlitz vff lorentzendorff vund nicht vffem Buntzlaw gegangen habe, von L jaren, vnd 40
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341 also lange als sie gedencken mugen, So danne nach seiner g. abscheid Cristoff Rawssendorff wider doran komen ist, hat er mitsampt Cuntze Rawssendorff seinem bruder etzlichen der Stad mitburger als nemlich Pawl Bronner, Jocoff Eicheler von 5 friderssdorff, merten hoffeman, jr vihe, so sie vff assumpcio- nis marie zu glogow gekoufft, eintreiben lassen, vnnd jn die besten ochssen awssgetzogen vnd behalden, Sich hat auch der gemelte Cristoff Rawssendorff susten vormerglichen gehalden, uts jm schwartzen bucheleyn. 10 Anno domini millesimo quadringentesimo no- 23a nagesimo primo acta sunt subsequencia. Wie etzliche mitburger ein bergwerg angefangen vnd vil lewte domit betrogen vnnd zu schaden gebracht haben. Jn dissen getzeiten haben meister Jocoff tzigelstreicher, meister wolffgang goltschmid vnd etzliche ander arme mitbur- ger ein bergwerg zu kvnewalde zu bawen hinder dem Rathe angefangen, vnnd so sie nicht vier manne tyff vnder sich ge- faren, haben meister Jocoff tzigelstreicher vnd wolffgang golt- 20 schmid etzliche korner silber offentlich getzeiget vnd gesaget, sie hetten dasselbige silber awss dem ertz das sie awss jrem bergwerg gehawen, geschmeltzt, domit sie danne vil mitburger angefurt vnd beweget haben, teyl jn demselbigen bergwerg zu kewffen, also das ein kucks meher danne XIII ss. gegolden hat. Vund so sie danne mit etzlichen iren mitgewercken von Budissen tzweyloufftig geworden, haben sie an dem Rathe be- gert, sie der lehnhalben vbir solich bergwerg kegen dem voite zuuorschreiben, als hat der Rath tzwene awss den gewercken des bergwercks, vnnd tzwene den der Rath vortrawet hat, vff 30 den berg geschickt. vnnd des ertzs so meister Jocoff vnd wolffgang vormolss geschmelzt, holen lassen, vnd dasselbige jorgen Emerich zu vorsuchen entpholen, vnnd so er nichtes dorjnne gefunden, jst den gewercken vom Rathe offentlich ge- saget, das jr ertz nichtes habe, vund das sie das jre behalden, 35 vnd nicht also vnnutzlich vorbawen sulden. So danne die gewercke sich nicht haben wolt douon weis- sen lassen, vnd die gemelten meister Jocoff vnd wolffgang dor- uffe gestanden haben, das sie silber dorjnne gefunden hetten, 23b 25 15
341 also lange als sie gedencken mugen, So danne nach seiner g. abscheid Cristoff Rawssendorff wider doran komen ist, hat er mitsampt Cuntze Rawssendorff seinem bruder etzlichen der Stad mitburger als nemlich Pawl Bronner, Jocoff Eicheler von 5 friderssdorff, merten hoffeman, jr vihe, so sie vff assumpcio- nis marie zu glogow gekoufft, eintreiben lassen, vnnd jn die besten ochssen awssgetzogen vnd behalden, Sich hat auch der gemelte Cristoff Rawssendorff susten vormerglichen gehalden, uts jm schwartzen bucheleyn. 10 Anno domini millesimo quadringentesimo no- 23a nagesimo primo acta sunt subsequencia. Wie etzliche mitburger ein bergwerg angefangen vnd vil lewte domit betrogen vnnd zu schaden gebracht haben. Jn dissen getzeiten haben meister Jocoff tzigelstreicher, meister wolffgang goltschmid vnd etzliche ander arme mitbur- ger ein bergwerg zu kvnewalde zu bawen hinder dem Rathe angefangen, vnnd so sie nicht vier manne tyff vnder sich ge- faren, haben meister Jocoff tzigelstreicher vnd wolffgang golt- 20 schmid etzliche korner silber offentlich getzeiget vnd gesaget, sie hetten dasselbige silber awss dem ertz das sie awss jrem bergwerg gehawen, geschmeltzt, domit sie danne vil mitburger angefurt vnd beweget haben, teyl jn demselbigen bergwerg zu kewffen, also das ein kucks meher danne XIII ss. gegolden hat. Vund so sie danne mit etzlichen iren mitgewercken von Budissen tzweyloufftig geworden, haben sie an dem Rathe be- gert, sie der lehnhalben vbir solich bergwerg kegen dem voite zuuorschreiben, als hat der Rath tzwene awss den gewercken des bergwercks, vnnd tzwene den der Rath vortrawet hat, vff 30 den berg geschickt. vnnd des ertzs so meister Jocoff vnd wolffgang vormolss geschmelzt, holen lassen, vnd dasselbige jorgen Emerich zu vorsuchen entpholen, vnnd so er nichtes dorjnne gefunden, jst den gewercken vom Rathe offentlich ge- saget, das jr ertz nichtes habe, vund das sie das jre behalden, 35 vnd nicht also vnnutzlich vorbawen sulden. So danne die gewercke sich nicht haben wolt douon weis- sen lassen, vnd die gemelten meister Jocoff vnd wolffgang dor- uffe gestanden haben, das sie silber dorjnne gefunden hetten, 23b 25 15
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342 24a jst Er Jorgen Emmerich, Magistro Johanne Scheitmoller vnd etzlichen andern hern vom Rathe entpfolhen, sulch ertz nach- molss zu schmeltzen vnd zuuorsuchen, auch das sie meister Jocoffs vnd meister wolffganges floss fordern vnd mit dem ge- melten ertz vffsetzen vnd schmeltzen sulden, dem sie danne in kegenwertickeit etzlicher gewercken also gethan, vnd jn kei- nem, danne das mit meister wolffganges flosse vffgesatzt ist, silber gefunden haben, also haben sie ernachmolss meister wolffganges floss ane ertz probiret, vnnd silber dorjnne gefun- den, Sie haben auch tzigelstocke vnnd einen alden topp stos� 10 sen, vnd als ein ertz zurichten, vnnd mit demselbigen flosse schmeltzen lassen, vnd dorjnne silber gefunden, douon danne meister wolffganges betriglichkeit vnd bosser handel, clerlichen befunden, vnnd Eldisten vnd geschwornen, auch allen ge- wercken desselbigen bergwercks vortzalt vnd geweist ist wurden. 15 Nach solicher geschicht ist den gewercken vom Rathe ge- sagt vnd getreulichen gerothen, sie sulden abelossen vnnd das jre nicht also vnnutzlich vorbawen, der Rath wolde jn auch nicht forderung nach hulffe dorzu thuen, wurde aber ymandes dorvbir bawen vnnd schaden douon entphohen, der dorffte js 20 hernachmolls dem Rathe nicht clagen. Vnnd so danne meister wolffgang jn mitteler tzeit fluch- tig wurden ist, hat der Rath disse nachgeschribene Jocoff tzi- gelstreichern, hanss Bufen, vnd Albrecht sporne in kegenwer- tickeit aller gewercken vorburget samptlich bey alle jren gut� 25 tern, ap ymandes awss den gedochten gewercken in vier wo- chen clagen wurde, das er sulchs bergwercks halben zu scha- den komen, vnd von jn allen ader einem in sunderheit dorein gefurt vnd gereth were, jn sulchs schadenss zuuorgnugen vnd zubenemen. Wurde aber ymandes nach sulcher tzeit schaden 30 douon entpfohen, das sulde er dem Rathe nicht clagen, sun- dern muste seinen schaden selbst tragen, ader nach Rechte zu jm fordern. Sunder meister wolffganges floss tzweierley weiss vnd brawn, dorjnne silber gefunden ist, auch Jorge Emrichs floss, 35 sint in die Camer vffs Rathawss gesatzt, ap ymandes hernach- molss sagen wolde, das nicht Recht domit gehandelt were, das man dieselbigen flosse noch probiren vnnd vorsuchen mochte. Vnnd so etzliche hern nach entphelung des Rathes von meister Jocoff dem tzigelstreicher seinem floss, domit er silber 40 jn gemeltem ertz gefunden hette, gefordert haben, hat er sich schuldig gegeben vnnd bekant, das js nicht silber hette. 5
342 24a jst Er Jorgen Emmerich, Magistro Johanne Scheitmoller vnd etzlichen andern hern vom Rathe entpfolhen, sulch ertz nach- molss zu schmeltzen vnd zuuorsuchen, auch das sie meister Jocoffs vnd meister wolffganges floss fordern vnd mit dem ge- melten ertz vffsetzen vnd schmeltzen sulden, dem sie danne in kegenwertickeit etzlicher gewercken also gethan, vnd jn kei- nem, danne das mit meister wolffganges flosse vffgesatzt ist, silber gefunden haben, also haben sie ernachmolss meister wolffganges floss ane ertz probiret, vnnd silber dorjnne gefun- den, Sie haben auch tzigelstocke vnnd einen alden topp stos� 10 sen, vnd als ein ertz zurichten, vnnd mit demselbigen flosse schmeltzen lassen, vnd dorjnne silber gefunden, douon danne meister wolffganges betriglichkeit vnd bosser handel, clerlichen befunden, vnnd Eldisten vnd geschwornen, auch allen ge- wercken desselbigen bergwercks vortzalt vnd geweist ist wurden. 15 Nach solicher geschicht ist den gewercken vom Rathe ge- sagt vnd getreulichen gerothen, sie sulden abelossen vnnd das jre nicht also vnnutzlich vorbawen, der Rath wolde jn auch nicht forderung nach hulffe dorzu thuen, wurde aber ymandes dorvbir bawen vnnd schaden douon entphohen, der dorffte js 20 hernachmolls dem Rathe nicht clagen. Vnnd so danne meister wolffgang jn mitteler tzeit fluch- tig wurden ist, hat der Rath disse nachgeschribene Jocoff tzi- gelstreichern, hanss Bufen, vnd Albrecht sporne in kegenwer- tickeit aller gewercken vorburget samptlich bey alle jren gut� 25 tern, ap ymandes awss den gedochten gewercken in vier wo- chen clagen wurde, das er sulchs bergwercks halben zu scha- den komen, vnd von jn allen ader einem in sunderheit dorein gefurt vnd gereth were, jn sulchs schadenss zuuorgnugen vnd zubenemen. Wurde aber ymandes nach sulcher tzeit schaden 30 douon entpfohen, das sulde er dem Rathe nicht clagen, sun- dern muste seinen schaden selbst tragen, ader nach Rechte zu jm fordern. Sunder meister wolffganges floss tzweierley weiss vnd brawn, dorjnne silber gefunden ist, auch Jorge Emrichs floss, 35 sint in die Camer vffs Rathawss gesatzt, ap ymandes hernach- molss sagen wolde, das nicht Recht domit gehandelt were, das man dieselbigen flosse noch probiren vnnd vorsuchen mochte. Vnnd so etzliche hern nach entphelung des Rathes von meister Jocoff dem tzigelstreicher seinem floss, domit er silber 40 jn gemeltem ertz gefunden hette, gefordert haben, hat er sich schuldig gegeben vnnd bekant, das js nicht silber hette. 5
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343 Jrrung vnd gerichtishendel, so sich tzwischen der 24b Stad gorlitz vnd dem juncfrawencloster marien- stern der obirgerichte zu Bernssdorff begeben haben, Citacio. Wir Sigmund von Wartenberg herre zu Tetschen, vbir- ster Schencke des konigreichs zu Behmen vnd Voit des Marg- grauenthumbs in obirlausitz, Entpieten den Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathman der Stad Gorlitz vnseren dinst, lieben frund, Wir lassen euch wissen das die Erwirdige in 10 got fraw fraw Elisabet Eptisschyn zu Marienstern an vns ge- langet, vnd sich etzwas schwerer gedrengnisse vbir euch becla- get, sunderlichen jn deme, das dem Closter durch euch, vnd seine eigene vnd freyen gerichte, so js vff etzlichen guttern jm Gorlitzschen lande zu haben vormeinet, gewaldiglichen ge- 15 griffen wurde, vnd das Closter bey seiner freiheit zubehalden vnd hanthaben, vleissiglich gebeten, So wir danne von vnse- rem allergnedigsten hern dem konige, einen jtzlichen vnseres ampts vorwanten, bey seinen rechten vnd freiheiten zuhantha- ben vnd behalden, ernsten entpfeel haben, vns auch des von 20 wegen vnsers ampts zu thun schuldig irkennen, dach wissen wir das wir nymands seiner vnuorhort, vordammen nach vorvrteiln sullen, Ernennen vnd bestymmen wir euch einen tag des nehsten montag vor purificacionis marie schirst ko- mende zu rechter tagetzeit vor vns alhir zu Budissen jn obin- 25 gemelten sachen rechtlich zu erscheinen geschickt, alles das, domit jr dem bemelten Closter seine gerichte vnd freiheit, der js sich an den ortern antzewet, zuuorlegen vnd hinhinder zu- drucken vormeint, vorzubrengen vnd zubeweissenn, der mass vnd gleich, wir der obin gemelten Eptisschynn auch bescheiden 30 wollen, nach Rath manne vnd Stethe, vnd uwer beider part vorhorung, einem jden teil, was billich vnd Recht ist, erge- hen vnd erscheinen lassen, Sein jn vortrawen, werdet dissem vnserm beueel gehorsamlich nachkomen, danne jr gesteht ader nicht, nichtes diste mynner, wullen wir dem andern teil, was 252 35 billich vnnd Recht ist, gescheen vnd widerfaren lassen, Geben zu Budissen vnder vnserem zu ruckuffgedrucktem secret, Am dinstage nach Anthonij, Anno domini etc. Lxxxx primo. 5 27. hinhinder zudrucken, zurickzudrängen. 37. dinstag n. Anthonij, den 18. januar.
343 Jrrung vnd gerichtishendel, so sich tzwischen der 24b Stad gorlitz vnd dem juncfrawencloster marien- stern der obirgerichte zu Bernssdorff begeben haben, Citacio. Wir Sigmund von Wartenberg herre zu Tetschen, vbir- ster Schencke des konigreichs zu Behmen vnd Voit des Marg- grauenthumbs in obirlausitz, Entpieten den Ersamen weissen Burgermeister vnd Rathman der Stad Gorlitz vnseren dinst, lieben frund, Wir lassen euch wissen das die Erwirdige in 10 got fraw fraw Elisabet Eptisschyn zu Marienstern an vns ge- langet, vnd sich etzwas schwerer gedrengnisse vbir euch becla- get, sunderlichen jn deme, das dem Closter durch euch, vnd seine eigene vnd freyen gerichte, so js vff etzlichen guttern jm Gorlitzschen lande zu haben vormeinet, gewaldiglichen ge- 15 griffen wurde, vnd das Closter bey seiner freiheit zubehalden vnd hanthaben, vleissiglich gebeten, So wir danne von vnse- rem allergnedigsten hern dem konige, einen jtzlichen vnseres ampts vorwanten, bey seinen rechten vnd freiheiten zuhantha- ben vnd behalden, ernsten entpfeel haben, vns auch des von 20 wegen vnsers ampts zu thun schuldig irkennen, dach wissen wir das wir nymands seiner vnuorhort, vordammen nach vorvrteiln sullen, Ernennen vnd bestymmen wir euch einen tag des nehsten montag vor purificacionis marie schirst ko- mende zu rechter tagetzeit vor vns alhir zu Budissen jn obin- 25 gemelten sachen rechtlich zu erscheinen geschickt, alles das, domit jr dem bemelten Closter seine gerichte vnd freiheit, der js sich an den ortern antzewet, zuuorlegen vnd hinhinder zu- drucken vormeint, vorzubrengen vnd zubeweissenn, der mass vnd gleich, wir der obin gemelten Eptisschynn auch bescheiden 30 wollen, nach Rath manne vnd Stethe, vnd uwer beider part vorhorung, einem jden teil, was billich vnd Recht ist, erge- hen vnd erscheinen lassen, Sein jn vortrawen, werdet dissem vnserm beueel gehorsamlich nachkomen, danne jr gesteht ader nicht, nichtes diste mynner, wullen wir dem andern teil, was 252 35 billich vnnd Recht ist, gescheen vnd widerfaren lassen, Geben zu Budissen vnder vnserem zu ruckuffgedrucktem secret, Am dinstage nach Anthonij, Anno domini etc. Lxxxx primo. 5 27. hinhinder zudrucken, zurickzudrängen. 37. dinstag n. Anthonij, den 18. januar.
Strana 344
344 Clage des Closters wider die Stad gorlitz. Vff sulchem bestympten Rechtestag sint erschinen der apt von der tzelle, vnd die Eptisschyn des gemelten Closters mit etzlichen juncfrawen, vnd haben durch doctorem seidenhafft vnd doctorem heynytz jre procuratores vnd anwaldenn, gecla- get, das Closter hette das Stetchen Bernssdorff mit aller obir- keit vnd halssgerichten kouffs weisse an sich gebracht, vnd daselbigen jn rechter ankunfft vnd titel, jn tetlicher vbunge also bissher jungehabt vnnd besessen, das sie danne, wo js jn zuerkant wurde, nachbrengen wulden, sunder die von Gorlitz 10 hetten jm gewaldiglich dorein gehalden, vnd begerten die von gorlitz dohynn zuweissen, das sie sulchs abestellen, vnd dem Closter vmb gethane scheden abetrag thun wolden. Sie haben auch begert, das aller gerichteshandel der sich begeben wurde, von worte zu worte sulde vortzeichent wer� 15 den, das jn danne der voit mit seinen beisitzern abeirkant hat, nachdem js wider altherkomen vnnd gewonheit disser lande ist. 5 Was der von Gorlitz sendeboten doruff einbrocht vnd vortzalt haben. 20 25b Doruff haben magister Georgius Voit, magister Conradus Nissman Stadschreiber vnd hanss meyhe, von wegen der Stad offentlich protestiret, das sie vff angestalte clagen nicht antwor- ten wolden, sunder dem hern vnd seiner g. beisitzern allein vortzelen vnd vnderrichtung thun, wie js vmb die gerichte zu 25 Gorlitz gethan vnd gewand were, vnd haben furder vortzalt, das ko. mt. vnd seine g. als ein koniglicher anwald die vbir- gerichte zu Gorlitz vnd jm gantzen weichbilde vnd hertzogen- thumb doselbst, junhat vnd gebraucht, auch alle gnysse dor- uon nymt, vnd so sie derhalben antworten sulden, irforderte 30 ye die noth, das seine g. neben sie treten, ader ymands von seiner g. wegen zu jn vororden sulde, dieselben koniglichen gerichte zuuorantworten, vnd was sie alsdanne zu schutz jrer priuilegien dorneben thun sulden, wolden sie neben jn ; jun mos- sen wie vor, getrewlichen thun. Wo aber seine g. des nicht 35 in menunge were, hetten sie das vorhoffen, seine g. vnd sei- ner g. beisitzer wurden sich sulcher sachen, die ko. mt. obir- keit vnd Regalia belangitten, entschlohen, vnd forder dorvbir nicht sitzen nach irkennen, sunder dohyn sie gehörte, weissen.
344 Clage des Closters wider die Stad gorlitz. Vff sulchem bestympten Rechtestag sint erschinen der apt von der tzelle, vnd die Eptisschyn des gemelten Closters mit etzlichen juncfrawen, vnd haben durch doctorem seidenhafft vnd doctorem heynytz jre procuratores vnd anwaldenn, gecla- get, das Closter hette das Stetchen Bernssdorff mit aller obir- keit vnd halssgerichten kouffs weisse an sich gebracht, vnd daselbigen jn rechter ankunfft vnd titel, jn tetlicher vbunge also bissher jungehabt vnnd besessen, das sie danne, wo js jn zuerkant wurde, nachbrengen wulden, sunder die von Gorlitz 10 hetten jm gewaldiglich dorein gehalden, vnd begerten die von gorlitz dohynn zuweissen, das sie sulchs abestellen, vnd dem Closter vmb gethane scheden abetrag thun wolden. Sie haben auch begert, das aller gerichteshandel der sich begeben wurde, von worte zu worte sulde vortzeichent wer� 15 den, das jn danne der voit mit seinen beisitzern abeirkant hat, nachdem js wider altherkomen vnnd gewonheit disser lande ist. 5 Was der von Gorlitz sendeboten doruff einbrocht vnd vortzalt haben. 20 25b Doruff haben magister Georgius Voit, magister Conradus Nissman Stadschreiber vnd hanss meyhe, von wegen der Stad offentlich protestiret, das sie vff angestalte clagen nicht antwor- ten wolden, sunder dem hern vnd seiner g. beisitzern allein vortzelen vnd vnderrichtung thun, wie js vmb die gerichte zu 25 Gorlitz gethan vnd gewand were, vnd haben furder vortzalt, das ko. mt. vnd seine g. als ein koniglicher anwald die vbir- gerichte zu Gorlitz vnd jm gantzen weichbilde vnd hertzogen- thumb doselbst, junhat vnd gebraucht, auch alle gnysse dor- uon nymt, vnd so sie derhalben antworten sulden, irforderte 30 ye die noth, das seine g. neben sie treten, ader ymands von seiner g. wegen zu jn vororden sulde, dieselben koniglichen gerichte zuuorantworten, vnd was sie alsdanne zu schutz jrer priuilegien dorneben thun sulden, wolden sie neben jn ; jun mos- sen wie vor, getrewlichen thun. Wo aber seine g. des nicht 35 in menunge were, hetten sie das vorhoffen, seine g. vnd sei- ner g. beisitzer wurden sich sulcher sachen, die ko. mt. obir- keit vnd Regalia belangitten, entschlohen, vnd forder dorvbir nicht sitzen nach irkennen, sunder dohyn sie gehörte, weissen.
Strana 345
345 5 Jnsage des Closterss. Doruff haben die gemelten des Closterss anwalden einge- brocht, Bernssdorff were des Closters eigenthumb, vnd nicht jm Gorlitzschen weichbilde gelegen, das sie irweissen wulden, vnd dorvmb mochte dasselbe jn ko. mt. obirkeit nicht getzo- gen werden, ap auch seine ko. g. die obir vnd hallsgerichte jm gantzen weichbilde zu Gorlitz, jn besitzung vnd gebrau- chung hette. Doruff haben der von gorlitz sendebothen nichtes eingebracht, sunder haben js bey der vorigen menung gelassen. 10 Doruff ist beiden teilen disser Recess gesprachen vnd jnn schrifften gegeben. Wir Sigmund von Wartenburg herre vff Tetschin, Obir- ster Schencke des konigreichs zu Behmen, der landt vnd sechs Stete Budissen Gorlitz Sittaw etc. voit, Bekennen jn dissen 15 schrifften vor jdermenniglich, nach dem das Achtbar Styfft 26a vnd juncfrawen Closter zu Mariestern, eines, vnd die geschick- ten vnd volmechtigen der von Gorlitz, anders teyls, vor vns zu Budissen rechtlich irschinen, jre jrnyss vnd gebrechen jn clage vnd excepcien weiss an vns haben lassen gelangen, haben 20 wir nach gnuglicher parth vorhorung die angetragen der sa- chen gelegenheit zu vns gnomen, in menung wes sich nach der gebure doruff ergeen sulle, gruntlichen zu erlernen vnd zu erfaren, vnd so danne nach vnserem vleissigen anwenden also gesscheen, wullen wir beyden parthen tzymliche vnd gele- 25 geliche tzeit vnd stell, vor vns ferner zu erscheinen, ernennen, vnd in als danne vnser gemuth vnd menung eroffen vnd zuer- kennen geben, Also das dach bynnen der tzeit beide parth gedult vnd leiden haben, vnd die sach an jr selbst, jn massen wie nach irhabener jrrung biss her gescheen allenthalben be- 30 stehen lassen, diss danne alles die egemelten parth das Closter vnd auch die von Gorlitz also angnomen, vnd sulchs abeschei- des sich zuhalden gereth vnd bewilliget haben, des zu warem bekentniss vnd meher sicherheit haben wir jdem teyl eine tze- del gleichs lauths vnder vnserem insigel geben, datum dinstag 35 jn vigilia purificacionis marie, Anno domini etc. cxxxx primo. Vbir disser sachen haben gesessen disse benampte. Her Sigmund von tetschin Voyt, her hanss von donhyn zu konigsbrug, Albrecht schreiberssdorff, Gotsche vnd Cristoff 35. vigilia pur. mar., d. 1. februar. 44
345 5 Jnsage des Closterss. Doruff haben die gemelten des Closterss anwalden einge- brocht, Bernssdorff were des Closters eigenthumb, vnd nicht jm Gorlitzschen weichbilde gelegen, das sie irweissen wulden, vnd dorvmb mochte dasselbe jn ko. mt. obirkeit nicht getzo- gen werden, ap auch seine ko. g. die obir vnd hallsgerichte jm gantzen weichbilde zu Gorlitz, jn besitzung vnd gebrau- chung hette. Doruff haben der von gorlitz sendebothen nichtes eingebracht, sunder haben js bey der vorigen menung gelassen. 10 Doruff ist beiden teilen disser Recess gesprachen vnd jnn schrifften gegeben. Wir Sigmund von Wartenburg herre vff Tetschin, Obir- ster Schencke des konigreichs zu Behmen, der landt vnd sechs Stete Budissen Gorlitz Sittaw etc. voit, Bekennen jn dissen 15 schrifften vor jdermenniglich, nach dem das Achtbar Styfft 26a vnd juncfrawen Closter zu Mariestern, eines, vnd die geschick- ten vnd volmechtigen der von Gorlitz, anders teyls, vor vns zu Budissen rechtlich irschinen, jre jrnyss vnd gebrechen jn clage vnd excepcien weiss an vns haben lassen gelangen, haben 20 wir nach gnuglicher parth vorhorung die angetragen der sa- chen gelegenheit zu vns gnomen, in menung wes sich nach der gebure doruff ergeen sulle, gruntlichen zu erlernen vnd zu erfaren, vnd so danne nach vnserem vleissigen anwenden also gesscheen, wullen wir beyden parthen tzymliche vnd gele- 25 geliche tzeit vnd stell, vor vns ferner zu erscheinen, ernennen, vnd in als danne vnser gemuth vnd menung eroffen vnd zuer- kennen geben, Also das dach bynnen der tzeit beide parth gedult vnd leiden haben, vnd die sach an jr selbst, jn massen wie nach irhabener jrrung biss her gescheen allenthalben be- 30 stehen lassen, diss danne alles die egemelten parth das Closter vnd auch die von Gorlitz also angnomen, vnd sulchs abeschei- des sich zuhalden gereth vnd bewilliget haben, des zu warem bekentniss vnd meher sicherheit haben wir jdem teyl eine tze- del gleichs lauths vnder vnserem insigel geben, datum dinstag 35 jn vigilia purificacionis marie, Anno domini etc. cxxxx primo. Vbir disser sachen haben gesessen disse benampte. Her Sigmund von tetschin Voyt, her hanss von donhyn zu konigsbrug, Albrecht schreiberssdorff, Gotsche vnd Cristoff 35. vigilia pur. mar., d. 1. februar. 44
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346 gerssdorff vff baruth, vnd etzliche ander manne, die von Ste- then Budissen vnd Camentz, doctor marienam vnd her Rassel. 26b Neben dem Closter haben gestanden Cristoff Talkenberg, Cristoff gotsche vffem greiffenstein, Barteil hirssberg von konigshayn vnd die manschaft gemeinlich. 5 Wie dy von pentzig wider die ko. gerichte gehan- delt, vnd derhalben mitsampt Richter vnd Schep- pen vnd der gantzen gemein doselbst, jn die schnelle Acht gethan sint. 93a Als danne kurtz nach weynachten etzliche gebauer vmb 10 eines getzoges willen, so sie zum pentzigk irhaben vnd begunst, vff angestalte clagen der vorwunten, jn dissen ko. gerich- ten sint geechtet wurden, haben sich hanss von pentzigk der Elder Jorge hanss vnd lewter von pentzigk gebruder vnd vet- tern, awss sunderlichem vnwillen, so sie zur Stad gehabt, bey 15 dem Edlen hern Sigmund von Tetschin disser lande voit, die- weil er newkomen, vnd der ko. gerichte lewffte vnwissende gewest ist, befleissiget, vnd mit jrem vnbestendigen antragen seine g. dorein gefurt, das er dieselben Echter, ane wissen vnd willen des Raths jm weichbilde geleitet hat. Jn sulchem geleite haben dieselbigen Echter mit den, so sie freuels halben an jn begunst, jn die acht gebrocht hatten, doselbst zum pentzigk ein naw getzogk irhaben, also das einer awss den Echtern hanss gleiche gnant, vnd einer von dem an- dern teyle, dorjnne irschlagen, vnd susten von beiden teylen 25 suste vorwundt sint wurden. Nach sulcher schlachtunge sint drey awss den Eldisten von pentzigk vor die ko. gerichte vnd gehegitte banck komen, vnd haben vortzalt, wie sich die Echter mit jrem widerpart getzo- get vnd hartlichen vorwund hetten, also das sie sich nicht vor- 30 sehen, das sie den einen Echter lebindig finden wurden, vnd wo er also storbe, ap sie in vffheben mochten, ader wie sie sich dorjnne halden sulden. Vff sulch antragen dadurch sie sich offentlich vnd vor ge- hegitter banck, bekant, das sie Echter geherbriget vnd gefur� 35 dert haben, hat der Rath neben dem ko. Richter in derselben stund, die gemelten erbhern, Richter vnd Scheppen, vnd die gantze gemein zum pentzigk heischen lassen vnnd mit der schnellen acht vorfulgen. 20
346 gerssdorff vff baruth, vnd etzliche ander manne, die von Ste- then Budissen vnd Camentz, doctor marienam vnd her Rassel. 26b Neben dem Closter haben gestanden Cristoff Talkenberg, Cristoff gotsche vffem greiffenstein, Barteil hirssberg von konigshayn vnd die manschaft gemeinlich. 5 Wie dy von pentzig wider die ko. gerichte gehan- delt, vnd derhalben mitsampt Richter vnd Schep- pen vnd der gantzen gemein doselbst, jn die schnelle Acht gethan sint. 93a Als danne kurtz nach weynachten etzliche gebauer vmb 10 eines getzoges willen, so sie zum pentzigk irhaben vnd begunst, vff angestalte clagen der vorwunten, jn dissen ko. gerich- ten sint geechtet wurden, haben sich hanss von pentzigk der Elder Jorge hanss vnd lewter von pentzigk gebruder vnd vet- tern, awss sunderlichem vnwillen, so sie zur Stad gehabt, bey 15 dem Edlen hern Sigmund von Tetschin disser lande voit, die- weil er newkomen, vnd der ko. gerichte lewffte vnwissende gewest ist, befleissiget, vnd mit jrem vnbestendigen antragen seine g. dorein gefurt, das er dieselben Echter, ane wissen vnd willen des Raths jm weichbilde geleitet hat. Jn sulchem geleite haben dieselbigen Echter mit den, so sie freuels halben an jn begunst, jn die acht gebrocht hatten, doselbst zum pentzigk ein naw getzogk irhaben, also das einer awss den Echtern hanss gleiche gnant, vnd einer von dem an- dern teyle, dorjnne irschlagen, vnd susten von beiden teylen 25 suste vorwundt sint wurden. Nach sulcher schlachtunge sint drey awss den Eldisten von pentzigk vor die ko. gerichte vnd gehegitte banck komen, vnd haben vortzalt, wie sich die Echter mit jrem widerpart getzo- get vnd hartlichen vorwund hetten, also das sie sich nicht vor- 30 sehen, das sie den einen Echter lebindig finden wurden, vnd wo er also storbe, ap sie in vffheben mochten, ader wie sie sich dorjnne halden sulden. Vff sulch antragen dadurch sie sich offentlich vnd vor ge- hegitter banck, bekant, das sie Echter geherbriget vnd gefur� 35 dert haben, hat der Rath neben dem ko. Richter in derselben stund, die gemelten erbhern, Richter vnd Scheppen, vnd die gantze gemein zum pentzigk heischen lassen vnnd mit der schnellen acht vorfulgen. 20
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347 Vnnd wiewol sich des die gemelten von pentzig abermolss bey gedochtem hern Sigmunden von Tetschin schwerlichen be- claget haben, jdoch, so seine gnade der gerichte altherkomen vnd gewonheit bericht ist wurden, hat er jn zu antwort gege- 5 ben, das sie sich nach ordenung der gerichte awss der Acht wircken musten. Doruff haben sie dy Echter, so sie bissher gehawsset, von ju geweist, vnd gegen gerichte, dem Stadschreiber, vnd wo js hanget vnd langet, abegetragen, vnd sich also awss der 10 acht geworcht. Wie der thote Echter ist begraben wurden. Sunder von wegen hanssen gleichen des thoten Echterss, der biss an den Eylfften tag jm kretschem zum pentzigk vn- begraben gelegen, hat sein bruder kegen dem sachwaldigen, ge- 15 gen gerichte, vnd wo js hanget vnd langet, abegetragen, doruff jm danne der Rath neben dem koniglichen Richter vorgunst vnd irlewbt hat, das er denselben thoten, dieweil er solange gelegen hette, nicht bedorffte in die Stad furen, sunder jn mit den Scheppen zum pentzig sulde vffheben vnnd begraben 20 lassenn. Wie die von Ostriss wider die ko. gerichte ge- 2 b handelt vnd das abegetragen haben. Die gantze gemein zu Ostrys ist geheischen wurden, ei- nen, den andern, vnnd den dritten tag, dorvmbe das sie mit 25 einem manne, der vff des vom grefensteyn guttern zur Nydaw jm Gorlitschen weichbilde gelegen ist vorwund wurden, wider die koniglichen gerichte vnd der Stad priuilegia gehandelt ha- ben, jn dem das sie jn haben vffgnomen vnd binden lassen, vnd so er gestorben ist, wider doselbst hyn gein der Nydaw 30 furen lassen, do er danne ist besehen vnd begraben wurden. So sie danne vor dem Rathe gesaget, sie hetten sulchs awss vnwissenheit vnd nicht jn arge gethan, vnd haben globet, hinfurt in dem nach jn andern wider die ko. gerichte vnd der Stad priuilegia nicht zu handeln, jst jn sulch freuel, vif vor- 35 bete der Eptisschyn zu Marienstern vff dissmol vorkoren. Actum tercia post Reminiscere. 44*
347 Vnnd wiewol sich des die gemelten von pentzig abermolss bey gedochtem hern Sigmunden von Tetschin schwerlichen be- claget haben, jdoch, so seine gnade der gerichte altherkomen vnd gewonheit bericht ist wurden, hat er jn zu antwort gege- 5 ben, das sie sich nach ordenung der gerichte awss der Acht wircken musten. Doruff haben sie dy Echter, so sie bissher gehawsset, von ju geweist, vnd gegen gerichte, dem Stadschreiber, vnd wo js hanget vnd langet, abegetragen, vnd sich also awss der 10 acht geworcht. Wie der thote Echter ist begraben wurden. Sunder von wegen hanssen gleichen des thoten Echterss, der biss an den Eylfften tag jm kretschem zum pentzigk vn- begraben gelegen, hat sein bruder kegen dem sachwaldigen, ge- 15 gen gerichte, vnd wo js hanget vnd langet, abegetragen, doruff jm danne der Rath neben dem koniglichen Richter vorgunst vnd irlewbt hat, das er denselben thoten, dieweil er solange gelegen hette, nicht bedorffte in die Stad furen, sunder jn mit den Scheppen zum pentzig sulde vffheben vnnd begraben 20 lassenn. Wie die von Ostriss wider die ko. gerichte ge- 2 b handelt vnd das abegetragen haben. Die gantze gemein zu Ostrys ist geheischen wurden, ei- nen, den andern, vnnd den dritten tag, dorvmbe das sie mit 25 einem manne, der vff des vom grefensteyn guttern zur Nydaw jm Gorlitschen weichbilde gelegen ist vorwund wurden, wider die koniglichen gerichte vnd der Stad priuilegia gehandelt ha- ben, jn dem das sie jn haben vffgnomen vnd binden lassen, vnd so er gestorben ist, wider doselbst hyn gein der Nydaw 30 furen lassen, do er danne ist besehen vnd begraben wurden. So sie danne vor dem Rathe gesaget, sie hetten sulchs awss vnwissenheit vnd nicht jn arge gethan, vnd haben globet, hinfurt in dem nach jn andern wider die ko. gerichte vnd der Stad priuilegia nicht zu handeln, jst jn sulch freuel, vif vor- 35 bete der Eptisschyn zu Marienstern vff dissmol vorkoren. Actum tercia post Reminiscere. 44*
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348 Gotsch von Barud Erbherre vnnd die gantze ge- mein zu Reichenbach sint von dem ko. Richter vnd vom Rathe jn die acht gethan, vnd haben sich wider dorawss geworcht. B8a Als danne der Gestrenge Gotsch von gerssdorff vff Ba- 5 ruth, einen man der mit seinem widerteil jn dissen ko. gerich- ten zu Rechte komen ist, hat zu Reichenbach gefenglich se- tzen lassen, vnd in domit hat gwingen wollen, das er die Recht hirjnne sulde fallen lassen, vnd in seinen gerichte fordern, ist der gemelte Gotsch von Baruth vnd die gantze gemein zu Rei- 10 chenbach, so sie in vff schriffte des Rathes nicht haben woldt lossgeben, sunder jn, biss her sich awssgebracht hat, gefengli- chen gehalden von dem ko. Richter vnd dem Rathe geheischen vnd mit der acht vorfulget wurden, dorjune sie lenger danne ein halb jar gelegen, vnd sich entlichen dorawss geworcht ha- 15 ben, also das sie kegen dem sachwaldigen, kegen gerichte vnd wo js gehanget vnd gelanget hat, abegetragen haben, actum tercia post Reminiscere. Der Rath hat etzlich gelt das zu vnrechter gnade ist eingeleget wurden den Bischoff zu Meissen nehmen lassen. So als vor tzehn jaren vngeuerlich ein landfarer babstliche bullen vnd gnade, mit falscheit hergebracht, vnd einen kasten jn sand peterss kirchen gesatzt hat, vnd doruon abetronnig wurden ist, hat der Erwirdige in got vater vnd herre, her Jo- hannes Bischoff zu Meissen, so der Rath sulchs an seine gnade gelanget, seinen Cammermeister hergeschickt, vnd den kasten, der etzlich jar jn der Alden dresskammer vff einer böhne vor- burgen gestanden hat, jn beyweissen der Ersamen Magistri Conradi Nyssmans Stadschreyberss vnd hanssen Meyhen vnd 30 Jocoff Jungenickelss kirchenveter, öffen lassen, vnd dorjnne gefunden xx hungersche goldin, xx Reichsgoldin, xxx ss. an grossen vnd schwert gl, vnnd XxxV ss. an pfennigen, douon hat er der kirchen gegeben xxxV ss. an phennigen, das vbirge hat seine gnade vffgnomen, seinen gnaden vnnd dem gestyffte 35 zu gutte anzuwenden, Actum feria sexta ante letare. 25 20 18. tercia p. Remin., d. 2. märz. 36. f. sexta a. letare, d. 12. märz.
348 Gotsch von Barud Erbherre vnnd die gantze ge- mein zu Reichenbach sint von dem ko. Richter vnd vom Rathe jn die acht gethan, vnd haben sich wider dorawss geworcht. B8a Als danne der Gestrenge Gotsch von gerssdorff vff Ba- 5 ruth, einen man der mit seinem widerteil jn dissen ko. gerich- ten zu Rechte komen ist, hat zu Reichenbach gefenglich se- tzen lassen, vnd in domit hat gwingen wollen, das er die Recht hirjnne sulde fallen lassen, vnd in seinen gerichte fordern, ist der gemelte Gotsch von Baruth vnd die gantze gemein zu Rei- 10 chenbach, so sie in vff schriffte des Rathes nicht haben woldt lossgeben, sunder jn, biss her sich awssgebracht hat, gefengli- chen gehalden von dem ko. Richter vnd dem Rathe geheischen vnd mit der acht vorfulget wurden, dorjune sie lenger danne ein halb jar gelegen, vnd sich entlichen dorawss geworcht ha- 15 ben, also das sie kegen dem sachwaldigen, kegen gerichte vnd wo js gehanget vnd gelanget hat, abegetragen haben, actum tercia post Reminiscere. Der Rath hat etzlich gelt das zu vnrechter gnade ist eingeleget wurden den Bischoff zu Meissen nehmen lassen. So als vor tzehn jaren vngeuerlich ein landfarer babstliche bullen vnd gnade, mit falscheit hergebracht, vnd einen kasten jn sand peterss kirchen gesatzt hat, vnd doruon abetronnig wurden ist, hat der Erwirdige in got vater vnd herre, her Jo- hannes Bischoff zu Meissen, so der Rath sulchs an seine gnade gelanget, seinen Cammermeister hergeschickt, vnd den kasten, der etzlich jar jn der Alden dresskammer vff einer böhne vor- burgen gestanden hat, jn beyweissen der Ersamen Magistri Conradi Nyssmans Stadschreyberss vnd hanssen Meyhen vnd 30 Jocoff Jungenickelss kirchenveter, öffen lassen, vnd dorjnne gefunden xx hungersche goldin, xx Reichsgoldin, xxx ss. an grossen vnd schwert gl, vnnd XxxV ss. an pfennigen, douon hat er der kirchen gegeben xxxV ss. an phennigen, das vbirge hat seine gnade vffgnomen, seinen gnaden vnnd dem gestyffte 35 zu gutte anzuwenden, Actum feria sexta ante letare. 25 20 18. tercia p. Remin., d. 2. märz. 36. f. sexta a. letare, d. 12. märz.
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349 Die terminei jn der Stad vnd vorstat ist den mon- 28b chen zum Buntzlaw gentzlichen vorsaget wurden. Anno Christi m° cccco XcI haben tzwehn bruder des Closters zum Buntzlaw, die Eldisten hern des Raths gebeten, jnn, jn der Stad vnd vorstat das almossen zubiethen, zuuor- gonnen, in massen jre vorfarn vor alderss her gethan hetten, vnd haben dobey einen brieff vorgebracht, vnder der Stadt al- dem secret gegeben anno salutis m° ccc° Lxx dorjnne Burger- meister vnd Rathmann zur tzeit gewest, bekennen, das die 10 bruder des Closters zum Buntzlaw prediger ordens von al- ders alhie haben predigen vnd beicht horen mugen, vnd das almossen bithen in disser terminei, vnd das sulchs sust keinen andern brudern zugelassen sey. Doruff haben in die Eldisten hern gesaget, so als sie et- 15 wan lang nymmer alhir geprediget, nach beichte gehort hetten, auch suste bruder alhie jm Closter weren, die die Stadt awss- halden vnd vorsorgen muste, vnd dorzu die kirchen vngebawet wern, hett der Rath sulchs jm besten abegethan, vnd vor- meinte forder ane bsunder mergliche vrsachen nymands fremb- 20 des eingerley betteley alhie zugestaten, solange biss die kirchen auffgericht vnnd volbracht wurden, Geschen freytages vor Judica. Wie Ein prister her Eschner gnant, vmbe vn- cristlichs handels willen ist gefangen wurden. Anno etc. xcI an der mitwoch nach palmarum, hat der 25 Bischoff zu Meissen dem Rathe geschriben, wie er bericht wurde, das her Eschner, der auch vormolss vmbe seines vn- cristlichen handels willen, vom Bischoue zu Breslaw gefengli- chen were angnomen, inn der Capellen bey der Nyde mit etz- lichen seinen anhengern, vff den Grunendornstage fleisch als 30 das Osterlamp essen wulde, vnd hat begert das der Rath sei- 29a nen mitgeschickten dienern hulff vnd Rath thuen wulde, do- mit sie denselbigen prister zu seinen handen bringen mochten, Also hat der Rath zu Rosse vnd zu fusse awssgeschickt, vnnd vff den dornstag vor tage, den gemelten priester, vnnd bey jm 35 Cristian Naschwitze salb vierde vffnehmen vnd hirein jn die Stad furen lassen. Des Bischoffs diener haben den prister dem Bischoue vf- fen Stolpen gebrocht, vnnd nachdem er nicht hat wullen reden 5 21. freytags vor Judica, d. 18. märz. 24. Von Frauenburgs hand steht am rande Naschwitz. — mitwoch n. palm. d. 30. märz.
349 Die terminei jn der Stad vnd vorstat ist den mon- 28b chen zum Buntzlaw gentzlichen vorsaget wurden. Anno Christi m° cccco XcI haben tzwehn bruder des Closters zum Buntzlaw, die Eldisten hern des Raths gebeten, jnn, jn der Stad vnd vorstat das almossen zubiethen, zuuor- gonnen, in massen jre vorfarn vor alderss her gethan hetten, vnd haben dobey einen brieff vorgebracht, vnder der Stadt al- dem secret gegeben anno salutis m° ccc° Lxx dorjnne Burger- meister vnd Rathmann zur tzeit gewest, bekennen, das die 10 bruder des Closters zum Buntzlaw prediger ordens von al- ders alhie haben predigen vnd beicht horen mugen, vnd das almossen bithen in disser terminei, vnd das sulchs sust keinen andern brudern zugelassen sey. Doruff haben in die Eldisten hern gesaget, so als sie et- 15 wan lang nymmer alhir geprediget, nach beichte gehort hetten, auch suste bruder alhie jm Closter weren, die die Stadt awss- halden vnd vorsorgen muste, vnd dorzu die kirchen vngebawet wern, hett der Rath sulchs jm besten abegethan, vnd vor- meinte forder ane bsunder mergliche vrsachen nymands fremb- 20 des eingerley betteley alhie zugestaten, solange biss die kirchen auffgericht vnnd volbracht wurden, Geschen freytages vor Judica. Wie Ein prister her Eschner gnant, vmbe vn- cristlichs handels willen ist gefangen wurden. Anno etc. xcI an der mitwoch nach palmarum, hat der 25 Bischoff zu Meissen dem Rathe geschriben, wie er bericht wurde, das her Eschner, der auch vormolss vmbe seines vn- cristlichen handels willen, vom Bischoue zu Breslaw gefengli- chen were angnomen, inn der Capellen bey der Nyde mit etz- lichen seinen anhengern, vff den Grunendornstage fleisch als 30 das Osterlamp essen wulde, vnd hat begert das der Rath sei- 29a nen mitgeschickten dienern hulff vnd Rath thuen wulde, do- mit sie denselbigen prister zu seinen handen bringen mochten, Also hat der Rath zu Rosse vnd zu fusse awssgeschickt, vnnd vff den dornstag vor tage, den gemelten priester, vnnd bey jm 35 Cristian Naschwitze salb vierde vffnehmen vnd hirein jn die Stad furen lassen. Des Bischoffs diener haben den prister dem Bischoue vf- fen Stolpen gebrocht, vnnd nachdem er nicht hat wullen reden 5 21. freytags vor Judica, d. 18. märz. 24. Von Frauenburgs hand steht am rande Naschwitz. — mitwoch n. palm. d. 30. märz.
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350 20b Essen nach trincken, hat in der Bischoff gefenglich gehalden, biss er vorstorben ist, vnnd so er sich also selbst irhungert vnd gethotet, hat jn der Bischoff hindene vom Schlosse werf- fen vnd vffs vngeweyte begraben lassen, vnnd was sein handel gewest, jnn Cristian Naschwitz bekentniss der alhie gericht ist wurden. So danne die vorweser des Closterss liebental die Recht zu Cristian Naschwitze vnnd badermerten seinen diner begert, vnd sie sich zu vorgemelten handel widder das Closter vorgnomen, lauts jrer bekentniss an seiner stelle in einem langen schwar� 10 tzen bucheleyn vortzeichent haben bekant, sint sie alhie mit der kethen gericht. Sunder die andern tzwene, so sie vnschuldig bfunden, sein zu fride vorburget, vnd jres gefengniss entlediget. Es hat auch zu disser tzeit her nickel vom Greffensteyn 15 vnnd her Sigmund disser lande voyt, vff sein beger, an vns geschriben, wie wir freuelichen inn seine gerichte zur Nyde ge- griffen, vnd die vorberurten personen gefenglich dorawss ge- furt hetten, vnd begert jm derhalben abetrag zu thuen, doruff haben wir gemeltem hern Sigmund des thuens eigentlich bericht 20 vnd das die wertlichen personen mit hulff des koniglichen Richterss jun dissem weichbilde vnd ko. gerichten begriffen vnd angnomen sein, vund seine g. gebeten, dieweil wir gemel- tem hern nickel derhalben nichtes vorpflichtet weren, das vns seine g. wo er sich zu vns notigen wulde, schutzen vnd hant- 25 haben wulde, vnd keine gewalt vom jm gescheen lassen ut supra in libro missiuarum annj 1491 quarta post quasimodo- genitj. 5 Wie der Rath zur Sittaw zu tzween mordern jnn den gerichten doselbst die Recht nicht hat wullen irgehen lassen. 30 Der Rath zur Sittaw hat vff vnser schreiben, den leube- nern vnsern mitburgern einen Rechtestag vff freitag nach Exaudj Anno etc. Lxxxxj ernant, zu tzween mordern, die jn jren bruder abegemort haben, vnd derhalben zur Sittaw gefengli- chen gesessen, vnd so wir einen vnser diener in macht der forderer vor irnantem tage dohyn geschickt, jun zuuorsicht, 35 27. quarta (feria) p. quasim. d. 14. april. 34. freit. n. Exaudj, d. 20. mai. 38. jn macht der forderer, mit der vollmacht als kläger aufzutreten. S. Halraus. s. v.
350 20b Essen nach trincken, hat in der Bischoff gefenglich gehalden, biss er vorstorben ist, vnnd so er sich also selbst irhungert vnd gethotet, hat jn der Bischoff hindene vom Schlosse werf- fen vnd vffs vngeweyte begraben lassen, vnnd was sein handel gewest, jnn Cristian Naschwitz bekentniss der alhie gericht ist wurden. So danne die vorweser des Closterss liebental die Recht zu Cristian Naschwitze vnnd badermerten seinen diner begert, vnd sie sich zu vorgemelten handel widder das Closter vorgnomen, lauts jrer bekentniss an seiner stelle in einem langen schwar� 10 tzen bucheleyn vortzeichent haben bekant, sint sie alhie mit der kethen gericht. Sunder die andern tzwene, so sie vnschuldig bfunden, sein zu fride vorburget, vnd jres gefengniss entlediget. Es hat auch zu disser tzeit her nickel vom Greffensteyn 15 vnnd her Sigmund disser lande voyt, vff sein beger, an vns geschriben, wie wir freuelichen inn seine gerichte zur Nyde ge- griffen, vnd die vorberurten personen gefenglich dorawss ge- furt hetten, vnd begert jm derhalben abetrag zu thuen, doruff haben wir gemeltem hern Sigmund des thuens eigentlich bericht 20 vnd das die wertlichen personen mit hulff des koniglichen Richterss jun dissem weichbilde vnd ko. gerichten begriffen vnd angnomen sein, vund seine g. gebeten, dieweil wir gemel- tem hern nickel derhalben nichtes vorpflichtet weren, das vns seine g. wo er sich zu vns notigen wulde, schutzen vnd hant- 25 haben wulde, vnd keine gewalt vom jm gescheen lassen ut supra in libro missiuarum annj 1491 quarta post quasimodo- genitj. 5 Wie der Rath zur Sittaw zu tzween mordern jnn den gerichten doselbst die Recht nicht hat wullen irgehen lassen. 30 Der Rath zur Sittaw hat vff vnser schreiben, den leube- nern vnsern mitburgern einen Rechtestag vff freitag nach Exaudj Anno etc. Lxxxxj ernant, zu tzween mordern, die jn jren bruder abegemort haben, vnd derhalben zur Sittaw gefengli- chen gesessen, vnd so wir einen vnser diener in macht der forderer vor irnantem tage dohyn geschickt, jun zuuorsicht, 35 27. quarta (feria) p. quasim. d. 14. april. 34. freit. n. Exaudj, d. 20. mai. 38. jn macht der forderer, mit der vollmacht als kläger aufzutreten. S. Halraus. s. v.
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351 das der Rath jnn seinem beywesen nach notdorfft mit in wurde reden lassen, angesehn das sie suste beruchtiget gewest, als jst jm zuantwort wurden, das sich hanss weigsde der morder erb- herre vmbe leuthe vnd einen vorreder bewürbe, jnn meynunge sie im Richten zuuorantworten, und dorvmbe wulden sie vff gelegten Rechtestag dorvbir sitzen, erkennen, adder clagen vnd antwort, dohyn sie geordent, gelangen lassenn, vnd wiewol wir dorvbir an Rath zur Sittaw geschriben vnd begert, das sie vn- sern mitburgern einen Rechtestag, do in die Recht zu jn als 10 zu mordern irgehen mochten, irnennen wolden, wolden wir als- 30a denne von jren wegen dorzu schicken, vnd den Rechten ful- gen thuen lassen, haben sie gleichwol vns ane forder antwort, vnd die morder loss gelassen. 5 Wie die vom luban den ko. gerichten eingreiffe gethan, vnd abegetragen haben. Er Niclass kyttelman probst zum luban hat nach Rathe des Raths zum luban, dorvmbe das nickel wesener der Closter- juncfrawen armman zu pfaffendorff in dissem Weichbilde ge- sessen, sich jun disse ko. gerichte beruffen, vnd die ansproche 20 mit seinem widderteyl nicht vff jn hat stellen wullen, den ge- melten nickel wesener doselbst zum luban gefenglich setzen lassen, vnd so sulchs dem Rathe vormeldet ist, hat der Rath an die von luban geschriben, sulchs abestellen, vnnd kegen ge- richte abezutragen, danne wo js nicht geschege, vnd sie begun- 25 sten freuel vor dinstages post Octavam corporis Christi Anno etc. xcI nicht abetragen wurden, muste sie der Rath alsdanne zurechte heischen lassen, ut patet in libro missiuarum huius anni et temporis. Vff sulche des Rathes schriffte haben die vom luban mit dem probst jr vornehmen abegestalt, vnnd sich 30 durch etzliche jre Rathes frunde alhie entschuldigen lassen, das sie js nicht so weit bedocht, nach jun der gestalt vnd mey- nunge vorgnomen hetten, wulden auch vngerne jchtes zu abe- bruch der ko. gerichte vornehmen etc. dorvff jn dann sulcher freuel vorkoren ist vom Rathe vnd von dem ko. Richter. 15 35 New hospital bey vnser frawen. Jm jare nach christi geburt tawsent vierhundert vnnd jm 30b newn vnnd achtzigisten jaren hat der Ersame Jorge Emmerich 4. vorreder, vertheidiger. 12. forder antwort, klagebeantwortung. 24. be- gunsten, begonnenen. 34. vorkoren, verwillkührt, ertassen.
351 das der Rath jnn seinem beywesen nach notdorfft mit in wurde reden lassen, angesehn das sie suste beruchtiget gewest, als jst jm zuantwort wurden, das sich hanss weigsde der morder erb- herre vmbe leuthe vnd einen vorreder bewürbe, jnn meynunge sie im Richten zuuorantworten, und dorvmbe wulden sie vff gelegten Rechtestag dorvbir sitzen, erkennen, adder clagen vnd antwort, dohyn sie geordent, gelangen lassenn, vnd wiewol wir dorvbir an Rath zur Sittaw geschriben vnd begert, das sie vn- sern mitburgern einen Rechtestag, do in die Recht zu jn als 10 zu mordern irgehen mochten, irnennen wolden, wolden wir als- 30a denne von jren wegen dorzu schicken, vnd den Rechten ful- gen thuen lassen, haben sie gleichwol vns ane forder antwort, vnd die morder loss gelassen. 5 Wie die vom luban den ko. gerichten eingreiffe gethan, vnd abegetragen haben. Er Niclass kyttelman probst zum luban hat nach Rathe des Raths zum luban, dorvmbe das nickel wesener der Closter- juncfrawen armman zu pfaffendorff in dissem Weichbilde ge- sessen, sich jun disse ko. gerichte beruffen, vnd die ansproche 20 mit seinem widderteyl nicht vff jn hat stellen wullen, den ge- melten nickel wesener doselbst zum luban gefenglich setzen lassen, vnd so sulchs dem Rathe vormeldet ist, hat der Rath an die von luban geschriben, sulchs abestellen, vnnd kegen ge- richte abezutragen, danne wo js nicht geschege, vnd sie begun- 25 sten freuel vor dinstages post Octavam corporis Christi Anno etc. xcI nicht abetragen wurden, muste sie der Rath alsdanne zurechte heischen lassen, ut patet in libro missiuarum huius anni et temporis. Vff sulche des Rathes schriffte haben die vom luban mit dem probst jr vornehmen abegestalt, vnnd sich 30 durch etzliche jre Rathes frunde alhie entschuldigen lassen, das sie js nicht so weit bedocht, nach jun der gestalt vnd mey- nunge vorgnomen hetten, wulden auch vngerne jchtes zu abe- bruch der ko. gerichte vornehmen etc. dorvff jn dann sulcher freuel vorkoren ist vom Rathe vnd von dem ko. Richter. 15 35 New hospital bey vnser frawen. Jm jare nach christi geburt tawsent vierhundert vnnd jm 30b newn vnnd achtzigisten jaren hat der Ersame Jorge Emmerich 4. vorreder, vertheidiger. 12. forder antwort, klagebeantwortung. 24. be- gunsten, begonnenen. 34. vorkoren, verwillkührt, ertassen.
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352 ein new hospital angefanget vnd gebawet kegen vnser lieben frawen kirchen vbir gelegen, vor arme leuthe vnd pilgram, das die ein nacht lager dorynne haben mugen, vnnd vormeynet an baw vnd ander zugehorunge tausent hung. goldin doruff zuwenden. Die grosse pastey am Reichenbacher thore zu bawen angefangenn. Anno 1490 ist die grosse newe pastey am Reichenbachis- schen thore angefangen wurden zubawen, also das ein jtzlicher mitburger nach achtunge seiner narunge, auch ein jtzlicher gertener vor der Stad, vnd vff der Stad dorffer vffs wenigste 10 einen tag, durch sich adder einen tagelohner, doran hat mus- sen erbitten, vnnd die erden zum grunde awss furen mussen, die Rathmann haben angehaben. Vnnd nachdem jm grunde tzwischen dem Rademarckte vil schewnen gestanden, der Stad nicht zu cleyner ferlickeit, seint sie jm andern jare doruor mit 15 gemeinem Rathe abegebrachen, vnd widder vnd forth jun die gerte von der Stad gesatzt vnnd gebawet, also das derselbige grund mit aberawme awss der Stad, vnd mit erde awssem grunde der pastey dohin gefuret, ist awssgefullet wurden. 5 Die Stadmawer ist gefreyet wurden, mit einem 20 wagen doran zufarenn. So danne tuchmacher vnd ander, jre Rehmen vnd heüsser 31a von alderss an vnd off die Stadmawer gebawet haben, hat der Rath angesehen merglichen schaden der mawern, auch ander ferlickeit, so der Stad dorawss irwachssen mochte, vnd hat 25 mit gemeinen Rathe Eldisten vnnd geschwornen beschlossen vnd vorschafft, das sie jre rehmen vnd heuser vngeferlich vier ellen von der mawer brechen vnd setzen sullen, also das man mit einem wagen tzwischen den heusern vnd mawern faren magk. Eine ko, commissio an Voyt die gerichte vnd vns 30 zuschutzen, die Echter zu abetrage zu brengen, vnd der Closter marienstern vnd mariental, auch ander ansproche der gerichte halben, biss vff zu- kunfft ko. mt. jn die lanth zuberuhen lassenn. Wir Wladislaus von gots gnaden zu hungern vnd Beh�35 men etc. konig, Marggraue zu merhern etc., lassen dich Sig- mund von Wartenberg, vnsern voyt jnn obirlawsitz vnd lieben 9. n. achtunge, n. schätzunge, massgabe.
352 ein new hospital angefanget vnd gebawet kegen vnser lieben frawen kirchen vbir gelegen, vor arme leuthe vnd pilgram, das die ein nacht lager dorynne haben mugen, vnnd vormeynet an baw vnd ander zugehorunge tausent hung. goldin doruff zuwenden. Die grosse pastey am Reichenbacher thore zu bawen angefangenn. Anno 1490 ist die grosse newe pastey am Reichenbachis- schen thore angefangen wurden zubawen, also das ein jtzlicher mitburger nach achtunge seiner narunge, auch ein jtzlicher gertener vor der Stad, vnd vff der Stad dorffer vffs wenigste 10 einen tag, durch sich adder einen tagelohner, doran hat mus- sen erbitten, vnnd die erden zum grunde awss furen mussen, die Rathmann haben angehaben. Vnnd nachdem jm grunde tzwischen dem Rademarckte vil schewnen gestanden, der Stad nicht zu cleyner ferlickeit, seint sie jm andern jare doruor mit 15 gemeinem Rathe abegebrachen, vnd widder vnd forth jun die gerte von der Stad gesatzt vnnd gebawet, also das derselbige grund mit aberawme awss der Stad, vnd mit erde awssem grunde der pastey dohin gefuret, ist awssgefullet wurden. 5 Die Stadmawer ist gefreyet wurden, mit einem 20 wagen doran zufarenn. So danne tuchmacher vnd ander, jre Rehmen vnd heüsser 31a von alderss an vnd off die Stadmawer gebawet haben, hat der Rath angesehen merglichen schaden der mawern, auch ander ferlickeit, so der Stad dorawss irwachssen mochte, vnd hat 25 mit gemeinen Rathe Eldisten vnnd geschwornen beschlossen vnd vorschafft, das sie jre rehmen vnd heuser vngeferlich vier ellen von der mawer brechen vnd setzen sullen, also das man mit einem wagen tzwischen den heusern vnd mawern faren magk. Eine ko, commissio an Voyt die gerichte vnd vns 30 zuschutzen, die Echter zu abetrage zu brengen, vnd der Closter marienstern vnd mariental, auch ander ansproche der gerichte halben, biss vff zu- kunfft ko. mt. jn die lanth zuberuhen lassenn. Wir Wladislaus von gots gnaden zu hungern vnd Beh�35 men etc. konig, Marggraue zu merhern etc., lassen dich Sig- mund von Wartenberg, vnsern voyt jnn obirlawsitz vnd lieben 9. n. achtunge, n. schätzunge, massgabe.
Strana 353
353 5 getrewen, wissen, nachdem vnd wie die halss vnd Obergerichte jnn vnser Stad Gorlitz, vnnd jm herzogthum doselbst haben, vnd die von etlichen manchfeldiglich angefochten werden, Be- felhen wir dir, du wullist dieselben vnser gerichte vnnd die von Gorlitz hanthaben, schutzen vnd schirmen von vnsern we- gen, domit vnd sie derselben nach jren alten herkomen vnd priuilegia gebrauchen, vnd keine gewalt adder vnbillickeit ge- scheen lassen, auch werden wir bericht, das etliche zu Schwe- chunge derselben vnser gericht freuelichen jnn der acht ligen, 10 Were die seint, sullen sich nach Rechte vnd gewonheit dorawss tzyhen vnnd wircken, wo nw die weren, die zuuorcleynung vnd vorachtunge der gemelten gericht, dorjnne freuelichen le- gen, wollest den von Gorlitz vorhelffen, das sie dy darzubren- gen, das sie den gerichten nach gewonheit abetrag thuen, ad- 15 der nach junhalt jrer priuilegien gestrafft werden, Dach also 31b wenne etzliche jnn die acht in vnserem dinst vnd geschefften kommen, sich vff vns zuerkennen beruffen wurden, dieselben wullest, vff zukunfft vnser jun die landt, vnbekommert vnd so vns got hynein gehilfft, wellen wir dieselben gerne vorhoren, 20 ergeen lassen was billich ist, wo auch die von mergenstern, mergental, ader sust ymandes die mergnant gericht dechten jnn ansproche zuhaben, vnd wir dir derhalben eincherley be- feel gethan hetten, nicht dister mynner, wollest vorschaffen, das sie js biss vff vnser zukunfft lassen beruen, die nach alder 25 gewonheit gebrauchen, vnnd kein jnnhalt thuen, So vns got jnn die landt gehilfft, vnd sie die ansproche nicht erlassen, wellen wir jn vorbescheiden, vorhoren, vnd gescheen lassen, was Recht ist, das jnn deme nicht anderss geschee, ist vnser ernste meynung, Geben vnder vnserm koniglichen offgedruck- 30 ten jngsigel versigelt jm felde vor Stulweissenburg am Sonno- band nach Margarete, vnser Reich des hung. jm ersten, vnnd des Behmischen jm tzwentzigsten jaren. 35 Von der gemeinen confirmacion vnser priuilegienn. Vnd so des Raths geschickten vff disser Reisse, vidimus konig Mathien priuilegien nicht mithegehabt, hat jn ko.mt. eine gemeine confirmacion nicht geben wullen, sunder hat jn einen brieff mit anhangenden jnsigel gegeben, das er sulche confir- 20. mergenstern, mergental, marienstern, marienthal. 31. Sonnoband n. Margar., d. 16. juli. 45
353 5 getrewen, wissen, nachdem vnd wie die halss vnd Obergerichte jnn vnser Stad Gorlitz, vnnd jm herzogthum doselbst haben, vnd die von etlichen manchfeldiglich angefochten werden, Be- felhen wir dir, du wullist dieselben vnser gerichte vnnd die von Gorlitz hanthaben, schutzen vnd schirmen von vnsern we- gen, domit vnd sie derselben nach jren alten herkomen vnd priuilegia gebrauchen, vnd keine gewalt adder vnbillickeit ge- scheen lassen, auch werden wir bericht, das etliche zu Schwe- chunge derselben vnser gericht freuelichen jnn der acht ligen, 10 Were die seint, sullen sich nach Rechte vnd gewonheit dorawss tzyhen vnnd wircken, wo nw die weren, die zuuorcleynung vnd vorachtunge der gemelten gericht, dorjnne freuelichen le- gen, wollest den von Gorlitz vorhelffen, das sie dy darzubren- gen, das sie den gerichten nach gewonheit abetrag thuen, ad- 15 der nach junhalt jrer priuilegien gestrafft werden, Dach also 31b wenne etzliche jnn die acht in vnserem dinst vnd geschefften kommen, sich vff vns zuerkennen beruffen wurden, dieselben wullest, vff zukunfft vnser jun die landt, vnbekommert vnd so vns got hynein gehilfft, wellen wir dieselben gerne vorhoren, 20 ergeen lassen was billich ist, wo auch die von mergenstern, mergental, ader sust ymandes die mergnant gericht dechten jnn ansproche zuhaben, vnd wir dir derhalben eincherley be- feel gethan hetten, nicht dister mynner, wollest vorschaffen, das sie js biss vff vnser zukunfft lassen beruen, die nach alder 25 gewonheit gebrauchen, vnnd kein jnnhalt thuen, So vns got jnn die landt gehilfft, vnd sie die ansproche nicht erlassen, wellen wir jn vorbescheiden, vorhoren, vnd gescheen lassen, was Recht ist, das jnn deme nicht anderss geschee, ist vnser ernste meynung, Geben vnder vnserm koniglichen offgedruck- 30 ten jngsigel versigelt jm felde vor Stulweissenburg am Sonno- band nach Margarete, vnser Reich des hung. jm ersten, vnnd des Behmischen jm tzwentzigsten jaren. 35 Von der gemeinen confirmacion vnser priuilegienn. Vnd so des Raths geschickten vff disser Reisse, vidimus konig Mathien priuilegien nicht mithegehabt, hat jn ko.mt. eine gemeine confirmacion nicht geben wullen, sunder hat jn einen brieff mit anhangenden jnsigel gegeben, das er sulche confir- 20. mergenstern, mergental, marienstern, marienthal. 31. Sonnoband n. Margar., d. 16. juli. 45
Strana 354
354 32a macio, awss redlichen vrsachen, biss vff zukunfft jn die landt vorschoben habe, vnd das sulchs der Stad an jren priuilegien vnschedelich sein sulle, hernachmolss jm xcij jaren hat seine ko. g. der Stad alle jre priuilegia vnd sunderlich ko. mathien, der sie vidimus furgebracht, confirmiret vnd das ko. mt. von dissen Steten begert, vidimus konig mathien priuilegii vorzu- brengen, ist gescheen, dorvmbe das die manschafft seiner ko. mt. vnd dem Cantzler furgebracht haben, das wir von Gorlitz auch ander Stete vntzymliche priuilegia, die auch der Crohn zu Behmen schedelich weren, awssgewonen hetten. 10 Fabian tschirnhawss hat die lynde mit gewald eingnomen, ist dorvmbe jnn die Acht gethan, vnnd widder dorawss gelassen. 32b Anno etc. xc. am tage philippi vnd Jacobj, so disse sechs land vnnd Stete biss vff disse Stad Gorlitz ko. wladislawen zu- 15 sage gethan, hat fabian tschirnhawss mit seinen helffern, das dorff lyndaw jn dissem weichbilde gelegen, so den hern vom Bebirsteyn zum forst gesessen zugestanden hat, mit gewald jn- gnomen, vnd die pawer zur holdunge gedrungen, hat desselbi- gen tages sulchs, vnd das er der Stad gutter vnd leuth nicht 20 beschedigen wulde, an den Rath geschriben, vnd begert, jn doran nicht zu irren, doruff hat jm der Rath widder geschri- ben vnd stille gesessen, ut patet in libro missiuarum. Dornach haben die hern vom forst durch jren volmechti- gen die Recht zu fabian tschirnhawss vnd seinen helffern vmbe 25 gethanen freuel in dissen ko. ge. fordern lassen, also das sie geheischen vnnd in die acht komen sein. Vnd so fabian tschyrnhawss suste forderung am ko. houe gehabt, hat er ko. briue an hern Sigmunden disser lande voyt, vnd an vns gebracht, das wir jn vnd seine helffer awss sulcher 30 acht lassen sulden, dem dann der voyt, so er jm geneigt ge- west, balde also gethan von gerichtes wegen, vnd ernstlich von vns begert hat, das wir sie ane entgeltniss auch losstzelen wol- den, vnd wiewol vns sulchs suste schweher zu thuen gewest ist, forderlich dieweil sie kegen den Sachwalder nicht abegetra- 35 gen, jdoch dieweil ko. mt. jm konigreich zu hungern gewest, vnd der Voyt so hartte vff vns getriben, haben wir js jnu dissen schweren lewfften nicht wissen zuwegern, sunder sulchs ko. mt. vnd dem voyte zu gefallen zugesaget, vnd durch vn- sere geschickte zu Budissen vorwilliget. 40
354 32a macio, awss redlichen vrsachen, biss vff zukunfft jn die landt vorschoben habe, vnd das sulchs der Stad an jren priuilegien vnschedelich sein sulle, hernachmolss jm xcij jaren hat seine ko. g. der Stad alle jre priuilegia vnd sunderlich ko. mathien, der sie vidimus furgebracht, confirmiret vnd das ko. mt. von dissen Steten begert, vidimus konig mathien priuilegii vorzu- brengen, ist gescheen, dorvmbe das die manschafft seiner ko. mt. vnd dem Cantzler furgebracht haben, das wir von Gorlitz auch ander Stete vntzymliche priuilegia, die auch der Crohn zu Behmen schedelich weren, awssgewonen hetten. 10 Fabian tschirnhawss hat die lynde mit gewald eingnomen, ist dorvmbe jnn die Acht gethan, vnnd widder dorawss gelassen. 32b Anno etc. xc. am tage philippi vnd Jacobj, so disse sechs land vnnd Stete biss vff disse Stad Gorlitz ko. wladislawen zu- 15 sage gethan, hat fabian tschirnhawss mit seinen helffern, das dorff lyndaw jn dissem weichbilde gelegen, so den hern vom Bebirsteyn zum forst gesessen zugestanden hat, mit gewald jn- gnomen, vnd die pawer zur holdunge gedrungen, hat desselbi- gen tages sulchs, vnd das er der Stad gutter vnd leuth nicht 20 beschedigen wulde, an den Rath geschriben, vnd begert, jn doran nicht zu irren, doruff hat jm der Rath widder geschri- ben vnd stille gesessen, ut patet in libro missiuarum. Dornach haben die hern vom forst durch jren volmechti- gen die Recht zu fabian tschirnhawss vnd seinen helffern vmbe 25 gethanen freuel in dissen ko. ge. fordern lassen, also das sie geheischen vnnd in die acht komen sein. Vnd so fabian tschyrnhawss suste forderung am ko. houe gehabt, hat er ko. briue an hern Sigmunden disser lande voyt, vnd an vns gebracht, das wir jn vnd seine helffer awss sulcher 30 acht lassen sulden, dem dann der voyt, so er jm geneigt ge- west, balde also gethan von gerichtes wegen, vnd ernstlich von vns begert hat, das wir sie ane entgeltniss auch losstzelen wol- den, vnd wiewol vns sulchs suste schweher zu thuen gewest ist, forderlich dieweil sie kegen den Sachwalder nicht abegetra- 35 gen, jdoch dieweil ko. mt. jm konigreich zu hungern gewest, vnd der Voyt so hartte vff vns getriben, haben wir js jnu dissen schweren lewfften nicht wissen zuwegern, sunder sulchs ko. mt. vnd dem voyte zu gefallen zugesaget, vnd durch vn- sere geschickte zu Budissen vorwilliget. 40
Strana 355
355 Das gerichte zu Radenbritz jnn dissem weich- bilde offgericht, abegehawen. Anno etc. xcI. vmbe sandt Bartholomeenstag hat der Rath zu Rosse vnd zufusse mit dem koniglichen Richter awssge- schickt, vnd den galgen zu Radenbritz, den her Jhon vnd Ni- ckel von donyn vffem Greffensteyn gesessen, nach tode ko. mathien, so sich suste jrrung inn landen begeben, den ko. ge- richten zu abebruch, vnd wider der Stad begnadunge, offge- richt haben, abehawen lassenn, danne so sich der Rath dessel- 10 bigen gerichtes halben vor ko. mt. zuuor beclaget, hat seine ko. g. schrifftliche antwort gegeben, das er irnnusse halben bissher beide teyl nicht hett vorfurdern mugen, sulden js be- stehen lassen, biss er vns einen voyt gebe, js sulde vns an vn- ser gerechtickeit vnschedelich sein, vnd so nw der voit komen, 15 vnd vff des Rathes ansuchen nichtes dorzu gethan, auch so der Rath mit dem Cantzler jnn sunderheit doruon hat reden lassen, hat er sulch gericht, wie obenberurt abehawen lassen. Des hat sich er Nickel vom Greffensteyn balde dornach vor hern Jhan von Janebitz, jn abwesen ko. mt. heubtman 20 vnd Burggrauen zu prage, beclaget, der dann derhalben an Rath geschriben, vnd vff martini zu prage mit hern nickel 33a vor jm zugestehen begeret hat, als hat der Rath den gemelten hern Jhan etc. schrifftlich bericht, wie js eine gestalt hat mit den ko. gerichten, vnd das sich er Nickel billich vor hern 25 Sigmunden disser lande voyt, vnd nicht vor seinen g. hett be- clagen sullen, der dann sunderliche ko. befehel hette alle zu- spruche der gerichte halben biss vff zukunft ko. mt. zuuor- schiben, wie auch seine g. awss hern Sigmundes briue vorneh- men wurde, also ist iss dorbey bliben, js ist jn den sendebri- 30 uen ko. mt. vnd der gemelten hern die zusampne gebunden jun der Cammer legen, vnd jm briue buche weiter vorclert vnd awssgedruckt. 5 35 Wie hanss von Reichenbach zu spremberg geses- sen, widder die ko. gerichte gehandelt vnd zu abetrage brocht ist. Anno etc. xcj am montage nach katherine ist hanss von Reichenbach zu Spremberg wonhafftig jnn dissen ko. gerichten geheischen wurden, dorvmbe das er, zu vorletzunge der ko. 36. mont, n. katherine, d. 28. november. 45*
355 Das gerichte zu Radenbritz jnn dissem weich- bilde offgericht, abegehawen. Anno etc. xcI. vmbe sandt Bartholomeenstag hat der Rath zu Rosse vnd zufusse mit dem koniglichen Richter awssge- schickt, vnd den galgen zu Radenbritz, den her Jhon vnd Ni- ckel von donyn vffem Greffensteyn gesessen, nach tode ko. mathien, so sich suste jrrung inn landen begeben, den ko. ge- richten zu abebruch, vnd wider der Stad begnadunge, offge- richt haben, abehawen lassenn, danne so sich der Rath dessel- 10 bigen gerichtes halben vor ko. mt. zuuor beclaget, hat seine ko. g. schrifftliche antwort gegeben, das er irnnusse halben bissher beide teyl nicht hett vorfurdern mugen, sulden js be- stehen lassen, biss er vns einen voyt gebe, js sulde vns an vn- ser gerechtickeit vnschedelich sein, vnd so nw der voit komen, 15 vnd vff des Rathes ansuchen nichtes dorzu gethan, auch so der Rath mit dem Cantzler jnn sunderheit doruon hat reden lassen, hat er sulch gericht, wie obenberurt abehawen lassen. Des hat sich er Nickel vom Greffensteyn balde dornach vor hern Jhan von Janebitz, jn abwesen ko. mt. heubtman 20 vnd Burggrauen zu prage, beclaget, der dann derhalben an Rath geschriben, vnd vff martini zu prage mit hern nickel 33a vor jm zugestehen begeret hat, als hat der Rath den gemelten hern Jhan etc. schrifftlich bericht, wie js eine gestalt hat mit den ko. gerichten, vnd das sich er Nickel billich vor hern 25 Sigmunden disser lande voyt, vnd nicht vor seinen g. hett be- clagen sullen, der dann sunderliche ko. befehel hette alle zu- spruche der gerichte halben biss vff zukunft ko. mt. zuuor- schiben, wie auch seine g. awss hern Sigmundes briue vorneh- men wurde, also ist iss dorbey bliben, js ist jn den sendebri- 30 uen ko. mt. vnd der gemelten hern die zusampne gebunden jun der Cammer legen, vnd jm briue buche weiter vorclert vnd awssgedruckt. 5 35 Wie hanss von Reichenbach zu spremberg geses- sen, widder die ko. gerichte gehandelt vnd zu abetrage brocht ist. Anno etc. xcj am montage nach katherine ist hanss von Reichenbach zu Spremberg wonhafftig jnn dissen ko. gerichten geheischen wurden, dorvmbe das er, zu vorletzunge der ko. 36. mont, n. katherine, d. 28. november. 45*
Strana 356
356 gerichte, seine armen leute zur newenstad jnn dissem weich- bilde gelegen, freuelichen vnd ane gerichtes hulffe gephand, vnd die phand also in fremde gerichte gefuret vnd getriben hat, vnnd so er seine vnwissenheit, jnn seinen schrifften vor- gewandt, vnd das er vngerne widder die ko. gerichte vnd vn- ser priuilegien freuelich handeln wolde, hat der Rath vff seine schriffte, auch vff vorbethe des voytes jn nydder lausitz, jm sulchen freuel vorkoren, vnd an den ko. richter geweisset, do er dann abetragen hat, also das sulche heischung ist forder nachgelassen wurden, ut patet in libro missiuarum huius anni 10 et diej. 5 93b Wie vnd worvmbe etzliche mulknechte ein offstehen alhie gemacht haben. Jn dissem jare vnnd jun dissen tzeiten, haben etzliche moleknechte ein offstehen gemacht alhie jn den molen, do� 15 rymbe das in der Rath geboten hat, das staupmel nymandes dann den moleherrn zuuorkeuffen, also hat jn der Rath nach- geschriben kegen lewenberg vnd forth gemeinlich in alle Stete jnn der Slesie, vnd hat sie also vffgetriben, das sie eines tey- les widder herkomen sein, vnd sich williglich jnn des Raths 20 straffe gegeben haben, ut patet in libro missiuarum. Wie vmbe des morts willen am pharher zu Ebirss- bach gescheen, interdict geleget, vnd wir eine relaxacion vnd forth eine absolucion irlanget haben. 25 Czu disser tzeit ist Er Martinus pharher zu Ebirssbach beym Stadgraben irmort wurden, derhalben dann alhie zu Gor- licz vnd jnn dissen kreysse interdict geleget ist wurden, also hat der Rath durch forderung vnd vorschrifft des hern Bischoffs zu meissen, am senior vnd capittel doselbst, von dem sulch 30 juterdict awssgegangen ist, von irst eine Relaxacion, vnd dor- nach eine volkomliche absolucion irlanget, ut patet in libro missiuarum. 13. ein offstehen, einen aufstand.
356 gerichte, seine armen leute zur newenstad jnn dissem weich- bilde gelegen, freuelichen vnd ane gerichtes hulffe gephand, vnd die phand also in fremde gerichte gefuret vnd getriben hat, vnnd so er seine vnwissenheit, jnn seinen schrifften vor- gewandt, vnd das er vngerne widder die ko. gerichte vnd vn- ser priuilegien freuelich handeln wolde, hat der Rath vff seine schriffte, auch vff vorbethe des voytes jn nydder lausitz, jm sulchen freuel vorkoren, vnd an den ko. richter geweisset, do er dann abetragen hat, also das sulche heischung ist forder nachgelassen wurden, ut patet in libro missiuarum huius anni 10 et diej. 5 93b Wie vnd worvmbe etzliche mulknechte ein offstehen alhie gemacht haben. Jn dissem jare vnnd jun dissen tzeiten, haben etzliche moleknechte ein offstehen gemacht alhie jn den molen, do� 15 rymbe das in der Rath geboten hat, das staupmel nymandes dann den moleherrn zuuorkeuffen, also hat jn der Rath nach- geschriben kegen lewenberg vnd forth gemeinlich in alle Stete jnn der Slesie, vnd hat sie also vffgetriben, das sie eines tey- les widder herkomen sein, vnd sich williglich jnn des Raths 20 straffe gegeben haben, ut patet in libro missiuarum. Wie vmbe des morts willen am pharher zu Ebirss- bach gescheen, interdict geleget, vnd wir eine relaxacion vnd forth eine absolucion irlanget haben. 25 Czu disser tzeit ist Er Martinus pharher zu Ebirssbach beym Stadgraben irmort wurden, derhalben dann alhie zu Gor- licz vnd jnn dissen kreysse interdict geleget ist wurden, also hat der Rath durch forderung vnd vorschrifft des hern Bischoffs zu meissen, am senior vnd capittel doselbst, von dem sulch 30 juterdict awssgegangen ist, von irst eine Relaxacion, vnd dor- nach eine volkomliche absolucion irlanget, ut patet in libro missiuarum. 13. ein offstehen, einen aufstand.
Strana 357
357 Anno salutis millesimo quadringentesimo no- 34a nagesimo secundo acta sunt subsequencia. Wenne vnd wie tewer der Rath den pentzk gekaufft hath. 5 Anno etc. xcj am dinstage nach Elisabet hat hanss vom pentzk der Elder seinen teyl vnnd gerechtickeit an den gutte pentzk vnd seiner zugehorunge dem Rathe arm vnd Reich vorkaufft, vor sechs tawsent vnnd hundert hung. goldin. Anno etc. xcIj am freytage nach Judica haben jorge 10 hanss lewter vnnd Baltasar vom pentzk gebruder jren teyl vnnd gerechtickeit an dem gutte pentzk vnd seiner zugehorunge dem Rathe arm vnnd Reich vorkaufft vor funff tawsent weni- ger hundert hung. goldin. Czur betzalunge sulchs guts hat der Rath vnser lieben 15 frawen kirchen, der hospitalien zum heiligen geyste, vnnd zu sanct Jocoff, auch vnmundiger kynder gelt, geburget, vnd ei- nen anschlag gemacht, das ein yder jnn der Stad vnd vorstad nach seinem vormugen dorzu hat geben adder leyen mussen, vnnd hat dorvbir mehr dann fier tausent hung. golden zuuor- 20 tzinssen vff die Stad gnomen, als danne ein jtzlichs jn seinem Register eigentlichen vortzeichent ist. Jss hat auch der Rath zur betzalunge sulcher gutter von der Stad vnd burger lewte vffem lande einen anschlag ye von der huben einen hung. goldin gnomen, vnd von jtzlichen ham- 25 mermeister vj adder acht goldin, vnd sulcher anslag vffem lande hat vber IXc hung. goldin bracht. 30 Wie der Rath etzliche die Jorgen leppisch das 34b seine gnomen, zur Sprotte jngebracht vnd vbir schriftlich zusage des heubtmanss manne vnd Stete doselbst rechtloss gelassen ist. Ia 35 Anno etc. xc. am dinstage vor Jacobi haben hanss kot- witz zu ditterssdorff jm Sprottawer lande gesessen, vnd der heubtman zur Sprottaw mit seinem knechte Jorge leppische vnserem mitburger pferd vnd habe gnomen bei lesschen. Der Rath zur Sprottaw hat vff vnser schreiben Jorgen leppische vnd vnserm diener hulffe gethan, vnd den heubtman 5. dinstag n. Elisabeth, d. 22. november. 9. freytag n. Judica, d. 13. april. 31, am dinst. vor Jacobi, d. 20. juli.
357 Anno salutis millesimo quadringentesimo no- 34a nagesimo secundo acta sunt subsequencia. Wenne vnd wie tewer der Rath den pentzk gekaufft hath. 5 Anno etc. xcj am dinstage nach Elisabet hat hanss vom pentzk der Elder seinen teyl vnnd gerechtickeit an den gutte pentzk vnd seiner zugehorunge dem Rathe arm vnd Reich vorkaufft, vor sechs tawsent vnnd hundert hung. goldin. Anno etc. xcIj am freytage nach Judica haben jorge 10 hanss lewter vnnd Baltasar vom pentzk gebruder jren teyl vnnd gerechtickeit an dem gutte pentzk vnd seiner zugehorunge dem Rathe arm vnnd Reich vorkaufft vor funff tawsent weni- ger hundert hung. goldin. Czur betzalunge sulchs guts hat der Rath vnser lieben 15 frawen kirchen, der hospitalien zum heiligen geyste, vnnd zu sanct Jocoff, auch vnmundiger kynder gelt, geburget, vnd ei- nen anschlag gemacht, das ein yder jnn der Stad vnd vorstad nach seinem vormugen dorzu hat geben adder leyen mussen, vnnd hat dorvbir mehr dann fier tausent hung. golden zuuor- 20 tzinssen vff die Stad gnomen, als danne ein jtzlichs jn seinem Register eigentlichen vortzeichent ist. Jss hat auch der Rath zur betzalunge sulcher gutter von der Stad vnd burger lewte vffem lande einen anschlag ye von der huben einen hung. goldin gnomen, vnd von jtzlichen ham- 25 mermeister vj adder acht goldin, vnd sulcher anslag vffem lande hat vber IXc hung. goldin bracht. 30 Wie der Rath etzliche die Jorgen leppisch das 34b seine gnomen, zur Sprotte jngebracht vnd vbir schriftlich zusage des heubtmanss manne vnd Stete doselbst rechtloss gelassen ist. Ia 35 Anno etc. xc. am dinstage vor Jacobi haben hanss kot- witz zu ditterssdorff jm Sprottawer lande gesessen, vnd der heubtman zur Sprottaw mit seinem knechte Jorge leppische vnserem mitburger pferd vnd habe gnomen bei lesschen. Der Rath zur Sprottaw hat vff vnser schreiben Jorgen leppische vnd vnserm diener hulffe gethan, vnd den heubtman 5. dinstag n. Elisabeth, d. 22. november. 9. freytag n. Judica, d. 13. april. 31, am dinst. vor Jacobi, d. 20. juli.
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358 zur Sprottaw mit seinem knechte vffem schlosse doselbst ge- fenglichen setzen lassen, vnd so der vberheubtman zu Glogow sie in seine straffe zugeben begert, hat der Rath an manne vnd Stete vnd an heubtman des furstenthumbs doselbst ge- schriben vnd die Recht zu jn begert, doruff danne manne vnd 5 Stete, auch der heubtmann, mit vorgehender bethe, vns zu- geschriben haben, wo wir sie ye nicht iin seine straffe geben wulden, so sulde vns, vnserem beger nach, so vil billich vnd Recht ist, zu jn gestat vnd vorhulffen werden. Des hat der Rath den heubtman manne vnd Steten jnn 10 schrifften gedanckt, vnd sie forder vmbe einen Rechtes tag zu- ernennen angelanget, der Rath ist aber von jn allen ane ant- wort gelossen, vnd die gefangen sint ane des Raths vnd lep- pischs wissen, vnd willen loss gegeben, also das der heubt- man manne vnd Stete vbir ire schrifftliche zusage den Rath 15 alhie vnd Jorgen leppische rechtloss gelassen haben, als danne das alles iun sendebriuen, die zusampne gebunden vnd jun die kammer geleget sein, auch jm briue buche eigentlicher awss- gedruckt ist. 35a Wie hernachmolls hanss kotwitz zum hayn geses- 20 sen, vnd durch Rath vnd forderung der fursten zu Meissen vnd jrer Rethe, loss wurden ist. Anno etc. xcij, haben die von Budissen mit gunst der fursten zu Sachssen jnn der hanischen pflege gestreufft, vnd hanssen kotwitz von ditterssdorff begriffen, vnd hern lypman 25 von Meussebach Rittern heubtman doselbst vbirantwort, der in gefenglichen gehalden, vnd einen rechtestag vff montag nach purificacionis irnant hat. Vff irnanten Rechtes tag sint etzliche geschickte der Stete Breslaw, lewenberg, Glogow, Sprottaw, Buntzlaw, Budissen, 30 gorlitz, luban, vnd Camentz zum hayn irschynen, vnd begert das hanss kotwitz nach seinem vordinst gerichtet wurde, js hat aber nicht gescheen mugen, sunder er js durch den heubt- man vor gehegitte bang gestalt, sich zuuorantworten, vnd die fursten vnd jre Rethe haben jm doctores vnd beystender ge- 35 schickt, also das er loss geteylt, vnd vngehangen wegk ko- men ist. Was ernachmalss arges dorawss komen ist. Dornach vff manen fastnacht, ist der Rath von den von Breslaw gewarnet wurden, das sich etzliche strossenrewber zu 40
358 zur Sprottaw mit seinem knechte vffem schlosse doselbst ge- fenglichen setzen lassen, vnd so der vberheubtman zu Glogow sie in seine straffe zugeben begert, hat der Rath an manne vnd Stete vnd an heubtman des furstenthumbs doselbst ge- schriben vnd die Recht zu jn begert, doruff danne manne vnd 5 Stete, auch der heubtmann, mit vorgehender bethe, vns zu- geschriben haben, wo wir sie ye nicht iin seine straffe geben wulden, so sulde vns, vnserem beger nach, so vil billich vnd Recht ist, zu jn gestat vnd vorhulffen werden. Des hat der Rath den heubtman manne vnd Steten jnn 10 schrifften gedanckt, vnd sie forder vmbe einen Rechtes tag zu- ernennen angelanget, der Rath ist aber von jn allen ane ant- wort gelossen, vnd die gefangen sint ane des Raths vnd lep- pischs wissen, vnd willen loss gegeben, also das der heubt- man manne vnd Stete vbir ire schrifftliche zusage den Rath 15 alhie vnd Jorgen leppische rechtloss gelassen haben, als danne das alles iun sendebriuen, die zusampne gebunden vnd jun die kammer geleget sein, auch jm briue buche eigentlicher awss- gedruckt ist. 35a Wie hernachmolls hanss kotwitz zum hayn geses- 20 sen, vnd durch Rath vnd forderung der fursten zu Meissen vnd jrer Rethe, loss wurden ist. Anno etc. xcij, haben die von Budissen mit gunst der fursten zu Sachssen jnn der hanischen pflege gestreufft, vnd hanssen kotwitz von ditterssdorff begriffen, vnd hern lypman 25 von Meussebach Rittern heubtman doselbst vbirantwort, der in gefenglichen gehalden, vnd einen rechtestag vff montag nach purificacionis irnant hat. Vff irnanten Rechtes tag sint etzliche geschickte der Stete Breslaw, lewenberg, Glogow, Sprottaw, Buntzlaw, Budissen, 30 gorlitz, luban, vnd Camentz zum hayn irschynen, vnd begert das hanss kotwitz nach seinem vordinst gerichtet wurde, js hat aber nicht gescheen mugen, sunder er js durch den heubt- man vor gehegitte bang gestalt, sich zuuorantworten, vnd die fursten vnd jre Rethe haben jm doctores vnd beystender ge- 35 schickt, also das er loss geteylt, vnd vngehangen wegk ko- men ist. Was ernachmalss arges dorawss komen ist. Dornach vff manen fastnacht, ist der Rath von den von Breslaw gewarnet wurden, das sich etzliche strossenrewber zu 40
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359 5 Ruckerssdorff jm Saganschen lande vorsameln sulden in mey- nunge das gefertte vff den posenschen marckt zuschedigen, als hat der Rath zu Rosse vnd fusse mit geschickt, vnd jn je ent- pholen wo sie Schwoben maxen ader hanssen kotwitzen jm sa- ganischen lande anquemen sie doselbst zurechte zubestetigen, geschege js aber jm furstenthum grossenglogow etc. so sulden sie sy mit hireinfuren. So danne Jorge leppisch nw zur tzeit zu glogow gewo- net, vnd zufellig herkomen ist, vnd also mit nach possen ge- 10 tzogen, ist seines vorigen schadenss hitzig off die kotwitzer ge� 35b west, sie zuuorkuntschaffen vorhyn geritten, vnd nohen bey ditterssdorff geschrihen hie seint sy, also haben sie heyntzen vnd bartel kottwitzen vnd Rackeln von der kopper gefangen, vnd nickel kotwitze, der sich vff were gesatzt irschlagen, die 15 gefangen hirein gefurt, Sie haben auch den houff doselbst ir- lauffen vnd gehawssucht. Js hat sich ko. albrecht zu polen, herre des fursten- thumbs grossenglogow vff anbrengen der heubtleute vnd der manne, dorein geleget vnd begert, die gefangen loss zu ge- 20 ben, vnd vmbe den mort vnd freuel abetrag zuthuen, also das wir die gefangen loss gegeben haben, vnd nach manfeldi- gen schrifften, ko. wladislawen vnseres erbhern vorschrifft ir- langt haben, domit die ding zu ruhe gesatzt sein wurden. Sunder nachdem der heubtman zu glogow Jorgen leppi- 25 schen des thuens halben sein hawss vnd ware doselbst gnomen, hat er sich eine tzeit alhie enthalden vnd mit vormerglicher rede vornehmen lassen, dorvmbe in dann der Rath alhie zuge- fengniss gnomen hat, vff das er, mit Rechte seine ansproche zu fordern, eingnomen wurde. Vnd so der heubtman zu glogow sulchs irfaren, hat er hieher geschickt vnd begert, jm einen Rechtestag zu Jorge leppische zuernennen, sunder js ist jm mit glymp offgeschlagen, vnd in mitteler tzeit hat der Rath Jorgen leppische zuburgen gegeben, zu fride, seine ansproche mit sune adder Rechte zu 35 fordern, sich einen monden in der Stad zuenthalden, vnd ei- nem yden des Rechten zuphlegen etc. alsdanne das alles jm briue buche vnd in acticaten disser sachen bfunden wirth. 30 13. kopper, küpper, dorf an der strasse von Seidenberg nach Marklissa. 32, offgeschlagen, abgeschlagen.
359 5 Ruckerssdorff jm Saganschen lande vorsameln sulden in mey- nunge das gefertte vff den posenschen marckt zuschedigen, als hat der Rath zu Rosse vnd fusse mit geschickt, vnd jn je ent- pholen wo sie Schwoben maxen ader hanssen kotwitzen jm sa- ganischen lande anquemen sie doselbst zurechte zubestetigen, geschege js aber jm furstenthum grossenglogow etc. so sulden sie sy mit hireinfuren. So danne Jorge leppisch nw zur tzeit zu glogow gewo- net, vnd zufellig herkomen ist, vnd also mit nach possen ge- 10 tzogen, ist seines vorigen schadenss hitzig off die kotwitzer ge� 35b west, sie zuuorkuntschaffen vorhyn geritten, vnd nohen bey ditterssdorff geschrihen hie seint sy, also haben sie heyntzen vnd bartel kottwitzen vnd Rackeln von der kopper gefangen, vnd nickel kotwitze, der sich vff were gesatzt irschlagen, die 15 gefangen hirein gefurt, Sie haben auch den houff doselbst ir- lauffen vnd gehawssucht. Js hat sich ko. albrecht zu polen, herre des fursten- thumbs grossenglogow vff anbrengen der heubtleute vnd der manne, dorein geleget vnd begert, die gefangen loss zu ge- 20 ben, vnd vmbe den mort vnd freuel abetrag zuthuen, also das wir die gefangen loss gegeben haben, vnd nach manfeldi- gen schrifften, ko. wladislawen vnseres erbhern vorschrifft ir- langt haben, domit die ding zu ruhe gesatzt sein wurden. Sunder nachdem der heubtman zu glogow Jorgen leppi- 25 schen des thuens halben sein hawss vnd ware doselbst gnomen, hat er sich eine tzeit alhie enthalden vnd mit vormerglicher rede vornehmen lassen, dorvmbe in dann der Rath alhie zuge- fengniss gnomen hat, vff das er, mit Rechte seine ansproche zu fordern, eingnomen wurde. Vnd so der heubtman zu glogow sulchs irfaren, hat er hieher geschickt vnd begert, jm einen Rechtestag zu Jorge leppische zuernennen, sunder js ist jm mit glymp offgeschlagen, vnd in mitteler tzeit hat der Rath Jorgen leppische zuburgen gegeben, zu fride, seine ansproche mit sune adder Rechte zu 35 fordern, sich einen monden in der Stad zuenthalden, vnd ei- nem yden des Rechten zuphlegen etc. alsdanne das alles jm briue buche vnd in acticaten disser sachen bfunden wirth. 30 13. kopper, küpper, dorf an der strasse von Seidenberg nach Marklissa. 32, offgeschlagen, abgeschlagen.
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360 36b Der Steynyn Ruhrkasten an der Neyss- gassen gebawet. Anno etc. xej vmbe sanct Martinss tag hat meister Bla- sius tewfel angehaben zu bawen den Steynyn ruhrkasten an der Neyssgassen vor paul eylenberges hawsse stehnde, vnd denselbigen am phingstobande volbrocht, vnd mit wasser ange- fangen, Er hat salbander stetes doran geerbit, also das jn der Rath als andern Steinmetzen lohn gegeben hat, vnd vffs letzte IIj schock zuuortrincken, js hat auch der Rath suste pech wachss vnd anderss das zum gekote gehurt schicken mussen. 5 10 Das steynyn bilde gehawen vnd vffs altar jnn der monche kirchen gesatzt. Anno etc. xcij am tage dorotee hat hanss Olmutzer ange- fangen zu erbitten an dem Steyne der in der monche kirchen zur lincken hant als man jun den kohr geht, vffs altar doselbst 15 gesatzt ist, dorein er funff bylde als eine Maria, einen toten Jhesum, einen Johannem, Joseph, vnnd Nicodemum meister- lich gehawet hat, vnnd der Ersame Jorge Emmerich hat den steyn nicht weit von prage brechen vnnd holen, vnnd mit sei- ner eygen kost vnnd darlegung also bereiten, vnnd zu einem 20 testament dohyn setzen lassen. Wenne die wergliche vnser lieben frawen taffel ist geschnytten wurden. Vngeferlichen jm LXXXVIj Jaren haben meister peter vnnd meister paul tzwene tisscher alhie zu Gorlitz die wergliche vnser 25 lieben frawen tafel mi. dem awsstzoge vnnd gesprenge, die jn vor LXXx marc angedinget ist, angehaben zumachen, vnnd jm andern jare dornach hat meister hanss Olmutzer angehaben natiuitatem christi vnd ander bilde dorein zuschneiden, also das man jm ye die woche einen Reichsgoldin zu löhne gegeben hat. 37a Wie der Rath, dorvmbe das Nickel tschirnhawss alhie die Recht irliden, vff anregen seiner bru- der vor dem voite Manne vnd Stete, lra gestanden hat. Anno etc. LXXxvIj am oband nicolaj sein Nickel tschirn- 35 hawss ein landsesse zu Bertelssdorff, vnd wedebach, zu Sey- denberg begriffen vnd mit hulff der ko. gerichte jun die Stad 30 1. Blatt 36a ist leer gelassen. 10. gekote, kütt.
360 36b Der Steynyn Ruhrkasten an der Neyss- gassen gebawet. Anno etc. xej vmbe sanct Martinss tag hat meister Bla- sius tewfel angehaben zu bawen den Steynyn ruhrkasten an der Neyssgassen vor paul eylenberges hawsse stehnde, vnd denselbigen am phingstobande volbrocht, vnd mit wasser ange- fangen, Er hat salbander stetes doran geerbit, also das jn der Rath als andern Steinmetzen lohn gegeben hat, vnd vffs letzte IIj schock zuuortrincken, js hat auch der Rath suste pech wachss vnd anderss das zum gekote gehurt schicken mussen. 5 10 Das steynyn bilde gehawen vnd vffs altar jnn der monche kirchen gesatzt. Anno etc. xcij am tage dorotee hat hanss Olmutzer ange- fangen zu erbitten an dem Steyne der in der monche kirchen zur lincken hant als man jun den kohr geht, vffs altar doselbst 15 gesatzt ist, dorein er funff bylde als eine Maria, einen toten Jhesum, einen Johannem, Joseph, vnnd Nicodemum meister- lich gehawet hat, vnnd der Ersame Jorge Emmerich hat den steyn nicht weit von prage brechen vnnd holen, vnnd mit sei- ner eygen kost vnnd darlegung also bereiten, vnnd zu einem 20 testament dohyn setzen lassen. Wenne die wergliche vnser lieben frawen taffel ist geschnytten wurden. Vngeferlichen jm LXXXVIj Jaren haben meister peter vnnd meister paul tzwene tisscher alhie zu Gorlitz die wergliche vnser 25 lieben frawen tafel mi. dem awsstzoge vnnd gesprenge, die jn vor LXXx marc angedinget ist, angehaben zumachen, vnnd jm andern jare dornach hat meister hanss Olmutzer angehaben natiuitatem christi vnd ander bilde dorein zuschneiden, also das man jm ye die woche einen Reichsgoldin zu löhne gegeben hat. 37a Wie der Rath, dorvmbe das Nickel tschirnhawss alhie die Recht irliden, vff anregen seiner bru- der vor dem voite Manne vnd Stete, lra gestanden hat. Anno etc. LXXxvIj am oband nicolaj sein Nickel tschirn- 35 hawss ein landsesse zu Bertelssdorff, vnd wedebach, zu Sey- denberg begriffen vnd mit hulff der ko. gerichte jun die Stad 30 1. Blatt 36a ist leer gelassen. 10. gekote, kütt.
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361 gefuret, die nacht seint se beyde vorhort, vnnd am tage nico- laj vmbe jrer mishandelunge willen, dorzu sie sich bekant, mit der kethen gericht wurden, vnd nachdem sie Erber gewest hat man sie Roth gekleidet, vnd vbir alle ander dybe an den obern 5 balken gehangen, jre bekentniss sint vortzeichent jm schwartzen bucheleyn. So danne seine bruder vnd sunderlich fabian an ko. wla- dislawen houe, dohun wir nach tode konig Mathien komen sein, grosse forderung gehabt, hat er des thuenss halben vor 10 dem voite vor manne vnd Steten zugestehen, eine ko. commis- sio widder vns awss gebrocht, vnnd so wir doruff gefordert, vnd am tage Allexy jm xcij. Jaren zu Budissen gestanden ha- ben, vnd nachdem her Sigmund von Wartenberg voyt, awss vngnade, die Er dorvmbe das wir den pentzk von jm nicht zu 15 lehen haben entphoen wullen, zu vns gehabt, vnser geschickte jm gerichtes handel beschwert hat haben sie in vnser macht an ko. mt. appelliret, dorvff vns ein Recess aller acticaten, wie wol vns mit allem vnglymph pro apostolis gegeben ist, der voit hat vns auch mit seinen schrifften bey ko. mt. vnd dem 20 Cantzler vffs hochste vorvuglympht. Wir haben aber den voit widder vmbe eingnomen, vnd eine schrifft, domit er vns kegen Cantzler entschuldiget, von jm irlanget. 25 Cristoff Ronnenberg hat vns auch doselbst seines 3gh gehangen knechtes halben angesprochen. Als danne Cristoff Ronnenberges knecht mathias wegen- teygk gnant jnn vorgangener tzeit, jn dissen ko. gerichtenn auch gericht vnd gehangen ist wurden, haben wir vns der zu- sproche halben, so Cristoff Ronnenberg sein herre widder vns 3o zu haben vormeint hat, mit jm voranlast vff schrifte. Wie disse beyde sachen sint vorschoben wurden. Vnnd so wir nwn vnser botschafft zu ko. mt. geschickt, vnnd vns kegen dem Cantzler entschuldiget, haben wir vor- mittelst des Cantzlerss, vnd houemeisterss hulffe, konigliche briue 35 an voyt, an fabian tschirnhawss, vnd an Cristoff Ronnenberg awssgebracht, das sie alle disse sachen bis vff zukunfft seiner ko. g. jn die landt sullen bestehen lassen, domit dann alle die vorigen gerichtes hendel, vnd schriffte sint cassiret wurden. 46
361 gefuret, die nacht seint se beyde vorhort, vnnd am tage nico- laj vmbe jrer mishandelunge willen, dorzu sie sich bekant, mit der kethen gericht wurden, vnd nachdem sie Erber gewest hat man sie Roth gekleidet, vnd vbir alle ander dybe an den obern 5 balken gehangen, jre bekentniss sint vortzeichent jm schwartzen bucheleyn. So danne seine bruder vnd sunderlich fabian an ko. wla- dislawen houe, dohun wir nach tode konig Mathien komen sein, grosse forderung gehabt, hat er des thuenss halben vor 10 dem voite vor manne vnd Steten zugestehen, eine ko. commis- sio widder vns awss gebrocht, vnnd so wir doruff gefordert, vnd am tage Allexy jm xcij. Jaren zu Budissen gestanden ha- ben, vnd nachdem her Sigmund von Wartenberg voyt, awss vngnade, die Er dorvmbe das wir den pentzk von jm nicht zu 15 lehen haben entphoen wullen, zu vns gehabt, vnser geschickte jm gerichtes handel beschwert hat haben sie in vnser macht an ko. mt. appelliret, dorvff vns ein Recess aller acticaten, wie wol vns mit allem vnglymph pro apostolis gegeben ist, der voit hat vns auch mit seinen schrifften bey ko. mt. vnd dem 20 Cantzler vffs hochste vorvuglympht. Wir haben aber den voit widder vmbe eingnomen, vnd eine schrifft, domit er vns kegen Cantzler entschuldiget, von jm irlanget. 25 Cristoff Ronnenberg hat vns auch doselbst seines 3gh gehangen knechtes halben angesprochen. Als danne Cristoff Ronnenberges knecht mathias wegen- teygk gnant jnn vorgangener tzeit, jn dissen ko. gerichtenn auch gericht vnd gehangen ist wurden, haben wir vns der zu- sproche halben, so Cristoff Ronnenberg sein herre widder vns 3o zu haben vormeint hat, mit jm voranlast vff schrifte. Wie disse beyde sachen sint vorschoben wurden. Vnnd so wir nwn vnser botschafft zu ko. mt. geschickt, vnnd vns kegen dem Cantzler entschuldiget, haben wir vor- mittelst des Cantzlerss, vnd houemeisterss hulffe, konigliche briue 35 an voyt, an fabian tschirnhawss, vnd an Cristoff Ronnenberg awssgebracht, das sie alle disse sachen bis vff zukunfft seiner ko. g. jn die landt sullen bestehen lassen, domit dann alle die vorigen gerichtes hendel, vnd schriffte sint cassiret wurden. 46
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362 Wenne der plitzen den Rothawss thorm entzundt hat. Anno etc. xcij am tage Allexij vmbe des seigers tzwen- tzigk jst jnn einem vngewytter ein plytzen vnd harter donner- schlag gescheen, dadurch das Rothawss thormeleyn jm knoffen entprandt ist, vnd nachdem js vnder sich geglommen, und das kopper vom knoffen vnd vom dache vnder sich getroffen hat, haben die tzymmerleute mit grosser muhe die spitze am thor- meleyn gefreyet, vnd dieselbe mit seylen getzogen vnd beweget das sie an die erde gefallen ist vor den weynkeller, vnd haben 10 also doran geerbeyt bis halb zu des seigerss eins. 5 88a Wie nickel wellern vmbe seyner mysshandelun- gen gutter wille beweist, vnd er sich dorvbir zur Stad genotiget hat, mit den heymlichen gerichten. Disse nachgeschribene Nickel weller, seine eliche hawss- 15 fraw, Nickel Jhon vnnd seine mutter haben sich vncristlichs handels vnderstanden, domit das sie eine Rohre von einem arme eines vngetawfften vorstorben kindeleynss mit wachsse vnd weyroch von der Osterkertzen gefullet, ein licht gemacht, vnd also bey nacht domit gekawkelt vnd getzobert haben, das 20 js in gelugselig gehen sulde, vnd seint derhalben zu gefeng- niss komen, sunder vmbe vorbethen willen hern Jorgen vom Stayn des ko. anwaldes vnd ander hern jres gefengniss entledi- get, vnnd nach gewonlicher weisse von der Stad geweisset alles mit vorwillung des ko. Richterss, als jnn der Stad memorial 25 des lxxxv jares vortzeichent ist. Wieweller nickel derhalben die Stadt beclaget hat. Dornach hat sich weller nickel, vor Bischoff Johan von waradein ko. mt. Cantzler vor hern Jorgen vom Stayn, vor dem Rathe zu Breslaw, vnd andern hern, derhalben vbir den 30 Rath zu Gorlitz beclagit, auch eine babstliche Commissio zu Rohme awss gebracht, Sunder so der Rath den gemelten hern vnd Commissarien des handels vnderrichtunge gethan, haben sie in mit seiner ansproche abegeweisset, als man danne jm brieffe buche des lxxxviij jares fyndet. 35 5. jm knoſſen, im Knopfe.
362 Wenne der plitzen den Rothawss thorm entzundt hat. Anno etc. xcij am tage Allexij vmbe des seigers tzwen- tzigk jst jnn einem vngewytter ein plytzen vnd harter donner- schlag gescheen, dadurch das Rothawss thormeleyn jm knoffen entprandt ist, vnd nachdem js vnder sich geglommen, und das kopper vom knoffen vnd vom dache vnder sich getroffen hat, haben die tzymmerleute mit grosser muhe die spitze am thor- meleyn gefreyet, vnd dieselbe mit seylen getzogen vnd beweget das sie an die erde gefallen ist vor den weynkeller, vnd haben 10 also doran geerbeyt bis halb zu des seigerss eins. 5 88a Wie nickel wellern vmbe seyner mysshandelun- gen gutter wille beweist, vnd er sich dorvbir zur Stad genotiget hat, mit den heymlichen gerichten. Disse nachgeschribene Nickel weller, seine eliche hawss- 15 fraw, Nickel Jhon vnnd seine mutter haben sich vncristlichs handels vnderstanden, domit das sie eine Rohre von einem arme eines vngetawfften vorstorben kindeleynss mit wachsse vnd weyroch von der Osterkertzen gefullet, ein licht gemacht, vnd also bey nacht domit gekawkelt vnd getzobert haben, das 20 js in gelugselig gehen sulde, vnd seint derhalben zu gefeng- niss komen, sunder vmbe vorbethen willen hern Jorgen vom Stayn des ko. anwaldes vnd ander hern jres gefengniss entledi- get, vnnd nach gewonlicher weisse von der Stad geweisset alles mit vorwillung des ko. Richterss, als jnn der Stad memorial 25 des lxxxv jares vortzeichent ist. Wieweller nickel derhalben die Stadt beclaget hat. Dornach hat sich weller nickel, vor Bischoff Johan von waradein ko. mt. Cantzler vor hern Jorgen vom Stayn, vor dem Rathe zu Breslaw, vnd andern hern, derhalben vbir den 30 Rath zu Gorlitz beclagit, auch eine babstliche Commissio zu Rohme awss gebracht, Sunder so der Rath den gemelten hern vnd Commissarien des handels vnderrichtunge gethan, haben sie in mit seiner ansproche abegeweisset, als man danne jm brieffe buche des lxxxviij jares fyndet. 35 5. jm knoſſen, im Knopfe.
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363 Wie weller nickel die Stad an die heymlichen gerichte getzogen hat. Wisset Jorge Emmerich, hanns kuchel, hässeler, Baltasar kirchhouff, vort semptlich Burgermeister Rath Eldisten geschwo- 5 ren vnd gemeine jnwoner vnd burger wertlich mannes personen vbir achtzehen jar alt der Stad Gorlitz, dorbey vorgesagten, das jch Jhan von hulschede von keisserlicher gewalt ein Rich- 38b ter vnnd gehuldiget freygraue der keysserlichen freygrauenschafft vnnd freyen Stuls zu Brackel bey der Stad dortmunde gelegen, 10 vff heute tag datum diss brieffs becledet vnd besessen hadt denselben freyenstul zu Brakel mit orteil vnnd Rechte gespander bangk zurichten nach aldem herkomen vnnd gesetze des grossen heyligen keisser karolus vnd der freygerichte Rechte, als mir geburet, dor vor mir vnnd dem freyen stule erschynen ist 15 der bescheidene Nickel weller ein echt Recht freyschepphe des heyligen Reichs vnnd hat sere schwerlich vbir euch geclaget uwer leyb vnd Ere sere hoch betreffende, dorvmbe das ir den- selben bynnen uwer Stad vngeborlich widder form des Rechten, vnnde ane enig seine schuld haben angegriffen, gefenglich ge- 20 satzt, mysshandelt, sere bosslich betichtet belogen, vnnd vor einen vngloubiger geschulden, der meynung, in also vmbe sein leyb ere vnnd gutt gerucht zubrengen, Vart das jr der ghener in alsulchen vngleubiger geschulden boslich betichtet vnnd be- logen hallen, wiewol er der dinge alle vnschuldig befunden ist, 25 vngestraft gelassen, jn gleichwol sampt mit weib vnd kyndern awssgetreben, jr semptlich gutt hawss houff mulen garten zu euch gnomen, vorkaufft vnd geslossen, nach uwerm vnd widder seinen willen, doran sein volmechtiger ader nymandes seiner wegen Recht wollen gestaten, alles widder got Ere vnd Recht, 30 als derselbe cleger das mit weitern reden vorbrochte, Welche clage danne vor mir mit ortel vnd Recht vemfrogbar erkant, vnnd temptlich an einem freyen stule zurichten, Demnach hat 1. Diese urkunde ist in v. Antons diplomatischen beiträgen (s. 151. ff.) mit vieler nachlässigkeit und willkühr in der schreibung und mehren unrichtig- keiten und auslassungen mitgetheilt. 4. vort, ferner. 11. gespander bangk, Es war brauch, die gerichtsbank mit den händen zu umspannen und vermit- telst einer dazu gesprochenen formel die sitzung für eröffnet zu erklären. S. Haltaus s. v. spannen. 18. bynnen, innerhalb. v. Anton setzte beym. 19. ane enig seine s., ohne irgend seine schuld. 22. Vart, l. vort, ferner. der ghener), derjenige welcher. Dass ihr, die ihr ihn einen solchen (alsulchen) un- gläubigen gescholten — ungestraft gelassen und gleichwol etc. 31. Vemfrogbar, geeignet vor der h. vehme verhandelt zu werden. 32. temptlich, schicklich. 46*
363 Wie weller nickel die Stad an die heymlichen gerichte getzogen hat. Wisset Jorge Emmerich, hanns kuchel, hässeler, Baltasar kirchhouff, vort semptlich Burgermeister Rath Eldisten geschwo- 5 ren vnd gemeine jnwoner vnd burger wertlich mannes personen vbir achtzehen jar alt der Stad Gorlitz, dorbey vorgesagten, das jch Jhan von hulschede von keisserlicher gewalt ein Rich- 38b ter vnnd gehuldiget freygraue der keysserlichen freygrauenschafft vnnd freyen Stuls zu Brackel bey der Stad dortmunde gelegen, 10 vff heute tag datum diss brieffs becledet vnd besessen hadt denselben freyenstul zu Brakel mit orteil vnnd Rechte gespander bangk zurichten nach aldem herkomen vnnd gesetze des grossen heyligen keisser karolus vnd der freygerichte Rechte, als mir geburet, dor vor mir vnnd dem freyen stule erschynen ist 15 der bescheidene Nickel weller ein echt Recht freyschepphe des heyligen Reichs vnnd hat sere schwerlich vbir euch geclaget uwer leyb vnd Ere sere hoch betreffende, dorvmbe das ir den- selben bynnen uwer Stad vngeborlich widder form des Rechten, vnnde ane enig seine schuld haben angegriffen, gefenglich ge- 20 satzt, mysshandelt, sere bosslich betichtet belogen, vnnd vor einen vngloubiger geschulden, der meynung, in also vmbe sein leyb ere vnnd gutt gerucht zubrengen, Vart das jr der ghener in alsulchen vngleubiger geschulden boslich betichtet vnnd be- logen hallen, wiewol er der dinge alle vnschuldig befunden ist, 25 vngestraft gelassen, jn gleichwol sampt mit weib vnd kyndern awssgetreben, jr semptlich gutt hawss houff mulen garten zu euch gnomen, vorkaufft vnd geslossen, nach uwerm vnd widder seinen willen, doran sein volmechtiger ader nymandes seiner wegen Recht wollen gestaten, alles widder got Ere vnd Recht, 30 als derselbe cleger das mit weitern reden vorbrochte, Welche clage danne vor mir mit ortel vnd Recht vemfrogbar erkant, vnnd temptlich an einem freyen stule zurichten, Demnach hat 1. Diese urkunde ist in v. Antons diplomatischen beiträgen (s. 151. ff.) mit vieler nachlässigkeit und willkühr in der schreibung und mehren unrichtig- keiten und auslassungen mitgetheilt. 4. vort, ferner. 11. gespander bangk, Es war brauch, die gerichtsbank mit den händen zu umspannen und vermit- telst einer dazu gesprochenen formel die sitzung für eröffnet zu erklären. S. Haltaus s. v. spannen. 18. bynnen, innerhalb. v. Anton setzte beym. 19. ane enig seine s., ohne irgend seine schuld. 22. Vart, l. vort, ferner. der ghener), derjenige welcher. Dass ihr, die ihr ihn einen solchen (alsulchen) un- gläubigen gescholten — ungestraft gelassen und gleichwol etc. 31. Vemfrogbar, geeignet vor der h. vehme verhandelt zu werden. 32. temptlich, schicklich. 46*
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364 3Dа derselbige kleger mir mit ortel vnd Recht abegewonnen, das jch euch semptlich vnd jtzlichen inns gerichte heischen sulde, als Recht ist, hirvmbe gebiete jch euch von keisserlicher vnnd koniglicher gewalt vnd macht meines ampts vnnd der freyen gerichte inn crafft diss briues das ir kommet vnd sein person- 5 lichen mit uwer selbs leibe in geburlicher gewait vnd mit Rech- ter geteil von leuten an dem vorigen freyen stul zu brackel zu gerichte tzeit tages vff den Montag nach sanct peterss advincula tage nehst komend nach datum diss briues vnnd vorantworten dar dann uwer leib vnnd Ere vor mir vnnd dem freyenstule 10 kegen demselbigen cleger adder einen volmechtigen procurator, Tetet ir das nicht vnd meyne keisserliche gebother vorachtet, jnn vorschmehunge der freyen gerichte, gesunne danne derselbe cleger forder gerichtes, so muste jch adder ein ander freygraue jnn meiner Stad vbir euch richten, als Recht were, das schwe- 15 her fallen mochte, jch gerne verhütt sehege, hir wissen euch weisslich nach zurichten, Gegeben vnnder meynem Segil vff montag nach des heyligen Creuces tag jnuencionis, anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimo. Johan von hulschede von keisserlicher gewalt der frey� 20 grauenschafft vnnd keisserlichen freyenstuls zu Brakkel bey der Stad dortmunde gelegen ein gehuldiget frey- graue etc. An Jorge Emerich, hanss kuchel, heseler, baltasar kirch- hof, albrecht Sporn vnd Symon hockener, forth semptlich Bur- 25 ger Rath eldisten gesworn vnd gemein einwoner vnd burger wertlich mannes personen vbir achtzehen jar alt der Stad gor- litz, dorbey vnd vor gesatzt awssgescheiden, die frey Schoppen sein, meinen gutten frunden sal disser brieff. 39b Wievnnd wo sulche citation ist gefunden wurdenn. 30 Disse citacion ist zu ludwigisdorf in wentzel Emmerichs furwerk jun einer kloppen am tzawne steckende gefunden wurden. Wie wir vns doruff gehalden habenn. So danne die Crohn zu Behmen von den heymlichen ge- richten gefreyet ist, nach lauth eines artekels keisser karles 35 6. gewait, gericht. 7. geteil, spruch, richterspruch. vorigen, vorgenannten. 13. gesunne, gedächte dann der kläger fernerhin s. sache gerichtlich zu ver- folgen. 16. verhütt sehege, verhütet sähe. 18. montag n. d. heyligen Creu- zes tag invenc. Kreuzeserfindung, d. 3. mai, fiel im j. 1490 selbst auf einen montag. 32. kloppen, klüppel, provinz. f. knüppel, knotenstock.
364 3Dа derselbige kleger mir mit ortel vnd Recht abegewonnen, das jch euch semptlich vnd jtzlichen inns gerichte heischen sulde, als Recht ist, hirvmbe gebiete jch euch von keisserlicher vnnd koniglicher gewalt vnd macht meines ampts vnnd der freyen gerichte inn crafft diss briues das ir kommet vnd sein person- 5 lichen mit uwer selbs leibe in geburlicher gewait vnd mit Rech- ter geteil von leuten an dem vorigen freyen stul zu brackel zu gerichte tzeit tages vff den Montag nach sanct peterss advincula tage nehst komend nach datum diss briues vnnd vorantworten dar dann uwer leib vnnd Ere vor mir vnnd dem freyenstule 10 kegen demselbigen cleger adder einen volmechtigen procurator, Tetet ir das nicht vnd meyne keisserliche gebother vorachtet, jnn vorschmehunge der freyen gerichte, gesunne danne derselbe cleger forder gerichtes, so muste jch adder ein ander freygraue jnn meiner Stad vbir euch richten, als Recht were, das schwe- 15 her fallen mochte, jch gerne verhütt sehege, hir wissen euch weisslich nach zurichten, Gegeben vnnder meynem Segil vff montag nach des heyligen Creuces tag jnuencionis, anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimo. Johan von hulschede von keisserlicher gewalt der frey� 20 grauenschafft vnnd keisserlichen freyenstuls zu Brakkel bey der Stad dortmunde gelegen ein gehuldiget frey- graue etc. An Jorge Emerich, hanss kuchel, heseler, baltasar kirch- hof, albrecht Sporn vnd Symon hockener, forth semptlich Bur- 25 ger Rath eldisten gesworn vnd gemein einwoner vnd burger wertlich mannes personen vbir achtzehen jar alt der Stad gor- litz, dorbey vnd vor gesatzt awssgescheiden, die frey Schoppen sein, meinen gutten frunden sal disser brieff. 39b Wievnnd wo sulche citation ist gefunden wurdenn. 30 Disse citacion ist zu ludwigisdorf in wentzel Emmerichs furwerk jun einer kloppen am tzawne steckende gefunden wurden. Wie wir vns doruff gehalden habenn. So danne die Crohn zu Behmen von den heymlichen ge- richten gefreyet ist, nach lauth eines artekels keisser karles 35 6. gewait, gericht. 7. geteil, spruch, richterspruch. vorigen, vorgenannten. 13. gesunne, gedächte dann der kläger fernerhin s. sache gerichtlich zu ver- folgen. 16. verhütt sehege, verhütet sähe. 18. montag n. d. heyligen Creu- zes tag invenc. Kreuzeserfindung, d. 3. mai, fiel im j. 1490 selbst auf einen montag. 32. kloppen, klüppel, provinz. f. knüppel, knotenstock.
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365 des vierden vnnd einer guldin bullen gegeben, hat vns ko. wladislaus vnser gnedigster doruff vorschriben an den genannt freygrauenn, So aber derselbige freygraue jun mitteler tzeit vor- storben ist, hat ein ander an seiner stat den ko. brieff offgno- 5 men, vnnd seine ko. mt. vnd vns ane antwort gelassen. Wie dornach ein ander process awss den heymli- gen gerichten widder vnss awssgangen vnd gefunden ist. Iss ist aber, sulche ko. schrift vnangesehen, disser nach- 10 fulgender Process von den heymlichen gerichten widder vnss awssgegangen, vnnd jnn der monche kirchen an der erden ge- funden wurden. Wisset Jorge Emmerich, hanss kuchel, Baltasar kirchhoff, albrecht Sporn, Simon hockener, vort semptlich Burger Rath 15 Eldisten Geschworne gemeine jnwoner vnd burger wertliche manss personen vbir xviij Jar alt der Stad Gorlitz, dorjnne vnd vor gesessen, awssgescheiden die frey Scheppen seint, gutten frunde, das jch hewt dato diss briues von befehel, der Stulhern vmbe gebrochs willen ires freygrauen von keisserlicher 20 gewalt den freyen stul zu Brackel bey der Stad dortmunde ge- legen, becleidet vnd besessen habe gespander bangk zurichten jnn einem offenbaren gedinge, als mir nach satze des grossen heiligen keissers karls, Babsts leo vnd der freyengerichte Rechte geburet, do vor mir irschynen ist der bescheidene Nickel wel- 25 ler ein Echt Recht freyscheppe des heiligen Reichs, vnd hat mich durch got vormittelst seinem irleubten vorsprechen gebeten vnd angeruffen, Nachdem mal ir seiner clage halben hir an den freyen stul befornss geladen vorbettet, vnd inn vorachtunge vnd vorschmehunge der keisserlichen gebot vnd freigerichte 30 awssergebliben, vnd jm vmbe seine Sproche widder Eren vnd Recht nicht antworten woldet, des halben auch dem freyge- richte jnn broche vnd peen, vnnd jm vmbe seine sproche kost vnd schaden awssrichtunge zuthuen geweist werth, vnd so ir sulche awssrichtunge bynnen geburlicher tzeit nicht thetet, das 35 man dann die letzte schwere Sententz vber ewer leib vnd ere 10a 13. Diese urkunde ist ebenfalls abgedruckt in v. Antons diplom. beiträgen s. 164 ff. 26. vorsprechen, vorsprecher, vertheidiger, advocat. 27. mal, schon einmal, 28. befornss geladen, vorgeladen. vorbettet, verbittet, zu erscheinen euch weigert. 30. Sproche, anspruch, klage. 33. geweist werth, angewiesen werdet.
365 des vierden vnnd einer guldin bullen gegeben, hat vns ko. wladislaus vnser gnedigster doruff vorschriben an den genannt freygrauenn, So aber derselbige freygraue jun mitteler tzeit vor- storben ist, hat ein ander an seiner stat den ko. brieff offgno- 5 men, vnnd seine ko. mt. vnd vns ane antwort gelassen. Wie dornach ein ander process awss den heymli- gen gerichten widder vnss awssgangen vnd gefunden ist. Iss ist aber, sulche ko. schrift vnangesehen, disser nach- 10 fulgender Process von den heymlichen gerichten widder vnss awssgegangen, vnnd jnn der monche kirchen an der erden ge- funden wurden. Wisset Jorge Emmerich, hanss kuchel, Baltasar kirchhoff, albrecht Sporn, Simon hockener, vort semptlich Burger Rath 15 Eldisten Geschworne gemeine jnwoner vnd burger wertliche manss personen vbir xviij Jar alt der Stad Gorlitz, dorjnne vnd vor gesessen, awssgescheiden die frey Scheppen seint, gutten frunde, das jch hewt dato diss briues von befehel, der Stulhern vmbe gebrochs willen ires freygrauen von keisserlicher 20 gewalt den freyen stul zu Brackel bey der Stad dortmunde ge- legen, becleidet vnd besessen habe gespander bangk zurichten jnn einem offenbaren gedinge, als mir nach satze des grossen heiligen keissers karls, Babsts leo vnd der freyengerichte Rechte geburet, do vor mir irschynen ist der bescheidene Nickel wel- 25 ler ein Echt Recht freyscheppe des heiligen Reichs, vnd hat mich durch got vormittelst seinem irleubten vorsprechen gebeten vnd angeruffen, Nachdem mal ir seiner clage halben hir an den freyen stul befornss geladen vorbettet, vnd inn vorachtunge vnd vorschmehunge der keisserlichen gebot vnd freigerichte 30 awssergebliben, vnd jm vmbe seine Sproche widder Eren vnd Recht nicht antworten woldet, des halben auch dem freyge- richte jnn broche vnd peen, vnnd jm vmbe seine sproche kost vnd schaden awssrichtunge zuthuen geweist werth, vnd so ir sulche awssrichtunge bynnen geburlicher tzeit nicht thetet, das 35 man dann die letzte schwere Sententz vber ewer leib vnd ere 10a 13. Diese urkunde ist ebenfalls abgedruckt in v. Antons diplom. beiträgen s. 164 ff. 26. vorsprechen, vorsprecher, vertheidiger, advocat. 27. mal, schon einmal, 28. befornss geladen, vorgeladen. vorbettet, verbittet, zu erscheinen euch weigert. 30. Sproche, anspruch, klage. 33. geweist werth, angewiesen werdet.
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366 40b geben sulde, als Recht ist, Innehalts seiner ortels briue dorvbir sprechende, das ich jm dann forth vollgerichte staten vnd thun sulde, als sichs nach freyenstuls Rechte gebörte, doruff vor mir mit orteil vnd Rechte gefunden vnd gewist warth, das joh euch den letzten tag vorkundigen vnd betzeigen solde, ewer 5 leib vnd ere gein hochsten Rechte zuuorantworten, vnd so ir des alles inn vorhartunge vnd vorachtunge awssen blibt, dann thut synnen des clegerss vber ewer leib vnd Ere vorth zufaren, als freyenstuls Recht were, hirvmbe gebiete joh euch semptlich vnd bsunder von keisserlicher vnd ko. gewalt, vnd macht mei- 10 nes ampts vnd der freygerichte, das ir euch nach bynnen ge- burlicher tzeit dem freygerichte vmbe peen vnd broche, vnd dem seiner sproche gewonnen vnd erstanden kost vnd schaden awss- richtigen thuet, adder das ir, so ferne das nicht geschege, komet vnd sein personlich, adder durch ewern anwald vnd volmechtigen 15 jnn geburlicher gewalt vnd rechte geteil von leuten, an dem vor- gnanten freyenstule zu Brakel vff dinstag nach octaua allerheiligen tag nehstkomende, den jch euch dorzu als den letzten hochsten pflichttag betzeige, vnd vorantwort do ewer leib leben vnd Ere gein hochsten Rechte kegen demselbten kleger adder seinen vol� 20 mechtigen, thett ir das nicht, gesonne dann der vorgnante cleger forder Rechtes, so muste joh adder ein ander freygraue jun meiner Stadt euch vff macht des vorigen ortelbriues trecken vnd gewynnen awss dem gespanden freygerichte vnd heymlicher beschlossenen acht, vnd dann die strenge schwere orteil Sen� 25 tentz vnd volgerichte vbir ewer leib leben vnd ere geben, das so schwerlich zu thuen, vnd euch vil schwerer fallen mochten, diss gebe jch euch jnn dem besten zuerkennen, Euch nach zurichten, Gegeben vnder meinem sigel vff montag nach vnser lieben frawen tag assumpcionis. Jorg hackenberg von keissirlicher gewalt des heyligen Rohmischen Reichs vnd freyenstuls zu Volmsteyn ein gehuldet freygraue. An die Ersamen Jorgen Emmerich, hanss kuchel, hesse- ler, Baltasar kirchhouff, Albrecht Sporn, Simon hockener, 35 forth semptlich Burgerr Rath, Eldisten, Geschwornen, gemeine 30 2. staten, gestatten, erlauben. 4. gewist, l. geweist wie oben. 6. gein, gen, gegen. 13. awssrichtigen, ausrichten, gerichtlich auseinander setzen. 23. trecken, ziehen, trahere. trecken vnd gewynnen awss d. gespanden frey- gerichte heisst jemanden von dem schutze des ordentlichen gerichts aus- schliessen, ihn rechtlos machen und für vogelfrei erklären. 29. montag n. v. 1. fr. t. ass., den 16. august 1490.
366 40b geben sulde, als Recht ist, Innehalts seiner ortels briue dorvbir sprechende, das ich jm dann forth vollgerichte staten vnd thun sulde, als sichs nach freyenstuls Rechte gebörte, doruff vor mir mit orteil vnd Rechte gefunden vnd gewist warth, das joh euch den letzten tag vorkundigen vnd betzeigen solde, ewer 5 leib vnd ere gein hochsten Rechte zuuorantworten, vnd so ir des alles inn vorhartunge vnd vorachtunge awssen blibt, dann thut synnen des clegerss vber ewer leib vnd Ere vorth zufaren, als freyenstuls Recht were, hirvmbe gebiete joh euch semptlich vnd bsunder von keisserlicher vnd ko. gewalt, vnd macht mei- 10 nes ampts vnd der freygerichte, das ir euch nach bynnen ge- burlicher tzeit dem freygerichte vmbe peen vnd broche, vnd dem seiner sproche gewonnen vnd erstanden kost vnd schaden awss- richtigen thuet, adder das ir, so ferne das nicht geschege, komet vnd sein personlich, adder durch ewern anwald vnd volmechtigen 15 jnn geburlicher gewalt vnd rechte geteil von leuten, an dem vor- gnanten freyenstule zu Brakel vff dinstag nach octaua allerheiligen tag nehstkomende, den jch euch dorzu als den letzten hochsten pflichttag betzeige, vnd vorantwort do ewer leib leben vnd Ere gein hochsten Rechte kegen demselbten kleger adder seinen vol� 20 mechtigen, thett ir das nicht, gesonne dann der vorgnante cleger forder Rechtes, so muste joh adder ein ander freygraue jun meiner Stadt euch vff macht des vorigen ortelbriues trecken vnd gewynnen awss dem gespanden freygerichte vnd heymlicher beschlossenen acht, vnd dann die strenge schwere orteil Sen� 25 tentz vnd volgerichte vbir ewer leib leben vnd ere geben, das so schwerlich zu thuen, vnd euch vil schwerer fallen mochten, diss gebe jch euch jnn dem besten zuerkennen, Euch nach zurichten, Gegeben vnder meinem sigel vff montag nach vnser lieben frawen tag assumpcionis. Jorg hackenberg von keissirlicher gewalt des heyligen Rohmischen Reichs vnd freyenstuls zu Volmsteyn ein gehuldet freygraue. An die Ersamen Jorgen Emmerich, hanss kuchel, hesse- ler, Baltasar kirchhouff, Albrecht Sporn, Simon hockener, 35 forth semptlich Burgerr Rath, Eldisten, Geschwornen, gemeine 30 2. staten, gestatten, erlauben. 4. gewist, l. geweist wie oben. 6. gein, gen, gegen. 13. awssrichtigen, ausrichten, gerichtlich auseinander setzen. 23. trecken, ziehen, trahere. trecken vnd gewynnen awss d. gespanden frey- gerichte heisst jemanden von dem schutze des ordentlichen gerichts aus- schliessen, ihn rechtlos machen und für vogelfrei erklären. 29. montag n. v. 1. fr. t. ass., den 16. august 1490.
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367 inwoner vnd burger wertlich mannes personen der Stad Gorlitz vbir achttzehen jar alt, awssgescheiden die freyscheppen seint, meine gutten frunde sal disser briff. 5 Wie wir derhalben an Bischoff zu koln, vnd an Jorgen hackenberg geschriben haben. Vff dissen andern process haben wir weller nickelss han- del, mit der freyhunge der Crone zu Behmen an Bischoff von koln geschriben, auch an den freyen grauen, vnd gebeten vns douon zuentledigen, ut patet in libro missiuarum anno etc. 10 XCIII° quarta post francisci. Was der Bischoff doruff geantwort hat. Doruff hat vns der Bischoff von kollen schriftliche antwort gethan, wolde dorvmbe irfarunge haben, vnd sich alsdann ke- gen vns dorinne der gebure vnd billickeit halden ut patet in 15 littera. Der freygraue hat, sulch schreiben vnangeschen, 41a eine schwere sentenz widder vns awssgehen lassen ut patet. Allen fursten hern Grauen Rittern knechten amptleuten 20 vnd jnwonern des freyen Reichs vnd ander Stete sust jn ge- meine allen Cristlichen mannes personen was standes adder condicion sie sein Thu jch jorge hackenberg ein bewert Rich- ter vnd gehuldet freygraue des heiligen Reichs nach tzymlicher reuerencien vnd grusse zuwissen das einer gnant nickel weller 25 ein echt Recht freyscheppe des Reichs beforns vor mir mit dem heymlichen freygericht an den keisserlichen freyen stul zu Brackel bey der Stad dortmunde gelegen vmbe etliche wan- delberge klage als er die mit eiden nach rechte bewart behal- den vnd getzeiget hat, die samptlich Burgermeister Rath eldisten 30 geschworne burger vnd einwoner der Stete Breslaw vnd Gor- litz wertlich mannes personen vber achtzehn jar alt, der nicht freyscheppe ist, vorbottet, vnd so sie in vorachtung vnd vor- schmehung der freyen gerichte awssen gebliben seyt; vorclagt vorfulget vorwonnen vnd seine spruch kost vnd schaden vff sie 35 erstanden hat alles nach der freygerichte Rechte junhalt etlicher 16. Die urkunde steht abgedr. in v. Anton dipl. beitr. s. 171. ff. 27. wandel- berge kl., wandelbare klage, wobei es gilt den verklagten zu strafen (wan- deln). 28. bewart, bewährt, beglaubigt. 32. vorbottet, vorgeladen. 33. seyt, sind. 34. vorwonnen, überwunden, 35. erstanden, gewonnen.
367 inwoner vnd burger wertlich mannes personen der Stad Gorlitz vbir achttzehen jar alt, awssgescheiden die freyscheppen seint, meine gutten frunde sal disser briff. 5 Wie wir derhalben an Bischoff zu koln, vnd an Jorgen hackenberg geschriben haben. Vff dissen andern process haben wir weller nickelss han- del, mit der freyhunge der Crone zu Behmen an Bischoff von koln geschriben, auch an den freyen grauen, vnd gebeten vns douon zuentledigen, ut patet in libro missiuarum anno etc. 10 XCIII° quarta post francisci. Was der Bischoff doruff geantwort hat. Doruff hat vns der Bischoff von kollen schriftliche antwort gethan, wolde dorvmbe irfarunge haben, vnd sich alsdann ke- gen vns dorinne der gebure vnd billickeit halden ut patet in 15 littera. Der freygraue hat, sulch schreiben vnangeschen, 41a eine schwere sentenz widder vns awssgehen lassen ut patet. Allen fursten hern Grauen Rittern knechten amptleuten 20 vnd jnwonern des freyen Reichs vnd ander Stete sust jn ge- meine allen Cristlichen mannes personen was standes adder condicion sie sein Thu jch jorge hackenberg ein bewert Rich- ter vnd gehuldet freygraue des heiligen Reichs nach tzymlicher reuerencien vnd grusse zuwissen das einer gnant nickel weller 25 ein echt Recht freyscheppe des Reichs beforns vor mir mit dem heymlichen freygericht an den keisserlichen freyen stul zu Brackel bey der Stad dortmunde gelegen vmbe etliche wan- delberge klage als er die mit eiden nach rechte bewart behal- den vnd getzeiget hat, die samptlich Burgermeister Rath eldisten 30 geschworne burger vnd einwoner der Stete Breslaw vnd Gor- litz wertlich mannes personen vber achtzehn jar alt, der nicht freyscheppe ist, vorbottet, vnd so sie in vorachtung vnd vor- schmehung der freyen gerichte awssen gebliben seyt; vorclagt vorfulget vorwonnen vnd seine spruch kost vnd schaden vff sie 35 erstanden hat alles nach der freygerichte Rechte junhalt etlicher 16. Die urkunde steht abgedr. in v. Anton dipl. beitr. s. 171. ff. 27. wandel- berge kl., wandelbare klage, wobei es gilt den verklagten zu strafen (wan- deln). 28. bewart, bewährt, beglaubigt. 32. vorbottet, vorgeladen. 33. seyt, sind. 34. vorwonnen, überwunden, 35. erstanden, gewonnen.
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368 4 1b Ortelbriue vnd ander processen dem cläger dorvber vorsigelt gegeben, vnnd wann den die vorgnanten von Breslaw vnd Gor- litz den keisserlichen freygericht vnd geboten vngehorsam alle- tzeit geworden vnd den Eren vnd Recht nicht antworten wolden, hat mich der vorgnante cleger angeruffen vnd gebeten ein for- 5 der vorfulg von gerichtes wegen zugeben, So man dann als Recht awssweiset allen vorhartten widderstrebungen, die Eren vnd Recht zupflegen, vngehorsam werden keine meinschafft thun vnd pflegen sal, hirvmbe gebiete joh euch sampt vnd bsundern von keisslicher gewalt von Rechtes vnd meines ampts 10 wegen mit dissem briue, das ir die vorgnanten vorhartten vn- gehorsamen von Breslaw vnd Gorlitz nicht hawssen herbergen sichern geleiten beschirmen beschutzen nicht mit in essen trin- ken kewffen vorkewffen ader sust eincherley hande wandelung adder gemeinschafft mit jn haben adder zu werden gehabt ge� 15 staten, biss zur tzeit so dem heymlichen gericht vmbe pene vnd broche, vnd dem cleger vmbe sein erstanden Recht volge- daen haben, vnd dar nicht kegen thun bey dem hochsten gebote vnd bey Rechte doruff gesatzt, jss were sache jr jun mittel der tzeit geburlich rede vorbrechten worvmbe sie keissliche ge� 20 boter billichen vorachten sulden, wann jch adder ein ander freygraue anderss wan sulchs mit clage angebrocht wurde vber euch musten Richten als freyenstuls Recht were das zuschwer komen mochte. Orkunde meines sigels von gerichtes wegen dounden vffs spaan gedruckt, datum anno domini m° cccc° xc 25 feria quarta post martini Episcopi. Wir mit namen heinrich messenschloer hanns von eckelss- hein vnd Johan Jude von kassel alle echte rechte freyscheppen des heiligen Reichs bekennen vor allen echten rechten frey- scheppen das disse copia von worte zu worte vber eintryt mit 30 dem heubtbriue, des zu warem bekentnis haben wir vnser sigele vnden vffgedruckt etc. Disse vorgeschribene sentenz hat nickel weller jm marckte zu leiptzk angeschlagen vnd die vnsern haben sie abe- gnomen. 35 7. vorhartten, verhärteten, hartnäckigen. 8. vngehorsam werden, kein gehör geben. meinschaft thun, gemeinschaft haben. 16. vmbe pene vnd broche, wegen der auferlegten strafe. 17. volgedaen h., vollgethan, genugthuung gegeben, sich abgefunden haben. 19. jss were sache jr, es wäre denn dass sie binnen der zeit cet. 20. keissliche, kaiserliche. 22. wurde, würde. 23. musten, müssen. 26. feria q. p. martin. Ep. d 16. november.
368 4 1b Ortelbriue vnd ander processen dem cläger dorvber vorsigelt gegeben, vnnd wann den die vorgnanten von Breslaw vnd Gor- litz den keisserlichen freygericht vnd geboten vngehorsam alle- tzeit geworden vnd den Eren vnd Recht nicht antworten wolden, hat mich der vorgnante cleger angeruffen vnd gebeten ein for- 5 der vorfulg von gerichtes wegen zugeben, So man dann als Recht awssweiset allen vorhartten widderstrebungen, die Eren vnd Recht zupflegen, vngehorsam werden keine meinschafft thun vnd pflegen sal, hirvmbe gebiete joh euch sampt vnd bsundern von keisslicher gewalt von Rechtes vnd meines ampts 10 wegen mit dissem briue, das ir die vorgnanten vorhartten vn- gehorsamen von Breslaw vnd Gorlitz nicht hawssen herbergen sichern geleiten beschirmen beschutzen nicht mit in essen trin- ken kewffen vorkewffen ader sust eincherley hande wandelung adder gemeinschafft mit jn haben adder zu werden gehabt ge� 15 staten, biss zur tzeit so dem heymlichen gericht vmbe pene vnd broche, vnd dem cleger vmbe sein erstanden Recht volge- daen haben, vnd dar nicht kegen thun bey dem hochsten gebote vnd bey Rechte doruff gesatzt, jss were sache jr jun mittel der tzeit geburlich rede vorbrechten worvmbe sie keissliche ge� 20 boter billichen vorachten sulden, wann jch adder ein ander freygraue anderss wan sulchs mit clage angebrocht wurde vber euch musten Richten als freyenstuls Recht were das zuschwer komen mochte. Orkunde meines sigels von gerichtes wegen dounden vffs spaan gedruckt, datum anno domini m° cccc° xc 25 feria quarta post martini Episcopi. Wir mit namen heinrich messenschloer hanns von eckelss- hein vnd Johan Jude von kassel alle echte rechte freyscheppen des heiligen Reichs bekennen vor allen echten rechten frey- scheppen das disse copia von worte zu worte vber eintryt mit 30 dem heubtbriue, des zu warem bekentnis haben wir vnser sigele vnden vffgedruckt etc. Disse vorgeschribene sentenz hat nickel weller jm marckte zu leiptzk angeschlagen vnd die vnsern haben sie abe- gnomen. 35 7. vorhartten, verhärteten, hartnäckigen. 8. vngehorsam werden, kein gehör geben. meinschaft thun, gemeinschaft haben. 16. vmbe pene vnd broche, wegen der auferlegten strafe. 17. volgedaen h., vollgethan, genugthuung gegeben, sich abgefunden haben. 19. jss were sache jr, es wäre denn dass sie binnen der zeit cet. 20. keissliche, kaiserliche. 22. wurde, würde. 23. musten, müssen. 26. feria q. p. martin. Ep. d 16. november.
Strana 369
369 Wie wir mit dem Rathe zu Breslaw derhalben 42a zu handel komen sein. Disser sentenz haben wir dem Rate zu Breslaw eine co- pien zugeschickt, vnd vns erboten neben jn zuuorhelffen vnser 5 vnd der Crone zu Behmen freyheit zu beharten ut patet in libro missiuarum anno etc. xcj 6ta ante antonij. Was wir mit den von Breslaw hirjnne gerathschla- gen vnd gethan. Doruff haben wir vnd die von breslaw durch beider ge- 10 schickte zu legnitz handeln lassen, also das jtzliche Stad jnn sunderheit weller nickels handel vnd ire entschuldigung sulde begreiffen vnd zu Breslaw leiptzk etc. sulde jn merckten an- slohen lassen, dem dann also fulge gescheen ist. Dornach haben wir beide stete durch vnser botschaft vff 15 einem gemeinen tage zu prage den Behmischen hern in abwe- sen ko. mt. sulche beschwerunge vortzelen lassen, doruff sie dann mit angetzogener freyheit der Crone zu Behmen vns ke- gen dem Bischoue zu koln, und dem landgrauen zu hessenn vorschriben haben, wie dann ire copie sulchs jnneheldet. 20 Wie sich der Bischoff zu koln vnd der landgraue von hessen dorjnne gehalden. Doruff haben jn der Bischoff zu koln vnd der landgraue von hessen zu antwort gegeben, wo sie jn die stule dorjnne vns die beschwerung geschege ernant hetten, wolden sie sich 25 gutwillig vnd tzymlich dorjnne halden, dieweil aber das nicht gescheen, konden sie in dissmols nicht furder geantworten ut patet in litteris eorum. Wie wir vns forder gehalten. So dann nickel weller nach seinem vormeinten erstandenen 30 Rechte sich zum hayn an der Elb vnd andersswo jm lande zu meissen enthalden, in meynung sich derselbigen widder vns zugebrauchen haben wir vnd auch die von Breslaw hertzogen 42b zu Sachssen geleite gnomen ut patet in libro missiuarum et in litteris ducis georgij. Und so hertzog albrecht zu lande kome, hat sich nickel weller durch eine clage tzedel vor seinen g. vber vns beclaget, doruff jn seine g. an hern Sigmund disser lande voyt vorschriben 35 6. 6ta ante antonij, d. 21. januar. 47
369 Wie wir mit dem Rathe zu Breslaw derhalben 42a zu handel komen sein. Disser sentenz haben wir dem Rate zu Breslaw eine co- pien zugeschickt, vnd vns erboten neben jn zuuorhelffen vnser 5 vnd der Crone zu Behmen freyheit zu beharten ut patet in libro missiuarum anno etc. xcj 6ta ante antonij. Was wir mit den von Breslaw hirjnne gerathschla- gen vnd gethan. Doruff haben wir vnd die von breslaw durch beider ge- 10 schickte zu legnitz handeln lassen, also das jtzliche Stad jnn sunderheit weller nickels handel vnd ire entschuldigung sulde begreiffen vnd zu Breslaw leiptzk etc. sulde jn merckten an- slohen lassen, dem dann also fulge gescheen ist. Dornach haben wir beide stete durch vnser botschaft vff 15 einem gemeinen tage zu prage den Behmischen hern in abwe- sen ko. mt. sulche beschwerunge vortzelen lassen, doruff sie dann mit angetzogener freyheit der Crone zu Behmen vns ke- gen dem Bischoue zu koln, und dem landgrauen zu hessenn vorschriben haben, wie dann ire copie sulchs jnneheldet. 20 Wie sich der Bischoff zu koln vnd der landgraue von hessen dorjnne gehalden. Doruff haben jn der Bischoff zu koln vnd der landgraue von hessen zu antwort gegeben, wo sie jn die stule dorjnne vns die beschwerung geschege ernant hetten, wolden sie sich 25 gutwillig vnd tzymlich dorjnne halden, dieweil aber das nicht gescheen, konden sie in dissmols nicht furder geantworten ut patet in litteris eorum. Wie wir vns forder gehalten. So dann nickel weller nach seinem vormeinten erstandenen 30 Rechte sich zum hayn an der Elb vnd andersswo jm lande zu meissen enthalden, in meynung sich derselbigen widder vns zugebrauchen haben wir vnd auch die von Breslaw hertzogen 42b zu Sachssen geleite gnomen ut patet in libro missiuarum et in litteris ducis georgij. Und so hertzog albrecht zu lande kome, hat sich nickel weller durch eine clage tzedel vor seinen g. vber vns beclaget, doruff jn seine g. an hern Sigmund disser lande voyt vorschriben 35 6. 6ta ante antonij, d. 21. januar. 47
Strana 370
370 hat, wir haben aber gemelten hern Sigmunden vnderrichtung des handels gethan ut patet in libro missiuarum quarta post assumpcionis marie Anno etc. xcj. Wie die von Breslaw keissliche mandat vnd jnhi- bicien derhalben awssbracht haben. Die von Breslaw haben durch ire botschafft mit vorschriff- ten ko. mt. ein gemein keisslich mandat an alle des heiligen Reichs vndertane, vnd eine sunderliche keissliche jnhibicien an den stul zu Brackel bey dortmnnde vnd an alle ander frey- grauen vnd freyscheppen jun westualen, lawtende, awssgebracht, das des Reichs vnderthanen die process der freygerichte widder des koniges zu Behmen vnderthanen awssgegangen nicht anneh- men, nach in hulff dorjnne beweissen, nach keiner handelung widder sie gestaten, Sunder dieselbigen personen vnd cleger vor den ko. zu Behmen, vnd jnn die gerichte, dohin die be- clagitten gehoren, weissen sullen, vnd das die freyscheppen vnd freygrauen furnemen vnd gerichtlich vbung kegen des ko. zu Behmen vnderthanen vnuortzvglichen abestellen, vnd hinfur widder sie nach ander des konigreichs zu Behmen vnderthanen ferner nichtes furnehmen handeln Richten vrteln nach proce- 20 diren, nach das andern von iren wegen zu thuen gestaten sul- len, vnd ap was anderss geschege, das js krafftloss sein, vnd in an iren leiben nach guttern keinen schaden brengen sal. 10 15 43a Wie die von Breslaw vnd wir vns hiemit gehalden haben. 25 Disser mandat vnd jnhibicien haben die von Breslaw vnd wir jtzliche Stad inn sunderheit Transsumpt vnd vidimus vnder hertzogen Jorgen zu Sachssen jngesigel genomen, vnd dieselbi- gen durch jre geschickten vnd dorzu mechtigitten zusampt der Crone zu Behmen freyheit, jnn abwesen des landtgrauen zu 30 hessen seinen Stadheldern, dem Rathe der Stad dortmunde, vnd dem freygrauen zu Brackel jnsinuiren lassen, js haben auch dieselbigen geschickten von irst der fursten zu Sachssen vnd forth aller ander hern, der land sie berurt, geleite gnomen, dann sie haben neben den machtbriuen gemeine credentzbriue 35 gehabt. 2. quarta p. assumpcionis marie, den 17. august. 4. keissliche, kaiserliche.
370 hat, wir haben aber gemelten hern Sigmunden vnderrichtung des handels gethan ut patet in libro missiuarum quarta post assumpcionis marie Anno etc. xcj. Wie die von Breslaw keissliche mandat vnd jnhi- bicien derhalben awssbracht haben. Die von Breslaw haben durch ire botschafft mit vorschriff- ten ko. mt. ein gemein keisslich mandat an alle des heiligen Reichs vndertane, vnd eine sunderliche keissliche jnhibicien an den stul zu Brackel bey dortmnnde vnd an alle ander frey- grauen vnd freyscheppen jun westualen, lawtende, awssgebracht, das des Reichs vnderthanen die process der freygerichte widder des koniges zu Behmen vnderthanen awssgegangen nicht anneh- men, nach in hulff dorjnne beweissen, nach keiner handelung widder sie gestaten, Sunder dieselbigen personen vnd cleger vor den ko. zu Behmen, vnd jnn die gerichte, dohin die be- clagitten gehoren, weissen sullen, vnd das die freyscheppen vnd freygrauen furnemen vnd gerichtlich vbung kegen des ko. zu Behmen vnderthanen vnuortzvglichen abestellen, vnd hinfur widder sie nach ander des konigreichs zu Behmen vnderthanen ferner nichtes furnehmen handeln Richten vrteln nach proce- 20 diren, nach das andern von iren wegen zu thuen gestaten sul- len, vnd ap was anderss geschege, das js krafftloss sein, vnd in an iren leiben nach guttern keinen schaden brengen sal. 10 15 43a Wie die von Breslaw vnd wir vns hiemit gehalden haben. 25 Disser mandat vnd jnhibicien haben die von Breslaw vnd wir jtzliche Stad inn sunderheit Transsumpt vnd vidimus vnder hertzogen Jorgen zu Sachssen jngesigel genomen, vnd dieselbi- gen durch jre geschickten vnd dorzu mechtigitten zusampt der Crone zu Behmen freyheit, jnn abwesen des landtgrauen zu 30 hessen seinen Stadheldern, dem Rathe der Stad dortmunde, vnd dem freygrauen zu Brackel jnsinuiren lassen, js haben auch dieselbigen geschickten von irst der fursten zu Sachssen vnd forth aller ander hern, der land sie berurt, geleite gnomen, dann sie haben neben den machtbriuen gemeine credentzbriue 35 gehabt. 2. quarta p. assumpcionis marie, den 17. august. 4. keissliche, kaiserliche.
Strana 371
371 Was die geschickten domit erlanget habenn. Uff sulche jnsinuacion vnd vberantwortunge vorberurter keisslicher mandat vnd jnhibicien haben die gnanten procura- tores jtzlicher jun sunderheit bekentnis briue von den Stad- heldern des landgrauen zu hessen, dem Rathe zu dortmunde, vnd von dem freygrauen zu Brackel erlanget, dorjnne sie be- kennen, das in die gedochten procuratores der Crohne zu Behmen freyheit vortzalt, vnd die vorberurten keisslichen man- dat vnd jnhibicien vnder globwirdigen vidimus jnsinuiret vnd 10 vbirantwort haben, vnd das sie dieselbigen vff ir begeren zu handen gnomen, vnd den gedochten Steten B. vnd Gorlitz zu gutte biss vff ir widder fordern jnne halden wulden, domit nicht noth sei dieselbigen vber fehelt zufuren, vnd hat die meynung, wo ymandes awss den vorberurten Steten an leib adder gut 15 mit den freygerichten doselbst vffgehalden wurde, das er sich domit schutzen mochte, js seint auch dadurch die ergangenen process vnd sentencien der freygerichte vff dismol gestackt vnd 43b hingelegt wurden, Actum circa festum purificacionis marie An- no etc. xcij. 5 20 Wo alle disse briue vnd acticata legen vnd gefun- den werden. Die vidimus der keisslichen mandat vnd jnhibicien, auch die bekentnis brieue des landgrauen von hessen Stadhelder, der Stad dortmunde, vnd des freygrauen zu Brackel zu andern 25 der Stad priuilegien die gerichte belangende, Sunder abeschriffte derselbigen vnd alle acticata diss handels legen beyenander jun einer statteln Schublade jm Rothe. Wie die manne die grossen tzinsse vff ire lewte brocht habenn. 30 So vnd als etzliche fursten vnnd Stete jnn Slesien vnd lausitz eigene montze von keissern vnd konigen zu Behmen jrer erbhirschafft erworben, vnd derselbigen nach irem besten erkentniss gebraucht haben, also das sich dieselbigen nach irer achtunge gemeiniglich der Behmen montze, die zur tzeit ge- 35 west, vorgleicht, jst also beide die behmische vnd auch andere beylewfftige der fursten vnd Stete montze mit der tzeit an korn vnd schrote geringert wurden, also das der golden forth 27. Eine spätere hand hat statteln unterpunctirt, und die worte Schublade jm Rothe beigesetzt. 47 *
371 Was die geschickten domit erlanget habenn. Uff sulche jnsinuacion vnd vberantwortunge vorberurter keisslicher mandat vnd jnhibicien haben die gnanten procura- tores jtzlicher jun sunderheit bekentnis briue von den Stad- heldern des landgrauen zu hessen, dem Rathe zu dortmunde, vnd von dem freygrauen zu Brackel erlanget, dorjnne sie be- kennen, das in die gedochten procuratores der Crohne zu Behmen freyheit vortzalt, vnd die vorberurten keisslichen man- dat vnd jnhibicien vnder globwirdigen vidimus jnsinuiret vnd 10 vbirantwort haben, vnd das sie dieselbigen vff ir begeren zu handen gnomen, vnd den gedochten Steten B. vnd Gorlitz zu gutte biss vff ir widder fordern jnne halden wulden, domit nicht noth sei dieselbigen vber fehelt zufuren, vnd hat die meynung, wo ymandes awss den vorberurten Steten an leib adder gut 15 mit den freygerichten doselbst vffgehalden wurde, das er sich domit schutzen mochte, js seint auch dadurch die ergangenen process vnd sentencien der freygerichte vff dismol gestackt vnd 43b hingelegt wurden, Actum circa festum purificacionis marie An- no etc. xcij. 5 20 Wo alle disse briue vnd acticata legen vnd gefun- den werden. Die vidimus der keisslichen mandat vnd jnhibicien, auch die bekentnis brieue des landgrauen von hessen Stadhelder, der Stad dortmunde, vnd des freygrauen zu Brackel zu andern 25 der Stad priuilegien die gerichte belangende, Sunder abeschriffte derselbigen vnd alle acticata diss handels legen beyenander jun einer statteln Schublade jm Rothe. Wie die manne die grossen tzinsse vff ire lewte brocht habenn. 30 So vnd als etzliche fursten vnnd Stete jnn Slesien vnd lausitz eigene montze von keissern vnd konigen zu Behmen jrer erbhirschafft erworben, vnd derselbigen nach irem besten erkentniss gebraucht haben, also das sich dieselbigen nach irer achtunge gemeiniglich der Behmen montze, die zur tzeit ge- 35 west, vorgleicht, jst also beide die behmische vnd auch andere beylewfftige der fursten vnd Stete montze mit der tzeit an korn vnd schrote geringert wurden, also das der golden forth 27. Eine spätere hand hat statteln unterpunctirt, und die worte Schublade jm Rothe beigesetzt. 47 *
Strana 372
372 4b vnd forth gestegen, vnd alhie jn landen vff lx groschen ye vij gorlitzer phennig vor j gl. zurechen, vnd hoher komen ist, vnd nachdem der gebawer, der handwergman, vnnd mennig- lich seine kewffe dornach gestalt vnd gewandelt hat, jst js dem armuth in landen vnd Steten meher fromlich dann schedelich gewest. Sunder die manne diss weichbildes haben furgegeben das jn sulchs zu merglichem schaden keme, die weil sie also schwerlichen zum golden komen mochten, vnd begert, nachdem ire tzinssgutter vffem lande mit behmischer montze, der kaw- me xviij, adder vffs hochste xxiiij vor j hungerschen floren gegangen hetten, vor alderss awssgeschatzt wern, das jn ire pawer vnd lewte behmische golden adder xiiij gorlitzer phennig vor j gl. zurechen, an jren erbtzinssen richten vnd betzalen sulden, Vnangesehn das sie sedir der tzeit als die Stad Gor�15 litz selbst gemontzt allewege vij gorlitzer phennig vor j gr. zurechen an jren erbtzinssen gnomen haben. Vnd so sich die pawer dowidder gesatzt, haben etzliche manne als Merten maxen zu Gradiss heubtman zu Gorlitz, die Gerssdorffer von krischen, vnd ander jre gebawer jnss 20 houeding alhie derhalben laden lassen, vnd so sich die pawer des beym Rathe beclaget, jst in gesaget sie sulden sich nach irer Erbhirschafft Richten vnd halden, wurde in aber von ymandes gewalt gescheen, das mochten sie den koniglichen ge- richten furbrengen vnd clagen. Weiterm getzencke vorzukomen haben die Eldisten des Raths alhie mit gemeltem merten maxen geredt, vnd jm vor- tzalt, die pawer gehoritten jnss erbgerichte dorvmbe tzogen sie sie vmbillichen junss houeding, vnd ap sie gleich sulche tzinsse jm houedinge zu jn erforderten, musten sie dach die heischunge 30 jm erbgerichte vor dem ko. Richter vnd der Stadscheppen treiben, auch das sie js schwerlichen beharten konden dieweil js die Stad vnd burger neben in von iren leuten nicht nehmen, danne ire gutter wurden dadurch vorwustet, vnd der Stad gutter gebessert vnd besatzt, vnd so er doruff das Recht kegen seinen 35 armen lewten abegestalt, vnd sich gutlichen mit in vortragen hat, haben die andern auch also gefulget, vnd sein also mit dem Rathe derhalben zu handel komen, do dann sulchs vmbe kriges lewffte, tewrunge vnd ander beschwerung willen biss vff bequemer tzeit ist vorschoben wurden, Actum domino mathia 40 5 10 25 15. sedir, seit.
372 4b vnd forth gestegen, vnd alhie jn landen vff lx groschen ye vij gorlitzer phennig vor j gl. zurechen, vnd hoher komen ist, vnd nachdem der gebawer, der handwergman, vnnd mennig- lich seine kewffe dornach gestalt vnd gewandelt hat, jst js dem armuth in landen vnd Steten meher fromlich dann schedelich gewest. Sunder die manne diss weichbildes haben furgegeben das jn sulchs zu merglichem schaden keme, die weil sie also schwerlichen zum golden komen mochten, vnd begert, nachdem ire tzinssgutter vffem lande mit behmischer montze, der kaw- me xviij, adder vffs hochste xxiiij vor j hungerschen floren gegangen hetten, vor alderss awssgeschatzt wern, das jn ire pawer vnd lewte behmische golden adder xiiij gorlitzer phennig vor j gl. zurechen, an jren erbtzinssen richten vnd betzalen sulden, Vnangesehn das sie sedir der tzeit als die Stad Gor�15 litz selbst gemontzt allewege vij gorlitzer phennig vor j gr. zurechen an jren erbtzinssen gnomen haben. Vnd so sich die pawer dowidder gesatzt, haben etzliche manne als Merten maxen zu Gradiss heubtman zu Gorlitz, die Gerssdorffer von krischen, vnd ander jre gebawer jnss 20 houeding alhie derhalben laden lassen, vnd so sich die pawer des beym Rathe beclaget, jst in gesaget sie sulden sich nach irer Erbhirschafft Richten vnd halden, wurde in aber von ymandes gewalt gescheen, das mochten sie den koniglichen ge- richten furbrengen vnd clagen. Weiterm getzencke vorzukomen haben die Eldisten des Raths alhie mit gemeltem merten maxen geredt, vnd jm vor- tzalt, die pawer gehoritten jnss erbgerichte dorvmbe tzogen sie sie vmbillichen junss houeding, vnd ap sie gleich sulche tzinsse jm houedinge zu jn erforderten, musten sie dach die heischunge 30 jm erbgerichte vor dem ko. Richter vnd der Stadscheppen treiben, auch das sie js schwerlichen beharten konden dieweil js die Stad vnd burger neben in von iren leuten nicht nehmen, danne ire gutter wurden dadurch vorwustet, vnd der Stad gutter gebessert vnd besatzt, vnd so er doruff das Recht kegen seinen 35 armen lewten abegestalt, vnd sich gutlichen mit in vortragen hat, haben die andern auch also gefulget, vnd sein also mit dem Rathe derhalben zu handel komen, do dann sulchs vmbe kriges lewffte, tewrunge vnd ander beschwerung willen biss vff bequemer tzeit ist vorschoben wurden, Actum domino mathia 40 5 10 25 15. sedir, seit.
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373 Rege et Georgio de lapide aduocato existentibus, Anno etc. m° cecco lxxxix. So aber dornach jm tzwey vnd newnizigsten jaren bey ko. wladislawen getzeiten, die manne meher gehoriss bey hern Sig- mund von wartenberg etc. voite disser lande, dann die Stete gehabt, haben sie js abermolss angefangen, also das er ein geboth hat awssgehn lassen, das ein jtzlich pawer seinem erb- hern seine tzinsse vnd pflege nach behmischer montze, wie der ko. mt. schluge, vnd jn ire kammer zu pflege nehmen, gebeu 10 sulde, bey einer poen x marc goldes die ein jder der dowidder thete seinen g. sulde vorfallen sein. Doruff haben die Gerssdorffer zu gersdorff gesessen etz- 45a liche jre armen lewte vff irem hofe gefenglichen gesatzt, sie vber tzwuhe nacht gefenglichen gehalden, geschlagen, vnd sie 15 domit gequungen, das sie jn sulchs zugesaget, dorvmbe dann die gerssdorffer in dissen ko. gerichten sint geheisschen wurden. So auch der Rath sulch furnehmen inn abwesen des voites an hewbtman geschriben, vnd sie douon zuweissen begert, hat Er begert, do jn die gerssdorffer bericht, das sie js mit gunst 20 des voites gethan, vnd die gefangen nw loss gegeben hetten, das der Rath die heyschung nw wuld abestellen. Dornach hat gemelter herre Sigmund disser lande voit geschriben, das er ein gebot, wie obengeschriben, hett awss- gehn lassen, dorwidder der Rath die lewte sterckte, vnd die 25 gerssdorffer heischen liesse, vnd begert die heischunge abezu- stellen, vnd sie an iren tzinssen nicht zu jrren, dann wo das nicht geschöhe, wulde er der Ritterschafft Rath vnd beystand thuen. Und so albrecht von Schreiberssdorf heubtman zu Budissen 30 nach seiner g. entpheel dorneben an Rath geworben, das jm der Rath gefengniss zu den Ungehorsamen pawern leyhen wulde, dann wo das nicht geschöhe, wulde er sie kegen Budissen vffs Schloss furen, vnd sie zugehorsam brengen, jst jm nach gehal- denem Rathe geantwort vnd vortzalt, was der Stad an sulcher 35 vorwandelunge gelegen were, vnnd sunderlich das irhongen hal- ben des lohns gross geschrei vnd vffruhre jm hantwerg der tuchmacher brengen wurde, Auch nachdem manch gebawer seine kinder bruder vnd frunde jn der Stad hette, vnd diesel- bigen sehn sulden, die jren also zuschatzen vnd peynigen, das 40 jn einen offlaufft hirjnne brengen mochte, Und nachdem disse 45b 5 4. gehoriss, gehör. 35. das irhongen, d. erhöhen, die erhöhung.
373 Rege et Georgio de lapide aduocato existentibus, Anno etc. m° cecco lxxxix. So aber dornach jm tzwey vnd newnizigsten jaren bey ko. wladislawen getzeiten, die manne meher gehoriss bey hern Sig- mund von wartenberg etc. voite disser lande, dann die Stete gehabt, haben sie js abermolss angefangen, also das er ein geboth hat awssgehn lassen, das ein jtzlich pawer seinem erb- hern seine tzinsse vnd pflege nach behmischer montze, wie der ko. mt. schluge, vnd jn ire kammer zu pflege nehmen, gebeu 10 sulde, bey einer poen x marc goldes die ein jder der dowidder thete seinen g. sulde vorfallen sein. Doruff haben die Gerssdorffer zu gersdorff gesessen etz- 45a liche jre armen lewte vff irem hofe gefenglichen gesatzt, sie vber tzwuhe nacht gefenglichen gehalden, geschlagen, vnd sie 15 domit gequungen, das sie jn sulchs zugesaget, dorvmbe dann die gerssdorffer in dissen ko. gerichten sint geheisschen wurden. So auch der Rath sulch furnehmen inn abwesen des voites an hewbtman geschriben, vnd sie douon zuweissen begert, hat Er begert, do jn die gerssdorffer bericht, das sie js mit gunst 20 des voites gethan, vnd die gefangen nw loss gegeben hetten, das der Rath die heyschung nw wuld abestellen. Dornach hat gemelter herre Sigmund disser lande voit geschriben, das er ein gebot, wie obengeschriben, hett awss- gehn lassen, dorwidder der Rath die lewte sterckte, vnd die 25 gerssdorffer heischen liesse, vnd begert die heischunge abezu- stellen, vnd sie an iren tzinssen nicht zu jrren, dann wo das nicht geschöhe, wulde er der Ritterschafft Rath vnd beystand thuen. Und so albrecht von Schreiberssdorf heubtman zu Budissen 30 nach seiner g. entpheel dorneben an Rath geworben, das jm der Rath gefengniss zu den Ungehorsamen pawern leyhen wulde, dann wo das nicht geschöhe, wulde er sie kegen Budissen vffs Schloss furen, vnd sie zugehorsam brengen, jst jm nach gehal- denem Rathe geantwort vnd vortzalt, was der Stad an sulcher 35 vorwandelunge gelegen were, vnnd sunderlich das irhongen hal- ben des lohns gross geschrei vnd vffruhre jm hantwerg der tuchmacher brengen wurde, Auch nachdem manch gebawer seine kinder bruder vnd frunde jn der Stad hette, vnd diesel- bigen sehn sulden, die jren also zuschatzen vnd peynigen, das 40 jn einen offlaufft hirjnne brengen mochte, Und nachdem disse 45b 5 4. gehoriss, gehör. 35. das irhongen, d. erhöhen, die erhöhung.
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374 46a sache nicht alleine das landt, sunder auch die Stad belangitte, hette sie billichen mit gemeinem Rathe seiner g. vnd manne vnd Stadt sullen angefangen vnd gehandelt sein wurden, dieweil sie aber hinder in angefangen, wusten sie nichtes dorzu zu- thuen, sunder seine g. wurde sich dorjnne wol wissen zuhalden, vnd die sache zuuorantworten, sie wulden domit nichtes zu schaffen haben. Vnd vff das die manne sulch ir furnehmen dister bass beharten mochten, haben sie ko. mt. vff anfordern seiner bot- schaft zugesaget vnd gegeben einen halben jartzinss nach beh- 10 mischer montze. Dornach ist albrecht von Schreiberssdorff heubtmann mit des voites hofegesinde vnd seinen helffern zu konigishayn vnd zu arnssdorff eingefallen, vnd haben doselbst den pawern jr vihe vnd was sie gefunden haben gnomen, vnd mit etzlichen pawern, 15 die sie begriffen haben, kegen Budissen gefuert, sie vffem Schlosse doselbst gefenglich gesatzt, zu den grossen tzinssen, vnd zur pene getzwungen. Vnd so der voit jnn meynung gewest, also weitter zu greiffen vnd die pawer nicht alleine zu den grossen tzinssen zu 20 quyngen, sunder sie auch vmbe die pene der x marc zube- schatzen, hat der Rath durch jren Stadschreiber sulchs vnd was die sache vff ir hat, hern Jhon von Schelnberg ko. mt. Cantzler jn abwesen ko. mt. zu prage vortzelen lassen, also das er mitsampt herrn behnisch weitmuller gerathen haben, sich 25 inn die sache nicht zu legen, nach die pawer zu stercken, dann js were billich das sie jren hern behmische montze zu tzinssen geben, vnd haben dorvmbe an hern Sigmunden geschriben die sache ane vffruhre vnd mit Rathe der Stadt awsszutragen. Doruff hat der Voit die manne vnd jtzliche Stad in sun- 30 derheit vorbot mit irem reissigen getzeuge zu Reichenbach bey seinen g. zu erscheinen, vnd hat dach nicht vormelt, was die gescheffte sein sulden, vnd so sie alle komen hat er begert, jm die vngehorsamen pawer zu gehorsam vnd abetrag der pene helffen zu brengen, dorzu sich dann die manne balde erboten 35 haben, sunder die Stete haben gebeten das seine g. nicht sulche vffruhre jm lande machen wulle, dann er konde sie susten wol zugehorsam brengen, vnd so sich die pawer des mehren teyls gestalt, vnd mit irem hern doselbst vortragen haben, jst is dorbey bliben, vnd seint widder also zutzogen. Vnd so die vffem eigen sich auch dowidder gesatzt, vnd der herre manne vnd Stete angelanget hat vmbe Rath wie er 5 40
374 46a sache nicht alleine das landt, sunder auch die Stad belangitte, hette sie billichen mit gemeinem Rathe seiner g. vnd manne vnd Stadt sullen angefangen vnd gehandelt sein wurden, dieweil sie aber hinder in angefangen, wusten sie nichtes dorzu zu- thuen, sunder seine g. wurde sich dorjnne wol wissen zuhalden, vnd die sache zuuorantworten, sie wulden domit nichtes zu schaffen haben. Vnd vff das die manne sulch ir furnehmen dister bass beharten mochten, haben sie ko. mt. vff anfordern seiner bot- schaft zugesaget vnd gegeben einen halben jartzinss nach beh- 10 mischer montze. Dornach ist albrecht von Schreiberssdorff heubtmann mit des voites hofegesinde vnd seinen helffern zu konigishayn vnd zu arnssdorff eingefallen, vnd haben doselbst den pawern jr vihe vnd was sie gefunden haben gnomen, vnd mit etzlichen pawern, 15 die sie begriffen haben, kegen Budissen gefuert, sie vffem Schlosse doselbst gefenglich gesatzt, zu den grossen tzinssen, vnd zur pene getzwungen. Vnd so der voit jnn meynung gewest, also weitter zu greiffen vnd die pawer nicht alleine zu den grossen tzinssen zu 20 quyngen, sunder sie auch vmbe die pene der x marc zube- schatzen, hat der Rath durch jren Stadschreiber sulchs vnd was die sache vff ir hat, hern Jhon von Schelnberg ko. mt. Cantzler jn abwesen ko. mt. zu prage vortzelen lassen, also das er mitsampt herrn behnisch weitmuller gerathen haben, sich 25 inn die sache nicht zu legen, nach die pawer zu stercken, dann js were billich das sie jren hern behmische montze zu tzinssen geben, vnd haben dorvmbe an hern Sigmunden geschriben die sache ane vffruhre vnd mit Rathe der Stadt awsszutragen. Doruff hat der Voit die manne vnd jtzliche Stad in sun- 30 derheit vorbot mit irem reissigen getzeuge zu Reichenbach bey seinen g. zu erscheinen, vnd hat dach nicht vormelt, was die gescheffte sein sulden, vnd so sie alle komen hat er begert, jm die vngehorsamen pawer zu gehorsam vnd abetrag der pene helffen zu brengen, dorzu sich dann die manne balde erboten 35 haben, sunder die Stete haben gebeten das seine g. nicht sulche vffruhre jm lande machen wulle, dann er konde sie susten wol zugehorsam brengen, vnd so sich die pawer des mehren teyls gestalt, vnd mit irem hern doselbst vortragen haben, jst is dorbey bliben, vnd seint widder also zutzogen. Vnd so die vffem eigen sich auch dowidder gesatzt, vnd der herre manne vnd Stete angelanget hat vmbe Rath wie er 5 40
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375 sie zugehorsam vnd abetrage der pene brengen mochte, haben manne vnd Stete nach gehaldenem Rathe an sie geschriben, das sie sich nach mit irer hirschafft vnd mit dem hern dem voite gutlichen vortragen wulden, danne wo das nicht geschege, 5 hetten sie seinen g. hulffe zugesaget, domit er sie zugehorsam brengen mochte. So sie aber sulch schreiben vorachtet, haben sich manne vnd von Steten mit jrem Reissegen getzeug, so sie albrecht von Schreiberssdorff hewbtman inn abwesen des voites gefordert, 10 kegen der lobaw gefuget, vnd so sie den ernst gemerckt, sein sie dohyn komen, vnd haben sich mit jrer hirschaft vortragen, die pene ist aber biss vff zukunfft des hern jnss ampt vorscho- ben, vnd ist gescheen am freytage nach Inuocavit, Anno etc. xciij. Jss haben aber gleichwol etzliche awss den mannen iren armen leuten, so sie jn die grossen tzinsse vffgetzalt, sulche ire tzinsse nach gorlitzscher montze gnomen, vnd jn die vber- mosse widdergegeben, vnd dorbey zugesaget, das sie die grossen tzinsse nicht von in fordern wulden, sie wurden dann gentzli- 20 chen durchs land gnomen. Der Stad vnd burger lewte vffem lande haben denn ko. Anwalden bissher jr geschoss vnd Renthe nach ganghafftiger montze, vij gorlitzsche phennig vor j gr. zurechen gegeben, vnd wie wol die anwalden von lantleuten sind angehalden wur- 25 den, sulch geschoss vnd Renthe von der Stad vnd burger lewte nach behmischer wehre, wie das jre pawer vnd leute geben, zu nehmen, seint sie gleichwol allewege dorbey gelassen wurden, dann die Stad hat js den anwalden mit erungen vnd geschencken wol mugen einbrengen, sunder herre Sigmund von 30 wartenberg hat js dorbey nicht wollen lassen, als haben sich der Stad vnd burger lewte, den andern hirjnne vorgleichen mussen. 15 35 Wie wir ko. wladislawen vff tzwey jar das bier- 47a gelt ye vom Scheffel getreide j behmischen gr. zugesaget vnd gegeben haben. Anno etc. xcj die woche vor pfingisten hat herre Sigmund von wartenberg disser lande voit neben ko. mt. schrifften an mannen vnd Steten inn vber lawsitz begert, nachdem die hern land vnd Stete der Crohn zu Behmen, seiner ko. mt. 13. freitag n. inuocauit, den 1. märz.
375 sie zugehorsam vnd abetrage der pene brengen mochte, haben manne vnd Stete nach gehaldenem Rathe an sie geschriben, das sie sich nach mit irer hirschafft vnd mit dem hern dem voite gutlichen vortragen wulden, danne wo das nicht geschege, 5 hetten sie seinen g. hulffe zugesaget, domit er sie zugehorsam brengen mochte. So sie aber sulch schreiben vorachtet, haben sich manne vnd von Steten mit jrem Reissegen getzeug, so sie albrecht von Schreiberssdorff hewbtman inn abwesen des voites gefordert, 10 kegen der lobaw gefuget, vnd so sie den ernst gemerckt, sein sie dohyn komen, vnd haben sich mit jrer hirschaft vortragen, die pene ist aber biss vff zukunfft des hern jnss ampt vorscho- ben, vnd ist gescheen am freytage nach Inuocavit, Anno etc. xciij. Jss haben aber gleichwol etzliche awss den mannen iren armen leuten, so sie jn die grossen tzinsse vffgetzalt, sulche ire tzinsse nach gorlitzscher montze gnomen, vnd jn die vber- mosse widdergegeben, vnd dorbey zugesaget, das sie die grossen tzinsse nicht von in fordern wulden, sie wurden dann gentzli- 20 chen durchs land gnomen. Der Stad vnd burger lewte vffem lande haben denn ko. Anwalden bissher jr geschoss vnd Renthe nach ganghafftiger montze, vij gorlitzsche phennig vor j gr. zurechen gegeben, vnd wie wol die anwalden von lantleuten sind angehalden wur- 25 den, sulch geschoss vnd Renthe von der Stad vnd burger lewte nach behmischer wehre, wie das jre pawer vnd leute geben, zu nehmen, seint sie gleichwol allewege dorbey gelassen wurden, dann die Stad hat js den anwalden mit erungen vnd geschencken wol mugen einbrengen, sunder herre Sigmund von 30 wartenberg hat js dorbey nicht wollen lassen, als haben sich der Stad vnd burger lewte, den andern hirjnne vorgleichen mussen. 15 35 Wie wir ko. wladislawen vff tzwey jar das bier- 47a gelt ye vom Scheffel getreide j behmischen gr. zugesaget vnd gegeben haben. Anno etc. xcj die woche vor pfingisten hat herre Sigmund von wartenberg disser lande voit neben ko. mt. schrifften an mannen vnd Steten inn vber lawsitz begert, nachdem die hern land vnd Stete der Crohn zu Behmen, seiner ko. mt. 13. freitag n. inuocauit, den 1. märz.
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376 4eb zugesaget hetten, vff ein jar von Scheffel getreide das gemaltzt wurde j behmischen gr. zu geben, das wir seinen ko. g. auch ein sulchs zusagen vnd geben wulden, angesehn das js die erste bethe, vnd seine ko. mt. des notdorfftig were, doruffe manne vnd Stete die frist gebeten. Die manne haben sulchs dem hern nach gehaldenem Ra- the, auch hinder den von Steten zugesaget. Am dinstage in pfingst heiligen, so die von Steten der- halben zu Rathschlagen alhie vorsammelt gewest, haben die von Budissen Sittaw Camentz vnd lobaw eine meynung gehabt, 10 vnd vortzalt was in beschwerniss dorawss erwachssen wolde, vnd doruff awssgesatzt, nachdem sie sich des bey konig mathien der dach ein Ernster herre gewest, offgehalden hetten, kon- den sie das vff dissmol auch gethuen, wolden auch eher eine botschafft dorvmbe zu ko. mt. schicken. Sunder vnser von Gorlitz awsssatz ist gewest, wir wern seiner ko. mt. etwas zu thuen vorpflichtet, so js dann die erste bethe were, vnd die Crone zu Behmen, als das corpus sulchs zugesaget hette, wulde vns kawme anderss fugen, dann das wir vns als ein glidmass derselbigen vorgleichen, vnd das auch 20 zusagen vnd thuen musten. Aber die vom luban haben vortzalt, das sie ko, mathias loblicher gedechtniss gefreyet hette nach nehst erledenen brande, vnd hofften derselbigen irer freyheit hirjnne zu gebrauchen, das danne die geschickten hinder sich getragen. Die von Budissen haben vns jun dissem vnserm awsssatze vormerckt, gleich ap wir in dorvmbe gethan hettenn, das wir dadurch den glymph bei ko. mt. vnd dem voite behalden, vnd den vnglymph vff sie weissen wulden, haben auch sulchs vnsern geschickten offtmolss furgehalden. So aber die von Budissen vnd ander Stete vff irer vorigen meynung gestanden, haben wir vns auch nicht wollen von jn legen. Wir von Steten haben von disser tzeit biss widder in die faste vil tage derhalben gehalden, auch eine schrift an die ko. 35 mt. gefertiget, dorjnne wir alle vnser beschwerniss gnuglich vortzalt, vnd gebeten haben, das js vns vff eine gewonliche stewer vns treglich, neben den mannen nach alder ordenung zugeben, gewandelt wurde, wir haben auch den voit gebeten, 15 25 30 8. Am dinstage in pf. heiligen suppl. tagen, d. 24. mai. 38. vns treglich, uns erträglich, wie sie zu geben uns möglich ist.
376 4eb zugesaget hetten, vff ein jar von Scheffel getreide das gemaltzt wurde j behmischen gr. zu geben, das wir seinen ko. g. auch ein sulchs zusagen vnd geben wulden, angesehn das js die erste bethe, vnd seine ko. mt. des notdorfftig were, doruffe manne vnd Stete die frist gebeten. Die manne haben sulchs dem hern nach gehaldenem Ra- the, auch hinder den von Steten zugesaget. Am dinstage in pfingst heiligen, so die von Steten der- halben zu Rathschlagen alhie vorsammelt gewest, haben die von Budissen Sittaw Camentz vnd lobaw eine meynung gehabt, 10 vnd vortzalt was in beschwerniss dorawss erwachssen wolde, vnd doruff awssgesatzt, nachdem sie sich des bey konig mathien der dach ein Ernster herre gewest, offgehalden hetten, kon- den sie das vff dissmol auch gethuen, wolden auch eher eine botschafft dorvmbe zu ko. mt. schicken. Sunder vnser von Gorlitz awsssatz ist gewest, wir wern seiner ko. mt. etwas zu thuen vorpflichtet, so js dann die erste bethe were, vnd die Crone zu Behmen, als das corpus sulchs zugesaget hette, wulde vns kawme anderss fugen, dann das wir vns als ein glidmass derselbigen vorgleichen, vnd das auch 20 zusagen vnd thuen musten. Aber die vom luban haben vortzalt, das sie ko, mathias loblicher gedechtniss gefreyet hette nach nehst erledenen brande, vnd hofften derselbigen irer freyheit hirjnne zu gebrauchen, das danne die geschickten hinder sich getragen. Die von Budissen haben vns jun dissem vnserm awsssatze vormerckt, gleich ap wir in dorvmbe gethan hettenn, das wir dadurch den glymph bei ko. mt. vnd dem voite behalden, vnd den vnglymph vff sie weissen wulden, haben auch sulchs vnsern geschickten offtmolss furgehalden. So aber die von Budissen vnd ander Stete vff irer vorigen meynung gestanden, haben wir vns auch nicht wollen von jn legen. Wir von Steten haben von disser tzeit biss widder in die faste vil tage derhalben gehalden, auch eine schrift an die ko. 35 mt. gefertiget, dorjnne wir alle vnser beschwerniss gnuglich vortzalt, vnd gebeten haben, das js vns vff eine gewonliche stewer vns treglich, neben den mannen nach alder ordenung zugeben, gewandelt wurde, wir haben auch den voit gebeten, 15 25 30 8. Am dinstage in pf. heiligen suppl. tagen, d. 24. mai. 38. vns treglich, uns erträglich, wie sie zu geben uns möglich ist.
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377 das js bey einem groschen ganghafftiger montze vom scheffel zugeben bleiben mochte, wir haben aber nichtes irlangen mugen. Anno etc. xcij jnn der fasten seint her kegen Gorlitz komen her Behnisch von der weitmulen, her Sigmund vonn 5 wartenberg voyt disser lande, vnd niclass von kakritz voit jnn nydder lausitz, vnd haben alhie jnn der Ratstoben nach offent- licher vorlesung ko. commission, erbietung gethan, vnd den mannen jres gehorsamss, das sie das biergelt zugesaget, gros- lichen gedanckt, vnd sie dorjnne gelobet, Sunder vns von Steten haben sie vngehorsamss halben hartlichen, auch mit vil schmelichen worten vnsere Ere belangende angetzogen, vnd vmbe sulchs vngehorsamss willen ernstlichen gefordert vnd be- 48a gert das wir sulch biergeld, das die gehorsamen vff j jar ge- geben hetten, drey jar nachenander geben sulden, vnd haben 15 doruff einen brieff der Behmischen hern offentlichen lesen lassen, der dohyn gelawt, wo wir vns dowidder setzen wurden, wol- den sie vns helffen zu horsam quyngen. So wir aber nicht doran gewuld, sunder begert haben, das wir bey einem jar wie hern land vnd Stete jun der Crohn 20 zu Behmen bleiben mochten, haben die gemelten hern vnd sendeboten, dach vff sunderlich angeben niclass von kakritz, vnd als sie sich vorsehn, benedictus dorheiden der ein burger- meister zu Budissen gewest, vnd doselbst vortriben ist wurden, von jtzlicher Stad etzliche awssen Rethen vnd nicht die gering- 25 sten, vff eine tzeit vor ko. mt. zu erscheinen gefordert, domit der handel alhie sein begriffen, vnd biss kegen Budissen vor- schoben ist. Doselbst zu Budissen haben wir von Steten den gemelten hern zusage gethan, vff tzwey jar nachenander ye von scheffel 30 getreide j weissen adder behmischen groschen zugeben, Sunder die vom luban haben jrer freiheit halben iren Stadschreiber zu ko. mt. kegen Ofen geschickt, aber sie haben nichtes irlan- get. Vnd so wir dasselbige gegeben hat vns ko. mt. vor sich vnd seine nachkomen jnuhalt seiner ko. mt. brieff doruon ge- 35 freyet. Wir von Gorlitz haben gegeben xvj c minus ix marc ye vj schock groschen vor j hung. floren zurechen, Sunder das ander jar haben wir gegeben . . . . . . . . . 10 17. zu horsam quyngen, zum gehorsam zwingen. 25. domit der handel alhie sein begriffen, womit die verhandlungen hier beschlossen worden. 38. gegeben.... die summe der abgabe ist nicht beigeschrieben. 48
377 das js bey einem groschen ganghafftiger montze vom scheffel zugeben bleiben mochte, wir haben aber nichtes irlangen mugen. Anno etc. xcij jnn der fasten seint her kegen Gorlitz komen her Behnisch von der weitmulen, her Sigmund vonn 5 wartenberg voyt disser lande, vnd niclass von kakritz voit jnn nydder lausitz, vnd haben alhie jnn der Ratstoben nach offent- licher vorlesung ko. commission, erbietung gethan, vnd den mannen jres gehorsamss, das sie das biergelt zugesaget, gros- lichen gedanckt, vnd sie dorjnne gelobet, Sunder vns von Steten haben sie vngehorsamss halben hartlichen, auch mit vil schmelichen worten vnsere Ere belangende angetzogen, vnd vmbe sulchs vngehorsamss willen ernstlichen gefordert vnd be- 48a gert das wir sulch biergeld, das die gehorsamen vff j jar ge- geben hetten, drey jar nachenander geben sulden, vnd haben 15 doruff einen brieff der Behmischen hern offentlichen lesen lassen, der dohyn gelawt, wo wir vns dowidder setzen wurden, wol- den sie vns helffen zu horsam quyngen. So wir aber nicht doran gewuld, sunder begert haben, das wir bey einem jar wie hern land vnd Stete jun der Crohn 20 zu Behmen bleiben mochten, haben die gemelten hern vnd sendeboten, dach vff sunderlich angeben niclass von kakritz, vnd als sie sich vorsehn, benedictus dorheiden der ein burger- meister zu Budissen gewest, vnd doselbst vortriben ist wurden, von jtzlicher Stad etzliche awssen Rethen vnd nicht die gering- 25 sten, vff eine tzeit vor ko. mt. zu erscheinen gefordert, domit der handel alhie sein begriffen, vnd biss kegen Budissen vor- schoben ist. Doselbst zu Budissen haben wir von Steten den gemelten hern zusage gethan, vff tzwey jar nachenander ye von scheffel 30 getreide j weissen adder behmischen groschen zugeben, Sunder die vom luban haben jrer freiheit halben iren Stadschreiber zu ko. mt. kegen Ofen geschickt, aber sie haben nichtes irlan- get. Vnd so wir dasselbige gegeben hat vns ko. mt. vor sich vnd seine nachkomen jnuhalt seiner ko. mt. brieff doruon ge- 35 freyet. Wir von Gorlitz haben gegeben xvj c minus ix marc ye vj schock groschen vor j hung. floren zurechen, Sunder das ander jar haben wir gegeben . . . . . . . . . 10 17. zu horsam quyngen, zum gehorsam zwingen. 25. domit der handel alhie sein begriffen, womit die verhandlungen hier beschlossen worden. 38. gegeben.... die summe der abgabe ist nicht beigeschrieben. 48
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378 Jss haben auch doselbst die manne disser lande ko. mi. zugeben zugesaget eine halben jartzinns nach behmischer montze, js haben aber ire armen leute denselbigen geben mussen, vnd nichtes dister weniger jn ire tzinsse richten mussen. Die manne hetten der Stad vnd burger lewte auch gerne mithe eingetzogen, jss schickten aber die Stete ire botschafft derhalben zu ko. mt. vnd erlangitten brieue an voit domit sie des entlediget wurden. 5 48b Wenne konig kazimirus zu polen gestorben ist. Anno etc. xcij vngeferlich vmbe Ostern ist konig kazimi- 10 rus zu polen der langetzeit regiret hat zu Crakow gestorben vund begraben wurden. Wenne hertzog Johannes albertus sein sohn ist zu einem ko. erwelt. Anno etc. xcij vngeferlichen vmbe michaelis ist hertzog 15 Johannes albertus sein sohn zu einem konige zu polenn er- welet vnnd dornach gekronet wurden, vnd hat sich tzeitlich gestrenge vnd Ernst inn seinem Regiment angelassen, vnd wie wol wladislaus zu hungern vnd Behmen konig, des gemelten konig kazimiri irst geborner sohn gewest, vnnd von etzlichen 20 polnischen hern geistlich vnd wertlich zufal gehabt, hat Er gleich den gedochten seinen bruder zu sulchem konigreich ge- ruglichen komen lassen vnd hertzogen allexandro seinem bruder hat Er das hertzogethum lytten jngegeben, So ist der ander bruder Bischoff zu Crakow wurden. 25 49a Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo tercio acta sunt subsequencia. Wie mit einem gehandelt der jn der acht ist er- schlagen wurden. Anno etc. post festum natiuitatis Cristi jst der hofe- 30 schneider zu Reichenbach jun der acht irschlagen wurden, von seinen frunden vffgehaben, vnd an die vorstad gefuret, vnd so sie seinet halben abegetragen, vnd jm die Stad irlanget, haben 24. lytten, Litthauen. 31. jnn der acht irschlagen, während er geächtet war. 33. abegetragen, abtragen heisst die acht dadurch aufheben, dass dem gerichte genugthuung geleistet und dasjenige vollzogen wird, wegen dessen unterlassung der inculpat in die acht gekommen ist.
378 Jss haben auch doselbst die manne disser lande ko. mi. zugeben zugesaget eine halben jartzinns nach behmischer montze, js haben aber ire armen leute denselbigen geben mussen, vnd nichtes dister weniger jn ire tzinsse richten mussen. Die manne hetten der Stad vnd burger lewte auch gerne mithe eingetzogen, jss schickten aber die Stete ire botschafft derhalben zu ko. mt. vnd erlangitten brieue an voit domit sie des entlediget wurden. 5 48b Wenne konig kazimirus zu polen gestorben ist. Anno etc. xcij vngeferlich vmbe Ostern ist konig kazimi- 10 rus zu polen der langetzeit regiret hat zu Crakow gestorben vund begraben wurden. Wenne hertzog Johannes albertus sein sohn ist zu einem ko. erwelt. Anno etc. xcij vngeferlichen vmbe michaelis ist hertzog 15 Johannes albertus sein sohn zu einem konige zu polenn er- welet vnnd dornach gekronet wurden, vnd hat sich tzeitlich gestrenge vnd Ernst inn seinem Regiment angelassen, vnd wie wol wladislaus zu hungern vnd Behmen konig, des gemelten konig kazimiri irst geborner sohn gewest, vnnd von etzlichen 20 polnischen hern geistlich vnd wertlich zufal gehabt, hat Er gleich den gedochten seinen bruder zu sulchem konigreich ge- ruglichen komen lassen vnd hertzogen allexandro seinem bruder hat Er das hertzogethum lytten jngegeben, So ist der ander bruder Bischoff zu Crakow wurden. 25 49a Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo tercio acta sunt subsequencia. Wie mit einem gehandelt der jn der acht ist er- schlagen wurden. Anno etc. post festum natiuitatis Cristi jst der hofe- 30 schneider zu Reichenbach jun der acht irschlagen wurden, von seinen frunden vffgehaben, vnd an die vorstad gefuret, vnd so sie seinet halben abegetragen, vnd jm die Stad irlanget, haben 24. lytten, Litthauen. 31. jnn der acht irschlagen, während er geächtet war. 33. abegetragen, abtragen heisst die acht dadurch aufheben, dass dem gerichte genugthuung geleistet und dasjenige vollzogen wird, wegen dessen unterlassung der inculpat in die acht gekommen ist.
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379 5 sie in jun die Stad gefuret, doselbst bestelen lassen, vnd jn alssdann widder heraus gefuret, vnd begraben, Seinen frunden ist aber keines Rechten zu den mordern vorgunst, nachdem sich nymandes an einem Echter vorwircken kan, jnn den ge- richten dorjnne Er jnn der acht ist, als ein Spruch der Schep- pen zu Magdaburg, jm Rothen buche vortzeichent, das klerlich jnneheldet. Wie mit einem andern gehandelt der jnn der acht ist irschlagen wurden. 10 Nickel hiller zu Mewselwitz ist in der acht irschlagen wurden, so seine frunde vor den Rath komen vnd gefraget haben, wie sie sich mit jm halden sulden, jst jn geantwort, der Rath hette mit Echtern nichtes zuschicken, wo sie aber von seinet wegen die acht abetragen, wurden sie des Raths meynung vorstehen, 15 doruff haben sie allenthalben biss vff den Sachwaldigen abege- tragen, vnd nachdem Er nicht einlendisch gewest, haben sie dem Rathe globet, so er zu lande komen wurde, sich mit jm zuuortragen, vnd also vom Rathe irlanget vnd von dem ko. Richter das sie jn offheben vnd begraben mochten, dann nach- 20 dem er kein Recht hette, were js nicht noth jn zubesehen, jst gescheen nach Reminiscere Anno etc. xciij. Wenne der Schwartze teich vff der heiden ist 40b gebawet wurden. Am Montage nach Viti Anno utsupra ist ein teich vff 25 der Gorlitzschen heyden angehaben vnd gebawet wurden, vnnd nachdem der herre der sulche gutter vnd teiche jnn befelunge hat , auch der bawmeister der in abegewogen hat beyde, schwar- tze heissen, vnd die tschirne doruff sulcher teich gebawet, auch die Schwartze heisst, jst der teich auch dornach der schwartze 30 teich genant wurden. 3. Keines Rechten vergunst, kein Recht gewährt worden, d. h. sie haben sie nicht gerichtlich verfolgen dürfen. nachdem, weil. 4. vorwircken, straffällig machen. 13. nichtes zuschicken, nichts zu schaffen. Geächtete waren recht- los, konnten weder recht geben noch nehmen, und es mochte ein rechtsspruch in beziehung auf sie nicht statt finden. 15. biss vff den Sachwaldigen. Der sachwalter ist der, welchen die sache zunächst angeht, also entweder der kläger oder der verklagte: hier ist der erstere zu verstehen. Die freunde des geächteten befriedigten zunächst das gericht (durch erlegung der fiscal. strafe) und wollten auch den kläger zufrieden stellen. 24. montag n. Viti, d. 17. juni 1493. 27. abegewogen, nivellirt. 48 *
379 5 sie in jun die Stad gefuret, doselbst bestelen lassen, vnd jn alssdann widder heraus gefuret, vnd begraben, Seinen frunden ist aber keines Rechten zu den mordern vorgunst, nachdem sich nymandes an einem Echter vorwircken kan, jnn den ge- richten dorjnne Er jnn der acht ist, als ein Spruch der Schep- pen zu Magdaburg, jm Rothen buche vortzeichent, das klerlich jnneheldet. Wie mit einem andern gehandelt der jnn der acht ist irschlagen wurden. 10 Nickel hiller zu Mewselwitz ist in der acht irschlagen wurden, so seine frunde vor den Rath komen vnd gefraget haben, wie sie sich mit jm halden sulden, jst jn geantwort, der Rath hette mit Echtern nichtes zuschicken, wo sie aber von seinet wegen die acht abetragen, wurden sie des Raths meynung vorstehen, 15 doruff haben sie allenthalben biss vff den Sachwaldigen abege- tragen, vnd nachdem Er nicht einlendisch gewest, haben sie dem Rathe globet, so er zu lande komen wurde, sich mit jm zuuortragen, vnd also vom Rathe irlanget vnd von dem ko. Richter das sie jn offheben vnd begraben mochten, dann nach- 20 dem er kein Recht hette, were js nicht noth jn zubesehen, jst gescheen nach Reminiscere Anno etc. xciij. Wenne der Schwartze teich vff der heiden ist 40b gebawet wurden. Am Montage nach Viti Anno utsupra ist ein teich vff 25 der Gorlitzschen heyden angehaben vnd gebawet wurden, vnnd nachdem der herre der sulche gutter vnd teiche jnn befelunge hat , auch der bawmeister der in abegewogen hat beyde, schwar- tze heissen, vnd die tschirne doruff sulcher teich gebawet, auch die Schwartze heisst, jst der teich auch dornach der schwartze 30 teich genant wurden. 3. Keines Rechten vergunst, kein Recht gewährt worden, d. h. sie haben sie nicht gerichtlich verfolgen dürfen. nachdem, weil. 4. vorwircken, straffällig machen. 13. nichtes zuschicken, nichts zu schaffen. Geächtete waren recht- los, konnten weder recht geben noch nehmen, und es mochte ein rechtsspruch in beziehung auf sie nicht statt finden. 15. biss vff den Sachwaldigen. Der sachwalter ist der, welchen die sache zunächst angeht, also entweder der kläger oder der verklagte: hier ist der erstere zu verstehen. Die freunde des geächteten befriedigten zunächst das gericht (durch erlegung der fiscal. strafe) und wollten auch den kläger zufrieden stellen. 24. montag n. Viti, d. 17. juni 1493. 27. abegewogen, nivellirt. 48 *
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380 Wenne keisser Fridrich ist gesturben, vnd wo begraben. Anno utsupra ist keisser fridrich der dritte, der lenger danne viertzig jar keisser gewest, jnn seinem alder an einem fusse entzund wurden, also das man jm denselbigen fuss hat 5 mussen abelossen, vnd desselbigen jaress jnn augusto ist er zu lyntz gestorben, vnd zu Wienn begraben wurden. Ein altar hinder den lehnshern weggegeben, ist gewiddert. 50а Anno utsupra hat Er Johannes frideland awss sunderli- 10 chem vnwillen, so er zum Rathe gehabt, ein altar zum heyli- gen geiste, das em der Rath gelihen, ane wissen vnd willen des Rathes coram notario et testibus einem prediger alhie con- signiret, vnd so der Rath ein sulchs erfaren, hat erss hern Johanni Sculteti vorlihen, vnd dem officialn zu Budissen pre- 15 sentiret, So aber der official doruff an Rath geschriben, der prediger hette in gebeten seiner gerechtickeit vnuorhort, ny- mandes zu sulchem altar zu investiren hat sich der Rath irfaren, das er Recht vnd nicht vnrecht doran gethan, vnd das sich meissen auch gleicher fall begeben hett, vnd hat dem official 20 sulchs vortzelen lassen, auch ein jnstrument der Resignicion zugeschickt, doruff der official hern Johannem Sculteti, den jm der Rath presentiret, jnvestiret hat, vnd dem prediger ge- schriben das er sich dorein nicht legen wolle, vnd wie wol der prediger tewer vnd hoch geboten, hat erss gleich wol also ge- 25 scheen vnd bestehen lassen. Strassen- placker. 50b Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo quarto acta sunt sequencia. Anno utsupra vffs Quatuortempus Cinerum haben die hern jnn der Crohne zu Behmen eintrechtiglich beschlossen, 30 vnd vff das jss ewiglich gehalden wurde, jnn die lauttawffel 9. ist gewiddert, man hat sich dawider gesetzt, dass ein altar etc. 18. irfaren, nach eingezogenen erkundigungen überzeugt. 20. meissen, suppl. in. 25. ge- boten, sich vermessen. 29. Quatuortempus Cinerum, aschermittwoch, d. 12. ƒebr. 31. jnn die lauttawffel schreiben, durch öffentlichen anschlag an den dazu bestimmten tafeln bekannt machen.
380 Wenne keisser Fridrich ist gesturben, vnd wo begraben. Anno utsupra ist keisser fridrich der dritte, der lenger danne viertzig jar keisser gewest, jnn seinem alder an einem fusse entzund wurden, also das man jm denselbigen fuss hat 5 mussen abelossen, vnd desselbigen jaress jnn augusto ist er zu lyntz gestorben, vnd zu Wienn begraben wurden. Ein altar hinder den lehnshern weggegeben, ist gewiddert. 50а Anno utsupra hat Er Johannes frideland awss sunderli- 10 chem vnwillen, so er zum Rathe gehabt, ein altar zum heyli- gen geiste, das em der Rath gelihen, ane wissen vnd willen des Rathes coram notario et testibus einem prediger alhie con- signiret, vnd so der Rath ein sulchs erfaren, hat erss hern Johanni Sculteti vorlihen, vnd dem officialn zu Budissen pre- 15 sentiret, So aber der official doruff an Rath geschriben, der prediger hette in gebeten seiner gerechtickeit vnuorhort, ny- mandes zu sulchem altar zu investiren hat sich der Rath irfaren, das er Recht vnd nicht vnrecht doran gethan, vnd das sich meissen auch gleicher fall begeben hett, vnd hat dem official 20 sulchs vortzelen lassen, auch ein jnstrument der Resignicion zugeschickt, doruff der official hern Johannem Sculteti, den jm der Rath presentiret, jnvestiret hat, vnd dem prediger ge- schriben das er sich dorein nicht legen wolle, vnd wie wol der prediger tewer vnd hoch geboten, hat erss gleich wol also ge- 25 scheen vnd bestehen lassen. Strassen- placker. 50b Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo quarto acta sunt sequencia. Anno utsupra vffs Quatuortempus Cinerum haben die hern jnn der Crohne zu Behmen eintrechtiglich beschlossen, 30 vnd vff das jss ewiglich gehalden wurde, jnn die lauttawffel 9. ist gewiddert, man hat sich dawider gesetzt, dass ein altar etc. 18. irfaren, nach eingezogenen erkundigungen überzeugt. 20. meissen, suppl. in. 25. ge- boten, sich vermessen. 29. Quatuortempus Cinerum, aschermittwoch, d. 12. ƒebr. 31. jnn die lauttawffel schreiben, durch öffentlichen anschlag an den dazu bestimmten tafeln bekannt machen.
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381 schreiben lassen, das nymandes die diebe vnd strassenplacker hawssen nach hofenn sal, vnnd wo ymandes berawbt adder beschediget wurde, sal meniglich jm lande, Er sey herre knecht burger adder gebawer nachfulgen, vnnd dieselbigen diebe vnd 5 strassenplacker zusampt den die sie herbrigen vnnd fordern zugefengniss helffen brengen bey leibe vnnd bei gutte, vnnd so dieselbigen mysshendeler nach jrem vordinst gerechtfertiget werden, sal jss einem yden Er sey herre knecht burger adder gebawer an seinen Ern gantz vnschedelich seyn, vnnd von ny- 10 mandes vorgeruckt werden. So dann durch sulche ordenung vil loser geselleschafft awssem lande zu Behmen geschewecht, vnnd jnn disse land gewichen sein, vnd dorjnne zugriffe gethan, hat der Edele herre Sigmund von wartenberg disser lande voyt vorschafft, das man 15 jun den sechs Stetenn awssgerufft hat, Das nymandes yn Ste- ten nach vffem lande losse gesellen vund mussiggenger die nicht beerbit sein nach dinst haben, herbrigen sal, Wo aber sulche gesellen inn Steten adder vffem lande bsundern jun kretschen begriffen wurden, die wurde man fragen, vnd nach 20 jrem vordinst Rechtfertigen lassen, Actum anno utsupra. Bartel hirsperg zu konigishayn hat einen pawer 51a gefenglich gehalden, ist geecht. Anno etc. xciij vmbe sanct Michelstag vngeferlich ist Bartel hirsperg zu konigishayn gesessen von dem ko. Richter 25 vnd dem Rathe inn heyschunge gnomen, dorvmbe das er wid- der altherkomen der ko. gerichte vnd der Stad priuilegien, einen seiner gebawr inn seinen erbgerichten gefenglich gesatzt, vnd lenger dann vber nacht gehalden hat, vnd wiewol der Edle herre Sigmund von Wartenberg Voyt etc. vff vnderrichtunge 30 vnd beger Bartel hirsperges vnd der andern manne, dem Rich- ter vnd auch dem Rathe geschriben hat, sulche heischunge biss vff seiner g. zukunft zu beruhen lassen, hat gleichwol der Rath mit der heischunge vnd acht gefulget, vnd dem hern schrifftliche vnd muntliche vnderrichtunge gethan, so das sich Bartel hirsperg 35 mit gnuglichem abetrage kegen gerichte dem Rathe etc. hat awss der acht wircken mussen, ut patet in libro missiuarum. silr. et proscripcionum. 7. misshendeler, missethäter. 12. geschewecht, gescheucht. 13. zugriffe gethan, diebstähle, räubereien begangen. 17. die nicht beerbit sein, die kein erbe, kein eigenthum besitzen.
381 schreiben lassen, das nymandes die diebe vnd strassenplacker hawssen nach hofenn sal, vnnd wo ymandes berawbt adder beschediget wurde, sal meniglich jm lande, Er sey herre knecht burger adder gebawer nachfulgen, vnnd dieselbigen diebe vnd 5 strassenplacker zusampt den die sie herbrigen vnnd fordern zugefengniss helffen brengen bey leibe vnnd bei gutte, vnnd so dieselbigen mysshendeler nach jrem vordinst gerechtfertiget werden, sal jss einem yden Er sey herre knecht burger adder gebawer an seinen Ern gantz vnschedelich seyn, vnnd von ny- 10 mandes vorgeruckt werden. So dann durch sulche ordenung vil loser geselleschafft awssem lande zu Behmen geschewecht, vnnd jnn disse land gewichen sein, vnd dorjnne zugriffe gethan, hat der Edele herre Sigmund von wartenberg disser lande voyt vorschafft, das man 15 jun den sechs Stetenn awssgerufft hat, Das nymandes yn Ste- ten nach vffem lande losse gesellen vund mussiggenger die nicht beerbit sein nach dinst haben, herbrigen sal, Wo aber sulche gesellen inn Steten adder vffem lande bsundern jun kretschen begriffen wurden, die wurde man fragen, vnd nach 20 jrem vordinst Rechtfertigen lassen, Actum anno utsupra. Bartel hirsperg zu konigishayn hat einen pawer 51a gefenglich gehalden, ist geecht. Anno etc. xciij vmbe sanct Michelstag vngeferlich ist Bartel hirsperg zu konigishayn gesessen von dem ko. Richter 25 vnd dem Rathe inn heyschunge gnomen, dorvmbe das er wid- der altherkomen der ko. gerichte vnd der Stad priuilegien, einen seiner gebawr inn seinen erbgerichten gefenglich gesatzt, vnd lenger dann vber nacht gehalden hat, vnd wiewol der Edle herre Sigmund von Wartenberg Voyt etc. vff vnderrichtunge 30 vnd beger Bartel hirsperges vnd der andern manne, dem Rich- ter vnd auch dem Rathe geschriben hat, sulche heischunge biss vff seiner g. zukunft zu beruhen lassen, hat gleichwol der Rath mit der heischunge vnd acht gefulget, vnd dem hern schrifftliche vnd muntliche vnderrichtunge gethan, so das sich Bartel hirsperg 35 mit gnuglichem abetrage kegen gerichte dem Rathe etc. hat awss der acht wircken mussen, ut patet in libro missiuarum. silr. et proscripcionum. 7. misshendeler, missethäter. 12. geschewecht, gescheucht. 13. zugriffe gethan, diebstähle, räubereien begangen. 17. die nicht beerbit sein, die kein erbe, kein eigenthum besitzen.
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382 Wie wir vns mit Voylss erben vmbe vorsessene leibrent vortragen. 51b Bey ko. wentzels getzeiten hat disse Stad Niclass voyln burgern zu Thorn vnd seinem weibe vorkaufft xxiiij marc leibrente, vnd die seint gefallen biss inn die Kâtzrey do man dann die vnd ander tzinsse schuldig gebliben ist, vbir etzlich jar dornach ist niclass voyl gestorben, sunder seine gelassene witwe hat lange tzeit dornach gelebet, vnd kurtz vor jrem ende sulche vorsessene leibrente gemanet durch jren sendebriff, Aber so ir nichtes wurden ist, haben nwn hanss girke von wegen 10 seines weybes vnd irer schwester des gnant niclass Voylss nehsten erben dieselbigen auch gemanet, also das wir vns zu Breslaw mit hanssen Bewtel irem machtmanne iun dissem jare derhalben inn sune entscheiden, vnd vff vberantwortunge vnsers heubtbriues vnd irer quittanz hundert vnd funff vnd viertzig 15 hungersche gulden gegeben haben. 5 Von vffrichtunge eines newen kretschemss zu markerssdorff. Jnn dissem jare hat sich Jochym ein pawer zu marckerss- dorf vnderstanden mit bierschencken vnd gastunge zuhalden 20 einen newen kretschem vffzurichten, dieweil dann sulchs widder der Stad priuilegia ist, hat der Rath neben dem ko. Richter den gnant Joachym vnd den Erbarn Jorge nostitz voyt des Closterss zu mariental, dorvmbe zu Rechte heischen, vnd den pawer Echten lassen, sunder Jorge Nostitz ist vor gerichte er� 25 schinen vnd hat seine vnschuld geboten, das sulchs sein befehel willen nach wissen nicht gewest were, vnd welde das erhalden bey dem eyde domit er ko. mt. seiner erbhirschafft vorwand ist, dorbey er dann jm rechten gebliben ist, sunder der pawer hat ernachmolss die acht abegetragen, alsdann das alles jm 30 achtbuche diss jares vortzeichent ist. Jtem man bfundet auch inn einem roten bucheleyn do- ruffe ein titulus geschriben steht, liber obligacionum, vffem irsten blate vortzeichent, das nach Christi geburt xiiije vnd xxviij jar, her nicolaus furwerg probst, vnd Caspar von 35 5. Kâtzrey, ketzerei. Sie sind in ketzerei verfallen, und da man mit ketzern keine gemeinschaft haben durfte, so hat man die zahlung der rente unterlas- sen. Ketzer und Geächtete wurden ganz gleich, als rechtlose behandelt. 7. gelassene, nachgelassene. 26. geboten, bekannt. 27. erhalden, erhärten, be- kräftigen.
382 Wie wir vns mit Voylss erben vmbe vorsessene leibrent vortragen. 51b Bey ko. wentzels getzeiten hat disse Stad Niclass voyln burgern zu Thorn vnd seinem weibe vorkaufft xxiiij marc leibrente, vnd die seint gefallen biss inn die Kâtzrey do man dann die vnd ander tzinsse schuldig gebliben ist, vbir etzlich jar dornach ist niclass voyl gestorben, sunder seine gelassene witwe hat lange tzeit dornach gelebet, vnd kurtz vor jrem ende sulche vorsessene leibrente gemanet durch jren sendebriff, Aber so ir nichtes wurden ist, haben nwn hanss girke von wegen 10 seines weybes vnd irer schwester des gnant niclass Voylss nehsten erben dieselbigen auch gemanet, also das wir vns zu Breslaw mit hanssen Bewtel irem machtmanne iun dissem jare derhalben inn sune entscheiden, vnd vff vberantwortunge vnsers heubtbriues vnd irer quittanz hundert vnd funff vnd viertzig 15 hungersche gulden gegeben haben. 5 Von vffrichtunge eines newen kretschemss zu markerssdorff. Jnn dissem jare hat sich Jochym ein pawer zu marckerss- dorf vnderstanden mit bierschencken vnd gastunge zuhalden 20 einen newen kretschem vffzurichten, dieweil dann sulchs widder der Stad priuilegia ist, hat der Rath neben dem ko. Richter den gnant Joachym vnd den Erbarn Jorge nostitz voyt des Closterss zu mariental, dorvmbe zu Rechte heischen, vnd den pawer Echten lassen, sunder Jorge Nostitz ist vor gerichte er� 25 schinen vnd hat seine vnschuld geboten, das sulchs sein befehel willen nach wissen nicht gewest were, vnd welde das erhalden bey dem eyde domit er ko. mt. seiner erbhirschafft vorwand ist, dorbey er dann jm rechten gebliben ist, sunder der pawer hat ernachmolss die acht abegetragen, alsdann das alles jm 30 achtbuche diss jares vortzeichent ist. Jtem man bfundet auch inn einem roten bucheleyn do- ruffe ein titulus geschriben steht, liber obligacionum, vffem irsten blate vortzeichent, das nach Christi geburt xiiije vnd xxviij jar, her nicolaus furwerg probst, vnd Caspar von 35 5. Kâtzrey, ketzerei. Sie sind in ketzerei verfallen, und da man mit ketzern keine gemeinschaft haben durfte, so hat man die zahlung der rente unterlas- sen. Ketzer und Geächtete wurden ganz gleich, als rechtlose behandelt. 7. gelassene, nachgelassene. 26. geboten, bekannt. 27. erhalden, erhärten, be- kräftigen.
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383 Reynerssdorf voit des gemelten klosterss von wegen der Ep- tisschen gebeten haben, das der Rath jrem armen manne jm nydder gerichte zu marckerssdorff vorgonnen wulde zuschen- cken, vnd das etzliche altsessen zu marckerssdorf doselbst bey 5 jren eiden bekant haben, das zur tzeit do weisse hanss kloster voit gewest ist, auch sulche bethe an den Rath gelanget sey, 52a aber der Rath hette jss nicht wullen vorgonnen. 10 Wie der Closter voit zu marienstern den ko. ge- richten eingriffe gethan vnd dorvmbe geechtet ist wurden. Anno utsupra ist peter von gerssdorff zu kryssche geses- sen Closter voit zu marienstern geheischen vnd mit der acht vorfestet wurden, dorvmbe das er einen pawer zu kyssdorff vffem eigen vorboten hat, hanss spremberge sein gelt, das er 15 jnn dissen ko. gerichten mit allen Rechten vff seinem erbe zu kyssdorf gelegen, erfordert, nicht zugeben, Sunder so genanter spremberg hynawss komen vnd sein geld hat entphoen wullen, hat peter kryssche doselbst vffem eigen ding lassen hegen, vnd spremberge vorgeschlagen seine schuld doselbst zu fordern den 20 ko. gerichten zu nachteyl vnd abebruch ut patet in libro pro- scripcionum huius anni. na Adam Schwobes handel widder land vnd Stete. Adam schwobe hat manch jar disse landt vnd Stete vnd die koniglichen strassen beschedegit, als das schwartze bucheleyn 25 der bekentnis inneheldet, vnd hat jun seinem geleite der Stad mitburger gemort geschlagen vnd beraubt, Seine behawsunge hat er gemeinlich gehabt jun der Crohn zu Behmen vnd bsun- der vffem Debyn Greffensteyn vnd andern schlössern am ge- birge, das dann der ko. zu behmen vnd die behmischen hern 52b 30 also haben gescheen lassen, dorvmb das sich disse land bey ko. Jorgen getzeiten, von jn an ko. Mathien zu hungern ge- worffen haben, inn haben auch etzliche der manne jm lande geherberget vnd gefordert. 35 Wie er zu Richtunge komen ist etc. So nach abegang ko, mathess disse land an ko. wladislaum komen sein, hat sich adam Schwabe mit landen vnd Steten 4. altsessen, alte angesessene leute. 13. kyssdorf, Kiesdorf, ein klosterdorf, zu Marienstern gehörig. 34. zu Richtunge komen, zur berichtigung, beilegung seiner sache gelangt ist.
383 Reynerssdorf voit des gemelten klosterss von wegen der Ep- tisschen gebeten haben, das der Rath jrem armen manne jm nydder gerichte zu marckerssdorff vorgonnen wulde zuschen- cken, vnd das etzliche altsessen zu marckerssdorf doselbst bey 5 jren eiden bekant haben, das zur tzeit do weisse hanss kloster voit gewest ist, auch sulche bethe an den Rath gelanget sey, 52a aber der Rath hette jss nicht wullen vorgonnen. 10 Wie der Closter voit zu marienstern den ko. ge- richten eingriffe gethan vnd dorvmbe geechtet ist wurden. Anno utsupra ist peter von gerssdorff zu kryssche geses- sen Closter voit zu marienstern geheischen vnd mit der acht vorfestet wurden, dorvmbe das er einen pawer zu kyssdorff vffem eigen vorboten hat, hanss spremberge sein gelt, das er 15 jnn dissen ko. gerichten mit allen Rechten vff seinem erbe zu kyssdorf gelegen, erfordert, nicht zugeben, Sunder so genanter spremberg hynawss komen vnd sein geld hat entphoen wullen, hat peter kryssche doselbst vffem eigen ding lassen hegen, vnd spremberge vorgeschlagen seine schuld doselbst zu fordern den 20 ko. gerichten zu nachteyl vnd abebruch ut patet in libro pro- scripcionum huius anni. na Adam Schwobes handel widder land vnd Stete. Adam schwobe hat manch jar disse landt vnd Stete vnd die koniglichen strassen beschedegit, als das schwartze bucheleyn 25 der bekentnis inneheldet, vnd hat jun seinem geleite der Stad mitburger gemort geschlagen vnd beraubt, Seine behawsunge hat er gemeinlich gehabt jun der Crohn zu Behmen vnd bsun- der vffem Debyn Greffensteyn vnd andern schlössern am ge- birge, das dann der ko. zu behmen vnd die behmischen hern 52b 30 also haben gescheen lassen, dorvmb das sich disse land bey ko. Jorgen getzeiten, von jn an ko. Mathien zu hungern ge- worffen haben, inn haben auch etzliche der manne jm lande geherberget vnd gefordert. 35 Wie er zu Richtunge komen ist etc. So nach abegang ko, mathess disse land an ko. wladislaum komen sein, hat sich adam Schwabe mit landen vnd Steten 4. altsessen, alte angesessene leute. 13. kyssdorf, Kiesdorf, ein klosterdorf, zu Marienstern gehörig. 34. zu Richtunge komen, zur berichtigung, beilegung seiner sache gelangt ist.
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384 gericht, so das sie jm alle seinen handel vorkoren haben, sunder als er jm jun sulchem entscheide einen sunderlichen zuspruch heintzen vnuorschoften guts halben widder disse stad vorbehal- den wulde, vnd wir sulchs nicht vorwilligen wulden, haben sie vns alleine awssgelassen. Wie wir jnn sunderheit mit jm gericht sein. Dornach vber tzweye jar vngeferlich haben sich herre Behnisch von der weitmulen vnd herre Sigmund von Tetschin disser lande voit etc. vnderstanden, Adam Schwaben mit vns zuuorrechten, vnd wie wol wir sulchs vngerne gethan, haben 10 wir jss gleichwol nicht wegern mugen, dieweile sie des von ko. mt. befeel gehabt haben, vnd haben vns mit jm Richten lassen, nach jnnehalt eines entscheidebriues mit des voites vnd her hanssen von dohnyn auch beyder heubtleute jngesigel vorsigelt, sunder vnser sigel haben wir jm nicht wullen geben. 15 53a Wieer sulchen vorricht von newes obergriffen. Anno etc. xciiij vff mitfasten jm marckte zu Breslaw seint vff angeben etzliche kawffleute von Budissen vffgenomen wurden ein erbar knecht Baltasar Canitz vnd sust tzwene seiner gesel- len, vnd zu legnitz ein Erbar knecht heinrich vom libensteyn 20 salbander, die haben jnnehalt irer bekentnis, vnss vnder beider stete jngesigeln zugeschickt, bekant, das sie die kauffleute von Gorlitz vnd budissen vorkuntschaffen vnd berawben sulden, vnd das Adam schwabe dissen anschlag gemacht habe. Wie sich des Adam Schwabe angnomen. 25 So dann die gemelten misshendeler sint gerechtfertiget wur- den, hat sich Adam schwobe des einen heinrich von liebensteyn gnant, als seines angebornen frundes, der sulcher that vnschuldig gewest were, angnomen, vnnd ist der fursten von legnitz vnd der beyder Stete fynd wurden. 30 Was sich derhalben tzwischen der fursten beyden steten vnd vns begeben hat. Die von Breslaw vnd legnitz haben sich mitenander vor- bunden Adam schwoben zu widderstehen, sunderlich domit das sie ein gelt vff jn setzen wulden, haben sulchs durch ire botschafft 35 1. gericht, geeinigt. 6. Am rande von anderer hand: Adam Schwobe. 10. vorrichten, gerichtlich auseinander setzen. 25. des, dessen, dieser sache.
384 gericht, so das sie jm alle seinen handel vorkoren haben, sunder als er jm jun sulchem entscheide einen sunderlichen zuspruch heintzen vnuorschoften guts halben widder disse stad vorbehal- den wulde, vnd wir sulchs nicht vorwilligen wulden, haben sie vns alleine awssgelassen. Wie wir jnn sunderheit mit jm gericht sein. Dornach vber tzweye jar vngeferlich haben sich herre Behnisch von der weitmulen vnd herre Sigmund von Tetschin disser lande voit etc. vnderstanden, Adam Schwaben mit vns zuuorrechten, vnd wie wol wir sulchs vngerne gethan, haben 10 wir jss gleichwol nicht wegern mugen, dieweile sie des von ko. mt. befeel gehabt haben, vnd haben vns mit jm Richten lassen, nach jnnehalt eines entscheidebriues mit des voites vnd her hanssen von dohnyn auch beyder heubtleute jngesigel vorsigelt, sunder vnser sigel haben wir jm nicht wullen geben. 15 53a Wieer sulchen vorricht von newes obergriffen. Anno etc. xciiij vff mitfasten jm marckte zu Breslaw seint vff angeben etzliche kawffleute von Budissen vffgenomen wurden ein erbar knecht Baltasar Canitz vnd sust tzwene seiner gesel- len, vnd zu legnitz ein Erbar knecht heinrich vom libensteyn 20 salbander, die haben jnnehalt irer bekentnis, vnss vnder beider stete jngesigeln zugeschickt, bekant, das sie die kauffleute von Gorlitz vnd budissen vorkuntschaffen vnd berawben sulden, vnd das Adam schwabe dissen anschlag gemacht habe. Wie sich des Adam Schwabe angnomen. 25 So dann die gemelten misshendeler sint gerechtfertiget wur- den, hat sich Adam schwobe des einen heinrich von liebensteyn gnant, als seines angebornen frundes, der sulcher that vnschuldig gewest were, angnomen, vnnd ist der fursten von legnitz vnd der beyder Stete fynd wurden. 30 Was sich derhalben tzwischen der fursten beyden steten vnd vns begeben hat. Die von Breslaw vnd legnitz haben sich mitenander vor- bunden Adam schwoben zu widderstehen, sunderlich domit das sie ein gelt vff jn setzen wulden, haben sulchs durch ire botschafft 35 1. gericht, geeinigt. 6. Am rande von anderer hand: Adam Schwobe. 10. vorrichten, gerichtlich auseinander setzen. 25. des, dessen, dieser sache.
Strana 385
385 an vns vnd die von Budissen gelangen lassen, vnd begert, die- weil sulchs den vnsern zu gutte gescheen, wulden jn beystant vnd hulffe thun, So sichs aber nach gehaldenen tagen vnd nach Rathe vnsers g. h. des voites, vnd nach der vorricht tzwischen adam schwoben vnd vns gescheen, nicht hat wullen geburen, 53b vns der massen kegen Adam Schwaben zubeweissen, haben die fursten vnd die vonn Breslaw grossen vnwillen dorawss gno- men, vnd seint vns mit jren schrifften suste nohen komen, wir haben vns aber nach Rathe vnd mit hulffe vnsers voites, 10 durch schriffte gnuglichen vorantwort, als man das in jren sen- debrieuen, vnd jun vnserem brieue buche diss jares wol ermes- sen wurth. Dorvmbe ist disser Stad sunderlich noth vorsichtig zu sein, sich jnn dissen adder andern sachen, mit fursten vnd andern 15 Steten nicht weit zuuorbinden. Sulcher vorricht mit adam schwoben ist vns meher sche- delich dann fromlich, dann er ist also vnser sicher, was er aber vff ein lewcken vns vnd den vnsern arges zugefugen mochte, das thete er ane tzweiuel gerne. 5 20 Die Stadmawer bey dem neyssthore gericht. Die Stadmawer hinder der Neyssbadestoben hat manch jar sere awsswerts gehangen, so das sich tegelich zu besorgen gewest ist, das sie fallen wurde, Also hat einer von dresden pflugschar gnant xxiiij Reichsgolden gnomen vnd hat dieselbige 25 mawer, so weit die new gesatzten tzwene pfeiler antzeigen ge- richtet, vnnd wol gegrundet. Vnser lieben frawen kirche newe gedackt wurden. Jnn dissem jare ist vnser lieben frawen kirche new ge- dacht, vnd voran ein new gebind gemacht dorein die glocken 30 gehangen sein, dann jm tormeleyn vnd jnn dem vorigen stule haben sie dem dache grossen schaden gethan. Ein tham durch den luntzenteich gemacht. Eodem anno ist auch der tham durch den luntzenteich gelegt wurden mit einer brucken doruffe so das man dorvber 35 gehen Reyten vnd faren magk. 54a 17. vnser sicher, vor uns sicher. 49
385 an vns vnd die von Budissen gelangen lassen, vnd begert, die- weil sulchs den vnsern zu gutte gescheen, wulden jn beystant vnd hulffe thun, So sichs aber nach gehaldenen tagen vnd nach Rathe vnsers g. h. des voites, vnd nach der vorricht tzwischen adam schwoben vnd vns gescheen, nicht hat wullen geburen, 53b vns der massen kegen Adam Schwaben zubeweissen, haben die fursten vnd die vonn Breslaw grossen vnwillen dorawss gno- men, vnd seint vns mit jren schrifften suste nohen komen, wir haben vns aber nach Rathe vnd mit hulffe vnsers voites, 10 durch schriffte gnuglichen vorantwort, als man das in jren sen- debrieuen, vnd jun vnserem brieue buche diss jares wol ermes- sen wurth. Dorvmbe ist disser Stad sunderlich noth vorsichtig zu sein, sich jnn dissen adder andern sachen, mit fursten vnd andern 15 Steten nicht weit zuuorbinden. Sulcher vorricht mit adam schwoben ist vns meher sche- delich dann fromlich, dann er ist also vnser sicher, was er aber vff ein lewcken vns vnd den vnsern arges zugefugen mochte, das thete er ane tzweiuel gerne. 5 20 Die Stadmawer bey dem neyssthore gericht. Die Stadmawer hinder der Neyssbadestoben hat manch jar sere awsswerts gehangen, so das sich tegelich zu besorgen gewest ist, das sie fallen wurde, Also hat einer von dresden pflugschar gnant xxiiij Reichsgolden gnomen vnd hat dieselbige 25 mawer, so weit die new gesatzten tzwene pfeiler antzeigen ge- richtet, vnnd wol gegrundet. Vnser lieben frawen kirche newe gedackt wurden. Jnn dissem jare ist vnser lieben frawen kirche new ge- dacht, vnd voran ein new gebind gemacht dorein die glocken 30 gehangen sein, dann jm tormeleyn vnd jnn dem vorigen stule haben sie dem dache grossen schaden gethan. Ein tham durch den luntzenteich gemacht. Eodem anno ist auch der tham durch den luntzenteich gelegt wurden mit einer brucken doruffe so das man dorvber 35 gehen Reyten vnd faren magk. 54a 17. vnser sicher, vor uns sicher. 49
Strana 386
386 54b Wenne vnd wie der voit mit etzlichen vonmannen vnd Steten die Schötze tzwischen der horeke vnd henichen besehen hat. So vnd als sich die manne zu mermaln vor ko. mt. vnd auch vor dem voite beclaget haben, der schutze halben so die 5 Stad jren teichen zu hulffe gemacht hat, vnnd derhalben eine konigliche commissio an hern Sigmund von wartenberg voit disser lande awssgebracht, das seine g. dieselbigen schutzen be- sichtigen sulde etc., haben wir begert das seine g. auch besich- tigen wulde die schutze, die vns zu schaden von den mannen 10 gemacht worden, also hat seine g. den mannen vnd vns dorzu ernant den dornstag nach Egidy. Vff ernanten tag haben sich vorsamelt her Sigmund voit mit tzweyen sohnen, Albrecht von Schreiberssdorf heubtman zu Budissen, hanss panewitz heubtman zu Gorlitz, Merten 15 Clux, der licenciat Stadschreiber zu Budissen, her michel schwar- tze, wentzel Emerich, magister Conradus nyssman, Bernhardi- nus meltzer Stadschreiber vnd valten schneyder, hannss nostitz von vlirssdorff, die gerssdorffer von der horcke, die Rabenawer vom Ritschen, vnd ander manne die jss belanget. Czum irsten haben wir getzeiget, den schutz zu mucken- hayn domit die taucherisser das wasser awss dem flysse jun jre teiche treyben. Czum andern haben wir getzeiget, das weher obenig der horcke, dorhinder sich anhebet der newgrabe, vnnd das die von 25 der horcke nedewig dem weher das flyss schutzen, vnnd domit das wasser vber das weher jnn den newen graben treyben. Czum dritten haben wir getzeiget, das sie jnn dem dorffe zur horcke das wasser inn tzweyen ruhren awss dem erbflyss jnn ein klein teicheleyn, vnd dorawss forth inn jre teiche vnder 30 dem weinberg zu behayn treyben. Czum vierden haben wir getzeiget, das sie jm dorffe zur horcke das wasser awss dem erbflyss jun des pfarherss ku- chenteich furen, vnd dorawss forth jnn jre teiche vnder dem weinberge zum behayn. Czum funfften haben wir getzeiget, das sie hinder der horcke vff der trebe als man geyn trebuss tzewt, das wasser awss dem newen graben vff die heyde vnnd jun jre teiche treiben. 20 35 1. Von andrer hand am rande: Wasserloufte. 31. behayn, das dorf Bihain.
386 54b Wenne vnd wie der voit mit etzlichen vonmannen vnd Steten die Schötze tzwischen der horeke vnd henichen besehen hat. So vnd als sich die manne zu mermaln vor ko. mt. vnd auch vor dem voite beclaget haben, der schutze halben so die 5 Stad jren teichen zu hulffe gemacht hat, vnnd derhalben eine konigliche commissio an hern Sigmund von wartenberg voit disser lande awssgebracht, das seine g. dieselbigen schutzen be- sichtigen sulde etc., haben wir begert das seine g. auch besich- tigen wulde die schutze, die vns zu schaden von den mannen 10 gemacht worden, also hat seine g. den mannen vnd vns dorzu ernant den dornstag nach Egidy. Vff ernanten tag haben sich vorsamelt her Sigmund voit mit tzweyen sohnen, Albrecht von Schreiberssdorf heubtman zu Budissen, hanss panewitz heubtman zu Gorlitz, Merten 15 Clux, der licenciat Stadschreiber zu Budissen, her michel schwar- tze, wentzel Emerich, magister Conradus nyssman, Bernhardi- nus meltzer Stadschreiber vnd valten schneyder, hannss nostitz von vlirssdorff, die gerssdorffer von der horcke, die Rabenawer vom Ritschen, vnd ander manne die jss belanget. Czum irsten haben wir getzeiget, den schutz zu mucken- hayn domit die taucherisser das wasser awss dem flysse jun jre teiche treyben. Czum andern haben wir getzeiget, das weher obenig der horcke, dorhinder sich anhebet der newgrabe, vnnd das die von 25 der horcke nedewig dem weher das flyss schutzen, vnnd domit das wasser vber das weher jnn den newen graben treyben. Czum dritten haben wir getzeiget, das sie jnn dem dorffe zur horcke das wasser inn tzweyen ruhren awss dem erbflyss jnn ein klein teicheleyn, vnd dorawss forth inn jre teiche vnder 30 dem weinberg zu behayn treyben. Czum vierden haben wir getzeiget, das sie jm dorffe zur horcke das wasser awss dem erbflyss jun des pfarherss ku- chenteich furen, vnd dorawss forth jnn jre teiche vnder dem weinberge zum behayn. Czum funfften haben wir getzeiget, das sie hinder der horcke vff der trebe als man geyn trebuss tzewt, das wasser awss dem newen graben vff die heyde vnnd jun jre teiche treiben. 20 35 1. Von andrer hand am rande: Wasserloufte. 31. behayn, das dorf Bihain.
Strana 387
387 Czum sechsten haben wir getzeiget, das sie doselbst das wasser jnn Schleynitz teiche treiben. Czum sebenden haben wir getzeiget, das sie doselbst das wasser hinder Schleynitz houff jnn die helder furen. Doselbst hat Nickel von der horcke bekant, vor dem hern vnd den vorgnant beywesern, das der new grabe nicht ein erbflyss sey, das wir dann vor in allen offentlich protestiret haben. Czum achten haben wir getzeiget vff der gebawer wissen, 10 das sie an vil enden das wasser awssem newen graben treyben jre wissen zu feuchten, alles vns zu schaden. Doselbst hat Nickel von gerssdorf zur horcke gesessen be- 55a kant offentlich das er den newen graben mit einem weher vor- schutzt, vnnd jnn den erbfliss einen schutz geleget hat, domit 15 er beide das wasser awssem newen graben, vnd auch awssem erbflysse gentzlichen jun den teich zu Osenssdorff getriben hat. Wir haben doselbst vortzalt, so das wasser jm erbflysse vnd auch jm newen graben an so vil enden vffgehalden were, hetten wir vnser dorffer mulen vnd teiche auch jnn wesen 20 wollen behalden, Einen schutz jnn den newen grabenn gelegt, vnd also das vbirge wasser, das jn entgangen ist, vff die mule zur sprehe getriben, nicht mit freuel vnd gewalt als sie, sunder vff ko. begnadunge. Item nedewig der sprehe vormeinen die vlirssdorffer vnd 25 Rabnawer etc. awss dem erbflysse einen Schutz vnnd graben vff den newen graben zu furen, vnnd forth vff jre mulen vnnd gutter, So dann der erbflyss mit beyden vbern doselbst vff der Stad gutter gelegen, haben wir nicht gewust nachzulassen, das sie einen graben vnd weher vff dem vnsern, vnd forth vber 30 vnser armen leute gutter furen vnnd graben sulden, sunder der erbgang sulde wie vor alderss jnn seinen vbern gehen vnd flyssen. So dann die vlerrsdorffer vnnd Rabnawer dem hern geclagt, wie wir das wasser awss dem erbflysse jun vnsere Teiche, 35 vnd also furth vber die heyde inn vnser lieben frawen teich fuerten, vnd in zuschaden awsstriben, das dasselbige forth vff jre gutter nicht qweme, haben wir den hern vnderricht, das wir 55b sulchs nicht mit freuel sunder awss ko. begnadunge vnd frey- heit gethan, vnd haben dorbey die vorjarunge angetzogen. 5 16. Osenssdorf, dorf Usmannsdorf bei Rothenburg. 22. sprehe, dorf Spree. 31. vbern, ufern. 49*
387 Czum sechsten haben wir getzeiget, das sie doselbst das wasser jnn Schleynitz teiche treiben. Czum sebenden haben wir getzeiget, das sie doselbst das wasser hinder Schleynitz houff jnn die helder furen. Doselbst hat Nickel von der horcke bekant, vor dem hern vnd den vorgnant beywesern, das der new grabe nicht ein erbflyss sey, das wir dann vor in allen offentlich protestiret haben. Czum achten haben wir getzeiget vff der gebawer wissen, 10 das sie an vil enden das wasser awssem newen graben treyben jre wissen zu feuchten, alles vns zu schaden. Doselbst hat Nickel von gerssdorf zur horcke gesessen be- 55a kant offentlich das er den newen graben mit einem weher vor- schutzt, vnnd jnn den erbfliss einen schutz geleget hat, domit 15 er beide das wasser awssem newen graben, vnd auch awssem erbflysse gentzlichen jun den teich zu Osenssdorff getriben hat. Wir haben doselbst vortzalt, so das wasser jm erbflysse vnd auch jm newen graben an so vil enden vffgehalden were, hetten wir vnser dorffer mulen vnd teiche auch jnn wesen 20 wollen behalden, Einen schutz jnn den newen grabenn gelegt, vnd also das vbirge wasser, das jn entgangen ist, vff die mule zur sprehe getriben, nicht mit freuel vnd gewalt als sie, sunder vff ko. begnadunge. Item nedewig der sprehe vormeinen die vlirssdorffer vnd 25 Rabnawer etc. awss dem erbflysse einen Schutz vnnd graben vff den newen graben zu furen, vnnd forth vff jre mulen vnnd gutter, So dann der erbflyss mit beyden vbern doselbst vff der Stad gutter gelegen, haben wir nicht gewust nachzulassen, das sie einen graben vnd weher vff dem vnsern, vnd forth vber 30 vnser armen leute gutter furen vnnd graben sulden, sunder der erbgang sulde wie vor alderss jnn seinen vbern gehen vnd flyssen. So dann die vlerrsdorffer vnnd Rabnawer dem hern geclagt, wie wir das wasser awss dem erbflysse jun vnsere Teiche, 35 vnd also furth vber die heyde inn vnser lieben frawen teich fuerten, vnd in zuschaden awsstriben, das dasselbige forth vff jre gutter nicht qweme, haben wir den hern vnderricht, das wir 55b sulchs nicht mit freuel sunder awss ko. begnadunge vnd frey- heit gethan, vnd haben dorbey die vorjarunge angetzogen. 5 16. Osenssdorf, dorf Usmannsdorf bei Rothenburg. 22. sprehe, dorf Spree. 31. vbern, ufern. 49*
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388 56а Jtem herre Vlrich von Bebirsteyn hat doselbst durch sei- nen hewbtman vortzelen lassen, wie wir den erbflyss doselbst awssfuerten vund nicht widder jnn seinen alden gangk brechten eher dann jss seine gutter ruherte, douon jm an seinen guttern zun viereichen gross schaden entstunde, Also haben wir den hern bericht, das jss obenig widder dorein kommet. Doselbst haben wir dem hern nicht getzeiget, sunder vn- derrichtunge gethan, das die vlirssdorffer mit den ij graben hinder dem henichen vnsern lewten grossen schaden thuen an jren guttern vnnd grasse, in dem das sie das wasser nehmen 10 wenne sie jss bedorffen, vnnd jnn flutten zu vil vff sie trey- ben, Sunder die vorbietunge vnd vffgesatzte peen ko. mathien haben wir nicht angetzogen. Wir haben auch doselbst dem hern vormeldet vnnd gesa- get, das die Rabnawer der Stad grossen schaden thun an dem 15 newen hammer domit das sie jren teich zum Rytschen erhohen, das der weg awss jren teiche, zum nawen hammer, vnder die Rade trifth, das der hammermeister nicht geschmeden kan, auch thut jss jm schaden an seinem wissen vnd guttern. Vffen freytag fruhe haben wir dem hern getzeiget tzwene 20 graben domit Caspar Nostitz alle flûte vnnd wasserlewffte vff- heldet vnnd jun welisch treibet, die sust jnnss erlich inn die schlage lache, vnnd forth jun vnser liebenn frawen vnnd ander der Stad teiche quemen, die man dann domit anfohen sulde, sunder iun flutten schleht er dieselbigen wasserlewffte abe, das 25 sie auch dieselben der Stad teiche ersewffen vnnd verschoten mochten. 5 56b Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo quinto acta sunt subsequencia. Des Turkisschen keissers titulus. 30 Wir machmeth von gots gnaden Turkisscher keisser, ein keisser vber alle keisser, ein herre vber alle hern, furst zu Turcke, ein konig vber newn konigreich, die vns vnderthan sint, herre von dem Grunen bawme biss zu dem dorren bawme, ein herre der Gruben des gekrewtzigitten gotes, vnnd des grossen 35 21. flûte, flüsse. 22. welisch — erlich (erlenbusch?), sind flurnamen.
388 56а Jtem herre Vlrich von Bebirsteyn hat doselbst durch sei- nen hewbtman vortzelen lassen, wie wir den erbflyss doselbst awssfuerten vund nicht widder jnn seinen alden gangk brechten eher dann jss seine gutter ruherte, douon jm an seinen guttern zun viereichen gross schaden entstunde, Also haben wir den hern bericht, das jss obenig widder dorein kommet. Doselbst haben wir dem hern nicht getzeiget, sunder vn- derrichtunge gethan, das die vlirssdorffer mit den ij graben hinder dem henichen vnsern lewten grossen schaden thuen an jren guttern vnnd grasse, in dem das sie das wasser nehmen 10 wenne sie jss bedorffen, vnnd jnn flutten zu vil vff sie trey- ben, Sunder die vorbietunge vnd vffgesatzte peen ko. mathien haben wir nicht angetzogen. Wir haben auch doselbst dem hern vormeldet vnnd gesa- get, das die Rabnawer der Stad grossen schaden thun an dem 15 newen hammer domit das sie jren teich zum Rytschen erhohen, das der weg awss jren teiche, zum nawen hammer, vnder die Rade trifth, das der hammermeister nicht geschmeden kan, auch thut jss jm schaden an seinem wissen vnd guttern. Vffen freytag fruhe haben wir dem hern getzeiget tzwene 20 graben domit Caspar Nostitz alle flûte vnnd wasserlewffte vff- heldet vnnd jun welisch treibet, die sust jnnss erlich inn die schlage lache, vnnd forth jun vnser liebenn frawen vnnd ander der Stad teiche quemen, die man dann domit anfohen sulde, sunder iun flutten schleht er dieselbigen wasserlewffte abe, das 25 sie auch dieselben der Stad teiche ersewffen vnnd verschoten mochten. 5 56b Anno salutis millesimo quadringentesimo no- nagesimo quinto acta sunt subsequencia. Des Turkisschen keissers titulus. 30 Wir machmeth von gots gnaden Turkisscher keisser, ein keisser vber alle keisser, ein herre vber alle hern, furst zu Turcke, ein konig vber newn konigreich, die vns vnderthan sint, herre von dem Grunen bawme biss zu dem dorren bawme, ein herre der Gruben des gekrewtzigitten gotes, vnnd des grossen 35 21. flûte, flüsse. 22. welisch — erlich (erlenbusch?), sind flurnamen.
Strana 389
389 5 landes heyden, vnnd meriss, wisse das dein got Jhesus geboren awss dem geschlechte dauidis vonn dem Stamme Jesse, den hymmel von vns zu lehen hat, des wir vns schreyben herre hymelss helle vnnd erdreichs, Entbieten dir Maximiliano der sich nennet ein hertzog von Burgondj, Ein Romischer konig, Ein herre des Reichs der Cristenheit, vnnd des wir ein Rechter erbe sein, vnsern grymmygenn tzorn, vnnd gedencken dich mit vnser macht doheym zusuchen, vnd dir nicht so gnedig sein, als vnser vater gewest ist, Geben nach vnser geburt xliiij jar. Ein ander titulus eiusdem machmet. Machumet jmperator Turchorum potentissimus ac solda- nus maximus dominus et dominus patuliensis supremus, ami- cissimus supremo deo. jmperator ab aquis Curtensium usque ad aquam Oreb, potentissimus dominus ab ortu solis usque ad 15 occasum, amicus supremo deo nostro: maximus siderum cometa et diligens inquisitor perspector et custos cauerne illius cru- cifixi amicj nostrj. 57а 10 Fridrich Rawssendorff sein myshandel vorkoren. Anno utsupra sonnoband am oband stulfeyer petrj ist 20 fridrich Rawssendorff seine vorhandelunge, so er vff der strassen vnd widder die Stad begunst, vff vorbete Cristoffs von Talken- berg vffem dewyn gesessen, allenthalben vorkoren, so das er sich forth Recht halde, coram Consulatis." 25 Welche heide Rechenberg vff Clitzschdorff jnn vorsatzunge hat. 30 Die heide tzwischen der hosselitz vnd der Schremnitz jnn dem Gorlitzschen lande gelegen mit dem Eichelberge biss an das felt, steht vor hundert ss. behmische gl. dem ko. abezulossen nach lauth hertzog Johanssen brieff der gegeben ist 1392. So Caspar Rechenberg vff Clitzschdorff vorgibt, das sulche heide jm erblichen zustehe vnd Cristoff Talkenberg an stat ko. mt. die losunge nicht hat wollen gestaten, so das sie derhalben vor dem voite manne vnd Steten zu Rechte komen seynn, haben sie disse heide gnant die heide an der gorlitzschen heide. 19. am oband stulfeyer petri, den 21. februar 1495. 34. Hier bricht die erzählung ab, die paginirung hört auf und nach sieben unbeschriebenen blatt- seiten hat eine spätere hand das wenige eingetragen, was nun folgt.
389 5 landes heyden, vnnd meriss, wisse das dein got Jhesus geboren awss dem geschlechte dauidis vonn dem Stamme Jesse, den hymmel von vns zu lehen hat, des wir vns schreyben herre hymelss helle vnnd erdreichs, Entbieten dir Maximiliano der sich nennet ein hertzog von Burgondj, Ein Romischer konig, Ein herre des Reichs der Cristenheit, vnnd des wir ein Rechter erbe sein, vnsern grymmygenn tzorn, vnnd gedencken dich mit vnser macht doheym zusuchen, vnd dir nicht so gnedig sein, als vnser vater gewest ist, Geben nach vnser geburt xliiij jar. Ein ander titulus eiusdem machmet. Machumet jmperator Turchorum potentissimus ac solda- nus maximus dominus et dominus patuliensis supremus, ami- cissimus supremo deo. jmperator ab aquis Curtensium usque ad aquam Oreb, potentissimus dominus ab ortu solis usque ad 15 occasum, amicus supremo deo nostro: maximus siderum cometa et diligens inquisitor perspector et custos cauerne illius cru- cifixi amicj nostrj. 57а 10 Fridrich Rawssendorff sein myshandel vorkoren. Anno utsupra sonnoband am oband stulfeyer petrj ist 20 fridrich Rawssendorff seine vorhandelunge, so er vff der strassen vnd widder die Stad begunst, vff vorbete Cristoffs von Talken- berg vffem dewyn gesessen, allenthalben vorkoren, so das er sich forth Recht halde, coram Consulatis." 25 Welche heide Rechenberg vff Clitzschdorff jnn vorsatzunge hat. 30 Die heide tzwischen der hosselitz vnd der Schremnitz jnn dem Gorlitzschen lande gelegen mit dem Eichelberge biss an das felt, steht vor hundert ss. behmische gl. dem ko. abezulossen nach lauth hertzog Johanssen brieff der gegeben ist 1392. So Caspar Rechenberg vff Clitzschdorff vorgibt, das sulche heide jm erblichen zustehe vnd Cristoff Talkenberg an stat ko. mt. die losunge nicht hat wollen gestaten, so das sie derhalben vor dem voite manne vnd Steten zu Rechte komen seynn, haben sie disse heide gnant die heide an der gorlitzschen heide. 19. am oband stulfeyer petri, den 21. februar 1495. 34. Hier bricht die erzählung ab, die paginirung hört auf und nach sieben unbeschriebenen blatt- seiten hat eine spätere hand das wenige eingetragen, was nun folgt.
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390 Anno salutis Millesimo quadringentesimo No- nagesimo Sexto acta sunt sequencia. Am fünfften tag marcij dass ist denn Freitag vor Oculj vmb die Sechsten stund jun der nacht, jst zu einem kuchlein ein erschrecklich gross fewer ausskomen, vnnd seint domit bey zwelff Gibeln abgebranth, vnnd ist dem Rathhawss alss nohen komen, dass mann das schindeldach abgeschossen, vnnd dass fewer swerlichenn derberth hat. Jtem jm selbigen jare am Sontage vor Ascensionis in stella Epineser et zoph ist zu Steynberg, dieweil das volk noch vbir 10 den tisschen gesessen, jnn einer haekammer ein erschrecklich fewr awsskomen, Douon sein hynderhawss gar eingebrant vnd vil vmbeligende hewser merglichen schaden entpfangenn haben, Das man es kawm erweret hat, Das fewr flog hynder die monche jun die Nonnengasse, auch vor die Stat, vnd wo man 15 nicht vleis furgewandt, wer ess an manchen orte vffgegangen, Sein stieff Son hatte es angetzundt ut patet in memorialj, 1496. 4. kuchlein, küche. 8. derberth, erwehrt. 9. am sontage vor ascensionis, d. 8. mai. 10. zu Steynberg, in Steinbergs hause. 11. haekammer, heu- kammer? ječsetizi ssel.
390 Anno salutis Millesimo quadringentesimo No- nagesimo Sexto acta sunt sequencia. Am fünfften tag marcij dass ist denn Freitag vor Oculj vmb die Sechsten stund jun der nacht, jst zu einem kuchlein ein erschrecklich gross fewer ausskomen, vnnd seint domit bey zwelff Gibeln abgebranth, vnnd ist dem Rathhawss alss nohen komen, dass mann das schindeldach abgeschossen, vnnd dass fewer swerlichenn derberth hat. Jtem jm selbigen jare am Sontage vor Ascensionis in stella Epineser et zoph ist zu Steynberg, dieweil das volk noch vbir 10 den tisschen gesessen, jnn einer haekammer ein erschrecklich fewr awsskomen, Douon sein hynderhawss gar eingebrant vnd vil vmbeligende hewser merglichen schaden entpfangenn haben, Das man es kawm erweret hat, Das fewr flog hynder die monche jun die Nonnengasse, auch vor die Stat, vnd wo man 15 nicht vleis furgewandt, wer ess an manchen orte vffgegangen, Sein stieff Son hatte es angetzundt ut patet in memorialj, 1496. 4. kuchlein, küche. 8. derberth, erwehrt. 9. am sontage vor ascensionis, d. 8. mai. 10. zu Steynberg, in Steinbergs hause. 11. haekammer, heu- kammer? ječsetizi ssel.
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ERLÆUTERUNGEN.
ERLÆUTERUNGEN.
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3, 1. Disser sechs Stethe ordnunge anschlege zu geben. Die geschichte des verhältnisses, nach welchem in den verschiedenen zeiten die sechsstädte ihre abgaben entrichteten, ist noch nicht hinreichend aufgehellt und begründet. Was Carpzov (an. IV, 152.) und Grosser (L. M. I. 148. 168. 225. 331.) davon erwähnen, geschieht nur beiläufig. Von dem um 1420 getroffenen Abkommen zwischen den sechsstädten kennen wir nur den ohngefähren inhalt: die ur- kunde selbst ist nicht mehr vorhanden, oder doch noch nicht be- kannt. (S. verz. oberl. urkunden II, s. 5.) Bolls manuscript: Quotarum marchionatus sup. Lus. calculus universalis, 1640. konnte ich nicht einsehen. Jedoch stand mir eine andere handschrift: 'Aeltere Geschichte der Quota' von George Rothen, Lehrer am Gymnasium zu Görlitz zu gebote. Die darin gegebenen nach- richten sind aber auch nur oberflächlich und ermangeln oft der urkundlichen beweise. Rothe giebt folgendes an. Die vierstädte unter den markgrafen von Brandenburg theilten die zu entrich- tende rente in 6 theile, wozu Görlitz 3, Budissin 2, Lauban 1 theil, Löbau aber etwas beliebiges zu den unkosten und zehrungen gab. Nachdem später Zittau hinzugetreten war, machte man 25 theile: Görlitz trug dazu 25, Zittau 27, Budissin �5, Lauban 3/25 und Löbau wieder nur etwas unbestimmtes bei, was zu den erhebungskosten verwendet wurde. Als noch Camenz mit in den verband aufgenommen worden war kam man, nach mehrfachen zwistigkeiten über das beitragsverhältniss, um das jahr 1420 zu folgenden bestimmungen: 'Die stadt Görlitz giebt so viel als die von Budissin und Lauban zusammen, und auch so viel als die von Zittau und Camenz, und die von der Löbau geben allewege den neunzehnten theil.' Wären z. b. 380 schock aufzubringen, so geben: 50
3, 1. Disser sechs Stethe ordnunge anschlege zu geben. Die geschichte des verhältnisses, nach welchem in den verschiedenen zeiten die sechsstädte ihre abgaben entrichteten, ist noch nicht hinreichend aufgehellt und begründet. Was Carpzov (an. IV, 152.) und Grosser (L. M. I. 148. 168. 225. 331.) davon erwähnen, geschieht nur beiläufig. Von dem um 1420 getroffenen Abkommen zwischen den sechsstädten kennen wir nur den ohngefähren inhalt: die ur- kunde selbst ist nicht mehr vorhanden, oder doch noch nicht be- kannt. (S. verz. oberl. urkunden II, s. 5.) Bolls manuscript: Quotarum marchionatus sup. Lus. calculus universalis, 1640. konnte ich nicht einsehen. Jedoch stand mir eine andere handschrift: 'Aeltere Geschichte der Quota' von George Rothen, Lehrer am Gymnasium zu Görlitz zu gebote. Die darin gegebenen nach- richten sind aber auch nur oberflächlich und ermangeln oft der urkundlichen beweise. Rothe giebt folgendes an. Die vierstädte unter den markgrafen von Brandenburg theilten die zu entrich- tende rente in 6 theile, wozu Görlitz 3, Budissin 2, Lauban 1 theil, Löbau aber etwas beliebiges zu den unkosten und zehrungen gab. Nachdem später Zittau hinzugetreten war, machte man 25 theile: Görlitz trug dazu 25, Zittau 27, Budissin �5, Lauban 3/25 und Löbau wieder nur etwas unbestimmtes bei, was zu den erhebungskosten verwendet wurde. Als noch Camenz mit in den verband aufgenommen worden war kam man, nach mehrfachen zwistigkeiten über das beitragsverhältniss, um das jahr 1420 zu folgenden bestimmungen: 'Die stadt Görlitz giebt so viel als die von Budissin und Lauban zusammen, und auch so viel als die von Zittau und Camenz, und die von der Löbau geben allewege den neunzehnten theil.' Wären z. b. 380 schock aufzubringen, so geben: 50
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394 Budissin 80 120 Lauban 40 ) Görlitz 120: 120 Zittau 90 Сатеnz 30 � 120 Löbau 19 = 20 380. Diese angabe kommt fast mit dem in den annalen mitgetheil- ten schema überein. Bei dieser beitragsnorm blieb es aber auch nicht. Man wich in der folge mehr oder weniger davon ab und hatte öfters streit darüber. Als 1510 könig Ludwig eine türken- steuer ausschrieb, kamen auf das land 4000 schock, auf die städte 10000. Budissin gab 22222 Lauban — 11111/2 Görlitz Zittau — 2350 - Camenz 8331/2 Löbau - 150 Hier hatte man Löbau eine bestimmte summe zum complement des letzten drittheils den beiden vorstehenden städten zu hüilfe zahlen lassen. Zu der ausserordentlichen steuer, die Ferdinand I. im j. 1529 forderte und von den ständen auf 20000 mark ermässigt wurde, trugen land und städte zu gleichen theilen bei. Nach einer 1532 angestellten schatzung machten land und städte einen vergleich, nach welchem das erstere zu den letzteren sich wie 7 zu 9 verhal- ten sollte; er wurde aber nur bis 1536 gehalten, wo Ferdinand wieder 200 reiter und 21000 gulden verlangte. Dieses mal hatte er selbst die eintheilung gemacht und Budissin mit 8000, Görlitz mit 10000, Zittau mit 6000, Lauban mit 4000, Camenz mit 2000 und Löbau mit 1000 gulden in ansatz gebracht. Es wurden von der Oberlausitz 30000 mark bewilligt und nach der schatzung 3 schillinge (14 gl.) von 100 mark, aufgebracht, und zwar vom lande 10000 mark, von den städten 12000; die noch übrigen 8000 mark wurden nach vielen berathungen getheilt, so dass das land überhaupt 14000, die städte aber 16000 erlegten. Hier war nun das verhältniss wie 7 zu 8. Der beitrag der einzelnen städte und ortschaften wurde nach der schatzung normirt. Nachdem das abgabenverhältniss noch vielfältige abwechse- lungen erfahren hatte, machten endlich land und städte 1571 einen recess, nach welchem sie sich zueinander wie 8 zu 7 verhalten. 33333/2 33331/2 33333/2
394 Budissin 80 120 Lauban 40 ) Görlitz 120: 120 Zittau 90 Сатеnz 30 � 120 Löbau 19 = 20 380. Diese angabe kommt fast mit dem in den annalen mitgetheil- ten schema überein. Bei dieser beitragsnorm blieb es aber auch nicht. Man wich in der folge mehr oder weniger davon ab und hatte öfters streit darüber. Als 1510 könig Ludwig eine türken- steuer ausschrieb, kamen auf das land 4000 schock, auf die städte 10000. Budissin gab 22222 Lauban — 11111/2 Görlitz Zittau — 2350 - Camenz 8331/2 Löbau - 150 Hier hatte man Löbau eine bestimmte summe zum complement des letzten drittheils den beiden vorstehenden städten zu hüilfe zahlen lassen. Zu der ausserordentlichen steuer, die Ferdinand I. im j. 1529 forderte und von den ständen auf 20000 mark ermässigt wurde, trugen land und städte zu gleichen theilen bei. Nach einer 1532 angestellten schatzung machten land und städte einen vergleich, nach welchem das erstere zu den letzteren sich wie 7 zu 9 verhal- ten sollte; er wurde aber nur bis 1536 gehalten, wo Ferdinand wieder 200 reiter und 21000 gulden verlangte. Dieses mal hatte er selbst die eintheilung gemacht und Budissin mit 8000, Görlitz mit 10000, Zittau mit 6000, Lauban mit 4000, Camenz mit 2000 und Löbau mit 1000 gulden in ansatz gebracht. Es wurden von der Oberlausitz 30000 mark bewilligt und nach der schatzung 3 schillinge (14 gl.) von 100 mark, aufgebracht, und zwar vom lande 10000 mark, von den städten 12000; die noch übrigen 8000 mark wurden nach vielen berathungen getheilt, so dass das land überhaupt 14000, die städte aber 16000 erlegten. Hier war nun das verhältniss wie 7 zu 8. Der beitrag der einzelnen städte und ortschaften wurde nach der schatzung normirt. Nachdem das abgabenverhältniss noch vielfältige abwechse- lungen erfahren hatte, machten endlich land und städte 1571 einen recess, nach welchem sie sich zueinander wie 8 zu 7 verhalten. 33333/2 33331/2 33333/2
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395 Und so ist es geblieben bis auf die neuesten zeiten, welche so manches aus dem gleichgewichte gebracht haben. Vgl. Weinarts Rechte und Gewohnheiten der Ober- und Niederlausitz. In Wag- ners budissinischer chronik (einem in der bibl. der oberl. ges. d. u. befindl. mscr.) steht s. 395 b. d. j. 1483 üiber die beiträge der Lö- bauer folgendes. 'Vor alters ist denen von der Löbau angeschlagen der neunzehnte gr. und so denn die Löbau in der Ketzerey und in den Kriegsläufften fast verderbet und verarmet: haben die Herrn von Städten denen von der Löbau, so man anschlege gemacht hat, auf- erleget, dass sie’s haben mögen erleiden und vertragen." Nachdem vorstehendes über die Quota bereits abgesetzt war, ist mir eine iibersichtliche darstellung des fleissigen geschichtsfor- schers Bartholomäus Scultetus in dessen historica relatione (mser. in der bibl. der ob. ges. d. i.) zur hand gekommen, welche ich hier noch beizufügen mir erlaube. Qvotarum in contributionibus Hexapolitanorum Successiones, â me contextae hoc tempore et) exhibitae. 1. Ab antiqvo et ante Christi 1234. an. sub Ottone Pio Marchione Brand. marito Beatricis Filiae Wenceslai I. Ottocari Regis Bohemorum Tetrapolitanorum formâ contributionis. 2. A proportione Budiss. et Laubanensium cum Gorlicensibus. Hierzu die Löbauer ein ungefehrliches gegeben. Budiss. 2 3 Laub. 1 Gorl. 3 — 3 Loba fortuitum. 3. Et ab anno 1319. sub Rege Johanne Lusco Lucemburg. post obitum Wenceslai III. et ultimi hujus familiae Pentapolitano- rum, da die Stad Zittaw zu den Vorigen Vieren Kommen. Budiss. 6 9 3 Laub. 9 Gorl. 7 Zitt. Lobaw fortuitum. 4. Post annum Christi 1378. sub Wenceslao Ignavo circa annum 1409. Da die Stad Camentz Hierzu Kommen, Hexapoli- tanorum, ab obitu Dominorum de Camentz. Budiss. 80 Laub. 40 j 120. Gorl. 120 — 120. 50*
395 Und so ist es geblieben bis auf die neuesten zeiten, welche so manches aus dem gleichgewichte gebracht haben. Vgl. Weinarts Rechte und Gewohnheiten der Ober- und Niederlausitz. In Wag- ners budissinischer chronik (einem in der bibl. der oberl. ges. d. u. befindl. mscr.) steht s. 395 b. d. j. 1483 üiber die beiträge der Lö- bauer folgendes. 'Vor alters ist denen von der Löbau angeschlagen der neunzehnte gr. und so denn die Löbau in der Ketzerey und in den Kriegsläufften fast verderbet und verarmet: haben die Herrn von Städten denen von der Löbau, so man anschlege gemacht hat, auf- erleget, dass sie’s haben mögen erleiden und vertragen." Nachdem vorstehendes über die Quota bereits abgesetzt war, ist mir eine iibersichtliche darstellung des fleissigen geschichtsfor- schers Bartholomäus Scultetus in dessen historica relatione (mser. in der bibl. der ob. ges. d. i.) zur hand gekommen, welche ich hier noch beizufügen mir erlaube. Qvotarum in contributionibus Hexapolitanorum Successiones, â me contextae hoc tempore et) exhibitae. 1. Ab antiqvo et ante Christi 1234. an. sub Ottone Pio Marchione Brand. marito Beatricis Filiae Wenceslai I. Ottocari Regis Bohemorum Tetrapolitanorum formâ contributionis. 2. A proportione Budiss. et Laubanensium cum Gorlicensibus. Hierzu die Löbauer ein ungefehrliches gegeben. Budiss. 2 3 Laub. 1 Gorl. 3 — 3 Loba fortuitum. 3. Et ab anno 1319. sub Rege Johanne Lusco Lucemburg. post obitum Wenceslai III. et ultimi hujus familiae Pentapolitano- rum, da die Stad Zittaw zu den Vorigen Vieren Kommen. Budiss. 6 9 3 Laub. 9 Gorl. 7 Zitt. Lobaw fortuitum. 4. Post annum Christi 1378. sub Wenceslao Ignavo circa annum 1409. Da die Stad Camentz Hierzu Kommen, Hexapoli- tanorum, ab obitu Dominorum de Camentz. Budiss. 80 Laub. 40 j 120. Gorl. 120 — 120. 50*
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396 Zitt. 93 120. Camentz 27 Loban 20 — 20. 5. Sub Rege Matthia post 1469. ist beygesetzer Canon regularis observiret worden: Dessen totum 38. sck. in minimis terminis nach beygesetzter Forma disponiret wird. Jn majorib. terminis ist das totum 1140 m. min. maj. 8. 240. Budiss. 4. 120. Laub. 360. Gorl. 12. 9. Zitt. 280. Cam. 80. 3. Lob. 2. 60. 6. Ob vastatum Territorium, civitas ista fuit exempta in Contributionibus. Postmodum autem suborta constitutio de 119. parte. Welches sie sämptlichen, entweder zum Complemento Der Steuer oder der Städten gemeinen Zehrung gebraucht. Budiss. 13331/2. 6663. Laub. Gorl. 2000. Zitt. 1500. Cam. 500. 7. Tempore Uladislai Jagellonis Regis ab anno 1490.Haben die Von Zittau mit denen zu Camentz zum triente gegeben in den minimis terminis 14. und 4. Da sie zuvorn die proportion 9. ad 3. observiret hatten. Budiss. 2222. 131/. Laub. 63 1111. Gorl. 3333. 20. Zitt. 0. 2350. Cam. 20. 833. Lob. O. 150. 8. Sub eodem Rege Uladislao hernach, haben die von Zittau, Camentz und Lobaw mit einander einen trientem contribuiret. 9. Anno Christi 1535. reassumpta Qvota fuit sub Matthia Rege, in welcher die von Lobaw geben 15 teil zu gemeinen aussgaben. 10. An Chr. 1573. Schatzung. Erstlich vom Hundert 3 schillinge. Da man zu 1600 m. mit 12000. nach der schatzung geben. Aber den erst 4000 nach vorgemelter Steuer compliret. 11. Anno Christi 1560. Haben die Lobauer ihren theil zur
396 Zitt. 93 120. Camentz 27 Loban 20 — 20. 5. Sub Rege Matthia post 1469. ist beygesetzer Canon regularis observiret worden: Dessen totum 38. sck. in minimis terminis nach beygesetzter Forma disponiret wird. Jn majorib. terminis ist das totum 1140 m. min. maj. 8. 240. Budiss. 4. 120. Laub. 360. Gorl. 12. 9. Zitt. 280. Cam. 80. 3. Lob. 2. 60. 6. Ob vastatum Territorium, civitas ista fuit exempta in Contributionibus. Postmodum autem suborta constitutio de 119. parte. Welches sie sämptlichen, entweder zum Complemento Der Steuer oder der Städten gemeinen Zehrung gebraucht. Budiss. 13331/2. 6663. Laub. Gorl. 2000. Zitt. 1500. Cam. 500. 7. Tempore Uladislai Jagellonis Regis ab anno 1490.Haben die Von Zittau mit denen zu Camentz zum triente gegeben in den minimis terminis 14. und 4. Da sie zuvorn die proportion 9. ad 3. observiret hatten. Budiss. 2222. 131/. Laub. 63 1111. Gorl. 3333. 20. Zitt. 0. 2350. Cam. 20. 833. Lob. O. 150. 8. Sub eodem Rege Uladislao hernach, haben die von Zittau, Camentz und Lobaw mit einander einen trientem contribuiret. 9. Anno Christi 1535. reassumpta Qvota fuit sub Matthia Rege, in welcher die von Lobaw geben 15 teil zu gemeinen aussgaben. 10. An Chr. 1573. Schatzung. Erstlich vom Hundert 3 schillinge. Da man zu 1600 m. mit 12000. nach der schatzung geben. Aber den erst 4000 nach vorgemelter Steuer compliret. 11. Anno Christi 1560. Haben die Lobauer ihren theil zur
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397 Steuer gegeben da durch dann eine gantz irregularis Qvota gehal- ten worden. Dazu den 6000 thl. zu 68 kr. die Stad Görlitz 1800 gegeben. 12. Anno Christi 1562. Die Contribution zu den 5000 thl. Zum Privilegio Judiciorum, und An. 1564. in einem Dar- leihen 2000 thl. Da ist die Matthiasische Qvota regularis ge- halten worden. 13. Anno Chr. 1563. Schatzung zu 3389 sch. Da ist der Triens derer von Zittau und Camentz, überhöhet worden. 14. Anno Christi 1566. Schatzunge über 2127 thl. 46 kr. welche denn in eine andere Hauptsumma nehmlich 9000 fl. zu 60 kr. eingezogen wegen des Persönlichen Zuzuges in Complemento 5813 thl. 34 kr. so der Matthiasischen Qvota nach colligiret worden. 15. Anno Christi 1567. und 1568. zu 3374 sck. 53 kr. Schatzung, (darinn sind die von Görlitz und Zittau überhöhet worden,) die Städte contribuiret. 16. Anno Christi 1567. und 1568. uber die alte Steuer der 1500 fl. sonach der Matthiasischen Qvota abgeleget. 17. An. Christi 1568. Rauchsteuer in Städten vom Rauch- fange 11/2 und Vorstädten 1/2 sck. gereichet. Hat ausgetragen 48871 sch. Darinnen sind Zittau und Camentz übermessiget. 18. Anno Christi 1570. Foderung der doppelsteuer, so auf 15000 thl. zu 68 kr. kommen: alda ist die Qvota fast 8. ad 7. zwischen Land und Städten geworden. Dannenhero nachmahls die proportion erwachsen. In selbem hat Görlitz alleine schaden gelitten. 19. Anno christi 1571. ist die gemeldte Qvota 8. ad 7. im herbst verglichen, und zuhalten beschlossen worden: dass nehm- lich zu den gemeldten 15000 thl. das land 8000 und die Städte 7000 thl. richten und geben solten. In solchem haben Görlitz und Budissin schaden gelitten. 20. Anno Chr. 1571. per conseqvens decennium die 15000 thl. zureichen. Darinnen Görlitz und Lobaw ubernommen worden. 20. Ab anno Christi 1581. und 11. Nov. d. t. ist eine Vergleichung unter den Städten auff 3 Jahr zugebrauchen ge- schlossen worden. Darüber briff und Siegel auffgerichtet worden: aber nach ausgang des termini solches nicht zuwerk gerichtet, auch noch auff heute den 11. Maji d. 9 1607. Da wir solches schreiben, ihre Verschreibung uns auff dem Halse gelassen, unan- gesehen, dass wir so mannichfaltig darumb angehalten.
397 Steuer gegeben da durch dann eine gantz irregularis Qvota gehal- ten worden. Dazu den 6000 thl. zu 68 kr. die Stad Görlitz 1800 gegeben. 12. Anno Christi 1562. Die Contribution zu den 5000 thl. Zum Privilegio Judiciorum, und An. 1564. in einem Dar- leihen 2000 thl. Da ist die Matthiasische Qvota regularis ge- halten worden. 13. Anno Chr. 1563. Schatzung zu 3389 sch. Da ist der Triens derer von Zittau und Camentz, überhöhet worden. 14. Anno Christi 1566. Schatzunge über 2127 thl. 46 kr. welche denn in eine andere Hauptsumma nehmlich 9000 fl. zu 60 kr. eingezogen wegen des Persönlichen Zuzuges in Complemento 5813 thl. 34 kr. so der Matthiasischen Qvota nach colligiret worden. 15. Anno Christi 1567. und 1568. zu 3374 sck. 53 kr. Schatzung, (darinn sind die von Görlitz und Zittau überhöhet worden,) die Städte contribuiret. 16. Anno Christi 1567. und 1568. uber die alte Steuer der 1500 fl. sonach der Matthiasischen Qvota abgeleget. 17. An. Christi 1568. Rauchsteuer in Städten vom Rauch- fange 11/2 und Vorstädten 1/2 sck. gereichet. Hat ausgetragen 48871 sch. Darinnen sind Zittau und Camentz übermessiget. 18. Anno Christi 1570. Foderung der doppelsteuer, so auf 15000 thl. zu 68 kr. kommen: alda ist die Qvota fast 8. ad 7. zwischen Land und Städten geworden. Dannenhero nachmahls die proportion erwachsen. In selbem hat Görlitz alleine schaden gelitten. 19. Anno christi 1571. ist die gemeldte Qvota 8. ad 7. im herbst verglichen, und zuhalten beschlossen worden: dass nehm- lich zu den gemeldten 15000 thl. das land 8000 und die Städte 7000 thl. richten und geben solten. In solchem haben Görlitz und Budissin schaden gelitten. 20. Anno Chr. 1571. per conseqvens decennium die 15000 thl. zureichen. Darinnen Görlitz und Lobaw ubernommen worden. 20. Ab anno Christi 1581. und 11. Nov. d. t. ist eine Vergleichung unter den Städten auff 3 Jahr zugebrauchen ge- schlossen worden. Darüber briff und Siegel auffgerichtet worden: aber nach ausgang des termini solches nicht zuwerk gerichtet, auch noch auff heute den 11. Maji d. 9 1607. Da wir solches schreiben, ihre Verschreibung uns auff dem Halse gelassen, unan- gesehen, dass wir so mannichfaltig darumb angehalten.
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398 Alle Qvota New. 2. 2. 2. 2. — 8. Budiss. 91. 12. Gorl. 149. 9. Zitt. 93. 4. Laub. 27. 3.Cam. 21. 2. Lob. 19. 38. 38. 460. thl. kr. 118. 8. 46. 149. 14. 11. 114. 8. 60. 2. 40. 1. 7. 19. 1. 57. 5 2 450 4. + 2. O 348 — O 288 4 —32 3 336 3 06 5 400 400. 38. 0. О 400 2. 2. kr. dn. 46. 2. + 11. 0. + 11. 5.+ 2.— 31. O. 2. — 14. 0. — — 2. 57. 57. 2. — 4, 1. 4, 18. Keine bessere Vergleichung ist nimmermehr zufinden, als, dass man die Trientes zwischen einander widerumb reassumiret: nehmlich Görlitz in abstracto des 15 teils vom toto, als denn vom residuo den dritten theil auff sich nehme (als so man von 38 den 19. theil nehmlich 2., hinweg nimmt, dass 36. bleiben, das residuum genennet, gegen den andern 5 Städten totum) bleiben 2 theil auff die andern 4 städte: dass alsdann Bautzen mit dem Lauben, und die Zittau mit Camentz sich unter einander verglei- chen (als nach der alten forma Lauben den halben theil des andern Trientis, den Budissinern hülffe compliren, dessgleichen Camentz den dritten theil mit den Zittauern im dritten triente helffe zu- sammen tragen.) Dannher kömpt vom gemelten numero 36. der Stad Görlitz 12. in primo triente: hernach Budissin 8. und den Laubnern 4. in secundo triente: und den Zittauern 9. damit denen zu Camentz bleiben 3. in tertio triente. Wann sichs aber zutrüge, dass die Städte sich in ihrem Vermögen enderten, dass dieselben in ihrem Triente eine iegliche der andern hülffe die Bürde tragen." König Mathie wopen. Dieses wappen ist abgebildet und beschrie- ben von Büsching in dessen abhandlung über die alterthümer von Görlitz (N. laus. magaz. 1825, s. 178.) to es jedoch fälschlich das stadtwappen genannt wird. Von der grossen buchsen. Schon im j. 1420 (d. Breslau donnerst. n. Remin.) gebot k. Sigismund den sechsstädten ihre grosse bichse 'aufzuladen’ und ihm damit zu hülfe zu ziehen. S. die urk. im laus. magaz. 1774, 150. Ueber die ladung welche diese grosse kanone bedurƒte hat Köhler in den anm. zum Johann von Bereith (bd. 1, s. 258.) eine alte anweisung beigebracht. Der Joguntborn. Dieser jugendbrunnen, wahrscheinlich wegen seiner wohlthätigen, gleichsam verjüngenden, kraft so genannt, giebt noch jetzt der stadt das trefflichste wasser. 5, 6.
398 Alle Qvota New. 2. 2. 2. 2. — 8. Budiss. 91. 12. Gorl. 149. 9. Zitt. 93. 4. Laub. 27. 3.Cam. 21. 2. Lob. 19. 38. 38. 460. thl. kr. 118. 8. 46. 149. 14. 11. 114. 8. 60. 2. 40. 1. 7. 19. 1. 57. 5 2 450 4. + 2. O 348 — O 288 4 —32 3 336 3 06 5 400 400. 38. 0. О 400 2. 2. kr. dn. 46. 2. + 11. 0. + 11. 5.+ 2.— 31. O. 2. — 14. 0. — — 2. 57. 57. 2. — 4, 1. 4, 18. Keine bessere Vergleichung ist nimmermehr zufinden, als, dass man die Trientes zwischen einander widerumb reassumiret: nehmlich Görlitz in abstracto des 15 teils vom toto, als denn vom residuo den dritten theil auff sich nehme (als so man von 38 den 19. theil nehmlich 2., hinweg nimmt, dass 36. bleiben, das residuum genennet, gegen den andern 5 Städten totum) bleiben 2 theil auff die andern 4 städte: dass alsdann Bautzen mit dem Lauben, und die Zittau mit Camentz sich unter einander verglei- chen (als nach der alten forma Lauben den halben theil des andern Trientis, den Budissinern hülffe compliren, dessgleichen Camentz den dritten theil mit den Zittauern im dritten triente helffe zu- sammen tragen.) Dannher kömpt vom gemelten numero 36. der Stad Görlitz 12. in primo triente: hernach Budissin 8. und den Laubnern 4. in secundo triente: und den Zittauern 9. damit denen zu Camentz bleiben 3. in tertio triente. Wann sichs aber zutrüge, dass die Städte sich in ihrem Vermögen enderten, dass dieselben in ihrem Triente eine iegliche der andern hülffe die Bürde tragen." König Mathie wopen. Dieses wappen ist abgebildet und beschrie- ben von Büsching in dessen abhandlung über die alterthümer von Görlitz (N. laus. magaz. 1825, s. 178.) to es jedoch fälschlich das stadtwappen genannt wird. Von der grossen buchsen. Schon im j. 1420 (d. Breslau donnerst. n. Remin.) gebot k. Sigismund den sechsstädten ihre grosse bichse 'aufzuladen’ und ihm damit zu hülfe zu ziehen. S. die urk. im laus. magaz. 1774, 150. Ueber die ladung welche diese grosse kanone bedurƒte hat Köhler in den anm. zum Johann von Bereith (bd. 1, s. 258.) eine alte anweisung beigebracht. Der Joguntborn. Dieser jugendbrunnen, wahrscheinlich wegen seiner wohlthätigen, gleichsam verjüngenden, kraft so genannt, giebt noch jetzt der stadt das trefflichste wasser. 5, 6.
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399 des sich danne die bruder kegen dem Rothe vorschriben haben. Die Urkunde, auf pergament mit zwei anhangenden sigeln, be- findet sich noch im hiesigen rathsarchiv und lautet so: "Wir hienach geschriebenn Bruder Ludowicus der heiligen Schrift Licentiat, vnnd Minister der Minner Brüder des heiligen franciscj ordens jun der prouintien zu Saxen, Bruder franciscus Vulprecht gwardianus, Bruder Vincencius Eysagk Jrster lesemeister Bruder Simon Röthel ander lesemeister, Bruder Johannes Holland vicegwardianus, Bruder Andreas lehmann, Bruder Petrus Sutoris vnd forth samptlich alle vnd jezliche Brüder des gemelten Ordens des Closterss vnd Conuents zu Görlitz vor vns vnd alle vnnser nachkommende Bekennen vnd thun kunt allen vnd jtzlichen, die dissen vnsern offen brieff sehen ader hören lessen, So als vns die Ersamen vnd weisen Burgermeister vnd Rathmannen diser Stat Gorlitz das wasser, so auss dem Salmontsborne jnn die Nonnen- gasse gefurth, auss besunder gunst vnd guttem willen, den sie zu vns vnd vnser geistlichkeit tragen, jnn vnser Closter haben furen vnd gehen lassen, das sie vns sulch wasser nicht ferner, denn jnn massen vnd wie wir des wassers zuuor auss der Röhr gebraucht, zugenissen vnd zugebrauchen vorgunst gestatt vnd zu- gelassen haben, Als nemlich alleine zu notdurfft der kirchen des Tissches vnd der köchen vnd zu lauge, vnnd was als denn was- sers ober gemelte vnser notdorfft oberig sein wirt, sullen vnd mögen die obgenannten Burgermeister vnd Ratmannen auss dem Closter fordern inn die Stat nach Ihrem Irkentniss leyten vnnd furen lassen, vnd wir sullen vnd wollen zu wasschen vnd zu baden nicht des gedochten wassers von der Röhre, sunder von vnserm bornne nöttzen und gebrauchen, Vnd wo die obgnanten Burger- meister vnnd Ratmanne ader jre nachkomende jrkennen wurden, Das auss sulcher einfurung des wassers jnn vnser Closter, ge- meiner Stat Schaden vnd vngedey bekomen vnnd entspriessen wolde, Als denn sullen sie ganz volkomene macht haben, Das gemelte wasssr ein teil ader gantz wider auss dem Closter zu nehmen vnd dasselbige nach Jrem Jrkentniss jun die Stat zu furen ane einigerley Jrniss vnd einrede vnser vnd vnser nachkomenden, Sulche vorschreibunge inn allen jren stucken puncten vnd Ar- tickeln wie oben angetzeiget, vorwillen vnnd globen wir oben geschriebene vor vns vnd all vnser nachkomende Minister Guar- dian vnd Conuent des benannten ordens vnd Closters vnvorbruch- lichen gantz vnd stete zuhalden ane geferde. Des zu warem vrkund habe ich gnanter Bruder Ludowicus Licentiat vnd Minister Meins ampts vnd wir oben geschriebene Guardianus Lessemeister 5, 26.
399 des sich danne die bruder kegen dem Rothe vorschriben haben. Die Urkunde, auf pergament mit zwei anhangenden sigeln, be- findet sich noch im hiesigen rathsarchiv und lautet so: "Wir hienach geschriebenn Bruder Ludowicus der heiligen Schrift Licentiat, vnnd Minister der Minner Brüder des heiligen franciscj ordens jun der prouintien zu Saxen, Bruder franciscus Vulprecht gwardianus, Bruder Vincencius Eysagk Jrster lesemeister Bruder Simon Röthel ander lesemeister, Bruder Johannes Holland vicegwardianus, Bruder Andreas lehmann, Bruder Petrus Sutoris vnd forth samptlich alle vnd jezliche Brüder des gemelten Ordens des Closterss vnd Conuents zu Görlitz vor vns vnd alle vnnser nachkommende Bekennen vnd thun kunt allen vnd jtzlichen, die dissen vnsern offen brieff sehen ader hören lessen, So als vns die Ersamen vnd weisen Burgermeister vnd Rathmannen diser Stat Gorlitz das wasser, so auss dem Salmontsborne jnn die Nonnen- gasse gefurth, auss besunder gunst vnd guttem willen, den sie zu vns vnd vnser geistlichkeit tragen, jnn vnser Closter haben furen vnd gehen lassen, das sie vns sulch wasser nicht ferner, denn jnn massen vnd wie wir des wassers zuuor auss der Röhr gebraucht, zugenissen vnd zugebrauchen vorgunst gestatt vnd zu- gelassen haben, Als nemlich alleine zu notdurfft der kirchen des Tissches vnd der köchen vnd zu lauge, vnnd was als denn was- sers ober gemelte vnser notdorfft oberig sein wirt, sullen vnd mögen die obgenannten Burgermeister vnd Ratmannen auss dem Closter fordern inn die Stat nach Ihrem Irkentniss leyten vnnd furen lassen, vnd wir sullen vnd wollen zu wasschen vnd zu baden nicht des gedochten wassers von der Röhre, sunder von vnserm bornne nöttzen und gebrauchen, Vnd wo die obgnanten Burger- meister vnnd Ratmanne ader jre nachkomende jrkennen wurden, Das auss sulcher einfurung des wassers jnn vnser Closter, ge- meiner Stat Schaden vnd vngedey bekomen vnnd entspriessen wolde, Als denn sullen sie ganz volkomene macht haben, Das gemelte wasssr ein teil ader gantz wider auss dem Closter zu nehmen vnd dasselbige nach Jrem Jrkentniss jun die Stat zu furen ane einigerley Jrniss vnd einrede vnser vnd vnser nachkomenden, Sulche vorschreibunge inn allen jren stucken puncten vnd Ar- tickeln wie oben angetzeiget, vorwillen vnnd globen wir oben geschriebene vor vns vnd all vnser nachkomende Minister Guar- dian vnd Conuent des benannten ordens vnd Closters vnvorbruch- lichen gantz vnd stete zuhalden ane geferde. Des zu warem vrkund habe ich gnanter Bruder Ludowicus Licentiat vnd Minister Meins ampts vnd wir oben geschriebene Guardianus Lessemeister 5, 26.
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400 6, 7. 6, 28. 7, 1. tratko — TI 1ua13.1ý oponý tendm t und Conuent des berurten Ordens vnd Closterss zu Gorlitz vnsers Conuents Jngesigill an dissen brieff wissentlich hengen lassen. Gescheen vnd gegeben am Sonnobend vor Thome Apostoli Nach Christi vnsers lieben hern geburt vierzenhundert vnd jm neun- tzigsten Jarenn." Ehe diese wasserleitungnn angelegt wurden, hatte man sich der Ziehbrunnen bedient. Ein im j. 1477 angestellter versuch, vermittelst einer wasserkunst, wie in Budissin, neisswasser in die stadt zu leiten hatte keinen erfolg gehabt. Vgl. Grosser L. M. I, 151. 1728 wurde der salomonsbrunnen reparirt und mit einem neuen stollen versehen. Er heisst deshalb so, weil er auf der Salo- monsgasse entspring t. Das hospital bei vnser lieben frawen kirchen. S. Meister’s ann. in Hoffm. Scr. ad a. badestoben. In jener zeit, wo man so viel auf die hautcultur hielt, die erst seit kurzem wieder zu ehren gekommen ist, gab es auch in G. eine menge badestuben; sogar die juden hatten eine, deren im ältesten zinsregister des neisshospitals unt. d. jahre 1449 ge- dacht wird. Ein priuilegium der nicht gebrauchung. Die original-urkunde die- ses priu. auf pergament mit anhangendem siegel in rothem wachse wird im rathsarchive zu Görlitz bewahrt und lautet so: Wir Mathias von gotes genaden zu Hungern zu Beheim Dalmacien Croacien etc. Konig, Hertzoge in Slesien vnd Luczen- burgk, Marggraue zu Marherern vnd Lausitz etc. Bekennen vnd tun kund offentlich mit disem brieue vor allen den die Jnn sehen oder horen lesen, Das vns vnnser lieben getrewen, die Rathmanen vnd Burger Vnser Stat Gorlicz haben anbringen lassen, wiewol sy mit manicherley mergclichen vnd treflichen Freiheiten, gnaden, Priuilegien, Rechten, gewonheiten, Vnd herkomen von Romischen kaisernn vnd konigen, Vnd auch vonn konigen zu Beheim vnsern Forfarnn seliger gedachtnuss, auch vns, vnd ettwen den Hertzogen zu Gorlitz vnd andern Hernn, mildiglich begabet vnd begnadet sein, So haben sie doch in ettwe vil vergangen Jaren, vmb vrlege kriege vnfrid vnd vnfur willen die sich leider daselbst in vnsern Lannden von der koheczerey wegen zu Beheim, auch anndern vnsern Feinden, So die strassen vnd vnser Lanndt, doselbst mit plackerey beschediget, begeben haben, vnd noch begeben da got vorsej mochten, darzu vmb annders vntzimlichen gedrengnuss willen, Solicher irer Freihaiten, gnaden, Priuilegien, Rechten. ge- wonheiten vnd Herkomen nicht genezlich vnd noch jrer notturfft gebrauchen mugen, Vnd besorgen das yemands hernach gen inn
400 6, 7. 6, 28. 7, 1. tratko — TI 1ua13.1ý oponý tendm t und Conuent des berurten Ordens vnd Closterss zu Gorlitz vnsers Conuents Jngesigill an dissen brieff wissentlich hengen lassen. Gescheen vnd gegeben am Sonnobend vor Thome Apostoli Nach Christi vnsers lieben hern geburt vierzenhundert vnd jm neun- tzigsten Jarenn." Ehe diese wasserleitungnn angelegt wurden, hatte man sich der Ziehbrunnen bedient. Ein im j. 1477 angestellter versuch, vermittelst einer wasserkunst, wie in Budissin, neisswasser in die stadt zu leiten hatte keinen erfolg gehabt. Vgl. Grosser L. M. I, 151. 1728 wurde der salomonsbrunnen reparirt und mit einem neuen stollen versehen. Er heisst deshalb so, weil er auf der Salo- monsgasse entspring t. Das hospital bei vnser lieben frawen kirchen. S. Meister’s ann. in Hoffm. Scr. ad a. badestoben. In jener zeit, wo man so viel auf die hautcultur hielt, die erst seit kurzem wieder zu ehren gekommen ist, gab es auch in G. eine menge badestuben; sogar die juden hatten eine, deren im ältesten zinsregister des neisshospitals unt. d. jahre 1449 ge- dacht wird. Ein priuilegium der nicht gebrauchung. Die original-urkunde die- ses priu. auf pergament mit anhangendem siegel in rothem wachse wird im rathsarchive zu Görlitz bewahrt und lautet so: Wir Mathias von gotes genaden zu Hungern zu Beheim Dalmacien Croacien etc. Konig, Hertzoge in Slesien vnd Luczen- burgk, Marggraue zu Marherern vnd Lausitz etc. Bekennen vnd tun kund offentlich mit disem brieue vor allen den die Jnn sehen oder horen lesen, Das vns vnnser lieben getrewen, die Rathmanen vnd Burger Vnser Stat Gorlicz haben anbringen lassen, wiewol sy mit manicherley mergclichen vnd treflichen Freiheiten, gnaden, Priuilegien, Rechten, gewonheiten, Vnd herkomen von Romischen kaisernn vnd konigen, Vnd auch vonn konigen zu Beheim vnsern Forfarnn seliger gedachtnuss, auch vns, vnd ettwen den Hertzogen zu Gorlitz vnd andern Hernn, mildiglich begabet vnd begnadet sein, So haben sie doch in ettwe vil vergangen Jaren, vmb vrlege kriege vnfrid vnd vnfur willen die sich leider daselbst in vnsern Lannden von der koheczerey wegen zu Beheim, auch anndern vnsern Feinden, So die strassen vnd vnser Lanndt, doselbst mit plackerey beschediget, begeben haben, vnd noch begeben da got vorsej mochten, darzu vmb annders vntzimlichen gedrengnuss willen, Solicher irer Freihaiten, gnaden, Priuilegien, Rechten. ge- wonheiten vnd Herkomen nicht genezlich vnd noch jrer notturfft gebrauchen mugen, Vnd besorgen das yemands hernach gen inn
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401 vornehmen oder vorgeben mochte, das soliche jre freihait, priui- legien, gnaden, Rechte, vnd Herkomen, vmb nicht brauchung willen sullden gekrenket vnd geschwochet seinn, vnd haben vns dabey diemutigclichen vnd vndertanigclichen angeruffen vnd gebeten, Sy darjnn genedigclich zuuersorgen, Dauon so haben wir angesehen der vorgenanten von Gorlitz vnnser lieben getrewen gantze vnd Lawther trew, vnd bewerte bestendige biderbickeit, Die sy dann als Frume Christenlewth ettwan an dem heyligen gelauben, auch an dem Grosmechtigen Vnoberwindlichen Fursten vnd Herrn, Herrn Sigmunden Romischen kaiser zu allen zeiten merer des reichs, vnd zu Hungern vnd zu Beheim etc. Konig, Vnnsern vor- fahren saliger gedachtnuss, Vnd yetz an vns jrem naturlichem Erbhern vestigclichen vnd stetigclichen erczaiget, vnd daran jres leib vns guts nicht gespart haben, vnd das Sy hinfur dester pas ertzaigen sullen vnd mugen, Darumb so haben wir inn mit wol- bedachten mute, gutem Rathe vnnd rechter wissen, vonn Behe- mischer kuniglicher macht, geleutert, gekleret, vnd gesprachen, Leutern, kleren, vnd sprechen gegenwertiglich jnn crafft dieses brieues, Daz der obgenannten von Gorlicz, Priuilegia, Freiheit, gnade Rechte, gewonheiten vnd altherkomen der Strassen czoll gerichtes weits, Bierfur, der koniglichen renthe des Saltzmargts vnd anndern wo von auch die sagen oder lawthen Die Sy von Romischen kaysern vnd konigen, vnd auch Behemischen konigen vnnsern vorfaren saligen, vnns vnd ettwen den hertzogenn zu Gorlitz, oder von wem Sy annders die Erworben vnd redlich her bracht haben, vmb derselben von Gorlitz nicht gebrauchens willen als vor berurt ist, nicht geschrenget, nach geschwechet sein, Sun- der die jnn allen jren stucken, puncten, artickeln, vnd meynungen, als die redlichen ausgegangen sein, Nu und Ewiglich kchrefftig vnd mechtig sein sullen, als wir jnn die auch von Behemischer koniglicher macht, Jn allen iren stucken vnnd meynungen, geli- cherweyse als weren Sy von worte zu worte herein geschrieben, krefftig vnd mechtig sprechen, Vnd die auch nu furbass mer ewigclichen crafft vnd macht haben, Vnd jnn vonn menigclich sullen gehalden werden, Vnd ab auch die gemelten Rathmanne vnser Stat Gorlicz der gedochten irer priuilegien, Freyheiten, gna- den, Rechten gewonheiten, vnd altherkomen, aus redlichen auff- richtigen vrsachen der genanten vnnser Stat zu gut, So sie solichs nach gestalten dingen vnd gelegenheit der czeit getreulich vnd jm besten erkennen wurden in kunfftigen zeiten nicht volkemelichen gebrauchten, wullen vnd sprechen wir aus Behemischer konigelicher macht, Daz die gemelten jre priuilegien, Freyheiten, gnaden, Rechte, 51
401 vornehmen oder vorgeben mochte, das soliche jre freihait, priui- legien, gnaden, Rechte, vnd Herkomen, vmb nicht brauchung willen sullden gekrenket vnd geschwochet seinn, vnd haben vns dabey diemutigclichen vnd vndertanigclichen angeruffen vnd gebeten, Sy darjnn genedigclich zuuersorgen, Dauon so haben wir angesehen der vorgenanten von Gorlitz vnnser lieben getrewen gantze vnd Lawther trew, vnd bewerte bestendige biderbickeit, Die sy dann als Frume Christenlewth ettwan an dem heyligen gelauben, auch an dem Grosmechtigen Vnoberwindlichen Fursten vnd Herrn, Herrn Sigmunden Romischen kaiser zu allen zeiten merer des reichs, vnd zu Hungern vnd zu Beheim etc. Konig, Vnnsern vor- fahren saliger gedachtnuss, Vnd yetz an vns jrem naturlichem Erbhern vestigclichen vnd stetigclichen erczaiget, vnd daran jres leib vns guts nicht gespart haben, vnd das Sy hinfur dester pas ertzaigen sullen vnd mugen, Darumb so haben wir inn mit wol- bedachten mute, gutem Rathe vnnd rechter wissen, vonn Behe- mischer kuniglicher macht, geleutert, gekleret, vnd gesprachen, Leutern, kleren, vnd sprechen gegenwertiglich jnn crafft dieses brieues, Daz der obgenannten von Gorlicz, Priuilegia, Freiheit, gnade Rechte, gewonheiten vnd altherkomen der Strassen czoll gerichtes weits, Bierfur, der koniglichen renthe des Saltzmargts vnd anndern wo von auch die sagen oder lawthen Die Sy von Romischen kaysern vnd konigen, vnd auch Behemischen konigen vnnsern vorfaren saligen, vnns vnd ettwen den hertzogenn zu Gorlitz, oder von wem Sy annders die Erworben vnd redlich her bracht haben, vmb derselben von Gorlitz nicht gebrauchens willen als vor berurt ist, nicht geschrenget, nach geschwechet sein, Sun- der die jnn allen jren stucken, puncten, artickeln, vnd meynungen, als die redlichen ausgegangen sein, Nu und Ewiglich kchrefftig vnd mechtig sein sullen, als wir jnn die auch von Behemischer koniglicher macht, Jn allen iren stucken vnnd meynungen, geli- cherweyse als weren Sy von worte zu worte herein geschrieben, krefftig vnd mechtig sprechen, Vnd die auch nu furbass mer ewigclichen crafft vnd macht haben, Vnd jnn vonn menigclich sullen gehalden werden, Vnd ab auch die gemelten Rathmanne vnser Stat Gorlicz der gedochten irer priuilegien, Freyheiten, gna- den, Rechten gewonheiten, vnd altherkomen, aus redlichen auff- richtigen vrsachen der genanten vnnser Stat zu gut, So sie solichs nach gestalten dingen vnd gelegenheit der czeit getreulich vnd jm besten erkennen wurden in kunfftigen zeiten nicht volkemelichen gebrauchten, wullen vnd sprechen wir aus Behemischer konigelicher macht, Daz die gemelten jre priuilegien, Freyheiten, gnaden, Rechte, 51
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402 7, 12. 7, 21. gewonheiten vnd altherkomen vmb nicht gebrauchens willen aus redlichen auffrichtigen vrsachen, wie yeczt berurt ist, Nichts dester weniger inn allen jren Stucken, puncten, artickeln, vnd manungen kchrefftig vnd mechtig sein sullen, vnd wullen jnn gleichwol vn- angesehen solich nicht gebrauchen, der selben jrer priuilegien etc. von menigelich vnuorgriffen vnd gentzlichen gehalten werden Dar- umb So gebieten wir allen vnd yglichen Fursten geistlichen vnd wertlichen Grauen, Freyen Rylternn, knechten, Ambtleuten, Bur- germeistern, Schultheissen, Schephen, Rethen, vnd gemeinschefften aller vnd ygclicher Stette, Mergte vnd dorffer, vnd forder allen andren vnnsren vnd besunder vnsrer Cron zu Beheim vnndertanen vnd Lieben getrewen, Von Behemischer koniglicher macht ernnst- lich vnd vestigclich mit disem brieue, Das Sy hinfur Die obge- nanten von Gorlitz an solichen vorgemelten Freiheiten gnaden, Priuilegien, Rechten, gewonheiten vnd herkomen nicht jrren hin- dern, nach jun keynerley jntreg, umb obenberurtes nicht gebrau- chens willen, oder ob Sy nachmals der mer gemelten jrer Frey- heiten, gnaden, Priuilegien, Rechten vnd Herkomen, wie vorge- melt ist, nicht gebrauchen wurden, Darjnn tun, Sunder sy der furbasser ewigclichen vngehindert vnd geruglichen gebrauchen lassen, vnd Sy dabey schuczen hanthaben vnd schirmen, als lieb jnn sey zu vormeiden vnnser schwere vngnade, vnd auch die pen Die jun solichen vorberurten jren priuilegien, Freyheiten, Rechten, vnd brieuen begriffen sein, Mit vrkundt des briefs mit vnnsrem konig- lichen Jnsigl besiglt der Geben ist zu Offen am Monttag Nach Jacobi des heiligen Czweliffboten tags Nach Christi vnsers lieben Herren geburtt jun vierczenhenhundertisten vnd newn vnd achczig- sten Jare Vnnser Reiche des Hungrischen im ezwein und dreys- sigsten und des Behemischen inn ainen vnd Czweinzigsten Jare. spruch der bierfur halben. Es ist wahrscheinlich der s. 129, 12 ff. abgedruckte recess, wodurch der bierstreit zwischen Görlitz und den andern sechsstädten entschieden wurde, gemeint. ein priuilegium die einfure vnd schank fremden bierss. Diese ur- kunde d. Ofen, 31. Mai, 1491, worin der könig Wladislaus an den prediger vnd verweser der pharre zu Görlitz, vnd an dasige priesterschaft verordnet, seine vnderthanen die von Görlitz nicht nach Rom zu geheischen, auch die stadt nicht zu bedrängen, inson- derheit mit bierschenken, noch auf der pfarrt eine taberne zu habeng ist nur diesem inhalte nach bekannt, aber nicht mehr vorhanden. in die Kantzley gegeben etc. Die sechsstädte mussten für ihre pri- uilegien immer viel bezahlen, wussten aber auch gar zu wohl dass durch geld bei hofe viel zu erlangen wpar. Characteristisch für 7, 24.
402 7, 12. 7, 21. gewonheiten vnd altherkomen vmb nicht gebrauchens willen aus redlichen auffrichtigen vrsachen, wie yeczt berurt ist, Nichts dester weniger inn allen jren Stucken, puncten, artickeln, vnd manungen kchrefftig vnd mechtig sein sullen, vnd wullen jnn gleichwol vn- angesehen solich nicht gebrauchen, der selben jrer priuilegien etc. von menigelich vnuorgriffen vnd gentzlichen gehalten werden Dar- umb So gebieten wir allen vnd yglichen Fursten geistlichen vnd wertlichen Grauen, Freyen Rylternn, knechten, Ambtleuten, Bur- germeistern, Schultheissen, Schephen, Rethen, vnd gemeinschefften aller vnd ygclicher Stette, Mergte vnd dorffer, vnd forder allen andren vnnsren vnd besunder vnsrer Cron zu Beheim vnndertanen vnd Lieben getrewen, Von Behemischer koniglicher macht ernnst- lich vnd vestigclich mit disem brieue, Das Sy hinfur Die obge- nanten von Gorlitz an solichen vorgemelten Freiheiten gnaden, Priuilegien, Rechten, gewonheiten vnd herkomen nicht jrren hin- dern, nach jun keynerley jntreg, umb obenberurtes nicht gebrau- chens willen, oder ob Sy nachmals der mer gemelten jrer Frey- heiten, gnaden, Priuilegien, Rechten vnd Herkomen, wie vorge- melt ist, nicht gebrauchen wurden, Darjnn tun, Sunder sy der furbasser ewigclichen vngehindert vnd geruglichen gebrauchen lassen, vnd Sy dabey schuczen hanthaben vnd schirmen, als lieb jnn sey zu vormeiden vnnser schwere vngnade, vnd auch die pen Die jun solichen vorberurten jren priuilegien, Freyheiten, Rechten, vnd brieuen begriffen sein, Mit vrkundt des briefs mit vnnsrem konig- lichen Jnsigl besiglt der Geben ist zu Offen am Monttag Nach Jacobi des heiligen Czweliffboten tags Nach Christi vnsers lieben Herren geburtt jun vierczenhenhundertisten vnd newn vnd achczig- sten Jare Vnnser Reiche des Hungrischen im ezwein und dreys- sigsten und des Behemischen inn ainen vnd Czweinzigsten Jare. spruch der bierfur halben. Es ist wahrscheinlich der s. 129, 12 ff. abgedruckte recess, wodurch der bierstreit zwischen Görlitz und den andern sechsstädten entschieden wurde, gemeint. ein priuilegium die einfure vnd schank fremden bierss. Diese ur- kunde d. Ofen, 31. Mai, 1491, worin der könig Wladislaus an den prediger vnd verweser der pharre zu Görlitz, vnd an dasige priesterschaft verordnet, seine vnderthanen die von Görlitz nicht nach Rom zu geheischen, auch die stadt nicht zu bedrängen, inson- derheit mit bierschenken, noch auf der pfarrt eine taberne zu habeng ist nur diesem inhalte nach bekannt, aber nicht mehr vorhanden. in die Kantzley gegeben etc. Die sechsstädte mussten für ihre pri- uilegien immer viel bezahlen, wussten aber auch gar zu wohl dass durch geld bei hofe viel zu erlangen wpar. Characteristisch für 7, 24.
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403 7, 31. 8, 1. 8, 3. 8, 13. 8, 14. 8, 16. 8, 18. 8, 37. 8, 40. 9, 7. 9, 25. 10, 25. die damaligen verhältnisse ist der scherz, den könig Wenzel machte, als die Zittauer dem von der Duba ein schönes tuch verehrt hatten. (S. bd. I, 4.) Credencien. Auch dem k. Matthias brachten die Görlitzer 1474 eine 'schöne credencien’, 200 gulden am werth, nach Breslau mit. specialis confirmatio. Das Original der Urkunde auf pergam. m. anh. siegel im görl. rathsarchiv (d. ym veldt vor Stulweissenburg am sonnoband n. margarethe 1491.) Urk. samml. IX. Nr. 1429. litere quibus cavetur. Die görlitzer hatten die definitive Bestäti- gung ihrer privilegien nicht erlangen können, wie die urkunde sagt 'aus merklicher gescheffte' des königs, in der that aber woll wegen mancher Streitigkeiten, in welche die stadt verwickelt war. Der könig gab ihnen jedoch die versicherung dass sie bis zu seiner eignen ankunft in der oberlausitz ihre gültigkeit haben sollten und stellte ihnen darüber den hier angeführten brief aus, d. Stuhl- weissenburg Sambstag n. St. Margarethen. (Urk. samml. IX, Nr. 1428.) commissio ex parte Reg. judic. Urk. s. IX, Nr. 1424b. Confirmatio gener. privil. Urk. s. IX, Nr. 1456. Confirmatio specialis. Urk. s. IX, Nr. 1458. litere infeudacionis. Urk. s. IX, Nr. 1457. Commissio facta Consul. Gorl. Urk. s. IX, Nr. 1459. a militaribus. Ueber die militares s. Köhlers ursprungsgesch. von Görlitz im n. l. Magaz. 1840, s. 330. Consulatus hoc penitus negavit. Wegen dieser Weigerung war der landvoigt den Görlitzern lange gehässig. s. unten 361, 13. eidem domino Cancellario dedit consulatus etc. Ueber die erpres- sungen, welche bei solchen gelegenheiten die städte erleiden muss- ten und tovon im verfolg der mittheilungen dieses annals noch mehre beispiele vorkommen, klagt bitter Johann von Gobin (bd. I, 52. vgl. Käuffer gesch. d. Oberl. II, 114.) tempore interdicti. Papst Johann XXIII. erliess im jahre 1414 eine ähnliche bulle auf ansuchen der stadt Görlitz, worin er dem 'rec- tori ecclesie et clero ibidem’ erlaubt die h. officia zu celebriren post- quam persone excommunicate de parochia recesserint. (Urk. verz. n. 931.) Von hier bis s. 37. stehen urkunden eingetragen, die sich auf die händel beziehen, in welche die stadt wegen ausiibung der oberge- richte vielfältig verwickelt wurde. Diese obergerichte halte sie be- reits 1303 durch markgraf Hermann erhalten 'qui civitati Gorlitz jura Magdeburgensia concedit’ (urk. d. Spandow IIII. kal. Dec.), worauf die schöppen zu Magdeburg 1304. am tage allerheiligen der 7, 27. 51"
403 7, 31. 8, 1. 8, 3. 8, 13. 8, 14. 8, 16. 8, 18. 8, 37. 8, 40. 9, 7. 9, 25. 10, 25. die damaligen verhältnisse ist der scherz, den könig Wenzel machte, als die Zittauer dem von der Duba ein schönes tuch verehrt hatten. (S. bd. I, 4.) Credencien. Auch dem k. Matthias brachten die Görlitzer 1474 eine 'schöne credencien’, 200 gulden am werth, nach Breslau mit. specialis confirmatio. Das Original der Urkunde auf pergam. m. anh. siegel im görl. rathsarchiv (d. ym veldt vor Stulweissenburg am sonnoband n. margarethe 1491.) Urk. samml. IX. Nr. 1429. litere quibus cavetur. Die görlitzer hatten die definitive Bestäti- gung ihrer privilegien nicht erlangen können, wie die urkunde sagt 'aus merklicher gescheffte' des königs, in der that aber woll wegen mancher Streitigkeiten, in welche die stadt verwickelt war. Der könig gab ihnen jedoch die versicherung dass sie bis zu seiner eignen ankunft in der oberlausitz ihre gültigkeit haben sollten und stellte ihnen darüber den hier angeführten brief aus, d. Stuhl- weissenburg Sambstag n. St. Margarethen. (Urk. samml. IX, Nr. 1428.) commissio ex parte Reg. judic. Urk. s. IX, Nr. 1424b. Confirmatio gener. privil. Urk. s. IX, Nr. 1456. Confirmatio specialis. Urk. s. IX, Nr. 1458. litere infeudacionis. Urk. s. IX, Nr. 1457. Commissio facta Consul. Gorl. Urk. s. IX, Nr. 1459. a militaribus. Ueber die militares s. Köhlers ursprungsgesch. von Görlitz im n. l. Magaz. 1840, s. 330. Consulatus hoc penitus negavit. Wegen dieser Weigerung war der landvoigt den Görlitzern lange gehässig. s. unten 361, 13. eidem domino Cancellario dedit consulatus etc. Ueber die erpres- sungen, welche bei solchen gelegenheiten die städte erleiden muss- ten und tovon im verfolg der mittheilungen dieses annals noch mehre beispiele vorkommen, klagt bitter Johann von Gobin (bd. I, 52. vgl. Käuffer gesch. d. Oberl. II, 114.) tempore interdicti. Papst Johann XXIII. erliess im jahre 1414 eine ähnliche bulle auf ansuchen der stadt Görlitz, worin er dem 'rec- tori ecclesie et clero ibidem’ erlaubt die h. officia zu celebriren post- quam persone excommunicate de parochia recesserint. (Urk. verz. n. 931.) Von hier bis s. 37. stehen urkunden eingetragen, die sich auf die händel beziehen, in welche die stadt wegen ausiibung der oberge- richte vielfältig verwickelt wurde. Diese obergerichte halte sie be- reits 1303 durch markgraf Hermann erhalten 'qui civitati Gorlitz jura Magdeburgensia concedit’ (urk. d. Spandow IIII. kal. Dec.), worauf die schöppen zu Magdeburg 1304. am tage allerheiligen der 7, 27. 51"
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404 10, 23. 10, 25. 10, 25. 15, 5. stadt ihr recht gaben (urk. aus dem noch vorhandenen codex ab- gedr. bei Stenzel Nr. CV.). Die verhältnisse, in welche durch die errichtung dieses schöppenstuhls gegenüber der ritterschaft, den klöstern und den ibrigen städten der rath zu Görlitz kam, sind in Köhlers ursprungsgesch. d. stadt Görlitz (n. laus. Mag. 1840. s. 330 ff.) angedeutet, und von dem görl. biirgermeister Hass in s. zweiten annal. fol. 74b. ƒf. trefflich auseinander gesetzt. Ich kann kaum der versuchung widerstehen, die ganze stelle hier mit- zutheilen, und würde mich derselben hingeben, wenn sie nicht für eine anmerkung zu lang wäre und nicht zu hoffen stünde, dass auch dieses ausgezeichnete geschichtsbuch in unseren scriptoribus, wie schon versprochen ist, mitgetheilt werden wird. Hier möge nur erwähnt werden, dass Görlitz wegen ausiibung der peinlichen gerichtsbarkeit fortwährend in misshelligkeiten gerieth, wegen an- geblicher übergriffe nicht selten verklagt und wegen strenger ge- richtspflege vielfach befehdet und beschädigt wurde. (Vgl. die abhandl. v. Abraham Crudelius: 'Einige Beiträge zu der in Gör- litz sowohl als in dem nach dieser stadt benannten districte im mittlern zeitalter üblich gewesenen Gerichtsverfassung' in d. laus. monatsschrift 1795. I. 342. II. 14 ff. 65 ff.) wie auch die hier und weiter unten mitgetheilten urkunden beweisen. hern Johns Burggr. von Donen. Ueber das geschlecht der burg- grafen von Dohna s. Manlii comment. in Hoffm. script. 1, 114. nota c. wo die betr. literatur beigefügt ist. Die sache, auf welche sich die hier s. 10 — 14 eingetragenen urkunden beziehen, und die aus ihnen selbst sattsam erhellet, wurde unter Matthias nicht erledigt. S. den schriftenwechsel k. Wladis- laus mit Görlitz im j. 1490. auf s. 323. und 355. ko. von Bhem., Matthias I. Gorg vom Stain, der landvoigt. S. unten die anm. zu 35, 10. Jacob Virlings. Einige chroniken nennen ihn Bierling. Er war ein reicher und angesehener biirger, hatte vielen anhang in der stadt und setzte sich wider den rath, weswegen ihn derselbe bei Jenckwitz in der nähe von Budissin am sonnt. Trinit. d. 21. mai gefangen nehmen und am 22. d. m. 1486 enthaupten liess. Viel- leicht mochte er nicht ganz unrecht haben, die damalige stadtver- waltung zu tadeln und anzugreifen, da noch in demselben jahre der birgermeister Nicolaus Briickner schuldenhalber aus der stadt entweichen musste, auch nicht wieder dahin zuriickgekehrt ist. Dièser Briickner ist noch als vater des Johannes B. merkwürdig, welcher an dem hofe des könig Wladislaus, als dessen geh. rath, in grossem ansehn stand und unter dem namen on Brückenstein
404 10, 23. 10, 25. 10, 25. 15, 5. stadt ihr recht gaben (urk. aus dem noch vorhandenen codex ab- gedr. bei Stenzel Nr. CV.). Die verhältnisse, in welche durch die errichtung dieses schöppenstuhls gegenüber der ritterschaft, den klöstern und den ibrigen städten der rath zu Görlitz kam, sind in Köhlers ursprungsgesch. d. stadt Görlitz (n. laus. Mag. 1840. s. 330 ff.) angedeutet, und von dem görl. biirgermeister Hass in s. zweiten annal. fol. 74b. ƒf. trefflich auseinander gesetzt. Ich kann kaum der versuchung widerstehen, die ganze stelle hier mit- zutheilen, und würde mich derselben hingeben, wenn sie nicht für eine anmerkung zu lang wäre und nicht zu hoffen stünde, dass auch dieses ausgezeichnete geschichtsbuch in unseren scriptoribus, wie schon versprochen ist, mitgetheilt werden wird. Hier möge nur erwähnt werden, dass Görlitz wegen ausiibung der peinlichen gerichtsbarkeit fortwährend in misshelligkeiten gerieth, wegen an- geblicher übergriffe nicht selten verklagt und wegen strenger ge- richtspflege vielfach befehdet und beschädigt wurde. (Vgl. die abhandl. v. Abraham Crudelius: 'Einige Beiträge zu der in Gör- litz sowohl als in dem nach dieser stadt benannten districte im mittlern zeitalter üblich gewesenen Gerichtsverfassung' in d. laus. monatsschrift 1795. I. 342. II. 14 ff. 65 ff.) wie auch die hier und weiter unten mitgetheilten urkunden beweisen. hern Johns Burggr. von Donen. Ueber das geschlecht der burg- grafen von Dohna s. Manlii comment. in Hoffm. script. 1, 114. nota c. wo die betr. literatur beigefügt ist. Die sache, auf welche sich die hier s. 10 — 14 eingetragenen urkunden beziehen, und die aus ihnen selbst sattsam erhellet, wurde unter Matthias nicht erledigt. S. den schriftenwechsel k. Wladis- laus mit Görlitz im j. 1490. auf s. 323. und 355. ko. von Bhem., Matthias I. Gorg vom Stain, der landvoigt. S. unten die anm. zu 35, 10. Jacob Virlings. Einige chroniken nennen ihn Bierling. Er war ein reicher und angesehener biirger, hatte vielen anhang in der stadt und setzte sich wider den rath, weswegen ihn derselbe bei Jenckwitz in der nähe von Budissin am sonnt. Trinit. d. 21. mai gefangen nehmen und am 22. d. m. 1486 enthaupten liess. Viel- leicht mochte er nicht ganz unrecht haben, die damalige stadtver- waltung zu tadeln und anzugreifen, da noch in demselben jahre der birgermeister Nicolaus Briickner schuldenhalber aus der stadt entweichen musste, auch nicht wieder dahin zuriickgekehrt ist. Dièser Briickner ist noch als vater des Johannes B. merkwürdig, welcher an dem hofe des könig Wladislaus, als dessen geh. rath, in grossem ansehn stand und unter dem namen on Brückenstein
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405 16, 3. 19, 16. 19, 18. 20, 11. 20, 30. in den adelstand erhoben wurde. — Ausser N. Brückner wurde noch ein rathsfreund Nicl. Hieronymus, seiner revolutionären ge- sinnungen wegen aus der stadt verwiesen; dem gerichtsschöppen Peter Waldau verbot man, jemals wieder auf dem rathhause zu erscheinen und der Protonotarius Matthias Breitmichel wurde bei der rathswahl aussen gelassen 'weil er schrifften im stadtbuche, hinter der andern schöppen wust und willen, ausgethan und ver- wendet hatte.' Alle diese data lassen auf bedeutende Unordnun- gen schliessen. S. üiber Virlings sache weiter s. 19. Der Abt zeur zcelle. Es ist hier nicht das kloster Neuzelle in der Niederlausitz, sondern Alt- oder Marienzelle an der Mulde bei Nossen gemeint, welches von Otto dem reichen, markgrafen in Meissen, Lausitz und Osterland 1162 gestiftet ward, dasselbe, von dem in Hoffm. script. IV, 215 ff. einige urkunden mitgetheilt sind. Die cistertienserklöster in Böhmen, Mähren, den Lausitzen und Meissen bildeten zusammen eine ordensprovinz, und wählten einen gemeinschaftlichen Vorsteher, Visitator, Vicarius generalis, pater immediatus genannt, welcher den aebtissinnen der nonnen- klöster einen probst, oder beichtvater, zur seite setzte. Es ist auffallend, dass von diesem ersten beamten des kl. Marienstern, der sich der sache doch zumeist hätte annehmen sollen, in den auf s. 16 bis 19 mitgetheilten briefen auch nicht die rede ist. Doch scheint der abt von Celle von des gantczen ordens wegen’ (s. s. 17, 15.) gehandelt zu haben. Vgl. Schönfelders urk. Gesch. d. klosters Marienthal. Zittau, 1834. s. 17. Burger, soll heissen bürgermeister. George, George Nyssmann. inn vnnssren gerichten. Vierling war aus der stadt entwichen, auf das budissinische gebiet, weil er sich wahrscheinlich in einem fremden gerichtsbezirke für sicher hielt. eylende vngerichte. Das gerichtsverfahren der stadt G. war über- haupt schnell und energisch. Wenn sie einen raubritter oder strassenplacker gefangen hatten, so wurde er sofort in der gite, des andern tages in der schärfe, d. h. mit anwendung der tortur, verhört und am dritten tage, wenn nicht schon eher, wie z. b. die von Ischirnhaus und Widebach, hing er am galgen. in sachen wellernickels. Die erzählung des ganzen handels s. In v. Antons diplom. beitr. s. 124 ff. Adam Swob, derselbe welcher s. 54, 10 als feind |der Görlitzer mit einem haufen von 400 mann erscheint und A. Sporns vorwerg vor Görlitz wegbrennt, und auch s. 384 vorkommt. Vorschreibung herrn Georgen. George von Stein, herr auf Zossen, 22, 8. 35, 10.
405 16, 3. 19, 16. 19, 18. 20, 11. 20, 30. in den adelstand erhoben wurde. — Ausser N. Brückner wurde noch ein rathsfreund Nicl. Hieronymus, seiner revolutionären ge- sinnungen wegen aus der stadt verwiesen; dem gerichtsschöppen Peter Waldau verbot man, jemals wieder auf dem rathhause zu erscheinen und der Protonotarius Matthias Breitmichel wurde bei der rathswahl aussen gelassen 'weil er schrifften im stadtbuche, hinter der andern schöppen wust und willen, ausgethan und ver- wendet hatte.' Alle diese data lassen auf bedeutende Unordnun- gen schliessen. S. üiber Virlings sache weiter s. 19. Der Abt zeur zcelle. Es ist hier nicht das kloster Neuzelle in der Niederlausitz, sondern Alt- oder Marienzelle an der Mulde bei Nossen gemeint, welches von Otto dem reichen, markgrafen in Meissen, Lausitz und Osterland 1162 gestiftet ward, dasselbe, von dem in Hoffm. script. IV, 215 ff. einige urkunden mitgetheilt sind. Die cistertienserklöster in Böhmen, Mähren, den Lausitzen und Meissen bildeten zusammen eine ordensprovinz, und wählten einen gemeinschaftlichen Vorsteher, Visitator, Vicarius generalis, pater immediatus genannt, welcher den aebtissinnen der nonnen- klöster einen probst, oder beichtvater, zur seite setzte. Es ist auffallend, dass von diesem ersten beamten des kl. Marienstern, der sich der sache doch zumeist hätte annehmen sollen, in den auf s. 16 bis 19 mitgetheilten briefen auch nicht die rede ist. Doch scheint der abt von Celle von des gantczen ordens wegen’ (s. s. 17, 15.) gehandelt zu haben. Vgl. Schönfelders urk. Gesch. d. klosters Marienthal. Zittau, 1834. s. 17. Burger, soll heissen bürgermeister. George, George Nyssmann. inn vnnssren gerichten. Vierling war aus der stadt entwichen, auf das budissinische gebiet, weil er sich wahrscheinlich in einem fremden gerichtsbezirke für sicher hielt. eylende vngerichte. Das gerichtsverfahren der stadt G. war über- haupt schnell und energisch. Wenn sie einen raubritter oder strassenplacker gefangen hatten, so wurde er sofort in der gite, des andern tages in der schärfe, d. h. mit anwendung der tortur, verhört und am dritten tage, wenn nicht schon eher, wie z. b. die von Ischirnhaus und Widebach, hing er am galgen. in sachen wellernickels. Die erzählung des ganzen handels s. In v. Antons diplom. beitr. s. 124 ff. Adam Swob, derselbe welcher s. 54, 10 als feind |der Görlitzer mit einem haufen von 400 mann erscheint und A. Sporns vorwerg vor Görlitz wegbrennt, und auch s. 384 vorkommt. Vorschreibung herrn Georgen. George von Stein, herr auf Zossen, 22, 8. 35, 10.
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406 Hoyerswerda, Riessau, Steinau und Rauden, könig Matthias rath, ward anstatt des bischof Johannes von Waradein 1481 ober ster hauptmann von Schlesien und landvoigt der oberlausitz. Er blieb es bis zum tode Matthias 1490. Hass behauptet dass er an- fangs den städten nicht günstig gewesen sei, es aber späterhin besser mit ihnen gemeint habe. Görlitz stand wenigstens zuletzt mit ihm in einem guten Vernehmen und schitzte ihn auch, als er, von den Budissinern fast vertrieben, schleunig abziehen musste. Wie schlecht diese auf ihn zu sprechen waren, geht aus einer stelle in Mihlwolfs budiss. annalen hervor. Als konig Matthias' heisst es hier bei dem jahre 1490, 'todt und Ladislaus zum König in Böh- men erwählt worden, unterstand sich der Land-Voigt George vom Stein, ein Oesterreicher verlauffener Herr, der Creutzherren Ordens, und ein Geistlicher Diaconus, ein gottloser Mann, voller böser List und Betrugs, der gedachte durch Practiquen nebst seinen Mit Consorten Paul Schober das Land Ober und Nieder Lausitz sambt den Sechsstädten dem Könige in Böhmen abzustricken und der Cron Ungarn erblichen anzuleiben, begehrte heimlich von den Eltesten des Landes und Städten der treulosigkeit schrifftlich be- käntnis, weil aber ihm dies abgeschlagen erdachte er einen andern Fund aus Rachgierigkeit, beyde geistliche und weltliche mit uner- hörten exactionibus, variis injuriis, aggravaminibus, taxis, molestiis, tanquam alter Julianus mit seinem Canzler Paulo Suevo im Nah- men des Königs zubelegen. Als ihm aber von Land und Steten Wiederstand gethan ward, und er sich besorgte, es würde nicht wohl hinausgehen, so man sich dessen beim Könige in Böhmen beschwerte: hat er heimlicher Weise viel Pulver und Feuer-Ku- geln zuwege gebracht und Pechkränze, die Stadt Budissin damit anzuzünden und zu verderben, welches geschehen wäre, da nicht König Matthias, bey dem er in grossen Gnaden stund, dessen er sich auch viel gerühmet, und darauf getrozzet, vor der zeit als Montag vor Palmarum dureh den zeitlichen Tod abgegangen und gestorben. Auf dieses nahmen die Ritterschaft und Sechs Städte das Schloss Ortenburg, den Donnerstag nach Ostern er- meldten 1490. Jahres ein, welches ihnen gedachter Land Voigt George von Stain übergeben musste, und behieltens dem Könige in Böhmen zum besten. Dem Land Voigt aber ward bald sein Abschied gegeben, dass er das Land räumen sollte, der sich Don- nerstag nach Jubilate von hier aufmachte und damit die Stadt seiner Dienste eher los würde, gaben sie ihm mit 200 Mann zu Fuss das Geleite bis auf den halben Weg nach Görlitz und liessen ihn darnach hin passiren oder ziehen. Vielleicht ware er sonst lebendig nicht aus dem Lande kommen.’ (S. hierüber s. 324 ff.)
406 Hoyerswerda, Riessau, Steinau und Rauden, könig Matthias rath, ward anstatt des bischof Johannes von Waradein 1481 ober ster hauptmann von Schlesien und landvoigt der oberlausitz. Er blieb es bis zum tode Matthias 1490. Hass behauptet dass er an- fangs den städten nicht günstig gewesen sei, es aber späterhin besser mit ihnen gemeint habe. Görlitz stand wenigstens zuletzt mit ihm in einem guten Vernehmen und schitzte ihn auch, als er, von den Budissinern fast vertrieben, schleunig abziehen musste. Wie schlecht diese auf ihn zu sprechen waren, geht aus einer stelle in Mihlwolfs budiss. annalen hervor. Als konig Matthias' heisst es hier bei dem jahre 1490, 'todt und Ladislaus zum König in Böh- men erwählt worden, unterstand sich der Land-Voigt George vom Stein, ein Oesterreicher verlauffener Herr, der Creutzherren Ordens, und ein Geistlicher Diaconus, ein gottloser Mann, voller böser List und Betrugs, der gedachte durch Practiquen nebst seinen Mit Consorten Paul Schober das Land Ober und Nieder Lausitz sambt den Sechsstädten dem Könige in Böhmen abzustricken und der Cron Ungarn erblichen anzuleiben, begehrte heimlich von den Eltesten des Landes und Städten der treulosigkeit schrifftlich be- käntnis, weil aber ihm dies abgeschlagen erdachte er einen andern Fund aus Rachgierigkeit, beyde geistliche und weltliche mit uner- hörten exactionibus, variis injuriis, aggravaminibus, taxis, molestiis, tanquam alter Julianus mit seinem Canzler Paulo Suevo im Nah- men des Königs zubelegen. Als ihm aber von Land und Steten Wiederstand gethan ward, und er sich besorgte, es würde nicht wohl hinausgehen, so man sich dessen beim Könige in Böhmen beschwerte: hat er heimlicher Weise viel Pulver und Feuer-Ku- geln zuwege gebracht und Pechkränze, die Stadt Budissin damit anzuzünden und zu verderben, welches geschehen wäre, da nicht König Matthias, bey dem er in grossen Gnaden stund, dessen er sich auch viel gerühmet, und darauf getrozzet, vor der zeit als Montag vor Palmarum dureh den zeitlichen Tod abgegangen und gestorben. Auf dieses nahmen die Ritterschaft und Sechs Städte das Schloss Ortenburg, den Donnerstag nach Ostern er- meldten 1490. Jahres ein, welches ihnen gedachter Land Voigt George von Stain übergeben musste, und behieltens dem Könige in Böhmen zum besten. Dem Land Voigt aber ward bald sein Abschied gegeben, dass er das Land räumen sollte, der sich Don- nerstag nach Jubilate von hier aufmachte und damit die Stadt seiner Dienste eher los würde, gaben sie ihm mit 200 Mann zu Fuss das Geleite bis auf den halben Weg nach Görlitz und liessen ihn darnach hin passiren oder ziehen. Vielleicht ware er sonst lebendig nicht aus dem Lande kommen.’ (S. hierüber s. 324 ff.)
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407 36, 24. Die beschuldigung der verrätherei scheint keinen hinreichenden grund zu haben und wohl nur der grossen erbitterung der Budis- siner gegen ihn zuzuschreiben zu sein, so wie denn auch Hass (Annal. II. 79b) eine seiner handlungsweise widersprechende ver- läumdung anführt. Die erbitterung jener aber entstand haupt- sächlich dadurch, dass er die Ortenburg (v. 1483 bis 1486) wieder neu aufbaute, welche die stadt nicht ohne grund für ein gefähr- liches Zwing-Uri ansah. (Vgl. Käuffer, II, 380.) Schon im j. 1400 hatten die biirger den bau eines thurmes auf der Ortenburg gestört, welchen der landvoigt Heinze Pflug hatte errichten wollen. (Käuffer I, 407. Budiss. ann. s. 337.) ffabian und seynen bruder Bernhartten von Tschirnhaws. Nickel von Tschirnhaus und Friedrich von Wiedebach, zur zeit unter der friedländischen herrschaft wohnend, hatten mit einander als grossberiichtigte strassenräuber, auch die von Görlitz angegriffen und insbesondere eine krämerin beraubt. Deshalb trachtete ihnen der rath nach, um sie in seine gewalt zu bekommen. Sie hielten sich gewöhnlich zu Seidenberg auf, welches eigentlich in den ge- richtsbezirk der herrn von Biberstein auf Friedland gehörte, und meinten dort sicher zu sein. Aber der rath, der vermöge seiner privilegien (s. oben s. 403.) auf die kriminal-gerichtsbarkeit in allen kleinen städten ein recht zu haben vermeinte, kehrte sich nicht daran und bemächtigte sich ihrer durch eine list. Er schickte zwei kundschafter mit einem grossen hechte nach Seidenberg, wel- che so thaten als wären sie nach kälbern ausgegangen und hätten den hecht einem bauer abgekauft. Diese wussten es so zu veran- stalten, dass die beiden Tschirnhaus und Wiedebach sie gewahrten, welche denn auch bald sich zu ihnen gesellten und ihnen den vor- schlag machten, den hecht mit ihnen zu essen und zu bezahlen. Das sind jene zufrieden gewesen und der eine hat sich dazu ver- standen den hecht zuzurichten, sich aber viel zeit dazu genommen. Der andere hat vorgegeben mitlerweile im städtlein ihre geschäfte zu besorgen, sich aber aufs pferd gesetzt und ist nach Görlitz geritten. Den beiden Edelleuten dauerte die bereitung des hechts wohl etwas zu lange und sie fingen an einigen verdacht zu schöp- fen, aber der kluge kundschafter wusste sie doch so lange hinzu- halten, bis der hecht gesotten war. Nun setzten sie sich zu tische und assen wolgemut. Selbst als nunmehr der eine edelmann in den stall ging, die pferde zu satteln, zog ihn der kundschafter durch seine reden noch so lange auf, bis die Görlitzer ins städt- lein einfielen. Nun schwangen sich die üiberlisteten edelleute wohl auf ihre pferde und sprengten aus der stadt. Aber es wurde ihnen
407 36, 24. Die beschuldigung der verrätherei scheint keinen hinreichenden grund zu haben und wohl nur der grossen erbitterung der Budis- siner gegen ihn zuzuschreiben zu sein, so wie denn auch Hass (Annal. II. 79b) eine seiner handlungsweise widersprechende ver- läumdung anführt. Die erbitterung jener aber entstand haupt- sächlich dadurch, dass er die Ortenburg (v. 1483 bis 1486) wieder neu aufbaute, welche die stadt nicht ohne grund für ein gefähr- liches Zwing-Uri ansah. (Vgl. Käuffer, II, 380.) Schon im j. 1400 hatten die biirger den bau eines thurmes auf der Ortenburg gestört, welchen der landvoigt Heinze Pflug hatte errichten wollen. (Käuffer I, 407. Budiss. ann. s. 337.) ffabian und seynen bruder Bernhartten von Tschirnhaws. Nickel von Tschirnhaus und Friedrich von Wiedebach, zur zeit unter der friedländischen herrschaft wohnend, hatten mit einander als grossberiichtigte strassenräuber, auch die von Görlitz angegriffen und insbesondere eine krämerin beraubt. Deshalb trachtete ihnen der rath nach, um sie in seine gewalt zu bekommen. Sie hielten sich gewöhnlich zu Seidenberg auf, welches eigentlich in den ge- richtsbezirk der herrn von Biberstein auf Friedland gehörte, und meinten dort sicher zu sein. Aber der rath, der vermöge seiner privilegien (s. oben s. 403.) auf die kriminal-gerichtsbarkeit in allen kleinen städten ein recht zu haben vermeinte, kehrte sich nicht daran und bemächtigte sich ihrer durch eine list. Er schickte zwei kundschafter mit einem grossen hechte nach Seidenberg, wel- che so thaten als wären sie nach kälbern ausgegangen und hätten den hecht einem bauer abgekauft. Diese wussten es so zu veran- stalten, dass die beiden Tschirnhaus und Wiedebach sie gewahrten, welche denn auch bald sich zu ihnen gesellten und ihnen den vor- schlag machten, den hecht mit ihnen zu essen und zu bezahlen. Das sind jene zufrieden gewesen und der eine hat sich dazu ver- standen den hecht zuzurichten, sich aber viel zeit dazu genommen. Der andere hat vorgegeben mitlerweile im städtlein ihre geschäfte zu besorgen, sich aber aufs pferd gesetzt und ist nach Görlitz geritten. Den beiden Edelleuten dauerte die bereitung des hechts wohl etwas zu lange und sie fingen an einigen verdacht zu schöp- fen, aber der kluge kundschafter wusste sie doch so lange hinzu- halten, bis der hecht gesotten war. Nun setzten sie sich zu tische und assen wolgemut. Selbst als nunmehr der eine edelmann in den stall ging, die pferde zu satteln, zog ihn der kundschafter durch seine reden noch so lange auf, bis die Görlitzer ins städt- lein einfielen. Nun schwangen sich die üiberlisteten edelleute wohl auf ihre pferde und sprengten aus der stadt. Aber es wurde ihnen
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408 „ der weg verlegt, sie gefangen genommen, nach Görlitz vor den rath geführt und des folgenden tages an den lichten galgen ge- hangen. Dies geschah 1482 am tage Nicolai d. 6. decbr. Michael v. Tschirnhaus, der bruder des hingerichteten, schrieb darauf an den rath, sich um die Ursachen zu erkundigen, weshalb sie seinem bruder also übel mitgefahren, und schickte am grünen donnerstage 1483 der stadt einen förmlichen fehdebrief. Fabian v. Tschirn- haus aber verklagte sie bei dem k. Wladislaus, worauf der könig an den rath das in unserem annal befindliche schreiben erliess und der rath wieder antwortete, wie darauf folgt (s. 37.). Nun hätten sich aber die Görlitzer bald in eine falle locken lassen. Denn als, von dem könige zum verhör mit den Tschirnhäusern nach Weiss- wasser vorbeschieden, einige von dem rathe dorthin ritten, sollten sie auf anstiften dieser ihrer erbitterten feinde durch einen von Clüx aus der gegend von Budissen angefallen und alle ermordet werden. Clix aber kam vor ausführung der that im trunkenen muthe mit seinen zwölf helfershelfern in streit, die sache wurde verrathen, und die görlitzer rathsherrn entgingen glücklich der gefahr, setzten aber ihre reise bis nach Prag fort und verklagten die Anstifter dieses mordanschlags. Auf der heimfahrt liessen sie sich durch 100 reisige begleiten. Die gegenseitigen befehdun- gen gingen fort, bis endlich Fabian Tschirnhaus, wegen anderen frevels in die acht und wieder heraus kam, wie s. 354 unseres annals zu lesen ist. So erzählt Hass (ann. II, 106b) die geschichte. Ausführlicher lässt sich darüber ein in den Scultet. samml. bd. I. bef. altes scriptum aus. 'Widebach her in eym dorffleyn vbig seydenberg zu- nechst kegen dem gebyrge, noch meinem bedungken zu ebersdorff, welche guter jtzundt lyndeman het, Derselbige Widebach het eyn scholczen haus an seydenbergk dyssehalb des wasser jenseit sey- denberg gehabt, der hat den vortryben, der ist hereyn zu unsern hern komen vnd Widebachs vbel Handlung angesaget, Wy die leute durch jme gefylen, bey denen er etwas gedocht zu ekomen, dy beraubete er jm pusch vbigk bertelsdorff jm uelden öre guter, des gleichen thet er auch vffm leusehubel. Item er hate auch eine Reich kremerin, dy paul Jenyn vffen leusehubel ij mol beraubit, vnd jr das jre genomen vnd ander leuten mer. Desgleichen thete auch tschirnhaus, was man uff der Strosse raubete, das beutet man bei tschirnhaus und Widebach aus. Als man sie gefangen hat man auch seliche geraubte und ausgebeute habe in jrer behausung gefunden. Vnd haben strossen beschediger gehaust und gehesst.
408 „ der weg verlegt, sie gefangen genommen, nach Görlitz vor den rath geführt und des folgenden tages an den lichten galgen ge- hangen. Dies geschah 1482 am tage Nicolai d. 6. decbr. Michael v. Tschirnhaus, der bruder des hingerichteten, schrieb darauf an den rath, sich um die Ursachen zu erkundigen, weshalb sie seinem bruder also übel mitgefahren, und schickte am grünen donnerstage 1483 der stadt einen förmlichen fehdebrief. Fabian v. Tschirn- haus aber verklagte sie bei dem k. Wladislaus, worauf der könig an den rath das in unserem annal befindliche schreiben erliess und der rath wieder antwortete, wie darauf folgt (s. 37.). Nun hätten sich aber die Görlitzer bald in eine falle locken lassen. Denn als, von dem könige zum verhör mit den Tschirnhäusern nach Weiss- wasser vorbeschieden, einige von dem rathe dorthin ritten, sollten sie auf anstiften dieser ihrer erbitterten feinde durch einen von Clüx aus der gegend von Budissen angefallen und alle ermordet werden. Clix aber kam vor ausführung der that im trunkenen muthe mit seinen zwölf helfershelfern in streit, die sache wurde verrathen, und die görlitzer rathsherrn entgingen glücklich der gefahr, setzten aber ihre reise bis nach Prag fort und verklagten die Anstifter dieses mordanschlags. Auf der heimfahrt liessen sie sich durch 100 reisige begleiten. Die gegenseitigen befehdun- gen gingen fort, bis endlich Fabian Tschirnhaus, wegen anderen frevels in die acht und wieder heraus kam, wie s. 354 unseres annals zu lesen ist. So erzählt Hass (ann. II, 106b) die geschichte. Ausführlicher lässt sich darüber ein in den Scultet. samml. bd. I. bef. altes scriptum aus. 'Widebach her in eym dorffleyn vbig seydenberg zu- nechst kegen dem gebyrge, noch meinem bedungken zu ebersdorff, welche guter jtzundt lyndeman het, Derselbige Widebach het eyn scholczen haus an seydenbergk dyssehalb des wasser jenseit sey- denberg gehabt, der hat den vortryben, der ist hereyn zu unsern hern komen vnd Widebachs vbel Handlung angesaget, Wy die leute durch jme gefylen, bey denen er etwas gedocht zu ekomen, dy beraubete er jm pusch vbigk bertelsdorff jm uelden öre guter, des gleichen thet er auch vffm leusehubel. Item er hate auch eine Reich kremerin, dy paul Jenyn vffen leusehubel ij mol beraubit, vnd jr das jre genomen vnd ander leuten mer. Desgleichen thete auch tschirnhaus, was man uff der Strosse raubete, das beutet man bei tschirnhaus und Widebach aus. Als man sie gefangen hat man auch seliche geraubte und ausgebeute habe in jrer behausung gefunden. Vnd haben strossen beschediger gehaust und gehesst.
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409 Aber tschirnhaus hat zu bertelsdorff do zur zeit cristoffkys gewonet, das ungetrew bertelsdorff genandt, doruber was vorlorn und geraubet, hat man do gefunden aber nicht widergegeben. Vff sollichs do der scholtze angesagt, sy wurden vff sanct niclass abendt, an eym freytage, zu Seydenbergk, in dem hauss do zur zeit Klippisch Inen wont, eyn collation haben, Hat eyn Rat eyn schencken senfftelebern und Mats abledern, der zur zeit zu S. Jacob aussetzig ist, hy naus geschickt, sam kennet eyner den andern nicht. Als sy eyner nach dem andern jns hauss kemen, und dy edelleute aldo gefunden, hat senffteleber mit dem wyrt kuntschafft gehabt, der hat eyn grossen hecht, het Senfteleber gesagt, her wyrt jr habt eyn guten hecht welt jr uns den vorkauffen und lossen syden, wir wollen eyn gutten muth bey euch haben. Haben dy edelleute gesaget Ja wir wollen mit essen vnd be- zalen. Uff sollichs hat Senffteleber den mats ableder eylende hereyn geschickt, vnd dyweyl fisch holtz gehawen vnnd vffs lengste vffgetzogen. Haben die edelleut gesaget, wo bleybit ewer gesell, es ver- tzeucht sich lang, het Senffteleber geantwort er wel ein ku keuffen, jch wys wo jnen der teuffel hyngefurt hat auch ist er nicht mit mir herkomen. Indem hat Senffteleber den hecht zugericht, und in stal offtmals gelauffen, das dy ij nicht hynden aus entriten. In dem synd dy gorlitzer hyn eyn geplatzt und das haus umbranth, het Widebach das pfert vffgebunden, und doruff wollen sitzen , aber Senffteleber hat jms mit dem zaume entruckt, jn dem ist er gefangen worden. Und tschirnhaus ist entrant, dem hoben wollen dy dyner noch eylen, aber Valten schnyder het gesagt ny, es ist ein halt gesteckt dem wyrt er in dy hende komen, das was geschehen. Vffem Wege, als man sy hereyn gefurt hat mats ableder gesaget Jungher Widebach het jr jtzundt der paul jenig nelcken und zinemij zu eym klepperkreulgen, Ja hat er gesagt hettestu eyn pawer dregk. Dis ist geschehen vmb si jar. Item eyn tschirnhaus, der dy siehe (see) ader dybe (klein diben) innen gehabt hat alwege dy gorlitzer derhalben wollen befeheden aber der zu polckenhayn hats lassen bleyben. Desgleichen hat wollen thun eyn Widebach der yn lang zeyt ist heupthman gewest zu leiptzigk, wo der nicht heupthman wor- den wer. 52
409 Aber tschirnhaus hat zu bertelsdorff do zur zeit cristoffkys gewonet, das ungetrew bertelsdorff genandt, doruber was vorlorn und geraubet, hat man do gefunden aber nicht widergegeben. Vff sollichs do der scholtze angesagt, sy wurden vff sanct niclass abendt, an eym freytage, zu Seydenbergk, in dem hauss do zur zeit Klippisch Inen wont, eyn collation haben, Hat eyn Rat eyn schencken senfftelebern und Mats abledern, der zur zeit zu S. Jacob aussetzig ist, hy naus geschickt, sam kennet eyner den andern nicht. Als sy eyner nach dem andern jns hauss kemen, und dy edelleute aldo gefunden, hat senffteleber mit dem wyrt kuntschafft gehabt, der hat eyn grossen hecht, het Senfteleber gesagt, her wyrt jr habt eyn guten hecht welt jr uns den vorkauffen und lossen syden, wir wollen eyn gutten muth bey euch haben. Haben dy edelleute gesaget Ja wir wollen mit essen vnd be- zalen. Uff sollichs hat Senffteleber den mats ableder eylende hereyn geschickt, vnd dyweyl fisch holtz gehawen vnnd vffs lengste vffgetzogen. Haben die edelleut gesaget, wo bleybit ewer gesell, es ver- tzeucht sich lang, het Senffteleber geantwort er wel ein ku keuffen, jch wys wo jnen der teuffel hyngefurt hat auch ist er nicht mit mir herkomen. Indem hat Senffteleber den hecht zugericht, und in stal offtmals gelauffen, das dy ij nicht hynden aus entriten. In dem synd dy gorlitzer hyn eyn geplatzt und das haus umbranth, het Widebach das pfert vffgebunden, und doruff wollen sitzen , aber Senffteleber hat jms mit dem zaume entruckt, jn dem ist er gefangen worden. Und tschirnhaus ist entrant, dem hoben wollen dy dyner noch eylen, aber Valten schnyder het gesagt ny, es ist ein halt gesteckt dem wyrt er in dy hende komen, das was geschehen. Vffem Wege, als man sy hereyn gefurt hat mats ableder gesaget Jungher Widebach het jr jtzundt der paul jenig nelcken und zinemij zu eym klepperkreulgen, Ja hat er gesagt hettestu eyn pawer dregk. Dis ist geschehen vmb si jar. Item eyn tschirnhaus, der dy siehe (see) ader dybe (klein diben) innen gehabt hat alwege dy gorlitzer derhalben wollen befeheden aber der zu polckenhayn hats lassen bleyben. Desgleichen hat wollen thun eyn Widebach der yn lang zeyt ist heupthman gewest zu leiptzigk, wo der nicht heupthman wor- den wer. 52
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410 44, 9. 46, 1. Der scholtze ist zum pentzigk jm helmiges dynst gestorben. Und seyn an eym Sonnabendt an 6 mittagk fru gehangen worden." Diese geschichte giebt in ihrer ausführlichkeit ein anschauli- ches bild von der gemeinheit, bis zu welcher ein grosser theil des damaligen adels herabgesunken war. Sie stimmt auf eine merk- würdige weise mit dem inhalt des bekannten volksliedes ’was wollen wir aber heben an, von einem frischen jungen, ter hat gar manchen ritt gethan 'ihm ists nun so gelungen’ überein (s. deutsches museum, 1778, II, 459, wunderhorn I, 276. n. laus. mag. 1832, 218.), welchem jedoch die görlitzer chroniken einen andern noch friihern Ursprung geben. (s. n. laus. mag. 1834, 97.) Maximilianus Ro. konig gefangen gewest. 'Auf dem marktplatze von Brigge steht ein einfaches haus mit einem kleinen laden, worin ein bescheidener epicier seine cigarren zu einem sou das stück verkauft. Dieses kleine haus hat die macht und allen reich- thum der ganzen stadt verschlungen. In diesem hause hielten die Brügger ihren regenten, den edlen Theuerdank, den nachmaligen deutschen kaiser Maximilian lange zeit eingesperrt und trotzten dem reichsheer und dem päpstlichen banne, bis Maximilian, dessen verlegenheit auf der martinswand nicht die ärgste war, in die er in seinem leben gerieth, ihnen auf offnem markte, in gegenwart der zünfte und des volkes knieend und mit entblöstem haupte schwören musste, sich in ihren willen zu fügen und die beleidi- gungen, die ihm widerfahren, zu vergessen.' Die übermitigen zünfte von Brügge wussten nicht, was sie thaten. Maximilians Vater, Friedrich III., hat den sohn furchtbar gerächt, hat die stadt, nicht gestraft, nein! vernichtet; hat ihren hafen gesperrt, ihre privilegien aufgehoben, ihren handel zerstört und seinem En- kel dadurch einen der reichsten Juwelen aus der krone gerissen. (s. morgenblatt 1840. Nr. 239. s. 954.) den Bawhe Sant peterss kirchen. Von der schönen peterskirche erzählt die sage, 'dass Cyrillus, bischof zu Ollmiitz, der den böhm. herzog Borziwoy im j. 844 zum christl. glauben bekehrt, sie in honorem Petri errichtet und seinem gehülfen Methodio anbefohlen habe, der sie auch etliche jahre regieret.' Was hiervon zu halten wird jeder geschichtskundige selbst abnehmen. Doch können wir mit grund annehmen, dass die erste errichtung dieses gotteshauses in die zeit fällt, wo das christenthum in unseren gegenden anfing wurzel zu fassen. Schon der ort, wo es erbaut steht, ein gegen
410 44, 9. 46, 1. Der scholtze ist zum pentzigk jm helmiges dynst gestorben. Und seyn an eym Sonnabendt an 6 mittagk fru gehangen worden." Diese geschichte giebt in ihrer ausführlichkeit ein anschauli- ches bild von der gemeinheit, bis zu welcher ein grosser theil des damaligen adels herabgesunken war. Sie stimmt auf eine merk- würdige weise mit dem inhalt des bekannten volksliedes ’was wollen wir aber heben an, von einem frischen jungen, ter hat gar manchen ritt gethan 'ihm ists nun so gelungen’ überein (s. deutsches museum, 1778, II, 459, wunderhorn I, 276. n. laus. mag. 1832, 218.), welchem jedoch die görlitzer chroniken einen andern noch friihern Ursprung geben. (s. n. laus. mag. 1834, 97.) Maximilianus Ro. konig gefangen gewest. 'Auf dem marktplatze von Brigge steht ein einfaches haus mit einem kleinen laden, worin ein bescheidener epicier seine cigarren zu einem sou das stück verkauft. Dieses kleine haus hat die macht und allen reich- thum der ganzen stadt verschlungen. In diesem hause hielten die Brügger ihren regenten, den edlen Theuerdank, den nachmaligen deutschen kaiser Maximilian lange zeit eingesperrt und trotzten dem reichsheer und dem päpstlichen banne, bis Maximilian, dessen verlegenheit auf der martinswand nicht die ärgste war, in die er in seinem leben gerieth, ihnen auf offnem markte, in gegenwart der zünfte und des volkes knieend und mit entblöstem haupte schwören musste, sich in ihren willen zu fügen und die beleidi- gungen, die ihm widerfahren, zu vergessen.' Die übermitigen zünfte von Brügge wussten nicht, was sie thaten. Maximilians Vater, Friedrich III., hat den sohn furchtbar gerächt, hat die stadt, nicht gestraft, nein! vernichtet; hat ihren hafen gesperrt, ihre privilegien aufgehoben, ihren handel zerstört und seinem En- kel dadurch einen der reichsten Juwelen aus der krone gerissen. (s. morgenblatt 1840. Nr. 239. s. 954.) den Bawhe Sant peterss kirchen. Von der schönen peterskirche erzählt die sage, 'dass Cyrillus, bischof zu Ollmiitz, der den böhm. herzog Borziwoy im j. 844 zum christl. glauben bekehrt, sie in honorem Petri errichtet und seinem gehülfen Methodio anbefohlen habe, der sie auch etliche jahre regieret.' Was hiervon zu halten wird jeder geschichtskundige selbst abnehmen. Doch können wir mit grund annehmen, dass die erste errichtung dieses gotteshauses in die zeit fällt, wo das christenthum in unseren gegenden anfing wurzel zu fassen. Schon der ort, wo es erbaut steht, ein gegen
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411 51, 10. 52, 1. die neisse zu steil abfallender fels, ganz so gestaltet wie alle die plätze, auf welchen wir die in der lausitz so häufig porkommen- den heidenschanzen (grodzisca), alte opferstätten, vorfinden, weiset darauf hin ; da man bei einführung des christenthums bekanntlich die alten heiligen orte für den neuen cultus wählte. Auch die unter der peterskirche befindliche krypte (die georgencapelle) welche ihrer byzantinischen bauart nach älter als die obere, im gothischen stil erbaute kirche zu sein scheint, spricht dafür. Der urspriingliche bau, von welchem noch das ebenfalls byzantinische, zu dem übri- gen nicht passende portal herzuriihren scheint, reicht allem an- scheine nach höher hinauf, als die erste gewisse nachricht, nach welcher sie 1225 d. 19. mai am pfingstmontage von dem meissni- schen bischof Bruno II. geweiht wurde. Im j. 1317 wurde ein neubau (refeccio) nöthig, wie wir aus einer urkunde wissen, wo- durch ein ablass zu diesem zwecke bewilligt ward (vgl. Carpz. Ehrent. I, 265. u. a.) und von 1423 bis 1497 ist sie erweitert und so aufgebaut worden, wie wir sie jetzt noch schen. In diese zeil fällt der anschlag, welchen unsere annalen mittheilen. Vgl. E. G. Funcke, beschreibung der fürtrefflichen und weitberiihmten Kir- che St. Petri und Pauli z. G. Görlitz. 1703. 4. Christian Nit- sche beschreib. der berihmten und prächtigen kirche etc. 1707 — 1720 in einz. bogen herausg. Boxberg ausf. beschr. der Orgel. Görl. 1704. Büsching Alterthümer der st. Görlitz im n. laus. magaz. 1825, 160 — 177. Brückner nachr. von der Georgenka- pelle in Kretschmars nachlese. 1769, 255 — 260. Knauth, hist. beschr. der Georgenk. Leipz. 1736. 8. Ausser Hoffmann (script. rer. Lusat.), Grosser, Carpzor, Rothe (gesch. v. Görlitz) und den laus. zeitschriften, wo mancherlei hier und da über die peterskirche vorkommt, kann m. nachsehen: Gorlicensia ecclesiastica et schola- slica von Jancke, und Notizen zur Gesch. v. Görlitz v. Abraham Crudelius, beide mscr. in d. bibl. d. oberl. ges. d. w. konig Albrechten holdunge gethon. Die huldigung geschah auf dem rathhause in Görlitz anf. november 1437. Des königs einzug in Zittau erzählt Carpzoy an. I, 188. Ebendas. II, 194 steht der huldigungseid, den die oberlaus. dem k. George Podiebrad 1459 zu Jauer leisteten. Matthias I. huldigten sie zu Breslau d. 7. juni 1469. Ueber die d. k. Wladislaus gethane huldigung s. weiter unten s. 320, 1. 321, 15. Krieg zw. k. maj. zou hungern vnd hertzogen hansen von Sagan. Die erzählung dieses krieges s. in Käuffers geschichte d. Oberl. Worbs gesch. von Sagan. Cureus ann. Sil. u. a. In diesem annal sind manche specielle data mitgetheilt, welche zur ergänzung und erläuterung dieser geschichte dienen können. Was den antheil 52
411 51, 10. 52, 1. die neisse zu steil abfallender fels, ganz so gestaltet wie alle die plätze, auf welchen wir die in der lausitz so häufig porkommen- den heidenschanzen (grodzisca), alte opferstätten, vorfinden, weiset darauf hin ; da man bei einführung des christenthums bekanntlich die alten heiligen orte für den neuen cultus wählte. Auch die unter der peterskirche befindliche krypte (die georgencapelle) welche ihrer byzantinischen bauart nach älter als die obere, im gothischen stil erbaute kirche zu sein scheint, spricht dafür. Der urspriingliche bau, von welchem noch das ebenfalls byzantinische, zu dem übri- gen nicht passende portal herzuriihren scheint, reicht allem an- scheine nach höher hinauf, als die erste gewisse nachricht, nach welcher sie 1225 d. 19. mai am pfingstmontage von dem meissni- schen bischof Bruno II. geweiht wurde. Im j. 1317 wurde ein neubau (refeccio) nöthig, wie wir aus einer urkunde wissen, wo- durch ein ablass zu diesem zwecke bewilligt ward (vgl. Carpz. Ehrent. I, 265. u. a.) und von 1423 bis 1497 ist sie erweitert und so aufgebaut worden, wie wir sie jetzt noch schen. In diese zeil fällt der anschlag, welchen unsere annalen mittheilen. Vgl. E. G. Funcke, beschreibung der fürtrefflichen und weitberiihmten Kir- che St. Petri und Pauli z. G. Görlitz. 1703. 4. Christian Nit- sche beschreib. der berihmten und prächtigen kirche etc. 1707 — 1720 in einz. bogen herausg. Boxberg ausf. beschr. der Orgel. Görl. 1704. Büsching Alterthümer der st. Görlitz im n. laus. magaz. 1825, 160 — 177. Brückner nachr. von der Georgenka- pelle in Kretschmars nachlese. 1769, 255 — 260. Knauth, hist. beschr. der Georgenk. Leipz. 1736. 8. Ausser Hoffmann (script. rer. Lusat.), Grosser, Carpzor, Rothe (gesch. v. Görlitz) und den laus. zeitschriften, wo mancherlei hier und da über die peterskirche vorkommt, kann m. nachsehen: Gorlicensia ecclesiastica et schola- slica von Jancke, und Notizen zur Gesch. v. Görlitz v. Abraham Crudelius, beide mscr. in d. bibl. d. oberl. ges. d. w. konig Albrechten holdunge gethon. Die huldigung geschah auf dem rathhause in Görlitz anf. november 1437. Des königs einzug in Zittau erzählt Carpzoy an. I, 188. Ebendas. II, 194 steht der huldigungseid, den die oberlaus. dem k. George Podiebrad 1459 zu Jauer leisteten. Matthias I. huldigten sie zu Breslau d. 7. juni 1469. Ueber die d. k. Wladislaus gethane huldigung s. weiter unten s. 320, 1. 321, 15. Krieg zw. k. maj. zou hungern vnd hertzogen hansen von Sagan. Die erzählung dieses krieges s. in Käuffers geschichte d. Oberl. Worbs gesch. von Sagan. Cureus ann. Sil. u. a. In diesem annal sind manche specielle data mitgetheilt, welche zur ergänzung und erläuterung dieser geschichte dienen können. Was den antheil 52
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412 52, 17. der Görlitzer dabei betrifft, so ist zu erwähnen, dass der herzog Hanns schon früher mit ihnen gebrochen hatte. In den wirren nehmlich, welche des k. George excommunication hervorrief, ver- band er sich mit dem landvoigt Benesch von Collowrat zu gunsten Georgs und zur bekämpfung der ihm feindlichen Görlitzer im j. 1467, und kündigte diesen so wie 'der mannschaft und den steten der sechslande vnd stete' (d. Sagan am sont. n. Galli, d. 18. oct.) fehde an. Dasselbe that auch die mannschaft zum Sagan an dem gen. tage. (s. urk. V. II. 105.) Es wurde aber nichts daraus, da der handel den Görlitzern verrathen worden war und diese sich vorsahen, auch der landvoigt aus dem lande gewichen war, nach- dem er vergeblich die sechsstädte dem durch den furchtbaren bannstrahl gebrandmarkten könige treu zu erhalten versucht hatte. Er that dies brieflich und mündlich, konnte aber nichts ausrichten. Nach Görlitz schrieb er von Budissin aus an den rath fer. III. in octava epiph. (d. 13. jan.) ihr prediger ginge in seinen predigten viel zu weit wider den König Georg und freitag vor palmarum, d. 20. märz, kam eine zweite vermahnung dass ire prediger nicht zu weit vorrennen, sondern im text des evangelium den rechten weg gehen solten. Das konnte freilich nicht viel fruchten, da der Bi- schof Rudolph zu Lavant, welcher die sache des Matthias als die der kirche eifrigst betrieb, 'schon unter d. 16. jan. von Breslau aus den Görlitzern befohlen hatte, dem George Podiebradt nicht mehr zu gehorchen, sondern ihn vielmehr mit den waffen zu be- kämpfen, als einen verfluchten Ketzer, und diesen befehl unter d. 19. jan., d. 21. und d. 30. märz, d. 2. juli wiederholte. Unter diesen umständen vermochte selbst weder ein schreiben k. Georgs an die Görlitzer (d. Prag. aschermittwoch, d. 11. febr.), worin er an den rat vnd gemeine begert, nachdem er vnuerhort mit penen be- swert ist, dadurch von der pflicht vnd gehorsam, so sie ihm geswo- ren, nicht abwenden zu lassen, noch eine zusammenberufung der sechsstädte durch den landvoigt einigen eindruck zu machen. Später sandten nun Görlitz und einige andre sechsstädte dem herzoge auch einen fehdebrief, auf befehl des k. Matthias (s. urk. V. II, 106.) und errichteten im folgenden jahre (d. Görlitz d. 8. juli 1467 einen defensionsvertrag. Herczoge friderich I. zu Liegnitz, sohn des herz. Hanns zu Brieg und Hedwig, einer tochter des herzog Ludwig zu Liegnitz. — Nachdem Benesch von Colowrat die Oberlausitz verlassen und diese dem könige Georg einen formlichen absagebrief (d. 1467, mont. n. S. Erasmi, d. 8. juni) gesendet, gebot der eifrige bischof p. Lavant an rath vnd gemeynde der stad Gorl. den Jaroslaum, herrn Zdencko zu einem obirsten houbtman odir landvogt vffzunemen,
412 52, 17. der Görlitzer dabei betrifft, so ist zu erwähnen, dass der herzog Hanns schon früher mit ihnen gebrochen hatte. In den wirren nehmlich, welche des k. George excommunication hervorrief, ver- band er sich mit dem landvoigt Benesch von Collowrat zu gunsten Georgs und zur bekämpfung der ihm feindlichen Görlitzer im j. 1467, und kündigte diesen so wie 'der mannschaft und den steten der sechslande vnd stete' (d. Sagan am sont. n. Galli, d. 18. oct.) fehde an. Dasselbe that auch die mannschaft zum Sagan an dem gen. tage. (s. urk. V. II. 105.) Es wurde aber nichts daraus, da der handel den Görlitzern verrathen worden war und diese sich vorsahen, auch der landvoigt aus dem lande gewichen war, nach- dem er vergeblich die sechsstädte dem durch den furchtbaren bannstrahl gebrandmarkten könige treu zu erhalten versucht hatte. Er that dies brieflich und mündlich, konnte aber nichts ausrichten. Nach Görlitz schrieb er von Budissin aus an den rath fer. III. in octava epiph. (d. 13. jan.) ihr prediger ginge in seinen predigten viel zu weit wider den König Georg und freitag vor palmarum, d. 20. märz, kam eine zweite vermahnung dass ire prediger nicht zu weit vorrennen, sondern im text des evangelium den rechten weg gehen solten. Das konnte freilich nicht viel fruchten, da der Bi- schof Rudolph zu Lavant, welcher die sache des Matthias als die der kirche eifrigst betrieb, 'schon unter d. 16. jan. von Breslau aus den Görlitzern befohlen hatte, dem George Podiebradt nicht mehr zu gehorchen, sondern ihn vielmehr mit den waffen zu be- kämpfen, als einen verfluchten Ketzer, und diesen befehl unter d. 19. jan., d. 21. und d. 30. märz, d. 2. juli wiederholte. Unter diesen umständen vermochte selbst weder ein schreiben k. Georgs an die Görlitzer (d. Prag. aschermittwoch, d. 11. febr.), worin er an den rat vnd gemeine begert, nachdem er vnuerhort mit penen be- swert ist, dadurch von der pflicht vnd gehorsam, so sie ihm geswo- ren, nicht abwenden zu lassen, noch eine zusammenberufung der sechsstädte durch den landvoigt einigen eindruck zu machen. Später sandten nun Görlitz und einige andre sechsstädte dem herzoge auch einen fehdebrief, auf befehl des k. Matthias (s. urk. V. II, 106.) und errichteten im folgenden jahre (d. Görlitz d. 8. juli 1467 einen defensionsvertrag. Herczoge friderich I. zu Liegnitz, sohn des herz. Hanns zu Brieg und Hedwig, einer tochter des herzog Ludwig zu Liegnitz. — Nachdem Benesch von Colowrat die Oberlausitz verlassen und diese dem könige Georg einen formlichen absagebrief (d. 1467, mont. n. S. Erasmi, d. 8. juni) gesendet, gebot der eifrige bischof p. Lavant an rath vnd gemeynde der stad Gorl. den Jaroslaum, herrn Zdencko zu einem obirsten houbtman odir landvogt vffzunemen,
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413 54, 11. 54, 12. 54, 29. bis uff eynen kristenen konig (d. Breslau am fastag n. herrn him- melf. d. 8. mai). Die oberlausitzer thaten dies bereitwillig und tir finden, dass Jaroslav schon anfang septembers als vorweser der lande vnd sechsstete den rath zu Görlitz auffordert, sein volk in gereytschafft zu haben und einen tag den mannen und steten gein der Lobow legt. Auf einem lehnbriefe vom j. 1468 schreibt er sich noch in voller macht des römischen stuhls, vnd eines zukunftigen böhmischen konigs verweser der lande und s. Nach geschehener wahl zum könig von Böhmen bestätigte Matthias ihn in seinem amte (Breslau 1469 fer. V. in octava corp. Christi, d. 8. juni). Allein schon im j. 1471, auf dem am 28. jan. in Görlitz gehal- tenen landtage, setzte er ihn ab und den herzog Friedr. v. Lieg- nitz in dieses amt ein. Herrn Jaroslav kam dies bitter an; ihm gefiel die Ortenburg eben so gut, wie dem George v. Stein, obwohl sie noch nicht so neu gebaut und trefflich geziert war, wie damals, als dieser von ihr mit traurigen Worten schied; aber er musste sie, trotz seiner protestation, räumen. (s. Käuffer, II, 306 ff.) Mit dem herzoge, den die stände nur mit widerwillen und wider- spruch zum landvoigt angenommen, und an dem sie manches auszusetzen hatten, waren die oberlausitzer nicht eben wohl zu- frieden. Sie verklagten ihn 1474 beim könige und dieser entliess ihn seines amtes in gnaden und setzte 1475 zum oberhauptmann in Schlesien und landvoigt in d. oberlausitz den Stephan von Za- polia, Grafen zu Zips. Adam Schwobe. S. über ihn die anm. zu 22, 8. alssnitz heisst weiterhin Olssnitz: er ist der verrufene landbeschädiger Johann O., welcher die Lausitz öfters heimsuchte, Schönberg, Oberrudelsdorf, Küpper und Reudnitz abbrannte und (1475) überall raubte und plünderte. s. Grosser I. 149. Maxe, Leonhard von Maxen. Er kommt in einem bibersteinschen) briefe von 1484 als hern Ulrichs von Biberstein zu Friedland mann und lieber getreuer vor, und gehört zu der böhmischen li- nie, welche Bullendorf besass. S. Kloss hist. nachtrag von dem geschlechte der herrn v. Maxen im l. mag. 1777. s. 282. Albrecht Schreyberssdorf. Albrecht von Schreibersdorf auf Nieder- gurig, der auch in Görlitz 1492 hauptmann war, wird erst nach dieser zeit von Käuffer (III. 69.) als hauptmann zu Budissin auf- geführt. Laut dieser stelle unsrer annalen muss er es schon 1488 und zwar vor Hanns 1. Metzrad, der 1489 vorkommt, gewesen sein. Cristoff Talkenberg, auch ein gesell des Olsnitz, der mit Leonhard Maxen und Adam Schwaben die lande brandschatzte. Er wurde in einem treffen bei Bunzlau gefangen. s. s. 57, 11. Die kräftige vorstellung der Görlitzer, die solche ruhestörer 16, 8.
413 54, 11. 54, 12. 54, 29. bis uff eynen kristenen konig (d. Breslau am fastag n. herrn him- melf. d. 8. mai). Die oberlausitzer thaten dies bereitwillig und tir finden, dass Jaroslav schon anfang septembers als vorweser der lande vnd sechsstete den rath zu Görlitz auffordert, sein volk in gereytschafft zu haben und einen tag den mannen und steten gein der Lobow legt. Auf einem lehnbriefe vom j. 1468 schreibt er sich noch in voller macht des römischen stuhls, vnd eines zukunftigen böhmischen konigs verweser der lande und s. Nach geschehener wahl zum könig von Böhmen bestätigte Matthias ihn in seinem amte (Breslau 1469 fer. V. in octava corp. Christi, d. 8. juni). Allein schon im j. 1471, auf dem am 28. jan. in Görlitz gehal- tenen landtage, setzte er ihn ab und den herzog Friedr. v. Lieg- nitz in dieses amt ein. Herrn Jaroslav kam dies bitter an; ihm gefiel die Ortenburg eben so gut, wie dem George v. Stein, obwohl sie noch nicht so neu gebaut und trefflich geziert war, wie damals, als dieser von ihr mit traurigen Worten schied; aber er musste sie, trotz seiner protestation, räumen. (s. Käuffer, II, 306 ff.) Mit dem herzoge, den die stände nur mit widerwillen und wider- spruch zum landvoigt angenommen, und an dem sie manches auszusetzen hatten, waren die oberlausitzer nicht eben wohl zu- frieden. Sie verklagten ihn 1474 beim könige und dieser entliess ihn seines amtes in gnaden und setzte 1475 zum oberhauptmann in Schlesien und landvoigt in d. oberlausitz den Stephan von Za- polia, Grafen zu Zips. Adam Schwobe. S. über ihn die anm. zu 22, 8. alssnitz heisst weiterhin Olssnitz: er ist der verrufene landbeschädiger Johann O., welcher die Lausitz öfters heimsuchte, Schönberg, Oberrudelsdorf, Küpper und Reudnitz abbrannte und (1475) überall raubte und plünderte. s. Grosser I. 149. Maxe, Leonhard von Maxen. Er kommt in einem bibersteinschen) briefe von 1484 als hern Ulrichs von Biberstein zu Friedland mann und lieber getreuer vor, und gehört zu der böhmischen li- nie, welche Bullendorf besass. S. Kloss hist. nachtrag von dem geschlechte der herrn v. Maxen im l. mag. 1777. s. 282. Albrecht Schreyberssdorf. Albrecht von Schreibersdorf auf Nieder- gurig, der auch in Görlitz 1492 hauptmann war, wird erst nach dieser zeit von Käuffer (III. 69.) als hauptmann zu Budissin auf- geführt. Laut dieser stelle unsrer annalen muss er es schon 1488 und zwar vor Hanns 1. Metzrad, der 1489 vorkommt, gewesen sein. Cristoff Talkenberg, auch ein gesell des Olsnitz, der mit Leonhard Maxen und Adam Schwaben die lande brandschatzte. Er wurde in einem treffen bei Bunzlau gefangen. s. s. 57, 11. Die kräftige vorstellung der Görlitzer, die solche ruhestörer 16, 8.
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414 56, 21. 56, 31. 58, 28. 59, 7. 59, 14. 73, 9. 74, 28. lieber bekämpfen als ihnen tribut zahlen wollten, fruchteten nichts. Der landvoigt selbst gewährte ihnen keine hülfe und die herren von adel fanden sich mit den stegereifrittern in güte ab. Viele machten sogar mit ihnen gemeinschaftliche sache. hertzoge gyndersich von monsterberg vnd h. hynke von podiebrad, die söhne könig Georgs, denen dieser das fürstenth. Münsterberg gegeben hatte. hans haugwitz von Bistubitz, ein mährischer freiherr, qui ex man- dato Regis ducebat copias ex legione nigra. (Cureus ann. Sil. p. 346.) Ueber das geschlecht derer von Haugwitz s. Kloos ge- neal. nachr. Mscr. in d. bibl. d. o. g. d. u. Apicius Colo. Cureus nennt ihn Opicius. Er kam später mit Ernst von Tschammer und einigen andern abgesandten herzog Johanns nach Glogau zurück und wurde dort nach gebiihr, tan- quam pestis hujus ditionis, schimpflich behandelt und aus der stadt gewiesen. keynen briff — uffnehmen. Post triduum Opicius misit literas in urbem, sed nuncius cum contumelia rejectus est. Cureus s. 353. wo auch die capitulationsbedingungen zu lesen. sonnt. nach martini, ist nach Steinbecks chronol. handkalender, der bei bestimmung der daten zu rathe gezogen worden ist, der 16. november (d. 15. in der note ist ein druckfehler) und Cureus giebt auch richtig denselben monatstag an, sagt aber darauf: Postridie, qui fuit dies Dominicus. Diese verschiedenen angaben lassen sich nicht wohl vereinigen: hier oder dort muss ein irrthum obwalten. Das nächste datum stimmt wieder überein. Der freygrauen schrifft. S. oben s. 20, 30. das dazu gehörige schrei- ben an den rath zu Breslau über diese sache und v. Antons dipl. beitr. s. 117. der landstrassen halben. Die Görlitzer machten schon 1341 eine alte gerechtigkeit geltend, vermöge welcher die strasse aus Polen und Schlesien nach Sachsen und aus Böhmen nach Brandenburg durch ihre stadt gehen musste. Ueber dieser via regia hielten sie auch aus naheliegenden gründen mit aller ihrer kraft und list. Als von den markgrafen von Brandenburg eine neue strasse über Friedland, Seidenberg und Schönberg angelegt worden war, be- schwerten sie sich bei dem k. Johann von Böhmen und dieser ent- schied in dem gedachten jahre zu ihren gunsten, indem er diese strasse verbot. Dagegen verbot auch Karl IV. den von Görlitz, mit kaufmannsgiitern über Friedland nach Böhmen zu reisen und befahl die strasse über Weisswasser und Zittau zu halten. (d. Sittaw. 2. März 1351). Einen neuen streit schlichtete er dahin, dass er bestimmte, die landstrasse von Zittau in die mark Bran-
414 56, 21. 56, 31. 58, 28. 59, 7. 59, 14. 73, 9. 74, 28. lieber bekämpfen als ihnen tribut zahlen wollten, fruchteten nichts. Der landvoigt selbst gewährte ihnen keine hülfe und die herren von adel fanden sich mit den stegereifrittern in güte ab. Viele machten sogar mit ihnen gemeinschaftliche sache. hertzoge gyndersich von monsterberg vnd h. hynke von podiebrad, die söhne könig Georgs, denen dieser das fürstenth. Münsterberg gegeben hatte. hans haugwitz von Bistubitz, ein mährischer freiherr, qui ex man- dato Regis ducebat copias ex legione nigra. (Cureus ann. Sil. p. 346.) Ueber das geschlecht derer von Haugwitz s. Kloos ge- neal. nachr. Mscr. in d. bibl. d. o. g. d. u. Apicius Colo. Cureus nennt ihn Opicius. Er kam später mit Ernst von Tschammer und einigen andern abgesandten herzog Johanns nach Glogau zurück und wurde dort nach gebiihr, tan- quam pestis hujus ditionis, schimpflich behandelt und aus der stadt gewiesen. keynen briff — uffnehmen. Post triduum Opicius misit literas in urbem, sed nuncius cum contumelia rejectus est. Cureus s. 353. wo auch die capitulationsbedingungen zu lesen. sonnt. nach martini, ist nach Steinbecks chronol. handkalender, der bei bestimmung der daten zu rathe gezogen worden ist, der 16. november (d. 15. in der note ist ein druckfehler) und Cureus giebt auch richtig denselben monatstag an, sagt aber darauf: Postridie, qui fuit dies Dominicus. Diese verschiedenen angaben lassen sich nicht wohl vereinigen: hier oder dort muss ein irrthum obwalten. Das nächste datum stimmt wieder überein. Der freygrauen schrifft. S. oben s. 20, 30. das dazu gehörige schrei- ben an den rath zu Breslau über diese sache und v. Antons dipl. beitr. s. 117. der landstrassen halben. Die Görlitzer machten schon 1341 eine alte gerechtigkeit geltend, vermöge welcher die strasse aus Polen und Schlesien nach Sachsen und aus Böhmen nach Brandenburg durch ihre stadt gehen musste. Ueber dieser via regia hielten sie auch aus naheliegenden gründen mit aller ihrer kraft und list. Als von den markgrafen von Brandenburg eine neue strasse über Friedland, Seidenberg und Schönberg angelegt worden war, be- schwerten sie sich bei dem k. Johann von Böhmen und dieser ent- schied in dem gedachten jahre zu ihren gunsten, indem er diese strasse verbot. Dagegen verbot auch Karl IV. den von Görlitz, mit kaufmannsgiitern über Friedland nach Böhmen zu reisen und befahl die strasse über Weisswasser und Zittau zu halten. (d. Sittaw. 2. März 1351). Einen neuen streit schlichtete er dahin, dass er bestimmte, die landstrasse von Zittau in die mark Bran-
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415 76, 17. 76, 22. 76, 26. 108, 23. denburg solle nirgends anders als durch Görlitz, Pribus und Trie- bel gehen. Den meisten kummer machte den Görlitzern eine neue strasse iiber die haide, die herzog Bolko von Schweidnitz anlegte. Sie zerstörten nach seinem tode eigenmächtig, mit listiger zuzie- hung der übrigen sechsstädte das zum schutze derselben angelegte städtlein, der Neuehof genannt, im j. 1368, und kauften späterhin 1377 dasselbe nebst den anliegenden eisenhämmern. (s. Käuffer I, 253 ff. 267. ff. Grosser I, 86. Sing. Lus. XXV, 37. Laus. M. S. 1795 I, 143. Joh. v. Guben in d. script. I, 34 ff.) Der kaiser Karl erhielt sie auch bei ihrer gerechtigkeit (urk. 1377 freitag v. Quasimodog.) und schied schon im folgenden jahre (mittw. n. jacobi) die von neuem über die strasse streitigen bürger von Zittau und Görlitz. Der faule Wenzel musste sich ebenfalls mehre male in dieser angelegenheit bemihen. Er vertröstete die immerfort uneinigen beiden städte (1382 donnerst. n. S. Francisc.) auf seinen besuch, wo er selbst die sache verhören und entscheiden wolle, untersagte den Böhmen (1383 mittw. n. margar. cf. Carp- zov an. IV, 146.), welche mit ihrem Getreide und Gitern auf strassen fuhren, die nicht verbrieft waren, die verbotenen Wege, und bestätigte den Görlitzern ihr privilegium (1414, sonnt. nach Fronleichn.). Da die Görlilzer streng über ihre gerechtigkeit wachten und diejenigen anhielten und vor ihr gericht zogen, welche dagegen handelten, so wurden sie nicht selten deshalb in händel verwickelt. Unter andern hatten sie im j. 1425 eine fehde mit den gebrüidern Gotsche und Hanns Schoff auf dem Greiffen- stein, die durch den landvoigt erst im folgenden jahre beigelegt wurde (Grosser. L. M. I, 113. Urk. V. II. 15. 16. 17. 18. 28.) Einen ähnlichen fall betreffen die beiden in dem annal hier s. 74 — 77 mitgetheilten schreiben. Alles ibrige über diesen gegen- stand darin verzeichnete wird durch diese bemerkungen das nöthige licht erhalten. Vgl. Leyser, diss. de via Regia Lusatiae super. Helmst. 1727. 4. Spenne vnd tzwey loufftikeit. Käuffer II, 219. nota 23. die bekenntnissschriften. Sie befinden sich noch im original im görl. rathsarchiv. Vgl. Urk. V. II, 88. mit gunst vnd dirlubunge. S. Käuffer II, 221 in d. N. Merten Maxe. S. über denselben Kloos hist. nachtrag von dem geschlecht der herren von Maxen im laus. mag. 1777, 277. 293. 1778. 49. 117. Er nalm sich nach dem tode des landvoigt John von Wartemberg, welcher 1464 d. 19. nov. starb, der landesange- legenheiten lebhaft an. Ein treuer anhänger k. Georgs v. Podie- brad musste er sein amt als landeshauptmann zu Görlitz nieder- legen, als die Oberlausitz diesem den gehorsam aufkündigte. An
415 76, 17. 76, 22. 76, 26. 108, 23. denburg solle nirgends anders als durch Görlitz, Pribus und Trie- bel gehen. Den meisten kummer machte den Görlitzern eine neue strasse iiber die haide, die herzog Bolko von Schweidnitz anlegte. Sie zerstörten nach seinem tode eigenmächtig, mit listiger zuzie- hung der übrigen sechsstädte das zum schutze derselben angelegte städtlein, der Neuehof genannt, im j. 1368, und kauften späterhin 1377 dasselbe nebst den anliegenden eisenhämmern. (s. Käuffer I, 253 ff. 267. ff. Grosser I, 86. Sing. Lus. XXV, 37. Laus. M. S. 1795 I, 143. Joh. v. Guben in d. script. I, 34 ff.) Der kaiser Karl erhielt sie auch bei ihrer gerechtigkeit (urk. 1377 freitag v. Quasimodog.) und schied schon im folgenden jahre (mittw. n. jacobi) die von neuem über die strasse streitigen bürger von Zittau und Görlitz. Der faule Wenzel musste sich ebenfalls mehre male in dieser angelegenheit bemihen. Er vertröstete die immerfort uneinigen beiden städte (1382 donnerst. n. S. Francisc.) auf seinen besuch, wo er selbst die sache verhören und entscheiden wolle, untersagte den Böhmen (1383 mittw. n. margar. cf. Carp- zov an. IV, 146.), welche mit ihrem Getreide und Gitern auf strassen fuhren, die nicht verbrieft waren, die verbotenen Wege, und bestätigte den Görlitzern ihr privilegium (1414, sonnt. nach Fronleichn.). Da die Görlilzer streng über ihre gerechtigkeit wachten und diejenigen anhielten und vor ihr gericht zogen, welche dagegen handelten, so wurden sie nicht selten deshalb in händel verwickelt. Unter andern hatten sie im j. 1425 eine fehde mit den gebrüidern Gotsche und Hanns Schoff auf dem Greiffen- stein, die durch den landvoigt erst im folgenden jahre beigelegt wurde (Grosser. L. M. I, 113. Urk. V. II. 15. 16. 17. 18. 28.) Einen ähnlichen fall betreffen die beiden in dem annal hier s. 74 — 77 mitgetheilten schreiben. Alles ibrige über diesen gegen- stand darin verzeichnete wird durch diese bemerkungen das nöthige licht erhalten. Vgl. Leyser, diss. de via Regia Lusatiae super. Helmst. 1727. 4. Spenne vnd tzwey loufftikeit. Käuffer II, 219. nota 23. die bekenntnissschriften. Sie befinden sich noch im original im görl. rathsarchiv. Vgl. Urk. V. II, 88. mit gunst vnd dirlubunge. S. Käuffer II, 221 in d. N. Merten Maxe. S. über denselben Kloos hist. nachtrag von dem geschlecht der herren von Maxen im laus. mag. 1777, 277. 293. 1778. 49. 117. Er nalm sich nach dem tode des landvoigt John von Wartemberg, welcher 1464 d. 19. nov. starb, der landesange- legenheiten lebhaft an. Ein treuer anhänger k. Georgs v. Podie- brad musste er sein amt als landeshauptmann zu Görlitz nieder- legen, als die Oberlausitz diesem den gehorsam aufkündigte. An
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416 109, 6. 109, 11. 113, 21. 113, 25. 114, 32. seine stelle kam des königs ärgster feind, Caspar von Nostiz auf Tzschochau 1467. Fremde bier. Der grosse bierstreit der Görlitzer mit Zittau, den iibrigen sechsstädten, der landschaft, und dem pfarrer Böhme, welchen Manlius script. I. 410. 411. ff. Grosser I, 156, Carpzov IV, 158, Käuffer III, 112, Scultetus in s. annalen (Mscr.) erzählen, ist hier mit allen actenstücken weitläufig dargelegt. inwendig tzween meylen. In Scultet’s samml. bd. I. befindet sich ein verzeichniss der ortschaften, auf welche die Görlitzer ihr recht geltend machten. Es ist von Frauenburgs hand und enthält 117 nummern. Wahrscheinlich fehlt aber ein blatt dazu, denn Scul- tetus hat darauf geschrieben: Dörffer so inwendig 2 Meilen von der stadt gelegen vnd Görlitzsch Bier schenken müssen. 163 No. vffem pfarrehouff. Auch die budissiner hatten noth mit ihrer geistlichkeit wegen einfulr und aussschank fremden biers. Wla- dislaus befahl 1502 (d. Prag am Palmsonnt.) dem dechant und ganzem capitel der S. Peterskirchen zu B. mit bier verkauffen und einfihren allein so viel die nothdurfft auf ihre und ihres gesindes personen zu halten, und über solches den bürgern zu abbruch ihrer nahrung, weder bier noch wein zu schenken. ko. vnd kay. priuilegia. Diese privil. sind noch im rathsarchive vorhanden. 1. Vom könig Johann d. Görlitz 1329 xiiij kal. Jun. ne quis tabernas infra milliare instauret.' 2. Von demselben aus dems. jahre mont. n. Sonntag Cantate ‘darnach sal nieman keynen kretzem haben in eyner meyl na der stat.' 3. Von Karl IV. d. Wratislauie, VIII. Aug. 1367. ne tabernarius aut alius, infra distric- tus Gorlicensis limites, ammodo cereuisiam propinandam ad villas adducat de aliis locis quam de sola civitate Gorlitz.' einen Rechtesspruch. Diese entscheidung gab k. Georg am 29. mai 1463 und erläuterte sie zu Prag am mont. n. Judica, 1465. s. urk. verz. II, 92. 96. einen berichtsbrieff. Die vergleichsurkunde wurde später nachge- bracht und steht s. 121 eingetragen. Die Zittauer lagen mit den Görlitzern immer im streit. Kaiser Karl entschied schon im j. 1358 die irrung beider städte wegen der strasse (d. Prag am sonnab. n. Francisci. urk. V. I. Nr. 358.). König Wenzel I. musste sie im j. 1381 zweimal zum frieden und zur eintracht er- mahnen. Urk. V. I, 111. Auch mit den Budissinern geriethen die Zittauer in Zwist wegen der bierfuhre. Ebds. s. 114. Ueber- haupt hielten die sechsstädte selten mit einander frieden. Dieser mangel an eintracht, der aus der selbstsüchtigen abgeschlossen- heit einer jeden einzelnen stadt entsprang, ward ihnen in der folge höchst verderblich, indem er ihr gewicht in der wage der 109, 1.
416 109, 6. 109, 11. 113, 21. 113, 25. 114, 32. seine stelle kam des königs ärgster feind, Caspar von Nostiz auf Tzschochau 1467. Fremde bier. Der grosse bierstreit der Görlitzer mit Zittau, den iibrigen sechsstädten, der landschaft, und dem pfarrer Böhme, welchen Manlius script. I. 410. 411. ff. Grosser I, 156, Carpzov IV, 158, Käuffer III, 112, Scultetus in s. annalen (Mscr.) erzählen, ist hier mit allen actenstücken weitläufig dargelegt. inwendig tzween meylen. In Scultet’s samml. bd. I. befindet sich ein verzeichniss der ortschaften, auf welche die Görlitzer ihr recht geltend machten. Es ist von Frauenburgs hand und enthält 117 nummern. Wahrscheinlich fehlt aber ein blatt dazu, denn Scul- tetus hat darauf geschrieben: Dörffer so inwendig 2 Meilen von der stadt gelegen vnd Görlitzsch Bier schenken müssen. 163 No. vffem pfarrehouff. Auch die budissiner hatten noth mit ihrer geistlichkeit wegen einfulr und aussschank fremden biers. Wla- dislaus befahl 1502 (d. Prag am Palmsonnt.) dem dechant und ganzem capitel der S. Peterskirchen zu B. mit bier verkauffen und einfihren allein so viel die nothdurfft auf ihre und ihres gesindes personen zu halten, und über solches den bürgern zu abbruch ihrer nahrung, weder bier noch wein zu schenken. ko. vnd kay. priuilegia. Diese privil. sind noch im rathsarchive vorhanden. 1. Vom könig Johann d. Görlitz 1329 xiiij kal. Jun. ne quis tabernas infra milliare instauret.' 2. Von demselben aus dems. jahre mont. n. Sonntag Cantate ‘darnach sal nieman keynen kretzem haben in eyner meyl na der stat.' 3. Von Karl IV. d. Wratislauie, VIII. Aug. 1367. ne tabernarius aut alius, infra distric- tus Gorlicensis limites, ammodo cereuisiam propinandam ad villas adducat de aliis locis quam de sola civitate Gorlitz.' einen Rechtesspruch. Diese entscheidung gab k. Georg am 29. mai 1463 und erläuterte sie zu Prag am mont. n. Judica, 1465. s. urk. verz. II, 92. 96. einen berichtsbrieff. Die vergleichsurkunde wurde später nachge- bracht und steht s. 121 eingetragen. Die Zittauer lagen mit den Görlitzern immer im streit. Kaiser Karl entschied schon im j. 1358 die irrung beider städte wegen der strasse (d. Prag am sonnab. n. Francisci. urk. V. I. Nr. 358.). König Wenzel I. musste sie im j. 1381 zweimal zum frieden und zur eintracht er- mahnen. Urk. V. I, 111. Auch mit den Budissinern geriethen die Zittauer in Zwist wegen der bierfuhre. Ebds. s. 114. Ueber- haupt hielten die sechsstädte selten mit einander frieden. Dieser mangel an eintracht, der aus der selbstsüchtigen abgeschlossen- heit einer jeden einzelnen stadt entsprang, ward ihnen in der folge höchst verderblich, indem er ihr gewicht in der wage der 109, 1.
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417 119, 18. politischen verhältnisse, welches bei treuem zusammenhalten ein bedeutendes gewesen sein misste, fast auf nichts zuriickbrachte und sie wehrlos in schmählicher schiäche dem schlage überlieferte, welcher sie in ihrer schönsten bliithe so schwer traf, dass einige sich nur langsam, andere nie wieder davon erholten. S. gesch. des ponfalls der oberl. sechsstädte. Eine gekr. preisschrift von Friedr. Theod. Richter. Görl. 1835. 8. antwort, die die hern zuuvor haben begreiffen lassen. Diese instruc- tion ist vergessen worden einzutragen (s. anm. zu 129, 40). Die nachstehende, welche sich in Sculteti samml. bd. I. befindet, kann es nicht sein, da sie zum theil spätere facta schon anführt. Scul- tetus hat darüber bemerkt: Forte 1497 da sie das Vrtel verlohren. Informationes in causa Zittauiensium. Czum irsten zuuorczelen den Innhalt der Commission vnnd des letztenn vorbescheydes, vnd das der von Görlitz vnd irer beschedigten armenleuth botschaft vnd vollmechtige Anwalt doruff kegenwertig erscheynen. Domit aber der von Gorlitz gerechtickeit dister genuclicher muge vernomen werden, sagen sie, das von alder aussetzung der lande, eine itzliche Stat mit einem weichbilde ausgesatzt, vff das sich die Stat mit dem lande vnd das land mit der Stat enthalden mugen etc. Disse vrsachen vnd der Stat Görlitz stete treue vnd fleissige dinste sint angesehn worden von keysern vnd konigen vnd sun- derlich von keyser karolo dem vierden, der von Bohmischer ko- niglicher macht, die Stat Görlitz also begnadet hat, das kein kretschmer ader andere, wer der sey, bier zuschenken vff dorffern ader andere stellen desselbigen weichbildes zufuren solde, von andern Steten ader stellen wie nohn die sein, danne allein von der Stat Görlitz etc. ut in priuilegio. Disser begnadung hat sich die Stat Görlitz gehalden, so sich aber die manschaft diss weichbildes des beschweret bedaucht vnd derhalben mit clagen an konig laslaw vnd hernochmals an konig Georgen löblicher gedechtnuss komen ist, hat konig Georg nach gnuglich verhörung clag vnd antwort, erkant aussgesprochen vnd vnuorbröchenlich zuhalden geboten, Nach dem er seine vorfarn keyser karolli konigs zu Behmen brieff gesehn, wie die Stat Gör- litz begnadt vnd aussgesatzt ist, das Nymand frembde bier in das weichbilde zuschenken furen sall, Sunder allein der von Gorlitz bier gebrauchen, vnd solche von jm noch von keinem seiner vorfarn widerruft ist, vnnd in sunderheit betrachtt, das die Stat Görlitz ein hauptstat desselbigen furstenthumbs ist, das ess also sal gehalden werden wie vor gelaut hat etc. ut in Sententia. 53
417 119, 18. politischen verhältnisse, welches bei treuem zusammenhalten ein bedeutendes gewesen sein misste, fast auf nichts zuriickbrachte und sie wehrlos in schmählicher schiäche dem schlage überlieferte, welcher sie in ihrer schönsten bliithe so schwer traf, dass einige sich nur langsam, andere nie wieder davon erholten. S. gesch. des ponfalls der oberl. sechsstädte. Eine gekr. preisschrift von Friedr. Theod. Richter. Görl. 1835. 8. antwort, die die hern zuuvor haben begreiffen lassen. Diese instruc- tion ist vergessen worden einzutragen (s. anm. zu 129, 40). Die nachstehende, welche sich in Sculteti samml. bd. I. befindet, kann es nicht sein, da sie zum theil spätere facta schon anführt. Scul- tetus hat darüber bemerkt: Forte 1497 da sie das Vrtel verlohren. Informationes in causa Zittauiensium. Czum irsten zuuorczelen den Innhalt der Commission vnnd des letztenn vorbescheydes, vnd das der von Görlitz vnd irer beschedigten armenleuth botschaft vnd vollmechtige Anwalt doruff kegenwertig erscheynen. Domit aber der von Gorlitz gerechtickeit dister genuclicher muge vernomen werden, sagen sie, das von alder aussetzung der lande, eine itzliche Stat mit einem weichbilde ausgesatzt, vff das sich die Stat mit dem lande vnd das land mit der Stat enthalden mugen etc. Disse vrsachen vnd der Stat Görlitz stete treue vnd fleissige dinste sint angesehn worden von keysern vnd konigen vnd sun- derlich von keyser karolo dem vierden, der von Bohmischer ko- niglicher macht, die Stat Görlitz also begnadet hat, das kein kretschmer ader andere, wer der sey, bier zuschenken vff dorffern ader andere stellen desselbigen weichbildes zufuren solde, von andern Steten ader stellen wie nohn die sein, danne allein von der Stat Görlitz etc. ut in priuilegio. Disser begnadung hat sich die Stat Görlitz gehalden, so sich aber die manschaft diss weichbildes des beschweret bedaucht vnd derhalben mit clagen an konig laslaw vnd hernochmals an konig Georgen löblicher gedechtnuss komen ist, hat konig Georg nach gnuglich verhörung clag vnd antwort, erkant aussgesprochen vnd vnuorbröchenlich zuhalden geboten, Nach dem er seine vorfarn keyser karolli konigs zu Behmen brieff gesehn, wie die Stat Gör- litz begnadt vnd aussgesatzt ist, das Nymand frembde bier in das weichbilde zuschenken furen sall, Sunder allein der von Gorlitz bier gebrauchen, vnd solche von jm noch von keinem seiner vorfarn widerruft ist, vnnd in sunderheit betrachtt, das die Stat Görlitz ein hauptstat desselbigen furstenthumbs ist, das ess also sal gehalden werden wie vor gelaut hat etc. ut in Sententia. 53
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418 So danne hernochmals bei konig Mathien getzeiten die ge- meldte manschaft des Gorlitschen weichbildes vnd die Stete Zittaw Lubann vund Camenz als cleger, vnd die Stat Gorlitz als antworter, disser bgnadung vnd bierfur halben sich vor den koniglichen An- walden mannen vnd Steten inn oberlausitz mit clage vnd antwort begriffen, So das entlich seine ko. mt. alle dieselbigen parth vfl einen namhaftigen tag, durch ire vollmechtige anwalden vnd bot- schaft mit gnugsamer vnderrichtung vor seiner ko. mjt. zu er- scheinen geheisschen vnd geruffen, hat seine ko. mjt. (so die obgnante manschaft vbir angestalte clage vnd koniglicher mjt. vör- forderung aussn geblieben sein) vff der Stete Zittaw Lubann vnd Camentz vollmechtigen Anwalden vnd botschaft furgebrachte cla- gen, vnd der Stat Gorlitz antwort, einen Sproch getan, den sie an allen teylen vor sich vnd ire frund geliebet angenomen vnd bey hant gegebenn trewen zu halden gelobt habenn, Welcher Sproch jnnehelt „Das nymands inn vnd vff anderhalbe meyle „weges zu ringe vmb die Stat Görlitz, fremde bier zum schenken „einfuren sal, vnd ab es Jmande doruber einfuren wurde, das es „die Stat Görlitz weren, vnd ein koniglicher anwalt, der zur tzeit „sein wurde, straffen sulle.“ Sulchs koniglichen Sprochs hat sich die Stat Gorlitz gehalden, vnd denselbigen in keinem stück vbirgriffen, So aber etzliche kretschmer jun vnnd vff anderhalber meyl wege vmb die Stat Görlitz frembde bier eingefurt vnd geschenkt habenn, hat die Stat Görlitz sulchs nach laut des koniglichen Sproches geweret. Sunder die von der Zittaw, haben nicht angesehn das sie sulchen angetzeigten Sproch geliebt, angenomen, vnd mit hant gegebenn trewen zu halden globt, auch das die ko. mjt. zu hun- garn vnd behmen etc. beider Stete naturlicher erbherre vnd konig, der auss angebornem durchlauchtem koniglichen Stamme vnd togunt das Recht liebet vnd fürdert, egedachter Burgermeister Ratmanne vnd gantzen gemeine der Stat Görlitz zu Rechte gleiche vnd billikeit allewege mechtig ist, Auch das die von Görlitz den von der Zittaw nye keines Rechten gewegert, auch gar vngerne wegern wolden, vnnd haben (demselben irem allergnedigsten hernn vnd seiner ko. mjt. löblichen Cronen zu Behmen, der sie einge- leibet sein, zu vneren vnd myssbiettung, auch dissen landen zu ergernys vnd bössem gerüchte) in abwesen des Edlen hernn Sig- munds von Wartenberg etc. ires Amachtmans, den von Görlitz einen vormeinten fehdebrieff, Nach Christi vnnsers liebenn hernn geburt, der wenigen tzall jm ein vnd newntzigsten Jaren vff dinstag nach Trinitatis zugeschickt, vnnd sint in denselbigen nu vnd
418 So danne hernochmals bei konig Mathien getzeiten die ge- meldte manschaft des Gorlitschen weichbildes vnd die Stete Zittaw Lubann vund Camenz als cleger, vnd die Stat Gorlitz als antworter, disser bgnadung vnd bierfur halben sich vor den koniglichen An- walden mannen vnd Steten inn oberlausitz mit clage vnd antwort begriffen, So das entlich seine ko. mt. alle dieselbigen parth vfl einen namhaftigen tag, durch ire vollmechtige anwalden vnd bot- schaft mit gnugsamer vnderrichtung vor seiner ko. mjt. zu er- scheinen geheisschen vnd geruffen, hat seine ko. mjt. (so die obgnante manschaft vbir angestalte clage vnd koniglicher mjt. vör- forderung aussn geblieben sein) vff der Stete Zittaw Lubann vnd Camentz vollmechtigen Anwalden vnd botschaft furgebrachte cla- gen, vnd der Stat Gorlitz antwort, einen Sproch getan, den sie an allen teylen vor sich vnd ire frund geliebet angenomen vnd bey hant gegebenn trewen zu halden gelobt habenn, Welcher Sproch jnnehelt „Das nymands inn vnd vff anderhalbe meyle „weges zu ringe vmb die Stat Görlitz, fremde bier zum schenken „einfuren sal, vnd ab es Jmande doruber einfuren wurde, das es „die Stat Görlitz weren, vnd ein koniglicher anwalt, der zur tzeit „sein wurde, straffen sulle.“ Sulchs koniglichen Sprochs hat sich die Stat Gorlitz gehalden, vnd denselbigen in keinem stück vbirgriffen, So aber etzliche kretschmer jun vnnd vff anderhalber meyl wege vmb die Stat Görlitz frembde bier eingefurt vnd geschenkt habenn, hat die Stat Görlitz sulchs nach laut des koniglichen Sproches geweret. Sunder die von der Zittaw, haben nicht angesehn das sie sulchen angetzeigten Sproch geliebt, angenomen, vnd mit hant gegebenn trewen zu halden globt, auch das die ko. mjt. zu hun- garn vnd behmen etc. beider Stete naturlicher erbherre vnd konig, der auss angebornem durchlauchtem koniglichen Stamme vnd togunt das Recht liebet vnd fürdert, egedachter Burgermeister Ratmanne vnd gantzen gemeine der Stat Görlitz zu Rechte gleiche vnd billikeit allewege mechtig ist, Auch das die von Görlitz den von der Zittaw nye keines Rechten gewegert, auch gar vngerne wegern wolden, vnnd haben (demselben irem allergnedigsten hernn vnd seiner ko. mjt. löblichen Cronen zu Behmen, der sie einge- leibet sein, zu vneren vnd myssbiettung, auch dissen landen zu ergernys vnd bössem gerüchte) in abwesen des Edlen hernn Sig- munds von Wartenberg etc. ires Amachtmans, den von Görlitz einen vormeinten fehdebrieff, Nach Christi vnnsers liebenn hernn geburt, der wenigen tzall jm ein vnd newntzigsten Jaren vff dinstag nach Trinitatis zugeschickt, vnnd sint in denselbigen nu vnd
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419 stunde, als solch ir fehdebrieff vbirantwort ist worden, wider aus- satzung vnd verordnung des hejligen Rechts, auss eigener torst mutwillen gewalt vnd freuel mit hereskraft vnd gewappenter hant, zu ross vnd fusse, mit wissen vnd grosser gefehr, armbrosten, böchsen, spiessen messern vnd schwertern jun die koniglichen Gerichte vnd weichbilde zu Görlitz gefallen, vnnd haben vff be- nanten tag Jr dorff Windischossig gnant, vnd dornoch vff den freitag nach Corporis christy, das dorff heyderssdorf gepocht ge- plündert iren armenleuten dorjnne wonhaftig, ir vihe, kwhe, schweyne, pferde Schaffe bette kleyder vnd was sie in haws vnd houe gefunden, das sie alles vff Sechshundert vnd Sibentzig Rl. gulden geachtt vnd gewürdiget, aussgeschlagen genomen vnd gen der Zittaw in die ko. Stat getriben gefurt vnd getragen, gemelten Einwonern der zweier Dörffer zu grossen vorterblichen vnd vn- uorwintlichen schaden vnd abegange. Auch haben Burgermeister Ratmanne vnd gantze gemein zur Zittaw in derselben koniglichen Stat Zittaw offentlichen aussruffen lassen, das ein yder, wer der sey er habe des landes ader nicht, der vff die von Gorlitz tzyhen vnd nehmen wolle, bey jn eine offene hawss haben solde, inn dem vnd domit sie danne auss der koniglichen Stat ein offen hawss vnd entholtunge der Lotter vnd bufen gemacht, dodurch auch den jhenigen, welchen umb irer vbel- tat vnnd myssehandelung willen, disse land vorbotten, ader lant- fluchtig geworden, vnd in dissen landen keine behausung gehabt, ein fryde und behausung vorheyssen ist, und vrsache gegeben, sich wider in die land zufugen, den koniglichen Strassen vnd ge- meinem nutz zu vnfride nochrede schad vnd vngedey. Sie haben auch in demselbigen Jare von gedochten Burger- meister Ratmannen vnd gantzen gemein zu Görlitz, schantlider vnd libellos famosos bey jn in der Stat machen ertichten vnd offentlich singen lassen. Vnnd haben solchs alles getan, wie gehort, der koniglichen mjet. vnd der loblichen Cron zu Behmen, iren naturlichen Erb- hernn vnd konige, auch dissen seiner ko. mjt. landen vnd leuten zu grosser trefflicher vnere, nochrede, ergernys, hoen, schmaheit, bössem geruchte vnd vorcleinung, Dodurch die konigliche maiestat vnd die löbliche Cronn zu Behmen, also angesehn, gehalden vnd geachtet wurt, gleich ob sie der jenigen, die seiner koniglichen mjt. vnd der Cron zu Behmen durch getane eyde vnd pflicht vorwandt vnd gewertig sein sullen, zu gleich vnd Recht nicht vermöchte. Auch haben sie ess getan den von Görlitz vnd iren armenleuten
419 stunde, als solch ir fehdebrieff vbirantwort ist worden, wider aus- satzung vnd verordnung des hejligen Rechts, auss eigener torst mutwillen gewalt vnd freuel mit hereskraft vnd gewappenter hant, zu ross vnd fusse, mit wissen vnd grosser gefehr, armbrosten, böchsen, spiessen messern vnd schwertern jun die koniglichen Gerichte vnd weichbilde zu Görlitz gefallen, vnnd haben vff be- nanten tag Jr dorff Windischossig gnant, vnd dornoch vff den freitag nach Corporis christy, das dorff heyderssdorf gepocht ge- plündert iren armenleuten dorjnne wonhaftig, ir vihe, kwhe, schweyne, pferde Schaffe bette kleyder vnd was sie in haws vnd houe gefunden, das sie alles vff Sechshundert vnd Sibentzig Rl. gulden geachtt vnd gewürdiget, aussgeschlagen genomen vnd gen der Zittaw in die ko. Stat getriben gefurt vnd getragen, gemelten Einwonern der zweier Dörffer zu grossen vorterblichen vnd vn- uorwintlichen schaden vnd abegange. Auch haben Burgermeister Ratmanne vnd gantze gemein zur Zittaw in derselben koniglichen Stat Zittaw offentlichen aussruffen lassen, das ein yder, wer der sey er habe des landes ader nicht, der vff die von Gorlitz tzyhen vnd nehmen wolle, bey jn eine offene hawss haben solde, inn dem vnd domit sie danne auss der koniglichen Stat ein offen hawss vnd entholtunge der Lotter vnd bufen gemacht, dodurch auch den jhenigen, welchen umb irer vbel- tat vnnd myssehandelung willen, disse land vorbotten, ader lant- fluchtig geworden, vnd in dissen landen keine behausung gehabt, ein fryde und behausung vorheyssen ist, und vrsache gegeben, sich wider in die land zufugen, den koniglichen Strassen vnd ge- meinem nutz zu vnfride nochrede schad vnd vngedey. Sie haben auch in demselbigen Jare von gedochten Burger- meister Ratmannen vnd gantzen gemein zu Görlitz, schantlider vnd libellos famosos bey jn in der Stat machen ertichten vnd offentlich singen lassen. Vnnd haben solchs alles getan, wie gehort, der koniglichen mjet. vnd der loblichen Cron zu Behmen, iren naturlichen Erb- hernn vnd konige, auch dissen seiner ko. mjt. landen vnd leuten zu grosser trefflicher vnere, nochrede, ergernys, hoen, schmaheit, bössem geruchte vnd vorcleinung, Dodurch die konigliche maiestat vnd die löbliche Cronn zu Behmen, also angesehn, gehalden vnd geachtet wurt, gleich ob sie der jenigen, die seiner koniglichen mjt. vnd der Cron zu Behmen durch getane eyde vnd pflicht vorwandt vnd gewertig sein sullen, zu gleich vnd Recht nicht vermöchte. Auch haben sie ess getan den von Görlitz vnd iren armenleuten
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420 in benanten Dörffern Windischossig vnd heyderssdorff, zu grossem vorterblichen schaden vnd abgang, auch zu merglichem hon, vor- druss, schmehe vnd vorachtung, Welchen hon vnd schmehe die von Gorlitz zu hertze genomen, vnd noch zur tzeit zu hertze nehmen, vnnd vff funf tausent hung, gulden, die sie villieber auss iren guternn darben vnd entperen, dann solchen hon vnd schmehe leyden wolden, vbir die heuptsache an sich selbst achten vnd würdigen. Vnnd wiewol die von Görlitz sich desselbigen vngehorten grausamen vnd gewaltsamen furnemens torsts freuels vnd mut- willens auss gnoden des allmechtigen gots gantz wol vnd vnuor- schrocken hetten schutzen, erweren vnd vffhalden mugen, So yo kegenwere vnd beschutzung nymands vorbotten, sundern in be- werten Rechten vnd nach naturlicher vornunft vnd billikeit zu- gelassen ist, Gleichwol der ko. mt. zu eren, vnd das furder vnere, vnrath, vnffryde, nochrede vffrur Zweytracht vngehorsam tot- schlage vnd vorterbnuss, dissen koniglicher mjt. landen vnd leuten nicht entstunde, haben sie sich sulcher kegenwere vnd beschutzung sunderlich in abwesen des ko. amptmans enthalden, Jnn starker zuuorsicht vnd trostlichem vertrauen, dodurch von irer allerg.ten herrschaft gnade, vnd sust von meniglich lob vnd redelichkeit zuerlangen, auch das sie vor der ko. mjt. mit vrtel vnd Rechte an den von der Zittaw gnugsamen wandel fug vnd abetrag vbir- komen woldenn. Nu dann die von Görlitz sich alleine irer gerechtigkeit vnd des letzten ko. Sprochs der bierfur halben gehalden, vnd die von der Zittaw (vnangesehn, das sie vnd die von Görlitz einen Erb- hernn vnd konig, auch einen ko. anwald haben, die ir zu gleich vnd Recht alletzeit mechtig sein, vnd auch das sie die von Görlitz dorvmb nye rechtlich beclaget, in auch des Rechten nye gewegert ist) den von Görlitz einen vormeinten fehde brieff zugeschickt vnd gesant, vnnd mit dem irsten nohm, jm dorffe windischossig ge- scheen, der tzeit wie sichs zu Rechte eigent, nach der abesagung nicht erharret, Sunder balde in demselbigen nu vnd stunde, do ir brieff vbirantwort ist, wie oben angetzeigt eingefallenn vnd zu- griffe getan haben, Sint die von Gorlitz in vortrawen das die Zittawer, nach gestalt der sachen, in nicht haben billichen abesagen mugen, vnd ire abesage muge vor keine Rechte fehde bestehn nach angesehen werden, Sunder die von der Zittaw sullen vnd mussen den schaden, der von Görlitz armenleuten getan vnd zu- gefuget, den sie vff vj€ Lxx Rl. gulden wirdigen, widerstaten und vorgnugen.
420 in benanten Dörffern Windischossig vnd heyderssdorff, zu grossem vorterblichen schaden vnd abgang, auch zu merglichem hon, vor- druss, schmehe vnd vorachtung, Welchen hon vnd schmehe die von Gorlitz zu hertze genomen, vnd noch zur tzeit zu hertze nehmen, vnnd vff funf tausent hung, gulden, die sie villieber auss iren guternn darben vnd entperen, dann solchen hon vnd schmehe leyden wolden, vbir die heuptsache an sich selbst achten vnd würdigen. Vnnd wiewol die von Görlitz sich desselbigen vngehorten grausamen vnd gewaltsamen furnemens torsts freuels vnd mut- willens auss gnoden des allmechtigen gots gantz wol vnd vnuor- schrocken hetten schutzen, erweren vnd vffhalden mugen, So yo kegenwere vnd beschutzung nymands vorbotten, sundern in be- werten Rechten vnd nach naturlicher vornunft vnd billikeit zu- gelassen ist, Gleichwol der ko. mt. zu eren, vnd das furder vnere, vnrath, vnffryde, nochrede vffrur Zweytracht vngehorsam tot- schlage vnd vorterbnuss, dissen koniglicher mjt. landen vnd leuten nicht entstunde, haben sie sich sulcher kegenwere vnd beschutzung sunderlich in abwesen des ko. amptmans enthalden, Jnn starker zuuorsicht vnd trostlichem vertrauen, dodurch von irer allerg.ten herrschaft gnade, vnd sust von meniglich lob vnd redelichkeit zuerlangen, auch das sie vor der ko. mjt. mit vrtel vnd Rechte an den von der Zittaw gnugsamen wandel fug vnd abetrag vbir- komen woldenn. Nu dann die von Görlitz sich alleine irer gerechtigkeit vnd des letzten ko. Sprochs der bierfur halben gehalden, vnd die von der Zittaw (vnangesehn, das sie vnd die von Görlitz einen Erb- hernn vnd konig, auch einen ko. anwald haben, die ir zu gleich vnd Recht alletzeit mechtig sein, vnd auch das sie die von Görlitz dorvmb nye rechtlich beclaget, in auch des Rechten nye gewegert ist) den von Görlitz einen vormeinten fehde brieff zugeschickt vnd gesant, vnnd mit dem irsten nohm, jm dorffe windischossig ge- scheen, der tzeit wie sichs zu Rechte eigent, nach der abesagung nicht erharret, Sunder balde in demselbigen nu vnd stunde, do ir brieff vbirantwort ist, wie oben angetzeigt eingefallenn vnd zu- griffe getan haben, Sint die von Gorlitz in vortrawen das die Zittawer, nach gestalt der sachen, in nicht haben billichen abesagen mugen, vnd ire abesage muge vor keine Rechte fehde bestehn nach angesehen werden, Sunder die von der Zittaw sullen vnd mussen den schaden, der von Görlitz armenleuten getan vnd zu- gefuget, den sie vff vj€ Lxx Rl. gulden wirdigen, widerstaten und vorgnugen.
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421 127, 1. 127, 18. 129, 40. Vnnd haben derhalben zuflucht vnd vnderteniglichs vortrawen zu der ko. maiestat zu hungern vnd Behmen etc. iren allerg.ten naturlichen erbherrn vnd konige, Seine ko. mjt. gnediglich ver- schaffen werde, Das die von der Zittaw, sulchen gewirderten schaden widerstaten mussen, vnnd hinfur die von Görlitz an iren freyheyten vnd Priuilegienn der bierfur halben (der sie, der ko. mjt. zu eren vnd weiter vffrur vnd vnrath zuuormeyden, vff vor- schaffen vnd beger des koniglichen anwalts, etzlich jar bissher nicht gebraucht, sunder gehorsamlich haben beruhen lassen, wiewol sie von der ko. mjt. irer allerg.ten herrschaft gnediglich bestetiget vnd confirmiret sein) nicht irren sunder geruglichen dorbey bleiben vnd derselbigen ane hyndernys gebrauchen lassen, Jnn dem sie Die ko. mjt. als irn naturlichen erbhrnn vnd konig vnderteniglich in allem gehorsam anruffen vnd bitten, sie gnediglich irer frey- heiten vnd priuilegien in von vorfarn keysern vnd konigen zu Behmen vorlihen vnd gegeben, die jn auch seine ko. mjt. besteligt vnd confirmiret, zugebrauchen lassen, vnd gnedichlich dorbey zu- schutzen vnd hanthaben. Was aber die von der Sitte mit angetzeigten jrem freuel vnnd vntzymlichen furnehmen kegen die ko. mt. vnd die lobliche Crohn zu Behmen, auch kegen seiner ko. mjt. gerichten zu Görlitz, dorjnne sulch einfallen nohm vnd freuel gescheen ist, vorworcht haben, stellen die von Görlitz vff seine ko. mjt. vngetzweiuelt seine ko. mjt. werde sich dorvmb kegen den von der Sitte wol wissen zuhalden." Diese instruction ist von der hand des schreibers unserer rathsannalen. der nicht gebrauchung halben. Dieses privilegium der nichtge- brauchung d. Vlme, 1434, an S. Mar. Magd. tage, welches von k. Matthias erneuert wurde (s. anm. zu s. 7, 1.) besagte, dass der von Görlitz priuilegia, freyheit, gnade, wouon die auch sagen vmb derselben von Görlitz nicht brauchens willen, nicht geschwecht sin, sunder in allen stucken kreftig bleiben sollen, und ward besonders deshalb nöthig, weil zu den bedrängten zeiten der hussitenkriege die Görlitzer ihre strassengerechtigkeit nicht aufrecht erhalten konnten. s. urk. v. II, 37. Das original ist noch im görl. raths- archiv vorhanden. der Amechtman, der amtmann, landvoigt, George von Stein. leere blätter. Wahrscheinlich hat auf diese beiden leeren blätter die oben s. 119 erwähnte instruction geschrieben werden sollen. Die erzählung bricht hier ab: es folgt eine eingabe des görl. raths an den landvoigt, worin sie ihm ihre 130, 1.
421 127, 1. 127, 18. 129, 40. Vnnd haben derhalben zuflucht vnd vnderteniglichs vortrawen zu der ko. maiestat zu hungern vnd Behmen etc. iren allerg.ten naturlichen erbherrn vnd konige, Seine ko. mjt. gnediglich ver- schaffen werde, Das die von der Zittaw, sulchen gewirderten schaden widerstaten mussen, vnnd hinfur die von Görlitz an iren freyheyten vnd Priuilegienn der bierfur halben (der sie, der ko. mjt. zu eren vnd weiter vffrur vnd vnrath zuuormeyden, vff vor- schaffen vnd beger des koniglichen anwalts, etzlich jar bissher nicht gebraucht, sunder gehorsamlich haben beruhen lassen, wiewol sie von der ko. mjt. irer allerg.ten herrschaft gnediglich bestetiget vnd confirmiret sein) nicht irren sunder geruglichen dorbey bleiben vnd derselbigen ane hyndernys gebrauchen lassen, Jnn dem sie Die ko. mjt. als irn naturlichen erbhrnn vnd konig vnderteniglich in allem gehorsam anruffen vnd bitten, sie gnediglich irer frey- heiten vnd priuilegien in von vorfarn keysern vnd konigen zu Behmen vorlihen vnd gegeben, die jn auch seine ko. mjt. besteligt vnd confirmiret, zugebrauchen lassen, vnd gnedichlich dorbey zu- schutzen vnd hanthaben. Was aber die von der Sitte mit angetzeigten jrem freuel vnnd vntzymlichen furnehmen kegen die ko. mt. vnd die lobliche Crohn zu Behmen, auch kegen seiner ko. mjt. gerichten zu Görlitz, dorjnne sulch einfallen nohm vnd freuel gescheen ist, vorworcht haben, stellen die von Görlitz vff seine ko. mjt. vngetzweiuelt seine ko. mjt. werde sich dorvmb kegen den von der Sitte wol wissen zuhalden." Diese instruction ist von der hand des schreibers unserer rathsannalen. der nicht gebrauchung halben. Dieses privilegium der nichtge- brauchung d. Vlme, 1434, an S. Mar. Magd. tage, welches von k. Matthias erneuert wurde (s. anm. zu s. 7, 1.) besagte, dass der von Görlitz priuilegia, freyheit, gnade, wouon die auch sagen vmb derselben von Görlitz nicht brauchens willen, nicht geschwecht sin, sunder in allen stucken kreftig bleiben sollen, und ward besonders deshalb nöthig, weil zu den bedrängten zeiten der hussitenkriege die Görlitzer ihre strassengerechtigkeit nicht aufrecht erhalten konnten. s. urk. v. II, 37. Das original ist noch im görl. raths- archiv vorhanden. der Amechtman, der amtmann, landvoigt, George von Stein. leere blätter. Wahrscheinlich hat auf diese beiden leeren blätter die oben s. 119 erwähnte instruction geschrieben werden sollen. Die erzählung bricht hier ab: es folgt eine eingabe des görl. raths an den landvoigt, worin sie ihm ihre 130, 1.
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422 132, 5. notdorfft vnd gebrechen erzählen und die lage der sache auseinander setzen. Wie sichs vor konig albrecht vnnd konig laslaw — begeben hat. Bei k. Albrecht II. gegenwart zu s. huldigung in Görlitz vom 28. oct. bis 12. november 1438, (den einzug desselben schildert Carpzov ann. I, s. 188.) reichten die mannen des gòrlitzer weichbildes ge- gen die von Görlitz eine klageschrift von 24 artikeln ein, deren angabe s. in Scultetus samml. bd. I. befindet. Der 7te artikel lautet: Jtem vmmnb daz fremde bir daz man jn sulchs als vor alders wer gewest durch die stat sulde lossen gehen vnd nicht weren. Dagegen trugen ihm die Görlitzer vor, wie sie bei den immer- währenden unruhen ihre gerechtigkeiten nicht immer hätten aus- üben können und beriefen sich auf die oben angeführte urkunde von Sigismund. Albrecht bestätigte diese sammt allen ihren privi- legien d. sont. nach Allerheiligentag. Ladislaus besuchte die stadt im j. 1454 um sich huldigen zu lassen, kam den 29. nov. hier an und blieb drei tage. Bei dieser gelegenheit mochten die Görlitzer denselben gegenstand zur sprache gebracht haben und erhielten die gewöhnliche bestätigung ihrer privilegien d. am St. andreastage. Die originale der angef. urk. im rathsarchiv. konig Jorgen spruch. 'Kunig Jorge entscheidet ritterschafft vnd landsessen des fürstenthumbs Gorl., rath vnd gemein der stad Gorl. vm anforderung wegen mitleydung bei gemeiner hülfe, bier-kwang der krezschmer, salzmargt, gerichte über lehnleute, czoll, kalk vnd tzigelbornen, hoczen- vnd hanczkenstricken etc. vnd gerichte zu Tucheris. g. zu Prag, am mont. n. Gallen 1462. Urk. verz. II, 91. Vidimirte Abschrift im rathsarchiv: auszug in Käuffer II. 225. ff. In ansehung des bierzwanges soll es bei Kaiser Karl IV. ausspruche bleiben, dass niemand fremdes bier in das görl. weichbild einführe. Dieser spruch that den andern städten und den mannen sehr wehle. Sie wollten sich darnach nicht halten und es gelangten neue klagen an den könig, welcher unt. d. 29. mai 1463 abschied auf einen anstand in der sache er- liess. (urk. s. II. 92.) Trotz diesem vereinigten sich d. 3. juni d. j. die ritterschaft des landes zu Görlitz und die von Zittau und Bunzlau wider die stadt, wenn diese die freie bierfuhre nicht ge- statten würde, (Karpzov ann. IV, 158.) und der könig war genö- thigt 1465 am mont. n. Judica eine leuterung seines spruchs zu thun (urk. v. II. 96.) um neue irrungen zu beseitigen. Noch im j. 1467, d. Prag am donnerst. Erhardi, setzte er den streitigen parteien einen tag zur entscheidung der sache: allein da die ober- lausitz in diesem jahre sich von ihm lossagte, so konnte natürlich nichts daraus werden. Alle diese entscheidungen taren fiir die stadt Görlitz günstig. 131, 5.
422 132, 5. notdorfft vnd gebrechen erzählen und die lage der sache auseinander setzen. Wie sichs vor konig albrecht vnnd konig laslaw — begeben hat. Bei k. Albrecht II. gegenwart zu s. huldigung in Görlitz vom 28. oct. bis 12. november 1438, (den einzug desselben schildert Carpzov ann. I, s. 188.) reichten die mannen des gòrlitzer weichbildes ge- gen die von Görlitz eine klageschrift von 24 artikeln ein, deren angabe s. in Scultetus samml. bd. I. befindet. Der 7te artikel lautet: Jtem vmmnb daz fremde bir daz man jn sulchs als vor alders wer gewest durch die stat sulde lossen gehen vnd nicht weren. Dagegen trugen ihm die Görlitzer vor, wie sie bei den immer- währenden unruhen ihre gerechtigkeiten nicht immer hätten aus- üben können und beriefen sich auf die oben angeführte urkunde von Sigismund. Albrecht bestätigte diese sammt allen ihren privi- legien d. sont. nach Allerheiligentag. Ladislaus besuchte die stadt im j. 1454 um sich huldigen zu lassen, kam den 29. nov. hier an und blieb drei tage. Bei dieser gelegenheit mochten die Görlitzer denselben gegenstand zur sprache gebracht haben und erhielten die gewöhnliche bestätigung ihrer privilegien d. am St. andreastage. Die originale der angef. urk. im rathsarchiv. konig Jorgen spruch. 'Kunig Jorge entscheidet ritterschafft vnd landsessen des fürstenthumbs Gorl., rath vnd gemein der stad Gorl. vm anforderung wegen mitleydung bei gemeiner hülfe, bier-kwang der krezschmer, salzmargt, gerichte über lehnleute, czoll, kalk vnd tzigelbornen, hoczen- vnd hanczkenstricken etc. vnd gerichte zu Tucheris. g. zu Prag, am mont. n. Gallen 1462. Urk. verz. II, 91. Vidimirte Abschrift im rathsarchiv: auszug in Käuffer II. 225. ff. In ansehung des bierzwanges soll es bei Kaiser Karl IV. ausspruche bleiben, dass niemand fremdes bier in das görl. weichbild einführe. Dieser spruch that den andern städten und den mannen sehr wehle. Sie wollten sich darnach nicht halten und es gelangten neue klagen an den könig, welcher unt. d. 29. mai 1463 abschied auf einen anstand in der sache er- liess. (urk. s. II. 92.) Trotz diesem vereinigten sich d. 3. juni d. j. die ritterschaft des landes zu Görlitz und die von Zittau und Bunzlau wider die stadt, wenn diese die freie bierfuhre nicht ge- statten würde, (Karpzov ann. IV, 158.) und der könig war genö- thigt 1465 am mont. n. Judica eine leuterung seines spruchs zu thun (urk. v. II. 96.) um neue irrungen zu beseitigen. Noch im j. 1467, d. Prag am donnerst. Erhardi, setzte er den streitigen parteien einen tag zur entscheidung der sache: allein da die ober- lausitz in diesem jahre sich von ihm lossagte, so konnte natürlich nichts daraus werden. Alle diese entscheidungen taren fiir die stadt Görlitz günstig. 131, 5.
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423 132, 31. Jhon von Tetschen. Johann v. Wartemberg auf Tetschen, der landvoigt. Die klageschrift, welche hier nicht mitgetheilt worden, habe ich auch sonst nirgends finden können. Die urkunden-samm- lung so wie die scultel'sche haben sie nicht und die annalisten schweigen darüber. geleutert vnd ircleret. S. anm. zu 132, 5. ‘die Jnwoner in zwaien meiln allenthalben vmb die stat Gorlitz von sand michels tag biss vf pfingsten sol der stadt Gorlitz pir gebrauchen, aber zwischen pfingsten vnd sand michels tag mugen sie pir nemen preuen vnd kauffen, wo sie wollen, von den von Gorlitz vngehindert." wortliche copien. Der gebotsbrieff, welcher hier nicht eingetragen stelt, ist im rathsarchip vorhanden und befindet sich in der ur- kundensamml. VII. Nr. 1117. der Schmyrsitzky. Gynderich von S. Grosser nennt ihn Schmirsitz, einige annalen Schmiritzky. Den einfall desselben erzählt Grosser I, 141. In Scultets samml. stelit ein brief der Zittauer an die Görlitzer, tvorin sie diesen melden, dass sie in erfahrung gebracht, S. wolle mit 200 reisigen pferden und 800 trabanten in den oster- heiligen tagen sie befehden und beschatzen. Ebendaselbst befindet sich auch die instruction, die der burgermeister Frauenburg dem Borwitz (nicht Barwitz wie Grosser hat) mitgegeben, da er zum könige zog, um sich im namen der städte iiber die raubziige des Olsnitz und Schmirsitzky zu beschweren. folio ducentesimo tricesimo sexto. s. s. 124. folio ducent. vicesimo octavo. s. s. 114. f. vnser begnadung vnd freyheit. Die betr. urkunden aus den jahren 1308, 1309, 1314 und 1332 sind abgedruckt in Weinarts rechte und gew. III, 287. Schon friiher war streit zwischen denen von Zittau und Görlitz über die Entrichtung des Zolles von dem fuhr- werk, welches durch G. ging. 'Konig Wenezlaw setzet, das die ordenung vnd schickung, welche erzbisch. Conrad vnd Hynke bircke von der Duben haubtmann zur Syttauw, Gorliz, Budissin vnd zu Lusitz, zwischen den stethen Sittaw vnd Gorliz von des tzols wegen, vnd wie vil iglicher burger von der Syttaw, so durch Gorliz furet, zu tzol geben solle, gemacht han, vnverruglich ge- halden sal werden. d. Prag 1414, sonnob. vor S. Johanstag d. tewffers.' Urk. verz. I, 181. nr. 920. Origin. im rathsarchiv. mit volstendigem getzeugniss. Damals (1414) verschafften sich die Görlitzer eine menge zeugnisse über ihre strassen- und zoll-ge- rechtigkeit. S. urk. v. I, 184. Nr. 933. 934. 935. 936. 937. Clage der Teiche halben. Die Teichwirthschaft war damals in grösserem flor als zu unserer zeit, weil fische, als eine fastenspeise, 133, 18. 138, 12. 139, 3. 139, 18. 139, 24. 133, 4. 134, 7. 140, 23.
423 132, 31. Jhon von Tetschen. Johann v. Wartemberg auf Tetschen, der landvoigt. Die klageschrift, welche hier nicht mitgetheilt worden, habe ich auch sonst nirgends finden können. Die urkunden-samm- lung so wie die scultel'sche haben sie nicht und die annalisten schweigen darüber. geleutert vnd ircleret. S. anm. zu 132, 5. ‘die Jnwoner in zwaien meiln allenthalben vmb die stat Gorlitz von sand michels tag biss vf pfingsten sol der stadt Gorlitz pir gebrauchen, aber zwischen pfingsten vnd sand michels tag mugen sie pir nemen preuen vnd kauffen, wo sie wollen, von den von Gorlitz vngehindert." wortliche copien. Der gebotsbrieff, welcher hier nicht eingetragen stelt, ist im rathsarchip vorhanden und befindet sich in der ur- kundensamml. VII. Nr. 1117. der Schmyrsitzky. Gynderich von S. Grosser nennt ihn Schmirsitz, einige annalen Schmiritzky. Den einfall desselben erzählt Grosser I, 141. In Scultets samml. stelit ein brief der Zittauer an die Görlitzer, tvorin sie diesen melden, dass sie in erfahrung gebracht, S. wolle mit 200 reisigen pferden und 800 trabanten in den oster- heiligen tagen sie befehden und beschatzen. Ebendaselbst befindet sich auch die instruction, die der burgermeister Frauenburg dem Borwitz (nicht Barwitz wie Grosser hat) mitgegeben, da er zum könige zog, um sich im namen der städte iiber die raubziige des Olsnitz und Schmirsitzky zu beschweren. folio ducentesimo tricesimo sexto. s. s. 124. folio ducent. vicesimo octavo. s. s. 114. f. vnser begnadung vnd freyheit. Die betr. urkunden aus den jahren 1308, 1309, 1314 und 1332 sind abgedruckt in Weinarts rechte und gew. III, 287. Schon friiher war streit zwischen denen von Zittau und Görlitz über die Entrichtung des Zolles von dem fuhr- werk, welches durch G. ging. 'Konig Wenezlaw setzet, das die ordenung vnd schickung, welche erzbisch. Conrad vnd Hynke bircke von der Duben haubtmann zur Syttauw, Gorliz, Budissin vnd zu Lusitz, zwischen den stethen Sittaw vnd Gorliz von des tzols wegen, vnd wie vil iglicher burger von der Syttaw, so durch Gorliz furet, zu tzol geben solle, gemacht han, vnverruglich ge- halden sal werden. d. Prag 1414, sonnob. vor S. Johanstag d. tewffers.' Urk. verz. I, 181. nr. 920. Origin. im rathsarchiv. mit volstendigem getzeugniss. Damals (1414) verschafften sich die Görlitzer eine menge zeugnisse über ihre strassen- und zoll-ge- rechtigkeit. S. urk. v. I, 184. Nr. 933. 934. 935. 936. 937. Clage der Teiche halben. Die Teichwirthschaft war damals in grösserem flor als zu unserer zeit, weil fische, als eine fastenspeise, 133, 18. 138, 12. 139, 3. 139, 18. 139, 24. 133, 4. 134, 7. 140, 23.
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424 144, 3. 144, 8. 144, 20. 145, 27. 148, 27. 149, 1. 203, 15. sehr gesucht und gut bezahlt wurden. Man benutzte jedes flies- sende wasser zur anlegung von teichen und die neisse musste vor- ziiglich iberall ihren inhalt dazu hergeben. Eine ähnliche strei- tigkeit wie die hier erwähnte hatten die Görlitzer mit den ritter- gutsbesitzern im j. 1494. s. unten s. 386. nicht mehre dann vff ... firtel. Die biereigner hatten zu dünnes bier gebrauen; dariber mochten die gegner auch klage geführt haben, wiewohl der pfarrer Böhme bei seiner streitigkeit gerade vom gegentheil einen vorwurf hernahm und meinte, weil das gör- litzer bier so stark sei, konnten die priester dabei nicht studieren. S. weiter unten die erzählung von Hasse. Hier sei mir nur noch erlaubt ein gangbares görlitzer witzwort anzuführen. Sonst, sagt man, gab es gutes, starkes bier als man es mit dem teufel braute, jetzt da mans mit dem lieben gott braut ist es schlecht und schwach. Denn sonst sagten die bierbürger: Zum teufel! hört doch mit dem zugiessen auf ; jetzt sprechen sie : giesst nur in gottes namen zu. freuel vnd gewalt. S. anm. zu 203, 15. keyn fremde bier in die stadt zufuren. Woher es gekommen, dass diese gewohnheit in Görlitz sehr überhand genommen, dariiber s. dieselbe erzählung. Matthias von gots gnaden. Abschrift der urkunde in der urk. s. VIII, 1382ab, aus diesem annal. wolten vil geldes haben. S. die anm. zu 5. 7. 8. copia des brieffes steht aus diesem annal entnommen in der urk. s. VIII. nr. 1385c. Wenne vnd wie dy Sitter vns abegesaget. Den ganzen bierhandel erzählt Floss im zusammenhange in s. annalen II, 119b ff. Er beginnt mit den worten: Meltzen breuwn vnd Schencken sein bur- gerliche narung, dorauff die Stete gewidemt, ausgesatzt vnd gebauet sein, gleichwie der adel auff seine Ritterschafft, zinse vnd dinste, sich derselben zu pflegen zu enthalden, erwähnt dann, wie es auf dem lande dahin gekommen sei, dass sich auch die landschafft mit brauen nähren wolle, theilt die der stadt Görlitz verliehenen privilegien und königl. entscheide mit und kommt dann auf den streit mit Zittau, den er mit folgenden worten erzählt. 'Ich habe abir fur gesaget von konig Georgen, mit welchen gnaden er der stad geneiget gewest, das siehstu auch in diesem Spruch. Wiewol die leuterung viel anders geschickt, vnd dem ergangen Spruch gar ein gros loch gemacht, vngezueiffelt auff das grosse vngestume geschrey der lants. wie sie pflegen, dorzu beweget. Abir dennoch so ein Rathe dobei hette bleiben megen, wer noch etwas gewest zu besserung gemeiner Stat, Jst also al- wege in boser gedult gestanden, das der Rathe die einfuhre des
424 144, 3. 144, 8. 144, 20. 145, 27. 148, 27. 149, 1. 203, 15. sehr gesucht und gut bezahlt wurden. Man benutzte jedes flies- sende wasser zur anlegung von teichen und die neisse musste vor- ziiglich iberall ihren inhalt dazu hergeben. Eine ähnliche strei- tigkeit wie die hier erwähnte hatten die Görlitzer mit den ritter- gutsbesitzern im j. 1494. s. unten s. 386. nicht mehre dann vff ... firtel. Die biereigner hatten zu dünnes bier gebrauen; dariber mochten die gegner auch klage geführt haben, wiewohl der pfarrer Böhme bei seiner streitigkeit gerade vom gegentheil einen vorwurf hernahm und meinte, weil das gör- litzer bier so stark sei, konnten die priester dabei nicht studieren. S. weiter unten die erzählung von Hasse. Hier sei mir nur noch erlaubt ein gangbares görlitzer witzwort anzuführen. Sonst, sagt man, gab es gutes, starkes bier als man es mit dem teufel braute, jetzt da mans mit dem lieben gott braut ist es schlecht und schwach. Denn sonst sagten die bierbürger: Zum teufel! hört doch mit dem zugiessen auf ; jetzt sprechen sie : giesst nur in gottes namen zu. freuel vnd gewalt. S. anm. zu 203, 15. keyn fremde bier in die stadt zufuren. Woher es gekommen, dass diese gewohnheit in Görlitz sehr überhand genommen, dariiber s. dieselbe erzählung. Matthias von gots gnaden. Abschrift der urkunde in der urk. s. VIII, 1382ab, aus diesem annal. wolten vil geldes haben. S. die anm. zu 5. 7. 8. copia des brieffes steht aus diesem annal entnommen in der urk. s. VIII. nr. 1385c. Wenne vnd wie dy Sitter vns abegesaget. Den ganzen bierhandel erzählt Floss im zusammenhange in s. annalen II, 119b ff. Er beginnt mit den worten: Meltzen breuwn vnd Schencken sein bur- gerliche narung, dorauff die Stete gewidemt, ausgesatzt vnd gebauet sein, gleichwie der adel auff seine Ritterschafft, zinse vnd dinste, sich derselben zu pflegen zu enthalden, erwähnt dann, wie es auf dem lande dahin gekommen sei, dass sich auch die landschafft mit brauen nähren wolle, theilt die der stadt Görlitz verliehenen privilegien und königl. entscheide mit und kommt dann auf den streit mit Zittau, den er mit folgenden worten erzählt. 'Ich habe abir fur gesaget von konig Georgen, mit welchen gnaden er der stad geneiget gewest, das siehstu auch in diesem Spruch. Wiewol die leuterung viel anders geschickt, vnd dem ergangen Spruch gar ein gros loch gemacht, vngezueiffelt auff das grosse vngestume geschrey der lants. wie sie pflegen, dorzu beweget. Abir dennoch so ein Rathe dobei hette bleiben megen, wer noch etwas gewest zu besserung gemeiner Stat, Jst also al- wege in boser gedult gestanden, das der Rathe die einfuhre des
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425 frembdis biers gewehret, durch angetzeigte weise, so lange der Rathe die gutter zum pentzig vnd die heide erlanget, do solde George Emerich wieder Bartel hirsperger zum Schonborn geredt haben, worumb haben wir uns nhu gezcanckt, als solde er sprechn wir haben nhu guttir, megen vnser bier ane zoangk vnd euere hulffe wol vortreiben. Ist abir nichts gesaget, den domit hat man auch die ij meilen in konig Georgen leuterung vorloren kaum anderhalbe adir eine meile behalden. Adir dennoch ist domit die furhe des frembden biers auff die Stat gutter also vorkomert vnd geweret wurden. Welchs die von Steten Sittaw, luban vnd Camentz hoch beschuert hat, dorumb sich mit dem Rathe fur konig mathyen eingeleget, do sie den von beiden teilen mit hande vnd munde Jrer mjt haben angeloben mussen zuhalden. Was ire mjt jn den gebrechen vor zimlich ansahe ader zu rechte erkente. Also hat ire mjt denen von Gorlitz abeerkant die halbe meile, domit die von Gorlitz anderhalb behalden haben. So abir nhu die von Gorlitz vorhofft, sie solden nicht vn- billich bei der anderthalbir meile blieben sein, dorubir sie auch gehalden vnd nyemandis gestattet frembde bier dorein zu furen, dorumb das Sittisch bier zur lewbe vnd anderswue genomen vnd zuhawen, Sein die von Zittau zugefaren, denen von Gorlitz fed- lich abegesaget, vnd so schierst der bote auff einem weissen pferdt den abesag brieffe hirein gefurt, zu heidersdorff vnd do- selbst vmb auff der Stat vnd burger gutter eingefallen, die kuhe genommen vnd gen der Zittau getrieben von denen von Gorlitz vngehindert. Bin diese zeit ein schuler alhie in der schule ge- west ein jungir auffschusling von xv adir xvi jaren, adir zu diesen jarn wol gewachssen vndir mgro Mennigen, auff heute doctor vnd noch am leben Schulmeister, Jst dem schulmeister vnd Bac- calaureen ein vierteil sittisch bier auff die schule gegeben wurden, douon jch jns Cantors Cammer, die dismals jm eingang vff der erden, auch getrunken. Als nhu das geschrey in die Stat kommen, wie die von Sittau eingefallen, vnd die kuhe genommen, ist gewest sub octava cor- poris cristi, hat man den Thurmer vmbblassen lassen vnd eilendis auffgeboten, wie der mann gesessen, vnd wie man Jhene zeit douon redt, biss jn xiiije man starke auffbrocht, doch nicht weiter getzogen biss auff den weinberg, gleube, tage vnd nacht vorharret, vnd wiedir eingetzogen, domit haben die von Zittau die kuhe hingetrieben, mit schimpff vnd schaden der von Gorlitz, douon ein lied gemacht, vnd viel lange weil gesungen ist wurden. 54
425 frembdis biers gewehret, durch angetzeigte weise, so lange der Rathe die gutter zum pentzig vnd die heide erlanget, do solde George Emerich wieder Bartel hirsperger zum Schonborn geredt haben, worumb haben wir uns nhu gezcanckt, als solde er sprechn wir haben nhu guttir, megen vnser bier ane zoangk vnd euere hulffe wol vortreiben. Ist abir nichts gesaget, den domit hat man auch die ij meilen in konig Georgen leuterung vorloren kaum anderhalbe adir eine meile behalden. Adir dennoch ist domit die furhe des frembden biers auff die Stat gutter also vorkomert vnd geweret wurden. Welchs die von Steten Sittaw, luban vnd Camentz hoch beschuert hat, dorumb sich mit dem Rathe fur konig mathyen eingeleget, do sie den von beiden teilen mit hande vnd munde Jrer mjt haben angeloben mussen zuhalden. Was ire mjt jn den gebrechen vor zimlich ansahe ader zu rechte erkente. Also hat ire mjt denen von Gorlitz abeerkant die halbe meile, domit die von Gorlitz anderhalb behalden haben. So abir nhu die von Gorlitz vorhofft, sie solden nicht vn- billich bei der anderthalbir meile blieben sein, dorubir sie auch gehalden vnd nyemandis gestattet frembde bier dorein zu furen, dorumb das Sittisch bier zur lewbe vnd anderswue genomen vnd zuhawen, Sein die von Zittau zugefaren, denen von Gorlitz fed- lich abegesaget, vnd so schierst der bote auff einem weissen pferdt den abesag brieffe hirein gefurt, zu heidersdorff vnd do- selbst vmb auff der Stat vnd burger gutter eingefallen, die kuhe genommen vnd gen der Zittau getrieben von denen von Gorlitz vngehindert. Bin diese zeit ein schuler alhie in der schule ge- west ein jungir auffschusling von xv adir xvi jaren, adir zu diesen jarn wol gewachssen vndir mgro Mennigen, auff heute doctor vnd noch am leben Schulmeister, Jst dem schulmeister vnd Bac- calaureen ein vierteil sittisch bier auff die schule gegeben wurden, douon jch jns Cantors Cammer, die dismals jm eingang vff der erden, auch getrunken. Als nhu das geschrey in die Stat kommen, wie die von Sittau eingefallen, vnd die kuhe genommen, ist gewest sub octava cor- poris cristi, hat man den Thurmer vmbblassen lassen vnd eilendis auffgeboten, wie der mann gesessen, vnd wie man Jhene zeit douon redt, biss jn xiiije man starke auffbrocht, doch nicht weiter getzogen biss auff den weinberg, gleube, tage vnd nacht vorharret, vnd wiedir eingetzogen, domit haben die von Zittau die kuhe hingetrieben, mit schimpff vnd schaden der von Gorlitz, douon ein lied gemacht, vnd viel lange weil gesungen ist wurden. 54
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426 Nicht lange dornoch, haben die von Gorlitz, die Zitter vmb solche gewalt, die sie abwesens konigis Wladislai (den ire mjt waren die zeit in hungern gewest) in friedlichem lande, wiedir ausgegange spruch, jr selbst zusage, vorwillung vnd glubde geubet, fur jrer mt beclaget vnd die sache vnd die tate, auch so hoch beschueret, das konig Wladislaus beweget, die von Zittau ge- fenglichen einzunemen vnd zusetzen lassen in den grossen gevier- ten thurm, in des Burggraffen hause zu praga, wiewol man redt, sie solden nicht lange gesessen haben, vnd durch eine sentenz auffgeleget die kuhe zubetzalen, wie den hat geschehn mussen, wiewol sich die stete dorein geleget, vnd das gelt fur sie gegeben, jr anruchtikeit zuuorhuetten, vnd als ich herkomen bin ans dinste, hat der Rathe von dem empfangen gelde den leuten noch gelt gegeben fur die kuhe. Joh halt jss sey nhumals etzlich vnd viertzig Jar. So nhu die von Zittau gefenglich gesatzt, haben sie anheym geschickt vmb andere hern, zu irer hulffe vnd losung dohin gen praga zufertigen haben sie angefallen mgrm. Nicolaum leonem, die zeit Schulmeister vnd vormocht dohin zu ziehen. Jst abir zu solchen Reyssen vnd hendeln gar sehr vngeschickt, den ich was nhumals sein Cantor, hat auch zw praga mit reden gar ubel bestanden, doch hienoch hat er ein weib genommen, vnd wurde statschreiber, vnd Burgermeister, den ich alhie funde, vndir den erlzten (ältesten) do ich alhie kwame das dinste anzunemen, starbe denselben sommer vmb donati, was mir gar wol vorwant. Jss hatten abir die von Sittau zurselben zeit einen Statschreiber mgrm paulum Niauis adir schnefogel nicht ein vngeschickt man, der auch etwan fur funffzig jarn gemacht hat latina Ydeola fur die knaben, derselbige hat sich fur ko. mt. entschuldiget, ab er der von Sittau diner nicht mehr, sich alleine als ein frembder leisten- der, zu dieser Reyse vnd Sachen, vormogen lassen, domit er sich entschuldiget, das er nicht gesatzt ist wurden mit denen von Sittaw. Jss war abir ware, das er zu der zeit den dinst auff- gesaget vnd sich zu den von Budissin vorsprochen hat, war abir zuuor ein guetir anscheffter gewest, das die kuhue waren genom- men wurden, Sein dorumb beide stete eine lange zeit jn grossen vnwillen gestanden, wiewol jss heute vahst vorgessen. Also hat sichs mit der bierfure wunderlich vnd seltzam zu- getragen, Stehet heute kawm auff der meile, vnd auff dem artickel im newen Vortrag begrieffen, Suesten mit dem Breuen jn der Stat heldet jss sich also, das man geust auff iiij malder vahst x halbe fuedir mertzen, do man vor zeiten, auch noch zu der
426 Nicht lange dornoch, haben die von Gorlitz, die Zitter vmb solche gewalt, die sie abwesens konigis Wladislai (den ire mjt waren die zeit in hungern gewest) in friedlichem lande, wiedir ausgegange spruch, jr selbst zusage, vorwillung vnd glubde geubet, fur jrer mt beclaget vnd die sache vnd die tate, auch so hoch beschueret, das konig Wladislaus beweget, die von Zittau ge- fenglichen einzunemen vnd zusetzen lassen in den grossen gevier- ten thurm, in des Burggraffen hause zu praga, wiewol man redt, sie solden nicht lange gesessen haben, vnd durch eine sentenz auffgeleget die kuhe zubetzalen, wie den hat geschehn mussen, wiewol sich die stete dorein geleget, vnd das gelt fur sie gegeben, jr anruchtikeit zuuorhuetten, vnd als ich herkomen bin ans dinste, hat der Rathe von dem empfangen gelde den leuten noch gelt gegeben fur die kuhe. Joh halt jss sey nhumals etzlich vnd viertzig Jar. So nhu die von Zittau gefenglich gesatzt, haben sie anheym geschickt vmb andere hern, zu irer hulffe vnd losung dohin gen praga zufertigen haben sie angefallen mgrm. Nicolaum leonem, die zeit Schulmeister vnd vormocht dohin zu ziehen. Jst abir zu solchen Reyssen vnd hendeln gar sehr vngeschickt, den ich was nhumals sein Cantor, hat auch zw praga mit reden gar ubel bestanden, doch hienoch hat er ein weib genommen, vnd wurde statschreiber, vnd Burgermeister, den ich alhie funde, vndir den erlzten (ältesten) do ich alhie kwame das dinste anzunemen, starbe denselben sommer vmb donati, was mir gar wol vorwant. Jss hatten abir die von Sittau zurselben zeit einen Statschreiber mgrm paulum Niauis adir schnefogel nicht ein vngeschickt man, der auch etwan fur funffzig jarn gemacht hat latina Ydeola fur die knaben, derselbige hat sich fur ko. mt. entschuldiget, ab er der von Sittau diner nicht mehr, sich alleine als ein frembder leisten- der, zu dieser Reyse vnd Sachen, vormogen lassen, domit er sich entschuldiget, das er nicht gesatzt ist wurden mit denen von Sittaw. Jss war abir ware, das er zu der zeit den dinst auff- gesaget vnd sich zu den von Budissin vorsprochen hat, war abir zuuor ein guetir anscheffter gewest, das die kuhue waren genom- men wurden, Sein dorumb beide stete eine lange zeit jn grossen vnwillen gestanden, wiewol jss heute vahst vorgessen. Also hat sichs mit der bierfure wunderlich vnd seltzam zu- getragen, Stehet heute kawm auff der meile, vnd auff dem artickel im newen Vortrag begrieffen, Suesten mit dem Breuen jn der Stat heldet jss sich also, das man geust auff iiij malder vahst x halbe fuedir mertzen, do man vor zeiten, auch noch zu der
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427 zeit als ich bin herkomen vij viij auffs hochste gegossen hat, Auff iiij maldr xx viertl trencke bier, do fur zeiten kaum xviij gewest auff iiij maldr, etc. haben allis brocht die schueren teuern keuffe an der ger- sten, dorumb auch ein Rathe geursacht, mertzen, eintrenke vnd i weissen bier von einem gantzen hoffe abezunemen vnd also furt. Jss ist abir mit zugefallen, das sich leute vnd die mogenden, bei dem Burgermeistir vnd den Eldisten hrn viel vnd offte ge- muhet vnd gebeten haben vmb ein viertel ij, etc. frembde bier, laubnisch, Camentzisch, freibergisch etc. hierein in ire heuser zu furen, das den zuzeiten gegunst, jst abir hirnoch vahst gemein wurden, sunderlich doher in xx jarn, vnd so ein Rathe vormarkt das die gunst einem getan, dem andern abegeschlagen, einen vn- willen vndir den burgern geben wolde, hat er ein vngelt dorauf gesatzt von einer thonnen einzufuren vj gl. von einem viertel xij. von ij vierteln eine halbe mr., doch das er dorumb bieten sol fur dem Rathe, das steht den zu dem Rathe, noch gelegenheit des ansuchs, ab mans jme vorgonnen wil. Zum andern, ist vngeferlich vor iiij Jaren eine sage gewest, das Rho. ko. mt. ferdinandus alher von Breslaw kommen solde, dorvmb ein Rathe geursacht, freibrisch bier vahst in xxx halbe fuder, neben ander bestaltir notdorfft einzufuren, So abir jre mt. aussenblieben, hat der Rathe das bier, aus hrn Georg Rosels haus zu feilen kauffe gehn lassen, das mass vmb vij d. gorl. vnd von der zeither ist jss jm brauch blieben, das man freibrisch bier jm Weinkellir fur vnd fur offentlich geschankt hat, Erstlich hats einen grossen zuschlag, aber nhumals wirts von den einheimischen nicht gross achtt, Meiner achtung auch ane sunderliche beschue— rung der burger, Alleine das, das moss nicht anders gesatzt noch gegeben werde, den zu gl. uts. In diesem stande steht vahst heute das Breuen, vnd bierfurhe, also das auch das frembde bier in die Stat gefurt, vnd dennoch haben etzliche stete kein genuge doran, vnd wolden schier, das alleine jr bier auch auff vnsere guttir gefurt wurde. Von der meile redt man, das etwo her michel Suartz die meile noch der horkaw mit einem Rade solde gemessen haben, vahst hynan an die tzewne, wolde derhalb, so ein Rate die anderthalb meile erhalden konde, weit gereichen vnd wurden gar viel krethschmer ausge- messen werden, vnd auff diss weisst nhu der artickel oben. So viel rechts, etc. das die von Görlitz, wiedir die stete furtragen megen, zur haldung, der anderthalben meile wegis, Jnhalt koniges Mathie Spruch, welcher auch durch Wladislaum angenommen vnd confirmiret ist wurden. 54
427 zeit als ich bin herkomen vij viij auffs hochste gegossen hat, Auff iiij maldr xx viertl trencke bier, do fur zeiten kaum xviij gewest auff iiij maldr, etc. haben allis brocht die schueren teuern keuffe an der ger- sten, dorumb auch ein Rathe geursacht, mertzen, eintrenke vnd i weissen bier von einem gantzen hoffe abezunemen vnd also furt. Jss ist abir mit zugefallen, das sich leute vnd die mogenden, bei dem Burgermeistir vnd den Eldisten hrn viel vnd offte ge- muhet vnd gebeten haben vmb ein viertel ij, etc. frembde bier, laubnisch, Camentzisch, freibergisch etc. hierein in ire heuser zu furen, das den zuzeiten gegunst, jst abir hirnoch vahst gemein wurden, sunderlich doher in xx jarn, vnd so ein Rathe vormarkt das die gunst einem getan, dem andern abegeschlagen, einen vn- willen vndir den burgern geben wolde, hat er ein vngelt dorauf gesatzt von einer thonnen einzufuren vj gl. von einem viertel xij. von ij vierteln eine halbe mr., doch das er dorumb bieten sol fur dem Rathe, das steht den zu dem Rathe, noch gelegenheit des ansuchs, ab mans jme vorgonnen wil. Zum andern, ist vngeferlich vor iiij Jaren eine sage gewest, das Rho. ko. mt. ferdinandus alher von Breslaw kommen solde, dorvmb ein Rathe geursacht, freibrisch bier vahst in xxx halbe fuder, neben ander bestaltir notdorfft einzufuren, So abir jre mt. aussenblieben, hat der Rathe das bier, aus hrn Georg Rosels haus zu feilen kauffe gehn lassen, das mass vmb vij d. gorl. vnd von der zeither ist jss jm brauch blieben, das man freibrisch bier jm Weinkellir fur vnd fur offentlich geschankt hat, Erstlich hats einen grossen zuschlag, aber nhumals wirts von den einheimischen nicht gross achtt, Meiner achtung auch ane sunderliche beschue— rung der burger, Alleine das, das moss nicht anders gesatzt noch gegeben werde, den zu gl. uts. In diesem stande steht vahst heute das Breuen, vnd bierfurhe, also das auch das frembde bier in die Stat gefurt, vnd dennoch haben etzliche stete kein genuge doran, vnd wolden schier, das alleine jr bier auch auff vnsere guttir gefurt wurde. Von der meile redt man, das etwo her michel Suartz die meile noch der horkaw mit einem Rade solde gemessen haben, vahst hynan an die tzewne, wolde derhalb, so ein Rate die anderthalb meile erhalden konde, weit gereichen vnd wurden gar viel krethschmer ausge- messen werden, vnd auff diss weisst nhu der artickel oben. So viel rechts, etc. das die von Görlitz, wiedir die stete furtragen megen, zur haldung, der anderthalben meile wegis, Jnhalt koniges Mathie Spruch, welcher auch durch Wladislaum angenommen vnd confirmiret ist wurden. 54
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110 Scultetus schreibt, im görlitzer rathe sei grosse freude über die einkerkerung der zittauer deputirten in Prag gewesen. Der- selbe theilt auch die volkslieder mit, welche damals auf den 'zit- tischen kuhhandel' gesungen worden, und auch hier ihren platz finden mogen. Alle vier sind wohl nur verschiedene recensionen eines und desselben liedes, wie denn auch Hass nur von einem spricht. 1. Iss ist ein Lieth aussgeticht, O way vns dy Görlitzer han aussgericht, Is morgens an eynem Tawhen Haben sy den Zittern das Bier zuhawen. Die Zitter hatten ein weisses pferdt Doruff santhen sy den Zeyhern briff weg Is hot jn wolgelungen Sie haben den Görlitzern die Kühe genommen. An eynem Dinstage do iss geschach Do man die Zitter ausszihen sach, Sy zogen mit fröhlichem schallen Sy han den Görlitzern die kühe genommen. Sy rithen zum Wündischossig ein Sy namen kühe, kelber vnd dy Sweyn Dorzu die gutten pherde Sy lissen den lieben Gott walden. Iss quomen drey Zygen den Weinberg vffgerannt Sy meinten iss wer gantz Behmerland Sy ritthen an dy Neyssen Sy forchten sich zum bescheissen. Sy tryben die Kühe zu der Zitte hinein Lieben herren schenckt vns ein den Weyn Vnd loth vns sieden vnd brothen Der liebe Gott hoth vns berothen. Die Zitter sprungen vnd dochten sich geil Den Görlitzern warn worden die Kühe veil Sy lebeten ohne sorgen Dy Görlitzer musten den Zittern dy Kühe borgen. Sy treben sy zur Zittaw an den ring Das sah vil manches Borgerskint Dy grossen vnd auch dy Kleinen Jocob Ledethal fürth den Rheyen.
110 Scultetus schreibt, im görlitzer rathe sei grosse freude über die einkerkerung der zittauer deputirten in Prag gewesen. Der- selbe theilt auch die volkslieder mit, welche damals auf den 'zit- tischen kuhhandel' gesungen worden, und auch hier ihren platz finden mogen. Alle vier sind wohl nur verschiedene recensionen eines und desselben liedes, wie denn auch Hass nur von einem spricht. 1. Iss ist ein Lieth aussgeticht, O way vns dy Görlitzer han aussgericht, Is morgens an eynem Tawhen Haben sy den Zittern das Bier zuhawen. Die Zitter hatten ein weisses pferdt Doruff santhen sy den Zeyhern briff weg Is hot jn wolgelungen Sie haben den Görlitzern die Kühe genommen. An eynem Dinstage do iss geschach Do man die Zitter ausszihen sach, Sy zogen mit fröhlichem schallen Sy han den Görlitzern die kühe genommen. Sy rithen zum Wündischossig ein Sy namen kühe, kelber vnd dy Sweyn Dorzu die gutten pherde Sy lissen den lieben Gott walden. Iss quomen drey Zygen den Weinberg vffgerannt Sy meinten iss wer gantz Behmerland Sy ritthen an dy Neyssen Sy forchten sich zum bescheissen. Sy tryben die Kühe zu der Zitte hinein Lieben herren schenckt vns ein den Weyn Vnd loth vns sieden vnd brothen Der liebe Gott hoth vns berothen. Die Zitter sprungen vnd dochten sich geil Den Görlitzern warn worden die Kühe veil Sy lebeten ohne sorgen Dy Görlitzer musten den Zittern dy Kühe borgen. Sy treben sy zur Zittaw an den ring Das sah vil manches Borgerskint Dy grossen vnd auch dy Kleinen Jocob Ledethal fürth den Rheyen.
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429 Wer vns dies liedlein sang Ein frischer Kalbel ist hers genanth Her treht ein frisches gemüthe Noch bleiben die Görlitzer Wendehüte. 2. Ir lieben hern wolt ir horen ein newes gelicht Wie das die Görlitzer haben aussgericht Sy haben den Zittern jr Bier zuhawen Des morgens in dem kuhlen Thawe. Das Geschrei kam kegen der Zittaw hinein. Es war den Herrn eine grosse pein Dy Görlitzer wollen vns vertreyben Wir wollen in ein Absagebrieff schreiben. Die herren zur Zitte gingen in den rath — — — — — — — Sie begunden sich ein wenig zu besprechen Den schaden wollen wir wol rechen. Dy herren gedachten in jrem muth Der kleine Krebs ist vns zum Bothen gut Er kan nicht besser werden Wir wollen ihn lassen reithen auff eim weissen pferde. Der Absagbrieff von weisen Herren geschrieben waren Vnd dem Bothen vberantwort ward Der Bothe thät sich eylen Nach Görlitz reith er die 4 Meilen. Vnd wie zu Görlitz zum Zittischen Thor einreith Der Bürgermeister jm entgegen treith Der Bürgermeister meinet eben Wir wollen dir gutt antwort geben. Der zittische Both gedacht in seinem muth Dy antwort möcht nicht werden gut Er begunthe das Neyssthor zue rohmen Zu Wünschossig halff er die kühe nehmen. Sy nahmen Kühe Kelber vnd die Schwein Sy triben sy kegen der Zittaw ein Dy Schaff vnd pferde sy lissen halden Dass den liben Gott walde.
429 Wer vns dies liedlein sang Ein frischer Kalbel ist hers genanth Her treht ein frisches gemüthe Noch bleiben die Görlitzer Wendehüte. 2. Ir lieben hern wolt ir horen ein newes gelicht Wie das die Görlitzer haben aussgericht Sy haben den Zittern jr Bier zuhawen Des morgens in dem kuhlen Thawe. Das Geschrei kam kegen der Zittaw hinein. Es war den Herrn eine grosse pein Dy Görlitzer wollen vns vertreyben Wir wollen in ein Absagebrieff schreiben. Die herren zur Zitte gingen in den rath — — — — — — — Sie begunden sich ein wenig zu besprechen Den schaden wollen wir wol rechen. Dy herren gedachten in jrem muth Der kleine Krebs ist vns zum Bothen gut Er kan nicht besser werden Wir wollen ihn lassen reithen auff eim weissen pferde. Der Absagbrieff von weisen Herren geschrieben waren Vnd dem Bothen vberantwort ward Der Bothe thät sich eylen Nach Görlitz reith er die 4 Meilen. Vnd wie zu Görlitz zum Zittischen Thor einreith Der Bürgermeister jm entgegen treith Der Bürgermeister meinet eben Wir wollen dir gutt antwort geben. Der zittische Both gedacht in seinem muth Dy antwort möcht nicht werden gut Er begunthe das Neyssthor zue rohmen Zu Wünschossig halff er die kühe nehmen. Sy nahmen Kühe Kelber vnd die Schwein Sy triben sy kegen der Zittaw ein Dy Schaff vnd pferde sy lissen halden Dass den liben Gott walde.
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430 Jr liben Herren zuer Zittaw lasst sieden vnd brothen Der liebe Gott hat vns berothen — — — — — — — — — — 3. Es kamen von Gorlitz drey weisse Zigen geranth Sy meinten es keme dass gantze Behmerland Dy Zitter begunden zu spannen Dy Görlitzer huben an zu zannen. Die Görlitzer zohen raus an den hohen Weinberg —— — — — Sy begunden sich ein wenig zu beharhen Vnd gar grausam sehr sy sich furchten. Sy ritthen biss an der Neysse Sy theten vor forchten sich bescheissen Dy Görlitzschen haben ein fahles pferdt Nu sein alle Kelber vnd Kühe alle weg. Sy zogen auff Heyderssdorff gegen der Linde Sy kunthen keine kuhe noch kalb wider finden Dy Zitter haben sich erlich genert Dy Görlitzer haben dem Landvoigt die Stieffeln geschmert Mit Sylber vnd rothem Golde Noch haben die Zitter des Königes holde Die Zitter tragen ein freyes gemütte Dic Görlitzer heist man Wendehütte. 4. Wollt jr horen ein newes geticht Wie es die Görlitzer haben aussgericht Des morgens in dem Tawe Der Sitter Bier haben sie zuhawen. Die Bierschaft kam gen der Zitte herein Das war den herren eine schwere pein Sie thetten sich also besprechen Sie woldens an den Görlitzern rechen. Der Bürgermeister war ein kluger weisser man Er den rath gar zu jm nahm Vnd darzu die gantze Gemeine Das achten die Görlitzer kleine.
430 Jr liben Herren zuer Zittaw lasst sieden vnd brothen Der liebe Gott hat vns berothen — — — — — — — — — — 3. Es kamen von Gorlitz drey weisse Zigen geranth Sy meinten es keme dass gantze Behmerland Dy Zitter begunden zu spannen Dy Görlitzer huben an zu zannen. Die Görlitzer zohen raus an den hohen Weinberg —— — — — Sy begunden sich ein wenig zu beharhen Vnd gar grausam sehr sy sich furchten. Sy ritthen biss an der Neysse Sy theten vor forchten sich bescheissen Dy Görlitzschen haben ein fahles pferdt Nu sein alle Kelber vnd Kühe alle weg. Sy zogen auff Heyderssdorff gegen der Linde Sy kunthen keine kuhe noch kalb wider finden Dy Zitter haben sich erlich genert Dy Görlitzer haben dem Landvoigt die Stieffeln geschmert Mit Sylber vnd rothem Golde Noch haben die Zitter des Königes holde Die Zitter tragen ein freyes gemütte Dic Görlitzer heist man Wendehütte. 4. Wollt jr horen ein newes geticht Wie es die Görlitzer haben aussgericht Des morgens in dem Tawe Der Sitter Bier haben sie zuhawen. Die Bierschaft kam gen der Zitte herein Das war den herren eine schwere pein Sie thetten sich also besprechen Sie woldens an den Görlitzern rechen. Der Bürgermeister war ein kluger weisser man Er den rath gar zu jm nahm Vnd darzu die gantze Gemeine Das achten die Görlitzer kleine.
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431 Lieben herren wie gefellt euch das Die Görlitzer han vns in einem gran gefast Sie wollen vns vertreiben Einen Entsage Brieff wollen wir jn schreiben. Do der Brieff geschrieben war Der Both sobald darbey war Auff einem weissen pferde Gen Görlitz wolt er reithen balde. Darauff fürt er den Entsage Brieff Er begunde gar sehr zu eylen Gen Görlitz hâtt er vier meilen. Da er kam gen Gorlitz eingeritten Der Burgermeister jm kam entgegen geschritten Kanthe die Auffschrifft balde Hette antwort wollen wider geben. Der Bothe gedacht in seinem muth Die antwort möcht nicht werden gutt Er begunde des Thores zu rohmen Er wolde helffen die Kühe nohmen. An einem Montag das geschach Da man die Zitter ausszihen sach Sie zogen in grossem schalle Gott ehre die Zitter alle. Sie fielen zu Wünschossig ein Sie nahmen Kühe, Kelber vnd Schwein Die Schafe vnd auch die pferde Sie liessen es den lieben Gott walden Die Görlitzer eileten in nach balde. Den Görlitzern war auff die Zitter gach Sie folgeten balde hinden nach Mit Schilden vnd auch mit platen Auff dem Weinberg theten sie warthen. Die Görlitzer kamen auff den Weinberg Doruff schlugen sie jr gross gezellt Derselben heer was viere Die Görlitzer fürchten sich sere. An einem Dornstage das geschach Da man die Zitter zum andern ausszihen sach Sie zogen zu Fridersdorff vber die Aue Gott ehre in die schönen frawen.
431 Lieben herren wie gefellt euch das Die Görlitzer han vns in einem gran gefast Sie wollen vns vertreiben Einen Entsage Brieff wollen wir jn schreiben. Do der Brieff geschrieben war Der Both sobald darbey war Auff einem weissen pferde Gen Görlitz wolt er reithen balde. Darauff fürt er den Entsage Brieff Er begunde gar sehr zu eylen Gen Görlitz hâtt er vier meilen. Da er kam gen Gorlitz eingeritten Der Burgermeister jm kam entgegen geschritten Kanthe die Auffschrifft balde Hette antwort wollen wider geben. Der Bothe gedacht in seinem muth Die antwort möcht nicht werden gutt Er begunde des Thores zu rohmen Er wolde helffen die Kühe nohmen. An einem Montag das geschach Da man die Zitter ausszihen sach Sie zogen in grossem schalle Gott ehre die Zitter alle. Sie fielen zu Wünschossig ein Sie nahmen Kühe, Kelber vnd Schwein Die Schafe vnd auch die pferde Sie liessen es den lieben Gott walden Die Görlitzer eileten in nach balde. Den Görlitzern war auff die Zitter gach Sie folgeten balde hinden nach Mit Schilden vnd auch mit platen Auff dem Weinberg theten sie warthen. Die Görlitzer kamen auff den Weinberg Doruff schlugen sie jr gross gezellt Derselben heer was viere Die Görlitzer fürchten sich sere. An einem Dornstage das geschach Da man die Zitter zum andern ausszihen sach Sie zogen zu Fridersdorff vber die Aue Gott ehre in die schönen frawen.
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432 Sie zogen alle mit kluger list Sie haben den pawern die Kühstelle gemisst Von Heyderssdorff gen der Zitte Keine Kühe konthen sie nimmer finden. Die Sitter haben wol gefahren Die Görlitzer haben ein löchriges panir Im streith vnd auch im Heere Die Sitter tätten sich wol wehren. Die Zitter haben sich der Görlitzer kühe genehrt Die Görlitzer haben dem Landvoit die Stiffeln geschmert Mit Silber vnd mit Golde Sie haben seine Holde. Der vns diesen Reyen sang Ein frischer geselle ist er genannt Er hat ja wol gesungen Zur Zitte bleibt er unverdrungen. Er singt vns das er singt vns mehr Ken Görlitz khan er nimmermehr Noch tregt er ein frisch gemütte Die Görlitzer bleiben Wendehütte. Man sieht dass der volkswitz sich an den Görlitzern wie an den Zittauern übte und die lächerliche Seite in dem Gebahren beider städte trefflich hervor hob. Die lieder missen weit ver- breitet und sehr beliebt gewesen, auch viel gesungen worden sein: man verbot sie und bestrafte diejenigen mit staupenschlag als pasquillanten, welche beim singen derselben betroffen wurden oder denen man dieses nachweisen konnte. (Vgl. N. Laus. Mag. 1834. s. 97. Görl. Wegweiser 1832, 145.) Im j. 1497 dom. laetare schrieb der görl. rath an s. deputirten zu Prag, Conrad Nyss- mann, Mgr. B. Voit und Valentin Schneider. 'Wir haben einen Senger bey vns sitzen, des gesang ir auss jngelegten Zeedeln vorste- hen werdet, den er auch vffen Dörffern vnd bey vns in bierhewsern offentlich gesungen hat, Das wir euch nicht haben verhalten wollen, Dann wo die sachen, sunderlich des Schantliedes halben zu handel qwemen, möchtet ir dissen gesang den von Steten auch vorhalden etc. Noch lebt die geschichte im munde des volks und die stelle bei Ostritz, wo die Görlitzer das zittauische bier der mutter erde zu trinken gaben, heisst bis heute die bierpfütze. Das so eben er- wähnte lied hat uns Scultetus (ann. ƒ. 12.) ebenfalls aufbewahrt. Der lustige Sänger, dem es so übel bekam, hiess Caspar Weber
432 Sie zogen alle mit kluger list Sie haben den pawern die Kühstelle gemisst Von Heyderssdorff gen der Zitte Keine Kühe konthen sie nimmer finden. Die Sitter haben wol gefahren Die Görlitzer haben ein löchriges panir Im streith vnd auch im Heere Die Sitter tätten sich wol wehren. Die Zitter haben sich der Görlitzer kühe genehrt Die Görlitzer haben dem Landvoit die Stiffeln geschmert Mit Silber vnd mit Golde Sie haben seine Holde. Der vns diesen Reyen sang Ein frischer geselle ist er genannt Er hat ja wol gesungen Zur Zitte bleibt er unverdrungen. Er singt vns das er singt vns mehr Ken Görlitz khan er nimmermehr Noch tregt er ein frisch gemütte Die Görlitzer bleiben Wendehütte. Man sieht dass der volkswitz sich an den Görlitzern wie an den Zittauern übte und die lächerliche Seite in dem Gebahren beider städte trefflich hervor hob. Die lieder missen weit ver- breitet und sehr beliebt gewesen, auch viel gesungen worden sein: man verbot sie und bestrafte diejenigen mit staupenschlag als pasquillanten, welche beim singen derselben betroffen wurden oder denen man dieses nachweisen konnte. (Vgl. N. Laus. Mag. 1834. s. 97. Görl. Wegweiser 1832, 145.) Im j. 1497 dom. laetare schrieb der görl. rath an s. deputirten zu Prag, Conrad Nyss- mann, Mgr. B. Voit und Valentin Schneider. 'Wir haben einen Senger bey vns sitzen, des gesang ir auss jngelegten Zeedeln vorste- hen werdet, den er auch vffen Dörffern vnd bey vns in bierhewsern offentlich gesungen hat, Das wir euch nicht haben verhalten wollen, Dann wo die sachen, sunderlich des Schantliedes halben zu handel qwemen, möchtet ir dissen gesang den von Steten auch vorhalden etc. Noch lebt die geschichte im munde des volks und die stelle bei Ostritz, wo die Görlitzer das zittauische bier der mutter erde zu trinken gaben, heisst bis heute die bierpfütze. Das so eben er- wähnte lied hat uns Scultetus (ann. ƒ. 12.) ebenfalls aufbewahrt. Der lustige Sänger, dem es so übel bekam, hiess Caspar Weber
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433 und war ein bauerbursche aus Horka. Seiner aussage nach hatte er es von einem görlitzer kannegissergesellen Hans Teschner ge- lernt. Hier ist das schmachlied. Die Niderlender kennen wir wol, Sie schlottern in der seithen: Wann sie mit Ochsen fahren, So haben sie keine pferde zu reiten. Die Görlitzer kennen wir wol, Mit jren rothen Hütten: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Man heist sie Wendehütte. Die Sittischen kennen wir wol, Mit jren grawen Hütten: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Tragen sie ein frisch Gemütte. Die Baudisser kennen wir wol, Mit jrem bösen Biere: Wenn sie wider die Feinde ziehn, So haben sie kein gut Geziere. Die Laubener kennen wir wol, Mit jren schwartzen Bärthen : Wenn sie wider die Feinde ziehn, Wie gerne sie wieder kehrten. Die Camitzer kennen wir wol, Mit jren rothen Stieffeln : Wenn sie wider die Feinde ziehn, So wollen sie sich mit jn kiffeln. Die Lobischen kennen wir wol, Sie liegen vor der Heiden: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Wollen sie sich mit jn scheiden. Die Lemberger kennen wir wol, Mit jren Badekappen: Wenn sie wider die Feinde ziehn So heist man sie rechte Lappen. Die Gebeler kennen wir wol, Mit jren fetten Brathen: Wenn sie sich nit gestellen konnen, Das helffen sie verrathen. 55
433 und war ein bauerbursche aus Horka. Seiner aussage nach hatte er es von einem görlitzer kannegissergesellen Hans Teschner ge- lernt. Hier ist das schmachlied. Die Niderlender kennen wir wol, Sie schlottern in der seithen: Wann sie mit Ochsen fahren, So haben sie keine pferde zu reiten. Die Görlitzer kennen wir wol, Mit jren rothen Hütten: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Man heist sie Wendehütte. Die Sittischen kennen wir wol, Mit jren grawen Hütten: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Tragen sie ein frisch Gemütte. Die Baudisser kennen wir wol, Mit jrem bösen Biere: Wenn sie wider die Feinde ziehn, So haben sie kein gut Geziere. Die Laubener kennen wir wol, Mit jren schwartzen Bärthen : Wenn sie wider die Feinde ziehn, Wie gerne sie wieder kehrten. Die Camitzer kennen wir wol, Mit jren rothen Stieffeln : Wenn sie wider die Feinde ziehn, So wollen sie sich mit jn kiffeln. Die Lobischen kennen wir wol, Sie liegen vor der Heiden: Wenn sie wider die Feinde ziehn, Wollen sie sich mit jn scheiden. Die Lemberger kennen wir wol, Mit jren Badekappen: Wenn sie wider die Feinde ziehn So heist man sie rechte Lappen. Die Gebeler kennen wir wol, Mit jren fetten Brathen: Wenn sie sich nit gestellen konnen, Das helffen sie verrathen. 55
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434 Die Friedländer kennen wir wol, Mit jren groben Kitteln: Wenn die Zittischen nach Kühen ziehn, So lauffen sie gerne mitte. Die vom Gräfenstein kennen wir wol, Mit jren langen Messern: Sie haben den Zittern eins gethan, Das wölle sie nicht vergessen. 205, 22. 207, 26. 203 20. Wir Bvrgermeister etc. Das original dieses fehdebriefes ist nicht mehr vorhanden. In die oberl. urk. s. ist er aus diesem annal eingetragen worden. Des Voits antwort ist auch nicht mehr im original da. Vorsichtigen lieben getrewen etc. Mit dieser urkunde des könig Wladislaus, wovon die Görlitzer sich eine abschrift zu verschaffen wussten, verhält es sich wohl eben so, wie mit den vorher ge- nannten, da das zittauer archiv ein raub der flammen geworden ist. Sachen den pfarher vnnd die Stadt belangende. Hier geht die er- zählung des merkwürdigen und für den geist des damaligen Clerus sehr bezeichnenden bierstreites mit dem pfarrher Johannes Behem (Böhme) an. Er ist wahrscheinlich derselbe, den der rath zu Görlitz 1481 dem Andreas Beler zu einem altarstifte in der st. peterskirche 'in den eren Sannt Anne geweyet' präsentirte und der damals official in Budissin war. (s. urk. s. VIII. Nr. 1302.) Ausserdem bekleidete er die würde eines licentiaten der geistlichen rechte und war Domherr zu Budissin und zu Breslau. B. war nicht der erste, welcher wegen des ausschanks fremden bieres mit dem rathe in Zwist gerieth. Schon der pfarrer Heinrich Steube, welcher nach der resignation des Peter Kalde 1454 das amt erhielt und in d. annalen ein erbarer, ordentlicher vnd fromer pfarher genannt wird, überschritt seine befugniss, nur für sich, seine capläne und dienerschaft fremdes bier einzuführen, und fing an dasselbe an andere leute zu verkauffen. Der rath setzte sich dagegen und der pfarrer liess sich dieses mal willig finden das bierschenken einzustellen, wie aus der nachstehenden urkunde erhellt: Jch Henricus Steube, Pfarrer zu Görlitz etc. Bekenne öffent- lich mit diesem Brieffe vor allen und jeglichen, die ihn sehen oder hören lesen. Nachdem sich etlicher Unwillen zwischen mir und den unsern Weisen Bürgermeister u. Rathmannen der Stadt daselbst zu Görlitz, von wegen der Bierfuhr, Schenken und ver- kauffen, jo haben und machen wolte : dass ich darinne, also billig 215, 15.
434 Die Friedländer kennen wir wol, Mit jren groben Kitteln: Wenn die Zittischen nach Kühen ziehn, So lauffen sie gerne mitte. Die vom Gräfenstein kennen wir wol, Mit jren langen Messern: Sie haben den Zittern eins gethan, Das wölle sie nicht vergessen. 205, 22. 207, 26. 203 20. Wir Bvrgermeister etc. Das original dieses fehdebriefes ist nicht mehr vorhanden. In die oberl. urk. s. ist er aus diesem annal eingetragen worden. Des Voits antwort ist auch nicht mehr im original da. Vorsichtigen lieben getrewen etc. Mit dieser urkunde des könig Wladislaus, wovon die Görlitzer sich eine abschrift zu verschaffen wussten, verhält es sich wohl eben so, wie mit den vorher ge- nannten, da das zittauer archiv ein raub der flammen geworden ist. Sachen den pfarher vnnd die Stadt belangende. Hier geht die er- zählung des merkwürdigen und für den geist des damaligen Clerus sehr bezeichnenden bierstreites mit dem pfarrher Johannes Behem (Böhme) an. Er ist wahrscheinlich derselbe, den der rath zu Görlitz 1481 dem Andreas Beler zu einem altarstifte in der st. peterskirche 'in den eren Sannt Anne geweyet' präsentirte und der damals official in Budissin war. (s. urk. s. VIII. Nr. 1302.) Ausserdem bekleidete er die würde eines licentiaten der geistlichen rechte und war Domherr zu Budissin und zu Breslau. B. war nicht der erste, welcher wegen des ausschanks fremden bieres mit dem rathe in Zwist gerieth. Schon der pfarrer Heinrich Steube, welcher nach der resignation des Peter Kalde 1454 das amt erhielt und in d. annalen ein erbarer, ordentlicher vnd fromer pfarher genannt wird, überschritt seine befugniss, nur für sich, seine capläne und dienerschaft fremdes bier einzuführen, und fing an dasselbe an andere leute zu verkauffen. Der rath setzte sich dagegen und der pfarrer liess sich dieses mal willig finden das bierschenken einzustellen, wie aus der nachstehenden urkunde erhellt: Jch Henricus Steube, Pfarrer zu Görlitz etc. Bekenne öffent- lich mit diesem Brieffe vor allen und jeglichen, die ihn sehen oder hören lesen. Nachdem sich etlicher Unwillen zwischen mir und den unsern Weisen Bürgermeister u. Rathmannen der Stadt daselbst zu Görlitz, von wegen der Bierfuhr, Schenken und ver- kauffen, jo haben und machen wolte : dass ich darinne, also billig 215, 15.
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435 ist, und meine Priesterliche Würdigkeit wohl angehöret, besorget bin gewest. Und dass grösser Unrath davon entstünde, und ich mich auch Wirthlicher Geschäffte und Dinge nicht höher, denn mir noth wäre, anzöge, habe ich mich vor wohlbedacht, gegen den ehegenannten Bürgermeister und Rathmannen und ihre Ge- meinde zu wohlgefallen allso verwilliget, und in Krafft dieses Brieffs verwilliget: dass forthin mehr und sonderlich in meinen Abwesen, kein frembde Bier auf meinem Pfarrhofe solle gefuhrt, geschenkt noch Verkaufft werden in keine Weise, Geistlichen noch Weltlichen Personen den allein so ich einheimisch und auf dem Pfarrhoffe bin, also viel Frembde Biers ich vor meine Person bedarff, und mit der genannten Bürgermeister und Rath bewust und willen mag holen lassen, das sollen sie mir vergönnen. Als sie mir das auch geredt und zugeführt haben. Will auch das- selbe Bier niemanden verkauffen noch Verschenken weder Geist- lichen noch Weltlichen Personen. Dessen zu mehrer Bekentniss habe ich ihnen diesen Brieff mit meinem Jnsiegel versiegelt, vnd neben mir der Hochgelahrte D. Johannes Stosseman, vnd der Ehrsame H. Petrus Bartholomaei auch ihre Jusiegel auf diesen Brieff lassen Drucken; Der gegeben ist nach Christi Geburt im 1456. Jahr, den 24. Januarii. d. g. s. urk. s. VI. Nr. 123b. Von dem vicarius des H. Steube, Vincentius Schiofheim, einem doctor der medicin und apotheker in Görlitz, welchem die- ser in s. abwesen die verwaltung der pfarre 1455 üibergeben hatte, und dem nachfolger, Peter Barthel (1460), ist nicht bekannt dass sie wegen unbefugten bierschankes dem rathe anlass zu klagen gegeben hätten; aber über Hieronymus Schwofheim, sohn des obengenannten Vincentius, der gegen die angabe der görl. annalen, die seinen amtsantritt erst ins j. 1476 setzen, schon im j. 1474 pfarrer gewesen sein muss, (s. ib. die görl. pfarrer K. G. Diet- mann’s Priesterschaft im marggrafthum oberlausitz. Laub. und Leipz. 1777. 8.) sah der rath sich genothigt, beschwerde bei dem könige Matthias I. zu führen, worauf dieser (d. Breslau am freyt. n. lucie 1474) einen ernsten gebotsbrief an ihn erliess, dieses in- halts: 'Vnns haben die Ersamen etc. anbringen lassen, Wie dw frombde bier in dieselb vnnser Stat auf den Pfarrhoue furest vnd vndersteest, das vnnsern Burgern daselbst offenlich vmb geelt zuuer- kauffen vnd schenckhen, das vnns nach dem vnd nit gepurlich ist, das pfarrhoue schenckhewser sein söllen, von dir befrömbdet, Darauf emphelhen wir dir ernstlich gepietende, das dw kain frömbd bier, vber das dir vnd deinen Caplen in dem Hawss not sein wirdet, in dieselb vnnser Stat auf den pfarhoue furest, noch da yemand vnb 55
435 ist, und meine Priesterliche Würdigkeit wohl angehöret, besorget bin gewest. Und dass grösser Unrath davon entstünde, und ich mich auch Wirthlicher Geschäffte und Dinge nicht höher, denn mir noth wäre, anzöge, habe ich mich vor wohlbedacht, gegen den ehegenannten Bürgermeister und Rathmannen und ihre Ge- meinde zu wohlgefallen allso verwilliget, und in Krafft dieses Brieffs verwilliget: dass forthin mehr und sonderlich in meinen Abwesen, kein frembde Bier auf meinem Pfarrhofe solle gefuhrt, geschenkt noch Verkaufft werden in keine Weise, Geistlichen noch Weltlichen Personen den allein so ich einheimisch und auf dem Pfarrhoffe bin, also viel Frembde Biers ich vor meine Person bedarff, und mit der genannten Bürgermeister und Rath bewust und willen mag holen lassen, das sollen sie mir vergönnen. Als sie mir das auch geredt und zugeführt haben. Will auch das- selbe Bier niemanden verkauffen noch Verschenken weder Geist- lichen noch Weltlichen Personen. Dessen zu mehrer Bekentniss habe ich ihnen diesen Brieff mit meinem Jnsiegel versiegelt, vnd neben mir der Hochgelahrte D. Johannes Stosseman, vnd der Ehrsame H. Petrus Bartholomaei auch ihre Jusiegel auf diesen Brieff lassen Drucken; Der gegeben ist nach Christi Geburt im 1456. Jahr, den 24. Januarii. d. g. s. urk. s. VI. Nr. 123b. Von dem vicarius des H. Steube, Vincentius Schiofheim, einem doctor der medicin und apotheker in Görlitz, welchem die- ser in s. abwesen die verwaltung der pfarre 1455 üibergeben hatte, und dem nachfolger, Peter Barthel (1460), ist nicht bekannt dass sie wegen unbefugten bierschankes dem rathe anlass zu klagen gegeben hätten; aber über Hieronymus Schwofheim, sohn des obengenannten Vincentius, der gegen die angabe der görl. annalen, die seinen amtsantritt erst ins j. 1476 setzen, schon im j. 1474 pfarrer gewesen sein muss, (s. ib. die görl. pfarrer K. G. Diet- mann’s Priesterschaft im marggrafthum oberlausitz. Laub. und Leipz. 1777. 8.) sah der rath sich genothigt, beschwerde bei dem könige Matthias I. zu führen, worauf dieser (d. Breslau am freyt. n. lucie 1474) einen ernsten gebotsbrief an ihn erliess, dieses in- halts: 'Vnns haben die Ersamen etc. anbringen lassen, Wie dw frombde bier in dieselb vnnser Stat auf den Pfarrhoue furest vnd vndersteest, das vnnsern Burgern daselbst offenlich vmb geelt zuuer- kauffen vnd schenckhen, das vnns nach dem vnd nit gepurlich ist, das pfarrhoue schenckhewser sein söllen, von dir befrömbdet, Darauf emphelhen wir dir ernstlich gepietende, das dw kain frömbd bier, vber das dir vnd deinen Caplen in dem Hawss not sein wirdet, in dieselb vnnser Stat auf den pfarhoue furest, noch da yemand vnb 55
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436 gellt, oder in ainicherlay ander weise werden lassest noch schenckest Dann wo dw das verner understundest zutun, Haben wir das als sich gepuren wirdet zu weren beuolhen, vnd den selben vnnsern Burgern in der gleichlautende, auch ain brief gegeben. Darnach wisse dich zu achten." 216, 33. Der erwähnte brief an den rath ist datirt v. sonnt. Invocavit dess. jahres. Trotz dem dass Schwofheim, welcher 1476 als official nach Budissin ging, so ernstlich zurecht gewiesen worden war, wollte sich doch sein nachfolger, der mehrgenannte Beheim, das bierschenken nicht nehmen lassen. Ob der unfug auf der pfar- re gleich mit seinem amtsantritte in dem gedachten jahre wieder begonnen habe, wie einige görl. annalen anzudeuten scheinen, davon habe ich eine gewisse nachricht nicht auffinden können. Doch ist es wahrscheinlich: weil bald darauf B. seine pfarre mit einem verweser (conventor) besetzte und auf reisen ging, was damals nichts ungewöhnliches war, hier aber wohl seinen vornehmsten grund in den streitigkeiten mit dem rathe hatte, in welche er alsbald ver- tickelt worden war. Nach angabe der annalen kehrte er erst nach 12 jahren wieder zuriick. Dies muss anf. des j. 1489 gewesen sein, nicht aber, wie die annalen erzählen, zu Lichtmess 1490, tenn man nicht annehmen will, dass B. seine erste klage bei dem bischof zu Meissen von irgend einem andern orte aus angestellt habe und dann erst nach G. zurickgekehrt sei. des heyligen Crewces Capellen ist das kirchlein auf dem heiligen grabe. Die einnahme in den opferstöcken von den dahin pilgern- den muss in diesen zeiten sehr bedeutend gewesen sein. 220, 19. das sich die prister hilden als sie sich halden sullen. Der rath driickt sich äusserst glimpflich aus. Er hätte manches von dem unor- dentlichen leben der 40 capelläne und altaristen anführen können, die damals in Görlitz angestellt waren und ihre besoldung theils aus verschiedenen stiftungen theils von dem pfarrer, der sie anzu- nehmen und zu verabschieden das recht hatte, empfingen. (vgl. görl. Wegweiser 1832, s. 548.) Sie trieben sich überall in der stadt umher, besuchten fleissig die trink-, spiel- und andere ver- dächtige und schlechte häuser, was auch s. 222, 21. angedeutet wird, beunruhigten des nachts in der trunkenheit die birger und trieben es oft so arg, dass man sie aus den zech- und buhlstuben hinaus warf. Ein document iiber diesen unfug ist das schreiben des raths an den bischof zu Meissen d. dinst. n. letare 1494, worin derselbe sich über einen 'wilden priester' beklagt. 'Es hat sich in kurzer zeith bei vns begeben , das vnser czirkelmeister vnd diener jn der dritten stunde bei nacht einen prister auss dem gestiffte bey vns
436 gellt, oder in ainicherlay ander weise werden lassest noch schenckest Dann wo dw das verner understundest zutun, Haben wir das als sich gepuren wirdet zu weren beuolhen, vnd den selben vnnsern Burgern in der gleichlautende, auch ain brief gegeben. Darnach wisse dich zu achten." 216, 33. Der erwähnte brief an den rath ist datirt v. sonnt. Invocavit dess. jahres. Trotz dem dass Schwofheim, welcher 1476 als official nach Budissin ging, so ernstlich zurecht gewiesen worden war, wollte sich doch sein nachfolger, der mehrgenannte Beheim, das bierschenken nicht nehmen lassen. Ob der unfug auf der pfar- re gleich mit seinem amtsantritte in dem gedachten jahre wieder begonnen habe, wie einige görl. annalen anzudeuten scheinen, davon habe ich eine gewisse nachricht nicht auffinden können. Doch ist es wahrscheinlich: weil bald darauf B. seine pfarre mit einem verweser (conventor) besetzte und auf reisen ging, was damals nichts ungewöhnliches war, hier aber wohl seinen vornehmsten grund in den streitigkeiten mit dem rathe hatte, in welche er alsbald ver- tickelt worden war. Nach angabe der annalen kehrte er erst nach 12 jahren wieder zuriick. Dies muss anf. des j. 1489 gewesen sein, nicht aber, wie die annalen erzählen, zu Lichtmess 1490, tenn man nicht annehmen will, dass B. seine erste klage bei dem bischof zu Meissen von irgend einem andern orte aus angestellt habe und dann erst nach G. zurickgekehrt sei. des heyligen Crewces Capellen ist das kirchlein auf dem heiligen grabe. Die einnahme in den opferstöcken von den dahin pilgern- den muss in diesen zeiten sehr bedeutend gewesen sein. 220, 19. das sich die prister hilden als sie sich halden sullen. Der rath driickt sich äusserst glimpflich aus. Er hätte manches von dem unor- dentlichen leben der 40 capelläne und altaristen anführen können, die damals in Görlitz angestellt waren und ihre besoldung theils aus verschiedenen stiftungen theils von dem pfarrer, der sie anzu- nehmen und zu verabschieden das recht hatte, empfingen. (vgl. görl. Wegweiser 1832, s. 548.) Sie trieben sich überall in der stadt umher, besuchten fleissig die trink-, spiel- und andere ver- dächtige und schlechte häuser, was auch s. 222, 21. angedeutet wird, beunruhigten des nachts in der trunkenheit die birger und trieben es oft so arg, dass man sie aus den zech- und buhlstuben hinaus warf. Ein document iiber diesen unfug ist das schreiben des raths an den bischof zu Meissen d. dinst. n. letare 1494, worin derselbe sich über einen 'wilden priester' beklagt. 'Es hat sich in kurzer zeith bei vns begeben , das vnser czirkelmeister vnd diener jn der dritten stunde bei nacht einen prister auss dem gestiffte bey vns
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437 mit nohmen genant her michel mönch in einem offin schenckhauss vnd taberne, nicht in geburlicher, sunder in leyhen kleidung gefun- den, vnd dorvmb desselben nicht irkanth. Vnd dieweil er neben etzlichen anderen gesten vber der stat gesaczte czeit vnd ordenunge gesessen, haben jm gemelt vnser czirkelmeister bepholhen, anheim zuegehen, das er danne gewegert, vnd vnsern diener mit groben worten schmelichen vberfaren vnd belestiget, vnd zu dem als sie inn haben wolt angreiffen, haben sie Jnn irkanth, vnd also geruglichen zcuhauss gehen lassen. etc. (S. lib. missiuarum et responsiuarum.) Der rath sah sich durch das unordentliche leben der priester ver- anlasst, ihnen anzubefehlen, dass sie studentenkappen tragen sollten, damit sie sich als priester von den weltlichen unterschieden und, überall kenntlich, sich wenigstens vor offenbarer schändung ihrer amtswüirde hiteten. Eine ernste vermahnung des budissiner Decans Pfoel an die dasige geistlichkeit, welche freilich mehre faule flecke zu berihren vermeidet, giebt uns ein anschauliches bild von der verwilderung des damaligen clerus. Es wird ihnen darin unter andern vorgeworfen, dass sie die messe in unschicklicher, bäurischer kleidung hielten, mit blossem halse einhergingen et pocius ad risum et in dedecus populum con- citant quam in dei honorem resplendeant. Andere pflegten tag und nacht zu zechen so dass sie nec mane nec vespere ad psallendum et deo laudes persolvere in choro valeant. Sie wären dabei nicht zufrieden, sich in der stadt ihren unordentlichen neigungen zu iiberlassen, sie gingen auch auf die dorfer und in die schenken ludi causa et ut liberius conviciis et injuriis vacent clamoremque ingentem in populum concitent. Dann wenn sie ihr amt verrichten sollten hätten sie kopfschmerzen und wären zu nichts tauglich. Item sunt quidam qui tempore serotino cum se casus ad baptisandum offert vix linguam cerevisia onustam leuare ad verbi prolacionem possunt. Andere säeten zwietracht üiberall aus und verbänden sich gegen die 'aduenas'. Kurz bis auf den pennalismus herab wird das leben dieser geistlichen wie ein recht liederliches studentenleben geschildert. (s. urk. s. VIII. Nr. 1400.) Wie überall auf dem lande die pfarrer ihre häuser zu schenken machten, sich der ärg- sten buhlerei und büberei hingaben, und ein höchst ärgerliches leben führten, davon hat Jancke in d. n. laus. monatsschr. 1802. s. 187. 334 ff. eine menge von beispielen aus glaubhaften urkunden zusammengetragen. S. auch in Millers vers. einer Ref. gesch. (s. 82.) den schamlosen brief des geibsdorfer pfarrer Bock an den decan in Budissin, der seine sittenlosigkeit damit beschönigte, dass ja ol auch andre geistliche sich Coquinen zur kurzweil hielten,
437 mit nohmen genant her michel mönch in einem offin schenckhauss vnd taberne, nicht in geburlicher, sunder in leyhen kleidung gefun- den, vnd dorvmb desselben nicht irkanth. Vnd dieweil er neben etzlichen anderen gesten vber der stat gesaczte czeit vnd ordenunge gesessen, haben jm gemelt vnser czirkelmeister bepholhen, anheim zuegehen, das er danne gewegert, vnd vnsern diener mit groben worten schmelichen vberfaren vnd belestiget, vnd zu dem als sie inn haben wolt angreiffen, haben sie Jnn irkanth, vnd also geruglichen zcuhauss gehen lassen. etc. (S. lib. missiuarum et responsiuarum.) Der rath sah sich durch das unordentliche leben der priester ver- anlasst, ihnen anzubefehlen, dass sie studentenkappen tragen sollten, damit sie sich als priester von den weltlichen unterschieden und, überall kenntlich, sich wenigstens vor offenbarer schändung ihrer amtswüirde hiteten. Eine ernste vermahnung des budissiner Decans Pfoel an die dasige geistlichkeit, welche freilich mehre faule flecke zu berihren vermeidet, giebt uns ein anschauliches bild von der verwilderung des damaligen clerus. Es wird ihnen darin unter andern vorgeworfen, dass sie die messe in unschicklicher, bäurischer kleidung hielten, mit blossem halse einhergingen et pocius ad risum et in dedecus populum con- citant quam in dei honorem resplendeant. Andere pflegten tag und nacht zu zechen so dass sie nec mane nec vespere ad psallendum et deo laudes persolvere in choro valeant. Sie wären dabei nicht zufrieden, sich in der stadt ihren unordentlichen neigungen zu iiberlassen, sie gingen auch auf die dorfer und in die schenken ludi causa et ut liberius conviciis et injuriis vacent clamoremque ingentem in populum concitent. Dann wenn sie ihr amt verrichten sollten hätten sie kopfschmerzen und wären zu nichts tauglich. Item sunt quidam qui tempore serotino cum se casus ad baptisandum offert vix linguam cerevisia onustam leuare ad verbi prolacionem possunt. Andere säeten zwietracht üiberall aus und verbänden sich gegen die 'aduenas'. Kurz bis auf den pennalismus herab wird das leben dieser geistlichen wie ein recht liederliches studentenleben geschildert. (s. urk. s. VIII. Nr. 1400.) Wie überall auf dem lande die pfarrer ihre häuser zu schenken machten, sich der ärg- sten buhlerei und büberei hingaben, und ein höchst ärgerliches leben führten, davon hat Jancke in d. n. laus. monatsschr. 1802. s. 187. 334 ff. eine menge von beispielen aus glaubhaften urkunden zusammengetragen. S. auch in Millers vers. einer Ref. gesch. (s. 82.) den schamlosen brief des geibsdorfer pfarrer Bock an den decan in Budissin, der seine sittenlosigkeit damit beschönigte, dass ja ol auch andre geistliche sich Coquinen zur kurzweil hielten,
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438 222, 6. 222, 13. 230, 20. 231, 11. 232, 14. 257, 21. endlich aber (1488) von seinem eigenen lehnsherrn, Albrecht von Haugwitz, dessen tochter er geschändet hatte, unterweges über- fallen und erstochen wurde. wilkur der wirtschafft vnnd hochzeiten halben s. die ältesten statuten v. Görlitz in bd. I. unserer script. s. 395. zu iren ersten messen. Noch jetzt ist es sitte, dass bei gelegenheit seiner ersten messe der kathol. priester seinen freunden ein splen- dides gastmahl ausrichtet. gein dem Rathe vorschreben. Die urkunde haben wir in d. anm. zu 215, 15. mitgetheilt. nicht alleine spilen etc. s. älteste statuten von Görlitz nr. 4. 5. in u. script. bd. I, 384 f. Der rath hielt streng iiber diesem verbot. Ein tuchknappe, der dem spiel nur zugesehen hatte, wurde um diese zeit aus der stadt verwiesen und die fürbitte der herzogin von Sagan selbst vermochte nichts gegen den strengen beschluss. Um desto unverantwortlicher war es, dass der pfarrer auf seinem hofe ein förmliches spielhaus errichtete und so den gesetzen der stadt hohn sprach. das alle die dem Rathe wider sein etc. Der rath hatte sehr recht und urtheilte ganz richtig, wenn er die zusammenkünƒte der büir- ger auf dem pfarrhofe für gefährlich hielt. Die ungeistlichen priester ermangelten nicht, bösen saamen auszusäen und den geist des aufruhrs zu nähren, der dem rath in diesen zeiten immer viel zu schaffen machte und acht und dreissig jahre nachher in offene flammen ausgebrochen wäre, wenn man diese nicht im entstehen so energisch, durch das blut der anstifter, ausgelöscht hätte. Be- merkenswerth ist, dass auch damals die berathungen der aufriih- rischen bürger in der peterskirche, und wenn man den andeutungen von Hass trauen darf, auch auf dem pfarrhofe statt fanden. ein priuilegium. Diese perg. urkunde d. Offen am mont. n. Lucie befindet sich im original so wie in vidimirter abschrift im raths- archiv und abschriftl. in d. urk. s. VIII. Nr. 1394. Sie lautet dahin dass, weil pfarrhöfe nicht ‘tabernen vnd schenckhewser sein sollen’, nu und hinfür zu ewigen zeiten weder der pfarrherr in der stadt noch die auf dem lande anderthalb meilen zu ringe um die stadt fremdes bier ausschenken, sondern nur so viel einführen und haben mögen, als sie für sich, ihr hausgesinde und die prie- sterschaft brauchen. Wer wider dies gebot handle, solle innerhalb eines ganzen jahres auch für sich selbst kein fremdes, bier einführen dirfen. Der rath zu Görlitz wird beauftragt, streng dariber zu halten und den voigten und amtleuten wird aufgegeben denselben hierbei zu unterstützen. Das war nun deutlich und (ernstlich
438 222, 6. 222, 13. 230, 20. 231, 11. 232, 14. 257, 21. endlich aber (1488) von seinem eigenen lehnsherrn, Albrecht von Haugwitz, dessen tochter er geschändet hatte, unterweges über- fallen und erstochen wurde. wilkur der wirtschafft vnnd hochzeiten halben s. die ältesten statuten v. Görlitz in bd. I. unserer script. s. 395. zu iren ersten messen. Noch jetzt ist es sitte, dass bei gelegenheit seiner ersten messe der kathol. priester seinen freunden ein splen- dides gastmahl ausrichtet. gein dem Rathe vorschreben. Die urkunde haben wir in d. anm. zu 215, 15. mitgetheilt. nicht alleine spilen etc. s. älteste statuten von Görlitz nr. 4. 5. in u. script. bd. I, 384 f. Der rath hielt streng iiber diesem verbot. Ein tuchknappe, der dem spiel nur zugesehen hatte, wurde um diese zeit aus der stadt verwiesen und die fürbitte der herzogin von Sagan selbst vermochte nichts gegen den strengen beschluss. Um desto unverantwortlicher war es, dass der pfarrer auf seinem hofe ein förmliches spielhaus errichtete und so den gesetzen der stadt hohn sprach. das alle die dem Rathe wider sein etc. Der rath hatte sehr recht und urtheilte ganz richtig, wenn er die zusammenkünƒte der büir- ger auf dem pfarrhofe für gefährlich hielt. Die ungeistlichen priester ermangelten nicht, bösen saamen auszusäen und den geist des aufruhrs zu nähren, der dem rath in diesen zeiten immer viel zu schaffen machte und acht und dreissig jahre nachher in offene flammen ausgebrochen wäre, wenn man diese nicht im entstehen so energisch, durch das blut der anstifter, ausgelöscht hätte. Be- merkenswerth ist, dass auch damals die berathungen der aufriih- rischen bürger in der peterskirche, und wenn man den andeutungen von Hass trauen darf, auch auf dem pfarrhofe statt fanden. ein priuilegium. Diese perg. urkunde d. Offen am mont. n. Lucie befindet sich im original so wie in vidimirter abschrift im raths- archiv und abschriftl. in d. urk. s. VIII. Nr. 1394. Sie lautet dahin dass, weil pfarrhöfe nicht ‘tabernen vnd schenckhewser sein sollen’, nu und hinfür zu ewigen zeiten weder der pfarrherr in der stadt noch die auf dem lande anderthalb meilen zu ringe um die stadt fremdes bier ausschenken, sondern nur so viel einführen und haben mögen, als sie für sich, ihr hausgesinde und die prie- sterschaft brauchen. Wer wider dies gebot handle, solle innerhalb eines ganzen jahres auch für sich selbst kein fremdes, bier einführen dirfen. Der rath zu Görlitz wird beauftragt, streng dariber zu halten und den voigten und amtleuten wird aufgegeben denselben hierbei zu unterstützen. Das war nun deutlich und (ernstlich
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439 278, 3. 281, 32. genug: aber der geistliche herr achtete es doch nicht und fuhr fort auf sein vermeintliches recht zu trotzen. Vom rathe alhie zu lehen entpfangen. Der rath hatte vermittelst einer d. 10. sept. 1486 ausgestellten urkunde vom k. Matthias das patronatsrecht für zwei besetzungsfälle erhalten. (vgl. Käuffer II, 362 ff.) Dieses recht erhielt derselbe durch Wladislaus erneuert und bestätigt: 'Wladislaus rex prothoconsuli, consulibus juratis ceterisque ciuibus oppidi Gorlitz confirmat et de nouo confert, cessio- nem facultatis, quaternis uicibus eligendi ac presentandi habilem ac placitam eis personam ad ecclesiam parochialem ibidem, tempore quo ipsam vacare contigerit. d. in castris ante Albam regalem MOGCCLXXXXj." urk. verz. III, 9. eine briffliche jnvestitur. Er gab dieselbe laut urk. s. IX. Nr. 1486° ex originali in cur. Gorl. 'Hieronimus Swoffheim vtriusque Juris Doctor prepositure Budissinensis Officialis ad ecclesiam parochialem Sancti petri Gorlitzensem Misnensis diocesis per mortem quondam Egregij dominj hieronimi Swoffheim Juris Canonicj doctoris vltimi et im- mediati possessoris eiusdem vacantem Honorabilem Andream Sy- monis clericum dicte Missnensis diocesis Regie Maiestatis Vngarie Bohemie etc. familiarem nobis per dictorum Vngarie Bohemie etc. regnorum Vladislaum d. g. Regem serenissimum et sue sere- nitatis Maiestatem Regiam ad quam Juspatronatus dicte ecclesie pleno iure noscitur pertinere legitime presentatum instituendum duximus — vobis domino Ebdomadario jn Gorlitcz et Magistro petro Scheidt — u. s. w. Datum Budissin d. veneris tercia July a. d. MeccelxxxxIV. Darunter steht: Executum est presens mandatum per me magistrum petrum Scheit altaristam in gorlicz die Sabbati 4ta July anno ut supra. das sie dann auch tzymlicher weisse erlanget haben. Hier bricht die erzählung dieser merkwürdigen bierstreitigkeit ab. Der handel war aber noch lange nicht zu ende und ich erlaube mir, den weitern verlauf aus den libris missivarum und andern urkundl. schriften zu berichten. 1495 quinta visitationis marie (9. juli) meldete der rath die investitur und was sich dabei und darauf ereignet an d. bischof zu meissen und bat um befehl an die priester 'das sie dem procuratori des newen pharhers czimlichen gehorsam irczeigen vnd sich nach jm als einem stathalder des pharhers richten vnd halden solden, was nun wohl auch geschah. Die herren des raths waren wegen der folgen ihrer raschen handlung nicht ohne besorgniss und suchten überall vorzubeugen. Sexta n. margarethe (17. juli) erliessen sie ein schreiben an magister Johann Beher zuc 276, 36.
439 278, 3. 281, 32. genug: aber der geistliche herr achtete es doch nicht und fuhr fort auf sein vermeintliches recht zu trotzen. Vom rathe alhie zu lehen entpfangen. Der rath hatte vermittelst einer d. 10. sept. 1486 ausgestellten urkunde vom k. Matthias das patronatsrecht für zwei besetzungsfälle erhalten. (vgl. Käuffer II, 362 ff.) Dieses recht erhielt derselbe durch Wladislaus erneuert und bestätigt: 'Wladislaus rex prothoconsuli, consulibus juratis ceterisque ciuibus oppidi Gorlitz confirmat et de nouo confert, cessio- nem facultatis, quaternis uicibus eligendi ac presentandi habilem ac placitam eis personam ad ecclesiam parochialem ibidem, tempore quo ipsam vacare contigerit. d. in castris ante Albam regalem MOGCCLXXXXj." urk. verz. III, 9. eine briffliche jnvestitur. Er gab dieselbe laut urk. s. IX. Nr. 1486° ex originali in cur. Gorl. 'Hieronimus Swoffheim vtriusque Juris Doctor prepositure Budissinensis Officialis ad ecclesiam parochialem Sancti petri Gorlitzensem Misnensis diocesis per mortem quondam Egregij dominj hieronimi Swoffheim Juris Canonicj doctoris vltimi et im- mediati possessoris eiusdem vacantem Honorabilem Andream Sy- monis clericum dicte Missnensis diocesis Regie Maiestatis Vngarie Bohemie etc. familiarem nobis per dictorum Vngarie Bohemie etc. regnorum Vladislaum d. g. Regem serenissimum et sue sere- nitatis Maiestatem Regiam ad quam Juspatronatus dicte ecclesie pleno iure noscitur pertinere legitime presentatum instituendum duximus — vobis domino Ebdomadario jn Gorlitcz et Magistro petro Scheidt — u. s. w. Datum Budissin d. veneris tercia July a. d. MeccelxxxxIV. Darunter steht: Executum est presens mandatum per me magistrum petrum Scheit altaristam in gorlicz die Sabbati 4ta July anno ut supra. das sie dann auch tzymlicher weisse erlanget haben. Hier bricht die erzählung dieser merkwürdigen bierstreitigkeit ab. Der handel war aber noch lange nicht zu ende und ich erlaube mir, den weitern verlauf aus den libris missivarum und andern urkundl. schriften zu berichten. 1495 quinta visitationis marie (9. juli) meldete der rath die investitur und was sich dabei und darauf ereignet an d. bischof zu meissen und bat um befehl an die priester 'das sie dem procuratori des newen pharhers czimlichen gehorsam irczeigen vnd sich nach jm als einem stathalder des pharhers richten vnd halden solden, was nun wohl auch geschah. Die herren des raths waren wegen der folgen ihrer raschen handlung nicht ohne besorgniss und suchten überall vorzubeugen. Sexta n. margarethe (17. juli) erliessen sie ein schreiben an magister Johann Beher zuc 276, 36.
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440 Breslau, der ihnen von dort aus sogleich nachricht geben und sich ihrer annehmen sollte, wenn etwa der weihbischof auf ansuchen des widerparts 'als ein conservator der privilegien des capitels' dem Böhme als domherr angehörte, etwas wider sie unternehmen und sie nach Breslau citiren möchte. Er solle für sie auch mit einem privilegium fechten, dessen conservator der bischof von Meissen sei, vermôge dessen ihre leute nicht über eine rechtl. tagereise ausserhalb ihres gerichtssprengels geheischen werden dürften. Ebenso schrieben sie dinst. nach marg. (14. juli) an ihren bevoll- mächtigten, den doctor Bernhard Scultetus, dass er am hofe zu Rom in ihrer sache fleissig sollicitiren solle, was noth sei, und ihnen berichten môge, wie ihre sache stünde. Diesem briefe ist ein wechsel über 30 gulden von George Emerich an Friedrich Sauermann zu Niirnberg beigefigt. Den doctor Taubenheim ersuchten sie freitag alexii (17. juli), ebenfalls an B. Scultetus in ihrer sache zu schreiben, und schickten ihm den boten zu, der für sie nach Rom laufen sollte. Sabbato p. Alexii (18. juli) ging schon wieder ein brief in derselben angelegenheit an dr. Oswald Straubinger. George Eme- rich, der concipient des briefes, sagt darin u. a.: Res magna, fateor quidem, ac difficilis cepta est et forte antea in his partibus non audita. Sed non ignoratur qua insolencia, qua temeritate ille pastor antiquus erat qui non solum bonorum amicorum consilia sed eciam regia mandata perinpendebat. Es sei aber sehr zu befürchten, fährt er fort, dass der von seiner stelle auf solche weise verdrängte, nun um so mehr alles aufbieten würde, um dem rathe schaden zuzufügen. Dr. Osw. wird dringend ersucht, seinerseits auch ihm kräftig entgegen zu wirken. Den bischof von Meissen bewog man, neue massregeln gegen den pfarrer zu ergreifen. Dieser wurde von seinem vorgesetzten gefordert, vor ihm auf dem Stol- pen zu erscheinen, was aus einer vollmacht hervorgeht, welche die Görlitzer 3ia p. Lucie (15. dec.) einigen ihrer rathsglieder aus- stellten, um 'zu handeln in sachen des Newen Pfarhers zwischen jm hern Joh. Behme vnd dem Rathe.’ Böhme erschien aber nicht, be- trieb seine sache weiter zu Rom und wirkte dort eine zweite sen- tenz gegen den rath aus. 1496 3tia p. pentecostes (24. mai) schrieb der rath an den domherrn Taubenheim, darüber und klagte über die vielen kosten, welche der handel verursache. Doch um die sache, bei welcher es ihm anfing bange zu werden, noch ernstlicher zu betreiben, wurde Conrad Nissmann, der stadtschreiber, nach Rom geschickt, kam aber zuriick, ohne etwas ausgerichtet zu haben und nahm seinen abschied.
440 Breslau, der ihnen von dort aus sogleich nachricht geben und sich ihrer annehmen sollte, wenn etwa der weihbischof auf ansuchen des widerparts 'als ein conservator der privilegien des capitels' dem Böhme als domherr angehörte, etwas wider sie unternehmen und sie nach Breslau citiren möchte. Er solle für sie auch mit einem privilegium fechten, dessen conservator der bischof von Meissen sei, vermôge dessen ihre leute nicht über eine rechtl. tagereise ausserhalb ihres gerichtssprengels geheischen werden dürften. Ebenso schrieben sie dinst. nach marg. (14. juli) an ihren bevoll- mächtigten, den doctor Bernhard Scultetus, dass er am hofe zu Rom in ihrer sache fleissig sollicitiren solle, was noth sei, und ihnen berichten môge, wie ihre sache stünde. Diesem briefe ist ein wechsel über 30 gulden von George Emerich an Friedrich Sauermann zu Niirnberg beigefigt. Den doctor Taubenheim ersuchten sie freitag alexii (17. juli), ebenfalls an B. Scultetus in ihrer sache zu schreiben, und schickten ihm den boten zu, der für sie nach Rom laufen sollte. Sabbato p. Alexii (18. juli) ging schon wieder ein brief in derselben angelegenheit an dr. Oswald Straubinger. George Eme- rich, der concipient des briefes, sagt darin u. a.: Res magna, fateor quidem, ac difficilis cepta est et forte antea in his partibus non audita. Sed non ignoratur qua insolencia, qua temeritate ille pastor antiquus erat qui non solum bonorum amicorum consilia sed eciam regia mandata perinpendebat. Es sei aber sehr zu befürchten, fährt er fort, dass der von seiner stelle auf solche weise verdrängte, nun um so mehr alles aufbieten würde, um dem rathe schaden zuzufügen. Dr. Osw. wird dringend ersucht, seinerseits auch ihm kräftig entgegen zu wirken. Den bischof von Meissen bewog man, neue massregeln gegen den pfarrer zu ergreifen. Dieser wurde von seinem vorgesetzten gefordert, vor ihm auf dem Stol- pen zu erscheinen, was aus einer vollmacht hervorgeht, welche die Görlitzer 3ia p. Lucie (15. dec.) einigen ihrer rathsglieder aus- stellten, um 'zu handeln in sachen des Newen Pfarhers zwischen jm hern Joh. Behme vnd dem Rathe.’ Böhme erschien aber nicht, be- trieb seine sache weiter zu Rom und wirkte dort eine zweite sen- tenz gegen den rath aus. 1496 3tia p. pentecostes (24. mai) schrieb der rath an den domherrn Taubenheim, darüber und klagte über die vielen kosten, welche der handel verursache. Doch um die sache, bei welcher es ihm anfing bange zu werden, noch ernstlicher zu betreiben, wurde Conrad Nissmann, der stadtschreiber, nach Rom geschickt, kam aber zuriick, ohne etwas ausgerichtet zu haben und nahm seinen abschied.
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441 1497 dienstag am tage vinc. Petri, (1. Aug.) erging eine neue aufforderung an dr. B. Sculteti, ihre angelegenheit zu fordern. Unter demselben tage stellte der rath einen wechsel iiber 300 du- caten an die fucker vnd jre geselschafft zu Rohme' aus. Man schrieb auch an den fiscalischen procurator Nicolaus de Parina in Rom unter dem 4. Aug. und characterisirte den widerspensti- gen Böhme als 'hominem ingratissimum et factuosum et qui magis odio quam veritate contra nos concitatur.' Mittlerweile war der 'alte’ stadtschreiber C. Nyssmann in eigenen angelegenheiten wie- der nach Rom gegangen. Ihm wurde die verfolgung der sache nochmals aufgetragen und er erhielt dazu hinreichende gelder. Allen beauftragten schrieb der rath: sie möchten nichts unterlassen und kein geld sparen, um sie aus dem schlimmen handel zu brin- gen. Endlich 1498 kam ein vergleich zu stande. Die Görlitzer schreiben dariiber an Nyssmann nach Rom: geben euch doruff zuerkennen, dass die sache hern Johannem Behem, Andream Simo- nis , Casparem Pawsslaw, doctorem Jheronymum Schwoffheim, vns, vnd alle die Jhenigen, so vff beyden teylen dorinne gehandelt, be- langende jren sunlichen vnd gutlichen awstrag, allen parten leydelich vnd erlich begriffen, vnd das doruff gemelter here Johannes Behem durch einen altaristen alhie als seinen procuratorem schlechter weisse die pfarhe wider eingenomen hat.' Später (donnerst. vor Maria Magdal., 19. Juli) schickten sie an denselben Conrad N. die drei- fach ausgefertigte vergleichsurkunde, damit sie von den beider- seitigen procuratoren geprüift würde. Die urkunde selbst habe ich nirgends auffinden können. In dem oben erwähnten schreiben wird in betreff ihres inhalts nur angeführt, dass darin von der einfulr fremden bieres nicht die rede gewesen und also der haupt- grund des streites unberiihrt geblieben sei. Zuletzt gelang es doch noch dem rathe, den unruhigen Böhme, welcher der stadt mehre tausend ducaten gekostet hatte, ganz los zu werden, indem er bewogen ward, mit dem domherrn zu Breslau, Glogau und Bu- dissin, Martin Faber (Schmidt) zu tauschen, und diesem gegen dessen pfründen das pfarramt von Görlitz zu überlassen. Der rath brachte es dahin durch eine klage, die er gegen ihn bei dem könige anhängig machte. Dieser befahl ihm, in person vor ihm zu erscheinen, um sich dariiber zu verantworten, dass er 'seine getreuen lieben, die bürger seiner stadt Görlitz zu hofe gen Rhom geladen’, sie, so wie seinen diener vnd besundern lieben, Andreen Simonis, den wir zue der pfarrkirchen doselbst presentirt haben, mit grosser kost vnd darlegung beschwert und gegen des königs ausdrückliche befehle mit grossem muthwillen sich aufgelehnt habe. 56
441 1497 dienstag am tage vinc. Petri, (1. Aug.) erging eine neue aufforderung an dr. B. Sculteti, ihre angelegenheit zu fordern. Unter demselben tage stellte der rath einen wechsel iiber 300 du- caten an die fucker vnd jre geselschafft zu Rohme' aus. Man schrieb auch an den fiscalischen procurator Nicolaus de Parina in Rom unter dem 4. Aug. und characterisirte den widerspensti- gen Böhme als 'hominem ingratissimum et factuosum et qui magis odio quam veritate contra nos concitatur.' Mittlerweile war der 'alte’ stadtschreiber C. Nyssmann in eigenen angelegenheiten wie- der nach Rom gegangen. Ihm wurde die verfolgung der sache nochmals aufgetragen und er erhielt dazu hinreichende gelder. Allen beauftragten schrieb der rath: sie möchten nichts unterlassen und kein geld sparen, um sie aus dem schlimmen handel zu brin- gen. Endlich 1498 kam ein vergleich zu stande. Die Görlitzer schreiben dariiber an Nyssmann nach Rom: geben euch doruff zuerkennen, dass die sache hern Johannem Behem, Andream Simo- nis , Casparem Pawsslaw, doctorem Jheronymum Schwoffheim, vns, vnd alle die Jhenigen, so vff beyden teylen dorinne gehandelt, be- langende jren sunlichen vnd gutlichen awstrag, allen parten leydelich vnd erlich begriffen, vnd das doruff gemelter here Johannes Behem durch einen altaristen alhie als seinen procuratorem schlechter weisse die pfarhe wider eingenomen hat.' Später (donnerst. vor Maria Magdal., 19. Juli) schickten sie an denselben Conrad N. die drei- fach ausgefertigte vergleichsurkunde, damit sie von den beider- seitigen procuratoren geprüift würde. Die urkunde selbst habe ich nirgends auffinden können. In dem oben erwähnten schreiben wird in betreff ihres inhalts nur angeführt, dass darin von der einfulr fremden bieres nicht die rede gewesen und also der haupt- grund des streites unberiihrt geblieben sei. Zuletzt gelang es doch noch dem rathe, den unruhigen Böhme, welcher der stadt mehre tausend ducaten gekostet hatte, ganz los zu werden, indem er bewogen ward, mit dem domherrn zu Breslau, Glogau und Bu- dissin, Martin Faber (Schmidt) zu tauschen, und diesem gegen dessen pfründen das pfarramt von Görlitz zu überlassen. Der rath brachte es dahin durch eine klage, die er gegen ihn bei dem könige anhängig machte. Dieser befahl ihm, in person vor ihm zu erscheinen, um sich dariiber zu verantworten, dass er 'seine getreuen lieben, die bürger seiner stadt Görlitz zu hofe gen Rhom geladen’, sie, so wie seinen diener vnd besundern lieben, Andreen Simonis, den wir zue der pfarrkirchen doselbst presentirt haben, mit grosser kost vnd darlegung beschwert und gegen des königs ausdrückliche befehle mit grossem muthwillen sich aufgelehnt habe. 56
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442 Es ward ihm zugleich angedroht, dass, im fall er nicht erschiene, er aller seiner ‘manschafft vnd Lehen' die er von der crone Böhmen erlangt, verlustig sein solle. (Scultet. ann. ƒ. 16. ff.) Diese wen- dung seiner sache bewog ihn, sich dem ansinnen des raths zu fiigen, der darauf seine klage zuriicknahm. Die vergleichsartikel zwischen Böhme und Faber theilt Scultet. a. a. o. mit. Hierbei kam auch die Beschwerung auff der Pfarr zue Görlitz zur sprache. Wir wollen sie als ein für manchen leser vielleicht interessantes document mit hersetzen. Zum ersten, muss er halten einen Prediger, dem er giebt Essen erliche vnd Trincken frembde Bier, abend vnd morgen. Auch des Abends eine Collation. Jtem sonderlich geld auch vor sein Lohn. Jtem dem Prediger zu halten einen eigenen knecht, denselben mit Essen vnd Trincken zu besorgen. Jtem dem Pre- diger eine eigene Stuben vnd dieselbige zu beholtzen. Zum andern. Dem Schulmeister Essen vnd Trincken. iii. Jtem Fünff Capleen, so zuversorgen mit Essen vnd Trincken. Vnd itzlichem sein genannt Lohn. Vnd auch sonder- lich eine grosse Kanne Bier auff den Abend allewege zu der Collation in die Stadt zusenden. Jtem gemelten Caplanen zu halten einen eigenen knecht. Jtem jre eigene Stuben in der Stadt, versorgen mit holtz zum heitzen. iiij. Der Pfarrer ist verpflichtet, den Gliedern der Kirchen, als Waccalaureen, Locaten, Organisten, Glöcknern 52 Mahl des Jares zugeben, Essen vnd Trincken, noch innhalt des Pfarrers Register. V. Gross Gesinde zu halten uff dem Fürwerg, nemlich 4 Knechte, 4 Megde auffs wenigste. Jtem auffs wenigste 5 Pferde, Wagen, Pflüge vnd Eiken, auch von dem geschirre, das man vmb bar Geld kauffen muss. Desgleichen Kühe vnd ander Viech. Gesinde lohn des Fuhrwergs, auffs wenigste 24 mark. Dem Fur- werg Gesinde zu heitzen eine eigene Stuben. VI. Der Pfarrer muss haben, einen Schaffer vnd einen Knaben. VII. Eine Köchin, auch jr zu halten einen Jungen. VIII. Zu heitzen eine gemeine Stuben, darinne man pflegt zu essen. VIIII. Zu allen obbeschriebenen, Küchin vnd Stuben, muss der Pfarrer holtz besorgen vnd kauffen. X. Zu bedencken sönderlich, was sorgen, mühe, kost vnd Zerungen das Fuhrwerg haben wil.
442 Es ward ihm zugleich angedroht, dass, im fall er nicht erschiene, er aller seiner ‘manschafft vnd Lehen' die er von der crone Böhmen erlangt, verlustig sein solle. (Scultet. ann. ƒ. 16. ff.) Diese wen- dung seiner sache bewog ihn, sich dem ansinnen des raths zu fiigen, der darauf seine klage zuriicknahm. Die vergleichsartikel zwischen Böhme und Faber theilt Scultet. a. a. o. mit. Hierbei kam auch die Beschwerung auff der Pfarr zue Görlitz zur sprache. Wir wollen sie als ein für manchen leser vielleicht interessantes document mit hersetzen. Zum ersten, muss er halten einen Prediger, dem er giebt Essen erliche vnd Trincken frembde Bier, abend vnd morgen. Auch des Abends eine Collation. Jtem sonderlich geld auch vor sein Lohn. Jtem dem Prediger zu halten einen eigenen knecht, denselben mit Essen vnd Trincken zu besorgen. Jtem dem Pre- diger eine eigene Stuben vnd dieselbige zu beholtzen. Zum andern. Dem Schulmeister Essen vnd Trincken. iii. Jtem Fünff Capleen, so zuversorgen mit Essen vnd Trincken. Vnd itzlichem sein genannt Lohn. Vnd auch sonder- lich eine grosse Kanne Bier auff den Abend allewege zu der Collation in die Stadt zusenden. Jtem gemelten Caplanen zu halten einen eigenen knecht. Jtem jre eigene Stuben in der Stadt, versorgen mit holtz zum heitzen. iiij. Der Pfarrer ist verpflichtet, den Gliedern der Kirchen, als Waccalaureen, Locaten, Organisten, Glöcknern 52 Mahl des Jares zugeben, Essen vnd Trincken, noch innhalt des Pfarrers Register. V. Gross Gesinde zu halten uff dem Fürwerg, nemlich 4 Knechte, 4 Megde auffs wenigste. Jtem auffs wenigste 5 Pferde, Wagen, Pflüge vnd Eiken, auch von dem geschirre, das man vmb bar Geld kauffen muss. Desgleichen Kühe vnd ander Viech. Gesinde lohn des Fuhrwergs, auffs wenigste 24 mark. Dem Fur- werg Gesinde zu heitzen eine eigene Stuben. VI. Der Pfarrer muss haben, einen Schaffer vnd einen Knaben. VII. Eine Köchin, auch jr zu halten einen Jungen. VIII. Zu heitzen eine gemeine Stuben, darinne man pflegt zu essen. VIIII. Zu allen obbeschriebenen, Küchin vnd Stuben, muss der Pfarrer holtz besorgen vnd kauffen. X. Zu bedencken sönderlich, was sorgen, mühe, kost vnd Zerungen das Fuhrwerg haben wil.
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443 XI. Jtem zubedencken, das die Pfarre vor 2 Altaria, eines zu Kemnitz, das ander zu Dressden, geben ist. Welche Altaria nicht 40. Rl. gulden volkomlich in absenti geben haben. XII. Jtem die Pfarr zu Görlitz vor die Pfarre zu Bernssdorff geben ist, als mir der Techant gesagt hat zu Budissin. XIII. Jtem zugedenken, das kein Conventor vber 50. Vng. gülden, bei Mannes gedechtniss geben hat, im abwesen. Vnd von solchem gelde der Pfarrer das Subsidium dem gn. H. Bischoffe geben, vnd auch das Gebeude im Wesen gehalden. XIIIj. Jtem zu besichtigung 7. Register, Petri Bartolomej ettwan Pfarrers zu Görlitz, daraus man erkennen mag, was der Pfarrer einzukommen hat. (S. Sculteti ann. s. 19.) Dieses document, welches auf der einen seite zeigt, wie bedeu- tend die wiedemut des pfarrers gewesen ist, auf der andern seite aber das einkommen desselben als sehr geringfügig angiebt, wider- spricht geradezu einer äusserung des birgermeisters Hass in dessen annalen, welcher dort anführt, es sei eine gemeine rede gewesen, dass der stadtschreiberdienst und der pfarrdienst in Görlitz die einträglichsten ämter in ganz Sachsen und der Lausitz wären. Martin Faber, welcher den 5. september am 13. sonntage nach trinitatis 1501 investirt wurde, zeigte sich fiigsamer als Böhme. Er verkaufte die treffliche bis an das dorf Ebersbach hinreichende, das areal eines nicht unbedeutenden rittergutes umfassende pfarr- widemut im jahre 1508 an den rath um einen jahreszins von 26, sage sechs und zwanzig mark landesiiblicher minze. Das merk- wüirdige verkaufsinstrument befindet sich noch im rathsarchiv und ist wohl werth, hier mitgetheilt zu werden. Vor Allen vnd Jtzlichenn die dissen brief sehen ader hören Lesen Bekennen Wir Bürgermeister Vnnd Ratmanne der Stat Görlitz Nach dem etwan vor Jaren, eyn Furwerg mit etzlichen Eckern vnd wysen : dem pfarhoue alhy zu Gorlitz zu enthaldung eins pfarers eyngeleibet gewest, Vnd der wirdige herre Marlinus Fabrj (nach dem seine wirde vor etzlichen vnd tzwentzig Jaren, den Pfarrhoff etzliche Jar lang Jnn myettung, vnd numals als ein Rechter Pfarrer gehalden) durch warliche erfarung befunden hat, das er vnd seine vorfaren pfarrer alhie zu Görlitz, sulch furwerg ane mergliche vnkost, ferlichkeit vnd vnrwe, die er sampt seinen predigern vnd Cappellanen, vnd dem Vyhe, erlydenn, vnnd fewers halbenn, so durch verwarlosung des gesyndes, teglich zu- besorgen gewest, nicht haben halden mögen, Dodurch ein pfarrer vnd seine Priesterschaft ofte an irem gebethe, vnd nächtlicher vnd notdorftiger ruhe, gestöret vnd vorhyndert sein worden Vnd das 56"
443 XI. Jtem zubedencken, das die Pfarre vor 2 Altaria, eines zu Kemnitz, das ander zu Dressden, geben ist. Welche Altaria nicht 40. Rl. gulden volkomlich in absenti geben haben. XII. Jtem die Pfarr zu Görlitz vor die Pfarre zu Bernssdorff geben ist, als mir der Techant gesagt hat zu Budissin. XIII. Jtem zugedenken, das kein Conventor vber 50. Vng. gülden, bei Mannes gedechtniss geben hat, im abwesen. Vnd von solchem gelde der Pfarrer das Subsidium dem gn. H. Bischoffe geben, vnd auch das Gebeude im Wesen gehalden. XIIIj. Jtem zu besichtigung 7. Register, Petri Bartolomej ettwan Pfarrers zu Görlitz, daraus man erkennen mag, was der Pfarrer einzukommen hat. (S. Sculteti ann. s. 19.) Dieses document, welches auf der einen seite zeigt, wie bedeu- tend die wiedemut des pfarrers gewesen ist, auf der andern seite aber das einkommen desselben als sehr geringfügig angiebt, wider- spricht geradezu einer äusserung des birgermeisters Hass in dessen annalen, welcher dort anführt, es sei eine gemeine rede gewesen, dass der stadtschreiberdienst und der pfarrdienst in Görlitz die einträglichsten ämter in ganz Sachsen und der Lausitz wären. Martin Faber, welcher den 5. september am 13. sonntage nach trinitatis 1501 investirt wurde, zeigte sich fiigsamer als Böhme. Er verkaufte die treffliche bis an das dorf Ebersbach hinreichende, das areal eines nicht unbedeutenden rittergutes umfassende pfarr- widemut im jahre 1508 an den rath um einen jahreszins von 26, sage sechs und zwanzig mark landesiiblicher minze. Das merk- wüirdige verkaufsinstrument befindet sich noch im rathsarchiv und ist wohl werth, hier mitgetheilt zu werden. Vor Allen vnd Jtzlichenn die dissen brief sehen ader hören Lesen Bekennen Wir Bürgermeister Vnnd Ratmanne der Stat Görlitz Nach dem etwan vor Jaren, eyn Furwerg mit etzlichen Eckern vnd wysen : dem pfarhoue alhy zu Gorlitz zu enthaldung eins pfarers eyngeleibet gewest, Vnd der wirdige herre Marlinus Fabrj (nach dem seine wirde vor etzlichen vnd tzwentzig Jaren, den Pfarrhoff etzliche Jar lang Jnn myettung, vnd numals als ein Rechter Pfarrer gehalden) durch warliche erfarung befunden hat, das er vnd seine vorfaren pfarrer alhie zu Görlitz, sulch furwerg ane mergliche vnkost, ferlichkeit vnd vnrwe, die er sampt seinen predigern vnd Cappellanen, vnd dem Vyhe, erlydenn, vnnd fewers halbenn, so durch verwarlosung des gesyndes, teglich zu- besorgen gewest, nicht haben halden mögen, Dodurch ein pfarrer vnd seine Priesterschaft ofte an irem gebethe, vnd nächtlicher vnd notdorftiger ruhe, gestöret vnd vorhyndert sein worden Vnd das 56"
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444 dennoch das einkomen vnd der genyess, so von solchem furwerge gefallen, kegen sulchen berurten beschwerungen vnd ferlichkeit zurechen, Jarjerlich suste gerynge gwest, douon denn seine wirde bewegt vnd vorvrsacht ist worden, einem Rathe vnd gemeiner Stat alhir zu Görlitz, sulche Ecker vnd wysen, so zu solchem furwerge gehört, vff gunst vnd zulossen vnsers gnedigen herren von Meissen vnd vnsers Amptmans Jnn Obirlausitz etc. Jrer beyder gnaden, vmb einen ierlichen Erbtzins, Jnn einem erblichen, steten vnd ewigen kauffe zuuorkewffen, antzubietten, So wir denn vmb ruhe vnd gemachs willen gedochts pfarhers, seiner nachko- men vnd Capellanen, domit Sie Gote dem Allmechtigen dester gerwhelicher dienen, Wir auch die fahre, so wir sampt der gantzen Stat, geferlicher vnd vnuorsichtiger fewrung vnd leuchtung hal- benn, so man teglich Jnn berurten furwerge gebraucht, haben tragen müssen, hynfur möchten entlediget werden, Haben wir noch etzlicher derhalben gehabten vnderredung, an beyden teylen sulchs an den Erwirdigen Jnn got Vater vnd Herren, Herren Joannem Bisschouen zu Meissen, vnsern gnedigen herrn, gelangen lossen, Doruff seine gnad gerucht hat, etzliche seine Achtbare vnd wirdige geistliche Räte, hyher gen Görlitz zuschicken, dasselbig furwerg, sampt allen vnd yeden seinen Eckern, wysen, zugehörungen, eyn- komen vnnd genyessen vnd auch desselbigen beschwerungen, vnkost, ferlichkeit vnd vnrwhe zubesichtigen vnd zuerkunden, Die denn noch gnuglichen vnderricht, vnd gruntlicher erfarung aller vnd yeder obberurter gnysse vnd beschwerungen, biss vff seiner gnaden wohlgefallen vnd bestetigung, vff einen ewigen, steten vnd erblichen kauff sulcher Ecker vnd wysen gemelts furwergs, eine beredung vnd handel, jnn mossen wie hirnyden beschriebenn zwisschen gedochten Pfarhern vnd vns gehabt, Welchen erblichen kauff wir, berurter geschenen beredung wie hyrvnden vertzeichent, noch vff wergliche zulossung, gunst vnd Confirmation obgemelter Herrnn, des Bisschoues vnd des Landvoits, irer gnaden, nach besagung irer gnaden gunstbriue, dorüber aussgegangen, vor vns vnd vnser nachkomen Jm namen gemeiner Stat entlich bewilliget vnnd vol- tzogen haben, Nemlich das wir alle vnd yede Ecker vnd wisen, so Jnnhalts der vier Reynen vor alders zu sulchem furwerge ge- horth, nichtes aussgenomen, denn ein clein stucke ackers vnd wisen zu nest der Stat gelegenn, Jnn mossen sulchs durch die obgemelten vnsers gnedigen Herrnn von Meissen geschickte Rethe abegepflöckt vnd bereynet ist worden, zu gemeiner Stat nutze vnd eygenthum, Jnn einem ewigen steten vnd erblichen kauffe angenomen haben, So das hynfur ein Rath Jm namen gemeiner
444 dennoch das einkomen vnd der genyess, so von solchem furwerge gefallen, kegen sulchen berurten beschwerungen vnd ferlichkeit zurechen, Jarjerlich suste gerynge gwest, douon denn seine wirde bewegt vnd vorvrsacht ist worden, einem Rathe vnd gemeiner Stat alhir zu Görlitz, sulche Ecker vnd wysen, so zu solchem furwerge gehört, vff gunst vnd zulossen vnsers gnedigen herren von Meissen vnd vnsers Amptmans Jnn Obirlausitz etc. Jrer beyder gnaden, vmb einen ierlichen Erbtzins, Jnn einem erblichen, steten vnd ewigen kauffe zuuorkewffen, antzubietten, So wir denn vmb ruhe vnd gemachs willen gedochts pfarhers, seiner nachko- men vnd Capellanen, domit Sie Gote dem Allmechtigen dester gerwhelicher dienen, Wir auch die fahre, so wir sampt der gantzen Stat, geferlicher vnd vnuorsichtiger fewrung vnd leuchtung hal- benn, so man teglich Jnn berurten furwerge gebraucht, haben tragen müssen, hynfur möchten entlediget werden, Haben wir noch etzlicher derhalben gehabten vnderredung, an beyden teylen sulchs an den Erwirdigen Jnn got Vater vnd Herren, Herren Joannem Bisschouen zu Meissen, vnsern gnedigen herrn, gelangen lossen, Doruff seine gnad gerucht hat, etzliche seine Achtbare vnd wirdige geistliche Räte, hyher gen Görlitz zuschicken, dasselbig furwerg, sampt allen vnd yeden seinen Eckern, wysen, zugehörungen, eyn- komen vnnd genyessen vnd auch desselbigen beschwerungen, vnkost, ferlichkeit vnd vnrwhe zubesichtigen vnd zuerkunden, Die denn noch gnuglichen vnderricht, vnd gruntlicher erfarung aller vnd yeder obberurter gnysse vnd beschwerungen, biss vff seiner gnaden wohlgefallen vnd bestetigung, vff einen ewigen, steten vnd erblichen kauff sulcher Ecker vnd wysen gemelts furwergs, eine beredung vnd handel, jnn mossen wie hirnyden beschriebenn zwisschen gedochten Pfarhern vnd vns gehabt, Welchen erblichen kauff wir, berurter geschenen beredung wie hyrvnden vertzeichent, noch vff wergliche zulossung, gunst vnd Confirmation obgemelter Herrnn, des Bisschoues vnd des Landvoits, irer gnaden, nach besagung irer gnaden gunstbriue, dorüber aussgegangen, vor vns vnd vnser nachkomen Jm namen gemeiner Stat entlich bewilliget vnnd vol- tzogen haben, Nemlich das wir alle vnd yede Ecker vnd wisen, so Jnnhalts der vier Reynen vor alders zu sulchem furwerge ge- horth, nichtes aussgenomen, denn ein clein stucke ackers vnd wisen zu nest der Stat gelegenn, Jnn mossen sulchs durch die obgemelten vnsers gnedigen Herrnn von Meissen geschickte Rethe abegepflöckt vnd bereynet ist worden, zu gemeiner Stat nutze vnd eygenthum, Jnn einem ewigen steten vnd erblichen kauffe angenomen haben, So das hynfur ein Rath Jm namen gemeiner
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445 Stat von allen obenberurten Eckern vnd wysen (die alsbalde nach geschenem kauffe zu gärten, vff ierlich Zinsse aussgesatzt sein worden) alle vnd yede gnysse, Zinsse, dienste vnd herlichkeiten, aussgeschlossen des itztgedochten bereynten stucken ackers vnd wysen zu nest der Stat gelegen, erblich vnd ewiglich Innehaben, heben, eynnemen, geniessen vnd gebrauchen sölle vnd möge von meniglich vngehindert, Sonder das itztgedachte newbereynte Stucke ackers vnd wyse zu nest der Stat gelegenn, hat bey dem obge- meltem pfarhoue, dissem vnd einem itzlichenn kunftigen pfarhernn zu gute vnd nutze erblich vnd ewig bleiben, Vnd wir obgemelten Burgermeister vnd Ratmanne haben widervmb geredt vnd globt Im namen gemeiner Stat, vor vns vnd alle vnsere nachkomen, Inn mossen wir auch Jnn vnd mit kraft diss briues kegenwertiglich gereden vnd globen, Das wir vnd alle vnsere nachkomenden Räthe zu Görlitz, dem wirdigen Herrn Martino fabri pfarhernn alhir, vnserm verkäuffer, vnd allen vnd itzlichenn seinen nachkomenden pfarrern zu gnugsamer vnd voller betzalung solcher Ecker vnd wysen bemelts furwergs, aus gemeiner Stat Cammer, von allem vnd yedem derselbigen eynkomen, vrber, renthen vnd tzynssen, erblich vnd zu ewigen tzeiten Sechs vnd tzwentzig marck land- löuftiger möntze vnd were, Jar ierlich ye vff zwu tagetzeiten, Nemlich die helfte vff Michaelis, vnd die andere helfte vff Wal- purgis vnuortzöglich vnd zu dancke Zinssen, reichen, geben, be- tzalen vnd vbirantworten sollen vnnd wollen, Wie denn solchs, des obgemelten vnsers gnedigen Herrnn von Meissen Confirmation vnnd gunstbrieff, vbir solchenn kauff gegeben, clerlicher vnd weiter Inneheldt vnd besaget, Des zu vrkund vnd merer sicherheit habenn Wir dissen brieff mit vnsserm anhangenden Statsecret wissentlich besigeln lossen, Der gegebenn ist Am Dinstage nach Bonifacii Noch Christi vnsers Lieben Herrn gebort Funfzehn Hundert vnd Jm Achtenn Jarenn. Auch das gartengrundstick, welches der pfarrer sich vorbe- hielt, wahrscheinlich der jetzige salin’sche garten, unmittelbar hinter dem nicolaikirchhofe gelegen, ist später von der pfarre abgekommen. Dies geschah ohne zweifel damals als der rath seine reformation vollendete, den pfarrhof im j. 1532 gänzlich abbrach, und bei der peterskirche ein neues pfarrhaus baute. Das alte war nach dem zeugnisse des Hass, (ann. II, 59b) ein grosses und starkes, keinesweges baufälliges gebäude. Man brach es ein bis auf den grund, eigenmächtig ohne irgend jemand darum zu fra- gen, mit grosser eile — und also, sagt Hass mit unverkennbarer freude, ist man des Rotbarts des gebeudes, des bierschancks vnd vor-
445 Stat von allen obenberurten Eckern vnd wysen (die alsbalde nach geschenem kauffe zu gärten, vff ierlich Zinsse aussgesatzt sein worden) alle vnd yede gnysse, Zinsse, dienste vnd herlichkeiten, aussgeschlossen des itztgedochten bereynten stucken ackers vnd wysen zu nest der Stat gelegen, erblich vnd ewiglich Innehaben, heben, eynnemen, geniessen vnd gebrauchen sölle vnd möge von meniglich vngehindert, Sonder das itztgedachte newbereynte Stucke ackers vnd wyse zu nest der Stat gelegenn, hat bey dem obge- meltem pfarhoue, dissem vnd einem itzlichenn kunftigen pfarhernn zu gute vnd nutze erblich vnd ewig bleiben, Vnd wir obgemelten Burgermeister vnd Ratmanne haben widervmb geredt vnd globt Im namen gemeiner Stat, vor vns vnd alle vnsere nachkomen, Inn mossen wir auch Jnn vnd mit kraft diss briues kegenwertiglich gereden vnd globen, Das wir vnd alle vnsere nachkomenden Räthe zu Görlitz, dem wirdigen Herrn Martino fabri pfarhernn alhir, vnserm verkäuffer, vnd allen vnd itzlichenn seinen nachkomenden pfarrern zu gnugsamer vnd voller betzalung solcher Ecker vnd wysen bemelts furwergs, aus gemeiner Stat Cammer, von allem vnd yedem derselbigen eynkomen, vrber, renthen vnd tzynssen, erblich vnd zu ewigen tzeiten Sechs vnd tzwentzig marck land- löuftiger möntze vnd were, Jar ierlich ye vff zwu tagetzeiten, Nemlich die helfte vff Michaelis, vnd die andere helfte vff Wal- purgis vnuortzöglich vnd zu dancke Zinssen, reichen, geben, be- tzalen vnd vbirantworten sollen vnnd wollen, Wie denn solchs, des obgemelten vnsers gnedigen Herrnn von Meissen Confirmation vnnd gunstbrieff, vbir solchenn kauff gegeben, clerlicher vnd weiter Inneheldt vnd besaget, Des zu vrkund vnd merer sicherheit habenn Wir dissen brieff mit vnsserm anhangenden Statsecret wissentlich besigeln lossen, Der gegebenn ist Am Dinstage nach Bonifacii Noch Christi vnsers Lieben Herrn gebort Funfzehn Hundert vnd Jm Achtenn Jarenn. Auch das gartengrundstick, welches der pfarrer sich vorbe- hielt, wahrscheinlich der jetzige salin’sche garten, unmittelbar hinter dem nicolaikirchhofe gelegen, ist später von der pfarre abgekommen. Dies geschah ohne zweifel damals als der rath seine reformation vollendete, den pfarrhof im j. 1532 gänzlich abbrach, und bei der peterskirche ein neues pfarrhaus baute. Das alte war nach dem zeugnisse des Hass, (ann. II, 59b) ein grosses und starkes, keinesweges baufälliges gebäude. Man brach es ein bis auf den grund, eigenmächtig ohne irgend jemand darum zu fra- gen, mit grosser eile — und also, sagt Hass mit unverkennbarer freude, ist man des Rotbarts des gebeudes, des bierschancks vnd vor-
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446 285, 6. sammelung dorjnnen fuglich los wurden. Der eben erwähnte Rot- bart (Rupertus) war der erste evangelische pfarrer in Görlitz und folgte 1520 auf M. Faber, welcher in diesem jahre starb und ein vermögen von 9000 ung. gulden, 'auch viel andre münze'(Scultet.) hinterliess. Er scheint wegen veräusserung der wiedemut, bei wel- cher es vielleicht nicht mit rechten dingen zugegangen war, später und besonders auf seinem todtenbette einige gewissensbisse empfun- den zu haben. Sein vermôgen vermachte er zu milden stiftungen, bedachte seine leiblichen briider zu Zittau und seine eigenen (aus- serehelichen) kinder mit gar nichts, liess noch bei seinen lebzeiten das schöne portal der nicolaikirche auf seine kosten bauen und verordnete, dass man ihn unmittelbar vor dasselbe in mitten des weges begrübe, damit ein jeder eintretende üiber ihn weg schreiten misse. Sein wille ward erfüillt und noch jetzt liegt der ganz ausgetretene grabstein im wege vor der thiire der genannten kirche, Vffruhre vnnd tzweitracht etc. Die geschichte ist in den budissiner annalen s. 396 ff. so gut und zusammenhängend erzählt, dass sie als ein characteristisches bild des städtelebens aus jener zeit hier aufbewahrt zu werden verdient. Mähren Schlesien mit Lausitz welche der Cron Böhmen ein- verleibet, hatten noch emsigen befehl des Stuls zu Rom König Georgen zu Böhmen ihren Erbherrn, der von Pabst Paulo II. vor einen Ketzer declariret und verbannet abgesagt, sich von der Crohn Böhmen scheiden, und überdräuen lassen, durch den Bann, dass sie sich König Matthien untergeben. Nun wurde nach tödtlichem abgang König Georgens, Wladislaus Königl. Stammes aus Polen, zum Böhmischen König erwehlet. Diese beyde Könige als Mat- thias und Wladislaus, betagten und vertrugen sich wegen etlicher articul und Erbeinigung nach Olmütz und wurden alda die Glieder der Crohn mit voller macht zu erscheinen und zuwilligen ci- tiret, und daselbst beschlossen, dass die länder, so sich auf Bewe- gung des Römischen Stuls von der Crohn Böhmen abgesondert, forthin von der Cron Böhmen geschieden seyn solten, und neue Erbhuldigung der Ungerischen Cron thun und vollziehen, bey einer Pön tzweimal 100 tausend gulden, damit man sich wieder ablösen, und der Crohn Böhmen wieder einleiben möchte ; darüber beyde Könige eine Verschreibung aufgerichtet, welche bemeldte Länder und Glieder auch besiegeln solten, welches die Siegelung genant worden. Nach langer Handlung haben endlich alle be- meldte Länder und Glieder die Siegelung bewilliget und vollzogen, ausgenommen das Marggraffthum Ober Lausitz. Baltzer Steinichen so des Raths in Budissin abgesandter gewesen, hat auch die Sie-
446 285, 6. sammelung dorjnnen fuglich los wurden. Der eben erwähnte Rot- bart (Rupertus) war der erste evangelische pfarrer in Görlitz und folgte 1520 auf M. Faber, welcher in diesem jahre starb und ein vermögen von 9000 ung. gulden, 'auch viel andre münze'(Scultet.) hinterliess. Er scheint wegen veräusserung der wiedemut, bei wel- cher es vielleicht nicht mit rechten dingen zugegangen war, später und besonders auf seinem todtenbette einige gewissensbisse empfun- den zu haben. Sein vermôgen vermachte er zu milden stiftungen, bedachte seine leiblichen briider zu Zittau und seine eigenen (aus- serehelichen) kinder mit gar nichts, liess noch bei seinen lebzeiten das schöne portal der nicolaikirche auf seine kosten bauen und verordnete, dass man ihn unmittelbar vor dasselbe in mitten des weges begrübe, damit ein jeder eintretende üiber ihn weg schreiten misse. Sein wille ward erfüillt und noch jetzt liegt der ganz ausgetretene grabstein im wege vor der thiire der genannten kirche, Vffruhre vnnd tzweitracht etc. Die geschichte ist in den budissiner annalen s. 396 ff. so gut und zusammenhängend erzählt, dass sie als ein characteristisches bild des städtelebens aus jener zeit hier aufbewahrt zu werden verdient. Mähren Schlesien mit Lausitz welche der Cron Böhmen ein- verleibet, hatten noch emsigen befehl des Stuls zu Rom König Georgen zu Böhmen ihren Erbherrn, der von Pabst Paulo II. vor einen Ketzer declariret und verbannet abgesagt, sich von der Crohn Böhmen scheiden, und überdräuen lassen, durch den Bann, dass sie sich König Matthien untergeben. Nun wurde nach tödtlichem abgang König Georgens, Wladislaus Königl. Stammes aus Polen, zum Böhmischen König erwehlet. Diese beyde Könige als Mat- thias und Wladislaus, betagten und vertrugen sich wegen etlicher articul und Erbeinigung nach Olmütz und wurden alda die Glieder der Crohn mit voller macht zu erscheinen und zuwilligen ci- tiret, und daselbst beschlossen, dass die länder, so sich auf Bewe- gung des Römischen Stuls von der Crohn Böhmen abgesondert, forthin von der Cron Böhmen geschieden seyn solten, und neue Erbhuldigung der Ungerischen Cron thun und vollziehen, bey einer Pön tzweimal 100 tausend gulden, damit man sich wieder ablösen, und der Crohn Böhmen wieder einleiben möchte ; darüber beyde Könige eine Verschreibung aufgerichtet, welche bemeldte Länder und Glieder auch besiegeln solten, welches die Siegelung genant worden. Nach langer Handlung haben endlich alle be- meldte Länder und Glieder die Siegelung bewilliget und vollzogen, ausgenommen das Marggraffthum Ober Lausitz. Baltzer Steinichen so des Raths in Budissin abgesandter gewesen, hat auch die Sie-
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447 gelung nicht willigen wollen, und ehr des Königes strafe leiden, denn dass er darum daheim von groben Schustern und Schneidern sollte angezogen und beleidiget werden. Nun war König Matthias ein mechtiger, ernster und gefurchter herr, denn er wiederstund dem Türken mit gewalt, bekriegte auch den Römischen Keyser Friedrichen fast um ganz Osterreich, dass sich auch jederman vor ihn furchtete. Alss nun die Vertragung zu Olmütz geendi- get, da ordnet König Matthias herrn Georgen von Stein des Adels aus Schwaben, zu einen Obristen haupt in Schlesien und Land- Voigt beider Lausitz, der war ein sinnreicher herr und gebrauchte solchen witz, dass er in allen Ständen, untern Adel und Räthen in Staedten, die vornehmsten an sich zoge und ihm anhengig machte, und gedachte durch solche Practiken auch diss Marg- grafthumb zur angezeigten Siegelung zu bringen. Weil nun ob- gedachter Benedict Dorheide Burgermeister, ein tapferer Mann und eines weisen und beredten gemüths; so war herr George von Stein der Landvoigt sein gnediger herr, und gebrauchte seines Raths und förderte ihn, dass er auch des Koniges Rath wurde, vnd dadurch dorffer und gütter überkam : daher er sich denn sehr aufbliess, und gegen den Landvoigt vernehmen lisse, wenn ihm nur obbemeldter Steinichen nicht im wege, würden die andern seines anhanges der Siegelung nicht wissen zu wiederstehen. Und practicirte darauf mit dem Landvoigt, dass immer eine ernste commission nach der andern einkam und befohlen wurde, Steini- chen als einen ungehorsamen und Königl. Majst. wiederspenstigen zu entsezzen, und wegzutreiben. Solches fürnehmen war erschreck— lich, und bei dieser Stadt nicht gehöret, dass man einen Bürger- meister, einen frommen, redlichen und unberüchtigen Biederman solte vertreiben lassen, denn er war von der Commun geliebet. Aber das Spiel hatte heimlich meisterschaft, denn Benedictus sambt seinen Klüglingen sagten, es wäre unmöglichen solchen ernsten Königl. geboten, und bedrohungen zu wiederstehen, und heichelten dem Steinichen er solte für der Königl. ungnade nur ein wenig weichen; und so es anders würde, sollte er unverlassen seyn. O du armer Judas mit deinem falschen Kuss! Wo solte der arme Steinichen rath und trost suchen! Er war ein schlechter Baccalaureus, aber von gott mit eines Mannes herz begabet. Und er wäre unerschrocken gewest, sich vor Königl. Majst. zugestellen und zurechtfertigen: aber auf dass die arme Stadt seinethalben keine ungnade noch schaden zugewarten, und ihme seine abgön- ner und feinde an der seiten sassen, so untergab er sich dem Königl. Befehl und gehorsam willig, und empfing vom Rathe eine
447 gelung nicht willigen wollen, und ehr des Königes strafe leiden, denn dass er darum daheim von groben Schustern und Schneidern sollte angezogen und beleidiget werden. Nun war König Matthias ein mechtiger, ernster und gefurchter herr, denn er wiederstund dem Türken mit gewalt, bekriegte auch den Römischen Keyser Friedrichen fast um ganz Osterreich, dass sich auch jederman vor ihn furchtete. Alss nun die Vertragung zu Olmütz geendi- get, da ordnet König Matthias herrn Georgen von Stein des Adels aus Schwaben, zu einen Obristen haupt in Schlesien und Land- Voigt beider Lausitz, der war ein sinnreicher herr und gebrauchte solchen witz, dass er in allen Ständen, untern Adel und Räthen in Staedten, die vornehmsten an sich zoge und ihm anhengig machte, und gedachte durch solche Practiken auch diss Marg- grafthumb zur angezeigten Siegelung zu bringen. Weil nun ob- gedachter Benedict Dorheide Burgermeister, ein tapferer Mann und eines weisen und beredten gemüths; so war herr George von Stein der Landvoigt sein gnediger herr, und gebrauchte seines Raths und förderte ihn, dass er auch des Koniges Rath wurde, vnd dadurch dorffer und gütter überkam : daher er sich denn sehr aufbliess, und gegen den Landvoigt vernehmen lisse, wenn ihm nur obbemeldter Steinichen nicht im wege, würden die andern seines anhanges der Siegelung nicht wissen zu wiederstehen. Und practicirte darauf mit dem Landvoigt, dass immer eine ernste commission nach der andern einkam und befohlen wurde, Steini- chen als einen ungehorsamen und Königl. Majst. wiederspenstigen zu entsezzen, und wegzutreiben. Solches fürnehmen war erschreck— lich, und bei dieser Stadt nicht gehöret, dass man einen Bürger- meister, einen frommen, redlichen und unberüchtigen Biederman solte vertreiben lassen, denn er war von der Commun geliebet. Aber das Spiel hatte heimlich meisterschaft, denn Benedictus sambt seinen Klüglingen sagten, es wäre unmöglichen solchen ernsten Königl. geboten, und bedrohungen zu wiederstehen, und heichelten dem Steinichen er solte für der Königl. ungnade nur ein wenig weichen; und so es anders würde, sollte er unverlassen seyn. O du armer Judas mit deinem falschen Kuss! Wo solte der arme Steinichen rath und trost suchen! Er war ein schlechter Baccalaureus, aber von gott mit eines Mannes herz begabet. Und er wäre unerschrocken gewest, sich vor Königl. Majst. zugestellen und zurechtfertigen: aber auf dass die arme Stadt seinethalben keine ungnade noch schaden zugewarten, und ihme seine abgön- ner und feinde an der seiten sassen, so untergab er sich dem Königl. Befehl und gehorsam willig, und empfing vom Rathe eine
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448 redliche Kundschaft, seines abschiedes, und verhaltung, aber nicht der meinung, dass er wiederkommen solte, stund aus seinem Raths Stuel und Bürgermeister ambte auf, verkaufte hauss und hof Andreas Prokischen, und ging neben seiner geliebten haussfrauen, offentlichen für meniglichen mit aufgedaktem haupte, als ein frommer Bieder Man, zum Lauenthor hinaus, und begab sich nach Dressden. Da nun Steinichen vertrieben, ward wegen der Siegelung jmmer ein gemein Tag nach den andern gehalten auch mit grosser strafe, blutigen Köpfen und einäscherung der Städte gedreuet. Wenn auch der Landvogt wegfuhr wurden Besen hinden an wagen gebunden, domit zu verstehen gegeben wurde, als solten die Stedte mit Besemen zusammengekehrt werden, und wurde zum heftigsten angehalten, man solte ja oder nein, zur siegelung sagen, darumb man denn die ganze gemein, arm vnd reich, zusammen gefordert. Als nun Dorheide der ganzen gemeine die sache wegen der Siegelung in allem ernst und schärfe vorgehalten, sind die Eltesten des Raths, als der gemeine Vorredner abgetreten und haben gesprochen: die bey der gemeine stehen wollen, die sollen zusammentreten: wer aber beym Rathe bleiben wil, die sollen auch an ihren Ort treten: da ist die ganze sammlung zu den Eltesten getreten, ausgenommen Baccalaureus George der sonst Kindermann genennet worden, hat sich abgesondert und vernehmen lassen, dass er bei des Raths erkaentnis bleiben wolle: darauf sich ein murren erhoben, und hat wenig gefehlet, dass er nicht zum fenster hinaus geworffen worden. Darauf die Eltesten ihre meinung mit Kurzenworten einträchtiglich beschlossen : Niemand sollte sie von der Cron zu Böhmen scheiden, wenn gleich ein Stein auf den andern nicht solte bleiben: leib, gutt und ehr wolten sie daransezzen. Da Benedictus mit seinem Rath solche antwort ver- nommen, hat er sich entsezt und ist in furcht gefallen; darumb er sich gedemüthiget, und erbothen, bey und neben der gemeine Leib und gutt zu lassen allein aufs fleissigste gebeten, man wolle niemands ausreden lassen : allein was er sich besorget, das kam ihm in die Hände. Darauf ward am fastnachts Montage zu Görlitz Tagefart ange- stellet, dahin kam Benedictus auch wegen der gemeine zu Budissin, und hat die Besiegelung gar abgeschlagen; welches dem herrn Land- voigt sehr zuwieder gewesen, und weil Benedicten und seinem Haufen wegen der Siegelung die Kunst fehlete, wurde ihm der herr Land- voigt ungünstig, machte ihm auch einen ungnädigen König. Steini- chen bemühete sich unterdessen jmmer umb Verhör und gnade darumb versicherte ihn der herr Landvoigt nach Hoyerswerde, alda er das Schloss, das zuvor von den Stäten zerstöret und zerbrochen war, wieder aufrichtete, und bauete. Da nun Steinichen nach Hojerswerde
448 redliche Kundschaft, seines abschiedes, und verhaltung, aber nicht der meinung, dass er wiederkommen solte, stund aus seinem Raths Stuel und Bürgermeister ambte auf, verkaufte hauss und hof Andreas Prokischen, und ging neben seiner geliebten haussfrauen, offentlichen für meniglichen mit aufgedaktem haupte, als ein frommer Bieder Man, zum Lauenthor hinaus, und begab sich nach Dressden. Da nun Steinichen vertrieben, ward wegen der Siegelung jmmer ein gemein Tag nach den andern gehalten auch mit grosser strafe, blutigen Köpfen und einäscherung der Städte gedreuet. Wenn auch der Landvogt wegfuhr wurden Besen hinden an wagen gebunden, domit zu verstehen gegeben wurde, als solten die Stedte mit Besemen zusammengekehrt werden, und wurde zum heftigsten angehalten, man solte ja oder nein, zur siegelung sagen, darumb man denn die ganze gemein, arm vnd reich, zusammen gefordert. Als nun Dorheide der ganzen gemeine die sache wegen der Siegelung in allem ernst und schärfe vorgehalten, sind die Eltesten des Raths, als der gemeine Vorredner abgetreten und haben gesprochen: die bey der gemeine stehen wollen, die sollen zusammentreten: wer aber beym Rathe bleiben wil, die sollen auch an ihren Ort treten: da ist die ganze sammlung zu den Eltesten getreten, ausgenommen Baccalaureus George der sonst Kindermann genennet worden, hat sich abgesondert und vernehmen lassen, dass er bei des Raths erkaentnis bleiben wolle: darauf sich ein murren erhoben, und hat wenig gefehlet, dass er nicht zum fenster hinaus geworffen worden. Darauf die Eltesten ihre meinung mit Kurzenworten einträchtiglich beschlossen : Niemand sollte sie von der Cron zu Böhmen scheiden, wenn gleich ein Stein auf den andern nicht solte bleiben: leib, gutt und ehr wolten sie daransezzen. Da Benedictus mit seinem Rath solche antwort ver- nommen, hat er sich entsezt und ist in furcht gefallen; darumb er sich gedemüthiget, und erbothen, bey und neben der gemeine Leib und gutt zu lassen allein aufs fleissigste gebeten, man wolle niemands ausreden lassen : allein was er sich besorget, das kam ihm in die Hände. Darauf ward am fastnachts Montage zu Görlitz Tagefart ange- stellet, dahin kam Benedictus auch wegen der gemeine zu Budissin, und hat die Besiegelung gar abgeschlagen; welches dem herrn Land- voigt sehr zuwieder gewesen, und weil Benedicten und seinem Haufen wegen der Siegelung die Kunst fehlete, wurde ihm der herr Land- voigt ungünstig, machte ihm auch einen ungnädigen König. Steini- chen bemühete sich unterdessen jmmer umb Verhör und gnade darumb versicherte ihn der herr Landvoigt nach Hoyerswerde, alda er das Schloss, das zuvor von den Stäten zerstöret und zerbrochen war, wieder aufrichtete, und bauete. Da nun Steinichen nach Hojerswerde
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449 310, 6. 309, 7. 312, 21. 317, 11. kam mit herr Georgen sich unterredete und gnade erlangte, hat Er ihn mit nach Budissin aufs Burg-Lehn genommen, in Franz Kahs Hauss, liss auch den Burgermeister Procop Schinken um geleit an� sprechen, welcher sich darüber entsetzt, und sich ohne Vorwissen der andern herren nicht mächtigen wollen. Steinichen aber wolte des geleits nicht erwarten, sondern ging frey öffentlich in der Stadt zu Barthel Ruprechten und andern guten freunden, und wurde von vielen mit freuden empfangen. Also kam Steinichen bei Königl. Majst. und dem herrn Land- voigt zu gnaden, und damit gleiches mit gleichem bezahlet, so muste Procop Schinke weichen, und wurde Steinichen in sein Bürgermei- ster Ambt wieder eingesezt, und seine feinde stelleten sich freundlich, und wolten alle seine freunde sein. Er begehrte sich aber an nie- mandem zu rächen, und bekam also die Karthe ein loch. Benedictus machte sich heimlichen in der Nacht zum Thor hinaus , und ist zum Hayn in Meissen elendiglich gestorben : Procop Schinke fiel plötzlich in eine Krankheit und starb. Hanns Haft, der Steinichen einen Kirchendieb gescholten, starb auch, und kam Steinichen wieder zu seinen güttern.' Vgl. Joh. v. Guben in script. 1, 94 ff. N. laus. mag. 1834, 70 ff. vffm tage zu Olmitz. Im Ollmiitzer frieden 1479 waren bekannt- lich auf den sterbefall des k. Matthias über den anfall von Mäh- ren, Schlesien und beiden Lausitzen an Böhmen genaue bestim- mungen vestgesetzt worden. S. das friedensinstrument in Sculteti collect. und daraus in der urk. samml. VIII. Nr. 1281a. vgl. Käuffer II, 347. mit tödlicher krangkeit befallen. Im jähzorn über einige frische feigen, welche die hofleute ihm weggegessen, rührte ihn über tafel der schlag. Cureus ann. sil. Witeb. 1571, s. 207. der Sigelung halben. Die oberlaus. städte und manne hatten den ollmiitzer friedenstractat nicht mit untersiegelt und glaubten daher, dass sie durch ihn nicht gebunden und nicht verpflichtet wären, dem nachzukommen, was darin stipulirt worden war. Käuffer III, 1 ff. s. auch 318, 13. in libro litterarum missivarum. Die bicher, welche die concepte der briefe enthalten, die der görlitzer rath absendete, sind noch von den jahren 1491 — 1662 vorhanden. Sie tragen die aufschrift: liber missiuarum et responsiuarum, sind mit grosser sorgfalt, in den jahren 1491 — 1500 von George Emmerich, Bernhardt Mel- zer, Conrad Nyssmann u. a., geführt und enthalten einen schatz von nachrichten für die specialgeschichte der oberlausitz und der angränzenden länder. Der in d. ann. hier erwähnte brief fällt 57
449 310, 6. 309, 7. 312, 21. 317, 11. kam mit herr Georgen sich unterredete und gnade erlangte, hat Er ihn mit nach Budissin aufs Burg-Lehn genommen, in Franz Kahs Hauss, liss auch den Burgermeister Procop Schinken um geleit an� sprechen, welcher sich darüber entsetzt, und sich ohne Vorwissen der andern herren nicht mächtigen wollen. Steinichen aber wolte des geleits nicht erwarten, sondern ging frey öffentlich in der Stadt zu Barthel Ruprechten und andern guten freunden, und wurde von vielen mit freuden empfangen. Also kam Steinichen bei Königl. Majst. und dem herrn Land- voigt zu gnaden, und damit gleiches mit gleichem bezahlet, so muste Procop Schinke weichen, und wurde Steinichen in sein Bürgermei- ster Ambt wieder eingesezt, und seine feinde stelleten sich freundlich, und wolten alle seine freunde sein. Er begehrte sich aber an nie- mandem zu rächen, und bekam also die Karthe ein loch. Benedictus machte sich heimlichen in der Nacht zum Thor hinaus , und ist zum Hayn in Meissen elendiglich gestorben : Procop Schinke fiel plötzlich in eine Krankheit und starb. Hanns Haft, der Steinichen einen Kirchendieb gescholten, starb auch, und kam Steinichen wieder zu seinen güttern.' Vgl. Joh. v. Guben in script. 1, 94 ff. N. laus. mag. 1834, 70 ff. vffm tage zu Olmitz. Im Ollmiitzer frieden 1479 waren bekannt- lich auf den sterbefall des k. Matthias über den anfall von Mäh- ren, Schlesien und beiden Lausitzen an Böhmen genaue bestim- mungen vestgesetzt worden. S. das friedensinstrument in Sculteti collect. und daraus in der urk. samml. VIII. Nr. 1281a. vgl. Käuffer II, 347. mit tödlicher krangkeit befallen. Im jähzorn über einige frische feigen, welche die hofleute ihm weggegessen, rührte ihn über tafel der schlag. Cureus ann. sil. Witeb. 1571, s. 207. der Sigelung halben. Die oberlaus. städte und manne hatten den ollmiitzer friedenstractat nicht mit untersiegelt und glaubten daher, dass sie durch ihn nicht gebunden und nicht verpflichtet wären, dem nachzukommen, was darin stipulirt worden war. Käuffer III, 1 ff. s. auch 318, 13. in libro litterarum missivarum. Die bicher, welche die concepte der briefe enthalten, die der görlitzer rath absendete, sind noch von den jahren 1491 — 1662 vorhanden. Sie tragen die aufschrift: liber missiuarum et responsiuarum, sind mit grosser sorgfalt, in den jahren 1491 — 1500 von George Emmerich, Bernhardt Mel- zer, Conrad Nyssmann u. a., geführt und enthalten einen schatz von nachrichten für die specialgeschichte der oberlausitz und der angränzenden länder. Der in d. ann. hier erwähnte brief fällt 57
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450 323, 5. 324, 17. 326, 14. 327, 24. 327, 32. 328, 32. 330, 26. 355, 31. noch ins j. 1490 aus welchem nur noch wenig, vom tage marga- rethe an, in dem ersten bande zu anfange aufzufinden ist. gerichte zu Rademeritz. Nachdem die görlitzer deputirten, welche dem k. Wladislaus die huldigung geleistet, sich von Prag schon wieder entfernt hatten, war die stadt von den burggrafen von Dohna verklagt worden, dass sie ihnen die gerichtsbarkeit in Radmeritz nicht gestatten wollten. S. über diesen handel weiter unten s. 355. vgl. auch die anm. zu 10, 23. Georgen vom Stain abscheydt. S. anm. zu 35, 10. Bekentniss etzlicher, die konig wladislaus hat Richten lassen. Pod- winsky und Alexander waren die häupter einer verschwörung ge- gen das leben des guten könig Wladislaus. Man wollte ihn auf dem wege nach dem rathhause tödten und hatte dazu schon einen mörder um 300 ducaten gedungen. Der anstifter war der herzog Heinrich (hyncko) von Minsterberg, sohn George Podiebrads, welcher kurz vorher eine erbverbriiderung mit Wladislaus ge- macht hatte und könig von Böhmen zu werden hoffte. Podwinsky und Alexander wurden geviertheilt, drei andere enthauptet und herzog Heinrich starb noch in demselben jahre, wo dies geschah, 1490. s. Pelzel gesch. v. Böhmen, 2. aufl. Prag 1779. s. 407. zum könige von hungern. Der herzog Heinrich von Münsterberg stand mit dem könige Matthias von Ungarn gegen Wladislaus in enger verbindung. der könig Matthias. vff der leiter, dem folterinstrumente. mylestniessiehe krale heisst, wie daneben stehet, gnedigt leuchtigst, gütigstdurchlauchtigster könig. jm briue buche steht folgendes von George Emerich concipirtes schreiben. An hern John hern von Janewicz etc. obersten burg. grauen zcu prag vnd hewbtmann des konigreichs zu behmen. Vnsern willigen dinst zeuuor Edler Wolgeborner g. h. vnd gon- ner ewr g. schreiben vff ansynnen des Edeln hern Nikels vom gre- uenstein etc., das wir der zwetracht halben so sich zwischen jm vnd vns halten, vff martini schirst komend vor ewrn g. vnd den hern vffm schlos zeu prag irscheinen, vnd jm zcu seinen schulden antwor- ten solten etc. zeu sampt eingelegten czedeln der meinung, wir hetten mit gewalt vnd hochmüt das gericht zeu rademericz, wider vnsers gnedigsten hern des koniges zou hungern vnd zeu behmen etc. gebot vnbillichen nyder gehawen, mit weitern jnhalt vnd besunder eczliche drew dorjnen aüssgedruckt, haben wir gutlichen auffgenohmen vnd
450 323, 5. 324, 17. 326, 14. 327, 24. 327, 32. 328, 32. 330, 26. 355, 31. noch ins j. 1490 aus welchem nur noch wenig, vom tage marga- rethe an, in dem ersten bande zu anfange aufzufinden ist. gerichte zu Rademeritz. Nachdem die görlitzer deputirten, welche dem k. Wladislaus die huldigung geleistet, sich von Prag schon wieder entfernt hatten, war die stadt von den burggrafen von Dohna verklagt worden, dass sie ihnen die gerichtsbarkeit in Radmeritz nicht gestatten wollten. S. über diesen handel weiter unten s. 355. vgl. auch die anm. zu 10, 23. Georgen vom Stain abscheydt. S. anm. zu 35, 10. Bekentniss etzlicher, die konig wladislaus hat Richten lassen. Pod- winsky und Alexander waren die häupter einer verschwörung ge- gen das leben des guten könig Wladislaus. Man wollte ihn auf dem wege nach dem rathhause tödten und hatte dazu schon einen mörder um 300 ducaten gedungen. Der anstifter war der herzog Heinrich (hyncko) von Minsterberg, sohn George Podiebrads, welcher kurz vorher eine erbverbriiderung mit Wladislaus ge- macht hatte und könig von Böhmen zu werden hoffte. Podwinsky und Alexander wurden geviertheilt, drei andere enthauptet und herzog Heinrich starb noch in demselben jahre, wo dies geschah, 1490. s. Pelzel gesch. v. Böhmen, 2. aufl. Prag 1779. s. 407. zum könige von hungern. Der herzog Heinrich von Münsterberg stand mit dem könige Matthias von Ungarn gegen Wladislaus in enger verbindung. der könig Matthias. vff der leiter, dem folterinstrumente. mylestniessiehe krale heisst, wie daneben stehet, gnedigt leuchtigst, gütigstdurchlauchtigster könig. jm briue buche steht folgendes von George Emerich concipirtes schreiben. An hern John hern von Janewicz etc. obersten burg. grauen zcu prag vnd hewbtmann des konigreichs zu behmen. Vnsern willigen dinst zeuuor Edler Wolgeborner g. h. vnd gon- ner ewr g. schreiben vff ansynnen des Edeln hern Nikels vom gre- uenstein etc., das wir der zwetracht halben so sich zwischen jm vnd vns halten, vff martini schirst komend vor ewrn g. vnd den hern vffm schlos zeu prag irscheinen, vnd jm zcu seinen schulden antwor- ten solten etc. zeu sampt eingelegten czedeln der meinung, wir hetten mit gewalt vnd hochmüt das gericht zeu rademericz, wider vnsers gnedigsten hern des koniges zou hungern vnd zeu behmen etc. gebot vnbillichen nyder gehawen, mit weitern jnhalt vnd besunder eczliche drew dorjnen aüssgedruckt, haben wir gutlichen auffgenohmen vnd
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451 vorstanden. Vnd noch dem vns die konigl. mnt. des gemelten ge- richts halben geschriben vnd entpholhen hat, das wirsz so lang bisz vns ein voit zeugegeben wurd, solden bestehen lassen, haben wir vns dornoch gehalden, vnd wolden ye vngerne seiner ko. g. schaf- fung vnd gebot, noch dem vns hr. Nickel ewren g. furbracht, vor- achten ader vbirgreiffen, vnd haben sulch gericht nicht auss hochmüt vnd mit eigner gewalt sunder mit gerichts hulff vnd noch lauth ko- niglicher priuilegien begnadunge vnd freiheit, als wir auch an andern orten vormals offte gethan, abehawen vnd nyderlegen lassen, dorumb das her Nickel vnd sein bruder sulchs ane irkentniss des rechten vnd ausz eigner gewalt, ko. mt oberkeit zeu abbruch vnd zeu schaden auch zu schwechung berurter vnser priuilegien vnd herlikeit, in dissen koniglichen gerichten gancz von newen auffgericht vnd gebawet ha- ben. So denne die ko. mt. diszen sechs landen vnd steten den Edeln vnd Wolgebornen herrn Sigmunden von wartemberg herrn zeu tet- schen etc. zcu einem voit vnd amechtman gesaczt vnd vorordent, solde ye her nikel als vns bedunken will, auch ewr g. abnehmen kann, jn gemelten sachen, die seiner g. amecht belangen, billich seine g. irsucht vnd angeruffen haben, wurde sich seine g. gegen jm vnd vns wol der billikeit gehalten haben, Vnd wann nüen ko. mt. dem gemelten vnsern amechtmann vnd g. h. in kurcz vorschinener czeit der gericht halben, die seinen ko. g. im ganczen herzogethüm zeu Gorlicz, als einem konig vnd erbhern des landes zustehen, bisun- dern bepheel gethan, die selben gericht wie die vor alders gehalten, zou schuczen vnd hanthaben, vnd ap jmandes die selben vormeinte jn anspruch zu haben, das solchs vff zcukunfft seiner k. g. jn die land stehen solde, als dann, wolde seine ko. g. einem ieden, was billich, geschehen lassen, Bithen wir mit besunderm vleis, ewr g. geruch vorgenanten hern Nikeln, so er ye die ko. gericht vnd vns nicht vormeinte ansprach zcuirlassen, gutlichen dohin zcu weissen, das er sulchs, nach lauth ko. nt. schaffung vnd entpheel, vff zcu- kunfft seiner k. g. jn die land, jn rwhe stelte, vnd jm nicht gesta- ten, jn des eingerlei fede vnd widerwertikeit, dorczu wir jm vngerne vrsach geben wolden, gegen vns vorczunehmen vnd vns dermassen zcur gegentat zou notigen, auffrurh vnd weitern vnrath, so dorausz ko. mt landen vnd Steten irwachsen mochte, statlichen vorzukomen, als dann auch sulchs, ewr g. dergleichen ausz vnsers g. h. vnd amechtmansz schrifften genuglichen vorstehen wurth, vnd haben ganczes vorhoffen, ewr g. denn also zu thuen geneigt sein werd, wollen wir vns ewer g. als vnsern g.h. willig vnd bereith sein zeu- uordienen. Geben Sonnobend am tage s. Hedwigis. Laut des dar- auf folgenden briefconceptes schickten die Görlitzer eine copie die- 57 7
451 vorstanden. Vnd noch dem vns die konigl. mnt. des gemelten ge- richts halben geschriben vnd entpholhen hat, das wirsz so lang bisz vns ein voit zeugegeben wurd, solden bestehen lassen, haben wir vns dornoch gehalden, vnd wolden ye vngerne seiner ko. g. schaf- fung vnd gebot, noch dem vns hr. Nickel ewren g. furbracht, vor- achten ader vbirgreiffen, vnd haben sulch gericht nicht auss hochmüt vnd mit eigner gewalt sunder mit gerichts hulff vnd noch lauth ko- niglicher priuilegien begnadunge vnd freiheit, als wir auch an andern orten vormals offte gethan, abehawen vnd nyderlegen lassen, dorumb das her Nickel vnd sein bruder sulchs ane irkentniss des rechten vnd ausz eigner gewalt, ko. mt oberkeit zeu abbruch vnd zeu schaden auch zu schwechung berurter vnser priuilegien vnd herlikeit, in dissen koniglichen gerichten gancz von newen auffgericht vnd gebawet ha- ben. So denne die ko. mt. diszen sechs landen vnd steten den Edeln vnd Wolgebornen herrn Sigmunden von wartemberg herrn zeu tet- schen etc. zcu einem voit vnd amechtman gesaczt vnd vorordent, solde ye her nikel als vns bedunken will, auch ewr g. abnehmen kann, jn gemelten sachen, die seiner g. amecht belangen, billich seine g. irsucht vnd angeruffen haben, wurde sich seine g. gegen jm vnd vns wol der billikeit gehalten haben, Vnd wann nüen ko. mt. dem gemelten vnsern amechtmann vnd g. h. in kurcz vorschinener czeit der gericht halben, die seinen ko. g. im ganczen herzogethüm zeu Gorlicz, als einem konig vnd erbhern des landes zustehen, bisun- dern bepheel gethan, die selben gericht wie die vor alders gehalten, zou schuczen vnd hanthaben, vnd ap jmandes die selben vormeinte jn anspruch zu haben, das solchs vff zcukunfft seiner k. g. jn die land stehen solde, als dann, wolde seine ko. g. einem ieden, was billich, geschehen lassen, Bithen wir mit besunderm vleis, ewr g. geruch vorgenanten hern Nikeln, so er ye die ko. gericht vnd vns nicht vormeinte ansprach zcuirlassen, gutlichen dohin zcu weissen, das er sulchs, nach lauth ko. nt. schaffung vnd entpheel, vff zcu- kunfft seiner k. g. jn die land, jn rwhe stelte, vnd jm nicht gesta- ten, jn des eingerlei fede vnd widerwertikeit, dorczu wir jm vngerne vrsach geben wolden, gegen vns vorczunehmen vnd vns dermassen zcur gegentat zou notigen, auffrurh vnd weitern vnrath, so dorausz ko. mt landen vnd Steten irwachsen mochte, statlichen vorzukomen, als dann auch sulchs, ewr g. dergleichen ausz vnsers g. h. vnd amechtmansz schrifften genuglichen vorstehen wurth, vnd haben ganczes vorhoffen, ewr g. denn also zu thuen geneigt sein werd, wollen wir vns ewer g. als vnsern g.h. willig vnd bereith sein zeu- uordienen. Geben Sonnobend am tage s. Hedwigis. Laut des dar- auf folgenden briefconceptes schickten die Görlitzer eine copie die- 57 7
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152 356, 10. 356, 21. 356, 32. 357, 3. ses schreibens an den landvoigt und baten ihn, dem burggrafen die sache ebenfalls auseinander zu setzen, damit sie, wider loblich altherkomen vnd ordnunge disser land und Stete, aus des landvoigts ampt an die ende nicht getzogen würden. in libro missiuarum stehet ein schreiben an H. v. Reichenbach vom tage Nicolai, worin ihm der rath ankündigt, dass er ihn vor die vierbänke nach Görlitz fordern werde, weil die sache nirgends anders als daselbst rechtlich entschieden werden könne. Von einer mont. n. Kath. ausgef. schrift habe ich nichts darin gefunden. ut patet in libro missiuarum. Der rath liess es sich sehr angele- gen sein, die widerspenstigen und entlauffenen mühlknechte wieder zu erlangen. Er schrieb am tage Vincentii an dieselben, welche sich von Löwenberg aus schriftlich an ihn gewendet hatten, freund- lich und höflich zuriick, nannte sie seine guten freunde und setzte ihnen auseinander, dass der rath keine neuigkeit aufkommen lassen könne und dass sie sich nach seinem gegebnen verbote richten missten, wenn sie in Görlitz wieder aufgenommen sein wollten. Zugleich aber ersuchte der rath unter demselben datum den rath zu Löwenberg, die mühlknechte so weit einzunehmen, dass sie sich sulcher vbirfarung halben wider in des raths straff stelten, oder doch ihnen in Löwenberg keine arbeit zu gében. Die mühlknechte, sieben an der zahl, wurden namhaft gemacht. Der löwenberger rath antwortete, er würde sich vorkommenden falles nach dem wunsche der Görlitzer gegen sie verhalten. Aber schon donnerstag n. Matthiae begehrten diese die einsetzung des rädelsführers, be- richteten die sache an die städte Breslau, Liegnitz und Neisse, und verfolgten später die mühlknechte überall hin mit ihren brie- fen an die herzogin Ludmilla zu Liegnitz, an Heintzen Zcedlitz, hewptman zu Liegnitz vnd Haynow, den rath zu Schweidnitz, zu Jauer, zu Striegau u. a. m. In libro missiuarum. Hier steht der brief an den bischof zu Meis- sen (d. mittivoch n. Lucie) worin der rath um dispensation nach- sucht und sich auf seine besonderen privilegien, in beziehung auf dergleichen interdicte, beruft und vorstellt, dass das jetzt ausge- sprochene mergliche zcuruckung vnd geschrehe im volke hervorbrin- gen werde. Uebrigens sei die begangene missethat, dazu er keine ursache gegeben, dem rathe gancz wehe vnd leyd. pentzk gekaufft. S. über den verkauf von Penzig das briefbuch unter diesem jahre und des herrn policeirath Köhlers preisschrift iiber die zerstörten raubburgen und eingegangenen klöster in der Oberlausitz, mscr. geschriben. Die briefconcepte s, im briefbuche. 358, 4.
152 356, 10. 356, 21. 356, 32. 357, 3. ses schreibens an den landvoigt und baten ihn, dem burggrafen die sache ebenfalls auseinander zu setzen, damit sie, wider loblich altherkomen vnd ordnunge disser land und Stete, aus des landvoigts ampt an die ende nicht getzogen würden. in libro missiuarum stehet ein schreiben an H. v. Reichenbach vom tage Nicolai, worin ihm der rath ankündigt, dass er ihn vor die vierbänke nach Görlitz fordern werde, weil die sache nirgends anders als daselbst rechtlich entschieden werden könne. Von einer mont. n. Kath. ausgef. schrift habe ich nichts darin gefunden. ut patet in libro missiuarum. Der rath liess es sich sehr angele- gen sein, die widerspenstigen und entlauffenen mühlknechte wieder zu erlangen. Er schrieb am tage Vincentii an dieselben, welche sich von Löwenberg aus schriftlich an ihn gewendet hatten, freund- lich und höflich zuriick, nannte sie seine guten freunde und setzte ihnen auseinander, dass der rath keine neuigkeit aufkommen lassen könne und dass sie sich nach seinem gegebnen verbote richten missten, wenn sie in Görlitz wieder aufgenommen sein wollten. Zugleich aber ersuchte der rath unter demselben datum den rath zu Löwenberg, die mühlknechte so weit einzunehmen, dass sie sich sulcher vbirfarung halben wider in des raths straff stelten, oder doch ihnen in Löwenberg keine arbeit zu gében. Die mühlknechte, sieben an der zahl, wurden namhaft gemacht. Der löwenberger rath antwortete, er würde sich vorkommenden falles nach dem wunsche der Görlitzer gegen sie verhalten. Aber schon donnerstag n. Matthiae begehrten diese die einsetzung des rädelsführers, be- richteten die sache an die städte Breslau, Liegnitz und Neisse, und verfolgten später die mühlknechte überall hin mit ihren brie- fen an die herzogin Ludmilla zu Liegnitz, an Heintzen Zcedlitz, hewptman zu Liegnitz vnd Haynow, den rath zu Schweidnitz, zu Jauer, zu Striegau u. a. m. In libro missiuarum. Hier steht der brief an den bischof zu Meis- sen (d. mittivoch n. Lucie) worin der rath um dispensation nach- sucht und sich auf seine besonderen privilegien, in beziehung auf dergleichen interdicte, beruft und vorstellt, dass das jetzt ausge- sprochene mergliche zcuruckung vnd geschrehe im volke hervorbrin- gen werde. Uebrigens sei die begangene missethat, dazu er keine ursache gegeben, dem rathe gancz wehe vnd leyd. pentzk gekaufft. S. über den verkauf von Penzig das briefbuch unter diesem jahre und des herrn policeirath Köhlers preisschrift iiber die zerstörten raubburgen und eingegangenen klöster in der Oberlausitz, mscr. geschriben. Die briefconcepte s, im briefbuche. 358, 4.
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453 360, 32. 362, 12. 360, 20. 360, 11. Das steynyn bilde. Dieses steinbild befindet sich noch in der h. dreifaltigkeits- oder ehem. mönchskirche, aber nicht mehr auf dem altare, welcher aus neueren zeiten ist, sondern rechts an dem eingange aus dem schiff in das presbyterium. vnser lieben frawen taffel. Ueber dieses treffliche kunstwerk, wel- ches zu neuerer zeit in dem theile der dreifaltigkeitskirche aufge- stellt worden ist, welcher die st. Barbaracapelle heist, s. Büschings ausführl. beschreibung im n. laus. magazin 1824 s. 170 ff. die Recht irliden. S. s. 36, 24 und die anm. dazu s. 407 ff. nickel wellern. Vgl. s. 20, 30 und Antons diplom. beitr. s. 124. ff. Das briefbuch des raths ist voll von schreiben in dieser sache, tvelche demselben viel mühe und sorge machte.
453 360, 32. 362, 12. 360, 20. 360, 11. Das steynyn bilde. Dieses steinbild befindet sich noch in der h. dreifaltigkeits- oder ehem. mönchskirche, aber nicht mehr auf dem altare, welcher aus neueren zeiten ist, sondern rechts an dem eingange aus dem schiff in das presbyterium. vnser lieben frawen taffel. Ueber dieses treffliche kunstwerk, wel- ches zu neuerer zeit in dem theile der dreifaltigkeitskirche aufge- stellt worden ist, welcher die st. Barbaracapelle heist, s. Büschings ausführl. beschreibung im n. laus. magazin 1824 s. 170 ff. die Recht irliden. S. s. 36, 24 und die anm. dazu s. 407 ff. nickel wellern. Vgl. s. 20, 30 und Antons diplom. beitr. s. 124. ff. Das briefbuch des raths ist voll von schreiben in dieser sache, tvelche demselben viel mühe und sorge machte.
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ANHANG.
ANHANG.
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GOERLITZER LEHNRECHT.
GOERLITZER LEHNRECHT.
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Diz ist ein Buch von dem lenrehte. wer cluoch an lenrechte welle wesin. der sol diz buch dicke la vor lesin. 2. Zomerstin sol wir merkin daz der herschilt uon me kunige nider stiget unze an den siuenden. vnde da endit. 3. Die leyen vorstin die stigent von dem anderen herschilde an den dritten. do sie der geistlichen uorstin man wordin. 4. phaffin vnde urowin brachtin den sestin schilt an den siuendin. gebure vnde couflivte unde alle rechtelose livte. vnde alle die uon riter art nicht ne sin. von irs uater haluen noch von ir eldir Ib uatir. die ne habin nehein lenrecht. 5. Swelich herre iedoch ir eime len liet von deme hat er zohant lenrecht. sus getane livte die ne erbin ir lenrecht an ir kinder nicht. sie ne mogin ovch irme len an andere herrin nicht uolgin. 6. Die des herschildes nicht ne habin. die mak man vorwisin von gezivge an lenrechte. vnde ir orteil vor- 15 sprechin. svndir ir herre von deme sie sint belent. der ne mag iren gezivch nicht winder redin. 5 10 1. Si quis velit instrui in jure beneficiali, hunc libellum respiciat, et ejus doctrinam non despiciat. 2. Primo consideremus, quod beneficialis clypeus a rege descendit et in septimo deficit. 3. Secundo in tertium descenderunt cly- peum laicales principes, cum Episcoporum fiebant homines, et sextum clypeum transtulerunt in septimum. 4. Clerici et mulieres, rustici et mercatores, et jure carentes, et in fornicatione nati, et omnes qui non sunt ex homine mili- tari, ex parte patris eorum et avi, jure carent beneficiali. — 5. Si quis ta- men uni istorum concedit beneficia, beneficialia ab eo solus habebit jura, in filios suos autem non hereditabit beneficia, nec etiam in alium beneficia se- quuntur dominum. 6. A testimonio possunt abjici in jure beneficiali, et a dan- dis sententiis, quibus deest clypeus legalis, sed dominus eorum, qui eos inbene- ficiarit, contradicere non poterit eorum testimonium. 58
Diz ist ein Buch von dem lenrehte. wer cluoch an lenrechte welle wesin. der sol diz buch dicke la vor lesin. 2. Zomerstin sol wir merkin daz der herschilt uon me kunige nider stiget unze an den siuenden. vnde da endit. 3. Die leyen vorstin die stigent von dem anderen herschilde an den dritten. do sie der geistlichen uorstin man wordin. 4. phaffin vnde urowin brachtin den sestin schilt an den siuendin. gebure vnde couflivte unde alle rechtelose livte. vnde alle die uon riter art nicht ne sin. von irs uater haluen noch von ir eldir Ib uatir. die ne habin nehein lenrecht. 5. Swelich herre iedoch ir eime len liet von deme hat er zohant lenrecht. sus getane livte die ne erbin ir lenrecht an ir kinder nicht. sie ne mogin ovch irme len an andere herrin nicht uolgin. 6. Die des herschildes nicht ne habin. die mak man vorwisin von gezivge an lenrechte. vnde ir orteil vor- 15 sprechin. svndir ir herre von deme sie sint belent. der ne mag iren gezivch nicht winder redin. 5 10 1. Si quis velit instrui in jure beneficiali, hunc libellum respiciat, et ejus doctrinam non despiciat. 2. Primo consideremus, quod beneficialis clypeus a rege descendit et in septimo deficit. 3. Secundo in tertium descenderunt cly- peum laicales principes, cum Episcoporum fiebant homines, et sextum clypeum transtulerunt in septimum. 4. Clerici et mulieres, rustici et mercatores, et jure carentes, et in fornicatione nati, et omnes qui non sunt ex homine mili- tari, ex parte patris eorum et avi, jure carent beneficiali. — 5. Si quis ta- men uni istorum concedit beneficia, beneficialia ab eo solus habebit jura, in filios suos autem non hereditabit beneficia, nec etiam in alium beneficia se- quuntur dominum. 6. A testimonio possunt abjici in jure beneficiali, et a dan- dis sententiis, quibus deest clypeus legalis, sed dominus eorum, qui eos inbene- ficiarit, contradicere non poterit eorum testimonium. 58
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460 2. Von zwein mannen. Of zwene man sprechint ein recht an ein guot. der eine 2a habe den herschilt. der andir nicht. swelch ir an rechte vol- comin ist. der vare vore mit sime gezivge. vnde ienem wirt bruch die des herschildes nicht ne hat. 7. Ein man die volco- min ist an lenrechte. wirt her belent von einem phaffin. odir von einir urowin odir von ieman deme gelich. der ne mag deme lene an einen anderen herren nicht geuolgin iz ne si des riches len odir geistlich. daz ein man odir ein urowe. von einer kure vntphangin habe. daran mag ein man wole lenrecht 10 behaldin. 8. Ein man sol sweren sime herrin. daz her ime 2b also getruwe. vnde also holt si. also ein man sime herrin durch recht sol. al die wile he sin man sie. vnde len von ime habe. vnde ne tuot he des niht. so ne mag he niemans geziuch an sines herrin lenrechte. Jegelich man sal ovch sinen 15 herrin erin durch recht. 9. vnde sal ovch ime dienen. des riches hereuart. of siv ime mit orteile von sime herrin gebotin wirt. ses wochin vor der samenunge. iz zwene sine man da horin. nicht vordere wan in duschin lande. daz romischen riche vndir danik sie. 5 20 3. von der sale. 10. 11. Alle die osterhaluin der sale belent sin. die svlin 3a des riches heruart dienen zo polen. vnde zo winiden. vnde zo beheimen irme herrin. mit ir seluis cost ses wochin, vnde dar nach ses wochin dienestis ledich sin. 25 Sed si duo dicunt sibi jus unum, scilicet in jure perfectus; et praedicto- rum aliquis, in aliquibus bonis, jure perfectus praecedat in testimonio, in quo et deficiat deficiens in legali clypeo. 7. Homo perfectus in beneficiali jure, si a clerico vel muliere, aut ab hujus modi aliquo inbeneficiatur, haec beneficia in alium dominum non sequantur, nisi imperialia sint, et ecclesiastica, quae vir vel mulier aliqua per electionem susceperint, in his homo beneficiale jus habebit. — 8. Homo domino suo certum faciat juramento, quod sibi adeo fidelis sit et amicus, sicut homo est domino suo debitus, quam diu homo vivus et beneficia ab eo habuerit, quod quando homo non fecerit, testis esse non poterit ille in sui domini jure beneficiali. Exhibeat etiam domino suo debitum honorem et servitium. 9. Regis justum servitium, a domino suo sententialiter praeceptum sex hebdomadis ante diem expeditionis in duorum hominum suorum audientia, serviat, (inquam) ex justitia infra terram Teutonicam Romano regno subdi- tam. 10. Omnes Trans-Satani inbeneficiati in parte orientali serviant in Po- loniam, Sclavoniam et Bohemiam. 11. Sex hebdomadibus homo serviat domino suo in domini expensa, a servitio sex hebdomadibus quiescat postea.
460 2. Von zwein mannen. Of zwene man sprechint ein recht an ein guot. der eine 2a habe den herschilt. der andir nicht. swelch ir an rechte vol- comin ist. der vare vore mit sime gezivge. vnde ienem wirt bruch die des herschildes nicht ne hat. 7. Ein man die volco- min ist an lenrechte. wirt her belent von einem phaffin. odir von einir urowin odir von ieman deme gelich. der ne mag deme lene an einen anderen herren nicht geuolgin iz ne si des riches len odir geistlich. daz ein man odir ein urowe. von einer kure vntphangin habe. daran mag ein man wole lenrecht 10 behaldin. 8. Ein man sol sweren sime herrin. daz her ime 2b also getruwe. vnde also holt si. also ein man sime herrin durch recht sol. al die wile he sin man sie. vnde len von ime habe. vnde ne tuot he des niht. so ne mag he niemans geziuch an sines herrin lenrechte. Jegelich man sal ovch sinen 15 herrin erin durch recht. 9. vnde sal ovch ime dienen. des riches hereuart. of siv ime mit orteile von sime herrin gebotin wirt. ses wochin vor der samenunge. iz zwene sine man da horin. nicht vordere wan in duschin lande. daz romischen riche vndir danik sie. 5 20 3. von der sale. 10. 11. Alle die osterhaluin der sale belent sin. die svlin 3a des riches heruart dienen zo polen. vnde zo winiden. vnde zo beheimen irme herrin. mit ir seluis cost ses wochin, vnde dar nach ses wochin dienestis ledich sin. 25 Sed si duo dicunt sibi jus unum, scilicet in jure perfectus; et praedicto- rum aliquis, in aliquibus bonis, jure perfectus praecedat in testimonio, in quo et deficiat deficiens in legali clypeo. 7. Homo perfectus in beneficiali jure, si a clerico vel muliere, aut ab hujus modi aliquo inbeneficiatur, haec beneficia in alium dominum non sequantur, nisi imperialia sint, et ecclesiastica, quae vir vel mulier aliqua per electionem susceperint, in his homo beneficiale jus habebit. — 8. Homo domino suo certum faciat juramento, quod sibi adeo fidelis sit et amicus, sicut homo est domino suo debitus, quam diu homo vivus et beneficia ab eo habuerit, quod quando homo non fecerit, testis esse non poterit ille in sui domini jure beneficiali. Exhibeat etiam domino suo debitum honorem et servitium. 9. Regis justum servitium, a domino suo sententialiter praeceptum sex hebdomadis ante diem expeditionis in duorum hominum suorum audientia, serviat, (inquam) ex justitia infra terram Teutonicam Romano regno subdi- tam. 10. Omnes Trans-Satani inbeneficiati in parte orientali serviant in Po- loniam, Sclavoniam et Bohemiam. 11. Sex hebdomadibus homo serviat domino suo in domini expensa, a servitio sex hebdomadibus quiescat postea.
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461 4. von me kunige. 12. Swenne ein kunnich der gecorn von duschin herrin zo rome uerit. nach der wihe. so svlin durch recht mit ime uarin ses vorstin die di erstin sint an siner core. daz deme 5 babiste offinbare si. div rechte core des kvniges. 13. der svln ovch mite uarin alle die von riches guote belent sint. iegelich man mit sime herrin. her ne lose die uart mit zehendin punde sines geldis. daz her iarlich hat von sime herrin. 14. 3b dise hereuart die sal man durch recht einem iegelichen manne 10 gebiten. drie tage. vnde ses wochin. vnde ein iar. uor der samenunge. 15. ir dienst sal endin so der keyser gewihet is. 16. Jegelich man sal ovch sime herrin da mite dienen. daz her ime orteil vinde. zo sime lenrechte. swenne her iz be- durfe. vor mitten tage. vnde in vngebundinen tagen. Swe- 15 lich sache auer vor mitten tage. vnde ingebvndinen tagin wirt irhauin. die mag man wol enden na mitten tage. vnde in gebvndinen tagin. 5. von geligene. 17. Swelich man sime herrin geligen hat ein perit. odir 20 so getanis icht vnde her des nicht hauin ne mag. odir icht 4a vorlorn hat in sines herrin dieneste. die wile ime sin schade nicht vorgoldin ist. so ne darf he durch recht sime herrin nicht dienen. noch zo sime lenrechte wesin. 18. Also lange der herre sinem manne rechtes weigert. of he icht uf in vor- 25 derit. in der antwerde zweier siner manne. also lange mag der man sime herrin dienstis weigerin. vnde ne darf zo sime len- 12. Rex quem eligunt Teutonici, cum Romam vadit ordinari, secum ibunt de jure sea principes, qui primi sunt in ejus electione, ut pateat Apostolico régis justa electio. 13. Ibunt illuc et alii omnes imperialia beneficia habentes, quisque cum domino suo, nisi talento decimo iter redimat, quod annuatim a domino suo habuerat. 14. Haec expeditio prius tribus diebus, et anno et sex hebdomadibus, ante diem expeditionis cuilibet ex justitia erit intimanda. 15. Hujus servitii sit terminus, cum rex fuerit ordinatus. 16. Homo etiam domi- no suo in hoc serviat, ut beneficiales sententias sibi inveniat, cum dominus eguerit ante meridiem in diebus absolutis. Quicquid ante meridiem in diebus absolutis inchoatur, id post meridiem et in diebus observabilibus terminari li- centiatur. 17. Si quis equum vel hujus modi aliquid domino suo concesserit, et non rehabuerit, vel aliquid perdiderit in ejus servitio, interim non tenetur ex debito, ejus beneficiali interesse juri, nec servire aliquid, quamdiu non ha- buerit rectam rationem sui damni. 18. Dominus etiam, si suo homini justi- tiam renuerit, cum ab eo incusatus fuerit, in audientia duorum hominum suorum, interim homo renuere servitio domini poterit, et beneficiali jure ejus non interesse.
461 4. von me kunige. 12. Swenne ein kunnich der gecorn von duschin herrin zo rome uerit. nach der wihe. so svlin durch recht mit ime uarin ses vorstin die di erstin sint an siner core. daz deme 5 babiste offinbare si. div rechte core des kvniges. 13. der svln ovch mite uarin alle die von riches guote belent sint. iegelich man mit sime herrin. her ne lose die uart mit zehendin punde sines geldis. daz her iarlich hat von sime herrin. 14. 3b dise hereuart die sal man durch recht einem iegelichen manne 10 gebiten. drie tage. vnde ses wochin. vnde ein iar. uor der samenunge. 15. ir dienst sal endin so der keyser gewihet is. 16. Jegelich man sal ovch sime herrin da mite dienen. daz her ime orteil vinde. zo sime lenrechte. swenne her iz be- durfe. vor mitten tage. vnde in vngebundinen tagen. Swe- 15 lich sache auer vor mitten tage. vnde ingebvndinen tagin wirt irhauin. die mag man wol enden na mitten tage. vnde in gebvndinen tagin. 5. von geligene. 17. Swelich man sime herrin geligen hat ein perit. odir 20 so getanis icht vnde her des nicht hauin ne mag. odir icht 4a vorlorn hat in sines herrin dieneste. die wile ime sin schade nicht vorgoldin ist. so ne darf he durch recht sime herrin nicht dienen. noch zo sime lenrechte wesin. 18. Also lange der herre sinem manne rechtes weigert. of he icht uf in vor- 25 derit. in der antwerde zweier siner manne. also lange mag der man sime herrin dienstis weigerin. vnde ne darf zo sime len- 12. Rex quem eligunt Teutonici, cum Romam vadit ordinari, secum ibunt de jure sea principes, qui primi sunt in ejus electione, ut pateat Apostolico régis justa electio. 13. Ibunt illuc et alii omnes imperialia beneficia habentes, quisque cum domino suo, nisi talento decimo iter redimat, quod annuatim a domino suo habuerat. 14. Haec expeditio prius tribus diebus, et anno et sex hebdomadibus, ante diem expeditionis cuilibet ex justitia erit intimanda. 15. Hujus servitii sit terminus, cum rex fuerit ordinatus. 16. Homo etiam domi- no suo in hoc serviat, ut beneficiales sententias sibi inveniat, cum dominus eguerit ante meridiem in diebus absolutis. Quicquid ante meridiem in diebus absolutis inchoatur, id post meridiem et in diebus observabilibus terminari li- centiatur. 17. Si quis equum vel hujus modi aliquid domino suo concesserit, et non rehabuerit, vel aliquid perdiderit in ejus servitio, interim non tenetur ex debito, ejus beneficiali interesse juri, nec servire aliquid, quamdiu non ha- buerit rectam rationem sui damni. 18. Dominus etiam, si suo homini justi- tiam renuerit, cum ab eo incusatus fuerit, in audientia duorum hominum suorum, interim homo renuere servitio domini poterit, et beneficiali jure ejus non interesse.
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462 rechte nicht comen. 19. Zwene man mugin wol mit eime lene belent werden. also daz iz der eine in sime nuzze habe. vnde der andir nach disses tode sin erbe werde an deme selbin gute. 20. of he an sinem ende ne heinen svn ne habe der sin len erbe si. Doch ne mag der andir daz selbe len nicht be- haldin et ne habe sin vor vare an me lene in sinen werin ge- habit. vnze an sin ende Vnde sin herre der ime dazselbe len leth der ne lebe 21. nach ienis mannis tode. die daz selbe len hatte in sime nuzze. der di ander an me len ist. also hie geredit ist. der sal binnen ses wochin vnde eime iare co- 10 5a men zo sime herrin vnde bite daz er ime bekenne sines lenis daz her ime geligen hatte. bekennit her is ime so ne darf her ne heines zivgis. Lovgit is abir die herre so muoz iz der man bezivgen selbe dritte. 22.23. Die wile der daz in sime nuzze nicht ne hat noch in sinen werin so ne mag he mit nieman 15 sin len gezivgin. sin gezivch bekenne. daz her sehe vnde horde. daz iz ime geligen worde. 4b 5 6. auir. Swer abir daz gut in sime nuzze hat, deme svlin durch recht an sime gezivge gesten. alle die daz sahin vnde horten. 20 5b daz iz ime geligen wart. 24. der uatir eruit an den suon. beide nuozc vnde len. dar vmme ne darf der suon nicht daz ime sin herre sines vatir gut icht laze bewisen. 25. Ein man die ne heinen suon ne hat der eruit an sinen herrin beide guot vnde len. daz zo deme lene gehorit 26. Vor liet ein herre einen 25 19. Beneficio uno possunt inbeneficiari duo, quod unus possessionem ha- beat, et alter successor ejus existat, post mortem illius, in ipsis bonis. 20. Si heres beneficialis, scilicet filius, sibi desit in die obitus, manus secunda non habebit beneficia, nisi in beneficiis praedecessor ejus in die sui obitus ea in sua habuerit warandia et dominus adhuc vixerit, qui eum inbenefi- ciavit. 21. Dum moritur ille, qui bona habuit in possessione, qui praedicto modo secundus est in beneficio, intra sex hebdomadas et annum vadat ad suum dominum et roget, ut confiteatur de concesso sibi beneficio. Quod si faciat non eget testimonio, si autem negat dominus homini, testificabitur homo tertius. 22. A testimonio abjiciatur, si quis non testatur concessionem se audisse et vi- disse. 23. Cum homo caret possessione, qui autem in bonis est possessione, hujus stabunt in testimonio omnes, quibus est cognitum, quod bona sint ejus beneficium. 24. Pater hereditat in filium possessionem, sicut et beneficium, propter quod non eget filius, ut demandari bona patris sibi faciat dominus. 25. Sic et homo, carens filio, hereditat in dominum possessionem beneficii, sicut et beneficium, nisi dominus concesserit alicui expectationem beneficii. 26. Dominus si concedit homini bona sibi concessa, per hoc in his bonis wa- randia non erit ei aliena erga dominum suum, si is negat concessum sibi
462 rechte nicht comen. 19. Zwene man mugin wol mit eime lene belent werden. also daz iz der eine in sime nuzze habe. vnde der andir nach disses tode sin erbe werde an deme selbin gute. 20. of he an sinem ende ne heinen svn ne habe der sin len erbe si. Doch ne mag der andir daz selbe len nicht be- haldin et ne habe sin vor vare an me lene in sinen werin ge- habit. vnze an sin ende Vnde sin herre der ime dazselbe len leth der ne lebe 21. nach ienis mannis tode. die daz selbe len hatte in sime nuzze. der di ander an me len ist. also hie geredit ist. der sal binnen ses wochin vnde eime iare co- 10 5a men zo sime herrin vnde bite daz er ime bekenne sines lenis daz her ime geligen hatte. bekennit her is ime so ne darf her ne heines zivgis. Lovgit is abir die herre so muoz iz der man bezivgen selbe dritte. 22.23. Die wile der daz in sime nuzze nicht ne hat noch in sinen werin so ne mag he mit nieman 15 sin len gezivgin. sin gezivch bekenne. daz her sehe vnde horde. daz iz ime geligen worde. 4b 5 6. auir. Swer abir daz gut in sime nuzze hat, deme svlin durch recht an sime gezivge gesten. alle die daz sahin vnde horten. 20 5b daz iz ime geligen wart. 24. der uatir eruit an den suon. beide nuozc vnde len. dar vmme ne darf der suon nicht daz ime sin herre sines vatir gut icht laze bewisen. 25. Ein man die ne heinen suon ne hat der eruit an sinen herrin beide guot vnde len. daz zo deme lene gehorit 26. Vor liet ein herre einen 25 19. Beneficio uno possunt inbeneficiari duo, quod unus possessionem ha- beat, et alter successor ejus existat, post mortem illius, in ipsis bonis. 20. Si heres beneficialis, scilicet filius, sibi desit in die obitus, manus secunda non habebit beneficia, nisi in beneficiis praedecessor ejus in die sui obitus ea in sua habuerit warandia et dominus adhuc vixerit, qui eum inbenefi- ciavit. 21. Dum moritur ille, qui bona habuit in possessione, qui praedicto modo secundus est in beneficio, intra sex hebdomadas et annum vadat ad suum dominum et roget, ut confiteatur de concesso sibi beneficio. Quod si faciat non eget testimonio, si autem negat dominus homini, testificabitur homo tertius. 22. A testimonio abjiciatur, si quis non testatur concessionem se audisse et vi- disse. 23. Cum homo caret possessione, qui autem in bonis est possessione, hujus stabunt in testimonio omnes, quibus est cognitum, quod bona sint ejus beneficium. 24. Pater hereditat in filium possessionem, sicut et beneficium, propter quod non eget filius, ut demandari bona patris sibi faciat dominus. 25. Sic et homo, carens filio, hereditat in dominum possessionem beneficii, sicut et beneficium, nisi dominus concesserit alicui expectationem beneficii. 26. Dominus si concedit homini bona sibi concessa, per hoc in his bonis wa- randia non erit ei aliena erga dominum suum, si is negat concessum sibi
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463 manne guot daz ime geligin ist. dar von ne mag ime sin were nicht geuremdit werdin wider sinen herrin of he ime sines lenis lovgit. 7. von me lene. 27. Svme livte sprechit. daz man ne hein gedinge an eime 6a lene nieman ne mvge lien an des mannes bete. die daz len vndir ime hat. ich bewise daz iz gelogin. 28. Ein man die belent is von sime herrin mit einer huofe, odir mit einem phunde. swenne siv ime zo erst ledich wirt. von keime sines mannis 10 tode Ein also belent man behaldit daz erste len. daz sime herrin ledich wirdit. so ime doch ne hein stat si bescheidit. dar vmme hat ein man grozir recht zo deme lene daz ime be- nomit wirt 29.30. Also schiere ein herre sinem manne sin guot 6b heizet bewisen in der antwerde zweier siner manne. zo hant 15 hat der man in deme guote die selbin were. die sines herrin was vor der bewisvnge des lenis. 31. Swem der herre weigerit zo bewisene sin guot daz her ime geligen hat die man neme zo sich ane bewisvnge. Swelich guot her welle. daz sin herre ledich habe. 5 20 8. von dem guote daz geligen ist. u 32. Swenne abir der herre sinem man ein guot geliet vnde benomit ime ein dorf odir ein stat. dar ouir ne sal der man nicht grifen. besizzit auir der man daz guot ses wochin vnde ein iar. so ne darf der herre ime des guotes wesselin 33. Swe- 7a lich guot der man insinen werin nicht ne hat. vnde ime nicht beneficium. 27. Quidam dicunt, quod expectatio beneficii nulli possit concedi absque petitione illius, qui possidet beneficium. Hoc ostendam esse falsum. 28. Homo inbeneficiatus manso vel talento, cum domino primo sit solutum per alicujus hominis sui obitum. Nonne hic inbeneficiatus homo habebit beneficium, quod solutum sit domino, cum tamen nullus locus sibi designatus sit? ergo magis jus habebit homo in beneficio sibi designato. 29. Si unum beneficium duo possessione carentes dicunt sibi ab uno domino esse concessum, tempus concessionis ab utroque denominetur, et prior concessio praestare judicetur. 30. Dominus cum primo suo homini bona concessa facit demonstrari, in au- dientia duorum hominum suorum, statim in eis homo ipsam habet warandiam quae fuerat domini ante demonstrationem beneficii. 31. Cui dominus renuit demonstrare bona, quae sibi concessit, homo accipiat in sua, absque demon- stratione, bona quaecunque voluerit, quae dominus soluta habuerit. 32. Si autem dominus, cum homo bonis fuit inbeneficiatus, villam sibi denominavit vel locum, homo non transgrediatur illum, et homo, si per annum et sex heb- domadarum terminum haec bona possederit, dominus eas sibi non mutabit. 33. Bona quae non habet homo in possessione sua, et quae non sunt sibi de- monstrata, haec non hereditat in filium, nec sequitur ea in dominum alium,
463 manne guot daz ime geligin ist. dar von ne mag ime sin were nicht geuremdit werdin wider sinen herrin of he ime sines lenis lovgit. 7. von me lene. 27. Svme livte sprechit. daz man ne hein gedinge an eime 6a lene nieman ne mvge lien an des mannes bete. die daz len vndir ime hat. ich bewise daz iz gelogin. 28. Ein man die belent is von sime herrin mit einer huofe, odir mit einem phunde. swenne siv ime zo erst ledich wirt. von keime sines mannis 10 tode Ein also belent man behaldit daz erste len. daz sime herrin ledich wirdit. so ime doch ne hein stat si bescheidit. dar vmme hat ein man grozir recht zo deme lene daz ime be- nomit wirt 29.30. Also schiere ein herre sinem manne sin guot 6b heizet bewisen in der antwerde zweier siner manne. zo hant 15 hat der man in deme guote die selbin were. die sines herrin was vor der bewisvnge des lenis. 31. Swem der herre weigerit zo bewisene sin guot daz her ime geligen hat die man neme zo sich ane bewisvnge. Swelich guot her welle. daz sin herre ledich habe. 5 20 8. von dem guote daz geligen ist. u 32. Swenne abir der herre sinem man ein guot geliet vnde benomit ime ein dorf odir ein stat. dar ouir ne sal der man nicht grifen. besizzit auir der man daz guot ses wochin vnde ein iar. so ne darf der herre ime des guotes wesselin 33. Swe- 7a lich guot der man insinen werin nicht ne hat. vnde ime nicht beneficium. 27. Quidam dicunt, quod expectatio beneficii nulli possit concedi absque petitione illius, qui possidet beneficium. Hoc ostendam esse falsum. 28. Homo inbeneficiatus manso vel talento, cum domino primo sit solutum per alicujus hominis sui obitum. Nonne hic inbeneficiatus homo habebit beneficium, quod solutum sit domino, cum tamen nullus locus sibi designatus sit? ergo magis jus habebit homo in beneficio sibi designato. 29. Si unum beneficium duo possessione carentes dicunt sibi ab uno domino esse concessum, tempus concessionis ab utroque denominetur, et prior concessio praestare judicetur. 30. Dominus cum primo suo homini bona concessa facit demonstrari, in au- dientia duorum hominum suorum, statim in eis homo ipsam habet warandiam quae fuerat domini ante demonstrationem beneficii. 31. Cui dominus renuit demonstrare bona, quae sibi concessit, homo accipiat in sua, absque demon- stratione, bona quaecunque voluerit, quae dominus soluta habuerit. 32. Si autem dominus, cum homo bonis fuit inbeneficiatus, villam sibi denominavit vel locum, homo non transgrediatur illum, et homo, si per annum et sex heb- domadarum terminum haec bona possederit, dominus eas sibi non mutabit. 33. Bona quae non habet homo in possessione sua, et quae non sunt sibi de- monstrata, haec non hereditat in filium, nec sequitur ea in dominum alium,
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464 bewisit is. daz ne erbit he nicht an sinen suon, noch ne uol- git ime nicht an ne heinen herrin andren. 34. Inder muntye vnde an zolle vnde an wingartyn. odir an ichte deme geliche. 9. Der belent ist. 35. Swelich man belent wirt der uolgit sime lene an einen andren herrin. vnde erbit iz an sinen suon. al eine habe die herre de stat in siner gewalt da die cinz inne liet Der herre 7b sal ouch durch recht iruollin sinen mannin swaz in an deme cinse gebrichit die wile her in siner gewalt hat die stat da der cinz uz geit. dar vmme beware der herre vor daz er nicht 10 mer lihe sinen mannin an einer stat den siv geldin muge. 10. 36. Swer so erstin belent wirt der sol sin len an der selbin stat vollicliche habe. der nach ime belent wirt. der man sinen herrin daz her ime iruolle swes ime gebrichit 37. Der man ne si belent von sime herrin mit einer huofe. odir mit einer haluin, Sa odir her ne habe von ime an einer benantin stat. daz ime iarliches uivnf schillinge gelde. odir me. so mag man in von gezivge wisen an lenrechte. 15 11. 38. Einen hof. odir einen morgin. den beheldit der man mit sime eide. of her in siner were hat. so ne darf her ne heines gezivgis. 39. Ein ackir mag wol manigis herrin sin. also daz in immer eine von dem andren. doch muoz der nuzc ir eines sin. 40. Swer den cinz des ackirs nimit. ist iz wizzintlich 25 (tamen in dominum alium sequitur, et hereditat in filium homo beneficia, quae prosecutus est quaerimonia justa). 34. Si dominus villam vel vineam, judicium vel decimam, vel hujusmodi aliquid integrum concesserit, vel omne, quod in aliquo solutum habet loco; haec beneficia homo sequitur et hereditat, quamvis demonstratione careat. 35. In moneta et telonio, in vinea, vel decima, vel hujusmodi aliquo, si quis inbeneficiatur, illud beneficium in alium dominum sequitur, et in filium suum illud hereditat, quamvis dominus locum census in potestate habeat et in beneficio: quicquid homini in censu deficit interim, quod dominus habuerit in potestate sua census locum, restituat illi damnum. Propterea provideat sibi dominus, ne plus, quam possit reddere (vel tradere) homini in eo concesserit. 36. Si quis prius inbeneficiatus fuerit, in ipso loco beneficium suum obtineat, et beneficiatus in postero dominum de restauratione moneat. 37. Homo, nisi manso vel dimidio sit inbeneficiatus a domino, aut qui in loco aliquo sit, inbeneficiatus a domino, ut annuatim ab eo habeat, quod quinque solidos vel plus valeat, a testimonio potest abjici in jure beneficiali. 38. Unam cortem vel jugèrum unum homo solus obtineat per juramentum, si in eo sibi sit possessio, tunc non eget testimonio. 39. Ager unus multorum potest esse dominorum, ita quod unus eum habeat ab altero, unius tamen in hoc erit possessio. 40. Si quis agri censum accipit, constat 20
464 bewisit is. daz ne erbit he nicht an sinen suon, noch ne uol- git ime nicht an ne heinen herrin andren. 34. Inder muntye vnde an zolle vnde an wingartyn. odir an ichte deme geliche. 9. Der belent ist. 35. Swelich man belent wirt der uolgit sime lene an einen andren herrin. vnde erbit iz an sinen suon. al eine habe die herre de stat in siner gewalt da die cinz inne liet Der herre 7b sal ouch durch recht iruollin sinen mannin swaz in an deme cinse gebrichit die wile her in siner gewalt hat die stat da der cinz uz geit. dar vmme beware der herre vor daz er nicht 10 mer lihe sinen mannin an einer stat den siv geldin muge. 10. 36. Swer so erstin belent wirt der sol sin len an der selbin stat vollicliche habe. der nach ime belent wirt. der man sinen herrin daz her ime iruolle swes ime gebrichit 37. Der man ne si belent von sime herrin mit einer huofe. odir mit einer haluin, Sa odir her ne habe von ime an einer benantin stat. daz ime iarliches uivnf schillinge gelde. odir me. so mag man in von gezivge wisen an lenrechte. 15 11. 38. Einen hof. odir einen morgin. den beheldit der man mit sime eide. of her in siner were hat. so ne darf her ne heines gezivgis. 39. Ein ackir mag wol manigis herrin sin. also daz in immer eine von dem andren. doch muoz der nuzc ir eines sin. 40. Swer den cinz des ackirs nimit. ist iz wizzintlich 25 (tamen in dominum alium sequitur, et hereditat in filium homo beneficia, quae prosecutus est quaerimonia justa). 34. Si dominus villam vel vineam, judicium vel decimam, vel hujusmodi aliquid integrum concesserit, vel omne, quod in aliquo solutum habet loco; haec beneficia homo sequitur et hereditat, quamvis demonstratione careat. 35. In moneta et telonio, in vinea, vel decima, vel hujusmodi aliquo, si quis inbeneficiatur, illud beneficium in alium dominum sequitur, et in filium suum illud hereditat, quamvis dominus locum census in potestate habeat et in beneficio: quicquid homini in censu deficit interim, quod dominus habuerit in potestate sua census locum, restituat illi damnum. Propterea provideat sibi dominus, ne plus, quam possit reddere (vel tradere) homini in eo concesserit. 36. Si quis prius inbeneficiatus fuerit, in ipso loco beneficium suum obtineat, et beneficiatus in postero dominum de restauratione moneat. 37. Homo, nisi manso vel dimidio sit inbeneficiatus a domino, aut qui in loco aliquo sit, inbeneficiatus a domino, ut annuatim ab eo habeat, quod quinque solidos vel plus valeat, a testimonio potest abjici in jure beneficiali. 38. Unam cortem vel jugèrum unum homo solus obtineat per juramentum, si in eo sibi sit possessio, tunc non eget testimonio. 39. Ager unus multorum potest esse dominorum, ita quod unus eum habeat ab altero, unius tamen in hoc erit possessio. 40. Si quis agri censum accipit, constat 20
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465 daz der nuze sin si. Der beheldit in. doch ne wirt daran ne recht nuze irteilit. swaz der man gewalt nuzzit. Sb & 12. Swer niht bekennit. 41. Swelich guot der man von eime herrin hat. vnde is 5 von einen andren herrin bekennit der vorlivsit iz mit rechte. of iz der herre nicht beheldit von deme her iz ime zo lene sagit. 42. Nieman sal andir weide ein guot vntfan. von eime herrin. of iz sin herre uf lat. odir vor covft. vnde andirweide dar mite belent wirt. daz guot ne si. inbuzin sines herrin we- 10 rin gewesin ses wochin vnde ein iar. 13. 43. Swelhes mannis lehen sin herre einem anderin manne liet. in siner antwerde. vnde her daz nicht wider redit der Da ne hat vort mer nicht rechtes an dem lene. 44. Lebit ouch der 15 svon nach des uatir tode also lange daz sin stimme wirt ge- horit. inden winkilin des huses. her zivhit zo ime alle sines vatir len. vnde uremedit sie allin dien den sie sin herre zo sime vatir hatte gelien. Swelich svon nicht ne lebit nach sines vatir tode. der ne uremedit nieman sin len 45. nach des vatir tode. ouir ses wochin vnde ouir ein iar. so sal der svon sin hende zo samine legin vnde sal gan vor den herrin. vnde 9b bieten dem herrin sin manschaft vmme sines vatir len. vnde ga ime also nahen zu. daz her wol sine hende begrifen mvge. sizzit der herre. so sal ime der man kniende sine manschaft 25 bieten. 46. Svmeliche sprechin her svle die hende regin. vnde 20 quod in illo possessio sua sit, sive masculus, sive foemina, tamen possessio in hoc esse non judicetur, quicquid violenter possidetur. 41. Bona quae homo ab aliquo habet domino, et ab alio dicat, sibi ea concessa; in bonis deficiat; si dominus, a quo se inbeneficiatum dicit, ea non obtinuerit. 42. Nullus suspiciat secunda bona ab uno domino, si dominus bona resignet aut vendat, et de iis secundo inbeneficiatus fuerit, nisi per sex hebdomadas et annum wa- randice domino fuerit aliena. 43. Cujuscunque beneficia in ejus praesentia Dominus alteri concedit, si haec ille non contradicit, nil juris habeat in be- neficiis. 44. Si post obitum patris tam diu vivit filius, quod vox ejus auditur per quatuor angulos domus, attrahit sibi patris beneficia et alienat ea omni- bus, qui secundi erant in beneficio. Filius, qui non vivit post patrem, non heredat beneficium. 45. Patris post obitum filius inter sex hebdomadas et annum pro patris beneficiis domino manibus conjunctis suum praebeat homi- nium, et aggrediatur illum tam prope, quod dominus manus ejus suis manibus comprehendere valeat. Si autem dominus sedeat, homo genua flectat ante illum, pro praebendo hominium. 46. Quidam dicunt, quod etiam debeat 59
465 daz der nuze sin si. Der beheldit in. doch ne wirt daran ne recht nuze irteilit. swaz der man gewalt nuzzit. Sb & 12. Swer niht bekennit. 41. Swelich guot der man von eime herrin hat. vnde is 5 von einen andren herrin bekennit der vorlivsit iz mit rechte. of iz der herre nicht beheldit von deme her iz ime zo lene sagit. 42. Nieman sal andir weide ein guot vntfan. von eime herrin. of iz sin herre uf lat. odir vor covft. vnde andirweide dar mite belent wirt. daz guot ne si. inbuzin sines herrin we- 10 rin gewesin ses wochin vnde ein iar. 13. 43. Swelhes mannis lehen sin herre einem anderin manne liet. in siner antwerde. vnde her daz nicht wider redit der Da ne hat vort mer nicht rechtes an dem lene. 44. Lebit ouch der 15 svon nach des uatir tode also lange daz sin stimme wirt ge- horit. inden winkilin des huses. her zivhit zo ime alle sines vatir len. vnde uremedit sie allin dien den sie sin herre zo sime vatir hatte gelien. Swelich svon nicht ne lebit nach sines vatir tode. der ne uremedit nieman sin len 45. nach des vatir tode. ouir ses wochin vnde ouir ein iar. so sal der svon sin hende zo samine legin vnde sal gan vor den herrin. vnde 9b bieten dem herrin sin manschaft vmme sines vatir len. vnde ga ime also nahen zu. daz her wol sine hende begrifen mvge. sizzit der herre. so sal ime der man kniende sine manschaft 25 bieten. 46. Svmeliche sprechin her svle die hende regin. vnde 20 quod in illo possessio sua sit, sive masculus, sive foemina, tamen possessio in hoc esse non judicetur, quicquid violenter possidetur. 41. Bona quae homo ab aliquo habet domino, et ab alio dicat, sibi ea concessa; in bonis deficiat; si dominus, a quo se inbeneficiatum dicit, ea non obtinuerit. 42. Nullus suspiciat secunda bona ab uno domino, si dominus bona resignet aut vendat, et de iis secundo inbeneficiatus fuerit, nisi per sex hebdomadas et annum wa- randice domino fuerit aliena. 43. Cujuscunque beneficia in ejus praesentia Dominus alteri concedit, si haec ille non contradicit, nil juris habeat in be- neficiis. 44. Si post obitum patris tam diu vivit filius, quod vox ejus auditur per quatuor angulos domus, attrahit sibi patris beneficia et alienat ea omni- bus, qui secundi erant in beneficio. Filius, qui non vivit post patrem, non heredat beneficium. 45. Patris post obitum filius inter sex hebdomadas et annum pro patris beneficiis domino manibus conjunctis suum praebeat homi- nium, et aggrediatur illum tam prope, quod dominus manus ejus suis manibus comprehendere valeat. Si autem dominus sedeat, homo genua flectat ante illum, pro praebendo hominium. 46. Quidam dicunt, quod etiam debeat 59
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466 ne regit her den lip allin nicht so her zo zo sime herrin geit dar von ist wiszintlich daz her ouch die hende rege. 14. Div manschaft. 1Ob 47. Also der man sime herrin sine manschaft biete, so sal 10a her sus sprechin. Herre ich sinne an uch mines lenis also ich zo rechte sol. vnde biete. u. dar vmme mine manschaft. ein warue. anderwarue, drittewarue. also ich zo rechte sol. vnde sezze des zo gezivge alle ivwer man die hie ieginwerdich sin. 48. of der herre weigert sine manschaft zo vntfane. so habe der man svndir dienst daz guot dar vmme her sine man- 1o schaft gebotin hat. vnde ne darf dar na niemmer mer daz guot von ne heinen herrin vntfan. die wile her des lebende urkunde hat an sines herrin manne. sin herre ne biete ime sin guot. vnde her ne erbis an sinen svn. vnd belene sine man mit di- sine guote. 49. wande der man hat daz gut. mit rechte behaldin. 15 vnde der herre hat iz ime mit vnrechte geweigerit. zo line. der man ne darf andirwarue sin manschaft nicht bietin. durch nicht wan daz her sinen gezivch da mite vor niwe. 5 15. 50. Der herre ne sol ne heines mannis manschaft weigerin 20 zo vntfane. wan des die des herschildis niht ne hat. 51. Der herre sal in allin cithen vnde in allin stetin sinen manne sin Ila len lien. swenne der man sinis lenis sinnit. also hie vor ge- redit is. 52. Swenne so der herre sinis mannis manschaft vntfet. quassare manus. Nonne totum movetur corpus, quando ille suum aggreditur dominum constat ergo, ut ibi motio sit manuum. 47. Homo dum domino hominium praebet, haec verba non omitlat: Domine, inbeneficiari a vobis desidero bonis, quibus de jure debeo, pro quibus et vobis meum praebeo hominium, prima, secunda et tertia vice, sicut de jure debeo; hujus rei testimonium pono omnes homines vestros astantes. 48. Si renuerit domi- nus suscipere hominium illius, homo bona absque servitio habebit, pro qui- bus hominium praebuit; nec unquam eget postea ab illo domino bona haec suscipere, quamdiu hominum duorum vivum habet testimonium hujus rei, quod bona dominus sibi renuit, et in fiilium suum ea hereditet, et homines suos his beneficiis inbeneficiet. 49. Suum enim jus homo obtinuit, quod do- minus contra justitiam concedere renuit; Homo secundo non eget praebere hominium, nisi ad renovandum testimonium. 50. Dominus nullius hominium recipere renuat, nisi illius, qui legali clypeo careat. 51. Dominus omni tem- pore et ubique hominem debet inbeneficiare, dum homo petit beneficium secun- dum modum praedictum, (tamen excusatum habeat dominum homo, dum super his sententias quaesierit a suis hominibus, et illi invenire renuant, non domini causa, sed secundum jus.) 52. Si autem dominus suscipit hominium illius, illum, si vuli, interrogat, quid ab eo habeat? cujus partem vel totum deno-
466 ne regit her den lip allin nicht so her zo zo sime herrin geit dar von ist wiszintlich daz her ouch die hende rege. 14. Div manschaft. 1Ob 47. Also der man sime herrin sine manschaft biete, so sal 10a her sus sprechin. Herre ich sinne an uch mines lenis also ich zo rechte sol. vnde biete. u. dar vmme mine manschaft. ein warue. anderwarue, drittewarue. also ich zo rechte sol. vnde sezze des zo gezivge alle ivwer man die hie ieginwerdich sin. 48. of der herre weigert sine manschaft zo vntfane. so habe der man svndir dienst daz guot dar vmme her sine man- 1o schaft gebotin hat. vnde ne darf dar na niemmer mer daz guot von ne heinen herrin vntfan. die wile her des lebende urkunde hat an sines herrin manne. sin herre ne biete ime sin guot. vnde her ne erbis an sinen svn. vnd belene sine man mit di- sine guote. 49. wande der man hat daz gut. mit rechte behaldin. 15 vnde der herre hat iz ime mit vnrechte geweigerit. zo line. der man ne darf andirwarue sin manschaft nicht bietin. durch nicht wan daz her sinen gezivch da mite vor niwe. 5 15. 50. Der herre ne sol ne heines mannis manschaft weigerin 20 zo vntfane. wan des die des herschildis niht ne hat. 51. Der herre sal in allin cithen vnde in allin stetin sinen manne sin Ila len lien. swenne der man sinis lenis sinnit. also hie vor ge- redit is. 52. Swenne so der herre sinis mannis manschaft vntfet. quassare manus. Nonne totum movetur corpus, quando ille suum aggreditur dominum constat ergo, ut ibi motio sit manuum. 47. Homo dum domino hominium praebet, haec verba non omitlat: Domine, inbeneficiari a vobis desidero bonis, quibus de jure debeo, pro quibus et vobis meum praebeo hominium, prima, secunda et tertia vice, sicut de jure debeo; hujus rei testimonium pono omnes homines vestros astantes. 48. Si renuerit domi- nus suscipere hominium illius, homo bona absque servitio habebit, pro qui- bus hominium praebuit; nec unquam eget postea ab illo domino bona haec suscipere, quamdiu hominum duorum vivum habet testimonium hujus rei, quod bona dominus sibi renuit, et in fiilium suum ea hereditet, et homines suos his beneficiis inbeneficiet. 49. Suum enim jus homo obtinuit, quod do- minus contra justitiam concedere renuit; Homo secundo non eget praebere hominium, nisi ad renovandum testimonium. 50. Dominus nullius hominium recipere renuat, nisi illius, qui legali clypeo careat. 51. Dominus omni tem- pore et ubique hominem debet inbeneficiare, dum homo petit beneficium secun- dum modum praedictum, (tamen excusatum habeat dominum homo, dum super his sententias quaesierit a suis hominibus, et illi invenire renuant, non domini causa, sed secundum jus.) 52. Si autem dominus suscipit hominium illius, illum, si vuli, interrogat, quid ab eo habeat? cujus partem vel totum deno-
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467 so sal her in uragin of her wil. waz her von ime habe. daz sal ime der man benomin zo hant. ein wedir gar. odir ein teil. swes so her sich da zo stete nicht vorsinnit. Des haue her ses wochin urist. zo benomine. of her welle. her mvoz abir wol kiesin die erstin uierzen tage. odir die andrin. odir die drittin. in swelikem tage her welle so benome her daz guot. swaz so her nicht benomit. an deme ne hat her nicht rechtis Anb von dem herrin. 53. daz selue guot daz her da benomit. of ime des sin herre nicht bekennit daz sal her sa zo stvnt gezivgin 10 selue dritte mit sinis herrin manne of her mag. ne mag her der gezivge dar nicht habin. so sal her urist habin uierzen nacht. her sol abir sinen gezivch zo hant benomin sinis herrin man swie manigen so her welle. uz den sol ime sin herre sibene bringin zo deme benantin tage nicht die der welle. svndir die 15 der kivsit. 54. Swelich man von den sibenin iniegin werdich 12a ist. den ne darf der her herre zo deme tage nicht bringin. den urage her zo hant. 5 16. auir. 25 55. Swelich ir zo hant. nicht geuragit wirt. von den die der 20 herre dar bringin sol. ne cumit er zo deme benantin tage nicht mit deme hat der man gezivgit zo deme tege dinge. kiese der man sines herrin manne sibene mit den er behalde. odir vor liese. von allin die her benant hat. die selbin sal sin herre uragin. vnde nieman andirs. vol kvmit der man nach rechte an sime gezivge. mit zwein mannin von den allin so hat er daz guot 12b behaldin. of er des nicht ne tuot so vor livsit her iz. odir ne kvmit her zo dem lenrechte nicht 56. zo gelicher wis beheldit minet statim, sed de quo ignorat, per noctes XIV. inducias, si velit habeat. Quicquid tunc non denominat, in hoc ulterius ab illo domino nihil juris habeat ad ipsum. 53. Id ipsum etiam quod denominat, si dominus non confitetur, testes suorum hominum illud statim testentur, si statim non abundat testimo- nio ille, per quatuordecim noctes sibi dentur induciae. Statim autem ille in testimonium suum denominet homines domini, quotquot desideret, ex quibus dominus sibi septem ducat ad induciatum diem, non quos dominus velit, sed quos homo petit. 54. Si quis praesens sit istorum septem, dominus ad indu- ciarum diem illos non ducat, sed statim interroget. 55. Si quis statim non interrogatus ex his, quos debet ducere dominus, die defuerit induciatio, homo testatus est eum illo. Ad diem legalem homo eligat septem, cum quibus obti- neat bona vel perdat, ex denominatis omnibus, et hos, non alios dominus in- terroget, inter quos si homo cum duobus in testimonio secundum jus proficit, bona obtinuit, quod si non facit, perdit; aut si ad legale judicium non veniat, etiam perdit. 56. Simili modo si dominus non venerit, homo bona obtinuit. 59
467 so sal her in uragin of her wil. waz her von ime habe. daz sal ime der man benomin zo hant. ein wedir gar. odir ein teil. swes so her sich da zo stete nicht vorsinnit. Des haue her ses wochin urist. zo benomine. of her welle. her mvoz abir wol kiesin die erstin uierzen tage. odir die andrin. odir die drittin. in swelikem tage her welle so benome her daz guot. swaz so her nicht benomit. an deme ne hat her nicht rechtis Anb von dem herrin. 53. daz selue guot daz her da benomit. of ime des sin herre nicht bekennit daz sal her sa zo stvnt gezivgin 10 selue dritte mit sinis herrin manne of her mag. ne mag her der gezivge dar nicht habin. so sal her urist habin uierzen nacht. her sol abir sinen gezivch zo hant benomin sinis herrin man swie manigen so her welle. uz den sol ime sin herre sibene bringin zo deme benantin tage nicht die der welle. svndir die 15 der kivsit. 54. Swelich man von den sibenin iniegin werdich 12a ist. den ne darf der her herre zo deme tage nicht bringin. den urage her zo hant. 5 16. auir. 25 55. Swelich ir zo hant. nicht geuragit wirt. von den die der 20 herre dar bringin sol. ne cumit er zo deme benantin tage nicht mit deme hat der man gezivgit zo deme tege dinge. kiese der man sines herrin manne sibene mit den er behalde. odir vor liese. von allin die her benant hat. die selbin sal sin herre uragin. vnde nieman andirs. vol kvmit der man nach rechte an sime gezivge. mit zwein mannin von den allin so hat er daz guot 12b behaldin. of er des nicht ne tuot so vor livsit her iz. odir ne kvmit her zo dem lenrechte nicht 56. zo gelicher wis beheldit minet statim, sed de quo ignorat, per noctes XIV. inducias, si velit habeat. Quicquid tunc non denominat, in hoc ulterius ab illo domino nihil juris habeat ad ipsum. 53. Id ipsum etiam quod denominat, si dominus non confitetur, testes suorum hominum illud statim testentur, si statim non abundat testimo- nio ille, per quatuordecim noctes sibi dentur induciae. Statim autem ille in testimonium suum denominet homines domini, quotquot desideret, ex quibus dominus sibi septem ducat ad induciatum diem, non quos dominus velit, sed quos homo petit. 54. Si quis praesens sit istorum septem, dominus ad indu- ciarum diem illos non ducat, sed statim interroget. 55. Si quis statim non interrogatus ex his, quos debet ducere dominus, die defuerit induciatio, homo testatus est eum illo. Ad diem legalem homo eligat septem, cum quibus obti- neat bona vel perdat, ex denominatis omnibus, et hos, non alios dominus in- terroget, inter quos si homo cum duobus in testimonio secundum jus proficit, bona obtinuit, quod si non facit, perdit; aut si ad legale judicium non veniat, etiam perdit. 56. Simili modo si dominus non venerit, homo bona obtinuit. 59
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468 13b der man daz guot. of der herre dar nicht ne kvmit. iedoch so mag iegelichin man vnschuldich machin. of der man nicht ne kvmit. suche. odir uancnisse. vnde recht. dienist des riches. of iz ime mit orteile gebotin ist. odir die not des landis zo 13a sachsin. of daz ein uremede diet mit gewalt an uertiget. of er deme zo widerstene uz geladit wirt mit deme gerufe der nach uolgere 57. also hiergeredit is. so ne darf der man sime lene mit sinir manschaft nicht uolgin. an den oberin herrin. of sin herre stirbit. odir of her sin guot uf leizzit, odir of iz ime vor teilit wird. binnin der benantin urist. so bite her 10 in daz er ime sin guot lie daz er an in bracht habe. odir daz er in wise an einen andiren herrin. von deme her sin guot mit also grozin erin habe. als er iz hatte von sinin vordiren herrin. 58. wande iz nist nicht recht daz der herre den man mit sime lene wise an einen andirin herrin. 5 15 14a 17) Ein man. 59. Swelich man der ouirste herre in binnin eime iare vnde binnin ses wechin nicht ne wisit an einen anderin herrin wi- sen. wan her sol durch selue sin len lien. 60. Sweliches mannis herre stirbit. vnde sin elich svon noch lebit. die wile daz kint 20 zo sinen iarin is nicht comin. so ne sal der man sinis lenis nicht sinnin an sinin obiren herrin. of sinis herrin svon sin len vor iarit dar vmme ne hat der man sin andir lenurist nicht vor lorn. 61. wande also manig der herschilt ist. also manig is der lenurist. 25 Tamen absentiam cujuslibet infirmitas excusabit, et captivitas et regis justum servitium sententionaliter sibi praeceptum et necessitas terrae teutonicae, si impugnatur ab externa gente, ad cujus obstaculum ipse citatus per clamorem. 57. Praedicto modo bona sua cum hominio homo in superiorem dominum se- quatur, cum dominus suus moriatur, aut cum bona sua resignaverit, aut ei abjudicata fuerint intra praedictum terminum, et roget illum, ut beneficia in eum translata secundum jus sibi concedat, vel in alium dominum transmittat, a quo ea habeat cum honore tanto, sicut ea habuit a priore domino. 58. Non enim licitum est ut superior dominus in inferiorem clypeum, hominem cum suis faciat declinare beneficiis. 59. Quemcunque superior dominus infra annum et sex hebdomadarum terminum cum suis non facit declinare beneficiis, illi ulterius alium dominum non adjungat, sed beneficia ipsemet sibi concedat. 60. Cum autem moritur dominus, cujus filius adhuc vivit legitimus, homo illius in filii termino beneficia non petit a superiore domino. Si filius domini ter- minum suum negligat, homo secundo termino non careat. 61. Quotquot enim sunt clypei, tot singulares sunt termini: cujuslibet terminus habens annum et sex hebdomadarum spatium.
468 13b der man daz guot. of der herre dar nicht ne kvmit. iedoch so mag iegelichin man vnschuldich machin. of der man nicht ne kvmit. suche. odir uancnisse. vnde recht. dienist des riches. of iz ime mit orteile gebotin ist. odir die not des landis zo 13a sachsin. of daz ein uremede diet mit gewalt an uertiget. of er deme zo widerstene uz geladit wirt mit deme gerufe der nach uolgere 57. also hiergeredit is. so ne darf der man sime lene mit sinir manschaft nicht uolgin. an den oberin herrin. of sin herre stirbit. odir of her sin guot uf leizzit, odir of iz ime vor teilit wird. binnin der benantin urist. so bite her 10 in daz er ime sin guot lie daz er an in bracht habe. odir daz er in wise an einen andiren herrin. von deme her sin guot mit also grozin erin habe. als er iz hatte von sinin vordiren herrin. 58. wande iz nist nicht recht daz der herre den man mit sime lene wise an einen andirin herrin. 5 15 14a 17) Ein man. 59. Swelich man der ouirste herre in binnin eime iare vnde binnin ses wechin nicht ne wisit an einen anderin herrin wi- sen. wan her sol durch selue sin len lien. 60. Sweliches mannis herre stirbit. vnde sin elich svon noch lebit. die wile daz kint 20 zo sinen iarin is nicht comin. so ne sal der man sinis lenis nicht sinnin an sinin obiren herrin. of sinis herrin svon sin len vor iarit dar vmme ne hat der man sin andir lenurist nicht vor lorn. 61. wande also manig der herschilt ist. also manig is der lenurist. 25 Tamen absentiam cujuslibet infirmitas excusabit, et captivitas et regis justum servitium sententionaliter sibi praeceptum et necessitas terrae teutonicae, si impugnatur ab externa gente, ad cujus obstaculum ipse citatus per clamorem. 57. Praedicto modo bona sua cum hominio homo in superiorem dominum se- quatur, cum dominus suus moriatur, aut cum bona sua resignaverit, aut ei abjudicata fuerint intra praedictum terminum, et roget illum, ut beneficia in eum translata secundum jus sibi concedat, vel in alium dominum transmittat, a quo ea habeat cum honore tanto, sicut ea habuit a priore domino. 58. Non enim licitum est ut superior dominus in inferiorem clypeum, hominem cum suis faciat declinare beneficiis. 59. Quemcunque superior dominus infra annum et sex hebdomadarum terminum cum suis non facit declinare beneficiis, illi ulterius alium dominum non adjungat, sed beneficia ipsemet sibi concedat. 60. Cum autem moritur dominus, cujus filius adhuc vivit legitimus, homo illius in filii termino beneficia non petit a superiore domino. Si filius domini ter- minum suum negligat, homo secundo termino non careat. 61. Quotquot enim sunt clypei, tot singulares sunt termini: cujuslibet terminus habens annum et sex hebdomadarum spatium.
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469 18. von den tagedinge. Tagedine hat ses. wechin. vnde ein iar. 62. vnde iegelichis mannis tagedinch geit des seluin tagis an. so sin guot deme geligin wirt der sin herre wesin sal. 63. wie mag ein herre 5 einen manne ein len lien die wile her daz len selue nicht vnt- fangin hat. 64. der kindere tege dinc sint ses wechin. vnde zwelif iar. vnd ein half iar. irs aldiris. doch mygin si wol 14b vor mundir hauin inir kintheit of sis bedurfin. 65. div ivgit hebit sich nach deme zwelftin iare vnde endit indeme uier vnde 10 zweintegistin iare. (66.) 67. der kinder len gelt sal ir herre vnze sie komin zo irin iarin. 68. Binnin zweelif iarin svlin sich die kindir an nicht vor svmin 69. of der herre nicht getruwin ne wil daz dat kint zwelif iare nicht ne si. daz sal sin vor munde bewerin mit einem eide dar na sal der herre von rechte 15 des kindes zinz vz nicht nemin. 70. Swie ivno der svon na des uatir tode si. wirt her vor sinen herrin bracht. daz her 15a ime sin len lie. der herre sal iz ime lien 71. of sin vormunt vor in an siner stat sinis lenis sinnit nach lenrechte. vnde ime borgin sezzit of der svone mer si. daz ir ne hein den herrin. 20 vmme daz len mit lenrechte mugie an disin einen. aleine wirt daz kint belenit binnin sinen kintlichin iarin. doch geit siner manne iar zal an des selbin tagis so daz kint sin len vntfeit. binnin der urist svlin sie ir len vntfan von deme kinde vnd svlin doch dienin deme obirme herrin. 72. of der obire herre nzb 25 deme kinde aneuelle daz nicht hat geligen zo sime lene vnd 62. Terminus hominis ab eo die inchoatur quo is, qui debet esse suus dominus, ipsis bonis inbeneficiatur. 63. Beneficium enim antequam dominus susceperit, homini quomodo illud concedere poterit. 64. Puerorum terminus est sex hebdomadarum et dicimus tertius aetatis illorum annus, tamen infra adolescentiam, si egent, tutorem habere possunt. 65. Adolescentia a duodecimo anno incipit, et vigesimo quarto desinit. 66. Tutor alterius esse non poterit, qui adolescentiam non transcendit. 67. Puerorum beneficiales reditus habebit dominus quousque illi ad duodecim annos perueniant. 68. Infra puerilem terminum pueri se in nulli negligunt. 69. Si dominus credere nolit, quod puer duodecim annorum sit, hoc juramento affirmabit illius mundibardius ; postea non est licitum domino pueri accipere censum, quantumcunque sit juvenis. 70. Filius post obitum patris, si domino ad inbeneficiandum pro- ducitur, at non inbeneficietur. 71. Si tutor illius pro eo secundum beneficiale jus beneficia, a domino petit et fideiussorem ponit, si plures sunt filii, quod dominum jure beneficiali non impretent pro hoc beneficio accepto ab illo solo. Quamvis puer infra puerilem inbeneficiatur aetatem, statim cum beneficia susceperit, anniversarius hominum suorum incipit, infra quem beneficia sua suscipiant a puero, serviant autem superiori domino. 72. Si dominus superior
469 18. von den tagedinge. Tagedine hat ses. wechin. vnde ein iar. 62. vnde iegelichis mannis tagedinch geit des seluin tagis an. so sin guot deme geligin wirt der sin herre wesin sal. 63. wie mag ein herre 5 einen manne ein len lien die wile her daz len selue nicht vnt- fangin hat. 64. der kindere tege dinc sint ses wechin. vnde zwelif iar. vnd ein half iar. irs aldiris. doch mygin si wol 14b vor mundir hauin inir kintheit of sis bedurfin. 65. div ivgit hebit sich nach deme zwelftin iare vnde endit indeme uier vnde 10 zweintegistin iare. (66.) 67. der kinder len gelt sal ir herre vnze sie komin zo irin iarin. 68. Binnin zweelif iarin svlin sich die kindir an nicht vor svmin 69. of der herre nicht getruwin ne wil daz dat kint zwelif iare nicht ne si. daz sal sin vor munde bewerin mit einem eide dar na sal der herre von rechte 15 des kindes zinz vz nicht nemin. 70. Swie ivno der svon na des uatir tode si. wirt her vor sinen herrin bracht. daz her 15a ime sin len lie. der herre sal iz ime lien 71. of sin vormunt vor in an siner stat sinis lenis sinnit nach lenrechte. vnde ime borgin sezzit of der svone mer si. daz ir ne hein den herrin. 20 vmme daz len mit lenrechte mugie an disin einen. aleine wirt daz kint belenit binnin sinen kintlichin iarin. doch geit siner manne iar zal an des selbin tagis so daz kint sin len vntfeit. binnin der urist svlin sie ir len vntfan von deme kinde vnd svlin doch dienin deme obirme herrin. 72. of der obire herre nzb 25 deme kinde aneuelle daz nicht hat geligen zo sime lene vnd 62. Terminus hominis ab eo die inchoatur quo is, qui debet esse suus dominus, ipsis bonis inbeneficiatur. 63. Beneficium enim antequam dominus susceperit, homini quomodo illud concedere poterit. 64. Puerorum terminus est sex hebdomadarum et dicimus tertius aetatis illorum annus, tamen infra adolescentiam, si egent, tutorem habere possunt. 65. Adolescentia a duodecimo anno incipit, et vigesimo quarto desinit. 66. Tutor alterius esse non poterit, qui adolescentiam non transcendit. 67. Puerorum beneficiales reditus habebit dominus quousque illi ad duodecim annos perueniant. 68. Infra puerilem terminum pueri se in nulli negligunt. 69. Si dominus credere nolit, quod puer duodecim annorum sit, hoc juramento affirmabit illius mundibardius ; postea non est licitum domino pueri accipere censum, quantumcunque sit juvenis. 70. Filius post obitum patris, si domino ad inbeneficiandum pro- ducitur, at non inbeneficietur. 71. Si tutor illius pro eo secundum beneficiale jus beneficia, a domino petit et fideiussorem ponit, si plures sunt filii, quod dominum jure beneficiali non impretent pro hoc beneficio accepto ab illo solo. Quamvis puer infra puerilem inbeneficiatur aetatem, statim cum beneficia susceperit, anniversarius hominum suorum incipit, infra quem beneficia sua suscipiant a puero, serviant autem superiori domino. 72. Si dominus superior
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470 hat der man einen svon. vnde stirbit der man binnin sinir iarurist daz er noch sin len nicht vntfangin hat sin svon ne sal sin len dar vmme vor liesin. Of ovch des herrin svon binnin der iarurist sinis mannis stirbit dar vmine ne sal nieman dem manne sin guot vor teilen. 5 19. Daz vnrecht. 73. Iz ist nicht recht daz der herre sinis mannis len IGa scheide. iz ne si. daz her iz. haue von eime andirin herrin. 74. wirt iz abir wider deme rechtin gescheiden so sal der minnir teil deme grozirn volgin. 75. Der man ne sol ovch 10 ein len nicht vntfan wan von eime svone sinis herrin al eine si ez manigirme herrin gelien zo gelichir wis ne darf der herre. wan eime sinis mannis suone. des uatir len lien. 76. so der uatir stirbit. Binnin der iarurist der svone stet daz an irme kure. welich ir daz len vntfa von irme herrin. of si 15 16b abir binnin ir iarurist ir einen mit einen muote nicht ne sen- dit zo irme herrin so liet der herre daz len swelme so her wil. des des lenis binnin sinin iarurist nach rechte gesunnin hat vor liet der herre daz len von sime mutwillin. nicht na rechte. der svone eineme. daz ne schadet den andiren nicht. 20 75 77. Swelich der svone der iarurist vor svmit von deme ist der herre vort mer ledich. 78. of der svon der zo sinen iarin ky- min ist sinis lenis na rechte sinnit vnde hat er brudere die 17a binnin kintlichin iarin sint der herre sal ime sin len lien. her sal abir burgin von ime habin, daz in sine brudere mit len- 25 non concesserit puero jus suum, quod anvelle dicitur, in beneficio, (quod nullus habebit in beneficio, exepto tutore pueri vel puero.) Homo habens filium si moriatur infra suum beneficialem terminum, cum adhuc beneficia non sus- ceperit, filius beneficio non carebit. Item si alicujus domini filius infra ter- minum sui hominis moritur homo beneficio non abjudicetur. 73. Domino non est licitum hominis separare beneficium, nisi quod a plurimis habuerit dominis. 74. Si autem contra justitiam separatur, minor pars majorem sequatur. 75. Non etiam nisi ab uno domini filio beneficium suum suscipiat homo quamuis pluribus sit concessum. E conuerso dominus tantummodo hominis (unum) in- beneficiabit filium. 76. Cum homo mortuus fuerit infra terminum filiorum, in arbitrio sit corum quis inbeneficietur, a domino. Unanimiter vero si unum non transmiserunt ad dominum, dominus inbeneficiet, quem illorum velit qui beneficium intra suum terminum secundum jus petierit. Si secundum libitum et non secundum jus, inbeneficiat dominus unum ex filiis, nil noceat aliis. 77. Si quis filiorum suum negligat terminum, ab illo sit dominus solutus ulterius. 78. Si filius qui ad annos suos peruenerit beneficia secundum jus petit, habens fratres infra annos pueriles, dominus sibi concedat si prius fideiussorem
470 hat der man einen svon. vnde stirbit der man binnin sinir iarurist daz er noch sin len nicht vntfangin hat sin svon ne sal sin len dar vmme vor liesin. Of ovch des herrin svon binnin der iarurist sinis mannis stirbit dar vmine ne sal nieman dem manne sin guot vor teilen. 5 19. Daz vnrecht. 73. Iz ist nicht recht daz der herre sinis mannis len IGa scheide. iz ne si. daz her iz. haue von eime andirin herrin. 74. wirt iz abir wider deme rechtin gescheiden so sal der minnir teil deme grozirn volgin. 75. Der man ne sol ovch 10 ein len nicht vntfan wan von eime svone sinis herrin al eine si ez manigirme herrin gelien zo gelichir wis ne darf der herre. wan eime sinis mannis suone. des uatir len lien. 76. so der uatir stirbit. Binnin der iarurist der svone stet daz an irme kure. welich ir daz len vntfa von irme herrin. of si 15 16b abir binnin ir iarurist ir einen mit einen muote nicht ne sen- dit zo irme herrin so liet der herre daz len swelme so her wil. des des lenis binnin sinin iarurist nach rechte gesunnin hat vor liet der herre daz len von sime mutwillin. nicht na rechte. der svone eineme. daz ne schadet den andiren nicht. 20 75 77. Swelich der svone der iarurist vor svmit von deme ist der herre vort mer ledich. 78. of der svon der zo sinen iarin ky- min ist sinis lenis na rechte sinnit vnde hat er brudere die 17a binnin kintlichin iarin sint der herre sal ime sin len lien. her sal abir burgin von ime habin, daz in sine brudere mit len- 25 non concesserit puero jus suum, quod anvelle dicitur, in beneficio, (quod nullus habebit in beneficio, exepto tutore pueri vel puero.) Homo habens filium si moriatur infra suum beneficialem terminum, cum adhuc beneficia non sus- ceperit, filius beneficio non carebit. Item si alicujus domini filius infra ter- minum sui hominis moritur homo beneficio non abjudicetur. 73. Domino non est licitum hominis separare beneficium, nisi quod a plurimis habuerit dominis. 74. Si autem contra justitiam separatur, minor pars majorem sequatur. 75. Non etiam nisi ab uno domini filio beneficium suum suscipiat homo quamuis pluribus sit concessum. E conuerso dominus tantummodo hominis (unum) in- beneficiabit filium. 76. Cum homo mortuus fuerit infra terminum filiorum, in arbitrio sit corum quis inbeneficietur, a domino. Unanimiter vero si unum non transmiserunt ad dominum, dominus inbeneficiet, quem illorum velit qui beneficium intra suum terminum secundum jus petierit. Si secundum libitum et non secundum jus, inbeneficiat dominus unum ex filiis, nil noceat aliis. 77. Si quis filiorum suum negligat terminum, ab illo sit dominus solutus ulterius. 78. Si filius qui ad annos suos peruenerit beneficia secundum jus petit, habens fratres infra annos pueriles, dominus sibi concedat si prius fideiussorem
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471 rechte vmme daz len nicht ne muogien. swenne sie zo irin iarin komint 79. der herre bedarf burgin zo habine wande daz kint binnin sinin kintlichin iarin sich nicht vorsvmin ne mag vnde der herre antwerdit nicht dan eime svone vmme des uatir len. 20. vremege. 80. Swer sin guot uremedin wil sime herrin. odir sime svone. odir ieman der iz nach sime tode hauin sol. von rechte 13b of her iz vor liet odir lezzit daz ne uromit nit of her iz in sinen werin beheldit vnze an die svche von der her stirbit 81. 10 dar vmme ne sal man nieman sin guot vor teilen. of her blint ist odir ettislichis lides darbit. nicht wan vmme ettisliche svche. odir die miselsvchtig is. der ne sol ne hein len habin noch ne mag ne hein len lien. na dem male daz div svche an ime offinbare wirt. 82. iedoch beheldit er sin lenrecht also lange 15 vnze iz inen sin herre benimit mit orteile vor sinin belentin 18a mannin. 83. Manigir man dan ein mygin mit eime lene belent werdin also daz si iz zo samine vntfan. vnde ein recht dar an habin. also lange zo samine sin. 84. Swenne si abir von einandir scheidin wellin svndir iris herrin orlof mvozin si wol 20 teilen vndir in nach ir willekur. ein alsus geligen len. vnde dar na hat ir ne hein recht zo des andirin teile. of ir eine stirbit er ne habe von sime herrin vntfangin daz gedinge an des andiren mannis len sint sie gescheidin wordin an deme lene 18b Die mit ein andir also hie geredit is mit eime lene sint belent 25 ir ne heine mag svndirliche niemanne nicht dar von gelien. 5 habeat (dederit) ne fratres sui jure beneficiali eum pro hoc beneficio impetant, cum ad annos eorum peruenerint. 79. Dominus eget habere fideiussorem, quod puer infra puerilem aetatem se non negligat et dominus non respondebit nisi uni filio pro patris beneficio. 80. Si quis voluerit domino suo bona alie- nare, vel filio, vel alii alicui, qui de jure post mortem ea debet habere, si ea concedit aut resignat: nihil illi in hoc proficiet, si in warandia ea obtinuerit usque in infirmitatem, de qua (non) evadit. 81. Propterea nullus abjudicetur beneficio si coecus est, vel aliquo careat membro, nec pro infirmitate aliqua, nisi pro lepra. Leprosus enim nec beneficia habebit, nec concedere poterit, postquam manifesta in eo fuerit lepra. 83. Dominus autem ejus nisi eo vi- uente eum priuet beneficiali jure coram suis hominibus inbeneficiatis, ab eo beneficiale non deest jus. 83. Plures possunt uno inbeneficiari beneficio, ita ut simul illud suscipiant et aequale jus in hoc habeant quamdiu simul manserint. 84. Si autem voluerint ab inuicem separari absque licentia domini, dividant inter se, secundum libitum totaliter concessum beneficium. Sed postea illorum nullus in parte allerius aliquod jus habebit, cum alter obierit, nisi susceperit a domino expectationem in beneficio. Postquam aliqui fuerunt beneficio prae- dicto modo inbeneficiati, nullus istorum singulariter alicui potest inde aliquid
471 rechte vmme daz len nicht ne muogien. swenne sie zo irin iarin komint 79. der herre bedarf burgin zo habine wande daz kint binnin sinin kintlichin iarin sich nicht vorsvmin ne mag vnde der herre antwerdit nicht dan eime svone vmme des uatir len. 20. vremege. 80. Swer sin guot uremedin wil sime herrin. odir sime svone. odir ieman der iz nach sime tode hauin sol. von rechte 13b of her iz vor liet odir lezzit daz ne uromit nit of her iz in sinen werin beheldit vnze an die svche von der her stirbit 81. 10 dar vmme ne sal man nieman sin guot vor teilen. of her blint ist odir ettislichis lides darbit. nicht wan vmme ettisliche svche. odir die miselsvchtig is. der ne sol ne hein len habin noch ne mag ne hein len lien. na dem male daz div svche an ime offinbare wirt. 82. iedoch beheldit er sin lenrecht also lange 15 vnze iz inen sin herre benimit mit orteile vor sinin belentin 18a mannin. 83. Manigir man dan ein mygin mit eime lene belent werdin also daz si iz zo samine vntfan. vnde ein recht dar an habin. also lange zo samine sin. 84. Swenne si abir von einandir scheidin wellin svndir iris herrin orlof mvozin si wol 20 teilen vndir in nach ir willekur. ein alsus geligen len. vnde dar na hat ir ne hein recht zo des andirin teile. of ir eine stirbit er ne habe von sime herrin vntfangin daz gedinge an des andiren mannis len sint sie gescheidin wordin an deme lene 18b Die mit ein andir also hie geredit is mit eime lene sint belent 25 ir ne heine mag svndirliche niemanne nicht dar von gelien. 5 habeat (dederit) ne fratres sui jure beneficiali eum pro hoc beneficio impetant, cum ad annos eorum peruenerint. 79. Dominus eget habere fideiussorem, quod puer infra puerilem aetatem se non negligat et dominus non respondebit nisi uni filio pro patris beneficio. 80. Si quis voluerit domino suo bona alie- nare, vel filio, vel alii alicui, qui de jure post mortem ea debet habere, si ea concedit aut resignat: nihil illi in hoc proficiet, si in warandia ea obtinuerit usque in infirmitatem, de qua (non) evadit. 81. Propterea nullus abjudicetur beneficio si coecus est, vel aliquo careat membro, nec pro infirmitate aliqua, nisi pro lepra. Leprosus enim nec beneficia habebit, nec concedere poterit, postquam manifesta in eo fuerit lepra. 83. Dominus autem ejus nisi eo vi- uente eum priuet beneficiali jure coram suis hominibus inbeneficiatis, ab eo beneficiale non deest jus. 83. Plures possunt uno inbeneficiari beneficio, ita ut simul illud suscipiant et aequale jus in hoc habeant quamdiu simul manserint. 84. Si autem voluerint ab inuicem separari absque licentia domini, dividant inter se, secundum libitum totaliter concessum beneficium. Sed postea illorum nullus in parte allerius aliquod jus habebit, cum alter obierit, nisi susceperit a domino expectationem in beneficio. Postquam aliqui fuerunt beneficio prae- dicto modo inbeneficiati, nullus istorum singulariter alicui potest inde aliquid
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472 Da die wile si daz guot vndir in nicht geteilit habin. 85. Wie mochte der herre des lenis ein teil vor lien des er nicht svn- dirlike vntfangin hat doch ne sol der herre von deme her be- lent ist ime sin len nicht nemin mit rechte. wan der. des daz len gemeine ist mit dem herrin. 86. Swaz so der herre von sinem mytwillen deheinem manne liet des her den man durch recht nicht werin ne mag daz sal er dem manne durch recht irstatin. 87. Swaz so abir der herre dem manne liet da her mit lenrechte zo bedwungin wirt des ne darf her ime durch recht nicht irstatin of ime der were gebrichit an disme lene. 1o 5 21. von dem lebene. 88. Swer sin werltlich lebin vorwandelit in ein geistlich lebin 1ob der ne erbit sin len an sinen svon nicht. vnde swer gedinge an sime lene hat der ist dar abe vor wisit. 89. Of einis man- nis svone daz len vntfant mit samit ime bi sime libe vnde er 15 doch daz len in sime nuzce habe unze an sinen tod nach sime tode solin sie komin zo irme herrin vnde bitin in daz her in bekenne iris lenis daz her in geligen hat. lovgint er in irs lenis so svlin si irin gezivch bietin vor zo bringine den gezivch mag der herre wol widir redin die wile in der were 20 gebrichit dar vmme rath ich daz die svone iris uatir len volgin mit ir manschaft vnde die irme herrin bietin. 90. Swa abir die svone eine gemeine vnde eine geliche were mit ir vatir habin an deme lene daz behaldint die svone billiche of siz na lenrechte 80a concedere, quamdiu illud non diviserunt inter se. 85. Dominus homini partem beneficii quomodo concedere poterit, cujus partem singulariter non susceperit? non tamen idem dominus, a quo ille est inbeneficiatus, beneficium sibi auferat de jure, sed ille, cui est cum domino commune. (Si plures uno inbeneficiati beneficio et non separati fuerint, domino mortuo non nisi unus illud sequatur in alium dominum.) 86. Quicquid secundum libitum alicui dominus concedit homini, de quo warandius suus esse non poterit, concessum restaurabit. 87. Quicquid autem dominus compellitur concedere secundum beneficiale jus, hoc non restaurabit ho mini, si deficit in warandia hujus beneficii. 88. Qui secu- larem habitum in spiritualem mutat, beneficium non hereditet, et beneficii expectatio sit expectantibus desolatio. 89. Si patris beneficio filii, patre viuente, cum patre fuerint inbeneficiati, et pater solus illud in possessione obtinuerit, usque in infirmitatem, de qua non resurgit. Patris post obitum, infra ser hebdomadas et annum ad dominum veniant, et ut fateatur, petant, concessum eis beneficium. — Quod si negat dominus, praebeant adhibere testimonium quod tunc dominus abjicere poterit, cum possessio illis desit, propterea suadeo, ut hominium praebendo (offerendo) filii paternum sequantur beneficium. 90. Ubi autem possessio in beneficio fuit communis et aequalis filiorum et pa- tris, filii beneficium obtineant, si beneficiale testimonium adhibeant infra sex
472 Da die wile si daz guot vndir in nicht geteilit habin. 85. Wie mochte der herre des lenis ein teil vor lien des er nicht svn- dirlike vntfangin hat doch ne sol der herre von deme her be- lent ist ime sin len nicht nemin mit rechte. wan der. des daz len gemeine ist mit dem herrin. 86. Swaz so der herre von sinem mytwillen deheinem manne liet des her den man durch recht nicht werin ne mag daz sal er dem manne durch recht irstatin. 87. Swaz so abir der herre dem manne liet da her mit lenrechte zo bedwungin wirt des ne darf her ime durch recht nicht irstatin of ime der were gebrichit an disme lene. 1o 5 21. von dem lebene. 88. Swer sin werltlich lebin vorwandelit in ein geistlich lebin 1ob der ne erbit sin len an sinen svon nicht. vnde swer gedinge an sime lene hat der ist dar abe vor wisit. 89. Of einis man- nis svone daz len vntfant mit samit ime bi sime libe vnde er 15 doch daz len in sime nuzce habe unze an sinen tod nach sime tode solin sie komin zo irme herrin vnde bitin in daz her in bekenne iris lenis daz her in geligen hat. lovgint er in irs lenis so svlin si irin gezivch bietin vor zo bringine den gezivch mag der herre wol widir redin die wile in der were 20 gebrichit dar vmme rath ich daz die svone iris uatir len volgin mit ir manschaft vnde die irme herrin bietin. 90. Swa abir die svone eine gemeine vnde eine geliche were mit ir vatir habin an deme lene daz behaldint die svone billiche of siz na lenrechte 80a concedere, quamdiu illud non diviserunt inter se. 85. Dominus homini partem beneficii quomodo concedere poterit, cujus partem singulariter non susceperit? non tamen idem dominus, a quo ille est inbeneficiatus, beneficium sibi auferat de jure, sed ille, cui est cum domino commune. (Si plures uno inbeneficiati beneficio et non separati fuerint, domino mortuo non nisi unus illud sequatur in alium dominum.) 86. Quicquid secundum libitum alicui dominus concedit homini, de quo warandius suus esse non poterit, concessum restaurabit. 87. Quicquid autem dominus compellitur concedere secundum beneficiale jus, hoc non restaurabit ho mini, si deficit in warandia hujus beneficii. 88. Qui secu- larem habitum in spiritualem mutat, beneficium non hereditet, et beneficii expectatio sit expectantibus desolatio. 89. Si patris beneficio filii, patre viuente, cum patre fuerint inbeneficiati, et pater solus illud in possessione obtinuerit, usque in infirmitatem, de qua non resurgit. Patris post obitum, infra ser hebdomadas et annum ad dominum veniant, et ut fateatur, petant, concessum eis beneficium. — Quod si negat dominus, praebeant adhibere testimonium quod tunc dominus abjicere poterit, cum possessio illis desit, propterea suadeo, ut hominium praebendo (offerendo) filii paternum sequantur beneficium. 90. Ubi autem possessio in beneficio fuit communis et aequalis filiorum et pa- tris, filii beneficium obtineant, si beneficiale testimonium adhibeant infra sex
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473 gezivgin binnin ses wochin vnde binnin eime iare na des vatir tode. 91. Of eine vatir sime svone de hein len uf lezit von sime herrin daz len ne mag der svon mit erbrechte nicht be- haldin. wand iz an in nicht geerbit is 92. zo gelichir wis. 20b 5 swer sin erbe len. sime herrin uf lezit vnde darna mit deme selbin lene andirwarue belent wirt der hat daz erbe recht an deme lene vorlorn. 93. Swelih man die rechtin were hat an eime guote. der mag mit grozirme rechte daz guot behaldin. den der man die der were darbit of ers mit lenrechte gezivgin 10 mag. 94. Ne hein man ne mag durch recht uz ne heinir sinir gewere geworfin werdin. div gewere si ne werde ime mit rechte abe gewunnin. 22. auir. 95. Swenne deme manne in me lenrechte daz guot vor 2ga 15 teilit wirt so ist ime div were des guotis abe gewunnin. odir als er sime herrin daz guot uf lezit. iedoch mag der man binnin ses wochin vnde eime iare mit eime eide wol vntredin daz er sin guot icht uf gelazin haue. der herre ne habiz zo hant eime andiren gelien indes mannis antwerde. 96. Der man 20 mag den herrin an manigir sache mit gezivge vorwinnin den der herre den man muoge 97. mit eime iegelichim volkomin 21b man der wonehaft ist in deme seluin dorf. odir in me nestin dabi. 98. da mit mag ein man sine were gezivgin. eine iegelich were muoz der man volbringin selue siuende siner ge- 25 zivge Of zwene man div misse hellin. sich vor mezzin gezivges hebdomadas unum, patris post obitum. 91. Pater si resignat aliqua bene- ficia a domino, hereditali jure filius non habebit haec beneficia, quia in eum non sunt hereditata. 92. Similiter qui resignat beneficium domino et post hoc iterum ipso beneficio inbeneficiatus fuerit hereditarium jus in hoc perdidit. 93. Si quis warandiam justam in bonis habuerit, majori jure obtinebit bona quam ille qui caret possessione, si ea potest testari jure beneficiali. 94. Nullus a possessione ejiciatur, nisi possessio ab eo vincatur. 95. Possessio devicta est ab homine, cum in beneficiali jure bona sibi sunt abjudicata, aut cum domino resignat ea; tamen infra sex hebdomadas et annum per juramentum negare poterit, quod bona resignaverit nisi do- minus statim concesserit ea alteri in ejus praesentia. 96. In pluribus cau- sis dominum homo vincere potest testimonio, quam domino licitum sit vin- cere illum. 97. Quilibet idoneus possessionis potest esse testis cui est mansio in prima villa, vel in circumjacentibus proxima. 98. Septimo testimonio probatur quaelibet possessio. Si autem discordantes duo possessionem in be- neficio (debent probare testibus, quorum neuter ab altero sit inbeneficiatus, amborum audiatur testimonium, et inquirantur homines in eadem villa ma- nentes, et in circumjacente qualibet proxima. Cujus autem possionis major 60
473 gezivgin binnin ses wochin vnde binnin eime iare na des vatir tode. 91. Of eine vatir sime svone de hein len uf lezit von sime herrin daz len ne mag der svon mit erbrechte nicht be- haldin. wand iz an in nicht geerbit is 92. zo gelichir wis. 20b 5 swer sin erbe len. sime herrin uf lezit vnde darna mit deme selbin lene andirwarue belent wirt der hat daz erbe recht an deme lene vorlorn. 93. Swelih man die rechtin were hat an eime guote. der mag mit grozirme rechte daz guot behaldin. den der man die der were darbit of ers mit lenrechte gezivgin 10 mag. 94. Ne hein man ne mag durch recht uz ne heinir sinir gewere geworfin werdin. div gewere si ne werde ime mit rechte abe gewunnin. 22. auir. 95. Swenne deme manne in me lenrechte daz guot vor 2ga 15 teilit wirt so ist ime div were des guotis abe gewunnin. odir als er sime herrin daz guot uf lezit. iedoch mag der man binnin ses wochin vnde eime iare mit eime eide wol vntredin daz er sin guot icht uf gelazin haue. der herre ne habiz zo hant eime andiren gelien indes mannis antwerde. 96. Der man 20 mag den herrin an manigir sache mit gezivge vorwinnin den der herre den man muoge 97. mit eime iegelichim volkomin 21b man der wonehaft ist in deme seluin dorf. odir in me nestin dabi. 98. da mit mag ein man sine were gezivgin. eine iegelich were muoz der man volbringin selue siuende siner ge- 25 zivge Of zwene man div misse hellin. sich vor mezzin gezivges hebdomadas unum, patris post obitum. 91. Pater si resignat aliqua bene- ficia a domino, hereditali jure filius non habebit haec beneficia, quia in eum non sunt hereditata. 92. Similiter qui resignat beneficium domino et post hoc iterum ipso beneficio inbeneficiatus fuerit hereditarium jus in hoc perdidit. 93. Si quis warandiam justam in bonis habuerit, majori jure obtinebit bona quam ille qui caret possessione, si ea potest testari jure beneficiali. 94. Nullus a possessione ejiciatur, nisi possessio ab eo vincatur. 95. Possessio devicta est ab homine, cum in beneficiali jure bona sibi sunt abjudicata, aut cum domino resignat ea; tamen infra sex hebdomadas et annum per juramentum negare poterit, quod bona resignaverit nisi do- minus statim concesserit ea alteri in ejus praesentia. 96. In pluribus cau- sis dominum homo vincere potest testimonio, quam domino licitum sit vin- cere illum. 97. Quilibet idoneus possessionis potest esse testis cui est mansio in prima villa, vel in circumjacentibus proxima. 98. Septimo testimonio probatur quaelibet possessio. Si autem discordantes duo possessionem in be- neficio (debent probare testibus, quorum neuter ab altero sit inbeneficiatus, amborum audiatur testimonium, et inquirantur homines in eadem villa ma- nentes, et in circumjacente qualibet proxima. Cujus autem possionis major 60
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474 23а Db 23а an einer were vnde an eime lene daz ir ne wedir von deme andirin haue man sol ir beidir gezivh horin. vnde uragin die livte. von deme seluin dorfe da daz inne ligit von iegelichin dorfe daz allir naste dar vmne ligit. swelich der manne die were mit der merrin menie gezivgit die beheldit die were mit rechte. dirre gezivch sol vor endit werdin an der seluin stat dar daz guot inne gelegin ist dar vmme div missehellunge inne is. den gezivh sol der herre selue horin. odir sol dar sendin zwene sine man die den gezivch horin. 99. ne mag auir div were da nicht vor endit werdin von der livte missehellunge 10 odir daz in dar vmme nicht cundich is. so sol ir iewedir mit eime eide bewisin die stat da er uf sprichit 100. vnde swaz sie beide behaldin mit deme eide daz sol man gelich vndir sie teilen. odir sol die warheit dar vmme iruindin mit gotis orteil. indeme wage iedoch ne is nith recht daz man vmme sadeheine 15 sache orteil tuo. wan vmme die da man die warheit mit rechte nicht iruindin ne kan. Die sal man endin mit gotis orteil. 101. Of ein herre vnde sin man beide sprechin an eine were des lenis der man sol durch recht die were mit gezivge be- haldin. 102. wande her sime herrin des lenis nicht vorsachit. 20 die wile her bekennit daz er belenit von ime si. (103.) 104. Of der herre sagit daz der man vor svmit habe den rechtin tag sin len zo vntfande. des mag der man vnchuldich werdin. mit deme eide 105. hat abir der herre den tag des todis sinis mannis gecundigit siuenin sinen mannin so er allir erste mochte 25 swenne des mannis svone len urist endit bringit er die siuen 5 turba sit testis, huius sit possessio, hinc testimonium terminabitur in ipso loco, in quo bona sunt sita, de quibus est discordia, quod et dominus audiat vel duos homines suos auditores eo mittat. 99. Cuius autem possessionis dis- cordia non potest terminari justitia, propter discordantiam aut ignorantiam uterque per juramentum locum demonstrabit, quem suum esse dicit. 100. Quem autem uterque per juramentum suum esse affirmat, inter eos diuidatur, aut veritas reperiatur de hoc per aquaticum Dei judicium. Tamen judicium Dei non est licitum adhiberi per ullam causam, nisi cuius veritas per justitiam non potest aliter reperiri, hoc terminabitur judicio Dei. 101. Si et dominus et homo possessionem sibi dicent in beneficio, in possessione testimonium prae- cedat hominis. 102. Domini enim non negat beneficium esse, cum se ab illo dicit inbeneficiatum. (103. Dominus si concessum beneficium negaverit et homo uarandiam in hoc testatus fuerit, quod possederit per septem hebdomadas et annum, post suscipiendi illum terminum, homo juramento solus obtineat be- neficium quod dominus negat. Tamen testimonium abiicit justa contradictio, si probata fuerit.) 104. Dominus si dixerit, quod homo terminum neglexerit suscipiendi beneficium, homo negare poterit probando innocentiam. 105. Si autem dominus diem obitus septem hominibus suis intimauerit quantocius
474 23а Db 23а an einer were vnde an eime lene daz ir ne wedir von deme andirin haue man sol ir beidir gezivh horin. vnde uragin die livte. von deme seluin dorfe da daz inne ligit von iegelichin dorfe daz allir naste dar vmne ligit. swelich der manne die were mit der merrin menie gezivgit die beheldit die were mit rechte. dirre gezivch sol vor endit werdin an der seluin stat dar daz guot inne gelegin ist dar vmme div missehellunge inne is. den gezivh sol der herre selue horin. odir sol dar sendin zwene sine man die den gezivch horin. 99. ne mag auir div were da nicht vor endit werdin von der livte missehellunge 10 odir daz in dar vmme nicht cundich is. so sol ir iewedir mit eime eide bewisin die stat da er uf sprichit 100. vnde swaz sie beide behaldin mit deme eide daz sol man gelich vndir sie teilen. odir sol die warheit dar vmme iruindin mit gotis orteil. indeme wage iedoch ne is nith recht daz man vmme sadeheine 15 sache orteil tuo. wan vmme die da man die warheit mit rechte nicht iruindin ne kan. Die sal man endin mit gotis orteil. 101. Of ein herre vnde sin man beide sprechin an eine were des lenis der man sol durch recht die were mit gezivge be- haldin. 102. wande her sime herrin des lenis nicht vorsachit. 20 die wile her bekennit daz er belenit von ime si. (103.) 104. Of der herre sagit daz der man vor svmit habe den rechtin tag sin len zo vntfande. des mag der man vnchuldich werdin. mit deme eide 105. hat abir der herre den tag des todis sinis mannis gecundigit siuenin sinen mannin so er allir erste mochte 25 swenne des mannis svone len urist endit bringit er die siuen 5 turba sit testis, huius sit possessio, hinc testimonium terminabitur in ipso loco, in quo bona sunt sita, de quibus est discordia, quod et dominus audiat vel duos homines suos auditores eo mittat. 99. Cuius autem possessionis dis- cordia non potest terminari justitia, propter discordantiam aut ignorantiam uterque per juramentum locum demonstrabit, quem suum esse dicit. 100. Quem autem uterque per juramentum suum esse affirmat, inter eos diuidatur, aut veritas reperiatur de hoc per aquaticum Dei judicium. Tamen judicium Dei non est licitum adhiberi per ullam causam, nisi cuius veritas per justitiam non potest aliter reperiri, hoc terminabitur judicio Dei. 101. Si et dominus et homo possessionem sibi dicent in beneficio, in possessione testimonium prae- cedat hominis. 102. Domini enim non negat beneficium esse, cum se ab illo dicit inbeneficiatum. (103. Dominus si concessum beneficium negaverit et homo uarandiam in hoc testatus fuerit, quod possederit per septem hebdomadas et annum, post suscipiendi illum terminum, homo juramento solus obtineat be- neficium quod dominus negat. Tamen testimonium abiicit justa contradictio, si probata fuerit.) 104. Dominus si dixerit, quod homo terminum neglexerit suscipiendi beneficium, homo negare poterit probando innocentiam. 105. Si autem dominus diem obitus septem hominibus suis intimauerit quantocius
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475 man zo samine vnde mag er mit in gezivgin daz die svone ir len urist vor svmit habin an ir vatir len. 106. so wirt in mit 23b rechte vor teilit allir hande recht an deme lene so der herre daz vol bringit so mag er wol wider redin iren gezivch vnde 5 ir eide zo gelichir wis sol der herre tuon. of her einem manne ein len mit dem lenrechte vorteilit of der man inder lenurist sin len nicht vntsegit mit eime eide. 107. so bedarf der herre siuen manne gezivgis daz he dem man daz len an gewinne mit rechte. (der siuende gezivch sol des herrin bote sin der den 10 man geladit hat zo lenrechte vor sinen herrin.) An drin sachin 24a vorwindit der herre sinen man mit gezivge billichir dan ir der man vnsculdich mvoge werdin. mit sime eide. 108. Swaz so der herre gewinnit an sinem manne in simeleme lenrechte odir de man deme herren da gelobit des mach der herre den 15 man wol vorzivgin Wirt ovch dem man des riches heruart ge- botin mit orteil vnde lovgit is der man daz siv ime gebotin si der herre vorwindit in mit gezivge doch ne sol der herre 24b des richis dienst sinem man nicht gebietin er iz ime selbin mit orteile gebotin wirt 109. gebivtit ouch der herre sinem 20 man mit orteil daz er mit ime an sinem lenrechte si an siner antwerde daz vol bringit der herre mit gezivge zo rechte of iz der man lovgint 110. Swelich man zwene herrin hat odir mer swelchir ime zo erste des richis dienst gebivtit deme sol die man die heruart dienin. dem andirin sol er dienin nach 25 lenrechte daz er von ime zo lene hat. 111. Of der man sime lene uolgit an einen andrin herrin nicht an sinis herrin svon 23a potuerit, et his inuocatis in fine filiorum termini dominus potest testificari, quod si suum neglexerint terminum. 106. Merito abjudicabitur omne jus in- beneficio postea septimum hujus testimonium filiorum juramentum non ad- miltit, cum dominus sic egerit, ipso modo faciat dominus cum homini abjudi- cauerit jure beneficiali, si ille ea in suo termino non excusaverit juramento. 107. Septem hominum suorum testimonio dominus eget, ut hominem beneficio priuet. In tribus tantummodo causis dominus hominem conuincit duobus testibus potius, quam ut incusationem domini homo euadat juramento. 108. Quicquid dominus acquirit in homine beneficiali jure, aut homo ibi promiserit illo dominus eum vincere poterit. Regis etiam justum servitium komini sen- tentialiter praeceptum et hoc si sibi intimatum negat esse, dominus eum testi- bus vincat. Non tamen servitium regis praecipiat homini, antequam senten- tialiter praeceptum sit sibi. 109. Item si dominus beneficiali eius juri homi- nem jubeat sententialiter interesse, in eius audientia, hoc duobus ex justitia testibus probat si homo negaverit. 110. Si homo duos vel tres habet dominos si quis prius inter eos sibi regis servitium denunciet, illi homo serviet, et ex- peditionis auxilium aliis det, si quod habeat ab eis beneficium. 111. Si non in domini sui filium, sed in alienum dominum homo sequitur sua beneficia, 60
475 man zo samine vnde mag er mit in gezivgin daz die svone ir len urist vor svmit habin an ir vatir len. 106. so wirt in mit 23b rechte vor teilit allir hande recht an deme lene so der herre daz vol bringit so mag er wol wider redin iren gezivch vnde 5 ir eide zo gelichir wis sol der herre tuon. of her einem manne ein len mit dem lenrechte vorteilit of der man inder lenurist sin len nicht vntsegit mit eime eide. 107. so bedarf der herre siuen manne gezivgis daz he dem man daz len an gewinne mit rechte. (der siuende gezivch sol des herrin bote sin der den 10 man geladit hat zo lenrechte vor sinen herrin.) An drin sachin 24a vorwindit der herre sinen man mit gezivge billichir dan ir der man vnsculdich mvoge werdin. mit sime eide. 108. Swaz so der herre gewinnit an sinem manne in simeleme lenrechte odir de man deme herren da gelobit des mach der herre den 15 man wol vorzivgin Wirt ovch dem man des riches heruart ge- botin mit orteil vnde lovgit is der man daz siv ime gebotin si der herre vorwindit in mit gezivge doch ne sol der herre 24b des richis dienst sinem man nicht gebietin er iz ime selbin mit orteile gebotin wirt 109. gebivtit ouch der herre sinem 20 man mit orteil daz er mit ime an sinem lenrechte si an siner antwerde daz vol bringit der herre mit gezivge zo rechte of iz der man lovgint 110. Swelich man zwene herrin hat odir mer swelchir ime zo erste des richis dienst gebivtit deme sol die man die heruart dienin. dem andirin sol er dienin nach 25 lenrechte daz er von ime zo lene hat. 111. Of der man sime lene uolgit an einen andrin herrin nicht an sinis herrin svon 23a potuerit, et his inuocatis in fine filiorum termini dominus potest testificari, quod si suum neglexerint terminum. 106. Merito abjudicabitur omne jus in- beneficio postea septimum hujus testimonium filiorum juramentum non ad- miltit, cum dominus sic egerit, ipso modo faciat dominus cum homini abjudi- cauerit jure beneficiali, si ille ea in suo termino non excusaverit juramento. 107. Septem hominum suorum testimonio dominus eget, ut hominem beneficio priuet. In tribus tantummodo causis dominus hominem conuincit duobus testibus potius, quam ut incusationem domini homo euadat juramento. 108. Quicquid dominus acquirit in homine beneficiali jure, aut homo ibi promiserit illo dominus eum vincere poterit. Regis etiam justum servitium komini sen- tentialiter praeceptum et hoc si sibi intimatum negat esse, dominus eum testi- bus vincat. Non tamen servitium regis praecipiat homini, antequam senten- tialiter praeceptum sit sibi. 109. Item si dominus beneficiali eius juri homi- nem jubeat sententialiter interesse, in eius audientia, hoc duobus ex justitia testibus probat si homo negaverit. 110. Si homo duos vel tres habet dominos si quis prius inter eos sibi regis servitium denunciet, illi homo serviet, et ex- peditionis auxilium aliis det, si quod habeat ab eis beneficium. 111. Si non in domini sui filium, sed in alienum dominum homo sequitur sua beneficia, 60
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476 Bib 26a vnd ime der herre des lenis niht bekennit her sol sin len ge- zivgin mit den mannin sinis errin herrin die ne sol dir herre mit nichte beswerin wan daz er sie urage bi irs errin herrin hulde der herre ne darf ir ne heinem zo me tage bringin er si ouch von ime belent. 112. Swelichis mannis herre der manne nicht vollin ne hat zo me lenrechte. Des herrin man sol mit sinis ofrin herrin mannin sin len gezivgin. 113. Of de hein herre sinis mannis len sime herrin uf leit. odir ein andir da mite belent wirt der man sol sime lene volgin binnen sinen rechtin tegedinge. so beginnit des mannis tegedinch des 10 seluin tagis so der herre ime kvndigit in der antwerde zweier siner manne daz er sin len uf gelazin habe odir swenne der obrir herre odir ein andir die von ime belent is sich des guotis mit orteil vndirwindit vnde gebivtit den livtin daz sie den zins nieman ne gebin von deme guote wande ime aleine vnde 15 nieman dar abe ne dienin die wile sich des guotis nieman mit orteil vndirwindit in siner antwerde (so ne sol nieman sinis herrin guot von eime andirn herrin vntfan er vor neme allir erste sin wort dar obir.) 114. ob der herre lovgit daz er daz guot nicht uf gelazin habe. der man sol in bitin vor zwein 20 sinen mannen daz er an siner antwerde daz guot vor dem obirn herrin vntwerre vnde daz er in des gvotis gewere. 115. ne tuot des der herre nicht so volge der man sime lene also da 2Gb vore geredit is an den obirn herrin. an den in der herre wisit. 116. Nimet ovch der herre dem manne sin gvot an recht 25 odir mit vnrechte weigirt ime sin guot zo line odir sin wer 5 hic dominus, si non confitetur ea, cum hominibus prioris domini debet ea testi- ficari, quos dominus in nullo grauabit, sed per votum prioris domini interro- gabit. Testem nullum dominus adducat ex debito nisi etiam inbeneficiatus sit ab eo. 112. Quicunque dominus deficit in hominibus, superioris domini ho- mines in loco hominum illius sint testes. 113. Si dominus alius beneficium sui hominis suo resignat domino vel si alter inbeneficiatus, ille homo infra suum terminum sequatur beneficium. Tunc terminus hominis illo die inchoatur, cum a domino suo sibi intimatur in audientia duorum hominum suorum, quod resignauerit ejus beneficium, aut cum, superior dominus, aut inbeneficiatus alter, alterius bona sibi attraxerit sententialiter et praeceperit agricolis, ne de his bonis censum dent alicui, nisi sibi soli, nec ulli seruiant aliquid, quam- diu non attraxerit sententialiter sibi, haec bona in ejus praesentia. 114. Si dominus ea resignasse negat, homo roget in praesentia hominum suorum. Coram superiore domino excuset ea in eius praesentia et ut eorum warandus sit. 115. Quod si dominus non fecerit, in alium dominum beneficium suum praedicto modo sequitur, in quem a superiore domino transmittatur. 116. Si dominus homini bona sua accipit contra justitiam, aut injuste renuit ho- minem inbeneficiare aut si non vult warandus eius esse in beneficio, quod habet
476 Bib 26a vnd ime der herre des lenis niht bekennit her sol sin len ge- zivgin mit den mannin sinis errin herrin die ne sol dir herre mit nichte beswerin wan daz er sie urage bi irs errin herrin hulde der herre ne darf ir ne heinem zo me tage bringin er si ouch von ime belent. 112. Swelichis mannis herre der manne nicht vollin ne hat zo me lenrechte. Des herrin man sol mit sinis ofrin herrin mannin sin len gezivgin. 113. Of de hein herre sinis mannis len sime herrin uf leit. odir ein andir da mite belent wirt der man sol sime lene volgin binnen sinen rechtin tegedinge. so beginnit des mannis tegedinch des 10 seluin tagis so der herre ime kvndigit in der antwerde zweier siner manne daz er sin len uf gelazin habe odir swenne der obrir herre odir ein andir die von ime belent is sich des guotis mit orteil vndirwindit vnde gebivtit den livtin daz sie den zins nieman ne gebin von deme guote wande ime aleine vnde 15 nieman dar abe ne dienin die wile sich des guotis nieman mit orteil vndirwindit in siner antwerde (so ne sol nieman sinis herrin guot von eime andirn herrin vntfan er vor neme allir erste sin wort dar obir.) 114. ob der herre lovgit daz er daz guot nicht uf gelazin habe. der man sol in bitin vor zwein 20 sinen mannen daz er an siner antwerde daz guot vor dem obirn herrin vntwerre vnde daz er in des gvotis gewere. 115. ne tuot des der herre nicht so volge der man sime lene also da 2Gb vore geredit is an den obirn herrin. an den in der herre wisit. 116. Nimet ovch der herre dem manne sin gvot an recht 25 odir mit vnrechte weigirt ime sin guot zo line odir sin wer 5 hic dominus, si non confitetur ea, cum hominibus prioris domini debet ea testi- ficari, quos dominus in nullo grauabit, sed per votum prioris domini interro- gabit. Testem nullum dominus adducat ex debito nisi etiam inbeneficiatus sit ab eo. 112. Quicunque dominus deficit in hominibus, superioris domini ho- mines in loco hominum illius sint testes. 113. Si dominus alius beneficium sui hominis suo resignat domino vel si alter inbeneficiatus, ille homo infra suum terminum sequatur beneficium. Tunc terminus hominis illo die inchoatur, cum a domino suo sibi intimatur in audientia duorum hominum suorum, quod resignauerit ejus beneficium, aut cum, superior dominus, aut inbeneficiatus alter, alterius bona sibi attraxerit sententialiter et praeceperit agricolis, ne de his bonis censum dent alicui, nisi sibi soli, nec ulli seruiant aliquid, quam- diu non attraxerit sententialiter sibi, haec bona in ejus praesentia. 114. Si dominus ea resignasse negat, homo roget in praesentia hominum suorum. Coram superiore domino excuset ea in eius praesentia et ut eorum warandus sit. 115. Quod si dominus non fecerit, in alium dominum beneficium suum praedicto modo sequitur, in quem a superiore domino transmittatur. 116. Si dominus homini bona sua accipit contra justitiam, aut injuste renuit ho- minem inbeneficiare aut si non vult warandus eius esse in beneficio, quod habet
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477 nicht wesin wil an deme len daz er von ime hat. daz sol man clagin deme obirrin herrin so sol der obir herre in der antwerde zweier siner manne dem nidirn herrin. selue odir bi sinem botin gebietin daz er dem manne der ouir in clagit 5 recht tuo als er ime durch recht sculdich is zo tuone. ne tuot er des nicht so sol der obir herre dem manne daz gvot lien vnde sin wer des gvotis sin in der stat des errin herrin 117.27a Ob ein herre zwein mannin odir drin lenis gedinge liet vnde in ne heine stat benomit swelich man belent zo erstin is der 10 sol daz erste ledige len habin. 118. Ob der herre vz deme uerit binnin der urist daz sin man ir len von ime vntfan svlin daz ne mag den mannin nicht geschadin wan der manne te- gedinc begint so der herre wider komit Doch ne wirt mannis iar urist da mite niht vor lengit ob der man in binnin siner 15 iarurist uz me lande verit er ne si vor des vz me lande geva- 2 b rin. 119. Zo gelichir wis also der man sine iarurist lengit. da mite daz er deme herrin sine manschaft bivtit also mag ime der herre die iarurist kuizin. ob er den man daz len bivtit zo liene. 120. Wirt ovch der herre vor holn odir vor be- 20 slozin den manne binnin der urist daz sie ir len vntfan wollin alse sie zo rechte svlin daz ne schadit dem manne nicht of si des gezivch habin mvgin doch sol die man den herrin suochin in siner wonunge vnde sine manschaft bivtin in der antwerde zweier siner manne. alsus sol er uz zihen sin len ob iz ime 28a 25 vor teilit wirt inder antwerde sinis herrin manne. 121. Swe- lich gvot ein man ime sagit von sime herrin an deme der were ab eo, homo conqueratur superiori domino, qui in audientia duorum hominum suorum per nuncium suum illi praecipiat, ut conquerenti faciat justitiam, ut de jure sibi tenetur facere, quod si non facit, dominus superior bona sibi con- cedat, sit et eorum illi, in loco prioris domini, warandus. 117. Si dominus duobus vel tribus concedit expectationem in beneficio, et non in loco designato, qui primo inbeneficiatus fuerit, prius solutum beneficium habebit, infra termi- num hominum suscipiendi beneficium. 118. Dominus si patriam exeat, homi- nibus non noceat. Sed terminus hominis ab illo die incipit, cum dominus redierit. Non tamen pro hominis absentia, si infra terminum suum exierit patriam, prolongatur eius terminus, nisi patriae refuerit prius. 119. Sicut terminum suum prolongat homo, hominium praebendo: Ita dominus eum ab- breuiat, cum homini beneficium praebeat. 120. Item si occultatus dominus asseratur infra terminum hominis suscipiendo beneficia ubi debet suscipere ex justitia, non nocet homini si super hoc abundat testibus. Tamen dominum quaerat homo in eius habitaculo praebendo hominium, et sic extrahat inde in corum praesentia beneficia sibi abjudicata. 121. Bona quae homo ab aliquo dicit se habere domino, in quibus si sibi desit warandia, et dominus sibi non confiteatur ea, et aliud beneficium a domino non habuerit, quam ipsum, pro
477 nicht wesin wil an deme len daz er von ime hat. daz sol man clagin deme obirrin herrin so sol der obir herre in der antwerde zweier siner manne dem nidirn herrin. selue odir bi sinem botin gebietin daz er dem manne der ouir in clagit 5 recht tuo als er ime durch recht sculdich is zo tuone. ne tuot er des nicht so sol der obir herre dem manne daz gvot lien vnde sin wer des gvotis sin in der stat des errin herrin 117.27a Ob ein herre zwein mannin odir drin lenis gedinge liet vnde in ne heine stat benomit swelich man belent zo erstin is der 10 sol daz erste ledige len habin. 118. Ob der herre vz deme uerit binnin der urist daz sin man ir len von ime vntfan svlin daz ne mag den mannin nicht geschadin wan der manne te- gedinc begint so der herre wider komit Doch ne wirt mannis iar urist da mite niht vor lengit ob der man in binnin siner 15 iarurist uz me lande verit er ne si vor des vz me lande geva- 2 b rin. 119. Zo gelichir wis also der man sine iarurist lengit. da mite daz er deme herrin sine manschaft bivtit also mag ime der herre die iarurist kuizin. ob er den man daz len bivtit zo liene. 120. Wirt ovch der herre vor holn odir vor be- 20 slozin den manne binnin der urist daz sie ir len vntfan wollin alse sie zo rechte svlin daz ne schadit dem manne nicht of si des gezivch habin mvgin doch sol die man den herrin suochin in siner wonunge vnde sine manschaft bivtin in der antwerde zweier siner manne. alsus sol er uz zihen sin len ob iz ime 28a 25 vor teilit wirt inder antwerde sinis herrin manne. 121. Swe- lich gvot ein man ime sagit von sime herrin an deme der were ab eo, homo conqueratur superiori domino, qui in audientia duorum hominum suorum per nuncium suum illi praecipiat, ut conquerenti faciat justitiam, ut de jure sibi tenetur facere, quod si non facit, dominus superior bona sibi con- cedat, sit et eorum illi, in loco prioris domini, warandus. 117. Si dominus duobus vel tribus concedit expectationem in beneficio, et non in loco designato, qui primo inbeneficiatus fuerit, prius solutum beneficium habebit, infra termi- num hominum suscipiendi beneficium. 118. Dominus si patriam exeat, homi- nibus non noceat. Sed terminus hominis ab illo die incipit, cum dominus redierit. Non tamen pro hominis absentia, si infra terminum suum exierit patriam, prolongatur eius terminus, nisi patriae refuerit prius. 119. Sicut terminum suum prolongat homo, hominium praebendo: Ita dominus eum ab- breuiat, cum homini beneficium praebeat. 120. Item si occultatus dominus asseratur infra terminum hominis suscipiendo beneficia ubi debet suscipere ex justitia, non nocet homini si super hoc abundat testibus. Tamen dominum quaerat homo in eius habitaculo praebendo hominium, et sic extrahat inde in corum praesentia beneficia sibi abjudicata. 121. Bona quae homo ab aliquo dicit se habere domino, in quibus si sibi desit warandia, et dominus sibi non confiteatur ea, et aliud beneficium a domino non habuerit, quam ipsum, pro
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478 88b 2Da gebrichit vnde iz ime der herrre nicht bekennit vnde der man ne hein len andir von ime hat wan dar vmnme er in an sprichit wil daz der man mit rechte behaldin so sol der herre burgin nemin sines gewettis vnde siner manne bezzerunge of her ir orteil schelde e her ime endihaftin tag bescheide doch ne sol der man ne hein burgin sezzin of er daz len in sime nuzce hat. 122. Of der herre ieman liet einis andirn sinis mannis gvot of er in des werit mit vingere vnde mit zunge dar vmme ne wirt dv were nicht vor teilit deme die er mit dem gvote belent is. der herre ne myge denne nach lenrechte gezivgin die sache dar vmme 10 dem manne durch recht gebrechin svle die were des lenis 123. wan der herre ne mag ne heinis were nieman vor lien die er selbe nicht ledich hat. 124. Of ein herre sinen schilt mit manschaft nidirit alle die von ime belent sin die svlin ir len vntfan von deme obrin herrin odir er sol sie wisin an einen andirn herrin von deme sie 15 ir len habin mit also grozin erin alse sie hattin von irme errin herrin. 125. Alsus sol ovh der man tuon. swenne sin herre sich mit sinis mannis lenis nidere von dem obirin herrin an den niderin. Mit grozerme rechte beheldit der man daz len deme dv stat zo sime gedinge bewisit wirt denne der deme 20 svndir biwisite stat ein gedinge geligin ist. 126. Swelich herre sinen schilt mit manschaft nidirit der vor livsit durch recht allir siner manne lene of si irs lenis sinnin an iren obiren herrin. 5 29b 23. von urowin. 127. (129.) Phaphin vnde urowin vnd alle die des herschil- 25 dis darvin die ne svlin ne hein werltlich gerichte habin zo lene. quo dominium impetit, et hoc si obtinere vult secundum jus, fideijussorem ab homine accipiat dominus, antequam legalem illi determinet diem sui vadii, et de satisfactione suorum hominum si ab ea sententia arguantur. Illorum fideiussorum autem non ponet homo, si possessionem habeat in beneficio. 122. Si dominus alicui concedit bona alterius sui hominis et si illorum fuerit wa- randus digito et lingua beneficii tamen warandia non abjudicetur ideo priori inbeneficiato, nisi in beneficiali jure probare possit dominus causam per quam, ex justitia, beneficii sibi sit warandia. 123. Nulli etiam dominus beneficii warandiam concedere poterit, quam non solutam habuerit. 124. Dominus si per hominium suum humiliat clypeum, omnes ab eo inbeneficiati beneficia sua suscipiant a domino superiore aut ab eo in alium transmittantur dominum, a quo ea habeant cum tanto honore, sicut habuerunt, a domino priore. 125. Similiter homo faciat cum dominus in inferiorem a superiore domino transit, cum hominis beneficio majore jure fruatur ille, cuius expectationis locus de- signatur, quam cuius expectatio loco caret designato. 126. Dominus si cly- peum suum humiliat hominio, omnium hominum suorum carebit beneficio, si illi ad superiorem dominum venerint petendo beneficium. 127. Beneficialem
478 88b 2Da gebrichit vnde iz ime der herrre nicht bekennit vnde der man ne hein len andir von ime hat wan dar vmnme er in an sprichit wil daz der man mit rechte behaldin so sol der herre burgin nemin sines gewettis vnde siner manne bezzerunge of her ir orteil schelde e her ime endihaftin tag bescheide doch ne sol der man ne hein burgin sezzin of er daz len in sime nuzce hat. 122. Of der herre ieman liet einis andirn sinis mannis gvot of er in des werit mit vingere vnde mit zunge dar vmme ne wirt dv were nicht vor teilit deme die er mit dem gvote belent is. der herre ne myge denne nach lenrechte gezivgin die sache dar vmme 10 dem manne durch recht gebrechin svle die were des lenis 123. wan der herre ne mag ne heinis were nieman vor lien die er selbe nicht ledich hat. 124. Of ein herre sinen schilt mit manschaft nidirit alle die von ime belent sin die svlin ir len vntfan von deme obrin herrin odir er sol sie wisin an einen andirn herrin von deme sie 15 ir len habin mit also grozin erin alse sie hattin von irme errin herrin. 125. Alsus sol ovh der man tuon. swenne sin herre sich mit sinis mannis lenis nidere von dem obirin herrin an den niderin. Mit grozerme rechte beheldit der man daz len deme dv stat zo sime gedinge bewisit wirt denne der deme 20 svndir biwisite stat ein gedinge geligin ist. 126. Swelich herre sinen schilt mit manschaft nidirit der vor livsit durch recht allir siner manne lene of si irs lenis sinnin an iren obiren herrin. 5 29b 23. von urowin. 127. (129.) Phaphin vnde urowin vnd alle die des herschil- 25 dis darvin die ne svlin ne hein werltlich gerichte habin zo lene. quo dominium impetit, et hoc si obtinere vult secundum jus, fideijussorem ab homine accipiat dominus, antequam legalem illi determinet diem sui vadii, et de satisfactione suorum hominum si ab ea sententia arguantur. Illorum fideiussorum autem non ponet homo, si possessionem habeat in beneficio. 122. Si dominus alicui concedit bona alterius sui hominis et si illorum fuerit wa- randus digito et lingua beneficii tamen warandia non abjudicetur ideo priori inbeneficiato, nisi in beneficiali jure probare possit dominus causam per quam, ex justitia, beneficii sibi sit warandia. 123. Nulli etiam dominus beneficii warandiam concedere poterit, quam non solutam habuerit. 124. Dominus si per hominium suum humiliat clypeum, omnes ab eo inbeneficiati beneficia sua suscipiant a domino superiore aut ab eo in alium transmittantur dominum, a quo ea habeant cum tanto honore, sicut habuerunt, a domino priore. 125. Similiter homo faciat cum dominus in inferiorem a superiore domino transit, cum hominis beneficio majore jure fruatur ille, cuius expectationis locus de- signatur, quam cuius expectatio loco caret designato. 126. Dominus si cly- peum suum humiliat hominio, omnium hominum suorum carebit beneficio, si illi ad superiorem dominum venerint petendo beneficium. 127. Beneficialem
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479 128. Eines herrin scheffer ne mag ne hein lene were an ne heime iruordirin bin sinem ambachte von deme herrin des amman er is wande der herre sin gvot an sine huote bevolhin hat. 129. dar vmme sal der scheffere sus getan len gezivgin 5 mit den livtin die iz sahin vnde hortin vnd ne mag sinen lenin 30a nicht gevolgin an einen andirn herrin vnde ne erbit iz an sinen svon nicht er ne behalde daz gvot als er daz ambacht gelazin hat. 130. Swaz so der man mit manschaft nicht vntfet daz nist mit rechte ne hein len. alse daz gvot daz ein herre sime 10 dienst man liet nicht mit manschaft svndir nach houe recht sus getan gvot daruit lenrechtis wand iz ist ein len daz zo deme lene gehorit Wan ein iegelich man der von gebuort dienst man ist der sol durch recht truchseze sin. odir schenke. odir marschalk. odir camerere. 131. Dise manichualdin recht ne 30b 15 mag ich alle nith bescheiden wande ir zo uile ist. 24. von den Biscopin. Biscoppe vnde appete. vnde abtessinne dienst man die habin svndirlich recht. 132. Der man volge iegelichem lene mit siner manschaft. al eine sie er da vore des herrin man 20 gewesin vnze der herre bekenne daz er sin man si. der man sol uf den heligen bewerin sin manschaft of ir der herre lov- gint 133. der herre mag vmme eine iegeliche schult sinem manne zo lenrechte tegedingin of div schult einis gewettis wert 31a is. vor mitten tage vnde an vngebvndinen tagin. mach der 25 herre sinis lenrechtis beginnin. vnde in iegelichir stat. svndir warandiam dispensator non potest exequi in alio beneficio infra officium ab illo domino, cuius procuratur existit, quia dominus commisit tantum in eius prouidentiam bona sua. 128. Dispensator itaque huiusmodo beneficium testatur per visum, et audientiam hominum, et non sequatur hoc in alium dominum, nec in filium id hereditet, nisi relicto officio bona obtineat. 129. (127.) Judi- candi beneficium habere non est licitum clerico vel mulieri, nec viro in jure de- ficienti. 130. Quidquid homo non suscipit per hominium non iudicetur esse beneficium, sicut cum bona concedit dominus suis ministerialibus non per ho- minium, sed secundum jus curiae. Haec concessio caret beneficiali jure, sed est concessio officialis, quiuis etiam ministerialis natione erit ex justitia da- pifer aut secretarius, aut camerarius aut marschalcus. 131. Ordinem juris istius scilicet curialis propter diversitatem eius non describam, sub quolibet enim episcopo et abbate et abbatissa ministeriales ius habent sin- gulare. 132. Homo quodlibet beneficium sequatur per hominium, quamuis komo prius domini fuerit. Quousque dominus fateatur, quod ille homo suus sit, homo juramento obtineat hominium, quod dominus negat. 133. Pro qua- libet incusatione dominus placitare secundum beneficiale ius cum komine suo
479 128. Eines herrin scheffer ne mag ne hein lene were an ne heime iruordirin bin sinem ambachte von deme herrin des amman er is wande der herre sin gvot an sine huote bevolhin hat. 129. dar vmme sal der scheffere sus getan len gezivgin 5 mit den livtin die iz sahin vnde hortin vnd ne mag sinen lenin 30a nicht gevolgin an einen andirn herrin vnde ne erbit iz an sinen svon nicht er ne behalde daz gvot als er daz ambacht gelazin hat. 130. Swaz so der man mit manschaft nicht vntfet daz nist mit rechte ne hein len. alse daz gvot daz ein herre sime 10 dienst man liet nicht mit manschaft svndir nach houe recht sus getan gvot daruit lenrechtis wand iz ist ein len daz zo deme lene gehorit Wan ein iegelich man der von gebuort dienst man ist der sol durch recht truchseze sin. odir schenke. odir marschalk. odir camerere. 131. Dise manichualdin recht ne 30b 15 mag ich alle nith bescheiden wande ir zo uile ist. 24. von den Biscopin. Biscoppe vnde appete. vnde abtessinne dienst man die habin svndirlich recht. 132. Der man volge iegelichem lene mit siner manschaft. al eine sie er da vore des herrin man 20 gewesin vnze der herre bekenne daz er sin man si. der man sol uf den heligen bewerin sin manschaft of ir der herre lov- gint 133. der herre mag vmme eine iegeliche schult sinem manne zo lenrechte tegedingin of div schult einis gewettis wert 31a is. vor mitten tage vnde an vngebvndinen tagin. mach der 25 herre sinis lenrechtis beginnin. vnde in iegelichir stat. svndir warandiam dispensator non potest exequi in alio beneficio infra officium ab illo domino, cuius procuratur existit, quia dominus commisit tantum in eius prouidentiam bona sua. 128. Dispensator itaque huiusmodo beneficium testatur per visum, et audientiam hominum, et non sequatur hoc in alium dominum, nec in filium id hereditet, nisi relicto officio bona obtineat. 129. (127.) Judi- candi beneficium habere non est licitum clerico vel mulieri, nec viro in jure de- ficienti. 130. Quidquid homo non suscipit per hominium non iudicetur esse beneficium, sicut cum bona concedit dominus suis ministerialibus non per ho- minium, sed secundum jus curiae. Haec concessio caret beneficiali jure, sed est concessio officialis, quiuis etiam ministerialis natione erit ex justitia da- pifer aut secretarius, aut camerarius aut marschalcus. 131. Ordinem juris istius scilicet curialis propter diversitatem eius non describam, sub quolibet enim episcopo et abbate et abbatissa ministeriales ius habent sin- gulare. 132. Homo quodlibet beneficium sequatur per hominium, quamuis komo prius domini fuerit. Quousque dominus fateatur, quod ille homo suus sit, homo juramento obtineat hominium, quod dominus negat. 133. Pro qua- libet incusatione dominus placitare secundum beneficiale ius cum komine suo
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480 in der kirchin. vnde uf deme kirchoue. Nv laze wir dise rede vnde beginnin der rechnunge des tegedingis. 25. von der antwerte. II. 1. Der herre sol einen sin man uragin in der antwerde zweier siner manne ob er muoze sinem manne vmme sine 5 31b schuldunge zo lenrechte tegedingin vnde an welhir zit vnde an welhe stat her ime volgin svle. 2. so vindit man ime zo rechte daz er wol muoze so sol der herre von deme selvin tage odir von den nastin ses tagin uierzen nacht den man ladin zo sime lenrechte in ein benant dorf. odir in einen hof daz 10 ime ledich si. odir daz ein sin man von ime habe. 3. Ob der man den herrin uragit in welchir stat daz dorf gelegin si. des sol in der herre durch recht birichtin wande iz sint vil dorf die einen namin hant die doch verre von ein andir gelegin sin. 4. ist der man mit des richis gvote von deme herrin be- 15 lent so sol ime der herre uf des richis gvote tegedinge. 5. 6. Swelich herre mit sinis herrin eigine belent wirt hat daz selbe eigen sin man von ime zo lene den mvoz er wol tegedingin uf swelchi len her wil. svndir uf sin burch len. 7. Swenne der herre sinem manne einen tach bescheidit zo lenrechte alse hie 20 geredit is so sol er mit orteile sinem mannin gebietin daz si zo sime lenrechte komin. Swelchir des nicht ne tuot der sol sime 32b herrin wettin. 8. daz selue sol der man tuon den er schuldigit 32а poterit, si culpa vadio digna sit, ante meridiem et diebus absolutis beneficialem incipient placitationem in omnibus locis, nisi in coemiteriis et ecclesiis. II. 1. Omissis his locis audiamus placitationis ordinem. Dominus inter- roget unum suum hominem in praesentia duorum hominum suorum, si sit ei licitum cum homine suo pro sua accusatione beneficialiter placitare? et infra quod tempus et ad quem locum prosequi debeat illum. 2. Sententia placita- tionem licentiet dominus si per quatuordecim dies citet, ab ipso die vel a proximis sex diebus, hominem ad beneficiale jus in denominatam villam vel curiam, quae vel soluta sit domino, vel aliquis eam habeat ab ipso. 3. Homo si dominum interrogauerit, in quo loco villa sit sita? Dominus tenetur ilum expedire de hoc, si multae sunt villae vnius nominis, quas tamen longinqui loci separat distantia. 4. Homo si imperiali beneficio sit inbeneficiatus a domino, in beneficiis imperialibus prosequatur illum dominus. 5. Si autem pro- prietas domini beneficium sit homini, hominem secundum jus in proprietate sua consequatur dominus. 6. Si proprietatem alicujus aliquis inbeneficio habuerit, et dominus alter ab eo ipsa proprietate inbeneficiatur, dominus hunc hominem in quolibet beneficio suo prosequatur nisi tantummodo in beneficio urbano. 7. Cum praedicto modo homini incusato dominus beneficialiter diem determinet, hominibus suis praecipiat sententialiter, ut eius beneficiali juri intersint. Quod qui non fecerit domino vadiabit. 8. Similiter homo incusatus
480 in der kirchin. vnde uf deme kirchoue. Nv laze wir dise rede vnde beginnin der rechnunge des tegedingis. 25. von der antwerte. II. 1. Der herre sol einen sin man uragin in der antwerde zweier siner manne ob er muoze sinem manne vmme sine 5 31b schuldunge zo lenrechte tegedingin vnde an welhir zit vnde an welhe stat her ime volgin svle. 2. so vindit man ime zo rechte daz er wol muoze so sol der herre von deme selvin tage odir von den nastin ses tagin uierzen nacht den man ladin zo sime lenrechte in ein benant dorf. odir in einen hof daz 10 ime ledich si. odir daz ein sin man von ime habe. 3. Ob der man den herrin uragit in welchir stat daz dorf gelegin si. des sol in der herre durch recht birichtin wande iz sint vil dorf die einen namin hant die doch verre von ein andir gelegin sin. 4. ist der man mit des richis gvote von deme herrin be- 15 lent so sol ime der herre uf des richis gvote tegedinge. 5. 6. Swelich herre mit sinis herrin eigine belent wirt hat daz selbe eigen sin man von ime zo lene den mvoz er wol tegedingin uf swelchi len her wil. svndir uf sin burch len. 7. Swenne der herre sinem manne einen tach bescheidit zo lenrechte alse hie 20 geredit is so sol er mit orteile sinem mannin gebietin daz si zo sime lenrechte komin. Swelchir des nicht ne tuot der sol sime 32b herrin wettin. 8. daz selue sol der man tuon den er schuldigit 32а poterit, si culpa vadio digna sit, ante meridiem et diebus absolutis beneficialem incipient placitationem in omnibus locis, nisi in coemiteriis et ecclesiis. II. 1. Omissis his locis audiamus placitationis ordinem. Dominus inter- roget unum suum hominem in praesentia duorum hominum suorum, si sit ei licitum cum homine suo pro sua accusatione beneficialiter placitare? et infra quod tempus et ad quem locum prosequi debeat illum. 2. Sententia placita- tionem licentiet dominus si per quatuordecim dies citet, ab ipso die vel a proximis sex diebus, hominem ad beneficiale jus in denominatam villam vel curiam, quae vel soluta sit domino, vel aliquis eam habeat ab ipso. 3. Homo si dominum interrogauerit, in quo loco villa sit sita? Dominus tenetur ilum expedire de hoc, si multae sunt villae vnius nominis, quas tamen longinqui loci separat distantia. 4. Homo si imperiali beneficio sit inbeneficiatus a domino, in beneficiis imperialibus prosequatur illum dominus. 5. Si autem pro- prietas domini beneficium sit homini, hominem secundum jus in proprietate sua consequatur dominus. 6. Si proprietatem alicujus aliquis inbeneficio habuerit, et dominus alter ab eo ipsa proprietate inbeneficiatur, dominus hunc hominem in quolibet beneficio suo prosequatur nisi tantummodo in beneficio urbano. 7. Cum praedicto modo homini incusato dominus beneficialiter diem determinet, hominibus suis praecipiat sententialiter, ut eius beneficiali juri intersint. Quod qui non fecerit domino vadiabit. 8. Similiter homo incusatus
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481 of ime sin herre in siner antwerde mit orteile einen endehaftin tach zo lenrechte bescheidit. ane rechte widir rede 9. da sol des mannis len burge werdin intgegin deme herrin vor sin gewette doch ne sol der man durch recht ne hein phant liden 5 von sinen herrin. vbir den zins den er durch recht gebin sol 10. swa abir die herre mit den zinse nicht vol vordirn ne mag sin gewette da sol er sich vndir windin ob daz der man vor daz gewette nicht ne ledigit bininn ses wechin vnde eime iare 33a so wirt ime mit rechte sin len vorteilit 11. ob der man sines 10 herrin schuldunge odir den tag den er ime zo lenrechte be- scheidit nicht ne horin ne wil so er ime doch also nahe ist daz er in wol horin mac da mite ne wirt er des gewettis nicht ledich. 12. of der man dar nicht ne is. da der herre ime den tach zo lenrechte bescheidit so sol der herre den tach in 15 bietin bi sinem botin in der antwerde zweier siner manne. ime seluin odir in sinen hof da er inne bescheidenliche wonehaft 33b si. 13. ne hat auir die man sus getanis houis nicht so sol er ime disme tac in bietin uf daz selue len da mite er von deme herrin belent is vierzentage vor deme tegedinge zo deme 20 selue tage sol der herre komin vnde bringe mit ime zo ministe sesse siner manne vnde den botin der den man lade der da geschuldigit is. 14. zo dem erstin sol der herre uragin of iz tegedingis zit si vnde nach iegelichim orteile daz da uundin wirt so sol er sine man uragin ob si iz volgin ne kunnin sine 34s 25 man ein orteil nicht vindin des habin si dach durch recht uier- zen tage of sie daz uf den heiligin bewerin daz si iz nicht vin- siet, si dominus sibi sententialiter determinat diem beneficialem in ejus prae- sentia absque contradictione justa (et is in termino non comparet.) 9. Be- neficium hominis pro vadimonio fide iubebit domino; non tamen tenetur homo vadium pro domino supra censum tolerare, quem sibi tenetur dare. 10. Ubi autem per bonorum censum dominus suum nequit extorquere vadium, in sua dominus beneficium accipiat. Quodsi acquisitum vadium infra sex hebdo- madas et annum non redimat homo, abjudicabitur beneficio. 11. Si homo domini incusationem aut beneficialem sibi positum diem audire nolit, cum tamen domino adeo vicinus sit, quod possit audire, per hoc vadium non evadet ille. 12. Si antem homo praesens non sit, cum dominus beneficialem diem sibi ponit, dominus per nuncium intimet illum in duorum hominum suorum audien- tia, ipsimet vel in eius curia in qua habitationis suae introitus discernatur (spectatur) et exitus. 13. Si autem homini curia desit, in alio beneficio, quo est inbeneficiatus a domino intimet dominus hunc diem, quatuordecim diebus ante diem legalem, ad quam dominus veniat, et ad minus adducat sex homines et nuncium qui citet incusatum. 14. Primo quaerat dominus: si tempus pla- citandi sit? et post quamlibet datam sententiam dominus homines suos quaerat, si exequantur illam, per quatuordecim noctes habeant inducias homines 61
481 of ime sin herre in siner antwerde mit orteile einen endehaftin tach zo lenrechte bescheidit. ane rechte widir rede 9. da sol des mannis len burge werdin intgegin deme herrin vor sin gewette doch ne sol der man durch recht ne hein phant liden 5 von sinen herrin. vbir den zins den er durch recht gebin sol 10. swa abir die herre mit den zinse nicht vol vordirn ne mag sin gewette da sol er sich vndir windin ob daz der man vor daz gewette nicht ne ledigit bininn ses wechin vnde eime iare 33a so wirt ime mit rechte sin len vorteilit 11. ob der man sines 10 herrin schuldunge odir den tag den er ime zo lenrechte be- scheidit nicht ne horin ne wil so er ime doch also nahe ist daz er in wol horin mac da mite ne wirt er des gewettis nicht ledich. 12. of der man dar nicht ne is. da der herre ime den tach zo lenrechte bescheidit so sol der herre den tach in 15 bietin bi sinem botin in der antwerde zweier siner manne. ime seluin odir in sinen hof da er inne bescheidenliche wonehaft 33b si. 13. ne hat auir die man sus getanis houis nicht so sol er ime disme tac in bietin uf daz selue len da mite er von deme herrin belent is vierzentage vor deme tegedinge zo deme 20 selue tage sol der herre komin vnde bringe mit ime zo ministe sesse siner manne vnde den botin der den man lade der da geschuldigit is. 14. zo dem erstin sol der herre uragin of iz tegedingis zit si vnde nach iegelichim orteile daz da uundin wirt so sol er sine man uragin ob si iz volgin ne kunnin sine 34s 25 man ein orteil nicht vindin des habin si dach durch recht uier- zen tage of sie daz uf den heiligin bewerin daz si iz nicht vin- siet, si dominus sibi sententialiter determinat diem beneficialem in ejus prae- sentia absque contradictione justa (et is in termino non comparet.) 9. Be- neficium hominis pro vadimonio fide iubebit domino; non tamen tenetur homo vadium pro domino supra censum tolerare, quem sibi tenetur dare. 10. Ubi autem per bonorum censum dominus suum nequit extorquere vadium, in sua dominus beneficium accipiat. Quodsi acquisitum vadium infra sex hebdo- madas et annum non redimat homo, abjudicabitur beneficio. 11. Si homo domini incusationem aut beneficialem sibi positum diem audire nolit, cum tamen domino adeo vicinus sit, quod possit audire, per hoc vadium non evadet ille. 12. Si antem homo praesens non sit, cum dominus beneficialem diem sibi ponit, dominus per nuncium intimet illum in duorum hominum suorum audien- tia, ipsimet vel in eius curia in qua habitationis suae introitus discernatur (spectatur) et exitus. 13. Si autem homini curia desit, in alio beneficio, quo est inbeneficiatus a domino intimet dominus hunc diem, quatuordecim diebus ante diem legalem, ad quam dominus veniat, et ad minus adducat sex homines et nuncium qui citet incusatum. 14. Primo quaerat dominus: si tempus pla- citandi sit? et post quamlibet datam sententiam dominus homines suos quaerat, si exequantur illam, per quatuordecim noctes habeant inducias homines 61
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482 35а 35b din kvnnin ir iegelich der da geuragit ist nach dem andirn. 15. iedoch muoz er da lenrecht urist biz daz diz orteil wondin wirt. 16. von der zit daz die svnne uf geit biz an die zit daz sie nidir sinkit. so muoz ein herre wol beginnin sinis tegedin- gis doch daz iz mit orteil uöndin werde So uragit der herre ob er den schuldigin muoze vor ladin swenne ime daz irteilit 34b wirt so sol er uragin wer in mit rechte ladin svle. daz sol des herrin bote tuon an der antwerde zweier siner manne an deme ende des houis da der herre ime tegedingit Alsus sol der bote sprechin. Ich lade den sculdigin an minis herrin ant- 10 werde vmme die schult die min an ine vordirt. zo einem male. zo dem andirn male. zo deme drittim male. alse ich zo rechte sol. 17. ob er da nicht ne si so sol der bote wider zo sime herrin gan vnde sprechin alsus. Ich ne sach des schuldigin nicht. noch ne heinen sinen botin der in mit rechte 15 vntschuldige warumbe er her nicht kumin si. 18. sweme die boten des seluin bekennin. so sol er uragin waz dar vmbe recht si. So wirt ime irteilit daz er in zo deme andirn male ladin svle. vnde dar na zo dem drittin male alse da vore swenne er zo deme drittin male geladin is. so urage der herre. 20 waz dar vmbe recht si. so sol man ime irteilin daz er sin biten svle vnze div svnne sinke 19. ne kvmit er danne nicht so div svnne sinkit so urage der herre of er sin gebiten habe alse er zo rechte svle. so ime daz zo rechte uundin wird. so sol der herre den man den er schuldigit mit orteil bescheidin 25 einen andirn tac zo deme sol er ime volgin alse er zo deme 5 domini, si nesciant invenire sententias, tunc addat juramentum quilibet inter- rogatus post alium. 15. Beneficiale autem jus differatur sententia inve- niatur. 16. Ab ortu solis usque ad descensum placitationes est inchoare licitum. Quod dum sententia licentiat dominus quaerarat, si sit ei licitum citare in- cusatum. Quod dum concedit sententia, dominus quaerat, quis ex justitia de- beat citare illum; hic in audientia duorum hominum, domini homo faciat vel domini nuncius in fine curiae, ubi dominus placitat, sic dicendo: incusatum cito N. in praesentia domini propter culpam impositam sibi, prima et se- cunda et tertia vice, sicut debeo de jure. 17. Qui si desit nuncius redeat ad dominum dicens, non vidi incusatum, nec aliquem ex parte eius, qui eius ex- cusaret absentiam per justitiam. 18. Id ipsum dum confitentur nuncii, dominus quaerat, quid supra hoc faciendum sit. Eique secunda citatio fieri indice- tur, et similiter tertia, priori ordine. Qui dum tertio citatus desit, dominus querat, quid faciendum sit sibi? cui judicatur, quod expectare debeat usque ad solis descensum. 19. Si incusatus adhuc desit, cum sol descendit, dominus quaerat si expectauerit illum secundum quod justum est? quod dum sententia firmat, dominus sententialiter ponat diem alteri in quo prosequatur illum sicut fecit in primo sic faciat secundo et tertio. 20. Si quem istorum
482 35а 35b din kvnnin ir iegelich der da geuragit ist nach dem andirn. 15. iedoch muoz er da lenrecht urist biz daz diz orteil wondin wirt. 16. von der zit daz die svnne uf geit biz an die zit daz sie nidir sinkit. so muoz ein herre wol beginnin sinis tegedin- gis doch daz iz mit orteil uöndin werde So uragit der herre ob er den schuldigin muoze vor ladin swenne ime daz irteilit 34b wirt so sol er uragin wer in mit rechte ladin svle. daz sol des herrin bote tuon an der antwerde zweier siner manne an deme ende des houis da der herre ime tegedingit Alsus sol der bote sprechin. Ich lade den sculdigin an minis herrin ant- 10 werde vmme die schult die min an ine vordirt. zo einem male. zo dem andirn male. zo deme drittim male. alse ich zo rechte sol. 17. ob er da nicht ne si so sol der bote wider zo sime herrin gan vnde sprechin alsus. Ich ne sach des schuldigin nicht. noch ne heinen sinen botin der in mit rechte 15 vntschuldige warumbe er her nicht kumin si. 18. sweme die boten des seluin bekennin. so sol er uragin waz dar vmbe recht si. So wirt ime irteilit daz er in zo deme andirn male ladin svle. vnde dar na zo dem drittin male alse da vore swenne er zo deme drittin male geladin is. so urage der herre. 20 waz dar vmbe recht si. so sol man ime irteilin daz er sin biten svle vnze div svnne sinke 19. ne kvmit er danne nicht so div svnne sinkit so urage der herre of er sin gebiten habe alse er zo rechte svle. so ime daz zo rechte uundin wird. so sol der herre den man den er schuldigit mit orteil bescheidin 25 einen andirn tac zo deme sol er ime volgin alse er zo deme 5 domini, si nesciant invenire sententias, tunc addat juramentum quilibet inter- rogatus post alium. 15. Beneficiale autem jus differatur sententia inve- niatur. 16. Ab ortu solis usque ad descensum placitationes est inchoare licitum. Quod dum sententia licentiat dominus quaerarat, si sit ei licitum citare in- cusatum. Quod dum concedit sententia, dominus quaerat, quis ex justitia de- beat citare illum; hic in audientia duorum hominum, domini homo faciat vel domini nuncius in fine curiae, ubi dominus placitat, sic dicendo: incusatum cito N. in praesentia domini propter culpam impositam sibi, prima et se- cunda et tertia vice, sicut debeo de jure. 17. Qui si desit nuncius redeat ad dominum dicens, non vidi incusatum, nec aliquem ex parte eius, qui eius ex- cusaret absentiam per justitiam. 18. Id ipsum dum confitentur nuncii, dominus quaerat, quid supra hoc faciendum sit. Eique secunda citatio fieri indice- tur, et similiter tertia, priori ordine. Qui dum tertio citatus desit, dominus querat, quid faciendum sit sibi? cui judicatur, quod expectare debeat usque ad solis descensum. 19. Si incusatus adhuc desit, cum sol descendit, dominus quaerat si expectauerit illum secundum quod justum est? quod dum sententia firmat, dominus sententialiter ponat diem alteri in quo prosequatur illum sicut fecit in primo sic faciat secundo et tertio. 20. Si quem istorum
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483 erstin hat getan. daz selbe sol er tuon zo deme dritlin tage. 20. Swelich er dirre tage nicht beheldit der herre alse hie ge- redit is so hat er sine volgunge vorlorn. der erste tac sol dem schuldigen man gekundit wesin alse hie geredit is. 21. Der 5 herre ne sol durch recht nicht tegedingin zo lenrechte in ne heime beslozime houe noch vndir ne heime dake Swenne der 36a herre des sachweldin gebitin hat an deme drittin tage vnze div svnne sinkit so urage er waz dar vmbe recht si 22. so vindit man ime zo rechte daz er gezivgin svle sine driv tegedine daz €o erste mit zwein sinen mannin vnde der dritte gezivch sol wesin des herrin bote der den sachweldin geladin hat zo me lenrechte ir gezivch sol alsus sprechin. Bi minis herrin huldin der hie iegeginwardich is. bewere daz. daz ich horte vnde sach daz min herre zo me erstin tegedinge vnde in einer bescheidiner 15 stat des sachwaldin bunte nach lenrechte alse er zo rechte solde 36b vnde ime da vol volgite mit rechtin orteile des bin ich sin ge- zivch. 23. Nach iegelichis gezivgis worte urage der herre ob er vol kvmin si an sime gezivge alse er zo rechte svle. 24. Swelich man bin sinis herrin huldin gezivgit zo einem male 20 den ne sol er andirwarue nicht uragin. 25. Der herre muoz wol uragin swie manigin er wil siner manne also lange biz er sinen zivch vol bringit 26. zo gelichir wis alse hie geredit is. sol der herre volbringin sin andir tagedinc also daz dritte. 37a er sol abir zo iegelich ime tegedinge svndirliche gezivge habin. 25 27. Swenne der herre sine driv tegedinc alsus gezivgit hat. so urage er eines orteilis darvmbe daz er sachweldige dar nicht is. 28. so vindit man ime zo rechte daz man ime sin dierum non obseruauerit dominus ordine et modo praedicto, ad nihil habeatur eius persecutio. Dies tantum modo primus incusato ipsi praedicto modo erit inmandus. 21. Non in clausa curia, nec sub tecto licitum erit placitare domino. Cum ad diem tertium expectauerit dominus incusatum, usque dum sol descendat, quid ultra sibi fuciendum sit quaerat. 22. Tunc judicet senten- tia; quod dominus testari debeat tria sua placita, primum cum duobus suis hominibus, horum testimonium sonet in hunc modum, per votum mei praesentis domini affirmo, quod audiui et vidi quod dominus in primo placito et de- signato loco incusatum expectavit beneficialiter ut debuit et prosecutus est cum justis sententiis, hujus rei testis sum. 23. Post cuiuslibet testis verbum dominus quaerat, si suum testimonium perfecerit cum illo, sicut debet ex debito (de jure). 24. Si quis per votum domini semel testetur secundo non interrogetur. 25. Dominus quotquot velit homines suos inquirat, quousque testimonium suum perficiat. 26. Praedicto modo dominus placitum secundum probabit, et tertium, sed ad quodlibet placitum singulares habeat testes. 27. Cum sic probauerit dominus tria sua placita, quaerat sententiam super in- cusati absentiam. 28. Tunc judicet sententia, quod abjudicari debeant incusato 61
483 erstin hat getan. daz selbe sol er tuon zo deme dritlin tage. 20. Swelich er dirre tage nicht beheldit der herre alse hie ge- redit is so hat er sine volgunge vorlorn. der erste tac sol dem schuldigen man gekundit wesin alse hie geredit is. 21. Der 5 herre ne sol durch recht nicht tegedingin zo lenrechte in ne heime beslozime houe noch vndir ne heime dake Swenne der 36a herre des sachweldin gebitin hat an deme drittin tage vnze div svnne sinkit so urage er waz dar vmbe recht si 22. so vindit man ime zo rechte daz er gezivgin svle sine driv tegedine daz €o erste mit zwein sinen mannin vnde der dritte gezivch sol wesin des herrin bote der den sachweldin geladin hat zo me lenrechte ir gezivch sol alsus sprechin. Bi minis herrin huldin der hie iegeginwardich is. bewere daz. daz ich horte vnde sach daz min herre zo me erstin tegedinge vnde in einer bescheidiner 15 stat des sachwaldin bunte nach lenrechte alse er zo rechte solde 36b vnde ime da vol volgite mit rechtin orteile des bin ich sin ge- zivch. 23. Nach iegelichis gezivgis worte urage der herre ob er vol kvmin si an sime gezivge alse er zo rechte svle. 24. Swelich man bin sinis herrin huldin gezivgit zo einem male 20 den ne sol er andirwarue nicht uragin. 25. Der herre muoz wol uragin swie manigin er wil siner manne also lange biz er sinen zivch vol bringit 26. zo gelichir wis alse hie geredit is. sol der herre volbringin sin andir tagedinc also daz dritte. 37a er sol abir zo iegelich ime tegedinge svndirliche gezivge habin. 25 27. Swenne der herre sine driv tegedinc alsus gezivgit hat. so urage er eines orteilis darvmbe daz er sachweldige dar nicht is. 28. so vindit man ime zo rechte daz man ime sin dierum non obseruauerit dominus ordine et modo praedicto, ad nihil habeatur eius persecutio. Dies tantum modo primus incusato ipsi praedicto modo erit inmandus. 21. Non in clausa curia, nec sub tecto licitum erit placitare domino. Cum ad diem tertium expectauerit dominus incusatum, usque dum sol descendat, quid ultra sibi fuciendum sit quaerat. 22. Tunc judicet senten- tia; quod dominus testari debeat tria sua placita, primum cum duobus suis hominibus, horum testimonium sonet in hunc modum, per votum mei praesentis domini affirmo, quod audiui et vidi quod dominus in primo placito et de- signato loco incusatum expectavit beneficialiter ut debuit et prosecutus est cum justis sententiis, hujus rei testis sum. 23. Post cuiuslibet testis verbum dominus quaerat, si suum testimonium perfecerit cum illo, sicut debet ex debito (de jure). 24. Si quis per votum domini semel testetur secundo non interrogetur. 25. Dominus quotquot velit homines suos inquirat, quousque testimonium suum perficiat. 26. Praedicto modo dominus placitum secundum probabit, et tertium, sed ad quodlibet placitum singulares habeat testes. 27. Cum sic probauerit dominus tria sua placita, quaerat sententiam super in- cusati absentiam. 28. Tunc judicet sententia, quod abjudicari debeant incusato 61
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484 37b 38b len vorteilen svle so urage der herre ob er daz svle odir ein andir so vindit man zo rechte daz iz siner manne einer tuon svle. der sol sprechin alsus Hie vorteile ich deme sachwaldin N. die len da mite er biz her nu belent was von mime herrin. 29. so sol der herre mit orteile sich des gvtis vndir windin 5 mit sinem botin inder antwerde zweier siner manne vnde sol iz haldin ses wochin vnde ein iar ane nuzc. vnde sol biten ob der man sin len welle uz zihe nach rechte binnin dirre urist. ob er sich nicht vntschuldigit. vnde sin len nicht uz ne zvhit nach rechte. so wirt ime vor teilit allir hande recht 10 38a andeme lene 30. der herre sol sich vndir windin der lene svn- dirliche in iegelichir stat vnde in iegelichem dorf. swa auir manigir dorf horit zo eime houe da sol sich der herre des houis vndir windin vor alle die dorfir. 31. Ob abir der sach- waldege binnin der iarurist zo sime herrin komit vnde sin len 15 nach lenrechte vntredin wil ob sich der herre vor ime birgit odir in einer bvrch beslozin wirt uf die rede daz der man sin len nicht vntrede. vnde mag der man daz gezivgin so muoz er wol vor sines herrin mannin sin len uz zihen als er solde vor sime herrin. 32. Ob auir der man in sines herrin antwerde 20 komit so sol er biten eines vorsprechin vnde der heligen vnde des stebirs daz er sin len vntrede. weigirt ime der herre der heilegin so neme er die heilegin die er selbe dar brach habe dar uffe sal er swerin daz ime sine lene nicht also vorteilit sin alse er ir durch recht daruin svle doch ne sal der man des 25 beneficia. Tunc quaerat, dominis suus debeat facere, an alius. Sententia autem doceat, ut hoc unus hominum domini faciat, haec verba dicendo. Sic abjudico beneficia incusato, quibus usque modo inbeneficiatus fuerit a domino meo. 29. Tunc dominus finaliter haec bona in duorum hominum suorum audientia attrahat sibi per nuncium, et retineat ea per sex hebdomadas et annum absque redditibus, expectans, si homo extrahat ea secundum jus. Infra quem terminum si incusatus non extraxerit beneficium, abjudicetur et prae- dicto modo omne jus in beneficio. 30. Dominus sibi attrahat singulariter beneficia in quolibet loco et villa, ubi autem plures villae attinent uni curiae curiam pro villis omnibus attrahat sibi dominus. 31. Si autem incusatus infra suum terminum aggreditur dominum ad excusandum sua, secundum jus beneficia; si se absconderit dominus, aut in urbe fuerit seruatus, ne homo beneficia sua excuset, et homo si super hoc testibus abundat coram hominibus domini beneficium extrahat, sicut coram domino debebat. 32. Si autem homo in praesentiam domini veniat primo prolocutorem petat, deinde reliquias, ut sua excuset beneficia, quas si dominus dare renuat, homo suasmet reliquias adducat, super quas juret, quod sua beneficia non sint sibi taliter abjudicata, ut eorum de jure debeat carere. Homo tamen hoc non faciat, nisi dominus justitiam sibi renuat. 33. Tunc dominus si velit beneficialem intimet diem
484 37b 38b len vorteilen svle so urage der herre ob er daz svle odir ein andir so vindit man zo rechte daz iz siner manne einer tuon svle. der sol sprechin alsus Hie vorteile ich deme sachwaldin N. die len da mite er biz her nu belent was von mime herrin. 29. so sol der herre mit orteile sich des gvtis vndir windin 5 mit sinem botin inder antwerde zweier siner manne vnde sol iz haldin ses wochin vnde ein iar ane nuzc. vnde sol biten ob der man sin len welle uz zihe nach rechte binnin dirre urist. ob er sich nicht vntschuldigit. vnde sin len nicht uz ne zvhit nach rechte. so wirt ime vor teilit allir hande recht 10 38a andeme lene 30. der herre sol sich vndir windin der lene svn- dirliche in iegelichir stat vnde in iegelichem dorf. swa auir manigir dorf horit zo eime houe da sol sich der herre des houis vndir windin vor alle die dorfir. 31. Ob abir der sach- waldege binnin der iarurist zo sime herrin komit vnde sin len 15 nach lenrechte vntredin wil ob sich der herre vor ime birgit odir in einer bvrch beslozin wirt uf die rede daz der man sin len nicht vntrede. vnde mag der man daz gezivgin so muoz er wol vor sines herrin mannin sin len uz zihen als er solde vor sime herrin. 32. Ob auir der man in sines herrin antwerde 20 komit so sol er biten eines vorsprechin vnde der heligen vnde des stebirs daz er sin len vntrede. weigirt ime der herre der heilegin so neme er die heilegin die er selbe dar brach habe dar uffe sal er swerin daz ime sine lene nicht also vorteilit sin alse er ir durch recht daruin svle doch ne sal der man des 25 beneficia. Tunc quaerat, dominis suus debeat facere, an alius. Sententia autem doceat, ut hoc unus hominum domini faciat, haec verba dicendo. Sic abjudico beneficia incusato, quibus usque modo inbeneficiatus fuerit a domino meo. 29. Tunc dominus finaliter haec bona in duorum hominum suorum audientia attrahat sibi per nuncium, et retineat ea per sex hebdomadas et annum absque redditibus, expectans, si homo extrahat ea secundum jus. Infra quem terminum si incusatus non extraxerit beneficium, abjudicetur et prae- dicto modo omne jus in beneficio. 30. Dominus sibi attrahat singulariter beneficia in quolibet loco et villa, ubi autem plures villae attinent uni curiae curiam pro villis omnibus attrahat sibi dominus. 31. Si autem incusatus infra suum terminum aggreditur dominum ad excusandum sua, secundum jus beneficia; si se absconderit dominus, aut in urbe fuerit seruatus, ne homo beneficia sua excuset, et homo si super hoc testibus abundat coram hominibus domini beneficium extrahat, sicut coram domino debebat. 32. Si autem homo in praesentiam domini veniat primo prolocutorem petat, deinde reliquias, ut sua excuset beneficia, quas si dominus dare renuat, homo suasmet reliquias adducat, super quas juret, quod sua beneficia non sint sibi taliter abjudicata, ut eorum de jure debeat carere. Homo tamen hoc non faciat, nisi dominus justitiam sibi renuat. 33. Tunc dominus si velit beneficialem intimet diem
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485 nicht tuon. sin herre der ne weigire ime richtis. 33. Nach diser rede bescheide ime der herre ob er welle einen tac zo lenrechte. daz er dar antwerde nach orteile ob der sachwalde 39a zo deme tage nicht ne kvmit so orteilit man ime allir hande 5 recht an deme lene iz ne si daz er bewisen mvoge daz iz ime ehafte not benomin habe odir daz er indes selbin herrin dien- stis si. 34. Sweliches tagis der man den stegereif heldit sime herrin. odir ime orteil vindit odir ime dienit mit siuer gift odir mit deheinen dingin. des tagis ne darf ime nicht antwertin 10 zo lenrechte odir also lange so der herre dem manne rechtis weigirt so er in ichtis schuldigit vnde die wile er in sime 39b dienste icht vorlorn hat vnde ime daz vnuorgoldin is 35. dar vmme ist deme herrin gvot daz er eime siné manne seine clage ende obir den andirn. obir eime in sime dienste sie odir sie beide. 15 26. eith aft. 36. Swenne der man zo dem eithaftin tage zo lenrechte kymit der ime bescheidin is in den hof dar inne der herre te- gedingit dar in sol er nieman vor in er ne si des selbin herrin man Alse manigin man er dar invorit. der des herrin 40a 20 man nicht ne is also manich wette mvoz er wettin ime odir vnschuldich werdin uf den heilegin daz er si dar in nicht ge- vorit habe er he vor sinis herrin antwer kome. sol er von ime legin swert. vnde mezir. vnd sporn. hanschuwe uzzihen vnde allir hande isere anich si. her sol ovch den mantil uz- 25 zihen vnde hengin uf die acslin. odir von ime legin. 37. sin houbit sol umbedacht sin vnde ane cappin sin. vnde ane hirshals. noch ne heiner handiwafin. 38. ob sich der man an 40b sententialiter illi ad respondendum suae excusationi. Ad quem si non venerit incusatus, abjudicetur ei in beneficia omne ius; nisi ex causa necessaria sit eius excusatio, aut in ipsius domini sit servitio. 34. In die qua homo strepe tenet domino, aut sententiam invenit, aut aliquo sibi servit, et etiam dominus justitiam renuerit, cum ab homine incusatus fuerit, et quamdiu aliquid perdi- derit in eius servitio, de quo sibi desit restauratio, beneficiali juri non astabit domini. 35. Attamen domino terminare licitum est querimoniam unius homi- nis sui in aliquo beneficiorum, quamuis sit in eius seruitio, vel unus eorum vel ambo. 36. Homo cum venerit ad beneficialem determinatum diem in cu- riam, in qua dominus placitat, neminem introducat, nisi domini sit homo. Quod enim si faciat domino pro quolibet vadiabit, aut introduxisse se eos juramento expurgabit. Antequam etiam in praesentia domini veniat, gladium, cultellum et calcaria deponet, chirothecas exuat, et omni careat ferro. Pallium exutum pendeat in humeri aut omnino deponatur. 37. Caput nullo tegatur cappa non indutus, nec thorace, nec armis aliquibus. 38. Si in aliquo
485 nicht tuon. sin herre der ne weigire ime richtis. 33. Nach diser rede bescheide ime der herre ob er welle einen tac zo lenrechte. daz er dar antwerde nach orteile ob der sachwalde 39a zo deme tage nicht ne kvmit so orteilit man ime allir hande 5 recht an deme lene iz ne si daz er bewisen mvoge daz iz ime ehafte not benomin habe odir daz er indes selbin herrin dien- stis si. 34. Sweliches tagis der man den stegereif heldit sime herrin. odir ime orteil vindit odir ime dienit mit siuer gift odir mit deheinen dingin. des tagis ne darf ime nicht antwertin 10 zo lenrechte odir also lange so der herre dem manne rechtis weigirt so er in ichtis schuldigit vnde die wile er in sime 39b dienste icht vorlorn hat vnde ime daz vnuorgoldin is 35. dar vmme ist deme herrin gvot daz er eime siné manne seine clage ende obir den andirn. obir eime in sime dienste sie odir sie beide. 15 26. eith aft. 36. Swenne der man zo dem eithaftin tage zo lenrechte kymit der ime bescheidin is in den hof dar inne der herre te- gedingit dar in sol er nieman vor in er ne si des selbin herrin man Alse manigin man er dar invorit. der des herrin 40a 20 man nicht ne is also manich wette mvoz er wettin ime odir vnschuldich werdin uf den heilegin daz er si dar in nicht ge- vorit habe er he vor sinis herrin antwer kome. sol er von ime legin swert. vnde mezir. vnd sporn. hanschuwe uzzihen vnde allir hande isere anich si. her sol ovch den mantil uz- 25 zihen vnde hengin uf die acslin. odir von ime legin. 37. sin houbit sol umbedacht sin vnde ane cappin sin. vnde ane hirshals. noch ne heiner handiwafin. 38. ob sich der man an 40b sententialiter illi ad respondendum suae excusationi. Ad quem si non venerit incusatus, abjudicetur ei in beneficia omne ius; nisi ex causa necessaria sit eius excusatio, aut in ipsius domini sit servitio. 34. In die qua homo strepe tenet domino, aut sententiam invenit, aut aliquo sibi servit, et etiam dominus justitiam renuerit, cum ab homine incusatus fuerit, et quamdiu aliquid perdi- derit in eius servitio, de quo sibi desit restauratio, beneficiali juri non astabit domini. 35. Attamen domino terminare licitum est querimoniam unius homi- nis sui in aliquo beneficiorum, quamuis sit in eius seruitio, vel unus eorum vel ambo. 36. Homo cum venerit ad beneficialem determinatum diem in cu- riam, in qua dominus placitat, neminem introducat, nisi domini sit homo. Quod enim si faciat domino pro quolibet vadiabit, aut introduxisse se eos juramento expurgabit. Antequam etiam in praesentia domini veniat, gladium, cultellum et calcaria deponet, chirothecas exuat, et omni careat ferro. Pallium exutum pendeat in humeri aut omnino deponatur. 37. Caput nullo tegatur cappa non indutus, nec thorace, nec armis aliquibus. 38. Si in aliquo
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486 disen dingin der heinen vor svmit so mvoz er deme herrin ge- wettin. (39.) So der herre sin tegedinc irheuit. also da vore geredit is. so sol der herre einen siner manne nemin der sin wort spreche zo deme sachwaldin. Swenne der sach walde zo dem erstin an sines herrin antwerde kvomit so sol in der herre uragin ob er also kvomin sie. daz er ime zo lenrechte stan welle. dar vmbe bite der man gesprechis ob er welle vnde 41a ob er is geweigirin mvoge so weigirt er is. ob er des nicht getvon ne mag. so kvome er wider zo sime herrin vnde spreche. herre ich bin her komin. zo antwerdin vnd alse ich zo rechte 10 sol. 41. so sol der herre von rechte vmbe iegeliche sache den man svndirliche schuldigen. so sol der sachwalde biten eines vorsprechin vnde zo iegelicheme male biten daz er sich bespre- chin muoze er danne er uz ga. 42. Swelich man zo der erstin ane sprache des vorsprechin daruit der muoz iz zo deme tege- 15 41b dinge vort mer vnberin. 43. In iegelichir rede sol der herre den man uragin ob er an des vorsprechin wort iehe. iz ne schadit dem man nicht ob sich der vorspreche vor svmit die wile er an sin wort nicht iehet Ob zweier manne rede nich ob ir eine tregit. dar vmbe sal der herre uragin waz dar vmbe 20 recht si. 44. vragit der herre nach myt willen vnd nicht nach rechte. daz orteil ne sal dem manne nicht schadin. Swelich orteil vor gebetin is daz sol zo erste vorgen. der man mach weigirin stan zo lenrechte. die wile er nicht geantwortit hat 42a des er schuldich is. der man ne sol nicht offinbare sprechin 25 von deme herrin. so er einen vorsprechin hat Ob in sin herre 5 istorum homo se neglexerit domino vadiabit. (39.) Id non dico de alio, nisi qui incusatus est a domino, et per domini incusationem citatus est ad jus be- neficiale. 40. Cum dominus placitum suum inchoaverit secundum praedictum modum, unum ex suis hominibus accipiat dominus, qui verbum suum loquatur ad incusatum. Cum incusatus primo in praesentiam domini venerit, dominus illum interrogabit, si venerit taliter, ut respondere velit sibi beneficialiter, pro quo ille, si velit, colloquium petit, et si possit renuere, renuat. Quodsi facere nequeat, ad dominum redeat, dicens: dominus huc veni respondere, in quantum debeo de jure. 41. Tunc dominus ex justitia singulariter pro qualibet causa incusabit illum, et praecipiat ut super hoc responsum det. Tunc incusatus prolocutorem petat, et ipse roget licentiam colloquendi, antequam exeat. 41. Prolocutore careat, si quis in prima accusatione ipsemet respondeat. 43. In omni sermone homo inquiratur si in verbum prolocutoris sui profiteatur. Hominem prolocutoris sui negligentia non damnabit, quamdiu in verbum illius confessus non fuerit. Inter differentem sermonem duorum dominus, quaerat quid justum sit. 44. Si secundum libitum non secundum jus quaerat, hominem sententia non laedeat, prior petita primo procedat sententia. beneficiali jure ut astet, renuere poterit homo, quamdiu incusatus non respondit. Palam co-
486 disen dingin der heinen vor svmit so mvoz er deme herrin ge- wettin. (39.) So der herre sin tegedinc irheuit. also da vore geredit is. so sol der herre einen siner manne nemin der sin wort spreche zo deme sachwaldin. Swenne der sach walde zo dem erstin an sines herrin antwerde kvomit so sol in der herre uragin ob er also kvomin sie. daz er ime zo lenrechte stan welle. dar vmbe bite der man gesprechis ob er welle vnde 41a ob er is geweigirin mvoge so weigirt er is. ob er des nicht getvon ne mag. so kvome er wider zo sime herrin vnde spreche. herre ich bin her komin. zo antwerdin vnd alse ich zo rechte 10 sol. 41. so sol der herre von rechte vmbe iegeliche sache den man svndirliche schuldigen. so sol der sachwalde biten eines vorsprechin vnde zo iegelicheme male biten daz er sich bespre- chin muoze er danne er uz ga. 42. Swelich man zo der erstin ane sprache des vorsprechin daruit der muoz iz zo deme tege- 15 41b dinge vort mer vnberin. 43. In iegelichir rede sol der herre den man uragin ob er an des vorsprechin wort iehe. iz ne schadit dem man nicht ob sich der vorspreche vor svmit die wile er an sin wort nicht iehet Ob zweier manne rede nich ob ir eine tregit. dar vmbe sal der herre uragin waz dar vmbe 20 recht si. 44. vragit der herre nach myt willen vnd nicht nach rechte. daz orteil ne sal dem manne nicht schadin. Swelich orteil vor gebetin is daz sol zo erste vorgen. der man mach weigirin stan zo lenrechte. die wile er nicht geantwortit hat 42a des er schuldich is. der man ne sol nicht offinbare sprechin 25 von deme herrin. so er einen vorsprechin hat Ob in sin herre 5 istorum homo se neglexerit domino vadiabit. (39.) Id non dico de alio, nisi qui incusatus est a domino, et per domini incusationem citatus est ad jus be- neficiale. 40. Cum dominus placitum suum inchoaverit secundum praedictum modum, unum ex suis hominibus accipiat dominus, qui verbum suum loquatur ad incusatum. Cum incusatus primo in praesentiam domini venerit, dominus illum interrogabit, si venerit taliter, ut respondere velit sibi beneficialiter, pro quo ille, si velit, colloquium petit, et si possit renuere, renuat. Quodsi facere nequeat, ad dominum redeat, dicens: dominus huc veni respondere, in quantum debeo de jure. 41. Tunc dominus ex justitia singulariter pro qualibet causa incusabit illum, et praecipiat ut super hoc responsum det. Tunc incusatus prolocutorem petat, et ipse roget licentiam colloquendi, antequam exeat. 41. Prolocutore careat, si quis in prima accusatione ipsemet respondeat. 43. In omni sermone homo inquiratur si in verbum prolocutoris sui profiteatur. Hominem prolocutoris sui negligentia non damnabit, quamdiu in verbum illius confessus non fuerit. Inter differentem sermonem duorum dominus, quaerat quid justum sit. 44. Si secundum libitum non secundum jus quaerat, hominem sententia non laedeat, prior petita primo procedat sententia. beneficiali jure ut astet, renuere poterit homo, quamdiu incusatus non respondit. Palam co-
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487 icht vrage. deme antworte nein. odir ia. er muoz ouch wol sprechin. Ich bite einis gesprechis. ovch sol er orlovp habin daz er daz vnrechte orteil schelde. 45. Alse dike der man uz ge zo eime gespreche so sol er widir in komin mit rechtir 5 antworte. gegin der schult die ime zo gesprochin ist. 46. der man sol sime herrin gewettin vmbe iegeliche schult div einis gewettis wert is. er ne tuo sine vnschult uf den heiligen. 47. 42b Jedoch uordirt der herre vndir wilen solche schult die gewettis nicht wert is. alse die vmbe bose wort. getar der man us 10 den heiligen bewerin. daz er die wort sime herrin nicht zo lastere gesprochin habe. die ne darf er nicht gewettin. 48. Vmme iegeliche sache sol der man sime herrin wettin da mite er ime lastir odir schandin hat getan. odir ob er icht gespro- chin hat in sime lenrechte. obir daz. daz er tuon solde. 49. 15 Ob ieman sinis herrin manne mit gewalt sin gvot nimit deme 43a er mit rechter clage nicht iruolgit hat noch sime herrin nicht gecvndigit hat div sache is gewettis wert. 50. Swelich man sinis herrin len vorsezzit ane sinis herrin orlovp. gebivtit ime sin herre mit orteile daz erz ledige binnin ses wechin. ne tuot er des 20 nicht er sol sime herrin wettin. 51. Tuot ein man einem manne vnrecht an sines herrin gvote odir beswert er deheinen man mit wortin odir mit werkin der in sinis herrin dienst is. odirob er vnrechte mite uerit livten die sines herrin gvot von ime habin. 43b odir zo me gvote geborn sin ob der den er beswerit hat mit 5 rechtir clage ime volgit vor sinen herrin vmme die sache wirt deme herrin sin gewette irteilit doch ne sol der man sinem ram domino non loquatur, cum procuratore suo sed interrogatus a domino respondeat: Est, non, vel colloquium peto. Habet etiam licentiam, ut senten- tia ab eo injusta arguatur. 45. Homo incusatori suo referat, quoties collo- quium exeat. 46. Homo vadiabit domino, pro omni incusatione quae digna est vadio, nisi quam juramento negauerit. 47. Tum interdum dominus proponit incusationes quae non sunt vadio dignae, sicut tropiloquia, quia si in op- probium domini locutus non fuerit homo et hoc audet juramento affirmare, domino super hoc non tenetur vadiare. 48. Pro omni causa homo vadiabit domino per quam opprobium ei intulerit aut damnum, aut si aliquid loqui- tur vel egerit in beneficiali jure super id quod debuit. 49. Si aliquis ade- mit homini bona sui domini, et illum is justa non prosequitur querimonia, vel non intimauerit suo domino, haec causa est vadio. 50. Et si quis exponit sua beneficia absque domini licentia, dominus ille sententialiter praecipiat, ut ea infra sex hebdomadas redimat: quod si non fecerit, domino suo vadiabitur. 51. Si homo injuriatur homini, qui fuerit in domini servitio, in bonis domini sui, aut aliquid laeserit facto vel verbo, vel si injuriatur hominibus, bona do- mini ab eo habentibus, aut natis ad bona, et si laesus querimonia justa acto- rem (autorem) coram domino prosequitur, is domino pro his causis vadiare
487 icht vrage. deme antworte nein. odir ia. er muoz ouch wol sprechin. Ich bite einis gesprechis. ovch sol er orlovp habin daz er daz vnrechte orteil schelde. 45. Alse dike der man uz ge zo eime gespreche so sol er widir in komin mit rechtir 5 antworte. gegin der schult die ime zo gesprochin ist. 46. der man sol sime herrin gewettin vmbe iegeliche schult div einis gewettis wert is. er ne tuo sine vnschult uf den heiligen. 47. 42b Jedoch uordirt der herre vndir wilen solche schult die gewettis nicht wert is. alse die vmbe bose wort. getar der man us 10 den heiligen bewerin. daz er die wort sime herrin nicht zo lastere gesprochin habe. die ne darf er nicht gewettin. 48. Vmme iegeliche sache sol der man sime herrin wettin da mite er ime lastir odir schandin hat getan. odir ob er icht gespro- chin hat in sime lenrechte. obir daz. daz er tuon solde. 49. 15 Ob ieman sinis herrin manne mit gewalt sin gvot nimit deme 43a er mit rechter clage nicht iruolgit hat noch sime herrin nicht gecvndigit hat div sache is gewettis wert. 50. Swelich man sinis herrin len vorsezzit ane sinis herrin orlovp. gebivtit ime sin herre mit orteile daz erz ledige binnin ses wechin. ne tuot er des 20 nicht er sol sime herrin wettin. 51. Tuot ein man einem manne vnrecht an sines herrin gvote odir beswert er deheinen man mit wortin odir mit werkin der in sinis herrin dienst is. odirob er vnrechte mite uerit livten die sines herrin gvot von ime habin. 43b odir zo me gvote geborn sin ob der den er beswerit hat mit 5 rechtir clage ime volgit vor sinen herrin vmme die sache wirt deme herrin sin gewette irteilit doch ne sol der man sinem ram domino non loquatur, cum procuratore suo sed interrogatus a domino respondeat: Est, non, vel colloquium peto. Habet etiam licentiam, ut senten- tia ab eo injusta arguatur. 45. Homo incusatori suo referat, quoties collo- quium exeat. 46. Homo vadiabit domino, pro omni incusatione quae digna est vadio, nisi quam juramento negauerit. 47. Tum interdum dominus proponit incusationes quae non sunt vadio dignae, sicut tropiloquia, quia si in op- probium domini locutus non fuerit homo et hoc audet juramento affirmare, domino super hoc non tenetur vadiare. 48. Pro omni causa homo vadiabit domino per quam opprobium ei intulerit aut damnum, aut si aliquid loqui- tur vel egerit in beneficiali jure super id quod debuit. 49. Si aliquis ade- mit homini bona sui domini, et illum is justa non prosequitur querimonia, vel non intimauerit suo domino, haec causa est vadio. 50. Et si quis exponit sua beneficia absque domini licentia, dominus ille sententialiter praecipiat, ut ea infra sex hebdomadas redimat: quod si non fecerit, domino suo vadiabitur. 51. Si homo injuriatur homini, qui fuerit in domini servitio, in bonis domini sui, aut aliquid laeserit facto vel verbo, vel si injuriatur hominibus, bona do- mini ab eo habentibus, aut natis ad bona, et si laesus querimonia justa acto- rem (autorem) coram domino prosequitur, is domino pro his causis vadiare
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488 44а 414b 45а manne vor sime herrin nicht antwertin er ne mvoge daz vol- bringin daz ime sin herrin vor sinem mannen rechtis ge- weigirt habe der herre ne mac sinis mannis richer nicht wesin, wan vmme sus getane schult. 52. Ob sich der man snuzit odir rechsit odir hvstit odir nvsit. odir ob er zo einem male zo der andirn siten sinis vorsprechin steit. odir ob er sich wischit odir vmme siht odir die vligen vor tribit daz sie in nicht mvogin vmme sus getane schult. ne sol er sime herrin nicht wettin al wenis doch svme livte. 53. Der man wettit sime herrin zehin pvnt. svndir der vorste der wettit deme 10 kvnige hvndir punt. (von deme lene daz zo dem marke horit wettit der man drizich schillinge.) 54. Der herrin man sol bezzerunge habin nach deme daz des herrin schult ist vnde der bezzerunge volgit ein gewette daz sol man leisten zo des herrin hvs. daz der stat allir nehist ist da iz gewunnin is 15 binnin vierzen nachtin. 55. Der man ne sol niht sizzin an sinis herrin antwerte an sin orloup. doch mvoz er wol ligen durch crancheit ob er daz uf den heiligen bewerit ob ez ime sin herre nicht getruwin ne wil daz in div not dwinge zo li- gene Nicht mer wan dru wette sol ein man einis tagis sime 20 herrin wettin vmme iegeliche schult dar vmme in sin herre schuldigit dar vmme sol der schuldige driv gespreche habin vnze ime sines herrin bote zo drin malin ruffe. 56. der schul- dige ne sol uz deme houe nicht gen da sin herre inne tege- dingit die wile der herre daz tegedinc nicht vor endit hat. 57. 25 Jegelih man des herrin der den herschilt hat der mvoz des judicetur. Sed suo homini homo non respondebit coram domino suo, nisi pro- betur, quod coram suis hominibus justitiam illi renuerit. Dominus non nisi praedictae causae offensionis judex erit laesi sui hominis. 52. Si homo se mungit aut spuit, vel tussit aut sternutat, aut si steterit in alia parte sui pro- locutoris, quam fuerit in primis, vel vese tergit, vel circumspicit, vel muscas, ne eum laedant depellit, pro hujusmodi causis non vadiabit domino, quamuis tamen in hoc quorundam erret opinio. 53. Decem talenta domino vadiabit homo, sed princeps de beneficio principali centum talenta vadiabit regi. 54. Homo domini habebit satisfactionem secundum suam nationem, et satisfactio et vadium ad domum proximam domini ab illo loco, in quo acquiritur per quatuordecim noctes soluatur. 55. Homo absque licentia non sedeat in domini praesentia, sed, cum debilitatus jaceat, et juramentum addat, si dominus credere nolit quod necessitas eum jacere compulerit. Non nisi tria vadia uno die vadiabit domino. Pro qualibet incusatione tria habebit colloquia, donec vocetur tribus vicibus a nuncio domini. 56. Curiam in qua dominus placitat, incusatus non exeat, quamdiu dominus suum non terminauerit placitum. 57. Quilibet homo domini alterius sententiam arguere potest, si in legali clypeo
488 44а 414b 45а manne vor sime herrin nicht antwertin er ne mvoge daz vol- bringin daz ime sin herrin vor sinem mannen rechtis ge- weigirt habe der herre ne mac sinis mannis richer nicht wesin, wan vmme sus getane schult. 52. Ob sich der man snuzit odir rechsit odir hvstit odir nvsit. odir ob er zo einem male zo der andirn siten sinis vorsprechin steit. odir ob er sich wischit odir vmme siht odir die vligen vor tribit daz sie in nicht mvogin vmme sus getane schult. ne sol er sime herrin nicht wettin al wenis doch svme livte. 53. Der man wettit sime herrin zehin pvnt. svndir der vorste der wettit deme 10 kvnige hvndir punt. (von deme lene daz zo dem marke horit wettit der man drizich schillinge.) 54. Der herrin man sol bezzerunge habin nach deme daz des herrin schult ist vnde der bezzerunge volgit ein gewette daz sol man leisten zo des herrin hvs. daz der stat allir nehist ist da iz gewunnin is 15 binnin vierzen nachtin. 55. Der man ne sol niht sizzin an sinis herrin antwerte an sin orloup. doch mvoz er wol ligen durch crancheit ob er daz uf den heiligen bewerit ob ez ime sin herre nicht getruwin ne wil daz in div not dwinge zo li- gene Nicht mer wan dru wette sol ein man einis tagis sime 20 herrin wettin vmme iegeliche schult dar vmme in sin herre schuldigit dar vmme sol der schuldige driv gespreche habin vnze ime sines herrin bote zo drin malin ruffe. 56. der schul- dige ne sol uz deme houe nicht gen da sin herre inne tege- dingit die wile der herre daz tegedinc nicht vor endit hat. 57. 25 Jegelih man des herrin der den herschilt hat der mvoz des judicetur. Sed suo homini homo non respondebit coram domino suo, nisi pro- betur, quod coram suis hominibus justitiam illi renuerit. Dominus non nisi praedictae causae offensionis judex erit laesi sui hominis. 52. Si homo se mungit aut spuit, vel tussit aut sternutat, aut si steterit in alia parte sui pro- locutoris, quam fuerit in primis, vel vese tergit, vel circumspicit, vel muscas, ne eum laedant depellit, pro hujusmodi causis non vadiabit domino, quamuis tamen in hoc quorundam erret opinio. 53. Decem talenta domino vadiabit homo, sed princeps de beneficio principali centum talenta vadiabit regi. 54. Homo domini habebit satisfactionem secundum suam nationem, et satisfactio et vadium ad domum proximam domini ab illo loco, in quo acquiritur per quatuordecim noctes soluatur. 55. Homo absque licentia non sedeat in domini praesentia, sed, cum debilitatus jaceat, et juramentum addat, si dominus credere nolit quod necessitas eum jacere compulerit. Non nisi tria vadia uno die vadiabit domino. Pro qualibet incusatione tria habebit colloquia, donec vocetur tribus vicibus a nuncio domini. 56. Curiam in qua dominus placitat, incusatus non exeat, quamdiu dominus suum non terminauerit placitum. 57. Quilibet homo domini alterius sententiam arguere potest, si in legali clypeo
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489 andiren mannis orteil wol scheldin. 58. Swelich man von deme herrin nicht belent is mit uivnf schillingin. odir mit einer haluin hvofe. schildet er ein orteil der sol burgin sezcin daz deme herrin sin wette werde vnde den manne sin bvze den 45b 5 er bescoldin hat. of ime brych werde an sime. orteile Nehein man sol burge werdin er ne si belent von deme herrin. 59. ob ein man ein orteil schildit daz er wenit daz vnrecht si der sol ein andir vindin ob iz sin herre gebivtit Schuldigit in sin herre daz er daz orteil durch recht nicht bescoldin ne habe. 10 svndir durch eine urist daz sol der man bewerin uf den heiligen daz erz durch recht haue getant. 60. Alsus sol der man spre- chin als er ein orteil schildit Heizestv. N. vnde bistv. N. so 4Ga hastv mir vnde dir ein vnrecht orteil zo lenrechte vòndin. daz scheld ich vnd be ruffe mich dar swar ich zo rechte sol vnde 15 bite dar vmme eines orteiles war ich dar mite zihen svle zo welichir stat vnde binnin welichir urist. 61. So irteilit man ime daz der obir herre des lenis richter svle sin des bescoldin orteilis zo deme svlin sie beide komin vnde der herre sol zwene man mil in sendin daz sie gezivch sin wie daz orteil vor endit 20 werde. dar vmme div missehellunge ist. 62. doch sol der 46b herre den botin die er mite sendit div cost geldin. brot vnde bir sol er in gebin ane gesazte maze. vnde zo iegelicheme ezzene driv gerichte die des tagis zitich sin. vnde einen bechir winis. iren knechtin zwei gerichte. er sol in allin ir pert 25 lazin beslan an den uordirn uozin. 63. vnde iegeliche perde uivnf garbe sol man gebin zo tage vnde zo nacht Si svlin habin non deficit. 58. Argutor si quinque solidis vel manso dimidio non est inbene- ficiatus a domino fideiussorem ponat. Si in sententia deficiat, vadium detur domino, et homini, quem arguit, satisfactio. Nullus pro illo fidejubebit, qui non a domino inbeneficiatus sit. 59. Homo cum sententiam arguit, quam in- justam esse credit, alteram inveniat, si dominus jubeat. Et si dominus eum incusauerit, quod causam justitiae non fecerit quod arguerit sententiam, sed ad potrahendam justitiam, homo juramentum adhibebit quod non nisi justi- tiae causa fecerit. 60. Homo, cum ab eo sententia arguitur sic loquatur. Si tu sic vocaris. N. et es id, quod appellaris, tunc mihi et tibi injustam invenisti beneficialem sententiam, quo cum ea tendere debeam? Et ad quem locum, et infra quod tempus. 61. Tunc iudicetur quod illius beneficii su- perior dominus argutae sententiae judex esse debeat, ad quem vadant ambo et homines domini duo cum illis mittantur, ut sint testes, qualiter termi- nata fuerit sententia, pro qua est discordia. 62. Dominus autem missis expensam debet nunciis quibus panis et cerevisia datur absque mensura et tria convenientia fercula in comestionem singula et briarium vini, et suffe- rabuntur eorum equi in anterioribus pedibus. 63. Duo fercula dentur servientibus et quinque manipuli singulis ad diem et noctem equis. Sex erunt 62
489 andiren mannis orteil wol scheldin. 58. Swelich man von deme herrin nicht belent is mit uivnf schillingin. odir mit einer haluin hvofe. schildet er ein orteil der sol burgin sezcin daz deme herrin sin wette werde vnde den manne sin bvze den 45b 5 er bescoldin hat. of ime brych werde an sime. orteile Nehein man sol burge werdin er ne si belent von deme herrin. 59. ob ein man ein orteil schildit daz er wenit daz vnrecht si der sol ein andir vindin ob iz sin herre gebivtit Schuldigit in sin herre daz er daz orteil durch recht nicht bescoldin ne habe. 10 svndir durch eine urist daz sol der man bewerin uf den heiligen daz erz durch recht haue getant. 60. Alsus sol der man spre- chin als er ein orteil schildit Heizestv. N. vnde bistv. N. so 4Ga hastv mir vnde dir ein vnrecht orteil zo lenrechte vòndin. daz scheld ich vnd be ruffe mich dar swar ich zo rechte sol vnde 15 bite dar vmme eines orteiles war ich dar mite zihen svle zo welichir stat vnde binnin welichir urist. 61. So irteilit man ime daz der obir herre des lenis richter svle sin des bescoldin orteilis zo deme svlin sie beide komin vnde der herre sol zwene man mil in sendin daz sie gezivch sin wie daz orteil vor endit 20 werde. dar vmme div missehellunge ist. 62. doch sol der 46b herre den botin die er mite sendit div cost geldin. brot vnde bir sol er in gebin ane gesazte maze. vnde zo iegelicheme ezzene driv gerichte die des tagis zitich sin. vnde einen bechir winis. iren knechtin zwei gerichte. er sol in allin ir pert 25 lazin beslan an den uordirn uozin. 63. vnde iegeliche perde uivnf garbe sol man gebin zo tage vnde zo nacht Si svlin habin non deficit. 58. Argutor si quinque solidis vel manso dimidio non est inbene- ficiatus a domino fideiussorem ponat. Si in sententia deficiat, vadium detur domino, et homini, quem arguit, satisfactio. Nullus pro illo fidejubebit, qui non a domino inbeneficiatus sit. 59. Homo cum sententiam arguit, quam in- justam esse credit, alteram inveniat, si dominus jubeat. Et si dominus eum incusauerit, quod causam justitiae non fecerit quod arguerit sententiam, sed ad potrahendam justitiam, homo juramentum adhibebit quod non nisi justi- tiae causa fecerit. 60. Homo, cum ab eo sententia arguitur sic loquatur. Si tu sic vocaris. N. et es id, quod appellaris, tunc mihi et tibi injustam invenisti beneficialem sententiam, quo cum ea tendere debeam? Et ad quem locum, et infra quod tempus. 61. Tunc iudicetur quod illius beneficii su- perior dominus argutae sententiae judex esse debeat, ad quem vadant ambo et homines domini duo cum illis mittantur, ut sint testes, qualiter termi- nata fuerit sententia, pro qua est discordia. 62. Dominus autem missis expensam debet nunciis quibus panis et cerevisia datur absque mensura et tria convenientia fercula in comestionem singula et briarium vini, et suffe- rabuntur eorum equi in anterioribus pedibus. 63. Duo fercula dentur servientibus et quinque manipuli singulis ad diem et noctem equis. Sex erunt 62
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490 47а ses knechte vnde achte perde. binnin drin tagin svlin sie sich hebin zo deme obiren herrin vnde obir ses wechin svlin sie daz orteil wider bringin. 64. Ob der obire herre in duschin landin nicht nist binnin der zit daz man daz orteil vor endin sol. swenne man zo deme erstin iruerit daz ez zo lande komin ist. von deme tage binnin ses wechin svlin sie deme herrin daz orteil wider bringin Zo deme tage sol der sachwalde ko- min zo antwortine sime herrin als er zo deme vordiren tage 49b tete. ob iz ime von sime herrin nach orteile vor endit wirt nach der rede die hie vor gesagit ist. 5 10 27. daz gemeine len. 48a 65. Alliz daz hie vor geredit ist daz sprichit von deme gemeinen lene. 66. noch bescheidit diz bych drie vndir schei- dunge der lene. wie sere sie sich zweien von deme gemeinen lene. daz svltir her nach horin. 67. daz len an deme gerichte daz ne nidirt sich nicht an die uierden hant nicht wan daz schultheizen ambacht daz hat recht vnde gerichte vbir die rich- tere. 68. Ob dehein man ein richtere ichtis sculdigit so sol der schultheize richtere sin obir den richtere. Ne hein man ne mac ovch ein gerichte lien einem andirn daz ime geligen ist ne si ein svndirlich gerichte. daz zo sime gerichte hore daz ne sol er ioch nicht ledich han. 69. Swelich man de heines herrin eigen zo lene hat der ne volgit ime durch recht nicht an des herrin erbin noch an ne heinen andirn herrin. doch nidirt daz lene an deme eigene vnze an die sestin hant. daz ir ne hein dem andirn lenis geweigerin ne mac. svndir der 15 20 25 eis serui, octo autem equi. Hi infra triduum ad superiorem dominum ire incipiant, et sententiam prius sex hebdomadas reducant. 64. Si autem superior dominus defuerit Teutoniae tempore terminandae sententiae, cum primo Teu- toniam intrasse cognoscitur ab illo die sententia reducatur infra sex hebdo- madas. Homo incusatus ad hunc diem veniat, domino responsurus, sicut in priori faciebat, si sibi intimatus a domino sententialiter, et ordine praedicto. 65. Omnis supra scriptio de vulgari tractat beneficio. 66. Adhuc distinguam tria beneficiorum genera, quae quantum a vulgari differant, audietis in sequenti. 67. Judicandi beneficium non descendit in quartam manum, nisi sola praefectura quae super judices habet jura. 68. Dum judex incusatur ab aliquibus judex super judice merit praefectus, nec aliquis potest concedere alteri judicium concessum sibi, nisi singulare sit judicium, quod in illud pertineat, hoc saltem solutum ha- beat. 69. Si quis proprietate alterius inbeneficiatus est, illum de jure in heredem non sequatur, nec in aliquem alium. Tamen proprietatis beneficium usque in sextam manum descendit, quorum nullus alteri poterit renuere beneficium,
490 47а ses knechte vnde achte perde. binnin drin tagin svlin sie sich hebin zo deme obiren herrin vnde obir ses wechin svlin sie daz orteil wider bringin. 64. Ob der obire herre in duschin landin nicht nist binnin der zit daz man daz orteil vor endin sol. swenne man zo deme erstin iruerit daz ez zo lande komin ist. von deme tage binnin ses wechin svlin sie deme herrin daz orteil wider bringin Zo deme tage sol der sachwalde ko- min zo antwortine sime herrin als er zo deme vordiren tage 49b tete. ob iz ime von sime herrin nach orteile vor endit wirt nach der rede die hie vor gesagit ist. 5 10 27. daz gemeine len. 48a 65. Alliz daz hie vor geredit ist daz sprichit von deme gemeinen lene. 66. noch bescheidit diz bych drie vndir schei- dunge der lene. wie sere sie sich zweien von deme gemeinen lene. daz svltir her nach horin. 67. daz len an deme gerichte daz ne nidirt sich nicht an die uierden hant nicht wan daz schultheizen ambacht daz hat recht vnde gerichte vbir die rich- tere. 68. Ob dehein man ein richtere ichtis sculdigit so sol der schultheize richtere sin obir den richtere. Ne hein man ne mac ovch ein gerichte lien einem andirn daz ime geligen ist ne si ein svndirlich gerichte. daz zo sime gerichte hore daz ne sol er ioch nicht ledich han. 69. Swelich man de heines herrin eigen zo lene hat der ne volgit ime durch recht nicht an des herrin erbin noch an ne heinen andirn herrin. doch nidirt daz lene an deme eigene vnze an die sestin hant. daz ir ne hein dem andirn lenis geweigerin ne mac. svndir der 15 20 25 eis serui, octo autem equi. Hi infra triduum ad superiorem dominum ire incipiant, et sententiam prius sex hebdomadas reducant. 64. Si autem superior dominus defuerit Teutoniae tempore terminandae sententiae, cum primo Teu- toniam intrasse cognoscitur ab illo die sententia reducatur infra sex hebdo- madas. Homo incusatus ad hunc diem veniat, domino responsurus, sicut in priori faciebat, si sibi intimatus a domino sententialiter, et ordine praedicto. 65. Omnis supra scriptio de vulgari tractat beneficio. 66. Adhuc distinguam tria beneficiorum genera, quae quantum a vulgari differant, audietis in sequenti. 67. Judicandi beneficium non descendit in quartam manum, nisi sola praefectura quae super judices habet jura. 68. Dum judex incusatur ab aliquibus judex super judice merit praefectus, nec aliquis potest concedere alteri judicium concessum sibi, nisi singulare sit judicium, quod in illud pertineat, hoc saltem solutum ha- beat. 69. Si quis proprietate alterius inbeneficiatus est, illum de jure in heredem non sequatur, nec in aliquem alium. Tamen proprietatis beneficium usque in sextam manum descendit, quorum nullus alteri poterit renuere beneficium,
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491 obirste herre. 70. Der selbe herre der sin eigen vor ligen hat 48b bedarf er is. so muoz er iz wol ledichliche wider nemin. also daz er iz sinem mannin mit des riches gvote irstate. III. 1. Daz burchlen daz ne mac nicht nider komin zo der andirn hant svndir al eine des lenis gedinge Jedoch ob dahein burger deheinem manne sus getan len liet. Der man beheldit billichen len vnde lenrecht von deme herrin svndir er ne mac dem an einen andirn nicht gevolgin. III. 2. Nehein burger ne darf vori sime burchlene sime herrin nicht dienin 49 a 10 svndir daz er uf der burch si. vnd sol sie helfin bewarin. vnde sol sime herrin orteil vindin zo sime burchrechte so er iz bedarf. 3. Der herre ne sol ne hein burch dinc habin ninder me wan in sinir burch. dar zo sol nieman orteil vindin er ne habe burchlen von deme herrin. vnde obir burchlen sol 15 nieman gezivch sin svndir div burgere. 4. Da wider ne sol nieman der nicht wan burch len hat orteil vindin obir den der gemeine len hat noch ne mac nicht gezivch sin. vmme ein 49b iegeliche andir len. svndir burch len daz der man mit man- scahft vntfangin hat vnde in sinen werin hat Ein iegelich sin 20 gelich mac wol orteil vindin vnde gezivch vol bringin. obir einen andirn belentin man. 5. Alse der herre tegedingit so sol div burch offin sin. dem man den er geschuldit hat. bin- nin beslozin porten sol der man sime herrin ne hein orteil vindin. 6. Der herre ne muoz mit ne heime burgere tegedin- 25 gin. wan vmme zwò sache. ob der burgere vntròwe wider 50a in tuot. odir zo note sine burch nicht ne werit. ob der herre excepto supremo domino. 70. Item dominus qui proprietatem suam concessit hominibus libere, si eguerit, resumere poterit eam: ex quo cum aliis bonis imperialibus illam restituat hominibus pro modo beneficii. III. 1. (De vrbano beneficio.) In secundam manum non descendit urbanum beneficium nisi tantum si urbano alicui beneficium concedat. Hu- jus modi beneficiali jure homo ab illo domino in hoc beneficio fruatur, sed in alium dominum non sequatur. 2. Urbanus non tenetur seruire domino sed in urbe debet morari, et contra adversitates ejus eam tueri, et urbanas sententias inveniat, dum dominus egeat. 3. Urbanum placitum dominus non habebit, nisi in suis urbibns, ad quod sententias nemo inveniat, nisi urbanum beneficium a domino habeat, et super urbanum beneficium non nisi urbani ferant testimonium. 4. Nullus e contratrio de urbano beneficio super vulgare habentem beneficium sententias inveniat, nec perficiat testimonium de quolibet alio beneficio, excepto urbano, quod homo per hominium susceperit, et in warandia habuerit, sententias inveniat, et perficiat testimonium quilibet idoneus super inbeneficiatum alium. 5. Urbs pateat incusato ad introitum in qua domini est placitum. Inclusis portis homo sententias non inveniat domino. 6. Pro duabus tantummodo causis urbano domino licet habere placitum. 62 5
491 obirste herre. 70. Der selbe herre der sin eigen vor ligen hat 48b bedarf er is. so muoz er iz wol ledichliche wider nemin. also daz er iz sinem mannin mit des riches gvote irstate. III. 1. Daz burchlen daz ne mac nicht nider komin zo der andirn hant svndir al eine des lenis gedinge Jedoch ob dahein burger deheinem manne sus getan len liet. Der man beheldit billichen len vnde lenrecht von deme herrin svndir er ne mac dem an einen andirn nicht gevolgin. III. 2. Nehein burger ne darf vori sime burchlene sime herrin nicht dienin 49 a 10 svndir daz er uf der burch si. vnd sol sie helfin bewarin. vnde sol sime herrin orteil vindin zo sime burchrechte so er iz bedarf. 3. Der herre ne sol ne hein burch dinc habin ninder me wan in sinir burch. dar zo sol nieman orteil vindin er ne habe burchlen von deme herrin. vnde obir burchlen sol 15 nieman gezivch sin svndir div burgere. 4. Da wider ne sol nieman der nicht wan burch len hat orteil vindin obir den der gemeine len hat noch ne mac nicht gezivch sin. vmme ein 49b iegeliche andir len. svndir burch len daz der man mit man- scahft vntfangin hat vnde in sinen werin hat Ein iegelich sin 20 gelich mac wol orteil vindin vnde gezivch vol bringin. obir einen andirn belentin man. 5. Alse der herre tegedingit so sol div burch offin sin. dem man den er geschuldit hat. bin- nin beslozin porten sol der man sime herrin ne hein orteil vindin. 6. Der herre ne muoz mit ne heime burgere tegedin- 25 gin. wan vmme zwò sache. ob der burgere vntròwe wider 50a in tuot. odir zo note sine burch nicht ne werit. ob der herre excepto supremo domino. 70. Item dominus qui proprietatem suam concessit hominibus libere, si eguerit, resumere poterit eam: ex quo cum aliis bonis imperialibus illam restituat hominibus pro modo beneficii. III. 1. (De vrbano beneficio.) In secundam manum non descendit urbanum beneficium nisi tantum si urbano alicui beneficium concedat. Hu- jus modi beneficiali jure homo ab illo domino in hoc beneficio fruatur, sed in alium dominum non sequatur. 2. Urbanus non tenetur seruire domino sed in urbe debet morari, et contra adversitates ejus eam tueri, et urbanas sententias inveniat, dum dominus egeat. 3. Urbanum placitum dominus non habebit, nisi in suis urbibns, ad quod sententias nemo inveniat, nisi urbanum beneficium a domino habeat, et super urbanum beneficium non nisi urbani ferant testimonium. 4. Nullus e contratrio de urbano beneficio super vulgare habentem beneficium sententias inveniat, nec perficiat testimonium de quolibet alio beneficio, excepto urbano, quod homo per hominium susceperit, et in warandia habuerit, sententias inveniat, et perficiat testimonium quilibet idoneus super inbeneficiatum alium. 5. Urbs pateat incusato ad introitum in qua domini est placitum. Inclusis portis homo sententias non inveniat domino. 6. Pro duabus tantummodo causis urbano domino licet habere placitum. 62 5
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492 50b 51а 7. tegedingit mit eime sime burgere vmme sus getane schult so sol daz tegedine durch recht cundigin ime selbin. odir in sinen hof. vnde sol ime volgin also da vore geredit ist. 8. Ob der herre dem burgere sin burchlen vorteilit. vnde erz uf den heiligen nicht vntredit binnin ses wochin. so ne mach erz dar na nicht vntredin. 9. Ob der burgere in sime burchoue nicht ne wonit alser zo rechte sol. so sol ime der herre ge- bietin mit orteil daz er wider in die buorch kome mit wonunge. daz sol er ime selbe gebietin. odir in sinen hof. bi sime botin vnbietin inder antwerde zweier siner manne. Komit der 10 buorger nicht widir in ses wochin. so wirt ime vorteilit sin burchlen. kvomit er abir binnin ses wochin vnde blivet eine nacht uf der burch vnde bringit er eine widir rede div ime helfinde si. div in ge irrit habe daz er nicht widir ne komin is. so ne wirt ime sin burchlen nicht vorteilit. 10. Wirt div 15 burch zo storit mit gewalt odir durch armvot odir zo geit von des herrin vorwarlosicheit. odir wirt si vortielegit mit orteile durch so getane vnrecht da der burger ist vnschuldich an. dar vmme ne sal er des burchlenis nicht darbin. 11. svndir daz burchlen sol wesin sin gemeine len also lange vnze div buorch 20 widir gebuwit vnde portin vnde allymme gevestit wirt doch ne mvoz nieman widir buwin eine burch. die mit orteil durch vnrecht zo storit wirt. 28. Ein man ne mac ein len niht vn. 12. Der man ne mac ne hein len behaldin an deme gvote 25 5 51b 7. Si urbanus contra eum perfide egerit aut urbem in necessitate non protege- rit. Si dominus placitat sub urbano pro hujusmodi delicto, illimet vel in eius curia hoc placitum intimabit ex eius justitia, et prosequatur ipsum secundum ordinem praedictum. 8. Si autem dominus urbano urbanum abju- dicauerit beneficium, et illud non excusauerit jnramento urbanus, infra sex hebdomadarum tempus, ulterius non est licitum, ut abjudicatum sibi excuset beneficium. 9. Si urbanus in urbana curia non manserit ut debet ex justitia, dominus sententialiter illi praecipiat, ut in urbem mansurus redeat, et hoc intimet illimet, vel in eius curiam per nuncium in andientia duorum urbano- rum, lqui si infra sex hebdomadas non revertitur, urbanum beneficium sibi abjudicabitur. Si autem infra sex hebdomadas ille semel pernoctaverit in urbe, (et super hoc abundat testimonio) aut si ex causa idonea sit suae absentiae excusatio, tunc sibi urbanum non abjudicabitur beneficium. 10. Urbs si destruitur, aut per domini paupertatem aut negligentiam dilabitur, aut si fuerit deleta sententialiter injuriarum causa, quarum urbanus auctor non fuerit urbano beneficio propterea non carebit. 11. Sed urbanum pro vulgari bene- ficium sit illi quoad usque urbs fuerit reaedificata et portis et munimentis undique firmata. Tamen urbem reaedificari non est licitum, quam senten- tia destruxit injuriati. 12. Homo non exequitur beneficium in bonis quae
492 50b 51а 7. tegedingit mit eime sime burgere vmme sus getane schult so sol daz tegedine durch recht cundigin ime selbin. odir in sinen hof. vnde sol ime volgin also da vore geredit ist. 8. Ob der herre dem burgere sin burchlen vorteilit. vnde erz uf den heiligen nicht vntredit binnin ses wochin. so ne mach erz dar na nicht vntredin. 9. Ob der burgere in sime burchoue nicht ne wonit alser zo rechte sol. so sol ime der herre ge- bietin mit orteil daz er wider in die buorch kome mit wonunge. daz sol er ime selbe gebietin. odir in sinen hof. bi sime botin vnbietin inder antwerde zweier siner manne. Komit der 10 buorger nicht widir in ses wochin. so wirt ime vorteilit sin burchlen. kvomit er abir binnin ses wochin vnde blivet eine nacht uf der burch vnde bringit er eine widir rede div ime helfinde si. div in ge irrit habe daz er nicht widir ne komin is. so ne wirt ime sin burchlen nicht vorteilit. 10. Wirt div 15 burch zo storit mit gewalt odir durch armvot odir zo geit von des herrin vorwarlosicheit. odir wirt si vortielegit mit orteile durch so getane vnrecht da der burger ist vnschuldich an. dar vmme ne sal er des burchlenis nicht darbin. 11. svndir daz burchlen sol wesin sin gemeine len also lange vnze div buorch 20 widir gebuwit vnde portin vnde allymme gevestit wirt doch ne mvoz nieman widir buwin eine burch. die mit orteil durch vnrecht zo storit wirt. 28. Ein man ne mac ein len niht vn. 12. Der man ne mac ne hein len behaldin an deme gvote 25 5 51b 7. Si urbanus contra eum perfide egerit aut urbem in necessitate non protege- rit. Si dominus placitat sub urbano pro hujusmodi delicto, illimet vel in eius curia hoc placitum intimabit ex eius justitia, et prosequatur ipsum secundum ordinem praedictum. 8. Si autem dominus urbano urbanum abju- dicauerit beneficium, et illud non excusauerit jnramento urbanus, infra sex hebdomadarum tempus, ulterius non est licitum, ut abjudicatum sibi excuset beneficium. 9. Si urbanus in urbana curia non manserit ut debet ex justitia, dominus sententialiter illi praecipiat, ut in urbem mansurus redeat, et hoc intimet illimet, vel in eius curiam per nuncium in andientia duorum urbano- rum, lqui si infra sex hebdomadas non revertitur, urbanum beneficium sibi abjudicabitur. Si autem infra sex hebdomadas ille semel pernoctaverit in urbe, (et super hoc abundat testimonio) aut si ex causa idonea sit suae absentiae excusatio, tunc sibi urbanum non abjudicabitur beneficium. 10. Urbs si destruitur, aut per domini paupertatem aut negligentiam dilabitur, aut si fuerit deleta sententialiter injuriarum causa, quarum urbanus auctor non fuerit urbano beneficio propterea non carebit. 11. Sed urbanum pro vulgari bene- ficium sit illi quoad usque urbs fuerit reaedificata et portis et munimentis undique firmata. Tamen urbem reaedificari non est licitum, quam senten- tia destruxit injuriati. 12. Homo non exequitur beneficium in bonis quae
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493 daz er vntfangin hat bi einem botin. 13. Ez nist widir sinen erin nicht ab der man sime herrin ein phant nimit vmme sine schult odir in beclagit vor gerichte. ob er ime da vore nach rechtim orteil geuolgit hat mit clage vor sinen mannin vnde 5 der herre ime rechtis geweigirt hat zo sime lenrechte ne wirt deme herrin dar vmme ne hein gewette irteilit. 14. Ob der herre ouch sinem manne gewalt tuot, odir in gerovbit hat. vnde ob der man geuolgit. hat deme herrin mit rechte alse hie ge� 52a redit is. so muoz er wol vor gerichte gewalt vnde rouf vbir 10 den herrin clagin. vnde ne tvot dar an widir sinen truwen nicht. ob er sich ime werit. al eine ne habe er ime sine manscahft nicht widir sagit. noch sin len nicht uf gelazin. 15. Swenne der man sime herrin die manschaft widir sagit so ist deme herrin ledich vordin daz len daz er von ime hatte. Zo 15 gelichir wis vor livsit der herre daz len daz der man von ime 52b hatte. ob er dem manne widir sagit vnde ob der man zo hant vor sinen obirin herrin nah rechte des lenis sinnit. odir daz er in wise an einen andirn herrin. von deme er daz len mit also gvotin erin habe. alse erz hatte von dem obirstin 20 herrin. (Of zwene manne uf ein len sprechint von eime her- rin. so sol ir iewedir den tac benomin dar inne iz ime ge- ligin is so vindit man zo rechte daz der deme daz len zo dem erstin geligin is sin len gezivgin svle Der man sol einir ebinin 53a zith wartin zo sinnene sines lenis daz der manne orteil ime 25 des herrin herschaft nicht vorteile. daz geuragit orteil. vnde dar na uòndin. beschirmit den herrin ob erz wil nach mittin tage. odir des gebundinen tagis nicht ne achtit Swenne der man vor sime herrin den nuze sinis lenis mit siuen warhaftin mannin nach rechte irzivgit. daz er in iar vnde tac. in sinen 30 werin gehabit habe. iz ist recht daz er aleine uf den heiligen 53b daz len behalde. doch nist dit nicht recht. swenne der man suscepit per nuncium saluo honore suo. 13. Homo pro debito domini accipiat vadium, aut conqueratur de hoc in judicio super illum. Si eum primo justu prosecutus fuerit querimonia coram suis hominibus, et justitiam ei renuerit dominus, si in beneficiali cesset jure, pro hoc facto non judicetur vadiare do- mino. 14. Dominus etiam si suo homini vim intulerit, aut eum spoliauerit et praedicto modo dominum persecutus fuerit homo, si in judicio veniens spolium conqueratur super dominum et ille se defendat, in hoc contra fidem suam nihil faciat, quamuis domino non contradixerit suum hominium, nec resignauerit beneficium. 15. Si contradicit domino hominium suum homo domino sit solu- tum, quod ab eo habuit beneficium. Dominus e contrario perdat beneficium quod ab eo habet homo si statim a superiori domino petit secundum ius illud beneficium, vel quod transmittatur in dominum alium, a quo jus habeat cum
493 daz er vntfangin hat bi einem botin. 13. Ez nist widir sinen erin nicht ab der man sime herrin ein phant nimit vmme sine schult odir in beclagit vor gerichte. ob er ime da vore nach rechtim orteil geuolgit hat mit clage vor sinen mannin vnde 5 der herre ime rechtis geweigirt hat zo sime lenrechte ne wirt deme herrin dar vmme ne hein gewette irteilit. 14. Ob der herre ouch sinem manne gewalt tuot, odir in gerovbit hat. vnde ob der man geuolgit. hat deme herrin mit rechte alse hie ge� 52a redit is. so muoz er wol vor gerichte gewalt vnde rouf vbir 10 den herrin clagin. vnde ne tvot dar an widir sinen truwen nicht. ob er sich ime werit. al eine ne habe er ime sine manscahft nicht widir sagit. noch sin len nicht uf gelazin. 15. Swenne der man sime herrin die manschaft widir sagit so ist deme herrin ledich vordin daz len daz er von ime hatte. Zo 15 gelichir wis vor livsit der herre daz len daz der man von ime 52b hatte. ob er dem manne widir sagit vnde ob der man zo hant vor sinen obirin herrin nah rechte des lenis sinnit. odir daz er in wise an einen andirn herrin. von deme er daz len mit also gvotin erin habe. alse erz hatte von dem obirstin 20 herrin. (Of zwene manne uf ein len sprechint von eime her- rin. so sol ir iewedir den tac benomin dar inne iz ime ge- ligin is so vindit man zo rechte daz der deme daz len zo dem erstin geligin is sin len gezivgin svle Der man sol einir ebinin 53a zith wartin zo sinnene sines lenis daz der manne orteil ime 25 des herrin herschaft nicht vorteile. daz geuragit orteil. vnde dar na uòndin. beschirmit den herrin ob erz wil nach mittin tage. odir des gebundinen tagis nicht ne achtit Swenne der man vor sime herrin den nuze sinis lenis mit siuen warhaftin mannin nach rechte irzivgit. daz er in iar vnde tac. in sinen 30 werin gehabit habe. iz ist recht daz er aleine uf den heiligen 53b daz len behalde. doch nist dit nicht recht. swenne der man suscepit per nuncium saluo honore suo. 13. Homo pro debito domini accipiat vadium, aut conqueratur de hoc in judicio super illum. Si eum primo justu prosecutus fuerit querimonia coram suis hominibus, et justitiam ei renuerit dominus, si in beneficiali cesset jure, pro hoc facto non judicetur vadiare do- mino. 14. Dominus etiam si suo homini vim intulerit, aut eum spoliauerit et praedicto modo dominum persecutus fuerit homo, si in judicio veniens spolium conqueratur super dominum et ille se defendat, in hoc contra fidem suam nihil faciat, quamuis domino non contradixerit suum hominium, nec resignauerit beneficium. 15. Si contradicit domino hominium suum homo domino sit solu- tum, quod ab eo habuit beneficium. Dominus e contrario perdat beneficium quod ab eo habet homo si statim a superiori domino petit secundum ius illud beneficium, vel quod transmittatur in dominum alium, a quo jus habeat cum
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494 sime lene volgit an einen andirn herrin. alse an den svon nach des vatir tode. wande erz daselbe dritte mvoz irzivgin. 54a 54b 24. von dem vatir. Der vatir ne mac sime svone sin len nicht uf lazin. ane sinis herrin willin. doh mac erz ime lihen. alse mac erz ime wole uremedin.) 16. Swa der herre vnde der man beide ingeginwardich sin. vnde der herre die herschaft dem manne. odir die man dem herrin sin herschaft vntsagit da scheidit sich div herschaft von der manschaft. Da svlin sie beide durch recht den tac vnde die nehistin nacht vndir in den uride haldin. 10 17. Swa der man sinen herrin geleitis bitit vnde ime des sine herre weigirt, des sol er sines herrin man zo gezivge sezzin. vnde sol denne zo des herrin burch odir zo sime houe deme herrin sine manschaft vntsegin inder antwerde zweier man die darinne wonin. odir zo eime tegedinge der vorstin. vntsage 15 er ime vnde laze vor in sines herrin len uf. bedarf is der man so sol er dirre dinge gezivch habin. 18. Ob des der man lovgit dar na daz er sime herrin vntsegit habe. daz ne muoz der herre mit gezivge uf in nicht vol bringin. ob er iz uf den heiligen tarn vol bringin. vnde vnschuldich werdin. 19. 20 Jedoch swenne der man nach rechtem orteile vnde nach len- rechte gescheidin wirt von sime herrin. daz gezivgit billichir die herre dan is der man vnschuldich werde. 5 30. von rechenunge. 55а 21. 22. Allir hande rechenunge han ich bescheidin. doch 25 sagin svme livte daz der vndir scheide der lene mer si. die zo honore a priore domino. 16. Non nisi in persona propria contradicit ex justitia homo domino et ille e converso. Nullo facto neuter eorum noceat alteri infra spatium noctis et unius diei. 17. Homo si petit a domino duca- tum, ut ei contradicat hominium et hoc se dare dominus renuat, tres homines domini in testimonium ponat et tum ad urbem vel curiam domini proximam domino suum contradicat hominium in audientia desuper manentium, vel ad placitum principum, et resignet coram eo domino beneficium. Hujus facti eget homo, ut testimonium habeat. 18. Sed si homo negauerit in postero, quod contradixerit domino, non est licitum hoc testari si ille audet adhibere jura- mentum. 19. Tamen si sententialiter homo et secundum jus beneficiale solutus fuerit ad domino, hoc testabitur potius dominus, quam neget homo. 20. (Post- quam sic domino hominium contradixit homo, non erit ei noxius infra sex hebdomadum tempus et similiter dominus faciat, si contra dicat hominio.) 21. Omnem beneficii ordinem exposui, quidam tamen fingunt, plura beneficia esse, quae ad tempus deficiant (seu in certo termino finiantur) sicut beneficium
494 sime lene volgit an einen andirn herrin. alse an den svon nach des vatir tode. wande erz daselbe dritte mvoz irzivgin. 54a 54b 24. von dem vatir. Der vatir ne mac sime svone sin len nicht uf lazin. ane sinis herrin willin. doh mac erz ime lihen. alse mac erz ime wole uremedin.) 16. Swa der herre vnde der man beide ingeginwardich sin. vnde der herre die herschaft dem manne. odir die man dem herrin sin herschaft vntsagit da scheidit sich div herschaft von der manschaft. Da svlin sie beide durch recht den tac vnde die nehistin nacht vndir in den uride haldin. 10 17. Swa der man sinen herrin geleitis bitit vnde ime des sine herre weigirt, des sol er sines herrin man zo gezivge sezzin. vnde sol denne zo des herrin burch odir zo sime houe deme herrin sine manschaft vntsegin inder antwerde zweier man die darinne wonin. odir zo eime tegedinge der vorstin. vntsage 15 er ime vnde laze vor in sines herrin len uf. bedarf is der man so sol er dirre dinge gezivch habin. 18. Ob des der man lovgit dar na daz er sime herrin vntsegit habe. daz ne muoz der herre mit gezivge uf in nicht vol bringin. ob er iz uf den heiligen tarn vol bringin. vnde vnschuldich werdin. 19. 20 Jedoch swenne der man nach rechtem orteile vnde nach len- rechte gescheidin wirt von sime herrin. daz gezivgit billichir die herre dan is der man vnschuldich werde. 5 30. von rechenunge. 55а 21. 22. Allir hande rechenunge han ich bescheidin. doch 25 sagin svme livte daz der vndir scheide der lene mer si. die zo honore a priore domino. 16. Non nisi in persona propria contradicit ex justitia homo domino et ille e converso. Nullo facto neuter eorum noceat alteri infra spatium noctis et unius diei. 17. Homo si petit a domino duca- tum, ut ei contradicat hominium et hoc se dare dominus renuat, tres homines domini in testimonium ponat et tum ad urbem vel curiam domini proximam domino suum contradicat hominium in audientia desuper manentium, vel ad placitum principum, et resignet coram eo domino beneficium. Hujus facti eget homo, ut testimonium habeat. 18. Sed si homo negauerit in postero, quod contradixerit domino, non est licitum hoc testari si ille audet adhibere jura- mentum. 19. Tamen si sententialiter homo et secundum jus beneficiale solutus fuerit ad domino, hoc testabitur potius dominus, quam neget homo. 20. (Post- quam sic domino hominium contradixit homo, non erit ei noxius infra sex hebdomadum tempus et similiter dominus faciat, si contra dicat hominio.) 21. Omnem beneficii ordinem exposui, quidam tamen fingunt, plura beneficia esse, quae ad tempus deficiant (seu in certo termino finiantur) sicut beneficium
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495 einem tage ende nemin. (odir daz eine die wile der herre vnde der man zo samine wonin). daz andire daz mit dem schilde ende nimit. daz dritte des der herre bekennit. daz er iz einem manne geligen habe. zo einen andirn mannis hant. daz uierde daz ende hat. Swenne der man in deme lene nicht ne wonit. Allir hande lene daz zo einer benantin wile wirt geligen vnde uf gelobide. daz ist vnrecht. die der herre mit gelobide dem 55b man abe dwingen sol vnde nicht mit rechte. wan alle rechte geligine lene die svlin zo neheiner andir urist ende habin svn- 10 dir in dem tode gegin dem herrin. der daz len geligin hat iz ne werde dem manne mit rechtin orteile abe gewunnin. 5 clypei (seu scuti) quod deficiat cum clypeo ; et quod ad manum alterius alicui dominus se dicit concessisse homini, et beneficium quod deficiat, cum homo manserit in illo, omne enim concessum beneficium non nisi sententialiter homini abjudicatum fuerit erga dominum qui illud concessit. 22. Omnis concessio ad tempus conditionaliter est reprobabilis, propterea detestemus haec omnia.
495 einem tage ende nemin. (odir daz eine die wile der herre vnde der man zo samine wonin). daz andire daz mit dem schilde ende nimit. daz dritte des der herre bekennit. daz er iz einem manne geligen habe. zo einen andirn mannis hant. daz uierde daz ende hat. Swenne der man in deme lene nicht ne wonit. Allir hande lene daz zo einer benantin wile wirt geligen vnde uf gelobide. daz ist vnrecht. die der herre mit gelobide dem 55b man abe dwingen sol vnde nicht mit rechte. wan alle rechte geligine lene die svlin zo neheiner andir urist ende habin svn- 10 dir in dem tode gegin dem herrin. der daz len geligin hat iz ne werde dem manne mit rechtin orteile abe gewunnin. 5 clypei (seu scuti) quod deficiat cum clypeo ; et quod ad manum alterius alicui dominus se dicit concessisse homini, et beneficium quod deficiat, cum homo manserit in illo, omne enim concessum beneficium non nisi sententialiter homini abjudicatum fuerit erga dominum qui illud concessit. 22. Omnis concessio ad tempus conditionaliter est reprobabilis, propterea detestemus haec omnia.
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© = 9o 43 44 45—49. 50 51 52 — 54. 55. 56. 57—63. 64—72. 72. 73. 74. 75. 79. 80. 82. 83—87. 88 89. 90. 91—93. 95—98. 98— 100. 101. 103. 104. 105. 106. 107. 107. 110. 112. 111. . Zwene man mugin — ime geligen „| Der uatir eruit — zo deme lene gehorit. . Vorliet ein herre — sines lenis lovgit. „| Syme livte sprechit — guotes wesselin. . Swelich guot der — swes ime gebrichit. | Der man ne si — wisen an lenrechte. . Einen hof. odir — ne heines gezivgis. J Ein ackir mag — iz ime zo lene sagit. .| Nieman sal andirweide — vnde ein iar. | Swelches mannis lehen. — an deme lene. .| Lebit ouch der svon. — nieman sin len .| Der herre ne sol ne . Der herre sal in allin — vor geredit is. 496 SYNOPSIS . TSwer cluoch an — . nicht winder redin. Of zwene man — nicht ne hat. . Ein man die volc. — lenrecht behaldin. .| Ein man sol sw. — ovch ime dienen. nicht comen. wart. des riches hereuart Nach des vatir tode — mite vor niwe. — niht ne hat. Swenne so der herre — her zo hant. Swelich ir zo hant — der nachuolgere. also hie geredit — nicht vntfangin hat. Der kindere t. — darvmme vor liesin. Of ouch des herrin — guot vorteilin. Iz ist nicht recht — deme grozirn volgin. Der man ne sol ouch — des uatir len. Swer sin guot urem. — belentin monnin. Maniger man dan — an.disme lene. | Swer sin werltlich — dar abe vorwisit. Of einis mannis syone — des valir tode. Of ein vatir sime svone — gezivgen mag. Nehein man ne — siuende siner gezivge. Of zwene man div — mit golis orteil. Of ein herre belenit von ime si. Of der herre sagit — an ir valir len. So wirt in mitrechte — vor sinen herrin. An drin sachen — von ime zo lene hat. sin len gezivgen. Of der man sime — VIL XI. XII. XIIT. XIV. XVI. XVII. XX. XXII. XXIII. "XXIV. XXV. XXVI. XXVII. XXVIII. XXIX. XXX. XXXI. XXXII. XXXIV. XXXVII. XXXIX XLI. XLII. XLIII. XLIV. XLVIIT. XLIX. T T 3a. 4a, 5. 7. 8. 9. 10.11.12. 19. 20. 23. 24. 29. 33. 35. 38. 42. - 40%. 30. 140°. 31. 43. 44. 45 —48a. 48b— 51. 543. 54a, 54— 57a. 58. 59. 61. 62. 641, 66. 67. 68. 72. 72. 73. 74. 76. 82.
© = 9o 43 44 45—49. 50 51 52 — 54. 55. 56. 57—63. 64—72. 72. 73. 74. 75. 79. 80. 82. 83—87. 88 89. 90. 91—93. 95—98. 98— 100. 101. 103. 104. 105. 106. 107. 107. 110. 112. 111. . Zwene man mugin — ime geligen „| Der uatir eruit — zo deme lene gehorit. . Vorliet ein herre — sines lenis lovgit. „| Syme livte sprechit — guotes wesselin. . Swelich guot der — swes ime gebrichit. | Der man ne si — wisen an lenrechte. . Einen hof. odir — ne heines gezivgis. J Ein ackir mag — iz ime zo lene sagit. .| Nieman sal andirweide — vnde ein iar. | Swelches mannis lehen. — an deme lene. .| Lebit ouch der svon. — nieman sin len .| Der herre ne sol ne . Der herre sal in allin — vor geredit is. 496 SYNOPSIS . TSwer cluoch an — . nicht winder redin. Of zwene man — nicht ne hat. . Ein man die volc. — lenrecht behaldin. .| Ein man sol sw. — ovch ime dienen. nicht comen. wart. des riches hereuart Nach des vatir tode — mite vor niwe. — niht ne hat. Swenne so der herre — her zo hant. Swelich ir zo hant — der nachuolgere. also hie geredit — nicht vntfangin hat. Der kindere t. — darvmme vor liesin. Of ouch des herrin — guot vorteilin. Iz ist nicht recht — deme grozirn volgin. Der man ne sol ouch — des uatir len. Swer sin guot urem. — belentin monnin. Maniger man dan — an.disme lene. | Swer sin werltlich — dar abe vorwisit. Of einis mannis syone — des valir tode. Of ein vatir sime svone — gezivgen mag. Nehein man ne — siuende siner gezivge. Of zwene man div — mit golis orteil. Of ein herre belenit von ime si. Of der herre sagit — an ir valir len. So wirt in mitrechte — vor sinen herrin. An drin sachen — von ime zo lene hat. sin len gezivgen. Of der man sime — VIL XI. XII. XIIT. XIV. XVI. XVII. XX. XXII. XXIII. "XXIV. XXV. XXVI. XXVII. XXVIII. XXIX. XXX. XXXI. XXXII. XXXIV. XXXVII. XXXIX XLI. XLII. XLIII. XLIV. XLVIIT. XLIX. T T 3a. 4a, 5. 7. 8. 9. 10.11.12. 19. 20. 23. 24. 29. 33. 35. 38. 42. - 40%. 30. 140°. 31. 43. 44. 45 —48a. 48b— 51. 543. 54a, 54— 57a. 58. 59. 61. 62. 641, 66. 67. 68. 72. 72. 73. 74. 76. 82.
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497 Görl. L. R. Sächs. L. R. Schwäb. L.R. 113.115. 116. 117. 118. 120. 121. 122. 123. 124. 126. 127. 128.129. 130.131. 132. 133. Of dehein herre — in der herre wiset. Nimet ouch der herre — len habin. Ob der herre vz — sinis herrin manne. Swelich gvot ein man — sime nuzce hat. Of der herre ieman — nicht ledich hat. Of ein herre sinen — iren obiren herrin. Phaphin vnde urowin — habin zo lene. Eines mannis scheffer — gelazin hat. Swaz so der man — sunderlich recht. Der man volge — ir der herre lovgint. Der herre mag vmme — des tegedingis. L. LI. LII. LIV. LV. LVI. LXV. LXVI. LXVII. LXVIII. LXIX. 85. 86. 88. 90. 91. 92. 109. 110. 111. 111b. 112. II. 1—30. 31—35. 36—45. 46—56. 57—64. 65—70. Der herre — vndirwindin vor alle dorfir. Ob abir der sachweldege — odir sie beide. Swenne der man zu — zogesprochin ist. Der man sol sime — nicht vorendit hat. Jegelich man des — hie vor gesagit ist. Alliz daz hie vor geredit — guote erstate. LXIX. LXX. LXXI. LXXII. LXIII. LXXV. 112-115. 112d-116. 117-119. 119d-127. 128. 132. III. 1—11. Daz burchlen daz ne — zostorit wirt. Der man ne mac — vnschuldich wird. 12—19. 21. 22. Allirhande rechenunge — abegewunnin. LXXV. LXXXI. LXXXIII. 136-142. 153. 63
497 Görl. L. R. Sächs. L. R. Schwäb. L.R. 113.115. 116. 117. 118. 120. 121. 122. 123. 124. 126. 127. 128.129. 130.131. 132. 133. Of dehein herre — in der herre wiset. Nimet ouch der herre — len habin. Ob der herre vz — sinis herrin manne. Swelich gvot ein man — sime nuzce hat. Of der herre ieman — nicht ledich hat. Of ein herre sinen — iren obiren herrin. Phaphin vnde urowin — habin zo lene. Eines mannis scheffer — gelazin hat. Swaz so der man — sunderlich recht. Der man volge — ir der herre lovgint. Der herre mag vmme — des tegedingis. L. LI. LII. LIV. LV. LVI. LXV. LXVI. LXVII. LXVIII. LXIX. 85. 86. 88. 90. 91. 92. 109. 110. 111. 111b. 112. II. 1—30. 31—35. 36—45. 46—56. 57—64. 65—70. Der herre — vndirwindin vor alle dorfir. Ob abir der sachweldege — odir sie beide. Swenne der man zu — zogesprochin ist. Der man sol sime — nicht vorendit hat. Jegelich man des — hie vor gesagit ist. Alliz daz hie vor geredit — guote erstate. LXIX. LXX. LXXI. LXXII. LXIII. LXXV. 112-115. 112d-116. 117-119. 119d-127. 128. 132. III. 1—11. Daz burchlen daz ne — zostorit wirt. Der man ne mac — vnschuldich wird. 12—19. 21. 22. Allirhande rechenunge — abegewunnin. LXXV. LXXXI. LXXXIII. 136-142. 153. 63
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ANMERKUNGEN. Ueber der rothen titelzeile: 'Diz ist ein Buch von dem len- rehte' stehen von einer hand aus dem anfange des XIV. jahrh. die verse: Si gustare velis nectar celeste laboris actiui prius est mirra bibenda tibi. I. 1. Swer cluoch — mit versen fangen alte volksrechte an, z. b. die lex Salica, welche nur von schreibern verstellt worden sind: Gens Francorum inclita authore deo condita, fortis in armis (in bello) profundaque in consilio, firma in pacis foedere incolumisque corpore candore et forma egregia audax volex et aspera. wahrscheinlich übersetzung eines deutschen lobgedichtes — worauf das beibehaltene versmaas hinweist. Der auctor vetus de b. hat vier verse als eingang: Siquis velit instrui — in jure beneficiali — hunc libellum respiciat — et ejus doctrinam non despiciat. Mit dem eingange unsers lehnrechtes: 'wer cluoch an len- rechte welle wesin, der sol diz buch dicke vorlesin’ stimmt eine umschrift an einer taufglocke in der hiesigen hauptkirche merk- würdig überein: wer nu zu hemyl welle varn der sal sich mit der thuffe bewarn. die taufglocke stammt aus dem XIII. jahrhundert. Zom erstin sol. Vgl. v. Anton erweis dass das lenrecht etc. p. 15. über heerschild Eichhorn deutsche r. &. §. 294. 6. winder redin l. wider redin. 2.
ANMERKUNGEN. Ueber der rothen titelzeile: 'Diz ist ein Buch von dem len- rehte' stehen von einer hand aus dem anfange des XIV. jahrh. die verse: Si gustare velis nectar celeste laboris actiui prius est mirra bibenda tibi. I. 1. Swer cluoch — mit versen fangen alte volksrechte an, z. b. die lex Salica, welche nur von schreibern verstellt worden sind: Gens Francorum inclita authore deo condita, fortis in armis (in bello) profundaque in consilio, firma in pacis foedere incolumisque corpore candore et forma egregia audax volex et aspera. wahrscheinlich übersetzung eines deutschen lobgedichtes — worauf das beibehaltene versmaas hinweist. Der auctor vetus de b. hat vier verse als eingang: Siquis velit instrui — in jure beneficiali — hunc libellum respiciat — et ejus doctrinam non despiciat. Mit dem eingange unsers lehnrechtes: 'wer cluoch an len- rechte welle wesin, der sol diz buch dicke vorlesin’ stimmt eine umschrift an einer taufglocke in der hiesigen hauptkirche merk- würdig überein: wer nu zu hemyl welle varn der sal sich mit der thuffe bewarn. die taufglocke stammt aus dem XIII. jahrhundert. Zom erstin sol. Vgl. v. Anton erweis dass das lenrecht etc. p. 15. über heerschild Eichhorn deutsche r. &. §. 294. 6. winder redin l. wider redin. 2.
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499 10. 12. 9. des riches hereuart — die stelle ist verderbt und sol stehen: vnde sal ouch ime dienen. in des riches hereuart. of si ime mit orteil von sime herrin gebotin wirt ses wochin vor der samenunge. (daz) iz zwene sim man da horin. (abir) nicht vordere wan in duschin lande. daz romischen riche vndirdanik sie. Alle die osterhaluin der Sale — über das Osterland, die osterleute (osterluidi) auch osterherren, vgl. die abhandlung in Kreysigs bei- trägen zur historie III, 69. Im j. 995 werden die osterluidi von den Slaven bekriegt. Annalista Sax. ad h. a. — Die osterherren im Wigalois des Wirnt von Grafenberg. Zo winiden, Slavonia, Wendenland. Wenden hiessen bei den Deutschen alle slawischen grenzvölker, die da sassen wo die deut- schen grenzen wendeten u. endeten, daher auch die Czechen: Ci- chuwindones (i. j. 805. Pertz monum. Germ. I. p. 307.) So hiess wendelmeer und endelmeer der ocean, das grenzmeer. Hier sind unter Wenden die Serben in Meissen, den Lausitzen, den Marken u. s. w. zu verstehen, welche als Sorben in den alten annalen ge- nannt werden. Swenne ein kunnich etc. Hier steht blos ses vorstin, worunter die sechs kurfürsten gemeint sind, also ohne Böhmen, was auf eine frihe abfassung unsers lenrechtes hinleitet, da die böhmische kur- würde erst 1290 bestätigt wurde. Vgl. Ohlenschlägers erläu- terungen der goldenen bulle. anh. no. XIV.; vorher sträubten sich die Deutschen den könig von Böhmen als kurfürsten aufzu- nehmen: umme dat he nich düdesch n'is (Sachsensp. III. 57. Schwa- benspiegel c. CX. Basel. hands. wann er nicht ein teutscher man ist. Albertus Argentin. ad a. 1240. rex Bohemiae non eligit, quia non est teutonicus.) Im sächs. L. R. c. IV. sind die sechs kur- fürsten genannt: Mainz, Trier, Köln, Pfalzgr. vom Rhein, Sach- sen und Brandenburg. 16. in ungebundinen tagen. Gebundine tage heissen die vier tage don- nerstag, freitag, sonnabend und sonntag. (Sachsenspiegel II., 66.). Statt: 'Swelich sache auer vor mittentage vnde ingebvndinen t. ist 'in ungebundinen t.' zu lesen. Auch das sächs. L. R. in der senkenbergischen ausgabe hat diese stelle unrichtig; (cap. IV.) andere ausgaben richtig ; z. b. die niederdeutsche vom j. MDXVI. (Augsburg dorch Syluanum Othmer buokprenther) 'Wat so auer vor middage vnd buten gebunden dagen mit ordel begrepen wert, dat mot men wol enden na middage vnd in gebundin dagen ane in viredagen." 45. so sal der svon sin hende zosamine legin — Wie man vor herren stehen soll, drücken folgende alte verse aus: 63*
499 10. 12. 9. des riches hereuart — die stelle ist verderbt und sol stehen: vnde sal ouch ime dienen. in des riches hereuart. of si ime mit orteil von sime herrin gebotin wirt ses wochin vor der samenunge. (daz) iz zwene sim man da horin. (abir) nicht vordere wan in duschin lande. daz romischen riche vndirdanik sie. Alle die osterhaluin der Sale — über das Osterland, die osterleute (osterluidi) auch osterherren, vgl. die abhandlung in Kreysigs bei- trägen zur historie III, 69. Im j. 995 werden die osterluidi von den Slaven bekriegt. Annalista Sax. ad h. a. — Die osterherren im Wigalois des Wirnt von Grafenberg. Zo winiden, Slavonia, Wendenland. Wenden hiessen bei den Deutschen alle slawischen grenzvölker, die da sassen wo die deut- schen grenzen wendeten u. endeten, daher auch die Czechen: Ci- chuwindones (i. j. 805. Pertz monum. Germ. I. p. 307.) So hiess wendelmeer und endelmeer der ocean, das grenzmeer. Hier sind unter Wenden die Serben in Meissen, den Lausitzen, den Marken u. s. w. zu verstehen, welche als Sorben in den alten annalen ge- nannt werden. Swenne ein kunnich etc. Hier steht blos ses vorstin, worunter die sechs kurfürsten gemeint sind, also ohne Böhmen, was auf eine frihe abfassung unsers lenrechtes hinleitet, da die böhmische kur- würde erst 1290 bestätigt wurde. Vgl. Ohlenschlägers erläu- terungen der goldenen bulle. anh. no. XIV.; vorher sträubten sich die Deutschen den könig von Böhmen als kurfürsten aufzu- nehmen: umme dat he nich düdesch n'is (Sachsensp. III. 57. Schwa- benspiegel c. CX. Basel. hands. wann er nicht ein teutscher man ist. Albertus Argentin. ad a. 1240. rex Bohemiae non eligit, quia non est teutonicus.) Im sächs. L. R. c. IV. sind die sechs kur- fürsten genannt: Mainz, Trier, Köln, Pfalzgr. vom Rhein, Sach- sen und Brandenburg. 16. in ungebundinen tagen. Gebundine tage heissen die vier tage don- nerstag, freitag, sonnabend und sonntag. (Sachsenspiegel II., 66.). Statt: 'Swelich sache auer vor mittentage vnde ingebvndinen t. ist 'in ungebundinen t.' zu lesen. Auch das sächs. L. R. in der senkenbergischen ausgabe hat diese stelle unrichtig; (cap. IV.) andere ausgaben richtig ; z. b. die niederdeutsche vom j. MDXVI. (Augsburg dorch Syluanum Othmer buokprenther) 'Wat so auer vor middage vnd buten gebunden dagen mit ordel begrepen wert, dat mot men wol enden na middage vnd in gebundin dagen ane in viredagen." 45. so sal der svon sin hende zosamine legin — Wie man vor herren stehen soll, drücken folgende alte verse aus: 63*
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500 II. Cum steteris coram dominis hic quinque tenebis; junge manus, compone pedes, caput erige, visum non disperge, nisi jussus pauca loquere. die not des landis zo Sachsin — im sachs. L. R. nur: des landes not. Unser lehnrechtsbuch hat gewiss die ältere abfassung, auf die einfälle der Slaven hindeutend. Merkwürdig ist, dass unsere Wenden die deutschen nachbarn nicht Sachsen, sondern Baiern (Bawarski) nennen. Ueber ehhaften s. Grimm R. A. p. 847 ff. Swelich man der ouirste. Aus dem sächs. L. R. ersieht man wie diese verderbte stelle zu lesen ist; hinter 'anderin herrin' fehlt nehmlich: "den muoz he sint nergende wisen.' Senckenberg las "mergende' was keinen Sinn giebt; in der niederdeutschen ausgabe steht (cap. xxp.) "den en mot he nergende wysen." ist ein gereimter satz: also manig der herschilt ist — also manig der lenurist, ganz so wie deren im Sachsenspiegel mehre bemerkt werden, z. b. uppe altvile unde uppe dverge — ne irstirft weder len noch erve; — Swe de erven sint unde neste mage — de solen se halten in irer plage. (Art. IV.) Swe icht borget, die sal et gelden — unde wat he dut dat sal he stede halden. (Art. VII.) Svar't kint is vri vnde echt — dar behalt it sines vader recht. (Art. XVI.) Diese gereimten rechtsregeln mögen zu den ältesten bestandtheilen unserer volksrechtssammlungen gehören und sind daher zu beachten. Tagedine hat ses wechin. — das sächs. L. R. hat dafir jahrzahl, d. i. jahr und tag. v. Haltaus s. h. v. Jahrvrist (§. 76.) ist dage- gen muthungsfrit, bei den kindern also die zeit von zwölf jahren bis zu 13. j. 6 w. 3 tagen ihres alters; denn "binnin zweelif iarin sulin sich die kindir nicht vor svmin." 71. mugie u. §. 78. muogien, impetrare, mühen, belästigen, (im abdruck des V. A. ist einmal impretent und sodann impetant als druckfeh- ler zu bessern!) s. Haltaus s. v. muhen. 100. mit gotis orteil in deme wage — mit dem gottesurtheile des was- sers. Anton l. c. p. 34. hat 'in deme wage' nicht verstanden und sagt daher: unser verfasser hat keine art des gottesurtheils be- stimmt. Ueber das wasserurtheil s. Grimm R. A. p. 919. 118. Ob der herre vz deme — uerit, sc. lande. 128. Scheffer, schaffner, vogt, amtmann, cf. Haltaus s. v. schaffner. 16. (482, 11.) die schult die min — an ime vordirt, hinter min ist herre ausgelassen. 22. des sachwaldin bunte, von bieten, harren, exspectare. 30. da sol sich der herre des houis vndirwindin vor alle die dorfir, nehmlich die zu dem hofe (curia, lehnshofe) gehören. Im sächs. 59. 61. 62. 56.
500 II. Cum steteris coram dominis hic quinque tenebis; junge manus, compone pedes, caput erige, visum non disperge, nisi jussus pauca loquere. die not des landis zo Sachsin — im sachs. L. R. nur: des landes not. Unser lehnrechtsbuch hat gewiss die ältere abfassung, auf die einfälle der Slaven hindeutend. Merkwürdig ist, dass unsere Wenden die deutschen nachbarn nicht Sachsen, sondern Baiern (Bawarski) nennen. Ueber ehhaften s. Grimm R. A. p. 847 ff. Swelich man der ouirste. Aus dem sächs. L. R. ersieht man wie diese verderbte stelle zu lesen ist; hinter 'anderin herrin' fehlt nehmlich: "den muoz he sint nergende wisen.' Senckenberg las "mergende' was keinen Sinn giebt; in der niederdeutschen ausgabe steht (cap. xxp.) "den en mot he nergende wysen." ist ein gereimter satz: also manig der herschilt ist — also manig der lenurist, ganz so wie deren im Sachsenspiegel mehre bemerkt werden, z. b. uppe altvile unde uppe dverge — ne irstirft weder len noch erve; — Swe de erven sint unde neste mage — de solen se halten in irer plage. (Art. IV.) Swe icht borget, die sal et gelden — unde wat he dut dat sal he stede halden. (Art. VII.) Svar't kint is vri vnde echt — dar behalt it sines vader recht. (Art. XVI.) Diese gereimten rechtsregeln mögen zu den ältesten bestandtheilen unserer volksrechtssammlungen gehören und sind daher zu beachten. Tagedine hat ses wechin. — das sächs. L. R. hat dafir jahrzahl, d. i. jahr und tag. v. Haltaus s. h. v. Jahrvrist (§. 76.) ist dage- gen muthungsfrit, bei den kindern also die zeit von zwölf jahren bis zu 13. j. 6 w. 3 tagen ihres alters; denn "binnin zweelif iarin sulin sich die kindir nicht vor svmin." 71. mugie u. §. 78. muogien, impetrare, mühen, belästigen, (im abdruck des V. A. ist einmal impretent und sodann impetant als druckfeh- ler zu bessern!) s. Haltaus s. v. muhen. 100. mit gotis orteil in deme wage — mit dem gottesurtheile des was- sers. Anton l. c. p. 34. hat 'in deme wage' nicht verstanden und sagt daher: unser verfasser hat keine art des gottesurtheils be- stimmt. Ueber das wasserurtheil s. Grimm R. A. p. 919. 118. Ob der herre vz deme — uerit, sc. lande. 128. Scheffer, schaffner, vogt, amtmann, cf. Haltaus s. v. schaffner. 16. (482, 11.) die schult die min — an ime vordirt, hinter min ist herre ausgelassen. 22. des sachwaldin bunte, von bieten, harren, exspectare. 30. da sol sich der herre des houis vndirwindin vor alle die dorfir, nehmlich die zu dem hofe (curia, lehnshofe) gehören. Im sächs. 59. 61. 62. 56.
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501 L. R. c. LXIX. steht burgwart und hof. Burgwarde errichteten die Deutschen in den eroberten slavischen ländern als sitze der vôgte. Die alte niederl. ausgabe hat dafür 'borchfart’, was an das noch heut gebräuchliche 'kirchfahrt’ — die zu einer kirche ge- hörigen dörfer — erinnert. 32. der heligen — der eid wurde geleistet während der schwörende die hand auf das heiligenbild oder die reliquien legte. 36. eithaft. Eine neuere hand hat beigeschrieben: 'de finali die placi- tandi' und darunter: quomodo reus coram domino suo debet com- parare'. 37. ane hirshals d. i. eisenkoller, vgl. Grimm altd. wälder III, 27. Die verschiedenen lehnrechtssammlungen nennen hier verschiedene waf- fen und wehren: das schwäb. L. R. c. 117. sporn vnd mezzer, huot vnd hvben, hantschvohe vnd cappen, gugeln vnd allerhande wafen. Auf bildern, welche belehnungen vorstellen, erscheint der mann dennoch oft in waffen, z. b. bei Senckenberg corp. jur. germ. III. p. 1. 50. Swelich man sinis herrin len — am rande steht: ‘quomodo petit mandatum domini sui in iure feodali." 52. Ob sich der man snuzit — vgl. sächs. L. R. c. LXXII. hinter: "die vligen vortribit daz si in nicht mvgin’ fehlt das verbum, viel- leicht 'stechen." 55. Nicht mer wan dru wette, darunter von neuerer hand: Quociens vero domino suo reus erit pena inde (detur) pro unaquaque causa. VI. 1. Daz burchlen. Ueber burglehne vgl. Eichhorn deutsche r. g. §. 224. Schwäb. L. R. c. 136 ff. Sächs. L. R. c. LXXV. der A. V. übersetzt burg mit urbs und bürger mit urbanus. Dennoch scheint das alte lehnrecht hier noch von castrum und castrenses (oder wie man auch sagte burgenses) zu sprechen. Das burglehen gehörte nicht zur stadt (urbs oder civitas). Der burgmann, castrensis, ist seitdem vom bürger, civis, zu scheiden, wo in Deutschland städti- sche verfassung entstanden war. Der burgmann ist zur bewachung der burg bestimmt, darf sie daher nicht verlassen u. s. w. die mit orteil durch vnrecht zostorit wirt. Am rande ist zu lesen: ‘lichte durch roubes wille also zu Liebensteyn geschah’. Die burg Liebenstein war also wegen der räubereien ihrer bewohner verur- theilt — verfehmt — und zerstöret worden. Man könnte an Lieb- stein bei Görlitz denken, wo, nach alter sage, auf dem Limasberge eine burg gestanden haben soll. Doch ist diese sage nicht im geringsten mit historischen gründen zu beglaubigen. Der Limas- berg zeigt ur die spuren alter slawischer burgwälle oder schan- 11.
501 L. R. c. LXIX. steht burgwart und hof. Burgwarde errichteten die Deutschen in den eroberten slavischen ländern als sitze der vôgte. Die alte niederl. ausgabe hat dafür 'borchfart’, was an das noch heut gebräuchliche 'kirchfahrt’ — die zu einer kirche ge- hörigen dörfer — erinnert. 32. der heligen — der eid wurde geleistet während der schwörende die hand auf das heiligenbild oder die reliquien legte. 36. eithaft. Eine neuere hand hat beigeschrieben: 'de finali die placi- tandi' und darunter: quomodo reus coram domino suo debet com- parare'. 37. ane hirshals d. i. eisenkoller, vgl. Grimm altd. wälder III, 27. Die verschiedenen lehnrechtssammlungen nennen hier verschiedene waf- fen und wehren: das schwäb. L. R. c. 117. sporn vnd mezzer, huot vnd hvben, hantschvohe vnd cappen, gugeln vnd allerhande wafen. Auf bildern, welche belehnungen vorstellen, erscheint der mann dennoch oft in waffen, z. b. bei Senckenberg corp. jur. germ. III. p. 1. 50. Swelich man sinis herrin len — am rande steht: ‘quomodo petit mandatum domini sui in iure feodali." 52. Ob sich der man snuzit — vgl. sächs. L. R. c. LXXII. hinter: "die vligen vortribit daz si in nicht mvgin’ fehlt das verbum, viel- leicht 'stechen." 55. Nicht mer wan dru wette, darunter von neuerer hand: Quociens vero domino suo reus erit pena inde (detur) pro unaquaque causa. VI. 1. Daz burchlen. Ueber burglehne vgl. Eichhorn deutsche r. g. §. 224. Schwäb. L. R. c. 136 ff. Sächs. L. R. c. LXXV. der A. V. übersetzt burg mit urbs und bürger mit urbanus. Dennoch scheint das alte lehnrecht hier noch von castrum und castrenses (oder wie man auch sagte burgenses) zu sprechen. Das burglehen gehörte nicht zur stadt (urbs oder civitas). Der burgmann, castrensis, ist seitdem vom bürger, civis, zu scheiden, wo in Deutschland städti- sche verfassung entstanden war. Der burgmann ist zur bewachung der burg bestimmt, darf sie daher nicht verlassen u. s. w. die mit orteil durch vnrecht zostorit wirt. Am rande ist zu lesen: ‘lichte durch roubes wille also zu Liebensteyn geschah’. Die burg Liebenstein war also wegen der räubereien ihrer bewohner verur- theilt — verfehmt — und zerstöret worden. Man könnte an Lieb- stein bei Görlitz denken, wo, nach alter sage, auf dem Limasberge eine burg gestanden haben soll. Doch ist diese sage nicht im geringsten mit historischen gründen zu beglaubigen. Der Limas- berg zeigt ur die spuren alter slawischer burgwälle oder schan- 11.
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Ableder, Mats, 409. Alberti, Thomas, 279. Albrecht (Albricht) markgraf von Bran- denburg, 64. 65. 66. herzog zu Glatz, 52. herzog von Polen, 333. 334. 369. könig von Polen, 359. herzog von Sachsen, 23. 26. 31. 45. 78. 84. kurfürst von Sachsen, 63. könig von Ungarn und Böh- men, 51. 131. 411. 422. - - - wird gehuldigt, 51. Alexander, 326. 327. 328. 330. 450. - (IV.) pabst, 9. - - herzog w. könig v. Polen. 378. Allsnitz, Joh. 54. 413. s. Olssnitz. Alt- oder Marienzelle, kl., 405. Anton, v., 405. 414. 453. Apitius, lic., 330. Apriesch, 334. Arnsdorf, d., 118. 189. 374. - - - B. Bacclus, 235. Bäckermittel z. G. 318. 319. Badestuben z. G. 400. - - neue, 6. Balthasar, herz. zu Sagan (Sagen) 44. st. im gefängn. zu Priebus, 44. Bambergk, Johannes de, 123. Barbara, wittwe des markgrafen Al- brecht, 63. tochter des markgrafen von - Brandenburg, 63. Barbarakapelle 453. Barthaussowssky, Joh., 352. Barthel, Peter, 435. Bartholomäus, Peter, 435, 443. Baruth (Baroth, Barod), st. 346. 348. - brennt aus, 45. - - Gotsche von, 118. 283. 284. Bastei, die grosse, am reichenbacher thore w. angefang. zu bauen, 352. Peterskirche, 46. 49. (Budissin, Budissen, Budis- senn, Budisen) 4.5. 35. 77.78. 79. 89. 92. 96. 105. 118. 121. 123. 139. 140. 157. 158. 159. 164. 169. 189. 190. 192. 193. 195. 196. 198. 204. 205. 211. 225. 235. 242. 243. 244. 214. 250. 252. 274. 277. 246. 245. 281. 283. 284. 285. 286. 278. 287. 288. 289. 290. 292. 296. 301. 309. 310. 311. 312. 317. 337. 338. 339. 340. 341. 343. 345. 346. 354. 358. 361. 373. 374. 376. 377. 384. 386. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 400. 404. 406. 412. 413. 423. 434. 436. 439. 441. 443. 448. 449. die von, 3. 15. 16. 18. 19. 55. 118. 214. 215. 285. 286. 290. 293. 294. 295. 296. 304. 305. 310. 312. 313. 325. 358. 376. 385. 406. 416. 426. gewerke, mönche, pfarrkirche, 326. der hauptmann zu, 85. kapitel zu, 5. Bau der Bautzen A. 64
Ableder, Mats, 409. Alberti, Thomas, 279. Albrecht (Albricht) markgraf von Bran- denburg, 64. 65. 66. herzog zu Glatz, 52. herzog von Polen, 333. 334. 369. könig von Polen, 359. herzog von Sachsen, 23. 26. 31. 45. 78. 84. kurfürst von Sachsen, 63. könig von Ungarn und Böh- men, 51. 131. 411. 422. - - - wird gehuldigt, 51. Alexander, 326. 327. 328. 330. 450. - (IV.) pabst, 9. - - herzog w. könig v. Polen. 378. Allsnitz, Joh. 54. 413. s. Olssnitz. Alt- oder Marienzelle, kl., 405. Anton, v., 405. 414. 453. Apitius, lic., 330. Apriesch, 334. Arnsdorf, d., 118. 189. 374. - - - B. Bacclus, 235. Bäckermittel z. G. 318. 319. Badestuben z. G. 400. - - neue, 6. Balthasar, herz. zu Sagan (Sagen) 44. st. im gefängn. zu Priebus, 44. Bambergk, Johannes de, 123. Barbara, wittwe des markgrafen Al- brecht, 63. tochter des markgrafen von - Brandenburg, 63. Barbarakapelle 453. Barthaussowssky, Joh., 352. Barthel, Peter, 435. Bartholomäus, Peter, 435, 443. Baruth (Baroth, Barod), st. 346. 348. - brennt aus, 45. - - Gotsche von, 118. 283. 284. Bastei, die grosse, am reichenbacher thore w. angefang. zu bauen, 352. Peterskirche, 46. 49. (Budissin, Budissen, Budis- senn, Budisen) 4.5. 35. 77.78. 79. 89. 92. 96. 105. 118. 121. 123. 139. 140. 157. 158. 159. 164. 169. 189. 190. 192. 193. 195. 196. 198. 204. 205. 211. 225. 235. 242. 243. 244. 214. 250. 252. 274. 277. 246. 245. 281. 283. 284. 285. 286. 278. 287. 288. 289. 290. 292. 296. 301. 309. 310. 311. 312. 317. 337. 338. 339. 340. 341. 343. 345. 346. 354. 358. 361. 373. 374. 376. 377. 384. 386. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 400. 404. 406. 412. 413. 423. 434. 436. 439. 441. 443. 448. 449. die von, 3. 15. 16. 18. 19. 55. 118. 214. 215. 285. 286. 290. 293. 294. 295. 296. 304. 305. 310. 312. 313. 325. 358. 376. 385. 406. 416. 426. gewerke, mönche, pfarrkirche, 326. der hauptmann zu, 85. kapitel zu, 5. Bau der Bautzen A. 64
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_ 506 — Bautzen, official, 253. 380. riester. seelengedichtniss d. konigs Matthias, 325. 326. d. rath zu, 55, 73. 281. 260. 288. 296. 324. 325. 326. 346. 347. 348. rathhaus, 286, 3926. - - d. schloss zu, 305. 309. schüler, die, zu, 325. Beatrix, königin zu Ungarn, 355. - = tochter Wenzel I. 353. 395. Beler, Andreas, 434, 439. Bellmannsdorf (Belmysdorf), d., 189. Benedict (s. Dorheide) 304. 305. Bereith, Joh. v., 398. Berne, d., 189. Bernhard, Dr., 275. 276. Bernreutther, Thomas, kanzleischreib., 2 32. Bernsdorf, d., 342. 343. 345. Berthelsdorf, d., 110. 143. 189. 360. 409. Beesko, Thomas, 256. 257. 264. 265. 260. Beutel (Bewtel), Hans, 382. Beuthen (Bewthen), st., 366. Biberstein (Bebirstein), Bartel v., 269. Friedrich v., zur forst, 196. Ulrich v., 354. 388. 407. 413. Biele (Behle), d., 108. 111. 112. 114. Biely, Joh., aus altst. Prag, 331. Bierfuhre (bierfur, byerfur, byrfur, cerevisie inductio), 7. 109. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 124. 125. 128. 129. 130. 132. 138. 143. 145 146. 148. 150. 152. 153. 168. 169. 187. 192. 198. 199. 201. 206. 209. 210. 211. 214. 215. 223. 236. 267. 426. 427. 434 Bierpfütze, 432. Bierstreit mit dem pfarrer, 230. 249. - - #16. 434. Bihain, d., 386. Bischofswerda (Bischwerde), st., 264. - - richter und schóppen zu, 32. Bistubitz, Hans Haugwitz v., 56. 98. 107. 414. Bitanien, fraul. v., 44. Blumenroder, Joh, "Mgr. prediger, 236. 239. 250. 230. 314. 401. 402. 420. —_——— OOOO OOOO e ra iran nn Bobersperg, st., 64. Bobist (Bobst) "Hans, 117. 154. 187. Bock, pfarrer zu Geibsdorf, 437. Böhm (Behem) Johannes, pfarrer zu G. 215. 224. 246. 257. 263. 268. 276. 277. 278. 416. 424. 434. 436. 440. 441. 442. 443, Böhmen, das königreich, 54. 56. 57. 90. 127. 128. 129. 134. 302. 317. 318. 330. 336. 354. 364. 367. 369. 370. 371. 375. 376. 377. 380. 381. 383. 405. 414. 442. 446. 448. 449. die, 86. 87..89. 97. 134. 170. 181. 371. niederlage derselben bei Bunz- lau, 56. 57. Böhmen, könig v., 4. 10. 11. 13. 14. 37. 38. 51. 64. 66. 70. 77. 131. . 135. 139. 157. 159. 163. . 166. 168. 171. 172. 182. . 276. 300. 301. 302. 311. 312. 314. 315. 316. 321. 322. 326. 330. 337. 338. 343. 345. 370. 371. 400. 401. 403. 406. ‚ 417. 418. 419. 421. 409. e a Bolkenl 150. lkenh olkenhayn (polkenhayn), st., Boll, 393.. (p yn) Borer, Blasius, 47. 49. Born, Tyrncke vom, 109. Dorwitz, 493. Borziwoy, Herzog, 410. - Bottener, Johannes, kämmerer, 5. 109. © Boxberg, d., 411. Brabant (Braband) 44. Brackel, freistuhl zu, 363. 364. 365. 366. 367. 370. 371. Brandenburg, 414. markgraf v., 21. 22. 105. 295. 393. 414. Brawnzcweigk, Hans, 929. Braun (Brawhn) Hans, 269. Bresslau (Bresslaw, Breslaw, Wratis: lawia), 26. 30. 32. 69. 71. 274. 276. 311. 316. 330. 358. 367. 368. 369. 371. 382. 384. 398. 408. 411. 412. 413. 414. 416. 427. 434. 435. 440. 441.
_ 506 — Bautzen, official, 253. 380. riester. seelengedichtniss d. konigs Matthias, 325. 326. d. rath zu, 55, 73. 281. 260. 288. 296. 324. 325. 326. 346. 347. 348. rathhaus, 286, 3926. - - d. schloss zu, 305. 309. schüler, die, zu, 325. Beatrix, königin zu Ungarn, 355. - = tochter Wenzel I. 353. 395. Beler, Andreas, 434, 439. Bellmannsdorf (Belmysdorf), d., 189. Benedict (s. Dorheide) 304. 305. Bereith, Joh. v., 398. Berne, d., 189. Bernhard, Dr., 275. 276. Bernreutther, Thomas, kanzleischreib., 2 32. Bernsdorf, d., 342. 343. 345. Berthelsdorf, d., 110. 143. 189. 360. 409. Beesko, Thomas, 256. 257. 264. 265. 260. Beutel (Bewtel), Hans, 382. Beuthen (Bewthen), st., 366. Biberstein (Bebirstein), Bartel v., 269. Friedrich v., zur forst, 196. Ulrich v., 354. 388. 407. 413. Biele (Behle), d., 108. 111. 112. 114. Biely, Joh., aus altst. Prag, 331. Bierfuhre (bierfur, byerfur, byrfur, cerevisie inductio), 7. 109. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 124. 125. 128. 129. 130. 132. 138. 143. 145 146. 148. 150. 152. 153. 168. 169. 187. 192. 198. 199. 201. 206. 209. 210. 211. 214. 215. 223. 236. 267. 426. 427. 434 Bierpfütze, 432. Bierstreit mit dem pfarrer, 230. 249. - - #16. 434. Bihain, d., 386. Bischofswerda (Bischwerde), st., 264. - - richter und schóppen zu, 32. Bistubitz, Hans Haugwitz v., 56. 98. 107. 414. Bitanien, fraul. v., 44. Blumenroder, Joh, "Mgr. prediger, 236. 239. 250. 230. 314. 401. 402. 420. —_——— OOOO OOOO e ra iran nn Bobersperg, st., 64. Bobist (Bobst) "Hans, 117. 154. 187. Bock, pfarrer zu Geibsdorf, 437. Böhm (Behem) Johannes, pfarrer zu G. 215. 224. 246. 257. 263. 268. 276. 277. 278. 416. 424. 434. 436. 440. 441. 442. 443, Böhmen, das königreich, 54. 56. 57. 90. 127. 128. 129. 134. 302. 317. 318. 330. 336. 354. 364. 367. 369. 370. 371. 375. 376. 377. 380. 381. 383. 405. 414. 442. 446. 448. 449. die, 86. 87..89. 97. 134. 170. 181. 371. niederlage derselben bei Bunz- lau, 56. 57. Böhmen, könig v., 4. 10. 11. 13. 14. 37. 38. 51. 64. 66. 70. 77. 131. . 135. 139. 157. 159. 163. . 166. 168. 171. 172. 182. . 276. 300. 301. 302. 311. 312. 314. 315. 316. 321. 322. 326. 330. 337. 338. 343. 345. 370. 371. 400. 401. 403. 406. ‚ 417. 418. 419. 421. 409. e a Bolkenl 150. lkenh olkenhayn (polkenhayn), st., Boll, 393.. (p yn) Borer, Blasius, 47. 49. Born, Tyrncke vom, 109. Dorwitz, 493. Borziwoy, Herzog, 410. - Bottener, Johannes, kämmerer, 5. 109. © Boxberg, d., 411. Brabant (Braband) 44. Brackel, freistuhl zu, 363. 364. 365. 366. 367. 370. 371. Brandenburg, 414. markgraf v., 21. 22. 105. 295. 393. 414. Brawnzcweigk, Hans, 929. Braun (Brawhn) Hans, 269. Bresslau (Bresslaw, Breslaw, Wratis: lawia), 26. 30. 32. 69. 71. 274. 276. 311. 316. 330. 358. 367. 368. 369. 371. 382. 384. 398. 408. 411. 412. 413. 414. 416. 427. 434. 435. 440. 441.
Strana 507
507 — Bresslau, bischof von, 94. 108. 274. 275. 316. 349. - - die von, 94. 309. 333. 336. 358. 369. 370. 384. 385. - - fürstentag zu, 84. 85. hauptmann zu, 332. rath zu, 20. 333. 362. 369. Breizsch, Balthasar gen. Steynichen, 285. 286. 287. 288. 289. 290. © © 206. . Breitmichel, Matthias, 273. 405. Brieg, Johann, herzog zu, 419. Broslisches thor und thurm in Glo- gau, 58. Briickener, Johann (aim hofe : von Briik- kenstein), 226. 404. 411. Nicolaus, 19. 20. 404. 405. Briinn, (Brunn), st., 326. Brux, st., (brennt aus) 45. Biichse, die grosse, 4 die mittlere Breslauer, 58. - - die grosse Liegnitzer zerspr. 58. | die grosse Schweidnitzer 58. Buda (Bude), st., 8. 9. 162. © Bufe, Hanns, 342. | Bullendorf, d., 413. Bunzlau (Bunizlaw), st., 75. 88. 295. 340. 358. 413. 422. - - Niederlage der Bóhmen das. 56. die mónche zu, 349. Burgund, herzog v., 389. Buschke, 99. | Biisching, 398. 411. 453. Bottchermittel z. G. 318. 319. C. Camenz (Camentz, Camentcz, Camencz) . 7. 35. 77. 79. 89. 92. 96. 117. 128. 129. 130. 145. 153. 156. 157. 166. 172. 175. 187. 276. 296. 338. 339. 346 358. 376. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 418. 425. die von (Camitzenses), 3. 117. 119. 190. 124. 125. 126. 160. 161. 179. 182. 214. 293. 312, der stadtschreiber zu, 117. Canitz, Balthasar, 384. Capellan z. G., 109. Capistranus, pater, 231. - Carpzov, 293. 411. 415. 416. 422. - o s = Cassel, st., 73. 368. Chor in d. petersk., 47. 50. 280. Clement, Paul, 143. Closter, d., zu G., 111. 203. 231. 262. 269. 270. 399. 400. Clux, Merten, 386. Cliix, v., 408. Collowrat, Benesch v., 411. Colo, Apicius (Opicius), 58. 414. Gompter in Zittau, 212. Conrad, archidiaconus zu Meissen, 123. erzbischof zu Prag, 120. 121. 123. 173. 423. - = herzog, 94. - - kirchenmeister in G., 47. 48. Cristoffkys, 409. Croatien, kónig v., 38. 400. kónigreich, 387. Crossen, st., 100. 105. Crudelius, Abraham, 404. 411. Cunnersdorf, d., 110. 283. Cureus, 411. 414. 449, Cyrillus, bischof v. Olmütz, 410. Czedlitz, Heintze v., 87. Czeideler, Lorentz, 117. 154. 187. Czenckendorff (Zentendorf), d., 189. Czorbeg, st., 78. Czossen, ot 65. 66. 71. 148. 149. 154. 1 Dalmatien, kónig v., 4. 38. 400. konigreich, 337. Dawptzke, 39. - Debyn, schl., 383. ' Delitsch, st., 78. 80. Deutschbele, d., 189. . Deutschossig(deutzschossig),d.,115.189. Dietmann, K. G., 435. Dittersdorf bei Sprottau, 357. 358. 359. Dobeschitz (Dobschütz), d., 110. Dohna (Dohnyn, dohnen), Johann v., herr v, Kônigsbriick (Koni- gisbruck) u. burggraf auf dem Grafenstein 118. 189. 190. 211. 293. 345. 384. 404. s - Nicolaus (Nickel, Niclass) v., burggraf auf dem Grafenstein, 191, 192. 204. 450. - - John und Nickel, gebr., burg- grafen, 323. 355. 64 |
507 — Bresslau, bischof von, 94. 108. 274. 275. 316. 349. - - die von, 94. 309. 333. 336. 358. 369. 370. 384. 385. - - fürstentag zu, 84. 85. hauptmann zu, 332. rath zu, 20. 333. 362. 369. Breizsch, Balthasar gen. Steynichen, 285. 286. 287. 288. 289. 290. © © 206. . Breitmichel, Matthias, 273. 405. Brieg, Johann, herzog zu, 419. Broslisches thor und thurm in Glo- gau, 58. Briickener, Johann (aim hofe : von Briik- kenstein), 226. 404. 411. Nicolaus, 19. 20. 404. 405. Briinn, (Brunn), st., 326. Brux, st., (brennt aus) 45. Biichse, die grosse, 4 die mittlere Breslauer, 58. - - die grosse Liegnitzer zerspr. 58. | die grosse Schweidnitzer 58. Buda (Bude), st., 8. 9. 162. © Bufe, Hanns, 342. | Bullendorf, d., 413. Bunzlau (Bunizlaw), st., 75. 88. 295. 340. 358. 413. 422. - - Niederlage der Bóhmen das. 56. die mónche zu, 349. Burgund, herzog v., 389. Buschke, 99. | Biisching, 398. 411. 453. Bottchermittel z. G. 318. 319. C. Camenz (Camentz, Camentcz, Camencz) . 7. 35. 77. 79. 89. 92. 96. 117. 128. 129. 130. 145. 153. 156. 157. 166. 172. 175. 187. 276. 296. 338. 339. 346 358. 376. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 418. 425. die von (Camitzenses), 3. 117. 119. 190. 124. 125. 126. 160. 161. 179. 182. 214. 293. 312, der stadtschreiber zu, 117. Canitz, Balthasar, 384. Capellan z. G., 109. Capistranus, pater, 231. - Carpzov, 293. 411. 415. 416. 422. - o s = Cassel, st., 73. 368. Chor in d. petersk., 47. 50. 280. Clement, Paul, 143. Closter, d., zu G., 111. 203. 231. 262. 269. 270. 399. 400. Clux, Merten, 386. Cliix, v., 408. Collowrat, Benesch v., 411. Colo, Apicius (Opicius), 58. 414. Gompter in Zittau, 212. Conrad, archidiaconus zu Meissen, 123. erzbischof zu Prag, 120. 121. 123. 173. 423. - = herzog, 94. - - kirchenmeister in G., 47. 48. Cristoffkys, 409. Croatien, kónig v., 38. 400. kónigreich, 387. Crossen, st., 100. 105. Crudelius, Abraham, 404. 411. Cunnersdorf, d., 110. 283. Cureus, 411. 414. 449, Cyrillus, bischof v. Olmütz, 410. Czedlitz, Heintze v., 87. Czeideler, Lorentz, 117. 154. 187. Czenckendorff (Zentendorf), d., 189. Czorbeg, st., 78. Czossen, ot 65. 66. 71. 148. 149. 154. 1 Dalmatien, kónig v., 4. 38. 400. konigreich, 337. Dawptzke, 39. - Debyn, schl., 383. ' Delitsch, st., 78. 80. Deutschbele, d., 189. . Deutschossig(deutzschossig),d.,115.189. Dietmann, K. G., 435. Dittersdorf bei Sprottau, 357. 358. 359. Dobeschitz (Dobschütz), d., 110. Dohna (Dohnyn, dohnen), Johann v., herr v, Kônigsbriick (Koni- gisbruck) u. burggraf auf dem Grafenstein 118. 189. 190. 211. 293. 345. 384. 404. s - Nicolaus (Nickel, Niclass) v., burggraf auf dem Grafenstein, 191, 192. 204. 450. - - John und Nickel, gebr., burg- grafen, 323. 355. 64 |
Strana 508
508 Dolensteyn, herr v., 181. Dompnigk, Heyntze. 339. Dorfflinger, Johann, probst, 275. 273. Dorheide, Benedict, 215. 286. 287. 288. 289. 290. 291. 292. 301. 377. 447. 448. 449. Dresden (Dressden), 23. 24. 26. 27. 98. 30. 31. 33. 79. 81. 264. 289. 290. 991. 385. 443. 448. Dreyling, Baltasar, 212. Duba, Georg Birke von der, 310. 311. 318. Heinrich, (nynko: hynke) Bir- ke von der, 120. 121. 125. 173. 405. 423. Diiben, klein-, d., 409. Duchek, 332. a a E- Ebersbach (Ebirssbach) d., 263.268.443. pfarrer zu, 356 Ebersdorf, d., 408. Eckelsshein, Hans von, 368. Eckerssperg, st., 78. 80. Egrawara, Laslaw, 104. Eicheler, Jocoff; 341. Elbe, (Elb), A., 369. Elisabeth, aebtissin zu Marienstern, 343. diekónigin, wird gehuldigt, 51. Emmerich , Georg, bürgermeister (ael- tester des raths), 5. 6. 47. 109. 197. 220. 236. 261. 341. 342. 351. 360. 363. 364. 365. 366. 425. 440. 449. 450. kämmerer, 46. Wenzel, verweser der peters- kirche, 46. 49. 279. 321. 364. 386. Erfurt (Erfurd), st., 79. 80. Erhardt, Prokusch, 287. Erholt, Joseph, Dr., 290. Erich, erzbischof v. Magdeburg, 9. Ermelreich, Ulmus, 242. 250. 251. 252. 253. Ernst, kurfürst von Sachsen, 24. 26. a a o a 9. 78. Eschenloher, Heinrich, 187. Eschner, ein priester, 349. Eylburg, junker von, 22. 57. Eylenberg, paul, 5. 180. 360. - = baccalaureus, 269. Eyssag, Vincentius, lesemeister im kloster z. G., 269, 399. Eyttener, thorsteher, 221. 222. F. Federmarkt in G. (federmarckt) 6. Ferdinand, kónig, 394. 497. Flamlinder (flamingi), 39. Flandern, herzogthum, 39. 44. Fleischer, Peter, 80. | Fleischermittel z. G., 319. 320. Forstchen, Christoph, 118. Forste (forst), st., 354. Franckenstein, st., 56. 102. 103. 105. 302 O e Frankreich (frangreich) kónig v., 44. Franziskaner M, in G., 143. 254. 270. 399. Frauenburg, biirgerm., 416. 423. Frauenkirche in G., 352. 357. 385. - - hospital bei der, 400. Freiburg, st., 78. 80. Freistadt (freynstad, freynstadt) 45. 60. 61. 62. 63. 64. 66. 95. 97. 98. 99. 103. 104. 293. Johann, herzog v., 38. Freistuhl (freyen stul) 74. Freyberg, st., 226. Friedersdorf (frydersdorff), d., 189. 341. Friedland (fridlandt), st., 458. 407. 413. 414. Friedrich, herzog von Liegnitz und Brieg, konigl. bóhm. feld- hauptmann in Schlesien, 52. 63. 67. 68. 86. 88. 297. 412. herzog v. Sachsen, 74. 78. - - (UL) kaiser, 380. 410. 447. kurfürst v. Sachsen, 76. 77. Fritzek (fritzke, fritschke) vers. den. kónig Wladislaus zu ermor- den, 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. Funcke, G., 411. Furwerg, Nicolaus, 382. G. Gabel, st., 54. 180. 181. Georg (George, Jorge, Jorg) kónig v. Böhmen etc., 76. 77. 78. 113. 124. 132. 134. 160. 167. 170. 182. 183. 184. 197. 353. 411. 414. 417. 422. 424. 425. 446. - a
508 Dolensteyn, herr v., 181. Dompnigk, Heyntze. 339. Dorfflinger, Johann, probst, 275. 273. Dorheide, Benedict, 215. 286. 287. 288. 289. 290. 291. 292. 301. 377. 447. 448. 449. Dresden (Dressden), 23. 24. 26. 27. 98. 30. 31. 33. 79. 81. 264. 289. 290. 991. 385. 443. 448. Dreyling, Baltasar, 212. Duba, Georg Birke von der, 310. 311. 318. Heinrich, (nynko: hynke) Bir- ke von der, 120. 121. 125. 173. 405. 423. Diiben, klein-, d., 409. Duchek, 332. a a E- Ebersbach (Ebirssbach) d., 263.268.443. pfarrer zu, 356 Ebersdorf, d., 408. Eckelsshein, Hans von, 368. Eckerssperg, st., 78. 80. Egrawara, Laslaw, 104. Eicheler, Jocoff; 341. Elbe, (Elb), A., 369. Elisabeth, aebtissin zu Marienstern, 343. diekónigin, wird gehuldigt, 51. Emmerich , Georg, bürgermeister (ael- tester des raths), 5. 6. 47. 109. 197. 220. 236. 261. 341. 342. 351. 360. 363. 364. 365. 366. 425. 440. 449. 450. kämmerer, 46. Wenzel, verweser der peters- kirche, 46. 49. 279. 321. 364. 386. Erfurt (Erfurd), st., 79. 80. Erhardt, Prokusch, 287. Erholt, Joseph, Dr., 290. Erich, erzbischof v. Magdeburg, 9. Ermelreich, Ulmus, 242. 250. 251. 252. 253. Ernst, kurfürst von Sachsen, 24. 26. a a o a 9. 78. Eschenloher, Heinrich, 187. Eschner, ein priester, 349. Eylburg, junker von, 22. 57. Eylenberg, paul, 5. 180. 360. - = baccalaureus, 269. Eyssag, Vincentius, lesemeister im kloster z. G., 269, 399. Eyttener, thorsteher, 221. 222. F. Federmarkt in G. (federmarckt) 6. Ferdinand, kónig, 394. 497. Flamlinder (flamingi), 39. Flandern, herzogthum, 39. 44. Fleischer, Peter, 80. | Fleischermittel z. G., 319. 320. Forstchen, Christoph, 118. Forste (forst), st., 354. Franckenstein, st., 56. 102. 103. 105. 302 O e Frankreich (frangreich) kónig v., 44. Franziskaner M, in G., 143. 254. 270. 399. Frauenburg, biirgerm., 416. 423. Frauenkirche in G., 352. 357. 385. - - hospital bei der, 400. Freiburg, st., 78. 80. Freistadt (freynstad, freynstadt) 45. 60. 61. 62. 63. 64. 66. 95. 97. 98. 99. 103. 104. 293. Johann, herzog v., 38. Freistuhl (freyen stul) 74. Freyberg, st., 226. Friedersdorf (frydersdorff), d., 189. 341. Friedland (fridlandt), st., 458. 407. 413. 414. Friedrich, herzog von Liegnitz und Brieg, konigl. bóhm. feld- hauptmann in Schlesien, 52. 63. 67. 68. 86. 88. 297. 412. herzog v. Sachsen, 74. 78. - - (UL) kaiser, 380. 410. 447. kurfürst v. Sachsen, 76. 77. Fritzek (fritzke, fritschke) vers. den. kónig Wladislaus zu ermor- den, 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. Funcke, G., 411. Furwerg, Nicolaus, 382. G. Gabel, st., 54. 180. 181. Georg (George, Jorge, Jorg) kónig v. Böhmen etc., 76. 77. 78. 113. 124. 132. 134. 160. 167. 170. 182. 183. 184. 197. 353. 411. 414. 417. 422. 424. 425. 446. - a
Strana 509
509 Georg, herzog zu Glatz, 52. 58. - - mgr., stadtschreiber in Górl., 19. 331. - - herzog zu Sachsen, 78. 80. 81. 83. 290. Georgenkapello, 441. Gerbermittel zu G. 318. 319. Gersdorf (Girssdorff) dorf, 110. - die bewohner von, 107. - = gebriider von, 188. 372. 373. "386. 387. . = Caspar v., 155. = = Christoph v., zu Rudelsdorf und Horka, 193. 194. 195. = = Gotsche und Christoph у. 345. 348. = - Nickel v., zu Tauchritz, 193. 194. 195. 196. 387. - Peter von, 388. Gessigk, verschworner, 332. Gindersich (Gyndersich, Gindrzich) herzog von Miinsterberg und Glatz, 56. 58. 91. 102. 330. 331. Girdan, hauptm., 104. Giring, Niclass, 269. Girke, Hans, 382. Glatz (Glotz), st., 69. - herzoge zu u. v. Miinsterberg. Heinrich der ältere, 52. Georg) seine sóhne und eben- Kor falls herzoge, 52. Glogau (Glos, Glogow) 53. 57. 58. o o 0 1 - Ko und stadt ergiebt sich, - - ausgebrannt, 60. - - 62. '63. 94. 96. 97. 400. 405. 108. 169. 293. 297. 298. 303. 358. 359. - - fürstenthum, 103. 334. 358. = - die von, 54. 59. Johann, herzog von, 444. Goldberg (Goltberge) st., 88. Görlitz (Gorlicz, Gorlitz, Gorlitez) stadt und gebiet von, 5. 7. 8. 9. 13. 14. 21. 26. 82. 85. 77. 78. 79. 81. 83. 86. 87. 89. 92. 93. 96. 108. 104. 121. 122. 123. 125. 127. 128. 129. 130. 131. 182. 133. 135. 138. Görlitz, 139. 140. 141. 142. 143. 145. 146. 150. 152. 153. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 171. 172. 178. 174. 175. 177. 178: 183. 184. 185. 186. 189. 190. 191. 192. 496. 197. 200. 215. 222. 223. 224. 228. 231. 236. 239. 240. 242. 246. 247. 264. 265. 266. 268. 269. 277. 278. 283. 285. 286. 287. 289. 291. 309. 314. 316. 321. 322. 338. 339. 340. 342. 344. 345. 353. 356. 358. 360. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 371. 372. 376. 377. 384. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 405. 406. 407. 408. 411. 412. 418. 415. 416. 417. 418. 419. 421. 422. 423. 424. 428. 435. 436. 438. 439. 443. 444. 448. 452. - - die von, 8. 4. 10. 11. 12. 13. 47. 26. 27. 31. 82. 75. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 124. 125. 126. 148. 149. 150. 151. 153. 154. 155. 157. 160. 162. 163. 164. 166. 168. 170. 474. 473. 474. 476. 177. 179. 180. 181. 182. 183. 186. 187. 189. 190. 191. 192. 197. 198. 204. 205. 206. 207. 209. 210. 218. 219. 274. 293. 295. 302. 304. 321. 336. 344. 345. 353. 401. 402. 403. 405. 407. 408. 411. 413. 416. 417. 418. 419. 421. 429. 493. 494. 495. 426. 497. 432. 434. 439. 440. 441. 450. 451. 459. - = gymnasium, 393. - = herzog von, 401. = - herzogthum (fiirstenthum) 344. 353. 417. 422. 451. - - pfarrhof, 435. s. pfarrhof und pfarrer. > - der rath zu (consulat), 8. 16. 22. 94. 96. 37. 38. 61. 62. 67. 71. 75. 81. 97. 194. 202. 203. 249. 250. 251. 252. 254. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266: 267. 270. 271. 272. 273. 274.
509 Georg, herzog zu Glatz, 52. 58. - - mgr., stadtschreiber in Górl., 19. 331. - - herzog zu Sachsen, 78. 80. 81. 83. 290. Georgenkapello, 441. Gerbermittel zu G. 318. 319. Gersdorf (Girssdorff) dorf, 110. - die bewohner von, 107. - = gebriider von, 188. 372. 373. "386. 387. . = Caspar v., 155. = = Christoph v., zu Rudelsdorf und Horka, 193. 194. 195. = = Gotsche und Christoph у. 345. 348. = - Nickel v., zu Tauchritz, 193. 194. 195. 196. 387. - Peter von, 388. Gessigk, verschworner, 332. Gindersich (Gyndersich, Gindrzich) herzog von Miinsterberg und Glatz, 56. 58. 91. 102. 330. 331. Girdan, hauptm., 104. Giring, Niclass, 269. Girke, Hans, 382. Glatz (Glotz), st., 69. - herzoge zu u. v. Miinsterberg. Heinrich der ältere, 52. Georg) seine sóhne und eben- Kor falls herzoge, 52. Glogau (Glos, Glogow) 53. 57. 58. o o 0 1 - Ko und stadt ergiebt sich, - - ausgebrannt, 60. - - 62. '63. 94. 96. 97. 400. 405. 108. 169. 293. 297. 298. 303. 358. 359. - - fürstenthum, 103. 334. 358. = - die von, 54. 59. Johann, herzog von, 444. Goldberg (Goltberge) st., 88. Görlitz (Gorlicz, Gorlitz, Gorlitez) stadt und gebiet von, 5. 7. 8. 9. 13. 14. 21. 26. 82. 85. 77. 78. 79. 81. 83. 86. 87. 89. 92. 93. 96. 108. 104. 121. 122. 123. 125. 127. 128. 129. 130. 131. 182. 133. 135. 138. Görlitz, 139. 140. 141. 142. 143. 145. 146. 150. 152. 153. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 171. 172. 178. 174. 175. 177. 178: 183. 184. 185. 186. 189. 190. 191. 192. 496. 197. 200. 215. 222. 223. 224. 228. 231. 236. 239. 240. 242. 246. 247. 264. 265. 266. 268. 269. 277. 278. 283. 285. 286. 287. 289. 291. 309. 314. 316. 321. 322. 338. 339. 340. 342. 344. 345. 353. 356. 358. 360. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 371. 372. 376. 377. 384. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 405. 406. 407. 408. 411. 412. 418. 415. 416. 417. 418. 419. 421. 422. 423. 424. 428. 435. 436. 438. 439. 443. 444. 448. 452. - - die von, 8. 4. 10. 11. 12. 13. 47. 26. 27. 31. 82. 75. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 124. 125. 126. 148. 149. 150. 151. 153. 154. 155. 157. 160. 162. 163. 164. 166. 168. 170. 474. 473. 474. 476. 177. 179. 180. 181. 182. 183. 186. 187. 189. 190. 191. 192. 197. 198. 204. 205. 206. 207. 209. 210. 218. 219. 274. 293. 295. 302. 304. 321. 336. 344. 345. 353. 401. 402. 403. 405. 407. 408. 411. 413. 416. 417. 418. 419. 421. 429. 493. 494. 495. 426. 497. 432. 434. 439. 440. 441. 450. 451. 459. - = gymnasium, 393. - = herzog von, 401. = - herzogthum (fiirstenthum) 344. 353. 417. 422. 451. - - pfarrhof, 435. s. pfarrhof und pfarrer. > - der rath zu (consulat), 8. 16. 22. 94. 96. 37. 38. 61. 62. 67. 71. 75. 81. 97. 194. 202. 203. 249. 250. 251. 252. 254. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266: 267. 270. 271. 272. 273. 274.
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510 278. 279. 280. 324. 343. 362. 400. 404. 413. 437. 438. 439. 440. 441. 443. 444. 449. 452. 453 rathhaus ; zu, 4 221. 234. 249. 254. 256. 978. 318. 390. rathhausthurm yom blitz entz. 362. rathstube, 362. ritterschaft des landes, 422. Gotsche (s. Schoff) Christoph, 204. 336. vom Kynast, 346. Gottaw (Gotthaw, Gotaw) Johann, pre- diger in G., 236. 239. 252. 964. Grab, das heilige, 290. - kirchlein daselbst, 436. 277. 284. 399. 436. 442. 975. 276. 982. 983. 372. 373. 434. 435. Görlitz, Gradiss, st., 372. Grafenstein (Greiffensteyn, Grefen- steyn) die burg, 12, 35. 336. 347. 355. 383. - - (greffensteyn) die vom, 323. (s. Dohna). - - Georg vom, 315. - - (QGreffenstaynn, Grefensteyn, Greflinstein) Joh. vom, 10. 11. 12. Nickel vom, 350. 450. 451. Greifenberg, st., 158. Greiffenstein, schl., 346. 415. Griesgasse, 212. Grimma (Grymme), st., 76.77. 78. 79. Groschen, bóhmische, 375. 376. Grosser, 393. 400. 411. 413. 415. 416. 493. Grossglogau (Grossenglogow, Grossen- glogaw), 45. 64. 66. 67. 96. 359. - = Joh., herz. v., 38. (s. unter Johann). Gruna (Grunaw), d., 100. 188. Grünberg (Grunenberg) st., 45. 64. 100. 103. 104. . Grundel, Hans, 212. Guben, Joh. von, 403, 415. 449. Gutter zu Niede (Nydaw), 347. HL. Hackenberg, Georg, freigraf, 366, 367, Haft, Hanns, 449. Hayn (an der ve), p 76. 77. 78. 79, 958. 369. Hainau (Haynaw), si. 87. 452. Hainwalt in G, (hanwalt), 6. Halle, st., 214. Hanchen (Heinchen), d 107. 386. Hartmann, Andress, 283. Hass, 404. 406. 407. 408. 494. 498. 438. 449. 445. Hasseler (heseler) 363. 364. 366. Haugwitz, Albrecht v., 438. Hans v., 57. 59. 60. 90. 91. 95. 98. 99. 100. 104. Hawnolt, Hans, 276. Hedwig, tochter herz, Ludwig’s von Liegnitz, 412. Hefft, Joh., 935. i Heide, görlitzische, 114. 379. 389. 415. Heidersdorf, 144. 177. 189. 205. 212. 419. 420. 425. Heinrich der aeltere (elder) herz. v. Münsterberg und Glatz, 52. 68. herzog v. Grossglogau, 45. 65. 69. s. schreiben, 69. Johannes, prediger in G., 239. 250. 256. der jiingere, herzog, 45. Kannegiesser, 23. 24. 25. 26. 27. 30. 31. 39. notar. publicus, 257. 266. (Hynko, heinko) herzog von Podiebrat, 56. 326. 397. 329. 330. 332. | steinmetz der stadt Bautzen 46. Heintze, Marcus, 208. 209. 269 344. Henel, M. Lucas, 275. Hennyg, Peter, 283. Hensel,- Conrad, 212. Herndorff, H. Teichnitz v., 54. Herrmann, erzbischof v. Cóln,. 43. - = Johannes, prediger in G., 239, 250. markgraf, 403. merten, 6. Hessen, landgraf zu, 369. 370. 371. Hewersdorff, 71. = = = = ; Heynersdorf (b, Zittau) 54. 117. 269. Heyntzendorf, 101, Hieronymus, Nicolaus, 405. Hiller, Nickel, 379.
510 278. 279. 280. 324. 343. 362. 400. 404. 413. 437. 438. 439. 440. 441. 443. 444. 449. 452. 453 rathhaus ; zu, 4 221. 234. 249. 254. 256. 978. 318. 390. rathhausthurm yom blitz entz. 362. rathstube, 362. ritterschaft des landes, 422. Gotsche (s. Schoff) Christoph, 204. 336. vom Kynast, 346. Gottaw (Gotthaw, Gotaw) Johann, pre- diger in G., 236. 239. 252. 964. Grab, das heilige, 290. - kirchlein daselbst, 436. 277. 284. 399. 436. 442. 975. 276. 982. 983. 372. 373. 434. 435. Görlitz, Gradiss, st., 372. Grafenstein (Greiffensteyn, Grefen- steyn) die burg, 12, 35. 336. 347. 355. 383. - - (greffensteyn) die vom, 323. (s. Dohna). - - Georg vom, 315. - - (QGreffenstaynn, Grefensteyn, Greflinstein) Joh. vom, 10. 11. 12. Nickel vom, 350. 450. 451. Greifenberg, st., 158. Greiffenstein, schl., 346. 415. Griesgasse, 212. Grimma (Grymme), st., 76.77. 78. 79. Groschen, bóhmische, 375. 376. Grosser, 393. 400. 411. 413. 415. 416. 493. Grossglogau (Grossenglogow, Grossen- glogaw), 45. 64. 66. 67. 96. 359. - = Joh., herz. v., 38. (s. unter Johann). Gruna (Grunaw), d., 100. 188. Grünberg (Grunenberg) st., 45. 64. 100. 103. 104. . Grundel, Hans, 212. Guben, Joh. von, 403, 415. 449. Gutter zu Niede (Nydaw), 347. HL. Hackenberg, Georg, freigraf, 366, 367, Haft, Hanns, 449. Hayn (an der ve), p 76. 77. 78. 79, 958. 369. Hainau (Haynaw), si. 87. 452. Hainwalt in G, (hanwalt), 6. Halle, st., 214. Hanchen (Heinchen), d 107. 386. Hartmann, Andress, 283. Hass, 404. 406. 407. 408. 494. 498. 438. 449. 445. Hasseler (heseler) 363. 364. 366. Haugwitz, Albrecht v., 438. Hans v., 57. 59. 60. 90. 91. 95. 98. 99. 100. 104. Hawnolt, Hans, 276. Hedwig, tochter herz, Ludwig’s von Liegnitz, 412. Hefft, Joh., 935. i Heide, görlitzische, 114. 379. 389. 415. Heidersdorf, 144. 177. 189. 205. 212. 419. 420. 425. Heinrich der aeltere (elder) herz. v. Münsterberg und Glatz, 52. 68. herzog v. Grossglogau, 45. 65. 69. s. schreiben, 69. Johannes, prediger in G., 239. 250. 256. der jiingere, herzog, 45. Kannegiesser, 23. 24. 25. 26. 27. 30. 31. 39. notar. publicus, 257. 266. (Hynko, heinko) herzog von Podiebrat, 56. 326. 397. 329. 330. 332. | steinmetz der stadt Bautzen 46. Heintze, Marcus, 208. 209. 269 344. Henel, M. Lucas, 275. Hennyg, Peter, 283. Hensel,- Conrad, 212. Herndorff, H. Teichnitz v., 54. Herrmann, erzbischof v. Cóln,. 43. - = Johannes, prediger in G., 239, 250. markgraf, 403. merten, 6. Hessen, landgraf zu, 369. 370. 371. Hewersdorff, 71. = = = = ; Heynersdorf (b, Zittau) 54. 117. 269. Heyntzendorf, 101, Hieronymus, Nicolaus, 405. Hiller, Nickel, 379.
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511 Hirzsch, Nickel, zimmermann der für- sten von Sachsen 46. Hirssberg, Bartel, 909. 346. 381. 495. Hockener, Simon, 364. 365. 356. Hof des vogts zu G., 46. 47. 49. . Hoffinann (hoffemann) Merten, 341. = - Scriptores, 400. 405. 411. Holland, brud. Johannes, 398. Horke (horkaw), d., 110. 188. 193. 194. 198. 202. 286. 387, 497. 433, = = Pfarrer zu, 386, Ilorn, st., 201. Hortzitzky, 398, Hospital z. G. 111. = = u. I. frauen z, G., 6. 351. 359, = = z. heil. geist z. G., 357, "^ = z. st. Jacob z. G.. 357, neues, 6. Hosselitz, flurname, 389. Hoyerswerda (hoersswerde), st., 197, 129. 288. 991. 400. 448, Hrach, der, 332. Hulschede, freigraf Joh. von, 363. 364. Humburg, st., 334. Hussitenkriege, die, 421, I. Iglau (Iglaw) st., 192, Ileburg (Eilenburg) st., 76. 77. 78. 79, Inen, Klippisch, 409, Innocenz (VIII.) pabst, 39, == - sein schreiben an den bischof von Meissen, 268, J. Jancke, 411, 437, Janebitz, Joh. v., 355. 450. Jauer (Jawer) stadt und fürstenthum, 56. 71. 84. 129. 154. 194. 289. 201. 309. 411, 459, .7^ - landtag zu, 69, Jauernick (Jawernig), d., 134. 189. Jenckwitz, d., 404. Jenkendorf, d., 189. 195. 196. Jentzscher, bürger von Zittau, 305. Jenyn, Paul, 408, ; Jochym, bauer, 382, Jocoff, ein ziegelstreicher, 341, 349, Johann, herzog, 87, 97, 98, 104. 389, , Johann, herzog, der bastard, 333. = = Markgraf v, Brandenburg, 21. > bischof zu Breslau, 311, 312. - herzog zu Brieg, 419. - v. Ceretanus, 966, - burggraf von Dohna, (Donen) auf dem Grafenstein, 10, 12. 15. 76. 239, - - und Friedrich, gebriider, 63. - - Herzog von Glogau, Priebus und Sagan, 44, 52. 53, 58, 59. 61. 62. 63. 65. 66. 67. 76. 87. 91. 101. 102. 103, 105. 106. 303 414, - = seine gemahlin, 101, (v. Luxemburg) kónig (v. Bóh- men) 35, 339. 395. 414, 416. © = bischof zu Meissen, 80, 260. 348. 444, 459, Nickel, 362, (ХХШ.) pabst, 182, 403. Albert, herzog in Polen, 118. Mgr. prediger in G. 252, herz, zu Sachsen, 74, 77. herz. in Schlesien, 38, bischof zu Waradein, 103. 106. 107. 123. 146, 162. 179, 187. 199, 246. 247. 948, 330. 333. 362. Jude, Johann, 368, Juden in G., 400, Jugendbrunnen (Joguntborn), 5. 398. Jungenickel , Jocoff , schóppe in G., ; 261. 348, K. Kah, Franz, 449, Kakeritz, Nicol v.- 8, 377. Kalde, Peter, 434. | ‚Kamenz s, Camenz, Kanitz, Andreas (Andriss), 115. Kapelle des heil. kreutzes, 5, Karl (IV.) römischer kaiser, 7, 35, 76. 119. 131. 160. 163. 164. 165. 168. 172. 173. 179, 182, 185. 238. 339. 364. 414, 415. 416. 417. 499, Karolina (bulle Karl IV.) 938. — Kasimir (Kazimirus) kónig von Polen, 25. 378.
511 Hirzsch, Nickel, zimmermann der für- sten von Sachsen 46. Hirssberg, Bartel, 909. 346. 381. 495. Hockener, Simon, 364. 365. 356. Hof des vogts zu G., 46. 47. 49. . Hoffinann (hoffemann) Merten, 341. = - Scriptores, 400. 405. 411. Holland, brud. Johannes, 398. Horke (horkaw), d., 110. 188. 193. 194. 198. 202. 286. 387, 497. 433, = = Pfarrer zu, 386, Ilorn, st., 201. Hortzitzky, 398, Hospital z. G. 111. = = u. I. frauen z, G., 6. 351. 359, = = z. heil. geist z. G., 357, "^ = z. st. Jacob z. G.. 357, neues, 6. Hosselitz, flurname, 389. Hoyerswerda (hoersswerde), st., 197, 129. 288. 991. 400. 448, Hrach, der, 332. Hulschede, freigraf Joh. von, 363. 364. Humburg, st., 334. Hussitenkriege, die, 421, I. Iglau (Iglaw) st., 192, Ileburg (Eilenburg) st., 76. 77. 78. 79, Inen, Klippisch, 409, Innocenz (VIII.) pabst, 39, == - sein schreiben an den bischof von Meissen, 268, J. Jancke, 411, 437, Janebitz, Joh. v., 355. 450. Jauer (Jawer) stadt und fürstenthum, 56. 71. 84. 129. 154. 194. 289. 201. 309. 411, 459, .7^ - landtag zu, 69, Jauernick (Jawernig), d., 134. 189. Jenckwitz, d., 404. Jenkendorf, d., 189. 195. 196. Jentzscher, bürger von Zittau, 305. Jenyn, Paul, 408, ; Jochym, bauer, 382, Jocoff, ein ziegelstreicher, 341, 349, Johann, herzog, 87, 97, 98, 104. 389, , Johann, herzog, der bastard, 333. = = Markgraf v, Brandenburg, 21. > bischof zu Breslau, 311, 312. - herzog zu Brieg, 419. - v. Ceretanus, 966, - burggraf von Dohna, (Donen) auf dem Grafenstein, 10, 12. 15. 76. 239, - - und Friedrich, gebriider, 63. - - Herzog von Glogau, Priebus und Sagan, 44, 52. 53, 58, 59. 61. 62. 63. 65. 66. 67. 76. 87. 91. 101. 102. 103, 105. 106. 303 414, - = seine gemahlin, 101, (v. Luxemburg) kónig (v. Bóh- men) 35, 339. 395. 414, 416. © = bischof zu Meissen, 80, 260. 348. 444, 459, Nickel, 362, (ХХШ.) pabst, 182, 403. Albert, herzog in Polen, 118. Mgr. prediger in G. 252, herz, zu Sachsen, 74, 77. herz. in Schlesien, 38, bischof zu Waradein, 103. 106. 107. 123. 146, 162. 179, 187. 199, 246. 247. 948, 330. 333. 362. Jude, Johann, 368, Juden in G., 400, Jugendbrunnen (Joguntborn), 5. 398. Jungenickel , Jocoff , schóppe in G., ; 261. 348, K. Kah, Franz, 449, Kakeritz, Nicol v.- 8, 377. Kalde, Peter, 434. | ‚Kamenz s, Camenz, Kanitz, Andreas (Andriss), 115. Kapelle des heil. kreutzes, 5, Karl (IV.) römischer kaiser, 7, 35, 76. 119. 131. 160. 163. 164. 165. 168. 172. 173. 179, 182, 185. 238. 339. 364. 414, 415. 416. 417. 499, Karolina (bulle Karl IV.) 938. — Kasimir (Kazimirus) kónig von Polen, 25. 378.
Strana 512
_ 512 Käuffer, 403. 407 413. 415. 416. 422. 439. Kellerhanns, 199. ‘202, Kemnitz, Christoph v. d. Giersberg, 293. 443. Kessinbroth (Keszinbroth) 23. 24. 25. 26. 27. 28.29, 30. 32, 33. 31. Kiesdorf, d., 383. Kiesslingswalde (Kyzelingeswalde), d 110. 189. Kindermann, Georg, baccalaureus, 448. Kirche, st, Georg, 58. Kirchberg in G., 5. Kirchhouff, Balthasar, 363. 364. 365. 366. Kirchenväter zu st. Peter, 49, Kirsten, Hans, 212. Klitschdorf (Klitzdorff), d., 75. 389. Kloss, 413. 414. 415. Kloster, die brüder im, (fratres mi- nores, mónche), 6. 9. Klux, Merten, 118. 282, 283. Knauth, 411. Knysscho, Paul, 333. Kochyn, Wolfgang, 221. Köhler, 398, 403. 404, 452, Köln, der bischof zu, 367. 369. Künigsbrück (Konigisbrug, Kunigs- brug), st., 77.75. 79.293. 345. K onigsgriaiz (konigen Gretz), st., 330. Konigshayn Konigishayn, Knygishayn) 45. 110. 155. 188. 283. 346. 374. 381. Koppel, Rackel von der, 359, Koschmyder, e. pole, 102, Kosel (Kossel), d., 283. Kosska, 100. 104. Kosslitz (Kosselitz), d., 205. Kossmannsdorf, d., 110. 189. Kostelitz, ortin Böhmen, 328. 329. 331. Kottelhof, 235. Kottwitz (Kotwitz, Kothwitz) - - Bartel, 359. - Cristoff, 117. 145. 155. Hans, 357. 358. 359. - Heynize, 359. Nickel, 359. Krakau, st., 378. bischof von, 378. Kramermittel z. G., 318. 319. Krüntzelgasse (krentzel gasse) 6. - o = a a Kretschmar, 411. Krischa, d., 383. Krischen, Mathes, 117. 372. Kschassk, herz. in Schlesien und zu Teschen, 03. 64. 33 Kuchel, Joh., kämmerer, 5. 46. 109, 236. 261. 563. 364. 365. 366, Kuhna (I&ohne), d., 189. Kunet (Andress) 269. Kunnersdorf, d., 186. Kiipper (Kipper), d , 188. 413. Kürschner- (korssner) mittel z. G., Kylian Steinmetz d. st. Bautzen, 46, L. Ladislaus (Laslaw) könig von Ungarn und Böhmen, 131. 169. 406. 416. 417. 421. 422. Landath, 332. Landeskrone (landis Crohn), 134. Landshut (landsshute), st., 87. 105. Langehanns, 155. Langenau, d., 110. 188. Lasphe, Dr. Joh., 325. Lateran in Rom (latranen), 10. Lauban (lauben, luban, lawban, law- benn), 5. 7. 35. 79. 89, 92, 96. 105. 117. 128. 129. 130. 145. 156. 157. 166. 172. 175. 187. 338. 339. 358. 393. 394. 395. 396. 398. 418. 425, - - brennt aus, 45. - - die von, 3. 16. 119. 120. 194, 195. 196. 154. 160. 161. 179. 182. 214. 312. 351. 370. - - der rath zu, 351. Lauenthor in Bautzen, 448, Laurisch, Urban, 49. Lausitz, die, 4. 84. 85. 86. 88. 90, 91. 121. 123. 194 316. 325. 371. 400. 405. 406. 411. 413 | 423. 443, 446. 447. 449. - - qarkgraf der, 38. 322. 337. 339. Lauterbach (lautherbach), d., 189, Lavant, bischof Rudolf v., 419, Lehmann, Dr. Andreas, 399, Lehmischaw, dorf, 282. 4 - pfarrer v., 282,
_ 512 Käuffer, 403. 407 413. 415. 416. 422. 439. Kellerhanns, 199. ‘202, Kemnitz, Christoph v. d. Giersberg, 293. 443. Kessinbroth (Keszinbroth) 23. 24. 25. 26. 27. 28.29, 30. 32, 33. 31. Kiesdorf, d., 383. Kiesslingswalde (Kyzelingeswalde), d 110. 189. Kindermann, Georg, baccalaureus, 448. Kirche, st, Georg, 58. Kirchberg in G., 5. Kirchhouff, Balthasar, 363. 364. 365. 366. Kirchenväter zu st. Peter, 49, Kirsten, Hans, 212. Klitschdorf (Klitzdorff), d., 75. 389. Kloss, 413. 414. 415. Kloster, die brüder im, (fratres mi- nores, mónche), 6. 9. Klux, Merten, 118. 282, 283. Knauth, 411. Knysscho, Paul, 333. Kochyn, Wolfgang, 221. Köhler, 398, 403. 404, 452, Köln, der bischof zu, 367. 369. Künigsbrück (Konigisbrug, Kunigs- brug), st., 77.75. 79.293. 345. K onigsgriaiz (konigen Gretz), st., 330. Konigshayn Konigishayn, Knygishayn) 45. 110. 155. 188. 283. 346. 374. 381. Koppel, Rackel von der, 359, Koschmyder, e. pole, 102, Kosel (Kossel), d., 283. Kosska, 100. 104. Kosslitz (Kosselitz), d., 205. Kossmannsdorf, d., 110. 189. Kostelitz, ortin Böhmen, 328. 329. 331. Kottelhof, 235. Kottwitz (Kotwitz, Kothwitz) - - Bartel, 359. - Cristoff, 117. 145. 155. Hans, 357. 358. 359. - Heynize, 359. Nickel, 359. Krakau, st., 378. bischof von, 378. Kramermittel z. G., 318. 319. Krüntzelgasse (krentzel gasse) 6. - o = a a Kretschmar, 411. Krischa, d., 383. Krischen, Mathes, 117. 372. Kschassk, herz. in Schlesien und zu Teschen, 03. 64. 33 Kuchel, Joh., kämmerer, 5. 46. 109, 236. 261. 563. 364. 365. 366, Kuhna (I&ohne), d., 189. Kunet (Andress) 269. Kunnersdorf, d., 186. Kiipper (Kipper), d , 188. 413. Kürschner- (korssner) mittel z. G., Kylian Steinmetz d. st. Bautzen, 46, L. Ladislaus (Laslaw) könig von Ungarn und Böhmen, 131. 169. 406. 416. 417. 421. 422. Landath, 332. Landeskrone (landis Crohn), 134. Landshut (landsshute), st., 87. 105. Langehanns, 155. Langenau, d., 110. 188. Lasphe, Dr. Joh., 325. Lateran in Rom (latranen), 10. Lauban (lauben, luban, lawban, law- benn), 5. 7. 35. 79. 89, 92, 96. 105. 117. 128. 129. 130. 145. 156. 157. 166. 172. 175. 187. 338. 339. 358. 393. 394. 395. 396. 398. 418. 425, - - brennt aus, 45. - - die von, 3. 16. 119. 120. 194, 195. 196. 154. 160. 161. 179. 182. 214. 312. 351. 370. - - der rath zu, 351. Lauenthor in Bautzen, 448, Laurisch, Urban, 49. Lausitz, die, 4. 84. 85. 86. 88. 90, 91. 121. 123. 194 316. 325. 371. 400. 405. 406. 411. 413 | 423. 443, 446. 447. 449. - - qarkgraf der, 38. 322. 337. 339. Lauterbach (lautherbach), d., 189, Lavant, bischof Rudolf v., 419, Lehmann, Dr. Andreas, 399, Lehmischaw, dorf, 282. 4 - pfarrer v., 282,
Strana 513
513 Leipzig (leiptzk, leiptzigk), st., 78. 80. - 368. 369. 409. 411. Lemberg (lehmberg), st., 158. Leo, Nicolaus, 496. / - pabst, 365. Leopoldshain (lewthlowffsheyn), d., 54. 269. Leppisch, Georg, 357. 358. 359. Leube (lewbe), d., 110. 143. 189. 193. 213.350. (die einwohn. v.) 425. Leusehübel, stn., 408. Leuterschreiberssdorf, 293. Lewtenbritz, Hans, 212. Leype, mkf., 310. . Leype, hincke hlawatz von der, 158. Leyser, 415. Lichtenberg, d., 140. 147. 188. 203. 207. Liebenstein, Heinrich vom, 384. Liebenthal, kloster zu, 336. 350. Liegnitz (legnitz, legnitcz, lignitz), st., 72. 88.89. 272. 273. 274. 369. 384, 452. | die von, 384. Friedrich I., herzog von, 412. 413. Heintze Czedlitz, hauptm., 4592, Ludmilla, herzogin v., 56. 94. 452. s = schoppen und richter von, 32. Linda (lyndaw, lynde), d.,189. 196. 354. Linz, st., 380. Litthauen (Jytten), 1., 378. Lobau (lobow, lobaw, loubaw, lobe), 9. 96. 55. 89. 92. 96. 111. 120. 128. 139. 149. 151. 289. 296. 338. 339. 375. 376. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 413. die von, 3. 118. 214. 293. 319. Lorentz, kannengiesser, 73. Lorenzdorf (lorentzendorff), d., 340. Lowenberg (lewenberg), st., 105. 356. | 358. 459. . i Luckau (loccaw, loccow), st., 104. 106. Ludwig, kónig, 394. licentiat, 399. Ludwigsdorf (lod wigsdorff) d., 107. 364. Lunitz (luntze), in G., 5. teich, damm u. briicke bei der- selben, 385. Luxemburg (lützenburg, luczenburgk), 4. 38. 322. 327. 339. 400. M. Magdeburg (Magdeburgk), 10. 98. der bischof zu, 105. = - die schüppen, 23. 24. 96. 98. 29. 32. 399. 403. Mahomet, türkischer kaiser, 389. Máhren, 336. 405. 446. 449. - - (Mehren, merhern, marherern), markgr. zu, 4, 310. 329. 393. 337. 339. 352. 400. - - Matthias, markgraf v., 35. 36. 38. Maintz (Mentz), st., 214. Manlius, 416. Margaretha, herzogin zu Teschen, 45. zu Grossglogau, 45. Mariena, dr. Caspar, 257. 264. 266. 268. 340. Marienstern, äbtissin von, 5. kloster, 16.352. 382. 383. 405. Markersdorf, 110. 188. 382. 383. Martin, glóckner z. G., 961. 265. - a , Martinswand, 410. Matthias, künig von Ungarn und Bóh- men u. herzog v. Oesterreich, 4. 7. 90. 34. 35. 38. 59. 61. 63. 65. 67. 68. 72, 77. 84. 89. 91. 93. 95. 96. 103. 198. 145. 149. 153. 210. 214. 277. 291. 309. 311. 312. 317. 318. 333. 334. 336. 337. 353. 355. 361. 376. 383. 396. 398. 400. 403. 404. 406. 411. 419. 413. 418. 421. 424. 495. 497. 435. 439. 446. 447. 449. 450. - - Markgr. zu Mähren, 35. rathsfreund, 20. Maxen, Leonhard, 55. 413. - - Merten (v. Gradiss) hauptm., 54. 58. 108. 118. 149. 150. 151. 152. 286. 305. 372. 415. Maximilian, róm. kónig, 39. 44. 333. 334. 389. 410. Ш Meissen, d. land, 76. 77. 78. 79. 219. 223. 228. 242. 243. 351. 369. 444. 445. 449. die fürsten v., 105. 106. 358. Georg, herz. v., 264. ' 65 a - = =
513 Leipzig (leiptzk, leiptzigk), st., 78. 80. - 368. 369. 409. 411. Lemberg (lehmberg), st., 158. Leo, Nicolaus, 496. / - pabst, 365. Leopoldshain (lewthlowffsheyn), d., 54. 269. Leppisch, Georg, 357. 358. 359. Leube (lewbe), d., 110. 143. 189. 193. 213.350. (die einwohn. v.) 425. Leusehübel, stn., 408. Leuterschreiberssdorf, 293. Lewtenbritz, Hans, 212. Leype, mkf., 310. . Leype, hincke hlawatz von der, 158. Leyser, 415. Lichtenberg, d., 140. 147. 188. 203. 207. Liebenstein, Heinrich vom, 384. Liebenthal, kloster zu, 336. 350. Liegnitz (legnitz, legnitcz, lignitz), st., 72. 88.89. 272. 273. 274. 369. 384, 452. | die von, 384. Friedrich I., herzog von, 412. 413. Heintze Czedlitz, hauptm., 4592, Ludmilla, herzogin v., 56. 94. 452. s = schoppen und richter von, 32. Linda (lyndaw, lynde), d.,189. 196. 354. Linz, st., 380. Litthauen (Jytten), 1., 378. Lobau (lobow, lobaw, loubaw, lobe), 9. 96. 55. 89. 92. 96. 111. 120. 128. 139. 149. 151. 289. 296. 338. 339. 375. 376. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 413. die von, 3. 118. 214. 293. 319. Lorentz, kannengiesser, 73. Lorenzdorf (lorentzendorff), d., 340. Lowenberg (lewenberg), st., 105. 356. | 358. 459. . i Luckau (loccaw, loccow), st., 104. 106. Ludwig, kónig, 394. licentiat, 399. Ludwigsdorf (lod wigsdorff) d., 107. 364. Lunitz (luntze), in G., 5. teich, damm u. briicke bei der- selben, 385. Luxemburg (lützenburg, luczenburgk), 4. 38. 322. 327. 339. 400. M. Magdeburg (Magdeburgk), 10. 98. der bischof zu, 105. = - die schüppen, 23. 24. 96. 98. 29. 32. 399. 403. Mahomet, türkischer kaiser, 389. Máhren, 336. 405. 446. 449. - - (Mehren, merhern, marherern), markgr. zu, 4, 310. 329. 393. 337. 339. 352. 400. - - Matthias, markgraf v., 35. 36. 38. Maintz (Mentz), st., 214. Manlius, 416. Margaretha, herzogin zu Teschen, 45. zu Grossglogau, 45. Mariena, dr. Caspar, 257. 264. 266. 268. 340. Marienstern, äbtissin von, 5. kloster, 16.352. 382. 383. 405. Markersdorf, 110. 188. 382. 383. Martin, glóckner z. G., 961. 265. - a , Martinswand, 410. Matthias, künig von Ungarn und Bóh- men u. herzog v. Oesterreich, 4. 7. 90. 34. 35. 38. 59. 61. 63. 65. 67. 68. 72, 77. 84. 89. 91. 93. 95. 96. 103. 198. 145. 149. 153. 210. 214. 277. 291. 309. 311. 312. 317. 318. 333. 334. 336. 337. 353. 355. 361. 376. 383. 396. 398. 400. 403. 404. 406. 411. 419. 413. 418. 421. 424. 495. 497. 435. 439. 446. 447. 449. 450. - - Markgr. zu Mähren, 35. rathsfreund, 20. Maxen, Leonhard, 55. 413. - - Merten (v. Gradiss) hauptm., 54. 58. 108. 118. 149. 150. 151. 152. 286. 305. 372. 415. Maximilian, róm. kónig, 39. 44. 333. 334. 389. 410. Ш Meissen, d. land, 76. 77. 78. 79. 219. 223. 228. 242. 243. 351. 369. 444. 445. 449. die fürsten v., 105. 106. 358. Georg, herz. v., 264. ' 65 a - = =
Strana 514
514 Meissen, Johann, bischof v., 215. 235. 264. 265. 267. 268. 269. 970. 974. 348. 349. 356. 436. 439. 440. 444. 74. 290 - = Ottod. reiche, markgr. v., 405. Meister, 400. Meltzer, Bernhardinus, bürgerm., 49. 449. - - - unterstadtschreiber, 278. 279. Mennig, ingr.. 425. Mermaln, männer von, 386. Messenschloer, Heinrich, 368. Methodius, 410. Metzenrade, hauptm. Hans v., 118. 189. 190. 193. 192. 286. 413. Meussebach, Lypman von, 358. Meuselwitz, d., 379. Meyhe, Hans, 154. 287. 263. 321. 344. 348. Michel, Mathes, 212. Michelsberg, edler von, 181. Mole, die, 325. Molitor, Johannes, 962. Mönch, Michel, 437. | Mönchskirche in G., 365. 453. Morinensis dioecesis, 39, Mosterich, d., 434. Miickenhain, a, 386. Mühldorf, d., 406. Mulde, il, 405. Miiller, 437. Miinsterberg (monsterberg), 102. 103. 105. i Gyndersich, herz. v., 414. Hynko, von, 91. 450. Mylssdorff, d., 188. N. Naschwitze, Christian, 349. 350. _ = = Christoph, 336. i Nassmerhowa, Procop, (Procopa), 327. Naümburg ( nawmberg) am bober, st., verk. den herrn von Meissen Á5. Nawenstad, st., 85. Nechaw, d., 188. Neisse, st., '311. 440. 452. .- die, fl., (neysse) 141. 142. 411. a = - = markgraf v., 28. 26. 31. 45. Neissbadestube in G., 385. Neissgasse in G., 5. 360. Neisshospital in G., 400. Neissthor in G., 385. Neuhof, 415. Neumarkt in G., 6. Neustadt, st.,334. 356. . Neutzeche (neue ne), 318. 319. Neuzelle, kl., 405. Newdorf, d., 188. Neyther, bischof zu, 274. Niavis (schnefogel) Paul, stadtschrei- ber in Zittau, 496. Nickel, bürger, 27. Nikolaikirche in G., 279. 446. Nicolaikirchhof in G., 445. Nicolaithor (Niclussth.. " Sandth. ), 934. 235. Nieda (Nehde, Nydaw), d., 189. 347. 349. 350. Niedergurig. d., 413. Niederlausitz, 8: 100. 404. 405. 107. 311. 377. 395. 405. Niederschlesien, 84, 149. Nitsche, Christian, 411. Nitzke, stadtschreiber v. Zittau, 117. 154., 187. Nonnengasse in G., 6. 390. 399. Nossen, 403. Nostitz, Caspar v., 388. 416. Georg v., 380. Hans v., z. Ullersdorf, 1117. 193. 194. 195. - - Nickel v., z. Rudelsdorf, 117. Otto v., zu Golthe, 989. Nürnberg (nurenbergk), st., 440. "Johann, burggraf v. 4, 21. Nuterinus, bischof, 266. 271. Nyssmann, Mgr. Conrad, stadtschreib. in G., 113. 154, 187. 218.. 262. 263. 2778. 321, 344. 348. 386. 405. 432. 441. 449, 0. Oberlausitz (oberlawsitz, obirnlausitz, obirlusatz, vberlausitz, capi- talis lusacie, superior lusa- ciae, obirlusatz), markgraf- thum, 3. 68. 82. 84. 87. 88. 89. 92, 95. 96. 97, 105. 127. 129. 149. 154. 159, 163. 165. | e -
514 Meissen, Johann, bischof v., 215. 235. 264. 265. 267. 268. 269. 970. 974. 348. 349. 356. 436. 439. 440. 444. 74. 290 - = Ottod. reiche, markgr. v., 405. Meister, 400. Meltzer, Bernhardinus, bürgerm., 49. 449. - - - unterstadtschreiber, 278. 279. Mennig, ingr.. 425. Mermaln, männer von, 386. Messenschloer, Heinrich, 368. Methodius, 410. Metzenrade, hauptm. Hans v., 118. 189. 190. 193. 192. 286. 413. Meussebach, Lypman von, 358. Meuselwitz, d., 379. Meyhe, Hans, 154. 287. 263. 321. 344. 348. Michel, Mathes, 212. Michelsberg, edler von, 181. Mole, die, 325. Molitor, Johannes, 962. Mönch, Michel, 437. | Mönchskirche in G., 365. 453. Morinensis dioecesis, 39, Mosterich, d., 434. Miickenhain, a, 386. Mühldorf, d., 406. Mulde, il, 405. Miiller, 437. Miinsterberg (monsterberg), 102. 103. 105. i Gyndersich, herz. v., 414. Hynko, von, 91. 450. Mylssdorff, d., 188. N. Naschwitze, Christian, 349. 350. _ = = Christoph, 336. i Nassmerhowa, Procop, (Procopa), 327. Naümburg ( nawmberg) am bober, st., verk. den herrn von Meissen Á5. Nawenstad, st., 85. Nechaw, d., 188. Neisse, st., '311. 440. 452. .- die, fl., (neysse) 141. 142. 411. a = - = markgraf v., 28. 26. 31. 45. Neissbadestube in G., 385. Neissgasse in G., 5. 360. Neisshospital in G., 400. Neissthor in G., 385. Neuhof, 415. Neumarkt in G., 6. Neustadt, st.,334. 356. . Neutzeche (neue ne), 318. 319. Neuzelle, kl., 405. Newdorf, d., 188. Neyther, bischof zu, 274. Niavis (schnefogel) Paul, stadtschrei- ber in Zittau, 496. Nickel, bürger, 27. Nikolaikirche in G., 279. 446. Nicolaikirchhof in G., 445. Nicolaithor (Niclussth.. " Sandth. ), 934. 235. Nieda (Nehde, Nydaw), d., 189. 347. 349. 350. Niedergurig. d., 413. Niederlausitz, 8: 100. 404. 405. 107. 311. 377. 395. 405. Niederschlesien, 84, 149. Nitsche, Christian, 411. Nitzke, stadtschreiber v. Zittau, 117. 154., 187. Nonnengasse in G., 6. 390. 399. Nossen, 403. Nostitz, Caspar v., 388. 416. Georg v., 380. Hans v., z. Ullersdorf, 1117. 193. 194. 195. - - Nickel v., z. Rudelsdorf, 117. Otto v., zu Golthe, 989. Nürnberg (nurenbergk), st., 440. "Johann, burggraf v. 4, 21. Nuterinus, bischof, 266. 271. Nyssmann, Mgr. Conrad, stadtschreib. in G., 113. 154, 187. 218.. 262. 263. 2778. 321, 344. 348. 386. 405. 432. 441. 449, 0. Oberlausitz (oberlawsitz, obirnlausitz, obirlusatz, vberlausitz, capi- talis lusacie, superior lusa- ciae, obirlusatz), markgraf- thum, 3. 68. 82. 84. 87. 88. 89. 92, 95. 96. 97, 105. 127. 129. 149. 154. 159, 163. 165. | e -
Strana 515
Oberlausitz, 166, 174, 176, 293, 296. 297, 800. 336, 337. 343. 352. 394, 395. 405. 406. 411. 415. 418. 435. 444. 446. 449. 452. Oberrudelsdorf, d., 413. Oderbrücke gebaut, 53. Oesterreich (osterreich), herzog v., 4. 88, die lande, 56. 447. Ofen (Ofenn, offen), st., 149. 154. 189. 208. 275. 281. 326. 334. 335. 377. 402. Olmiitz (olmutz, olmitz, vlmutz), 300, 301. 310. 312. 333. 446, 447, 449, Cyrillus, bischof v., 410, friede zu, 449, Olmiützer, Hans, 360. Olsnitz (s. Alsnitz), 56. 423. Oppeln (oppiln), 103. 330. - die fürsten von, 108. Oppol, herr, 328. Ortenburg, die, 406. 407. 418. Oschatz (Oschitz), d., 76, 77. 78. 79. 80, Osterland, 405. Ostritz (Ostrys, Ostriss), st., 347. die von, 432. Otto, Pius, mrkgr. v. Brandenburg, 395, - der reiche, markgr. in Meissen, 405. Ottocar, konig v. Bohmen, 395. Oywin, die väter vom, 5, P. Panewitz, Hans, 386. Tarina, Nicolaus de, 441. Paterssan, 333. Paul, meister, tischler in G., 360. - (II) Pabst, 446. Pawsslaw, Caspar, 441, Pelzel, 450. Penzig (pentzk, pentzig, pentzgk, pen- tigk), d., 8, 54. 55. 108, 110. 411. 112. 114. 188. 199. 200. 204. 202. 213. 214, 346. 347. 360. 410. 452. vom rath z. G. gek., 357. die von, 200. 346. 347. Balthasar von, 201. 257. Georg vom, 346. 347. Hans d. > vom, 117. 201. d. j. f 346. - - a E [I à ) a b o 4 9 9 b 0 n 515 Penzig, Luther (lewther) vom, 201. 346. 357. Peschel, Peter, zimmermann, 46. Peter, Fleischer, 82, 83. meister, ‘tischler, 360. Petersgasse in G., 416. Poterskirche i in Bautzen, 416. in Gôrlitz, 46. 220. 279. 348, 410. 414. 434. 438. 439, 445. Petzenie (peczenie, petzenka, ) Alex- ander, 328. 329. 392. Pfaffendorf (beym Lauban), 118. Pfarrer (pfarher) zu G., 7. 215. 917. 218. 2 219. 220. 221. 224. 225. 226. 227. 228. 230. 232. 233. 234. 236. 238. 259. 240. 241. 249. 245. 246. 247. 248. 249. 251. 252. 253. 253. 254. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266. 267. 271. 272. 273. 274. 275. 976. 277. 402. 442, 443. 445, s. instruction. 449. 1. evangelischer in G., 446. neuer, Pawsla, Caspar, 2779. 280. 441. Pfarrhof (pfarhouff, pfarre), in G., 109. 217. 220. 228. 229. 230. 231. 232. 260, 262. 265. 266. 268. 269. 270. 273. 274. 277. 279. 280. 281. 416. 438. 443. 445. Pfennige, Górlitzer, 379. 375. Pflug, Dr. Siegismund, 215, - Heinze, 407. Pfluger, Conrad, werkm. der stadt, 46. Pflugschar, 385. Pfoel, Dekan in Bautzen, 437. Pforte, die, in G., 235 . Philipp, herzog, 40. Pirna, (pyrnaw, pirn), st., Planckenstein, v., 180. Podiebrad, st. (Podiebradt), 327. 328. 329, 330. | - - . Georg, kónig v. Bohmen, 411. 415. 450. (s. unter Georg). - Horzirhkone von, 180. Hynke von, 414. Podwinnsky: 327, 329. 330. 331. 332. 50. / 65* - = 216. 223. 229, 237. 243. 250. 80. 83.
Oberlausitz, 166, 174, 176, 293, 296. 297, 800. 336, 337. 343. 352. 394, 395. 405. 406. 411. 415. 418. 435. 444. 446. 449. 452. Oberrudelsdorf, d., 413. Oderbrücke gebaut, 53. Oesterreich (osterreich), herzog v., 4. 88, die lande, 56. 447. Ofen (Ofenn, offen), st., 149. 154. 189. 208. 275. 281. 326. 334. 335. 377. 402. Olmiitz (olmutz, olmitz, vlmutz), 300, 301. 310. 312. 333. 446, 447, 449, Cyrillus, bischof v., 410, friede zu, 449, Olmiützer, Hans, 360. Olsnitz (s. Alsnitz), 56. 423. Oppeln (oppiln), 103. 330. - die fürsten von, 108. Oppol, herr, 328. Ortenburg, die, 406. 407. 418. Oschatz (Oschitz), d., 76, 77. 78. 79. 80, Osterland, 405. Ostritz (Ostrys, Ostriss), st., 347. die von, 432. Otto, Pius, mrkgr. v. Brandenburg, 395, - der reiche, markgr. in Meissen, 405. Ottocar, konig v. Bohmen, 395. Oywin, die väter vom, 5, P. Panewitz, Hans, 386. Tarina, Nicolaus de, 441. Paterssan, 333. Paul, meister, tischler in G., 360. - (II) Pabst, 446. Pawsslaw, Caspar, 441, Pelzel, 450. Penzig (pentzk, pentzig, pentzgk, pen- tigk), d., 8, 54. 55. 108, 110. 411. 112. 114. 188. 199. 200. 204. 202. 213. 214, 346. 347. 360. 410. 452. vom rath z. G. gek., 357. die von, 200. 346. 347. Balthasar von, 201. 257. Georg vom, 346. 347. Hans d. > vom, 117. 201. d. j. f 346. - - a E [I à ) a b o 4 9 9 b 0 n 515 Penzig, Luther (lewther) vom, 201. 346. 357. Peschel, Peter, zimmermann, 46. Peter, Fleischer, 82, 83. meister, ‘tischler, 360. Petersgasse in G., 416. Poterskirche i in Bautzen, 416. in Gôrlitz, 46. 220. 279. 348, 410. 414. 434. 438. 439, 445. Petzenie (peczenie, petzenka, ) Alex- ander, 328. 329. 392. Pfaffendorf (beym Lauban), 118. Pfarrer (pfarher) zu G., 7. 215. 917. 218. 2 219. 220. 221. 224. 225. 226. 227. 228. 230. 232. 233. 234. 236. 238. 259. 240. 241. 249. 245. 246. 247. 248. 249. 251. 252. 253. 253. 254. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266. 267. 271. 272. 273. 274. 275. 976. 277. 402. 442, 443. 445, s. instruction. 449. 1. evangelischer in G., 446. neuer, Pawsla, Caspar, 2779. 280. 441. Pfarrhof (pfarhouff, pfarre), in G., 109. 217. 220. 228. 229. 230. 231. 232. 260, 262. 265. 266. 268. 269. 270. 273. 274. 277. 279. 280. 281. 416. 438. 443. 445. Pfennige, Górlitzer, 379. 375. Pflug, Dr. Siegismund, 215, - Heinze, 407. Pfluger, Conrad, werkm. der stadt, 46. Pflugschar, 385. Pfoel, Dekan in Bautzen, 437. Pforte, die, in G., 235 . Philipp, herzog, 40. Pirna, (pyrnaw, pirn), st., Planckenstein, v., 180. Podiebrad, st. (Podiebradt), 327. 328. 329, 330. | - - . Georg, kónig v. Bohmen, 411. 415. 450. (s. unter Georg). - Horzirhkone von, 180. Hynke von, 414. Podwinnsky: 327, 329. 330. 331. 332. 50. / 65* - = 216. 223. 229, 237. 243. 250. 80. 83.
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516 Polen, o 4 37 77.76: 79, 122, 158. - - die Poloni), 134. 170. - - Kasimir, konig v., 25. - - kónig, 378. Polkwitz, st., 45. 64. Pommern (pomern) Johann, lierz. z., 21. Posen (possen), st., 359 - « die von (possnaw), 27. - - schóppen zu, 23, Prag, st., 158. 164. 310. 322, 323, 326. '397. 328. 399. 330. 331. 339. 355. 360. 369. 374. 408. 412. 416, 422, 423. 426. 428, 432. 450. - burggraf in. 355, - meustadt, 332. - schloss zu, 11. 13. 38. Pressburg, st., 338. Preytenberg, berg, 181. Priebus, st., 74. 75. 415. verk. den hrn. v. Meissen, 45. Priesterschaft z. G., 217. 222, 223, 224. 995, 298. 230. 231. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 242. 250. 251. 252. 253. 254. 256. 257. 259. 261. 262. 265. 266. 281. 409. 437. 438. 448. Prokusch (proxschi, prokisch), Andreas, 235, 239. 448. Przimko, herz. v. Teschen, 63. Puntzer mit dem krummen fusse, (mit dem kromen fusse), 119. Pytel, der, aus altst. Prag, 331. Q. Queiss, fl., 77. 78. 79. R. Rabenau, gebr. von, 386. 387. 388. Rademarkt in G., 6. 352. Radmeritz, (Radenbritz), d., 13. 14. 110. 189. 190. 191. 192. 193. 315. 322. 324. 355. 450. Rassel, 346. Raysek, der, 332. Rawden, 194. 284. 406. Rawssendorf, Christoph, 341. Cuntz, 344. Eriedrich, 389. Rechenberg, Caspar. 989. Reichenbach, mktf., 348. 374. 378. Hans vom, '355. 452 Reichnawer, Oswald, 239. 250. 261. 264. Regensburg, st., 214. Reinersdorf, Caspar v., 383. Renfftel, Andreas, 34. Rengersdorf, d., 110. 189. Alischer v., 236. Caspar v., 197. Rerig, Peter, 117. Reudnitz, schl., 413. Regnitsch, Andreas, 35. Richter, 417. Riessau, d., 406. Riessig, 282. Ritschen, d., 386. 388. Róhrkasten, 'd. steinerne an der neiss- gasse, 360. Roll, 181. Rom, (Rohme), st., 44. 121. 123. 263. 264. 266. 967. 269. 270. 271. 272. 274. 275. 276. 277. 362. 402. 440. 441. 446. Römischer könig, 336. Ronnenberg, Cristoff, 361. Rosel, Georg, 427. Rossmarkt z. Prag, 332. Rossmole, schloss, 97. Rosswyn, Joh., pfarrer, 269. Rotbart, (Rupertus), 445. 446. Rothe, Georg, 393. 411. Röthel, Simon, Franciscanerbr. 399. Rothenburg, (Rotenberg) , d., brennt aus, 45. 121. 125. 174. Riickersdorf, d., 359. Rügen, (Rugen), Joh. fürst. v., 21. Ruprecht, Bartel, 449. S. Sachsen, 76. 77. 78. 79. 399. 414. 445. "Albrecht, herzog z., 23.' die fürsten Y. 986. 288. 295. 358. Georg, herzog z., 9. 22. 369. 370. Sagan, (Sagen u. Sagann), st., aus, wird den herrn v. Meissen verk. 45. 75. 359. 411. 412. brennt
516 Polen, o 4 37 77.76: 79, 122, 158. - - die Poloni), 134. 170. - - Kasimir, konig v., 25. - - kónig, 378. Polkwitz, st., 45. 64. Pommern (pomern) Johann, lierz. z., 21. Posen (possen), st., 359 - « die von (possnaw), 27. - - schóppen zu, 23, Prag, st., 158. 164. 310. 322, 323, 326. '397. 328. 399. 330. 331. 339. 355. 360. 369. 374. 408. 412. 416, 422, 423. 426. 428, 432. 450. - burggraf in. 355, - meustadt, 332. - schloss zu, 11. 13. 38. Pressburg, st., 338. Preytenberg, berg, 181. Priebus, st., 74. 75. 415. verk. den hrn. v. Meissen, 45. Priesterschaft z. G., 217. 222, 223, 224. 995, 298. 230. 231. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 242. 250. 251. 252. 253. 254. 256. 257. 259. 261. 262. 265. 266. 281. 409. 437. 438. 448. Prokusch (proxschi, prokisch), Andreas, 235, 239. 448. Przimko, herz. v. Teschen, 63. Puntzer mit dem krummen fusse, (mit dem kromen fusse), 119. Pytel, der, aus altst. Prag, 331. Q. Queiss, fl., 77. 78. 79. R. Rabenau, gebr. von, 386. 387. 388. Rademarkt in G., 6. 352. Radmeritz, (Radenbritz), d., 13. 14. 110. 189. 190. 191. 192. 193. 315. 322. 324. 355. 450. Rassel, 346. Raysek, der, 332. Rawden, 194. 284. 406. Rawssendorf, Christoph, 341. Cuntz, 344. Eriedrich, 389. Rechenberg, Caspar. 989. Reichenbach, mktf., 348. 374. 378. Hans vom, '355. 452 Reichnawer, Oswald, 239. 250. 261. 264. Regensburg, st., 214. Reinersdorf, Caspar v., 383. Renfftel, Andreas, 34. Rengersdorf, d., 110. 189. Alischer v., 236. Caspar v., 197. Rerig, Peter, 117. Reudnitz, schl., 413. Regnitsch, Andreas, 35. Richter, 417. Riessau, d., 406. Riessig, 282. Ritschen, d., 386. 388. Róhrkasten, 'd. steinerne an der neiss- gasse, 360. Roll, 181. Rom, (Rohme), st., 44. 121. 123. 263. 264. 266. 967. 269. 270. 271. 272. 274. 275. 276. 277. 362. 402. 440. 441. 446. Römischer könig, 336. Ronnenberg, Cristoff, 361. Rosel, Georg, 427. Rossmarkt z. Prag, 332. Rossmole, schloss, 97. Rosswyn, Joh., pfarrer, 269. Rotbart, (Rupertus), 445. 446. Rothe, Georg, 393. 411. Röthel, Simon, Franciscanerbr. 399. Rothenburg, (Rotenberg) , d., brennt aus, 45. 121. 125. 174. Riickersdorf, d., 359. Rügen, (Rugen), Joh. fürst. v., 21. Ruprecht, Bartel, 449. S. Sachsen, 76. 77. 78. 79. 399. 414. 445. "Albrecht, herzog z., 23.' die fürsten Y. 986. 288. 295. 358. Georg, herzog z., 9. 22. 369. 370. Sagan, (Sagen u. Sagann), st., aus, wird den herrn v. Meissen verk. 45. 75. 359. 411. 412. brennt
Strana 517
517 0 Sagan, die fürsten v., 65, 438. - - Hans, herzog v., 411. 412. Salomonsbrunnen, (Salmenborn), 6. 399. 400. Salomonsgasse, 400. Saltza, Opitz v., z. Schreybersdorf, 147. 211. 212. | Salzstreit, 283. Sauermann, Friedrich, 440. Scheit, Peter Mag., 279. 280. 439. Scheitmoller, Joh. Mag., 262, 266. 269. 273 279, 342. Schellenberg, Joh. v., kanzler, 8, 9. | 324. 374. Scheller, biirgerm. z. G., 46. 235. 321. Schleiffe, 117. Schleinitz, d., 387. Schlesien, (Slezienn, Slezie, Slezia, Schlezie, Slesien), 78, 79. 82. 90. 91, 94. 97, 102, 107. 129. 134. 146. 153. 162. 165. 166. 176. 181. 184. 194. 266, 291. 300. 311. 316. 322. 325. 336. 356. 371. 406. 414. 446. 447. 449. ober- und nieder-, (obir und nyder), 84. 85. 86. 88. 90. die bewohner v., (Silesi1), 101. 170. herzog v., 4. 337. 339. 400. Schmachlied auf d. sechsstädte, 433. Schmid, Hans, verw. d. petersk. und schóppe z. G., 46. 49. 261. Schmiedeberg, (Smedeberg), st., 34. Schmiedemittel z, G., 318. 319. Schmiedt, (Faber), Martin, 441. 442. 443. 445. 446. Schmyrsitzky, Gyndersich, 134.470.421. Schneider, Jocoff, 283. Nickel., 143. Valentin, 409. 432. Schneidermittel z. G. 319. Schober, Melchior, (Melcher), 411. Paul, 406. Schoff, Gotsche, 415. Hans 415. Schönau, d., (Schone vifem eigen), 189. Schönberg, A., 144. 177.189. 327. 413. - e = = E a Hans von, 215. Schönbrunn, d., (schonborn), 408. 410. 189. 202. 425. Schönfelder, 405. Schremnitz, 389. Schreybersdorf, Albrecht, hauptmann z. Bautzen, 54. 118. 207. 209. 240. 211. 213. 278. 345. 373. 374. 375. 386. 413. Schueffel, Wenceslaus, prediger, 239. 250. 264. Schule, die, z. Görlitz, 46. 47. 411. Schiiler, die von, 143. 218. 280. Schulmeister, 246. 218. 226. Schustermittel, z. G., 318. 349. Schiitzenhayn, (schutzenhayn), d., 189. Schwaben, 447. Schwalm, Mathes, 261. Schwartze, (Suarz), Michel, sendbote, 113. 278. 386. 427. | Schweidnitz, (Sweydenitz, Swednicz), 71. 73. 84. 87. 127. 129. 149. 154. 194. 288. 291. Bolko, herzog v., 415. die von, 302. rath z., 452. Schwiebus, (Swebuss, Swebus, Swe- bussen,Swebussyn), st, 45. 65. 98. 400. 401. 103. 104. Schobe,. (Swob, Swobe), Adam, 21. 29. 54. 55. 383. 384. 385. 405. 413. Schoffheym, doct., 230. 233. 277. 435. 4 heronimus, 435. 436. 439. 440. 1. Scultetus, Bartholom., 395. 416. 417. 499. 493. 498. 439. 442. 443. 446. 449. Bernhard, dr., (+), 276. 240. 441 Johann, pfarrer, 269. 380. - = Marcus, dr., 215. Schyncke, procop., 449. Stephan, 261. Sechsstädte, die, u. ihr Gebiet, (sechs Stethe), 3. 12. 53.68 92. 95. 105. 193. 310. 337. 338. 345. 354. 381. 393. 398. 402. 406. 442. 413. 416. 417. See, d., 409. | Seidenberg, d., 360. 407. 414, Seidenhafft, doct., 344. a a a - a o
517 0 Sagan, die fürsten v., 65, 438. - - Hans, herzog v., 411. 412. Salomonsbrunnen, (Salmenborn), 6. 399. 400. Salomonsgasse, 400. Saltza, Opitz v., z. Schreybersdorf, 147. 211. 212. | Salzstreit, 283. Sauermann, Friedrich, 440. Scheit, Peter Mag., 279. 280. 439. Scheitmoller, Joh. Mag., 262, 266. 269. 273 279, 342. Schellenberg, Joh. v., kanzler, 8, 9. | 324. 374. Scheller, biirgerm. z. G., 46. 235. 321. Schleiffe, 117. Schleinitz, d., 387. Schlesien, (Slezienn, Slezie, Slezia, Schlezie, Slesien), 78, 79. 82. 90. 91, 94. 97, 102, 107. 129. 134. 146. 153. 162. 165. 166. 176. 181. 184. 194. 266, 291. 300. 311. 316. 322. 325. 336. 356. 371. 406. 414. 446. 447. 449. ober- und nieder-, (obir und nyder), 84. 85. 86. 88. 90. die bewohner v., (Silesi1), 101. 170. herzog v., 4. 337. 339. 400. Schmachlied auf d. sechsstädte, 433. Schmid, Hans, verw. d. petersk. und schóppe z. G., 46. 49. 261. Schmiedeberg, (Smedeberg), st., 34. Schmiedemittel z, G., 318. 319. Schmiedt, (Faber), Martin, 441. 442. 443. 445. 446. Schmyrsitzky, Gyndersich, 134.470.421. Schneider, Jocoff, 283. Nickel., 143. Valentin, 409. 432. Schneidermittel z. G. 319. Schober, Melchior, (Melcher), 411. Paul, 406. Schoff, Gotsche, 415. Hans 415. Schönau, d., (Schone vifem eigen), 189. Schönberg, A., 144. 177.189. 327. 413. - e = = E a Hans von, 215. Schönbrunn, d., (schonborn), 408. 410. 189. 202. 425. Schönfelder, 405. Schremnitz, 389. Schreybersdorf, Albrecht, hauptmann z. Bautzen, 54. 118. 207. 209. 240. 211. 213. 278. 345. 373. 374. 375. 386. 413. Schueffel, Wenceslaus, prediger, 239. 250. 264. Schule, die, z. Görlitz, 46. 47. 411. Schiiler, die von, 143. 218. 280. Schulmeister, 246. 218. 226. Schustermittel, z. G., 318. 349. Schiitzenhayn, (schutzenhayn), d., 189. Schwaben, 447. Schwalm, Mathes, 261. Schwartze, (Suarz), Michel, sendbote, 113. 278. 386. 427. | Schweidnitz, (Sweydenitz, Swednicz), 71. 73. 84. 87. 127. 129. 149. 154. 194. 288. 291. Bolko, herzog v., 415. die von, 302. rath z., 452. Schwiebus, (Swebuss, Swebus, Swe- bussen,Swebussyn), st, 45. 65. 98. 400. 401. 103. 104. Schobe,. (Swob, Swobe), Adam, 21. 29. 54. 55. 383. 384. 385. 405. 413. Schoffheym, doct., 230. 233. 277. 435. 4 heronimus, 435. 436. 439. 440. 1. Scultetus, Bartholom., 395. 416. 417. 499. 493. 498. 439. 442. 443. 446. 449. Bernhard, dr., (+), 276. 240. 441 Johann, pfarrer, 269. 380. - = Marcus, dr., 215. Schyncke, procop., 449. Stephan, 261. Sechsstädte, die, u. ihr Gebiet, (sechs Stethe), 3. 12. 53.68 92. 95. 105. 193. 310. 337. 338. 345. 354. 381. 393. 398. 402. 406. 442. 413. 416. 417. See, d., 409. | Seidenberg, d., 360. 407. 414, Seidenhafft, doct., 344. a a a - a o
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518 Senfteleber, 409. Sercha, (Seriche , Serichen), d., 109. 189. 193. 194. 19 5. Kaspar v., 109. Seyfersdorf, d , 110. 189. Siegismund, rómischer kaiser, kónig von Ungarn und Böhmen, 51. 76. 126. 137. 160. 176. 482. 238. 398. 401. 422. Siegismundina, 238. Silvester, 328. 329. 331. 332. Sirupus, 182. Slogkwerder, Wolfgang, 239. Sohra, d, (soraw., sohre), 104. 189. 256, Kaspar v., 110. Spittal, (spittel), in G., 143. Sporn, Acht 54. 349. 364. 05. Spotilieder ,,auf den. zittischen Kuh- handel,* £V. L., 498 ff. - 433. Sprehe, d., 107. 387. | Spremberg, st., 104. 355. Hans, 383. Sprottau, Spr Sprotte, Sprottow), 45. 54. 55. 56. 57. 60. 64. 89. 90.96. 100. 103. 293. 303. 340, 357. 358. Sskworzetzky, Joh., 328. Stadtmauer in G., 141. 229. 352. Stain, Georg vom, herr zu Tzossen, vogt d. Oberlausitz u. s. w. u. S. W., (Stayn, Stein, ey Steynn, Georg de lapide), 4 7.10. 11.14. 16. 17. 21. 84. 35. 38. 57. 61. 62. 63. 67. 69. 70 11. 82.83. 84. 93. 97. 105. 106 107. 111. 117. 118. 127. 140. 146. 148. 149. 162. 165. 166. 176. 184. 187. 192. 194. 257. 284. 285. 286. 290. 291. 294. 995. : 304. 305. 309, 310. 313. 324. 325. 333. 340. 362. 373. 405. 406. 413. 421. 447. 450. : n Stephan, (Steffan), graf, 333. Stettin, st., herr zu, 21. . Steinau, (Steynaw) st, , 193.194 284. 406. Steinbeck, 414. Steinberg, 390. = - - a 365. i Stenzel, 404. Steube (Stewber Heinrich, 93 30. 434. 35 i Steutrsch, Edler v., 101. Steynichen, Balizer, 291. 292. 446. 447. 448. 449. | Steynichinn, Anna, 290. Stolpen (Stolpenn), schl., 80. 215. 949. 245. 246. 200. 263. 264. 269. Officiel Ve, 251; Stossemann, Dr. Joh., 435. | Straubinger, Dr. Oswald, 275. 276.440. Striegau (Striegen), st., 451. 459. Strziezek, hassek, 328. Stuhlweissenburg (alba regalis), st., 7. 210. 334. 336. 353. 405. 469, Stumpf, lorenz, kanzleischreiber, 32. Suevus, Paul, 406. Sutoris, brud. Petrus, 399. Symon, Andreas, 439. 441.. pfarrer zu Zodel, 256. 257. T. Talkenberg, Christoph (uffem dywen), 25 57. 204. 317. 346. 389. 13. Taschen, Merten, 109. 110. Taubenhain, Dr. Joh., 215. 249. 265: 267. Tauchritz (taucheryss, taucheriss), d В 110. 143. 189. 193. 194. pfarrer zu, 197. Teich, schwarzer, in d. görlitzer heide, 379. Teiche, klage wegen derselben, 140.141. Tempelhouff, Symon, 279. Teschen, fraulein v., 64. 66. Teschner, Hans, 433. Tetezel, Eckart, freischüppe, 73. Tetschen (tetzen, tetschin, tetschenn), schl.,277. 337. 338. 343. 345. 346. 347. 384. 451. Johann v., 132. Siegmund v., advoc., 8. 18C. 904. 206. 277. Tettau (thettaw, thetaw) Wilhelm v., © feldhauptmann, 59. 53. 54 . 94. 98. 59. 60. 86. 88. 9C 100. 503. Teufel, Blasius, meister, 360. a -
518 Senfteleber, 409. Sercha, (Seriche , Serichen), d., 109. 189. 193. 194. 19 5. Kaspar v., 109. Seyfersdorf, d , 110. 189. Siegismund, rómischer kaiser, kónig von Ungarn und Böhmen, 51. 76. 126. 137. 160. 176. 482. 238. 398. 401. 422. Siegismundina, 238. Silvester, 328. 329. 331. 332. Sirupus, 182. Slogkwerder, Wolfgang, 239. Sohra, d, (soraw., sohre), 104. 189. 256, Kaspar v., 110. Spittal, (spittel), in G., 143. Sporn, Acht 54. 349. 364. 05. Spotilieder ,,auf den. zittischen Kuh- handel,* £V. L., 498 ff. - 433. Sprehe, d., 107. 387. | Spremberg, st., 104. 355. Hans, 383. Sprottau, Spr Sprotte, Sprottow), 45. 54. 55. 56. 57. 60. 64. 89. 90.96. 100. 103. 293. 303. 340, 357. 358. Sskworzetzky, Joh., 328. Stadtmauer in G., 141. 229. 352. Stain, Georg vom, herr zu Tzossen, vogt d. Oberlausitz u. s. w. u. S. W., (Stayn, Stein, ey Steynn, Georg de lapide), 4 7.10. 11.14. 16. 17. 21. 84. 35. 38. 57. 61. 62. 63. 67. 69. 70 11. 82.83. 84. 93. 97. 105. 106 107. 111. 117. 118. 127. 140. 146. 148. 149. 162. 165. 166. 176. 184. 187. 192. 194. 257. 284. 285. 286. 290. 291. 294. 995. : 304. 305. 309, 310. 313. 324. 325. 333. 340. 362. 373. 405. 406. 413. 421. 447. 450. : n Stephan, (Steffan), graf, 333. Stettin, st., herr zu, 21. . Steinau, (Steynaw) st, , 193.194 284. 406. Steinbeck, 414. Steinberg, 390. = - - a 365. i Stenzel, 404. Steube (Stewber Heinrich, 93 30. 434. 35 i Steutrsch, Edler v., 101. Steynichen, Balizer, 291. 292. 446. 447. 448. 449. | Steynichinn, Anna, 290. Stolpen (Stolpenn), schl., 80. 215. 949. 245. 246. 200. 263. 264. 269. Officiel Ve, 251; Stossemann, Dr. Joh., 435. | Straubinger, Dr. Oswald, 275. 276.440. Striegau (Striegen), st., 451. 459. Strziezek, hassek, 328. Stuhlweissenburg (alba regalis), st., 7. 210. 334. 336. 353. 405. 469, Stumpf, lorenz, kanzleischreiber, 32. Suevus, Paul, 406. Sutoris, brud. Petrus, 399. Symon, Andreas, 439. 441.. pfarrer zu Zodel, 256. 257. T. Talkenberg, Christoph (uffem dywen), 25 57. 204. 317. 346. 389. 13. Taschen, Merten, 109. 110. Taubenhain, Dr. Joh., 215. 249. 265: 267. Tauchritz (taucheryss, taucheriss), d В 110. 143. 189. 193. 194. pfarrer zu, 197. Teich, schwarzer, in d. görlitzer heide, 379. Teiche, klage wegen derselben, 140.141. Tempelhouff, Symon, 279. Teschen, fraulein v., 64. 66. Teschner, Hans, 433. Tetezel, Eckart, freischüppe, 73. Tetschen (tetzen, tetschin, tetschenn), schl.,277. 337. 338. 343. 345. 346. 347. 384. 451. Johann v., 132. Siegmund v., advoc., 8. 18C. 904. 206. 277. Tettau (thettaw, thetaw) Wilhelm v., © feldhauptmann, 59. 53. 54 . 94. 98. 59. 60. 86. 88. 9C 100. 503. Teufel, Blasius, meister, 360. a -
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= Theolonius, 183. THor, d. Bautzner in Z., 212. - b. heil. creutz in G., 235. 203. - u. lieb. frauen in G., 212. - d. Reichenbacher in G. ., 352. Thorn, st., 382. Thüringen (Doringen), 76. 77. 78. 79. = = Albrecht, landgraf in, 23. 26. 31. 45. 74. 290. Tobitschau (Towatschaw), h. v., 326. 327. 330. 331. 332. Todtengräbe hor (thotengr. ) in G., 235. Topfhaus in G., Töpferberg (topperberg) in G., 54. Torgau (Torgaw), st., Tornacensis dioecesis, 30. Triebel, st., 415. Troitzschendorf (Troschendorf),’ d., 188. Tschammer, Ernst v., 414. Tschirnhaus, V., 405. . - Bernhard, v., 36. 37. 38. 407. = = Fabian, v., 30. 37. 38. 354. 361. 408. = = Michael, v., 408 - - Nickel, Y. » 260. "i07. 408. 409. Tschochau, schl., 416. Tuchmachermittel in Bautzen, 373. = = in Górlitz, 319. 352. Türken, die, (thurcken), 309. 447. = >, Kaiser, der, 388. Tymendorf, d., 189. Tyrncko, 105. 107. Tzechen, fleischer, 227. Tzeckel, Jocoff, 333. Tzeideler, Peter, 283. Tzolner, Georg, 295. Tzossen, 127. 129. 984. 988. 991. Tzuloufft, schl., 102. U. Uhostrzihoma, 326. Ullersdorf, (ulerssdorf), 189. 193. 386. - = die von, 387. 388. Uhgarn, konigreich, 69. 127 129., 206. 336. 337. 406. (6 327. 329. 330. 3 . 384. 401. 411. 418. 421. 450: Urban aus Lauban, 47. d., 110. 156. kônig v., 4. 12.38. 52. 61. 62. ' 192. 277. 309. 210 311. 326. Usmannsdorf, d., 387. Uthman, Donat, 269. V. Valentin, Stadtschr. v. Bautzen, 203. - - pfarrer zu Sohre, 256. 257. Venedig, (Venedigen), st., 220. Virling, (firlingk, virlingk. bierling), 15. 19. 404. 405. Vitzthum, (Vytzthum), Georg v., 315. Volmer, Hans gen. v. Cweren d. róm. reichs, d. herrn z. Hessen u. Waldeck, freigraf zum Freien- hagen, 73. Volmsteyn, freistuhl z. 366. Vogl, Niclass, 382. Vost, Georg, M., 263. 266. 269. 273. 279. 344. 432. Vulprecht, Francisc. Guardian, 399. W. Wagner, bautzner Chronik, 395. Waldau, Peter, 405. Walther auf dem Eckersberge, 212. Waradein, Joh., Bischofv., (s. Johann), 333. 406. Wartenberg an der Oder, st., 100. - - Johann v., 493. - - Siegmund v., Vogtin der Lau- sitz, (s. unter Tetschen), 205. 206. 337. 338. 340. 345. 346. 847. 350. 352. 354. 355. 361. 369. 370. 373. 374. 375. 377. 381. 384. 386. 418. 451. Waydhouen, Feld z., 324. Waynman, Georg, Prediger z. G., 252. Weber, Caspar, 432. Wegenteygk, Matthias, 361. Weigsdorf, d., 117. Weinart, 395, 423. Weinberg b. 'Gorlitz, 205. - - b. Horke, 366. Weinkeller, 362. Weinstube in G., 318. Weisse, Fritsch, 34. > 7 Hans, 383. Weisswasser, 408. 414. Weithmesser, Weitmulen, Behnisch v. d., 377. 384. Weller, Nickel, 20. 21. ' 302, 363. 305. 367. 368. 3069.
= Theolonius, 183. THor, d. Bautzner in Z., 212. - b. heil. creutz in G., 235. 203. - u. lieb. frauen in G., 212. - d. Reichenbacher in G. ., 352. Thorn, st., 382. Thüringen (Doringen), 76. 77. 78. 79. = = Albrecht, landgraf in, 23. 26. 31. 45. 74. 290. Tobitschau (Towatschaw), h. v., 326. 327. 330. 331. 332. Todtengräbe hor (thotengr. ) in G., 235. Topfhaus in G., Töpferberg (topperberg) in G., 54. Torgau (Torgaw), st., Tornacensis dioecesis, 30. Triebel, st., 415. Troitzschendorf (Troschendorf),’ d., 188. Tschammer, Ernst v., 414. Tschirnhaus, V., 405. . - Bernhard, v., 36. 37. 38. 407. = = Fabian, v., 30. 37. 38. 354. 361. 408. = = Michael, v., 408 - - Nickel, Y. » 260. "i07. 408. 409. Tschochau, schl., 416. Tuchmachermittel in Bautzen, 373. = = in Górlitz, 319. 352. Türken, die, (thurcken), 309. 447. = >, Kaiser, der, 388. Tymendorf, d., 189. Tyrncko, 105. 107. Tzechen, fleischer, 227. Tzeckel, Jocoff, 333. Tzeideler, Peter, 283. Tzolner, Georg, 295. Tzossen, 127. 129. 984. 988. 991. Tzuloufft, schl., 102. U. Uhostrzihoma, 326. Ullersdorf, (ulerssdorf), 189. 193. 386. - = die von, 387. 388. Uhgarn, konigreich, 69. 127 129., 206. 336. 337. 406. (6 327. 329. 330. 3 . 384. 401. 411. 418. 421. 450: Urban aus Lauban, 47. d., 110. 156. kônig v., 4. 12.38. 52. 61. 62. ' 192. 277. 309. 210 311. 326. Usmannsdorf, d., 387. Uthman, Donat, 269. V. Valentin, Stadtschr. v. Bautzen, 203. - - pfarrer zu Sohre, 256. 257. Venedig, (Venedigen), st., 220. Virling, (firlingk, virlingk. bierling), 15. 19. 404. 405. Vitzthum, (Vytzthum), Georg v., 315. Volmer, Hans gen. v. Cweren d. róm. reichs, d. herrn z. Hessen u. Waldeck, freigraf zum Freien- hagen, 73. Volmsteyn, freistuhl z. 366. Vogl, Niclass, 382. Vost, Georg, M., 263. 266. 269. 273. 279. 344. 432. Vulprecht, Francisc. Guardian, 399. W. Wagner, bautzner Chronik, 395. Waldau, Peter, 405. Walther auf dem Eckersberge, 212. Waradein, Joh., Bischofv., (s. Johann), 333. 406. Wartenberg an der Oder, st., 100. - - Johann v., 493. - - Siegmund v., Vogtin der Lau- sitz, (s. unter Tetschen), 205. 206. 337. 338. 340. 345. 346. 847. 350. 352. 354. 355. 361. 369. 370. 373. 374. 375. 377. 381. 384. 386. 418. 451. Waydhouen, Feld z., 324. Waynman, Georg, Prediger z. G., 252. Weber, Caspar, 432. Wegenteygk, Matthias, 361. Weigsdorf, d., 117. Weinart, 395, 423. Weinberg b. 'Gorlitz, 205. - - b. Horke, 366. Weinkeller, 362. Weinstube in G., 318. Weisse, Fritsch, 34. > 7 Hans, 383. Weisswasser, 408. 414. Weithmesser, Weitmulen, Behnisch v. d., 377. 384. Weller, Nickel, 20. 21. ' 302, 363. 305. 367. 368. 3069.
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520 Wende, Cristoff, 202. Wendeler, Hans, 283. Wendischossig, d., 189. 204. 211.212. 419 Wenscher, Hans, 269. 279. Wenzel (l. , Wenzeslaus, wenizlaw, wentzlowenn)!, rom. kaiser u. kónig v. Bóhmen, 120, 121. 193. 136. 138, 157, 158. 164. 973. 179, 382. 395. 403, 415. 416. 423. Wesener, Nickel, 351. Westfalen, 370. | Wiedebach, v., 360. 405. 407. 408. 409. Wien (wienn, wienne, wyenn), st., 67. 68. 79. 91. 93. 94. 95. 309. 334. 360. Wiesa (Wysse), d., 110. 189. 193. Windisch Bele, d., 189. Wladislaus (Jagello) kónig v. Bóhmen, Ungarn u. markgr. v. Máhren, 7.8.9, 36.190. 201. 310. 318. 399. 393. (mordanschlag auf ihn) 333. (wird gekrónt), 334. 335. 336. 337. 339. 352. 354. 359. 361. 364. 373. 375. 378. 383. 396. 409. 404. 408. 411. 416. 426. 427. 424. 438. 446. 450. Wolf, Johann (Hans wulft), 6. - Lorenz, 80. Wolfgang, ein goldschmidt, 341. 342. Worbs, 411. i Wylke, d., 190. Y. Ypern, biirger zu, 39. 40. Z. | Zapolia (zapolien), Stephan v., 182. 413. Zdencko, Jaroslaus v.. 412. 413. Zelle (zcelle), abt zur, 16. 17. 18. 19. 344. 405. Zips, Gr. von, 413. Zittau (Syttaw, Sittaw, Zittaw, Zyt- taw, Sittau, Syttavia), 5. 7. 35. 54. 89. 92. 96. 117. 121 122. 123. 128. 129. 130. 140. 137. 145. 149. 151. 153. 156. 157. 158. 159. 166. 172. 174. 175. 180. 181. 187. 203. 208. 209. 211. 212. 287. 293. 305. 317. 331. 338. 339. 345. 350. 376. 393. 395. 396. 397. 398. 405. 411. 414. 415. 416. 418. A19. 499. 495. 440. die von (Sitter, Sittawienses), 0 3. 18. 19. 113. 114. 115. 116 | 119. 120. 121. 124. 125. 126. 132. 138. 139. 140. 141. 142. 144. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 157. 160. 161. 162. 164. 165. 173. 174. 175. 177. 179. 180. 181. 183. 184. 185. 197. 198. 199. 200. 203. 204. 205. 909. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 243. 244. 245. 293. 305. 309. 312. 405. 416. 418. re 421. 423. 424. 425. 420. - - der rath zu, 350. 351. Znob, Gindrzich, 328. Zodel (czodel, tzodel), d., 188. 256. 257. Zollern (tzoller), Gr. von, 105. 106. Zub, Wilhelm, 328. Ziillichau (tzolch, czulch), st., 65.
520 Wende, Cristoff, 202. Wendeler, Hans, 283. Wendischossig, d., 189. 204. 211.212. 419 Wenscher, Hans, 269. 279. Wenzel (l. , Wenzeslaus, wenizlaw, wentzlowenn)!, rom. kaiser u. kónig v. Bóhmen, 120, 121. 193. 136. 138, 157, 158. 164. 973. 179, 382. 395. 403, 415. 416. 423. Wesener, Nickel, 351. Westfalen, 370. | Wiedebach, v., 360. 405. 407. 408. 409. Wien (wienn, wienne, wyenn), st., 67. 68. 79. 91. 93. 94. 95. 309. 334. 360. Wiesa (Wysse), d., 110. 189. 193. Windisch Bele, d., 189. Wladislaus (Jagello) kónig v. Bóhmen, Ungarn u. markgr. v. Máhren, 7.8.9, 36.190. 201. 310. 318. 399. 393. (mordanschlag auf ihn) 333. (wird gekrónt), 334. 335. 336. 337. 339. 352. 354. 359. 361. 364. 373. 375. 378. 383. 396. 409. 404. 408. 411. 416. 426. 427. 424. 438. 446. 450. Wolf, Johann (Hans wulft), 6. - Lorenz, 80. Wolfgang, ein goldschmidt, 341. 342. Worbs, 411. i Wylke, d., 190. Y. Ypern, biirger zu, 39. 40. Z. | Zapolia (zapolien), Stephan v., 182. 413. Zdencko, Jaroslaus v.. 412. 413. Zelle (zcelle), abt zur, 16. 17. 18. 19. 344. 405. Zips, Gr. von, 413. Zittau (Syttaw, Sittaw, Zittaw, Zyt- taw, Sittau, Syttavia), 5. 7. 35. 54. 89. 92. 96. 117. 121 122. 123. 128. 129. 130. 140. 137. 145. 149. 151. 153. 156. 157. 158. 159. 166. 172. 174. 175. 180. 181. 187. 203. 208. 209. 211. 212. 287. 293. 305. 317. 331. 338. 339. 345. 350. 376. 393. 395. 396. 397. 398. 405. 411. 414. 415. 416. 418. A19. 499. 495. 440. die von (Sitter, Sittawienses), 0 3. 18. 19. 113. 114. 115. 116 | 119. 120. 121. 124. 125. 126. 132. 138. 139. 140. 141. 142. 144. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 157. 160. 161. 162. 164. 165. 173. 174. 175. 177. 179. 180. 181. 183. 184. 185. 197. 198. 199. 200. 203. 204. 205. 909. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 243. 244. 245. 293. 305. 309. 312. 405. 416. 418. re 421. 423. 424. 425. 420. - - der rath zu, 350. 351. Znob, Gindrzich, 328. Zodel (czodel, tzodel), d., 188. 256. 257. Zollern (tzoller), Gr. von, 105. 106. Zub, Wilhelm, 328. Ziillichau (tzolch, czulch), st., 65.
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ERRATA. Seite 7 liess die seitenzahl 7 für 8. 39, z. 26 liess Gandensium f. Candesum. 59, nota 14. 1. 16. november f 15. nov. — — — 25. 1. 19. nov. f. 18. nov. 120, z. 27. 1. einbrocht f. einarocht. — 12. 1. suste f. fuste. 134, 33. 1. rixis f. vixis. 268, 9. u. 17. 1. scolasticus f. stolasticus. 272, 24 am rande 1. 277b f. 277a. 305, 36. 1. achtbarn f. achtharn. 325, 37. 1. komen f. kowen. 326, 409, 7. v. u 1. 51 jar f. si jar. — 17. v. u. 1. Hass f. Floss. 424, 452, 1. die seitenzahl 452 f. 152. 466, z. 34. 1. filium f. fiilium. - 37. 1. induciato f. induciatio. 467, 38. 1. cum f. eum. 34. 1 nu1lo f. nulli. 469, — 40. 1. impetrent f. impretent. — - 43. 1. possessionis f. possionis. 33. 1. illum f. ilum. — 27. 1. fiet f. siet. 30. 1. quaerat f. quaerarat. 32 1. faciendum f. fuciend. 31. 1. sese f. vese. - 36. I. urbibus f. urbibns. — 38. 1. contrario f. contratrio. 493, - 33. I.justa I. justu. 473, 480, 481, 482, 483, 488, 491, — Ausserdem sind in den erläuterungen zu den rathsannalen hier und da bei einigen hauptwörtern grosse anfangsbuchstaben stehen geblieben, für welche, in gemässheit des im ganzen werke befolgten systems der schreibung, kleine buchstaben zu setzen sind.
ERRATA. Seite 7 liess die seitenzahl 7 für 8. 39, z. 26 liess Gandensium f. Candesum. 59, nota 14. 1. 16. november f 15. nov. — — — 25. 1. 19. nov. f. 18. nov. 120, z. 27. 1. einbrocht f. einarocht. — 12. 1. suste f. fuste. 134, 33. 1. rixis f. vixis. 268, 9. u. 17. 1. scolasticus f. stolasticus. 272, 24 am rande 1. 277b f. 277a. 305, 36. 1. achtbarn f. achtharn. 325, 37. 1. komen f. kowen. 326, 409, 7. v. u 1. 51 jar f. si jar. — 17. v. u. 1. Hass f. Floss. 424, 452, 1. die seitenzahl 452 f. 152. 466, z. 34. 1. filium f. fiilium. - 37. 1. induciato f. induciatio. 467, 38. 1. cum f. eum. 34. 1 nu1lo f. nulli. 469, — 40. 1. impetrent f. impretent. — - 43. 1. possessionis f. possionis. 33. 1. illum f. ilum. — 27. 1. fiet f. siet. 30. 1. quaerat f. quaerarat. 32 1. faciendum f. fuciend. 31. 1. sese f. vese. - 36. I. urbibus f. urbibns. — 38. 1. contrario f. contratrio. 493, - 33. I.justa I. justu. 473, 480, 481, 482, 483, 488, 491, — Ausserdem sind in den erläuterungen zu den rathsannalen hier und da bei einigen hauptwörtern grosse anfangsbuchstaben stehen geblieben, für welche, in gemässheit des im ganzen werke befolgten systems der schreibung, kleine buchstaben zu setzen sind.
- I: Titel
- III: Vorrede
- 1: Goerlitzer Rathsannalen I.
- 307: Goerlitzer Rathsannalen II.
- 457: Goerlitzer Lehnrecht
- 496: Synopsis
- 498: Anmerkungen
- 505: Index
- 521: Errata